US_Buffalo_2014_1 - Rechts- und Wirtschaftswissenschaften

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US_Buffalo_2014_1 - Rechts- und Wirtschaftswissenschaften
Studienaufenthalt im Ausland
Erfahrungsbericht
Name der Universität:
University at Buffalo
Land:
USA
Zeitraum/Jahr des Auslandaufenthaltes:
Fall 2014
Partneruniversität:
Ja / Nein
1. Allgemeines: Informationen zum Land, zur Stadt und zur Universität
Als einem von fünf Studenten der TU Darmstadt wurde mir die Möglichkeit gegeben, ein Semester an
der State University of New York, University at Buffalo in den Vereinigten Staaten zu absolvieren.
Die USA sind auf jeden Fall eines der beliebtesten, aber auch teuersten Ziele für Studenten, die ins
Ausland möchten. Buffalo befindet sich im Nordosten des Landes, am Ufer des Lake Erie, einer der
großen Seen. Mit seinen 260.000 Einwohnern ist Buffalo die zweitgrößte Stadt des US-Bundesstaates
New York. Durch seine nördliche Lage sind die Winter sehr kalt und schneereich, während es im
Sommer auch sehr heiß werden kann. Die University at Buffalo – kurz UB – ist eine staatliche
Universität mit ca. 27.000 Studenten und drei Campus: North Campus in Amherst, South Campus in
einem Randbezirk und Downtown Campus in der Innenstadt von Buffalo. Der North Campus ist
allerdings der größte und bedeutendste der drei.
2. Vorbereitungsempfehlung: Visum, Flug, Versicherung, Arztbesuche, Wohnung, Unterhaltskosten
Bewerbung am Fachbereich:
Fristen und benötigte Unterlagen für die Bewerbung lassen sich auf der entsprechenden Website vom
Fachbereich Recht- und Wirtschaftswissenschaften entnehmen. Wichtig ist vor allem die
Bewerbungsfrist, welche jedes Jahr am 30.11. endet.
Formelle Bewerbung an der UB:
Die Bewerbung an der UB erfolgt online über das Study Abroad Office und wird vom IRO in Darmstadt
begleitet. Bei einem gemeinsamen Treffen mit den anderen Outgoern im IRO werden einige Unterlagen
mit den entsprechenden Weblinks und einer Übersicht über benötigte Dokumente ausgeteilt. Hier könnt
ihr natürlich auch Fragen zu dem Bewerbungsverfahren stellen. Folgende Unterlagen werden u.a.
benötigt:
- Bewerbungsschreiben bzw. Personal Statement
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- Empfehlungsschreiben Prof. oder Dr. der TUD
- Englischer Leistungsspiegel, kein TuCan Ausdruck
- Kopie des Reisepasses
- TOEFL oder IELTS Sprachtest
- Bank Statement zu eigenen finanziellen Mitteln und/oder Mitteln von Sponsoren (z.B. Eltern) i.H.v.
$8905 für ein Semester (Stand 2014)
- Vorläufige, unverbindliche Kursliste mit 5-10 möglichen Kursen (Course Request Form)
- Impfnachweis (Health Background Form)
Die Bewerbungsfrist war 2014 der 15. März. Nach Prüfung der Bewerbung bekommt ihr alle
notwendigen Informationen und Unterlagen von der UB zugeschickt. Dazu gehören Informationen zum
Housing, das DS-2019 Fomular für die Beantragung des VISUMS und die UB Person Number, mit der
man sich auf sämtlichen UB Seiten einloggen und sich fürs On-Campus-Housing bewerben kann. 2014
wurden die Unterlagen Anfang Juni zugesandt.
Arztbesuche:
Die Health Background Form enthält alle nachzuweisenden Impfungen. Dieses Formular muss ausgefüllt
und vom Hausarzt abgezeichnet werden. Das Formular kann man sich vorab auf der UB Seite
herunterladen, den Link dazu findet ihr im Unterpunkt „weitere Anmerkungen und wichtige Links“. Im
Zweifel können Impfungen auch noch während der Orientierungswoche nachgeholt werden.
Sprachtest (TOEFL/IELTS):
Zur formellen Bewerbung an der UB, also nachdem man vom Fachbereich nominiert worden ist, muss
ein absolvierter Sprachtest eingereicht werden. Man kann sich dabei zwischen dem TOEFL und dem
IELTS Academic Test entscheiden. Beim „neuen“ iBT (internetbased TOEFL test) müssen mind. 79
Punkte, beim IELTS muss eine Durchschnittspunktzahl von 6,5 Punkten erreicht werden (Keine
Kategorie unter 6 Punkte). Es ist wichtig sich möglichst bald nach der Nominierung zum Test
anzumelden, da die Plätze oft schnell ausgebucht sind. Ich habe mich für den IELTS entschieden, da
dieser nicht am Computer durchgeführt wird und man den Sprachteil mit einer echten Person
absolviert. Ich habe mich Ende Januar für den Test am 22. Februar an der FH Frankfurt angemeldet und
die Ergebnisse wurden 13 Tage später per Post zugesandt, können aber auch online eingesehen werden.
Es gibt die 4 Teilbereiche Listening, Reading, Speaking und Writing, wobei für jeden Teilbereich etwa
eine Stunde veranschlagt wird. Zur Vorbereitung habe ich alte IELTS Tests mit dem Buch Cambridge
IELTS 9 durchgearbeitet, in dem Preis ist jedoch auch eine Online Vorbereitung enthalten. Die Kosten
für den Test haben sich auf 210€ belaufen.
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Visum:
Zu der Bewerbung für das US-Visum gibt es in der Regel Anfang Mai eine Informationsveranstaltung für
alle Outgoer, die man definitv besuchen sollte. Es kommt eine Mitarbeiterin des Konsulats, die den
allgemeinen Ablauf erklärt und euch auch alle Fragen beantworten kann. Sobald ihr das DS 2019
erhalten habt könnt ihr online auf der Seite des Konsulats einen Interviewtermin vereinbaren. In der
Regel dauert es nicht mehr als 3 Wochen bis ihr einen Termin habt, ich habe meinen Termin am 10. Juli
wahrgenommen. Vor dem Termin muss das Online-Antragsformular DS-160 ausgefüllt werden, wofür
ihr ausreichend Zeit einplanen solltet. Bei dem Termin selbst werden Fingerabdrücke gemacht und man
wird hin- und hergeschickt, bis man schließlich ein kurzes Gespräch mit einem Officer führt, der dann
seine Bestätigung gibt. Bei dem Gespräch werden einem nur zwei oder drei Fragen gestellt, wo es
hingeht und was man dort macht. Bei Beantragung des Visums lässt man seinen Reisepass im Konsulat,
welcher dann ein paar Tage später mit dem eingeklebten Visum an einen zurückgeschickt wird.
Insgesamt kann man für das Visum mit Kosten in Höhe von 300€ rechnen.
Flug:
Ich habe vor meiner Ankunft in Buffalo eine 10-tägige Reise mit meiner Freundin an der Ostküste
unternommen und habe deshalb den Hinflug nach New York gebucht. Da ich noch nicht wusste, von wo
und wann ich zurückfliegen werde habe ich den Rückflug erst später, ziemlich am Ende des Semesters
gebucht. Für meinen ersten Flug habe ich (nach relativ aufwendiger Suche und mit etwas Glück) etwa
400€ bezahlt. Der Flug ging am 6. August von Luxemburg über London nach JFK und am 16. August
über dieselbe Route zurück. Den Rückflug hat dann nur meine Freundin angetreten, ich habe ihn
einfach verfallen lassen. Weiter nach Buffalo bin ich dann mit dem Greyhoundbus gefahren, was etwa
8h gedauert hat. Als dann feststand, dass ich nach Semesterende noch einmal für 3 Wochen an die
Westküste fliegen werde, habe ich meinen Rückflug Mitte November gebucht. Der Oneway Flug ging am
8. Januar von Las Vegas über Seattle und Island zurück nach Frankfurt. Der Kostenpunkt lag bei $510
was zu diesem Zeitpunkt etwa 410€ entsprach. Die Buchung habe ich beim Zweiten Flug über
studentuniverse.com getätigt. Die Seite wirbt damit besondere Konditionen für Studenten anbieten zu
können, was in meinem Fall auch zu einer ordentlichen Ersparnis zum nächst besten Angebot geführt
hat. Allerdings sollte man die Preise vorher mit andere Websiten vergleichen. Außerdem muss man den
Studentenstatus nachweisen, indem man bspw. eine Immatrikulationsbescheinigung oder die Rechnung
für die bezahlten Studiengebühren einreicht und kann erst dann buchen. Grundsätzlich kann ich für
Flugsuchen die Seite matrix.itasoftware.com empfehlen, auf der ihr sehr gute Angebote finden könnt,
wenn ihr einigermaßen flexibel seid. Falls die Flüge nach Buffalo zu teuer sind könnte ihr auch nach
Toronto oder New York fliegen und dann mit dem Bus nach Buffalo weiterfahren. Allerdings sollte man
hierbei die Kosten für die Transfers zwischen Busbahnhof und Flughafen bzw. Uni berücksichtigen.
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Außerdem kann so eine lange Reise mit dem ganzen Gepäck sehr nervenraubend werden.
Versicherung:
Seit meiner Annahme an der UB und dem ersten Treffen bei Frau Cunningham stand ich mit den
anderen angenommenen TU-Studenten in Kontakt. Wir hatten überlegt eine private Versicherung
abzuschließen, um die hohen Kosten für die Versicherung an der UB zu umgehen. Uns wurde mitgeteilt,
dass die Kosten für die Krankenversicherung an der UB auf etwa 415$ belaufen. Herr Eslami von MLP in
Darmstadt ist dabei hilfreich eine passende Versicherung zu finden, da er in der Vergangenheit bereits
für TUD-Studenten gute Versicherungsangebote erstellt hat. Er konnte uns ein Angebot machen, bei
dem wir nur geringfügig weniger bezahlt hätten, weshalb wir uns letztendlich entschlossen haben die
Krankenversicherung der UB in Anspruch zu nehmen, um weiteren bürokratischen Aufwand zu
vermeiden. Diese war vor Ort dann jedoch mit $526 teurer als erwartet. Allerdings ändert die UB fast
jährlich die Anforderungen an die Krankenversicherung, weshalb der Kostenvorteil einer deutschen
Versicherung schwanken kann. Die Anforderungen an die Versicherung sind sehr hoch und die
Akzeptanz einer privaten Versicherung seitens der UB ist fraglich. Allerdings lässt sich so sicher etwas
Geld sparen. Die Versicherung der UB versichert einen auch für eine gewisse Zeit vor und nach dem
Semester. Durch die Bewerbung an der UB schließt man die Versicherung automatisch ab, die Kosten
werden zu den sonstigen Studien- bzw. Verwaltungsgebühren hinzugerechnet. Möchte man sich privat
um eine Versicherung kümmern muss der sogenannte „medical insurance waiver“ ausgefüllt und
abgegeben werden. Infos zu Anforderungen und Ablauf lassen sich auf den entsprechenden Seiten der
UB finden. Ich habe während meines Aufenthalts glücklicherweise keine ärztlichen Dienste in Anspruch
nehmen müssen und kann daher nicht berichten, inwieweit die Versicherung ihr Geld wert ist.
Wohnen:
Nachdem ich die Zusage von UB erhalten habe und mir eine Person ID zugeteilt wurde, hab ich mich am
20. Mai für das On-campus housing beworben. Man wird daran auch per Mail noch einmal erinnert.
Grundsätzlich sollte man sich bewerben sobald man seine Person ID erhalten hat und nicht lange
zögern. Da ich schon gerne etwas Privatsphäre für mich haben wollte, habe ich mich ausschließlich für
Apartments beworben, da man in diesen ein Einzelzimmer in einer Wohngemeinschaft für sich hat.
Auch wenn bei den meisten steht, dass diese nur für Aufenthalte von mind. 10 oder 12 Monaten
geeignet sind, könnt ihr euch bewerben. Es ist kein Problem den Vetrag zu kündigen, wenn ihr
nachweist, dass ihr internationale Studenten seid und nach einem Semester wieder an eure Heimatuni
zurückkehrt. Bei der Bewerbung müsst ihr direkt eine Anzahlung in Höhe von $300 leisten, die dann
später mit den Wohnkosten verrechnet wird. Die Wohnkosten beliefen sich bei mir insgesamt auf $3305.
Meine Prioritätsliste wurde nicht wirklich berücksichtigt, da ich in keiner meiner genannten Unterkünfte
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untergebracht wurde. Statt in ein Apartment auf dem Nordcampus kam ich in die Clement Hall, in ein
Doppelzimmer mit 4er Bad auf dem Südcampus. Alle meine Kurse fanden auf dem Nordcampus statt,
der Transport zwischen den campus ist mit dem kostenlosen Shuttlebus allerdings kein Problem. In der
Clement Hall werden viele Auslandsstudenten untergebracht, weshalb ich im Endeffekt doch zufrieden
war mit der Zuteilung. Viele meiner in der Orientierungswoche geknüpften Kontakte wohnten im selben
Gebäude. Mein Zimmerpartner war ein Ami aus der Gegend und eher ein ruhiger Typ. Wir kamen gut
miteinander aus und es gab eigentlich nie Probleme. Das Bad haben wir uns mit dem Doppelzimmer
nebenan geteilt. Das Zimmer war schon ziemlich spartanisch ausgestattet, es gab ein Bett, ein
Schreibtisch mit Stuhl, einen kleinen Nachttisch und eine Komode. Auf dem Bett war nur eine Matratze,
alles andere, also Bettdecke, Kissen, Bezüge etc. musste man erst selbst kaufen. Auf jedem Flur befindet
sich ein Waschraum mit zwei Waschmaschinen und Trocknern, sowie eine Küche mit Herd, Ofen und
Mikrowelle. Allerdings werden weder Pfannen, noch Öl, noch Spülmittel bereitgestellt. Wer vor hat
selbst zu kochen muss sich also erst einmal mit Equipment ausstatten. Die Sachen kann man günstig bei
Dollar Tree oder Dollar General kaufen, so dass sich die Investitionen in Grenzen halten. Da ich selbst
viel gekocht habe war für mich außerdem ein Kühlschrank ein Muss. Einen kleinen kann man sich
relativ günstig bei Walmart kaufen, auch wenn ich von Walmart selbst nichts halte. Im Keller des
Wohnheims nebenan gab es außerdem einen Fitnessraum, den man kostenlos benutzen konnte.
Bargeld und Kreditkarte:
Ich kann aus eigener Erfahrung die comdirect Bank empfehlen, bei dir ihr ohne laufende Kosten eine
Visa Karte bekommt und an nahezu jedem Automaten Geld abheben könnt. Hin und wieder gibt es
außerdem Angebote, bei dem man 100€ geschenkt bekommt, wenn man dort ein Konto eröffnet, sofern
innerhalb der ersten Monate Zahlungseingänge verbucht werden. Dass man an sämtlichen Automaten
mit Visa Zeichen kostenlos Geld abheben kann, kann ich nicht bestätigen. Bei fast allen ATM’s fällte eine
Gebühr von 2 bis 3 Dollar an. Allerdings gibt es auf dem Nordcampus mehrere sogenannter „surcharge
free“ ATM’s, bei denen das Abheben kostenlos ist. Es empfiehlt sich zu Sicherheit zwei Kreditkarten
mitzunehmen, falls eine verloren geht oder nicht angenommen wird, da man gerade im Ausland doch
sehr abhängig von seiner Kreditkarte ist.
Für das Online-Shopping werden bei einigen Händlern nur Karten akzeptiert, die in den USA
herausgegeben und verwaltet werden. Eine Bezahlung mit der deutschen Kreditkarte ist in diesem Fall
aufgrund der Rechnungsadresse nicht möglich. Allerdings kann man dieses Problem umgehen, indem
man sich im Supermarkt eine Visa oder Mastercard „gift card“ kauft und online die Anschrift in den USA
als Rechnungsadresse hinterlegt. Die „gift card“ ist einmalig mit einem Betrag aufgeladen und kann
nicht wiederaufgeladen werden. Sie ist also abzugrenzen von der „debit card“ bei der man eine
monatliche Gebühr bezahlen muss und die wiederaufladbar ist.
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Unterhaltskosten:
Ich werde hier sämtliche Kosten in Dollar angeben, damit die Wechselkursschwankungen die Beträge
nicht verfälschen. Die Kosten für das Wohnen beliefen sich wie oben schon erwähnt auf insgesamt
$3305. Die General Fees, die an der Uni zu Beginn des Semester bezahlt werden mussten beliefen sich
auf $1370 und die Krankenversicherung der UB auf $526. Für Verpflegung sollte man mit 300 bis 400
Dollar pro Monat auf jeden Fall über die Runden kommen. Ich habe während des Semesters außerdem
relative viele kleine Roadtrips übers Wochenende gemacht, die dann natürlich auch nochmal ins Geld
gingen.
3. Studienorganisation an der Universität: Kurswahl, anerkannte Prüfungen, sonstiges
Grundsätzlich hat sich die Kurswahl bei mir etwas kompliziert gestaltet. Es ist nicht vorgesehen, dass
Austauschstudenten in Buffalo Kurse an der School of Management belegen. Die School of Management
bietet quasi alle betriebswirtschaftlichen Kurse an. Dies habe ich jedoch erst erfahren, nachdem ich
schon eine erste Kurswahl getroffen hatte. Außerdem hatte ich zu Beginn des Semesters in den USA
schon 6 Semester an der TU hinter mir und es haben mir nur noch wirtschaftliche Fächer gefehlt. Mit
vorheriger Kontaktaufnahme zu der School of Management konnte ich dann doch noch in den Kurs
„Corporation Finance“ eingeschrieben werden. Meine Anfrage bezüglich des Kurses „Marketing
Management“ wurde abgelehnt mit der Begründung, ich würde nicht die erforderlichen
Voraussetzungen erfüllen. Wer also betriebswirtschaftliche Fächer belegen möchte, sollte vorher per
Mail anfragen und den englischen Leistungsspiegel mitschicken. Samantha Calabrese
([email protected]) war in dieser Hinsicht sehr hilfsbereit.
Nach Semesterbeginn in Buffalo hat man eine Woche Zeit sich alle, für einen potenziellen Kurse
anzusehen und dann zu entscheiden, welche man fallen lässt und welche man behält. Ein
Mindestanzahl von 12 CP’s muss dabei am Ende erfüllt werden, um den Visa Status beizubehalten. In
dem sogenannten „UB hub“, was unserem Tucan entspricht, kann man in der Anfangsphase
eigenständig Kurse abwählen und hinzufügen. Bei Kursen, die gewisse Voraussetzungen erfordern, muss
eine Mail an das zuständige Fachgebiet geschrieben werden. Dabei wird auch wieder mithilfe des
Leistungsspiegels geprüft, ob die Voraussetzungen erfüllt sind. Die Kursliste lässt sich im Internet finden.
Meine finale Kurswahl:
Corporation Finance MGF301
Diese Veranstaltung hat mir von allen vier gewählten Kursen am besten gefallen. Es handelte sich um
einen Online Kurs, d. h. die Vorlesung wurde aufgezeichnet. Die UB hat bei diesem Kurs mit der School
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of Management in Singapur kooperiert, weshalb die Teilnehmerzeil mit insgesamt über 600 Studenten
außerordentlich hoch war. Anfangs war der kleine Hörsaal völlig überfüllt, aber im Laufe des Semesters
wurde dieser leerer. Es handelte sich hierbei um ein Grundlagenfach und die Themen wurden von dem
Professor in einem sehr angenehmen Tempo vermittelt. In die Note gingen fünf Assignments, sowie zwei
midterms und ein final exam ein. Die Benotung war absolut fair und ich konnte sehr viel aus dieser
Vorlesung mitnehmen.
Production Planning & Serv Ent IE326
Diese Veranstaltung habe ich als Äquivalent zu PSCM an der TU gewählt. Der Kurs war mit etwa 60
Studenten sehr überschaubar und der Professor hat sich sehr viel Mühe gegeben alles verständlich zu
erklären. Auf komplizierte Herleitungen wurde größtenteils verzichtet. Mit zehn Assignments, fünfzehn
Quizzes, zwei midterm exams, einem final exam und einem final essay war der Kurs schon etwas
zeitintensiver. Für alle Examen durfte jedoch eine eigene Formelsammlung geschrieben werden, was die
ganze Sache deutlich angenehmer gemacht hat. Die Benotung war sehr fair und die Betreuung durch
den Teaching Assistent hervorragend.
International Economics ECO435
Als Äquivalent zu dem Wahlpflichtfach „Internationale Wirtschaftsbeziehungen“ habe ich den Kurs
„International Economics“ belegt. Prof. Winston Chang ist ein sehr interessanter und hochkompetenter
Lehrer, der auch viel von seinen persönlichen Erfahrungen berichtet hat. Manchmal hatte ich das
Gefühl, dass er für seine Position als Dozent an der UB überqualifiziert ist. Dementsprechend ist er auch
anspruchsvoll und geht den Stoff in einem hohen Tempo durch. Die Note ergibt sich aus der Bewertung
von zwei Examen und zehn Homeworks. Teilweise hatte ich Schwierigkeiten mit seiner Aussprache.
Weiterhin waren seine Grafiken und Erklärungen etwas chaotisch und ohne Vorbereitung der
Materialien nur schwer nachvollziehbar. Nichtsdestotrotz konnte ich definitiv etwas von diesem Kurs
mitnehmen und kann diesen weiterempfehlen.
Fluid Mechanics MAE335:
Fluid Mechanics war mit Sicherheit der anspruchsvollste meiner vier Kurse. Die Endnote setzt sich aus
der Bewertung von zwei Examen und sieben Homeworks zusammen. Die Homeworks waren relativ
umfangreich und haben schon etwas Zeit in Anspruch genommen. Lösungen dazu können jedoch
teilweise im Internet gefunden werden, wenn man die Aufgabenstellung bei google eingibt. Die
Vorlesung ist relativ groß und deshalb wenig interaktiv gestaltet. Das midterm Examen war auch schon
ziemlich anspruchsvoll, man sollte also versuchen von Anfang dran zu bleiben. Die Benotung ist sehr fair
und in der wöchentlichen Hörsaalübung werden oft Tipps für die Homeworks gegeben.
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Noch ein kleiner Tipp am Rande:
Wer einen Kurs belegen möchte, zu dem es noch keinen Erfahrungsbericht gibt, der kann versuchen den
Namen des Professors zu googeln. Die Seite www.ratemyprofessors.com enthält viele Feedbacks zu
Kursen und Professoren.
Sprachkenntnis Nachweis:
Ja / Nein
Uniformpflicht:
Ja / Nein
Unterrichtssprache:
Englisch
Anwesenheitspflicht: Ja / Nein
Semesterbeginn:
25.08.2014
Semesterende:
16.12.2014
4. Leben und Freizeit: Studentenleben, Nachtleben, Land, Leute, Klima, Essen, Sport, Reisen
Studentenleben:
Dadurch, dass ich in einem Wohnheim auf dem Campus gewohnt habe, war ich mitten im Studentenleben
drin. Allerdings waren die meisten Studenten im Wohnheim relativ jung und auf meinem Flur war es
mehr so, dass jeder sein eigenes Ding gemacht hat. Nichtsdestotrotz gab es coole Events, bei denen man
mit den anderen in Kontakt treten konnte. Im Winter gab es beispielsweise eine riesen Schneeballschlacht
vor dem Wohnheim und auch die „residence hall advisors“ bemühen sich die Stimmung aufzulockern und
für Aktivitäten zu sorgen. Generell is die UB sehr darum bemüht den Studenten eine ausgewogene
Freizeitgestaltung zu bieten. Hierzu werden regelmäßig größere Events wie Konzerte bekannter Musiker
oder Shows bekannter Comedians veranstaltet, bei denen Studenten keinen Eintritt bezahlen.
Nachtleben:
Grundsätzlich schließen in den USA sämtliche Bars und Clubs bereits um 2 a.m. morgens, allerdings gibt
einige Ausnahmen in den großen Metropolen. Bei vielen Amerikanern startet der Abend deswegen früher,
als es in Deutschland üblich ist. Auf den Straßen gilt wie überall in den USA striktes Alkoholverbot.
In der Nähe vom South Campus gibt es die bar „The Steer“, wo man ganz gut den Abend verbringen
kann. Es lief gute Musik und es war eigentlich immer was los. Gerade am Wochenende (Meist ab
Donnerstag) ist dort richtig viel los, allerdings füllt sich die Bar manchmal erst ab 1 Uhr. Gleich um die
Ecke vom Steer ist die Winspear Avenue, in der sehr viele Studenten leben und viele
Studentenverbindungen ihre Hauspartys schmeißen. Ich habe mich in der Bar allerdings wohler gefühlt,
da die Leute dort eher in meinem Alter waren. Dann gibt es in der Downtown natürlich noch die
Chippewa und die Allen Street auf der eine Bar neben der Anderen ist. Meine Lieblingsbar in der
Downtown war die Skybar, die eine coole location auf einem Hausdach hat. In der Nähe vom North
Campus kann ich das Brick House empfehlen, wo es leckeres Essen und eine angenehme eher ruhigere
Atmosphäre gibt.
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Leute:
Die UB gehört zu den amerikanischen Universitäten mit dem höchsten Anteil ausländischer Studierenden,
weshalb man mit Menschen verschiedenster Nationalitäten und Kulturen in Kontakt kommt. Dies ist eine
der wertvollsten Erfahrungen, die man in seinem Auslandssemester macht. Besonders aus dem
chinesischen und indischen Raum kommen viele Studenten nach Buffalo und prägen somit das Bild der
Universität. Unter den Austauschstudenten waren wir als Deutsche nur zu fünft, einen großen Anteil
machte Brasilien aus.
Klima:
Bei meiner Ankunft im August war es in Buffalo bedrückend heiß. Im Wohnheim gab es keine
Klimaanlage und ich habe es bereut nicht von Anfang an gleich einen Ventilator gekauft zu haben. Das
warme Wetter hielt ziemlich lange an und erst gegen Oktober wurde es deutlich kälter. Der
Wintereinbruch kam jedoch umso schneller und Buffalo ist bekannt für seine kalten und schneereichen
Winter. So richtig kalt wurde es jedoch erst im Januar und Februar, als ich schon wieder weg war. Eine
dicke Winterjacke und warme Schuhe sind aber auf jeden Fall Pflicht. Allerdings ist es möglichweise
sinnvoller die Ausrüstung in den USA zu kaufen, um beim Gepäck einzusparen.
Essen:
Ich habe viel selbst gekocht und bin zum Einkaufen immer die 15 bis 20 Minuten zum Aldi gelaufen oder
mit dem Fahrrad gefahren, weil es zum Einen deutlich günstiger (ca. 30%) und zum Anderen auch
überschaubarer war als die großen Supermärkte in unmittelbarer Nähe zum Südcampus. Am Anfang habe
ich mir regelmäßig Pakete mit Lebensmitteln von dem Anbieter hellofresh.com liefern lassen. Darin waren
frische Zutaten in perfekter Menge und ein Rezept mit Fotos enthalten, um 3 Gerichte zu kochen. Für
mich war das perfekt um Kochen zu lernen und auch schon ein paar Rezepte bei Hand zu haben. Da ich
relativ großen Wert auf gesundes Essen lege und mir nicht jeden Tag den Fast Food vom Campus
reinziehen wollte, war das für mich eine super Alternative. Nach ein paar Wochen habe ich mir die
Zutaten dann bei Aldi selbst gekauft und konnte mich so relativ günstig verpflegen. Ich muss allerdings
dazusagen, dass das Kochen doch einiges an Zeit in Anspruch genommen hat. Das Essen auf dem
Nordcampus war meiner Meinung nach vom Preis-Leistungs-Verhältnis nicht gut. Für ein normales Fast
Food Gericht das satt macht muss man 6-8 Dollar bezahlen. Außerdem gibt es dann noch die sogenannten
Mealplans, bei denen man einen bestimmten Betrag vorab zahlt und dann Mealcredits hat, die man fast
überall auf dem Campus einlösen kann. Beispielsweise kann man den Mealplan Any 14 wählen und hat
dann pro Woche 14 Meal credits, die man für Speisen einsetzen kann. Meiner Meinung nach sind diese
Mealplans extrem überteuert und lohnen sich nicht. Eine weitere Möglichkeit ist es Dining Dollars auf die
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eigene Karte zu laden und dann damit sein Essen zu bezahlen. Der Vorteil hierbei ist, dass die Steuern
wegfallen. Wo sich die Meal credits wirklich lohnen ist zum Buffet in den Dining Halls, wo man Morgens
und Abends eine große Auswahl an frisch zubereiteten Speisen hat und dann soviel essen kann wie man
möchte. Ohne Mealplan zahlt man für das Buffet $16.
Sport:
Es gibt verschiedene Uni-Sportclubs bei denen man auf unterschiedlichen Niveaus teilnehmen kann,
sowie eine uniinterne Liga für unterschiedliche Sportarten, bei der man sich mit einem Team anmelden
kann. Auf dem sogenannten „Kunz field“, ein Kunstrasenfeld auf dem Nordcampus treffen sich jeden
Abend Studenten zum Fußballspielen, denen man sich einfach anschließen kann. Außerdem habe ich
noch das uniinterne Judo und Brazilian-Jiu-Jitsu Training besucht. Ebenfalls auf dem Nordcampus
befindet sich die Alumni Arena, eine riesige Sporthalle mit Fitnessraum, in dem jeder UB Student
trainieren kann. Zu den verschiedenen Sportclubs gibt es in den ersten Wochen auch noch einmal InfoVeranstaltungen, bei denen man sich einen Überblick verschaffen kann.
Reisen:
Das International Student and Scholar Service (ISSS) veranstaltet eine Reihe von Ausflügen speziell für
ausländische Studenten. Man wird per Mail über sämtliche Freizeitaktivitäten informiert und sollte sich
dann zügig anmelden, da die Plätze begrenzt sind. 2014 wurden beispielsweise Ausflüge zu den
Niagarafällen, zum Letchworth State Park und in die Downtown von Buffalo angeboten. Wer lieber privat
oder mit Freunden verreisen möchte, dem stehen die Wochenenden zur Verfügung, falls Hausaufgaben
und Examensvorbereitung dies zulassen. Besonders die Thanksgiving Woche Ende Novemeber eignet sich
für einen längeren Trip. Ich habe mir meistens zusammen mit ein paar Freunden aus dem Wohnheim ein
Auto bei Enterprise in der Nähe vom Nordcampus gemietet, was sehr zu empfehlen ist, da man auch
einen kostenlosen Shuttle Service vom Wohnheim zur Mietwagenstation bekommt. Wer günstig fliegen
möchte hat mit Spirit Airlines einen sehr günstigen Anbieter, der vom Niagara Falls Airport (IAG) viele
Ziele in den USA ansteuert. So bin ich beispielsweise für $60 One way von Miami nach Niagara Falls
geflogen. Wer einen Trip nach Kanada machen möchte, muss sich vorher eine Unterschrift vom ISSS auf
dem DS-2019 Formular geben lassen. Für günstige Unterkünfte kann ich die Seiten Roomertravel.com,
orbitz.com und hotelengine.com empfehlen. Eine extrem interessante und nützliche Seite ist das
amerikanische Pendant zu Urlaubspiraten, travelpirates.com, wo ihr super Angebote für Reisen, Hotels
und Flüge findet.
5. Warum man dort studieren sollte (Fazit):
Das Auslandssemester an der University at Buffalo ist wirklich eine einmalige Erfahrung, die ich definitv
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weiterempfehlen kann. Auch wenn es in den USA schönere und modernere Städte als Buffalo gibt prägt
die Uni das Gesamtbild der Stadt und hat viel zu bieten. Dazu gehört beispielsweise das umfangreiche
Kursangebot, die hohe akademische Qualität und die endrucksvollen Campuse. Weiterhin wird den
Studenten ein umfangreiches Sport- und Freizeitangebot geboten und man findet grundsätzlich für jedes
Problem einen vertrauensvollen Ansprechpartner. Die Anforderungen sind nicht zu gering und trotzdem
bleibt genug Zeit um an Wochenenden zu verreisen und etwas vom Land zu entdecken. Unbezahlbar sind
die vielen internationalen Kontakte, der authentische Einblick in die amerikanische Kultur und besonders
für mich, die zugewonnene Selbständigkeit.
6. Weitere Anmerkungen und wichtige Links:
www.studentuniverse.com
http://matrix.itasoftware.com
http://www.isic.de
http://www.hellofresh.com
http://www.ratemyprofessor.com
http://www.wi.tu-darmstadt.de/internationales_rw/outgoing_rw/bewerbung_und_auswahl/index.de.jsp
http://www.health.buffalo.edu/15healthbackp.pdf
http://www.buffalo.edu/class-schedule?switch=showdepartments&semester=fall&division=UGRD
http://registrar.buffalo.edu/calendars/academic/2014-15.php
http://buffalocarshare.org/buffalostate.html
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