Fast eine Million Euro sind ein schlagendes Argument Ansbacher
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Fast eine Million Euro sind ein schlagendes Argument Ansbacher
Kreisgruppe stellte Leistungen ihrer Revierpächter zusammen Fast eine Million Euro sind ein schlagendes Argument D ass Jäger zugleich Naturschützer sind, und dass sie viel für die Grundeigentümer und auch für die Gesellschaft leisten, sind zwei Tatsachen, die nicht leicht an die Öffentlichkeit zu bringen sind. Um so schwerer haben es Jäger, sich zu verteidigen, wenn sie von außen angegriffen werden. So erging es zum Beispiel den Revierinhabern in der Kreisgruppe Mellrichstadt im Winter 2002/2003. „Viele Aggressionen hatten sich angestaut über das Verhalten der Landwirte“, berichtet Vorsitzender Bernd Bauer. Die Jagdpachten waren hoch. Zugleich verursachte das Schwarzwild enorme Schäden, mit deren Abwehr und Abwicklung die Jäger von den Landwirten „komplett allein gelassen wurden“, wie Bauer sagt. Unsachliche Beschwerden sowie das Verhalten bei anstehenden Jagdverpachtungen „überschritten dann irgendwann die Schmerzgrenze“. So kam die Kreisgruppe auf eine Idee: Sie stellte die Kosten ihrer Mitglieder für Revierbetreuung und die Bejagung von Schwarzwild und Fuchs zusammen. „Wir haben einen Fragebogen an unsere Revierinhaber verteilt, der uns zuverlässige Zahlen an die Hand geben sollte, welcher Aufwand geleistet wird, und welche Erträge erzielt werden“, beschreibt Bauer. Dass das Thema von den Mitgliedern als wichtig erkannt wurde, zeigte sich in einer Rücklaufquote von nahezu 50 Prozent. Erstmals legten viele Revierinhaber ihre Jagdpachten offen. „Wir sind zusammengerückt“, stellt der Kreisgruppenvorsitzende fest. Das Ergebnis: Nach Abzug der Erträge durch Wildbret kam für die 78 Reviere ein Kostenaufwand von über 970.000 Euro zu Tage. Einbezogen wurden die Aufwendungen für Jagdpacht, Berufsgenos- senschaft, Entsorgung von Unfallwild, Wildschaden, Einrichtungen wie Zäune, Lampen, Hochsitze, Jagdwaffen und mehr, Futter und Kirrmaterial, Wildwarnanlagen, Biotopmaßnahmen, Hunde, Fahrten und Zeitaufwand. „Heute setzen wir das Zahlenmaterial mit Erfolg ein, hauptsächlich bei anstehenden Jagdverpachtungen und Wild- schadensersatzfragen“, berichtet Bauer. Das wirkt: Einige Jagdpachten wurden bereits reduziert. Auch die Wildschadensabwicklung teilen sich manche Jagdgenossenschaften jetzt mit den Pächtern. In drei Fällen wurde zudem eine Obergrenze von 2.000 Euro festgesetzt. „Die Situation scheint sich zu entspannen“, freut sich Bauer. VK Die Mellrichstädter Pächter wenden Zeit und Geld im Wert von fast einer Million Euro für ihre Reviere auf, hier bei einer Biotopmaßnahme. Spontaner Tierschutzeinsatz Ansbacher Jäger halfen halbwaisen Uhus ins Leben Ende April lieferte ein Forellenteichbesitzer aus dem Landkreis Ansbach einen vermeintlichen Bussard beim örtlichen Jagdpächter ab. Der Greif hatte sich in der Nylonnetzüberspannung eines Forellenzuchtteiches verfangen und war ertrunken. Es stellte sich heraus, dass es sich um einen nicht beringten, männlichen Uhu mit einem Gewicht von zwei Kilo handelte. Als ein Jäger bei dem ihm bekannten Bodenhorst nachschaute, ob beide Elterntiere vorhanden waren, traf er dort nur auf ein Elterntier und drei Junguhus im Dunenkleid. Nach Rücksprache mit der Naturschutzbehörde bei der Regierung von Mittelfranken erfolgte durch die beiden Mitpächter der aneinandergren26 7/2007 zenden Reviere Bechhofen b. W. und Neuses b. W. eine Zufütterung in Horstnähe. Das ausgelegte Futter wurde sofort angenommen, und bald war zu sehen, dass die Jungen an Gewicht zunahmen. Drei Jagdgenossen, die in unmittelbarer Horstnähe Waldgrundstücke besitzen, wurden informiert. Sie sagten sofort zu, ihren Wald trotz Borkenkäferproblematik nicht zu betreten, um überflüssige Störungen zu vermeiden. Zuletzt wurden die nunmehr befiederten Uhus am 17. Mai beim Horst gesehen, am 23. Mai war der Platz leer, nur noch Gewölle, Geschmeiß und Federn zeugten von ihrer Anwesenheit. Am 7. Juni bot sich ein außergewöhnlicher Anblick beim Ansitz, als der Altuhu weit vom ursprünglichen Brutplatz entfernt den drei Jungen einen erbeuteten Igel brachte. E. Betz Dank der Jäger haben die zwei Junguhus den Verlust eines Elterntiers überlebt.