5 3. ANTIQU ARIA T SMES S E - Stuttgarter Antiquariatsmesse

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5 3. ANTIQU ARIA T SMES S E - Stuttgarter Antiquariatsmesse
53. ANTIQUARIATSMES S E
24 .01 . – 2 6 .01 . 2014
Hauswedell_Nolte_Stuttgarter_Antiquit_Messe_2014_2_K2_Layout 1 18.11.13 16:36 Seite 1
Hauswedell
Nolte
Maximilian zu Wied-Neuwied
Carl Bodmer
Reise in das Innere NordAmerica in den Jahren
1832 bis 1834
Koblenz 1839-1841
Höchstes auf einer
deutschsprachigen Auktion
erzieltes Ergebnis für dieses
Werk
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Hauswedell & Nolte
Pöseldorfer Weg 1
20148 Hamburg
Deutschland
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erbeten.
Kataloge auf Anfrage,
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Auktionen in Hamburg
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Autographen
Illustrierte Werke
Graphik
53. Verkaufsausstellung 2014
Württembergischer Kunstverein
Schlossplatz 2, Stuttgart
Unter der Schirmherrschaft von:
Dr. Michael Knoche
Professor Dr. Reiner Speck
(ILAB Patrons of Honour)
Verband Deutscher Antiquare e.V.
Die Vereinigung von Buchantiquaren,
Autographen- und Graphikhändlern
Verband Deutscher Antiquare e. V.
Die Vereinigung von Buchantiquaren,
Autographen- und Graphikhändlern
Geschäftsstelle:
Seeblick 1, 56459 Elbingen
Telefon +49 (0)6435 90 91 47 · Fax +49 (0)6435 90 91 48
[email protected] · www.antiquare.de
Vorstand:
Christian Hesse, Vorsitzender
Eberhard Köstler, Stellvertretender Vorsitzender
Meinhard Knigge, Schatzmeister
Ulrich Hobbeling und Wolfgang Mecklenburg, Beisitzer
Katalogredaktion: Dr. Barbara van Benthem
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Norbert Munsch, Geschäftsstelle
Dr. Barbara van Benthem
Gesamtherstellung:
AMDO GmbH & Co. KG, 91560 Heilsbronn
53. Stuttgarter Antiquariatsmesse vom 24. bis 26. Januar 2014
Freitag 11 bis 19.30 Uhr, Samstag und Sonntag 11 bis 18 Uhr
Die Eintrittskarten für die Stuttgarter
Antiquariatsmesse gelten gleichzeitig für die
Antiquaria / Ludwigsburg
Die Messe im Internet:
www.antiquare.de und
www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de
Losverfahren:
Die im Messekatalog angezeigten Titel dürfen
in den ersten 45 Minuten nach der Eröffnung
nur reserviert, nicht aber verkauft werden. Alle
Interessenten, die eines oder mehrere dieser
Objekte erwerben möchten, tragen sich am
Stand der Aussteller in eine von der Messeleitung vorbereitete Liste ein. Eingetragen werden
der Titel aus dem Messekatalog, der Name des
Interessenten und eine Eingangsnummer. Nach
45 Minuten entscheidet das Losverfahren, wobei
die höchste gezogene Nummer gewinnt.
Wichtig: Der Interessent muss während der
Auslosung am Stand sein. Pro Titel aus dem
Messekatalog darf sich jeder Interessent nur
einmal in die Liste eintragen. Der Eintrag muss
vom Aussteller abgezeichnet bzw. abgestempelt werden. Eingereichte (oder hingeworfene)
Visitenkarten werden für die Auslosung nicht
berücksichtigt.
Aussteller dürfen am Losverfahren nicht teilnehmen.
Ausstellerverzeichnis
Name und Ort
Stand
Aix-la-Chapelle, Aachen
4
ArtFinding, Weidenhain
65
Banzhaf, Tübingen
53
Berg, Reinhold, Regensburg
3
Bibermühle – Tenschert, Ramsen (CH)
19
Bibliopathos, Verona (I)
28
Blank, Herbert, Stuttgart
57
Boerner, C.G., Düsseldorf
13
Bosze, Adam, Budapest (H)
29
Botanicum, Lynden (USA)
47
Braecklein, Wolfgang, Berlin-Friedenau
59
Brockhaus/Antiquarium, Kornwestheim
36
Büchel-Baur, Winnenden
11
Burgverlag, Wien (A)
21
Cadogan, Leo, London (GB)
35
Carlsen, H., Kiel
26
Eckert & Kaun, Bremen
48
Eigl, Ralf, Rosenheim
44
Engel & Co., Stuttgart
52
EOS, Zürich (CH)
56
Fichter, H. W., Frankfurt
6
Fons Blavus, Renningen
38
Forum, ’t Goy-Houten (NL)70
Geisenheyner, Winfried, Münster-Hiltrup
20
Gruber, Gerhard, Heilbronn
32
Haas, Norbert, Bedburg-Hau
1
Haufe & Lutz, Karlsruhe
50
Heckenhauer, J.J., Tübingen
23
Hobbeling, Ulrich, Münster
58
Hohmann, Stuttgart
73
Kainbacher, Dr. Paul, Baden bei Wien (A)
62
Keune, Sabine, Duisburg
43
Kiefer, Peter, Pforzheim
51
Klittich-Pfankuch, Braunschweig
10
Knigge, Meinhard, Hamburg
37
Köstler, Eberhard, Tutzing
36
Laube, August, Zürich (CH)
72
LEG – Libreria Editrice Goriziana, Gorizia (I) 69
Lex Antiqua, Castiglione dei Pepoli (I)45
Lindner, Hans, Mainburg
25
Linke, Günter, Berlin
14
Name und Ort
Stand
Löcker, Wien (A)
22
Lörcher, Margot, Aystetten bei Augsburg
75
Meda Riquier, London (GB)
40
Moorthamers, Paris (F)
49
Müller & Gräff, Stuttgart
42
Müller, Johannes, Salzburg (A)
15
Neidhardt, F., Böblingen
60
Nosbüsch, Manfred, Euskirchen-Kuchenheim 66
Pahor, Daša, München5
Plantijn, Breda (NL)
34
Raab, Dr. Michael, München
29
Rambaldi, Molinella (I)
41
Reiss & Sohn, Königstein im Taunus
9
Schlicht, Rainer, Berlin
63
Schmidt & Günther, Kelkheim
18
Die Schmiede, Amsterdam (NL)
54
Schmitz, Hans-Martin, Köln
7
Schreyer, Hanno, Bonn
12
Schumann, Hellmut, Zürich (CH)
46
Schwarzfischer, Rosenheim
17
Seidel + Richter, Fürstenberg/Havel
24
Siegle, Franz, Mühlhausen/Kraichgau
20
Solmi, Giuseppe, Ozzano dell`Emilia (I)
31
Stargardt, J.A., Berlin
68
Steinbach, Michael, Wien (A)
47
Strehler, Sindelfingen
67
Strobel, Christian, Irsee
33
Stuttgarter Antiquariat, Stuttgart
73
Thierstein, Daniel, Bern (CH)
56
Trauzettel, Stolberg
64
Tresor am Römer, Frankfurt am Main
55
Truppe, Matthäus, Graz (A)
27
Turszynski, München
16
Tusculum, London (GB)
30
Utzt, Inge, Stuttgart
61
Valentien, Stuttgart
2
Verband Deutscher Antiquare e.V.
8
Voerster, J., Stuttgart
74
Wölfle, Robert, München
71
Zipprich, Dieter, München
39
III
Rund um die Antiquariatsmesse
Veranstaltungskalender
Auftakt – Ein Pferdestall aus Büchern
Ein versunkener Kontinent unserer Literaturgeschichte, erklärt von Ulrich Raulff
Das Ende des Pferdezeitalters zieht sich in die
Länge. Fast anderthalb Jahrhunderte dauert der
Prozess. Als er beginnt, lebt Napoleon noch, als er
endet, schreibt Claude Simon den Roman La route
des Flandres. Dazwischen liegt das lange 19. Jahrhundert, das den Verbrauch von Pferden noch einmal in ungeahnte Höhen getrieben hat. Gleichzeitig
hat es eine Flut hippologischer Traktate entstehen
sehen, deren sich heute allenfalls Historiker der­
Veterinärmedizin und Antiquare noch erinnern.
Gemeinsame Auftaktveranstaltung der Stuttgarter
Antiquariatsmesse und der Antiquaria Ludwigsburg
Montag, 20. Januar 2014, 20.00 Uhr, Literaturhaus Stuttgart
Ausstellung – „Dem heitern Himmel ewg’er Kunst entstiegen …“
Die Mörike-Sammlung Klaus Berge, beschrieben
von Edgar Harwardt
Freitag bis Sonntag, 24. bis 26. Januar 2014, in den
Räumen der Messe
Eduard Mörike ist ein Dichter, dessen Bild in der
Geschichte sich vollkommen gewandelt hat. Zur
Messe erscheint der lang erwartete Katalog der
Mörike-Bibliothek Klaus Berge, zentrale Stücke
­
der Sammlung sind erstmals in der von Friedrich
Pfäfflin kuratierten Kabinett­ausstellung zu sehen. Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher und
bibliophil gestalteter Katalog in einer Auflage von
300 Exemplaren:
Ausstellung und Katalog eröffnen den Blick auf
Mörikes Welt und seine Bezüge, seine Zeitgenossen,
die Verleger, Buchgestalter und Illustratoren im
19. und 20. Jahrhundert.
„Dem heitern Himmel ewg’er Kunst entstiegen …“
Die Mörike-Sammlung Klaus Berge. Beschrieben von Edgar Harwardt. Mit einem Vorwort von
Hans-Ulrich Simon. Stuttgart, Verband Deutscher
Antiquare e.V., 2014. 318 Seiten. Mit zahlreichen
Illu­strationen. Broschur. (20 €)
Vernissage – „Dem heitern Himmel ewg’er Kunst entstiegen …“
Im Anschluss an die Messe lädt der Verband Deutscher Antiquare am Samstag zur Vernissage in den
Württembergischen Kunstverein. Mit einem Vortrag zu Eduard Mörike und der Sammlung Berge
von Professor Dr. Ulrich Ott sowie kammermusi-
kalischem Jazz von Lorenzo Petrocca (Gitarre), Jens
Loh (Bass) und Eberhard Köstler (Saxophon, Flöte).
Samstag, 25. Januar 2014, 18.30 Uhr, Württem­
bergischer Kunstverein
Kultur.GUT – Wir schätzen Ihre Bücherschätze
Wertlos? Schnäppchen? Preziose? Zeigen Sie uns
Ihre Bücher, Autographen, Graphiken, und wir
sagen Ihnen, ob es lohnenswert wäre, über einen
Verkauf nachzudenken – oder ob der ideelle Wert
den materiellen übersteigt.
Täglich am Informationsstand (Nr. 8) des Verbands
Deutscher Antiquare e.V.
Kultur.LIVE – Führungen über die Antiquariatsmesse
Frieder Weitbrecht, viele Jahre Aussteller in Stuttgart, führt interessierte Besucher über die Messe,
zeigt die wertvollsten Exponate und die schönsten
Stücke, bei denen mancher Büchersammler sagen
wird: Das muss ich haben!
Täglich um 15 Uhr, Treffpunkt am Informations­
stand (Nr. 8) des Verbands Deutscher Antiquare e.V.
Kultur.INFO – Die bibliophilen Gesellschaften stellen sich vor
Zu Gast auf der Stuttgarter Antiquariatsmesse 2014:
die Gesellschaft der Bibliophilen e.V., 1899 in
­Weimar gegründet und damit die älteste deutsche
Vereinigung, sowie die Maximilian-Gesellschaft,
mit über 700 Mitgliedern der größte Zusammenschluss von Freunden und Sammlern alter Bücher
und Handschriften.
Informationen und Gespräche, täglich während
der Antiquariatsmesse (zwischen Stand 68 und 69)
Die 53. Stuttgarter
Antiquariatsmesse 2014
steht unter der
Schirmherr­schaft der
ILAB Patrons of Honour
Dr. Michael Knoche
Direktor der Herzogin Anna Amalia Bibliothek
Weimar
Professor Dr. Reiner Speck
Präsident der Marcel Proust Gesellschaft e.V.
Fair information
Messehinweis
Place: Württembergischer Kunstverein,
Schlossplatz 2, Stuttgart
Ort: Württembergischer Kunstverein,
Schlossplatz 2, Stuttgart
Opening hours:
Friday, 24th January – Sunday, 26th January 2014
Friday 11 a.m. – 7.30 p.m.
Saturday, Sunday 11 a.m. – 6 p.m.
Öffnungszeiten:
Freitag, 24. Januar bis Sonntag, 26. Januar 2014
Freitag 11 bis 19.30 Uhr.
Samstag, Sonntag 11 bis 18 Uhr
Admission fee: 5 €
Children up to 12 years free
Eintrittspreis: 5 €
Kinder bis 12 Jahre frei
Conditions of sale: All the objects displayed in this
catalogue will be available for sale at the booths
during the opening of the fair. If there is more than
one customer who wants to buy an item from the
catalogue there will be a decision by lot 45 minutes
after the opening. Customers have to enter an official list and must be present at the booth when
the decision takes place. No exhibitor may sell or
reserve an item beforehand. All prices are in Euro
and include the legally required value added tax
except the objects marked with an asterisk (*). All
exhibitors guarantee the incontestable origin and
correct description of their merchandise.
Verkaufsbedingungen: Alle Angebote dieses Kataloges sind bei Messeeröffnung an Anwesende
ver­käuflich. Gibt es mehrere Interessenten für ein
Objekt aus dem Messekatalog, entscheidet 45 Minuten nach der Eröffnung das Losverfahren. Vor
der Auslosung müssen sich die Interessenten in eine
Liste eintragen. Während der Auslosung müssen sie
am Stand anwesend sein. Die Katalogpreise sind in
Euro und beinhalten die gesetzliche Mehrwertsteuer.
Ausgenommen sind diejenigen Objekte, die von den
Ausstellern margenbesteuert angeboten werden. Sie
sind im Kata­log mit einem Stern (*) gekennzeichnet. Alle Aussteller garantieren die einwandfreie
Herkunft und korrekte Beschreibung ihrer Waren.
Catalogue price: 10 €
Katalogpreis: 10 €
Phone during the fair: +49 (0)6435 909147
Internet: www.antiquare.de
and www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de
Messetelefon: +49 (0)6435 909147
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ILAB Statement
Erklärung der ILAB
This Antiquarian Book Fair is officially endorsed
by the largest professional association of Antiquarian Booksellers (ILAB). This means: Purchasers
can rely upon the experience and expertise of the
merchants as well as the authenticity of the merchandise. All books, manuscripts, autographs and
prints have been thoroughly examined, authenticated and fully bibliographed. Any defects will
be listed, and particularly valuable objects usually
come with an individual, detailed description. Please
read this description carefully. Any purchase may
be returned for a full refund if the object is found to
have significant, not previously described defects or
has been incorrectly identified in the bibliography.
Any returns must be requested within 30 days
from the end of the Fair, and the object must be
returned in the same condition as it was at the time
of the purchase. All members of ILAB are required
to offer this warranty. In case of violation of these
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the association.
Diese Antiquariatsmesse wird offiziell von dem
weltweit größten Berufsverband für Antiquare, der
Internationalen Liga der Antiquariatsbuchhändler (ILAB), empfohlen. Dies bedeutet: Der Käufer
kann sich auf die Erfahrung und die Sachkenntnis
der Aussteller sowie die Echtheit des Angebotes
verlassen. Alle Bücher, Manuskripte, Autographen
und Graphiken sind entsprechend ihrem Wert eingehend geprüft und bibliographisch bearbeitet. Etwaige Mängel sind angeführt, wertvollere Objekte
zumeist mit einer separaten, ­detaillierten Beschreibung versehen. Bitte lesen Sie diese Erläuterung
sorgfältig. Jeder Kauf wird rückgängig gemacht und
der Preis erstattet, wenn das Objekt wesentliche,
nicht beschriebene Mängel aufweist oder bibliographisch ­unrichtig beschrieben ist. Die Reklamation muss i­nnerhalb von 30 Tagen nach der Messe
erfolgen und das Objekt muss bei der Rückgabe in
dem Zustand sein, in dem es sich zum Zeitpunkt
des Kaufes befunden hat. Alle ILAB-Mitglieder
müssen sich an diese Gewährleistungspflicht halten.
Bei eventueller Nichteinhaltung kann der Aussteller
aus dem Verband ausgeschlossen werden.
Verband Deutscher Antiquare e.V.
Seeblick 1, 56459 Elbingen, Germany
Verband Deutscher Antiquare e.V.
Seeblick 1, 56459 Elbingen
Katalog
Antiquariat Aix-la-Chapelle
Stand 4
Eberhard B. Talke
Pontdriesch 8 A · 52062 Aachen
Telefon +49 (0)241 308 72 · Fax +49 (0)241 207 86
E-Mail: [email protected] · Internet: www.aix-rarebooks.com
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Geschichte Spaniens und Lateinamerikas –
Prescott, William H. [Works]. New (and revised)
Edition. History of the conquest of Peru. 2 vols.
History of the conquest of Mexico. 2 vols. History
of the Reign of Philip II., King of Spain. 2 vols.
History of the Reign of Ferdinand and Isabella
the Catholic. 2 vols. History of the Reign of
Charles the Fifth. 3 vols. Biographical and critical
Miscellanies. 1 vol., zusammen 12 Bände. London:
Routledge and Sons 1874–78, mit 12 Frontispizen,
7 Porträts und 3 Karten (Peru und Mexico), 3
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gebundenes Halbleder der Zeit, goldgeprägt, 8°
(22,5 × 14,5 cm). € 1250,–
William Hickling Prescott (1796–1859) Ameri­
ka­
nischer Historiker und Hispanist bekannt als ‚the first
American scientific historian‘. Provenience: Exlibris
mit dem Wappen von Baron von Stumm-Holzhausen,
deutscher Botschafter in Madrid (1887–92); seine
Bibliothek wurde 1939 von Hans W. Lange, Berlin
versteigert. Schöne vollständige Ausgabe.
Landwirtschaftsrecht – Leiser, Godofred Chris­
tian. Jus Georgicum, sive Tractatus de Praediis, in
quo Univerum Jus Praediorum et Pertinentiarum
ex Jure Gentium, Publico, Feudali, Romano –
Germanico… Editio Tertia. Leipzig: Lanckische
Erben 1741, 8 nn. Bll., 784 Seiten, 20 nn. Bll., mit
Kupfertitel, gestochener Titelvignette, schwarzrot gedrucktem Titel und 7 teils gefalteten Kupfer­
tafeln, Halbpergament der Zeit, folio (34,5 × 22
cm). € 650,–
Dritte, letzte und beste Ausgabe. Humpert 3009;
Lindner 11.1267.03; vgl. Güntz III, 20 ff. Leiser
war Gräflich Stolbergischer Rat und Erbherr auf
Rothermark und Ditgerode. Umfassendes Werk zum
Landwirtschaftsrecht mit ausführlichen Kapiteln zum
Bergbau, Fisch- und Vogelfang, Wein, Jagd etc. teils
in Deutsch. Unter den Kupfertafeln eine Ansicht der
berühmten Villa Tiburtina Caesaris Augustus, das
Fürstl. Gothaische Fisch-Maas mit 5 Fischen und
1 Krebs, Darstellung einer Zeche etc. Provenience:
gestochenes fürstliches Wappen-Exlibris ‚Ex Biblio­
theca Serenissimae Domus Saxo-Isenacensis‘ (Eise­
nach).
8
Jura – Bambergische Halßgerichts und Rechtlich ordnung in peinlichen sachen zu volnfarn
allen Stetten, Communen, Regimenten, Amptleuten … Darauß auch diß büchlein gezogen, und
fleissig gemeynem nutz zugut gesamelt und verordnet ist. Mainz: Johannes Schoeffer 20. Mai 1531.
6 nn. Bll., XLIIII (recte XLIII) Bll., 1 nn. Bl. (weiß),
mit 22 (4 ganzseitigen) Textholzschnitten (teils von
2 Stöcken), Holzschnitt-Druckermarke, flexibles Pergament (Notenhandschrift), folio (30,5 × 21
cm). € 4850,–
Sechste (5. Schöffersche) Ausgabe der ersten Fassung von 1507. VD16 B 262; Roth 150; BMSTC German books 64; Lipperheide Cg 18; Heitz II, 10 (für
die Druckermarke). Nach Entwurf von Johann von
Schwarzenberg erlassen 1507 von Bischof Georg III.
Schenk von Limpurg. ’Ein Werk, das sich durch Verarbeitung und Verbindung von einheimischen und fremden, der italienischen Strafrechtsdoktrin entlehnten
Gedanken weit über die Strafgesetzgebung der Zeit
erhob und zum Bahnbrecher der Gerechtigkeit in
einer Welt der verwilderten Strafrechtspflege werden
sollte. (Conrad II, 407 f.). Die schönen Holzschnitte
stellen den Ablauf eines Strafprozesses im 16. Jahrhundert dar: Verhaftung, Verhör, Folter, Urteilsspruch
und Vollstreckung. Schönes sauberes und breitrandiges Exemplar. (Siehe Abbildung)
Wegbereiter des neuzeitlichen Antisemitismus –
Eisenmenger, Johann Andreas. Entdecktes Judenthum Oder: Gründlicher und Wahrhaffter Bericht, welchergestalt die verstockten Juden die
Hochheilige Dreyeinigkeit … lästern und verunehren … In zweyen Theilen verfasst. [Frankfurt
a.M.: Wust?] 1700 und Königsberg [Berlin: Hauck]
1711. 2 Bände: Titel, 8 nn. Bll., 998 Seiten; 2 nn. Bll.,
1111 Seiten, 1 nn. Bl. (Errata), mit 2 Kopfleisten
im Holzschnitt, Pergament der Zeit, 4° (21,5 × 16,5
cm). € 1250,–
Band I in erster Ausgabe, Band II in 2. Auflage. cf. Fürst
I, 226; ADB V, 773; VD 17 12:112445G. Berüchtiges
Antijudaicum: die erste Auflage wurde auf Veranlassung der jüdischen Gemeinde in Frankfurt von Kaiser
Leopold I. sofort beschlagnahmt; die 2. Auflage wurde
vom preussischen König Friedrich I. ermöglicht. 1732
erschien eine englische Übersetzung. Die Pergamentbände im Rückenschild leicht unterschiedlich, sonst
gutes Exemplar.
Haeckel, Ernst (1834–1919). Arabische Korallen.
Ein Ausflug nach den Korallenbänken des Rothen Meeres und ein Blick in das Leben der Korallenthiere. Populäre Vorlesung mit wissenschaftlichen Erläuterungen. Berlin: Georg Reimer (1875)
1876. 1. Auflage. 2 nn. Bll., 48 Seiten, mit 6 lithographierten Tafeln (4 farbig) und 20 Holzschnitten im Text, Orig. Halbleinen, folio (36,5 × 28
cm). € 780,–
Erste Ausgabe. Nissen, ZBI 1780. Schönes Exemplar
dieses Standardwerkes.
Römische Militärtechnik – Hyginus, Gromaticus
et Polybius. De castris Romanis quae exstant. Cum
notis & animadversionibus, quibus accedunt dissertationes aliquot de re eadem militari populi Romani, R.H.S(cheel). Amsterdam: Judocus Pluymer
1660. 28 nn. Bll., 18 Seiten, 18 nn. Bll., 328 Seiten,
10 nn. Bll. (Index), mit gestochenem Frontispiz und
Titelvignette, 4 gefalteten Kupfertafeln und 2 ganzseitigen Textkupfern, Ganzleder der Zeit mit reicher
Rückenvergoldung, 4°. € 1200,–
Dritte Ausgabe (erste Ausgabe erschien 1607 herausgegeben von Scriverius in Antwerpen). Ebert 10439;
Graesse III, 404; Smith II, 534; Schweiger II, 466. Der
Text des Polybius in griechisch-lateinischer Parallelausgabe. Erste Ausgabe dieses sehr umfangreichen Kommentars von Rabod Hermann Scheel zu zwei antiken
Schriften über römische Befestigungsanlagen und Militärtechnik.
Astronomie-Manuskript – Engelhart, Valentin. De Mundo et Tempore. Das ist Von der Welt
und der Zeit ein nützlich Büchlein in welchem die
Schöpffung der Welt, Ursprung und Ordnung der
Zeit … Sampt einer Anleitunge in die hohe Göttliche Kunst Astronomiam … Fragweise gestellet
… Erfurt: Georg Baumann 1562. Abschrift von
Christian Ackermann in Kößern 1757. 2 Teile in
1 Band: 2 nn. Bll., 57 Seiten, 1 nn. S.; 49 Seiten,
1 nn. S., mit 13 Zeichnungen und 1 kleinen Tabelle, zusätzlich mit einer doppelseitigen Tabelle
für die Jahre 1740 bis 1799 mit astronomischen
Zahlen und Daten, Halbpergament der Zeit mit
Buntpapier-Deckelbezug und Pergamentecken, 4°
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cf. VD 16 E 1244; Zinner 2279; Houzeau/L. 2539.
Wort- und Illustrationsgetreue Abschrift (ohne Vorwort) des Buchs von Valentin Engelhart, geb. 1516 in
Gotha, Studium in Wittenberg, ‚Mathematicus‘ der
Markgrafen von Brandenburg durch Christian Ackermann, Bibliothekar am Rittergut Kössern der Familie
von Erdmannsdorf, Großbothen bei Leipzig, Sachsen. (vgl. Rügenakte 422, Stadtarchiv Leipzig). Vermehrt um eine im Original nicht erschienene Tabelle
mit Güldner Zahl, Ostertermin, Römischer Zinszahl,
Schaltjahr u.a. Wohl erhaltenes Exemplar mit sauberer
gut lesbarer Schrift.
Münster, Sebastian. Cosmographei. Mappa Europae, Eygentlich fürgebildet, außgelegt unnd beschribenn. Vonn aller land vnd Stett ankunfft, Gelegenheyt, sitten ietziger Handtierung und Wesen. Wie
weit Stett unnd Länder inn Europa von einander
gelegen, leichtlich zufinden. Des Polus in ieglicher
statt erhebung, Daher vil nutzbarkeyt, als die Sonnuhr, Compast, Chilinder etc. zumachen. Wie einer
fürgenommenen reyse zu wasser und land, durch
einen Compast, richten, und ungeirret zu einer statt
zutreffen soll. Künstlich unnd gewisse anleytung
einen ummkreiß einer statt oder Landschafft zuverzeichnen, Mappen und Landtaffeln zumachen.
Frankfurt am Main: Christian Egenolff 1537, 24 nn.
Bll. (A –F4) mit Titelholzschnitt, 1 Textholzschnitt,
1 ganzseitigen Holzschnittkarte und 22 Textholzschnitten, Pappband des frühen 19. Jahrhunderts,
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Zweite deutsche Ausgabe; Übersetzung der ‚Germaniae descriptio‘ von 1530 (identisch mit der ersten deutschen Ausgabe 1536 bis auf den Zusatz ‚Cosmographei‘
auf dem Titel) Benzing, Egenolff 130; Burmeister 65;
Graesse IV, 622; VD 16 M 6678; Hantzsch 63, 2. Gilt
als Vorarbeit zur Cosmographie von 1544. Die ganzseitige Textkarte zeigt die Umgebung von Heidelberg; die
kleinen Text-Holzschnitte meist europäische Stadtansichten, darunter von Mainz, Frankfurt, Neapel, Trier,
Paris, Rom und Venedig. Es fehlen – wie immer – die
Faltkarten von Europa und vom Oberrhein. Zwei vollständige Exemplare existieren in der Zentralbibliothek,
Zürich und in der Östereichischen Nationalbibliothek,
Wien (früher Bundesstaatliche Studienbibliothek Linz);
die Bayrische Staatsbibliothek besitzt ein Exemplar mit
der Europa-Faltkarte. Letztes vollständiges Exemplar
wurde 1853 bei Butsch in Augsburg (Katalog 28) für 1
fl. 30 kr. (1 Gulden 30 Kreuzer) versteigert (cf. Graesse).
Die seltenste geographische Arbeit Sebastian Münsters.
Provenience: Wappenexlibris von F[jodor] F[jodorowitsch] Schubert (1789–1865), russischer General, St.
Petersburg. Es liegt bei das Facsimile der Ausgabe 1536
mit allen Karten nach dem Exemplar der Universitäts­
bibliothek Heidelberg (Wiesbaden 1965).
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Linien mit Prägestempeln Tier- und Blumenmuster. 4 (von 10) Messingbuckeln, 2 originale, intakte
Schließen. € 28 000,–
Cassiodorus, Flavius Magnus Aurelius (485–580),
spätantiker römischer Staatsmann, Gelehrter und
Schriftsteller. Seine Kirchengeschichten gehörten im
Mittelalter zu den Bestsellern. Erstmalig gedruckt 1472
in Augsburg bei Schüssler. – Aus der Sammlung von
Dr. Leander van Ess. Komplette Provenienzfolge 1465–
2013 auf Anfrage. Die Besitzverhältnisse dieses Exem­
plars können seit dem Entstehen der Handschrift bis in
heutige Tage lückenlos nachgewiesen werden. – Genuin
erhaltene, typische Klosterhandschrift aus der Mitte des
15. Jahrhunderts. Der spätgotische Einband ist wohlerhalten und gilt als frühes Produkt mitteldeutscher
Einbandkunst. Alt restauriert, originales Leder teilw.
unterlegt. Buchblock und Bindung fest, Gelenke gebrochen. Sehr guter, meist ausgezeichneter Papierzustand. Erste drei Blatt etwas unfrisch und mit Randläsuren, diese teilw. alt hinterlegt. Anfangsinitiale etwas
verwischt, sonst kräftige und frisch wirkende Schrift.
Überwiegend sauber und breitrandig. Partiell in den
Außenrändern sowie im Bug schwach wasserrandig.
Keine Fehlstellen oder Verluste. – Vgl. Lit.: S. Krämer,
Handschriftenerbe des dt. Mittelalters 1989, S.560; M.
McC. Gatch, „Untraced Ess/Phillipps Manuscripts“,
1993, S. 550; Dr. Leander van Ess, Sammlung und Verzeichnis Handschriftlicher Bücher“, 1823, Nr. 211.
Die Herrschaftskompetenz des Papstes:
Bedeutende frühe Augsburger Inkunabel aus
herausragender Provenienz
Augustinus de Ancona. Summa de potestate ecclesiastica. Johann Schüßler, Augsburg, 6. März 1473.
Erstausgabe des um 1320 entstandenen Hauptwerkes des Augustinereremiten Augustinus de Ancona
über die klassische Darstellung der Papstmacht.
Mit 6-zeiliger, zeitgenössisch eingemalter Initiale in
Rot sowie Hunderte Lombarden in Rot, vereinzelte
Rubrizierungen. 469 (von 470) nn. Blatt. Es fehlt lediglich das leere Blatt zwischen dem Register und
dem ersten Textblatt. Inklusive des gedruckten und
eingelegten Papierstreifens. Einspaltig, 35 Zeilen.
Blattgröße: 31,2:20,5 cm, Schriftspiegel: 20,5:12,5
cm. Dunkelblauer Maroquinledereinband aus der
1. Hälfte d. 19. Jh., goldgeprägter Rückentitel, Rücken- u. Deckelfilete, 3-seitiger, schwerer Goldschnitt. € 17 500,–
Augustinus de Ancona (1243–1328). Der in Avignon
residierende Papst Johannes der XXII. war von der
ihm gewidmeten Schrift sehr angetan. Er versprach in
einem Brief im Jahr 1326, an Augustinus 100 Goldgulden auszuzahlen. Allein der Zahlungseingang bei
10
Augustinus blieb trotz eines zweiten Papstbriefes aus
dem Jahr 1327 aus. Dass das Geld aber wohl auch nach
einer zweiten, 1328 verfassten Mahnung nicht bei Augustinus ankam, belegt, dass bereits zu dieser Zeit die
Behördenmühlen langsam gemahlen haben müssen.
Durch den Tod Augustinus im Jahr 1328 wurde diese
Zahlung dann hinfällig. (vgl. Jürgen Miethke, „De potestate papae“). – Provenienzen: Jesuitenkolleg Hall in
Tirol; Joseph Mendham und Erben, Law Society England and Wales. – Deckel und Kanten bekratzt und
berieben. Sehr gut erhaltener, breitrandiger Inkunabel-Frühdruck auf festem Bütten. Vereinzelt Wurmlöcher in den Rand- und Bugbereichen, der Satzspiegel
nicht betroffen. Ca. 110 Blatt mit alt restaurierten bzw.
hinterlegten Wurmlöchern, im Außenrandbereich. Einige wenige zeitgenössische, handschriftliche Marginalien. Erstes Blatt oben vom Buchblock gelöst und mit
kleineren Randläsuren. Index ist in diesem Exemplar
vorn eingebunden. – Vgl. Lit.: Goff A 1363; BMC ii 329;
Bd-inc A-499; ISTC ia01363000; GW 3050; Zehnacker
322; Polain(B) 3827; IGI 1062; Madsen 461; Nentwig
371; Schlechter-Ries 153.
Das berühmteste illustrierte Werk der Frührenaissance: Der Theuerdank aus der Bibliothek
des Baron Horace de Landau
Pfintzing, Melchior und Marx Treitzsauerwein.
Theuerdank. Die geuerlicheiten vnd einsteils der
geschichten des loblichen streytparen vnd hochberümbten helds vnd Ritters herr Tewrdannckhs.
Johann Schönsperger d.Ä., Nürnberg, 1519. Erster
Abdruck der zweiten Auflage eines der berühmtesten illustrierten Werke der Frührenaissance mit
dem legendären Heldenepos um den edlen Ritter
Theuerdank. 118 Holzschnitte für die H. Schäufe­
lein, H. Burgkmair und L. Beck die Vorlagen lieferten und Jost de Negker die Holzschnitte schuf.
290 nn. Blatt. Vollständig. Blattgröße: 34,8:23,5 cm,
Satzspiegel: 32,5:15,0 cm. – Originaler Schweins­
ledereinband des 16. Jh. über massiven Holzdeckeln
mit reichhaltiger Blindprägung in Form von Streich­
eisenlinien und floralen Rollenstempel-Bordüren
sowie je zwei Mittelornamenten. Zwei intakte
Schließen. € 16 800,–
Die allegorische Figur des Ritters Theuerdank ließ sich
als „vorbildlicher Bezwinger“ der „allgemeinen Gefährdungen eines jeden Menschen“ verstehen. Quellen: Stephan Füssel: Der Theuerdank von 1517. Das
Epos des „letzten Ritters“ Theuerdank. Taschen: Köln
2003; S. 39. Die Erlebnisse des Ritters werden in 118
Kapiteln erzählt, denen jeweils ein Holzschnitt vorangestellt ist. Die insgesamt 80 Gefährlichkeiten des
Ritters werden eingeleitet durch den Hintergrund und
den Anlass für die Brautwerbung und abgeschlossen
durch deren glücklichen Ausgang und den unausgeführten Plan eines Kreuzzuges. Der Theuerdank
ist das einzige Werk der „medialen kaiserlichen Heldentrilogie“, welches zu Lebzeiten des Kaisers fertig
wurde und zur damaligen Zeit erschien. – In guter Erhaltung. Kräftige Abdrücke und feste Papiersubstanz.
Nur stellenweise etwas fingerfleckig und fleckig bzw.
im oberen Rand schwach wasserrandig. Durchgehender Fleck auf den Blättern e2-e5. Partiell einige wenige kleine Wurmlöchlein, einige geschlossene Einrisse
im unteren Rand. Wenige Schnörkel im oberen Rand
leicht angeschnitten, sonst eher breitrandiges Exemplar.
Untere Hälfte von Blatt a8 abgerissen und von alter
Hand handschriftlich ergänzt. – Aus der Sammlung
Horace de Landau. Exlibris auf dem vorderen Spiegel.
Baron Horace de Landau, 1824 in Ungarn geboren, war
Direktor der Rothschild Bank in Turin. Seine Bibliothek gehörte zu den kostbarsten der Zeit.
11
Antiquariat Banzhaf
Stand 53
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Illustrierte Bücher · Photographie · Naturwissenschaften · Buchwesen
Prehn, H. H. Gräser-Herbarium. Rathlau bei Lütjenburg, Prehn (um 1843). 4 Seiten gedruckter Text,
53 Tafeln mit 74 montierten Gräsern mit mont.
gedruckten Etiketten. Originalpappband mit gedrucktem Deckelschild und 2 Schließbändern. 4to
(350 × 210 mm). € 3800,–
Nicht bei Pritzel, Nissen und Stafleu-Cowan. Herbarium des Botanikers Heinrich H. Prehn (1796–1881),
der in Rathlau eine Gartenschule mit Lehrlingen führte.
Das Herbarium enthält insgesamt 75 verschiedene,
sorgfältig montierte Gräser, meist zweiteilig montiert,
der untere Teil mit Wurzel und Halm, der obere mit
Halm und Fruchtstand. Jedes Gras auf der Tafel mit
kleiner Etikette mit lateinischer und deutscher Bezeichnung sowie Nummer, mit Verweis auf die Beschreibung
im Text. – Aufgrund des regionalen Verkaufs ist das
Herbarium im Handel der letzten 60 Jahre und auch in
Bibliotheken nicht nachzuweisen. Schönes Exemplar.
Wilcke, George Wilh(elm) Constantin von. Neueste Sammlung der wichtigsten Gärtner-Regeln.
Ein Nachtrag zu seinen früheren Schriften über
Baum-Küchen- und Blumen-Gärten. Nebst Probe
eines gemeinnützig-wichtigen neuen Handregisters
der Botanik, für alle Arten unstudirter und angehender Pflanzenbeobachter; ingleichen einem Anhange,
der zur Verfertigung der schönsten Kräuter-Sammlung (Herbarium vivum) ausführliche Anleitung
giebt. Mit einer Kupfertafel. Halle, Gebauer 1787.
Mit einer mehrfach gefalt. Tabelle zur Uebersicht
des Linneischen Pflanzen-Systems, 348 Seiten, eine
gefalt. Kupfertafel. Pappband d. Zeit mit grünem
geriffelten Glanzpapierbezug. Gelbschnitt. Ecken
minimal bestoßen. € 500,–
Dochnahl 173. Nicht bei Pritzel. Erste Ausgabe. Besonders interessant die detaillierte Anleitung zur Herstellung eines Herbariums auf den Seiten 281–310. Schönes
fleckenfreies Exemplar.
Wissinger A. und W., Samengroßhandlung (Hg.).
Herbarium der wichtigsten Gräser. Berlin, Selbstverlag um 1910. 38 Tafeln mit jeweils ein bis zwei
mont. Sikkaten, jeweils mit gedruckten aufgeklebten Etiketten mit botan. Klassifizierung und kurzer
Beschreibung zur Verwendung der Pflanzen. Lose
in Originalpappschachtel mit mont. Deckeltitel.
12
Gr-Folio. Schachtel gering fleckig und wenig bestoßen. € 1800,–
Sehr schöner und seltener Katalog dieser Samengroßhandlung. Vorderer Spiegel der Mappe mit zahlreichen
photographischen Reproduktionen des Betriebsgeländes. Die auf den Tafeln montierten getrockneten Pflanzen bis auf wenige kleinere Fehlstellen sehr gut erhalten.
Wagner, Hermann. Arznei- und Giftgewächse. 4
Lieferungen in einem Band (= alles Erschienene).
Bielefeld, August Helmich 1861–(1863). 5 nn. Bll.
(4 Titelbll. und ein Indexbl.) und 59 nn. Bll. mit 100
getrockneten mont. Originalpflanzen, jeweils mit
mont. gedruckten Etiketten. 4 Hefte lose in einem
Band. Geprägter Originalleinenband mit goldgeprägtem Deckeltitel. Gr-4to (340 × 225 mm). Rückenbezug mit kleinen Einrissen. Schließbänder
fehlen. Deckel angestaubt. € 2200,–
Nicht bei Nissen und Pritzel. Stafleu-C. VII, 9 gibt irrtümlich 5 Lieferungen mit 125 Exsikkaten an schreibt
aber dazu „our information is incomplete“. Kayser, Bücher-Lexicon XVI, 509 (4 Lieferungen, irrtümlich 54
Blatt). Das einzige über KVK nachweisbare Exemplar
ebenfalls mit 4 Lieferungen (OCLC 5537953). Auf der
Rückseite des zweiten Lieferungsheftes ein Verzeichnis
von Werken des Autors darunter auch das vorliegende
mit der Angabe von vier Lieferungen. Zwei Lieferungsumschläge papierbedingt gebräunt, die ersten beiden
Blatt des ersten Lieferungsheftes mit zeitgenössischen
handschriftlichen französischen Anmerkungen. Wenige Tafeln mit marginalen Bruchstellen an den Pflanzen. Ein seltenes und in Anbetracht der Fragilität wohl
erhaltenes und vollständiges Herbarium.
Herbarium. Les plantes d’usage suivant l’ordre
de leurs vertus. Französisches Manuskript auf Papier. Ohne Ort, ohne Jahr. (Frankreich um 1750).
2 nn. Bll., 229 nummerierte Bll. (recte 230 – Bl. 79
doppelt) mit ca. 500 mont. Sikkaten, jeweils nach
Wirksamkeit bzw. Anwendungsbereich gegliedert.
Gemaserter Kalblederband d. Zeit auf 6 erhabenen Bünden mit goldgeprägtem Lederrückenschild
‚Plantes naturelles‘ im zweiten Feld und reicher floraler Rückengoldprägung auf den Bünden und in
den Feldern. Zwei Schließbänder. Folio (365 × 235
mm). Bezug am Fußkapital mit Fehlstelle, vorderes
Außengelenk angeplatzt. € 9500,–
Bemerkenswert wohlerhaltenes Herbarium aus dem
18. Jahrhundert. Die Pflanzen hier nach ihrer Wirkung
und Anwendung eingeteilt und angeordnet. Wohl das
Exemplar eines Apothekers und/oder Pharmazeuten.
Das Herbarium ist in zwei Hauptteile gegliedert, diese
wiederum in mehrere Unterabschnitte. I. Première
partie. Plantes emacuantes. 1. Première classe – plantes purgatives (bis Bl. 28). 2. Seconde classe – plantes
bechiques ou pectorales (bis Bl. 51). 3. Troisième classe
– plantes errhines ou ternutatoires et saliuantes (bis
Bl. 63). 4. Quatrième classe – plantes histeriques (bis
Bl. 80). 5. Cinquième classe – plantes aperitives (bis
Bl. 103). 6. Sixième classe – plantes diaphoretiques et
sudorifiques (bis Bl. 110). 7. Septième classe – plantes
alesciteres et cordiales (bis Bl. 123). II. Seconde partie. A.) Premiere section. Plantes alterantes du premier
ordre. 1. Premiere classe – plantes cephaliques (bis Bl.
139). 2. Seconde classe – plantes ophtalmiques (bis Bl.
143). 3. Troisième classe – plantes stomatiques (bis Bl.
148). 4. Quatrième classe – plantes febrifuges (bis Bl.
151). 5. Cinquième classe – plantes hepatiques (bis Bl.
159). 6. Sixieme classe – plantes carminatives ( ?) (bis
Bl. 166). 7. Septieme classe – plantes antiscorbutiques
(bis Bl. 173). B.) Seconde section. Plantes alterantes
du seconde ordre. Première classe – plantes vulneraires. 1. Chapitre premier – vulneraires astringentes (bis
Bl. 201). 2. Chapitre second – plantes vulneraires detersives (bis Bl. 214). 3. Chapitre troisième – plantes
vulneraires aperitives (bis Bl. 220). B.) Seconde classe
– plantes emollientes (Bl. 221–229). Mit den üblichen
Gebrauchs- und Lagerspuren; einige Sikkate gelöst
und teils beiliegend, einige mit kleineren Beschädigungen, ca. 10 Bll. mit Insektenfraßpuren. Zusätzlich
lose beiliegend in zeitgenössischem Papierumschlag 3
Exemplare von getrockneten Algen. Ein für ein Gebrauchsbuch sehr guter Gesamtzustand. Umfangreiche und wohlerhaltene Herbarien des 18. Jahrhunderts, wie das vorliegende sind sehr selten.
Denton, Sherman F(oote). As nature shows them.
Moths and butterflies of the United States east of
the Rocky Mountains. With over 400 photographic illustrations in the text and many transfers
of species from life. Part I. The moths. Part II.
The butter­flies. Zwei Teile in zwei Bänden. Boston, ­Bradlee ­Whidden (1897)–1900. X, (6), 161
(1) Seiten mit zahlr. photo­graphischen Abbildungen im Text und auf Tafeln, 10 Tafeln mit mont.
Originalflügeln der Insekten mit kolor. gest. Körpern; XIV (3), Seiten, Seiten 164–361 mit zahlr.
photographischen Abbildungen im Text und auf
Tafeln und 46 Tafeln mit mont. Original­flügeln
der Schmetterlinge mit kolor. gest. Körpern. Uniforme braune Halbmaroquinbände d. Zeit auf vier
erhabenen Bünden mit goldgeprägtem Rückentitel und goldgeprägten Schmetterlingsvignetten in
den Feldern. Goldschnitt. Gr-8vo. Rückenbezug
mit wenigen kleinen Schabstellen. Deckel gering
berieben. € 2400,–
Nissen ZBI, 1079. Reese, American Color Plate Books
107. Eins von 500 nummerierten Exemplaren. „The
colored plates, or Nature Prints, used in the work,
are direct transfers from the insects themselves; that
is to say, the scales of the wings are transferrred to the
paper while the bodies are printed from engravings
and afterwards colored by hand“ (aus dem Vorwort).
Schönes fleckenfreies Exemplar.
Reuss, G(eorg) Ch(ristian). Pflanzenblätter in
Natur­druck mit der botanischen Kunstsprache für
die Blattform. 42 Foliotafeln mit erläuterndem Text
in Oktav. Stuttgart, E. Schweizerbart’sche Verlagshandlung (1862–1870). Titelblatt, 42 Tafeln in
Natur­selbstdruck, hergestellt in der Kupferdruckanstalt von J. Niederbühl. Halblederband d. Zeit
mit goldgeprägtem Rückentitel. Folio (390 × 290
mm). Fußkapital mit kleiner Fehlstelle. Deckel gering berieben. € 1500,–
Nissen, BBI 1624. Fischer, Zweihundert Jahre Naturselbstdruck 84. Nur Tafelband. Vereinzelt gering stockig. „Hier zeigt sich der Naturdruck in seiner höchsten Vollendung“ (Fischer a.a. O). Enthält insgesamt
444 grün gedruckte Pflanzen­blätter.
Album – Lepidoptera. Album amicorum mit
„­Naturselbstdrucken“ von Schmetterlingsflügeln.
Stuttgart, Esslingen und Tübingen 1846–1857. Mit
35 mont. weissen Trägerpapieren mit Abdrücken
von Schmetterlingsflügeln, jeweils mit handschriftlicher lateinischer Bezeichnung der Art, sowie
mit Vermerk von Fundort und Datum. Ein längerer handschriftlicher französischer Eintrag eines
Henri Friz, datiert Esslingen, le 2 janvier 1856
begleitet von einer Aquatinta-Ansicht von Ess­­
lingen. Das Album enthält ferner zwei weitere
kolor. Aquatinta-­Ansichten von Bern und Altdorf,
zwei fein ausgeführte Pflanzenaquarelle, ein hübsches allegorisches Blatt zum Schmetterlingsfang
in handkolorierter Lithographie auf Glanzpapier,
eine Photographie mit Reproduktion eines Kunstwerkes und einigen weiteren Bildbeigaben. Brau­
ner Leder­band d. Zeit mit goldgeprägtem Deckel­
titel „Album“ auf Vorderdeckel, gerahmt von
mehrfachen Blindfileten in verschiedener Weite.
Goldschnitt. Quer-4to (218 × 310 mm). ­Deckel gering fleckig, Kanten berieben. € 3600,–
Zur Technik des ‚Single Transfer‘ von einem natürlichen Farbträger vgl. Cave, Impressions of nature,
pp. 153–157 und Heilmann, Die Natur als Drucker S.
137. „Auf ein speziell gummiertes präpariertes Papier
wurden nur die Flügel der Schmetterlinge gepresst.
Dabei klebte die Oberseite der Flügelschuppen fest.
Nun wurde die Flügelhaut abgelöst, und die Originalschuppen hafteten auf dem gummierten Papier.
Auf diese Weise erhielt man ein exakt naturgetreues
Bild des Schmetterlingsflügels. Eine Beschädigung
durch Insektenfraß war ausgeschlossen. Der Körper
des Insekts wurde nachträglich eingezeichnet.“ Einige
wenige Blatt offensichtlich herausgetrennt. Vorderes
Innengelenk angebrochen. Ein schönes Exemplar.
13
Antiquariat Reinhold Berg e.K.
Stand 3
Robert Berg
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berg, Seligmanns Erben 1768-(73). Folio. Titel, 1 Bl.
Index, 1 Bl. Vorwort, 41 Bll., SS.5–51 (24 Bll.), 105
Kupfertafeln. Ldr. der Zeit. Sammelband mit den
Kupfern 1–106 auf 105 Tafeln aus ‚Hortus Nitidissimis‘, gebunden in einem braunen Kalbsledereinband Ende 18. Jahrhunderts mit Rückentitelschild
‚Hortus Florum‘. Alle Kupferstiche in sorgfältigem
feinem Handkolorit der Zeit. € 65 000,–
Trew, Christoph Jakob und Johann Michael
Selig­mann. Hortus Nitidissimis onem per annum
­superbiens floribus sive amoenissimorum Florum
Imagines quas magnis sumtibus collegit Vir Clarissimus D.D. Christophorus Iacobus Trew Reipub­licae
Norimberg. Physicus Senior &c. ipso vero annvente
in aes incisas vivique coloribus pictas in publicum
edidit Iohannes Michael Seligmann. Der das ganze
Jahr hindurch im schönsten Flor stehende Blumengarten, oder Abbildungen der lieblichsten Blumen,
von dem hochberühmten Herrn D. Christoph Jacob
Trew, der Republik Nürnberg Physico Seniore c.
mit vielen Kosten zusammen getragen, auf Desselben Genehmhaltung aber in Kupfer gestochen,
mit ihren natürlichen Farben vorgestellet und herausgegeben von Johann Michael Seligmann. Nürn-
14
Der Hortus Nitidissimis gestochen von J. M. Seligmann
und A. L. Wirsing meist nach gesammelten Zeichnungen von Christoph Jakob Trew erschien in Lieferungen von 1750 bis 1792 und ist komplett sehr selten.
Das Werk, teils in 3 Bänden, umfasst 188 Tafeln. Ein
komplettes Exemplar ist seit der Sotheby’s de Belder
Auktion im Mai 2001 nicht mehr am Markt gewesen,
auch die Anzahl kompletter Exemplare in Bibliotheken dürfte wohl kaum mehr wie eine Handvoll sein.
Die Tafeln erschienen in Lieferungen. Geplant waren
ursprünglich 24 Kupfertafeln jährlich herauszugeben,
nebst begleitendem Text, jedoch sind aufgrund schwieriger Umstände bis zum frühen Tode Seligmanns im
Dezember 1762 nur 43 Tafeln erschienen. Danach erwarb der Stecher J. F. Mayer den Verlag und führte diesen unter ‚J. M. Seligmann seel. Erben‘ fort. Ab 1764
beauftragte J. F. Mayer den Dresdner Stecher A. L. Wirsing mit der Fortführung des Werkes. Wirsing produzierte bis 1786 ohne Auslassung 135 Tafeln, zu welchen
auch parallel bis zum Ende von Band 2 ein zweispaltiger beschreibender Text, in lateinischer und deutscher
Sprache, erschien. Dieser liegt hier in allen 65 Textblättern vor, jedoch weist unser Exemplar nicht den Zwischentitel, das Vorwort und den Index für Band 2 auf.
Das Titelblatt ist datiert 1768 Seligmanns Erben, wie
auch zum Vergleich das Exemplar des Natural History
Museums in London. Es hat auch dasselbe geänderte
verkürzte Vorwort, datiert 1767. Die letzten beiden Tafeln 105 und 106 sind 1773 in der Platte datiert. Unser
Exemplar, bezeichnet mit einem Titelschild ‚Hortus
Florum‘, beinhaltet somit den vollständigen ersten und
den fast kompletten zweiten Band (bis einschließlich
Tafel 106 im Jahre 1773). Es scheint sich hierbei um
ein Exemplar zu handeln, welches in etwa um 1773 für
einen Kunden oder von einem Subskribenten fertiggestellt wurde und auch zu diesem Zeitpunkt, gemäß seiner Publikation, komplett war. Dies würde auch den
nicht eingebundenen zweiten Titel, das zweite fehlende
Vorwort und das fehlende zweite Indexblatt erklären,
um dem Kunden ein mit Tafeln und Text abgeschlossenes Blumenbuch zu liefern.
Sauberes und breitrandiges Exemplar, alle Kupfertafeln durchwegs in schönem, gouacheartigem, feinem
sorgfältigem Handkolorit der Zeit. Zwei Kupfertafeln mit leichten Flecken, alle anderen überwiegend
makellos. Zwei übergroße Kupfertafeln alt eingefaltet, mit kleinem Einriss im Rand bei der Faltung. Der
Text teilweise leicht gebräunt, vier Textblätter mit meist
kleinen, sorgfältig hinterlegten Einrissen im weißen
Rand. Der zeitgenössische, braune Kalbsledereinband
ist mit geprägter Rückenvergoldung und umlaufenden
goldgeprägten Deckelrändern verziert. Der Einband
weist jedoch deutliche Gebrauchsspuren wie Kratzer, Beschabungen, kleine Fehlstellen und verschiedene Ausbesserungen auf. Insgesamt ein sehr schönes
Exemplar eines der großartigsten Blumenbücher des 18.
Jahrhunderts mit äußerst dekorativen, prachtvoll kolorierten Kupfertafeln, gestochen meist nach Zeichnungen von Georg Dionysius Ehret, Barbara M. Dietzsch,
Johann Christoph Keller, I.I. Maier, Karell und Johann
Michael Stock. – The plates and the text for the magnifi­
cent large flower book ‚Hortus Nitidissimis…‘ by
Christoph Jakob Trew were published in issues over a
long period, from 1750 to 1792. It would be complete
with 188 engravings in 3 volumes. There are only a
handful complete copies in libraries or collections. The
reason for this is, that the book was published in issues
over a very long period from 1750 to 1792. Our volume,
we call it a ‚Sammelband‘, which means a bound collection of plates, consists of a dated title 1768, the preface
for the reader, an index leaf and the first 106 engravings
of the ‚Hortus Nitidissimis‘ bound together with the
complete text to accompany the copper engravings. It
seems that this volume was compiled around 1773 and
that it was at that time most complete. Comparing the
collation of this volume we recognize, that the copy of
the Natural History Museum in London has the same
dated title page and the same modified preface for the
reader, also it matches in text collation. It makes sense,
that here a title page dated 1768 Seligmans Heirs was
used and that therefore the title, the index and the
preface for volume two were omitted. The book is
through­out very clean, the paper is excellent and has
wide margins, all copper engravings are beautiful hand
coloured, mostly in guache style. Two engraved plates
with minor spots, the other copper engravings overall
in excellent condition. Two oversize copper engravings are folded at the top, with small tears in the blank
margins next to the old folds. Some of the text pages at
the beginning and at the end are slightly browned or
with minor water stains, four text pages with mostly
small carefully mended tears in the blank margins.
The leather binding is scraped on the spine, the covers
and the edges, it shows significant traces of use like
scratches, minor defects and various smaller repairs. In
general the book is a very well preserved copy of one of
the most beautiful large flower books published in the
18th century. Pritzel 10448; Great Flower Books, p.78;
W.J. Tjaden Hortus Nitidissimis. (Siehe Abbildung)
Grieshaber, HAP (1909 Roth –
1981 Reutlingen). Baby VI. Farb­
holzschnitt in violett, rot, caput
mortuum und schwarz auf Kupfer­
druckkarton, 1955. 49 × 70 cm
(Blatt­
größe 62,8 × 84 cm) Signiert
und nummeriert. Auflage 20 Exemplare. Fürst 55 / 7 € 9500,–
Sehr gut erhaltenes Exemplar dieses
äußerst seltenen, frühen, großformatigen Farbholzschnitts. Verso ältere
Montagespuren, im linken weißen äußeren Rand mit leichter Knickfalte.
(Siehe Abbildung)
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Das grandioseste illustrierte Druckwerk in deutscher Sprache aus dem 16. Jhdt.
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einzige bekannte Pergamentexemplar dieser Edition, das je in den Handel gelangt ist.
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Schrifft: Deudsch · Wittenberg: Hans Lufft, 1561
(Kolophone: 1560).
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4 Vorsätze aus Pergament; 382, 2 leere Blätter und
2 Vorsätze aus Pergament. – Gotische Type in 7
Größen, Römische Kapitelzählung. Kalligraphische Widmungsschrift in stilisierter Textura mit
Goldhöhung, mit 2 sehr großen Initialen und aufwendigem Kadellenschmuck, gerahmt von einer
dreiseitigen Goldgrundbordüre. Eine vollständig
illuminierte Bordüre zum Holzschnitt des Titelblatt von Lucas Cranach dem Jüngeren (295 × 205
mm); ein ganzseitiger Holzschnitt mit der Erschaffung der Welt von Hans Brosamer, 1550
datiert (225 × 148 mm); der Holzschnitt des Titelblatts zum 2. Band zeigt Putten, einen Affen, ein
Wappen und Weinreben (200 × 145 mm). Insgesamt 170 große Holzschnitte im Text von Georg
Lemberger (115 × 135 mm) und Hans Brosamer,
Holz- und Metallschnitt-Initialen mit figürlichem
und floralem Dekor, eine zeitgenössische autographe (?) Predigt zu Psalm 19 von Nicolaus Selneccer, datiert auf den 5. August 1569 in Dresden, auf
einem Pergament-Vorsatz. – Originaler sächsischer
Schweinsledereinband, bildgeprägt, gebunden auf
schwere hölzerne Deckel, verziert mit großen Messingbeschlägen an den Ecken und im Zentrum sowie
Schließen, punzierter Goldschnitt, Einband von
Brosius Faust (siehe unten). Originale Messingschließen, die Verschlüsse sind erneuert. In zwei
Halbmaroquin-Schubern.
Provenienz
1. Widmungsinschrift von Kurfürst August von
Sachsen an seinen Finanzsekretär Johann P
­ yr­ner
(„Renthschreiber“), datiert auf den 6. August
1564, Dresden.
2. H. P. Kraus, New York, Catalogue 200, The
Printed Book, 1995, lot 159 ($ 625 000,–).
3. Privatsammlung, USA.
16
Zur historischen Stellung
Dieses Exemplar der Luther-Bibel stammt aus der
Zeit, in der Herzog August von Sachsen seinem
Bruder 1553 als Kurfürst von Sachsen folgte und
zu einem der wichtigsten Förderer der Reformation in Deutschland wurde. Er war es, der die politische Autonomie der Reformbewegung durch ein
geheimes Abkommen mit Kaiser Ferdinand I. 1555
sicherte, das ein „ius in appelando“ (in diesem Fall
die Freiheit der religiösen Verehrung) in dem gesamten von August kontrollierten Staatsgebiet garantierte. Es ist bemerkenswert, dass der Kurfürst
in der gleichen frühen Phase seiner Regierung auch
weitreichende steuerrechtliche Reformen vorantrieb, vor allem im Bereich der Steuererhebung, um
eine stabile Basis für den politischen Rückhalt seiner
Regentschaft zu sichern. Die lange kalligraphische
Inschrift auf dem Vorsatz bezeugt, dass der Kurfürst
gezielt einige auf Pergament gedruckte Exemplare
bestellt habe und nun eines seinem Finanzsekretär
(„Renthschreiber“) Johann Pyrner schenke, den er
dazu anhalte „darinnen vleissighk zuelesen“ (darin
fleißig zu lesen). Kurfürst August von Sachsen hat
die Luther-Bibel auf Pergament also einem wichtigen Funktionär seiner Finanzreform geschenkt.
Dieses Prachtexemplar diente zugleich der Förderung der religiösen Reform unter seiner Regierung.
Die handschriftliche Predigt auf dem Vorsatz
stammt von Nicolaus Selneccer (1530–92). Der Hofkaplan des Kurfürsten war eine zentrale Figur in
Augusts Kampf gegen die Philippisten, strikte Anhänger von Melanchtons theologischer Lehre.
Text
Das große Dedikationsexemplar ist von herausragender Schönheit und Seltenheit. Es umfasst sowohl
revolutionäre Veränderungen der Zeit in Theologie
und Sprache und ist zugleich eine bemerkenswerte
„tour de force“ von Druckgraphik und Buchkunst,
die zur weiten Verbreitung der neuen Inhalte beitragen sollten.
„Die Beliebtheit von Luthers volkssprachlichen
Texten war unmittelbar und weitreichend… so zahlreich wurden sie gelesen… daß Luthers Hochdeutsch um die Mitte des 17. Jahrhunderts triumphierte und die dominierende literarische Sprache
im gesamten modernen Deutschland wurde“ (PMM
51).
Die Württemberger Druckerei von Hans Lufft gab
die erste Übersetzung von Luthers Gesamtübersetzung des Alten und des Neuen Testaments 1534
heraus und veröffentlichte in Zusammenarbeit mit
dem Reformator bis 1545 mehrere Editionen großer Bibeln im Folio-Format, bevor Luther im folgenden Jahr verstarb. Die hier vorliegende Edition
ist auf beiden Titelblättern auf 1561, in den Kolophonen auf 1560 datiert. Der erste Band hingegen
existiert auch in einer weiter verbreiteten Variante,
die die Jahreszahl 1558 auf dem Titelblatt trägt (und
1560 im Kolophon).
Das Monogramm B.F. steht für Brosius Faust, den
Buchbindermeister aus Dresden, der in Diensten des
Kurfürsten August stand. Er war eines der Gründungsmitglieder der Buchbindergilde, der auch
Weidlich, Metzger und Becker angehörten. Später
war auch der bekannteste sächsische Buchbinder
Jakob Krause Mitglied der Gilde. Sie alle arbeiteten
regelmäßig für den Kurfürsten. Faust war damit beauftragt, Bücher für die „Renthkammer“ zu binden
und es ist daher keine Überraschung, sein Monogramm auf jenem Exemplar zu finden, das für den
„Renthschreiber“ des Kurfürsten bestimmt war.
Während einige Stempel und Rollen auf dem Einband bisher nicht mit Faust in Verbindung gebracht
wurden, trägt einer der Stempel sein deutlich erkennbares Monogramm. Die gesamte Gestaltung
der Einbände ist den blindgeprägten Schweinsleder-Einbänden von Jakob Krause besonders verwandt. Von beiden Meistern wissen wir auch, dass
sie bisweilen ihre Werkmaterialien teilten.
Illustration
Seltenheit
Der Einfluss von Luthers Bibelübersetzung auf die
hochdeutsche Sprache war ebenso weitreichend
wie der kulturelle Einfluss seiner reformatorischen
Theologie. Der Drucker Lufft versuchte, den Verkauf seiner Bibeleditionen zusätzlich durch eine üppige Zahl von Illustrationen anzuregen, die er von
den angesehensten Künstlern seiner Zeit anfertigen
ließ. Die vorliegende Edition hat eine Illustrationsfolge von 170 Holzschnitten im Text, ein Großteil
davon wurde von Georg Lemberger ausgeführt.
Weitere 20 Holzschnitte zu den Propheten und die
37 Illustrationen der Apokalypse wurden von Hans
Brosamer ausgeführt. Er war auch für den ganzseitigen Holzschnitt der Erschaffung der Welt zuständig, der erstmalig in der Edition von 1550 Verwendung fand.
Einbände
Die zwei beeindruckenden Schweinsleder-Einbände
sind auf abgeschrägte Eichendeckel gebunden,
blindgeprägt mit einer Palmettenbordüre außen,
die sich um eine breite Rolle mit Szenen aus dem
Leben Christi legt. Das zentrale Medaillon mit einer
schmaleren Bordüre zeigt religiöse Szenen um eine
Rolle mit Renaissancedekor, zusammengesetzt aus
Blattrankenmotiven und Porträtmedaillons. Goldgeprägte Initialen zieren die Mittelstücke auf den
Vorderdeckeln: D.D.H.M.F.-V.F.E.M.S. daneben
das sächsische Wappen in Goldprägung. Auf beiden Rückendeckeln die Initialen I.P. in Goldprägung (Johann Pyrner, siehe oben), datiert 1564. Die
Einbände zieren große Eckstücke und ein Zentralbeschlag mit Buckeln aus Messing, alle auf einen
blauen Pergamentgrund gesetzt; zudem zwei Messingschließen.
Nur 5 Pergamentexemplare, davon heute nur vier
nachweisbar, und eines davon auch nur virtuell (offenbar alle im Auftrag von Kurfürst August von
Sachsen hergestellt) sind bei Van Praet aufgelistet.
Diese befinden sich in deutschen Sammlungen und
bei allen handelt es sich um die Variante von 1558.
Einige dieser bekannten Exemplare sind vermutlich im Zweiten Weltkrieg verschollen. Ein anderes
Pergamentexemplar in der British Library und ein
weiteres Exemplar in der Berliner Staatsbibliothek
trägt die Prägung 1561/60. Das vorliegende Exemplar ist vollständig und in makellosem Zustand erhalten. Die Datierung stimmt mit der Widmungsinschrift überein.
Die Schönheit des Exemplars entspricht seiner Seltenheit. Es ist kein anderes Pergamentexemplar in
Privathand bekannt und kein weiteres bekanntes
Exemplar ist bisher auf dem Kunstmarkt aufgetaucht. Weder in Deutschland noch in England gibt
es Hinweise auf weitere Exemplare. Darüber hinaus gibt es nur wenige Editionen der Luther-Bibel,
die vor unserer Edition überhaupt auf Pergament
gedruckt wurden.
Dies ist das schönste vorstellbare deutsche Buch
des gesamten Zeitraums, in vollkommen makelloser Erhaltung.
Literatur
VD 16 B 2750 und ZV 1495 (?). – Van Praet, Particulières, I, S. 34, Nr. 55 und IV, S. 7. – Schmidt, Die
Illustration der Lutherbibel, S. 223–226 und S. 231–
232. – Panzer, Entwurf (1971), S. 441–442, Nr. 18.
– Mejer, Lufft, S. 40. – Zum Einband siehe Haebler
I, S. 110–113 und Schunke, Leben und Werk Jakob
Krauses (1943), S. 56–68 und Tf. 15.
(Siehe Farbtafeln 1 und 2)
17
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Excessively rare early edition of Nicoletti’s „Logica“, the most renowned medieval
handbook of logic, only ten complete copies worldwide, not in German libraries
Paulus Venetus (Nicoletti, Paolo). Logica. [Venezia, Cristophorus Arnoldus, circa 1476]. 4to
(199 × 142 mm), ancient stiff vellum with handwritten title on spine, marbled edges, ff. [76] = pp. 152.
Two columns, 35 lines. Gothic type. Register: a-h8
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Excessively rare early edition of Nicoletti’s „Logica
parva“, the most renowned medieval handbook of
logic, that was the main focus of the philosophers of
the Middle Age. – Logic is the philosophical study
of valid reasoning. Logic is used in most intellectual
activities, but is studied primarily in the disciplines of
philosophy, mathematics, semantics, and computer
science. It examines general forms that arguments may
take, which forms are valid, and which are fallacies.
In philosophy, the study of logic is applied in most
major areas: metaphysics, ontology, epistemology
and ethics. In mathematics, it is the study of valid
inferences within some formal language. Logic is also
studied in argumentation theory. – Logic was studied in
several ancient civilizations, including India, China and
Greece. In the West, logic was established as a formal
discipline by Aristotle, who gave it a fundamental
place in philosophy. Aristotelian logic became widely
accepted in science and mathematics and remained
in wide use in the West until the early 19th century.
Aristotle’s system of logic was responsible for the
introduction of hypothetical syllogism, temporal
modal logic and inductive logic. In Europe during the
later medieval period, major efforts were made to show
that Aristotle’s ideas were compatible with Christian
18
faith. During the High Middle Ages, logic became
a main focus of philosophers, who would engage in
critical logical analyses of philosophical arguments.
– Paolo Nicoletti, (1372–1429) also known as Paolus
Venetus was a Roman Catholic Scholastic philosopher,
theologian, and logician of the Hermits of the Order
of Saint Augustine. He studied in Padua and Oxford,
where he came into contact with the Calculatores’ logic
problems and the though of Ockham. He kept the chair
of philosophy in Padua and Siena. He was author of
important commentaries of Aristotle’s texts, including
the Phisics, the De generatione et corruptione, the De
coelo and the De anima, but he is famous for his own
works on logic as Quadratura, the Sophismata, the
Logica Magna, and especially the present Logica Parva,
a small handbook of Logic that had a great success in
the middle age and the early Renaissance. He has a great
importance in the history of medieval logic not only for
his original solutions to various logical problems, but
especially for his great contribute to the diffusion of
the English logic thought, especially Oxonian, in the
great Italian universities of his time. – Condition: Some
minor traces of use, but a very fine copy. – Provenance:
I. Some not identified annotations. II. Ownership’s
inscription on title-page: Spectat ad Bibl. S.ti Spiritus
Feltriae. – References: Not in British Library, not in
BL, no copies in Germany, England, France and Spain.
Goff P-222; R 280; IGI VI 7349-A; IBPort 1368;
Madsen 3061; Morg 792; GW 11649; GW M30352. –
Census (12): Only 10 complete copies worldwide. Italy
(7): Bologna C; Como C; Ferrara C; L’Aquila P; Pavia
U; Ravenna C; Vicenza C (imperfect). USA (2): Ann
Arbor MI, University of Michigan, University Library;
New York NY, Pierpont Morgan Library. Austria (1):
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und Gustav Schwab herausgegebene Sammlung enthält
69 Gedichte und den Erstdruck von „Der Tod des Empedokles“. – Erstes und letztes Blatt gebräunt, sonst nur
vereinzelt fleckig; Exlibris.
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Widmung: „In freundschaftlicher Ergebenheit, Walter
Benjamin“. – Widmungsexemplare Benjamins sind außerordentlich selten.
Erste Ausgabe, selten. Erste Buchillustration Kirchners.
Gutes Exemplar, Umschlag gering angestaubt.
Celan, Paul. Sprachgitter. Frankfurt, S. Fischer,
1959. 67 S. Orig.-Leinen mit Umschlag. € 5000,–
Erste Ausgabe, mit handschriftlicher Widmung des
Autors „Für Renate und Christoph Schwerin, auf das
herzlichste“, datiert Frankfurt, März 1959. – Christoph
von Schwerin (1933–1996) war mit Celan seit 1954 bekannt, später Celans Lektor beim Verlag S. Fischer.
Char, René. Konvolut von 8 Widmungsexemplaren. Paris, Gallimard, 1962–1977. Orig.-Broschuren. € 2000,–
La Parole en Archipel. 1962. – Fureur et mystère. 1962.
– Commune Présence. 1964. – Trois Coups sous les arbres. 1967. – Dans la pluie giboyeuse. 1968. – Le Nu
perdu. 1971. – Aromates chasseurs, 1975. – Chants de
la Balandrane. 1977. – Die Widmungen, meist mehrzeilig und sehr persönlich, für den Schriftsteller und
Übersetzer Franz Wurm (1920–2010), jeweils im Jahr
der Veröffentlichung.
Heidegger, Martin. Gelassenheit. Pfullingen,
Neske, 1959. 24 S. Orig.-Karton. € 1200,–
Erste Ausgabe, mit handschriftlicher Widmung des Autors für Helmuth Plessner (1892–1985).
Hofmannsthal, Hugo v. Studie über die Entwickelung des Dichters Victor Hugo. Wien, Verlag von
Hugo von Hofmannsthal, 1901. VI, 66 S. Bibliophiler Lederband mit Rückentitel und Deckelvergoldung; Orig.-Umschlag eingebunden. € 7500,–
Sehr seltene Habilitationsschrift Hofmannsthals, mit
handschriftlicher Widmung für Rudolf Kassner, datiert 14. XI. 1903. – Mit Kassner war Hofmannsthal
seit 1902 befreundet.
Jünger, Ernst. In Stahlgewittern. Aus dem Tagebuch eines Stoßtruppführers. Hannover, Selbstverlag des Verfassers, 1920. Mit 5 Abbildungen und
dem Bilde des Verfassers. X, 181 S. Privater Halbleinenband. € 3500,–
Sehr seltene Erstausgabe der ersten Veröffentlichung
des Autors, mit handschriftlicher Widmung, datiert
Wilflingen, 10. IV. 1978.
Kafka, Franz. In der Strafkolonie. Leipzig, Kurt
Wolff, 1919. 71 S. auf Bütten, Druck in Schwarz und
Blau. Orig.-Halblederband. € 4000,–
Kokoschka – Ehrenstein, Albert. Tubutsch. (Erzählungen). Mit 12 Zeichnungen von Oskar Kokoschka. Wien-Leipzig, Jahoda & Siegel, (1911). 67
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Sehr seltene erste Ausgabe der ersten Buchveröffentlichung Ehrensteins in einer Vorzugsausgabe. Mit handschriftlicher Widmung Kokoschkas, datiert 1956.
Mann, Heinrich. Professor Unrat oder Das Ende
eines Tyrannen. Roman. München, Langen, 1905.
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Mann, Thomas. Der kleine Herr Friedemann. Novellen. Berlin, Fischer, 1898. 2 Bl., 200 S. Orig.-Leinen. € 2000,–
Erste Ausgabe der ersten Buchveröffentlichung. Mit
Besitzvermerk von Oskar Loerke, April 1906. – Einband leicht berieben oder bestoßen. – Wilpert/Gühring
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Musil, Robert. Die Verwirrungen des Zöglings
Törleß. Wien und Leipzig, Wiener Verlag, 1906.
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Erste Ausgabe der ersten Veröffentlichung, sehr selten.
– Wilpert/Gühring 1.
Niekisch, Ernst. Hitler – ein deutsches Verhängnis.
Berlin, Widerstandsverlag, 1932. Zeichnungen von
A. Paul Weber. 36 S., 2 Bl. Orig.-Broschur. € 1200,–
Erste Ausgabe, selten. – Umschlag etwas gebräunt und
knittrig.
Sachs, Nelly. Und Niemand weiß weiter. Gedichte.
Hamburg, Ellermann, 1957. 100 S., 1 Bl. Orig.-­
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Freunden, in tiefer und immer währender Dankbarkeit.
Nelly im Oktober 1957.“
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21
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Druckgraphik und Handzeichnungen alter und neuer Meister
Géricault, Théodore (1791 Rouen – Paris 1824).
Der flämische Hufschmied – The Flemish Farrier,
1821. Lithographie auf Velin, 225 × 314 mm (Darstellung), 370 × 478 mm (Blatt). Delteil 33. € 5800,–
Géricault begeisterten Pferde zeitlebens schicksalhaft,
er kam bei einem Reitunfall ums Leben. Pferde waren
ein zentrales Thema seines künstlerischen Werkes, auch
seiner Lithographien. Seine ersten derartigen Drucke
verstand er eher als Proben, um sich die technischen
Möglichkeiten anzueignen. Dagegen waren die während seines zweijährigen Englandaufenthaltes ab 1820
entstandenen Blätter für ein größeres Publikum gedacht
und belegen die Brillanz, die er zwischenzeitlich erworben hatte. In der Werkstatt des versierten Londoner
22
Druckers Charles Hullmandel realisierte er im Frühjahr 1821 die Serie „Various Subjects Drawn from Life
on Stone“, zu der auch die vorliegende Lithographie
zählt. Den Empfehlungen Hullmandels entsprechend,
sind die Lithographien bis an den Blattrand in reichen
Tonabstufungen ausgeführt, was sie von Géricaults späteren Lithographien stilistisch unterscheidet.
In der vorliegenden Lithographie zeigt Géricault genau,
wie ein Schmied den linken Hinterhuf eines Apfelschimmels beschlägt. Dieser hält zwar still, doch lassen sein gesenkter Kopf und sein geöffnetes Maul auf
Schmerzen schließen. Was hier anklingt, findet sich in
anderen Werken Géricaults deutlicher ausgeprägt: Die
Wiedergabe der leidenden Kreatur, wobei er den Tieren
gleichsam menschliche Gefühle zubilligte.
Fantin-Latour, Henri (1836 Grenoble – Buré
1904). Solitude (Schumann, op. 39, mélodie sur un
Lied de Eichendorff, „Schöne Fremde“), 1882. Lithographie auf Velin auf chine collé, 503 × 345 mm
(Darstellung), 804 × 572 mm (Blatt). Hédiard 40 I
(von II). € 2000,–
ren deutschen Kompositionen, freilich nur solchen,
denen ein Text zu Grunde lag, der ihm Hinweise für
die bildliche Umsetzung geben konnte. Dazu zählt
auch seine spätromantische, atmosphärische Interpretation eines Liedes Robert Schumanns auf ein Gedicht
Joseph von Eichendorffs.
Fantin-Latour, der zu den Impressionisten künstlerisch
auf Distanz blieb, schuf neben Gemälden zahlreiche
beeindruckende Lithographien. Mit ihnen half er der
Technik in Frankreich zu weiterer künstlerischer Anerkennung, wie ihm seine Lithographien umgekehrt
Auszeichnungen einbrachten. Von bleibender Bedeutung war seine Begegnung mit Otto Scholderer 1857.
Dieser begeisterte ihn für die Musik deutscher Komponisten, insbesondere die Richard Wagners. Immer
wieder verarbeitete er Themen aus dessen Musikwelt,
widmete sich in seinen Lithographien aber auch ande-
Schöne Fremde
Es rauschen die Wipfel und schauern,/ Als machten zu
dieser Stund/ Um die halbversunkenen Mauern/ Die
alten Götter die Rund.
Hier hinter den Myrtenbäumen/ In heimlich dämmernder Pracht,/ Was sprichst du wirr wie in Träumen/ Zu
mir, phantastische Nacht?
Es funkeln auf mich alle Sterne/ Mit glühendem Liebesblick,/ Es redet trunken die Ferne/ Wie von künftigem, großem Glück!
23
Musikantiquariat Adam Bosze
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Musik
Draeseke, Felix. Symphonia tragica für grosses Orchester componirt von Felix Draeseke. Op. 40. Partitur [Conductor’s score] – Leipzig, [1887], Fr. Kistner. PN 7052. [2], 179, [1] p. 320 mm – Hofmeister
November 1887. First edition. Half-cloth. Near
fine. € 250,–
Draeseke, Felix (1835–1913), German composer. He
was born to a family of clerical background, and though
expected to study for the ministry he decided on a career in music at the age of 17, and entered the Leipzig
Conservatory where he studied with Julius Rietz. After
hearing Lohengrin at Weimar, he affiliated himself to
the New German school. His meeting with Wagner
in Lucerne in 1859 was among the most important
encounters of his career. In 1862 Draeseke moved to
Switzerland, where he lived as a piano teacher in towns
around Lake Geneva and also completed a number of
works. Visiting Munich in 1865 to hear Tristan und
Isolde, he sought medical advice for the hearing loss
which was to lead to almost total deafness by the end of
his life. Although Draeseke disparaged his time in Switzerland as lost years, he had during this period written
the Sonata quasi fantasia op.6 for piano (1862–7), which
Liszt considered the best such work since Schumann’s
G minor Sonata, as well as his First Symphony and
other works. Draeseke now settled permanently in
Dresden. He was appointed to the conservatory in
1884, becoming a professor there in 1892 and Hofrat
in 1898. One of Draeseke’s most important orchestral
works date from this time: the Symphonia tragica (Symphony no.3, 1885–6).
Kodály, Zoltán. Autograph manuscript on the margin of a map „Nyitra-vármegye térképe“ – Budapest, 1907, Magyar Földrajzi Intézet. One-leaf.
Notes with blue and grey pencil. 350 × 420 mm –
Soiled, torn, smaller parts missing. € 1800,–
Highly important manuscript regarding Kodály’s early
(or first) tours for collecting folk music. An itinerary
for Nyitra county with names of villages worth for
visit. „Kodály’s determination to become a collector
of folk songs was no sudden inspiration: it matured
slowly. Already while living at Galánta he had become
attached to the peasantry and their music, and as a student at Nagyszomhat he had been interested in such
collections of folk songs as then existed. In 1896 he first
came across the name Béla Vikár, the first man to use the
phonograph for recording folk songs; and it was from
him, seven years later, that he was to learn how to use
24
the wax cylinder. By that time Kodály had compared
the printed versions of the songs with the phonograph
recordings in the Ethnographical Museum, and found
that the former had been deliberately modified, in
such a way that their essentially Magyar characteristics
were lost. And it was this that set him upon the path
of collecting folk songs himself, for he realized that it
was only in the villages that he could hope to find the
genuine, unadulterated music. It was in 1905 that he
reached this conclusion, and he has described the occasion: „Knapsack on back and stick in hand, and with
fifty crowns in my pocket, I set out for the Csallóköz
[very close to Nyitra county], intending to roam about
the countryside without any definitive plan. Sometimes
I would just buttonhole people in the street, invite them
to come and have a drink and get them to sing for me;
or sometimes I would listen to the women singing as
they worked at the harvest. But the most exhausting
part was the nightly sessions in the smoky atmosphere
of the village pubs.“ Galánta was the starting point of
his first tour. There he began by getting his old schoolmates to sing the songs he remembered from childhood, going on to visit some dozen villages, and calling
on former servants of the family and their relatives.“
(László Eősze: Zoltán Kodály. His Life and Work, p.
47–48) (See picture)
Mozart, Wolfgang Amadeus. Menuet de Mr J. P.
Duport varié pour le Clavecin ou Piano forté par M.
W. A. Mozart [KV 573] – Offenbach, [16. 3. 1792],
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Haberkamp p. 323 [Textband]. Not in Slg. Hoboken.
Very early edition, published few months after the first
edition. Soiled but restored.
Penderecki, Krzysztof. Collection of first and early
editions. € 1200,–
1. Penderecki, Krzysztof: Polnisches Requiem für 4
Soli, gemischten Chor und Orchester. Unverkäufliches Leihmaterial – Mainz, cop. 1983, Schott. VN 80
p. 340 mm – Notes with pencil. 2. Penderecki, Krzysztof: Lacrimosa für Sopran solo, gemischten Chor und
Orchester (1980). Partitur – Mainz, Kraków etc., cop.
1981, Schott, PWM. VN PWM-8440. 12 p. 420 mm
– Fine. 3. Penderecki, Krzysztof: Utrenya. The Entombment of Christ for 2 choirs, solo voices and symphony orchestra. Score – Kraków, 1977, PWM. VN
PWM-7540. [12], 74, [2] p. 420 mm – Printed in 1200
copies. Fine. 4. Penderecki, Krzysztof: Cantata in honorem Almae Matris Universitatis Iagellonicae sescentos
abhinc annos fundatae. Score – Warszawa, cop. 1967,
[1970], PWM. VN PWM-6095. 19, [1] p. 420 mm –
Near fine. 5. Penderecki, Krzysztof: Canticum Canticorum Salomonis […] Liber primus for 16-part vocal
ensemble and orchestra. Score – Kraków, Mainz, 1975,
PWM, Wega. VN PWM-7604. [4], 44 p. 420 mm – Fine.
6. Penderecki, Krzysztof: Te Deum für 4 Solisten, 2 gemischte Chöre und Orchester (1979/80). Klavierauszug
[Vocal score] – Mainz etc., 1980, Schott. VN -. [4], 86
p. 340 mm – Green paperboard. Notes with pencil. 7.
Penderecki, Krzysztof: Te Deum für vier Solisten, zwei
gemischte Chöre und Orchester (1979/80). Dirigierpartitur [Conductor’s score] Unverkäufliches Leihmaterial
– Mainz etc., [not before 1980], Schott. VN -. 48 p. 510
mm – Green paperboard. 8. Penderecki, Krzysztof:
Tren na 52 instrumenty smyczkowe – Kraków, 1983,
PWM. VN PWM-5598. 22, [2] p. 300 mm – Fine. 9.
Penderecki, Krzysztof: De natura sonoris No. 2 na
orkiestre – Kraków, 1985, PWM. VN PWM-7531. 15,
[1] p. 300 mm – Fine. 10. Penderecki, Krzysztof: Capriccio per oboe e 11 archi. Partitura – Kraków, Celle,
cop. 1968, [1970], PWM, Moeck. VN PWM-6509,
Edition Moeck Nr. 5023. 29, [1] p. Oblong shape,
200 mm – Fine. 11. Penderecki, Krzysztof: Adagietto
from „Paradise Lost“. Partitura – Kraków, Mainz, cop.
1979, [1981], PWM, Schott. VN PWM-8395. 11, [1] p.
300 mm – Good. 12. Penderecki, Krzysztof: Dies irae
oratorium ob memoriam in periniciei castris in Oswiecim necatorum inexstinguibilem reddendam na 3
glosy solowe, chor mieszany i orkiestre – Kraków,
1985, PWM. VN PWM-6461. 65, [1] p. 300 mm – 13.
Penderecki, Krzysztof: Passio et mors Domini Nostri
Iesu Christi secundum Lucam na glosy solo, recytatora,
chor chlopiecy, chor mieszany i orkiestre symfoniczna
– Kraków, 1982, PWM. VN 114, [2] p. 300 mm – Later
issue. Autograph inscription (with music, motif „B-AC-H“) by the composer. (See picture)
Roth, Béla Dr. Nemzetközi induló [International
March]. Internationale. Op. 13. A magyar proletárságnak ajánlva [Dedicated to the Hungarian
proletariat] – Budapest, [1919], Léderer István. VN
--. [4] p. 355 mm – First edition. One of the first
sheet musics printed for the short-lived Hungarian
Soviet Republic period from 21st of March 1919
until 1st of August 1919. Absolutely scarce. Oneleaf print. Front page with the printed signature
of the illustrator: Vörös Géza. Stained, soiled, repaired. € 1200,–
The Aster Revolution or Chrysanthemum Revolution
was a revolution in Hungary led by socialist count
Mihály Károlyi, who founded the Hungarian Democratic Republic. Károlyi had helped establish the Social Democratic Hungarian National Council (HNC),
which demanded the end of the Austro-Hungarian
Empire. In the early morning hours of 31 October
1918, with support of the soldiers from the Hungarian Army, HNC protesters wearing the Aster flower
helped seize public buildings throughout Budapest.
Prime Minister Sándor Wekerle resigned and former
Prime Minister István Tisza was murdered. By the end
of the day, King Charles IV had accepted the coup and
appointed Károlyi as Hungary’s New Prime Minister.
The Hungarian Democratic Republic was proclaimed
on 16 November 1918 with Károlyi named as president. In March 1919, the republic was overturned by
another revolution, and the Hungarian Soviet Republic was created. – The Hungarian Soviet Republic or
Hungarian Republic of Councils (Hungarian: Magyarországi Tanácsköztársaság or Magyarországi Szocialista Szövetséges Tanácsköztársaság) was a shortlived independent communist state established in
Hungary in the aftermath of World War I. It was the
successor of the Hungarian Democratic Republic and
lasted only from 21 March until 1 August 1919. The
state was led by Béla Kun and was not recognized by
France, the U.K. or the U.S. It was the first communist
government to be formed in Europe after the October
Revolution in Russia brought the Bolsheviks to power.
The Hungarian Republic of Councils had military conflicts with the Kingdom of Romania, the Kingdom of
Serbs, Croats and Slovenes and the evolving Czechoslovakia. It collapsed when Romanian forces occupied
Budapest, after which the Kingdom of Hungary was
reestablished. – Vörös Géza (1897–1957), Hungarian
painter, pupil of Ede Balló at the Budapest Academy of
Fine Arts, later he worked in Szolnok and Nagybánya.
From 1929 to the 1940s he lived in Szentendre. His artistic but cool, reserved and decorative pictures confess to the influence of the objectivity of Neo-Classicism and the elegant sensuousness of the École de Paris.
25
Antiquariat Botanicum
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Haller, Albrecht v. Enumeratio plantarum horti
regii et agri Gottingensis. Göttingen: Viduam
Abraham Vandenhoeck, 1753. 2nd Edition. 8vo.
(16.7 × 9.6 cm) Contemporary mottled caf , panels
on spine from gilt tooling filled with central flowering plant and corner flowers. Gilt worn. Red morocco label with partial title in gilt. Collation: lxxx,
424, [18]pp. There is engraved vignette of a portion
of the University of Göttingen garden. Marble end
papers, red edges of text block. There is worming at
middle of fore edge and 9 leaves of index as well as
intermittently in the text. There is some minor foxing at the head of several leaves. Condition of text
is very good. € 450,–
This second edition is a significant enlargement of
Haller’s Brevis enumeratio stirpium horti Goettingensis (1743). Haller founded the herbarium at Göttingen during his employment at the university from
1736–1753. During this period he added alpine plants
from Switzerland and classified all plants in the garden
with two publications, 1743 and 1753, of which this is a
copy. Haller uses a taxonomic scheme consisting of four
classes to cover plants from different groups in the Plant
Kingdom. The first three classes cover mostly lower organisms and grasses with the fourth class having separation of monocotyledons and dicotyledons. The classification scheme is not binomial, as with Linneaus, but
gives description of a particular plant type followed by
different subgroups and examples therein. Haller rejected Linnean and Tournefort systems in favor of his
own most likely as result of his extensive exploration
to alpine areas of Switzerland and elsewhere. He tried
to formulate a separate, more natural system, as illustrated in this study. Haller prepared two herbaria, one
at Pavia which was taken by French troops in 1796 to
Paris and the other still present in the Herbarium of the
University of Göttingen, near the garden. (Stafleu and
Cowan, 2309; Pritzel, 3723)
Haller, Albrecht v. Disputationes Chirurgicae selectae, collegit, editit, praefatus est Albertus Hallerus.
Lausanne: Sumptibus Marci-Michael Bousquet,
1755–1756. Contemporary calf. Very Good. 5 Volumes. 4tos.(24.9 × 18.4 cm) Contemporary full calf
with raised bands; tooled boredre on covers; marble endpapers; all edges red-stained. A few breaks
in leather along upper portion of hinges on a few
volumes, mainly vol. 5, cords firmly attached. Col-
26
lations: Vol I- [6], 606 pp. + 8 engraved plates and 1
frontispiece; Vol. II- [2], 60 pp. + 7 plates; Vol III[2], 655 pp. + 10 plates; Vol. IV- [4], 594 pp. + 13
plates; Vol. V- [2], viii, 672 pp. + 13 plates. Titles in
red and black with engraved portrait of Holler by
Joubert after D. Pelon and engraved frontispiece by
Eisen in Vol. I. Text and plates in very good condition with only occasional age toning to a few
pages. € 2600,–
Haller prepared this compendium of over 160 articles
by noted surgeons from the late 1600 to 1752. His objective was to collect in one location the methods and
procedures that had been used to handle maladies to
different parts of the human body that could be consulted by his students at Göttingen. This effort preserved the knowledge and experience of a number of
physicians and serves as a very good repository of surgery from the mid 17th to mid 18th centuries. (Blake
195; Lundsgaard 708; Waller 3999; Wellcome III, 199)
Sterbeeck, Johannes Franciscus van. Citricultura
oft Regeringhe der Uythemsche Boomen, te weten
Oranien, Citroenen, Limoenen, Granaten, Laurieren en andere. Waer in beschreven is de gedaente
en de kennisse der Boomen, met hunne bloemen,
bladeren en vruchtenn. Antwerp: Joseph Jacobs,
1682. 4to (20.0 × 16.3 cm). Contemporary black calf.
Some breaks along spine, cords and boards firmly
attached. Some wear to corners and ends of spine.
Collation: [40], 296, [18] pp. +14 copper engraved
plates, folded. Plates and frontispiece were engraved
by Francois Ertinger. The Frontispiece was a design
prepared by C. E. Best. There is also a full page engraved coat of arms of dedicatee, Justus de Nobelaer. In typical Baroque effusiveness, the title page
includes a synopsis of the contents. Included are:
detailed descriptions of the exotic plants including
their flowers, leaves and fruit; how to plant and care
for the trees; citrus diseases and pests. The text and
plates provide extensive discussion and illustration
on the cultivation of exotic fruit trees. These include
lemon, orange, passion fruit, lime trees, pomegranates, laurels and others. € 5000,–
The beautiful engraved botanical plates are based on
those done by botanist Giovanni Battista Ferrari and
also engraved by Francois Ertinger. The plates contain fruit, flower and leaves of the plant. This is most
useful for identifying cultivated or indigenous plant.
An example being the copper engraving of the orange
by Ertinger titled „aurantiae flores,“ or flowers of the
orange, shows not just the flowers, but the leaves and
fruit of the orange as well. Ertinger was born in 1640 in
Schwaben, Germany, but worked in Antwerp where in
the 1670s he was a m
­ aster of the St. Lucas guild. Here
he collaborated with the priest and botanist Franciscus
van Sterbeeck on this book. The citrus illustrations are
closely based on those by the Italian botanist Giovanni
Battista Ferrari, whose 1646 Hesperides started the
European citrus book trend. Franciscus van Sterbeeck
(1631–1693), a Flemish priest of noble extraction, was
born and died in Antwerp where he lived for the greater
part of his life. During the eight years following his ordination in 1655, he suffered chronic illness and turned
his attention to botany. (Hunt, 365; Nissen, BBI 1893;
Pritzel, 8948)
Trattinnick, L. Die essbaren Schwämme des Österreichischen Kaiserstaates. Wien und Triest: Geistingers Buchhandlung, 1809. 1st Edition. 8vo (18.7 × 112
cm) Contemporary tree calf; spine with gilt-bound
panels with either gilt urn or floral pattern; black
morocco label. Board with gilt line border and inner
gilt feather pattern. Collation: [iv], cxxiii, [1],[1]-110,
113–174 [1] pp. + 30 hand colored copper engraved
plates, each with tissue guard. The text and plates are
very good. There is some tight trimming to the top
of some plates but not going beyond the plate mark.
Binding is tight with portion of some plate images
close to stitching. € 1250,–
Collation: [viii], [1]-114 + engraved beetle at top of
p.1, scarab on p. 56 and 12 hand colored engraved
plates at rear.; red morocco label, gilt scrolls separate spine into panels with gilt flying insect. Marble
boards with some wear, especially along edges Internal condition is very good with only minor smudging on front free ended paper, title page and at the
bottom of fore edge on several plates. The plates
have strong coloring and fine detail. € 3000,–
This is the fifth part of the series: Johann Euseb Voet’s
Beschreibungen und Abbildungen hart schaalichter
Insekten Coleoptera Linn: Aus dem Original getreu
über­setzt mit der in selbigem fehlenden Synonymie
und beständigem Commentar versehen / von D. Georg
Wolffgang Franz Panzer. The current treatise was done
by Panzer at the request of Voet. The text consists of
a complete scientific description of the individual beetles in Latin that includes appropriate citation for first
identification and details on size for the different body
parts critical for identification. This is followed by a
commentary on the different species in German, noting any significant qualities and differences not mentioned in previous publications. The excellent engraved
plates were done by Jacob Sturm and Valentine B
­ ischoff
whose name appears on plates 2–5. The remaining
plates, done by Sturm, are not labeled as such. (Hagen
II, p. 27; Nissen ZBI 4260)
Trattinnick was an Austrian botanist who published
several books mainly on the fungi in Austrian districts
or Kaiserstaates as this work beautifully illustrated
work demonstrates. The plates are unsigned, but probably done from drawings of author. Although the title
indicates that this work is on edible fungi in Austria, the
inclusion of several poisonous mushrooms, like Amanita, was most likely done to warn reader of danger of
picking these fungi. (Pritzel, 9440; Stafleu & Cowan
14.880; Volbracht 2121)
Voet, J. E. and G. W. F. Panzer. Symbolae Entomologicae. Beyträge zur Geschichte der Insekten. Mit
zwölf Kupfertafeln. Erlangen: Johann Jacob Palm,
1802. 4to.(24.4 × 20.2 cm). Contemporary quarter
calf bindin; some repair to ends of spine and corners.
27
Wolfgang Braecklein
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Boccaccio, G. Der Decameron des Boccaz. Aus dem
Italiänischen neu übersezt. 4 Bde. Mit 4 Tafeln und 4
TVignetten. HLdr d. Z. St. Petersburg (d. i. Leipzig,
Dyk), 1782–1784. € 2500,–
Erste Ausgabe eines „Leitsterns der italienischen
­Literatur“ (Carter/Muir S. 230) in einer äußerst seltenen Übersetzung; Goedeke unbekannt. Die ersten
„moderne“ Ausgabe des Decameron – Nur ein Exemplar im JAP seit 1950. – Hayn/G. I 393. (Siehe Tafel 3)
(Cotta, Chr. Fr.). Eulogius Schneider’s ehemaligen
Professors in Bonn etc. Schicksale in Frankreich.
Älterer HLederbd im Stil d. Z. mit RVergoldung.
Straßburg 1797. € 1800,–
Gutes Exemplar der sehr seltenen ersten Ausgabe.
Wertvolles Dokument über Schneider, der zu den radikalsten dt. Jakobinern gehörte. (Siehe Tafel 3)
Dohm, Chr. K. W. v. Ueber die bürgerliche Verbesserung der Juden. 2 Bde. Hübsche Pappbde d. Z. mit
2 RSchildern u. Vergoldung. Berlin u. Stettin, Fr. Nicolai, 1783. € 4200,–
Erste vollständige Ausgabe der äußerst seltenen grundlegenden Programmschrift zur Emanzipation der Juden
in Deutschland, auf Anregung Moses Mendelssohns
verfasst. – Sehr selten so vollständig mit beiden Bänden, oft fehlt der 2. Band. Schönes Exemplar auf starkem, festem Papier. – Goed. VI 285, 9, 4. Fürst I 210.
Wolfenbüttel, Nicolai-Kat. 247 und Borst 410 (alle nur
Teil 1 und teils nur die Ausgabe von 1781).
Eichendorff, J. Frhr v. Ahnung und Gegenwart.
Marmor. Pappbd um 1900. Nürnberg, Schrag,
1815. € 2200,–
Erste Ausgabe von Eichendorffs Erstveröffentlichung.
– Anfangs stockfleckig, nicht sehr breitrandig.
Erich, S. Exodus Hamelensis: Das ist Der Hämelischen Kinder Außgang … Pergt im Stil d. Z. Hannover, Grimm, 1654. € 2750,–
Seltene erste Ausgabe des Berichts vom Rattenfänger
von Hameln. „… die bis dahin ausführlichste … Abhandlung über die Rattenfängersage“ (Kistner/Seebaß).
– VD17 7:679136C. (Siehe Tafel 4)
Escandon, J. und B. Nusdorfer, der Geselschaft
Jesu Mitglieder Geschichte von Paraguay. Frankfurt und Leipzig 1769. – Beigeb.: (Pombal, Sebastiano José de Carvalho e Mello). Die in Paraguai zer-
28
stöhrte Republik der Jesuiten. Pp d. Z. Frankfurt
und Leipzig 1758. € 1400,–
I. Sehr seltene erste dt. Ausgabe der Geschichte von Paraguay. – II. Erste deutsche Ausgabe.
Falkner, Th. Beschreibung von Patagonien und den
angrenzenden Theilen von Südamerika. Aus dem
Englischen … Mit großer, auf 2 Platten gedruckter Karte in 2 gefalt. Teilen. Interimsbroschur d. Z.
Gotha, Ettinger, 1775. € 1750,–
Erste und einzige deutsche Ausgabe. „Fundierte geographische und ethnographische Beschreibung, … galt
lange als grundlegend“ (Griep/Luber). – Sabin 23736.
Goethe, J. W. v. Schriften. 8 Bände. Leipzig, Göschen, 1787–1790. – Dabei: Derselbe. Neue Schriften. 7 Bde. Uniforme HLederbde um 1900 im Stil
d. Z. Berlin, Unger, 1792–1800. € 14 000,–
I. Erste rechtmäßige Gesamtausgabe, mit allen Kupfern, auch den zusätzlichen. Auf besserem Papier und
mit dem Wappen-Exlibris der Familie Merck. – II.
Zweite rechtmäßige Gesamtausgabe, Vorzugsausgabe
und in der neu geschaffenen Unger-Fraktur gedruckt.
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und in einheitlichen Einbänden.
(Grimmelshausen, Hans Jacob Christoph v.). (Gesammelte Werke). Der Aus dem Grab der Vergessenheit wieder erstandene Simplicissimus; Dessen
Abentheuerlicher, und mit allerhand seltsamen, fast
unerhörten Begebenheiten angefüllter Lebens-Wandel … 3 Bde. Mit zus. 3 gestoch. Frontisp. (eins
doppelblattgr.), 7 gestoch. Titeln und 44 KTafeln.
Zus. 54 Kupfer. Leicht abweichendes Pergt. d. Zt.
Nürnberg, Felßecker, 1683–1685. € 30 000,–
Erste Ausgabe der gesammelten Werke Grimmelshausens und erste posthume Ausgabe des ‚Simplicissimus‘.
Eins der wenigen erhaltenen Exemplare und mit allen
Kupfertafeln. „Die berühmte erste Gesamtausgabe,
vom Verleger Felssecker aufs reichste mit Kupfern ausgestattet, die an künstlerischem Wert denen der früheren Einzelausgaben weit überlegen sind“ (Breslauer im
Kat. der Slg. Grisebach). Band 2 im Druck des Jahres
1685. – In dieser Vollständigkeit kaum noch auffindbar! – VD17 23:233332L, 39:121052T und 23:233336R
(mit weniger Kupfertafeln und teils irrigen Kollationen). (Siehe Tafel 4)
zugsausgabe in Groß-Oktav auf festem Velinpapier. –
Schönes Exemplar – Goed. IV 1, 810, 35a. ­Schulte-Str.
33a.
Sandys, Gg. Sandys Reisen inhaltende Die Histori
von dem ursprünglichen und gegenwertigem Stand
deß Türckischen Reichs … auch Von Egypten, …
des Gelobten Lands: von den Juden und unterschiedlichen Secten daselbst … Mit gestoch. Titel
und 25 (von 26) KTaf. Pergt d. Z. Frankfurt, Schiele,
1669. € 2000,–
Erste deutsche Ausgabe des Reiseberichts mit ausführlicher Beschreibung der Türkei, Palästinas mit den heiligen Stätten, der Inseln Kreta, Malta, Sizilien und Capri.
– VD 17 547:656393L und 23:255445L. Cox I 206.
Schöpf, J. D. Reise durch einige der mittlern und
südlichen vereinigten nordamerikanischen Staaten.
2 Bde. Mit gefalt. Karte. Pappbde d. Z. mit Vergoldung. Erlangen, Palm, 1788. € 3800,–
Seltene erste Ausgabe des ersten deutschen Berichts
über die Vereinigten Staaten im 18. Jahrhundert. – Sabin
77757. (Siehe Tafel 3)
–. Der seltzame Springinsfeld. Lebens-Beschreibung … Eines weiland … tapffern Soldaten, Nunmehro aber ausgemergelten und verschlagnen Landstörtzers und Bettlers. Mit gestoch. Titel. Pergt
d. Zeit Paphlagonia (d. i. Nürnberg, Felßecker),
1670. € 35 000,–
Erster Druck der ersten Ausgabe, neben der ‚Courasche‘ die bedeutendste Simpliziade und „überhaupt
in hohem Grade Knoten-Punkt der Simplicianischen
Dichtung“ (Scholte). – Sehr frisches Exemplar. Eigenhänd. Besitzeintrag des Grafen Christoph Wenzel von
Nostitz (1643–1712). Höchst selten, nur das Ex. der Slg
Deneke (1934) sowie ein defektes Ex. im dt. Handel. –
VD17 23:233338F
Guise, Henri II. de Lorraine. Hinderlassenes
Denck­mal Neapolitanischer Unruhe Deß Verstorbenen Hertzogs von Guise. Pgt. d. Z. Frankfurt,
Schiele, 1670. € 1400,–
Seltene erste deutsche Ausgabe. – Seit über 35 Jahren
nicht im JAP. – VD17 3:300465N.
Hoffmann, E. T. A. Prinzessin Brambilla. Mit 8
Kupfern in Sepiamanier nach Callot. Bedruckter
Orig.-Pappband. Breslau, Max, 1821. € 2400,–
Erste Ausgabe. – Nur geringfügig stockfleckig. Unbeschnitten – Goed. VIII 496, 54. Salomon 144.
Klinger, Fr. Max. v. (Werke). 12 Bde. Mit gestoch.
Porträt. Dunkelrote, fein genarbte Maroquinbände
mit RVergoldung sowie Deckelfileten in Gold- und
Blindprägung. Marmorpapier-Vorsätze. Königsberg, Nicolovius, 1809–1816. € 3500,–
Erste Gesamtausgabe, zugleich Ausgabe letzter Hand
mit den Neubearbeitungen zahlreicher Werke. Vor-
(Schulz, J. Chr. Fr.). Litterarische Reise durch
Deutschland. 4 Hefte in 1 Bd. Pappbd d. Z. Leipzig
(d. i. Wien), Wucherer und Beer, 1786. € 2400,–
Höchst seltene erste Ausgabe der anspruchsvollen und
unabhängigen zeitgenössischen Literaturgeschichte. –
Sehr gutes Exemplar auf besserem Papier. – Goed. IV
1, 931, 29. Kippenberg I 1522.
(Stubenberg, J. W. v.). Frauenzimmer Belustigung
… Durch Ein Mitglied der hochlöbl. Fruchtbringenden Gesellschafft Den Unglückseligen. Mit KTitel und 7 (von 8) KTaf. Pergt d. Z. Nürnberg, Endter,
1657. € 1500,–
Seltene zweite Ausgabe der Übersetzungs von François
de Grenailles ‚Plaisirs des Dames‘, hübsch als „Damenbuch“ ausgestattet wie die Erstausgabe von 1653. – VD
17 23:287542M. (Siehe Tafel 4)
(Voltaire, Fr. M. A. de). Die beste Welt. Eine Theologische, Philosophische, Praktische Abhandlung. 2
Tle in 1 Bd. Lederbd. Ohne Ort, 1773. € 2000,–
Erste deutsche Übersetzung des ‚Candide‘; Neudruck
der ersten, 1761 erschienenen deutschen Ausgabe, die
17 Jahre vor der Übersetzung durch Mylius ­erschienen
war. – Äußerst selten und nur in zwei deutschen Bibliotheken vorhanden. Das Exemplar der Berliner Staats­
bibliothek ist Kriegsverlust. – Vgl. Fromm 26940.
Waser. ….. Sieg des Wizes Wird Sieg der Menschlichkeit. 47 (falsch 23) S. Pappbd im Stil d. Z. Ohne
Ort und Drucker, 1780. € 1200,–
Außerordentlich seltene einzige Ausgabe der Verteidigungsschrift und Darstellung des Prozesses und der
Beschuldigungen gegen Johann Heinrich Waser. Auch
in Zürich war Wasers Hinrichtung wegen eines Pressvergehens umstritten. Laut KVK in keiner deutschen
Bibliothek nachgewiesen (nur 1 Ex. in schweiz. Bibl.).
– Bibliographisch nirgends nachgewiesen.
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Periplus, ad Adrianum Caesarem. Nunc primum
e Graeco sermone in Latinum bersus, plurimisque
mendis repurgatus. … Addita es praeter loca, que
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Rückenschild. € 3000,–
Das Werk enthält eine der frühesten gedruckten Karten des Schwarzen Meeres. Er ist die editio princeps
des griechischen Textes und gleichzeitig die erste Übersetzung. Der Griechische und lateinische Text sind in
beiden Teilen des Werkes nebeneinander in 2 Spalten
gesetzt. Flavius Arrianus, römischer Politiker und
Geschichtsschreiber, wurde von Kaiser Hadrian mit
der Erkundung der Küsten und Handelsplätze des
Schwarzen Meeres beauftragt. „Wir wissen, daß sich
sein Schiff ‚nautischer Instrumente‘ bediente, aber
wir besitzen keine Angabe, wie die Küstenentfernungen gemessen wurden“ (Kretschmer 501). – Rücken
mit altem, handschriftlichem Titel und alter, handschriftlicher Bibl.-Nummer. Schmaler Ausschnitt im
fliegenden Vorsatz. Titelblatt und Karte mit schmalen, hinterlegten Ausrissen im oberen weißen Rand.
Durchgehend etwas gebräunt und fleckig. (Siehe Abbildung)
30
Erste und einzige deutsche Ausgabe, sehr selten! Enthält eine Karte mehr als bei Sabin angegeben. Der
Verfasser war Direktor der Niederländisch Ostindischen-Kompanie, ein sehr angesehener Mann, dem alle
Archive und Quellen zur Verfügung standen. Hilfreich
waren auch die Papiere seines Vaters, der 25 Jahre als
„Direktor an der Societätstafel zu Surinam“ tätig war.
– Die erste Karte zeigt den Flusslauf des Oriniko und
des Amazonas, 3 der Karten zeigen die Flussgebiete der
drei Guayanas, die letzte Surinam; in ihr sind die dortigen Plantagen eingezeichnet. – Sabin 30713. – Einband
etwas angeschmutzt, teils etwas gebräunt, alter handschriftlicher Besitzeintrag auf vorderem fliegendem
Vorsatz, im Ganzen ein gutes Exemplar.
Kaempfer, Engelbert. Amoenitatum exoticarum
politico-physico-medicarum fasciculi V, quibus
continentur variae relationes, observationes & descriptiones rerum Persicarum & ulterioris Asiae
… Lemgo, Meyer, 1712. Mit 1 gestochenen Frontispiz, Titelvignette, 62 (55 ganzseitigen) Kupfern,
12 (8 ganzseitigen) Holzschnitten und 16 gefalteten Kupfertafeln. 9 Bll., 912 S., 16 Bll. Klein-Quart.
Lederband der Zeit mit reicher Rückenvergoldung. € 8000,–
Erste Ausgabe des einzigen Werkes Kaempfers, das er
selbst herausgegeben hat. Die übrigen erschienen erst
nach seinem Tode. – „K. war ohne Zweifel einer der
gelehrtesten und geistig bedeutendsten Männer seiner Zeit, der Humboldt des 17. Jahrhunderts.“ (ADB
XV, 62 ff.). – Kaempfer war der erste europäische Forschungsreisende in Japan. Teil 5 des vorliegenden Werkes behandelt die japanische Flora und enthält 32 ausgezeichnete Pflanzenkupfer. Erstmals erwähnt wird in
diesem Werk auch die fernöstliche Heilmethode der
Akupunktur und die Behandlung mit Moxen, beides
durch Kupfer illustriert. Die übrigen Abbildungen
zeigen Baku (dessen Erdölquellen Kaempfer als erster
erwähnt), Städte und Landschaften, Kostüme, Tiere,
Gebräuche und Altertümer (darunter Persepolis). –
Einband etwas beschabt und leicht bestoßen, oberes
Kapital mit kleiner Fehlstelle. Ohne das nur ganz wenigen Exemplaren beigegebene Widmungskupfer mit
Porträt. Wenige Kupfer etwas flau im Abdruck, Titel
unten eng beschnitten.
Krapf, Johann Ludwig. Reisen in Ostafrika ausgeführt in den Jahren 1837–55. 2 Bände in 1. Korn­
thal, Selbstverlag des Verfassers, 1858. Mit 1 mehrfach gefalteten Karte. XIV, 506 S.; 522 S. Schwarzer
Pappband der Zeit mit rotem, goldgeprägtem Rückenschildchen. € 5000,–
Erste Ausgabe, in kleiner Auflage im Selbstverlag erschienen, sehr selten! Der Missionar Krapf nahm 1846
seine Arbeit zu Rabai Mpia bei Mombassa auf, von
wo aus er mit seinen Gefährten Erhardt und Rebmann
mehrere Missionsreisen ins Inland machte. 1848 entdeckte Rebmann den Kilimandscharo und 1849 Krapf
den Kenia. Hinweise auf große Seen, von welchen die
Missionare gehört hatten, veranlassten die Expedition
von Burton und Speke, welche den Tanganijka entdeckten (1858) und die Expedition Spekes, welcher den Victoria-See fand. – Gelenke, Ecken und Kanten etwas berieben, innen gut erhalten.
400-Jahrfeier der Entdeckung Amerikas entstanden.
So schöne Exemplare wie dieses kommen fast nie auf
den Markt! – Pergamentband durch den angeblichen
Aufenthalt im Meere stark wellig, mit Sand verunreinigt, darauf Muscheln, Seegras und Seetang; der Vorsatz
ebenfalls versandet, die Seiten des Buches durch den
Aufenthalt im Wasser etwas wellig und grün.
Victoria, Kronprinzessin von Schweden. Vom
Nil. Tagebuchblätter während des Aufenthaltes in
Egypten im Winter 1890/91. Mit Lichtdruckbildern nach eigenen photographischen Aufnahmen
und einer Karte. Als Manuscript gedruckt. Karlsruhe, Braun’sche Hofbuchdruckerei, 1892. Mit 1
Frontispiz in Lichtdruck, 162 Abbildungen im Text,
34 Tafeln in Lichtdruck und 1 gefalteten, farbigen
Karte. 163 S. Quarto. Prächtiges Original-Leinen
mit Ganzgoldschnitt, goldgeprägtem Rückentitel
und reicher Rückenvergoldung, sowie Deckelillustration in Gold- und Farbprägung mit ägyptischen
Motiven und einer Nil-Ansicht. € 1600,–
Sehr selten. – Dieses prächtig ausgestattete Buch ist als
Privatdruck erschienen und war somit nie im Handel
erhältlich. Geschildert wird die Reise der Kronprinzessin von Oktober 1890 bis April 1891. Der Bericht wird
durch Reproduktionen photographischer Abbildungen
illustriert, die die Prinzessin selbst fertigte. Die ausgezeichneten Tafeln zeigen u. a. die Pyramiden von Gizeh,
Sphinx, Cheops- und Chepren-Pyramide, den Tempel von Abou, Karnak – mit Trümmerfeld, Obelisk,
Tempel von Chonson und Ammonstempel – und viele
Kulturdenkmäler mehr. Auf einer anderen Tafel ist das
Reisezelt Victorias bei Gizeh abgebildet. – Ein tadellos sauberes und frisches Exemplar. (Siehe Abbildung)
Seyppel, C. M. Christoph Columbus Logbuch,
als Geheimschrift von mir selbst, für meinen Sohn
Diego, vom 3ten August 1492 an, geführt und mit
Schildereien und Karten versehen worden. Aufgefischt von C. M. Seyppel. Düsseldorf, F. Bagel,
(1890). Mit zahlreichen Abbildungen im Text. 2
Bll., 39 S., 2 Bll. Quarto. Pergamentband mit anhängendem Siegel Columbus’. In bedruckter Originalschachtel. € 1500,–
So vollständig mit dem – Siegel und den Muscheln
sowie dem Tang ist das Werk äußerst selten! – Im Gegensatz zu seinen ‚Mumiendrucken‘, die polemisch antisemitisch waren, ist dieses Buch eher harmlos-amüsant. Es ist von großer Seltenheit, wahrscheinlich zur
31
Antiquariat Büchel-Baur
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Alte Drucke · Historische Einbände · Erstausgaben · Geisteswissenschaften/Theologie · Naturwissenschaften · Musik
Aus der
Schlossbibliothek Oberherrlingen bei Ulm
Inkunabel – Papst Clemens V. (= Bertrand de
Got). Constitutiones … Basel, Michael Wenssler,
2. Mai 1476. Kommentar von Johannes Andreae.
Folio (40 × 28,5 cm). [a] – [e] 10 [f] – [h]8 (= 74 Bll.).
­Antiqua. – Zweispaltiger Text, von ebenfalls zweispaltigem, überwiegend dreiseitigem Kommentar
umgeben. Haupttext Bl. 1 r mit großer, 10-zeiliger
Initiale „I“ (blau und mauve mit Federwerk), Kommentar Bl. 1 r mit großer blau/roter Randinitiale
„I“; durchgehend mit Initialen und Rubrizierung
in Blau und Rot. Im Haupttext sind Kapitelüberschriften, Kolophon und Druckermarke in Rotdruck gehalten. – Blindgeprägtes Leder d. Zt. über
starken Holzdeckeln (Rücken unter Verwendung
des alten Materials restauriert, Vorderdeckel mit
Bezugs-Fehlstelle und restaurierter Bezugsstelle)
mit einer Messingschließe (von zweien) und 8 Ecksowie 2 Mittelstücken. € 22 000,–
Originaldruck (= GW 7087). Er unterscheidet sich von
dem Nachdruck GW 7088 v.a. dadurch, dass Kolophon
und Druckermarke sich auf fol. [h]4 recto befinden (s.
CIBN C-497 zum Druck und Painter [GJ 1959, S. 212
f.] zu den Druckermarken). – Der Text der Dekretalen Clemens’ V. mit Kommentar endet fol. [h]4 recto,
verso folgt das Register, und die letzten 4 Bll. enthalten
„Extravagantes“, also Dekretalen, die nach der Sammlung Clemens V. von späteren Päpsten zusammengestellt wurden, aber bis ins 15. Jahrhundert hinein
keine endgültige Redaktion erfahren hatten. – Provenienz: Vorderer Spiegel mit gestochenem Exlibris der
Bibliothek Oberherrlingen (bei Ulm); datiert (1839)
und mit Besitzerinitialen versehen: E[ugen] M[aucler].
Paul Friedrich Theodor Eugen von Maucler (*1783
in der Grafschaft Mömpelgard, †1859 in Ludwigsburg) machte im König­reich Württemberg Karriere
(­Stationen waren z.B. Esslingen und Ludwigsburg), u.
a. als Ständevertreter, Hofkammerpräsident und Oberhofintendant. 1848 ließ er sich in den Ruhestand versetzen, blieb aber auf Lebenszeit Abgeordneter in der
Ständekammer des Württembergischen Landtags. 1839
kaufte er das Schloss Oberherrlingen bei Ulm und trug
hier eine bedeutende Bibliothek zusammen. Die Inkunabelbestände wurden überwiegend anfangs des 20.
Jahrhunderts verkauft, spätere Drucke 1967 bei einer
Auktion in Basel (s. Erasmushaus, Auktionskatalog
43). Verschiedene Inkunabeln liegen heute in ameri-
32
kanischen Bibliotheken (s. Needham, Index Possessorum Incunabularum), einige andere befinden sich in
europäischen Bibliotheken (INKA: 1 Ex. in Ulm, KvK:
4 Exx. / u.a. in Basel). Im Hauptstaatsarchiv in Stuttgart wird ein handschriftlicher Katalog der Bibliothek
Oberherrlingen aufbewahrt („Katalog der Bibliothek
von Oberherrlingen neu angelegt im Sommer 1874 C.
Fr. Hollander“ / Q3/22Bü43). Die „Incunabeln“ sind
im Inhaltsverzeichnis als Gruppe 22 aufgeführt, der
Katalog selbst endet aber leider mit der Gruppe 19, so
dass ihm keine weiteren Informationen zu unserem
Exemplar zu entnehmen sind. – Der Einband stammt
aus der Werkstatt des Basler Buchbinders Pancratius
Hochberg (Kyriss 57 / EBDB: w000061) und trägt seinen Namensstempel „pancracius“ (Kyriss 57, Nr. 5 /
EBDB s003915) sowie eine Reihe weiterer Einzelstempel: Kyriss 57, Nr. 1, 2, 3, 6, 8, 9 und EBDB s003917.
Nachweisbar ist Pancratius Hochberg von 1471–1517
(s. S-S II, S. 30); er stammt aus Sulz am Neckar und
findet sich 1470 in der Matrikel der Basler Universität (s. Stehlin 1231). – Etwas spätere Spiegel und Vorsätze. Vorderer Spiegel mit zwei Bibliotheksnummern
und einem handschriftlichen bibliografischen Hinweis
auf Panzer. Die meisten Bll. recto am oberen Rand mit
alter handschriftlicher Themenangabe (im Wesentlichen eine Wiederaufnahme der rot gedruckten Kapitelüberschriften). Durchgehend leicht gebräunt, nur
schwach fleckig; sehr breitrandig (bei verschiedenen
Blättern sichtbare Témoins). – H *5419; BMC III,
722; GW 7087; ISTC ic00718000; Goff C 718 ; CIBN
C-496; BSB-Ink C-436; v.d. Haegen Wenssler 20a.
(Siehe Abbildung)
Nicht im BMC
Inkunabel – Papst Pius II. (= Aeneas Silvius Piccolomini). De captione urbis Constantinopolitanae
Tractatulus. (Rom, Johann Gensberg, um 1474). 4°.
4 nn. Bll., (Bl. 1 v:) 29 Z., Antiqua. [a] 4. Neuer Pergamenteinband. € 9800,–
Wohl zweite Ausgabe. Über die Zahl der frühen Ausgaben herrscht in den einschlägigen Bibliographien
Uneinigkeit: Der Gesamtkatalog der Wiegendrucke
führt 5 an, kennt aber nur bei dreien Referenzexemplare; der ISTC beschränkt sich auf diese drei (alle unfirmiert): J. de Lignamine (um 1470), J. Gensberg (um
1474), Stephan Plannck (um 1485/92). Hain hat die
Gensberg-Ausgabe noch J. Schurener zugeschrieben;
die ältere bibliografische Literatur ist ihm z. T. gefolgt.
– Der befürchteten Expansion des osmanischen Reiches wollte Pius II. mit einem „Kreuzzug“ begegnen,
und entwickelte dazu die Vorstellung von einer kulturellen Einheit Europas: Dies gilt als die Geburt des Europa-Gedankens in der Neuzeit. Die kleine Schrift ist
nur in den frühen Inkunabelausgaben selbstständig erschienen. – Provenienz: Bl. 1 recto mit Wappenstempel
des Bibliophilen Charles de L’Escalopier (1812–1861).
Im „ Catalogue de la bibliothèque de m. le cte Charles
de L’Escalopier“, Paris 1866/67, findet sich die Inkunabel unter der Nummer 4744 in Bd. 2. Diese Katalognummer wurde von Hand auf Bl. 1 r der Inkunabel im
oberen weißen Rand eingetragen. Zu der Sammlung s.
a. Bogeng Bd. III, Nr. 111. – Erstes vorderes Vorsatzblatt spätes 19./frühes 20. Jh. Durchgehend leicht stockfleckig. H 525*; ISTC ip00658000; BSB-Ink. P-498;
Goff P 658; GW (online) M 33604. Nicht im BMC,
nicht bei v. Arnim (Slg. Schäfer), nicht bei Borm.
Chronik – Burchard von Ursberg. Chronicon … a
Nino rege Assyriorum Magno: usque ad Fridericum
II. Romanorum Imperatorem (hg. v. Johannes Foeniseca = J. Mager). Augsburg, Johann Miller 1515.
Folio. (132) Bll. Mit Titelholzschnitt und Druckermarke, beide von Daniel Hopfer. Holzdeckel d. Zt.
mit breitem blindgeprägtem Schweinslederrücken;
Schließenreste. € 3600,–
Nach einer Inkunabelausgabe („Hystoria Friderici imperatoris magni…“, Augsburg, St. Ulrich und Afra
1472 / GW 3537), die große Teile der Chronik enthält, aber als Kompilation auch fremde Textpassagen
aufweist, wird die Ausgabe von 1515 in der Regel als
die „editio princeps“ bezeichnet (so z.B. in den MGH:
Holder/Egger, v. Simson 2 1916, S. XXXVI und Wulz
[1982] S. 242). – Eine der wichtigsten Chroniken zur
Stauferzeit. Für das späte 12. und das frühe 13. Jahrhun-
dert besitzt sie einen sehr hohen Quellenwert. Dies liegt
nicht zuletzt daran, dass Burchard beste Kontakte zur
Kurie und zum Umfeld der Staufer hatte; drei Romreisen boten ihm Gelegenheit, solche Kontakte zu knüpfen, und Friedrich II. hat er möglicherweise schon auf
seinem Zug nach Deutschland, bei dem dieser seine
Thronansprüche geltend machte, begleitet. – Titel mit
stark verblasstem Bibliotheksstempel. Durchgehend
schwach gebräunt, weitgehend sauber, mit vereinzelten alten Marginalien. Vorderer Vorsatz im oberen
Falz­bereich etwas gelöst, Titel und folgende zwei Bll.
mit restaurierten geringfügigen Papierschäden im unteren weißen Rand. IA 127.842; VD 16, B 9800; Potthast
I, 178; BMSTC (German Books) 169; Adams C 2527
(unter Conradus, Abbot of Auersperg); Gier (450 Jahre
Bibl. Augsburg) 134; Zapf 1515, XVI.
Seltener Erstdruck
Musik – Beethoven, Ludwig van. Eilftes (!) Quartett für zwey Violinen, Bratsche und Violoncelle.
Seinem Freunde, dem Herrn Hofsekretär Nik:
Zmeskall von Domanowetz gewidmet … 95tes
Werk – No. 2580. Wien, im Verlag bey S.A. Steiner und Comp. (1816). Einzelstimmen in 4 Heften.
Folio. Titel, (1) S. (leer), (1) S. („Musik-Anzeige“),
S. 2–9, (1) S. (leer); (1) S. (leer), S. 2–9, (1) S. (leer);
(1) S. (leer), S. 2–9, (1) S. (leer); (1) S. (leer), S. 2–9,
(1) S. (leer). Titel, Musik-Anzeige und Noten gest.
(Pl.-Nr. S .et C. 2580). Auch bei Kinsky/Halm nur
ein Titel. Titel mit Stecherangabe (A. Müller sc.). Geheftet; ohne Einbände, in mod. Kassette. € 2500,–
Originalausgabe; die erste Partiturausgabe erschien
erst 1835. – Kinski/Halm haben die Ausgabe mit der
„Pränumerations-Anzeige“ als erste angesetzt, Tyson
(The Music Review 23 [1962], S. 119 ff.) plädiert dafür,
die mit der „Musik-Anzeige“ früher anzusetzen, weil
sie zahlreiche noch nicht auf der Platte korrigierte Fehler aufweise, die bei einer Reihe von Exemplaren auf
Druck Beethoven hin (s. Brandenburg 1023 und 1024)
durch den Verleger mit Blei oder Tinte korrigiert worden seien; in späteren Drucken (so in denen mit der
„Pränumertaionsanzeige“) sind sie verbessert. Unser
Exemplar weist in allen vier Stimmen die von Tyson
aufgelisteten Fehler auf, enthält aber keine handschr.
Korrekturen. Es wurde also offensichtlich verkauft,
bevor diese angebracht wurden. Vgl. auch Del Mar (in:
Nineteenth-Century Music Review Bd.3, Nr.2 [2006],
S. 95 ff.), der hinsichtlich der Erstausgabenfrage zu keinem anderen Ergebnis kommt als Tyson. Er hat noch
eine dritte Gruppe von Exemplaren identifiziert, nämlich solche, bei denen die meisten, aber nicht alle Fehler
korrigiert wurden („P1 1/2“). – Über der Verlagsangabe
auf Titel Anzeige einer Musikalienhandlung montiert:
„Mainz, in der Grosherzogl: Hessischen Hofmusikhandlung von B. Schott.“ Schnitt mit Grünfärbung.
Durchgehend leicht gebräunt und etwas fingerfleckig.
Alle vier Hefte mit handschr. Paginierung, die sich auf
einen alten Sammelband bezieht. Vereinzelte Eintragungen in Blei. – Kinsky/Halm S. 268; Slg. Hoboken
2, 409; BHB: J. Van der Spek C op. 95; Dorfmüller S.
334; Weinmann 2580; vgl. Hirsch IV, 355.
33
Antiquariat Burgverlag
Stand 21
Inhaber Robert Schoisengeier
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geprägt. Rückentit. Blindpräg. auf beiden Deckeln.
Alter Bibiotheksstemp. am Tit. Rü. restaur. Kanten
berieb. € 1500,–
Historical catalogue of printed Bibles, no. 8986 – Bibel
mit der Johannesoffenbarung in syrischer Sprache und
arabischen Lettern.
Crusius, Martin. Martinii Crusii, in tybingensi
academia utriusque linguae Professoris, libri duo
ad Nicodemum Frischlinum, Poetam Laurentum,
Comitem Palatinum Caesarium: I. Animadversionum in Grammaticen eius Latinam: II. Ad eiusdem Strigilim Grammaticam, Antistrigilis. Cumrefutatione Demonstrationis Ablativi Graecorum: Et
Breui responso ad Grammaticam Disputationem
eiusdem. (Argentorati) [=Strasbourg], (Iosias Rihelius) 1586. kl.-8°. 10 Bll., 366 S., 15 Bll. (Index).
HLdr. d. Zt. über Holzdeckel u. grünem Manuskriptbezug. Schwach berieb. Alter Besitzeintrag
am Tit. € 2500,–
Bertuch, F[riedrich] J[ustin]. Bilderbuch zum
Nutzen und Vergnügen der Jugend, enthaltend eine
angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Blumen, Früchten, Mineralien, Trachten… 9 Bde. Weimar 1790–1830. 4°. Zus. 694 (v. 1185) kolor. Kupfertaf. mit je 1 bzw. 2 Textbll. (deutsch-französ. u.
manchmal engl.-italien. Paralleltext). HLdr.-Bde. d.
Zt. Berieb. Stellenw. stockfl., einzelne Textbll. wasserrand., geringe Gebrauchsspuren. € 6800,–
Goed. IV, 1, 679, 19; Rümann, Kinderb. 33; Gumuchian 611; Hobrecker 613; Wegehaupt 131f. – „Eines der
schönsten enzyklopädischen Werke für Kinder“ (Göbels). „Das großartigste Anschauungsbuch der Zeit“
(Dyhrenfurth).
Biblia Syriaca – kěṯāḇe děḏiyaṯiqi ʻattīqā waḥḏaṯa. 2
Tle. in 1 Bd. London, Samuel Lee 1826. kl.-4°. Titelbl., 1 Bl., 705 S.; Titelbl., 360 S. Ldr. d. Zt. m. gold-
34
VD16, C 6129 – Seit 1959 auf keiner Auktion. – Antwort u. Widerschrift auf Nicodemus Frischlins Grammatik und seinen „Strigilis“. Frischlin verließ schließlich wegen anhaltender Unstimmigkeiten und Disputen
mit Crusius die gemeinsame Fakultät in Tübingen. (vgl.
Weyermann, Nachrichten von Gelehrten) – Beigebunden: Estienne, Henri. Nizoliodidascalus, sive monitor
Ciceronianorum Nizolianorum. [Genf], Henri Estienne 1578. 4 Bll., 200 S. (A4 B-N8 O4). Mit Titelholzschn. 2 Bll. angerandet (dav. Schlussbl. m. geringem
Textverl.). – Erste Ausgabe von Estiennes drittem Werk
seiner Trilogie gegen die Ciceroianer. First edition of
Estienne’s third work in his trilogy against the Ciceronian’s orthodoxy in basing their Latin style. (Adams
S1781; BMC STC Suppl. 32)
Graf, Ferdinand. Die Alpenpflanzen nach der
Natur gemalt von Jos. Seboth und einer Anleitung zur Cultur der Alpenpflanzen von Joh. Petrasch. Prag, Tempsky 1879–1884 (Bd. 4: Prag/
Lpz.,Tempsky/Freytag). kl.-8°.106; IV, 68; IV, 63; S,
3 Bll., 70 S. Mit 4 chromolithogr. Frontisp. und 401
chromolithogr. Pflanzentaf. von Jos. Seboth. OLn.
Einbde. m. prachtvoller Farb- und Goldprägung. Im
2. Bd. einige Taf. stockfleckig, sonst von sehr guter
Erhaltung. EA. € 1600,–
Nissen BBI 1826; Dreyer 686; Stafleu/C. 11.586 –
Die farb. Frontisp. zeigen Ansichten von ‚Montblanc‘,
‚Grossvenediger‘, ‚Jungfrau‘ und ‚Dachstein‘.
Kubin, Alfred. Aquarellierte Tuschzeichnung in
dem Buch: Morgenstern, Christian. „Palmström“.
42.–49. Aufl. Bln, Cassirer 1922. 80 (2) S. OPbd. m.
farb. Einbandill. Rü. restaur. € 3500,–
Mit eigenhändiger Widmung und Signatur von Alfred
Kubin. Das Bild zeigt einen, in einem grünen Cape bekleideter Mann mit Gamaschen, der seinen Hut tief
über sein rundes Gesicht gezogen, ein Exemplar des
„Palmström“ in den Händen hält. Darunter befindet
sich eine Widmung des Künstlers.
Mach, E[rnst]. Beiträge zur Doppler’schen Theorie der Ton- und Farbenänderung durch Bewegung.
Gesammelte Abhandlungen. Prag, Calve 1873 [am
Umschlag 1874]. gr.-8°. 34 S. OBrosch. Einbd. etw.
randrissig u. fleckig. Unaufgeschn. EA. € 1000,–
„Durch genaue Bestimmung des Einflusses der Bewegung von Sender und Empfänger akustischer Signale
relativ zueinander auf die gemessene Frequenz kam
Mach zu einem strengen experimentellen Nachweis des
damals noch heftig umstrittenen Dopplerschen Gesetzes“ (NDB XV, 605ff.)
Mohyla, Petro. Oktoich Syrecz, ocmohlasnyk
Tworenie Preos. Joanna Damaskyna […] Petro
Mohyla […] Metropolyta Kiewskoho… Lwowe
[Lemberg], Michailo Sloska 1640. kl.-4°. 306 S. Mit
illustr. Tit. u. 3 ganzs. Holzschn., Initialen u. Buchschmuck. Ldr.-Bd. d. 18. Jhdts. Mit Blindpräg. Tit.
angerandet, einige Bll. restaur. ohne Textverl. Einbd.
berieb. € 1800,–
Byzantinisches Choral- oder Kirchengesangsbuch in
kirchenslawischer Sprache dessen Texten acht (okto)
Tonarten zugeordnet sind. Druck in Rot und Schwarz.
Der Heilige Petro Symeonowytsch Mohyla (1596–1647
in Kiew), war ab 1633 Metropolit von Kiew, Galizien
und Russland.
Musterbuch mit ca. 2900 verschiedenen Orig.-­
Seiden-Stoffmustern. (Böhmen) 1851. 2°. (51 × 17,
5 cm.). Ln. d. Zt. m. Rücken- u. Deckelschildchen.
Einbd. berieb. € 1500,–
Innen in sehr gutem Zustand. (Siehe Abbildung)
Ravaton, Hugo. Abhandlungen von Schuß- Hiebund Stichwunden nebst einem Anhange von der
Einrichtung eines Feldhospitals und dem Verzeichniße alles dessen, was dazu erfordert wird.
Aus der französischen Handschrift des Verfassers.
Straßburg, Johann Gottfried Bauer 1767. 8°. XLVIII, 642, 14 S. Mit 7 gefalt. Kupfertaf. HLdr. d. Zt.
Mit Rückengoldpräg., Rücken stellenweise fachger.
restauriert, anfangs kl. Wurmgang – ohne Textverlust. € 1300,–
Nicht in Wellcome; Waller I, 344. – Außerordentlich
seltene deutsche Ausgabe. Sehr erweitert gegenüber der
französischen Ausgabe von 1750. „One of the most important works on military surgery during the 18th century“. (Garrison-Morton 2154, French edition 1768).
Sattler, Christian Friderich. Geschichte des Herzogthums Würtenberg und dessen angränzender
Gebiethe und Gegenden, nach den merkwürdigsten Veränderungen in Staats- Kirchen- und Burgerlichen Wesen von den ältesten Zeiten bis auf das Jahr
Christi 1260. Tübingen, Schramm 1757. gr.-8°. 11
Bll., 714 S. u. 11 Bll. (Register). Tit. in Rot- Schwarz
m. Vign. Mit 32 (dav. 21 gefalt.) Kupfertaf. (1 Taf.
ohne Nr.), Textholzschnitte. HLdr. d. Zt. Stellenw.
gebräunt. 2 Taf. m. Einriss im Falz, sonst gut erhalten. EA. € 550,–
Heyd I, 129; ADB XXX, 409
Schlick, Moritz v. Vom Sinn des Lebens. Bln.-­
Schlachtensee 1927. gr.-8°. 1 Bl. S. 331–354, 1 Bl.
(Verlagsanz.). OHeft. Rü. randrissig. Leimschatten
am Rü. u. Vorderdeckel. (Sonderdrucke des Symposion, Heft 6). Erste Einzelausgabe. € 850,–
Mit eigenhändiger Widmung Schlicks am Vorder­
deckel.
Schubart, Christian Friederich Daniel. Deutsche
Chronik [ab 1775 Teutsche Chronik, spät.: Vaterlandschronik, ab 1790: Chronik]. 1. Jg. 1774–4. Jg.
1777 und 1788–1791. Augsburg/Ulm,Stage,Wagner.
u. Stgt., Vlg. d. Kaiserl. Reichspostamtes 1774–1777
u. 1788–1791. 8°. Mit gest. Titelportr. – Beigeb.:
Hirtenbrief des Hochwürdigen…Herrn Anton Peters…Prag 1776. – Kunstblatt zur Vaterlandschronik Mit 6 gefalt. Notens. Kart d. Zt. Mit hs. Rückentit., Bd. 4 m. Brandloch u. geringem Textverlust. 1
Vorderdeckel gelockert. Es fehlen die Beilagen 4 und
5 mit den Seiten 49–64 im 1. Jg., die Ss. 33–49 im 4.
Jg., weiters d. 5.–8. Jg. (nicht v. Schubart hrsg.); der
10. Jg. 1789/Erstes Halbjahr u. der 11. Jg. 1790/Erstes Halbjahr. € 3500,–
H. G. Klein in Fischer, Dt. Zeitschr. 103 ff.; Goed. IV/1,
859, 59; Schulte-Str. 22 (kennt die Anhänge im vierten
Jg. nicht) – Fast alles zu Schubarts Lebzeiten Erschienene! – Die „Deutsche Chronik“ erschien unter wechselnden Namen von 1774–1793 und wurde mit einer
zehnjährigen haftbedingten Unterbrechung Schubarts
(1777–1787) bis zu seinem Tode alleine verfasst und
herausgegeben.(Nach seiner Gefangennahme von J.M.
Miller, K.F. Kohler, J.H. Haid u.a. fortgesetzt nur bis
1781 fortgesetzt). – Christian Friedrich Daniel Schubart (1739–1791), Dichter, Organist (in Ludwigsburg),
Komponist und Journalist erlangte historische Bedeutung durch seine scharf formulierten sozialkritischen
Schriften, mit denen er die absolutistische Herrschaft
und deren Dekadenz im damaligen Herzogtum Württemberg öffentlich anprangerte. Hochinteressant ist besonders die in dieser Zeitschrift dargestellte Entwicklung der Französischen Revolution.
35
Leo Cadogan Rare Books Ltd.
Stand 35
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Seltene Bücher und Manuskripte · Jura · Theologie · Kultur- und Ideengeschichte
page: [??]Machard Kallaya. [?]18thcent. note to f.f.e.p. verso recording
Latin title; [?]purchase note to same
from 1885. € 2800,–
The extremely rare first Hungarian-­
language edition of a key work on
Hungarian judicial process that was to
become a component of the ‚Corpus
juris Hungarici‘. It was first published
in Latin, in 1619, as ‚Directio methodica
juris judiciarij juris consuetudinarij regni
Hungariae‘. This copy was used probably by a lawyer, as it contains occasional contemporary or early markings,
and, on p. 131, a few underlinings and
marginalia. Kitonich (1560–1619) was a
chief crown prosecutor. The city of Alba
Iulia, now in Romania, was capital of the
semi-independent Principality of Transylvania. The translation was reprinted
in a more common edition Latin-Hungarian from Levoca (modern Slovakia)
in 1650. – Collated with description in
Hungarian National Library catalogue.
Not in OCLC, which shows the 1650
Latin-Hungarian edition only at British
Library, Munich, and Regensburg. See
also Szabo 791. (See picture)
Kitonich, Janos (Kaszoni, Janos, tr.). Rövid
igazgatas a nemes Magyar Országnak és hozzá
tartozo részeknek szokott teorveny folyasirol,
mellyet nemzetes Veres-Marthi Ciko Mihaly uram
keresere deákbol magyar nyelvre forditott Kaszoni
Janos Váradgyán. Nyomtattatott azon Ciko Mihály
V[ram] költségén. Gyula-Fejér-Váratt [Alba Iulia],
Brassai Major Márthon 1647. 4to., pp. [8] 302 (recte
292) [4]. Latin and italic letter. Tiny spot of worming
to first few leaves, some soiling and staining, still
very good, bound, with blanks at end, in maroon
vellum boards (while slightly warped, worn and
loosening still good), ties removed. Woodcut typographical border to title-page, further typographical
decorations. Occasional markings in ink, annotations and underlinings to p. 131. Inscription to title-
36
Medaert [Médard], Antoine. Theologia de contractibus dictata a Revndo
Dno: Dno: Medaert preside celsitudinis suae Seminarii Leodiensis 1743, Ludovicus Pulinx. [Liège] 1743[-45]. MS, 4to., pp. [2] 598 + 5 pp.
index. Title in red with some green, attractive polychrome decorated half-title to verso of title-page,
further polychrome half-title to p. 124, both with
cornucopia and flowers, the first also with a bird
and the second with the arms of the prince-bishop
of Liège, Georges-Louis de Berghes (1662–1743).
Further decoration to headings, in polychrome, ink
and pencil, some decorative lettering at end. Offsetting from title to f.f.e.p., tiny bit of worming at very
end, a very good manuscript indeed, in contemporary calf, spine with gilt fleurons and fleurs-de-lys,
red morocco gilt label (‚Tractatus de contractibus‘).
Edges mottled red. Stamp to f.f.e.p. of Redemptorist
library of Sint-Truiden in Belgium. € 1500,–
Antoine Médard
Palermo, parish of S. Ippolito
Attractively decorated student notes showing the
teaching at the Grand Seminary in the important city
of Liège, on subjects including contracts, usury, companies, exchange, monopolies, insurance, and the traditional credit unions-cum-pawnshops called ‚montes
pietatis‘. Other topics include jurisdictional conflict,
distributive justice, incompatibility of benefices, simony, and devotional matters. The final part includes
discussion of sexual behaviour. Antoine Médard was
a canon of Liège Cathedral and president of the seminary from 1742 until his death in 1754. Part of a larger
course of seminary teaching (the first part in the book is
labelled ‚seventh question‘), the book is complete, with
title-page and spine-label referring only to the book’s
own contents. The student Ludovicus Pulinx may have
come from a family of notaries in the nearby town of
Limbourg, as a namesake practised there in the years
1733–1752. Such a family professional background may
indeed have made the juridical aspect of priestly education easier to learn. (See picture)
rative borders in red and again possibly gilt. Borders throughout rest of book in red and ink, small
decorations in red and ink. Some interesting crossings out and occasional additions, every leaf with a
small signature. A good thick paper. A light spray of
worming, mainly to margins, legibility unaffected,
some strengthening mainly to gutters. Bound in an
attractive contemporary tan sheep, panelled and
decorated in gilt, central floral ornaments in shape
of cross with a saintly figure at centre, probably the
Virgin Mary (see crescent moon); some worming
to binding. Multi-coloured edges, decorative pastedowns. € 1200,–
[Palermo, parish of S. Ippolito, Ministri degli Infirmi]. Regole, e constituz: della Venerabile Congregazione de’ RR. PP. Ministri degl’ Infermi, sotto
il Patrocinio dell’ Immaculata Concezione. Nella
Paroc:le Chiesa di Santo Ippolito. Fondara nell’
anno del Sign:e MDCCXXXIX. [Palermo] [1786].
[2305] MS, folio, pp. [68]. Title in red, with floral
decoration (possibly faded gilt) below, and deco-
Fine manuscript of statutes of a congregation devoted
to caring for the sick, which was attached to the parish of S. Ippolito in Palermo. These care-workers use
the initials of the Camillians, an order founded by San
Camillo de Lellis (1550–1614) who wear red crosses.
It was from them that the insignia was adopted by the
Red Cross. The statutes, completed in 1786, include instructions on the different office-holders, and the qualities and devotions required of members. An addendum
of 1799, signed by the congregation, contains rules on
caring duties. Every leaf of this attractive document is
signed, and the text also contains interesting crossings
out and corrections. (See picture)
37
Antiquariat H. Carlsen
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Die Russische Armee und ihre gegenwärtige Verfassung. Mit 8 kolorierten Kupfertafeln, 32 Textseiten, etwas späterer Halbleineneinband mit eingebundener Originalbroschur, 20 × 18 cm, Prag,
Bohmanns Erben, 1829. Innen papierbedingt gebräunt, die Tafeln sauber. € 1400,–
Die Tafeln zeigen die Uniformierung der verschiedenen
Waffengattungen der russischen Armee und ihrer Hilfs­
truppen (Kosaken). Nur ein Exemplar in der Österreichischen Nationalbibliothek nachweisbar.
Leben und Ende des berüchtigten Anführers
einer Wildschützenbande, Mathias Klostermayrs,
oder des sogenannten Bayerischen Hiesels, aus gerichtlichen Urkunden gezogen, mit genau nach den
Umständen jeder Begebenheit gezeichneten Kupfern gezieret. Mit gestochenem Frontispiz, 3 gestochenen Kupfertafeln, 4 Blatt, 163 Seiten, 1 Blatt,
Pappband der Zeit, 18 × 11,5 cm, Augsburg, Frankfurt und Leipzig, Friedrich, 1772. Einband etwas
berieben, einige Seiten etwas braunfleckig, sonst
gut. Mit Ex Libris „Ludwig Friedrich Fürsten zu
Schwarzburg Rud(olstadt)“. € 1400,–
Leben, Taten und erschröckliches Ende der bajuwari­
schen Heldengestalt Mathias Klostermayr (1736 bis
1771), der viele Jahre als Anführer einer Wilderer- und
Räuberbande die schwäbisch-bayerischen Grenzgebiete heimsuchte. So wie viele Gegenden das Andenken
an ihre heimischen „guten Banditen“ pflegen, genießt
auch Klostermayr bis heute ein gewisses Ansehen bei
seinen Landsleuten.
Müller, Louis. Tableau des Guerres de Frederic le
Grand ou Plans Figuresde Vignt-six Batailles renagees, ou Combats essentiels donnes dans les trois
38
Guerres de Silesie. Avec une explication precise de
chaque Bataille. Mit 27 montierten teilkolorierten Karten und montierter Titelkartusche auf 23
Blatt Bütten, 92 Textseiten, geglätteter Kalbsledereinband der Zeit mit reichster Rückenvergoldung,
28 × 21 cm, Berlin, Unger, 1786. Vorsätze mit 2
Exlibris und etwas leimschattig, sonst sauber und
frisch. € 1200,–
Abhandlung über die wichtigsten Schlachten Friedrich
des Großen. Die Karten sind nicht wie üblich auf einem
großen Blatt vereint sondern wurden ausgeschnitten,
einzeln auf Bütten montiert und bei den entsprechenden Textstellen eingebunden. Eleganter Einband des
ausgehenden 18. Jahrhunderts.
Rocznik Polityczny Polski. Mit lithographischem
Porträt, lithographischer Titelvignette, einigen lithographischen Vignetten im Text, 2 lithographischen
Wappentafeln, 14 Blatt, 444 Seiten, roter blind- und
goldgeprägter Maroquineinband der Zeit mit dreiseitigem Goldschnitt, 13 × 9 cm, Warszawie, 1830.
Einband leicht berieben, innen leicht gebräunt, Vorsatz mit Besitzvermerk, Kalendarium mit einigen
alten handschriftlichen Anmerkungen. € 1800,–
Politischer Almanach für das 1815 begründete Königreich Polen („Krolestwo Polski“) erschienen im Jahre
1830 kurz vor dem Novemberaufstand. Nur der Jahrgang 1830 und nur ein Exemplar in einer polnischen
Bibliothek nachweisbar.
Schraubtaler. Hungersnot 1816. Schraubtaler aus
Zinn von Johann Thomas Stettner aus Nürnberg
mit gefalteter Beschreibung, 8 kolorierten Kupferstichen auf 4 Papierscheiben, 8 Textseiten auf
4 Papierscheiben sowie 2 in die Medaillendeckel
montierten Papierscheiben mit Text in mit Samt ausgelegtem roten Original-Lederkästchen, dazu der
originale Pappschuber, 6 × 6 cm (Kästchen), 4,8 cm
gebräunt, Vorsatz mit handschriftlicher Widmung,
Namensstempel und kleiner Bleistiftzeichnung mit
Darstellung eines jungen Mannes. € 950,–
Reizender Almanach, der die einstmals herrlichen Gartenanlagen im englischen Stil der Villa Tittoni Traversi
in Desio zeigt. Ein kleiner übrig gebliebener Rest wird
heute als Stadtpark genutzt. Die schönen Tafeln in kräftigem Altkolorit, auf starkem Papier gedruckt.
(Schraubtaler), Nürnberg, ca. 1817. Schuber etwas
berieben, das Beiblatt gebräunt und mit Randläsuren. € 1200,–
Schraubtaler zur Erinnerung „an Not und Teuerung“
der Hungersnot des Jahres 1816 ausgelöst wohl durch
den Ausbruch des Vulkans Tambora auf der indonesischen Insel Sumbawa. Der Text und die Bilder der
Papierscheiben beschreiben bzw. zeigen auf der einen
Seite die Schrecken des Jahres 1816, auf der gegenüberliegenden Seite die üppige Ernte des Jahres 1817.
Trithemius, Johannes. Chronica. Vom ursprung,
herkommen, und zunemen der Francken. Erstlich
durch Jacob Schenck verteutscht, jetzund … übersehen, gebessert, und mit Argumenten gemehret. Mit
Titelvignette, Druckermarke am Schluss, 8 Blatt,
172 nummerierte Blatt, 2 Blatt, rot eingefärbter
flexibler Pergamenteinband der Zeit, 16,5 × 10 cm,
Frankfurt, Feyerabend, 1563. Einband etwas berieben, innen leicht gebräunt, Vorsatz mit handschriftlichem Namen. € 900,–
Deutsche Übersetzung von Trithemius Werk „De origine gentis Francorum compendium“ (1514) über das
Herkommen und die Geschichte der Franken. Johannes Trithemius (1462 bis 1516) „gilt als eine der vielseitigsten und bedeutendsten deutschen Gelehrtenpersönlichkeiten seiner Zeit“. VD 16, T 1976.
Un ora nel Giardino di Desio. Almanacco per
l’anno 1829. Mit koloriertem gestochenen Titel, 5
kolorierten Kupfertafeln, 78 Seiten, 1 weißes Blatt,
16 Blatt, hellgrüner Original-Pappband mit goldgeprägten Randbordüren in Original-Pappschuber,
12 × 8 cm, Mailand, Bianchi, (1828). Einband und
Schuber etwas berieben und angestaubt, innen etwas
Vorschriften für den Unterricht im Fechten und
Voltigiren der königlich bayerischen C
­ avalerie
in 4 Abtheilungen. Mit 10 gefalteten lithographischen Tafeln, XII, 174 Seiten vollständig lithographierter Text in Kursive, Pappband der Zeit mit
Rückenschild, 24 × 18 cm, München, 1830. Gut
erhalten. € 1200,–
Seltene Anleitung für das Fechten und Voltigieren,
weltweit nur ein Exemplar in der Bayerischen Staatsbibliothek nachweisbar.
Warhaffte Liebes-Geschichte am Türckischen
Hof zur Zeit Amurath deß Andern (6 Bände in
1). Auß dem Arabischen in das Hochteutsche übersetzet. Mit 6 gestochenen Frontisp., 4 Blatt, 102
Seiten; 2 Blatt, 74 Seiten; 2 Blatt, 69 Seiten; 3 Blatt,
88 Seiten; 2 Blatt, 125 Seiten, 2 Blatt, 100 Seiten,
Pergamentband der Zeit, 16,5 × 10 cm, Nürnberg,
Loschge, 1680. Einband etwas fleckig, sonst gut
erhalten. € 1400,–
Wilde barocke Liebes- und Intrigengeschichte um den
albanischen Prinzen Scanderbeeg und die osmanische
Prinzessin Servihe am Hofe des Sultans Amurath des
Andern (Murat II.) in der „Gross-Gärtner“ Musulman und der „vermeint-Verschnittene“ Calcedon die
Verwirrung auf die Spitze treiben. Der Aufenthalt des
jungen Skanderbeg (1405 bis 1468) als Geisel am türkischen Hofe in den Jahren von 1423 bis 1438 bildet den
historischen Hintergrund der Geschichte. Als Quelle
wird im Vorwort ein „Geschicht-Schreiber Thabel“
genannt, der die Geschichte dem „verstorbenen Frantzösis. Hern von Champs“ zu Ohren brachte, die wiederum ist „mir unter Hand gekommen…und habe ich
in Teutscher Sprach in Truck bringen wollen“. Wer der
Schreiber dieser Zeilen war muss offen bleiben und
auch von Thabel und dem französischen Herrn von
Champs sind sonst keine weiteren literarischen Spuren bekannt.
39
Antiquariat Eckert & Kaun
Stand 48
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Fielding, Henry (anonym). Historie des menschlichen Herzens, nach den Abwechselungen der Tugenden und Laster in den sonderbaren Begebenheiten Thomas Jones, eines Fündlings. Moralisch und
satyrisch beschrieben. Aus dem Englischen (von
Matthias Arnold Wodarch). (Erster bis Sechster
Theil) in 1. Hamburg, In der Hertelischen Handlung, im Dom 1750 (- 51). 18, 188; 12, 290; 10, 326;
10, 276; 8, 264; 8, 280 S. Mit einigen Holzschnittvignetten. Pergament der Zeit. € 1900,–
Sehr seltene erste deutsche Ausgabe. – „Humoristische
Inszenierung der Wirklichkeit, entstanden aus der bewußten Abkehr von den phantastischen Erzählprodukten des Barock. … Fielding (…) kommt das Verdienst
zu, die für den Leser erfahrbare Wirklichkeit erstmals in
ihrer Totalität eingefangen und in eine zeitgerechte neue
Romanform gebracht zu haben“ (KNLL 5, S. 556).
1755 erschien ein siebter u. letzter Teil, der jedoch nach
Cross, Wilbur L.: The history of Henry Fielding, New
Haven 1918, Bd. 3, S. 345 nicht von Fielding stammt.
– Einband etwas fleckig u. minimal beschabt, fehlt das
gestochene Frontispiz, Vorsatz u. Titel etwas angerändert, Vorsatz m. kl. Eckausriss, 6 Bll. m. Randausriss
(eines m. minimalem Textverlust), Titel von Bd 5 m.
ausgebesserter kl. Fehlstelle, letztes Blatt lose. Gutes,
nur vereinzelt leicht fleckiges Exemplar.
Storm, Theodor (Schriftsteller 1817–1888). Eigenhändiger Brief an seinen Sohn Karl (1853–1899)
zu dieser Zeit in Stuttgart. Datiert Husum 4. März
(18)75. 8°, 4 Seiten. Er bittet seinen Sohn um Besorgung einer Geige „Die Mildstedter Liedertafel will ihrem Dirigenten eine Geige schenken….“
und schildert ihm sein Engagement in seinem Chor
„Montag 8 dm. ist unser 2tes Concert…“, es wird
ein Stück des mit Storm befreundeten Komponisten Carl Reinecke aufgeführt. Er fragt seinen Sohn
nach seinem Leben in Stuttgart, wo er mit Storms
Schriftstellerkollegen Georg Scherer Kontakt hatte
und er schildert mehrfach seine Sorgen um seinen
Sohn Hans „Hans schreibt gar nicht mehr, ich habe
ihm auch deshalb seit über 2 Monaten kein Geld
geschickt….“ er will ihm sogar Briefe von Hans
zusenden, um ihm seine Sorgen um den Sohn zu
verdeutlichen „Ich lege die Briefe gleich bei. Es ist
40
mir lieb wenn Du Alles mit durchlebst. Das hält
uns zusammen, mein alter Junge. Und das thut mir
wohl“ € 4000,–
Karl Storm studierte in Leipzig (bei Carl Reinecke)
und Stuttgart Musik und ließ sich 1878 in Varel als
Musiklehrer nieder. Hans Storm (1848–1886) studierte
in Würzburg Medizin und brauchte 11 Jahre bis zum
Staatsexamen, seine berufliche Laufbahn wurde durch
seine Trunksucht sehr schwierig, zeitweilig fuhr er als
Schiffsarzt zur See. – Brief zweimal gefaltet, Papier
leicht gebräunt. (Siehe Abbildung)
Gilly, David. Handbuch der Land-Bau-Kunst,
vorzüglich in Rücksicht auf die Construction der
Wohn- und Wirthschafts-Gebäude für angehende
Cameral-Baumeister und Oeconomen. Erster und
zweiter Theil. 2 Bände. Berlin, gedruckt auf Kosten
des Verfassers 1798. 4°, 2 Bll., 296 S. und 173 Figuren
auf 26 illuminierten Kupfertafeln; VIII,325 S., 1 Bl.
und 344 Figuren auf 23 illuminierten Kupfertafeln,
Halblederbände der Zeit. € 1400,–
Der zweite Band in erster Ausgabe, der 1. Band als
„Neue Auflage“. – David Gillys (1748–1808) großes
Werk zeigt in seinen überaus detailreichen und mit
herrlichem Kolorit versehenen Tafeln alle Gewerke der
damaligen Baukunst von Mauer- und Fachwerk bis hin
zu Ofen-, Türen- und Fensterbau sowie alle notwendigen Holzbaugewerke. – Rücken etwas berieben, die
gefalteten Tafeln, teils etwas knickspurig. Insgesamt
sehr gutes Exemplar.
Dada-Flugblatt – Tzara, Tristan. Excursions & visites dada. 1ère visite: Eglise Saint-Julien le Pauvre.
Jeudi 14 avril à 3 h. Rendez-vous dans le jardin de
l’église. Paris, 1920. 27,5 × 21,8 cm. Einblattdruck in
Schwarz und Blau. € 1200,–
Einladung u. Programm
zur ersten Exkursion
der Pariser Dadaisten,
unterzeichnet von Aragon, Arp, Breton, Buffet, Eluard, Péret, Picabia, Tzara u. a. – Weitere
Exkursionsziele sind der
Louvre, der Parc des
Buttes Chaumont, der
Gare Saint-Lazare u. a.
– Motherwell-Karpel
114ff. (mit Abb.); Ver-
kauf 87 (Abb.). Punktuell auf Pappe montiert u. gerahmt. – Der ursprünglich graugrüne Papierton durch
die stärkere Bräunung nicht mehr erkennbar, winziger
Abriss der oberen Ecke. (Siehe Abbildung)
Maillol, Aristide – Lukian von Samosata. Dialogues des courtisanes. Traduit du Grec par Charles
Astruc. Paris, Henri Creuzevault et Dina Vierny
1948. Folio, 1 Bl., 93 S., 2 Bll. auf losen Bögen
mit 35 (davon 7 ganzseitigen) Orig.-Lithographien von Aristide Maillol in Orig.-Pergamentumschlag, Orig.-Halbpergamenteinbanddecken und
Orig.-Halbpergamentkassette. € 2500,–
Eines von 275 nummerierten Exemplaren. – Druck
der Lithographien bei Mourlot. – Schönes Exemplar.
(Siehe Abbildung)
Maillol, Aristide – Ronsard, Pierre de. Livret de
folastries. Plus quelques epigrames grecs & des
­
dithyrambes chantés au bouc de E. Iodelle, poète
tragique. Avec les eaux-fortes originales d’Aristide
Maillol. Paris, Vollard 1938. Gr.-8° (24 × 17 cm).
190 S., 4 Bll., 4 Tafeln (Übersicht der ganzseitigen
Radierungen). In losen Bögen. Mit 43 Orig.-Radierungen (Titelvignette, 2 Radierungen auf dem Umschlag, 1 im Impressum, 23 im Text u. 16 auf Tafeln).
Orig.-Karton m. ill. Orig.-Umschlag. € 1800,–
Eines von 170 (gesamt 230) nummerierten Exemplaren
auf Vergé de Montval. Gedruckt bei Aimé Jourde,
die Radierungen bei Roger Lacourière, die Tafelübersicht in Holzschnitten von Georges Aubert bei Henri
Jourde. – Datierung des Umschlags 1939, des Titels
1938, Druckvermerk 1940; veröffentlicht erst nach dem
Tode Vollards. – Einziges von Maillol mit Radierungen illustriertes Buch in einem sehr guten Exemplar. –
Gegen Ende unaufgeschnitten.
Polke, Sigmar. Daphne. 400 Xerographien in 24
Folgen. Mit einem Essay von Reiner Speck. Köln,
Snoeck 2004. Folio (42,5 × 30 cm). XI (3) S. Text
u. 400 ganzs. Xerographien, 3 Bl. m. Subskribentenliste, Orig.-Leinen mit Orig.-Umschlag und
Orig.-Pappschuber. € 480,–
Erste Ausgabe. – Eines von 1000 nummerierten und
von Polke signierten Exemplaren. – Hier ein Exemplar
der ersten Bindequote mit der Liste der ca. 120 „Subskribenten der ersten Stunde“, welche nur für diese beigebunden war. – Tadelloses Exemplar.
Schnitzler, Arthur. Lieutenant Gustl. Novelle. Illustriert von M. Coschell. Berlin, S. Fischer 1901.
80 S. Orig.-Leinen mit aufkaschierter Deckelillustration. € 1400,–
Erste Ausgabe. – Mit 19 teils ganzseitigen Zeichnungen
von Moritz Coschell. – Name auf Titel, schönes Exemplar. (Siehe Abbildung)
Tucholsky, Kurt. Rheinsberg. Ein Bilderbuch für
Verliebte. Mit Kupfern von Kurt Szafranski. Berlin,
Axel Juncker o.J. (1921). 101 S. 1 Bl. mit 2 radierten
Vignetten u. 6 ganzseitigen Orig.-Radierungen von
Szafranski, farbig illustrierter Orig.-Halblederband
mit Kopfgoldschnitt. € 950,–
Eines von 750 (gesamt 1000) nummerierten und vom
Autor und Illustrator signierten Exemplaren auf Velin.
– Bonitz/Wirtz C 1.3. – „Das fünfzigste Tausend von
‚Rheinsberg‘ wurde als einmaliger Sonderdruck bei
der Firma Dietsch & Brückner in Weimar in der Unger-Fraktur gedruckt“. – Einband fleckig, Kanten besonders an den lederverstärkten Ecken berieben bzw.
beschabt.
Zweig, Stefan. Triumph und Tragik des Erasmus
von Rotterdam. Wien, Herbert Reichner 1934.
kl.-4°, 227, (7) S. Mit zahlreichen Illustrationen.
Roter Orig.-Halblederband mit Deckelvignette und
Kopfgoldschnitt. € 900,–
Erste Ausgabe. – WG. 114. – Eines von 100 (gesamt
600) nummerierten und von Stefan Zweig im Impressum signierten Exemplaren. – Seitenschnitt nur minimal stockfleckig, 2 Seiten mit kleinem Fleck, Rückengelenke und Kapitale mit rotem Leder kaum sichtbar
erneuert. – Einband etwas fleckig.
41
Antiquariat Ralf Eigl
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Reisen und Expeditionen · Geographie · Völkerkunde · Tafelwerke
Handkolorierte Tafeln von Moskau!
Ackermann, R. (Pub.). Historical Sketch of Moscow: illustrated by twelve views of different parts
of that imperial city, the Kremlin, etc. London, R.
Ackermann, 1813. 2 Bl. (Titel und Einleitung), 27
Seiten. Mit 12 handkolorierten Tafeln in Aquatinta.
Halblederband im Stil der Zeit mit Rückenvergoldung und goldgeprägtem Rückenschild. Das Titelschild der Original-Broschur auf den Vorderdeckel
aufgezogen. Folio (36 × 29,5 cm). Ein sehr gutes,
sauberes und frisches Exemplar! € 6400,–
Sehr schön illustriertes und koloriertes Tafelwerk über
das Moskau des beginnenden 19. Jahrhunderts! – Ein
Jahr nach Napoleons Rückzug aus Moskau erschienen,
fand das Werk bei Erscheinen besonders großes Interesse in der Öffentlichkeit. Die Tafeln zeigen: View of
the entrance to Moscow, from Volodemer – View of
the city of Moscow, from the banks of the Mosqua, &
near the Convent of Spas na Novoi – View of the great
square, with the shops at Moscow – View of Moscow,
taken from the Imperial Palace – View of the Palace
of Petrovski – View of Moscow, taken from the balcony of the Imperial Palace, etc. – Abbey Travel I, 224
(Siehe Abbildung)
Großartiges Griechenland-Werk mit außer­
ordentlich schönen Tafeln!
Dodwell, Edward. Views from Greece, from Drawings by Edward Dodwell. London, Rodwell and
Martin, 1821. Titel mit Vignette, 1 Bl. (Tafelverzeichnis), 30 Bl. Beschreibung der Tafeln in Englisch und Französisch und 30 handkolorierte Tafeln.
42
Wohl Vorabdruck ohne das halbseitig bedruckte
Vorblatt, das erst offiziellen Auflagen beigegeben
wurde, und ohne die kleinen Titelaufkleber auf den
Tafelrückseiten. Sehr schöner Ganzlederband der
Zeit mit reicher Rückenvergoldung und goldgeprägtem Rückschild sowie goldgeprägter Vignette
auf dem Vorderdeckel. Groß-Folio (51 × 35 cm).
2 Tafeln im Rand min. braunfleckig. Ein ausgezeichnetes, sehr dekoratives Exemplar, sauber und
frisch! € 22 000,–
Edward Dodwell (1777–1832), ein hochtalentierter
Amateurmaler, bereiste Griechenland 1801 zusammen
mit William Gell und 1805/06 mit dem italienischen
Künstler Simone Pomardi (1757–1830). Sie sammelten
ihre Eindrücke in einer großen Anzahl faszinierender
Zeichnungen und Aquarelle. Die daraus resultierenden Tafeln zeigen oft die klassischen Orte und Ruinen mit dekorativer Personenstaffage einer Zeit, in der
Griechenland sich unter türkischer Herrschaft befand.
–Abbey, Travel I, 130, Colas, 876. Lipperheide, 1444,
Tooley 182, Blackmer Sale 357 (Siehe Abbildung)
Eines der seltensten Farbtafelwerke
über Ägypten!
Libay, K. Ludwig. Aegypten. Reisebilder aus dem
Orient. Dem hochgebornen Herrn Grafen Josef
Breunner hochachtungsvoll gewidmet nach der
Natur gezeichnet von Ludwig Libay. Egypte. Scènes
de Voyage en Orient. Wien, Eigentum und Verlag L.
Libay, 1857 (-1860). Mit farblithographischer Karte
und 94 farblithographischen Ansichten nach K. L.
Libay von R. v. Alt, F. Kayer, J. Nov-opacky und
anderen auf 60 Tafeln. 3 Bll., 36 Seiten deutsch-französischer Paralleltext. Prächtiger Original-Ganzlederband mit reichsterer reliefartiger Gold-, Blindund Farbprägung auf Rücken und beiden Deckeln.
Ganzgoldschnitt. Imp.-Folio (62 × 44 cm). Kapitale
und Vordergelenk fachmännisch und sauber restauriert. Tlw. etwas stockfleckig, nur wenige Tafeln
stärker betroffen. Ein gutes, hochdekoratives Exemplar! € 52 000,–
Eine der größten Raritäten unter den Reisetafelwerken.
– Libays überaus seltenes Ansichtenwerk mit sehr eindrucksvollen Farbtafeln und hier im orignalen Prachteinband! Auf zahlreichen Reisen querte Libay ganz Europa und ging 1855/56 mit dem Grafen Josef Breunner
nach Ägypten, wo er Land und Leute und die antiken
Sehenswürdigkeiten festhielt. – Das Prachtwerk ist
durch seine Genauigkeit eine Fundgrube für Ägyptologen, denn andere zeitgenössische Darstellungen sind
häufig romantisierend oder zu stark schematisiert.’ (Berichte der Geologischen Bundesanstalt ISSN 1017–880,
Band 41, Wien, 1897). ‚Eine interessante und künstlerischer Seits von reicher Ausbeute begleitete Episode
bildet seine (Libays) Reise nach Egypten.‘ (Wurzbach
XV, 64). – Kainbacher 244; Ibrahim-Hilmy 385 (Siehe
Abbildung)
La Australia del Spiritu Santo – Quirós’
achter Brief an den spanischen König!
Quirós, Pedro Fernandez de. Terra Australis Incognita: or, A New Southern Discovery, containing A
Fifth Part of the World; Lately Found out by Ferdinand de Quir. A Spanish Captain. Printed in the
Year 1617; and now Re-printed. London, printed for
William Bray, (1723). 8°. 2 Bl. (Vortitel und Titel),
S. 5–31, (1). Mit Fadenheftung, wie veröffentlicht,
aufbewahrt in einer sehr schön gemachten, dekorativen Halbleder-Buchbox im Stil der Zeit mit rotem
Maroquinrückenschild, reicher Rückenvergoldung
und auf Bünden. Ein sehr gutes, schönes Exemplar
im Original-Zustand! € 23 000,–
wurde er Kommandant von zwei Schiffen. Die Expedition segelte durch den Tuamotu Archipel, verfehlte aber
Neuseeland. Im Mai 1606 entdeckte Quirós die größte
Insel der Neuen Hebriden, die er, da er dachte, er hätte
Terra Australis incognita gefunden, ‚La Australia del
Espiritu Santo‘ nannte. Anschließend wandte er sich
gen Süden in antarktische Gewässer.
– Du Rietz 426, Cox II,
293, Streeter (Auction)
428 (1st ed.), Hill 1407
(1st ed.), Henze IV, 495
(Siehe Abbildung)
Zweite Ausgabe von Quirós’ ungemein bedeutendem
achten Sendbrief an den König von Spanien, reproduziert nach der berühmten Ausgabe von London 1617 –
beide Ausgaben äußerst selten! – Nachdem er von seiner zweiten Pazifik-Expedition zurückgekehrt war, in
deren Verlauf er erkannt hatte, dass das, was er für den
großen Südkontinent Terra Australis incognita gehalten hatte, in Wirklichkeit die Neuen Hebriden waren,
verbrachte Quirós Jahre damit eine Vielzahl an Petitionen an den König von Spanien zu senden, die ihn
dazu bewegen sollten eine weitere Reise zu finanzieren. Der bedeutendste darunber ist der achte Sendbrief
ist. Er enthält viele Details über die Ureinwohner und
deren Gepflogenheiten. – Pedro Fernandez de Quirós
begleitete 1595 Alvaro Mendaña de Neira zu den Salomonen. Nach Mendaña’s Tod auf Santa Cruz navigierte
Quirós die Schiffe nach Manila. Auf dem Weg dorthin
entdeckte er Ponape. Nach seiner Rückkehr plante er
eine eigene Expedition um den berühmten großen Kontinent Terra Australis ausfindig zu machen. Schließlich
43
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Naturwissenschaften · Geographie/Völkerkunde · Philosophie · Anthroposophie · Religion ·
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Reisen / Naturwissenschaft
Bessels, Emil. Die amerikanische Nordpol-Expedition. Engelmann, Lpz. 1879. 647 S. mit 6 Holzstichtaf., 1 gefalt. farb. lithogr. Kte. u. zahlr. Holzschn. im Text. Gr.-8°. Ln. mit Silberprägung. 2
Ecken etwas gestaucht. € 980,–
karten. Pergament d. Zt. mit Rückenpräg. Einbd.
gering fleckig. Sehr schönes Exemplar, die Karten
mit leuchtendem Kolorit. € 1800,–
Schönes Exemplar der seltenen Reisebeschreibung über
die Nordpolexpedition unter Ch. F. Hall. – Henze I,
257; Arctic Bibliography 1503.
Rengger, Johann Rudolf. Reise nach Paraguay in
den Jahren 1818 bis 1826. Aus des Verfassers handschriftlichem Nachlasse hrsg. von A. Rengger. Sauerländer, Aarau 1835. XLVI, 495 S. mit 1 lithogr.
Frontispiz, 3 (1 mehrfach gefalt.) lithogr. Taf. u. 1
mehrfach gefalt. lithogr. Karte. Schöner Hldr.-Bd.
d. Zt. Teils etwas stockfl., sonst sehr schönes Exemplar. € 720,–
Frezier, A. F. Relation du voyage de la mer du sud
aux cotes du chily et du perou, Fait pendant les
annees 1712, 1713 & 1714. Dediee a S.A.R. Monseigneur le duc d’ Orleons. Nyon, Paris 1716. 1 Bl., XIV,
298 S., 2 Bl. mit 23 (16 gefalt.) Karten. u. 14 (2 gefalt.)
Kupfern. Lederband der Zeit mit reicher Rückenverg. Etwas berieben u. bestoßen. Stempel auf Titel.
Eine Karte mit kleinem hinterlegtem Loch am Rand,
Eine Taf. mit hinterlegtem Einriss. Vereinzelt stockbzw. fingerfleckig. Insgesamt schönes breitrandiges
Exemplar. € 1600,–
Erste Ausgabe. – Amadee Francois Frezier, französischer Ingenieur, untersuchte auf Befehl des französischen Hofes Peru und Chile (1712–14). Die Tafeln
mit Karten, Plänen, Kostümen, Pflanzen und Tieren.
– Sabin 25924. Graesse II/634.
Füeßly, J. C. (Hrsg.). Archiv der Insectengeschichte.
8 Hefte in 1 Band (alles was erschienen) Steiner, Zürich 1781–1786. Zus. 321 S. Text u. 51 (3 nicht kolor.)
kolorierten Tafeln Hldr. d. Zt. Gering bestoßen. Rücken etwas beschäd. u. brüchig. € 1900,–
Die sehr schön kolorierten Taf. gut erhalten. 2 Tafeln
von alter Hand prachtvoll kopiert und koloriert. Taf.
37–42 sind nicht erschienen. – Unter anderem mit Arbeiten namhafter Entomologen der Zeit, darunter J.
F. W. Herbst, J. G. Hübner, Franz von Paula Schrank.
– Nissen 1455. Horn/Schenkling 7210. Hagen I, 257.
(Siehe Abbildung)
Köhler, J. D. Kurtze und gründliche Anleitung zu
der Alten und Mittlern Geographie. Verm. und verb.
Aufl. 3 Tle. in 1 Band. Weigel, Nürnberg 1745–71.
5 Bl., 148 S., 122 S., 10 Bl.; 4 Bl., 156 S., 13 Bl. mit 1
gest. Frontispiz u. zus. 37 kolor. gefalt. Kupferstich-
44
Tl 3 in erster Ausgabe. Komplett sehr selten.
Erste Ausgabe. – Sabin 69616.
Rohlfs, Gerhard. Kufra. Reise von Tripolis nach
der Oase Kufra. Ausgeführt im Auftrage der Afrikanischen Gesellschaft in Deutschland. Brockhaus,
Lpz. 1881. VIII, 1 Bl., 559 S. mit 3 (2 kolor.) gefalt.
lithogr. Karten, 7 Holzstich-Taf., 4 Textholzschn., u.
21 Tabellen auf 11 gefat. Bl. Orig.-Leinenband mit
goldgeprägtem Deckel- und Rückentitel. Rücken
etwas verblasst, kl. Fleck auf Vorderdeckel. Schönes
Exemplar. € 750,–
Erste Ausgabe – Henze IV, 659.
Niebuhr, Carsten. Beschreibung von Arabien. Aus
eigenen Beobachtungen und im Lande selbst gesammelten Nachrichten abgefasset. Möller, Kopenhagen 1772. XLVIII, 432 S. mit gest. Titelvignette,
1 gest. Textvignette, 6 gefalteten Karten (davon 1
mehrfach gefaltet und grenzkoloriert), 17 (2 gefalteten) Kupfertafeln und 2 farbigen, gefalteten Schrifttafeln. 4°. Schlichtes Hldr. des 19. Jahrhunderts. Berieben, bestoßen u. etwas beschäd. Titel verso mit
überklebtem Stempel, Falttaf. teils mit kl. Einrissen.
Teils etwas fleckig. € 1680,–
„Durch ihn begann die neuzeitliche Kenntnis vom Orient.“ (Henze III, 602 ff.)
Salmon, T. und M. v. Goch. Die Heutige Historie oder der Gegenwärtige Staat von Indostan und
Ceilon, Oder dem eigentlich so genannten Indien,
enthaltend eine ausführliche Beschreibung aller Reiche, Staaten und Länder des Grossen Mogols, der
Europäischen Handels-Plätze auf denen See-Küsten
Malabar und Coromandel. Korte, Altona 1736. 324
S. mit gest. Faltkarte. Schöner neuer Hldr.-Band im
Stil der Zt. € 1200,–
Ohne Frontisp. u. Reihentitel. Titelbl. neu eingehängt,
etwas gebräunt. – Seltene erste Ausgabe. Das Werk beginnt mit einer Beschreibung des gegenwärtigen Staates von Indien, und beschreibt dann die verschiedenen
Gegenden, wie Malabar, Suratte, die Pfeffer-Küste und
Goa, Ceylon etc. Der größte Teil des Buches enthält
Nachrichten über das tägliche Leben der ‚Indianer‘:
Schifffahrt und Handel, besonders mit Europa.
Kunst
Chagall, Marc. Dessins pour la Bible. Verve. Vol. X,
Nos. 37 et 38. Verve, Paris 1960. Mit 24 farb. Original-Lithographien von Marc Chagall (verso jeweils
mit einer kleinen schwarz-weißen Lithographie)
und 96 ganzseitigen Illustrationen. Text von Gaston
Bachelard. Gr.-4°. Farbig lithogr. Ppbd. Umschl. an
den Kanten minimal berieben. € 2800,–
Schönes Exemplar. (Siehe Abbildung)
Mourlot, Fernand. Prints from the Mourlot Press.
Mit einem Essay: The lithography at Mourlot printing press v. J. Adhémar. Mourlot, Paris 1965. 78 S.
Mit 18 meist farb. Orig.-Lithographien (1 als Umschlag) und 4 farb. Reproduktionen. 4°. Brosch. –
Mit Orig.-Lithographien von Beaudin, Calder, Chagall, Cocteau, Estève, Giacometti, Masson, Matisse,
Miró, Picasso u. a. € 1200,–
Bilderrätsel – Klebealbum. Mit 485 einzelnen Bilderrätseln des 18. und 19. Jahrhunderts in Holzschnitt, Lithographie, Stahlstich u. Zeichnung. Aufgeklebt auf 42 Seiten starkem Karton. Anschließend
die Lösungen in Handschrift beigebunden. 4°. Hldr.
um 1850. Etwas berieben u. bestoßen. € 400,–
Hübsches privates Klebealbum mit einer großen
Sammlung von alten Bilderrätseln.
Verve – Moods and Movements in Art. Reynal,
New York 1959. 153 S. mit 29 (5 doppelblattgr.) meist
farb. Orig.-Lithographien. Folio. Illustr.-Ppbd.
mit kl. Beschäd. am Rücken. Orig.-Folienumschl.
(etwas lädiert). – Englische Ausgabe von Verve
VII/27–28 (1952). Mit französischem Text, die englischen Übersetzung in separatem Heft (32 S.) in
Einbandtasche. € 1900,–
Enthält Lithographien von Borès (2), Braque (2), Chagall (7), Giacometti (2), Gromaire (2), Laurens (2),
Léger (3), Masson (3), Matisse (3) und Miró (3).
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Naturwissenschaften · Medizin · Kinderbücher · Literatur · Illustrierte Bücher · Alte Drucke
Hauptmann, Gerhart. Der Ketzer von Soana.
Berlin, Fischer, 1918. 8°. 165 S., 1 Bl. Mit einer
Lithographie von Max Slevogt. Orig.-Pergamentband. € 340,–
Wilpert/Gühring 634, 44. – Erste Ausgabe. – Nr. 17
von 250 Exemplaren der Vorzugsausgabe. Im Impressum von Gerhart Hauptmann signiert. – Einband­
deckel verzogen.
Bosshart, Jakob. Neben der Heerstrasse. Erzählungen. Zürich und Leipzig, Grethlein & Co. 1923. 8°.
435 S, 2 Bl. Mit 23 Holzschnitten von E.L. Kirchner.
Orig.-Halbleinenband. € 500,–
Wilpert/Gühring 175/25. – Erste Ausgabe. – Das wohl
bekannteste Werk von Jakob Bosshart (1862–1924), mit
den kongenialen Holzschnitten von Kirchner (1880–
1938). – Durchgehend (im Schnitt stärker) gebräunt.
Leicht schiefgelesen. (Siehe Abbildung)
Herder, J(ohann) G(ottfried). Eine Metakritik der
reinen Vernunft. (1. Teil:) Verstand und Erfahrung.
(2. Teil:) Vernunft und Sprache. Mit einer Zugabe
betreffend ein kritisches Tribunal aller Fakultäten, Regierungen und Geschäfte. 2 Teile in 1 Band.
Frankfurt und Leipzig, o. Dr., 1799. 8°. XXX, 304
S., VIII, 254 S. Pappband der Zeit, Rücken grün gefärbt, rotes Rückenschild. € 340,–
Herders (1744–1803) Auseinandersetzung mit der ihm
verhassten Philosophie Kants. „Doppelt unangenehm
daher fällt die declamatorisch-leidenschaftliche Heftigkeit des Angriffs auf“ (ADB XII, 96 f.). – Nachdruck im
Jahr der Erstausgabe, die bei Hartknoch erschien. – Mit
Exlibris Paul Scherer-Bylund, ehemaliger Direktor der
Zentralbibliothek. – Durchgehend etwas stockfleckig
und gebräunt. Einband berieben und bestoßen.
Blass, Ernst (Hrsg.). Die Argonauten. Eine Monatsschrift. Heidelberg, (Druck W. Drugulin, Leipzig,
für) Richard Weissbach, 1914–15. Gr.-8°. 287 (1) S.,
271 (1) S., (2) Bl. Privater Pergamentband mit goldgepr. Rückentitel und Kopfgoldschnitt. € 1700,–
Raabe: Die Autoren und Bücher des literar. Expressionismus, S. 65/66, Nr. 10. – Exemplar Nr. 79 von 50
auf Old Stratfod, aus einer Auflage von 82. Nebst Gedichten von Ernst Blass (1890–1939) enthält diese erste
Folge der Argonauten Werke von Franz Werfel, Franz
Blei, Ernst Bloch, Rudolf Borchardt, Max Brod, Dostojewskij, Briefe in erster deutscher Ausgabe, Robert
Musil, Carl Sternheim u.a. – Papier im Schnitt wenig
stockfleckig. Der Pergamenteinband angestaubt und
leicht fleckig.
Natter, Christoph. Künstlerische Erziehung aus eigengesetzlicher Kraft. Gotha, Leopold Klotz, 1924.
4°. (3) Bl., 71 (1) S.. Mit 16 Abb. auf Tafeln, zum
Teil montiert, 9 in Farbe, und 10 Initialen und
weiteren Textabbildungen. Orig.-Halbleinenband,
schwarzer Deckel mit weißer Schrift (Entwurf Moholy-Nagy). € 270,–
Hauptwerk des Malers und Kunstpädagogen Christoph Natter (1880–1941), auf seiner Erfahrung im Unterricht basierend. – Etwas stockfleckig, mehrere Anstreichungen, auch mit Rotstift.
46
Opitz, Martin. Weltliche Poemata. (Angebunden:) Florilegium variorum epigrammatum … (gleicher Ort und Jahr). 46 S. Zum
viertemal vermehret und ubersehen heraus
geben. 2 Teile in 1 Band. Frankfurt a.M., Thomas Matthias Götze, 1644. 8°. (16) Bl., 473,
(3) leere S.; 464 (recte 384) S. Mit 1 gest. Titel.
Pergamentband der Zeit. € 850,–
Goed. III, 49 : 94, 85c u. 84b. – Faber du Faur
228, 225 u. 223. – Dünnhaupt 3070, 186. I. 4. –
VD17 23:248428E, 23:248417R u. 23:248467Y. –
Letzte vom Autor bearbeitete Fassung. Erschien
erstmals 1638 in Breslau. – Die Paginierung in
Band zwei springt von S. 192 auf 273. Papier
durchgehend etwas gebräunt. Pergamentbezug
fleckig und leicht verzogen. (Siehe Abbildung)
Sulzer, Johann George. Vermischte Philosophische Schriften. Aus den Jahrbüchern
der Akademie der Wissenschaften zu Berlin gesammelt. (Und:) Vermischte Schriften.
Eine Fortsetzung der vermischten philosophischen Schriften desselben. Nebst einigen
Nachrichten von seinem Leben, und seinen
sämtlichen Werken. (Hrsg. von Christian
Friedrich von Blankenburg). 2 Bde. Leipzig,
Weidmanns Erben und Reich, 1773–81. 8°. (5)
Bl., 398 S.; (2) Bl., 144 S., (2) Bl., 237 S. Halbleder d. Zt. mit reicher Rückenvergoldung,
rötliche Rückenschildchen. € 670,–
Erste Buchausgabe, komplett, mit der vorhandenen Fortsetzung selten. Der bedeutende Philosoph und Ästhetiker der Aufklärung, Johann
Georg Sulzer (1729–1779), stellte seine urprünglich französisch abgefassten Schriften für den
ersten Band selbst zusammen, nachdem Christian Garve den Wunsch geäußert hatte, sie in
„deutscher Sprache gesammelt zu sehen“, und
anbot, sie mit „seinen Anmerkungen“ zu versehen. Der zweite Band wurde von Blankenburg
(1744–1796) mit einer ausführlichen Biographie
herausgegeben. – Einbände berieben an Kanten und Rücken, zum Teil leichte Stockflecken.
Ernst – Arp, Hans. Gedichte – Weisst du
schwarzt du – Fünf Klebebilder von Max
Ernst. Zürich, Pra-Verlag, 1830. Gr.-8°. 10
(recte 22) S. und 5 Tafeln mit Illustr. von Max
Ernst (total 32 nicht nummerierte S.). Orig.Heft mit kartoniertem Silberfolienumschlag
und illustr. Orig.-Umschlag. € 2500,–
Monod 518. – Bolliger 5, 284. – Eins von insgesamt 250 Exemplaren auf Bütten. Die Collagen
von Max Ernst aus dem Jahre 1929. Die zehn
Gedichte von Hans Arp von 1922. – Papier
etwas gebräunt. Der kartonierte Umschlagdeckel auf der Innenseite stärker gebräunt. Der illustrierte Orig.-Umschlag fleckig, mit kleineren
Einrissen und Gebrauchsspuren. – Sehr selten.
(Siehe Abbildung)
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Zeichnungen · Aquarelle · Gemälde · Graphiken des 18. und 19. Jahrhunderts
Denon, Dominique Vivant (1747 Chalon-sur-Saône – Paris 1825). Der Kuss, 1818.
Lithographie, unten links im Stein monogrammiert (ligiert) und datiert: „VD 1818“,
Darstellung: 22,4 × 35,0 cm, Papier: 28,5 × 43,7 cm. € 2400,–
Metz, Friedrich (1820 Frankfurt am Main 1901). Aus der Serpentara, um 1853. Öl auf
Papier auf Pappe, verso bezeichnet: „Friedrich Metz“, 17,2 × 29,2 cm. € 3900,–
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Stand 6
Dreber, Heinrich (1822 Dresden – Anticoli di Campagna 1875). Landschaft vor der Porta del Popolo bei
Rom, um 1850. Bleistift mit Weißhöhung auf grauem Papier, unten rechts signiert: „Dreber“ und mit Farb­
angaben versehen, 20,5 × 31,7 cm. € 2800,–
Rabes, Max (1868 Samter (Posen) – Wien 1944).
Damaskus, 1895. Aquarell auf Papier, unten links
bezeichnet und datiert: „Damaskus. 5. April 95.“,
unten rechts monogrammiert: „MR“, 32,6 × 24,2
cm. € 2800,–
Unser Aquarell bezeugt neben Max Rabes’ Gespür für
atmosphärische Stimmung sein verinnerlichtes Verständnis für die Architektur und die Kultur des Orients. Mit wenigen, schnellen Pinselstrichen vermag
er Licht, Leben und Architektur in ein präzises Gefüge zu überführen, das nicht etwa idealisiert, sondern
von der erlebten Umwelt zu berichten weiß. So werden die Personen im Vordergrund nicht zu stilisierten
Exponaten einer exotischen Welt, sondern reihen sich
als schemenhafte Ornamente in die architektonische
Konstruktion ein. Sie beleben nicht, sondern sind integraler Teil ihrer Umgebung. Die Gebäude werden
dabei in ihrer Eigenart summarisch und doch korrekt
erfasst, ohne dass Rabes sich in einer überrealen Detailfülle verliert, wie man es von den Salonmalern des
späten 19. Jahrhunderts gewohnt war. Max Rabes hat
diese vom „Sonnenbrand erfüllte Straße“ in Damaskus
in ein außergewöhnliches Abbild eines ursprünglichen
Orients verwandelt, in dem derjenige, der das Fremde
sucht, selbst der Fremde ist.
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Schöne und wertvolle Bücher des 15. bis 19. Jahrhunderts · Literatur · Naturwissenschaften
(Cochlaeus, Johannes). Von altem Gebrauch des
Bettens in Christlicher Kirchen zehen Vnderschaid.
Ingolstadt: Alexander Weissenhorn 1544. Titelblatt
mit großem Titelholzschnitt, 39 nichtpag. Blätter,
das letzte weiß. Farbschnitt. Sehr schöner, blindgeprägter Schweinslederband der Zeit auf drei echten Doppel-Bünden. Reich mit Streicheisenleisten,
Platten- und Rollenstempeln gezierter Einband.
Schließbänder entfernt. 4to. € 1800,–
Prächtiger Sammelband im originalen Zustand. Cochlaeus richtet sich hier gegen den „bösen geyst“ der
„Schwermer“ (Müntzerianer, Widertäufer, Schwenkfelder usw,), deren „vnruwiger geyst teglich wirdt je
lenger je trutziger, alles umb zustossen was noch guotes übrig bey vns ist in Christlicher kirchen“. (Aus
der Widmungsvorrede). Johannes Cochlaeus (Raubersried/Schwabach 1479–1552 Breslau) wurde nach
dem Studium an der Universität Köln 1510 Rektor an
der Schule bei St. Lorenz in Nürnberg. Später Berater
des Kardinals Albrecht von Mainz war er von 1527–
1539 Domherr am Dom in Meißen und dann Kanonikus am Dom in Breslau. Seit 1521 hatte er sich von
Luther abgewandt und wurde in der Folge einer seiner
erbittertsten Gegner. (VD 16 C 4413). – Vorgebunden:
Helding, Michael. Von der Hailigisten Messe. Füffzehen Predige, zuo Augspurg auff dem Reichsztag, im
Jar 1548 gepredigt. Gemert mit ainer Predig von der
Hailigisten Eucharistia, am Grienen Donnerstag zuo
Augspurg gethon. Anno 1548. Ingolstadt: Weissenhorn
1548. 4 nnum. Blätter, LXXXVI, 2 Blätter weiß; X Blätter. – Der Sohn eines Müllers M. Helding (Langenenslingen 1506–1561 Wien) wurde nach dem Studium in
Tübingen Lehrer in Mainz und wirkte unter Kardinal
Albrecht am Mainzer Dom. Er war Mitverfasser des
Augsburger Interims (1548) und wurde 1550 Bischof
in Merseburg. – Hs. Besitzvermerk der Zeit am Spiegel. Durchgehend minimal, einige Seiten etwas stärker
stockfleckig. Einbandbezug etwas fleckig und mit kleineren Fehlstellen. Gutes, breitrandiges Exemplar. (VD
16 H 1625 und H 1611).
Eschenmayer, C[arl] A[ugust]. Einleitung in Natur
und Geschichte. Erstes Bändchen. [Alles Erschienene]. Erlangen: Walther 1806. 164 Seiten. Auf
starkem Velin-Papier. Ochsengallen-Marmorpapier-Vorsätze. Farbschnitt. Lesebändchen. Prachtvoller, marmorierter Kalbslederband mit umlaufender, goldgeprägter Bordüre auf den Decken. Mit
goldgeprägtem Rückentitel auf Rückenspaltleder
50
und reicher Rückenvergoldung. Stehkantenvergoldung. Geschenkexemplar des Verfassers für die Bibliothek der Franziska von Hohenheim. Mit dem
Stempel aus deren Bibliothek „Bächingen – Brenz“
am Titel. € 2200,–
Geschenkexemplar des Verfassers an Franziska von
Hohenheim. C.A.Eschenmayer (Neuenbürg 1768–
1852 Kirchheim/Teck) praktizierte nach dem Studium
der Medizin an der Karlsschule und an der Universität
Tübingen als Arzt in Kirchheim/Teck. Hier war er von
1800 bis zu deren Tod 1811 Leibarzt der verwitweten
Franziska von Hohenheim. Später wurde er Professor
der Medizin und der Philosophie an der Universität Tübingen. Im Text mehrere Seiten (16, 109, 121, 154 und
157) mit handschriftlichen Ergänzungen und Verbesserungen von der Hand Eschenmayers. – Nahezu fleckfreies, ausgesprochen schönes, aufwändig gebundenes
Geschenkexemplar des sehr seltenen Werks. (ADB VI,
349; NDB IV, 644).
Hahnemann, Samuel. Unterricht für Wundärzte
über die venerischen Krankheiten, nebst einem
neuen Quecksilberpräparate. [Erste Auflage].
Leipzig: Crusius 1789. Titelblatt mit einer Kupferstich-Vignette, 9 nnum. Blätter „Vorrede“ und „Inhalt“, 292 Seiten. Sprenkel-Farbschnitt. Pappband
der Zeit mit geprägtem Rückenschild. € 4500,–
Samuel Hahnemanns vorhomöopathisches Lehrbuch
über die venerischen Krankheiten mit der prominenten Provenienz aus der Bibliothek von Dr. Willmar
Schwabe. Die Titelvignette zeigt einen Spülkatheter
(„Heber“, vgl. Seite 28). Zwei hs. Marginalien im Text
wohl von der Hand Willmar Schwabes, dessen Bibliotheksstempel sich am fl. Vorsatz und zweimal im Text
findet. W. Schwabe (Auerbach 1839–1917 Leipzig) war
ein besonders auf dem Gebiet der Homöopathie tätiger Apotheker, Buchautor und der Firmengründer der
heutigen DHU. Vorsätze und Titelblatt mit zahlreichen
gelehrten Kommentaren eines weiteren Besitzers (J.H.
Gempt). – Ausführliche Beschreibung auf Anfrage.
(Bibl. Walleriana 3977; Blake 194; Haehl I, 71 und II,
24; Schmidt 19; Wellcome III, 191).
Hölzel, Adolf. Farbtafeln zu den Vorträgen von
Professor Adolf Hölzel Stuttgart. Zusammengestellt
von E[mmy] Wollner, Stuttgart. Pelikan-Werke
Günther Wagner. Hannover und Wien. Ohne Jahr.
[Um 1925]. Sechs starke Kartontafeln, je mit Leinengelenk zum Leporello verbunden. Fünf verschie-
dene Farbkreise und ein Farbdreieck je auf einer
Tafel. Jeder Farbkreis bzw. Farbdreieck ist zusammengesetzt aus mehreren montierten, handkolorierten Farbsegmenten. In Original-Leinenmappe.
(11,9 × 9,6 cm). € 1800,–
Originales Exemplar der Farbtafeln, die Adolf Hölzel seinen Schülern als didaktisches Hilfsmittel, als
eine Art Wörterbuch, wie er einmal formulierte, an
die Hand gab. Der zwölfteilige Farbkreis dient dazu,
harmonische Farbzusammenstellungen, insbesondere
„Dreiklänge“ oder „Triaden“ zu finden. Adolf Richard
Hölzel (Olmütz in Mähren 1853–1934 Stuttgart) war
als ein früher Protagonist der Abstraktion und Wegbereiter der Moderne einer der Begründer der Münchner
und Wiener Secession. Zu seinen Schülern zählten Max
Ackermann, Willi Baumeister, Johannes Itten, Ida Kerkovius, Oskar Schlemmer u.v.a. – Hs. Besitzeintrag am
Titel, datiert 1935. Ausgesprochen schönes, makelloses
Exemplar. Die einzelnen Farb-Segmente in leuchtendem, absolut frischem Kolorit. (Vgl. Ulrich Röthke,
Regensburg: „Die Farbe ist das Complicierteste“. Hölzels Farbenlehre im Kontext seines Kunstunterrichts).
Musculus, Andreas. Vnderrichtung Vom Wucher,
Geitz vnnd Reichthumb, Item von Christlichem
vnd Gottseligem gebrauch der zeitlichen Gütter
Auß den heyligen alten Lehrern gezogen. In diesen letzten gefehrlichen vnnd geschwinden zeiten,
da die Lieb erkaltet vnnd die Sorgfeltigkeit der Narung, Betrug, Lißt vnd Finantzerey vberhand genommen. Allen frommen, Gottsfürchtigen Christen nötig vn[d] nutzlich zu wissen. (Tübingen)
1588: (Alexander Hock). Titelblatt, 5 nnum. Blätter
„Vorrede“ und Inhalt, Seite 7 – Seite 70, ein Blatt
Druckvermerk, ein Blatt weiß. Neuer marmorierter Pappband mit goldgeprägtem Rückenschild. Kl.8vo. € 1200,–
Hervorragend schönes und frisches Exemplar des Tübinger Drucks, der nur in einem einzigen weiteren
Exemplar in öffentlichen Bibliotheken nachweisbar
ist. Der Theologe und Reformator Andreas Musculus
(Schneeberg 1514–1581 Frankfurt/Oder) erhielt nach
dem Studium an den Universitäten Leipzig und Wittenberg einen Ruf als Professor der Theologie nach Frankfurt (Oder). Mit Alexander Hocks prachtvoller, ornamentaler Druckermarke und seinem Druckvermerk auf
dem vorletzten Blatt. – Minimal gebräuntes, aber fleckfreies, sehr schönes Exemplar. (Nicht im VD 16, nicht in
der BL und im NUC. Nicht bei Kress und Goldsmith).
[Spee, Friedrich von]. Cavtio Criminalis, seu de
processibus contra sagas Liber, ad magistratus Germaniae hoc tempore necessarius. Tum autem consiliariis, et confessariis Principum, Inquisitoribus,
Iudicibus, Aduocatis, Confessariis Reorum, Concionatoribus, caeterisque lectu vtilissimus. Avctore
incerto Theologico Romano [.] Editio secunda.
Francofurti [d.i. Köln]: Gronaeus [d.i. Cornelius ab
Egmondt] 1632. Schutztitelblatt (restauriert), Titelblatt mit Holzschnitt-Vignette, 6 nnum. Blätter, 459
Seiten, eine Seite „Protestatio“, 2 Blätter weiß. Per-
gamentband der Zeit auf fünf durchgezogenen Bünden. Mit handschriftlichem Rückentitel. € 4800,–
Der „Meilenstein der Menschenrechte“ in der originalen, vom Verfasser verbesserten und authorisierten,
heute kaum auffindbaren zweiten Auflage. „Wieder
unter dem Pseudonym „incerto Theologico Romano“
wie der Erstdruck, ist dieser Druck akkurater als die vorigen und berichtigt viele Fehler“. (Dünnhaupt). Diese
im Ton noch verschärfte zweite Auflage erchien mit
Duldung einiger von Spee’s Ordensoberen in Köln. –
Friedrich von Spee (Kaiserswerth bei Düsseldorf 1591–
1635 Trier) war mit 19 Jahren in den Jesuitenorden eingetreten. Neben seiner Kritik am Hexenwahn gilt er als
der bedeutendste katholische Dichter des deutschen
Barock (‚Trutznachtigall‘). – Durchgehend gebräunt
und schwach fleckig und feuchtrandig. Schutztitelblatt
faksimiliert. Titelblatt mit hs. Besitzvermerk. Einriss
in einem Blatt hinterlegt. Vorderes Innengelenk fachgerecht gefestigt. Wurmspur in den ersten zwei Blättern und in den Spiegeln. Einband stärker fleckig und
mit kleinen Fehlstellen an den Kanten. Schließbänder
entfernt. Noch gutes Exemplar im zeitgenössischen
Einband. – (De Backer/Sommervogel VII, 1424; Dünnhaupt V, 3931 f.; Faber du Four I, 973; Neufforge 459;
Paisey S2356; Seebaß N.F. 861; VD17 1:001004S).
Tübinger Stammbuch – Johann Gottlob Breu­
ning (Meßstetten 1741 – 1813 Gemmrigheim)
hatte sich am 27.04.1758 an der Universität Tübingen immatrikuliert. (Bürk/Wille 35476). Er
war 1765–1791 Pfarrer in Aldingen bei Tuttlingen und von 1791 bis 1813 Pfarrer in Gemmrigheim. Handschriftlich durchpaginiert mit 342 Seiten. Vier nichtpaginierte Blätter handschriftliches
Inhaltsverzeichnis. Goldbrokatpapier-Vorsätze.
Goldschnitt, an den Ecken punziert. Schöner, reich
blind-, schwarz- und gold-geprägter, farbiger Pergamentband der Zeit. Floral- ornamentale Prägungen.
Quer-8vo. € 1800,–
Das Stammbuch enthält 37 Einträge der Jahre 1761 bis
1784, meist aus Tübingen (vereinzelt auch Weingarten
und Worms) von Kommilitonen, Freunden und Verwandten. Insgesamt fehlen lt. der hs. Paginierung vier
Blätter. Hs. Eintrag „Breuning“ am Spiegel. Durchgehend, teils etwas stärker stockfleckig. Zwei Blätter
mit Resten von Siegellack in der oberen Ecke. Schönes, wohlerhaltenes Exemplar. Namensliste vorhanden.
Zum 200. Geburtstag
Mayer, J[ulius] R[obert] – Widmungsexemplar. Die Torricellische Leere und ihre Auflösung.
[Erste Auflage]. Stuttgart: Cotta 1876. 16 Seiten.
In neuerem Pappband eingebundenes Exemplar,
die originale, bedruckte Broschur miteingebunden. € 1400,–
Widmungsexemplar! Mit handschriftlicher, dreizeiliger Widmung Julius Robert Mayers auf der vorderen,
originalen Broschur verso: „ Seinem lieben Freund /
Schwandner / der Verfasser“. (Eisert: Mayer-Bibliographie 29). – Bitte beachten Sie die Tafeln 9 und 10.
51
Antiquariaat Forum BV
Stand 70
Laurens & Sebastiaan Hesselink
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16 handkolorierte Karikaturen
Gabler, Ambrosius. 160 Nürnberger Schimpfwörter auf 16 Tafeln bildlich dargestellt und in Kupfer
radirt von A. Gabler. Nürnberg, J.L. Lotzbeck, [ca.
1850]. Quer-2° (21 × 27.5 cm). Mit 16 radierten Tafeln, handkoloriert. Original-Pappband mit Titelschild. – Einband etwas angeschmutzt, sonst gut
erhalten. € 4950,–
Zweite Ausgabe (?) eines attraktiven und amüsanten
Farbtafelwerks, das 160 Nürnberger Schimpfwörter illustriert (darunter „dumma Sau“, „Schlampeter“, „Vielfroas“ und „Gaul-Kupf“). Es ist eine heitere Hommage
an die Nürnberger Mundart sowie eine interessante
Quelle für Mundartforscher. – Hayn & Gotendorf V, p.
434; cf. Hiler, p. 348 (erste Ausgabe); Lipperheide 2523
(erste Ausgabe). (Siehe Abbildung)
28 lithographierte Porträts griechischer
Nationalhelden
Krazeisen, Karl. Bildnisse ausgezeichneter Griechen und Philhellenen, nebst einigen Ansichten und
Trachten. München, 1828–1831. Groß-2° (56 × 44.5
cm). 14 S. Mit 28 getönten lithografierten Tafeln und
einem Plan. Bedruckte Originalbroschuren (7 Faszikel), lose einliegend in späterer Halbleinenmappe.
– Sehr gut erhalten. € 45 000,–
Bedeutende und komplette Bilderfolge, mit der Karl
Krazeisen (1794–1878) den Helden der griechischen
Revolution ein monumentales Denkmal gesetzt hat.
52
Krazeisen, ein als Maler und Zeichner dilettierender Infanteriegeneral, war der einzige, der Zeichnungen der
griechischen Nationalhelden zu deren Lebzeiten anfertigte. – Blackmer 926; Droulia 1426–1429 (Libr. 743);
Hiler, p. 510; Lipperheide 1447; Thieme & Becker XXI,
p. 476. (Siehe Abbildung)
Eins von 20 Exemplaren, mit 28
lithographierten Tafeln von Obstsorten
[Liron d’Airoles, Jules de]. Album de la civélière, contenant les figures et les descriptions des principales introductions agrico-horticoles qui y ont été faites depuis l’annee 1851.
Brüssel, F. Parent, 1855. Teil 1 (von 2). Folio. Mit
lithografiertem Frontispiz (Rückseite mit lithografierter Vignette) und 28 handkolorierten lithografierten Tafeln. Modernes Halbmaroquin mit
Rückenvergoldung. – Gut erhalten. € 15 000,–
Erster Teil eines sehr seltenen pomologischen Werks;
in den einschlägigen Bibliographien nicht verzeichnet.
Der zweite Teil wurde erst viel später veröffentlicht und
ist nur in einem Exemplar bekannt. Mit Widmung des
Verfassers: „a Monsieur Jules Gruntberger, souvenir
affectueux, Jules de Liron d’Airoles. Nantes le 27 janvier 1868.“ – Barbier I, col. 90; Stiftung für Botanik 467;
nicht in BMC NH; Dunthorne; GFB, Nissen; Pritzel.
(Siehe Abbildung)
Reichhaltiges und aufwendig illustriertes Stammbuch
des Wilhelm Bökel (Böckelius), geboren um 1600 im
altmärkischen Stendal, wo sein Vater als Arzt tätig war.
Er studierte in Szczecin (Stettin), Helmstedt, Jena und
Leipzig und unternahm in den Jahren zwischen seinem
Studium und 1651 verschiedene Reisen, unter anderem
nach Frankfurt, Speyer, Basel, Rotterdam, Haarlem
und Den Haag. Das Album enthält viele Eintragungen
bedeutender Persönlichkeiten des Adels und der Wissenschaft, darunter Georg II, Herzog von Pommern,
Wilhelm V. von Hessen-Kassel, Jacob Kettler, Herzog
von Kurland, Johannes Buxtorf, berühmter Hebraist,
Sigismund Finkelthaus, Bürgermeister von Leipzig,
David Herlitz, Greifswalder Mathematiker und Mediziner, Conrad Pfister, Basler Bibliothekar, und Ernst
Brink (1582–1649), Diplomat und Bürgermeister von
Harderwijk. (Siehe Abbildung)
Reichhaltiges Stammbuch mit vielen
goldgehöhten Tuschzeichnungen
Einflussreiche Bildbeilagen zur
Wiener Theaterzeitung
Stammbuch – Stammbuch des Wilhelm Bökel
(Guilielmus Böckelius). Szczecin (Stettin), Helmstedt, Jena, Leipzig, Groningen, Leiden und Rotterdam, 1621–1651. 4°. 351 numm. Bl. Mit einer
heraldisch-ornamentalen Titelzeichnung mit Goldhöhung (der Name des Besitzers „Gulielums Böckelius Iunior“ mit Silber), Federzeichnung mit allegorischen Motiven, 21 farbigen und goldgehöhten
Tuschzeichnungen (worunter eine Ansicht von Venedig und Kostümdarstellungen von Männern und
Frauen), 25 dekorativen und goldgehöhten Wappenzeichnungen; ferner mit einer kolorierten Kupferdarstellung von Merkur, 23 gestochenen Porträts
(u.a. von Wolfgang Kilian) und 18 gestochenen Ansichten (9 von P. Aubry teilweise nach M. Merian)
und 12 emblematischen Kupferstichen von Crispijn
de Passe. Moderner Lederband im Stil der Zeit mit
Rückenvergoldung – Gut erhalten. € 35 000,–
Wiener Theaterzeitung – Bäuerle, Adolf (Heraus­
geber). [Sammlung von 201 Tafeln in einem Band].
Wien, Bureau der allgemeinen Theaterzeitung,
1841–1843, [1847–1848?]. 4to. Mit 4 Titelblättern
und 201 handkolorierten Kupfertafeln, teilweise von
Andreas Geiger nach „Cajetan“ (= Anton Elfinger).
Leinenband der Zeit. – Ein wenig stockfleckig, ansonsten sehr gut erhalten. € 12 500,–
Große und seltene Sammlung von 201 Tafeln, erschienen als Bildbeilagen zur der berühmten Wiener Theaterzeitung, ein führendes Blatt des Wiener Vormärz,
gegründet von Adolf Bäuerle im Jahre 1806. Die Sammlung enthält Schauspielerporträts, Kostüme, Rebusse,
Theaterszenen, sowie sozialkritische und politische
Karikaturen und bildet somit eine wichtige historische
Quelle für die Gebiete Theater, Musik, Mode und Politik. – Hiler, p. 19; nicht in Colas; Lipperheide. (Siehe
Abbildung)
53
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Die wirkliche erste deutsche Ausgabe
Carroll, Lewis (d.i. Ch. L. Dodgson). Alice’s Abenteuer im Wunderland. Aus dem Englischen von Antonie Zimmermann. Mit gestochenem Frontispiz
und 41 Holzstichillustrationen von John Tenniel.
London. Macmillan und Comp, 1869. 19 × 13,4 cm.
Grüner Originalleinwandband mit Goldprägung
und dreiseitigem Goldschnitt (Rücken fachmännisch restauriert). 5 Bll., 178 SS. € 2000,–
Sehr seltener erster Druck der ersten deutschen Ausgabe. Es erschien zeitgleich eine undatierte Ausgabe
bei Hartknoch in Leipzig. Diese deutsche Übersetzung bildet auch gleichzeitig überhaupt die erste Übersetzung dieses englischen Klassikers; sie wurde von
Carroll sehr gelobt, was er in seinem kleinen Vorwort
ausdrücklich anmerkt. – „In der englischen Literaturgeschichtsschreibung steht ‚Alice‘s Adventures’ am
Beginn einer Phase, die als ‚Golden Age of English
Children‘s Literature’ bezeichnet wird. Carroll schrieb
einen der innovativsten und einflussreichsten internationalen Kinderbuchklassiker, der bis heute von vielen
Kritikern als das berühmteste Kinderbuch überhaupt
angesehen wird. Nicht nur wegen der Gedicht-Allusionen hatte es Carrolls Buch schwer, außerhalb Englands populär zu werden. Auch die Anspielungen auf
Erziehungsmaßnahmen in der viktorianischen Kinderstube und die Schwierigkeiten einer adäquaten Übersetzung der Wortspiele trugen zur zögerlichen Rezeption im Ausland bei“ (KümmerlingMeibauer, Klassik
I, S.190ff). – Bilderwelt 2217. Gumuchian 1062. Slg.
Hürlimann 2056. Ries, Wilhelminische Zeit,S. 919,1.
Vgl. Wegehaupt IV, 325; Klotz I, 845/7 und Handbuch
der Kinderliteratur 1850–1900, Nr.139 (alle die Ausgabe bei Hartknoch in Leipzig). – Etwas gebräunt und
leicht stockfleckig, sonst schönes und gut erhaltenes
Exemplar dieses Kinderbuchklassikers in erster deutscher Ausgabe.
„Frappierender Vorläufer von Ernst Kreidolf“
Kerner, Theobald. Prinzessin Klatschrose. Ein Blumen-Bilderbuch für Kinder. La Princesse conque­
licot. The Princess Flower of Sleep. Mit 21 ganzseitigen handkolorierten Holzstichabbildungen
von Th. Kerner. Stuttgart. Hallberger, (1851). 4to.
Neuer Halblbleinwandband mit den aufkaschierten
handkolorierten Vorder- und Rückendeckelillustrationen. Titel, 2 Bll. Einleitung, 20 Bll. Tafeln, 1 Bl.
„Beschreibung der Bilder“. € 1200,–
54
Sehr seltene erste Ausgabe seines ersten Kinderbuches,
das er als politisch Gefangener auf der Festung Hohenasperg geschaffen hatte. – Handbuch zur KJL 1850–
1900, Nr.486 und Sp. 198. – „Prinzessin Klatschrose
erschien 1851 mit eigenständigen Illustrationen. Besonders die vorbildliche Farbgebung fällt hier auf“ (H. Eich
in LKJ II, 154). – Ries, Wilhelminische Zeit, S.634,1 datiert die EA auf 1853, und S.277: „Dieses Buch ist als
der frappierendste Vorläufer von Ernst Kreidolf anzusehen“. – Slg. Hobrecker-Frankfurt 182. Wegehaupt II,
1737 datiert 1853 und Klotz II, 3345/2 mit abweichender Kollation. – Leicht fingerfleckig, sonst gut erhaltenes Exemplar mit dem sehr oft fehlenden letzten Blatt:
„Beschreibung der Bilder“, in einem fachmännisch sehr
gut restaurierten Einband. (Siehe Abbildung)
Teleorama. Reception de S.M. Charles X à Mulhouse. Mit 5 altkolorierten, hintereinander gestellten Kupferstichansichten. Ohne Ort, Drucker und
Jahr, (ca. 1825). 11 × 1,6 cm (ausgezogen: ca. 49 cm).
Originalpappdeckel mit farblithographierter Vorderdeckelillustration (leicht berieben). € 1200,–
Sehr frühes und tadellos erhaltenes Teleorama, das
wahrscheinlich in Frankreich (Paris?) erschienen ist. Es
zeigt den Einzug Charles X. (1757–1836; letzter französischer König aus dem Hause Bourbon) in Mühlhausen. – Buijnsters, Papertoys, S.351. – In diesem hervorragenden Zustand von großer Seltenheit.
Der Struwwelpeter in der zweiten Auflage!
(Hoffmann, Heinrich). Lustige Geschichten und
drollige Bilder von Heinrich Kinderlieb. (2. Auflage). Mit handkoloriertem, lithographierten Titel
und 19 handkolorierten lithographierten Tafeln mit
eingedrucktem Text. (Frankfurt/Main. Literarische
Anstalt J. Rütten, 1846). Papierformat: 23,5 × 19,1
cm. Halblederband der Zeit mit marmorierten Deckelbezügen in Blau und Braun (etwas berieben). 20
einseitig bedruckte num. Bll. € 38 000,–
„Bei der Erfindung seiner mittlerweile weltberühmten
Horde kleiner Aufrührer konnte H.Hoffmann auf den
Fundus kurioser Gestalten zurückgreifen, den er während seiner Tätigkeit als praktischer Arzt zur Beruhigung und Ablenkung der jungen Patientinnen und Patienten angelegt hatte. Bildergeschichten wie z.B. jener
vom ‚Haar und Nagelkind‘ so lautete der ursprüngliche Titel der Struwwelpetergeschichte – hatten also
schon vor ihrer Drucklegung zu einer Art ‚Kinderberuhigungstherapie‘ gedient. Neben seinem Beruf als
Arzt und späterer Leiter der Frankfurter Irrenanstalt
nahm Hoffmann intensiv am kulturellen Leben seiner Heimatstadt teil. Der künstlerisch begabte Mediziner dachte zunächst nicht an eine Veröffentlichung,
als er die ersten Bildergeschichten entwarf. Sie entstanden als eine Art Notlösung: Auf der Suche nach einem
Bilderbuch für seinen dreijährigen Sohn Carl 1844 zu
Weinachten, hatte Hoffmann nichts geeignetes gefunden und zu guter Letzt ein leeres Heft erstanden. Dies füllte er mit Bildergeschichten, die er mit eigenen Versen versah. Dieses
selbstgemalte Heft mit den Bildergeschichten, das Urmanuskript des Struwwelpeter,
fand großen Anklang insbesondere bei dem
Verleger Zacharias Löwenthal, Mitbegründer des Verlags Rütten und Loening. Dieser drängte seinen Freund Hoffmann alsbald, das für den Eigenbedarf geschaffene
Kunststück zu veröffentlichen. Die erste
Fassung des Struwwelpeter, die 1845 nach
Vorlage des handschriftlichen Urmanu­
skripts auf den Buchmarkt kam, unterscheidet sich sehr von dem heute bekannten
Bilderbuch. Sie enthielt 15 Blatt mit insgesamt sechs Geschichten. Die zweite Auflage wurde auf 20 Blatt erweitert. Neu hinzugefügt wurden ‚Die traurige Geschichte
mit dem Feuerzeug‘ und ‚Die Geschichte
vom ZappelPhilipp‘. Erste mit der 5. Auflage (1847) gab sich der Autor mit seinem
vollen Namen (auf dem Umschlag) zu erkennen. Diese Auflage umfasste schließlich zehn Geschichten auf 24 Blättern und
das Blatt vom Struwwelpeter kam – auf
Wunsch der Kinder – von der letzten auf
die erste Seite. Diese Anordnung ist bis
heute geblieben. – Hoffmann knüpfte mit
seinem Bilderbuch an zwei kinderliterarische Traditionen an, die er zu etwas gänzlich Neuem verband: Zum einen bediente
er sich der aus der Aufklärung übernommenen alten Warnungsgeschichte, die Kindern
die schrecklichen Konsequenzen lasterhaften Verhaltens in den grausigsten Formen vorstellte. Zum andern
gab es Anschauungs­bücher, die Kinder in die Welt der
Dinge einführen sollte, aber ohne verbindende Geschichte, allenfalls mit lehrhaften Erläuterungen versehen. Hoffmann führte Illustration und Erzählung
zur Bildergeschichte zusammen. So entstand ein Buch,
in dem Text und Bild gleichwertig zusammenwirkten,
dessen synoptische Komposition kindlichen Wahrnehmungsgewohnheiten weit mehr entsprach als die bis
dahin für Kinder geschaffenen Bild­angebote“ (Handbuch der Kinder und Jugend­literatur Sp.462ff mit der
Abb. der 2. Auflage in Sp. 464 und Nr.401). – Nach
freundlicher Auskunft der Struwwel­peterspezialistin
Ute Liebert handelt es sich bei vorliegendem Exemplar
mit großer Wahrscheinlichkeit um eine 2. Auflage. Da
die 2. bis 4. Auflage unverändert gedruckt wurden und
nur nach dem Originalumschlag – der hier fehlt – exakt
zu identifizieren sind, ist das entscheidende Kriterium
die Kolorierung des Tintenfasses auf Blatt 6. Hier ist
das Tintenfass einheitlich grau koloriert, in der 3. und
späteren Auflagen ist des Loch im Tintenfass schwarz
koloriert. – Wegehaupt I, 991a, ebenfalls ohne den Umschlag. – Das letzte Blatt im linken weißen Unterrand
mit ganz kleinem Einriss, sonst nur leicht finger oder
stockfleckig; insgesamt bemerkenswert gut erhalten.
– Frühe Struwwelpeterausgaben gehören zu den großen Seltenheiten auf dem internationalen Antiquariatsmarkt. (Siehe Abbildung)
55
Antiquariat Gerhard Gruber
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Agnostus, Irenaeus bzw. F. G. Menapius (d.i.:
Friedrich Grick). Fortalitium Scientiae, Das ist:
Die unfehlbare, volkommeliche, unerschätzliche
Kunst aller Künsten und Magnalien, welche allen
… Pansophiae studiosis … die Brüderschafft des
Rosencreutzes zu eröffnen gesandt. (Nürnberg).
1617. (15 × 9 cm). 24 (1 w) nn. Bll. Rückenbroschur. € 3200,–
tem Namen (ohne Buchstabenverlust). Drei Blätter mit
geringfügig abgeschnittenem weißen Rand. Gelegentlich leicht fleckig. Gegen Ende etwas wurmstichig. Rücken fachmännisch restauriert. Insgesamt gut erhaltenes
Exemplar, besonders für ein derartiges Gebrauchsbuch.
Erste Ausgabe der ersten von Grick verfassten Schmähschrift gegen die Rosenkreuzer. – VD17 14:050834S;
Gardner 247.
Armengaud, (Jaques Eugène) und Carl. Das Eisenbahnwesen, oder Abbildungen und Beschreibungen
von den vorzüglichsten Dampf-, Munitions-, Transport- und Personenwagen, von Schienen, Stühlen,
Drehscheiben… die auf den Eisenbahnen England’s,
Deutschland’s, Frankreich’s, Belgien’s etc. in Anwendung stehen. 3 Teile und Tafeln in zusammen
2 Bänden. Weimar. Voigt. 1841–48. (40,5 × 25,5 und
46 × 31 cm). IV, 104 S.; (4) 8 S.; (4) 49 S. Mit 54 doppelblattgroßen lithographierten Tafeln. Halblederbände der Zeit. € 2200,–
Erste deutsche Ausgabe dieses bedeutenden und umfassenden Werkes, mit den beiden Supplementen sehr
selten.
Beckmann, Johann. Beyträge zur Geschichte der
Erfindungen. 5 Bände. Leipzig. Kummer. 1783–
1805. (18 × 10,5 cm). (12) 577 (42) S./ (4) 637 S./ (6)
622 S./ (4) 628 (1) S./ (6) 638 (1) S. Moderne Halbpergamentbände. € 1950,–
Erste Ausgabe mit dem meist fehlenden 5. Band,
Band 1 in zweiter Auflage.
Bock, Hieronymus. Kreütterbuch, darin underscheidt Namen und Würckung der Kreütter, Stauden, Hecken und Bäumen, mit ihren Früchten, so
in Teutschen Landen wachsen… gemehret, durch…
Melchiorem Sebizium… Straßburg. (Josias Rihel).
1595. (36 × 22 cm). 36 nn., 470 num., 24 nn. Bll. Mit
Wappen- und Porträt-Holzschnitt sowie über 500
Holzschnitten mit Pflanzenabbildungen im Text.
Blindgeprägter Lederband der Zeit über Holzdeckel
mit neuen Schließen. € 8500,–
Durch M. Sebezius besorgte erweiterte Auflage. Als
vierten und letzten Teil enthält es die „Teutsche Speißkammer“. – Titel mit ausgeschnittenem und angefaser-
56
Dürer, Albrecht. De varietate figurarum et flexuris
partium ac gestib(us) imaginum, libri duo, qui priorib(us) de symmetria quondam editis, nunc primum in latinum conversi (per eodem) accesserunt.
(Nürnberg. Formschneyder für Dürers Witwe).
1534. (29,5 × 19,5 cm). 59 nn Bll. (a-i6, k5). Mit 47
(5 doppelblattgroßen) und zahlreichen kleineren
Textholzschnitten. Flexibler Pergamentband unter
Verwendung von altem Material. € 10 500,–
Erste lateinische Ausgabe der Bücher III und IV seiner 1528 auf Deutsch erschienenen „Vier Bücher der
menschlichen Proportion“, dem grundlegenden Werk
zur Proportionslehre der Renaissance. Die Illustrationen sind identisch mit denen der deutschen Ausgabe. –
Wie meist wurden die Blätter a3–4, e5–6, f1–6 und i4–5
zu doppelblattgroßen Blättern zusammenmontiert. –
VD16 D2861. (Siehe Abbildung)
Ferrari, Gio(vanni) Battista. Flora overo cultura
di fiori. Distinta in Quattro libri E trasportata dalla
lingua Latina nell’Italiana da Lodouico Aureli Perugino. Rom. Facciotti. 1638. (25 × 17,5 cm). (12) 520
(27) S. Mit gestochenem Frontispiz, Kupfertitel und
45 mitpaginierten Kupfertafeln. Pergamentband der
Zeit. € 2600,–
Sckell, F(riedrich) L(udwig) v(on). Beitraege zur
bildenden Gartenkunst für angehende Gartenkünstler und Gartenliebhaber. München. Lindauer. 1818.
(20 × 12,5 cm). XII, 320 (1) S. Mit lithographiertem
Frontispiz und 7 (3 gefalteten) lithographierten Tafeln. Dekorativer moderner Halblederband im Stil
der Zeit. € 2300,–
Erste italienische Ausgabe eines der schönsten Blumenbücher des italienischen Barocks. – Nissen BBI 620.
Seltene erste Ausgabe seines Hauptwerkes, in dem der
berühmte Landschaftsgärtner die Grundsätze der Gartengestaltung zusammenfasst.
Gemma (Frisius, Reiner). De principiis astronomiae et cosmographiae… his haccessit Ioannis Schoneri de usu globi astriferi opusculum. Paris. Cavellat. 1557. (17 × 10,5 cm). 170 num. Bll., 2 nn. Bll.
Mit zahlreichen, teils ganzseitigen Textholzschnitten und Holzschnittdruckermarke auf Titel bzw.
vergrößert auf dem letzten Blatt. Moderner Manuskriptpergamentband. € 2600,–
Das Hauptwerk von Gemma Frisius, gleichzeitig sein
erstes eigenständiges Werk, erstmals 1530 erschienen;
hier in einer Titelauflage der Ausgabe von 1556. – Van
Ortroy 45.
Hahn, Philipp Matthäus. Beschreibung einer
Rechnungs-Maschine, wodurch man ohne Mühe,
durch bloße Herumführung eines Triebels, die vier
gewöhnlichen Rechnungs-Arten verrichten kann.
SS. 137–154. In: Der Teutsche Merkur. Hrsg. C. M.
Wieland. Erstes (und zweites) Vierteljahr 1779. 2
Teile in 1 Band. Weimar. 1779. (18 × 10,5 cm). 287
S.; 287 S. Mit 2 gefalteten Musikbeilagen. Moderner
Pappband im Stil der Zeit mit beigebundenen Original-Umschlägen. € 3400,–
Tollius, Jacob. Fortuita. In quibus, præter critica
nonnulla, tota fabularis historia Graeca, Phoenicia,
Aegyptiaca, ad chemiam pertinere asseritur. Amsterdam. Janssonius. 1687. (16 × 10 cm). (16) 375 (richtig 379) (32) S. Mit 2 Kupfertafeln und 1 gefalteten
Tabelle. Dekorativer Lederband der Zeit mit reicher
Rückenvergoldung und Supralibros. € 2200,–
Einzige Ausgabe. „The book is of particular historical
interest as one of the most detailed attempts at connecting ancient mythology and alchemy“ (Duveen 583).
Zonca, Vittorio. Novo teatro di machine et edificii
per varie et sicure operationi. Padua. Bertelli. 1656.
(32 × 22 cm). (4) 115 S. Mit gestochenem Titel und 42
ganzseitigen Kupfern (davon 38 im Text und 4 auf
3 Tafeln). Dekorativer moderner Manuskriptperga­
mentband, unbeschnitten. € 4800,–
Vierte und letzte Ausgabe des berühmten, 1607 erstmals
erschienenen, italienischen Maschinenbuches. – Beigebunden: Eine alte doppelblattgroße Rötelzeichnung,
die eine Maschine (wohl eine Art Wäschemangel) zeigt,
mit italienischer Beschriftung.
Erste Ausgabe der ersten Beschreibung vom Aufbau
und der Funktionsweise seiner berühmten Rechenmaschine.
Mechel, Christian von. Die eiserne Hand des tapfern deutschen Ritters Götz von Berlichingen wie
selbige noch bei seiner Familie in Franken aufbewahrt wird, sowohl von Außen als von Innen dargestellt, nebst der Erklärung ihres für jene Zeiten von
fast dreihundert Jahren sehr merkwürdigen Mechanismus; ferner einer kurzen Lebensgeschichte des
Ritters besonders in Bezug auf die Hand. Berlin. Decker. 1815. (45,5 × 30,5 cm). (2) 10 S. Mit 2 Kupfertafeln und 2 doppelblattgroßen Tafeln in Aquatinta.
Bedruckte Original-Broschur in bedruckter Original-Halbleinwand-Mappe. € 2800,–
Einzige Ausgabe dieses seltenen und interessanten mechanisch-orthopädischen Werkes mit dem meist fehlenden Widmungsblatt. (Siehe Abbildung)
Scheele, Carl Wilhelm. Sämmtliche physische und
chemische Werke, nach dem Tode des Verfassers gesammlet (!) und in deutscher Sprache herausgegeben von S. F. Hermbstädt. 2 Teile in 1 Band. Berlin.
Rottmann. 1793. (20 × 13 cm). XXXII, 264 S.; 446
S. Mit 1 gefalteten Kupfertafel. Halblederband der
Zeit. € 4700,–
Erste deutsche Gesamtausgabe.
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Alte Stadtansichten und Landkarten · Dekorative Graphik · Atlanten
China – ‚China Veteribus Sinarvm Regio nunc
Incolis Tame dicta. Apud Ioannem I­anßonium.‘:
Altkolorierter Kupferstich b. Johannes Janssonius (Jansson) in Amsterdam, 1645, 41 × 50 cm € 2500,–
van der Krogt, Koeman’s Atlantes Neerlandici, Vol.
I, (8410:1 B). – Zeigt China mit der Insel Formosa
(Taiwan) u. den angrenzenden Ländern sowie Korea als
Halbinsel, Japan u. die nördlichen Philippinen. – Oben
rechts dekorative Kartusche mit Kartentitel in 6 Zeilen;
unten rechts Kartusche mit 2 versch. Meilenzeigern; darunter Verlegeradresse (‚Apud Ioannem Ianßonium.‘).
– Die Karte illustriert im Pazifik mit 4 Segelschiffen.
(Siehe Abbildung).
58
Elefanten – Sammelblatt mit 9 Elefantendarstellungen auf 1 Blatt (‚Abbildliche Geschichte der
ausländischen Land Thiere I. Blat, darinnen die
Elephanten nach ihren fürnehmsten Verrichtungen
aus den bewährtesten Reise Beschreibungen des
Baldaeus, Neuhofs und anderer vorgestellet werden. zu finden in der Homännischen Officin. A°.
1746. C.P.S.C.M.G.‘), altkolorierter Kupferstich b.
Homann Erben in Nürnberg, dat. 1746, 49,5 × 57,5
cm € 3500,–
Sammelblatt mit 9 Ansichten auf 1 Blatt: Zeigt den streitenden Elefant mt dem Nashorn, der wilde Elefant, der
gejagte Elefant, der gezähmte Elefant, der abgemessene
Elefant, der gefangene Elefant, Elefant als Scharfrichter,
der nutzbare Elefant und der anatomirte Elefant. – Seltener altkolorierter Kupferstich aus der Homann’schen
Offizin. (Siehe Abbildung)
Lago Maggiore (Lac Majeur) – Panoramaansicht
vom Lago Maggiore (‚Lago Maggiore‘). Altgouachierte u. eiweißgehöhte Aquatinta mit grauschwarz getuschtem Rand v. F. Citterio b. Antonio Vallardi, um 1840, 24 × 58,5 cm (Sehr fein ausgeführte
­Gouache!) € 3200,–
Madrid – Gesamtansicht (‚Madrid.‘). Kupferstich
mit Barockrahmen b. Frederick de Wit in Amsterdam, um 1690, 41 × 52 cm € 2800,–
van der Krogt, Koeman’s Atlantes Neerlandici, Vol.
IV-2, 2558. – Zeigt eine Gesamtansicht von Madrid.
– Oben mittig Kartusche mit Ansichtentitel; links u.
rechts daneben je ein Wappen; unter der Ansicht beschreibender Text in 4 Blöcken in niederländischer,
französischer, deutscher und englischer Sprache. – Seltene dekorative Vedute!
Neapel (Napoli / Naples) – Panorama von Neapel
(‚Napoli‘). Gouachierte u. eiweißgehöhte Aquatinta
v. F. Campi n. C. Bossoli b. Antonio Vallardi in Mailand, um 1840, 27 × 89,5 cm € 4800,–
(‚Piazza S. Marco.‘), altkolorierte u. eiweißgehöhte
Lithographie mit Tusche- u. Deckweißrahmen, um
1840, 40 × 57,5 cm € 2500,–
(Siehe Abbildung)
Warschau (Warszawa / Warsaw) / Polen (Polska
/ Poland) – Gesamtansicht (‚Varsovia.‘). Altkolorierter Kupferstich v. Braun & Hogenberg, 1617,
31,5 × 47,5 cm € 4800,–
van der Krogt, Koeman’s Atlantes Neerlandici, Vol.
IV-2, 4780.
Weltkarte (World Map) – ‚Planiglobii Terrestris
Cum Utroq Hemisphaerio Caelesti Generalis Exehibitio Quam ex novissimis probatissimique recentium Geographorum scriptis concinnatam multisq
phaenomenis illustratam publice proponit Io. Bapt.
Homann, Sac. Caes. Maj. Geographus et Reg. Scientiarum Acade. Berolinensis Socius, Norimbergae.
Cum Privilegio Sac. Caes. Majestatis.‘: Kolorierter
Kupferstich b. Johann Baptist Homann in Nürnberg, n. 1729, 48,5 × 55,5 cm € 3500,–
Sandler, Johann Baptista Homann, Die Homännischen
Erben, Matthäus Seutter und Ihre Landkarten, S. 95. –
Zeigt die Welt in zwei Hemisphären. – Mittig oben u.
unten je eine Himmelskarte. – Die Karte umgeben von
dekorativen Allegorien. (Siehe Abbildung)
Thieme-Becker, Bd. IV, S. 407. – Schöne Ansicht von
einem Dach oberhalb des Palazzo Reale aus mit Blick
über die Bucht u. zahlreiche Schiffe auf den rauchenden Vesuv, im Vordergrund auf dem Largo di Palazzo
Truppenparade vor Zuschauern, auf den Hausdächern
links spielende Kinder.
Pozzuoli (Puteoli) – Baia / Golf von Neapel. Bucht
von Baia im Tyrrhenischen Meer (‚Golfo Di Baia‘),
Gouache mit schwarz getuschem Rand, um 1840,
37 × 47 cm € 3800,–
Feinste Gouachenmalerei. – Perfekter Zustand!
Venedig (Venezia / Venice) – Markusplatz (­ Piazza
San Marco) mit Campanile und Markusdom
(­Basilica di San Marco); im Vgr. Figurenstaffage
59
Antiquariat Haufe & Lutz
Stand 50
Kronenstraße 24 · 76133 Karlsruhe
Telefon +49 (0)721 37 68 82 · Fax +49 (0)721 49 43 72
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Seltene Bücher des 16. bis 20. Jahrhunderts · Kinderbücher · Literatur und illustrierte Bücher
Geschichte · Rechts- und Wirtschaftswissenschaften · Naturwissenschaften · Technik
Brentano, Clemens. Gockel, Hinkel und Gackeleia,
ein Mährchen. Frankfurt a.M., Schmerber 1838. 8°.
XIV, 346 S. mit illustr. lithogr. Titel u. 14 getönten lithogr. Tafeln nach Brentanos Angaben und Entwürfen von J. N. Strixner, Kaspar Braun u. Maximilian
Pernelle. Weinroter Hldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückentitel u. Rückenverg. € 2800,–
Slg. Borst 1856. Goed. VI, 62, 43. Hauswedell-Voigt II,
89. KNLL III, 136 f. Mallon 112. Rümann 130 u. 2502.
W.-G.² 26. – Erste Ausgabe des berühmten Märchens,
das auch wegen seiner schönen Illustrationen nach
Brentanos Entwürfen zu den begehrtesten Sammlerobjekten der deutschen Literatur zählt. – Die Lithographien im ersten Druckzustand, die Illustration zu S.
97 noch ohne den Text „Keine Puppe, sondern nur eine
schöne Kunstfigur“ in einem weißen Dreieck. – Kapital,
Kanten u. Gelenke stellenweise etwas berieben, hinteres
freies Vorsatzblatt fehlt, sonst sehr gutes sauberes und
teils unbeschnittenes Exemplar in einem dekorativen
zeitgenössischen Einband.
Boccaccio, Giovanni. Il Decameron. Si come lo
diedero alle stampe gli SSri Guinti l’Anno 1527.
Amsterdam, (Elzevir) 1665. Kl.-8°. Titel in Rot
und Schwarz, 11 unbez. Bl., 744 S. Brauner Maroquin-Einband des 19. Jahrhunderts über 5 Bünden mit reicher Rückenvergoldung, Deckelfiletten,
Innen- und Stehkantenverg., Spiegel in dunkelbraunem Leder mit Goldbordüren sowie Goldschnitt. € 900,–
Berghman 1227. Brunet I, 1002. Gamba 183. Rahir
1399. Willems 1349. – Seltene Elzevir-Ausgabe des berühmten Werkes. – „Édition belle et correcte“ (Brunet,
schreibt die Ausgabe irrtümlich J. Blaeu zu). – Sehr
schönes prachtvoll gebundenes Exemplar.
Förster, Heinz. Das Gedächtnis. Eine quantenphysikalische Untersuchung. Mit einer Einleitung von
Otto Pötzl. Wien, Deuticke 1948. 8°. XV, 40 S. mit
19 graph. Schaubildern. OKart. € 500,–
Sehr seltene erste Ausgabe der ersten Veröffentlichung.
– Heinz v. Förster (1911–2002) „war ein österreichischer Physiker, Professor für Biophysik und langjähriger Direktor des Biological Computer Laboratory
in Illinois. Er gilt als Mitbegründer der kybernetischen
Wissenschaft und ist philosophisch dem radikalen Konstruktivismus zuzuordnen“ (Wikipedia). – Umschlag
geringf. fingerfl., gutes Exemplar.
60
Utrecht, Friedel (Louise Beate Auguste, geb.).
Der vollkommene Conditor oder Anweisung alle
Arten Zuckerwerk, …desgleichen feines Backwerk
und Pasteten zu verfertigen. …Liqueurs, Cremes,
Huiles und Ratafia’s zu destilliren; auch Chocolate,
Kaffee, Thee, Bavaroise, Limonade, …zu bereiten von Franz Seebach. Nach der sechsten Auflage
des Werks: Le Confiseur Royal par Madame Utrecht-Friedel. Berlin, Rücker 1822. 8°. VIII, 204 S. u.
3 gefalt. lithogr. Tafeln. Marm. Pbd. d. Zt. € 480,–
Weiss 1116. Vgl. Georg 395. – Einzige Ausgabe dieser sehr seltenen Rückübersetzung und Bearbeitung
des berühmten Konditoreibuchs durch den preuss.
Hof-Konditor F. Seebach. Das Werk erschien zuerst 1794 mit dem Titel „Gründliche Unterweisung
zur Selbstverfertigung aller nur denkbaren Conditoreywaaren“ in Berlin und war besonders in der
franz. Übersetzung sehr erfolgreich. – Mit Schreibpapier durchschossenes Exemplar mit zahlreichen handschriftlichen Rezepten des 19. Jahrhunderts, Einband
etwas berieben und bestoßen, stellenweise teils stärker
braunfleckig.
Führich, Joseph Ritter v. (Kratzau in Böhmen
1800–1876 Wien). Eigenhändiges signiertes Schreiben an „Eine hochwürdige geistliche K. K. Censur“
und 2 Bleistift-Zeichnungen. Prag 9. Mai 1825. 4°. 1
Bl. € 1400,–
Die beiden Zeichnungen (Blattgr. 21 × 27 cm und
24 × 18,5 cm) eventuell zu literarischen Vorlagen: Audienz eines Adeligen vor dem Kaiser und zwei berittene Jäger mit Hunden bei der Ankunft vor einer Dorfschenke. – Der bedeutende böhmisch-österreichische
Historienmaler hat bereits während seiner Ausbildung
an der Kunstakademie Prag als Schüler von Joseph Bergler Werke von J. M. v. Babo („Otto von Wittelsbach,
Pfalzgraf in Bayern“), Goethe („Erlkönig“ und „Hermann und Dorothea“), A. v. Kotzebue, Schiller, Tieck
(„Phantasus“), Wieland u. v. a. illustriert. Er gilt als einer
der Hauptmeister der zweiten Generation der Nazarener. – Aus der Autographen-Sammlung des Kunsthistorikers und Wilhelm-Busch-Forschers Albert Vanselow, die Zeichnungen mit geringfügigen Randläsuren.
Herbei ! Herbei ! Zu schauen gibt’s hier Allerlei !
Ein lustiges Bilderbuch. O.O., Dr. u. J. (Stuttgart um
1895). 4°. 8 unbez. S. mit farblithogr. Illustrationen
auf Karton. OHln. mit farblithogr. Deckelbild. (Verlags-Nr. 156). € 350,–
Sehr seltenes von uns nicht bibliographisch nachweisbares Bilderbuch. Die zeittypischen farbenfrohen Illustrationen mit Jahrmarkt- und Zirkus-Szenen (Kasperltheater, Uhrenhändler, „Wunderdoktor“ beim
Anpreisen seiner Heilmittel, Zirkusmenagerie, Zaubervorführung, Bänkelsängerin, Seiltänzer im Zirkus,
Karussell u.a.). – Rücken leicht berieben, sehr schönes
sauberes Exemplar. (Siehe Abbildung)
Krylow, I(wan) A(ndrejewitsch). Tribasni (Drei
Fabeln. Heft 1. Bilder von) V(asilij Porfirevic) Timorev. (Russisch). Moskau, Knebel (1913). 4°. 4
unbez. Bl. mit 10 (1 ganzs.) farblithogr. Illustrationen. Illustr. OKart. € 600,–
Bilderwelt 2766. – Erste Ausgabe des seltenen russischen Jugendstil-Bilderbuchs. – Mit den Fabeln: Quartett; Äffchen und Brille; Spiegel und Äffchen. – Papier
mit Leinenstruktur. – „Sehr eigenwillige, dynamische
Illustrationen eines sonst wenig bekannten Künstlers“ (A. Bode). – V. P. Timorev (1870–1942) hat in den
20er Jahren auch als Porzellan-Designer für gearbeitet. – Rücken und Kanten etwas berieben, sonst sehr
gut erhalten.
(Münster, Sebastian, Hrsg.). Sefer Tehilim (hebräisch). Psalterium Hebraicum. Basel, Froben 1532.
Kl.-8°. (184) Bl. mit Holzschnitt-Druckermarke
auf dem Titelblatt und am Ende. Ledereinband des
18. Jahrhunderts mit goldgepr. Rückentitel, reicher
Rückenverg., goldgepr. Deckelfiletten. € 2400,–
VD 16 ZV 1632. Vgl. Burmeister 132 u. 133 (Ausg.
von 1556 u. 1563) u. Graesse V, 485 (Ausg. von 1547 u.
1563). – 3. Ausgabe des zuerst 1516 erschienenen von
Seb. Münster und Conrad Pellicanus bearbeiteten hebräischen Psalters. – Angebunden sind noch 40 Bl. aus
einem anderen Werk mit Kommentaren zu den kleinen
Propheten. – Titelbl. verso auf den hinteren freien Vorsatz montiert, gutes dekorativ gebundenes Exemplar.
Oldendorp, C(hristian) G(eorg) A(ndreas). Geschichte der Mission der evangelischen Brüder auf
den caraibischen Inseln S. Thomas, S. Croix und S.
Jan. Herausgegeben von Johann Jakob Bossart. 2
Bände. Barby, Christian Friedrich Laux und Leipzig, in Commission bey Weidmanns Erben und
Reich 1777. 8°. 8 Bl., 444 S., 2 Bl.; 2 Bl., (447)-1068
S., 23 Bl. mit 3 mehrfach gefalt. Kupferstichkarten, 4
gefalt. Kupfertafeln von Sturm und Nussbiegel nach
Zeichnungen des Verfassers sowie 1 Tabelle. Hldr.
d. Zt. mit goldgepr. Rückensch. u. reicher Rückenverg. € 1200,–
ADB XXIV, 264. Bruun V, Sp. 23. Engelmann II, 194.
Sabin 57152. – Erste Ausgabe. – Einbände geringf. berieben, stellenweise etwas stockfleckig, sehr gutes dekorativ gebundenes Exemplar.
Tinguely, Jean (1925 Freiburg – 1991 Bern). Une
magie plus forte que la morte. Mischtechnik, Acrylfarbe und Filzschreiber auf Papier. (19)87. Blattgr.
29,5 × 21 cm. € 2400,–
Im unteren Bildrand bezeichnet, im linken Rand signiert und datiert und im oberen Rand mit Namenszug
(Pontus) Hulten. – Dabei: Katalog zur Ausstellung
„Una magia più forte della morte“ im Palazzo Grassi,
Venedig 1987. (Siehe Abbildung)
61
Antiquariat J. J. Heckenhauer e. K.
Stand 23
Roger Sonnewald · Holzmarkt 5 · 72070 Tübingen · Seit 1823
Telefon +49 (0)7071 230 18 · Fax +49 (0)7071 23651 · Mobil +49 (0)172 740 95 69
E-Mail: [email protected] · Internet: www.heckenhauer.de
Architektur · Geisteswissenschaften · Literatur (Hermann Hesse) · Kunst (Illustrierte Bücher) ·
Russland · Württemberg
Architektur – Penther, Johann Friedrich. Anleitung zur Bürgerlichen Bau-Kunst enthaltend ein
Lexicon Architectonicum oder Erklärungen der üblichsten Deutschen/ Frantzösischen/ Italienischen
Kunst-Wörter der bürgerlichen Bau-Kunst/ nicht
minder derer schweren Lateinischen Vitruvianischen zu gemeldter Bau-Kunst gehörigen Wörter.
… Augsburg, 1744–1748. (1749). Folio Band 1: [7]
Blatt, 164 Seiten, [3] Blatt, Band 2: [12] Blatt, 182 Seiten., [8] Blatt. Band 3: [8] Blatt, 122 S., [6] Blatt. Band
4:[4] Blatt, 102 Seiten, [5] Blatt. Mit 5 ganzseitigen
Frontispize, davon 1 gefaltet und 237 ganzseitigen
gefalteten Kupfertafeln und 4 kleinen Kupfer-Vignetten. Zeitgenössischen Einbände, diese etwas berieben und bestoßen, in Band 1 kleiner Wasserrand
bis Seite 30 am rechten Rand, Tafel 10 in Band 1 mit
Einriss im Falz. € 8600,–
Vicenza – Arnaldi, Enea. Descrizione delle architetture, pitture e scolture di Vicenza con alcune osservazioni. Parte prima: Delle chiese e degli oratori. Umiliata alla Nobilis Signori. Parte seconda:
Degli edifici pubblici e privati. 2 Teile in 2 Bänden.
Vicenza, rancesco Vendramini Mosca, 1779. Oktav.
XXIV, 144 Seiten, 1 Blatt, Mit Frontispiz, schöner gestochener Titel-Vignette und 1 gestochener
Kopf-Vignette sowie 12 Abbildungen auf 6 Tafeln.
Band II: 134 Seiten, 2nn. Blatt. Mit schöner gestochener allegorischer Titel-Vignette, gestochener
Kopf-Vignette und 28 Abbildungen auf 14 Kupfer
Tafeln. Neuere Pappbände mit Buntpapierbezügen
im Stil der Zeit. € 1780,–
Seltene komplette und gut erhaltene Erstausgabe. Es
gibt kein vergleichbares und so umfangreiches Werk
eines deutschen Architekten über die bürgerliche / zivile Baukunst. Penther arbeitete als Architekt in Hannover, eines seiner Bauten ist das Opernhaus. – Rare
first and complete edition. There is no other work about
civil architecture by a German writer which is that substantial. Penther worked as an architect in Hanover
[1693–1749], one of his buildings is the opera-house,
he had relations to the Royal House of Hanover and
Kunst – Beckmann, Max und Lili von Braunbehrens. Stadtnacht. Sieben Lithographien von Max
Beckmann zu Gedichten von Lili von Braunbehrens. München, Piper & Co., 1921. Quarto. 47
Seiten, 1 Blatt. Mit 7 ganzseitigen Lithographien.
Original Halb-Pergament mit goldgeprägtem Rückentitel und gemusterten Bezugspapieren. Gut erhalten. € 1800,–
62
was describes himeself as a „Königl. Grosbritannischen
Rath“. (Siehe Abbildung)
Gut erhalten.
Dieses Werk wurde im Herbst 1920 in zwei Ausgaben
und in einer (Gesamt)Auflage von sechshundert Exemplaren gedruckt.“ Hier ein nummeriertes Exemplar von
500, d.h. der Normal-Ausgabe von Beckmann mit Bleistift im Impressum signiert. – Gallwitz 135–141, Jentsch
108, Lang 13, Rifkind Coll. 136.
Grosz, George. Abrechnung folgt. 57 politische
Zeichnungen. Berlin, Malik, (1928). Oktav. 61 Seiten. Original Halb-Pergamentband mit goldgeprägtem Deckel und Rückentitel sowie Kopfgoldschnitt
in Original Pappschuber. Gut erhalten. € 2900,–
Erste Ausgabe, seltenes Exemplar der Vorzugsausgabe auf Büttenpapier, Nr. 68 /100, im Impressum von
George Grosz mit Bleistift signiert. – Hermann 150b,
Herzfelde 75, Lang 39. (Siehe Abbildung)
Heckel, Erich. Meerlandschaft. 1916. 19,8 × 16,7 auf
ca. 48 × 35,5 cm. Unter der Radierung rechts signiert:
„Erich Heckel 16“; unten links.: „Meerlandschaft /
Rdg“. Signed drypoint. Gut erhalten; in den Rändern etwas unfrisch, rechts dünne Stelle, unter Passepartout. € 4800,–
Seltene frühe Arbeit – siehe Dube 138. Heckel (1883–
1970) war 1916 als Sanitäter in Belgien stationiert, vor
allem in Ostende und hatte aufgrund seines Dienstplans
sogar Freiraum für die Kunst.
Heise, Carl Georg, Hans Mardersteig und (Kurt
Pinthus), Hrsg. Genius. Zeitschrift für werdende
und alte Kunst. 3 Jahrgänge / Bände in 6 Teilen.
(Alles erschienene). München, Kurt Wolff Verlag,
1919–1921. Folio VIII, 319 S.; VIII, 332 S., VIII, 356
Seiten. Mit zahlreichen montierten Abbildungen
und Textillustrationen sowie mit den 16 ganzseitigen Original-Graphiken, u.a. von Heckel, Marc und
Schmidt-Rottluff. Illustrierte Original Broschuren.
Die Broschuren gut erhalten, bis auf Band 1920 2,
der Umschlag ist an der oberen Ecke etwas bestoßen
und leicht geknickt, teilweise der Text etwas stockfleckig und teils einige Seiten unaufgeschnitten. Umschläge der Hefte 1921 am Rand etwas stockfleckig.
Gelenke von Band 2, 1920 verstärkt. € 1900,–
Komplette Folge der seltenen und wichtigsten Zeitschrift des Expressionismus mit den schönen Original-Holzschnitten und literarischen (Erst-)Veröffentlichungen u.a. von Alfred Döblin, Franz Kafka, Franz
Werfel, Georg Heym, Hermann Hesse, Oskar Kokoschka, Max Brod und wichtigen Publikationen v.a.
über Ernst Ludwig Kirchner, Franz Marc, Emil Nolde,
Paula Modersohn-Becker, zeitgenössische Architektur,
Benin Alterthümer, Porzellan, Musik und Skulptur etc.
Raabe Zeitschriften, 74.
Im Glanz der Zaren:
Die Romanows, Württemberg und Europa
Katharina Pawlowna, Olga Nikolajewna – (Wolff,
Karl). Denkschrift zu der fünfzigjährigen Jubelfeier
des Catharinenstiftes in Stuttgart. 17. August 1868.
Stuttgart 1868. 191 Seiten. Mit 3 photographischen
Tafeln, 1 mehrfach gefalteten Faksimile und 2 litho-
graphischen Ansichten. Original Halbleinen der
Zeit mit marmorierten Deckelbezügen. Der Einband ist gut erhalten, Die Tafeln wie meist sehr
stockfleckig. Die Albuminabzüge sind etwas verblasst, die Tafel der Königin Olga mit Knick­spur
außerhalb des Bildes, das Mörike-Faksimile mit
hinterlegtem Einriss. Sonst gut erhalten. € 148,–
Mit Original Fotografien; der Königin und russischen
Großfürstin Olga und Fotografien nach Gemälden von
Katharina und Pauline.
Nikolas II. – Oldenburg, S.S. Zarstovanie imperatora Nikolaja II. (1904–1914). 3 Bände / vols. Belgrad, Izdanie Obshestva Rasprostranenija Russkoj Nazionalnoj i Patriotisheskoj Literaturi, 1939.
224, 227–286, 1nn Blatt, 260 Seiten. Mit Illustrationen. Original-Broschuren mit Pergamin-Umschlägen. € 480,–
Weitere Titel zu Russland und Württemberg finden Sie
in unserer Messe-Liste.
Württemberg – Des Herzogthums Würtemberg
Gemeine Lands-­Ordnungen. Denen etliche Fürstliche General-­Ausschreiben / so nach Publication
angeregter Lands-Ordnungen … Wiederum auff
ein neues aufgelegt / und in diese geschmeidige
Form gebracht. Stuttgart, Rößlin, 1709. Kl.-8°. 22
nn. Blatt ­Register, 372 Seiten. Grüner Pappband der
Zeit mit rotem goldgeprägtem Rückenschild und
Rotschnitt. Einband etwas bestoßen und berieben,
privater Stempel auf Vorsatz. € 240,–
Die Lands-Ordnung wurde erstmals 1495 von Eberhard I ( Eberhard im Barte) abgefasst und erschien seitdem in veränderter Form.
Hegelmaier, Tob(ias) God(fried). Chaldaismi Biblici Fundamenta. Præceptis Grammaticis Horologii Schickardiani Accommodata. Tübingen, Reiss,
1770. kl. 8°. 160 Seiten mit schöner Titel-Vignette.
Pergament der Zeit. Gut erhalten. € 280,–
Seltene Tübinger Grammatik des Tübinger Theologie Professors Hegelmaier (1730–1786), basierend auf
Schickhardts Werk, welches er hier erweitert hat. Beginnend: Fundatmentorum linguae chaldaicae.
Theologie – Erasmus, Desiderius. Encomium Moriae sive Des. eras. Roterod, Declamatio, In laudem
Stulticiæ. Ivsti Lipsii Satyra Menippæa. Somnivm:
Lusus in nostri ævi Criticos. P. Cvnæi Sardi Venales
Satyra Menippea In huius sæculi homines plerosque inepté èruditos. Lugduni Batavorum (Leiden),
Marci, 1617. Klein 8°. [4] Blatt., 214 Seiten (Erasmus und Lipsius), [10] Blatt, 116 Seiten (Cunaeus).
Pergament der Zeit. Einband gut erhalten, Schnitt
etwas fleckig, Vorsätze und Titel mit alten handschriftlichen Notizen in Tinte, durchgehend im Text
Unterstreichungen in Tinte und Reste eines privaten
Exlibris. € 340,–
Enthält drei Werke: Erasmus von Rotterdam, Lipsius
(1547–1606) und von Cunaeus (1586–1638).
63
Antiquariat Ulrich Hobbeling
Stand 58
Vormals Antiquariat H. Stenderhoff
Robert-Blum-Straße 24 · 48147 Münster
Telefon +49 (0)251 414 99 0 · Fax +49 (0)251 414 99 99
E-Mail: [email protected] · Internet: www.stenderhoff.com
Schöne und wertvolle Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts
Königliche Einkünfte in Amerika
Alvarez de Abreu, Antonio Jose. Victima real legal,
discurso unico juridico-historico-politico, sobre
que las vacantes mayores y menores de las iglesias
de las Indias Occidentales, pertenecen…la coronsa
de Castilla, y Leon, con pleno, y absoluto dominio.
Madrid, En la imprenta de Antonio Marin, 1726.
Folio. 20 Blatt, XXIV Seiten, 4 Blatt, 365 (1) Seiten
13 Blatt. Mit Titel in Rot und Schwarz, gedruckt in
zwei Spalten. Pergamentband der Zeit. Schließbänder fehlen, leicht fleckig, oberes Kapital beschädigt.
Einige Papierfehlstellen, aber nicht im Text. Schönes
Exemplar. € 2600,–
Erste Ausgabe. „In der Konsequenz dieser Rechfertigung königlicher Einkünfte, angesammelt auf Grund
der freien Stellen in der Kirche Amerikas, hat der Author eine Pension von 1000 Ducaten und den Titel Marquis de la Regalia von Philip V. verliehen bekommen.“
(vgl. Sabin). Alvarez de Abreu (1683–1756) erhielt den
Titel ‚Acalde Visitator del Comercioentre Castilla, y
las Indias’, nachdem er jahrelang in der Administration und juristisch tätig war. Geschickt nutzte er seine
Kenntnisse des Rechts und der Organisation der Kirche
in diesem Werk über den kirchlichen Nutzen in Spanisch-Amerika. Er behandelt andere Themen wie die
Freiheit der Meere, Krieg und Hegemonie, Heirat etc.
Eine zweite Ausgabe erschien in Madrid 1769.
Das bekannteste und wohl auch berühmteste
französische Weinbuch
Chaptal, Jean Antoine-Claude, Rozier, François,
Parmentier, A. A. und Louis Dussieux. Traité
théorique et practique sur la culture de la vigne, avec
l’art de faire le vin, eaux-de-vin, vinaigres simples et
composés; …. Paris, Delalain fils, 1801. Octavo. 2
Bände. XVI, 408 Seiten; XI, (2),584 Seiten. Mit 21
gestochenen, davon 3 gefalteten Tafeln. Halblederbände der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel. Wenige unbedeutende Flecken, etwas berieben. Gutes
Exemplar. € 1650,–
Zweite Ausgabe, im gleichen Jahr wie die Erstausgabe,
aber vermehrt um den berühmten Index. Den ersten
Band schrieben Rozier, Parmentier und Dussieux, den
zweiten Chaptal mit seinem berühmten Aufsatz ‚Essai
sur le vin‘. Das Werk ist die Basis französischer Weinkultur. Der Text enthält eine Geschichte des ‚Wein-
64
machens‘ in Frankreich, die Beschreibung der Produktion der verschieden Regionen, der Böden, der
Fermentation, der Ausrüstung und der notwendigen
Maschinen für die Weinproduktion. Auch beschreibt
es die Produktion von Geistern und Essig und alles
illustriert mit schönen Tafeln. – Vgl. Bitting 83, DSB
III,203, Vicaire 164.
Bahnbrechende Studien in der Zoologie der
wirbelosen Tiere, Muscheln, Spinnen und
Fossilien
Lister, Martin. Historiae animalium Angliae tres
tractatus. Unus de araneis. Alter de cochleis tum
terrestibus tum fluviatilibus. Tertius de cochleis
marinis.Quibus adjectus est quartus de lapidibus
ejusdem insulae ad cochlearum quandam imaginem
figuratis. London, Joh. Martyn, 1678. Quarto. (8),
250, (2) Seiten, am Ende ca 10 leere Blätter. Mit 9 gestochenen und gefalteten Tafeln von William Lodge.
Wenige Stockflecken, meist am Ende. Pergamentband der Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild, einige Flecken. Sehr schönes Exemplar. € 2200,–
Erste Ausgabe dieser bahnbrechenden Studien. – Gleichzeitig auch die erste eigenständige Arbeit des Autors. Trotz des Sammeltitels hat dieses Werk 4 Teile, Spinnen,
Landschnecken, Salz- und Süßwasser-Muscheln und Fossilien. Die Spinnenklassifizierung war für seine Zeit außergewöhnlich
und ist sehr nahe am modernen System. Die
folgenden Teile werden als die ersten wissenschaftlichen Studien hierzu bezeichnet
und Lister selber als Begründer der Wissenschaft der Muschelkunde. Lister war
ein erfolgreicher und bekannter Physiker in
York. – Vgl. DSB, VIII, 415. Nissen. Keynes. (Siehe Abbildung)
Wappeneinband
von König Louis XIV
Brauner Ledereinband mit reicher
Goldverzierung (Lilie) und dem Wappen des französischen Königs Louis
XIV. Gering berieben, Gelenke unten
etwas aufgeplatzt, schönes dekoratives
Exemplar in Oktav. Inhalt: Fürstenberg,
Clemens L. F. Freiherr von und zu, Poemata. Amsterdam, Elzevier, Oktavo.
20 Blatt, 344 Seiten. Mit gestochenem
Titel. € 1800,–
Editio rara. (Siehe Abbildung)
Eine ökonomische Satire
Dynamometer oder Ringkraftmesser und mehr
(Pflaumer, Philipp, auch Johann Heinrich von
Pflaumern). Ein Neu: Nutzlich- und Lustigs Colloquium von etlichen Reichstags Puncten. Insonderheit Die Reformation der Zöllen Zinßzahlungen
und verbesserung der Matricul antreffend. Colloquenten sein Doctor, Edelmann, Burger, Baur.
Ohne Ort und Jahr (1653). Neuer Papiereinband
mit neuen Vorsätzen. Geringfügig gebräunt, Notizen von alter Hand auf dem Titel, auf einer Seite ein
Tintenfleck. € 1250,–
Regnier, Edme. Mémoires explicatifs du dynamomètrie et autre machines inventées par Cen. Regnier garde du dépôt des modèles et archives d l’Artillerie, à Paris. Paris De l’Imprimerie de la Republique,
Brumaire an 7, (1798). Quarto. (2), 36 Seiten (Lage E
doppelt = 40 Seiten). Mit 4 gestochenen und gefalteten Tafeln. Interimspappeinband, unbeschnitten,
eine Tafel lose. Sehr schönes Exemplar. € 1600,–
Nach VD 17, hier vier Ausgaben mit einmal 62 Blatt,
80 Seiten und zwei mit 120 Seiten, identifiziert mit dem
Wort ‚Zinßzahlung‘ auf der Titelseite, ist diese die Ausgabe ‚A2‘. – Seltene Satire über Geld und Ökonomie im
Heiligen Römischen Reich, geschrieben in der Form
eines Dialoges zwischen Doktor, Nobelmann, Bürger
und Bauer. Eine Polemik gegen Caspar Manz und seine
Theorien der Revision von Zöllen, Steuern und Zinsen,
wie denen der Basis der Verhandlungen des Regensburger Reichstags 1653/54. – Vgl. Goldsmiths’-Kress,
Holzmann-Bohatta, VD 17 (12:204879M).
Erste Ausgabe dieses Werkes, das 4 Erfindungen beschreibt: den Ringkraftmesser, eine Abzugssicherung
für Waffen, ein Gerät zur Prüfung der Sprengkraft
von Schwarzpuler und eine elektrische Maschine. Der
Ringkraftmesser wurde 1790 erfunden zur Feststellung
der Kraft von Pferden und ist auch heute, wohl modifiziert, noch in Gebrauch. Jede Erfindungen ist mit
einer gefalteten Tafel illustriert. Der Hintergrund dieser Erfindungen ist hier noch rein militärisch, doch der
Ringkraftmesser wird heute in der Medizin verwendet. Der Erfinder und Ingenieur Regnier (1751–1825)
war Inspekteur für transportable Waffen während der
­Revolution.
65
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Stand 73
Furtbachstraße 18 · 70178 Stuttgart
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Marperger(s), Paul Jacob. Beschreibung der Banquen Was und wie vielerley derselben seyn / als
nehmlich Land- Lehn- und Deposito- Wechsel- und
Giro- oder Kauffmännische Ab- und Zuschreibwie auch Billets oder so genannte Müntz- Zettelsund Actien-Banquen. Wo die vornehmste derselben
anzutreffen, mit was vor Statutis und Verordnungen
einige darunter versehen seyn, und wie hoch dem
Publico daran gelegen, daß in allen grossen Residenz- Reichs- und Handelsstädten, ja auch in den
gantzen Ländern und Provinizien dergleichen Banquen, zu Beförderung der Commercien, und Nutzen der Einwohner, angeleget würden; Wobey zugleich von dem Recht der Banquen und Banquiers
gehandelt, In der Summarischen Wiederholung aber
ein gewisses Project examiniret, und endlich die sicherste und beste Ordnung, das Financien-Wesen
eines Landes oder Republic auf guten Fuß zu setzen, gezeiget wird. Nebst einem Register. Halle und
Leipzig, bey Felix du Serre, Anno 1717. (10) 408
(14) S., alt. rest. Ldr., st. stockfl., durchgeh. Feucht.
sp. € 6500,–
Humpert 6788. Kress 3027. Soetbeer; Litteraturnachweis 29. (Will; Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon V,
365 : 1716). – „… Königl. Polnisch- und Chur-Sächsischen Hof- und Commercien-Raths, auch Mit-Glieds
der Königl. Preußischen Societät der Wissenschafften.“
– Erste Ausgabe.
Savary des Bruslons, Jacques und Philemon Louis
Savary. Dictionnaire Universel de Commerce: Contenant tout ce qui concerne le Commerce qui se fait
dans les quatre Parties du Monde, par terre, par
mer, de proche en proche, & par des voyages de
long cours, tant en gros qu’en détail. … Tome Premier; Tome Second; Tome Troiséme, pour servir de
Supplément aus deux premiers Volumes. A Paris,
Chez Jacques Estienne, 1723–1730. (8) XXVIII S.,
2002 Sp., (2) S.; (3) S., 1956 S.; (6) S., 1316 Sp., (1) S.,
3 Bde., fol., Ldr., Kap. m. Fehlst., berieben, bestoßen. € 3500,–
Erste Ausgabe. – „… die späteren Ausgaben (nach
dem Tode der Brüder) vielfachen Änderungen durch
ihre Herausgeber unterworfen …“ (Melanie Mamroth-Beckman: Das Dictionnaire universel der Gebrüder
Savary als Spiegelbild des Übergangs der ökonomischen Theorien des Merkantilismus zum physiokratischen System 7). – Mit dem Supplement.
66
Muratori, Ludwig Anton. Von der Glückseeligkeit
des gemeinen Wesens, als dem Hauptzweck gut regierender Fürsten. Vormals in welscher Sprach abgehandelt durch Ludwig Anton Muratori, Vorstehern der Bibliothec Sr. Durchleucht des Herzog v.
Modena: anjetzo aber in das Deutsche übersetzt
von einem Christliebenden Eiferer um das gemeine
Wesen. München, verlegt von Johann Theodor
Osten, 1758. (20) 360 S., (1) Portr.Taf., Ldr., goldgepr. Rsch., etw. stockfl. € 600,–
Humpert 7485. – „Della Pubblicà Felicita.“ (1749).
(Accarias de Sérionne, Jacques). Die Handlung
von Holland, oder Abriß von der holländischen
Handlung in den vier Theilen der Welt, durch
den Verfasser der Vortheile der Völker durch die
Handlung. Frankfurt und Leipzig, Im Verlag der
Buchhändler-Gesellschaft, 1770. (10) 658 S., (1) S.
Verbesserungen, (2) S. Anz., HPgmt., min. berieben. € 1200,–
(EHB 1981, 54 : 1771). (Luca; gelehrte Österreich II,
141). – „Le Commerce de la Hollande.“ (Amsterdam
1768). – Erste deutsche Ausgabe. – Mit einem Anhang
von Gustav Wilh. von Imhoff: Betrachtungen über
den gegenwärtigen Zustand der ostindischen Gesellschaft …
Taube, Friedrich Wilhelm. Historische und Politische Abschilderung der Engländischen Manufacturen, Handlung, Schiffahrt und Colonien, nach ihrer
jetzigen Einrichtung und Beschaffenheit, Theils aus
eigener Erfahrung, theils aus glaubwürdigen, sowohl schriftlichen als mündlichen Nachrichten.
Wien, verlegts Johann Paul Kraus, 1774. (1) Plan,
(10) 268 (4) S., HPgmt. € 1200,–
ADB XXXVII, 420. – „… K.K. Hofsecretair.“ – Taube
wuchs in London auf, verbrachte seine Jugendjahre in
Celle, studierte in Göttingen und erhielt nach verschiedenen Aufenthalten und Diensten eine Anstellung beim
kaiserlichen Commercienrathe in Wien. – Mit einem
Plan der Börse in London.
Malthus, T(homas) R(obert). Versuch über die Bedingung und die Folgen der Volksvermehrung. Altona, bei J. F. Hammerich, 1807. XVI 368; VIII 358
(1) S., 2 Bde., HLdr. € 3800,–
Borst 819. Carpenter; Bestsellers XXXII 5. Humpert
13008. Kress B.5222. – „An Essay On The Principle Of
Population.“ (London 1806). – Erste deutsche Ausgabe.
Rau, Karl Heinrich. Ueber das Zunftwesen und
die Folgen seiner Aufhebung. Eine von der Königl.
Großbrittannischen Societät der Wissenschaften zu
Göttingen gekrönte Preisschrift. Zweiter, mit vielen
Zusätzen vermehrter Abdruck. Leipzig, bei Georg
Joachim Göschen, 1816. VIII 180 S., HLdr., StaV.,
Vors. etw. leimschattig. € 450,–
„… Privatdocenten an der Friedrich-Alexanders-Universität, Lehrer am Gymnasium zu Erlangen.“
Crome, August Friedrich Wilhelm. Allgemeine
Uebersicht der Staatskräfte von den sämtlichen europäischen Reichen und Ländern, mit einer Verhältnis-Charte von Europa, zur Uebersicht und Vergleichung des Flächen-Raums, der Bevölkerung,
der Staats-Einkünfte und der bewaffneten Macht.
Leipzig, bei Gerhard Fleischer dem Jüngern, 1818.
XXII (2) 778 (4) S., (2) S. Anz., VII gef. Tab.Taf.,
marmor. Pp., etw. bestoßen, stockfl., 1 mehrf. gef.
Kte. € 850,–
ADB IV, 607. Humpert 12194. – Mit der Tafel.
Babbage, Charles. Ueber Maschinen- und Fabrikenwesen. Aus dem Englischen übersetzt von G.
Friedenberg. Mit einer Vorrede von K. F. Klöden.
Berlin, im Verlage der Stuhrschen Buchhandlung,
1833. (1) Portr.Taf., Tit., LII 462 S., kl.okt., HLdr.,
berieben, StaVuT., wen. Anm. € 1800,–
Humpert 4302. – „On the Economy of Machinery
and Manufactures.“ (London 1832). – Erste deutsche
Ausgabe.
Wehrer, J(ohann) F(riedrich). Die Kameraldomänenadministration nebst dem Kassen- und Rechnungswesen. Ein Handbuch für Schreibereikandidaten und Scribenten mit Formularien. Carlsruhe,
Druck und Verlag von Christian Theodor Groos,
1833. XIV 433 S., mehr. Tab., Ldr., Goldschn., min.
Lichtsp., Vors. leimschattig. € 650,–
Bingner 81. Humpert -. Walther; juristische Literatur
28. – „… großherzoglich badischer Kameralrevisor.“ –
Erste Ausgabe.
Courtin, Carl. Mercantilisches Comptoir-Handbuch, enthaltend in alphabetischer Reihenfolge: alle
wesentlichen Kunstausdrücke welche im kaufmännischen Verkehr überhaupt, zunächst aber in Waaren-. Wechsel-, Commissions-, Speditions-, Staats­
papier-, Bank-, Assecuranz- und Geld-Geschäften,
sowie in der Correspondenz und Buchhaltung vorkommen; … Stuttgart, Anton Soppani, 1850. 338 S.,
marmor. HLn., Rsch.sp., StaT., durchgeh. stockfl.,
min. Tintenfl. € 500,–
„… Großherzogl. Badischem Professor der Handelswissenschaften, ehemaligem Vorsteher einer kaufmännischen öffentlichen Lehranstalt …“
Vogelgsang, Louis. Die Contorwissenschaft. Handelscorrespondenz, Buchhaltung und die übrigen Contorarbeiten, nebst kaufmännischer Terminologie. Praktisch und theoretisch bearbeitet.
Stuttgart, Albert Koch, 1867. VIII 311 S., (1) S.
Anz., gr.okt., HLn., bestoßen, etw. fleckig, tls. st.
stockfl. € 800,–
„… Vorstand des Gewerbevereins in Neuenstein.“
Wieser, Friedrich von. Der natürliche Werth. Wien,
Alfred Hölder, 1889. XVI 239 (1) S., gr.okt., Ln.,
NaV. € 1900,–
Hayek 2. WWE 1983, 399. – Erste Ausgabe.
Gomberg, L(éon). Grundlegung der Verrechnungswissenschaft. Leipzig, Duncker & Humblot, 1908.
XI, 242 S., HLn., tls. Anm. € 450,–
Hochschullehrer 1992, 173. – „… Planungsrechnungen
(zumindest Vorschaurechnungen) und Kontrollrechnungen (Bilanzierung, Kostenrechnung) will er darin
einbeziehen, und er arbeitet deutlich die Einflußgrößen „für die Beurteilung des Erfolges der Wirtschaftsführung“ heraus. Gombergs Lehre, die unmittelbar zu
heutigen Problemstellungen der Betriebswirtschaftslehre hätte führen können, findet bei der ersten Generation der Betriebswirtschaftler keinen Anklang.“
(Schneider; Geschichte 2001, 194).
Kaulla, Rudolf. Ideale und Vorurteile der deutschen
Finanzpolitik. Stuttgart, Enke, 1911. 108 S., kl.qt.,
Kt., min. Lagersp. € 200,–
„… Dozent für Volkswirtschaftslehre an der Kgl.
Techn. Hochschule in Stuttgart.“ – Beiliegend handschriftlich adressierter Umschlag und handschriftlich
ergänzte Visitenkarte von Rudolf Kaulla.
Schumpeter, Joseph. Vergangenheit und Zukunft
der Sozialwissenschaften. Schriften des Sozialwissenschaftlichen Akademischen Vereins in Czernowitz, Heft VII. München, 1915. 140 S., gr.okt., priv.
HLn., etw. berieben, wen. Anstr. € 600,–
Schneider 81. – Erste Ausgabe. – „… entstand aus
einem Vortrag, der am 21. November 1911 im Kreise
des Sozialwissenschaftlichen Akademischen Vereins in
Czernowitz gleichsam als Abschiedsvorlesung gehalten wurde. …“
Dice, Charles Amos. New Levels in the Stock Market. New York, McGraw-Hill, 1929. X 264 S., 18
Fig., Ln., (1) Bl. Errata € 750,–
Erste Ausgabe. – „… Professor of Business Organization, College of Commerce and Journalism, Ohio State
University.“ – OCLC verzeichnet fünf Exemplare in
Europa, davon – wie KVK – bisher nur ein Exemplar in
Deutschland – vielleicht erschien es zu spät …
Industria GmbH. (Berlin), (Druckhaus Tempelhof),
(1956–1958). 46 (von 50?) num. „Sammelbilder“,
8,5 × 6,5 cm, wen. Gebr.sp., tls. Anm. € 350,–
„Sammelbilder“, anfänglich rückseitig mit erläuterndem Text, später mit vorderseitigem Druckvermerk „…
Urheberrecht Industria GmbH., Berlin-Grunewald“,
die auch als „psychologischer Industrie- und Handelsdienst“ mit entsprechenden Plakaten aufgetreten ist.
– „Unser Betrieb, unsere Heimat – die Quelle unseres
Einkommens! …“ – Teilw. m. Bleistift handschr. datiert.
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Antiquariat Dr. Paul Kainbacher
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Allatios, Leo – Sammelband. 1) Ionna Papissa. 2)
Licetus Leonis Alatii Carmine expressus. 3) Hellas in Natales Delphini Gallici. 4) Melissolyra, De
Landibus Dionysii Petavii. 5) Librorum Editorum
elenchus. 6) Opusculum Graecorum & Latinorum
… libri X. Roma, Rev. Cam. Apos. 1630; Roma,
Mascardu 1641, 1642, Roma, Varesius 1653, 1659,
Roma, Mascardi 1668. 8vo. 21 S., 1 Bl.; 11, 47, 16,
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Aristoteles – Johannes Versor. Questiones supra
VIII libros Physicorum. Cologne (Köln), Quentell
1497. (Angebunden): Questiones iuxta textum De
anima. ~ Cologne (Köln), Quentell 1496. 8vo. 179
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Biblia Latina: Poor Man´s Bible von Froben
Biblia Latina: summata: distincta: superemendata. Basel, Froben 1491. 495 (statt 496) nn. Bl.
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Bernardus Claravallensis (Bernhard von Clairvaux). Modus bene vivendi in christianam religionem. Venice, Bernandinus Benalius und Matteo
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Aristoteles Ausgaben Band 1 und 2
Eck, Johannes. Petrus Hispanus, In summulas Petri
Hispani extemporaris… Augsburg, Miller 1516. Angebunden: Aristoteles. Dialectica: cu(m) qui(n) que
vocibus Porphyrii Phenicis Argyropilo… 2 Teile
in 1. Augsburg, Miller 1516–1517. Augsburg, Miller 1516–1517. Folio. 110 (st.111) num., 4 unn.Bll.
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d.Ä. auf dem Titel und mit vielen schematischen
Holzschnitten; 92 num., 189 num., 1 Bll. mit vielen schematischen Holzschnitten und dems. Titelholzschnitt wie bei 1. Holzdeckelband der Zeit mit
blindgeprägtem Schweinslederrücken, 2 Schließen
(Bänder fehlen) € 22 000,–
Aristoteles-Ausgaben Band 3, 4 und 5
Eck, Johannes – Aristoteles. 1) Acroases Physicae
libri VIII. 2) De coelo III, de generatione II, meteorum III. 3) De anima libri III, de sensu & sensato.
(trad. Ioan. Aegyropilo). Augsburg, S. Grimm & M.
Wirsung 1518, 1519 und 1520. Fol. (1), 111 Bl. mit
Wappenholzschnitt am Titel und einigen Textholzschnitten, 125 Bl. (fehlt das letzte weiße Blatt) mit
Titel-Wappenholzschnitt und einigen astronomische Textholzschnitten, darunter das Planetensystem; 77 (statt 80) Bl. mit Titel-Wappenholzschnitt
(2 fehlende Textbl.in Kopie). € 16 000,–
Gregorius I. Magnus. Dialogorum libri quattuor,
Paulus Diaconus, Vita S.Gregorii. Venice, Paulus
Diaconus & Joh. Manthen 1475. 4to. 120 Bl., gutes
Exemplar. Übersetzt von Dominico Cavalca). Lederband der Zeit auf Holzdeckeln mit zwei Schließen und je 4 Messing-Deckelbeschlägen (Einband
restauriert, Schließen erneuert), die erste Lage angerandet, etwas fleckig. Mit einer schön rubrizierten
Initiale. € 12 000,–
Auf den Innendeckeln 2 Blatt Kalbleder-Manuskript
mit medizinischem Inhalt (14. Jahrhundert, Antidotarium of Salerno).
Hermogenes (von Tarsus) – Sammelband. 1) Ars
rhe­torica absolutissima. 2) De inventione. 3) De formis orationum. 4) De methodo gravitatis. Paris, Wechel 1530, 1530, 1531, 1531. Gr.-8vo. 24 nn. Bl.; 46 nn.
Bl.; 80 nn.Bl., 11 (von 12) Bl. (es fehlt CCCC 3–4).
Lederband des 17.Jahrhunderts mit Rückengold­
prägung (leicht berieben), St.a.1.Titel € 8500,–
Maximus Tyrius. Sermones e graeca in latinam
linguam versi Cosmo Paccio interpretare. Roma,
Johannes Mazochius 1517. 4to. 115 nn.Bl., 1 Bl.
Titel mit floraler Dekoration. Lederband des frühen
20.Jahrhunderts mit Rückenschild. € 6500,–
Sehr seltene, wichtige Ausgabe, mit dem Portrait von
Ambroise Paré (1510–1590), das eine Rarität darstellt.
Der französische Chirurg Paré gilt als Wegbereiter der
modernen Chirurgie. (Siehe Abbildung)
Strabo. De situ orbis librii XVII. (Hg.v. Antonio
Mancinelli). Venice, Bartholomaeus de Zanis de
Portesio 1502. 4to. 166 Bl. Zeitgenössischer Pergamentband (leicht fleckig). € 8500,–
Teils mit zeitgenössischen handschriftlichen Anmerkungen, insgesamt ein
gutes und komplettes Exemplar.
Eine Rarität mit dem Porträt
Paré, Ambroise. Discours d´Ambroise Pare. Ascavoir, de la mumie, de
la licorne, des venins, et de la peste,
avec une table des plus notables matieres contenues esdits discours.
Paris, Gabriel Buon 1582. First Edition. 4to. 1 Ti. mit Titel-Vignette,
15 nn. Bl., 75 Bl., 3 w. Bl. mit 1
Portrait-Tafel und 12 (teils ganzseitigen) Holzschnitt-Abbildungen.
Ganzlederband der Zeit (Rücken
und Rückenschild fachmännisch erneuert), mit Verwendung der alten
Vorsätze, ein sehr gutes Exemplar.
Die Holzschnitte in schönen Ab­
drucken. € 38 000,–
Strabo. De situ orbis librii XVII.
(Hg.v. Antonio Mancinelli). Basel,
Petri 1549. Angebunden: Hierony­
mus Magius: De Mundi exustione,
& die iudicii, Libri quinque. Basel,
Petri 1562. Folio. 16 Bl., 797 S.,
1 Bl. mit zahlreichen Initialen und
1 kleinen Textkarte (darstellend
Nord­­
afrika: Lybia, Carthage und
der Nil); 6 Bl., 230 S., 5 Bl. Neuerer
Lederband im Stil der Zeit, leicht
gebräunt. € 5500,–
Reisen und Expeditionen
Griechenland-Atlas
Curtius, E. und A. Kaupert. Karten von Attika.
Hrsg. von E. Curtius und J. A. Kaupert. Karten
und Erläuternder Text in 2 Bänden. Berlin, Reimer
1881–95. Gr.-Fol. und Fol. Mit Stahlstichkarte und
27 teilkolor. lithogr. Karten. 2 Bl., 71 S., 1 Bl., 49 S.,
1 Bl., 62 S., 2 Bl., 37 S. Hlwd. d. Zt., der Atlas mit
aufgezogener Orig.-Broschur der ersten Lfg. (beschabt, fleckig, Gelenke locker), Text: Titel mit blassem Stempel und Inv.Nr. € 5000,–
Erste Preußische Weltumseglung – Hawaii
Das verschollene Logbuch
Harmssen, Kapitän und Johann Wilhelm Wendt
(Obersteuermann). Journal am Bord des Schiffes
Prinzess Louise auf seiner Reise um die Welt, ausgelaufen von Swinemünde den 13. October 1825,
und zurückgekommen auf der Rhede von Cuxhaven den 2ten August 1829. O.O. 1825–1829. Folio.
Handschrift auf Papier. 160 Bll. Pappband der Zeit
mit handschriftl. Deckelschild. € 35 000,–
Das bislang verschollene Logbuch der bedeutenden
preußischen Erdumseglung unter Kapitan Harmssen.
Genaue Beschreibung auf Anfrage.
Ausgrabungen im Westen Kleinasiens
Humann, Carl, Kohte, Julius und Carl Watzinger. Magnesia am Maeander. Bericht über die Ergebnisse der Ausgrabungen der Jahre 1891–1893
von Carl Humann. Die Bauwerke bearbeitet von Julius Kohte / Die Bildwerke von bearbeitet von Carl
Watzinger. Berlin, Reimer 1904. Gr.-4to. I,[1], 228 S.
mit 14 Tafeln und 231 Text-Abbildungen. Neuer
Leinen­band, leicht gebräunt, St.a.T. € 2400,–
Ausgrabungen in Petra
Kohl, Heinrich. Kasr Firaun in Petra. Leipzig, Hinrichs 1910. 4to. 43 S. mit 12 Tafeln und 39 Abbildungen im Text. Bibliotheks-Halbleinenband, St.a.T.
und verso Tafeln. € 3300,–
Seltener Tafelband über Pamir
Olufsen, Ole. The Second Danish Pamir-Expedition. Old and New Architecture in Khiva, Bokhara and Turkestan. Published at the expense of the
Church Ministry and the Carlsberg Fund. Copenhagen, Gyldendalske Bokhandel Nordisk Forlag
1904. Folio. 11 Bl. mit 38 Textspalten, und 26 Tafeln
mit photographischen Abbildungen und Zeichnungen. Sandfarbener Original-Leinenband (leicht angeschmutzt), zu Beginn etwas fleckig. € 5500,–
Puchstein, Otto. Boghasköi. Die Bauwerke. (19.
wissenschaftliche Veröffentlichung der deutschen
Orient-Gesellschaft). Leipzig, Hinrichs 1912. Gr.4to. 2 Bl., 180 S. mit 110 Abbildungen im Text
und 50 Tafeln (darunter Pläne und 1 Karte). Original-Broschur (am Rücken mit Beschädigungen),
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Kinderbücher · Miniaturbücher · Illustrierte Bücher
ten Büchlein (im Format der Druckausgabe) zeigen,
daß Kutzer zunächst offenbar keinen Text im Auge
hatte.“ (Heller S. 267). Shindo 266–271 u. farbige Abb.
Tafel V. Heller 684. Einbände etwas gebräunt und tlw.
mit wenigen Stockfleckchen.
Miniaturbücher – Liliput-Klassiker 11 Bände der
Reihe. Leipzig. Schmidt & Günther (um 1924).
50 × 35 mm. Goldschnitt. Goldgepr. OLdr. in goldgepr. schwarzer OLdr.-Kassette. € 880,–
Abeking, Hermann. Max Wachs. Nach Idee und
Entwürfen von Dietrich Hacke. 32 aquarellierte
Tuschezeichnungen. (um 1925). 24,5 × 32 cm. € 3900,–
Witzige Originalvorlagen für das sehr seltene, 1925
im Verlag Braun & Schneider erschienene Bilderbuch.
Max Wachs. Max wird nachts vom Mond geweckt und
begibt sich auf eine Reise, dabei wächst er ständig. Er
fährt nach Amerika, hängt riesengroß an der Erde,
kreist im Weltraum und besucht die Sternzeichen. Zum
Schluss wacht er in seinem Bett wieder auf und ist nach
wie vor der kleine Max. Der Berliner Plakatkünstler,
Graphiker, Maler und Karikaturist Hermann Abeking
(1882–1939) verfasste und illustrierte u. a. das originelle „Mampampebuch“ und schuf Karikaturen für die
„Berliner Illustrierte“, „Lustige Blätter“, „Der Wahre
Jakob“, „Ulk“usw. S. Vollmer I, 4. S. Fanelli/Godoli 7.
(Siehe Abbildung)
Kutzer – Tervooren, Lina. Wimpje’s Wereldreizen
(Willi’s Weltreise). Grappige Kinderboekjes. 6 Bde.
Jeweils mit 14 ganzs. Farblithographien von Ernst
Kutzer. Amsterdam. Scheltens & Giltay (1924).
11,4 × 15,4 cm. 14 nn. Bl. in Leporellofaltung inkl.
Einband. Farbig ill. OPp. € 1600,–
Selten. Die komplette Reihe: Naar Afrika; Naar Amerika; Naar Australie; Naar China; Naar de Noordpool; Naar Siberie. Niederländische Ausgabe von Willi’s Weltreise. Einbandtitel in Rotdruck. „Im Nachlaß
Ernst Kutzers in der Kinder- und Jugendbuch-Abteilung der Staatsbibliothek zu Berlin gibt es in Bleistiftzeichnungen ausgeführte Dummies zu vier Titeln dieser
Serie. Diese als offenbar erste Ideen-Entwürfe angeleg-
70
So komplett und gut erhalten sehr selten. 11 Bände der
Reihe als Sammlung in der Orig.-Kassette. Enthalten
sind: Goethe. Faust I und Faust II,2, Egmont, Gedichte,
Hermann und Dorothea, Werthers Leiden, Günther.
Zitatenschatz, Heine. Romanzero, Schiller. Wilhelm
Tell, Gedichte, Shakespeare. Hamlet. Bondy 119–121.
Vgl. Spielmann 166 A. Welsh 3056, 3051, 3049, 3063,
3069, 3193, 3282, 6161, 6172, 6269. Kassette etwas berieben, 2 Gelenke etwas einger.
Musäus, J(ohann) K(arl) A(ugust). Die Bücher der
Chronika der drei Schwestern. Mit goldgehöhter Titelill., zahlr., tlw. goldgehöhten und farbigen Lithographien, davon 6 ganzseitig, von Heinrich Lefler
und Joseph Urban. Berlin. J. A. Stargardt. Gedruckt
in der Reichsdruckerei. 1900. 39,5 × 40 cm. 3 nn. Bl.,
54 S., 2 nn. Bl. Rotschnitt. Gold-, rot- und schwarzgepr. blaue OLwd. € 3800,–
Erste Ausgabe. Mit handschriftlichem Besitzvermerk
des Kunstsammlers Heinrich Stinnes (1867–1932). Eines
der berühmtesten Jugendstil-Bücher von H. Lefler und
J. Urban. Es entstand im Auftrag der Reichsdruckerei
für die Weltausstellung 1900 in Paris. Stuck-Villa I, 422.
Lex. KJL. II, 330. Bang S. 95. Vorderdeckel vereinzelt
ganz schwach gelbfl. u. mit kl. Fleck. Schönes Exemplar.
Die Reise zum Jahrmarkt nach der Stadt. Ein
Bilderbuch für artige Kinder. Mit 12 handkolorierten Kupfertafeln. Magdeburg. Robrahn & Co.
(1834). 14,8 × 18 cm. 24 nn. Bl. Marmorierte OPp. € 1900,–
Selten. Jahrmarkt in Magdeburg. Die altkolorierten
Kupfer zeigen u. a. den Marktplatz mit Buden, einen
Stand mit Spielsachen, Honigkuchen bei A. Deinert,
Magdeburg, mit Stadt im Hintergrund, einen Guckkasten, zwei Seiltänzer, Kunstreiter, ein Puppenspiel
und ein Wachsfigurenkabinett, in der Mitte Friedrich
der Große. Repertorium d. ges. dt. Lit. IV. Einband
und Vorsätze erneuert. Fehlstellen am letzten Bl. fachgerecht ausgebessert.
Rössner, Thomas und Susanne, Hrsg. Die drei
Musketiere. (Deckeltitel). Erstes Buch der Reihe
Orbis pictus infantilis. Mit 10 handkolorierten Lithographien und lithographiertem Text von (Georg
Walter Rössner). (Berlin). (um 1926). 11,5 × 19,5 cm.
20 nn. Bl. in Leporellofaltung. OPp. mit handkolorierter lithographierter Einbandill. € 350,–
Bezaubernder Privatdruck. Nr. 1 von 30 nummerierten Exemplaren. Aus der Sammlung Heinrich Stinnes
(1867–1932). Mit seinem Namenszug und weiteren
Eintragungen. „Prinz, ein Mäusemann, war im Bestreben, sich durch Bücher eine große weltmännische
Bildung zu verschaffen an die drei Musketiere geraten.
Dieses Buch dünkte ihm über alle Maßen schön und
lehrreich…“ Dann wird die Geschichte dramatisch.
Mit zarten, humorvollen Lithographien des Illustrators Georg Walter Rössner (Leipzig 1885–1972 Angeln/
Holstein), eines Corinthschülers. Er war seit 1920 Lehrer an der staatlichen Kunstschule in Berlin und unterrichtete von 1934–1945 an der Hochschule der Künste.
Zu G. W. Rössner s. Ries 826. Einband gebräunt, tlw.
fleckig u. mit Ein- u. Ausrissen. 3 Bl. mit kl. Fehlstelle
im weißen Rand.
Roth, Dieter. 2 Bilderbücher. Versionen der im
Forlag ed Reykavik 1957 erschienenen Bücher. Herausgegeben von H. Mayer und D. Roth. Mit ganzs.
vierfarbigem Siebdruck mit Ausstanzungen und
ganzs. farbiger Transparentfolie mit Ausstanzungen von Dieter Roth. Stuttgart, London, Reykavik.
Edition Hansjörg Mayer (1976). 22,5 × 23,5 cm. 28
S.; 22 nn. Bl. (Gesammelte Werke Band 1). Farbig ill.
OPp. mit Spiralbindung und OPp. Klemmbindung
in ill. OPp.-Karton. € 680,–
Erste Auflage. Eins von 1000 Exemplaren. Ein Spiel
mit geometrischen Formen. Zwei abstrakte Künstlerbilderbücher von Dieter Roth (1930–1998). Der vielseitige Künstler, der mit den unterschiedlichsten Materialien experimentierte, arbeitete u. a. als Grafiker,
malte, zeichnete, schuf Plastiken, fotografierte, entwarf Möbel, brachte Künstlerbücher heraus und war
als Musiker tätig.
27. Lang. 310. Vord. Einbanddeckel etwas berieben
u.mit 2 kl. Fleckchen.
Schwitters, K(urt), Käte Steinitz, T(heo) v(an)
Doesburg. Die Scheuche. Märchen No. 3. Typo­
grafisch gestaltet. Mit typografischen Illustrationen
in Rot- und Blaudruck. Hannover. Aposs Verlag
(1925). 20,4 × 24 cm. 6 nn. Bl. Ill. OKart. € 7800,–
Erste Ausgabe. Berühmtes avantgardistisches Bilderbuch. Kurt Schwitters, Käte Steinitz und Theo van
Doesburg gestalteten die absurde Geschichte der Vogelscheuche, die dem Hahn und dem Hühnchen keinen
Schrecken einjagt, nur mit Mitteln des Setzkastens. Ein
Rest der Auflage erschien als Merz-Heft 14/15. Raabe
273.7. Lang 127 u. Abb. 179–192. Hoffmann/Thiele
173. Cotsen 9815. Gering berieben.
Stickel, Aline. Der Wunderwiegengaul. Ein Märchenbilderbuch. Mit 14 ganzs. Farblithographien
nach Aquarellen von Aline Stickel. München. Georg
W. Dietrich (1924). 28 × 23,5 cm. 15 nn. Bl. (Dietrichs Münchener Künstler-Bilderbücher Buch 39).
Farbig ill. OHlwd. € 3900,–
Erste Ausgabe. Ein Höhepunkt der Bilderbuchillustration der zwanziger Jahre. Eines der raren Bilderbücher
des deutschen Expressionismus. „Beispielhaft ist die
Seite, wo regenbogenfarbenen Himmelsgäule hintereinander gestaffelt Flori auf seinem Wiegenpferd zwischen Wolken entgegenzuwiehern scheinen. Gerade
diese starkfarbigen Reihungen und Staffelungen verraten jene unmittelbare Verwandtschaft zu nachkubistischen, abstrakt expressionistischen Bildern des Beginns
der zwanziger Jahre.“ (K.-R. Werner in Lex. KJL. III,
465). Liebert. Dietrich D 39 u. 2 farbige Abb. StuckVilla I, 500. Bilderwelt 608. Doderer/Müller 811 u. S.
306–308 mit Abb. Hoffmann/Thiele 196. Lex. KJL. III,
465. Titel mit kl. Stempel. Vereinzelt fingerfl. Klammerheftung rostig. Schnitt und Einband etwas braunfl. Insgesamt gutes Exemplar. (Siehe Abbildung)
Schubert, Otto. Bilderbuch für Tyll und Nele.
Hrsg. von J(ulius) Meier-Graefe. 23 ganzseitige
signierte Farbholzschnitte und 1 Farbholzschnitt
im Druckvermerk von Otto Schubert. (München).
(Verlag der Marees-Gesellschaft R. Piper) (1920).
50,5 × 36 cm. 48 nn. Bl. (27. Druck der Marees-Gesellschaft). Blindgepr. OHpgt. mit Kordelbindung. € 4800,–
Schönes Künstlerbilderbuch. Eins von 65 Exemplaren
der seltenen Vorzugsausgabe auf Japan. Die 23 Farbholzschnitte jeweils handsigniert. Ausgefallenes Bilderbuch des Dresdner Malers Otto Schubert. Expressionistische Tierdarstellungen mit schwungvoll
integrierten Texten in Schreibschrift. Die Farbholzschnitte wurden unter Aufsicht des Künstlers auf der
Handpresse bei Jakob Hegner in Dresden-Hellerau gedruckt. Vgl. Seebass II, 1835 und Abb. auf Tafel XXIII.
Stuck Villa II, 297. Vgl. Cotsen 9900. Rodenberg 369.
71
Antiquariat Peter Kiefer
Stand 51
Steubenstraße 36 · 75172 Pforzheim
Telefon +49 (0)7231 923 20
E-Mail: [email protected] · Internet: www.kiefer.de
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Friedell, E. Die Reise mit der Zeitmaschine. Phantastische Novelle. – Eh. Orig.-Manuskript von Egon
Friedell. Umschlag und 63 eins. beschriebene Bl. In
Orig.-Versandtasche aus der Zeit. (Echt gelaufen,
mit tls. gestrichener Absenderangabe (Zsolnay Verlag, Bln., Potsdamer Str. 122 – Empfängeradresse:
Egon Friedell, Kufstein/Tirol). € 20 000,–
unter Passepartout und in vorzüglichen Abzügen. Im
Druckvermerk vom Künstler signiert.
Das Manuskript liegt in einer braunen Kart.-Mappe,
die wohl als Umschlag zur Versendung gedient hat. Sie
trägt einen Adressaufkleber mit der Adresse „Herrn Dr.
Egon Friedell, Kufstein/Tirol“ und den Stempel „Rekommandiert“. Das Absenderfeld ist durch Abkratzen weitgehend gelöscht, doch ließ sich aus der übriggebliebenen Adresse „Berlin W 35, Potsdamerstr. 122
als Absender der Verlag Paul Zsolnay ermitteln. Der
Poststempel ist überwiegend nicht mehr lesbar (Briefmarke abgelöst), auf der Rückseite der Mappe findet
sich aber ein lesbarer Poststempel „Kufstein 13.IX.35“
(Hinsendung?). Die Vorderseite der Mappe trägt die
Aufschrift in rotem Farbstift: Friedell Original-Handschrift zur Zeitmaschine. – Bitte umfangreiche Beschreibung anfordern.
Geoffroy Saint-Hilaire, E. Principes De Philosophie Zoologique, Discutés En Mars 1830, Au Sein
De L’Académie Royale Des Sciences. Paris, Pichon
et Didier 1830. 2 Bl., 226 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit
goldgepr. Rckn. u. Rtitel sowie kl. Nr.-Schild a.
­V­deckel. (Kanten gering berieb.). € 2200,–
Appel, The Cuvier-Geoffroy Debate S.143–174. – Der
Zoologe Etienne Geoffroy Saint-Hilaire (1722–1844)
schrieb dieses Buch im Rahmen des Pariser Akademiestreits (Febr. bis April 1830) über vergleichende Anatomie zwischen ihm und dem Naturforscher Georges
Cuvier (1769–1832). Die akadem. Sitzungen, in denen
der Streit ausgetragen wurde, wurden so populär, dass
man befürchtete, der wiss. Disput würde durch das
große und laute Publikum zu einem Schauspiel verkommen. Daher antwortete Geoffroy auf Cuviers Vortrag nicht vor Ort, sondern legte die Kontroverse in dieser Schrift dar. – Gebräunt, durchgehend stock- bzw.
braunfleckig, Vors. leimschattig. – Sehr selten.
Masjutin, W. Die sieben Todsünden. Mit 23
Orig.-Radierungen und 1 Orig.-Radierung auf dem
Titelblatt. Privatdruck o. O. u. J. 43,5 × 33,5 cm.
­Ohprgt.-Mappe. € 9000,–
Oestermann O1 b. Nr. 4 von 10 Exemplaren auf Bütten (GA 30). Alle Bl. (bis auf d. Titelblatt) signiert und
72
Nicolai, N. Vier Bucher Von de Raisz vnd Schiff
art in die Turkey. Antwerpen, Silvius 1576. 4°. Mit
Titelbordüre in Holzschn. nach einer Zeichnung
von Pieter van der Borcht (nach anderer Quelle
Pieter Brueghel, d.Ä.) u. 61 Holzschnitt-Taf. 4
Bl., 315 S., 4 Bl. Prgt. d. 18. Jhdts. mit hs. Rtitel.
(Fleckig). € 6800,–
Belg. Typogr. 1, 2203. Göllner, Turcica II, 1662. Lipperh. Lb 6. The Ottoman World 868 (Orig.-Ausgabe)
und 869 (ital. Ausgabe.). – Reise eines französischen
Botschafters nach Konstantinopel mit ausführlicher
Reisebeschreibung, Beschreibung der Länder, Städte,
Bewohner, Sitten und Gebräuche des türkischen
Reichs. – Sämtl. Holzschnitte in ornamentaler Ein­
fassung. Sie zeigen Janitscharen, Pilger,
Kaufleute, Derwische, Bauern, Geistliche, e. Koch, e. Ringkampf, e. jüdischen
Arzt, türkischen u. griechischen Damen
u.a. – Fehlende Textseiten 155, 176 und
177 in Kopie. Titelblatt angerändert, Bl.3
und S.58 je mit großer restaur. Fehlstelle
(jwls. ohne Textverlust). Tls. gebräunt,
leicht fleckig (Tit. stärker). – Sehr selten.
(Siehe Abbildung)
Rinser, Luise. Daniela. Eh. Romanmanuskript, auf d. Blatträndern dat.
zwischen März u. September (19)52
(das erste Bl. mit dem Vermerk „Neu
1. Mai 52“). 4°. 472 hs. numer. S. u.
hs. numer. S. 204–241 (= 7. u. 8. Kapitel des 2. Teils). Grüner Hldr. d.
Zeit auf 5 (unechten) Bünden mit
­Rtitel. € 20 000,–
Vollständiges Manuskript des Romans über „eine junge
Lehrerin, die in einem abgelegenen Moordorf den Menschen helfen will. Sie hat ihren Verlobten, ihr Elternhaus und den bürgerlichen Wohlstand verlassen, um
einer Aufgabe willen, an der sie ebenso wie ihre Vorgänger scheitert…“ (Klappentext der Taschenbuchausgabe
im Fischer Taschenbuchverlag 1978). – Das vorliegende
Manuskript, durchgängig mit zahlreichen Streichungen, Änderungen und Umformulierungen, die das Ringen der Dichterin mit dem Text verdeutlichen. Luise
Rinser (1911–2002) gilt als die Grande Dame der deutschen Nachkriegsliteratur und als eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen ihrer Zeit.
Schedel, H. Das Buch der Chroniken und Geschichten. Übersetzt von G. Alt. Nürnberg, Anton
Koberger für Sebald Schreyer u. Sebastian Kammermaister, 23. Dezember 1493. Fol. Mit 2 dplblgr.
(1 gefalt.) altkolor. Holzschnitt-Karten und über
1800 teils doppelblattgr. altkolor. Textholzschnitten von M.Wolgemuth und W.Pleydenwurff. 10 nn.
Bl., 286 numer. Bl., 1 nn. Bl. Got. Typ., 59 Zl. Restaur. blindgepr. Schweinsldrbd. d. Zt. über 4 Bünden, mit 10 Messingbesch. spät. Schließen im Stil d.
Zeit. (Rck. erneuert u. Fehlst. im Deckelüberz. ergänzt). € 120 000,–
Hain 14510. Goff S 309. – Genaue Beschreibung bitte
anfordern. (Siehe Abbildung)
Schedel, H. Liber chronicarum. Nürnberg, A.
Koberger 1493. Fol. Mit 2 doppelblattgr. Karten u.
über 1800 Holzschnitten (einschl. Wiederholungen)
von Wohlgemuth u. Pleydenwurff, 324 (statt 326, 2
leere) Bl. Ldr. d. 17. Jh. mit Rvg. (Tls. beschabt u.
best., ob. Kap. mit Ausrissen, tls. größere Wurm­
spuren, Ecken tls. beschäd.). € 37 500,–
Hain 14508. Goff S-307. – Erste Ausgabe der berühmten Chronik. – Bitte genaue Beschreibung anfordern.
Sophokles. Tragoediae septem, cum interpretationibus uetustis & ualde utilibus (graece). Ffm., Brau-
bach 1544. 2 nn. Bl., 193 num. Bl., o.d.l.Bl. Hldr. d.
18. Jhdts. mit goldgepr. Rckn. u. Rtitel. (Kanten u.
Gel. beschabt, leicht best.). € 2400,–
VD 16, S 7033. BMSTC (German Books) 820. Adams S
1443. Hoffmann III 598f. Schweiger I, 290. – Ohne das
letzte Bl. mit der Druckermarke. – Mit eh. Widmung
des Dichters Johann W.L. Gleim (1719–1803) an den
Pastor Eustachius M. Goldhagen (1735–83), dat. Halberstadt, 25. Nov. 1771. – Gelöschter St.a.T. (kl. Fehlstelle, ohne Textverlust). – Gebräunt, gering fleckig,
Vors. etwas leimschattig.
Thurneisser zum Thurn, L. Historia und Beschreibung Influentischer, Elementischer und Natürlicher Wirckungen Aller fremden und heimischen
Erdgewechssen… Bln., Hentzske 1578. Fol. Mit
gr. Titelholzschn., 2 Portr.-, 36 Pflanzen- sowie 12
Diagr.-Holzschn. im Text u. eine Druckermarke
in Holzschn. am Schluss. 6 Bl., 156 (recte 158) S.,
12 Bl. Flex. Prgt. d. Zt. mit defekten Schließbändern. (Fleckig, wellig, Kanten best., kl. Fehlstellen). € 6000,–
BM, German Books 862. Nissen 1963 (lat. Ausg.).
Ferguson II, 451. Ferchl 536. Erste deutsche Ausgabe,
gleichzeitig mit der lateinischen erschienen. – Sehr seltener Druck des 3. Berliner Druckers (nur 5 Jahre tätig,
1577–81, vgl. Benzing 47). Das Werk war auf 10 Teile
angelegt, von denen jedoch nur der vorl. erschienen ist.
Beschreibt Pflanzen mit Benennungen auch in griech.,
syrischer u. hebräischer Sprache, enthält – wie alle
Werke Th.’s – zahlr. Bezüge zu Astrologie und okkulten
Wissenschaften. – Mit hs. Vermerken in Tinte a.T.u.V.,
dat. 1599 u. 1629. – Gebräunt, stellenw. wasserrandig,
tls. stock- bzw. braunfleckig, Ecken tls. knickspurig.
Chillida, Eduardo (1924 San Sebastian). „Eintsu“,
1974. Blattgröße 38,5 × 28,2 cm. Radierung auf Japanpapier. 16 × 11,9 cm. In Bleistift unten links signiert und unten rechts nummeriert 5/25. € 2100,–
Van der Koelen, 74001.
73
Antiquariat Klittich-Pfankuch
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Diderot, Denis und Jean Le Rond D’Alembert.
Encyclopédie, ou dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers; par une Société de gens
de lettres … Nouvelle édition. 36 Text- und 3 Tafelbände. Genf, Pellet, 1777–1779. 4°. Mit 2 Porträts,
einigen gefalteten Tabellen und 440 teils gefalteten
bzw. doppelblattgroßen Kupfertafeln. Kalblederbände mit Rückenschildchen und Rückenvergoldung. (Etwas bestoßen). € 10 000,–
Vergl. Adams, Bibliographie des Oeuvres de Diderot,
S. 383ff.; Lough 36 ff.; Dibner 85 und Horblit 25b. Die
Genfer Quarto-Ausgabe des monumentalen Hauptwerkes der Aufklärung in einem nahezu kompletten
Exemplar. Es fehlen nur die Vortitel und Titelblätter
von Bd. 7, 15 und 30 und eventuell Seiten 717–720
und 731–734 in Bd. 34. Das Porträt von d’Alembert
ist durch ein Schabkunstblatt von J. E. Haid aus dem
Jahre 1783 ersetzt. Die Paginierung springt möglicherweise, auch in anderen Bänden. Die Tafeln sind nach
dem Inhaltsverzeichnis komplett. Innen leicht gebräunt
und etwas fleckig, teilweise stärker. Jeweils Stempel auf
Vortitel und Titel. Wenige Blätter mit Defekten. Bis auf
Text- 2 und Tafelband 2 einheitlich gebunden.
Geiler von Kaisersberg, Johann v. Predigen
Teutsch: und vil gütter leeren Des hoch geleerten
… Augsburg, Hans Otmar, 1508. Kleinfolio. Mit 4
Holzschnittmedaillons (Evangelistensymbole) auf
dem Titel, 3 ganzseitigen Textholzschnitten von
Hans Burgkmair, 4 größeren in Rot gedruckten
Initialen und einigen kolorierten roten Initialen
im Text. 156 nummerierte Blätter. Blindgeprägter
Schweinslederband der Zeit über Holzdeckeln mit
2 Schließen. € 12 000,–
VD 16, G 790. Erste Ausgabe. Der Verfasser (1445–
1510) gilt als der bedeutendste deutsche Prediger des
ausgehenden Mittelalters. Die ausdrucksstarken Holzschnitte wirken unkoloriert fast stärker, als wenn sie
überkoloriert sind. Innen leicht gebräunt und durchgehend mit kleinen Wurmgängen bzw. Löchlein, teilweise mit Knickspuren mit leichten Defekten am oberen Rand. Die Blätter 74 bis 83 mit stärkeren Gängen
im weißen Rand und teilweise den Text tangierend.
Blatt 70 = K iiij ist falsch paginiert. Notizen bzw. bibliographische Hinweise von alter Hand auf dem Innendeckel, Notizen und kleiner Stempel auf Titel. Der
schöne Einband ist bestoßen und hat ebenfalls von den
Wurmgängen herrührende kleine Defekte; mit ledertypischen Verfärbungen bzw. Flecken. Die Rollenstempel
sind teilweise etwas flach.
74
(Benserade, Isaac de.) Sammelband mit sieben frühen Ausgaben. Paris, Ballard, 1654–1669. 4°. Neuer
Pergamentband mit goldgeprägtem roten Rückenschild und Rückenvergoldung. € 8000,–
I. Les nopces de Peléee et de Thétis. Comédie italienne
en musique, entre – meslée d’un ballet sur le mesme
sujet, dansé par sa Majesté. 1654. 43 Seiten, 1 Bl. weiß.
(Tschermerzine I,601) II. Ballet des plaisirs. Dansé par
sa Majesté le 4. jour de Feburier 1655. Divisée en deux
parties. Dont la première contient les delices de la campagne, & la seconde le divertissments de la ville. 1655.
28 Seiten, 1 Bl. weiß. (Tscherm. I, 402) III. Ballet Royal
d’Alcidiane. Divisée en trois parties. Dansé par sa Majesté le 14. de Feburier 1658. 1658. 39 Seiten, 1 Bl. weiß.
(Tscherm. I, 603) IV. Ballet de saisons. Dansé à Fontainebleau par sa Majesté le 23. juillet. 1661. 1661. 23
Seiten, 1 Bl. weiß. (Tscherm. I, 607) V. Ballet des arts,
dansé par sa Majesté le 8. janvier 1663. 1663. 26 Seiten, 1 Bl. weiß. (Tscherm. I, 607) VI. Les amours déguiséz., ballet du Roy. Dansé par sa Majesté, au mois de
Fevrier 1664. 1664. 48 Seiten, 1 Bl. weiß. (Tscherm. I,
608) VII. Ballet royale de Flore. Dansé par sa Majesté,
le mois de Février 1669. 1669. 44 Seiten. (Paginierung
springt) (Tscherm. I, 612) Sammelband mit frühen und
bedeutenden Ausgaben. Innen gebräunt, wasserrandig
und fleckig, teilweise stark. Eine literarische Seltenheit
von Rang.
(Benserade, Isaac de.) Les nopces de vilage, mascarade ridicule. Dansé par sa Majesté à son chasteau de
Vincennes. Paris, Ballard, 1663. 4°. Titel, 9 Seiten. Im
Buntpapierumschlag geheftet. € 950,–
Seltenes Textbüchlein des Ballets in 13 Aufzügen, in
Musik gesetzt von Jean Baptiste Lully. Innen gebräunt,
wasserrandig und fleckig, teilweise stark. Seltene erste
Ausgabe.
Durand, Etienne. Discours au vray du ballet dansé
par le Roy, le dimanche XXIX jour de janvier. M.
VIc. XVII. Paris, Ballard, 1617. 4°. Mit 13 ganzseitigen Kupfertafeln im Text, 13 Textseiten mit
Noten, 1 Titelvignette, Textinitialen, Kopf- und
Zierstücken. 34 Blätter. Neuer Pergamentband mit
goldgeprägtem roten Rückenschild und Rückenvergoldung. € 7500,–
Extrem seltene Ausgabe des berühmten französischen
Hofballets. Der Text beruht auf Torquato Tasso’s „Gerusalemme liberata“ mit König Louis XIII (Dämon des
Feuers) und Charles d’Albert (Ritter Rinaldo) in den
Hauptrollen. Das Ballet wurde von Durand konzipiert
Lacroix, 199; Tscherm. IV,812) V. Le Bourgeois gentil
– homme, comedie – Ballet, donné par le Roy à toute sa
cour dans le chasteau de Chambort, au mois d’Octobre
1670. 1670. Titel, 26 Seiten, 1 Bl. weiß. (Nicht bei Guibert; Lacroix, 201; Tscherm. IV,813) VI. Psiché tragi-­
comedie, et ballet. Dansé devant sa Majesté au mois de
Janvier 1671. 1671. 43 Seiten, 1 Bl. weiß. (Vergl. Guibert
S. 337 – ohne diese Ausgabe; Lacroix, 202; Tscherm. IV,
814) VII. Ballet des ballets. Dansé devant sa Majesté en
son chasteau de. S. Germain en Laye au mois de Decembre 1671. 1671. 64 Seiten. (Guibert S. 530(1); Lacroix,
204: Tscherm. IV,815) Sammelband früher Ausgaben.
Innen gebräunt, wasserrandig und fleckig.
Luther, Martin. Eyn Sermon von dem unrechten
Mammon. Lu.XVI. Wittenberg, (Joh. Rhau-Grunenberg), 1522, 8°. 6 Blätter mit Titeleinfassung von
Lucas Cranach. Neuer Halblederband. € 850,–
Benzing 1430. 2. Druck der Wittenberger Ausgabe.
Innen leicht gebräunt und mit Wurmgängen.
Luther, Martin. Von menschen leren tzu meyden.
Wittenberg, Nickel Schirlentz, 1522. 8°. Mit Holzschnitteinfassung vom Meister des Paris-Urteils. 9
Blätter. Neuer Halblederband. € 650,–
und von Bataille, Pierre Guédron, Antoine Boësset und
anderen in Verse und Noten gesetzt. Die feinen Kupfertafeln zeigen sehr genau die Einzelheiten der Bühnenbilder, die Gewänder und Masken der handelnden Personen. Innen papierbedingt etwas gebräunt und leicht
fleckig. Titelblatt mit restaurierter Fehlstelle. Blatt 4 mit
geklebtem Einriss. (Siehe Abbildung)
(Molière, Jean-Baptiste-Poquelin). Sammelband mit sieben frühen Ausgaben. Paris, Ballard,
1664–1671. 4°. Neuer Pergamentband mit goldgeprägtem roten Rückenschild und Rückenvergoldung. € 12 000,–
I. Le mariage forcé ballet du Roy. Dansé par sa Majesté,
le 29. jour de Ianuier 1664. 1664. 12 Seiten. 1 Bl. weiß.
(Guibert S. 445; Lacroix, 190; Tscherm. IV,805) II. Ballet des muses. Dansé par sa Majesté à son chasteau de S.
Germain en Laye le 2. Decembre 1666. 1666. 47 Seiten
und S. 29–60 (= vers sur la personne & le Personnage
de ceux qui dansent au ballet), 1 Bl. weiß. „… ce ballet
est précieux, parce qu’il nous à conservé quelques fragments d’une pièce de Molière qui n’existe plus … la
Pastorale comique …“ (Guibert S. 501 „édition définitive, rarissime“; Lacroix, 197; Tscherm. IV,810) III. Le
divertissemnet de Chambord meslé de comedie, de musique, & d’entrée de ballet. 1670. 13 Seiten, 1 Bl. weiß.
„Ce programe se compose seulement des intermèdes
de la comédie de monsieur de Pourceaugnac …“ (Guibert S. 518(3); Lacroix, 200; Tscherm. IV,811) IV. Le
divertissemnet royale, meslé de comedie, de musique,
& d’entrée de ballet. 1670. 30 Seiten, 1 Bl. weiß. „…
seconde édition contenant les intermèdes des Amants
magnifiques, en partie originale … le Roi aurait donné
à Molière l’idée de ce ballet …“ (Guibert S. 524(2);
Benzing 1172. Erster Druck der ersten Ausgabe. Titel
mit restaurierter Fehlstelle im weißen Rand. Text mit
kleinen Wurmgängen.
(Manz, Felix). Ein hübsch new Geystlich Lied / im
thon / Hilff Gott das mir gelinge / du edler schoepf
etc. (Straßburg, Jakob Frölich, um 1550) 12°. Mit 1
Titelholzschnitt. 4 Blätter. Neuer flexibler Perga­
mentband. Im Schuber. € 800,–
VD16 ZV 8335. Felix Man(t)z war Mitbegründer der
Züricher Täuferbewegung und deren erster Märtyrer.
Innen papierbedingt gebräunt und etwas fleckig, teilweise stärker. Extrem seltene Kleinschrift.
Gesangbuch – Lüneburgisches Kirchen-Gesang-­
Buch, nebst einem Gebet-Buche. Lüneburg,
Stern, 1739. 8°. 6 Bll., 734; 167 Seiten; 112 Seiten
­Episteln und Evangelia … Restaurierter brauner
Lederband mit reicher Vergoldung und Blindprägung auf den Deckeln und Rücken und intarsiertem rotem Zierelement im Mittelfeld mit Monogramm bzw. Jahreszahl und goldgeprägtem roten
Rückenschildchen, gepunzter Dreikantgoldschnitt.
Im Schuber. € 185,–
Gebetbuch – (Reissner, Apollonia). Manuskript in
polnischer Sprache. (Brunnen aller Gebete …) Ohne
Ort und Datum, ca. 1785. 8°. Mit 10 zusätzlich
eingeklebten Kupfern. 76 unnummerierte Blätter.
Schwarzer Maroquinlederband der Zeit mit reicher
Goldprägung auf den Deckeln und Rücken. Reste
einer Innenkantenvergoldung und Dreikantgoldschnitt. Im zeitgenössischen Kalblederschuber mit
Deckel und verzierter Blindprägung. € 450,–
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Bowes. La céramique Japonaise. Édition française.
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Folio (40,5 × 28,2 cm). 1 : 2 Bl., III, LXI, 54 S. 2 : 7,
52 Bl. Halbmaroquinbände d. Zt. € 1800,–
„One of the most sumptuous works devoted to the
ceramic art. The chromolithographic plates… surpassed in excellence anything that had been produced before… the illustrations will always remain as models of
the kind.“ (Solon S. 11). – Neben der Sammlung Bowles
wurden weitere private Sammlungen sowie das japanische Museum in Dresden berücksichtigt. – „Japanese
Bowles“ war der wichtigste europäische Vermittler
u. Sammler japanischer Kunst seit den 1850er Jahren.
Bau-Anlagen der Köln-Gießener Eisenbahn
und der Zweigbahn von Betzdorf nach Siegen.
(Hrsg. von der) Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft. Mit lithogr. Titel u. 48 (1 gefalt., 7 doppelblattgr., 1 kolor.) lithogr. Tafeln. [Köln, 1865].
Gr.-Folio (49,0 × 34,0 cm). 63 S. Halblederband
d. Zt. € 3800,–
Nach ersten Überlegungen im Jahr 1845, eine Eisenbahn von Wiesbaden über den Westerwald nach Deutz
zu führen, wurde die bereits bestehende Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft 1853 vom Preußischen
Staat beauftragt eine Verbindung zwischen Deutz und
Gießen auszuführen. Hier wurde der Anschluss an die
Main-Weser-Bahn hergestellt. „Die Bedeutung dieser
Bahnverbindung lag in ihrer Anfangszeit darin, daß sie
bis zum Bau der Rheintalstrecken den einzigen [direkten] Schienenweg zwischen West– und Süddeutschland
darstellte.“ (Eckert). Der Band enthält eine ausführliche Beschreibung aller Bauwerke darunter 57 Brücken,
13 Tunnelbauten, 24 Bahnhöfe sowie den Werkstätten
in Deutzerfeld u. Betzdorf. – Eckert: 125 Jahre Köln-­
Gießener Eisenbahn. In: Lok Magazin 147, S. 456ff.
Bertholon de St. Lazare, [Pierre]. De l’électricité des météores. Ouvrage dans lequel on traité de
l’Eléctricité Naturelle en général, & des Météores en
particulier. 2 Bände. Mit 6 gefalt. gest. Tafeln. Lyon,
Bernuset, 1787. 8vo. (19,0 × 12,0 cm). 1: ­XXVIII, 446
(recte 436) S. 2 : 2 Bl., 391, (3) S. Gefleckte Kalb­
lederbände d. Zt. mit reicher Vergoldung u. 2 farbigen Rückenschildern. € 2000,–
Für Südfrankreich kommt Bertholon bei der Erforschung der Elektrizität eine vergleichbare Bedeutung
76
zu, wie sie Abbé Nollet in Paris gehabt hat. „Three
principle works brought him fame ‚De l‘électricité des
météores’ is a study of all atmospheric manifestations,
as well as of volcanoes and earthquakes; Bertholon proposed to overcome the latter by sinking metals shafts
into the ground. Influenced by his friend Benjamin
Franklin, he supplied southern France with lightning
rods.“ (DSB II, S. 83). – Mottelay S. 258f. – Dekorativ
gebundenes Exemplar der ersten Ausgabe.
Bilder-Zaubereien für Jung und Alt. Eine unterhaltende Gesellschaftsspielerei. Mit kolor. Frontispiz u. 84 (60 kolor.) Tafelseiten. Berlin, A. Sala, (ca.
1850). 8vo. (15,2 × 10,5 cm). 50 nn. Blatt. Flexibler
Orig.-Umschlag in Orig.-Pappschuber. € 2500,–
Sehr gut erhaltenes Exemplar
eines Vexierbilderbuches, bei dem der
„Überraschungseffekt“ durch das
schnelle Blättern an
unterschiedlich eingekerbten Seiten­
ein­schnit­ten hervorgerufen wird.
– Mit „Gebrauchsanweisung“. – Vgl.
Kat. Slg. Werner
Nekes (2002) S.
276 u. 451. (Siehe
Abbildung)
Croizette Desnoyers, [Louis] Ph[ilippe]. Cours
de construction des ponts. 2 Textbände u. Atlasband. Mit 45 lithogr. Tafeln u. zahlr. Abb. Paris,
Vve. Ch. Dunod, 1885. 4to. (31,5 × 23,9 cm) u. Folio
(44,2 × 31,5 cm). I: 2 Bl., IV, 492 S. II: 2 Bl., 582
S. Atlas: 2 Bl. Halbleinwandbände u. geflammter
Kalblederband d. Zt. € 1500,–
Croizette Desnoyers war „einer der hervorragendsten
Konstrukteure der ersten Periode der Eisenbahnen. Er
war Professor der École des ponts et chaussées, schrieb
ein großes Werk über Brückenbau, worin er alle bedeutenden Brücken beschreibt, die im Verlauf aller geschichtlichen Zeiten konstruiert wurden; angefangen
von der ersten Brücke über den Euphrat… bis zu den
großen Brücken der neueren Zeit.“ (Röll II, S. 830).
ten Balken, und als ‚Lehrgespärr‘, also im Querschnitt,
abgebildet… Trotz mancher Unzulänglichkeiten blieb
das Zimmerwerksbuch des Jousse in Frankreich bis in
die 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts das einzige Buch zu
diesem Thema…“ (Holzer: Kat. Bau-Kunst, München
2006, S. 52f. u. 202f.). – Seine Darstellungsweise setzte
sich auch in Deutschland durch. – Fowler 161.
Old Sheffield Plate – Musterbuch. 143 radierte
Darstellungen von table-ware auf 69 auf kräftigem Bütten montierten Ausschnitten. [Sheffield, um
1780]. 20,3 × 13,5 cm. 46 Bl. Flexibler marmorierter
Orig.-Umschlag. € 1800,–
Haldenwang, Christian – Sechs landschaftliche
Compositionen erfunden von Wehle in Aqua
Tinta geäzt von C. Haldenwang. 6 Aquatintaradierungen auf kräftigem Vélin. Format: 10,2 × 14,4
cm. Blattgröße: ca. 28,5 × 34,0 cm. Bis auf ein Blatt
alle in der Platte signiert u. mit Verlegervermerk.
Karlsruhe, J. Velten, [1804/nach 1820]. Lose in
Orig.-Umschlag. € 3000,–
Komplette Folge von sechs idealen, klassisch-romantischen Landschaften von Christian Haldenwang, der
„zu den herausragenden dt. Lsch.-Stechern in der 1. H.
des 19. Jahrhunderts [gehört.] Bes. lag ihm die Darst.
idealer Lsch. und die Wiedergabe von Wasserfällen.“
(AKL 68, S. 157f.). – Die Zeichnungen stellen Grottenausblick, Ausblick auf See und Wasserfall, Bergtempel,
Steinbrunnen, Rinderherde u. Tempellandschaft bei
Mondaufgang dar. – H. von Haldenwang: Christian
Haldenwang S. 41f. u. S. 312–325. – Breitrandiges bis
auf einige Stockflecken gut erhaltenes Exemplar mit
ausgezeichneten Abdrucken. (Siehe Abbildung)
Jousse, Mathurin. L’art de charpenterie. Corrigé & augmenté de ce qu’il
y a de plus curieux dans cet Art,
& des Machines les plus nécessaires à un Charpentier. Par [Gabriel-Philippe] de la Hire. Troisieme
édition. Mit 15 Kupfern auf 9
gefalt. Tafeln, 1 Textkupfer u.
125 (vielen ganzseitigen) Holzschnitten im Text u. auf 1 gefalt.
Blatt. Paris, Ch.-A. Jombert, 1751.
Folio (39,2 × 25,4 cm). 4 Bl., 212 S.
Geflammter Kalblederband d. Zt. mit
reicher Rückenvergoldung. € 1200,–
„Der Schlosser- oder Goldschmiedemeister
Mathurin Jousse (1575–1645) aus La Flèche hatte neben
seinem eigenen Handwerk großes Interesse auch an
bautechnischen Fragen und veröffentlichte 1627 ein
Buch zum Holzbau und 1642 eines zum Steinschnitt…
Mit beiden Werken betrat Jousse absolutes Neuland.
Für die Darstellung der Dachwerke hatte Jousse erst
einmal eine adäquate Darstellungstechnik zu erfinden.
Alle Dachwerke sind als ‚Zulage‘, also in Draufsicht
auf die abgelängten und zur Verbindung vorbereite-
Ein Taschen-Musterbuch zusammengestellt für den
speziellen Bedarf eines Handlungsreisenden, der eventuell für die Firma von Winter & Parsons unterwegs
gewesen ist: „By the year 1773 the firm of Winter, Parsons & Hall had become by far the largest makers in
the candlestick trade; where they acquired their excellence in design remains a mystery – possibly by confining their attention principally to the production on
one class of goods. In all probability Winter and Parsons manufactured principally for the trade in general.
It would not, one would suppose, have paid them to
send representatives out into the country and abroad
with the object of securing orders for these articles
alone.“ (Bradbury: History of Old Sheffield Plate, S.
219). – Für die Zuschreibung an Winter & Parsons
spricht die angesprochene Qualität des Designs, die
Menge der dargestellten Kerzenständer (37, also etwa
ein Viertel) u. drittens: der Kerzenständer mit der hs.
Nummer 969452 ist 1768 von J. Winter hergestellt worden (Bradbury S. 220, Abb. oben rechts). Weitere Objekte, darunter Vasen, Krüge, Kannen, Schalen, Schüsseln, Brotkörbe, Körbchen, Salz– u. Pfefferstreuer, auch
mit Fläschchen für Essig u. Öl, Bierkrüge, Schreibsets
u. anderes, kommen den Winter zugeschriebenen
Gegenständen sehr nah.
Siegel, Paul. Neuzeitliche Ornamentik. 12 Tafeln. Pochoir-Kolorit auf unterschiedlich farbigen,
strukturierten Papieren, diese
oben auf gelblichem Papier montiert, das wiederum auf etwas
kräftigerem braunen Papier montiert ist; daneben montiertes Titelschild. Plauen, Ch. Stoll, (ca. 1925).
Quer-Folio. Format: ca. 25,5 × 38,5
cm. Karton: 33,2 × 46,2 cm. Lose in
Orig.-Halbleinwandmappe. € 6000,–
Die in kräftigen Farben gehaltenen Art Deco-Darstellungen werden durch die unterschiedlichen
Tönungen des Papiers gut zur Geltung gebracht. Siegel hat häufig Vogel- u. Tiermotive verwendet, darunter Paradiesvogel, Uhu, Adler sowie Seepferdchen u.
Fische. Die Tafeln zeigen Wandbehang, Wandmalerei
und/oder Teppichmuster, eine Bühne, Porzellan u. eine
Tischlampe. – Beiliegend: Vier Original-Gouachen auf
feiner Bleistiftvorzeichnung in derselben Art, davon
eine mit Bleistift signiert „P. Siegel“. (Siehe Abbildung)
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Dvorák, Antonín. Komponist (1841–1904). Große
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Außergewöhnlich große Porträtphotographie (aufgenommen 1895) mit einer Widmung anlässlich der
Buda­pester Aufführung von Dvoráks Cellokonzert in
h-Moll op. 104 (B. 191) unter Leitung des Komponisten und mit Hanus Wihan (1855–1920) als Solisten: „Panu Andoru Merkler – ai na památku [Herrn
Andor Merkler in Erinnerung …]“ – Andor Merkler (1862–1922) war ein ungarischer Komponist und
Gatte der bedeutenden Sängerin Anna Medek. – Einmaliges, sehr seltenes Lebensdokument. (Siehe Abbildung rechts)
Verdi, Giuseppe. Komponist (1813–
1901). Eigenh. Brief mit U. Genova /
Genua, 13. IV. 1889. 8°. 1 Seite. Doppelblatt. € 3400,–
An den Musikwissenschaftler und
Dirigenten Giovanni Masutto (1830–
1894): „[…] Non ho il sua indirizza, e
non so dove dirigere queste due righe
per dirla che partirò da Genova martedi o mercoledi prossimo. La prego
quando di fare ritirare la musica ch’era
mi mandé […]“ – [Übersetzungsversuch: Ich habe Ihre Adresse nicht und
weiß nicht, wohin ich diese zwei Zeilen
richten soll, um Ihnen zu sagen, daß ich
nächsten Dienstag oder Mittwoch von
Genua abreisen werde. Ich bitte Sie die
mir übersandte Musik zurückzuziehen
[…]“. (Siehe Abbildung)
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Die Ratsherren von Ingolstadt, um 1580. 2 Gouachen, je ca. 13,7:17,6 cm.
Innerer Rat: Wilbolt Müllner von Zwairaden; Georg
Wagner Stattschreiber; Ulrich Vischer; Hanns
Krafft. Am Tisch sitzend mit den Wappen darunter.
Äußerer Rat: Thoman Mülnuetz; Michael Mayrer;
Hanns Mair; Georg Kremsser; Erhardt Widman;
Hanns Wolff. Mit den Wappen.
Die Ratsherren von Ingolstadt, um 1570. 2 Gouachen, je ca. 14:17,6 cm.
Innerer Rat: Hilarius Po[…]ter; Pantaleon Hudler
Stadtschreiber; Georg Schober; Hanns Vogt. Am
Tisch sitzend mit den Wappen darunter.
Äußerer Rat: Michael Demel; Geörg Ein[…]hamer
[?]; Thomas Milvetz; Marthin Füring; Leonhard
Reitzner; Wolfgang Steinauer. Mit den Wappen darunter. € 5000,–
Die vier Blätter zeigen den Inneren und den Äußeren
Rat von Ingolstadt im 16. Jahrhundert. An der Spitze
80
der Stadt stand in dieser Zeit der „Rat“, erstmals bezeugt für das Jahr 1309. Dieser setzte sich zusammen
aus dem „Inneren Rat“, der eigentlichen Stadtverwaltung, und dem „Äußeren Rat“. Diese Kammer war beratendes und kontrollierendes Organ und wurde von
den Bürgern gewählt. Erstmals 1407 ist auch ein Bürgermeister nachweisbar, der zum Inneren Rat gehörte.
Dieses Amt scheint halb- und später vierteljährlich gewechselt worden zu sein.
Die vorliegenden Blätter zeigen diese zwei Kammern
zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten. Auf jeweils
dem einen Blatt eines Paares ist der Innere Rat und
auf dem anderen Blatt der Äußere Rat dargestellt.
Die R
­ atsmitglieder tragen eine Pelzverbrämung an der
Oberbekleidung. Die Blätter sind auf Grund der Benennung des Stadtschreibers zeitlich einordbar. So war
Hudler im Zeitraum 1562–1577 Stadtschreiber; dazu
passend erscheint Steinauer beim Äußeren Rat, denn
nach 1578 gehörte er nachweislich zum Inneren Rat.
Auf Hudler scheint direkt Georg Wagner als Stadtschreiber gefolgt zu sein, er ist 1578–1582 als Stadtschreiber nachweisbar. – Allgemein guter Zustand der
Blätter. Einzig beim Blatt des Inneren Rates um 1580
Bereibungen.
Johann Jakob Meyer (Meilen 1787–1858 Zürich)
„Palais roÿal à Stuttgard 1846“. Aquarell über Bleistift. 21:27,9 cm. Slg.: Nachlass des Künstlers. € 3700,–
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dem italienischen König Vittorio Emanuele II. aus Anlass eines Besuches in Venedig gewidmet und vorgelegt.
– Trotz einiger Paginierungsfehler am Schluss von Bd. I
vollständig. Mit sehr schön illustriertem Titel, der den
Markuslöwen, umgeben von den Namen der Dogen,
zeigt; dazu in Kartuschen die Namen der wichtigsten
venezianischen Architekten und zwei Ansichten des
Dogenpalasts und der Seufzerbrücke. – Die Tafeln in
sehr schönem und lebendigem zeitgenössischem Kolorit. – Sehr gutes Exemplar. – Cicogna 4583–84.
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of very famous humanists like Parrasio, Chalcondila
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and Lascaris, devoted him following juridical studies
in the universities of Pavia and Bologna, graduating
then „in utroque“ at Ferrara in 1516. Promoter of a real
methodological-cultural revolution in the approach to
juridical studies, he was the first one to conjugate the
benefits of the philological criticism and the historical
erudition to a deep knowledge of the Roman juridical
sources and the medieval jurisprudence. The volume
contains the first of Alciati’s works printed anytime,
written while he still studied at Ferrara university. In
them it clearly appears already defined the revolutio­
nary approach to legal text studies, originated from the
lesson of the humanists that will bring Alciatus to rise
a primary role, together with leading figures as Zasio
and Budè, in the juridical history of the renaissance. Of
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Eine Stadt. Spiel für Kinder. Text: Robert Seitz.
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5, Prampolini 1, H. Richter 3, Segal 2).“ – Erste Ausgabe. Unauffällig restauriert, sehr schönes Exemplar
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Davringhausen, Heinrich M[aria]. Die Dollarmännchen. Acht Märchen. [Text:] Eugen Lewin-Dorsch. Berlin, Der Malik-Verlag (1923).
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zu Lewin-Dorschs Entwurf expressionistischer Wel-
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tenwende schuf Heinrich M. Davringhausen, zu diesem
Zeitpunkt Mitglied der „Novembergruppe“, der wichtigsten Berliner Künstlervereinigung der 20er Jahre.“ –
Erste Ausgabe. „Die Märchen der Armen“, Band 2. Ein
Meisterstück der proletarischen Jugendliteratur. – Sehr
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Freyhold, K[onrad] F[erdinand] [Edmund] v[on].
Osterbuch [Einbandtitel: Osterbuch(!)]. Verse von
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Abb.); Ries S. 530/5 und S. 260f.; Stuck-Villa II, 186.
– Erste Ausgabe des ersten Bilderbuchs des Verlages
Bruno Cassirer; hier in der kaum bekannten Version im
ursprünglichen Einband mit dem Titel: „Osterbuch“,
die bei Stark erwähnt und abgebildet ist. Eines von wenigen zu Ostern 1908 fertiggestellten Belegexemplaren.
Die eigentliche Auslieferung des Buches konnte erst
Weihnachten 1908 mit dem veränderten, der Jahreszeit
angepassten Deckeltitel „Hasenbuch“ erfolgen. Nur
gelegentlich etwas fleckig, sonst gutes Exemplar mit bemerkenswert frischem Kolorit. Von größter Seltenheit.
Goldschmitt, Bruno – Die Schriften Salomos. Mit
8 blattgroßen monogrammierten Original-Holzschnitten von Bruno Goldschmitt. München, Julius Schröder 1922. 32,7 × 25,7 cm. 90, (6) S. und 16
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-kassette, beide mit Vergoldung (signiert: „Knorr
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Rodenberg S. 433/10; 337f.; Sennewald 22/3. – Zehnter Band der „Meisterwerke der Weltliteratur mit Originalgraphik“. Eins von 34 (gesamt 250) römisch nummerierten Exemplaren der besonderen Vorzugsausgabe
mit zwei Extrasuiten der Holzschnitte: Abdrucke des
jeweils ersten Zustandes und kolorierte Abdrucke der
endgültigen Fassungen, alle auf Japan, alle Blätter beider
Suiten vom Künstler eigenhändig nummeriert und signiert, die erste mit „1. Z“ bezeichnet. Die Holzschnitte
im Textband monogrammiert, der Druckvermerk vom
Künstler signiert. Mit Exlibris, ungewöhnlich frisches
Exemplar im Orig.-Pappschuber.
Jünger, Ernst. Der Friede. Ein Wort an die Jugend
Europas. Ein Wort an die Jugend der Welt. Original-Typoskript, datiert „Kirchhorst bei Hannover,
den 4. April 1944“. 30,5 × 21,8 cm. 45 einseitig beschriebene Blätter (einschl. Titel und „Geleit“), geheftet. € 2400,–
Eines der legendären Kirchhorster Typoskripte. Wohl
eine der ersten hektographierten Vervielfältigungen
und Abschriften, die mangels einer legalen Verbreitungsmöglichkeit besonders während des Publikationsverbots … hergestellt worden sind. Vgl. Des Coudres/
Mühleisen S. 42 und B 15a: „Das druckfertige Ms. erhielt Benno Ziegler, der Verlagsleiter d. Hanseat. Verl.Anst., durch Vermittlung v. Alfred C. Toepfer im August 1944“. Der erste legale Druck in deutscher Sprache
erschien 1946 im Verlag Erasmus in Amsterdam in der
Reihe „Die Argonauten“. Vgl. Des Coudres 15d. Die
ersten und letzten Blätter mit meist kleineren Einrissen und Randschäden, sonst erstaunlich gut erhalten.
Sehr selten.
Jünger, Ernst. Heliopolis. Rückblick auf eine Stadt.
Tübingen, Heliopolis-Verlag (1949). 22,2 × 15,1 cm.
439, (3) S., 1 Bl. (Faltplan), dunkelblauer OLederband mit Deckelvignette und Rückentitel in Gold
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Des Coudres/Mühleisen B 20a; WG² 52. – Erste Ausgabe. Eins von 100 nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Werkdruckpapier; in Ganzleder gebunden und im Impressum von Ernst Jünger signiert.
Rücken und Kanten teilweise etwas berieben, sonst
schönes Exemplar im Leinwand-Schuber. Eine der seltensten Jünger-Vorzugsausgaben.
Kirchner – Heym, Georg. Umbra vitae. Nachgelassene Gedichte. Mit 47 (1 zweifarb.) Original-Holzschnitten von Ernst Ludwig Kirchner.
München, Kurt Wolff 1924. 23 × 15,6 cm. (8), 62,
(2) S., zweifarbig illustr. Vorsätze, farbig illustr.
OLwd. € 8500,–
Dube 758–807; Jentsch (Illustrierte Bücher des deutschen Expressionismus) 152 (mit 2 Abb.); Lang (Expressionistische Buchillustration) 175; Schauer II, 119;
The Artist and the Book 142; Castleman, A Century of
Artists Books 1994, S. 229 (Abb. 190); Papiergesänge 45
(mit ganzseitiger Abbildung). – Eins von 500 (gesamt
510) nummerierten Exemplaren auf Bütten. Die Holzschnitte wurden von den Originalstöcken abgezogen.
Die gesamte Buchausstattung erfolgte nach Angaben
des Künstlers, der auch den Einband und den Vorsatz
in Holzschnitt. Mit 47 Holzschnitten, zum Teil mit
in Holz geschnittenem Text von Kirchner. Vorsätze
mit Holzschnitt in Blaudruck auf rosa Papier, Vortitel-Holzschnitt in Rot- und Schwarzdruck. Durchgehend etwas stockfleckig, sonst schönes Exemplar mit
dem seltenen Original-Umschlag.
Laske, O[skar]. Die Arche Noah. (Wien, Verlag von
Anton Schroll & Co.) [1925]. 24,5 × 35,5 cm. 6 beidseitig bedruckte Pappblätter in Leporellofaltung mit
blattgroßen Farblithografien. € 2400,–
Cotsen 6230; Heller/Wien 912 (mit Abb. 65); Ram­
samperl und Klicketick (Österreichische Bilder-­Bücher
um 1900 und heute) 90; Illustrators of ­Children’s Books
1744–1945, S. 149 (Outstanding Foreign P
­ icture Books);
Bilderwelt 554: „… mit dem Leporello-Bilder­buch hat
er (Laske) ein Meisterwerk erzählender Graphik geschaffen.“ (Friedrich C. Heller). – Erste Ausgabe. Zum
Ende hin etwas stockfleckig, sonst ungewöhnlich gut
erhalten.
Leck, Bart van der – Andersen, Hans [Christian].
Het Vlas. Uit het deensch vertaald door Marie Nijland, Van der Meer de Walcheren, geteekend en
gekleurd door B. v. d. Leck. Amsterdam, N. V. De
Spieghel (1941). 25 × 17,8 cm. (1), 10, (1) einseitig
bedruckte, nummerierte Blätter mit farbigen Illu­
strationen, weißer OKarton (Rücken mit wenigen
kleinen Läsuren) mit kleiner Illustration und typografischem Schmuck. € 1950,–
Andel, Avant-garde page design 1900–1950, Nr. 274
(mit Abbildung der Titelseite); From Manet to Hockney 109 (mit Abbildung von Seite 2): „Bart van der Leck
(1876–1956)… emerged as a follower of the Amsterdam
IMPRESSIONIST school… By 1916, he had adopted an abstract style based on schematised designs and
strong colours, and developed a manner which used
primary colours on a flat white surface after meeting
Mondrian in that year. With Mondrian and Van Doesburg, Van der Leck participated in the foundation of
the DE STIJL review…“ – Erste Ausgabe. Eins von 500
(gesamt 550) nummerierten Exemplaren. Anfangs ganz
leicht stockfleckig, gutes Exemplar.
Nückel, Otto – Mann, Thomas. Der kleine
Herr Friede­mann. Mit 11 ganzseitigen Original-­
Bleischnitten und 4 handkolor. figürlichen Ini­tialen
von Otto ­
Nückel. München, ­
Phantasus-­
Verlag
(1920). 25 × 18 cm. (8), 58, (6) S., handgeb.
OPerga­­ment­band (nur minimal fleckig) mit goldgepr. Deckel­
vignette und goldgepr. Rücken­
titel. € 3800,–
Potempa E 4.2; Rodenberg S. 457; Schauer II, 99. –
Zweiter Phantasusdruck. Eins von nur 50 (gesamt 220)
handschr. nummerierten Exemplaren der sehr seltenen
Vorzugsausgabe in Antik-Kalbspergament auf kräftigem handgesch. Bütten. Der Druckvermerk von Thomas Mann und Otto Nückel signiert. Ungewöhnlich
frisches Exemplar.
Seidmann-Freud, Tom. Die Fischreise. Ein Bilderbuch. Berlin, Peregrin-Verlag [1923]. 23 × 29,5
cm. 26 ungez. Seiten mit 12 kolorierten Tafeln,
OHlwd. mit kolorierter Deckelillustration (schlafender Knabe „Peregrin“). € 4900,–
Murken 6 (mit Abb. 10) und S. 177f.; Stuck-Villa II,
304; Illustrators of Children’s Books 1744–1945, S. 150
(Outstanding Foreign Picture Books). – Erste Ausgabe. – „Eindrucksvoller als die Bildkommentare sind
die Bilder selber. Mit kubistischen Mitteln der Ab­
straktion, die an Klee und Feininger erinnern, werden
aus wenigen Elementen die Bilder konstruiert und auf
den jeweils zentralen Bildgedanken hin konzentriert“
(Valentin Merkelbach in Doderer/Müller S. 301–303,
305f.; mit ganzseitiger Farbabbildung auf Seite 265).
Ungewöhnlich frisches Exemplar.
87
Antiquariat Günter Linke
Stand 14
Niebuhrstraße 78 · 10629 Berlin
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Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts · Dada · Originalgraphik · Philosophie
von Francis Picabia enthält die Zeitschrift Beiträge u.a.
von Picasso, Marius de Zayas, Agnes Ernst Meyer, Katherine N. Roades, J. B. Kerfoot und Georges Braque.
Wie oft ohne die in Heft 7/8 enthaltene Fotogravüre
„The Steerage“ von Alfred Stieglitz. Heft Nr. 4 hier in
der Luxusausgabe auf Japanpapier vorliegend mit der
handaquarellierten Zeichnung von Picabias „fille née
sans mere“. Hefte zum Teil im Falz durchtrennt und
mit kleineren Randmängel bzw. Eckausrissen. Dennoch gutes Exemplar dieser großformatigen und fragilen Prä-Dadazeitschrift. Von großer Seltenheit. (Siehe
Abbildung)
Integral. Revista de Sinteza moderna. Redaktion:
M. H. Maxy, I. Voronca, I. Calugaru, F. Brunea (Bukarest), Benjamin Fondane, Hans-Matthis Teutsch
(Paris), Mihail Cosma (= Claude Sernet) in Pavia.
Nr. 1–15 (= alles Erschienene) in 13 Heften. Bukarest, 1925–1928. 30,5 × 23,8 cm. Halbleinenband
der Zeit, alle Originalumschläge sind mit eingebunden. € 28 000,–
Dada – 291. Herausgegeben von Alfred Stieglitz.
No. 1–12 (= Alles Erschienene). New York,
März 1915 – Februar 1916. 46 × 31 cm. Originalhefte. € 28 000,–
Originalausgabe. Almanacco Dada 44 mit Abbildungen auf den Seiten 668–670 – Centre Pompidou Dada
1339, Seite 62 und Seite 694 mit Abbildung – Naumann,
New York Dada, Seite 59 mit Abbildung – Dada Artifacts 82–87 – Le Fonds Paul Destribats 56 mit Abbildung auf Seite 45 – Heller, Merz to Emigre and Beyond,
Seite 57f. mit Abbildungen auf den Seiten 48/49 und 59.
Komplette Serie der 12 erschienenen Nummern der
New Yorker Avantgarde-Zeitschrift unter der Leitung
von Alfred Stieglitz, dessen Fotoatelier mit der Hausnummer 291 auf der 5th Avenue in New York der Zeitschrift ihren Namen gab. Außer der herausragenden
Doppelnummer 5/6 mit 5 ganzseitigen Mecanoporträts
88
Originalausgabe. Ilk, Rumänische Avantgarde K301–
313 – Le Fonds Paul Destribats 251. Zwischen März
1925 und April 1928 sind insgesamt 15 Nummern erschienen. Die Umschlaggestaltung aller Hefte lag in
den Händen von M. H. Maxy, oft unter Verwendung
von Originallinolschnitten. Die Umschläge dieser Integralhefte gehören zu den gelungensten typografischen
Leistungen der rumänischen Avantgarde. Vorliegend
das Exemplar des UNU-Herausgebers Sașa Pană mit
dessen Exlibrisstempel auf der Innenseite des hinteren
Vorsatzpapieres. Komplett und mit allen Originalumschlägen von großer Seltenheit.
Arp, Hans – Ernst, Max. Weisst du schwarzt
du. Mit 5 Klebebildern von Max Ernst. Zürich,
Pra-Verlag 1930. 23,5 × 16 cm. 32 Seiten. Originalbroschur mit einer Umschlagillustration von Max
Ernst. € 12 000,–
Originalausgabe. Hans Arp zum 100. Geburtstag 96 –
Wilpert/Gühring (Arp) 7 – Bolliger, Max Ernst, Illustrierte Bücher und druckgrafische Werke 15. Nr. 32 von
50 nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe, die
von Hans Arp im Impressum voll signiert wurden. Die
10 Gedichte von Arp stammen aus dem Jahr 1922, die
Klebebilder von Max Ernst von 1929. Umschlag minimal fleckig, sonst sehr schönes Exemplar. In der signierten Vorzugsausgabe von großer Seltenheit.
Ernst, Max – Artaud, Antonin. Galapagos. Les îles
du bout du monde. (Die Inseln am Ende der Welt).
Eaux-fortes originales de Max Ernst. Paris, Louis
Broder 1955. 23 × 17 cm. 56 Seiten mit 10 zumeist
farbigen Originalradierungen von Max Ernst und
2 Blatt mit Reproduktionen der Schuberillustrationen. Originalbroschur mit einer gefalteten Originalfarbradierung als Originalumschlag im illustrierten
Originalschuber (= Collection „Écrits et Gravures“,
3). € 14 000,–
Originalausgabe. Spies/Leppien 59, I-XI G mit Abbildungen auf den Seiten 61–65 – Brusberg, Dokumente
3, Max Ernst: Jenseits der Malerei, das grafische Œuvre
73. BP – Max Ernst, Illustrierte Bücher und druckgrafische Werke 77 mit Abbildungen auf Seite 122/23 und
auf dem Umschlag des Kataloges – The Artist and the
Book 101 mit Abbildung. Exemplar Nr. 70 von 115
von Max Ernst signierten Exemplaren auf Vélin de
Rives. Die 11 (inklusive des Umschlages) meist farbigen Radierungen wurden von Georges Visat in Paris
gedruckt. Die Druckplatten wurden nach dem Druck
gestrichen. Der Text von Antonin Artaud stammt aus
dem Jahre 1932. Das Buch gehört zu den schönsten von
Max Ernst illustrierten Büchern. Sehr schön erhaltenes
Exemplar. Sehr selten.
Jahns, Rudolf. Drei Gedichte. Mit 3 handaquarellierten Originallithografien von Rudolf Jahns.
Braunschweig, Walter Klein Verlag 1921. 27,5 × 20,8
cm. 8 nicht nummerierte Blätter. Originalbroschur
mit einer handaquarellierten Deckelillustration von
Rudolf Jahns. € 6000,–
Originalausgabe. Rudolf Jahns, Werkverzeichnis 82
J-L. Nr. 10 von 50 nummerierten und signierten Exemplaren. Es handelt sich um das in dem Werkverzeichnis
von Jahns beschriebene Exemplar und ist wohl das einzige Exemplar in dem Jahns Schwarz-Weiß-Lithografien handaquarellierte. Jede der aquarellierten Blätter ist
rechts unten von Jahns monogrammiert und auf (19)21
datiert. Die Gedichte sind in der Handschrift von Rudolf Jahns lithografiert. Jahns hat von dieser frühen
Veröffentlichung 5 Exemplare mit Originalaquarellen
ausgestattet, die übrigen, bis auf das vorliegende, wurden nur mit Fotolithografien der Aquarelle versehen.
Unikales Exemplar. (Siehe Abbildung)
im ersten Weltkrieg seinen rechten Arm verlor, wird
von 5 (einschließlich des Umschlages) kubistischen
Zeichnungen von Fernand Léger begleitet. Diese Zeichnungen Légers sind die ersten Arbeiten nach seiner Genesung von den Folgen eines Giftgasangriffes, dem er
bei einem Fronteinsatz in der Nähe von Verdun ausgesetzt war. Sensationelles Zusammenspiel von Text
und Illustration und einzigartiges Zeugnis der frühen
und intensiven Zusammenarbeit der beiden Künstlerfreunde. Der Umschlag gering gebräunt und mit kleinen Fehlstellen am unteren und am oberen Teil des
Rückens, sonst schönes und sauberes Exemplar dieser
großartigen Publikation. (Siehe Abbildung)
Léger, Fernand – Cendrars, Blaise. J’ai tué. Prose
par Monsieur Blaise Cendrars et 5 dessins de Monsieur Fernand Léger. Paris, A La Belle Édition 1918.
20,5 × 19,4 cm. 18 nicht nummerierte Blätter. Originalbroschur mit einer Umschlagillustration von
Fernand Léger in Blau und Gelb. € 9800,–
Originalausgabe. Andel, Avant-Garde Page Design 94
und 95 – Donna Stein, Cubist Prints/Cubist Books 62.
Nr. 48 von 300 nummerierten Exemplaren auf unbeschnittenem „papier à la forme“. Die Gesamtauflage
betrug 353 Exemplare. Typografie und Druck besorgte
Francois Bernouard. Der Text wurde in Rot gedruckt,
die Illustrationen von Léger in Rot und Blau, die Umschlagillustration außerdem mit gelbem Pochoir versehen. Der gegen die Unmenschlichkeit und Sinnlosigkeit
des Krieges geschriebene Text von Blaise Cendrars, der
89
Antiquariat Löcker
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Alte Drucke · Architektur · Kunst · Literatur · Zeitgeschichte · Judaica · Autographen
Autograph – Canetti, Elias. Eigenhändiger, datierter (27. November 1972) und unterzeichneter
22-zeiliger Brief. Hs. mit Canettis Anschrift in
London adressiert. In gelaufenem und v. Hd. beschriftetem Kuvert sowie mit Kopie eines 2-seitigen
Briefes desselben an [Friedrich] Torberg (24. Nov.
1972). € 1800,–
In beiden Briefen geht es um das Canetti vorgeschlagene Amt des Präsidenten des ‚Österreichischen PenClubs‘. „..Ich wollte, dass eine Kopie in Wien vorhanden ist, als Dokument für später, damit man dann weiss,
dass man mich, ausgerechnet mich, zu einer politischen
Intrige gegen die ‚Linke‘ verwenden wollte ..“.
Schweiger, Aufbruch u. Erfüllung. S.95; Pabst, Wr.
Grafik um 1900. S. 323 u. Brandstätter, Design der
Wr. Werkstätte. S. 206. Sehr seltene, frühe Illustrationsarbeit des Secessionskünstlers Carl Otto Czeschka
(1878–1960), der als einer der wichtigsten Gestalter der
Wiener Werkstätte gilt. „Von Künstlerhand gestalteten Kalendern kam um 1900 besondere Bedeutung zu.
.. Ein Großteil der Wiener Künstler im Umkreis von
Secession und Hagenbund beschäftigte sich mit diesem
Genre. .. Aus der Fülle der Kalenderproduktion nach
1900 seien noch ein paar signifikante Beispiel angeführt:
für 1904 schuf Carl Otto Czeschka für die Druckerei
Reisser einen Kalender mit Original-Farbholzschnitten
..“ (vgl. dazu Schweiger). – Die Monats-­Kalenderblätter
in Blau und Terracotta gedruckt und mit je einer kleinen
Tierkreiszeichen-Vignette. Die einzelnen Tage unter
Anführung des jeweiligen Namenspatrons. Die Illu­
strationen in klassischer Wiener Jugendstil-Weise zeigen u.a. einen Ritter im Mondschein, Bauern bei der
Ernte, eine Meerjungfrau, einen Narren etc.
Freimaurerei – Rituel der Lehrlinge zum Gebrauch der [Loge] W[ahrheit] u[nd] E[inigkeit] zu 3
gekrönten Säulen im Orient von Prag. 5791 [= 1791].
Als Manuskript für Brüder. Ohne Ort und Vlg. 5791
[= 1791]. 4°. 114 S. Ungebunden u. unbeschnitten,
in losen Lagen. In eigens angefertigter, neuer Pappkassette m. schwarzgedr. Rü.titel. Text tlw. stärker
angestaubt, etw. angeschmutzt. € 1600,–
Czeschka, [Carl Otto]. Kalender 1904. Gez[eichnet] von Czeschka. (= Einbandtitel). [Wien], Buchund Steindruckerei Christoph Reisser’s Söhne
[1903]. 19,5 × 21 cm. 13 Bll. Mit 12 ganzseit. Monatsbildern in Farbholzschnitt (gedruckt in Blau, Terracotta, Grau und Schwarz). Blaugrauer OKart. m.
Kordelbindung, beigem Flächenornament (Schneckenmuster) und schwarzgedr. Titel auf Vorderdeckel. Rü. etw. berieben, Einband lediglich m. Stellspuren, papierbedingt leicht gebräunt, 3 Bll. m.
Nagelschlagläsur, ansonsten in sehr gutem, beinahe
unberührtem Zustand. € 5000,–
90
Wolfstieg II, 33872. Höchst seltenes, freimaurerisches
Ritual des Lehrlingsgrades der Prager Loge ‚Zur Wahrheit und Einigkeit zu den drei gekrönten Säulen‘. 1788
wurde beschlossen „die von unseren Alten adoptierten
Zeremonien und Symbole, ihrer Bedeutung unbeschadet, unseren aufgeklärten Zeiten anpassender zu machen“. Es wurden demnach ein neues Gesetzbuch, Verhaltensmaßregeln für die Logenbeamten und auch neue
Rituale für alle drei Grade erstellt und 1790 in Kraft gesetzt. Diese neu geschaffenen Rituale entsprechen annähernd den Zinnendorf’schen Ritualen, Abänderungen
bestehen lediglich ‚in moralischen Ausdeutungen der
Symbole, in der Ausfeilung des Stils und in der Vermeidung von Schleppendem‘. (Vgl. dazu Kodek, Von
der Alchemie zur Aufklärung. S. 226). Vorliegend das
neue Lehrlingsritual.
Ginzkey, Franz Karl. Hatschi Bratschi’s Luftballon. Eine Dichtung für Kinder mit vielen Bildern
von Erwin Tintner. Wien u.a., Rikola (1922). 4°.
51(5) S. Mit Titelbild u. farb. Textillustr. v. Erwin
Tintner. Roter OHalbleinenbd. m. farb. Einband­
illustr. u. illustr. Vorsätzen. Ecken bestoßen, an den
Kanten etw. abgerieben, Einbd. tlw. leicht angeschmutzt, Hinterdeckel vereinz. fl., im Text stärker
abgegriffen u. tls. knittrig, flieg. Vorsatz m. unterlegtem Einriss (Klebeband). € 800,–
Heller, Die bunte Welt 576; Lex. KJL IV,221 u. StuckVilla 510. Zweite Ausgabe des bekannten Kinderbuches. Mit den künstlerischen Illustrationen von Erwin
Tintner im Rikola-Verlag herausgegebene, neue Fassung. Die einzige mit den Tintner-Illustrationen und
mit der noch ungeglätteten Textvariante. „Tintners Illustrationen – teils gerahmt, teils freigestellt – vermitteln einen heiteren, ‚südlichen‘ Eindruck, sind locker
gezeichnet und fröhlich luftig im Kolorit, eine meisterhafte Übersetzung des (mitunter ja grausigen) Textes in
eine versöhnliche Bilderwelt“ (Heller).
[Liechtenstein, Johannes Prinz von]. ‚Marine-Bilder 1906‘ (Einbandtitel). 29,3 × 40,5 cm. 30 Kartonbll.
auf Leinenfälzchen mit insges. 255 Original-­Photo­
graphien (im Format von 3,5 × 5,7 bis 23,5 × 17,5 cm,
meist 14 × 9,5 cm). Flex., blauer Lederband der Zeit
m. goldgepr. Titel u. schlichtem Rahmen auf Vorderdeckel, umseit. Goldschnitt u. gemust. Vorsätzen. An den Kapitalen etw. lädiert, Ecken berieben,
Einbd. stellenw. m. Kratzspuren, die festen Kartonbll. tls. gebräunt u. stockfl. € 6500,–
Einmaliges marinehistorisches Zeitdokument, aber
auch aus kulturhistorischer Sicht von Bedeutung. Privates Photoalbum des Offiziers der k. u. k. Kriegsmarine
Johannes Prinz von und zu Liechtenstein. Aufgenommen in der Zeit von 1906–11 während unterschiedlicher
Stationen seiner militärischen Laufbahn. Darunter u.a.
Aufnahmen vom Kaisermanöver 1906 in Dalmatien,
von der Torpedo­boots­flotille 1908, dem Stapellauf der
S.M.S. Admiral Spaun (30.10.09), sowie von der Sta­tio­
nierung Liechtensteins auf dem Torpedo­boot Delfin
(1908) bei einer Fahrt im dalmatinischen Raum und auf
der S. M. S. ‚Taurus‘, dem Stationsschiff in Konstantinopel, in den Jahren 1910–11. Die Aufnahmen zeigen
neben Schiffen u. Flottenformationen ‚Türkische Arbeiter an Bord‘, ‚Kameel Kämpfe in ­Kadikeuy‘, den
‚Großen Brand in Stamoul, 23.7.11‘, ‚Hingerichtete
bei der Revolution‘, auch 2 Bilder, auf denen u.a. Graf
Ödön Széchenyi abgebildet ist, der am Hof des Sultans
das Feuerwehrwesen aufbaute und als erster Christ
den Titel Pascha erhielt. Mehrere Aufnahmen von privaten Ausflügen mit seiner Frau ‚Marizza‘ (geb. Gräfin Andrassy) und auch einem Photo von Erzherzog
Franz Ferdinand von Österreich. – Prinz Johannes von
und zu Liechtenstein (1873–1959) war das 5. Kind des
Prinzen Alfred von und zu Liechtenstein. Er wurde als
Seeaspirant in die k. u. k. Kriegsmarine aufgenommen
und durchlief alle Chargegrade bis zum Linienschiffskapitän. Er war hauptsächlich im Torpedowesen und in
der Artillerie ausgebildet. (vgl. Frick, Alexander, Prinz
Johnnes von und zu Liechtenstein. [Nachruf]).
[Neiner [d.i. Neuner], Johann Valentin]. Neuer
Lächerlich-jedoch vernünfftiger, bescheidener und
Curioser Narren-Calender / Auf das Jahr 1710.
Worinnen von Monat zu Monat ein nach seiner
Natur und Eigenschafft entworffener Narr / nach
dem jetzigen Stylum der Welt / auf das accurateste
beschrieben wird. Eine Invention, welche schon
zum Vierdten mahl continuiret und an das Tages-Liecht kommet / auch wegen sowohl beygefügter Nothwendigkeit des Calenders / als lustigen
Schreib-Art der Curiosen Welt zur angenehmen
Gemüths-Ergötzung dienen kan. Freystadt [fingiert], Peter Marteau. 16 × 18,5 cm. Tit. (in Rotu. Schwarzdr.), 30 Bll. Mit Kalendarium in Rotund Schwarzdruck u. einigem Holzschnitt-Zierrat.
OBrosch. m. Deckelbild in Kupferstich. Rücken
m. blauem Papierstreifen verstärkt u. m. altem hs.
Titel­schi. Vorderdeckel m. Wasserfl. u. unterlegten
Randrissen, Rü. berieben, Hinterdeckel wohl später
m. altem Papier erneuert u. m. letztem Bl. verklebt
(dadurch Leimschatten), Text im Seitenrand etw.
braunfl., Ecken z. Tl. eselsohrig. € 2500,–
Kosch XI, 108; Böck L., Ein Altwiener Narrenkalender
(in Zs. f. Bücherfreunde 23 Jg., Hft.3, 1931, Ss.41–45).
Sehr selten. Einer von (vermutlich) acht erschienenen
Jahrgängen des ‚Narrencalenders‘, verfasst und anonym herausgegeben von Johann Valentin Neiner (1679–
1748), Weltpriester in der Nachfolge von ­Abraham a
Sancta Clara. Er beschrieb, ähnlich wie dieser in satirisch-volkstümlichen Mahnrufen die Ereignisse seiner
Zeit und produzierte als Priester ohne feste Anstellung
neben Kanzelreden in Mußestunden auch so genannte
Narren-, Moral- und Sittensatiren. – Von den bibliographisch nachgewiesenen acht Jahrgängen dieses Kalenders hat sich nur wenig erhalten. Ludwig Böck konnte
seinerzeit nur 3 Jahrgänge auffinden: „Als Drucker und
Verleger ist Peter Marteau in Freystadt (in einem anderen Jahrgang: Cöln) genannt, ein sicheres Zeichen, daß
der wahre Druckort noch zu suchen ist … Jeder Jahrgang enthält neben derb-satirisch gehaltenen Progno­
stika auf die vier Jahreszeiten, die … sehr schätzbare
Beiträge zum Bilde der Zeit liefern, … zu jedem Monat
eine Abhandlung über eine Spezies von Narren. …
zeichnen sich durch die Mannigfaltigkeit der Einfälle,
die Schlagfertigkeit des Witzes, sowie durch reifes und
scharfes Urteil über die menschlichen Laster und Verkehrtheiten aus…“
91
Margot Lörcher
Inhaberin Dr. Heide Bücklein
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Andô Hiroshige I. (1797–1858)
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Stand 75
Isoda Koryûsai (tätig ca. 1764–1788). Japanischer
Farb­holzschnitt der Serie: „Fûryû zamise hakkei –
Acht Ansichten von eleganten Teehäusern“; Titel:
„Nurioke no Shakuyaku – Die Pfingstrose in einem
Holzbottich mit Lackdekoration“ – Hashira-e
(Pfostenbild) – Eine junge Frau beugt sich zu einem
Mädchen, das vor einem mit einem Tuch bedeckten
Bottich sitzt. Im Hintergrund ein Zaun, hinter dem
blühende Päonien wachsen. € 2680,–
Signatur: Koryûsai ga. Format: hashira-e (ca. 67,6 × 12 cm). Um 1770. – Vgl. Abb. 715 im Katalog des
National­museums Tokyo; vgl. Abb. 353 bei J. Pins:
The Japanese Pillar Print (gleiche Serie). – Hervor­
ragender Druck. Farben teilweise stärker verblasst,
vor allem Violett. Einzelne winzige Löcher; einige
Quer­falten, hier zwei kleine Einrisse an den Rändern;
Papier leicht gebräunt; leichter Oberflächenschmutz.
(Siehe Abbildung rechts)
Andô Hiroshige I. (1797–1858). Japanischer Farb­
holzschnitt der Serie „Rokujû-yoshû meisho zue
– Berühmte Orte in den mehr als 60 Provinzen“;
Titel: „Settsu Sumiyoshi Idemi no hama – Der
Idemi-Strand bei Sumiyoshi in der Provinz Settsu“
– Der von Kiefern umgebene Leuchtturm im
Vorder­grund gehört zum Bezirk des SumiyoshiSchreins. Der berühmte Shintô-Schrein, welcher
den Meeresgottheiten geweiht ist, gilt als einer der
ältesten Schreine Japans. Eine Bogenbrücke führt
zu den Teehäusern am Strand. Schiffe kreuzen auf
der See, die am Horizont von der Awaji-Insel in der
Bucht von Ôsaka begrenzt wird. € 1650,–
Signatur: Hiroshige ga. Verlag: Koshimuraya Heisuke.
Holzschneider: Yokogawa Takejirô (Horitake). Zen­
sur: Mera und Watanabe. Format: ôban (ca. 36,7 × 25,2 cm). Datum: Ochsenjahr, 7. Monat, d.i 1853. –
Tafel 5 bei Okayama: The „Rokuju Yoshu Meisho-zue“
by Hiroshige; Tafel 5 bei Marije Jansen: Hiroshige’s
journey in the 60 odd provinces u.a. – Hervorragender
Druck in völlig frischen, fein abgestuften Farben mit
Bokashi (Abschattung der Farben), Violett leicht
verblasst. Ausgezeichnet erhalten. Volles Format.
(Siehe Abbildung linke Seite)
Utagawa Kunisada (1786–1865). Japanischer Farb­
holzschnitt. Der Sumô (Ringer) Arauma Kichigorô
steht im Ring. € 270,–
Signatur: Kôchôrô Toyokuni ga. Verlagszeichen (nicht
identifiziert). Zensur: Fukushima. Format: ôban (ca.
36,8 × 24,3 cm). Um 1845. – Ausgezeichneter Druck in
frischen Farben, Violett jedoch verblasst. Einige helle
Flecken; Knitterfalten; einzelne kleine Löcher, v.a. an
den Rändern.
Isoda Koryûsai
(tätig ca. 1764–1788)
93
Meda Riquier Rare Books Ltd.
Stand 40
4 Bury Street St James’s · London SW1Y 6AB, Großbritannien
Telefon +39 (0)333 388 99 85
E-Mail: [email protected] · Internet: www.medariquier.com
Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts
Bonaventura, [Pseudo]. Meditationes passionis
Christi: Incominciano le devote meditationi sopra
la passione di nostro signore. Venice: Bernardino de
Benali [with Matteo Capcasa], before 6 April 1491.
4to (201 × 140 mm); Roman type, 34 leaves, 41 lines,
eleven half-page woodcut illustrations. Binding:
19th century dark brown crushed morocco, in a
green cloth slipcase. Provenance: from the libraries
of Walter Ashburner with his stamp on 3 leaves and
Otto Schäfer. Some marginal soiling, several lower
corners expertly renewed, occasionally affecting a
letter. € 60 000,–
A very rare and beautifully illustrated edition of this
famous pseudonymous work, so influential in the
formation of iconographic themes in Renaissance art.
This is one of two editions with these magnificent
illustrations (the earlier was GW 4769 of a few months
before, one copy in Venice, Museo Correr). – The
illustrations comprise: the Raising of Lazarus, Christ’s
entry into Jerusalem, the Last Supper, Christ on the
Mount of Olives, Christ taken as Prisoner, Jesus before
Pilate, the Flagellation, the Crowning with Thorns,
Christ carrying the Cross, the Crucifiction and the
Resurrection. – The woodcuts are described by Essling
in Les Livres à ­figures vénitiens, and two woodcuts are
reproduced there.
„Les gravures de cet ouvrage, entoureés d’ un cadre a
deux filets, tantôt simple, tantôt double, occupant toute
la larger de la page, avec une dimension moyenne de 105
mm. de larger sur 102 de hauteur. Ces compositions, où
la manière de Bellini est un peu modifiée par l’ influence
mantegnesque, sont traitées avec un soin delicate qui se
constate rarement dans les illustrations contemporaines
de ce genre. Malgré l’ exiguité du format, l’ ordonnace
aisée des scenes, le dessin souple des figures, la grâce
savante des mouvements, l’ instinct des combinaisons
ornamentals, leur donnent un place tout à fait à part. Les
têtes, pleines de caractère, experiment eloquentement
les sentiments qui animent les acteurs; les draperies
tombent en plis aisés et élégants; le décor surtout,
paysage ou details d’ architecture dans le pur style de
94
la Renaissance, est toujours en parfait harmonie avec
le sujet représenté, et permet un heureux agencement
des figures et des fonds. Les motifs architecturaux
où, comme dans beaucoup des bois vénitiens de cette
époque, l’ arcature joue un role preponderant, sont
choisis avec un rare sûreté de goût por produire l’
effet le plus pittoresque. Il est évident que ces dessins
ont èté executes par un artiste de premiere ordre. Le
tailleur de bois, de son côté, n’ a pas, si l’ on songe
aux moyens limités de son interpretation, trop altéré
la composition originale; la taille est fine et nette, au
simple trait indiquant seulement les contours, selon la
mode vénitienne; le tirage est soigné. La reunion de teles
qualities permet de ranger ces graveurs parmi les plus
remarquables de la meme periode.“ Essling I, 362–366.
Of utmost rarity, only two other copies are known:
(Florence BN; Modena Estense). This is the only copy
in private hands.
IGI 1918; GW 4772; Schäfer 71.
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Incunabula – Voragine, Jacques de. Sermones quadragesimales fratris Jacobi de Voragine ordinis predicatorus: quondam archiepiscopi Ianuensis: m registro eorundem in principio [Sermo de passione…
; Sermo de planctu beate Marie virginis]. Venise,
Simon de Luere, 1497 – One volume 8vo de [7], 90
ff. (f. 75 blank), [1]. Title page with woodcut. 52 lines
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Mayeur de Saint-Paul, François-Marie. Tableau
du nouveau Palais-Royal. Londres, et se trouve à
Paris, Maradan, 1788–2 volumes 12vo with two large
folding views of the Ancien and Nouveau PalaisRoyal. € 450,–
Only edition of this rare and curious pamphlet on the
most shady place of old Paris.
Famous for seven centuries for writing the Legenda
aurea (Golden Legend), Jacques de Voragine (c.1228–
1298) belongs to the same generation as Thomas
Aquinas.
Manuscript – Horace. Flores et Sententiae Ex Horatio collecta Curâ et Labore Coulson Fellowes.
(England, c. 1700–1750) – A small quarto volume
of 84 square sheets unencrypted bringing together
a selection of the works of Horace. € 1500,–
The author of this manuscript is Coulson Fellowes. It is
probably the member of the British Parliament (1696–
1769), On the fourth sheet he wrote: Carpe diem quam
minimum credula postero …
Gastronomy – La Chapelle, Vincent. Le cuisinier
moderne, qui aprend à donner toutes sortes de repas:
en gras & en maigre, d’une manière plus délicate
que ce qui en a été décrit jusqu’à présent: divisé en
­quatre volumes, orné de figures en tailles-douces.
A La Haye, Imprime chez Antoine de Groot, Aux
depens de l’Auteur & ce vend Chez Antoine van
Dole, libraire, 1736 (1735) – 4 parts in two volumes
8vo. 11 folding plates of table plans and dinner, and
4 tables flyers menus. € 4000,–
Original French edition of „the Modern Cook“ Vincent
de la Chapelle, chef of the Earl of Chesterfield, and of
the Prince of Orange. This is the largest fine work of the
eighteenth century which was reprinted in 1742 with
327 additional recipes.
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by Andries Pauwels after Abraham van Diepen­
beeck, many footers including several half-page of
flowers in pots. € 1000,–
First edition of one of the most important books of
Flemish emblems. He opposes allegorically Vanity the
Truth in many situations.
Gastronomy – La Chapelle, Vincent. Le cuisinier moderne, qui apprend à donner toutes sortes
de repas, en Gras & en Maigre, d’une maniére plus
délicate que ce qui en a été écrit jusqu’à present ; divisé en cinq volumes, avec de nouveaux Modèles de
Vaisselles, & des Desseins de Tables dans le grand
goût d’aujourd’hui, gravés en Tailles-douces … seconde édition. La Haye, au dépend de l’Auteur,
1742–5 parts in 3 volumes in 8. 13 folding plates of
table plans and 5 tables flyers menus. € 5000,–
Lurçat, Jean – Cingria, Charles-Albert. Les Limbes. Pointes sèches de Jean Lurçat. Paris, Jeanne Bucher, 1930 – A paperback quarto volume with 9 original etchings by Jean Lurcat drawn by P. Hassen:
8 full-page and 1 colophon on the last page of text.
Binding paperback edition with a folded cover. Original edition printed in 131 copies. 1/100 numbered
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On an esoteric story Cingria, Jean Lurcat tabled nine
beautiful surreal engravings.
Partially original editiont that follows the 1735–1736
first edition. This is the largest and fine cooking work
of the eighteenth century.
Abélard, Pierre. Lettres d’Héloïse et d’Abailard.
Paris, J.B. Fournier le jeune et fils, de l’imprimerie Didot le jeune, L’an quatrième (1796). 3 folio
volumes adorned with eight engravings by Moreau le Jeune. Binding of the time in half red morocco. € 1400,–
Emblemata – Burgundia, Antonius. Mundi Lapis
Lydius sive Vanitas per Veritate Falsi Accusata Conuicta.. Anvers, Typis Viduae Ioan. Cnobbari. 1639.
Small quarto with frontispiece engraved by Theodore van Merlen and 50 boards emblems engraved
The best edition of the letters of Heloise and Abelard
superbly illustrated by Moreau le Jeune and printed on
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(Brenz, Johannes). Confession des durchleuchtigen
hochgebornen Fürsten und Herrn Herrn Christoffs
Hertzogen zu Wirtemberg und zu Teckh Grauen
zu Mümppelgart… dem versamleten Concilio zu
Trient durch irer F. G. gesandten überantwort.
Mit Wappenholzschnitt. Titel in Rot und Schwarz.
Lauingen, Mayer (1552). Kl.8°. 203 S., 1 Bl. Neuerer
(antiquierter) Pergamentband. € 3500,–
VD 16, W 4477. Eine von mehreren Ausgaben des Jahres 1552. Brenz war maßgeblicher Autor des Württ. Bekenntnisses, zu dessen Übergabe er, 1552 von Herzog
Christoph gesandt, mit drei württembergischen Theologen vergeblich vor das Konzil zu Trient zu kommen
versuchte. Die „Confessio“ wurde neben der Augsburger Konfession grundlegend für die Lehre der Evangelischen Kirche in Württemberg. – Schwach gebräunt u.
gering stockfleckig. Etwas wasserrandig.
Heidegger, Martin. Was ist Metaphysik? Bonn,
Cohen 1929. Gr.8°. 29, (3) S. Okt. € 1200,–
Saß 17. KNLL VII/546 f. Ziegenfuß I/491 f. Erstausgabe. Mit eigenh. Widmung u. Unterschrift von Heidegger an Karl Reinhardt, 1929. – Einband etwas angestaubt und mit kl. Randläsuren. Unbeschnitten.
Hölderlin, Friedrich. Hyperion oder der Eremit in
Griechenland. 2 Bände in 1. 2. A. Stgt., Cotta 1822.
Kl.8°. 160; 124 S. Moderner Lederband mit Goldpräg. u. rotem Rückensch. € 2000,–
Borst 777. Goedeke V/471, 1. – 2. Ausgabe von Hölderlins Hauptwerk, fast so selten wie die Erste. – Einband
verblasst. Kaum fleckig.
Mörike, Eduard. Das Stuttgarter Hutzelmännlein.
Märchen. Stgt., Schweizerbart 1853. Kl.8°. IV S., 1
Bl., 168 S., 1 Bl. Illustr. Oln. mit Deckelvergoldung
u. Goldschnitt. € 2800,–
Erste Ausgabe. Borst 2509. – Einband gering berieben.
Rücken mit kl. Einrissen. Gelenke locker. Gering stockfleckig. (Siehe Abbildung)
Hildebrandt, Lily. Klein-Rainers Weltreise. Mit 14
Farblithographien von Lily Hildebrandt. München,
G. W. Dietrich 1918. Quer 4°. 16 nn. Bll. Gelber
Orig.-Pappband. € 3000,–
Dietrichs Münchener Künstler-Bilderbücher, Buch 33.
– Erstausgabe dieses bedeutenden Beispiels für das experimentelle Bilderbuch der Hinterglasmalerin und
Hölzelschülerin. Lily Hildebrandt (Fürth 1887–1974
98
Stuttgart) stammte aus der jüd. Familie Uhlmann. 1913
zog sie nach Stuttgart und war dort Meisterschülerin
von Adolf Hölzel. Ihr Stuttgarter Haus wurde nach
1919 zu einem Treffpunkt der Avantgarde. – Mit einer
vierzeiligen eigenh. Widmung der Verfasserin (ohne
Namenszug) „Meiner lieben Bertha zum Andenken an
das Haus Hildebrandt, Weihnachten 1918“. Bertha war
die Haushälterin im Hause Hildebrandt. – Rücken berieben, Bezug am Fuß abgestoßen. Buchblock lose im
Einband. Fast fleckenfreies Exemplar.
Struwwelpeter – Netolitzky, Fritz. Der Aegyptische Struwwelpeter. Für brave Kinder von 3–12
Jahren. Mit farblithographischen Illustrationen von
Magdalena Netolitzky. 999. A. (!) Wien, Carl Gerold’s Sohn [ 1895]. 4°. 16 Bll. Ohln. mit farb. Deckelillustration. € 1400,–
Erste Ausgabe. Wegehaupt II, 8. Anonym erschienene
Parodie auf die Ende des 19. Jahrhunderts sehr populäre altägyptische Mythologie. – Einband etwas berieben, vorderes Gelenk schwach, sonst gutes Exemplar.
Pound, Ezra und Guiseppe Santomaso. An
Angle. Mit sieben Originallithographien von Gui­
seppe Santomaso u. 1 Schallplatte. St. Gallen, Erker
Presse 1972. Gr.Fol. (38 × 48 cm). 12 Bogen. Oln. in
Oln.-Schuber. € 3000,–
Enthält den Canto XVII… und Fragmente des Canto
LXXVI … von Ezra Pound sowie sieben Originallithographien von Guiseppe Santomaso. Der Text wurde in
der Handschrift des Künstlers lithographiert. Exemplar
81/120 der Normalausgabe (gesamt 200), hier jedoch,
neben den Signaturen von Ezra Pound und ­Guiseppe
Santomaso im Impressum, alle Lithographien vom
Künstler signiert und auf dem Vortitel mit einer persönlichen, graphisch gestalteten Widmung an Manfred
Hügelof versehen. Dem Band ist eine Schallplatte beigegeben, auf welcher der Dichter die im Buch enthaltenen Texte liest. – Schuber fleckig.
Quintilianus, Marcus Fabius. (Institutiones oratoriae libri XII). Mit Holzschnittdruckermarke am
Schluss. Florenz, Giunta 1515. Kl.8°. 4 Bll., 269
(recte 367) Bll., 1 Bl. Hprgt. d. 18. Jhdts. € 2500,–
Adams Q53. – Seltene Ausgabe des Hauptwerkes des
im 1. Jahrhundert n. Chr. lebenden römischen Rhetorikers. – Rotes Rückenschild nur noch zu 2/3 vorhanden.
Gelenke außen u. innen mit kl. Wurmspuren. Alte Notizen auf Vorsatz u. Titel. Teilweise wasserrandig und
stellenweise stock- bzw. fingerfleckig. Insgesamt noch
recht gutes Exemplar.
Spee, Friedrich v. Trutz Nachtigal, Oder Geistlichs-Poetisch Lust-Waldlein, Deßgleichen noch
nie zuvor in Teutscher Sprach gesehen. Mit 1 gest.
Frontisp. Köln, W. Friessem 1649. Kl.8°. 7 Bll. 341,
(3) S. Prgt. d. Zt. € 3000,–
Zweiter Druck der Erstausgabe. Dünnhaupt 3.1.
„Erstausgabe des wohl bedeutendsten Liederbüchleins der Jesusminne“ (Dünnhaupt). Ohne die 24 Bll.
Notenbeilage, die nur einem Teil der Aufl. beigegeben wurde. Angebunden: Bauhuis, B. Epigrammatum
libri V. 119, (1) S. München 1634. – Einband fleckig u.
beschabt. Schließbänder fehlen. Stellenweise fingerfleckig u. etwas wasserrandig. Am Schluss Notizen
von alter Hand.
Bankenwesen – Marperger, Paul Jacob. Montes
Pietatis, oder Leyh-Assistentz und Hülffs-Häuser,
Lehn-Banquen und Lombards, wie solche in einer
Jeden Republic, der gemeinen Bürgerschafft, und
auch andern Leuten, sonderlich aber dem Nothleidenden Armuth zum Besten, höchst nöthig und
nützlich anzulegen… auch wie die heutiges Tages so
sehr übliche Leib-Renten, Braut-Wittwen und Todten-Cassen ingleichen die Lotterien… weit profitabler als bis anhero geschehen anzustellen seyn… Mit
1 gest. Frontispiz u. 1 gef. Tabelle. Leipzig, Friedrich
Groschuff 1715. 7 Bll., 466 S., 7 Bll. Hldr. im Stil der
Zeit. € 8000,–
Sehr seltene erste Ausgabe. – Marperger gehörte zu
den produktivsten Autoren des deutschen Kameralismus. (NDB). – Sauberes, gleichmäßig schwach gebräuntes Exemplar.
Hausvater – Schröter, Caspar. (d. i. C. Hellwig).
Allzeitfertiger Hauß-Verwalter, Worinnen ein Garten-, Koch-, Condir- und Distillir-, Wie auch Artzney-Buch. Allen Hauß-Vätern, Hauß-Müttern,
Verwaltern, Pachtern, Gärtnern, Köchen, Kellnern,
Distillirern und andern curieusen Liebhabern zu
grossen Nutzen mit sonderbahren Fleiß, auch seinen
Figuren, Vorrede und Registern ausgefertiget. 3 Teile
und Anhang in 1 Band. Mit 1 Holzschnitt-Frontispiz zum Arzneibuch und 32 Textholzschnitten.
Frankfurt u. Leipzig, Ritschel 1712. 6 Bll., 360 S.; 1
Bl., 128 S.; 105 (1) S., 22 Bll.; 16 S. Hldr. im Stil der
Zeit. € 1500,–
Weiss 3497 (Kochbuch). Enthält in 3, jeweils mit eigenen Titeln versehenen Teilen, ein Hausvater-, ein Kochu. ein Arzneibuch. Durchgehend schwach gebräunt
bzw. stockfleckig.
Schröter, C. Der wohlzugerichtete und profitable
Feld-Bau, Darinnen Von denen unterschiedlichen
und veränderlichen Witterungs-Vermuthungen…
Sonderlich aber von der Feld- und Acker-Arbeit…
Von allerhand Kraut-, Baum- und andern Gärten.
Von dem Wein- und Hopffen-Bau, samt vortheilhafften und höchst nützlichen Wissenschafften und
Weinkünsten… Nebst einer Zugabe Bestehend in
allerhand bewährten Hülffs-Mitteln, vor Pferde,
Rindvieh, Schaafe, Schweine, Hüner und dergleichen zu gebrauchen… Dabey zum Beschluß eine
nützliche Nachricht von denen Bienen angehänget. Mit 1 gest. Frontispiz. Frankfurt u. Leipzig,
Ritschel 1715. 7 Bll., 496 S., 7 Bll. Hldr. im Stil der
Zeit. € 1500,–
Erste Ausgabe. – Behandelt neben Acker- u. Gartenbau auch Wein- u. Hopfenanbau (97 S.), Pferd- u. Vieh­
arzneien u. Bienenzucht. – Durchgehend schwach gebräunt u. gering stockfleckig.
Rom – [Bosio, Antonio(?)]. Abgebildetes Neues
Romm, Darinnen die heute verhandene Kirchen…
Palläste, Gebäwe (!), Gemählde oder Schildereyen,
Gehawene und geschnitzte Bilder, Bibliothecen…
Gärten, Brunnen… und dergleichen merckwürdige
Herrligkeiten dero Stadt Rom… vor Augen gestellet
werden. Auß dem Ital. … übers. von A. Reimarus.
Mit 1 gest. Titel, 86 Kupfertafeln, 2 Textkupfern u.
25 Textholzschnitten. Arnheim, J. F. Haagen 1662.
Kl.8°. 18 nn. Bll., 791, (1) S. Prgt. d. Zt. mit handschriftlichem Rückentitel. € 1200,–
Fortsetzungsband des von Pompilio Totti verfassten
ersten Bandes („Abgebildetes Altes Romm“). Einer
des bedeutendsten Rom-Führer des 17. Jahrhunderts.
Die Kupfer mit Abb. und Textkommentar von Kirchen, Plätzen, Palästen, dem Kapitol, Märkten, Plastiken (von Michelangelo) u. a. Die Beschriftung der
Tafeln in holländischer Sprache. – Einband berieben.
Rückdeckelbezug etwas aufgerauht. Wurmgänge in
den Vorsätzen, einer im Vorderdeckelbezug und im
Buch an zwei Stellen (ca. ab S. 220 ff. und 740 ff.), auch
die Kupfer dort. Titel und Kupfertitelrückseite mit Besitzvermerken, überwiegend von alter Hand. Vereinzelt
(braun-)fleckig.
Stuttgart – [Keller, Karl Urban]. Stuttgart mit seiner nahen Gegend. Nach der Natur als Panorama
im Umrisse und in 12 radirten einzelnen Blättern
dargestellt. Mit 1 Panorama vom Kahlenstein, 4
Gesamtansichten, Berg, 3 Ans. Cannstatt, Münster,
Gaisburg, Gablenberg, Heslach. [Stgt., Loeflund
1804]. 8 S. Pbd. d. Zt. € 7500,–
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Brenz, Johannes d. Ä. In evangelii quod inscribitur,
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centum & decem (u. posteriora capita homiliae octoginta). 2 Bände. Schwäbisch Hall, Braubach 1537–
40. 4°. 4 Bll. (d.l.w.), 438 num. Bll.; 4 Bll. (d.1.w.),
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108 – German, Buchdruckerkunst in Schwäbisch Hall,
15 u. 34. – Erste Ausgabe der bedeutenden Auslegung
der 24 Kapitel des Lukas-Evangelium, selten – Frühes
Erzeugnis aus der Offizin des Haller Erstdruckers Peter
Braubach, dort tätig seit 1536. – „Diese Erklärung der
12 letzten Kapitel wird unter den Brenz’schen Schriften als diejenige bezeichnet, die eine der ausgezeichnetsten Stellen einnimmt“ (German zu Tl. 2). – Titel
mit hs. Eintrag bzw. Besitzvermerk, etw. gebräunt, tls.
stockfleckig od. etw. wasserrandig, Marginalien u. Unterstreichungen v. alter Hand, etw. unterschiedlich gebunden, Ebde. berieben.
Hammerschmidt, Andreas. VI. stimmige Festund Zeit-Andachten für das Chor. Fünffte Stimme.
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1671. 4°. 52 nn.Bll., mit typogr. Musiknoten, alter
Prgt.-Manuskriptbd. € 1850,–
Eitner V, 10 – RISM A, H 1954 – Fünfte Stimme
(2.Tenor) von 7 Stimmbüchern – Enthält 38 Gesänge
– Der evangelisch-lutherische Kirchenkomponist
Andreas Hammerschmidt (* 1610 oder 1611in Brüx,
Böhmen; † 1675 in Zittau) war ab 1633 Organist auf
Schloss Weesenstein bei Graf Rudolf von Bünau, dann
am St. Peter in Freiberg und schließlich ab 1640 an St.
Johannis in Zittau. – Etw. gebräunt u. tls. fingerfleckig,
hint. Deckel mit Wurmspuren.
Hevelius, Johannes. Selenographia: sive, lunae descriptio; atque accurata, tam macularum eius, quam
motuum diversorum, aliarumque omnium vicissitudinum, phasiumque, telescopii ope deprehensarum, delineatio. In qua simul caeterorum omnium
planetarum nativa facies, variaeque observationes,
praesertim autem macularum solarium … sub aspectum ponuntur. Danzig, A. Hünefeld für den
Autor 1647. Fol. 13 (statt 14) Bll., 563 S., mit gest.
100
Titel, 111 Kupfern auf 91 Tafeln (inkl. 3 gefalt. u. 1
mit bewegl. Scheibe) u. 26 Textkupfern, Ldr. d. 18.
Jhdts. € 30 000,–
VD17 39:125064G – Dt. Mus., Libri rari 135 – Volkhoff,
Hevelius 1 – Houzeau-L. 1252 – Honeyman 1672
– Erste Ausgabe der für lange Zeit grundlegenden
Beschreibung des Mondes. – „Eine in siebenjähriger
Arbeit gewonnene, bis dahin unerreichte, mit selbstgestochenen Kupfern ausgestattete Bescheibung der
Mondoberfläche, der Mondphasen und -librationen.“
(NDB IX, 60) – Die schönen und sorgfältig gestochenen Kupfer zeigen neben detaillierten Mondkarten
auch die von Hevelius selbst konstruierten Teleskope
und Instrumente, mit denen er in seiner Danziger Sternwarte die Beobachtungen durchgeführt hatte. – Es fehlt
der Vortitel u. das gest. Porträt – Nur leicht gebräunt
od. braunfleckig, Ebd. berieben. (Siehe Abbildung)
Martini, Giovanni Battista (1706–1784). Eigenhändiges Musikmanuskript der „Dodici duetti da
camera“. Bologna?, um 1760?. Quer-4º. Mit gezeichnetem Titel u. 37 nn. Bll. (letztes mit unausgefüllten Notenzeilen). 10 Zl. Flex. Ppd. d. Zt. mit
Buntpapierbezug. € 4000,–
Eines der Hauptwerke des berühmten Padre Giambattista Martini und zugleich eine der wenigen zu Lebzeiten gedruckten Kompositionen: die zwölf Duette für
zwei Singstimmen und Generalbass (Erstausgabe im
Druck: Bologna, Volpe, 1763 – RISM M 1006), hier
vorliegend in einem nicht signierten Manuskript, das
nach Schriftvergleich von der Hand Martinis selbst
stammen dürfte. – Auf festem Papier mit Wasserzeichen
„Urbino“. Innengelenke mit Wurmspuren, anfänglich
Bassbezifferungen in Bleistift eingetragen, leicht gebräunt, stellenw. wenig fleckig, Deckel abgeschabt und
stark geknickt, Rücken erneuert.
mit hs. Besitzeintrag u. etw. braunfleckig, kl. Wurmgang u. tls. etw. wasserrandig, letztes Bl. mit Eckabschnitt u. kl. Randläsur, Ebd. etw. berieben, Rückengelenke unterlegt.
Schröder, Karl Franz. Russisches Apothekerbuch,
nebst der Russischen Feld- und Schiffs­apo­theke.
Aus dem Lateinischen. Kopen­
hagen u. Leipzig,
Faber und Nitschke 1788. 8°. 2 Bll., 208 S., 7 Bll.,
Hldr. d. Zt. mit Rsch. u. Rverg. € 1200,–
Nicht in Schelenz, Hirsch-H., etc. – Einzige Ausgabe, sehr selten. – Karl Franz Schröder (1756–1789)
ist als Übersetzer medizinischer Werke bekannt. – Ab
S.161 mit eigenem Titelblatt „Russische Schiffsapotheke oder Verzeichniß aller nothwendigen Arzneyen,
welche nach der Größe der Kriegsschiffe… vorhanden
seyn müssen“ herausgegeben von Andreas Bacheracht.
– Etw. gebräunt u. braunfleckig, Ebd. tls. etw. berieben,
Rsch. leicht besch.
Schroeter, Johann Hieronymus. Selenotopographische Fragmente zur genauern Kenntniss der
Mondfläche, ihrer erlittenen Veränderungen und
Atmosphäre, sammt den dazu gehörigen Specialcharten und Zeichnungen. 2 Bände. Lilienthal, auf
Kosten des Verfassers 1791–1802. 4°. 9 Bll., XX,
676 S., 1 Bl.; 4 Bll., XXII, 565 S., 1 Bl., mit 2 gest.
Titelvignetten, 75 (tls. gef.) Kupfertafeln sowie 3 zusätzl. eingeb. (mehrf. gef) Sternkarten v. J. E. Bode,
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links mit Tusche bezeichnet, um 1800, 7,5 × 4,5
cm. € 2400,–
(Siehe Abbildung)
Ovidius, Naso P(ublius). Fastorum libri diligentti
(sic) emendatione parisius (sic) impressi aptissimisq(ue) figuris ornati commentatoribus Antonio
Constantino Fanensi: Paulo Marso piscinate viris
clarissimis additis quibusdam versibus, qui deerant
in aliis codicibus. Paris, Denis Roce (um 1510). 4°.
14 Bll., 262 röm. num. Bll., Titel gedruckt in rot
und schwarz mit gr. Holzschn.-Druckermarke u.
6 Holzschnitten im Text, Hldr. mit Rsch. d. 18.
Jhdts. € 3000,–
Renouard 1005 – nicht in Adams, STC, Graesse – Sehr
seltene Ausgabe (über KVK u. WorldCat nur 1 Exemplar in der BSB nachweisbar). – Mit den Kommentaren der Philologen und Dichter Antonius Constantius
(1436–1490) und Marsus Paulus (1440–1484). – Titel
Houzeau-L. II, 1252 – Brown, Astronomical atlases S.
126f. – LGK II, 509 – Poggendorff II, 846 – Erste Ausgabe, mit dem zweiten Band sehr selten. – Schröters
Sternwarte wurde, mitsamt allen noch vorhandenen
Exemplaren seiner eigenen Werke im Kriegsjahr 1813
zerstört. „Schroeter’s works are rare, for many copies
were destroyed when the French burnt his observatory. Schroeter may be said to have laid the foundation
of modern selenography… He also introduced a new
method of measuring the height of lunar mountains.“
(Brown) – Unser Exemplar mit 3 zusätzlich eingeb.
Karten „Entwurf der parabolischen Laufbahnen von
72 Kometen“ (69 × 69 cm) und „ Stenographischer Entwurf des gestirnten Himmels“ von J. E. Bode. – Nur gering braunfleckig, Ebde. etw. berieben, insges. schönes,
sehr breitrandiges, unbeschnittenes Exemplar.
Schubert, Franz. Gretchen am Spinnrade aus
Göthe´s „Faust“ in Musik gesetzt und dem Herrn
… Moritz Reichsgrafen von Fries … gewidmet.
Wien, in Commission bey Cappi und Diabelli
(1821) [PN767]. Quer-Folio. 11 S., mod. Umschl. € 5000,–
Deutsch, Goethelieder 2a – Erste Ausgabe (zweiter Abdruck mit Plattennummer) von Schuberts erstem Meisterwerk. – Bereits im Oktober 1814 komponiert, „das erste selbständige, bedeutende Lied, das er
schrieb.“ (Eusebius Mandyczewsky) – Auf der Rückseite des letzten Blattes eigenhändiger Kontrollvermerk
(wie meist etwas angeschnitten) von Franz Schubert:
„Sch[ubert] m[anu] p[ropria] 319“.
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Stand 60
Untere Gasse 20 · 71032 Böblingen
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Seltene und illustrierte Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts · Naturwissenschaften · Technik · Einbände
Abraham a Sancta Clara, (d.i. U. Megerle). Iets
vor allen, zynde een… Verbeelding van allerhande Standen…, Wetenschappen, Handwerken.
4 Bde. Amsterdam, J. van Waesberge, 1736–45.
8°. Mit Kupferfrontispiz und -porträt sowie 202
Textkupfern nach Jan Luyken. Pergamentbde. der
Zeit. € 2400,–
Die Bde. 2–4 in 1., Bd. 1 in 2. holl. Ausgabe des zuerst
in Deutsch erschienenen „Etwas für alle“. – Die Fülle
der abgehandelten Berufe gibt ein umfassendes Bild des
wirtschaftlichen Lebens und der Technik zu Beginn des
18. Jahrhunderts. – Bde. 1 und 2 am Außensteg minimal wasserrandig, insgesamt sauber. Einbde. leicht angeschmutzt. – Bertsche 38 b 2, 56 b 1, 57 b 1, 57 c 1.
(Beck, Leonhard). Images de Saints et Saintes issus
de la familie de l’empereur Maximilien I. (Die Heiligen aus der Sipp-, Mag- und Schwägerschaft des
Kaisers Maximilian I. Hrsg. von A.v. Bartsch). Wien,
F.X. Stöckl, 1799. Folio. Mit 119 ganzseit. Holzschnitten auf Tafeln. 11 S. Halbpergamentbd. der
Zeit mit goldgepr. Rückentitel. € 6500,–
Erste vollständige und öffentliche Ausgabe einer vom
Kaiser in Auftrag gegebenen Arbeit, von der im 16.
Jahrhundert nur einzelne Blätter und wenige Exemplare mit 95 Schnitten erschienen (diese um 1525).
Durch die Zuschreibung des Herausgebers wurde Hans
Burgk­mair oft als der Künstler genannt, mittlerweile
ist erwiesen, dass die Zeichnungen von Beck stammen.
Geschnitten wurden die Holzstöcke von verschiedenen
Künstlern in den Jahren 1516–1518. – Exemplar aus der
Slg. Adalbert von Lanna (1836–1909) mit zusätzl. eingeb. Kupferporträt des Kaisers, 1660 in Nbg. erschienen. Breitrandig (39 × 28 cm.) und weniger stockfleckig
als üblich. – Dodgson II, 131 ff. Fairfax Murray 53.
­Lipperheide Oc 4. (Siehe Abbildung)
Löhr, Johannes A.C. Die Künste und Gewerbe des
Menschen. Leipzig, G. Fleischer, (1819). 8°. Mit 104
Holzschnitt-Tafeln (in der Paginierung). VIII (recte
XII), 416 S., 2 Bl. Grüner Halblederbd. der Zeit mit
goldgepr. Rücken, Deckelbordüre und Besitzvermerk. € 2200,–
Sehr seltene Folge von Berufsdarstellungen. Die einfachen, aber sehr anschaulichen Tafeln illustrieren die
Ausübung der Tätigkeiten meist in Werkstätten. Löhr
war Theologe und ein außerordentlich produktiver
Jugendschriftsteller. – Gutes, ansprechend gebundenes Exemplar. – Doderer II, 390 f. Hauswedell 781.
Ansonsten nicht in den einschlägigen Bibliographien.
Schauplatz der Natur und Künste, in vier Sprachen, deutsch, lateinisch, französisch und italienisch. 10 Jge. in 7 Bdn. Wien, J. Kurzböck, 1774–
83. 4°. Marmor. Lederbde. der Zeit mit 2 goldgepr.
Rückenschildchen und reicher Rückenvergoldung. € 8900,–
Komplett kaum auffindbare, reich illustrierte Zeitschrift in der Folge von Comenius’ Orbis pictus. Dieses
pädagogisch ambitionierte Kompendium mit schönen
Tafeln beschreibt hauptsächlich Berufe, Werkstätten
und Manufakturen, darüber hinaus Wissenschaften,
Erfindungen, Musikinstrumente, Tiere und Pflanzen,
Naturwunder und Anderes. „In den behandelten Themen beweist der ungenannte Autor eine für seine
Zeit unerhört moderne Einstellung.“ (Strasser, Wiener
Presse…, S. 112). – Hübsches, sehr gut erhaltenes Exemplar, papierbedingt gebräunt. – Slg. Brüggemann II,
S. 267 f. (nur 2 Jge.). Brüggemann/Ewers 786 und Sp.
997 ff. Hayn-G. V, 93. Sonst nicht in den einschlägigen
Bibliographien. (Siehe Abbildung)
102
Sergent, Antoine-François. Portraits des Grands
Hommes, Femmes illustre et Sujets mémorables de
France… 4 Bde. Paris, Blin, (ca. 1786–1792). Folio.
Mit gestoch. Titel, gestoch. Widmung, 4 typogr.
Titeln und 192 Farbaquatinta-Tafeln. Rote Maroquinbde. mit goldgepr. Rückentitel, Deckel­filete,
Steh- und Innenkantenvergoldung sowie Goldschnitt. € 12 000,–
weils nur eine der 8 vorhandenen Serien mit je zwei
verschiedenen Doppelseiten abzurufen. Naturgemäß
sind diese Büchlein durch die mechanische Abnutzung oft nicht mehr funktionstüchtig. Exemplare des
18. Jahrhunderts mit Kupferstichen und in voll funktionierendem Zustand sind nur selten anzutreffen. – Vgl.
Gumuchian 3843 ff. (Siehe Abbildung)
Schön gebundenes Exemplar eines der frühesten umfangreichen Illustrationswerke mit Farbaquatintas. Das
1786 begonnene Werk ist, wie alle Lieferungswerke
der Revolutionszeit, komplett recht selten. Die Tafeln,
meist nach Vorzeichnungen von Sergent, mit Porträts
im Oval oder historischen Begebenheiten, werden von
einem gestochenen Text begleitet. „It is, as colour printing, an harmonious and excellent achievement.“ Colin
Franklin, Early Colour Printing, S. 53. – Vereinzelt
leicht stockfleckig, insgesamt hervorragend erhalten. –
Cohen-R. 951. Fürstenberg 120.
(Zauberei – Flip-Book. Livre magique. Ambigu
magique ou tableaux changeans… Paris, um 1780.)
8°. Mit 84 kolorierten Kupferstichen, 96 nn. Seiten.
Orig.-Broschur. € 7900,–
Frühes Zauber- und Verwandlungsbuch. Durch den
kunstvoll gefertigten seitlichen Schnitt ensteht ein
Griffregister, welches beim Vorführen ermöglicht, je-
103
Antiquariat Manfred Nosbüsch
Stand 66
Carl-Koenen-Straße 25 · 53881 Euskirchen-Kuchenheim
Telefon +49 (0)2251 62 52 72 · Telefax +49 (0)2251 62 53 46
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Schöne Literatur · Geisteswissenschaften · Reisebeschreibungen · Geschichte
Baumgarten, S. J. u.a. Uebersetzung der Algemeinen Welthistorie die in Engeland durch eine Geselschaft von Gelehrten ausgefertigt worden. 1.–66.
Teil in 73 Bänden und 6 Supplementbände, zusammen 79 Bände (komplett). Halle, Gebauer, 1745–
1814. 4to. Mit 61 gest. Frontisp. (st. 66), 76 gest. Titelvignetten (st. 77), zahlreiche gest. Textvignetten,
9 gest. Porträttafeln und 224 Kupfertafeln (Karten,
Ansichten, Pläne, Grundrisse etc.). Lederbände der
Zeit mit 2 farbigen Rückenschildern und reicher
Rückenvergoldung und Pergamentbände der Zeit
(Supplementbände 1–2). € 20 000,–
Band 1 in 2. Auflage, die übrigen Bände in 1. Auflage.
– Gelegentlich fleckig, die ersten Bände mit zeitgenössischen handschriftlichen Anmerkungen, insgesamt
innen sauber. 5 Bände in der Größe leicht abweichend.
Einbände leicht beschabt, ca. 17 Kapitale mit Einriss
oder kleiner Fehlstelle, 1 Rückenschild teilweise abgesplittert. – Insgesamt schöne, wohlerhaltene Reihe in
dekorativen, nahezu einheitlichen Einbänden.
Busch, Gabriel Christoph Benjamin. Handbuch
der Erfindungen. 12 Bände. Vierte, ganz umgearbeitete und sehr vermehrte Auflage. Eisenach, Wittekindt und Bärecke, 1802–1822. Halblederbände der
Zeit mit geprägtem Rückentitel und reicher -vergoldung, marmorierte Vorsätze. € 1250,–
Ohne das auf dem Titel von Band 1 angegebene Porträt des Verfassers. – Stellenweise gering fleckig bzw.
gebräunt, sonst sehr gutes, dekorativ gebundenes Exemplar.
Czösch, Joseph Johann. Europens Umwälzungs­
kriege durch Frankreich: 1792–1814, geographisch-synchronistisch in zwey Perioden mit Farben characteristisch dargestellt. Erste ­
Periode:
Frankreich als Republik: 1792–1803. Zweite
­Perio­de: Frankreich als Kaiserreich: 1804–1814. 2
Teile in 1 Band. Wien, gedruckt bey Anton Strauss,
auf Kosten des Verfassers, 1816–1817. Quer-GroßFolio. 2 Bll., 4 doppelblattgr. kolorierte Tabellen; 2
Bll., 4 doppelblattgr. kolorierte Tabellen. Halblederband der Zeit. € 2500,–
Erste und einzige Ausgabe. – Deckel teils fleckig, Kanten berieben. Titel von Teil 1 dreifach gestempelt. Innen
stellenweise gering fleckig. Gutes Exemplar. – Selten.
Engelmann, G. Das Gesammtgebiet der Lithographie, oder: Theoretische und praktische Anleitung
104
zur Ausübung der Lithographie nach ihrem ganzen
Umfange, durch Darlegung und Veranschaulichung
der ersten Elemente bis zur Angabe des Verfahrens
bei Herstellung des Höchsten und Vollendetsten,
was diese Kunst bis jetzt liefert. Eingeleitet durch
eine authentische Geschichte ihrer Erfindung und
Entwickelung und durch 49 Tafeln mit zahlreichen
Abbildungen erläutert. Uebersetzung des Traité
Théorique et Pratique de Lithographie par G. Engelmann, mit besonderer Rücksicht auf den Zustand
und die Ergebnisse der deutschen Lithographie bearbeitet und mit den nöthigen Zuästzen versehen
von W. Pabst und A. Kretzschmar. Chemnitz, Verlag der Expedition des Gewerbeblattes für Sachsen,
1840. 4to. XIV, 1 Bl., 284 S., 4 Bll. Mit 49 teils gefalteten lithogr. Tafeln. Halblederband der Zeit mit
geprägtem Rückentitel und -vergoldung. € 2600,–
Erste deutsche Ausgabe. – Rücken aufgehellt, Vorderdeckel mit Lichtrand. Text und Tafeln stellenweise
braunfleckig, sonst gutes Exemplar.
Funke, Ph. und G. H. C. Lippold. Neuestes Naturund Kunstlexicon, enthaltend: die meisten, insbesondere aber die gemeinnützigsten Gegenstände aus
der Naturgeschichte, Naturlehre, Chemie, Technologie und Oeconomie. Zum bequemen Gebrauche
für Jedermann nach den bisher gemachten Entdeckungen, Erfahrungen, Erfindungen und Beobachtungen aus dem Gebiethe der oben erwähnten Wissenschaften von einem Vereine mehrerer Gelehrten
neu bearbeitet, vermehrt und verbessert. 10 Bände.
Wien, v. Hirschfeld und ab Band 4: Kaulfuß und
Krammer, 1824–1827. Mit 27 (von 29; 9 kolor.) teils
gefalt. Kupfertafeln. Pappbände der Zeit mit rotem
Rückenschild. € 1250,–
Band 10 ohne die 2 angegebenen Kupfertafeln. – Einband von Band 10 passend erneuert. – Kanten teils gering berieben, Ecken teils bestoßen. Alter Stempel auf
Titel. Stellenweise gering fleckig bzw. gebräunt, sonst
gutes Exemplar.
Gabelsberger, F. X. Anleitung zur deutschen Redezeichenkunst oder Stenographie. 2 Teile in 1 Band.
München, Selbstverlag, 1834. 4to. XII, 142; 406 S. (S.
3–366 lithogr.). Mit lithogr. Titelblatt. Marmorierter
Pappband der Zeit mit Rückenschild. € 500,–
Erste Ausgabe. – Lithogr. Titel fleckig, sonst stellenweise gering fleckig. Gutes Exemplar.
Homère. Nausikaa. Traduction de Leconte de Lisle.
Compositions décoratives par Gaston de Latenay.
Paris, Piazza, 1899. 4to. 1 Bl., 45 S., 2 Bll. Mit illustr. Titel, illustr. Untertitel, doppelseitigem Frontispiz, 19 doppelseitigen Illustrationen und 4 großen Vignetten von Gaston de Latenay, alle in zarten
Pastelltönen pochoirkoloriert sowie 2 Extrasuiten. Orig.-Kartoniert mit farbig illustr. Orig.-Umschlag und 2 weiße Kartonumschläge (Suiten) in
Orig.-Halblederkassette mit goldgeprägtem Deckeltitel und blindgeprägter Vignette. € 9500,–
Carteret IV, 235 „Important publication“ und Carteret V, 106 „Décoration importante“ – Eins von nur
10 num. Exemplaren einer besonderen Vorzugsausgabe auf „Rives impérial“ mit den beiden Extra-Suiten der Illustrationen, die eine koloriert auf Japan, die
andere schwarz-weiß auf China. – De Latenay „sieht
das Phäakenland … als ein unendlich zartes , sehr zerbrechliches, porzellanern künstliches Traumland …“
(Von Odysseus bis Felix Krull. Katalog SPK 1982, S.
20). – „The Nausikaa episod … is De Latenay’s only
major illustrated book, certainly his, and probably his
publisher’s, Piazza’s masterpiece …“ (Houghton Library No 70). – Die Illustrationen sind japanischen
Farbholzschnitten nachempfunden, sodass die Extrasuite auf Japan besonders wirkungsvoll die Schönheit
der Illustration wiedergibt. – Kassette etwas angestaubt.
– Schönes Exemplar.
Koller, Theodor (Hrsg.). Neueste Erfindungen
und Erfahrungen auf den Gebieten der praktischen
Technik, Elekrotechnik, der Gewerbe, Industrie,
Chemie, der Land- und Hauswirthschaft. 1. Jahrgang, 1874, bis 20. Jahrgang, 1893, in 20 Bänden. Regensburg, Manz und Wien, Hartleben, 1874–1894.
Gr.-8vo. Mit zahlreichen Illustrationen. Halblederbände der Zeit mit geprägtem Rückentitel und -vergoldung. € 1600,–
Einbandkanten teils berieben, Ecken teils bestoßen. –
Schöne, einheitlich gebundene Reihe.
Pouqueville, F. C. H. L. Reise durch Morea und
Albanien nach Constantinopel und in mehrere andere Theile des ottomanischen Reichs in den Jahren
1798, 1799, 1800 und 1801. Aus dem Französischen
übersetzt von K. L. M. Müller. 3 Bände. Leipzig,
Hinrichs, 1805. VIII, 328; X, 272; XXXII, 240 S.
Mit 2 gest. Frontisp., 1 gest. gefalt. Ansicht und 2
gest. gefalt. Plänen. Spätere Halblederbände mit 2
Rückenschildern und -vergoldung. € 1100,–
Erste deutsche Ausgabe. – Unbeschnitten. – Schnitt
gebräunt. Innen stellenweise fleckig, sonst gutes Exemplar.
(Rothenburg, Friedrich Rudolf von). Schlachten-­
Atlas. Herausgegeben von Fr. R. v. R. Leipzig 1842.
Quer-4to. Mit gest. Titel und 124 teilkolorierten
Schlachtenplänen auf 120 gest. Tafeln mit den jeweils dazugehörenden Textblättern. Leinwand der
Zeit mit Blindprägung. € 700,–
Vorzugsausgabe auf Velinpapier. – Rücken alt auf Leder
aufgezogen, Vorsätze erneuert. Die Textblätter teils gebräunt. Die Tafeln gelegentlich im Rand etwas fleckig.
Gutes Exemplar.
Serre, Johann Jakob Joseph. Praktische Darstellung aller Operationen der Zahnarzneikunst nebst
Anwendung der Instrumente derselben, zu Vorlesungen für Studierende und zum Gebrauch der
Provinzial- und Regierungs-Wundärzte überhaupt.
Berlin, Auf Kosten des Verfassers, 1803. XXIV, 564
S., 2 Bll. Mit gest. Porträt-Frontispiz und 32 Kupfertafeln. Neuerer Pappband mit Rückenschild und
-vergoldung. € 1800,–
Erste Ausgabe. – Alter hs. Eintrag auf Frontispizvorderseite, alter Stempel auf Titel. Teils gering fleckig. Unbeschnitten. Gutes Exemplar.
Sonnerat, Pierre. Reise nach Ostindien und China,
auf Befehl des Königs unternommen vom Jahr 1774
bis 1781. 2 Bände. Zürich, Orell, Geßner, Füßli und
Kompagnie, 1783. 4to. XII, 268 S., 1 Bl.; X, 215
S., 1 Bl. Mit 2 gest. Titelvignetten von S. Gessner
und 140 (20 gefalt.) Kupfertafeln von Avril, Desmoulins, Poisson u.a. Spätere Halblederbände mit
2 farbigen Rückenschildern und reicher -vergoldung. € 3900,–
Erste deutsche Ausgabe. – Exlibris auf Innendeckel. In
Band 2 bis S. 60 schmaler Wasserfleck im unteren äußeren Rand. Stellenweise minimal fleckig. Sehr schönes Exemplar.
Thackeray, William Makepeace. The Works. Special Biographical Edition. With biographical introduction by his daughter, Anne Ritchie. 25 Bände.
New York and London, Harper, 1899. Mit Illustrationen. Hellbraune Halblederbände der Zeit mit 2
farbigen Rückenschildern und reicher -vergoldung,
Kopfgoldschnitt (sign.: Stikeman). € 2800,–
Sehr schönes Exemplar.
Volkmann, Johann Jacob. Neueste Reisen durch
England, vorzüglich in Absicht auf die Kunstsammlungen, Naturgeschichte, Oekonomie, Manufacturen und Landsitze der Großen. Aus den besten
Nachrichten und neuern Schriften zusammengetragen. 4 Bände. Leipzig, Caspar Fritsch, 1781–1782.
Mit 4 (3 wiederholten) gest. Titelvignetten, 1 gest.
gefalt. Karte und 1 gest. gefalt. teilkolor. Plan von
London. Halblederbände der Zeit mit 2 Rückenschildern und -vergoldung. € 1200,–
Erste Ausgabe. – Alle Bände mit zeitgenöss. gest. Exlibris einer russischen Bibliothek (General’nago Shtaba =
Generalstab St. Petersburg) auf Innendeckel. – Rücken
mit geprägter Bibliotheksnummer, gestempelte Nummer auf Titel, hs. Nummer auf letztem Blatt. Einbände
wenig berieben, Ecken teils bestoßen. Gutes Exemplar.
105
Antiquariat Daša Pahor
Stand 5
Dr. Daša Pahor
Jakob-Klar-Straße 12 · 80796 München
Telefon +49 (0)89 27 37 23 52 · Fax +49 (0)89 27 37 23 52
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Landkarten · Ansichten · Dekorative Graphik · Porträts · Geschichte
im Schuber der Zeit. – J. Dörflinger, Österreichische Karten des 18. Jahrhunderts, S. 46.
(Siehe Abbildung)
Manuskriptkarte – Principatus Hennebergiae ­Tabula opera et impensis Homannianorum haeredum Norimbergae. Ca 1740.
Teilkolorierte Feder- und Bleistiftzeichnung, Blatt: 64 × 52 cm. Alt aufgezogen,
etwas gebräunt und leicht fleckig, hinterlegte längere Einrisse in den Falten, anson­
sten gut erhalten. € 1800,–
Balkan – Briffaut, Etienne. Le Royaume de Bosnie, dans son entier, dedié à son Exellence Monseigr.
le feld Maréchal Comte de Khewenhüller… Carte
Originale et particuliere de la Bosnie dans son entier
la prémiere donnée au public… Wien 1738. Kupferstich auf Seide, 96,5 × 67 cm im Leder-Schuber der
Zeit mit geprägtem Titel, ca 14 × 18,5 cm. – Seide gut
erhalten, ohne Flecken, Löcher oder Einrisse. Schuber leicht berieben und bestoßen,
mit alter Beschriftung, insgesamt
gut erhalten. € 5200,–
Seltene detaillierte Karte von Bosnien von Etienne Briffaut, gedruckt
ein Jahr vor dem Frieden von Belgrad 1739. Zeigt das Gebiet zwischen Krka in Slowenien bis Belgrad im Osten, mit Poststationen
und Straßen, türkischen und österreichischen Militärlagern etc. Zwei
Jahre später folgte die zweite Version der Karte mit Einzeichnung
der neu festgelegten Grenzen nach
dem Frieden von Belgrad. Gewidmet dem Feldmarschall Ludwig
Andreas von Khevenhüller (1683–
1744). Khevenhüller wurde 1736
zum kaiserlicher Feldmarschall ernannt und bewährte sich ein Jahr
später in der Schlacht von Radujevac
in Serbien. Höchst seltene Variante,
gedruckt als Militärkarte auf Seide,
106
Manuskript einer unveröffentlichen Karte für
Homann Erben, zeigt die Grafschaft Henneberg und das Gebiet zwischen Sonnefeld in
Oberfranken, Urspringen in Unterfranken, Eisenach und Erfurt in Thüringen. Links große
Wappenkartuschen mit Bleistiftzeichnungen in weiteren Kompositionen unten. Es handelt sich vermutlich
um einen unpublizierten Entwurf für die Karte herausgegeben von Homann Erben 1743 unter dem Titel
‚S.R.I. Comitatus Henneberg secundum Praefecturas
& modernas Dynastias, una cum confini Pr: Coburgensi geographice consignatus & in hac Tabula editus‘.
(Siehe Abbildung)
Antike – Vitali, Pietro Marco nach Maron, Anton
von. Bacchus und Ariadne. Equiti Josepho Nicolao
de Azara Potentiss. Caroli III. Hisp. Reg. Catholici
apud S. Sedem Pro- Legato Procuratorique Generali aequo Bonarum Artium aestimatori etc. Rom,
bei Camille Buti 1778–1786. Kolorierter Kupferund Punktierstich, Darstellung: 80 × 49 cm. – Tafel 7
(von 12). Rand kaum fleckig, winziger Einriss oben
im weißen Rand, verso leicht stockfleckig, insgesamt
gut erhalten. € 3800,–
Anamorphose – Silenum titubantem annis somnoque meroque Ruricolae cepere Phryges…
Augsburg, ca 1750. Kolorierter Kupferstich, Ø 27,5
cm. Auf Pappe alt aufgezogen, winziges Loch in der
Mitte, Unterschrift leicht bekratzt, ansonsten gut erhalten. € 2500,–
Die Pyramidenanamorphose zeigt eine deformierte
Darstellung aus Metamorphosen des Ovid, mit Silenos
und Bacchus. Ähnliche Anamorphosen, signiert von
‚Monogrammist W‘, befinden sich im Germanischen
Nationalmuseum in Nürnberg. – Füsslin/Hentze, Anamorphosen, 1999. Abb. 56 c (Siehe Abbildung)
Höchstdekorativer altkolorierter Kupferstich, zeigt
Wanddekoration in Villa Negroni in Rom mit Bacchus
und Ariadne in der Mitte. Die Fresken in der Villa, gebaut 134 AD für Kaiser Antoninus Pius, wurden 1777
entdeckt von Don José Nicolás de Azara (1730–1804),
dem Gesandten von Karl III. von Spanien in Rom. Die
Fresken waren die ersten ihrer Art in Rom nach den
Entdeckungen in Pompei und Herculaneum und wurden sofort höchst einflussreich. Karl II. beauftragte den
Maler Anton Raphael Mengs (1728–1779), die Wandmalereien zu kopieren und sie für die Publikation ‚Pitture antiche della Villa Negroni‘ mit 12 Tafeln, herausgegeben von Camillo Buti (1747–1808), vorzubereiten.
Die Kupferstiche wurden gestochen und gedruckt von
Pietro Marco Vitali (c.1755-c.1810) und Anton von
Maron (1733–1808), der zählt zu den bedeutendsten
Vertretern des frühen Klassizismus. Das Werk beeinflusste die zeitgenössische Wandmalerei von England
bis Russland. Nur zwei Exemplare mit 8 Tafeln sind
nachweisbar im KVK. – ADB Band 20 (1884), S. 403–
404; Hetty Joyce, The Ancient Frescoes from the Villa
Negroni and Their Influence in the Eighteenth and
­Nineteenth Centuries, in: The Art Bulletin, Sept. 1983,
S. 423–40. (Siehe Abbildung)
107
Antiquariaat Plantijn
Stand 34
D.R. Duncker
Ginnekenmarkt 5 · 4835 JC Breda, Niederlande
Telefon +31 (0)76 560 44 00 · Mobil +31 (0)6 5329 94 10
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Reisen · Naturwissenschaften · Graphik · Devotionalia · Atlanten
Sammlung von 82 Kupfertafeln aus ca. 1800.
Auf allen Blättern stehen Gedichte, von ironischer, erotischer, belehrender oder romantischer
Art. € 5000,–
Von dieser Sorte sind 34 Bilder vorhanden. Die Texte,
auf Seide gedruckt, sind nur sichtbar wenn man die
Schutzklappe öffnet. Die Bilder sind alle handkoloriert. Durchschnittlich 9 × 9 cm. Textbeispiel: „Bald
wird Dich ein Myrthenkränzchen zieren, Reiz Dich
der schönste Jüngling führen. An der Hand zum Traualtar und die Liebe wird Euch sanft regieren, Treu und
zärtlich hundert Jahr.“
Von dieser Sorte sind 10 Bilder vorhanden. Hier sind
Texte auf Seide gedruckt, ohne Schutzklappe. Die meisten handkoloriert. Durchschnittlich 12 × 8 cm. Textbeispiel: „Jeder Gram, der Thoren quält, sieh von Deiner
Seite, und durch Unschuld neu beseelt schweb’ um
Dich die Freude.“
immer wohl der beste Wein, Nimm niemals Pillen
oder Pulver ein; Leg’ achtzig Jahre noch gesund zurücke, und brauche keine Brille keine Krücke.“
Pinder, U. Speculum passionis domini nostri
Jesu Christi. Nürnberg, 1519, mit 91 Holzschnitten wovon 39 ganzseitig. Von Schäufelein, Grien,
Traut. Mit 78 nummerierten Seiten. In Fol., Lederband 19. Jhrt. Mit Holzdeckel im Stil der Spät-Gotik. € 7500,–
2. Ausgabe, entstanden im Atelier von Dürer zwischen
1503 und 1507. (Thieme-Becker, 29,558) Das Textblatt
Nr. 74 aus einem anderen Exemplar. Exlibris Six van
Hillegom. (Ref. Holstein 43, Dodgson, Leblane)
Ufano, D. Archeley, Das ist Gründlicher und
­eygentlicher Bericht, von Geschütz und aller Zugehör…. A. Jansz. Van Aelst zu Zütphen, 1630. Fol.
(30 : 19 cm). Mit gest. Titelbord. u. 47 Kupfern auf
28 gefalt. Taf. € 2500,–
VD 17 7:665289T; Palau 342.950; Philip U020.10; vgl.
Cockle 684. Dritte deutsche Ausgabe. Das spanische
Original war 1613 erschienen. Ufano war ein spanischer
Offizier in den niederländischen Kriegen. Text leicht
gebräunt. Tafeln stellenw. knapp beschnitten. Provenienz: Titel mit Besitzvermerk des Ingenieurs und kaiserl.
Hofkriegsrat Anton Ernst Burckhard von Birckenstein.
Von dieser Sorte sind 38 Bilder vorhanden. Manche
altkoloriert und in Rot, Grün, Blau gedruckt. Durchschnittlich 8 × 10 cm. Textbeispiel: „Dir schmecke
108
Hübner, Johann. Abrege de la Vieille & Nouvelle Geographie. Continué… Amsterdam J. Ottens
1735, in 2 Bnd. In Orig-Lederband. Mit 25 Karten
von Van der Aa. € 1500,–
Johann Hübner (1668–1731) war ein deutscher Lehrer,
Autor von Schulbüchern und Schriftsteller auf den Gebieten der Genealogie, Geographie, Geschichte, Poetik
und der evangelischen Religionspädagogik in der Frühzeit der Aufklärung.
Linocier, G. L’Histoire Des Plantes, Traduicte De
Latin en François: Avec Leurs Pourtraicts …. Mit
911 Textholzschnitten in 6 Teilen. 943 S. 28 Bll.
Lederband gering berieben. Gelenke aufgeplatzt,
schwacher Wasserrand. € 2000,–
12 Monate. 12 Aquarelle auf Pergament. Reizende
Darstellung der Monate. Deutschland / Italien, 18.
Jahrhundert? Blattgröße 10 × 15,5cm. Bildgröße
7,5 × 13cm € 12 000,–
Durling 2826, Wellisch A 28.5. Seltene Sammelausgabe. Die kräftigen Holzschnitte zeigen im allgemei­nen
Pflanzen aber auch Säugetiere, Vögel, Fische, ­Schlangen
usw.
109
Musikantiquariat Dr. Michael Raab
Stand 29
Radspielerstraße 17 · 81927 München
Telefon +49 (0)89 91 57 80
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Beethoven, L. v. An die ferne Geliebte. Ein Liederkranz von Al. Jeitteles. Mit Begleitung des Piano-Forte in Musik gesetzt. Seiner Durchlaucht …
Fürsten Joseph von Lobkowitz ehrfurchtsvoll gewidmet. 98tes Werk. Wien, Steiner & Co. (PN 2610)
[1816]. Qu-fol., 1 Bl., 20 S., 1 Bl. Mit Titelvignette. –
Titel minimal gebräunt. Verlagsangabe alt überklebt
(Bonn, chez N. Simrock). € 3700,–
Erste Ausgabe des Liederzyklus. Mit der „Musik-Anzeige“ der A-Dur-Sinfonie op. 92, der ersten der „zwey
neuen grossen Sinfonien“ die bei Steiner erschienen. –
K-H. S. 273.
Mozart, W. A. [KV 543] Wolfg. Ama. Mozarts
Grosse Sinfonie ins Clavier gesetzt und dem verdienstvollen Tonkünstler und Verehrer dieses unvergeßlichen Meisters Herrn Franz Duschek aus
besonderer Hochachtung gewidmet von Johann
Wenzel. 1te. Ausgabe. Preis 2.f. Prag zu haben beym
Verfasser … und in Leipzig in der Breitkopfischen
Buchhandlung (o. PN) [1794]. Qu-4°, 2 Bll. (Titel,
Subskriptionsliste), 20 S., gestochen. Pbd. d. Zt. –
Nur minimal bestoßen. Untere äußere Ecke mit
kleinem Wurmgang. Frischer, deutlicher Abzug,
unbenutztes Exemplar. € 8000,–
Kö7, S. 616; RISM M 5540; Haberkamp, S. 307ff. –
Erste Ausgabe der berühmten späten Es-Dur-Sinfonie. – Sehr schöner Titel mit floraler Bordüre und Mozart-Porträt (nach Posch, gestochen von Johann Berka).
– Die Subskriptionsliste umfasst 126 Namen, darunter
Kozeluh, Duport, Naumann, Süßmayr, Duschek.
Schubert, Franz. Der Schäfer u. der Reiter, von
F. B. de la Motte Fouquè. Lob der Thränen, von
A. W. von Schlegel. und Der Alpenjäger, von J.
Mayerhofer. Für eine Singstimme mit Begleitung
des Piano=Forte in Musik gesetzt, und seinem
Freunde J. Edlen von Spaun … gewidmet. 13tes
Werk. Wien, Cappi und Diabelli (PN 1162) [1822].
110
Qu-fol., 11 S. Ziertitel. – Nicht beschnitten, daher
Kanten etwas bestoßen. Titel mit kleiner Hinterlegung, Rückenfalz. Besitzvermerk. Schöner, kräftiger
Druck. € 5500,–
Erste Ausgabe, erster Abzug. Letzte Seite mit der Paraphe „N 190 Schubert“. – Vorletztes der frühen, in
Kommission erschienenen Liederhefte Schuberts. Die
Lieder op. 1–7 und 12–14 erschienen durch Vermittlung seiner Freunde in Kommission bei dem Wiener
Verlag Cappi und Diabelli. Die sogenannten „Kontrollvermerke“ auf der letzten Seite finden sich nur bei den
frühesten Exemplaren dieser zehn Sammlungen. – Slg.
Hoboken, 67. (Siehe Abbildung)
Schwind, Moritz von. Skizzenblatt mit Figurenstudien zur Oper „Die Stumme von Portici“ von D. F.
E. Auber. Um 1866/67. Federzeichnung in Schwarz
auf Papier. Ca. 29 × 23 cm. – Rückseitig weitere Figurenstudie: Frau mit gefalteten Händen. € 6000,–
Moritz von Schwind (1804–1871) gehörte in Wien zum
Freundeskreis um Franz Schubert, nach dessen Tod zog
er auf Vermittlung des Freundes Peter Cornelius’ nach
München, 1847 wurde er Professor an der dortigen
Kunst-Akademie. Viele seiner Werke haben die Musik
direkt zum Thema, wie das ursprünglich als Dekorationsstudie für ein Musikzimmer entstandene Tafelbild
„Eine Symphonie“. Zahlreiche weitere Arbeiten zeigen
einen oft engen Bezug zur Musik: Dies reicht von den
dem Stil Flaxlands verpflichteten Rossini-Vignetten
(als Titelillustrationen für Notendrucke) der Wiener
Zeit über die monumentalen Szenerien für die Ausmalung der restaurierten Wartburg (hier u.a. „Der Sängerkrieg“, eines seiner berühmtesten Gemälde) bis hin zu
der malerischen Innengestaltung der neuerbauten Wiener Hofoper in den Jahren 1866/67 mit Szenen aus Mozarts „Figaro“ und anderen Opern. Hierfür entstanden
auch die vorliegenden Skizzen zu Aubers „La Muette
de Portici“. Schwinds Darstellungen sind im heute als
Pausenraum genutzten sogenannten „Schwind-Foyer“
der Wiener Staatsoper zu sehen. – D. F. E. Aubers 1828
in Paris uraufgeführte grand opera „La Muette de Portici“ war eine der Erfolgsopern des gesamten 19. Jahrhunderts, trotz oder gerade wegen ihres revolutionären Gestus. In Zuge von Aufführungen kam es 1830 in
Brüssel und noch 1848 in Paris zu Unruhen, die Auslöser für die dort folgenden Umstürze waren. – Das Blatt
war zuletzt ausgestellt in der Ausstellung „Moritz von
Schwind. Meister der Spätromantik“, Karlsruhe und
Leipzig 1996/97 (dort Kat.-Nr. 422). (Siehe Abbildung)
111
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Schenking, Johann. Ad omnes sacri romani imperii … pro militari progenitorum suorum nobilitate … S.n.t. [Regensburg: Johann Burger] 1576.
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First and only edition. VD16 ZV 26099; Schottenloher,
Regensburg 319.
A commentary on Aristotle,
illuminated manuscript from Jesuits
Odesscalchi, Pietro Franceso – Heppen, Peter
(S.J.). Commentarii Doctiss. In Universam Aristotelis Logicam traditi a Rever. Patre Petro Heppen e
Socie. Iesu scripti vero per Petrum Franciscum de
Odescalchis. Herbipoli (Wurzburg), 28 july 1605.
Manuscript on paper, 4to (the leaf 194 × 157 mm),
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illuminated with a beautiful architectonical title
page, 6 full page coat-of-arms. Text ‚reglè‘ within a
red border in any page, written in brown, chapters
in green and red ink, 2 parts, with 2 full page drawings, the ‚Divisio entis rationis‘ at p. 17, and the
‚Arbor Porphyrii‘ at p. 68. Pp. (4 orig. blanks), 24
nn. (of which 12 are orig. blanks) with title and coatof-arms, pp. 68, 48, 302 (with 2 full page schemes at
pp. 39/40 of the 3rd part); 29 blank leaves (with manuscript border) at the end. € 6500,–
The author began to write the mss the 13th January
1605, and there are some dates along the chapters.
113
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Dies, A. C., J. C. Reinhart & J. Mechau. Collection ou suite de vues pittoresques de l’Italie dessinées d’après nature. Nürnberg, Frauenholz, 1798.
Gr.-fol. Mit 72 Original-Radierungen von Dies,
Reinhart u. Mechau. In mod. Leinenmappe mit Deckelschild. € 15 000,–
Erste Gesamtausgabe der ursprünglich in 12 Lieferungen von 1792–96 erschienenen Folge. Prachtvolle
Ansichten italienischer Landschaften und von Rom
und seiner Umgebung. Jeder der Künstler radierte 24
Blätter, bei denen besonders Reinhart brillierte. (Siehe
Abbildung)
Froes, L. Sendschreiben auß Japponia, von einem
jungen Fürsten, wie Ritterlich und bestendig er sich
in seiner bekerung zu dem Christlichen Glauben
erzaigt hat. München, A. Berg, 1583. 8vo. 48 nn. Bll.
Mod. Pergamentband. € 6000,–
VD 16, F 3074; Streit IV, 1603. – Sehr seltene deutsche
Ausgabe dieses Briefes von Luis Froes, datiert 6. Juni
1577. Eine lateinische Ausgabe ist wohl nicht als Einzelwerk erschienen.
(Georgius de Hungaria). Türckei. Chronica,
Glaube, Gesatz, Sitenn, Herkom(m)en, Weiß, und
alle Geberden der Türcken. Straßburg, C. Egenolff,
1530. 4to. Mit Titelholzschnitt. 18 nn. Bll. (l.w.).
Leder d. 20. Jahrhunderts. € 5800,–
VD 16, G 1385; Göllner 366. – Seltener Druck im Jahr
der ersten deutschen Ausgabe. Georgius de Hungaria
verbrachte 20 Jahre (1438–58) in türkischer Gefangenschaft und liefert wertvolles Quellenmaterial zu Geschichte, Kultur und Religion der Türken.
Goethe, J. W. v. Schriften. 8 Bde. Leipzig, Göschen,
1787–1790. 8vo. Mit 8 gest. Front., 3 Kupfertafeln u.
8 gest. Titelvign. sowie 2 gest. Textvignetten. Halbleder d. Zt. € 18 500,–
Hagen 11. – Erste rechtmäßige Gesamtausgabe. Enthält eine Fülle von Erstdrucken, darunter das Faustfragment. Aus der Bibliothek des Schriftstellers Carl
Sternheim.
(Heinzmann, J. G.; pseud.:) August Burkardt.
­Anleitung zur Bücherkunde in allen Wissenschaften. Grundlage zu einer auserlesenen Bibliothek in
allen Fächern. Bern u. Leipzig 1797. 8vo. Mit gest.
Titelvignette. 391 S., 11 Bll. u. 4 Bll. Anz. Halbleder
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Droste-Hülshoff, A. v. Gedichte. Münster, Aschendorff, 1838. 1 Bl., 220 S. Pappband d. Zt., bestoßen. € 3500,–
Lehmann, J. G. C. Monographia ­generis Primu­
larum. Leipzig, Barth, 1817. 4to. Mit 9 Aqua­tinta­
tafeln. 95 S. Halblederband d. Zt. mit Rücken­­
vergoldung. € 1000,–
Borst 1859. – Erste Ausgabe ihrer ersten Veröffentlichung. – Ohne das nur einem Teil der Auflage beigegebene Errata-Blatt. – Etwas gebräunt, stellenw. am
oberen Rand stärker, etwas stockfleckig.
Stafleu-C. 4319. – Seltene erste Ausgabe des Erstlingswerkes des Begründers des Botanischen Gartens in
Hamburg. – Titel mit überklebten u. gelöschten Stempeln im Rand, Tafeln teilw. knapp beschnitten.
114
Locher, J. Spectaculum … more tragico effigiatum. In quo christianissimi Reges. adversum truculentissimos Thurcos consilium ineunt. Eiusdem
iudicium Paridis de pomo aureo. (Augsburg, H.
Froschauer, 1502). 4to. Mit 2 Textholzschnitten.
24 nn. Bll. Halbpergament d. späten 19. Jahrhunderts. € 4800,–
VD 16, L 2227; Göllner 12 (kennt nur den ersten Teil
mit 10 Bll.). – Erste Ausgabe mit beiden Dramen, die
am 13. Februar bzw. am 19. Juni 1502 in Ingolstadt aufgeführt wurden. Am Schluss der beiden Dramen sind
jeweils die Namen der Rollenträger angegeben. Das
erste Drama ruft die Fürsten und Könige auf, gegen die
Türken zu kämpfen, das zweite Drama ist von mythologisch-allegorischer Art. – Stellenw. Feuchtigkeitsspuren u. einige Wurmlöcher.
(Michelspacher, S.). Cabala, speculum artis et naturae, in alchymia. Exinde, quid, lapis sophorum
antiquissimus rei sit, qui triplex, & tamen simplex lapis existit… Roseae Crucis Fraternitati dicata
edita. Augsburg, A. Erfurt u. J. Weh, 1654. 4to. Mit
4 gefalt. Kupfertafeln nach Michelspacher. 7 nn. Bll.
Mod. Pappband. € 4500,–
Goed. VII, 848, 14, 5 u. VIII, 99, 207. – Erste Ausgabe dieser Sammlung mit Veröffentlichungen aus
dem Kreis der Romantiker. Enthält Originalbeiträge
von Arnim, Brentano, Tieck, Chamisso, den Brüdern
Grimm, Schenkendorf, Wilh. Müller, Ludwiga (d. i.
Luise Hensel) u.a.
Spielkarten – Nordamerikanisch-Mexikanischer
Krieg. Probedruck von 16 Spielkarten mit je 4 doppelfigurigen Buben, Damen, Königen (= Offiziere)
u. Assen (= 8 verschied. Schlachtenansichten 1846/7)
auf 1 Blatt. Stahlstich (wohl bei Wüst, Frankfurt),
um 1850. Plattengröße 38,5:26,5 cm. € 4000,–
Sehr seltener Probedruck noch ohne Angabe der Farb­
zeichen und – besonders interessant – durch die Ansichten der Schlachten im Amerikanisch-Mexikanischen
Krieg u. der Porträts der amerikan. kommandierenden
Generale als Könige. (Siehe Abbildung)
VD 17 14:628877D; Gardner 462. – Zweite lateinische
Ausgabe, erstmals 1616 erschienen, in allen Ausgaben
selten. – Etwas fingerfleckig u. angestaubt, vereinzelt
fleckig. Text u. Tafeln mit einigen Restaurierungen im
Rand bzw. Bund. (Siehe Abbildung)
Die Sängerfahrt. Für Freunde der Dichtkunst und
Mahlerey. Hrsg. von F. Förster. Berlin, Maurer,
1818. Kl.-4to. Mit gest. Front. u. 16 Kupfertafeln. 1
Bl., XX, 275 S. Halbleder d. Zt. mit Rückenvergoldung. € 2000,–
Vesalius, A. Paraphrasis in nonum librum Rhazae
medici arabis clariss. ad regem Almansorem, de affectuum singularum corporis partium curatione.
Lyon, J. de Tournes, 1551. 16mo. 212 S., 14 Bll. Flex.
Pergamentband d. Zt., etwas angeschmutzt u. berieben, Vorderdeckel mit Fehlstelle. € 18 500,–
Cushing I.-4; Durling 4592. – Erste in Lyon gedruckte
Ausgabe von Vesals Erstlingswerk, die vierte insgesamt. Sämtliche frühen Ausgaben sind sehr selten. –
Gebräunt, teilw. wasserrandig, gering fleckig, einige alte
Anmerkungen u. Korrekturen im Text.
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Memento Mori zu studiren, und die Nichtigkeit und
Eitelkeit dieses Lebens Democriticè oder Heracliticè, Das ist: Mit lachendem Mund, oder thränenden
Augen, wie es beliebt, können betrachten und verachten lernen. Nürnberg, Christoph Weigel, 1711.
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zahlreichen Textholzschnitten. Pergamentband der
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Dünnhaupt 53.2. Mit einer längeren Vorrede des Herausgebers und einem 4-seitigen Gedicht auf Pater Abraham. Die meisten der laut Dünnhaupt von Weigel
stammenden Kupfer zeigen totentanzähnliche Darstellungen, alle mit einem lateinischen Bibelzitat, diese
wiedergegeben mit einem kurzen, deutschen Zweizeiler. Der gestochene Titel wurde nicht beigebunden. Bemerkenswert wohlerhaltenes Exemplar!
Boulenger, Jacques. De la walse au Tango. La
danse mondaine du 1er Empire à nos jours. Paris,
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1920. Ca. 29 × 23 cm. 4 Blatt, 73 (4) Seiten, 3 leere
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Tanzillustrationen, die sieben dekorativen Farbtafeln
teils in Pochoirtechnik stammen von Edouard Halouze, Guy Arnoux, M. de Goyon u. a. Einband an
den Rändern leicht nachgedunkelt, Kanten minimal berieben, Rücken leicht aufgehellt. Schönes Exemplar in
einem künstlerisch wie handwerklich hervorragenden
Art-Déco-Meistereinband von Jeanne P. Vinit.
Burschenschaften – Stephani, Heinrich. Wie die
Duelle, diese Schande unsers Zeitalters, auf unsern
116
Universitäten so leicht wieder abgeschafft werden
könnten. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1828. X Seiten,
166 Seiten. Roter Chagrinlederband mit Rückenvergoldung, Goldschnitt sowie Steh- und Innenkantenvergoldung. € 580,–
Erste Ausgabe. Seltene Monographie über das Duellieren an den deutschen Universitäten, entstanden in
der Hochzeit der deutschen Burschenschaften. „Wann
wird der Angstruf bekümmerter Väter und Mütter endlich zu den Thronen der Herrscher dringen, auf daß
ihre Weisheit und Macht dem barbarischen Unfuge
steuere, der die Schulen der Wissenschaften in blutige
Schlachtfelder umwandelt.“ (aus dem Allg. Anzeiger
der Deutschen Nr. 107, 1828; als Zitat zu Beginn des
Bandes abgedruckt). Rücken mit Bibliotheks-Schildchen, Rückenschild mit leichten Kratzspuren, Gelenke
mit geringfügigen Wurmspuren. Schönes, sauberes und
dekoratives Exemplar.
Darwin, Charles. The Power of Movement in
Plants. Assisted by Francis Darwin. London, John
Murray, 1880. 1 leeres Blatt, X Seiten, 592 Seiten,
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goldgeprägtem Rückentitel und Deckelblindprägung. € 2400,–
Erste Ausgabe. Geschenkexemplar Darwins mit eigenhändiger Dedikation (From the Author) für Oscar
Uhlworm, den Herausgeber des „Botanischen Zentralblattes“. Ober- und unterhalb der Widmung (wohl
die Schrift von Darwins Sekretär) Adressteile montiert
(„Herrn Dr Uhlborn“ bzw. „from / CDarwin / Down
/ Kent“). Mit „Errata“ auf S. X unten; Verlagsanzeigen
datiert „May 1878“. Minimal berieben.
Fore-Edge Painting – Hemans, Felicia. The Poetical Works. Complete in one Volume. With a Critical Preface. Philadephia, Thomas A. Ash, 1836. Ca.
24 × 15 cm. Porträtfrontispiz (Stahlstich), XX Seiten, Seiten 49 bis 361 (nach Inhaltsverzeichnis vollständig), 2 leere Blätter. Roter Maroquinband der
Zeit mit reicher floraler Rückenvergoldung, blindgeprägten Deckelverzierungen, großem Deckelmedaillon in Gold- und Blindprägung (auf beiden
Deckeln) und dreiseitigem Goldschnitt. € 980,–
Als fore-edge painting eine farbige Straßenszene in
London (The Strand, mit der Kirche St. Clement Danes
und dem Somerset House) mit Kutsche und Personen
auf der Straße (signiert MK). Qualitätvolle, fein ausge-
Titel mit Vignette, 16 (von 35) Seiten, 46 ganzseitige
Tafeln; 8 Seiten, 16 ganzseitige Tafeln. Halblederband der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel und
Rotschnitt. € 3800,–
führte Arbeit. Mit gestochenem Exlibris (William Venables). Einband leicht berieben, an den Ecken etwas
bestoßen, vorderes Außengelenk unten 4 cm und oben
0,5 cm, hinteres Außengelenk unten 2,5 cm angeplatzt,
Vorsätze oxidiert, Name auf Vortitel, vereinzelt minimal stockfleckig. (Siehe Abbildung)
Hoerschelmann – Eichendorff, Joseph von. Dichter und ihre Gesellen. München, Der Bücherwinkel,
1923. Ca. 26,7 × 20,7 cm. Mit 48 teilweise ganzseitigen Original-Lithographien von R. von Hoerschelmann. Geglätteter grüner Maroquinband mit
goldgeprägtem Filetenornament und Goldschnitt.
In ledergefasstem Schuber. € 850,–
4. Druck des Bücherwinkels. Nr. 66 von 300 nummerierten Exemplaren, im Druckvermerk vom Künstler
signiert. Rodenberg S. 350,4. Signierter Handeinband
von Hannes Joos, Wien. Druck der Lithographien von
Dr. Wolf & Sohn, München, Text in der Offizin B.
Heller. Rücken leicht aufgehellt und berieben, Schuber
gering berieben und mit Lichtrand. Schönes sauberes
Exemplar mit dem Exlibris des Buchbinders.
Piranesi, Giovanni Battista. Veduta della Basilica di
S.ta Maria Maggiore con le due Fabbriche laterali di
detta Basilica. Original-Radierung, ca. 38,5 × 54,5 cm
(Darstellung ohne Schrift), ca. 40,5 × 55 cm (Plattenformat), ca. 61 × 88,5 cm (Blattformat). € 1400,–
Hind 9 V (von VI) mit der Nr. 15 unten rechts; Wilton-Ely 140, Focillon 791, Ficacci 878. Aus: Vedute di
Roma. Geglättete Mittelfalte. (Siehe Abbildung)
Ridinger, Johann Elias. Vorstellung und Beschreibung derer Schul und Campagne Pferden nach ihren
Lectionen, In was vor gelegenheiten solche können gebraucht werden. Representation et description de toutes les lecons des chevaux de manege et
de la campagne, dans quelles occasions on s’en puisse servir. (Mit dem Anhang:) Carousel. Augsburg,
Ridinger, 1760–1761. Ca. 32 × 24 cm. Gestochener
Erste Ausgabe. Die „kleine Reitschule“ ist eine der
letzten noch von Ridinger selbst gestochenen Folgen.
Enhält im Hauptteil 46 und im Anhang (Carousel)
16 Kupfer. Der Text und die Erläuterungen unter den
Kupfern in Deutsch und Französisch. Seiten 17–35
(„Nothwendige Anmerckungen“) wie häufig nicht beigebunden (Beschreibung der Lektionen und die Tafeln
aber vollständig), Vorsatz mit hinterlegten Stellen, Text
vereinzelt leicht gebräunt, wenige Tafeln mit Stockflecken im weißen Rand. Alle Tafeln enthalten, die Kupfer
in kräftigen Abdrucken! Insgesamt schönes Exemplar.
Wolfskehl, Karl. Ulais. Berlin, Verlag der Blätter für
die Kunst, 1897. Ca. 20 × 17 cm. 78 (2) Seiten. Illu­
strierter Original-Umschlag. € 750,–
Erste Ausgabe der Erstveröffentlichung des Dichters.
Landmann 82. Eins von 200 Exemplaren (Gesamtauflage 207). Umschlaggestaltung von Melchior Lechter.
Titelblatt in Rot und Schwarz. Buchhändlermarke von
Breslauer & Meyer, Berlin auf Innenseite des Umschlages. 2 Blätter etwas faltig. Unbeschnittenes Exemplar.
Mahler, Gustav. Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Gustav“. (Hamburg 20. IV. 1897.) 3/4
Seite auf Doppelblatt (ca. 22 × 14,2 cm Seitenformat). € 3800,–
An seinen Freund, den Archäologen Friedrich Löhr
(1859–1924) in Wien, wohl seine Berufung als Kapellmeister betreffend. „Lieber Fritz! Warten! Auf allen
Linien warten, bis ich komme! Nächsten Dienstag (27.
Apr.) bin ich [in] Wien! Ich kann es noch kaum glauben!
Auf einen Tanz muß ich mich gefaßt machen; werde
aber versuchen, selbst den Takt dazu anzugeben! …“
In der Nachschrift: „Erzählen und vorbereiten kannst
Du Vesques immerhin!“ Gemeint sind die Baroninnen
Vesque von Püttlingen. Abgedruckt in „Gustav Mahler.
Briefe“, Neuausgabe, erweitert und revidiert von Herta
Blaukopf, Wien, Hamburg 1982, Nr. 234. Mit Umschlag (Briefmarke ausgeschnitten). Leicht gebräunt,
minimale Faltenrisse.
Wagner, Richard. Einladung zu den Festspielen 1876 mit eigenhändiger Adressierung, Anrede
(Herrn Carl Schlosser, in München. / Lieber Herr
Schlosser!) und Unterschrift Richard Wagners (Bayreuth 1. November 1875). Ca. 28 × 22,5 cm. 2 gedruckte Seiten auf Doppelblatt. € 2800,–
Wagner-Briefe-Verzeichnis (WBV) A 436 (15 andere
nachgewiesene Adressaten). Der Vorname Schlossers
von Wagner falsch geschrieben (Carl statt Max). Max
Schlosser sang dann 1876 bei den ersten Festspielen
den Mime. Beiliegend Kopien eines Bayreuther Besetzungszettels (Rheingold 1876), eines Rollenfotos
Schlossers als Mime 1876, einer Fotografie Wagners mit
Widmung an Schlosser (Luzern 1868). Ferner Nachruf
(Original) in den Münchener Neuesten Nachrichten
vom 4. Sept. 1918. Mit Längs- und Querfalten.
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­Wilpert/Gühring 20.
Le Surréalisme au Service de la Revolution. Directeur: André Breton. 6 Bde. Paris, Dépositaire Librairie José Corti 1930–33. 4to. 258 S. mit zahlr. Abb. im
Text und 42 Tafeln. Illustr. Orig.-Brs. € 4500,–
Vollständige Folge dieser nach André Breton ­reichsten,
ausbalanciertesten und lebendigsten surrealistischen
Zeitschrift. Mit Texten von Aragon, Arp, Breton, Char,
Crevel, Dali, Duchamp u.a. Komplett sehr ­
selten.
Tadel­los in Orig.-Broschur.
Schwitters, Kurt und Käte Steinitz. Das Märchen
vom Paradies. Bd. 1. (Fingiert, alles Erschienene).
Hannover, Apossverlag 1924. 4to. 31 S. Mit zahlreichen Illustrationen von Käte Steinitz. Illustr. Orig.Brs. € 4800,–
Enthält: 1. Der Hahnepeter – 2. Der Paradiesvogel –
3. Das Paradies auf der Wiese. Dieses Exemplar in der
seltenen Variante mit orangem Umschlag. Dada Global
116. – Centre Pompidou Dada S. 883.
Rilke, R. M. Die Weise von Liebe und Tod des
Cornets Christoph Rilke. Von Rainer Maria Rilke
geschrieben 1899. Berlin, Junker (1906). 8to.
26 S. Mit 1 farb. Wappentaf. Orig.-Halbpergament­bd. € 2400,–
Erstausgabe von Rilkes berühmter Veröffentlichung,
nur in 300 nummerierten Exemplaren gedruckt. Dieses
Werk zählt zu seinen bekanntesten, und wurde später
hunderttausendfach gedruckt. – Ritzer E 56. – Mieses
43. – Wilpert/Gühring 20.
Rodchenko, Alexander und Vavara Stepanova.
Pervaia Konnaia – The First Cavalry. Moscow,
Ogiz-Izogiz (1938). Folio. 145 S. Mit zahlreichen,
teils eingeklebten Abbildungen, teilweise in Farbe.
Grüner Orig.-Leinenbd. mit Deckeltitel u. Illustration. € 8000,–
Codex Manesse. Die Manessische Liederhandschrift. Faksimile in farbigem Lichtdruck. Leipzig,
Insel-Verlag 1925–27. Folio. 844 S. Mit 137 ganzseitigen farbigen Miniaturen. Weißer Orig.-Schweinslederbd. Mit Deckel- u. Rückenprägung. (Signiert
H. Sperling, Leipzig). € 12 800,–
Eines der prächtigsten Sowjetischen Propaganda­
bücher. Lenin remarked: „It may seem to be a conflict
aboud bread, when really it is a conflict about Socialism“. The First Cavalry holds an important place in
the early mythology of the Soviet Union – its legendary
prowess in battles between the Reds and the Whites.
Seiten teilweise gestempelt. Einband teilweise leicht
fleckig, innen tadellos. – The Photobook I, 170–171.
Der Codex Manesse, auch Manessische Liederhandschrift genannt, ist die umfangreichste und berühmteste
Liederhandschrift des Mittelalters. Die insgesamt 137
Miniaturen gelten als bedeutendes Dokument ober­
rheinischer gotischer Buchmalerei. In 320 nummerierten Exemplaren gedruckt. – Sarkowski 1054.
Dada 4 und 5. Antologie Dada. Parait sous la
direction de Tristan Tzara. Zürich, Mouvement
Dada, Seehof Schiffland 28, 1919. 4to. 32 S. mit
20 Illustrationen, davon 9 Orig.-Holzschnitte und
2 Orig.-Lithographien. Auf dem vorderen Umschlag Orig.-Holzschnitt von Arp, auf dem hinteren Umschlag Orig.-Holzschnitt von Marcel
Janco. € 6800,–
Die höchst seltene Doppelnummer 4/5 der Dada-Revue. Mit 5 Orig.-Holzschnitten von Arp, 2 von Hausmann, 1 von Janco, 1 von Richter u. 2 Orig.-Lithographien v. Eggeling. Mit Texten v. Aragon, Arp, Breton,
Picabia, Cocteau, Walter Serner (Manifest letzte Lockerung) Tzara u.a. Tadelloses Exemplar. – Raabe 34.
– Dada in Zürich, Nr. 90.
Beckmann, Max. Gesichter. 19 Orig.-Radierungen
(Kaltnadelarbeiten). Einleitung von J. Meier-Graefe.
München, Piper Verlag 1919. Folio. Orig.-Halbleinenmappe mit Aufdruck. € 85 000,–
Die selten geworden Publikation, die eine ganze Reihe
wichtiger Graphikblätter enthält, in einer kompletten
Folge. Entgegen der Titelangabe handelt es sich um
Kaltnadelarbeiten, entstanden in den Jahren 1914–1918.
Alle Blätter vom Künstler signiert und mit schöner
Gratwirkung. Sauberes Exemplar. – Hofmaier 81, 84,
88–90, 108, 126–137.
Elsner – Deffke, W. H. Elsner-Druck. Otto Elsner Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung Akt.Ges. Berlin. Für Freunde guter Druckkunst. Werbeschrift mit 8 doppelseitigen Ornamenttafeln in Blau,
Schwarz und Silber sowie 12 Tafeln mit mehrfarbigen montierten Werbeschriften, Flugblättern und
Druckblättern nach Entwürfen von W. H. Deffke.
Berlin, Elsner 1914. Folio. Orig.-Leinenbd. mit
Rücken­titel u. Deckelillustr. € 5000,–
Aufwendigst gestaltete und gedruckte Werbeschrift
der Berliner Druckerei Otto Elsner. Erschienen zum
33-jährigen Firmenjubiläum. Der Gebrauchsgraphiker und Buchkünstler W. H. Deffke arbeitete 1909–10
im Atelier von Peter Behrens und war von 1912–14 im
künstlerischen Beirat der Otto Elsner-Buchdruckerei.
Er gehörte zur Avantgarde der „Neuen Typographie“
und wurde zum Schöpfer eines modernen Typs des Fabrik- u. Warenzeichens. Tadellos erhalten.
Ringelnatz, Joachim. Vorstadt-Bordell. Acht Original-Lithographien von Eugen Hamm. Mit einleitendem Gedicht von Joachim Ringelnatz. Leipzig, Menes (1923). Folio. Titelblatt, 2 Textblätter,
lithographierte Titelvignette u. 8 (6 farbigen) signierten Orig.-Lithographien von Eugen Hamm.
Orig.-Halbleinenmappe mit Vignette. € 1800,–
Seltenes Mappenwerk des Leipziger Malers und Graphikers Eugen Hamm mit Szenen zu dem achtstrophigen Gedicht „Bordell“ von Joachim Ringelnatz. Hier
in der Erstveröffentlichung. Sämtliche Orig.-Lithographien sind signiert u. datiert. In kleiner nummerierter
Auflage erschienen, vermutlich nur in 50 Exemplaren.
– Kayser-des-Coudres 27. – Hayn-Got. IX,260. – Wilpert/Gühring 2/21.
Lasker-Schüler, E. Das Peter Hille-Buch. Mit einem
Bildnis Peter Hilles nach einer Zeichnung der Verfasserin. Berlin, Paul Cassirer 1919. 4to. 109 S.
Orig.-Halblederbd. mit Rückentitel. In Orig.-Schuber. € 3800,–
Von dieser Vorzugsausgabe wurden 100 nummerierte
Exemplare auf handgeschöpftem van Geldern-Bütten
hergestellt. Von Else Lasker-Schüler handschriftlich signiert. Tadellos erhalten. – Raabe 182/2.
Liebermann – Kleist, H. v. 54 Steindrucke zu
kleinen Schriften von Heinrich von Kleist. Berlin,
Bruno Cassirer (1917). Folio. 76 S. auf Bütten. Mit
54 Orig.-Lithographien. Orig.-Pergamentbd. mit
Rückentitel und einer Orig.-Lithographie auf dem
Vorderdeckel. € 3000,–
Eines von 250 nummerierten Exemplaren. Das erste
von Max Liebermann illustrierte Buch, zugleich das
mit 54 Orig.-Lithographien am reichsten illustrierte.
Tadellos erhalten.
Red 2. Mesicnik pro moderni kulturu. Revue internationale illustree de l’activite contemporaine – Internationale Monatschrift für moderne Gestaltung.
Redaktor: Karel Teige. Praha, Odeon – Jan Fromek. 1928–29. 4to. 324 S. u. 4 S. Register. Mit zahlr.
Abb. Orig.-Leinenbd. mit Rücken- u. Deckeltitel. € 4500,–
Der komplette 2. Jahrgang, dem alle 10 Orig.-Umschläge beigebunden wurden. Karel Teige redigierte die
Monatsschrift Red, die schnell zu einer führenden Zeitschrift der europäischen Avantgarde wurde.
119
Antiquariaat Die Schmiede
Stand 54
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Brouwersgracht 4 · 1013 GW Amsterdam, Niederlande
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Deutsche Literatur · Illustrierte Bücher und Pressendrucke · Buchwesen
Diotima [=Susette Gontard]. Die Briefe der
Diotima. Leipzig (Janus-Presse) 1920. 73 S.,
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Titel u. Pressensignet in rot. OPgt. mit 7 durchgezog. Bünden u. verg. Rücken- u. VDeckeltitel.
Gr.8°. € 750,–
1. Ausg. (4. Druck der Janus-Pr.). Rodenberg I,95;
Schauer II,31; Sark. 392 (m. Abb.). Hrsg. von Fr. Arnold u. C. Viëtor, mit der 27seit. Textbeil. Druck auf unbeschnittenem Januspressen-Bütten in der Janus-Type
von Tiemann in 320 Expl., hier im Druckvermerk statt
Nummer mit Eindruck „Dieses Exemplar wurde gedruckt für Walter Tiemann“.
Döblin, Alfred. Das Stiftsfräulein und der Tod. (Berlin,) A. R. Meyer (1913). 13 nn. S., 5 ganzs. OHolzschnitte v. Ernst Ludwig Kirchner. OBuntpapierpp.
mit handschriftl. VDeckeltitel. Gr.8°. € 6500,–
1. Einzelausgabe dieser Novelle, zugleich 1. buchkünstlerische Arbeit Kirchners. (Lyrische Flugblätter). Raabe
58,4; Dube 199–203; Lang 171; The Artist and the Book
141; Schauer II, 119 (alle m. Abb.). Eines der wenigen
Vorzugsexemplare auf Japan in vom Verleger beschriftetem festem Einband. (Siehe Abbildung)
Flaubert, Gustave. Die Sage von Sankt Julian dem
Gastfreien. Potsdam, Kiepenheuer 1919. 47 S., 12
ganzs. OLithos von Max Kaus. OHled. mit Umschlag u. Schuber. 4°. € 2400,–
(Graphische Bücher). Lang 165 (m. Abb.). Hauptwerk
des von Heckel u. Kirchner geförderten Expressionisten. 1 von 100 num. Expl. der Vorzugsausgabe auf Zandersbütten, die Graphiken vom Künstler monogrammiert (1 Blatt signiert).
Gellert, C. F. Sämmtliche Schriften. 10 Bände in 6.
Leipzig, Weidmann, Reich u. Fritsch 1769–1774.
Zus. 3300 S., 6 gest. Titelvign. u. 3 (2 gefaltete) Kupfertafeln. Kalbled. d. Zeit mit reicher RVerg. u. Buntpapiervorsätzen. € 850,–
Komplettes Expl. der 1. rechtmäßigen Gesamtausgabe
des Verf., die noch von ihm vorbereitet wurde. Enthält in Band 8/9 die von J. A. Schlegel u. G. L. Heyer
hrsg. Briefe und in Band 10 die Gellert-Biographie von
J. A. Cramer.
Heym, Georg. Die Schläfer. Berlin, Handpresse
Gutsch 1988.12 Bl. handgeschöpfter schwarzer Büttenkarton mit abstrakten farbigen Einsprengseln,
davon 10 mit Text. Lose in Or.-Buntpapiermappe
m. VDeckelaufdruck. 2°. € 650,–
Nicht mehr bei Spindler.Exemplar Nr.1 dieser in 25
Expl. hergestellten Ausgabe des Berliner Pressen­
druckers, gedruckt auf experimentellen Bunt­papieren
des amerikanischen Papierkünstlers John Gerard.
Druckvermerk von J. Gerard signiert.
Leppin, Paul. Glocken, die im Dunkeln rufen. Köln,
Schafstein 1903. (II,) 56 S. + 2 S. Anz., Band-u.
Vorsatzillustration, Titelentwurf u. zahlreiche, teils
zweifarbige Zeichnungen und Zierstücke von Hugo
Steiner-Prag. Farbig illustr. OPp. € 900,–
1. Ausg. der 1. Gedichtveröffentl. d. Verf., zugleich
eines der 1. von Steiner-Prag illustrierten Bücher.
Littmann, Enno. Vom morgenländischen Floh.
Dich­
tung und Wahrheit über den Floh bei
Hebräern, Syriern, Arabern, Abessiniern und
­
Türken. Leipzig, Insel 1925. 69 S., Bandentwurf,
120
Typo­graphie u. 13 (3 ganzs.) getönte ORadierungen von Marcus B
­ ehmer. OLed. mit VDeckel-,
­Rücken- u. Innenkantenverg. (signiert: H. Sperling.
­Leipzig). € 1400,–
1. Ausg. Sark. 1037; Schauer II,45. Druck in der
Koch-Antiqua auf unbeschnittenem Bütten in 330
num. Expl.
Mann, Thomas. Gesang vom Kindchen. Eine Idylle.
(München 1920). 43 S., Titelvignette u. 9 Initialen
von F. H. Ehmcke. OBuntpapierpp. mit Rschild u.
2 Buntpapierbeilagen in Schuber. Gr.8°. € 1250,–
1. Einzelausg. der einzigen Versdichtung d. Verf. (9.
Druck der Rupprecht-Presse). Bürgin I,16; Rodenberg I,130; Schauer II,20. Druck auf unbeschnittenem
Bütten in der Ehmcke-Schwabacher in 200 num. Expl.
Mendelssohn, Peter de. Der Zauberer. Drei Briefe
über Thomas Manns ‚Doktor Faustus‘. Bln., Ullstein (1948). 48 S. OBr. € 1750,–
1. Ausg. Widmungsblatt mit eigenh. Widmung des Verf.
an Klaus Mann: „for Klaus/ in true old friendship/ Berlin, 6th May 48/ Peter“. Mit eigenhändiger zweizeiliger Anmerkung Klaus Manns auf Seite 41 und 10zeiliger eigenhändiger Beurteilung auf der letzten Seite,
beginnend mit: „Rührende Töne, vor allem/ auch am
Schluss…Aber: Kritik fehlt.“ Die nachfolgenden stichwortartigen Bemerkungen, die sowohl an Mendelssohn
als an „Doktor Faustus“ Kritik üben, sind (mit Bleistift
geschrieben) teils schwer lesbar. Überzug des Vorderumschlags mit kleinem Eckabriss und ohne die (unbedruckte) Innenklappe, Papier gebräunt.
(Peguy, Charles). Prière pour nous autres ­charnels.
[Groningen,] De blauwe schuit 1941). 4 nn. S.,
auf der Handpresse gedruckt und mit Umschlag­
illustration in orange, rot, grün u. blau von H. N.
Werkman. Farbig illustr. OKt. € 2250,–
5. Veröffentlichung van „De blauwe schuit“. 1 von 90
Expl. (Siehe Abbildung)
Sachs, Nelly. Legenden und Erzählungen.
Berlin, F. W. Mayer (1921). 124 S. + 2 S. Anz.
OPp. € 1275,–
1. Ausg. der Erstveröffentlichung der Verfasserin und
ihres einzigen Prosawerks. Titel mit kleiner Radierspur.
Stadler, Ernst. Praeludien. Straßburg, Singer 1905.
93 S. , Umschlagillustration und 3 Zeichnungen von
Georges Ritleng. Hled. mit RVerg. (Umschläge mitgeb.). € 785,–
1. Ausg. der seltenen Erstveröffentlichung des Verf.
Raabe 286,1. Enthält Gedichte (eines mit Widmung an
Schickele) und ein Hugo von Hofmannsthal gewidmetes Versdrama.
Sternberg, A. von. Braune Märchen. Bremen,
Schlodtmann 1850. XIII, 356 S., Bandillustration
und 1 getöntes lithograph. Frontispiz vom Verf. Farbig lithogr. OPp. mit Goldschnitt und rosafarbenen
Vorsätzen. Kl.8°. € 1400,–
1. Ausg. Brieger 2259; Hayn/G. VII,437. Leopold
Hirschberg („Erinnerungen eines Bibliophilen“ 1922,
S. 145) nennt das Werk „das so ziemlich Unheiligste,
das die deutsche Literatur hervorbrachte“ und zählt es
„zu den gesuchtesten Stücken der ‚Bibliotheca erotica‘.
„Man muss schon zu mir kommen um die Urform
(Bremen 1850) dieses vielfach und meist schmählich
nachgedruckten Büchleins zu sehen; denn ich kenne
keine Sammlung, die das entzückende Duodezbändchen im Ureinband besitzt.“
Trakl, Georg. Gedichte. Leipzig, Kurt Wolff 1913.
66 S., 2 S. Anz. OPp. € 1650,–
1. Ausg. der einzigen Buchveröffentlichung des Verf.
zu seinen Lebzeiten. (Der jüngste Tag). Smolen 7/8,1B;
Ritzer 3,1; Raabe 304,3.
Werfel, Franz. Das Lied von Bernadette. London,
Hamilton [1943].VI, 506 S. OLn. € 575,–
2. Ausg. nach dem Erstdruck Stockholm 1941.Vorsatz
mit eigenhändiger Widmung des Verfassers an den früher in Berlin lebenden Kardiologen Dr. Erich Wolff:
„Meinem Lebensretter und Freund/ Dr. Erich Wolff/
in dauernder Dankbarkeit/ Franz Werfel/ Januar 1944
L.A.“. Innendeckel mit späterer Widmung der Ehefrau
Erichs Wolffs, der Schriftstellerin Victoria Wolff an den
wie alle hier Genannten ebenfalls im kalifornischen Exil
lebenden Musiker Jacob Gimpel.
121
Hans-Martin Schmitz
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Alte Kunst aus Japan und China
Ippitsusai Bunchô (tätig 1765–92). Farbholzschnitt
aus: Ehon butai ôgi (Bilderbuch der Bühnenfächer).
Hier: der Schauspieler Ichikawa Danjûrô. Bildspiegel: 24,4 × 15,2 cm, Siegel: Mori [Verlag: Kariganeya
Ihei], Datum 1770. Sehr guter Druck in frischen Farben. € 350,–
Utagawa Toyokuni (1769–1825). Farbholzschnitt.
Der Schauspieler Bandô Mitsugorô III. als Fujiya
Itaemon mit Schwert, Fächer und Strohhut unterm
Arm. Format: ôban, Signatur: Toyokuni ga, Verlag:
Enamiya, Datum: ca. 1807, Vgl.: Succo, Nr. 546 b.
Sehr guter Druck in frischen Farben. € 650,–
Utagawa Kuniyoshi (1798–1861). Farbholzschnitt
aus der Serie: Roku hanazakari (Sechs Blumen
in voller Blüte). Ein Mann hält das Musterbuch
„Komon mihon“ des Geschäftes Nataya Yoshibei;
im Hintergrund Päonien. Format: ôban, Fächerblatt
(uchiwa-e), Signatur: Ichiyusai Kuniyoshi, Verlag:
Iba-ya Sensaburô, Zensur: Hama (1843–46). Sehr
guter Druck in frischen Farben. € 1300,–
Utagawa Toyokuni (1769–1825). Farbholzschnitt
aus: Yakusha awase kagami (Spiegel der Schauspieler), Halbporträts von Schauspielern mit je einem
kyôka-Gedicht. Bildspiegel: 21,7 × 15,5 cm [Verlag:
Yamadaya Sanshirô und Banshûdô], Datum: 1804.
Sehr guter Druck in frischen Farben. Ex Sammlung
Solf. € 250,–
Katsukawa Shunshô (1726–1792). Farbholzschnitt
aus: Nishiki hyakunin isshu Azuma ori (100 Dichter in Brokat aus Edo). Hier: die Dichterin Ono no
Komachi (9). Bildspiegel: 22,2 × 15,2 cm, Verlag:
Karigane-ya Seikichi, Drucker: Yamamoto Genshichirô, Plattenschneider: Inoue Shinshichirô, Datum:
1775. Guter Druck in frischen Farben, Oberflächenschmutz links unten, Heftlöcher außerhalb des gedruckten Randes. € 120,–
Utagawa Hiroshige (1797–1858). Farbholzschnitt
aus der Serie: Tôkaidô gojûsan tsugi (Die 53 Stationen des Tokaidô). Titel: Minaguchi meibutsu kanpyô (Frauen beim Trocknen von Kürbisstreifen).
Format: ôban-yokoe, Signatur: Hiroshige ga, Verlag: Hôeidô, Zensur: kiwame, 1833–34. Sehr guter
Druck in frischen Farben, geringfügiger Oberflächenschmutz. € 800,–
Hosoda Eishi (1756–1829). Farbholzschnitt, linkes
Blatt aus dem Triptychon: Genji hana no en (Genji
beim Blütenfest). Drei Damen, Päonienblüten betrachtend. Format: ôban, Signatur: Eishi ga, Verlegermarke: Nishimuraya Yohachi und Eijudô (Siegel: Eiju-han), Zensur: kiwame, Datum: 1793 (nach
Brandt). Vgl.: K. J. Brandt, Hosoda Eishi, Stuttgart
1977, S. 130, Nr. 146, Tafel 18, Abb. 207. Guter
Druck, leicht verblasst. € 450,–
Utagawa Hiroshige (1797–1858). Farbholzschnitt
aus der Serie: Meisho Edo hakkei (Hundert berühmte Ansichten von Edo).Titel: Yushima Tenjin,
sakaue chôbô (Der Yushima Tenjin-Schrein, Blick
vom Hügel), verschneite Landschaft mit Torii und
Blick auf den See. Format: ôban, Signatur: Hiro­
shige ga, Verlag: Uoya Eikichi, Zensur: aratame,
Datumssiegel: 1856. Guter Druck, etwas verblichen. € 850,–
122
Utagawa Hiroshige II. (1826–1869). Farbholzschnitt aus der Serie: Edo meisho yonjûhakkei (48
Ansichten von Edo). Titel: Ôji, Taki no gawa, Felsenhöhlen mit Wasserfällen. Format: chûban, Signatur: Hiroshige ga, [Verlag: Tsutaya Kichizô, Zensurund Datumssiegel: aratame, 1860–61]. Guter Druck
in frischen Farben. € 140,–
Utagawa Kuniyoshi (1798–1861). Farbholzschnitt
aus der Serie: Myôden jûroku rikan (16 wunderbare,
gewinnende Betrachtungen). Titel: Ogura Sonja,
stehende Frau und Tischchen mit Geschirr. Format: ôban, Signatur: Ichiyusai Kuniyoshi giga und
Yoshikiri-Siegel, Verlag: Enshu-ya Matabei, Zensur:
Mura, 1843–45. Sehr guter Druck in frischen Farben. € 200,–
Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Farbholzschnitt
aus der Serie: Seichû gishi den (Biographien der
47 rônin). Blatt 43: Yazama Kihei Mitsunobu, seinen Helm und Umhang auf einer naginata in die
Höhe haltend. Format: ôban, Signatur: Ichiyusai
Kuniyoshi und Yoshikiri-Siegel, Verlag: Ebiya Rinnosuke, Zensur: Mera und Murata, 1847–50. Guter
Druck in frischen Farben, etwas Knitter am unteren
Rand. € 280,–
Utagawa Kunisada (1786–1861). Farbholzschnitt
aus der Serie: Sono sugata yukari no utsushi-e (Bilder nach Genji-Vorlagen). Drei Frauen schauen von
einer Veranda auf den vorbei reitenden Prinz Genji.
Format: ôban-yokoe, Signatur: Ichiyôsai Toyokuni
ga, Verlag: Izumi-ya Ichibei (Sen’ichi), Zensur: Kinugusa und Murata, 1851. Sehr guter Druck in
frischen Farben, unten bis zum gedruckten Rand
beschnitten. € 140,–
Utagawa Kunisada (1786–1865). Farbholzschnitt
aus der Serie: Tôsei mitate sanjûroku kasen (Moderne Vergleiche mit 36 Theaterhelden). Titel: Jôki
no Momohana / Hinadori, Schauspieler in Frauenrolle mit üppigem Haarschmuck. Format: ôban, Signatur: Kiô Toyokuni ga im toshidama, Verlag: Hirano-ya Shinzô, Plattenschneider: Yokogawadô Hori
Take, Zensur- und Datumssiegel: aratame 9/1862.
Sehr guter Druck in frischen Farben. € 200,–
Toyohara Kunichika (1835–1900). Farbholzschnitt
aus der Serie: Kaika ninjô kagami (Spiegel der blühenden Sitten und Gebräuche). Nr. 19, Dame mit
Pfeilen. Format: ôban, Signatur: Toyohara Kunichika hitsu mit toshidama, Verlag: Kobayashi Tetsujirô, Plattenschneider: Watanabe Eizô, Datum: Meiji
11 (1878), 4. Monat. Sehr guter Druck in frischen
Farben. € 240,–
Shingata komon mihon chô (Album neuer kleiner Muster). Ein Band komplett. 15 Doppelseiten
mit je vier eingeklebten, farbigen (blauen, braunen,
und schwarzen) Papieren mit kleinen, in Blindprägung gedruckten Mustern. Maße: 16,7 × 22,3 cm.
Einband: Stoff mit kleinen Blüten und Gräsern auf
grauem Grund, gedrucktes Titelschild: Shingata
komon mihon chô. € 180,–
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Antiquariat Hanno Schreyer
Stand 12
Inhaber Georg Schreyer
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Alte Stadtansichten und Landkarten aus aller Welt · Wertvolle Bücher
Ludwig van Beethoven (1770 Bonn – Wien 1827)
Bonn – Ansicht des Churfürstlich=Köllnischen
Residenz=Schlosses zu Bonn. Altkolorierte Umrissradierung von Johann Ziegler nach Lorenz Janscha
gestochen. Wien, Artaria,1798. Ca. 29,5 × 44 cm. Mit
Textblatt. € 780,–
Prachtvolle Ansicht des kurfürstlichen Schlosses – der
heutigen Universität. Dort begann Beethoven seine
musikalische Karriere. Im Vordergrund der Kurfürst im
Gespräch mit den beiden Künstlern Janscha und Ziegler. Bildtitel und Textblatt mit deutsch-französischem
Text. Gedruckt auf Büttenpapier mit Wasserzeichen
van der Ley. – Kl. Einriss im unteren we. Rand hinterlegt. (Siehe Abbildung oben)
Beethoven. Radierung von W. Leo Arndt nach Lionello Balestrieri.Berlin, Bong, um 1910. Ca. 34 × 64
cm. (Siehe Abbildung rechts unten) € 250,–
124
Beethoven. Radierung von Alois Kolb. Wien, Ges.
für vervielf. Kunst, um 1920. Ca. 41 × 41 cm. (Siehe
Abbildung rechts oben) € 480, In memoriam Lud. van Beethoven. Handsignierte
Lithographie in zwei Farben gedruckt von Antonius
Johannes Derkinderen (1859–1925). Amsterdam.
Ca. 40 × 33 cm. € 380,–
Gedenkblatt der Buchhandlung Scheltema & Holkema
in Amsterdam. Zeigt das Porträt Beethovens umgeben
von einem Schriftband und einer Notenzeile. Auf Japanpapier gedruckt. Breitrandig.
Louis van Beethoven. Kreidelithographie von
Kriehuber nach J. Stieler. (Wien), Joh. Höfelich,
um 1840. Ca. 28 × 22,5 cm. (Bis z. Einfassungslinie
­beschn.) (Siehe Abbildung rechts oben) € 180,–
L. van Beethoven. Radierung von Carel Lodewijk
Dake (1857–1918) vor der Schrift auf Pergamentpapier. Brüssel, Dietrich und London, Obach, 1889.
Ca. 47 X 37 cm. € 460,–
Schöner kontrastreicher Druck mit einer Remarque
links unter der Darstellung: Notenzeile mit Bezeichnung „Allegro“. Rechts in Bleistift bezeichnet: Carel
L.Dake acf. Gedruckt in Brüssel bei F. Bouwens.
L. van Beethoven. Radierung von Carel Lodewijk
Dake (1857–1918). Brüssel, Dietrich und London,
Obach, 1889. Ca.47,5 × 37,5 cm. € 350,–
Normalausgabe auf Papier, gedruckt bei Roeloffzen &
Hübner in Amsterdam. Breitrandig. – Leicht gebräunt.
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Hellmut Schumann
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Holzgasse 4 · Postfach 2827 · 8022 Zürich 1, Schweiz
Telefon +41 44 251 02 72 · Fax +41 44 252 79 61
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Alte Drucke · Inkunabeln · Helvetica · Geschichte der Wissenschaften · Illustrierte Bücher
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zu Alten Oetting: Das ist, Von der Uralten h. Capellen vnser Lieben Frawen vnd dem Für. Stifft S.
Philip vnnd Jacob…Was auch von den vilen Wunderzaichen, Haylthumb, Kirchfärten, Creützgängen, Erscheinungen… zu halten sey. Vnd wie Bayrn,
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Holzdeckeln, 2 Metall-Schließen. Ingolstadt, (Weissenhorn), 1571. € 3250,–
(Vorgebunden:)Kurtzer catholischer Catechismus…
Auss dem grossen Catechismo…des Algemeynen Tridentischen Concili Beschluss aussgangen,…Der Catholische Jugend…in hoch teutsch vbergesetzt & hrg.
von Heinrich Fabricius. Titel gedr. in Rot u. Schwarz.
Mit Holzschn.-Porträt Jesus Christus a.d.T. und Textholzschn. (8) Bll., 456 SS. Köln, Gerwinus Calenius u.
Erben des Johann Quentel, 1570. – Ad I: EA der Geschichte der Altöttinger Gnadenkapelle und dem Bild
der Schwarzen Madonna. – VD 16 E 825. – Ad II: EA
der frühesten Ausgabe für die Jugend bearbeitet v. Fabricius (1520–1590) nach Georg Eders „Confessio catholico“ (1570). – VD 16 K 2051.
Breviarium Romanum. Korr. Georgius de Spathariis. Gedruckt auf Pergament in Rot und Schwarz.
Gotische Schrift. 48 Zeilen. Zweispaltig. 269 (statt
404) unn. Bll. Mit 1 neunzeiligen Initiale und 23
kl. illumin. Initialen in Gold und Farben, meist in
Rahmen. Jede Seite mit vielen kl. Initialen in Rot
und Blau u. federgezeichnete Randranken in Rot
und Lila. Folio (319 × 231 mm). Altes Halbleder.
Aus den Bibl. Sir Thomas Phillipps u. Harrison D.
Horblit. Venedig, Nicolas Jenson, (vor dem 6. Mai)
1478. € 45 000,–
Editio princeps der ersten gedruckten Ausgabe eines
Breviarium Romanum, einer Vereinigung derjenigen
Texte, aus denen das kirchl. Stundengebet sich zusammensetzt. Typographisches Meisterwerk des Nicolas
Jenson, auf Pergament gedruckt und eines der wenigen
Bücher, in der Jenson die gotische Rotunda verwendet.
Das Werk vermittelt den Eindruck eines Manuskriptes
infolge reicher Verwendung von Rot und Schwarz; illumin. Initialen mit Goldauflage, sowie farbigen Zier­
initialen. Obwohl inkomplett, d.h. ohne 6 Bll. Register
und Kalendarium am Anfang, Bll. a2, d1, e1, 3, a5, sowie
124 Bll. Proprium de sanctis (diese hieraus fehlenden 51
126
Bll. befinden sich im Victoria & Albert Museum) ist das
Buch ein wertvolles Beispiel für Jensons herausragende
Inkunabeldrucke. Nur 24 weitere tlw. inkomplette Ex.
auf Pergament bekannt. – GW 5101; H 3896*; BMC V,
179; Goff B-1112; Pell 2922; IGI 2114; BSB-Ink B-889;
BAVT (Vatikan) B-472; Van Praet I, Nr. 69; Bohatta,
Liturg. Bibliogr., 398.
Chardin, John (oder Jean). The Travels of Sir John
Chardin into Persia and the East-Indies. The first
volume, containing the author’s voyage from Paris
to Isfahan. To which is added, the Coronation of this
present King of Persia, Solyman the Third. 2 Tle. in 1
Bd. (alles was erschienen). Mit gest. Titel, gedr. Titel
mit gest. Vignette, Kopfleiste und Initialen, 1 gef.
Karte des Schw. Meeres, 6 gr., gest. u. gef. Ansichten
von Tiflis, Eriwan, Tauris, Chom, Ecs-­Miazin und
Khasan, u. 10 gest., tlw. gef. Taf. (es fehlt das Porträt). 6 unn. Bll., 417 SS., 3 Bll. Reg.; Titel, 154 SS.,
3 Bll. Kl.-fol. KalbLdr d. Zt. London, Moses Pitt,
1686. € 2350,–
EA auf Englisch dieses frühen, reich illustr. Reiseberichts. – Wing C 2043; Cox I, 249–250; Henze I,
557–558; vgl. Hamilton, Europe and the Arab World
(1994), Nr. 25.
Computer – Livre de Prières. Tissé d’après les
Enluminures des Manuscrits du XIVe au XVIe
­
Siècle. Mit 4 (3 ganzs.) Miniaturen, gr. fig. Initialen,
vielen kl. fig. u. ornam. Initialen nach alten illuminierten Handschriften. Vollständig aus silberner u.
schwarzer Seide gewoben. (50) SS. Kl.-4to (170 × 140
mm). Maroquin d. Zt. mit reicher Innenkantenverg. und Seidenvorsätzen (Kauffmann-Petit). In
Orig.-Ln.-Schuber. Lyon, A. Henry für A. Roux,
1886–87. € 32 500,–
Eines von nur 60 Ex. Das Werk ist ein überragendes technologisches Meisterwerk u. dokumentiert
das beginnende Industriezeitalter. Dieses erste digital hergestellte Buch wurde produziert mittels dem
von Jacquard für Webstühle entwickelten Lochkarten-Systems. „Programmierte“ Perforierungen in den
100’000 Lochkarten kontrollierten exakte Bewegungen
der Haken, welche die Seidenfäden zogen. Dieser Prozess war im Wesentlichen ein Vorgänger des Computerprogrammierens. Die Prinzipien wurden schon von
Charles Babbage bei seiner experimentellen Rechenmaschine angewandt. Sie waren wegweisend für die Tabelliermaschine von Hermann Hollerith, und sind auch
de Granier). Mit Holzschn.-Druckermarke a.d.T.
(4) Bll., 363 SS. 8vo. Perg. d. Zt. Paris, Charles Chappellain, 1628. € 1080,–
Gedruckt im Jahr der EA. Das Ex. enthält die 2 Bll.
„Au Auteur“ und „Privileg“ (datiert 8. Nov. 1628),
welche v. Tschemerzine für d. EA genannt werden. 13
Jahre nach dem Tod Marguerites erschienen, rief das
Werk einen Skandal hervor. – Tchemerzine VII, S. 406;
Brunet III, 1419.
Stalder, Franz Joseph. Versuch eines Schweizerischen Idiotikon mit etymologischen Bemerkungen
untermischt. Samt einer Skizze einer Schweizerischen Dialektologie. 2 Bde. 507 SS.; XII, 528 SS.,
2 Bll. Errata. 8vo. HLdr d. 19. Jh. mit Rückenverg.
Aarau, H. R. Sauerländer, 1812. € 1485,–
Erste Ausgabe, wovon Bd. I in der gleichzeitig mit Bd.
II erschienenen Titelauflage der Ausgabe von 1806. F.
Jos. Stalder (1757–1833), veröffentlichte hier das erste
gesamtschweizerdeutsche Wörterbuch, noch vor der
Grundlegung der modernen Dialektologie entstanden.
– Goedeke XII, 139, 216, 6; Zaunmüller 78; Sonderegger 717; Barth 28086.
als IBM-Karten bekannt. All dieses wiederum führte
später zur Entwicklung von Zuses mechanischem Z1,
und später zu Z3, dem ersten funktionstüchtigen Computer der Welt. – Marais, Paul „Livre de Prières tissé“,
in: Bulletin du Bibliophile (1889), SS. 163–166; L.M.C.
Randall, „Nineteenth-Century Medieval Prayerbook
woven in Lyon“, in: Art the Ape of Nature. Studies in
Honor of H.W. Jackson, ed. Moshe Barasch und Lucy
Freeman Sandler (1981), SS. 651–668; Vicaire V, 341;
vgl. Laird, Michael, Le Livre de Prières tissé, in: „The
World from Here: Treasures of the Great Libraries of
Los Angeles“ (2001). (Siehe Abbildung)
Falkener, Michael. Introductorium astronomie
Cracovie(n)se elucidans Almanach. Titelholzschn. mit Wappen v. Polen, Litauen u. Krakau,
u. 3 gr. Tierkreis- u. 11 schematische Darstellungen in Holzschnitt im Text. (32) SS. Kl.-4to (215 × 150 mm). Modernes Leder. Krakau, (Jan Haller),
1507. € 25 000,–
EA. M. Falkener (1460–1534) war Prof. f. Mathe­matik,
Physik, Logik u. aristotel. Philosophie in Krakau. Sein
bedeutendster Schüler ist Nicolaus Copernicus (1473–
1543). Falkeners gedruckte astrologische Werke wurden in Leipzig in den Jahren 1493–94 veröffentlicht, andere Publikationen von ihm erschienen in Nürnberg u.
Strassburg. Johann Haller (1467–1525), geb. in Rothen­
burg/Tauber, gilt als Gründer der ersten Druckerpresse
in Krakau. Ausserhalb Polens vermutlich nur ein weiteres Exemplar in Jena bekannt. Kein Ex. auf einer
dt. Nachkriegsauktion. – Nicht in BL od. BN; Estr.
XXXIII, 356; Zinner 887; Ossol. 16 2684; vgl. Nowak,
Michael Falkener (1990).
Marguerite de Valois, Königin v. Frankreich. Les
Mémoires de la Roine Marguerite (hrsg. v. Mauléon
Stephanus Byzantinus – Manutius, Aldus, Hrsg.
Peri Poleon [Graece] (oder Ethnica). De urbibus.
Einführung lateinisch. Griech. Typen und wenig
Antiqua. Zweispaltig. (80) Bll. Folio. Rotes engl.
Maroquin d. 19. Jh., Rückenverg., Kopfgoldschn.
Aus der Bibl. G. Thomas Robinson (brit. Architekt, 1829–1897), mit seinem gest. Exlibris (Motto
„Virtute non verbis“). Venedig, Aldus Manutius,
Januar 1502. € 23 000,–
EA dieses nur in Auszügen erhaltenen geographischen
Lexikons „Ethnica“, welches zu Beginn d. 6. Jh. entstand. Aus dem unvollständig erhaltenen Manuskript
wurden von Aldus Manutius 50–60 Bücher editiert und
von ihm verlegt. Diese Exzerpte enthalten Informationen zu Geographie, Mythologie und Religion der Antike, sowie Zitate und historische Bezüge aus Werken
von Autoren, die heute als verloren oder unbekannt
gelten. Stephanus Byzantinus ging es bei diesem Werk
auch um die Verfolgung seiner philologischen Interessen. Das Buch ist Giovanni Tiberio gewidmet, der
Professor in Brescia war und mit dem Aldus zusammenarbeitete. – Renouard, S. 38. 15; Adams S-1717;
Hoffmann III, 626; Brunet V, 530 („assez rare“).
Talmud – Pinner, E(phraim) M(oses), Hrsg. Talmud Babli – Babylonischer Talmud. Tractat Berachoth – Segensprüche. Mit deutscher Uebersetzung und den Commentaren Raschi und Tosafoth
nebst verschiedenen Verbesserungen aller früheren
Ausgaben. (Und:) Einleitung in den Talmud. Bd. 1
(alles). Text dt. u. hebr. Titel gedr. in Rot u. Schwarz.
4 Bll., 16 SS., (1), 24 SS., 149 Bll. Gr.-folio. Blaue
Orig. – Brosch. Berlin, L. Lewent für den Verfasser,
1842. € 1130,–
EA. Text des Talmuds mit ausführl. Kommentaren in
Hebräisch mit deutscher Übersetzung, gewidmet Zar
Nikolaus I. – Fürst III, 103; Rabbinovicz 246–48.
127
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Geographie · Reisen · Völkerkunde
Indien – Daniell, Thomas and William. A Pictoresque Voyage to India, by the way of China.
London: Printed for Longman, Hurst, Rees, and
Orme, 1810; Folio (35:26 cm); Text und Tafeln in
Quer-Folio; pp. 1 Bl.,ii S.,50 Bll.; mit 50 altkolorierten Aquatinta-Tafeln; roter Saffian-Einband
des 19. Jahrhunderts (bound by Bayntun Bindery,
Bath), mit attraktiver Deckel-, Rücken-, Steh- und
Innenkantenvergoldung; Rücken auf Bünden mit
reicher Goldprägung u. goldgepr. Titel; dreiseitiger
Goldschnitt; Deckel­ecken nur sehr gering bestoßen, Gelenke kaum berieben; alle Tafeln auf dickem
Papier (nur vereinzelt im Rand leicht gebräunt u.
gering fleckig); Text Wasserzeichen J. Whatman
von 1808. Ein sehr attraktives, komplettes Exemplar. Erste Ausgabe. € 12 000,–
Der englische Maler und Reisende Thomas Daniell
kam in Begleitung mit seinem Neffen William Daniell
1784 nach Indien. Im Zeitraum von 1786 bis 1793 reisten beide quer durch dieses exotische Land. Inspiriert
vom berühmten Maler William Hodges malten Onkel
und Neffe dort noch nicht dagewesene Bilder von
Ansichten, Landschaften, Architektur etc. „­Thomas
Daniell (1749–1840), English painter and traveller,
­
studied at the Royal Academy from 1773, and in 1784
went to India, taking with him his nephew William
Daniell. Greatly inspired by William Hodges the uncle-nephew team toured India from 1786 to 1793, venturing further than any previous artists and drawing
unrivalled views of the scenery and architecture of the
exotic land. The pair returned to England in 1794.“ –
(Howgego). With 50 hand-coloured aquatint plates by
Thomas and William Daniell on thick paper, mounted
on guards, each with accompanying text. Besides several costume views the plates also include views of
Madeira, the Cape of Good Hope, Java, Macao and
Canton. Abbey Travel 516; Tooley 173; Cordier: Bibliotheca Sinica 2107; Colas 797; Lipperheide 1523; R. J.
Howgego: Encyclopedia of Exploration to 1800, D 14
Kreta – Sieber, Franz Wilhelm. Reise nach der
Insel Kreta im griechischen Archipelagus im Jahre
1817. Leipzig und Sorau bey Friedrich Fleischer,
1823; 2 Bände, gr.-8vo; Band I: pp. 1 Bl. (Titel),xxii,1
Bl. (Anzeigen),548 Seiten; Band II: pp. iv (Titel, Inhaltsverzeichnis),328 Seiten,1 Bl. (leer); mit insgesamt 12 gestochenen Tafeln (1 mehrfach gefaltet,
Tafel 6 u. 7auf einem Faltblatt vereint) dazu 1 ge-
128
stochener, gefalt. Plan u. 1 gestochene, mehrfach
gefalt. Karte; attraktives Halbleder aus der Zeit,
Rücken mit Goldprägung u. goldgepr. Titel auf
Maroquin-Rückenschild, marmorierte Deckel, jeweils dreiseitiger Rotschnitt; die ersten 7 Blätter
im Band I etwas stockfleckig, sonst Text, Tafeln,
Plan u. Karte fleckenfrei, alle Tafeln, Plan u. Karte
in frischem Abdruck; Titel jeweils mit kleinem
Adelsstempel (böhmische Adelsfamilie Sternberg);
beide Einbände nur an Ecken u. Kanten gering berieben; ein sehr gut erhaltenes Set in der ersten Ausgabe. € 2800,–
F. W. Sieber (1789–1844), österreichischer Arzt, Naturforscher und Ethnograph (in Prag geboren und
gestorben), unternahm 1817 auf eigene Kosten eine
Forschungsreise durch die Insel Kreta. „Vorzüglich
suchte ich die Handlungsweise der Einwohner, ihre
Sitten, Gewohnheiten, Vorurteile, Trachten, ihr Betragen und den verschiedenen Nationalcharakter kontrastierend darzustellen….“ – (aus dem Vorwort). Das
zweibändige Werk besticht auch durch wertvolle naturhistorische Beobachtungen. In wesentlichen Punkten berichtigte Sieber die Karte von Kreta. Diese ist
mehrfach gefaltet im zweiten Band enthalten. Bemerkenswert sind auch verschiedene Ansichten von der
Insel, Darstellung von verschiedenen Inselbewohnern
plus einiger naturhistorischer Abbildungen, die dieses
frühe Werk über Kreta bildhaft ergänzen. „Journey
undertaken for botanical and other scientific purposes,
started from Triest, Dec. 22, 1816“ – (Weber). Henze V,
S. 152–153; Dinse, S. 427; Weber I., 126;
Brasilien – Wied-Neuwied, Maximilian Prinz zu.
Reise nach Brasilien in den Jahren 1815 bis 1817.
Tafelbände (Atlas): Kupfer und Karten zum ersten
und zweiten Band der Reise Seiner Durchlaucht
des Prinzen Maximilian von Neuwied nach Brasilien. Frankfurt a. M.: H. L. Brönner, 1820–1821;
2 Bände in Gr.-Folio; der erste Tafelband enthält 2
Kupferstichkarten, davon 1 doppelseitig u. grenzkoloriert; plus 14 Kupfertafeln (I – XIV), davon 3
koloriert; der zweite Tafelband enthält 1 gefaltete,
grenzkolorierte Kupferstichkarte sowie 8 Kupfertafeln (XV – XXII), davon 2 koloriert; alle Tafeln
und Karten lose in 2 bedruckten Original-Pappband-Mappen; die Mappen etwas stockfleckig und
leicht gebräunt; eine Karte (im 2. Tafelband) leicht
braunfleckig; nur wenige Tafeln im äußersten Rand
etwas stockfleckig; Tafeln u. Karten breitrandig auf
kräftigem Velin, unbeschnitten u. in frischem Abdruck bzw. Kolorit; ein sehr gut erhaltenes, seltenes
Exemplar der ersten Ausgabe. € 7500,–
Der komplette, zweibändige Atlas zum berühmten
Reisewerk! Maximilian Prinz zu Neuwied (1782–1867)
ist der erste Erforscher der organischen Welt und der
Naturvölker des brasilianischen Litorals zwischen dem
13. und 23. südlichen Breitenkreis. Seine Reise fällt in
jene glückhaft-aufschwingende Epoche wissenschaftlicher Unternehmungen in Brasilien, die die ersten drei
Dezennien des 19. Jahrhunderts auszeichnet. Die Bedeutung der prinzlichen Brasilien-Reise liegt auf naturwissenschaftlichem und ethnographischem Gebiet.
Es war eine Bestandsaufnahme großen Stils – (Henze).
Die gestochenen, teils kolorierten Tafeln zeigen Ansichten sowie Eingeborene mit ihren Werkzeugen und
Waffen. Mit zwei Karten der Ostküste von Brasilien,
eine davon nach Arrowsmith und einer Karte der neu
angelegten Straße von Porto Allegré nach Minas novas.
Bosch 321; Henze V, S. 494–496; Borba de Moraes (rev.
ed.) II, S. 544; Sabin 47018; Palau 158 782; Baldus 1762;
Conrad 755
Kleinasien – Wittman, William. Travels in Turkey, Asia Minor, Syria, and Across the Desert into
Egypt, 1799–1801, in Company with The Turkish
Army, and The British Military Mission. To which
are annexed, Observations on the Plague, and on
the Diseases Prevalent in Turkey, and a Meteorological Journal. London: Printed for Richard Phillips…By T. Gillet…, 1803; gr.-4to (28 × 23 cm);
pp. 1 leeres Blatt,xvi,595(1) Seiten,1 leeres Blatt;
mit einem großen, gefalteten Kupfer-Frontispiz; 1
große, gefaltete Kupferkarte; 1 mehrfach gefaltete,
gestochene Tafel des Firman sowie 21 gestochene
Tafeln, davon 16 handkolorierte Aquatintas mit
den Titeln in Sepia-Druck, alle Aquatinta-Tafeln
in frischem Kolorit; 1 weitere gestochene, handkolorierte Karte sowie 4 gestochene Tafeln; attraktiver Ganzlederband aus der Zeit, goldgeprägter
­Rücken auf Bünden mit goldgeprägtem Titel auf
grünem Maroquin-Label, hinteres Gelenk prof. restauriert; Firman-Tafel etwas fleckig; fleckenloser,
breitrandiger Text; ein sehr gut erhaltenes Exemplar in einem sehr attraktiven Einband; erste Ausgabe. € 5200,–
Diese militärische Mission startete in Konstantinopel
– im Bericht sehr detailliert beschrieben. Das Unternehmen wurde über Patmos und Limassol nach Jaffa
fortgesetzt. Anschließend führte das Unternehmen
über Jerusalem, Bethlehem, Gaza, den Pyramiden
von Gizeh schließlich nach Kairo. Die Rückreise erfolgte über Rhodos, Samos, Chios, Konstantinopel,
Varna, entlang der Donau nach Wien. Die Mehrzahl
der handkolorierten Tafeln zeigt Mitglieder der Mission in ihren militärischen Uniformen. Der im Werk
auf einer mehrfach gefalteten Tafel abgebildete Firman diente den Mitgliedern der Mission als ein „letter
of permission“, eine Vollmacht ausgestellt vom Grand
Vizier in Konstantinopel. The author was surgeon with
the Royal Artillery attached in a professional capacity
to the British Military Mission which accompanied the
new army of the Grand Vizier. „Being a member of the
Anglo-Turkish expeditionary force which travelled
overland from Constantinople to Egypt in 1799 to take
part in the campaign against the French.“ – (Atabey).
Other members of the Mission included Leake, E. D.
Clarke, Elgin’s secretary William Hamilton, and Hammer-Purgstall, interpreter at the Austrian embassy to
the Porte and future historian of the Ottoman Empire.
Atabey 1344; Blackmer 1832; Library of Blackmer II
(Sotheby’s Catalogue 1989, Nr. 1105); Contominas
807; Weber II, 647
James Cook – Kippis, Andrew. Leben des Capitain James Cook. Aus dem Englischen. Hamburg:
B. G. Hoffmann, 1789; 2 Bände in 8vo (19,5:13 cm);
pp. 7 Bll.,284 Seiten; 1 Bl.,301 Seiten; mit einem gestochenen Porträt als Frontispiz; sehr attraktive
Halblederbände aus der Zeit, Rücken mit reicher
Goldprägung, Maroquin-Rückenschilder mit goldgeprägtem Titel; innen sehr sauber u. fleckenlos;
ein seltenes, schönes Set der ersten deutschen Ausgabe. € 2300,–
Die sogenannte Hamburg-Edition – eine maßgebliche
Biographie Cooks! „Mit allergnädigsten Privilegiis“ –
(Kroepelien). Kroepelien berichtet zudem, dass diese
Cook-Biographie anonym von Albrecht Wittenberg
übersetzt worden sei. Forbes, 167; Kroepelien, 653;
Beddie, 35; O’Reilly and Reitman, 460; Sabin, 37956;
Cox I, S.64
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Derain, Andre – Beaumarchais, P.A.C. de. Le Barbier de Seville. Decors & Personnage par A. Derain.
Paris, Au pont des arts, (1963). Folio. M. 56 (10
doppelbl.-gr., meist farb.) Orig. – Lithographien v.
Andre Derain. 148 S., 4 Bll. Lose Bogen m. illustr.
OUmschl. in OLwd.-Kassette. Nr.6 v. 100 (GA 270)
Exempl. € 1000,–
Monod 1248 – Die Lithographien geben Kostüme u.
Bühnenbilder wieder, die d. Künstler 1953 anlässl. d.
Aufführung v. Rossinis Oper beim Festival v. Aix-enProvence entworfen hat. Die Originalgouachen wurden v. Mourlot auf Stein übertragen u.a. Velin de Rives
a la forme gedruckt. – A. Derain (1880–1954), seine zuerst fauvistische Malerei wird durch d. Bekanntschaft
m. Picasso stark v. Kubismus beeinflusst.
Erni, H. – Schweitzer, Albert. Message de paix.
Paris, P.de Tartas, 1958. Folio. M. 18 (5 blattgr. u.
2 doppelblattgr.) Orig.-Farblithographien u. 2 Lithogr. (a. Umschl. u. Vign.)v. Hans Erni. 59 S., 3 Bll.
Lose Bogen in illlustr. OU. u. OLwd. – Kassette m.
typograph. Namenszug a. Deckel. Nr. 156 v. 200
(GA 281) Exempl. auf Vélin d’Arches. € 980,–
Monod 10215. A. Schweitzer hat selbst H. Erni für
diese künstlerische Gestaltung seiner Nobelpreisrede
v. 1953 ausgesucht. (Siehe Abbildung)
Arp, Jean (Hans). Vers le blanc infini. Poemes et
gravures. Lausanne/Paris, La Rose des Vents, 1960.
Folio. M. 8 Orig.-Aquatintaradierungen v. Hans
Arp. 28 nn. Bll. OHPrgt.-Mappe. Erste Ausgabe.
Nr. 142 v. 499 Exempl. (GA 600) auf Velin de Rives
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Arntz 405–412, Monod 525; Hagenbach 365 – Druck
d. Radierungen b. Georges Leblanc, Paris. (Siehe Abbildung)
Behmer, M. – Buddha. Auswahl aus dem Pali-Kanon. Dt.v. Paul Dahlke. Berlin, Otto von Holten,
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S., 1 Bl. OPrgt. m. Deckel-, Rücken-, Steh- u. Innenkantenvergold., intars. Ledervign. m. reicher
Goldpräg. a. Deckel u. Kopfgoldschn. ( sign.: P.A.
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Felixmüller, C. – Rübe, Werner. Benns Garten. Ein
Essay. Kransberg, Petri Presse, 1976. 8°-gr. M. 11
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Hennings, Justus Christian. Geschichte von den
Seelen der Menschen und Thiere. Pragmatisch entworfen. Halle, J.J.Gebauers Witwe u. J.Jac. Gebauer, 1774. M. gestoch. Portr. u. gestoch. Vign.
54 u. 552 S., 1 Bl. (Verbesserungen). HLdr.d. Zt.m.
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bestoßen, Text kaum gebräunt, winziger Wasserrand
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Ordinarius der Moralphilosophie u. Politik an d. Universität Frankfurt/O., bei seiner Wahl wurde er Immanuel Kant vorgezogen, später beschäftigte er sich aber
überwiegend mit Psychologie u. versuchte gegen den
Aberglauben anzukämpfen, aber immer aus christlich
ethischer Sicht.
Joyce, James. Ulysses. Vom Verfasser geprüfte dt.
Ausgabe v. G. Goyert. 3 Bde. (Basel, Rhein-Vlg.),
Privatdruck ,1927. 3 Bll.,458; 2 Bll.,465 u. 2 Bll.,662
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Wortlaut der Zürcher Bibel. Frankfurt/M., Vlg. Ars
librorum Gotthard de Beauclair, 1965. Fol. M. 9
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Goethe, Johann Wolfgang v. Alexis und Dora. In
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Mörike, Eduard. Die Hand der Jezerte. Ein Märchen mit Originalzeichnungen v. Josef Franz Huber.
München, Drei Masken Vlg., 1921. 4°-kl. M. farb. v.
Künstler monogrammierten Titelblatt u. 7 signierten Orig.-Farblithographien v. J.F.Huber, sowie 2
Schlussvigneten u. 3 Initialen. 26 S., 2 Bll. OPrgt.
-Handeinband (v. Gustav Keiling). Eins v. 50 Exempl. (GA 320) d. Vorzugsausgabe, im Druckvermerk v. Künstler signiert. € 780,–
2. Obelisk-Druck – Rodenberg 447. Leicht angestaubt
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Struck, H. – Shneur, Zalman. Vilna (Hebräisch). Berlin, Verlag Hasefer, 1923. 4°. M. 10 ganzs.
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Seltenes Werk m. d. Lithographien v. H. Struck in
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131
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Stand 20
Im Rauchleder 13 · 69242 Mühlhausen/Kraichgau
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Alte Medizin · Homöopathie · Alte Naturwissenschaften und Technik · Interessante Bücher
des 15. bis 20. Jahrhunderts
Die gesamte Bauhinsche Anatomie mit den verkleinerten Nachstichen nach Vesal, Valverde, Eustachi,
Coiter u. a. – „Includes valuable historical data“ (Garrison/Morton 379, zur Ausg. 1605). – Ein Teil der heute
noch gültigen anatomischen Nomenklatur wurde von
ihm erstmals eingeführt. „Beschrieb vieles genauer als
seine Vorgänger, z. B. die nach ihm benannte, 1579
aufgefundene… Grimmdarmklappe“ (Hirsch-H. I,
383). – Titel von I im Unterrand mit 2 alten Namenszügen, durchgehend etw. gebräunt, nur gelegentlich
etw. fleckig. – VD17 23:633640B. Krivatsy 949. – II.
VD17 14:019470S. Krivatsy 951. (Siehe Abbildung
rechte Seite)
Aldrovandi, Ulisse. De Quadrupedibus solidipedibus. Volumen integrum Ioannes Cornelius Uterverius collegit & recensuit. Marcus Antonius Bernia
in lucem restituit. Mit gestoch. Titel und 12 großen
Holzschnitten. 3 Bll., 495 Seiten, 14 Bll. Folio. Pergamentband der Zeit. Bologna, Theobaldino, 1639
(-48). € 1800,–
Neubearbeitung von M. A. Bernia. – Mit schönen
Abbildungen von Fabelwesen (Einhorn, Sphinx),
Nashorn, Elefant, Pferd, Zebra, etc.; ein großer Teil des
Werkes ist dem Pferd gewidmet (Geschichte, Mythologie, Gebrauch im Krieg, bei der Jagd und letztlich als
Nahrungsmittel). – Druckvermerk am Schluss: „typis
J.B. Ferronii 1648. Sumptibus Marci Antonij Berniae“.
– Einband etw. fleckig und mit leichten Wurmgängen
und Bezugsschäden. Etw. stockfl., Bl. 2 mit 2 alten
Stempeln, Exlibris, Buchblock teilw. etw. gelockert. –
Franti, Aldrovandi, S. 112, 5. Nissen, Zoolog. Buchillustr. 72 (dat. die Ausg. mit den Typen von Ferronio
1649!). (Siehe Abbildung)
Bauhin, Caspar. Theatrum anatomicum. – (II.)
Vivae imagines partium corporis humani. 2 Teile in
1 Band. Mit 2 gestoch. Titeln, gestoch. Wappenkupfer und 140 ganzseit. Kupferstichen. 8 Bll. (d.l.w.),
664 Seiten, 9 Bll. Reg. und Errata; 265, 21 Seiten, 1
Bl. 4°. Halbpergamentband. Frankfurt/Main, Th. de
Bry, 1621(-1620). € 2000,–
132
Brunschwig – Hauß Apoteck, Für den gemeinen
Mann, der die Artzte zuersuchen am Gut nicht vermag, oder sonst in der noth allwegen nicht erreichen kan, fleissig corrigirt, und mit vielen guten Stücken gemehret. Mit Titelholzschnitt. 38 num., 2 nn.
Bll. Kl.-8°. Halbpergamentband mit Rückenschild.
Leipzig, Vinzenz Strach für Nikolaus Strach, o. J.,
(ca. 1600). € 1200,–
Sehr seltene Ausgabe dieser vielfach gedruckten Kompilation, die folgende Schriften enthält: Hieronymus
Brunschwig, Nützliches Büchlein von vielen guten und
bewährten Stücken der Arznei; Michael Schrick: von
allen gebrannten Wassern; Zwei kurze Traktate von
Blutuntersuchung und Pest (Wittenberg 1527). – Der
Titelholzschnitt zeigt einen Mann am Destillierofen.
– Gebräunt, einige zeitgen. Anmerkungen. – Nicht im
VD17 und bei Benzing, Brunschwig.
Gehler, Joh. Samuel Traugott. Physikalisches
Wörterbuch neu bearb. von Brandes, Gmelin, Horner, Muncke, Pfaff. 11 Textbände (gebunden in
24) und 1 Tafelband. Mit 284 (3 gefalt.) Kupfertafeln. Ca. 17500 Seiten. Gr.-8° und Qu.-4°. Marmor. Halblederbände der Zeit mit Rückenschild
und Rückenvergoldung. Leipzig, Schwickert, 1825–
1844. € 3500,–
Letzte und maßgebliche Ausgabe des erstmals 1787–96
in 6 Bänden erschienenen „ersten systematischen physikalischen Handwörterbuchs in deutscher Sprache, das
das gesamte damalige physikalische Wissen kritisch und
verläßlich in alphabetischer Reihenfolge vorlegte und
an Qualität fremdsprachige Werke ähnlicher Art weit
übertraf“ (NDB 6, 134). – „This work constitutes one
of the best records of the state of natural sciences in the
first quarter of the nineteenth century; Muncke’s con­
tribution consists of descriptions of individual physical
subjects and an excellent, objective general discussion
of current physical theories and knowledge.“ (DSB
9, p.578, zu Muncke). – Der Registerband von G. W.
Muncke (1144 Seiten) enthält Sach- und Namensregister. – Stellenw. gering fleckig, die dekorativen Einbände
nur gering berieb. und bestoßen. – Zischka 219.
Gockel, Eberhard. Tractatus Polyhistoricus Magico-Medicus Curiosus, Oder ein kurtzer, mit vielen
verwunderlichen Historien untermengter Bericht
von dem Beschreyen und Verzaubern, auch denen
daraus entspringenden Kranckheiten und zauberischen Schäden. 4 Bll., 214 Seiten. Mod. Pappband.
Frankfurt und Leipzig, Hagen, 1717. € 950,–
Von dem Ulmer Stadtphysikus und Leibarzt des Herzogs von Württemberg zusammengestellte Beschreibungen von Verzauberungen mit Fallbeispielen. Am
Schluss ein Anhang wichtiger Arzneimittel mit medizin. und okkulten Rezepten. – Gockel war einer der
eifrigsten und bekanntesten Anhänger der Chemiatrie
in Deutschland und erfreute sich eines großen Rufes als
Heilkünstler (vgl. ADB IX, 306). – Sehr gut erhalten. –
Hayn-G. III, 198: „Rar“.
[Guidi (Vidius), [Guido (Vidi)]. Les anciens et renommes autheurs de la medecine et chirurgie. 2
Bll., 1148 Seiten, 21 Bll. Lederband der Zeit mit Rücken- und Deckelvergoldung. Paris, Jean Gesselin,
1634. € 1200,–
Französische Ausgabe der berühmten Collectio Chi­
rurgica Parisiana, in der die Holzschnitte der Folio-­
Ausgabe verkleinert nachgeschnitten sind. Enthält von
Hippokrates: des ulceres, des fistules, des payes de la
Teste, des fractures, des articles, de l’officine du Chirurgien (mit den Kommentaren Guidis bzw. Galens);
Galen: Des bandes; Oribasius: des lacqs, des machines
& engins. – Guidi ist als Herausgeber und Kommentator nicht genannt, als populäres medizinisches Buch
gab der Drucker nur an: par un Docteur en Medecin. – Guido wurde zu Beginn des 16. Jhdts. geboren,
praktizierte zunächst in seiner Vaterstadt Florenz um
1542 einem Ruf als Prof. der Medizin an das Collège
de France nach Paris zu folgen, wo er Leibarzt König
Franz’ I. wurde. Später wurde er als Prof. der Philosophie und Medizin nach Pisa berufen und starb dort
1569. – Besitzverm. a. d. Vorsatz und Titel, dat. 1660
bzw. 1679. Buchblock zwischen Vorsatzbl. und Titel
angebrochen. Einband etw. fleckig und beschabt. – Waller 4510. Wellcome I, 516.
Höslin, Jeremias. Meteorologische und Witterungsbeobachtungen, auf neunzehn Jahre, sammt
einer Anweisung hierzu, und den erforderlichen
Tabellen. Mit 1 gefalt. Kupfertafel. 4 Bll., 276 Seiten. 4°. Halblederband der Zeit mit Rückenschild.
Tübingen, J. G. Cotta, 1784. € 500,–
Einzige Ausgabe. – „Mit Jeremias Höslin setzt schon
1762 vergleichsweise früh die systematische Wetterbeobachtung in Böhringen auf der Mittleren Schwäbischen Alb ein. Zwar ist sie in Vielem noch unvollkommen und verbesserungswürdig, aber man gewinnt für
den Zeitraum von 19 Jahren einen ersten Überblick
über den täglichen und monatlichen Witterungsverlauf
an einem hoch gelegenen ländlichen Ort“ (R. Loose
in: http://www.biosphaerengebiet-alb.de). – Ohne den
vorderen fliegenden Vorsatz.
Weymarisches Artzney-Buch, Das ist: Sechs Bücher auserlesener Artzney und Kunst-Stücke, fast
vor alle des Menschlichen Leibes Zufälle, Gebrechen
und Kranckheiten vom Haupt biß auff die Fuß-Solen. Aus vielen beschriebenen Artzneybüchern, so
bey Fürstlichen und andern hohen personen verwahret werden… Allen Haußvätern, Apothekern,
Wund-ärtzten und Kinder-Müttern höchstdienlichen. 8 Bll., 916 Seiten, 10 Bll. 4°. Pergamentband der Zeit. Frankfurt und Leipzig, L. S. Cörner,
1678. € 1400,–
Einzige Ausgabe dieser sehr seltenen Kompilation.
– Der Verleger Cörner hat das Werk dem Philosophen und Mediziner Jacob Weitz, „anietzo regierenden
Bürger­meister in Gotha“, gewidmet. – Dieses umfassende Artzneybuch beginnt mit zahlreichen Rezepten
köstlicher Gewässer (Aqua vitae, Gülden- und Kraftwasser). Ein ausführliches Kapitel über ca. 60 Seiten
widmet sich der Pest mit entsprechenden Rezepten,
danach werden HNO-Krankheiten, Augen- und Zahnleiden behandelt. Einer Brustsalbe von Anna, Herzogin von Lignitz (geborene Herzogin von Württemberg)
folgte die Ohnmacht des Herzens und dazu passender
Essenzen. Ferner reichhaltiges zum Magen-Darmtrakt,
Gicht, praktische Ratschläge bei Warzen und Hühneraugen. Ausführlich werden die Geburtskunde, Gynäkologie und Kinderkrankheiten behandelt. Das 6. Buch
(S. 812–916) enthält alles was zur „Apotheken und
Haußhaltung gehörig“ mit vielen Rezepten, darunter
auch zahlreiche „wohlriechende Stücke“. – Hinterer
Vorsatz mit einem handschriftl. Rezept für ein Zimtwasser. – Einband etw. fleckig; dieser wie auch die ersten und letzten Bll. etw. wurmstichig
Bitte beachten Sie auch Tafel 10.
133
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Commentary to Ptolemy’s Almagest
Nasir al-Din al-Tusi (1201–1274 AD). Tahrir Al
Majisti (commentary to the Almagest). Arabic manuscript on paper, probably from Turkestan, Central Asia, dated according to abjad system 875 AH
(1467 AD). Complete manuscript, 279 leaves. Leaf
dimension 232 × 164 mm, text panel 192 × 110 mm.
Single column, 30 lines per page. Text in black naskh
script, with some words and underlinings in red ink.
Some marginal notes. – The manuscript is illustrated with many diagrams and tables in red and black
ink, depicting astronomical theories. The pictures in
leaves 25 and 26, for example, illustrate some theories regarding the Theorem about the arc existing
between Equator and Eclipse; leaf 44 shows the
moon phases; leaf 54 describes the construction of
solar eclipses; leaves 56, 57, 59 and 62 show theories
134
about the planets’ eccentricity; leaves 72, 73, 74, 75
describe some hypotheses about the eccentricity of
Venus and Mercury; leaves 76, 77, 79 and 82 contain
demonstrations of Mars’ regressions; leaf 87 illustrates Mercury’s regression; leaves 94, 103 and 105 deal
with some hypotheses about the distance between
Sol and Earth. – Stamped old morocco binding;
the spine has been repaired. – Repairs on the white
margin in several leaves towards the end of the manuscript and some repaired holes in the beginning
with a little loss of text; light waterstains otherwise
good conditions of a rare work of crucial scientific
relevance. € 12 000,–
Nasir al-Din al-Tusi wrote several philosophical and
scientific treatises, dealing with mathematics, natural
history and astronomy. His works were so critically
relevant that most probably Copernicus perused them
extensively in the development of his famous heliocentric theories. – The name „Almagest“ comes from the
arabic al- majisti („the greatest“); the original work was
composed by Ptolemy in the second century AD, and it
was subsequently translated in Arabic for the first time
during the ninth century. Al-Nayziri and al-Tabani
wrote the first commentary of the Almagest in the tenth
century, but the most important commentary was to be
the one written by al-Tusi in 1247. In his treatise, al-Tusi
dealt with the most important astronomical problems
and pointed out the main mistakes coming from Greek
tradition. He especially criticized Ptolemy’s theories
about latitude, and he suggested a theorem that could
adjust them. Moreover, in his work we can find new
theories about annular solar eclipses and the famous
„Tusi couple“, which is a solution explaining the latitude-movement of planets; the book also contains new
trigonometrical techniques to compute the tables of sin.
Missal. Double leaf on vellum, gothic script,
XIV century probably Italy. Dimensions of a leaf
340 × 235 mm, written space 234 × 160 mm, Text in
brown ink on double column, 19 lines. Fragment
of a Missal. Big initial N and some other smaller
in red and blue with contrasting penwork. Music
on four-line staves. Bifolium taked from a binding but in good conditions , slight signs of use and
tears. € 850,–
Part of Psalm 126: Verso row1 column 1: Nisi Dominus
aedificaverit domum in vanum laboraverunt qui aedificant eam nisi Dominus custodierit civitatem frustra
vigilavit qui custodit…
135
J. A. Stargardt
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Berlichingen, Götz von, der Ritter „mit der eisernen Hand“; Titelheld von Goethes Schauspiel,
1480–1562. Urkunde in seinem Namen. (Hornberg)
„Sant Jorgentag des Ritters“ (23.IV.) 1551. 2/3 S.
folio. Mit seinem papiergedeckten Siegel (das Wappen ist schwach zu erkennen). € 5200,–
„Schattloßbrieff“ (Regest) für Lorenz von Rosenberg,
benannten Bürgen einer Schuldverschreibung Berlichingens gegen Hans Greck von Kochendorf über
3500 Gulden.
„Ich Gottfriedt von Berlichingen zu Hornbergk Entbiett Dem Edeln unnd Ernvestenn Lorentz von Rosenberg zue Rosenberg Meinen freundlichen Lieben
schwager, mein freundlichen Dinst zuvor unnd füge
Dir zuwissen Das ich dem … Hanns Greckenn von
Kochendorff Meinem freundlichen Lieben schwager,
Drytthalb tausendt gulden an goldt schuldig worden
bin Laudt hie bey geschickter verschreibung … Demnach mein freundlich bit an Dich, also mein burg zue
werdenn unnd Dein Sygell zue dem meine unnd andern Burgenn, an die verschreibung so anhangendt
zue wurkenn unnd so das also geschehene so gerade
ich Gottfriedt von Berlichingen bey guttem warhenn
unnd glaubenn, Dich, für mich unnd mein Erben von
solcher Burgschafft an Deine unnd Deinen Erben schaden, bey verpfendung aller meiner habe unnd guttern
an eydt unnd nottrecht guttlich zu ledigenn unnd zue
lösen unnd das zu warem urkhundt habe ich Gottfriedt
von Berlichingen zue Hornbergk … mein angeborn Insiegel zue Endt dieser schriefft uff truckt …“
Berlichingen verlebte seine letzten Jahre auf Burg
Hornberg, die sich seit 1517 in seinem Besitz befand. – Lorenz von Rosenberg entstammte dem fränkisch-schwäbischen Rittergeschlecht, das eine zentrale
Rolle in den Fränkischen Kriegen spielte.
Brahms, Johannes, 1833–1897. Eigenh. Brief mit
Unterschrift. O.O. (Wien) „Dec. 79“. 3 S. gr.-8°.
Minimal fleckig. € 4800,–
An (Baronin Fanny von Pausinger) mit Erinnerungen
an den zurückliegenden gemeinsamen Sommeraufenthalt in Pörtschach.
„… Es ist wohl zu spät u. fast überflüßig jetzt noch
nachholen zu wollen was ich im Schreiben versäumt
habe – mir scheint, die Bäume schlagen schon wieder
aus u. ich kann zur Villa hinaufsteigen u. plaudern statt
mich hier über die schlechte Feder zu ärgern.
Ihr Mann wird Ihnen erzählt haben daß ich immer noch
den Barbier nicht ansehe, daß aber Werzer“ (der Wirt
136
des Gasthofes „Im weißen Rössl“, wo Brahms sein Mittagessen einnahm) „sehr in meiner Achtung gestiegen
ist – denn ich hatte nicht gedacht daß Sie mir von seinen
Produkten schickten – ich hielt es für Pariser Waare!
Warum liegt das gute Pörtschach nur so weit; wie gern
gönnte man sich im Winter öfter dort ein paar ruhige
Tage! Jetzt gar, im Schnee, muß es reizend sein u. wäre
die Reise nicht gar so lang, ich besähe es mir u. liefe
spazieren.
Frau Kupelwieser geht es fortwährend besser u. allen
übrigen Pörtschachern, wie ich denke, nach Wunsch.
So, hoffe ich, geht es auch Ihnen u. unsern dortigen
Freunden u. Gönnern den Honoratioren u. der höheren Beamtenwelt!
Mit besten Empfehlungen an Sie, die Ihrigen u.s.f. /
herzlich ergeben / Ihr / J. Brahms.“
Brahms hatte 1877 erstmals den Sommer in Pörtschach
verlebt, damals noch in der kleinen Hausmeisterwohnung des von der Familie Pausinger gemieteten Schlosses. Im Jahr darauf war er in das jenseits der Straße,
näher dem See gelegene Krainerhäuschen übergesiedelt,
wo er auch 1879 den ganzen ersten Stock gemietet hatte,
um ungestört zu bleiben.
Churchill, Sir Winston Spencer, 1874–1965. Eigenh. Brief mit Unterschrift „Winston S. Churchill.“
(London) 25.IV. (wohl um 1901/2). 1 S. gr.-8°. Mit
geprägtem Briefkopf „105, Mount Street“. Minimaler Lichtrand. € 3600,–
Oberon, Puck, Hyon und Scherasmin, der Tochter des
Kalifen Harun al Raschid in Bagdad. Das Manuskript
endet mit den beiden ersten Takten der „Nro 3 Vision“,
hier auch „Erscheinung“ betitelt.
Früher Brief an seinen Vetter, den Politiker Ivor
Churchill Guest, Viscount Wimborne, der im Frühjahr 1900 zusammen mit Winston Churchill zum ersten
Mal ins Unterhaus eingezogen war.
„My dear Ivor, / I don’t think you have any reason to
disturb yourself about your speech. It reads quite well
and your meaning is perfectly plain. Besides the fact
that the House listened unusually quietly under the
difficult and perilous circumstances in wich you spoke,
shows that they like your manner + personality: voila
deja beaucoup; for they are good judges. It was a very
moving debate to have taken part in …“
In „105, Mount Street“ hatte Churchill von 1900 bis
1905 seine erste Junggesellenwohnung. – Als 1904 die
Kontroverse um Schutzzölle oder Freihandel die Konservative Partei spaltete, wechselte Guest mit Churchill
zu den Liberalen.
Gregor IX., Papst, vormals Ugolino Graf di Segni;
der große Gegner des deutschen Kaisertums, bannte
Kaiser Friedrich II., erließ 1234 die nach ihm benannten Dekretalen und sprach Franz von Assisi
und Elisabeth von Thüringen heilig, vor 1170–
1227–1241. Bulle. Rom, Lateran 6. Idus Decembris
(8.XII.1237). 1 S. quer-gr.-4°. Starkes Pergament.
Mit kalligraphierter G-Initiale. Ohne das Siegel.
Etwas fleckig, kleiner Mäusefraß am linken Rand
ohne Textverlust. € 12 000,–
An Prior und Konvent der dem Augustinerorden gehörenden Marienkirche in Flotin (bei Sens), denen der
Papst den Besitz von Zehnten in Barvilles und Suryaux-Bois bestätigt.
Der eigentliche Urkundentext beginnt: „Justis petentium desiderijs dignum est nos facilem prebere consensum, et vota quae a rationis tramite non discordant
effectu prosequente complere …“
Nicht bei Potthast. – Von größter Seltenheit.
Mahler, Gustav, 1860–1911. Eigenh. Musikmanuskript. Wohl Maiernigg, Sommer 1907. 1/2 S. großes
Hochformat, 18zeilig. Schwarze Tinte, mit einigen
Bleistift-Zusätzen. € 12 000,–
Skizzenblatt zu einer Szene aus Mahlers „neuen Bühneneinrichtung“ von Carl Maria von Webers Zauber­
oper „Oberon“, die er im Sommer 1907 in Maiernigg
am Wörthersee begann.
Das Blatt ist überschrieben „Melodram Nro 1a“ und
zeigt wesentliche Abweichungen von der Notation
und dem Text der gedruckten Fassung („Nr. 2a. Melodram“). Es beginnt mit den Worten Oberons:
„Er ist’s den mir das Schicksal weist als Retter!
Beschützen will ich Hüons Mut und Treue
durch ihn soll bald mein herbes Leiden enden!“
(Im Druck heißt es hier: „So sei’s! Der Feenkönig wird
Hüon schützen und der treue Ritter zum Dank dafür
sein herbes Leiden enden“.) – Es folgt die Szene mit
Schiller, Friedrich, 1759–1805. Eigenh. Brief mit
Unterschrift „FSchiller“. Jena 10.X.1797. 1 S. 8°.
Schwach gebräunt, geringfügig fleckig. Heftspuren
am linken Rand. € 18 000,–
An den Philologen Karl August Böttiger in Weimar
bei Übersendung des „Musen-Almanachs für das Jahr
1798“, des sog. „Balladen-Almanachs“.
„Da der H[err] G[eheime] Rath Göthe jetzo nicht
da ist, der Ihnen sonst unser Werk überreicht haben
würde, so laßen Sie es Sich gefallen, mein werther
Freund, diese Gabe aus meiner Hand anzunehmen.
Fänden Sie uns dieses Jahr weniger unterhaltend als im
Vorigen, so erinnern Sie Sich, daß man auf fremde Unkosten immer witziger ist. Leben Sie recht wohl …“
Der vorige „Musen-Almanach für das Jahr 1797“ hatte
Goethes und Schillers „Xenien“ gebracht, die für große
Aufregung in der literarischen Welt gesorgt hatten. –
Goethe war am 30. Juli zu seiner dritten Reise in die
Schweiz aufgebrochen und kehrte erst am 20. November nach Weimar zurück.
Am Kopf ein Vermerk von Böttigers Hand („bey
­Uebersendung des Musenalmanachs“).
Nicht in der Nationalausgabe; gedruckt in: Jahrbuch
der Deutschen Schillergesellschaft XXXVII/1993, S.
72.
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Brodtmann wurden auf festes Bütten gedruckt. Kleinere Randeinrisse restauriert und rückseitig mit leichten Bleistiftzeichnungen von Kinderhand. Sonst sehr
gut erhalten.
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zur Pferdedressur. Englische Originalausgabe erschien
1667 in London, französische Übersetzung 1677 in
Paris, die erste deutsche allerdings erst 1700 in Nürnberg. Die Tafeln zur vorliegenden Ausgabe wurden neu
gestochen. Es fehlen Tafeln 8–12 und 52. Titel mit Besitzervermerk, die Tafeln auf Stege mont., Tafel 65 mit
kleinem alt hinterlegten Einriss; breite Ränder unten
gelegentlich mit minimalen Wurmspuren und etw. gebräunt und fleckig. Schönes Exemplar.
138
Schramm, C. C. Historoscer Schauplatz, in welchem die Merkwürdigsten Brücken aus aller
vier Theilen der Welt, insbesonderheit aber die
in den vollkommenen Stand versetzte Dreßdner
Elb-­Brücke, vorgestellt und beschrieben werden.
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Frankfurt/Main, Ingolstadt, Jena, Meißen, Nürnberg,
Plauen, Regensburg, Torgau, Tübingen, Würzburg, ferner Basel, London, Paris, Prag, Rom, Stockholm, Venedig, Verona u.a. Andere Kupfertafeln zeigen Schleusen, Fähren, Münzen, Siegel etc. – Die Kupfer wurden
meist gest. v. Boetius u. Stör nach I.A. Richter. Kollation der Tafeln: Nr. 1–18, 19 a-b, 20–76, 77 a-c, 78–87.
Nach Tafelverzeichnis komplett. Die oft als fehlend bezeichnete Tafel 2 (Brückenpfennige) bildet ohne eigene
Nummerierung den unteren Teil von Taf. 1. Gebräunt,
teilw. Fleckig, gedruckter Text oben etwas angeschnitten. Schönes Exemplar.
Hohenlohe – Hansselmann, Ch. E. Bewiß (Fortsetzung des Beweises), wie weit der Römer Macht,
in den mit verschiedenen teutchen Völkern geführten Kriegen, auch nunmehrige Ost-Fränkische, sonderlich Hohenlohische Lande eingedrungen. Schwäbisch Hall, Messerer, 1768–73. Fol. Mit
gefalt. genealogischer Tabelle, 4 gefalt. Kupferstichkarten und 30 Kupfertafeln mit 36 gezählten Kupfern. 12 Bl. 248 S. 4, 9 Bl., 460 S., 14 Bl. Hpgt. D.
Zeit. Beschabt. Guter Zustand. € 2800,–
Erste Ausgabe. Heyd 309. – „Das Werk beschäftigt
sich in der Hauptsache mit der römischen Epoche
der ostfränkischen Provinz. Die nächste Veranlassung
dazu hatten ihm die Ausgrabungen römischer Ueberreste gegeben, die er in der Umgebung von Oehringen mit eifer und Sachkunde zu betreiben pflegte.
Er hat durch diese Arbeiten der wissen­schaftlichen
Kenntniß nicht blos der römischen Epoche des ostfränkischen Landes, sondern auch der nächstfolgenden Jahrhunderte und des Gauzeitalters einen
bleibenden Dienst erwiesen.“ – Christian Ernst
­Han­s(­s)el­mann (1699–1776) stammte aus Weikersheim und war seit 1730 hohenlohischer Archivar beim
Haupt­archiv in Öhringen. Einzelne Tafeln knapp beschnitten.
Oberamtsbeschreibungen
Brackenheim. Beschreibung des Oberamts Brackenheim. Hrsg. vom Kgl. Stat. Bureau Stgt. 1
Bd. Mit 3 Lithogr., 1 gest. Grundriss, die gefalt.
Karte und 3 gefalt. Tab. in Kopie ergänzt, Stuttgart, Lindemann 1873. 8°, 450 S. 2 Bll. Späterer
Ppbd. mit R.Schild. Etwas gebräunt, sonst gut erhalten. € 380,–
Ansicht von Brackenheim von 1873 und 1 Ansicht von
Brackenheim nach Merian von 1643 und 1 Ansicht von
Schloss u. Dorf Neipperg. Papierlagen unbeschnitten.
Gutes Exemplar.
Freudenstadt. Beschreibung des Oberamts Freudenstadt. Hrsg. vom Kgl. Stat. Bureau Stgt. 1 Bd. Mit
2 Lithogr., 1 gefalt. lithogr. Karte mit Stadtplan und
3 gefalt. Tab. Stuttgart, Karl Aue 1858. 8°, 2 Bll., 339
S., 1 Ortsregister, Brauner O.Ppbd. Etwas bestoßen
und berieben, sonst gute Erhaltung. € 390,–
Gesamtansicht von Freudenstadt und Ansicht von Wilden See in der Schönmüntz von E.F. Wagner nach H.
Bach. Gut erhaltenes Exemplar.
Hall. Beschreibung des Oberamts Hall. Hrsg. vom
Kgl. Stat. Bureau Stgt von Finanzrath Moser. 1 Bd.
Mit 1 Lithogr., 1 gefalt. lithogr. Karte m. Stadtplan u.
4 gefalt. Tab. Stuttgart u. Tübingen, Cotta 1847. 8°, 2
Bll., 325 S., 1 Ortsregister, Ern. Ppbd. mit R.Schild.
Gute Erhaltg. € 380,–
Schöne Gesamtansicht von Schw. Hall. Tafel knapp
beschnitten, gering stockfleckig, sonst gute Erhaltung.
Neckarsulm. Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Hrsg. vom Kgl. Stat. Bureau Stgt. 1 Bd. Mit
3 Lithogr., 1 gefalt. lithogr. Karte mit 1 Plan und 5
gefalt. Tab. Stuttgart, Kohlhammer 1881. 8°, 2 Bll.,
716 S., 1 Register, Roter Hldrbd mit verg. R.Schild
auf 5 Bünden. Sehr gut erhalten. € 430,–
Ansicht von Neckarsulm + Neuenstadt von Karl Ebner,
Ansicht von Möckmühl n. Merian 1648, Lithogr. von
Lieb.
Rottenburg. 1 Bd. Mit 1 Lithogr., 1 gefalt. Lithogr.
Karte mit Stadtplan und 4 gefalt. Tab. Stuttgart und
Tübingen, Cotta 1828. 8°, 2 Bll., 223 S., 1 Ortsregister. O.Pdbd. d. Zt. mit R.Schild. Gering bestoßen,
sonst gut erhalten. Gesamtansicht von Rottenburg
a. Neckar. € 380,–
Stuttgart. Beschreibung des Oberamts Stuttgart.
Hrsg. vom Kgl. Stat. Bureau Stgt. 1 Bd. Mit 1 Lithogr., 1 gefalt. lithog. Karte, Stuttgart, Hallberger
1856. 8°, 455 S. 2 Bll. Ern. blauer Ppbd mit R.Schild.
Etwas berieben, sonst gut erhalten. € 320,–
Schöne Gesamtansicht von Stuttgart von C. Obach
„Stuttgart von Südost“. Gutes Exemplar. – Wir zeigen
über 100 weitere Beschreibungen der verschiedenen
Oberämter an unserem Stand.
139
Antiquariat Christian Strobel
Stand 33
Gebath Hang 9 · 87660 Irsee
Telefon +49 (0)8341 966 16 82 · Fax +49 (0)8341 966 16 97
E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-strobel.de
Allgäu/Bayerisch Schwaben · Orts- und Landeskunde · Bibliographie · Geisteswissenschaften ·
Geschichte und Kulturgeschichte · Wein und Weinbau
Gok, C(arl) F(riedrich von). Die Wein-Rebe mit
ihren Arten und Abarten, oder Beiträge zur Kenntniß der Eigenschaften und zur Classifikation der
cultivirten Wein-Reben-Arten, mit besonderer
Rücksicht auf die Vorzüge der einzelnen Sorten
für den Weinbau und Weinhandel. I. Heft (alles Erschienene). Stuttgart, Heinrich Mäntler, 1829. 8°
(18 × 10,5 cm). Mit 3 gefalteten lithographischen
Tafeln und 6 Tabellen (davon 5 gefaltet). X, 88 S., 1
Bl. Hellblaue Original-Pappe mit lithographischen
Vignetten auf beiden Deckeln. € 650,–
Erste Ausgabe. – Seltene ampelographische Abhandlung. Gok (1776–1849) war ein „Pionier und Förderer
des Qualitätsweinbaus in Württemberg“ (Claus, Persönlichkeiten der Weinkultur, 2. Auflage, 60), als württembergischer „Hof- und Domänerat“ war er Gründungsmitglied und 1. Vorstand der „Gesellschaft für die
Weinverbesserung in Württemberg“. – Die Tafeln mit
botanischen Details nummeriert 1–3, dann folgen die
Tabellen bzw. Beilagen 4–8 auf 6 Blättern. – Gebräunt
und etwas stockfleckig, teils kleiner Wasserfleck im
seitlichen Rand. Der hübsche Original-Einband leicht
bestoßen, an den Deckeln leimschattig, Rücken an den
Gelenken rissig. Gutes Exemplar. – Schoene 3, 4651.
Dochnahl 59. Simon, Bibliotheca Vinaria, 75.
Herrnhuter – Stammbuch-Kassette mit Herrnhuter Eintragungen (Rückentitel: „Erinnerung“).
Deutsche Handschrift auf Papier. Herrnhut, Zeist,
Christiansfeld, Gnadau und Magdeburg, 1809–1831.
Qu.-8° (11,5 × 17,8 cm). 10 Blätter mit 16 Eintragungen. Lose Blätter in feiner roter Leder-Kassette der
Zeit mit reicher Vergoldung, marmoriertem Schutz­
umschlag und Pappschuber der Zeit. € 650,–
Stammbuchkassette eines ungenannten Mitglieds der
Herrnhuter Brüdergemeine. Auf sechs beidseitig beschriebenen Blättern finden sich fünf Eintragungen aus
Herrnhut (8.–12. April 1809: H. Möller, Chr. Voithmann, Johann Heinrich Rieß, Johann Elias Carl Clemens, Carl Friedrich Röper: „zum Abschied nach
Zeist“), zwei Einträge aus Zeist (September 1814:
Christian Henning und Jeppe Larsen) sowie fünf Einträge aus Christiansfeld in Dänemark (Juli 1816 und
April 1817: Siegmund Vogel, Johann Heinrich Möhne,
Peter Thymann, Johanne Eberle geb. Beck, Michael
Eberle). Weiter enthalten sind vier einseitig beschriebene Blätter mit Eintragungen aus Gnadau (Theodor
Baillard, Friedrich August Jahn, Eduard Erasmus Diel)
und Magdeburg (Robert Teleky) von September/Ok-
140
tober 1831. Wie bei den Herrnhutern üblich teils mit
Angabe der Geburtsdaten und des Herkunftsortes (u.
a. Lichtenfels-Grönland und Neuherrnhut). – In sehr
dekorativer, reich verzierter Kassette, ausgelegt mit
blauem Prägepapier, Innendeckel mit goldgeprägter
Vignette „Souvenir“, dazu als Schutz für die Einlageblätter ein geprägter Goldpapier-Deckkarton. – Seidenbändchen des Deckkartons abgerissen, die Kassette tadellos erhalten, Umschlag und Schuber leicht
berieben.
Kellner, David. Hochnutzbar und bewährte Edle
Bierbrau-Kunst, Lehrend Die rechte Art und Weise
gut, wohlschmeckend, gesund und kräfftig Bier zu
brauen, und dasselbige bey gutem Stande im BrauHause und Keller zuerhalten […] Nebst einem Anhang von Wein und Essig, jetzo zum andern mal
zum Druck befördert. Leipzig und Gotha, Augustus Boëtius, 1690. 8° (16,5 × 10,5 cm). Mit gestochenem Frontispiz. 7 Bl., 263 (recte 259) S., 13 Bl.
Pergament der Zeit. € 1800,–
Erstmals 1687 anonym erschienene Abhandlung über
alle Zweige der Braukunst, in der vorliegenden neuen
Ausgabe verbessert und um den umfangreichen Anhang zu Wein und Essig (ab Seite 159) vermehrt. Eine
weitere unveränderte Auflage folgte 1710. – Behandelt
unter anderem auch Kräuterbiere sowie ausländische
und fremde Biere (Berlinisches Bier, Kolbergisches
Bier, Braunschweigische Mumme etc.). Das schöne
Frontispiz illustriert verschiedene Arbeiten bei der
Bierherstellung. Der Anhang mit separatem Titel „Sehr
nütz- und erbaulicher Anhang von Wein und Essig, in
welchem gelehret wird, was dieselbe ihrem Wesen nach
sey, wie sie zubereitet, erhalten, gebessert, die einfache
auf mancherley Art componirt und nützlich gebrauchet
werden“. Kellner (1643/44–1725) war Arzt in Nordhausen und widmete sich auch alchemischen Studien.
– Etwas gebräunt, anfangs leichter Wasserrand in der
unteren Ecke, wenige Blätter mit unauffälligen Eckausbesserungen, hinterer Vorsatz mit zeitgenössischem
Eintrag. Einband etwas angeschmutzt, die Bindebänder teils abgerissen. – VD 17 3:602283Q. Schoellhorn
227. Schoene 3, 27172. Ferchl 269. Poggendorf I, 1240.
(Klinger, Friedrich Maximilian). Plimplamplasko,
der hohe Geist. (heut Genie) Eine Handschrift
aus den Zeiten Knipperdollings und Doctor Martin Luthers. Zum Druk befördert von einem Dilettanten der Wahrheit; und mit Kupfern geziert
von einem Dilettanten der Kunst. Ohne Ort, ohne
Drucker (Basel, Thurneysen), 1780. 8° (16,4 × 10,5
cm). Mit Holzschnitt-Frontispiz (in Pagina), Holzschnitt-Vignette auf dem Titel und 10 Textholzschnitten teils nach Hans Holbein. 151 S. Halbleder
der Zeit. € 1600,–
Erste Ausgabe, selten. – Wohl in Zusammenarbeit mit
Johann Caspar Lavater und Jakob Sarasin verfasste
Satire auf Christoph Kaufmann und den Genie-Kult.
Acht der teils derben Holzschnitte nach Randzeichnungen von Holbein stammen aus der 1780 erschienenen Basler Ausgabe von Erasmus’ „Lob der Narrheit“, der Holzschnitt auf Seite 43 hier seitenrichtig
eingedruckt. – Minimal fleckig, die Holzschnitte mit
vereinzelten kleinen Tusche-Ergänzungen von alter
Hand, die Vorrede mit Eckausriss unten (handschriftlicher Eintrag entfernt, Text nicht betroffen), Vorsatz
mit Eintragungen von alter Hand. Der schlichte Einband wenig berieben und bestoßen, Kapital etwas eingerissen. – Goedeke IV/1, 807, 14a. Hayn/Gotendorf
VI, 214. Schulte-Strathaus 13.
Ryff, Walther Hermann. Ein wolgegründt nutzlich und heylsam handtbüchlin gemeyner Practick
der gantzen leibartzney. – Der drit und vierd teil
des nutzlichen und wolgegründten Handbüchlins
gemeyner Practic der gantzen Leibartzney. – Warhafftige, künstliche, gerechte underweisung unnd
anzeygung, Alle Latwergen, Confect, Conseruen,
einbeytzungen und einmachungen, von mancherley früchten, blumen, kreütern unnd wurzeln. 3 in
1 Band. Straßburg, Balthasar Beck, 1541–1542. 4°
(20,5 × 16,5 cm). Mit 22 Textholzschnitten (davon
3 blattgroß). 244 nn. Bl. (letztes weiß); 140 nn., XC
num., 12 nn. Bl. (letztes weiß); 7 nn., XCVIII num.,
7 nn. Bl. (letztes weiß). Blindgeprägtes Schweinsleder der Zeit auf Holzdeckeln mit zwei Schließen. € 8500,–
Schöner Sammelband mit frühen pharmazeutisch-medizinischen Titeln Ryffs. – I/II. Erste Ausgabe (1541)
der umfangreichen Leibarznei in vier Teilen. „Wurde
von Leonhard Fuchs als eine Bearbeitung seiner ‚De
medendis singularum humani corporis partium libri
IV‘, Basel 1538 angesehen“ (Benzing). Im vorliegenden
Exemplar sind die Teile 1/2 ans Ende gebunden (gegenüber dem VD 16-Eintrag abweichend: 243 statt 223 Bl.,
kleine Varianten in der Titelfassung). – Zwischengebunden das Apothekenhandbuch zur Bereitung unterschiedlichster Rezepturen, Tränke und Kräuterweine
in der Ausgabe 1542 (zuerst 1540). Enthält am Ende
das auch separat erschienene Pestbüchlein. – Die Holzschnitte zeigen Aderlassfiguren, die bekannten Kinder
im Mutterleib und weitere anatomische Details. – Teils
leicht gebräunt oder fleckig, Vorsatz mit Geschenkvermerk. Der zeitgenössische Prägeband wenig fleckig, die
obere Schließspange fehlt. Wohlerhaltenes, attraktives
Exemplar. – I./II. VD 16 R 4007 (Variante) und VD 16
R 4008. Benzing, Ryff, 115. – III. VD 16 R 4006. Benzing 89. (Siehe Abbildung)
Schröder, Johann. Vollständige und nutz-reiche
Apotheke, Oder: Trefflich versehener Medicin-Chymischer höchstkostbarer Artzney-Schatz. Vormahls
[…] eröffnet Von Georg Daniel Koschwitz. Nun
aber bey dieser Zweyten Edition Um ein merckliches vermehret und verbessert. Frankfurt und Leipzig, „bey Johann Hoffmanns und Engelbert Strecks
seel. Wittiben“, 1709. Fol. (34 × 23 cm). Mit gestochenem Titel, gestochenem Porträt, gestochener
Zeichenerklärung und 48 Kupfertafeln. 6 Bl., 1324,
120 S., 30 Bl. Pergament der Zeit mit geprägtem Deckelornament und Rückenschild. € 3500,–
Zweite von Koschwitz herausgegebene Ausgabe (zuvor
1693). – Schröder (1600–1664) war Stadtarzt in Frankfurt, seine lateinische „Pharmacopoeia medico-chymica“ erschien erstmals 1641 in Ulm. – „Das beste und
meistgebrauchte Apothekerhilfsbuch des 17. und 18.
Jahrhunderts. Es gibt völlige und erschöpfende Auskunft über alle Tätigkeiten des Apothekers in diesem
Zeitalter“ (Ferchl). – Zwei der Tafeln zeigen pharmazeutische Gerätschaften und Instrumente, eine Tiere,
die restlichen Pflanzen. – Kaum fleckig, Verfassername
auf demTitel oben angeschnitten, der fehlende Papierstreifen (7 mm) alt angesetzt, der Kupfertitel mit zwei
Quetschfalten, Vortitel mit kleinem Namensstempel,
die Innendeckel mit Papierresten eines angeleimten
Schutzumschlags und gestochenem Exlibris. Einband
minimal fleckig. Schönes Exemplar. – Blake 409. Ferchl
487. Nissen, BBI, 1809. – Vgl. Schelenz 409.
Schwab, Gustav. Gedichte. 2 Bände. Stuttgart und
Tübingen, Cotta, 1828–1829. 8° (17,5 × 11 cm). X,
416; VIII, 370 S. Halbleder der Zeit. € 380,–
Erste Ausgabe der ersten Gedichtsammlung Schwabs.
– Teils gering gebräunt und etwas stockfleckig, Band I
mit neuen Vorsätzen. Die Einbände leicht berieben und
bestoßen, Rücken von Band I unter Verwendung des
originalen Rückenbezugs mit Leinwand erneuert, beide
Rücken mit Schabstellen. – Geschenkexemplar des Verfassers für seine Frau Sophie (Gmelin) zum Geburtstag
mit entsprechender Widmung auf dem vorderen Vorsatz: „der l. Sophie zum 17ten febr. 1830 von ihrem G.
S.“ Gegenüberliegender Vorsatz mit weiterer moderner
Widmung einer Urenkelin von Schwab, datiert 1958. –
Borst 1571. Dambacher 22. Fischer, Cotta, 1805 und
1908. Goedeke VIII, 250, 11.
141
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kleineren Papierrestaurationen im weißen Rand, vereinzelt unten mit leichten Feuchtigkeitsspuren, sonst
kaum fleckiges und gutes Exemplar im ursprünglichen
Einband. – VD 16, C-824; IA 131.644; Buisson 121;
Ritter, Rep. 437; Prijs 8 Anm.
Eobanus Hessus, Helius. Helij Eobani Hessi Heroidu(m) Christianarum Epistolae. opus Nuvitium
nuper aeditum. Leipzig, Melchior Lotter [1514]. 4to.
10, 106, 2 Bll. Titel rot und schwarz gedruckt. Holzdeckelband der Zeit. € 4000,–
Seltene erste Ausgabe der Briefe christlicher Heldinnen,
der nach dem „Bucolicon“ zweiten und letzten großangelegten Dichtung Eobans. – Schönes und breitrandiges Exemplar. – VD 16, E-1506; Krause I, S.124–131;
Ellinger II, 4 ff.
Goethe – Reichardt, J. F. Monolog aus Göthe’s
Iphigenia als Probe musikalischer Behandlung jenes
Meisterwerks in Musik gesezt … [Partitur]. Leipzig, Fleischer [1804]. 4to. 12 Ss. Mit Musiknoten. In
rohen Bogen, unbeschnitten. € 380,–
Biel, Gabriel. Sermones de festivitatibus Christi.
Tübingen, Otmar für Meynberger [1499]. 4to. 212
Bll., d.l.w. Mit rot eingemalten Initialen. Blindgepresster Kalblederband der Zeit. € 4200,–
Der erste Teil der von 1499–1500 in Tübingen gedruckten Predigten des Philosophen und Gründungsmitglieds der Universität Tübingen Gabriel Biel (1415–
1495), herausgegeben von seinem Schüler Wendelin
Steinbach. – HC 3184; GW 4340; BMC III, 703; Steiff,
Tübingen Nr. 8. (Siehe Abbildung)
Capito, Wolfgang Fabritius. Institutionum Hebraicarum libri duo. Straßburg, Wolfgang Köpfel,
1. April 1525. 8vo. 8, 100, 4 Bll. Mit Titelbordüre,
Initialen und Druckermarke. Blindgeprägter Kalblederband der Zeit. € 2200,–
Äußerst seltene zweite Ausgabe von Capitos Lehrbuch der hebräischen Sprache. Der aus Hagenau stammende Capito (1481–1541) widmete sie dem Kanzler
des Reichsregiments Ulrich Varnbühler in einer 13-seitigen Vorrede. – Titel mit ligiertem Besitzeintrag (leich-
142
Erste Einzelausgabe „Aus dem zweiten Theile der Lieder der Liebe und der Einsamkeit desselben Komponisten besonders abgedruckt“ für eine Singstimme,
teilweise mit 3-stimmigem Frauenchor und Klavierbegleitung. Reichardt (1752–1814), zeitweise königlich-preussischer Hofkapellmeister, wurde vor allem
durch seine Kompositionen zu Goethes Liedern bekannt. – Goed. IV 3, 264, IV (2); Kippenberg 91.
Homer. Odyssea. Das seind die aller zierlichsten und lustigsten vier und zwainzig bücher des
­eltisten kunstreichsten Vatters aller Poeten ­Homeri
… Übersetzt, kommentiert und hrsg. von Simon
Schaidenreisser. Augsburg, Alexander Weissenhorn 1538. Folio. 6 Bll., 102 Bll. Mit 19 Holz­
schnitten. € 12 500,–
Erste deutsche Ausgabe und erste Übersetzung in eine
Volkssprache, von bekannter Seltenheit. Die Holzschnitte sind in der Literatur bereits mehreren Künstlern zugeschrieben worden, unter anderem Hans Weiditz, den Holzschnitt auf Blatt IX weisen Dodgson
und Hollstein dem Monogrammisten N.H. (Nikolaus
Hogenberg 1500–1539) zu. – VD 16, H-4709; Hoffmann II, 340; Worstbrock 203b; Hollstein XIII A, 283,
4; Dodgson II, 199.4. (Siehe Abbildung)
Hus – Concilium Constantiense. Acta Scitu dignissima docte que co[n]cinnata Constantiensis concilii
celebratissimi. Hagenau, Gran für Rynman, 11. April
1500. 4to. 112 Bll. d.l.w. Maroquinband. € 7500,–
Erste Ausgabe dieser wichtigen Sammlung von Akten
und Beschlüssen des Konstanzer Konzils, auf dem Jan
Hus’ Lehren als ketzerisch verdammt und er selbst 1415
auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. – HC 5609;
Goff C-800; GW 7287; BMC III, 687.
Lilienstayn, Jacob. Tractatus contra Waldenses fratres erroneos … [Nürnberg, Johann Weissenburger
1505]. 4to. 40 Bll. Pergamentband. € 4200,–
Seltene einzige Ausgabe dieser Streitschrift gegen Waldenser und Böhmische Brüder, verfasst von dem Dominikaner Jacob Lilienstayn (1465-ca. 1505). Das Werk ist
eine der frühesten gedruckten Quellen zu den Böhmischen Brüdern. – Einzelne zeitgenössische Eintragungen und Unterstreichungen, schönes sauberes Exemplar. – VD 16, L-1736; Köhler 2188.
Locher, Jacob. Theologica emphasis siue. [Basel],
Johann Bergmann von Olpe 1496. 4to. 26 Bll. Mit
Titelholzschnitt v. Albrecht Dürer, 2 Holzschnittleisten und Druckermarke am Schluss. Maroquinband um 1700 mit Vergoldung. € 22 000,–
Erste Ausgabe, sehr selten. Einzige Verwendung dieses frühen Holzschnitts Dürers aus seiner Basler Zeit.
– Hain 10154; BMC III, 795; Goff L-266 (1 Ex. Yale);
Schreiber 4519; Meder, Dürer S. 23 f., Abb. 17 & S. 276,
VIII, 3; Hieronymus, Oberrheinische Buchillustration
89. (Siehe Abbildung)
Scaino, M. A. La politica di Aristotile in modo di
Parafrasi. Rom, Casa del Popolo Romano 1578. 4to.
22, 232 Bll. Mit Druckermarke und einigen Initialen.
Angebunden: Scaino M. A. Sei discorsi sopra diverse
materie civili. 4to. Rom, Casa del Popolo Romano
1578. 67 Bll., 1 Bl. weiß. Mit Druckermarke, einmal
wiederholt, und 3 Initialen. Angebunden: Scaino,
M.A. In octo Arist. libros qui extant de repub. questiones. Rom, Vicente Accolti 1577. 4to. 1 Bll. weiß, 3
Bll., 70 Ss., 1 Bl. Mit 2 Druckermarken. Pergamentband d.Zt. mit Wappensupralibros von Jacques-Auguste de Thou sowie seinem Mono­gramm auf den
Rückenfeldern. € 7500,–
Erste Ausgaben dieser drei staatswissenschaftlichen
Aristoteles-Kommentare des italienischen Philosophen
Marco Antonio Scaino (1524–1612), gebunden für
­Jacques-Auguste de Thou (1553–1617). Provenienz:
I). Jacques Auguste de Thou (Olivier 216, 1 & 3). II).
Girolamo d’Adda (1815–1881) (Exlibris) III). Erich
von Rath (1881–1948). – Schönes Exemplar. – BMSTC
p. 616; Hoffmann I, 355 (Teile I & II); Risse IV, S. 162
und S. 165 (Teile I-III).
Somnia Danielis. Augsburg, [Hans Froschauer]
1515. 4to. 12 Bll. Mit Titelholzschnitt und zwei
­Initialen. Halbpergamentband. € 3800,–
Äußerst seltener Druck dieses spätmittelalterlichen
Traumdeutungsbuchs, nur in einem Exemplar (München BSB) nachweisbar. Der Titelholzschnitt zeigt den
rechts neben einer Säule stehenden David, wie er dem
links knienden König Nebukadnezar seinen Traum
auslegt. – VD 16, S-7006.
143
Daniel Thierstein Buchantiquariat
Stand 56
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Arnim, Ludwig Achim von und Clemens Brentano. Des Knaben Wunderhorn. Alte deutsche Lieder. 3 Bände und Anhang in 3 Bänden. Heidelberg, bey Mohr und Zimmer 1806–1808. 8°. Bd.
1: Vortitel, Kupfertitel, 4 n.n. Bl. Widmung, Zwischentitel, S. 13–470 (recte 480); Band 2: Vortitel,
Kupfertitel, Drucktitel, 2. Vortitel, S. 3–448; Band
3: Vortitel, Kupfertitel, Drucktitel, 2. Vortitel, S.
3–239, Zwischentitel, Widmungsblatt, S. 243–253,
Anhang: Kupfertitel, 2. Vortitel, S. 3–103, 1 gestochene Tafel. Rostrote Pappbände der Zeit mit 2
gelben gold­geprägten Rückenschildern mit Titelund Band­nummer, in späterem rostrotem Papp­
schuber. € 4650,–
Goedeke VI, 73, 12. – Mallone Arnim 27, 36–38. – Mallone Brentano 17, 25–27. – Borst 1021. – Es fehlt, wie
immer, der nicht nachgewiesene Druckhaupttitel zum
Band 1. – In dieser Vollständigkeit selten angebotenes Exemplar einer der wichtigsten Publikationen der
deutschen Romantik. Als historische Sammlung gestaltete und initiierte Sammlung, auf die Aufforderung
der Herausgeber wurden rund 6000 Seiten mit Liedtexten gesammelt, dann jedoch als literarisch-künstlerisches Gesamtkunstwerk mit Einbezug eigener Texte
realisiert. Das Wunderhorn steht für seine Konzeption
der „Wahrheit der Phantasie“ im Gegensatz zur historischen Wissenschaftlichkeit u.a. der Märchen der
Gebrüder Grimm. Gerade diese Gegensätzlichkeit
machten die beiden Sammlungen zu Monumenten der
deutschen Literatur, zum Wunderhorn. Das nach einer
Vorzeichnung von Brentano gestochene Trinkhorn auf
dem gestochenen Titelblatt zu Band 2 gilt als eine der
Ikonen der deutschen Romantik, ebenso die wunderschöne Tafel zum Anhang, die im vorliegenden Exemplar am Schluss, und nicht, wie üblich als Frontispiz,
eingebunden ist. Die illustrierten Titel zu Band 2 und 3
sind wie immer am Rand gefaltet. – Wenige kleine Bereibungen am Rücken. Band 2 leicht stockfleckig. Band
1 und 3 sehr sauber. Die Pappbände wurden wahrscheinlich zu einem späteren Zeitpunkt nachgefärbt.
Goethe, Johann Wolfgang. Des Herrn Göthe
sämtliche Wercke. 1.–3. Teil in 1 Band. Biel, in der
Heilmannischen Buchhandlung 1775–1776. 240 S.,
174 S., 135 S. Interimsbroschur der Zeit in neuerer
Leinwandkassette mit rotem goldgeprägtem Rückenschild und Marmorpapierbezügen. € 5400,–
Goedeke 4/3, 1. – Hagen 1. – Kippenberg 324. – Die
berühmte, sagenumwobene erste Schriftenausgabe,
144
von der es laut Richard W. Dorn nur ein komplettes Exemplar in einer Bibliothek in Deutschland gibt,
komplette Exemplare finden sich heute in der Anna
Amalia Bibliothek in Weimar, der Universitätsbibliothek Konstanz, der Universitätsbibliothek Basel und
der Zentral-Bibliothek Solothurn. Das Exemplar der
Staatsbibliothek Berlin wurde im Krieg zerstört. – Die
Ausgabe erschien nur wenige Wochen vor der Berliner Nachdruckausgabe bei Heimburg. Gedruckt und
verlegt durch Niklaus Heilmann (1739–1816), Sohn
des aus Marburg stammenden, 1734 in Biel eingewanderten Johann Christoph Heilmann (1702–1773), der
seit 1734 in Biel als Drucker und Verleger tätig war.
Niklaus Heilmann versuchte, wenig erfolgreich, das
schleppende Geschäft mit religiösen Schriften, Traktaten und dem Privileg zum Druck der protestantischen
französischen Bibel für Biel, den Südjura und Yverdon,
mit der Produktion von Nachdrucken literarirscher
Erfolgsautoren zu verbessern. Dabei kam er natürlich
der Typographischen Gesellschaft von Bern und dem
Berner Verlag Walthard in die Quere. Die Berner Verleger erwirkten eine Importsperre für die Produkte aus
Biel. 1788 war Heilmann nicht mehr in der Lage, das
Geschäft weiter alleine zu führen. Er assozierte sich mit
dem Basler Verleger Thurneysen, der wiederum schon
nach 3 Jahren die Druckerei weiterverkaufte. Heilmann
hatte in der ersten Hälfte der 1770er Jahre bereits diverse Schriften von Uz, Wieland, Rabener, Haller, Gellert u.a. nachgedruckt. – Die 3 Bände enthalten bis auf
das „Neueröffnete moralisch-politische Puppenspiel“
alle bis zu diesem Zeitpunkt einzeln veröffentlichten größeren literarischen Schriften Goethes. Band 1:
Götz von Berlichingen. Clavigo. Band 2: Die Leiden
des jungen Werthers. Band 3: Stella. Götter Helden und
Wieland. Erwin und Elmire. – Bei vorliegendem Exemplar fehlen die Titelblätter zu Teil 1 und 2, die nicht in
der Bogennorm gedruckt wurden. Der Titel zum 3. Teil
in der Bogennorm. – Rücken fachgerecht überklebt. –
Unbeschnittenes Exemplar in der Interimsbroschur.
Kleist, Heinrich von. Der zerbrochene Krug, ein
Lustspiel. Berlin, In der Realschulbuchhandlung
1811. Groß-8°. 174 S., 1 w. Bl. Späterer hellgrauer
Papierumschlag, in Pappkassette. € 5400,–
Sembdner 11. – Goedeke VI, 103, 8. – Borst 1138. –
Erste Ausgabe. – Der Legende nach sei die Idee zum
Stück 1802 bei einem Wirtshausbesuch Kleists mit
Wieland und Heinrich Zschokke in Bern entstanden, die sich beim Betrachten eines Kupferstiches mit
einer Richterszene zu einem Wettstreit über das li-
terarische Thema entschieden. Wieland schrieb eine
Satire, Zschokke eine Erzählung und Kleist sein einziges Lustspiel. Das Stück wurde 1808 von Goethe
umgeschrieben und mit wenig Erfolg im Weimarer
Theater uraufgeführt. Erst neun Jahre nach dem Tode
Kleists setzte der Erfolg des Stückes ein. – Vereinzelt
schwach stockfleckig. Vollkommen unbeschnittenes
und unaufgeschnitteenes Exemplar der ursprünglichen Druckbogen. Der Papierumschlag mit kleinem
Monogrammstempel R.D.B. (Richard Doetsch-Benziger) auf der Innenseite des Umschlages. – In dieser
Form sehr selten.
Kleist, Heinrich von. Die Schlacht bei Fehrbellin.
Schauspiel in fünf Akten. Wien, Druck und Verlag
von J.B. Wallishausser. Berlin, bei Reimer. 1822. 8°.
Titel und Personenverzeichnis, 104 S. Interimsbroschur, in neuer Leinwandkassette. € 4650,–
Sembdner 34. – Goedeke VI, 103, 12a. – Borst 1401.
– Erste Einzelausgabe des „Prinz von Homburg“. –
Erschien im Jahr zuvor als Teil der „Hinterlassenen
Schriften“ noch unter dem ursprünglichen Titel. Die
vorliegende Einzelausgabe erschien anlässlich der Uraufführung in Wien. Da mehrere Prinzen von Homburg in der österreichischen Armee dienten, verlangte
die Zensur die Änderung des Namens in „Prinz Friedrich Arthur“. Der Schluss wurde, den Örtlichkeiten
entsprechend, von „In den Staub mit allen Feinden
Brandenburgs“ in ein unverbindlicheres „Ins Feld, zum
Sieg“ umgewandelt. Die vorliegende Fassung wurde
von Ludwig Tieck nach der Heidelberger Handschrift
korrigiert und gilt als genauer als die ‚unzensierte‘ in
den „Nachgelassenen Schriften“. – Rücken mit kleiner
Fehlstelle. Umschlag leicht fleckig. Papier durchgehend
mäßig stockfleckig. Titelrückseite mit dem roten heraldischen Stempel der „Tetschner Bibliothek“. – Unbeschnittenes Exemplar.
Motherwell, Robert – Paz, Octavio. Tres Poemas /
Three Poems translated by Eliot Weinberger.
New York, Limited Editions Club 1988. 59 × 49 cm. 3 w. Bl., 120 n.n. S., 3 w. Bl. mit 27 aufgewalzten Originallithographien auf verschiedenen Japanpapiersorten. Originalleinwand mit einer
Deckel­lithographie auf rotem Untergrund. In Ori­
ginal­lein­wand­kassette. € 3400,–
merierten und vom Künstler im Druckvermerk signierten Exemplaren (Gesamtauflage 175 Exemplare). – Gedruckt auf Johannot Bütten. – Eine der gelungensten
Illustrationsarbeiten zum berühmtesten Roman des 20.
Jahrhunderts. In der Tradition der großen Malerbücher
von Picasso, Chagall, Matisse u.a. – Die Radierungen
bestehen aus der Episoden-Nummerierung mit den
jeweiligen römischen Ziffern sowie 18 radierten informellen Arbeiten auf verschiedenfarbigem geätztem
Untergrund. Mit einem Porträt von Joyce als Frontispiz. – Neuwertig.
Taut, Bruno. Alpine Architektur in 5 Teilen
und 30 Zeichnungen. Hagen i.W. Erschienen im
Folkwang-Verlag 1919. Folio (39,5 × 33 cm). Titel,
Inhalt, 5 Zwischentitel und 30 Lithographien (davon
8 in Farbe). Illustrierte Originalbroschur mit silberfarbenen Deckel- und Rückenzeichnung und
-titel. € 5200,–
Bolliger 7, 235. – Jaeger 0916. – Originalausgabe. –
Hauptwerk der utopischen Architektur der „Gläsernen
Kette“, der von Bruno Taut ins Leben gerufenen Architektenvereinigung, die nur von 1919–1920 existierte.
Beeinflusst auch von Paul Scheerbarts „Glasarchitektur“ entwickelt Taut eine utopische Vision in 5 Teilen:
Kristallhaus – Architektur der Berge – Der Alpenbau
– Erdrindenbau – Sternenbau. Das Werk besteht ausschließlich aus Zeichnungen mit integriertem Text,
montiert auf Kartonblätter. In seinem Manifest entwickelt Taut über die Architektur eine Gesellschafts­
utopie gegen den Nützlichkeitswahn. „Sind wir vom
Nützlichen glücklich geworden?“ Dagegen fordert er
eine Kultur der großen Aufgabe. Diese Bau-Aufgabe
besteht darin, die Alpen in ihrer natürlichen Architektur mit der gebauten Architektur zu vereinen. Das
Titelblatt mit dem Motto „Aedificare necesse est, vivere non necesse est“. – Rücken leicht gestaucht. Kleine
Einrisse am oberen und unteren Kapital. Der delikate
Karton des Umschlages wie immer mit einigen Randläsuren und einem kleinen Papierdurchbruch auf dem
Vorderdeckel. Die Kartonblätter wie immer leicht gebräunt. Die ersten Blätter etwas fingerfleckig. (Siehe
Abbildung)
1/750 nummerierten, von Motherwell und Paz im
Druckvermerk signierten Exemplaren. – Gedruckt in
einer Bauer Bodoni Bold Type auf Bütten der Cartiere
Enrico Magnani. Die Lithographien wurden von der
Trestle Edition New York auf verschiedene Japanpapiere abgezogen und in den Rot und Schwarz gedruckten Text montiert. Text in Spanisch und Englisch.
Motherwell, Robert – Joyce, James. Ulysses. Etchings by Robert Motherwell. San Francisco, Arion
Press 1988. Groß-4°. 4 w. Bl., 835 S., 1 Bl., 5 w. Bl.
Mit 40 Original-Radierungen von Robert Motherwell. Originalschweinshalblederband mit Lederkanten, Deckel mit saphirblauer Seide bezogen, in
Originalschuber mit Seidenbezügen. € 9400,–
„27. Buch der Arion Press.“ – Nr. 137 von 150 num-
145
Trauzettel
Stand 64
Haumühle 8 · 52223 Stolberg
Telefon +49 (0)2402 81542 · Fax +49 (0)2402 82 559
E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-trauzettel.de
Literatur und Geistesleben zwischen Barock und Romantik; wissenschaftlich und bibliophil
Aston, Louise. Aus dem Leben einer Frau. Hamburg, Hoffmann und Campe 1847. VI S., (1) Bl., 155
S., (2) Bll. Verlagsanzeigen. Bedruckte Orig.-Broschur. Eckfehlstelle a.d hinteren und kurze Randeinrisse und kleine Fehlstellen a.d. vorderen Umschlag,
ebda zeitgenöss. Eintrag a.d. unteren Ecke, Rückenbezug etwas rissig und mit 2cm Fehlstelle am oberen
Kapital. € 1600,–
Erste Ausgabe (Goedeke N.S. I,462,3; Kosch 1,175;
Stammhammer I,S.11; Steinbrink, Hoffmann & Campe
1847.2 [Kollation ungenau, offensichtlich nicht autopsiert]). – Unbeschnitten. – Äußerst selten. Wegen des
in diesem Roman mit autobiographischen Bezügen
enthaltenen Plädoyers für die Selbstbestimmung und
sexuelle Freiheit der Frau wurde die radikale Frauenrechtlerin aus Hamburg ausgewiesen.
Baden – (Anonym). Der Durchleuchtigsten Für­
sten und Marggrafen von Baaden Leben, Regierung,
Großthaten und Absterben; … Mit unterschiedlichen Kupffern gezieret und zum Druck befördert. Mit fünfzehn Kupfern (sechs Porträts, acht
Ansichten, davon zwei mehrfach gefaltet, und ein
Plan, mehrfach gefaltet) und einer mehrfach gefalteten Tabelle. Franckfurt und Leipzig, Riegel 1695.
12°. Interimspappband d. Zt. mit durchgezogenen
Pergamentbünden, handschriftl. Rückentitel. Etwas
berieben, etwas gebräunt. € 2800,–
lieffert. Aus dem Holländischen. Mit einem Titelkupfer. Amsterdam, Janssons von Waesberge 1693.
Halbschweinslederband d. Zt. mit handschriftl.
Rücken­titel. Berieben, Leder a.d. Rücken spröde,
Gelenk mit oberflächlichem Einriss, oberes Kapital
bestoßen. € 2400,–
Einzige dt. Ausgabe (Bruckner 623 [Addenda]; Wurzbach, Niederländ. Künstler I, S.95; Houbraken I,
S.355f.; Thieme/B. II,555). – Kurzer Einriss im Oberrand außerhalb des Titelkupfers, gelegentlich etwas
stockfleckig. – Sehr selten. Willem de Beurs’ (1656–
1700) Lehrbuch für seine (weiblichen) Schüler, das
heute von Bedeutung für die Kenntnis der Maltechniken und die Mischungen der Ölfarben ist, wie sie im
„Goldenen Zeitalter“ der niederländischen Malerei in
Gebrauch waren
Claudius, Matthias. Asmus omnia sua secum por­
tans, oder Sämmtliche Werke des Wandsbecker Bothen. Acht Teile und Anhang zum 5.Teil. In sieben
Bänden (kplt.). 1775–1812. Halblederbände d.Zt. auf
fünf Bünden mit zwei farb. Rückenschilden und reicher –vergoldung. Teils etwas berieben, „Anhang“
fachgerecht passend neu gebunden. € 2800,–
Erste Ausgabe, Bd. I/II im zweiten Druck. – Alle Bände
auf Schreibpapier, gelegentlich etwas fleckig, Titelei von
I/II etwas stärker. Vollständiges, schönes Exemplar der
Orig.-Ausgabe.
Goethe, J. W. v. Beyträge zur Optik. Zwei Stücke
in einem Band. Weimar, Industrie-Comptoir 1791–
1792. Roter Lederband mit Rückenvergoldung und
verdoldeten Deckelborduren. € 1800,–
Einzige Ausgabe (VD17 23:301970N [das Verzeichnis
deutscher Drucke des 17. Jahrhunderts zählt sechs Exemplare in deutschen Bibliotheken, davon sind mindestens vier unvollständig]; für mich bibliogr. nicht
nachweisbar). – Unbeschnitten, die Blätter sehr unterschiedlich groß. Die überstehenden Schöpfränder
etwas angestaubt und mit kurzen Einrissen. Wenige
Bll. wegen eines Papierfehlers mit etwas längerem horizontalem Einriss, an zwei Bll. bis in den Spiegel reichend. Gestoch. Exlibris des 18.Jhrdts – So vollständig
und mit den Ansichten in unbeschädigtem, frischem
Zustand sehr selten, mehr noch im originalen Lieferzustand wie vorliegend.
Erste Ausgabe (Hagen 215; Goedeke IV/III,580,23 und
23b; Schmid 23). – Etwas gebräunt, etwas fleckig, Heft
2 mit dem zeitgenöss. Wappen- und Dublettenstempel
der „Bibliothec. P.R. Stuttgart“. Wie immer ohne die
„große colorirte Tafel“, die als verschollen bzw. ungedruckt galt, bis J. Schuster 1928 ein Exemplar entdeckte;
die „zum Teil aus Spielkarten hergestellten, stets fehlenden Tafeln“ (Blank 50,11) liegen im originalgetreuen
Faksimiledruck bei.
Beurs, Willem. Die Grosse Welt Ins Klein abgemahlet, Oder Ein kurtzer Unterricht von allen Gemaehlden In der Welt, In sechs Büchern abgefasset.
Worinnen die Haupt-Farben Nebst ihren unterschiedlichen Vermischungen und derer Gebrauch
abgehandelt werden. Allen Liebhabern und Lehrlingen der Edlen Mahler-Kunst mitgetheilet und über-
Goethe – (Mercier, L.S.). Neuer Versuch über die
Schauspielkunst. Aus dem Französischen (von
H.L. Wagner). Mit einem Anhang aus Goethes
Brieftasche. Mit einer gestochenen Titelvignette.
Leipzig, Schwickert 1776. Interimspappband d.
Zt. mit gedrucktem Rückenschild. Berieben, etwas
fleckig. € 1200,–
146
Einzige dt. Ausgabe (Goedeke IV,770,26 [Wagner];
Goedeke IV/III,140,132 [Goethe]; Goedeke IV,783,39
[Lenz]; Schulte-Str. 176,13 [Wagner]; Hagen 544 u.
549 [Goethe]; Fromm 17361). – Titel mit zeitgenöss.
durchstrichenem Besitzvermerk und Spuren eines gelöschten Stempels, stockfleckig, von S.449 an leichter Feuchtfleck im unteren Rand, Titel und letzte Bll.
etwas gebräunt. Vorsätze herausgetrennt. – „Selten.
Einzige deutsche Ausgabe, deren Edition Goethe geplant hatte, die Übersetzung dann aber dem befreundeten H.L. Wagner übertrug, selbst jedoch einige Beiträge
hinzufügte. … Besonders hinzuweisen ist auf den Erstdruck des einzigen erhaltenen Bruchstücks von J.M.R.
Lenz’ Briefe über die Moralität des jungen Werther
… Gemeinsam mit Lenz’ Anmerkungen ist (Merciers
Versuch) ‚die Dramaturgie des Sturm und Drang‘.“ (J.
Voerster, Kat.26 Sturm und Drang II, 104).
Knorr von Rosenroth, Christian (Übersetzer und
Bearbeiter) – Helmont, Johann Baptist von. Aufgang der Artzney-Kunst, Das ist: … Mit einem
Titel­kupfer (J.J.Sandrart del. et fec.) und einem gestochenen Porträt (J.A.Börner sc.). Sultzbach, Endter 1683. Folio. Blindgeprägter Schweinslederband
über Holzdeckeln auf fünf Bünden mit handschriftl.
Rückentitel und zwei intakten Schließen. Leicht angestaubt, etwas berieben, etwas fleckig. € 3800,–
Erste dt. Ausgabe bzw. erste Ausgabe dieser Bearbeitung (Dünnhaupt 17; Kemp XXXV [Knorr]; Wellcome
III,242 [Helmont]). – Etwas stockfleckig, Spiegel teils
gebräunt, kleines Loch im Außenrand zwischen S.1259
und Registerblatt „D“. – Ungewöhnlich wohlerhaltenes Exemplar von Knorr von Rosenroths noch kaum
ausgewerteter Ausgabe eines der bedeutendsten medizinischen Werke des 17.Jahrhunderts, in Knorrs Bearbeitung und durch seine Zusätze annähernd doppelt so
umfangreich und weit mehr als nur Übersetzung, tatsächlich selbst ein Originalwerk.
Serpilius, Georg. Neuverfertigte Lieder-Concor­
dantz über DC. Kirchen- und andre geistreiche
Gesänge, Zu besondern Nutzen der Lehrer, denen
Zuhörern zu Erbauung des Christenthums und zeitlichen Vor-schmack der ewigen Freude, Nach Art
der Biblischen Concordantz mühsam zusammen
­getragen. Dabey Ein dazu gehöriges Gesang-Buch
und nöthige Anweisung, wie das Werck füglich
soll gebrauchet werden; Nebst einer Vorrede Ihro
Magnificenz (Tit.) Herrn Johann Friedrich Mayers … Mit einem Kupfertitel. Dreßden und Leipzig, Mieth und Zimmermann 1696. 4°. Perga­
mentband d.Zt. mit handschriftl. Rückentitel. Leicht
fleckig. € 2400,–
Erste Ausgabe (M.Rößler. Die Frühzeit hymnolog.
Forsch., S.168). – Ohne vorderes Vorsatz, zwei alte
Stempel a.d. Titel übereinander. Innen frisch und nahezu fleckfrei. – Gutes Exemplar dieses erstaunlichen
Werks aus der „ersten Phase der Frühzeit hymnologischer Forschung“ (Rößler), das auch J.S.Bach benutzte.
Shakespeare’s Schauspiele von Johann Heinrich
Voß und dessen Söhnen Heinrich Voß und Abraham Voß. Mit Erläuterungen. Leipzig, F.A.Brock-
haus (Bde. 4–9:)] Stuttgart, Metzler 1818–1829. Gr8°. Halblederbände d.Zt. mit Rückenschild und
–linienvergoldung. Etwas berieben, Schilde farblich
leicht variierend, drei davon spröde und mit Ab­
platzungen. € 1200,–
Einzige Ausgabe dieser Übersetzung (Goedeke
IV/I,1075,46; nicht bei Price & Price). – Gelegentlich
etwas stockfleckig. Unterschiedliche, schöne marmorierte Vorsätze. Etliche Stücke mit handschriftl. Vers­
zählung in roter Tinte und einiger relevanter Anmerkungen von der gleichen Hand. – Die wohl seltenste aller
wichtigen Übersetzungen der Schauspiele ins Deutsche.
Stammbuch (Johann Christoph) von Selpert. 86
Bll. mit 90 Einträgen, fünf ganzseitigen Illustrationen (eine lavierte Bleistiftzeichnung, vier Gouachen) und einer kleinen aquarellierten Blume im
Text. Pergamentband d.Zt. mit farbigen Verzierungen in Lackmalerei und Goldprägung auf Deckeln
und Rücken. Vergoldung teils oxydiert, Rücken
etwas ausgefärbt, etwas berieben und mit vertikaler
Knickspur. € 6000,–
Bronzefirnisvorsätze, punzierter Goldschnitt. Block
etwas gelockert. Ohne Titelblatt. Vor dem ersten (weißen) Blatt ist ein Steg im Bund zu sehen, ebenso ca.
vier vor dem letzten (beschriebenen) und einer in der
Mitte. – Sehr schönes Stammbuch des Studenten J.C.v.
Selpert mit Einträgen namhafter Beiträger zwischen
1769 und 1773 aus Leipzig (u.v.a. J.B.Basedow, A.M.
„AdaMah Booz“ Birkholz, C.A.Clodius, H.G.Francke), Berlin (u.a. A.F.Büsching, Moses Mendelssohn,
dieser in hebr.), Zürich (u.a. Salomon Gessner, J.C.Hirzel d.J.), Göttingen, Meißen, Dresden, Lausanne und
Regensburg.
Taunus-Album. Vues pittoresques de Höchst, Hofheim, Eppstein, Königstein, Falkenstein, Kronberg, Kronthal, Soden, Hombourg etc. etc. Dessinées d’après nature et gravées à l’aquatinta par les
plus habiles artistes. Francfort sur le Mein, publié
par Charles Jugel (1839). 16,5 × 22,5 cm. Titel (auf
blauem Papier), (27) Bll., (20) Tafeln. (Verlags- ?)
Halblederband d.Zt. mit ganzflächig geprägten Deckeln und vergoldetem Titel. Rücken etwas berieben, Ecken leicht bestoßen, Decken teils etwas
ausgefärbt. € 1600,–
Erste Ausgabe (Engelmann 975). – Etwas stockfleckig,
die letzten drei Bll. mit Feuchtrand in der unteren
Ecke weit außerhalb der Abbildung. Alle verschieden­
farbigen Schutzpapiere sind erhalten. Zeitgenöss. Widmung a.d. Vorsatz. – Das durchaus seltene Album gilt
als das wohl schönste mit Ansichten des Taunus.
147
Tresor am Römer
Stand 55
Inhaberin Sibylle Wieduwilt · Buch- und Kunstantiquariat
Braubachstraße 32 · 60311 Frankfurt am Main
Telefon +49 (0)69 28 12 48 · Fax +49 (0)69 28 21 60
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Seltene Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts · Francofurtensien · Autographen · Stadtansichten und Landkarten · Dekorative Graphik
1598. „Vollständige Exemplare dieses Wappenbuches
kommen sehr selten vor, da es als Stammbuch benutzt
wurde und gewöhnlich eine Anzahl Blätter, welche
nach Belieben und Bedarf ausgerissen wurden, fehlt.“
(Andresen 375). Mit 80 Einträgen, davon zahlreiche mit
koloriertem Wappen aus dem Stammbuch oder eigenhändigen Wappengouachen. Teils auf eingebundenen
Leerseiten, teils auf Holzschnittseiten. Im 19. Jahrhundert neu aufgebunden und beschnitten. Daher bei zahlreichen Einträgen etwas Textverlust. Titel verso mit entferntem Eintrag, dadurch leichter Papierschaden. Etwas
fleckig, ein Blatt mit Eckabriss und Textverlust. Interessantes Exemplar eines frühen Stammbuches aus Wittenberg, der Wiege der Stammbuchsitte. (Siehe Abbildung)
Goeze, Johan Melchior. Die gute Sache des wahren
Religions-eifers, überhaupt erwiesen: insonderheit
aber gegen den Verfaßer des zu Berlin 1767. herausgekommenen Tractats vom falschen Religions-Eifer.
Hamburg, Brandt, 1770. 8°. 1 w. Bl., 80 S., 2 nn. Bl.,
332 S. Leder der Zeit mit Rückenschild und reicher
Rückenvergoldung, Deckelfileten, Stehkantenvergoldung, (etwas berieben, unteres Gelenk angeplatzt). € 750,–
Album Amicorum – Stammbuch des Balduin von
Knesebeck. (In) Feyerabend, S. Stam und Wapenbuch hochs und unders Standts… (und) Der ander
Theil des neuwn Kunstbuchs, in welchem Reissen
unnd Mahlen zu lehrnen… Durch… Jost Amman
und Tobias Stimmer. Frankfurt, Georg Rabe für
Feyerabend, 1579–1580. 8°. 130 (v. 144?) nn. Bl., 4
w. Bl., 58 nn. Bl., mit 222 (von 246) Holzschnitten
(39 altkoloriert), 80 kleinen ungefüllten Wappenholzschnitten (jeweils 4 auf einem Blatt), Holzschnittdruckermarke; Titelholzschnitt und 59 (von
63) Holzschnitten von Jost Amman. Zwischengebunden 64 Blatt mit handschriftlichen Einträgen,
28 davon mit Wappengouache und 1 mit einer farbigen Gouache eines Momento Mori. Leder des 19.
Jahrhunderts, Goldschnitt, (Rücken verblasst, leicht
berieben). € 6500,–
Erste deutsche Ausgabe des Wappenbuches Jost Ammans und 3. Ausgabe eines Fragmentes des 2. Teils des
Kunstbuches. Eingerichtet als Stammbuch für Balduin
von Knesebeck. Die Einträge in Latein und Deutsch
stammen meist aus Wittenberg aus den Jahren 1580–
148
Erste Ausgabe, sehr selten. „Unter allen Theologen,
die sich in der evangelischen Kirche Deutschlands im
vorigen Jahrhundert der immer mehr um sich greifenden sog. Aufklärung und der gleichzeitig einreißenden
Sittenlosigkeit widersetzten, ist keiner so bekannt geblieben, wie G.;…“ (ADB 9, 525). Antwort des Hamburger Pfarrers Johann Melchior Goeze (1717–1786)
auf eine der gegen ihn gerichteten Schriften. Goeze,
der sich wegen seiner Angriffe gegen die Aufklärung
mit zahlreichen Personen, darunter Basedow, Barth
und Lessing, im Streit befand, wurde insbesondere als
Namensgeber für Lessings „Anti-Goeze“ bekannt.
Weißes Vorblatt mit eigenhändiger Widmung Goezes
an den Halberstädter Dichter Klamer, Eberhard Karl
Schmidt (1746–1824): „Sr. Hochwürden dem Herrn
Senatori Clamer, überreicht dieses Tractat, mit der aufrichtigsten Hochachtung, der Verfaßer.“ Schmidt, bekannt für die Herausgabe der ersten Briefsammlung
Klopstocks und enger Freund Gleims, bezeichnete
später Goeze als „den düstern Papst Hammoniens“
(ADB IX, 526). Kleiner Namensstempel auf Vorsatz,
sehr sauberes Exemplar.
Hancock, Blith. The Doctrine of Eclipses, both
Solar and Lunar; Containing short and easy precepts
for computing solar and lunar eclipses. The general
and geographical phaenomena of solar eclipses….
with correct astronomical tables. Norwich, J.Crouse for the Author, 1782. 8°. XVI, 100 S., mit 9
(4 gefalteten) Kupfertafeln. Leder im Stil der Zeit
mit blindgeprägten Deckelfileten, goldgeprägtem
Rückenschild und Innenkantenvergoldung, Goldschnitt. € 980,–
1514. Folio. 67 nn., 19 Bl., 90 S., 1 nn. Bl., mit
2 Titelholzschnitten, 3 Textholzschnitten, einigen
Holzschnittinitialen und 1 Wappenholzschnitt.
Zeitgenössischer beweglicher Pergamentband aus
einer alten Handschrift mit 3 durchgezogenen Bünden, (etwas fleckig, kleinere Fehlstellen und Einrisse). € 5500,–
Erste Ausgabe, sehr selten. Houzeau/L. 12196; BMC
11, 635. Mit genaueren Berechnungen zur Sonnenfinsternis vom 9. Januar 1777. Der Autor, Lehrer der
Mathematik, veröffentlichte 1786 noch ein 2-bändiges
Werk über Kometen. Exemplar aus der Bibliothek von
Eric Sexton. Minimal stockfleckig, einige Tafeln am unteren Rand etwas braunfleckig, Ex-Libris auf Innendeckel. Schönes Exemplar.
Erste Ausgabe, selten. Adams P 2271; Zinner 1013;
Houzeau-L. 2253; Wellcome I, 5291; Graesse V, 510;
VD 16 2056. 2 wichtige Werke der beiden bedeutenden
Astronomen des 15. Jahrhunderts Georg von Peu(e)
rbach und dessen Schüler Regiomontanus. Die beeindruckenden Berechnungen Peurbachs wurden bis zum
Ende des 16. Jahrhunderts unter anderem von Tycho
Brahe genutzt. „Dieses von Tannstetter veröffentlichte
Buch enthält die erste Ausgabe von Peuerbachs Finsternistafel und von Regiomontanus Tabula primi mobilis,
außerdem eine wichtige Zusammenstellung der Wiener
Astronomen und die Vorrede des Andreas Stiborius
(Stöberl) über seine deutschen Zeitgenossen.“ (Zinner
1013) Angaben zur Anzahl der Blätter widersprüchlich.
Unser Exemplar entspricht zahlreichen anderen Exemplaren in Bibliotheken (u.a. UB Wien). Das Exemplar
der Münchener Staatsbibliothek hat 2 zusätzliche Blatt
„Tabella Manualis“, die unserem Exemplar nicht beigebunden sind. Vorsatzpapier (alte Handschrift) größtenteils gelöst, Titel und letztes Blatt angestaubt. Titel
und einige Blatt mit Eintragungen von zeitgenössischer
Hand. Teils mit leichtem Wasserrand.
Helman, (I.S.). Abrégé historique des principaux
traits de la vie de Confucius… philosophe chinois.
Orné de 24 estampes… gravées par Helman d’après
des dessins orginaux de la Chine envoyés à Paris par
M.Amiot… Paris, chez l’Auteur, o.J. (1788). 4°. Gestochener Titel, 24 nn. gestochene Bl. (Text) und 24
ganzseitige Kupfertafeln. Etwas späteres Halbleder
mit Rückentitel und Rückenvergoldung, (Kapitale
restauriert, leicht berieben). € 1400,–
Erste Ausgabe. Graesse III, 237; Brunet III, 90 u. VI,
28296; Cohen-R. I, 479; Cordier 667; Lipperheide Le
16. Joseph Amiot (1718–93) reiste 1750 als Missionar
nach China, freundete sich mit Kaiser Kien-long an
und betrieb eifrig chinesische Sprachstudien, speziell
der Mandschusprache. Die schönen Kupfertafeln mit
Darstellungen des Lebens des Konfuzius. Etwas stockfleckig, die Tafeln kaum betroffen.
Lueder, Franz Hermann Heinrich. Botanischpraktische Lustgärtnerey, nach Anleitung der besten
neuesten brittischen Gartenschriftsteller, mit nöthigen Anmerkungen für das Clima in Deutschland. 4
Bände. Leipzig, Weidmanns Erben und Reich, 1783–
1786. 8°. Mit 14 Kupfertafeln. Halbleder der Zeit mit
Rückenschildern und Rückenvergoldung, (Rücken
am unteren Rand etwas fleckig, kleinere Wurmspuren). € 3600,–
Erste Ausgabe. Pritzel 5682; Dochnahl 98. Die 4 Bände
von dem aus Hannover stammenden Lueder verstehen sich als Ergänzung zu dem berühmten Werk der
Gartenkunst von Hirschfeld. Aufstellung der Pflanzen nach Klassen geordnet. „Die Freunde der Gärtnerey und der Gartenkunst empfangen hier den Anfang
eines Werkes, welches sich… nur mit solchen Bäumen,
Sträuchern und krautartigen Pflanzen beschäftigt, die
den Lust- und Blumengärtner, und einem großen Theile
nach auch den Gartenkünstler interessiren.“ (Vorwort).
Etwas stock- und am Anfang jeweils fingerfleckig. Vorund Nachsätze etwas leimschattig. Wappenstempel
(Tetschner Bibliothek der Grafen von Thun-Hohenstein) auf Titeln verso.
Peurbach, Georg. Tabulae Eclypsiu(m). (und) Tabula Primis mobilis Joannis de Monte regio. Wien,
Winterburger für Leonardus und Lucas Alantsee,
Wagner, Richard (1813–1883), deutscher Komponist. Lithographisches Porträt mit signierter Widmung Richard Wagners „Herr Rudolph Meunier
kann mehr wie ich, Bayreuth, 26 Dezember 1880“
4°. In Leinenmappe der Zeit mit Deckelvergoldung
und Prägung „Meister Richard Wagner“. Mit Seide
eingefasst und fest montiert auf der linken Seite, darunter Messingplatte „Geschenk Richard Wagner’s“,
auf der anderen Seite in den Seidenbezug einmontiertes Porträtfoto, vermutlich Rudolph Meunier.
Widmung braunfleckig. Mappe beschabt und mit
restaurierten Fehlstellen. € 4800,–
Es handelt sich wohl um das in der Wagnerliteratur erwähnte gewidmete Porträt Wagners an den Taschenspieler Rudolph Meunier in einer von diesem privat
gebundenen Mappe. „An einem der folgenden Tage
machte es ihm Vergnügen, einen soeben in Bayreuth
sich produzierenden Taschenspieler zur Ergötzung der
eingeladenen Kinderschar seine Künste in einer Privatvorstellung in Wahnfried zeigen zu sehen. der geschickte Mann übertraf unter diesen Umständen sich
selbst, und Wagner schenkte ihm zur Erinnerung sein
Porträt mit der Unterschrift: „Herr Meunier kann mehr
als ich.“ (Glasenapp: Das Leben Richard Wagners, Bd.
6, 421). Cosima Wagner trug am 27.Dezember 1880 in
ihrem Tagebuch folgendes ein: „… und abends ergötzt
ihn und uns und eine Schar Kinder in der Halle der Taschenspieler, dessen Geschicklichkeit wirklich auffallend ist. R. Schenkt ihm sein Bild und schreibt darunter: „Herrn Mennier (sic!) kann mehr als ich.“ (Cosima
Wagner: Die Tagebücher, Band 2, S. 648).
149
Matthäus Truppe
Stand 27
Buchhandlung & Antiquariat
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Wertvolle Bücher des 15. bis 21. Jahrhunderts
Chagall, Marc – Lassaigne, Jacques. Chagall.
(Paris), Maeght, (1957). 14 (12 farb., 3 gefalt.) Original-Lithographien von Marc Chagall (inkl. dem
Titel). Gr.-8°. OKart mit dem farblithographiertem
OU von Marc Chagall (etw. gebräunt und fleckig)
und Klarsichtumschlag (dieser mit größeren Einrissen bzw. Fehlstellen). € 3800,–
Erste Ausgabe. – Mourlot 192–205 und 207. – Vortitel
mit einer 6-zeiligen voll signierten Widmung und einer
kleinen Zeichnung von Marc Chagall. Das gegenüberliegende Blatt mit einer eingeklebten Fotografie, die
Marc Chagall bei der Ausführung der vorliegenden
Widmung zeigt. – Etw. gebräunt und leicht fleckig.
Chladni, Ernst Florenz Friedrich. Die Akustik.
Leipzig, Breitkopf und Härtel, 1802. 11 gefalt. Kupfertafeln. Gr.-8°. Pp. der Zeit mit Rückenschild
(bestoßen und beschabt). € 2400,–
Erste Ausgabe dieser Begründung der modernen experimentellen Akustik. – PMM 233 (b). Honeyman
II, 688. DSB III, 258f. – Entgegen der Angabe auf dem
Titel ist das Buch mit 11 (nicht 12) Tafeln komplett,
diese zeigen die sogenannten Chladnischen Klangfiguren. – Gebräunt und fleckig. Titel mit hs. Namen.
Deutschland – Baden-Württemberg (Landkarte).
„Regni veteris Svevorum una cum pagi descriptio“. Kupferstichkarte von Wolfgang Lazius. Aus:
Typi chorographici provin(ciarum) Austriae. Wien,
Michael Zimmermann, 1561. Ca. 44,5 cm × 58,5
cm € 7000,–
Die Schwaben- bzw. Vorderösterreich-Karte des Wolfgang Lazius, sehr selten. – Atlantes Austriaci Zim /
Lazius A Nr. 6. – Leicht gebräunt. Faltspuren. Sehr
flauer Abdruck.
Deutschland – Bayern (Landkarte). „Boiorum
regni una comitatibus suis descriptio“. Kupferstichkarte von Wolfgang Lazius. Aus: Typi chorographici
provin(ciarum) Austriae. Wien, Michael Zimmermann, 1561. Ca. 49 cm × 55 cm. € 7000,–
Die nach den Kartenwerken von J. Aventin und E.
Reych dritte gedruckte Karte Bayerns, sehr selten. –
Atlantes Austriaci Zim / Lazius A Nr. 5. Carto­graphiae
Bavariae S. 40. – Leicht gebräunt. Faltspuren. Titel und
obere Umrahmung flau im Abdruck.
150
Gerber, Ernst Ludwig. Neues historisch-biographisches Lexicon der Tonkünstler, welches Nachrichten von dem Leben und Werken musikalischer
Schriftsteller, berühmter Componisten, Sänger,
Meister auf Instrumenten, Dilettanten, Orgel- und
Instrumentenmacher enthält. 4 Bde. Leipzig, Kühnek, 1812–1814. Gr.-8°. HLdr. der Zeit mit Rückenschild (beschabt und bestoßen, Rücken mit
Einrissen). € 780,–
Erste Ausgabe dieser Ergänzung zum 1791 erschienen
zweibändigen „Historisch-Biographisches Lexicon der
Tonkünstler“. – Es fehlt der Vortitel zu Bd. 1. – Durchgehend etw. gebräunt und fleckig.
Guignes [hier Deguignes], (Joseph de). Allgemeine Geschichte der Hunnen und Türken, der
Mogols und anderer occidentalischen Tartarn, vor
und nach Christi Geburt bis auf jetzige Zeiten. 4
Bde (ohne den Ergänzungsband). Greifswald, Röse,
1768–1771. 2 Kupfertafeln. Gr.-8°. Pp. der Zeit mit
Rückenschild (restaurierte Einrisse, etw. fleckig und
bestoßen). € 1600,–
Erste deutsche Ausgabe. – Das Hauptwerk des Pariser Sinologen und Orientalisten Joseph de Guignes.
– Ohne den Ergänzungsband mit 68 Tabellen. – Etw.
gebräunt und fleckig.
Haeckel, Ernst. De telis quibusdam astaci fluviatilis.
Berlin, Schade, 1857. 2 gefalt. Kupfertafeln Kl.-8°.
Ohne Einband. € 1000,–
Erste Ausgabe der seltenen Dissertation von Ernst
­Haeckel „Über die Gewebe des Flußkrebses“. – Leicht
gebräunt und fleckig.
Griechenland – Hoeck, Karl. Kreta. Ein Versuch
zur Aufhellung der Mythologie und Geschichte,
der Religion und Verfassung dieser Insel, von den
ältesten Zeiten bis auf die Römer-Herrschaft. 3 Bde.
Göttingen Rosenbusch, 1823–1829. 2 gefalt. Kupfertafeln und 1 gefalt. Kupferkarte. 8°. HLdr. der
Zeit mit Rückenschild (beschabt und etw. bestoßen,
Rückengelenke von Bd. 1 mit Einrissen). € 1250,–
Erste Ausgabe der ersten Monographie zur Geschichte
der Insel Kreta in der Antike. – Mehrfach gestempelt.
Vorsatz mit hs. Vermerken. Papierbedingt leicht gebräunt, kaum fleckig.
Italien – (Cicognara, Leopoldo). Omaggio delle
Province Venete alla Maesta di Carolina Augusta
imperatrice d’Austria. Venedig, Alvisopoli, 1818.
18 Bll. 17 Kupfertafeln. Gr.-Fol. HLdr. der Zeit (beschabt und etw. bestoßen). € 2000,–
Eines von 500 (Gesamtaufl. 602) Exemplaren. – Erste
Ausgabe. – Huldigungswerk der Provinz Venetien an
die vierte Frau von Kaiser Franz I. von Österreich,
Karoline Auguste. – Breitrandiges Exemplar. Unbeschnitten (dadurch minimale Randläsuren) und teils
etw. fleckig.
Italien – Volkmann, J(ohann) J(akob). Historisch-kritische Nachrichten von Italien, welche eine
genaue Beschreibung dieses Landes, der Sitten und
Gebräuche, der Regierungsform, Handlung, Ökonomie, des Zustandes der Wissenschaften, und insonderheit der Werke der Kunst nebst einer Beur­
theilung derselben enthalten. 3 Bde. Leipzig, Fritsch,
1770–1771. 1 Kupferfrontispiz. 8°. Ldr. der Zeit mit
Rückenschild und reicher Rückenvergoldung (etw.
beschabt und bestoßen, Rücken mit stärkeren Gebrssprn.). € 3000,–
Erste Ausgabe der bekannten Italienbeschreibung, in
der Ausgabe, wie sie Goethe bei seiner Italienreise ständig mit sich führte. – Blank Katalog 50 „Goethes Welt“
Nr. 265. – Im Vergleich zum Exemplar der Kataloges
Blank „Goethes Welt“ fehlen im vorliegenden Exemplar 4 Blätter „Anzeigen“ in Bd. 1. – Titel verso gestempelt. Etw. gebräunt und teils etw. fleckig.
Mandelslo, Johann Albrecht von. Morgenländische Reyse-Beschreibung. Heraus gegeben durch
Adam Olearium [d. i. Adam Olearius (eigentlich
Oehlschlegel oder Ölschläger)]. Schleswig, Johann
Holwein für Christian Guth in Hamburg, 1658.
Mit 21 ca. halbseitigen Textkupfern. 1 Kupfertitel,
1 Kupfer-Porträt und 1 doppelblattgr. Kupferstichkarte. 4°. Ldr. des 20. Jahrhunderts auf 5 Bünden
mit Rückenschild und Rückenvergoldung im Stile
des 18. Jahrhunderts (leicht fleckig und berieben)
im Pp.-Schuber. € 4400,–
ADB XX, 173: „Mandelslo’s Reisebeschreibung enthält sein eigenes Tagebuch, das einen guten und gebildeten Beobachter verräth und besonders für die
Ethno­graphie Madagaskar’s und des Caps, sowie für
die Kenntniß der damaligen Stellung der Niederländer,
Engländer und Portugiesen im indischen Ocean werthvolles beibringt. Eine nach Erkundigungen ­Mandelslo’s
verfaßte Beschreibung Indiens, sowie eine poetische
Klageepistel des Olearius ist angehängt“. – Der Kupfertitel mit kl. Läsuren alt aufgezogen. Titel mit hs. Nummer. Etw. gebräunt und fleckig.
Meggendorfer, L(othar). Bewegliche Schattenbilder. I. Vorstellung (von 2). München, Braun &
Schneider, o. J. (1866). 8 Tafeln mit beweglichen
Schattenfiguren. 4°. Lwd. der Zeit mit aufgeklebtem
OU (etw. berieben und bestoßen, mit Klarsichtfolie
überzogen). € 1200,–
Erste Ausgabe. – Schug 2050. – Die beweglichen Teile
restauriert und funktionsfähig. Vorwort angerandet,
letztes Textblatt auf den hinteren Spiegel montiert. Ein
Textblatt mit unsachgemäß hinterlegtem Durchriss.
Die Ränder der Textblätter stärker gebräunt, einige im
Bug montiert. Leicht fleckig, kleine Gebrauchsspuren.
Pasteur, L(ouis). Memoire sur la fermentation alcoolique. Paris 1860. 8°. OKart. (restauriert) in
Mod. HLdr.-Schuber im Stile der Zeit mit Rückenschild. € 2800,–
Erste Ausgabe, selten. – „Pasteur established that alcoholic fermentation invariably produces not only
carbonic acid and ethyl alcohol- as was well known –
but also appreciable quantities of glycerin and succinic
acid as well as trace amounts of cellulose, ‚fatty matters‘
and ‚indeterminate products‘. On the basis of these results, Pasteur emphasized the complexity of alcoholic
fermentation“ (DSB X, 412). – Im Rand anfangs etw.
braunfleckig, sonst nur leicht gebräunt.
Polen – Kossak, Juliusz und Stanislaw Tondos.
Klejnoty miasta Krakowa. Dwadziescia cztery widokow w chromolitografiach podlug oryginal­
nych akwarel z tekstem historycznym Wlad.
Luszcz­kiewicza [Wladyslaw Luszczkiewicz] oraz
z ­
przedmowa Maryana Sokolowskiego [Marian
Soko­lowski]. Krakau, Kutrzeby & Murczynskiego,
o. J. (1886–1887). 24 montierte chromolithographierte Tafeln. Gr.-Fol. Lwd. der Zeit mit aufgeklebtem vorderen OU (etw. lädiert). € 1500,–
Erste Ausgabe dieser schönen Folge von 24 Chromolithos mit Ansichten von Krakau nach Aquarellen der
beiden polnischen Künstler Juliusz Kossak und Stanislaw Tondos. – Text stark gebräunt und vereinzelt mit
kl. Randläsuren. Sonst teils leicht fleckig.
Scopoli, Johann Anton. Flora carniolica, exhibens
plantas Carniolae indigenas et distributas in classes naturales. Wien, Trattner, 1760. 8°. Ldr. der Zeit
mit Rückenvergoldung und Rückenschild (restau­
riert, Rücken mit fachmännisch hinterlegten Einrissen). € 2800,–
Erste Ausgabe, selten. – Pritzel 8553. Nissen BBI 1824.
– Vorsatz mit hs. Notiz. Leicht fleckig oder gebräunt.
Wolf-(Krakauer), Grete. Emek. [Scenes from the
Keren Hayesod Settlements in the Emek Jezreel].
Jerusalem, (Grete Krackauer für Keren Hayesod,
1927). 6 signierte und datierte Original-Farblithographien von Grete Wolf-Krakauer. Quer-Gr.-4°.
Lose in OHLwd.-Flügelmappe (etw. gebräunt und
fleckig, Gebrssprn.). € 700,–
Nr. 18 von 75 (Gesamtauflage 200) von der Künstlerin
am vorderen Deckel signierten Exemplaren. – Erste
Ausgabe. – Grete Wolf-Krakauer war die Frau des Architekten Leopold Krakauer (der von seiner Freundin
Else Lasker-Schüler zum Baumeister Palästinas erhoben wurde) und ist im Jahre 1924 nach Palästina gekommen. Die vorliegenden 6 Farblithographien zeigen ihre
Eindrücke des Kibbuz Beit Alfa (Alpha), der Jesreelebene und von Nahalal aus der Frühzeit der jüdischen
Wiederbesiedelung Palästinas. – Etw. gebräunt. Textblatt mit minimalen Randläsuren.
151
Antiquariat Turszynski
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Seltene und kuriose Bücher des 16. bis 19. Jahrhunderts
Das Wunder von Konnersreuth
Neumann, Therese, gen. Resl von Konnersreuth
(1898–1962). Sehr umfangreiche Sammlung von gedruckten und ungedruckten Akten, Originalien,
Briefwechseln (teils in Abschriften in Typoskript),
Notizen, Beobachtungen, Manuskripten aus den
Jahren 1933 bis 1948 in 43 Mappen zu den wiss.
Untersuchungen ihres Falles. Enthält insgesamt
über 4000 Seiten, darunter ca. 200–300 handschriftl.
Briefe und Manuskripte von den damals in dem Fall
tätigen Ärzten, Professoren, Wissenschaftlern, Bischöfen u.a. € 25 000,–
Über 15 Jahre mit außerordentlichem persönlichem Engagement, Fleiß und Akribie recherchiert, gesammelt
und in Akten angelegt von dem Pater Norbert Brühl
(Trier) aus einem kath. Orden. Der überwiegende Teil
der 43 Mappen enthält Abschriften bzw. Typoskripte
von Briefwechseln mit Dr. Deutsch, Dr. Heermann, Dr.
Hohn, Dr. Witry, Prof. Meyer, Prof. Schneider, diversen
Bischöfen und vielen anderen, bezüglich Erkenntnissen,
Gutachten, Recherchen und Details zu den Stigmata der
Therese Neumann, aber auch mehrere Hundert handschriftliche (teils mehrseitige) Briefe, Manuskripte und
Karten, dazu einige Sammelbände mit Druckschriften, Sammlungen von Zeitungsausschnitten, Fotos, Ansichtskarten etc. – Pater Brühl stand in engem Kontakt
mit dem Arzt Dr. Josef Deutsch (Chefarzt im Hospital Lippstadt), der die Vorkommnisse in Konnersreuth
für einen Schwindel hielt und dazu etliche Gutachten,
Druckschriften, Broschüren und Aufsätze geschrieben
hat. Aus diesem Kontakt sind besonders viele Akten
und Originalien vorhanden. Dr. Deutsch starb 1938,
sein Tod wurde von den Anhängern der Resl auch als
eine Strafe Gottes gesehen. – Therese Neumann war eine
oberpfälzische Bauernmagd. Weltweit bekannt wurde
sie ab 1926 durch angebliche Stigmata und Visionen.
Ferner soll sie seit 1926 weder gegessen noch getrunken haben. Schon im ersten Jahr kamen an manchen
Tagen bis zu 5000 Pilger und Wundergläubige zu Besuch
nach Konnersreuth. Durch umfangreiche Spendengelder konnte sie noch zu ihren Lebzeiten das Schloss Fockenfeld erwerben, in welchem eine Schule für spätberufene Priester sowie das Kloster Theresianum gegründet
wurde. – Über Jahrzehnte gab und gibt es eine polarisierte Anhängerschaft und Gegnerschaft mit zahlreichen Untersuchungen, Gutachten, Schriften und Gegenschriften. Die Stigmata wurden von der katholischen
Kirche nie offiziell anerkannt, gleichwohl behielt die
Resl von Konnersreuth einen festen Platz in der Volks-
152
frömmigkeit. Im Jahr 2005 eröffnete dann der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller nach einem Gesuch von 40000 Gläubigen den Seligsprechungsprozess.
Ein Ausgang ist bis heute offen. – Im Vorwort (1944) zu
einem umfangreichen Register der vorliegenden Akten
schreibt Pater Brühl: „Meine Akten und ebenso dieses
Inhaltsverzeichnis sind nicht für die Öffentlichkeit bestimmt wegen der vielen persönlichen und vertraulichen
Angaben, sondern für Leute, die einmal über Konnersreuth urteilen sollen … Mein Bestreben war, für jede
Behauptung die notwendigen Unterlagen zu gewinnen,
das hat bisweilen jahrelang gedauert …“ – Pater Norbert Brühl begann vermutlich auf Geheiß des Ordens
ab 1932 mit einer Sammlung von Akten, Unterlagen,
Informationen etc. zur Resl. Er befasste sich sehr intensiv mit dem Phänomen der Resl, kam dabei in Kontakt
und in umfangreichen Briefwechsel mit Gegnern und
Befürwortern, etlichen Bischöfen etc. Bis 1944 wuchs
die Aktensammlung auf letztendlich 43 Faszikel (Ordner/Mappen). Ähnliche Aktensammlungen gibt es im
Archiv des Bistums Regensburg sowie bei dem Skeptiker Josef Hanauer. Die vorliegende Aktensammlung
des Pater Brühl enthält bekanntes aber auch viel unbekanntes und bisher unveröffentlichtes Material. – Bei
Interesse erhalten Sie auf Anfrage eine differenzierte
Aufstellung der vorhandenen Akten.
Blume, Nicolaus. Historische Erzehlung, Was sich
mit einem fürnehmen Studenten, der von dem leidigen Teufel zwölff Wochen besessen gewesen,
verlauffen und zugetragen habe, wie und welcher
Gestalt derselbe, durch Gottes Gnade, von dem
schweren und harten Gefängniß des Teufels, zu Pirn
in Meissen, endlich erlöset worden. Sammt noch
andern dergleichen Exempeln und Wunderdingen,
aus welchen des Teufels arglistige Boßheit und des
Allmächtigen Gottes überschwengliche Gütigkeit
zu erkennen. Der sichern Welt zur Warnung auffs
neue heraußgegeben. Frankfurt am Main,, 1674. 61
S., 1 w. Bl. Umschlag aus Goldbrokatpapier des 18.
Jhdt. € 1400,–
VD17 3:600288U; vgl. Hohenemser 473. – Die erste
Ausgabe erschien 1605. – Darstellung des Exorzismus in Pirna; ausführlich wird das Verhalten eines
„vom Teufel besessenen“ Studenten sowie die Teufelsaustreibung beschrieben. Der Anticalvinist Nikolaus
Blume (oder Blum, Blumius, um 1560–1613 aus Dohna
bei Pirna) wirkte als Superintendent des Herzogtums
Brieg, ab 1598 Pfarrer zu Dohna. – Titel etwas fleckig,
verso mit kleinem unleserlichen Stempel.
Einblattdrucke – Folge von 5 alt ankolor. Einblatt­
drucken (Kupferstichen) mit Episoden aus dem
Leben des Räubers Matthias Klostermayer, genannt
„Bayrischer Hiasl“. Augsburg, Will, o. J. (ca. 1771–
1775). Verschiedene Querformate. € 2400,–
Drugulin 4900; Hayn, Vier neue Curiositäten-Bibliographieen, 20 und 26: „Sehr selten!“ (tls. mit anderen
Blättern). – Fünf Blätter einer unter dem Titel „Ausführliche Relation“ beim Augsburger Verleger Johann
Martin Will um oder bald nach 1771 erschienenen Folge
über die Untaten und die Verhaftung des Bayerischen
Hiasl im Januar des Jahres 1771. Da die bei Hayn aufgeführten Blätter nur zum Teil den hier vorliegenden
übereinstimmen, ist von einer größeren Serie auszugehen. In ihrem ganzen Umfang liegt diese Folge vielleicht in dem einzigen über den KVK nachweisbaren
Exemplar vor (München, Bayerisches Nationalmuseum, mit zwölf Blättern). – Hier vorhanden: I. „Matthäus Klostermayer oder der so genannte Bayerische
Hiesel.“ – II. „Verwegne That des Berüchtigen Bayrischen Hiesel nebst seinen Cammeraden, welche unweit
Augspurg auf einem Dorf vormittag zwischen 9. und
10. Uhr den 14. Dezbr. 1770. Frevelhaffter Weiss in ein
Haus eingefallen …“ – III. „Die Gefangennehmung des
Bayrischen Hiesel, samt 9 seiner Cameraden in Osterzell 12. Stund ober Augspurg d. 14. Ian. 1771.“ – IV.
„Anrede des Bubens nach der Gefangennehmung an
den Bayerischen Hiesel in Osterzell, den 14. Januarii
früh zwischen 7. und 11. Uhr 1771“. – V. „Transport des
Bayrischen Hiesel … von Buchlo nach Dillingen … den
13. 14. und 15. Hornung 1771.“ – Ein Bl. mit Ausriss am
Rand des Textes (geringer Buchstabenverlust), knapp
beschnitten, etw. knittrig, rückseitig Montagespuren,
berieben, fleckig und gebräunt.
Lullius, Raymundus und Andreas Brentz. Handgrieff Raimundi Lullii. Das ist: Gründtliche anweisung, was die Intention un meynung R. Lullii
seye, in der Güldenen kunst der Alchymey. Sampt
einem leßwürdigen Gespräch vom Stein der Weisen. Auch einer Zugabe, wie auß vielen Perlin ein
großes könte zugericht werden. Allen Liebhabern
der Alchymey zu gutem in den Druck gegeben.
Durch Andream Brenzen D. der Statt Chamb, in der
Obern Churfüstlichen Pfalz, verordneten Medicum.
(Amberg?), 1611. 1 Bl., 92 S. Alter Umschlag. 14 × 9
cm. € 2400,–
Vgl. VD17 18:727978Q (nur Ausgabe 1608; es sind
aber 3 Standorte in Deutschland nachweisbar); Brüning
1005: „Seltene, sicher untergeschobene Abhandlung“.
– Anfangs etwas eselsohrig. Die ersten Blätter oben
knapp beschnitten; SS. 25–28 seitlich bis in die gedruckten Marginalien beschnitten. Gebräunt, bzw. braunfleckig.
Nicolai, Friedrich. Öffentliche Erklärung über
seine Verbindung mit dem Illuminatenorden. Nebst
beyläufigen Digressionen betreffend Hrn. Johann
August Stark und Hrn. Johann Kaspar Lavater. Berlin und Stettin, (Nicolai), 1788. 174 S., 1 Bl. HLdr.
d. Zt. € 1200,–
Wolfstieg 42783; Goed. IV/1, 503, 26: „Ernsthaft, mitunter auch ein wenig lustig zu lesen“; Knigge 86.38.
– Erste Ausgabe. Wie sich aus bisher unveröffentlichten Briefen ergibt, wurde der Berliner Verleger durch
Knigge für die Illuminaten geworben. Der von Nicolai auszugsweise abgedruckte Brief eines ungenannten
Autors vom 23. März 1782, der ‚einige sehr wichtige
Papiere zu senden‘ verspricht, ist von Knigge. – Etwas
berieben, oberes Kapital bestoßen.
(Schleiss, Bernhard Joseph). Geoffenbarter Einfluß in das allgemeine Wohl der Staaten der ächten
Freymäurerey. Samt dem klar- und deutlichen Unterricht, das wahre Rosenkreutzerische Astralpulver
ächt zu bereiten. Zweyte Auflage. Amsterdam (d. i.
Regensburg, Montag), , 1779. 160 S. Pappband d.
Zt. € 1200,–
Wolfstieg 27578; Kloß 2644; Taute 849: „Die unsinnigen
Phantastereien und Faseleien des Verfassers über Kabbala und Magie, die Wunder der Sympathie und Antipathie, die Wirkungen des Magnets, der Wünschelruthe
etc. haben nicht den geringsten Werth. Nach dem Missiv wurde das Buch von den Rosenkreuzern sehr hoch
und für ein Lehrbuch gehalten.“ – Kloß und Taute weisen das unter dem Pseudonym „Carl Hubert Lobreich
von Plumenoek“ erschienene Werk fälschlicherweise
H. K. Frhrn. von Ecker und Eckhoffen zu. – Es behandelt auch Wein- und Bierbereitung aus rosenkreuzerischer Sicht. – Etwas bestoßen. Anfangs etwas fleckig.
Scriver, Christian. Warhafftiger Bericht, Von einem
jungen Menschen Peter Otte, Aus der Reichs-Stadt
Goßlar gebürtig, Welcher Sich vom Satan, mit ihm
einen Bund zu machen und ihm in allerley gottlosen Wesen, sechs Jahre zu dienen, verleiten lassen/
darauff durch des gerechten Gottes Urtheil in dessen leibliche Gewalt und Besitzung gerathen, erschrecklich gequälet. Endlich aber durch die sonderbahre Gnade des Höchsten zu Magdeburg von
seiner Tyranney errettet worden. O. O. (Magdeburg?) 1673. 48 Bll. Umschlag aus Buntpapier des
18. Jhdt. € 1400,–
VD17 1:069765F (mit nur einem Standortnachweis,
inkomplettes Expl. in der Berliner Staatsbibliothek). –
Der sich in Magdeburg als Söldner verdingende Goslarer Buchdruckergeselle Peter Otte litt unter sich steigernden deliranten Halluzinationen und psychogenen
hysterischen Anfällen; der bekannte Pietist Christian
Scriver (1629–1693), zu diesem Zeitpunkt Pfarrer an der
Magdeburger Jakobskirche, erkannte bei den vorliegenden Symptomen eine Teufelsbesessenheit, die die Folge
eines Bündnisses des Ottes mit Satan darstellte. Nach
der vorgeblichen Heilung durch Scriver ging Otte in
seine Heimatstadt zurück, erlebt aber in der Zwischenstation Wernigerode einen schweren alkoholbedingten
Rückfall und wurde vom Goslarer Pfarrer in Obhut genommen. Scriver resümierte daraufhin, das auch wenn
Otte Gottes Gnade ausgeschlagen habe, er zumindest
sieben Wochen frei von Satan gelebt hätte. – Titelblatt
etwas berieben, 3 Blätter mit kleinem, unleserlichem
Stempel am unteren Rand.
153
Tusculum Rare Books Ltd.
Stand 30
20 Brechin Place, London SW7 4QA, Großbritannien
Mobil +49 (0)172 868 48 80
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Alte Drucke · Literatur · Fridericiana · Kostbare Einbände · Moderne Buchkunst
tenen Ausgabe der „Ragionamenti“. Text teilweise gebräunt, Einband in sehr gutem Zustand. – ­Magnificent
North-Italian mosaique binding, probably from
Modena, second half of 18th century ( with contempo­
rary ownership inscription „Lodovico Mirandolano
Modenese“). – Woodcut portrait. Olive morocco gilt,
decorated to a repetitive design of diamond-shaped red
morocco onlays, each tooled with a gilt lily and surrounded by gilt rolls; flat spine divided into six compartments, the second and third gilt lettered, the others
containing each a red morocco onlay with a gilt lily;
marbled endpapers, gilt edges. Some browning, the
binding in very good condition. (Siehe Tafel 11)
(Luther, Martin). Von der Freyhayt Aines Christenmenschen. (Straßburg, Johannes Prüß, 1520).
Groß-oktav (185 × 142 mm). Mit kol. Titel-Einfassung, 14 Bl. Kalblederband des späten 19. Jh. mit
historisierender Vorderdeckelgestaltung: Platte mit
plastisch hervorgehobenen Blumenranken u. Rosen
auf punktiertem Hintergrund, geprägter Titel oben
und Jahreszahl 1520 unten. € 9500,–
Sehr seltener Straßburger Druck aus dem Jahr der
Erstausgabe. Es ist die dritte und meistgelesene von
Luthers reformatorischen Hauptschriften des Jahres
1520. Gegen die Bannbulle des Papstes formulierte
er in 30 Thesen seine aus den Schriften des Paulus abgeleitete Auffassung, dass ein Christ gerade im Hier
und Jetzt frei sein müsse. Damit wird eine geistesgeschichtliche Grenze zwischen Mittelalter und Neuzeit
markiert. Seine dialektische Formel von der Freiheit
und der gleichzeitigen Knechtschaft des Christen lautet: „Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle
Dinge und niemand untertan. Ein Christenmensch ist
ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan.“ Dieser Widerspruch löst sich auf, wenn man
„zweierlei Natur“ im Menschen annimmt: eine innere
geistliche und eine äußere leibliche. – An wenigen Stellen schwach wasserrandig, ansonsten sehr gut erhalten.
– Benzing/Claus 740; VD16 L 7195. (Siehe Abbildung)
Einband – Aretino, P. Ragionamenti. Bengodi 1584
(Reprint: Amsterdam um 1600). 3 Teile in 1 Bd.
Holzstich-Porträt, 5 Bl., 198 S.; 3 Bl., 339 S.; 118 S.,
letztes w. Bl. fehlt. € 8000,–
Prächtiger norditalienischer Mosaikeinband, wahrscheinlich aus Modena, 2. Hälfte d. 18. Jh. Auf einer sel-
154
Schokolade – Colmonero de Ledesma, Antonio.
Chocolata inda. Opusculum de qualitate & natura
Chocolatae. Nürnberg, W. Ender, 1644. 12°. 10 Bl.,
73 S., 3 Bl. Index. Bibliotheksstempel „Bibliothecae
Strahovienis“ auf Rückseite des Titelblatts. (Angebunden:) Volckamer, Johann Georg. Opobalsami
orientalis in Theriaces Confectionem Romae revocati examen. Nürnberg, Ender, 1644. 3 Bl., 224
S., 4 Bl. Pergamentband der Zeit mit zwei kompl.
Schließen. € 3900,–
Sehr seltene erste Latein-Ausgabe des ersten europäischen Werkes über Schokolade und ihre Heilkräfte
(ursprünglich 1631 in Spanisch erschienen). Manche
Exemplare enthalten ein Frontispiz mit der Darstellung eines Neptuns auf einem Seewagen, das hier fehlt.
In sehr gutem Zustand. – Extremely rare first Latin
edition of the first European fundamental treatise on
chocolate and its medical properties. It also presents for
the first time recipes of a chocolate beverage. Library
stamp on title verso „Bibliotheca Strahovensis“.
Without the frontispiece
depicting a Neptune on a
sea chariot which is found
in some copies. – Bound
with a treatise on the cocoa
tree by Volckamer, Johann
Georg. In contemporary
vellum with a complete
pair of clasps and catches.
In fresh, very good condition. – Oberlé, Les Fastes
de Bachus et de Comus, Nr.
730; Vicaire Nr. 190; Brunet
II, 159. (Siehe Abbildung)
Sehr seltenes „Souvenir-Buch“ der russisch-kaiserlichen Kadettenschule in St. Persburg, das den Kadetten
bei ihrer Entlassung zur Erinnerung überreicht wurde.
– The book describes the interior of the common
room in the Imperial Cadets School in St. Petersburg
and gives recommendations for the cadets leaving the
school. It was given as a souvenir to the leaving cadets.
12°. XVI, 1 f., 261 p. Contemporary mottled calf gilt,
in centre of upper cover large coat of arms (Imperial
Russian double eagle with crest of the school) with date
1828 and on lower cover the large crest of the school.
– In very good condition, very rare. (Siehe Tafel 11)
Defoe, Daniel. La vita e le avventure di Robinson
Crusoe’ storia galante, che contiene, tra gli altri avvenimenti, il soggiorno ch’ Egli fece per ventott’anni
in un Isola deserta situata sopra la Costa dell’America vicino all’imboccatura della gran Riviera Oroonaca. (Vol. II) … che contiene il di Lui ritorno nella
sua Isola, e gli altri suoi nuovi Viaggi. Venice, Domenicho Occhi, 1731. 2 Bde. 8° (161 × 99 mm). Mit
2 gestochenen Frontispizen, 4 Bl., 271 S.; 303 S. In
hübschen Lederbänden der Zeit mit 2 Rückenschildern und Rückenvergoldung. € 9800,–
Außerordentlich seltene erste italienische Ausgabe des
„Robinson Crusoe“ (engl. EA 1719). – First complete
Italian edition in two volumes, of utmost rarity. The
original English edition of Defoe’s famous masterpiece
(1719) had had an immediate success. It became one of
the most widely published books in history. The Italian
translation was done from the French translation. – 2
vols. in 8°. 2 engraved frontispieces. 4 f., 271 p.; 303 p.
Contemporary leather bindings, flat spine richly gilt,
two labels lettered in gilt. – Only some slight browning
here and there, but generally in an exceptional good
condition. (Siehe Abbildung)
Goethe, J. W. v. Die Leiden des jungen Werther.
Neue Ausgabe, von dem Dichter selbst eingeleitet. Leipzig, Weygandsche Buchhandlung, 1825.
Klein-8°. 6 Bl., 272 S. Titelkupfer: Porträt Goethes
v. Schule n. Jagemann. In der Original-Broschur im
Schuber der Zeit. € 680,–
Mit dem Erstdruck des als Einleitung vorangestellten
berühmten Gedichts „Noch einmal wagst Du, vielbeweinter Schatten… „. Erschien bereits 1824, wurde aber
für ein 50jähriges Jubiläum der 2. Ausgabe von 1775 auf
1825 vordatiert. Bestens erhaltenes, fleckenfreies Exemplar. – Goedeke IV,3,164; Hagen 100 D6.
Fontane, Theodor. Unwiederbringlich. Berlin, Wilhelm Hertz, 1892. 2 Bl.; 343 S. Grüner Originalleinenband mit reicher ornamentaler Verzierung in
Gold, Grün und Schwarz auf Rücken und Vorderdeckel. Einbandgestaltung von H. Horn, Leipzig,
signiert auf Vorderdeckel unten. € 1200,–
Erste Buchausgabe dieses „hochbeachtlichen Romans“
(Marcel Reich-Ranicki): ein psychologisch-erotischer
‚Schlossroman‘ und eine Ehetragödie zweier charakterlich unvereinbarer Menschen. In ausgezeichnetem
Zustand, so selten. – Rasch 1.419; Wilpert/G 37. (Siehe
Abbildung)
Knigge, A. v. Ueber den Umgang mit Menschen.
2 Bde. Hannover, Schmidt, 1788. 2 Bl., 270 S., mit
gest. Titelvignette; 8 Bl., 336 S. Hübsches Halbkalbleder im Stil d. Zt. Mit Rückenvergoldung u. 2 farb.
Rücken­schildern. € 4500,–
Schönes, nahezu fleckenfreies Exemplar der seltenen
ersten Ausgabe des bedeutendsten gesellschaftsethischen Werkes des 18. Jahrhunderts, das sprichwörtliche
Berühmtheit erlangte. – Goedeke IV,615,14.
(Russische Kadettenschule – Anhalt, Graf von).
La Salle de récréation … des 4. et 5. âges du Corps
impérial des Cadets Gentilshommes. À l’usage du
Corps des Cadets. À St. Pétersbourg, de l’imprimerie du dit corps, 1791. 12°. XVI, 1 Bl., 261 S. Brauner
Kalblederband der Zeit mit gr. Supralibros u. Datum
1828 auf Vorderdeckel u. goldgeprägtem Crest der
Kadettenschule auf Hinterdeckel. 2 Bibliotheksstempel u. 1 Stempel „double annullé“. € 6900,–
155
Antiquariat Inge Utzt
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Bücher von, über und für Frauen
Frauenreisen – Ladies on Tour
Brun, Friederike, geb. Münter. Tagebuch einer
Reise durch die östliche, südliche und italienische
Schweiz. Ausgearbeitet in den Jahren 1798 und
1799. Mit 3 Kupferstichen (J. A. Darnstadt sc.). Kopenhagen, Brummer, 1800. Tit., IV S., 1 Bl., 540 S.
HLdr. d. Zt. mit Rückentitel („Münters Reise“) und
ornamentaler Rückenvergoldung. € 1200,–
Erstausgabe. – Goed. V, 431, 7, 5; Schindel 67ff.; Wäber
I, 50; Engelmann 923, Bibl. Danica II, 408. – Die
dänisch­-deutsche Schriftstellerin (1765–1835) war mit
Matthisson, Karoline von Humboldt und Madame de
Staël befreundet. Sie lebte mit Mann und drei Töchtern
in Kopenhagen, wo sie vierzig Jahre lang einen attraktiven Salon führte. Aus gesundheitlichen Gründen besuchte sie gerne die wärmeren südlichen Länder. Ihre
Beschreibungen der Reisen bestechen durch die gute
und einfühlsame Beobachtungsgabe der Autorin. „Die
helvetische Revolution animiert sie zu Vergleichen mit
dem vorherigen (ihrer Meinung nach besseren) Zustand
der Schweiz und einer Fülle von konservativen Revolutionsmetaphern“ (Griep / Pelz, Frauen reisen. Nr.
117). Über die Menschen der bereisten Regionen und
die Natur berichtet sie in anregenden Schilderungen.
„Die Reisebeschreibungen sind bei aller weiblichen
Verschwommenheit belehrend“, urteilt Goedeke. Die
Kupfer zeigen den Wallenstädter See, die Seebucht nach
Flüele (Vierwaldstätter See) und den Lago M
­ aggiore.
– Text stellenweise etwas stockfleckig, Vorsatz mit
Lebenslauf der Verfasserin von alter Hand, Einband
etwas bestoßen, insgesamt jedoch hübsches Exemplar
der Ausgabe auf festem Papier.
H[uber], Therese. Bemerkungen über Holland aus
dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig,
Fleischer, 1811. VIII, 400 S. HLdr. d. Zt. mit goldepr.
Rückentitel, gering berieben. € 650,–
Erstausgabe. – Pelz/Griep S. 148, 304; Kosch 8, 191;
Friedrichs 141; Schindel 227 ff. – „Wie viele zeitge­
nössische Autorinnen …wagte es Therese Huber lange
nicht unter eigenem Namen zu schreiben, sie bediente
sich der Maske und versteckte sich hinter dem Namen
ihres Mannes…Erst sehr spät, nach Heynes [ihr Vater]
Tod und vor allem erst nachdem sie eine anerkannte
Autorin geworden war, fand sie den Mut, sich zu ihrer
Autorschaft zu bekennen; das Gefühl jedoch, die Grenzen ihres Geschlechts ungebührlich überschritten zu
haben, konnte sie nie abschütteln….“ und „Ihr Schrift-
156
stellerdasein schilderte Therese Huber am 5. Oktober
1804 Friedrich Wilhelm Meyer: ’Da du meinen Willen mich nie als Schriftstellerinn zu nennen auch ohne
Gründe ehren wirst, so sage ich dir hiermit daß alles was
von Huber bekannt, und nicht Geschichte, heißt Weltgeschichte ist, von mir ist. Der dicke Roman Seldorf,
alle Erzählungen die in drei Bänden bei Vieweg herauskommen…“ (Marbacher Magazin). – Das vorliegende
Werk ist das erste mit einer Andeutung ihrer Autorenschaft auf dem Titel „aber auch gegen ihren eigenen
Wunsch in Folge der Eigenmächtigkeit des Verlegers
(ADB XIII, 245). – Modernes Exlibris, Name der Autorin auf Titel ergänzt, kleiner Tintenfleck auf Titelblatt.
[Krock oder Kroock, Anna Helene]. Briefe einer
reisenden Dame aus der Schweiz. 1786. Mit Titelvign. Frankfurt und Leipzig, 1787. 111 S. Pappbd.
im Stil der Zeit mit Marmorpapierbezug. € 420,–
Holzm.-Boh. I, 7615; Griep/Pelz 327; Recke-­Napiersky
II, 552. – Die Verfasserin bereiste mit ihrer Tochter die
Schweiz von Schaffhausen über Zürich und Bern nach
Genf. Sie ließ nur eine kleine Anzahl dieser sehr unterhaltenden Reisebeschreibung – es sind Briefe, die
sie wirklich an ihren Mann, den russischen Gesandtschaftssekretär Johann von Kroock, geschrieben hatte
– für ihre Freunde drucken. Ohne Wissen der Verfasserin wurde 1787 ein Nachdruck veranstaltet. Ein Anhang mit 14 Briefen an ihre Kinder in französischer
Sprache ist nur der Originalausgabe beigefügt. „Die
„Briefe einer reisenden Dame aus der Schweiz“, 1787 in
Straßburg aus der Feder der Baronin erschienen, enthalten eine lebendige und anschauliche Schilderung dieser
Reise“ (F. Falk in „Lavaters Freundschaft mit Rijklof
Michael Cuninghame van Goens“ in „Zwingliana“). –
Text durchgehend stock bzw. braunfleckig.
[La Roche, Sophie v.]. Tagebuch eine Reise durch
die Schweitz, von der Verfasserin von Rosalien Briefen. Mit Tit.-Vign. Altenburg, Richter, 1787. 435 S.,
1 S., 14 Bll. Vlg. Anz. Pp. der Zeit mit Rck.-Sch.,
berieben u. bestoßen. Exlibris. € 820,–
Erstausgabe der seltenen Reisebeschreibung. – W.-G.²
944, 16; Schindel II, 206. Slg. Borst 552; Griep/Pelz 344;
vgl. Goed. IV/1, 593, 25. – „Meinen geliebten Töchtern
Maximiliana Brentano und Louise Möhn gewidmet“.
Sophie La Roche unternahm diese Reise mit ihrem
Sohn Franz Wilhelm. Sie beschreibt u.a. ihre Begeg-
nungen mit Madame Necker und Lavater. Ihre Schilderungen der besuchten Städte sind sehr anschaulich und
lebhaft. – Mit dem Exlibris des bekannten elsässischen
Künstlers Jean-Jacques Waltz alias Hansi für seinen
Vater André Waltz. – Text teils etwas stockfl.
Merkwürdige Begebenheiten einiger deutscher
Frauenzimmer, welche auf Reisen, sowohl zu Lande
als zu Wasser durch Verheyrathungen sehr reich und
glücklich worden, und durch Ankauf ansehnlicher
Güter sich in Niedersachsen niedergelassen. Aus
eigener Erfahrung niedergeschrieben von Holston
und Augusta. Mit gestoch. Front. (hinter den Titel
gebunden), Titel in Rot-Schwarz-Druck. Frankfurt
und Leipzig, [i. e. Regensburg, Montag], 1780. Titel,
300 S. Brosch. der Zeit, unaufgeschnitten, 1 Lage gelockert. € 600,–
Hayn/Gotend. III, S. 336 (Rar nicht erotisch); Korn 17;
nicht bei Ullrich. Erste Ausgabe dieser „Robinsonade
mit glücklichem Ausgang“ (Griep/Pelz 400), die sich
zwischen Deutschland, Holland und Batavia abspielt.
Text leicht gebräunt, insgesamt gutes Exemplar.
Mühlbach, L. [ps. f. Clara Mundt, geb. Müller].
Federzeichnungen auf der Reise nach der Schweiz.
3 Bde. in 1 Bd. Berlin, Mylius, 1864–65. Kl.8°. 213
(1); 170 (2); 251 (1) S., 1 Bl., 1 Bl. Vlg.Anz. HLdr. d.
Zt., berieben, Rücken mit Kapitaleinriss. € 525,–
Kosch III, 1821; Lex. dt.-sprach. Schriftstellerinnen S.
223 f. – Die Autorin schrieb Novellen, Reiseberichte
und zahlreiche soziale und historische Romane, die
zu der gelesendsten Unterhaltungsliteratur ihrer Zeit
gehörten.
Pfeiffer, Ida, geb. Reyer. Eine Frauenfahrt um die
Welt. Reise von Wien nach Brasilien, Chili, Ohaiti,
China, Ost-Indien, Persien und Klein-Asien. 3 Bde.
in 1 Bd. Wien, Gerold, 1850. Kl.8°. 3 Bll., 186 S.,
1 Bl.; 2 Bll., 226 S.; 3 Bll., 326 S. HLdr. d. Zt. mit
goldgepr. Rck.Tit. € 1100,–
Erstausgabe. – Engelmann I, 96; Sabin 61336; Borba de
M. 665. – Würdigung der Autorin s. ADB XXV, 791.
– Die Wienerin Ida Pfeiffer (1797–1858) konnte sich
erst als 45jährige ihren heiß ersehnten Traum vom Reisen erfüllen. In den Jahren 1842–58 unternahm sie ihre
fünf großen Reisen. Sie war eine der ersten Frauen, die
eine Weltreise unternahmen. Ihre Berichte, nicht immer
ganz frei von Vorurteilen, sind spannend zu lesen. „Mit
ihren erfolgreichen Reiseberichten und dem Verkauf
ihrer mitgebrachten ethnologischen Objekte finanzierte sie ihre Reisen“ (Pytlik, Die schöne Fremde).
Reise nach Madagaskar. Sie wurde in eine Verschwörung gegen die Königin Ranavola verstrickt, zum Tode
verurteilt und konnte nach ihrer Begnadigung die Insel
verlassen. Nach schlimmen Drangsalen, die sie beschreibt „Ich litt wirklich unaussprechlich, besonders
während der letzten drei Wochen, wo ich mich kaum
mehr von meinem Lager erheben und einige Schritte
weit schleppen konnte“. Sie konnte ihren 60. Geburtstag auf Mauritius begehen und plante bereits eine
Reise nach Australien. Von der Krankheit gezeichnet
kehrte sie im September 1858 nach Wien zurück. Am
28. Oktober 1858 starb sie an den Folgen des Madagaskarfiebers.
(Tully, Miss). Narrative of a ten years’ residence at
Tripoli in Africa, from the original correspondence
in the possession of the family of the late Richard
Tully, Esq. the British Consul. Comprising Authentic Memoirs and Anecdotes of the Reigning Bashaw,
his family, and other persons of Distinction; also,
an account of the domestic manners of the Moors,
Arabs, and Turks. 2. Aufl. Mit 1 gefalt. Kupferkarte
u. 7 kol. Aquatintatafeln. London, Colburn, 1817.
4°. XII S., 1 Bl., 376 S. Mod. HLdr. mit goldgepr.
Rck.-Titel, Titelblatt aufgezogen, Besitzvermerk
auf Titel, vereinzelt leicht fleckig, Tafeln leicht gebräunt. € 700,–
Tooley 494; Abbey 301; vgl. Brunet V, 974; nicht bei
Gay. – Richard Tully war 1783 bis 1793 britischer Konsul in Tripolis. Die weiblichen Mitglieder der Familie
waren eng befreundet mit der Familie des regierenden
Pascha, hatten Zugang zum Serail und hatten so einen
intimen Einblick in das Leben der Führungsschichten
in Tripolis. Das vorliegende Werk ist einer der wichtigsten Beiträge zum Leben in Tripolis im 18. Jahrhundert.
„It is a delicious mixture of sensationel subjectmatter
and deadpan delivery“ (Robinson, Wayward Women.
S. 248). Verfasserin des Berichts ist die Schwester oder
Schwägerin des Konsuls, deren Vorname nicht zu ermitteln ist. In ihrem Vorwort schreibt sie von „blended
with all the rich entertainement which so greatly distinguished the correspondence of Lady Mary Montague“.
Die dekorativen Tafeln zeigen meist Trachtendarstellungen in prächtiger Farbgebung. (Siehe Abbildung)
Pfeiffer, Ida. Reise nach Madagaskar. Nebst einer
Biographie der Verfasserin, nach ihren eigenen Aufzeichnungen. 2 Bde in 1 Bd. Wien, Gerold, 1861.
Kl.-8°. LVI, 176 S.; Tit., 200 S. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rck.-Titel, etwas bestoßen, Buchblock gering
verzogen. € 750,–
Henze IV, S. 9494; Embacher 230; Mendelssohn South
African Bibliography II, S. 158ff.; Potts Aufbruch u.
Abenteuer, S. 31ff. – Äußerst seltene Erstausgabe von
Ida Pfeiffers letztem Werk, der Beschreibung ihrer
157
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Lovis Corinth, Erich Büttner, Eugen Spiro, Willy Jäckel, Hermann Westphal, Hermann Struck u.a. Die
Blätter sind durchweg im Stein signiert, sie tragen l.u.
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In den Kriegsgefangenenlagern des 1. Weltkriegs gab
es Tausende Angehörige fremder Völker. Sie boten
Gelegenheit für anthropologische Forschungen. Zu
diesem Zweck hat der Berliner Graphiker Hermann
Struck, der auch für Nolde und Munch gedruckt hat,
Porträtzeichnungen angefertigt und lithographiert. Es
liegen 100 handgedruckte Lithographien vor, jeweils
signiert und in 50 Exemplaren aufgelegt. Jedes Blatt ist
mit Namen, Herkunft, Alter, Beruf und Truppenteil
des Porträtierten versehen. Der Anthropologe F. von
Luschan hat einen erläuternden Text (illustriert mit 50
Photos) beigesteuert. – Von guter Erhaltung, lediglich
die Pappkassette mit Gebrauchsspuren.
Söhn Bd. I, 134. Die in 63 Ausgaben erschienenen 65
Nummern liegen komplett vor, und enthalten insgesamt 267 Originallithographien (evtl. Umdrucke?)
auf mehrheitlich einfachem Maschinenpapier. Enthalten sind Arbeiten von Baluschek, Barlach, Beckmann,
Grossmann, Kollwitz, Liebermann, Slevogt u.v.a. Die
Hefte meist gut erhalten, Mappe mit Gebrauchsspuren.
Komplett selten.
Hitler-Attentat – Hrdlicka, Alfred. Wie ein
Toten­tanz / Die Ereignisse des 20. Juli 1944. Berlin ­Propyläen, 1974. 53 Radierungen in Kassette.
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Dix, Otto. Verwundetentransport im Houthulster
Wald. Radierung, Kaltnadel und Aquatinta, 1924.
Aus dem Graphikzyklus „Der Krieg“, unsignierter
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Dix–Stiftung“. Karsch 116. (Abb. oben) € 3800,–
Kriegszeit – Künstlerflugblätter. Begründet und
herausgegeben von Paul Cassirer und Alfred Gold.
Berlin 1914–1916, Hefte in losen Bogen in Papp­
mappe, 47,8 × 32,3 cm. € 3000,–
Lewin 565–617. Auflage 30 (+XX) Exemplare. Die Radierungen Blatt für Blatt signiert und auf 30 nummeriert. In den Jahren 1969–1972 schuf Alfred Hrdlicka
für die Kirche des Evangelischen Gemeindezentrums
Berlin–Plötzensee einen Zyklus monumentaler Wandbilder, den „Plötzenseer Totentanz“. Die Wandbilder
beziehen sich auf die in unmittelbarer Nachbarschaft
gelegene Hinrichtungsstätte, in der viele Widerstandskämpfer den Tod fanden. Aus der Begegnung mit
Plötzensee entstand die vorliegende Graphik-Folge, in
deren 53 Radierungen Hrdlicka sich mit dem National­
sozialismus und den historischen Ereignissen auseinandersetzt, die zur Katastrophe des 2. Weltkriegs hinführten. In seiner Bedeutung ist Hrdlicka´s „Toten­tanz“
dem Kriegszyklus von Dix vergleichbar. Der 1928 geborene Künstler hat alles am eigenen Leib erlebt: Die
Hitlerjugend, die Anwerbung zur SS, daneben der
Vater im sozialistischen Untergrund und der Bruder
vor Leningrad gefallen. Dies und seine in der Fachwelt
rundum anerkannte realistische Bildsprache machen
den Zeitzeugen Hrdlicka zum Chronisten aus erster
Hand. Das Mappenwerk sehr gut erhalten, sehr selten.
Hrdlicka, Totentanz, Acht Zigaretten pro Hinrichtung
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Autographen · Musik · Theater · Deutsche Literatur · Erstausgaben
Bruckner, Anton (1824–1896). Eigenhändiger Brief
mit Ort, Datum und Unterschrift. Wien, 19. Oktober 1891. Großoktav. 1 1/2 Seiten. Kleine Einrisse an den Knickfalten hinterlegt. Geringfügig
fleckig. € 11 000,–
Persönliches Zeugnis, vermutlich an Simon Leo Reinisch in Wien, Ägyptologe und Dekan an der Wiener
Universität, er möge „Hofrath Decan Hann [= Julius
Hann] gütigst aufmerksam machen …, daß im ‚Diplome‘ der Ausdruck „als Symphoniker[„] nicht vergessen werde, weil darin stets mein Lebensberuf bestand“.
Im Juni 1891 wurde ein Antrag auf Verleihung der philosophischen Doktor-Würde honoris causa an Anton
Bruckner gestellt. Hermann Levi hatte dazu ein Empfehlungsschreiben an den Dekan „Reinisch“ geschickt.
Am 7. November 1891 fand die feierliche Promotion,
eines der größten Ereignisse in Bruckners Leben, im
kleinsten Freundeskreis statt. Bruckner war besonders
erfreut und stolz, dass er Doktor der Philosophie und
nicht Doktor der Musik geworden war! – Abgedruckt
in: Bruckner Briefe (Wien 2003) Nr. 911019: Bruckner
Ausst. Kat. Wien 1974, Nr. 58/5; Maier. Verborgene
Persönlichkeit. Bruckner in seinen privaten Aufzeichnungen 1, S. 435.
Busch, Wilhelm (1832–1908). Eigenhändiges Albumblatt mit Ort, Datum und Unterschrift.
Mechtshausen am Harz, 1904. 9,2 × 11,2 cm. Auf
Karton. € 2500,–
„Musik wird oft nicht schön gefunden, Weil sie stets
mit Geräusch verbunden“. Das bekannte amüsante
Zitat stammt aus dem 1874 erschienenen „Dideldum!“
(Der Maulwurf). – Busch lebte seit Ende 1898 bei seinem Neffen Otto Möldecke in Mechtshausen, der dort
die Pfarrstelle übernommen hatte.
Coxe, W. Reise durch Polen, Rußland, Schweden
und Dänemark. Mit historischen Nachrichten und
politischen Bemerkungen begleitet. Aus dem Englischen von J. Pezzl. 3 Bände. Zürich, Orell, Geßner,
Füßlin und Kompagnie 1785–92. Quart. VIII, 430
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fleckenfreies Exemplar. Rotschnitt. Schöne Halblederbände der Zeit mit fleuraler Rückenvergoldung.
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Schönes vollständiges Exemplar der ersten deutschen
160
Ausgabe mit dem häufig fehlenden 3. Band. William
Coxe, englischer Historiker und Geistlicher begleitete
englische Adelige auf ihren Reisen „durch die nördlichen Reiche von Europa“ und schildert sehr anschaulich und kritisch die gesellschaftlichen, politischen und
kulturellen Zustände in den Ländern. – Die Übersetzung stammt von dem politisch engagierten Schriftsteller Johann Pezzl, der auch als Übersetzer tätig war.
– Mit Karten und Plänen von Moskau, St. Petersburg,
Stockholm, Kopenhagen, Süd-Norwegen u.a. – Band
3 etwas kleiner im Format. – Graesse II, S. 293; Embacher 86.
Crusius, M. Schwäbische Chronick, Worinnen zu
finden ist / was sich von Erschaffung der Welt an biß
auf das Jahr 1596. in Schwaben / denen benachbarten
Gegenden / auch vieler anderer Orten / zugetragen
… Aus dem Lateinischen erstmals übersetzt / und
mit einer Continuation vom Jahr 1596. biß 1733.
auch einem vollständigen Register versehen. Nebst
einer Vorrede / dem Leben des Autoris und einer Alphabetischen Nachricht von mehr dann tausenden
gedruckt= und ungedruckten Schrifften / so Schwaben … betreffen. 2 Bände in 1. Frankfurt, Metzler
und Erhard 1733. Folio. 9 Bl., 963 S. (913–920 als
Spalten) [recte 959]; 1 Bl., 738 S.; 81 S. [recte 95], 43
Bl. (Register). Pergamentband der Zeit mit handschriftl. Rückentitel, etwas berieben. € 5800,–
Erste Ausgabe in deutscher Sprache, übertragen nach
der lateinischen Originalausgabe von 1595. Das Hauptwerk des Tübinger Professors Martin Crusius (1526–
1607) „ist mit riesigem Fleiß (‚otiari non possum‘) …
zusammengetragen (und eine Unsumme von Material
enthaltend) … noch heute willkommen.“ (NDB). – Da
„außer Crusio kein anderes Buch vorhanden ist / welches von derer in Schwaben … so viele und vollständige Nachrichten gegeben … habe ich mich um so eher
zu einer neuen Edition resolvirt“ (Vorrede). Die dem
Vorwort nachgestellte Lebensgeschichte des Autors ist
grundlegend geblieben. Besondere Erwähnung verdienen die 81 [recte 95] Seiten der „Bibliotheca scriptorum de rebus Suevicis Oder Kurtze Nachricht von
… Schrifften / welche Schwaben … angehen“, welche
offensichtlich als Vorlage von Moser für seine später
in Buchform erschienene „Wirttembergische Bibliothec“ (4. Aufl. 1796) zu betrachten ist. Mit einem ausführlichen dreispalt. Register für beide Teile. – Heyd I,
112; Moser/Spittler 22; NDB 3, 433; Wittmann (Metzler) 694.
Haydn, J. – [Anonym]. Beschreibung des Hochfürstlichen Schlosses Esterháß im Königreiche Ungern [!]. Preßburg, A. Löwe 1784. Quart. 57 S., 1 Bl.,
8 teils mehrfach gefaltete Kupfertafeln. Breitrandiges, kaum fleckiges Exemplar. Schöner Halblederband. € 5000,–
Sehr seltene Beschreibung des berühmten Stammschlosses der Fürsten Esterházy am Neusiedler See
mit den dazugehörigen Plänen. Die Residenz gehört
zu den größten und schönsten Rokokoschlössern Ungarns und wird auch als „ungarisches Versailles“ bezeichnet. – Joseph Haydn stand fast 30 Jahre in Diensten der Familie Esterházy. Von 1766–1790 hatte er die
Stelle des ersten Kapellmeisters inne. Er leitete jährlich
bis zu 120 Opernaufführungen, einschließlich der Proben, außerdem verwaltete er die Bibliothek und den Instrumentenfundus. – 1768 wurde in der neu gestalteten
Residenz das kleine aber mit allen bühnentechnischen
Einrichtungen der Zeit versehene Opernhaus eröffnet
in dem einige von Haydns Werken uraufgeführt wurden. „Es wird täglich wechselweise sowohl italienische
Opera Seria, als Buffa, und deutsche Komödien gespielt, denen der Fürst immer beywohnt … Es ist unbeschreiblich, wie sehr hier Augen und Ohren ergötzet werden. Durch die Musik, da das ganze Orchester
auf einmal ertönt … denn der grosse Tonkünstler, Herr
Haiden, der als Kapellmeister in Fürstlichen Diensten
steht, dirigiret dieselbe …“( S. 37). „1784 erschienen
zwei ausführliche anonyme Beschreibungen von Esterháza, die vermutlich vom Fürsten selbst inspiriert wurden“ (Finscher. Haydn und s. Zeit, S. 193 f). Innerhalb
kürzester Zeit wurde das Opernhaus in ganz Europa
berühmt. – Die schönen Kupfer zeigen Ansichten und
Pläne der Schlossanlage (auch des Opernhauses). – Kat.
der Ornamentstichslg. Berlin 2160m.
Janssen – Kafka, F. In der Strafkolonie. Leipzig, K.
Wolff 1919. 68 S., 2 Bl. Papierbed. leicht gebräunt,
erste und letzte Bll. minimal stockfleckig. Halblederband der Zeit mit goldeprägtem Rückentitel,
Kopfgoldschnitt, Lesebändchen. Kanten leicht berieben, etwas lichtrandig. € 7500,–
Wagnersche Oper gedeutet oder, unterschiedlich akzentuiert, als ‚vernichtende Kritik an den Luxuswesen
der Bourgeoisie‘, als Satire auf den ‚Lebensluxus moderner Kunstkonsumenten‘ wie als Abkehr von der
Literatur des Fin de Siècle, erregte nochmals Aufsehen,
als 1931 eine französische Ausgabe (unter dem Titel
‚Sang réservé‘) erschien, die in der politisch bereits aufgeheizten Atmosphäre Deutschlands zu Angriffen vor
allem der Hugenberg-Presse auf Thomas Mann führte.“
(KNLL, 11, 90). – Bürgin I, 18; Haack, S. 84.
Schubart – Bucher, F. X. Herrn Christian Friedrich
Schubarts Abschied an seine Gattin in einer Krankheit auf der Feste Hohenasperg. Zum Singen beym
Klavier durchaus in Musik gesetzt und … Conrad
von Ziegler in Tettnang … gewiedmet. [In Typendruck] Bregenz, J. Brentano [1810]. Quer-Quart.
Gestochener Titel. 15 S. Titelblatt etwas gebräunt
und mit handschriftlichen Eintragungen. Rechte
untere Ecke angerändert. Geheftet. € 2000,–
Sehr seltene Vertonung von Schubarts Gedicht „Geliebte lebe wohl ich scheide ..“, entstanden 1778 kurz
nach seiner Inhaftierung auf dem Hohenasperg. Als
Opfer absolutistischer Erziehungsmaßnahmen wurde
Schubart ohne Anklage und Verfahren zehn Jahre
(1777–1787) eingesperrt und die ersten Jahre unter
schwersten Bedingungen in Isolationshaft genommen.
– Der Komponist Franz Xaver Bucher (1760–1828) trat
1784 in Wangen die Stelle des Lateinlehrers an. Gleichzeitig war er als Musikdirektor und Organist an der St.
Martinskirche tätig und begann nebenbei zu Komponieren. „’Schubarts Abschied’ war Bucher so wichtig,
daß er es auf seinem von Anton von Gegenbaur gemalten Porträt stolz in der Hand hält“ (Berthold Büchele). – RISM (Addenda) BB 4860 II, 3 weist lediglich
5 Exemplare nach; CPM 9, S. 80; Schulte-Strathaus 84.
Erste Ausgabe. Titel in Schwarz und Blau. 4. Drugulin-Druck, Neue Folge. – Eins von 1000 num. Exemplaren mit einer schönen, blattgroßen Widmungszeichnung von Horst Janssen, datiert 18.4.(19)67 und
monogrammiert, für den Hamburger Buchhändler und
Kafka-Liebhaber Hermann Laatzen aus dem Jahre
1967. – Dietz 50. (Siehe Abbildung)
Mann, Th. Wälsungenblut. München, Phantasus-Verlag (1921). Quart. Mit 12 ganzs. und 20
kleinen Steindrucken von Th. Th. Heine. 3 w. Bl., 3
Bl., 88 S., 1 Bl., 3 w. Bl. Rehbrauner Originalhalblederband mit reicher Rückenvergoldung und Kopfgoldschnitt. € 3500,–
Erste Ausgabe, als Privatdruck erschienen. Nummeriertes und signiertes Exemplar (Nrn. 101–200) der
Halblederausgabe von insgesamt 530 Exemplaren der
Gesamtauflage. Im Impressum von Thomas Mann und
Thomas Theodor Heine mit Bleistift signiert. „Die Novelle, von der Forschung meist als ‚Travestie‘ auf die
161
Robert Wölfle
Stand 71
Buch- und Kunstantiquariat · Amalienstraße 65 · 80799 München
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Bücher und Graphik des 15. bis 20. Jahrhunderts · Alte Drucke und Naturwissenschaften ·
Bavarica und Monacensia · Kinderbücher
Alte Drucke – (Luther, Martin). Das Babstum mit
seynen gliedern gemalet und beschryben. gebessert und gemehrt. O. O. u. Dr. (Nürnberg, Hans
Guldenmund), 1526. 22 Bll. Mit Titelholzschnitt
(wiederholt auf Bl. A2) und 72 Textholzschnitten
von Hans Sebald Beham. Dunkelbrauner Maroquinband des 19. Jh. mit reichen Innenkanten-Fileten, in Maroquin-Schuber. 21 × 15,5 cm. € 5800,–
Benzing 2237; VD16, P 354; Pauli, Beham 1124–1196.
Zweiter Druck der ersten Nürnberger Ausgabe bei
Guldenmund und mit den Holzschnitten Behams. Die
einzige Unterscheidung zum ersten Druck desselben
Jahres ist der Punkt nach „beschryben“ im Titel. Die
Holzschnitte zeigen die Mitglieder der römischen Hierarchie und sind als ältester Darstellungen von Habiten
auch kostümgeschichtlich von Interesse. Luthers Texte
in Prosa sind hier durch Verse ersetzt, die seine Gedanken aufgreifen und laut Rosen höchstwahrscheinlich Hans Sachs zuzuweisen sind. – Tadellos frisches
Exemplar dieses seltenen Holzschnittbuches, dessen
hohe Wertschätzung sich in dem aufwendigen Einband manifestiert.
Festbuch – (Zehendtner von Zehendtgrueb, Paul).
Ordenliche Beschreibung mit was stattlichen Ceremonien und Zierlichheiten, die Röm. Kay. May. (d.
i. Kaiser Rudolf II.) sampt etlich andern Ertzhertzogen, Fürsten und Herrn, den Orden des ­Guldin
Flüß, in diesem 85. Jahr zu Prag und Landshut
em­pfangen und angenommen. Dillingen, Johann
Mayer, 1587. Titel in Rot und Schwarz, 155 S., 1
Bl. Mit 7 eingeklebten Radierungen und 14 altkolorierten (ehemals gefalteten, jetzt gerahmten) Ra-
162
dierungen von Anton Boys. Pergamentband d. Zt.
21 × 15,5 cm. € 28 500,–
VD16, Z 225: Bucher, Dillingen 589 (nur 20 Radierungen); Ornamentstichslg. Bln. 2820 (nur 12 Radierungen); Andresen IV, 294–298; Hollstein IV, 143, 3–19.
Dieses seltene, kultur- und kostümgeschichtlich interessante Festbuch beschreibt die Verleihung des Ordens vom Goldenen Fließ an Kaiser Rudolf II. in Prag
und Landshut, die Reise von Innsbruck und zurück,
die dabei stattgefundenen großartigen Festlichkeiten,
die Verleihungszeremonie, das Hochamt, das Festmahl
mit Schau-Essen und Tafelmusik, Tanz, Turniere, Ringelstechen Umzüge und Feuerwerk. Der Autor war
Hofsekretär Erzherzog Ferdinands von Österreich,
der Künstler Boys dessen Hofmaler. – Die prachtvoll
alt kolorierten Raderungen in dunklen Holzrahmen im
Stil der Zeit. (Siehe Abbildung oben)
Gartenkunst – Antoine, Franz. Der Wintergarten
in der Kaiserlichen Königlichen Hofburg zu Wien.
Wien, Rauh, 1852. 3 Bll., 9 S. Mit 12 lithogr. getönten und zusätzlich kolor. Tafeln von L. Czerny.
OLwd. mit goldgepr. Titel. Quer-2° (54,5 × 59,5
cm). € 3800,–
Nissen, BBI 44; Dochnahl 5; Wurzbach I,46. – Prachtvolle Publikation über den Wintergarten, der von 1822
bis 1824 in der Hofburg in Wien gebaut wurde. Eine
Tafel zeigt die Außenansicht, neun Tafeln zeigen ihn
von innen nach der Aufstellung von 1849/50, zwei Tafeln zeigen die Aufstellung von 1850/51. Darüber liegen Folien mit den botanischen Pflanzennamen. Der
Verfasser war seit 1810 Hofgärtner in Wien. – Wenig
fl., insgesamt sehr dekoratives Exemplar.
– Pückler-Muskau, Hermann v. Briefe eines Verstorbenen. Ein fragmentarisches Tagebuch aus England, Wales, Irland und Frankreich, geschrieben in
den Jahren 1828 und 1829. 4 Bde. Stuttgart, Hallberger, 1836–1837. Mit zwei Frontispiz-Stahlstichen
nach C. Frommel und 5 lithogr. Tafeln (2 kolor., 1
gefalt.) OBr. 17 × 11 cm. € 950,–
Goedeke XIV, S. 717,444. – Der berühmte Reisebericht
in der seltenen, originalen Verlegerbroschur. Die Veröffentlichung der Briefe erwies sich als ungeheuerer Erfolg, ausgelöst durch eine Rezension Goethes, der vor
allem die Landschaftsschilderungen rühmte: Tl. 1 und 2
liegen in 3. Aufl., Tl.3 und 4 in 2. Aufl. vor. – Breitrandiges, unbeschnittenes, tls. ungeöffnetes Exemplar.
Kinderbuch – (Seidmann-)Freud, Tom. Das neue
Bilderbuch. Reime von Stora Max. München, Georg
W. Dietrich, 1918. 12 Bll. Mit illustr. Titel und 11
ganzseitigen farbigen Illustrationen. OHLwd. mit
Illustr. 27,5 × 29 cm. – Dietrichs Münchener Künstler-Bilderbücher 29 (d. i. 28). € 2600,–
Murken 2; Klotz 4499/3; Bilderwelt 658; Doderer/
Müller Nr. 667; LKJ III,374; Stuckvilla II,D28; Cotsen
10679. – Das zweite Bilderbuch der Künstlerin. „Sie
zeichnete auf großen Blättern klarlinige, vom Jugendstil geprägte Bilder, die ornamentale Ruhe verströmen.
Immer stehen Kinder im Mittelpunkt der Handlung.“
(Murken). – Ebd. etwas berieben, wenige kindliche
Kritzeleien, Bindung und Vorsätze erneuert, im Bug
mit Falzen verstärkt.
– Meggendorfer, Lothar. Der Verwandlungskünstler. Ein komisches Bilderbuch mit Versen von Georg
Bötticher. Esslingen und München, J.F. Schreiber
(1899). 7 Tafeln in Farblithographie mit Text auf der
Rückseite und Ausschnitt, durch den der Gummikopf schaut. Farbig illustr. OHLwd., ebenfalls mit
Ausschnitt. 29 × 20,5 cm. € 950,–
Krahé 126; Ries S. 714. – Seltenes Spielbuch mit fast
unversehrtem Gummikopf, lediglich die Nase ist etwas
platt gedrückt. Sonst in gutem Zustand.
Kinderbuch-Illustration – Meggendorfer, Lothar.
„Das Duell“. Vier Federzeichnungen auf Karton. Bl.
4 signiert. Je 17 × 30,5 bis 22 × 30,5 cm. € 850,–
Originelle Bildergeschichte: Blut- und Leberwurst duellieren sich mit dem Florett und enden beide ausgelaugt am Boden. – Gut erhalten.
– Schlicht, Georg. Besuch bei der Mondfürstin
Luna. Vorlage für das russische Märchen „Höcker-Rösslein“. Gouache um 1922. 29,5 × 26,3 cm. € 2800,–
Der Deutschrusse Georg Schlicht (Wladykino 1886–
1964 Berlin) illustrierte das in Russland weit verbreitete
„Koniok Gorbunok“ für die von Egon H. Strassburger ins Deutsche übertragene Ausgabe im Verlag Otto
Kirchner, Berlin 1922. In prachtvoll märchenhaft-russischem Stil ist der Besuch Iwans bei der Mondfürstin
dargestellt, wohin ihn das Rösslein gebracht hat. – Tadellos und farbfrisch erhalten. – Das gedruckte Buch
liegt bei. (Siehe Abbildung unten links)
– Stickel, Aline. Hampelmann fährt mit der Ente
über den See. Hampelmann beim Klapperstorch.
Zwei Vorlagen für das Bilderbuch „Hampelmann’s
Reise“. Aquarelle über Bleistift auf dünnem Papier,
fixiert auf Karton, um 1923. Jeweils 31 × 26 und
29,5 × 23,5 cm. € 4800,–
Aline Stickel gehört zu den wenigen deutschen expressionistischen Kinderbuch-Illustratoren. Ihre drei
Bücher sind selten und gesucht (Hampelmann’s Reise,
Der Wunder Wiegengaul, Das Ostereierbuch). Über
ihr Leben ist nichts bekannt. Ihr erstes Buch Hampelmann’s Reise erschien 1923 im Verlag J.F. Schreiber
(Klotz 7110/1) und schildert die Erlebnisse des in der
Nacht zu Leben erwachten Spielzeug-Hampelmanns. –
Eine nicht verwendete Aquarell-Variante für Hampelmanns Spaziergang im Blumengarten liegt bei. – Leicht
gewellt durch die Aquarelltechnik, tadellos erhalten.
(Siehe Abbildung unten rechts)
163
Antiquariat Dieter Zipprich
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Schöne und rare Bücher aus allen Gebieten
Bayern – Monumenta Boica. Bände 1–10 in 5 Bänden. Herausgegeben von der königlich bayerischen
Akademie der Wissenschaften. Gestochene Dedikation in Bd. I, 10 Titelvignetten in Holz- bzw. Kupferstich sowie 105 teils gefaltete Kupfertafeln. München, Richter, 1763–1768. Kl.-4°. Pergament der
Zeit, goldgepr. Rückenschildchen, Rotschnitt (leicht
berieben und angestaubt). € 3500,–
Pfister I, 4443; Dahlmann/W. 1110; Lentner 3885. –
Die ersten 10 Bände des für die bayrische Landesgeschichte grundlegenden Quellenwerkes. – Die Kupfer
mit zahlreichen Ansichten von Klöstern (u.a. Au, Aldersbach, Tegernsee, Benediktbeuren, Ettal, Wessobrunn) sowie Siegel- und Wappenabbildungen. 3 zeitgen. Wappen-Exlibris, 2 Tafeln im Falz alt hinterlegt,
1 Tafel mit kl. Randläsur, vereinzelt leicht stockfleckig,
insgesamt aber ein sehr schönes, sauberes und dekoratives Exemplar.
– (Tettenweis, Johannes Adlzeiter von, und J. Vervaux). Boicae Gentis Annalium. Historia Bavaricae
Libri LXXII. 3 Theile in 3 Bänden. München, Schell,
1662. Band 1: Kupfertitel (M. Küssel), Titel, 4 n.n.
Bll., 708 SS., 5 n.n. Bll. Index. / Zwischentitel, Druckermarke, 335 (1) SS., 4 n.n. Bll. Index. / Zwischentitel, Kupfertitel, Titel, 4 n.n. Bll., 630 SS., 7 n.n. Bll.
Index, das 7. mit Druckermarke verso. Fol., reich
blindgeprägtes Schweinsleder der Zeit über Holzdeckeln, alle Schließen fehlend. € 850,–
Lentner 2672; Pfister I, 2: „Seltene Original-Ausgabe“.
„Diese bei Schell in München gedruckte Ausgabe ist die
Original-Ausgabe, die aus folgender Ursache ziemlich
selten geworden ist: Sie wurde nämlich auf kurfürstl.
Befehl hergestellt u. in ganzer Auflage einem Kanzleibeamten auf Rechnung übergeben. Dieser, schlecht
bezahlt, verkaufte sie an die Gewürzkrämer. Auf diese
Weise sollen 500 Exemplare zu Grund gegangen sein“
(Lentner). – Die reich mit Rollen- und Plattenstempel
verzierten Einbände gut erhalten, handschr. Rückenschildchen. Innen vereinzelt etw. wasserrandig, die
Kupfertitel alt hinterlegt und knapp beschnitten, in
Band 1 wasserrandig.
Dillinger Gebetbuch – Preces Ecclesiae In Processionibus et supplicationibus publicis ex veteri
more Patrum adhibendae, cum presertim ad mala
quaedam gravia depellenda, Dei gratiam implorare contendunt. Dillingen, Mayer, 1566. 8 n.n.
Bll., 133 Bll., 2 n.n. Bll., 1 Textholzschnitt. Kl.-8°,
164
datierter Schweinslederband der Zeit auf Holzdeckeln, blindgeprägt, eine Schließe intakt, eine fehlend. € 800,–
VD16, ZV 868. – Unter dem Augsburger Bischof Otto
Truchseß von Waldburg (konsequenter Gegenreformator und Gründer der Universität Dillingen) herausgegebene Gebetssammlung für Not und schwere
Zeiten. Auf Bischof Otto geht ebenfalls die Gründung
der Dillinger Druckerei zurück. – Wohlerhaltenes Exemplar, selten.
Fore-Edge Painting – Newton, Thomas. Dissertations on the Prophecies, which have remarkably
been fulfilled and at this time are fulfilling in the
world. London, Tegg, 1840. XXIV, 730 SS. 8°, geglättetes Kalbsleder der Zeit, reiche Rückenvergoldung, verg. ornamentale Deckelfileten, Steh- und
Innenkantenvergoldung, Marmorpapier-Vorsätze,
auf dem Innenspiegel montiert Schulpreiswidmung
„Palace School, Enfield“. € 1800,–
Double-Fore-Edge Painting verborgen im marmorierten Schnitt (Jagdszene, Angelszene). Kanten minimal berieben.
Geologie – Buch, Leopold von. Geognostische
Beobachtungen auf Reisen durch Deutschland und
Italien. 2 Bände. Erste Ausgabe. Berlin, Haude und
Spener, 1802 / 1809. XXII, 1 Bl. Druckfehler, 320
SS.; 2 Bll., 318 SS.; 1 Aquatintatafel, 1 ausfaltbare,
kolorierte Karte, 6 Kupfertafeln. 8°, Halbleder der
Zeit, je 2 vergoldete Rückenschildchen, Rotschnitt.
Einbände etw. berieben. € 800,–
ADB, 3 (1876), S. 464–475. – L. v. Buch (1774–1853):
seine auf zahlreichen Reisen angestellten Beobachtungen ließen ihn zum Anhänger des Plutonismus
und der Katastrophentheorie Cuviers werden; er trug
durch seine Arbeiten entscheidend zur Überwindung
des Neptunismus bei, schuf den Begriff des „Leitfossils“. Zu seinen Hauptforschungsgebieten zählten die
Vulkanologie sowie die süddeutsche Juraforschung.
– Aquatintatafel auf den Rändern gebräunt, die große
Schlesienkarte mit alt hinterlegtem Einriss im Rand.
Romantik – Arnim, Bettina von. Dies Buch gehört
dem König. 2 Teile in 2 Bänden. Berlin, Schröder,
1843. 8°. 1 Bl., VIII, 307 SS.; 2 Bll., SS. (307)-598.
Olivbraune Leinwand der Zeit mit blinder Blumenrankenprägung, etwas Rückenvergoldung, graue
Umschläge mit eingebunden. € 700,–
Borst 2055; Goedeke VI, 85, 7; Houben I, 33ff. – Erste
Ausgabe. Das Buch ist König Friedrich Wilhelm IV.
gewidmet, der diesem, ohne es gelesen zu haben, die
weiteste Verbreitung wünschte. Erst die begeisterte
Kritik Adolf Stahrs machte die Zensurbehörde auf die
Gefährlichkeit des Textes aufmerksam. Komplettes Exemplar mit den beiden Haupttiteln (jeweils Bandzahl
und Verlagsadresse), kaum gebräunt oder stockfl., die
attraktiven Einbände minimal berieben. – Moderne, jedoch hübsche Exlibris.
historiate. Venedig, Bindon, 1543. 223 Bll. (Paginierung oft falsch), gest. figurale Titelbordüre, 30 Holzschnitte im Text, große Druckermarke am Schluss.
8°, flexibles Pergament der Zeit, Schließbändchen
fehlend. € 1200,–
Vgl. Adams L 1631 (Ausg. 1536). – Seltene illustrierte
Ausgabe. Vereinzelt Anstreichungen u. Notizen von
alter Hand, die schöne Druckermarke von alter Hand
mit Tusche etwas verunziert (oder: ergänzt). Die ersten
20 Blatt mit schwächer werdendem braunen Fleck im
Bug, der bei den letzten ca. 20 Blatt wieder auftaucht.
Die Holzschnitte in kräftigen Abzügen.
Phrygius, Paulus Constantinus (d. i. Paul Seidensticker d. Ä.). Chronicum Regum Regnorumque
Omnium Catalogum, Et Perpetuum ab exordio
mundi temporum, seculorumq[ue] seriem complectens, ex optimis quibusq[ue] Hebraeis, Graecis
& Latinis autoribus congestum. Basel, Herwagen,
1534. Mit 3 Holzschn.-Druckerm. 4 Bll., 504 (statt
518, falsch 516) SS., 27 Bll. Fol., flexibler Pergamenteinband der Zeit, handschr. Rückentitel. € 1800,–
VD 16, S 5365; Graesse V, 277. – Historisches Tabellenwerk. Phrygius (1483–1543), Humanist u. Theologe,
als Zwinglianer an der Neugestaltung u. Reorganisation der Universitäten Basel u. Tübingen in protestant.
Sinne beteiligt, Verfasser einer synchronistischen Weltchronik, die seinen Biographen Pantaleon zu einigen
schwungvollen Distichen begeisterte…“ (ADB XXVI,
93). Einzige Ausgabe der Universalgeschichte mit chronologischer Behandlung der Geschichte Ägyptens, der
Assyrer, Hebräer, Makedonier, Perser, Römer, Päpste,
Gallier, des Englischen Reiches etc. Die Seiten 191 bis
204 sind im Druck ausgelassen, wurden aber von sauberer alter Hand auf dem zeitgenössischen Papier mit
brauner Tinte ergänzt. Titel leicht angestaubt, Schmutztitel mit Leimspur, vereinzelt wasserrandig, am Schluss
2 Blatt leicht angerändert. (Siehe Abbildung)
– Eichendorff, Joseph von. Aus dem Leben eines
Taugenichts. Berlin, Simion, 1842. 1 Bl., 138 SS., 6
Bll. Verlagswerbung. Mit 6 getönten Federlithographien nach Adolph Schrödter und einem auf dem
hinteren Innenspiegel montierten Stahlstichporträt
des Verfassers. Kl.-8°, rotes Maroquin der Zeit, Rückenvergoldung, verg. Deckelfileten. Der Rücken
meisterlich unter Verwendung des alten Materials
restauriert. € 2000,–
Goed. VIII, 188, 12a; Rümann 2313. – Erste illustrierte
Ausgabe, erste Einzelausgabe. Mit seiner 1826 erschienenen Taugenichts-Novelle und den darin enthaltenen Volksliedern schuf Eichendorff ein unvergessenes
Stimmungsbild der Widersprüche und Sehnsüchte seiner spätromantischen Zeit. Der Maler und Grafiker
Adolph Schrödter hingegen gilt als einer der Pioniere
des Comic in Deutschland (zu Schrödter: ADB, 32,
1891 S. 545–548). – Durchgehend etwas gebräunt und
fleckig. (Siehe Abbildung)
Lukian von Samosata. Gli dilettevoli dialogi, le
vere narrationi, le facete epistole di Luciano philosopho di greco in volgare nonamente tradotte e
Quintus Curtius Rufus. De Rebus Gestis Alexan­
dri Magni, Regis Macedonum, Libri Superstites.
Delft und Leiden, Bemans und Luchtmans, 1724. 2
Bände mit durchlaufender Pagination: Kupfertitel,
72 n.n. SS., –1/472, 2–473/824 (224) SS., 18 Kupfertafeln. 4°, rotes Chagrin der Zeit über 5 Bünden,
Rückenvergoldung, verg. Deckelfileten, Steh- und
Innenkantenvergoldung, Goldschnitt, Wappensupralibros. Ecken leicht berieben, einige Wurmlöchlein in den Außenfalzen. € 1200,–
Dibdin II-376 („This is the celebrated quarto Variorum“); Brunet II-450. – Sehr geschätzte, unter der Leitung von Heinrich Snakenburg herausgegebene Ausgabe der Lebensbeschreibung Alexanders des Großen.
Mit Beiträgen u.a. von Bruno, Modius und Freinshem.
Kupfertitel nach H. Van der Mij, 1 Karte der Expeditionen Alexanders und 17 Tafeln mit Darstellungen von
Medaillen. Schön gebunden, mit den prachtvollen Supralibros des Henry Fiennes Pelham-Clinton (1720–
1794), zweiter Duke of Newcastle. – Einige Flecken,
vor allem auf den ersten und letzten Blatt des 2. Bandes,
einige Seiten leicht gebräunt.
165
Tafeln
Tafel 1
Lutherbibel auf Pergament, Wittenberg 1561
Bibermühle – Heribert Tenschert · Stand 19
Tafel 2
Wie Tafel 1, Einband (1 von 2)
Bibermühle – Heribert Tenschert · Stand 19
Tafel 3
Giovanni Boccaccio in deutscher Übersetzung
Johann David Schöpf
Wolfgang Braecklein · Stand 59
Christoph Friedrich Cotta
Tafel 4
Samuel Erich
Hans Jacob v. Grimmelshausen
Johann Wilhelm Stubenbergs Übersetzung der ‚Plaisirs des Dames‘
Wolfgang Braecklein · Stand 59
Tafel 5
Verbesserter Schreib- Hauß- Wunder- und Berg-Kalender, auf das Jahr 1739.
Clausthal, Wilcken, (1738). Restaurierter Pappband. € 85,–
Beispiel aus einer großen Auswahl von Kalendern,
die wir auf der Stuttgarter Antiquariatsmesse anbieten
Antiquariat Klittich-Pfankuch · Stand 10
Tafel 6
Altkolorierte Taufbriefe des 19. Jahrhunderts je € 85,–
Beispiele aus einer großen Auswahl von Taufbriefen und Gebetbüchern,
die wir auf der Stuttgarter Antiquariatsmesse anbieten
Antiquariat Klittich-Pfankuch · Stand 10
Tafel 7
(Houttuyn, Martin). Abbildung In- und Ausländischer Höltzer. A Representation of inland and
foreign wood… (text also in English, French, Dutch and Latin). Text- und Tafelband. Amsterdam,
J.C. Sepp, 1773. 4°. Mit 96 kolorierten Kupfertafeln. 56 Blatt. Halblederbde. um 1800 mit Rückenvergoldung. € 5200,–
Eines der schönsten Werke über Holzarten, die je veröffentlicht wurden. Jede Tafel mit 7 bis 9 Schnitten
von einheimischen und tropischen Hölzern. Das feine, differenzierte Kolorit ist von bestechender Qualität. Ursprünglich als Übersetzung für die Ausgabe mit 46 Tafeln bei Seligmann in Nürnberg vorgesehen,
wurde das Werk von Sepp sukzessive und hauptsächlich um exotische Hölzer erweitert. – Ohne die letzten
beiden Lieferungen mit 4 Tafeln (1791) bzw. 6 Tafeln (1795). Exemplare mit diesen Lieferungen sind die
Ausnahme. – Rücken restauriert, der erste Titel angestaubt, ansonsten sehr gut erhalten und sauber. –
Nissen, BBI 939. Dochnahl, S. 148, zitiert 96 Tafeln wie vorliegend. Stafleu-C., 3082: „The book seems to
be rather rare.“ Brunet V, 292: „Le volume a été publié en 18 cahiers… mais on trouve rarement complet.“
Antiquariat F. Neidhardt · Stand 60
Tafel 8
Spix, Johann Baptist von. Avium species novae, quas in itinere per Brasiliam annis 1817–20 jussu
et auspiciis Maximiliani Josephi I Bavariae regis suscepto collegit et descripsit. 2 Bde. München, F.S.
Hübschmann, 1824–25. Gr.-4°. Mit 222 kolorierten, lithographierten Tafeln. 5 Bl., 90 (recte 92) S.;
3 Blatt, 85 S. Halblederbde. der Zeit mit 2 goldgepr. Rückenschildchen. € 13 000,–
„A classic and fundamental treatise on the birds of Brazil“ (Wood 580). – Erste Ausgabe des sehr ­seltenen,
hervorragend illustrierten Werkes. Spix (1781–1826) war seit 1811 Konservator der zoologischen Sammlung in München. 1817 schloss er sich der Brasilien-Expedition an, reiste dann aber mit dem jüngeren
Botaniker C.F.P. von Martius alleine bis 1820 durch das Innere des Landes. Die Zeichnungen und
Lithographien schuf Michael Schmidt, der später auch die Tafeln für die Palmenmonografie von Martius
fertigte. – Insgesamt gut erhaltenes Exemplar mit schönem Kolorit der Tafeln. Text papierbedingt teils
leicht stockfleckig, Gelenke restauriert, Rückenleder spröde, Schildchen mit kleinen Fehlstellen. – Fine
Bird Books 109: „Rare“. Nissen IVB 891. Anker 483. Borba de Moraes 828.
Antiquariat F. Neidhardt · Stand 60
Tafel 9
Hutten, Ulrich von. IN LAVDEM REVERENDISSIMI ALBERTHI ARCHEPISCOPI
­Moguntini Vlrichi de Hutten Equitis Panegyricus. (Tübingen 1515: Thomas Anshelm). 30 nichtpaginierte Blätter. Titelblatt mit prächtigem, großem Wappenholzschnitt des Erzbischofs Albrecht
von Mainz. Neuer Halbpergamentband in Kassette. 4to. € 6500,–
Erster Druck von Huttens Lobgedicht auf den Erzbischof Albrecht von Mainz in einem sehr schönen
Exemplar. Auf ausdrückliche Anregung Eitelwolfs von Stein schrieb Hutten dieses 1300 Hexameter
umfassende Gedicht auf den feierlichen Einzug des neuen Erzbischofs Albrecht in seine Residenz
Mainz, die dieser zu einem „Main-Florenz der Wissenschaften“ (NDB X, 100) auszubauen gedachte.
„In geschickter Einkleidung stellt die im Januar 1515 fertiggestellte Dichtung dar, wie der Vater Rhein
zusammen mit den deutschen Flussgöttern dem Fürsten zum Willkomm auf seinem Strom entgegenfährt.
In den Mantel Vater Rheins ist die ganze deutsche Geschichte mit ihren Großtaten eingewoben. Zugeeignet ist der Panegyricus dem oben genannten Eitelwolf von Stein“. (Benzing, Seite 38/39). Dieser sorgte
als Albrechts Sekretär auf das Beste für Hutten, indem er ihm für sein Gedicht ein fürstliches Geschenk
in Höhe von 200 Gulden erwirkte. Damit verbunden war die Einladung an Hutten, an den Mainzer
Hof und in Albrechts Dienste zu kommen, sobald er seine juristischen Studien in Italien beendet haben
würde. – Ulrich von Hutten (Burg Steckelberg 1488–1523 Insel Ufenau/Zürichsee) trat nach Studium in
Erfurt, Köln, Frankfurt an der Oder, Leipzig, Greifswald und Bologna 1518 in die Dienste Erzbischof
Albrechts von Mainz, wo er genügend Freiraum erhalten hatte, um sich seinen humanistischen Studien
und Veröffentlichungen zu widmen. Huttens Hinwendung zum politischen Geschehen und seine spätere
aggressive Agitation gegen die römische Kirche führte schließlich zur Reichsacht. Hutten musste fliehen
und wurde von Zwingli in Zürich aufgenommen. – Durchgehend schwacher Feuchtrand im Fußsteg.
Vereinzelt wenig fleckig. Titelblatt mit handschriftlichem, lateinischem Text alter Hand aus dem Prolog
des Hieronymus zu den Psalmen: „… Ich zweifle nicht, dass es viele geben wird, die lieber vom trüben
Bach trinken wollen als von der reinsten Quelle“. Handschriftlicher Besitzvermerk des Germanisten
Justus Johannes Kelp (1650–1720), datiert 1690, am Titel. Etwas knapp beschnitten, dadurch einige
gedruckte Marginalien mit minimalem Buchstabenverlust. Äußerste Blattränder jeweils gebräunt. Gutes
Exemplar des sehr seltenen, in Tübingen gedruckten Lobgedichts. (Benzing 47; Steiff 67; VD16 H 6357).
Fons Blavus Antiquariat · Stand 38
Zum 200. Geburtstag
des berühmten Arztes und Physikers Julius Robert Mayer
Begründer des Gesetzes von der Erhaltung der Energie
Eigenhändiges Albumblatt aus dem Jahr 1862 € 2000,–
Mayers Tübinger
Doktorarbeit
von 1838 € 1200,–
Die berühmte Erstveröffent­lichung
von 1842 über das neu
entdeckte Naturgesetz € 2800,–
Werke aus dem zur Messe erscheinenden Gemeinschaftskatalog
der Antiquariate Fons Blavus und Siegle
zu Ehren des „Vaters der größten Entdeckung des 19. Jahrhunderts“ (Liebig)
(Zusendung gerne auf Anfrage)
Antiquariat Franz Siegle GmbH · Stand 20
Tafel 10
Tafel 11
Kaiserliche Kadettenschule
St. Petersburg, 1791
Norditalienischer Mosaikeinband, ca. 1780
Prinz Heinrich von Preußen
Prachteinband von Ignatz Wiemeler, 1927
Tusculum Rare Books Ltd. · Stand 30
Anzeigen
„Dem heitern Himmel ewg’er
Kunst entstiegen ...“
Die Mörike-Sammlung
Klaus Berge
Ein nicht zu erwartender Blick auf Mörikes
Welt
Bekanntschaft mit einem Dichter, dessen
Bild in der Geschichte sich vollkommen
verwandelt hat
Die Geschichte der Mörike-Sammler und
Mörike-Sammlungen
Ausstellung
24. - 26. Januar 2014, in den Räumen der 53. Stuttgarter Antiquariatsmesse
Vernissage
25. Januar 2014, um 18.30 h im Württembergischen Kunstverein. Vortrag
von Professor Dr. Ulrich Ott, Musik: Lorenzo Petrocca, Jens Loh, Eberhard
Köstler
Katalog
Von Edgar Harwardt. Vorwort von Hans-Ulrich Simon. Stuttgart, Verband
Deutscher Antiquare e.V., 2014. 318 Seiten. Mit Illustrationen. Broschur.
ISBN 978-3-9815734-0-4 (20 €)
»Dem heitern Himmel ew’ger Kunst entstiegen …« Die Mörike-Sammlung Klaus
Berge, beschrieben von Edgar Harwardt. Katalog: Friedrich Pfäfflin. 2014. 318
Seiten. Mit Illustrationen. Broschur.
ISBN 978-3-98157345-0-4 (20 Euro)
Cotta - Der Verleger der Horen. Cottas Archiv, vorgestellt von Helmuth Mojem.
Katalog: Friedrich Pfäfflin. 2013. 92 Seiten. Mit Illustrationen. Broschur.
ISBN 978-3-9812223-8-8 (20 Euro)
Ernst Fischer: Verleger, Buchhändler & Antiquare aus Deutschland und Österreich in der Emigration nach 1933. Ein biographisches Handbuch. 2011. Mit einem
Essay und 20 historischen Fotografien. 432 Seiten. Leinenband, Fadenheftung
und zwei Lesebändchen.
ISBN 978-3-9812223-2-6 (68 Euro)
Achim Hall: Auf fliegendem Vorsatz. Widmungen von Thomas Mann. Katalog:
Friedrich Pfäfflin. 2012. 94 Seiten. Mit zahlreichen Illustrationen. Broschur.
ISBN 978-3-9812223-7-1 (20 Euro)
Friedrich Pfäfflin: Levy & Müller - Verlag der Herold-Bücher Stuttgart. 1871 .
1895 . 1933 . 1936 . 1949 . 1951 . Verlagsgeschichte . Bibliographie . Autoren.
2010. 160 S. Mit ca. 120 teils farbigen Abbildungen. Broschur.
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Max Ziegert: Schattenrisse deutscher Antiquare - Persönliche Erinnerungen
aus den Jahren 1870 bis 1915. Herausgegeben von Reinhard Wittmann. 2009.
93 S. Mit Illustrationen. Broschur.
ISBN 978–3–9812223–3–3 (20 Euro)
„Das doch nicht äusserliche“ - Schrift- und Buchkunst Stefan Georges. Einführung und Katalog von Ute Oelmann. Gestaltung:
Friedrich Pfäfflin. 2009. 47 S. Mit Illustrationen.
Broschur.
ISBN 978–3–9812223–1–9 (20 Euro)
Reinhard Wittmann: Von Schätzen und Scharteken - Antiquariatskataloge im 19. Jahrhundert.
Katalog: Friedrich Pfäfflin. 2008. 71 S. Mit einer
Farbtafel und Illustrationen. Broschur.
ISBN 978-3-9812223-6-4 (20 Euro)
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28. Antiquaria
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Die Geburt der deutschen Nationalbühne
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August Wilhelm Iffland. Korrespondenzarchiv
des Königlichen Nationaltheaters. Berlin u. a. O.,
1796–1814. 34 Bde. mit zus. rund 6000 Korrespondenz- und Schriftstücken.
Das seit über einem halben Jahrhundert verschollene, buchstäblich Tausende von eigenhändigen
Briefen an Iffland (oftmals mit dessen eigenhändigen
Antwortentwürfen) umfassende Korrespondenzarchiv seiner Direktionszeit am Berliner Königlichen
Nationaltheater, darunter Briefe von Johann Wolf-
gang Goethe, August von Kotzebue, Johann Friedrich Reichardt und August Wilhelm Schlegel sowie
Zuschriften von Georg Baersch, K. A. Herklots, F. H.
Himmel, Marie Marchetti-Fantozzi, Garlieb Merkel
und Johanna Schopenhauer. Unter den Schreibern
finden sich große und kleine Berliner Staatsbeamte,
Diplomaten und Gelehrte ebenso wie Buchhändler
und Kaufleute, Schriftsteller und Künstler: ein Querschnitt durch das gesellschaftliche Leben der Hauptstadt im ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhundert.
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Stephan Lanzkranna. [Himmelstrasse.] Die
Hymel Strasz. Augsburg, Anton Sorg, 23. Juni
1484. Mit ganzseitigem, zeitgenöss. koloriertem
Holzschnitt am ersten Blatt verso, kolorierter
Druckinitiale zu Beginn und zahlreichen eingedruckten Lombardinitialen.
Editio princeps dieses deutschsprachigen Volksbuchs
des Wiener Domprobstes Stephan von Landskron
(gest. 1477). Vollständig wie vorliegend und mit dem
prachtvollen Titelholzschnitt im Originalkolorit von
größter Seltenheit: international nur drei Exemplare
auf Nachkriegsauktionen nachweisbar; das letzte
vollständige 1960 bei Karl & Faber, München.
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Antiquariats-Messe Zürich
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Ideelle Unterstützung
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Tel. (+41) 44 260 59 00
Fax (+41) 44 260 59 01
Aktuelle Kataloge der Aussteller
ArtFinding (Stand 65)
Kollektion 2014 – Ein Katalog der anderen Art
Katalog 82 – Neuerwerbungen. 150 Bücher des 17.,
18. und frühen 19. Jahrhunderts aus vielen Gebieten
Bibermühle – Heribert Tenschert
Ralf Eigl (Stand 44)
(Stand 19)
Die Meister der Schöffen von Rouen und weitere
normannische Manuskripte. Hrsg. von Dr. Heribert Tenschert. Text von Eberhard König. Ca. 320
Seiten, ca. 100 Farbtafeln. Quart. Fester illustrierter
Pappband (Schutzgebühr 95 €)
Katalog 71 – Tour de France. 32 Manuskripte aus den
Regionen Frankreichs – ohne Paris und die Normandie – 13. bis 16. Jahrhundert. Beschrieben von Prof.
Eberhard König und Dr. Heribert Tenschert. Folio,
664 Seiten in zwei Bänden; insgesamt 319 Farbtafeln.
Feste illustrierte Pappbände (Schutzgebühr 250 €)
Katalog 70 – Das Stundenbuch der Claude de France.
Hrsg. von Dr. Heribert Tenschert. Text von Prof.
Eberhard König. Quart, 270 Seiten, 153 Farbabbildungen. Fester illustrierter Pappband. Illuminationen. Studien und Monographien XVIII. (Schutzgebühr 80 €)
Katalog 69 – Dyalogue des créatures – Streitgespräch
der Geschöpfe. Hrsg. von Dr. Heribert Tenschert.
Text von Prof. Eberhard König. Royal-Folio, 351
Seiten mit ca. 170 Farb- und 121 sw-Abbildungen.
Fester illustrierter Pappband. Illuminationen. Studien und Monographien XVII (Schutzgebühr 160 €)
Katalog 68 – Die Riesenbibel von St. Maximin.
Hrsg. von Dr. Heribert Tenschert. Text von Prof.
F. Bezner, mit einem kunsthistorischen Beitrag von
Prof. Eberhard König. Royal-Folio; 336 Seiten mit 71
Farbabbildungen. Fester illustrierter Pappband. Illuminationen. Studien und Monographien XVI (80 €)
Herbert Blank (Stand 57)
Literatur des 18. bis 20. Jahrhunderts
C. G. Boerner (Stand 13)
Neue Lagerliste 132 – Neuerwerbungen
Wolfgang Braecklein (Stand 59)
Bibliothek Heinz Wiedemann Teil III. Die Anfänge
freisinnigen und demokratischen Denkens in
Deutschland. (Schutzgebühr für die Bände I-III in
Broschur 50 €, Leinenausgabe 120 €)
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Katalog 39 – Reisen und Expeditionen mit Sonderteil
‚James Cook‘
H. W. Fichter (Stand 6)
Das entfesselte Sehen – Ölgemälde des 19. Jahrhunderts. Über 40 Abbildungen. Frankfurt am Main 2013
(Schutzgebühr 35 €)
Finderglück XI – Druckgraphiken des 19. Jahrhunderts. Über 40 Abbildungen. Frankfurt am Main
2014 (Schutzgebühr 10 €)
Fons Blavus (Stand 38)
Messeliste
Fons Blavus und Franz Siegle
(Stand 38 und 20)
Zum 200. Geburtstag des berühmten Arztes und
Physikers Julius Robert Mayer. Gemeinschafts­
katalog der Antiquariate Fons Blavus und Siegle zu
Ehren des „Vaters der größten Entdeckung des 19.
Jahrhunderts“ (Liebig)
Antiquariaat Forum (Stand 70)
The Islamic World. Containing over 250 Auto­graphs,
Books, Drawings and Manuscripts concerning the
Islamic World, covering: Art and Architecture,
Carto­graphy and Geography, Exploration and
Travel, History, Literature, Natural History, Photography, Religion, Science and Medicine of the Middle
and Near East, North Africa, Egypt, Turkey and the
Ottoman Empire.
Fifty Books, Photographs, Prints and Manuscripts
on Horses and Horsemanship
Zoology – Books, Prints and Drawings
Africa – Autographs, Books and Drawings
Middle and South America – Books, Drawings and
Manuscripts
Maritime History – Exploration, Navigation, Piracy,
Ships, VOC, Voyages, Whaling and WIC
Architecture and Perspective – Books and Drawings
Winfried Geisenheyner (Stand 20)
Katalog 81 – Kinderbücher XXXVII: Sammlung
Barbara Lange, Dresden (Schutzgebühr 14 €)
Bulletin 10 – Kinder- und Bilderbücher, Märchen
und Sagen
Hans Lindner (Stand 25)
Messeliste – Literatur, Illustrierte Bücher, Avantgarde
Gerhard Gruber (Stand 32)
Katalog 193 – Schöne und wertvolle Bücher der Wissenschaftsgeschichte
Katalog 192 – Schöne und wertvolle Bücher der Wissenschaftsgeschichte
Katalog 191 – Schöne und wertvolle Werke der Wissenschaftsgeschichte (150 ausgesuchte Werke)
Rainer Schlicht (Stand 63)
Haufe & Lutz (Stand 50)
Literatur, illustrierte Bücher und Philosophie, Architektur, Buchwesen, Kunst, Photographie, Kinderund Jugendbücher, Geographie, Medizin, Naturwissenschaften, Technik, Geschichte, Recht, Staat,
Wirtschaft und Varia. Gemeinschaftskatalog mit dem
Antiquariat Martin Klaußner
J. J. Heckenhauer (Stand 23)
Katalog 280 – Varia: Architektur, Geschichte, Graphik, Kunst (Vorzugsausgaben), Literatur, Russland
Dr. Paul Kainbacher (Stand 62)
Katalog 2014 – Reisen und Geographie, Alte Drucke
und bedeutende Wissenschaften
Sabine Keune (Stand 43)
Katalog 50 – Kunst im Kinderbuch. 228 Nummern,
meist in Farbe abgebildet (Schutzgebühr 10 €)
Katalog 51 – Pictorial Literature. Dritte Folge.
Bilder­bücher aus der Sammlung Martin Kaiser.
218 Nummern, meist in Farbe abgebildet (Schutz­
gebühr 10 €)
F. Neidhardt (Stand 60)
Messeliste
Messeliste
Richard Wagner zum 200. Geburtstag. 300 Nummern
Die Schmiede (Stand 54)
Katalog 108 – Moderne deutsche Literatur, illu­
strierte Bücher, Pressendrucke
Seidel + Richter (Stand 24)
Katalog 81 – Zuflucht Hollywood. Exil in den USA
Katalog 82 – Vergnügen mit Büchern
Franz Siegle (Stand 20)
Katalog 55 – Wertvolle und seltene Werke aus 5
Jahrhunderten
Messeliste
Christian Strobel (Stand 33)
Katalog 9 – Allgäu, Bayerisch Schwaben (5. Folge)
Stuttgarter Antiquariat (Stand 73)
Katalog 192 – Wertvolle Bücher des 15. bis 17. Jahrhunderts
Katalog 193 – Reformation
Daniel Thierstein (Stand 56)
Deutsche Literatur und Reisen in der Schweiz. Aus
der Bibliothek eines Berner Verlegers
Peter Kiefer (Stand 51)
Richard Ziegler. Ein Pforzheimer Künstler
Lagerkatalog – Homöopathie, Medizin, Varia. 3000
Nummern
Tusculum Rare Books (Stand 30)
Klittich-Pfankuch (Stand 10)
Inge Utzt (Stand 61)
Messeliste
Meinhard Knigge (Stand 37)
Catalogue XVII – Alte Drucke, Fridericiana, Literatur, Wertvolle Einbände, Varia. 55 Nummern
Katalog 97 – Kleines Lesebuch für Große. 636 Bücher
von, über und für Frauen
Messeliste
J. Voerster (Stand 74)
Eberhard Köstler (Stand 36)
Katalog 40 – Autographen
Katalog 41 – Musik: Drucke, Bücher, Graphik
Katalog 117 – Weihnachten und andere Katastrophen: Autographen und Widmungen
Katalog 118 – Geschichte: Autographen und Stammbücher
Katalog 119 – „Die ganze Welt“. Autographen und
Widmungen zur 53. Stuttgarter Antiquariatsmesse
Robert Wölfle (Stand 71)
Bayerische Bilder-Lust. Gemeinschaftskatalog der
Antiquariate Robert Wölfle (München), Franziska
Bierl (München) und Peter Bierl (Eurasburg)
201
Verfasser- und Künstlerregister
Die Zahlen beziehen sich auf die Seiten und die Tafelnummern
A
Abeking, Hermann 70
Abélard, Pierre 97
Abraham a Sancta Clara 91, 102,
116
Accarias de Sérionne, Jacques 66
Ackermann, R. 42
Aeneas Silvius Piccolomini 33
Agnostus, Irenaeus 56
Alciatus, Andreas 84
Aldrovandi, Ulisse 132
Allatios, Leo 68
Alvarez de Abreu, Antonio Jose
64
Andersen, Hans Christian 87
Anhalt, Graf von 155
Antoine, Franz 162
Aretino, P. 154
Aristoteles 68, 143
Armengaud, Carl 56
Armengaud, Jaques Eugène 56
Arnaldi, Enea 62
Arndt, W. Leo 124
Arnim, Bettina von 115, 164
Arnim, Ludwig Achim von 115,
144,
Arp, Hans (Jean) 40, 47, 86, 88,
118 f., 130
Arrianus, Flavius 30
Artaud, Antonin 89
Aston, Louise 146
Audsley, George Ashdon 76
Augustinus de Ancona 10 f.
B
Babbage, Charles 67, 126
Balestrieri, Linonello 124
Barlach, Ernst 118, 159
Bauer, Rudolf 158
Bäuerle, Adolf 53
Bauhin, Caspar 132
Baumgarten, S. J. 104
Beaumarchais, P. A. C. de 130
Beck, Leonhard 11, 102
Beckmann, Johann 56
Beckmann, Max 62 f., 119, 159
202
Beethoven, Ludwig van 33, 110,
124 f.
Behmer, M. 120 f., 130
Benjamin, Walter 21
Benserade, Isaac de 74
Berlichingen, Götz von 57, 136,
144
Bernardus Claravallensis 68
Bernhard von Clairvaux 68
Bertholon de St. Lazare, Pierre 76
Bertrand de Got 32
Bertuch, Friedrich Justin 34
Bessels, Emil 44
Beurs, Willem 146
Biblia Latina 16 f., 68, Tafel 1
und 2
Biblia Syriaca 34
Biel, Gabriel 142
Blass, Ernst 46
Blume, Nicolaus 152
Boccaccio, Giovanni 28, 60,
Tafel 3
Bock, Hieronymus 56
Böckelius, Guilielmus 53
Bökel, Wilhelm 53
Bonaventura (Pseudo) 94
Bosio, Antonio 99
Bosshart, Jakob 46
Boulenger, Jacques 116
Bowes, James Lord 76
Brahms, Johannes 136
Braunbehrens, Lili von 62 f.
Brentano, Clemens 60, 115, 144
Brentz, Andreas 153
Brenz, Johannes 98, 100
Breton, André 40, 118 f.
Breuning, Johann Gottlob 51
Briffaut, Etienne 106
Brodtmann, Carl Joseph 138
Bruckner, Anton 160
Brun, Friederike 156
Brunschwig, Hieronymus 132
Buch, Leopold von 164
Bucher, F. X. 161
Bunchô, Ippitsusai 122
Burchard von Ursberg 33
Burgundia, Antonius 97
Burkardt, August 114
Busch, Gabriel Christoph
Benjamin 104
Busch, Wilhelm 60, 160
C
Canetti, Elias 90
Capito, Wolfgang Fabritius 142
Carroll, Lewis 54
Cassiodorus 10
Cavendish, W. 138
Celan, Paul 21
Cendrars, Blaise 89
Chagall, Marc 45, 145, 150
Chaptal, Jean Antoine-Claude 64
Char, René 21, 118
Chardin, Jean 126
Chardin, John 126
Chillida, Eduardo 73
Chladni, Ernst Florenz Friedrich
150
Churchill, Sir Winston Spencer
137
Cicognara, Leopoldo 151
Cingria, Charles-Albert 97
Claudius, Matthias 146
Clemens V., Papst 32
Cochlaeus, Johannes 50
Colmonero de Ledesma, Antonio
154
Cook, James 129
Courtin, Carl 67
Coxe, W. 160
Cranz, David 30
Croizette Desnoyers, Louis
­Philippe 76
Crome, August Friedrich Wilhelm
67
Crusius, Martin 160
Curtius, E. 69
Czeschka, Carl Otto 90
Czösch, Joseph Johann 104
D
d’Alembert, Jean Le Rond 74
Dake, Carel Lodewijk 125
Daniell, Thomas 128
Daniell, William 128
Darwin, Charles 116
Davringhausen, Heinrich Maria
86
Deffke, W. H. 119
Defoe, Daniel 155
Deguignes, Joseph de 150
Denon, Dominique Vivant 48
Denton, Sherman Foote 13
Derain, Andre 130
Dice, Charles Amos 67
Diderot, Denis 74
Dies, A. C. 114
Diotima 120
Dix, Otto 159
Döblin, Alfred 21, 63, 120
Dodgson, C. L. 54
Dodwell, Edward 42
Doesburg, Theo van 71, 87
Dohm, C. K. W. von 28
Draeseke, Felix 24
Dreber, Heinrich 49
Droste-Hülshoff, A. von 114
Dumas Fils, A. 118
Durand, Etienne 74
Dürer, Albrecht 56, 108, 143
Dussieux, Louis 64
Dvorák, Antonín 78 f.
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Eck, Johannes 68
Ehrenstein, Albert 21
Eichendorff, Joseph Freiherr von
20, 23, 28, 117, 165
Eisengrein, Martin 126
Eisenmenger, Johann Andreas 9
Eishi, Hosoda 122
Engelhart, Valentin 9
Engelmann, G. 104
Eobanus Hessus, Helius 142
Erasmus, Desiderius 63
Erich, S. 28, Tafel 4
Erni, H. 130
Ernst, Max 47, 88 f.
Escandon, J. 28
Eschenmayer, Carl August 50
F
Falkener, Michael 127
Falkner, T. 28
Fantin-Latour, Henri 23
Felixmüller, C. 131
Ferrari, Giovanni Battista 26 f.
Fielding, Henry 40
Flaubert, Gustave 120
Fontana, Gianjacopo 82
Fontane, Theodor 20, 155
Förster, Heinz 60
Freyhold, Konrad Ferdinand
Edmund von 86
Frezier, A. F. 44
Friedell, E. 72
Froes, L. 114
Füeßly, J. C. 44
Führich, Joseph Ritter von 60
Funke, P. 104
G
Gabelsberger, F. X. 104
Gabler, Ambrosius 52
Gehler, J. Samuel Traugott 132 f.
Geiler von Kaisersberg, Johann
von 74
Gellert, C. F. 120, 144
Gemma Frisius, Reiner 57
Geoffroy Saint-Hilaire, E. 72
George, Stefan 118
Georgius de Hungaria 114
Gerber, Ernst Ludwig 150
Géricault, Théodore 22
Gilly, David 40
Ginzkey, Franz Karl 90 f.
Goch, M. von 45
Goethe, Johann W. von 20, 28, 60,
70, 114, 131, 137, 142, 144 f., 146
f., 151, 155
Goeze, Johan Melchior 148
Gok, Carl Friedrich von 140
Goldschmitt, Bruno 86
Gomberg, Léon 67
Gontard, Susette 120
Graf, Ferdinand 34 f.
Gregor IX. 137
Gregorius I. Magnus 68
Grick, Friedrich 56
Grieshaber, HAP 15
Grimmelshausen, Hans Jacob
Christoph von 28, Tafel 4
Grohmann, W. 118
Grosz, George 63
Guidi, Vidius 133
Guignes, Joseph de 150
Guise, Henri II. de Lorraine 29
H
Haeckel, Ernst 9, 150
Hahn, Philipp Matthäus 57
Hahnemann, Samuel 50
Haldenwang, Christian 77
Haller, Albrecht von 26
Hammerschmidt, Andreas 100
Hancock, Blith 148 f.
Hansselmann, C. E. 139
Harmssen, Kapitän 69
Hartsink, Johann Jakob 30
Hauptmann, Gerhart 46
Haydn, J. 161
Heckel, Erich 63, 120
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich
20
Hegelmaier, Tobias Godfried 63
Heidegger, Martin 21, 98
Heinisch, Rudolf W. 86
Heinzmann, J. G. 114
Heise, Carl Georg 63
Hellwig, C. 99
Helman, I. S. 149
Helmont, Johann Baptist von 147
Hemans, Felicia 116 f.
Hennings, Justus Christian 131
Heppen, Peter 113
Herder, Johann Gottfried 46
Hermogenes von Tarsus 68 f.
Hevelius, Johannes 100
Heym, Georg 63, 87, 120
Hildebrandt, Lily 98
Hiroshige I., Andô 92 f.,
Hiroshige II., Utagawa 123
Hiroshige, Utagawa 122
Hoeck, Karl 150
Hoerschelmann, Rudolf von 117
Hoffmann, E. T. A. 29,
Hoffmann, Heinrich 55
Hofmannsthal, Hugo von 21, 121
Hölderlin, Friedrich 20, 98
Hölzel, Adolf 50 f., 98
Homer 142, 105
Horace 96
Höslin, Jeremias 133
Houttuyn, Martin Tafel 7
Hrdlicka, Alfred 159
Huber, Therese 156
Hübner, Johann 108 f.
Humann, Carl 69
Hus, Jan 143
Hutten, Ulrich von Tafel 9
Hyginus 9
J
Jahns, Rudolf 89
Janscha, Lorenz 124
Janssen, Horst 161
Jansson(ius), Johannes 58
Johannes Versor 68
Jousse, Mathurin 77
Joyce, James 131, 145
Jünger, Ernst 21, 87
K
Kaempfer, Engelbert 30 f.
Kafka, Franz 21, 63, 131,161
Kaszoni, Janos 36
Kaulla, Rudolf 67
Kaupert, A. 69
Keller, Karl Urban 99
Kellner, David 140
Kerner, Theobald 54
Kippis, Andrew 129
Kirchner, Ernst Ludwig 21, 46,
63, 87, 118, 120
203
Kitonich, Janos 36
Kleist, Heinrich von 20, 119,
144 f.
Klinger, Friedrich Maximilian 29,
140
Knesebeck, Balduin von 148
Knigge, A. von 155
Knorr von Rosenroth, Christian
147
Kodály, Zoltán 24
Kohl, Heinrich 69
Köhler, J. D. 44
Kohte, Julius 69
Kokoschka, Oskar 21, 63
Kolb, Alois 124
Koller, Theodor 105
Koryûsai, Isoda 93
Kossak, Juliusz 151
Krapf, Johann Ludwig 31
Krazeisen, Karl 52
Kro(o)ck, Anna Helene 156
Krylow, Iwan Andrejewitsch 61
Kubin, Alfred 35
Kunichika, Toyohara 123
Kunisada, Utagawa 93, 123
Kuniyoshi, Utagawa 122 f.
Kutzer, Ernst 70
L
La Chapelle, Vincent 96 f.
La Roche, Sophie von 156 f.
Laske, Oskar 87
Lasker-Schüler, E. 119, 151
Lassaigne, Jacques 150
Leck, Bart van der 87
Léger, Fernand 45, 89
Lehmann, J. G. C. 114
Leiser, Godofred Christian 8
Leppin, Paul 120 f.
Lessing, Gotthold Ephraim 20,
148
Libay, K. Ludwig 42 f.
Liebermann, Max 119, 159
Liechtenstein, Johannes Prinz
von 91
Lilienstayn, Jacob 143
Linocier, G. 109
Lippold, G. H. C. 104
Liron d’Airole, Jules de 52
Lister, Martin 64 f.
Littmann, Enno 120
Locher, Jacob 115, 143
Löhr, Johannes A. C. 102
Lueder, Franz Hermann Heinrich
149
Lukian von Samosata 41, 165
Lullius, Raymundus 153
Lurçat, Jean 97
Luther, Martin 16 f., 50, 75, 154,
162, Tafel 1 und 2
204
M
Mach, Ernst 35
Mahler, Gustav 117, 137
Maillol, Aristide 41
Mandelslo, Johann Albrecht von
151
Mann, Heinrich 21
Mann, Thomas 21, 87, 118, 121,
161
Manutius, Aldus 127
Manz, Felix 75
Mardersteig, Hans 63
Marguerite de Valois 127
Maron, Anton von 107
Marperger, Paul Jacob 66, 99
Martini, Giovanni Battista 100
Masjutin, W. 72
Malthus, Thomas Robert 66
Maximus Tyrius 69
Maxy, M. H. 88
Mayer, Julius Robert 51, Tafel 10
Mayeur de Saint-Paul, FrançoisMarie 96
Mechau, J. 114
Mechel, Christian von 57
Medaert, Antoine 36
Médard, Antoine 36
Megerle, Ulrich 102, 116
Meggendorfer, Lothar 151, 163
Menapius, F. G. 56
Mendelssohn, Peter 121
Mercier, L. S. 146 f.
Metz, Friedrich 48
Meyer, Johann Jakob 81
Michelspacher, S. 115
Mohyla, Petro 35
Molière, Jean-Baptiste Poquelin
75
Mörike, Eduard 63, 98, 131
Motherwell, Robert 145
Mourlot, Fernand 45, 130
Mozart, Wolfgang Amadeus 24,
101, 110
Mühlbach, L. 157
Müller, Louis 38
Mundt, Clara 157
Münster, Sebastian 9, 61
Muratori, Ludwig Anton 66
Musäus, Johann Karl August 70
Musculus, Andreas 51
Musil, Robert 21, 46
N
Nasir al-Din al-Tusi 134
Natter, Christoph 46
Neiner, Johann Valentin 91
Netolitzky, Fritz 98
Neumann, Therese 152
Neuner, Johann Valentin 91
Newton, Thomas 164
Nicolai, Friedrich 153
Nicolai, N. 72 f.
Nicoletti, Paolo 18 f.
Niebuhr, Carsten 45
Niekisch, Ernst 21
Nietzsche, Friedrich 20, 118
Nikolajewna, Olga 63
Nikolas II. 63
Nückel, Otto 87
Nusdorfer, B. 28
O
Odesscalchi, Pietro Francesco 113
Oldenburg, S. S. 63
Oldendorp, Christian Georg
Andreas 61
Olufsen, Ole 69
Opitz, Martin 47
Ovid 107
P
Panzer, G. W. F. 27
Paré, Ambroise 69
Parmentier, A. A. 64
Pasteur, Louis 151
Paulus Venetus 18 f.
Pawlowna, Katharina 63
Paz, Octavio 145
Peguy, Charles 121
Penderecki, Krzysztof 25
Penther, Johann Friedrich 62
Pfeiffer, Ida 157
Pfintzing, Melchior 11
Pflaumer, Philipp 65
Pflaumern, Johann Heinrich von
65
Phrygius, Paulus Constantinus
165
Pinder, U. 108
Pinner, Ephraim Moses 127
Pinthus, Kurt 63
Piranesi, Giovanni Battista 117
Pius II., Papst 33
Polke, Sigmar 41
Polybius 9
Pound, Ezra 98
Pouqueville, F. C. H. L. 105
Prehn, H. H. 12
Prescott, William H. 8
Proust, Marcel 21
Puchstein, Otto 69
Pückler-Muskau, Hermann von
163
Q
Quintilianus, Marcus Fabius 99
Quintus Curtius Rufus 165
Quirós, Pedro Fernandez de 43
R
Rau, Karl Heinrich 67
Ravaton, Hugo 35
Regnier, Edme 65
Reichardt, J. F. 142
Reinhart, J. C. 114
Reissner, Apollonia 75
Rengger, Johann Rudolf 44
Resl von Konnersreuth 152
Reuss, Georg Christian 13
Ridinger, Johann Elias 117
Rilke, R. M. 118
Ringelnatz, Joachim 119
Rinser, Luise 73
Rodchenko, Alexander 119
Rohlfs, Gerhard 44 f.
Ronsard, Pierre de 41
Rössner, Susanne 71
Rössner, Thomas 71
Roth, Béla 25
Roth, Dieter 71
Rothenburg, Friedrich Rudolf
von 105
Rozier, François 64
Rübe, Werner 131
Ryff, Walther Hermann 141
S
Sachs, Nelly 21, 121
Salmon, T. 45
Sandys, G. 29
Santomaso, Guiseppe 98
Sattler, Christian Friedrich 35
Savary des Bruslons, Jacques 66
Savary, Philemon Louis 66
Scaino, M. A. 143
Schedel, H. 73
Scheele, Carl Wilhelm 57
Schenking, Johann 112
Schiller, Friedrich 20, 60, 70, 137
Schleiss, Bernhard Joseph 153
Schlicht, Georg 163
Schlick, Moritz von 35
Schnitzler, Arthur 41
Schöpf, J. D. 29, Tafel 3
Schramm, C. C. 139
Schröter, Caspar 99
Schröder, Johann 141
Schröder, Karl Franz 101
Schroeter, Johann Hieronymus
101
Schubart, Christian Friederich
Daniel 35, 161
Schubert, Franz 101, 110
Schubert, Otto 71
Schulz, J. C. F. 29
Schumpeter, Joseph 67
Schwab, Gustav 20, 141
Schweitzer, Albert 130
Schwind, Moritz von 110 f.
Schwitters, Kurt 71, 118
Sckell, Friedrich Ludwig von 57
Scopoli, Johann Anton 151
Scriver, Christian 153
Seidensticker, Paul d. Ä. 165
Seidmann-Freud, Tom 87, 163
Seligmann, Johann Michael 14
Selpert, Johann Christoph von
147
Sergent, Antoine-François 103
Serpilius, Georg 147
Serre, Johann Jakob Joseph 105
Seyppel, C. M. 31
Shakespeare, William 70, 147
Shneur, Zalman 131
Shunshô, Katsukawa 122
Sieber, Franz Wilhelm 128
Siegel, Paul 77
Sonnerat, Pierre 105
Sophokles 73
Spee, Friedrich von 51, 99
Spix, Johann Baptist von Tafel 8
Stadler, Ernst 121
Stalder, Franz Joseph 127
Steinitz, Käte 71, 118
Stepanova, Vavara 119
Stephani, Heinrich 116
Stephanus Byzantinus 127
Sterbeeck, Johannes Franciscus
van 26 f.
Sternberg, A. von 121
Stickel, Aline 71, 163
Stieglitz, Alfred 88
Stieler, J. 124
Stifter, Adalbert 20
Storm, Theodor 40
Strabo 69
Struck, Hermann 131, 158
Stubenberg, J. W. von 29
Sulzer, Johann George 47
T
Taube, Friedrich Wilhelm 66
Taut, Bruno 145
Teige, Karel 119
Tervooren, Lina 70
Tettenweis, Johannes Adlzeiter
von 164
Thackeray, William Makepeace
105
Thurneisser zum Thurn, L. 73
Tinguely, Jean 61
Tollius, Jacob 57
Tondos, Stanislaw 151
Toyokuni, Utagawa 93, 122
Trakl, Georg 121
Trattinnick, L. 27
Treitzsauerwein, Marx 11
Trew, Christoph Jakob 14 f.
Trithemius, Johannes 39
Tucholsky, Kurt 41
Tully, Miss 157
Tzara, Tristan 40 f., 86, 119
U
Ufano, D. 108
Utrecht, Friedel Louise Beate
Auguste 60
V
Vervaux, J. 164
Vesalius, A. 115
Victoria, Kronprinzessin von
Schweden 31
Vidi, Guido 133
Vitali, Pietro Marco 107
Voet, J. E. 27
Vogelgsang, Louis 67
Volkmann, Johann Jacob (Jakob)
105, 151
Voltaire, F. M. A. de 29
Voragine, Jacques de 96
W
Wagner, Hermann 12
Wagner, Richard 24, 117, 149
Waser 29
Watzinger, Carl 69
Wehrer, Johann Friedrich 67
Wendt, Johann Wilhelm 69
Werfel, Franz 46, 63, 121
Wied-Neuwied, Maximilian Prinz
zu 128 f.
Wieser, Friedrich von 67
Wilcke, George Wilhelm
Constantin von 12
Wissinger, A. 12
Wissinger, W. 12
Wit, Frederick de 59
Wittman, William 129
Wolff, Karl 63
Wolf-Krakauer, Grete 151
Wolfskehl, Karl 117
Z
Zehendtner von Zehendtgrueb,
Paul 162
Ziegler, Johann 124
Zonca, Vittorio 57
Zweig, Stefan 41
205
16
17
18
14
15
13
19
12
21
20
29
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23
25
26
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28
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.
63
31
30
33
32
38
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35
34
10
36
37
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46
51
50
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48
47
8
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54
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61
60
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58
57
67
68
4
Info
69
70
71
72
73
74
75
Copyright by LUCKWALDT Messen 14.8.2013
StandAussteller
1 Norbert Haas
2Valentien
3 Reinhold Berg
4Aix-la-Chapelle
5 Daša Pahor
6 H.W. Fichter
7 Hans-Martin Schmitz
8 Verband Deutscher
Antiquare e.V.
9 Reiss & Sohn
10Klittich-Pfankuch
11Büchel-Baur
12 Hanno Schreyer
13 C.G. Boerner
206
14 Günter Linke
15 Johannes Müller
16Turszynski
17Schwarzfischer
18 Schmidt & Günther
19 Bibermühle – Tenschert
20 Winfried Geisenheyner
20 Franz Siegle
21Burgverlag
22Löcker
23 J.J. Heckenhauer
24 Seidel + Richter
25 Hans Lindner
26 H. Carlsen
27 Matthäus Truppe
28Bibliopathos
29 Adam Bosze
29 Dr. Michael Raab
30Tusculum
31 Guiseppe Solmi
32 Gerhard Gruber
33 Christian Strobel
34Plantijn
35 Leo Cadogan
36 Brockhaus /Antiquarium
36 Eberhard Köstler
37 Meinhard Knigge
38 Fons Blavus
Standplan
12
11
Cafeteria
WC
10
9
8
4
6
5
7
1
Treppe
Info
3
2
75
EINGANG
KWALDT Messen 14.8.2013
StandAussteller
39 Dieter Zipprich
40 Meda Riquier
41Rambaldi
42 Müller & Gräff
43 Sabine Keune
44 Ralf Eigl
45 Lex Antiqua
46 Hellmut Schumann
47Botanicum
47 Michael Steinbach
48 Eckert & Kaun
49Moorthamers
50 Haufe & Lutz
51 Peter Kiefer
52 Engel & Co.
53Banzhaf
54 Die Schmiede
55 Tresor am Römer
56 Daniel Thierstein
56EOS
57 Herbert Blank
58 Ulrich Hobbeling
59 Wolfgang Braecklein
60 F. Neidhardt
61 Inge Utzt
62 Dr. Paul Kainbacher
63 Rainer Schlicht
64Trauzettel
65ArtFinding
66 Manfred Nosbüsch
67Strehler
68 J.A. Stargardt
69 LEG-Libreria Editrice
Goriziana
70Forum
71 Robert Wölfle
72 August Laube
73Hohmann
73 Stuttgarter Antiquariat
74 J. Voerster
75 Margot Lörcher
207
tra
ße
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Schlossplatz
an
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Theater
Landtag
Neues
Schloss
n
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K
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P
Kunstverein
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P
Staatsgalerie
Ko
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c
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Frie
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r.
S
Hauptbahnhof
Ch
ar
Anfahrt zur Stuttgarter
Antiquariatsmesse
lot
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Wenn Sie auf der A8 von München/Karlsruhe unterwegs sind, nehmen Sie bei Stuttgart die Ausfahrt
Degerloch und folgen der B 27 in Richtung Zentrum. Auf der A 81 von Heilbronn
nehmen Sie die Ausfahrt Zuffenhausen, B 10 bis Pragsattel und biegen ab Richtung Zentrum.
Vom Flughafen fahren Sie mit der S2 oder S3 zum Hauptbahnhof.
Die Eintrittskarte für die Stuttgarter Antiquariatsmesse
gilt gleichzeitig für die Antiquaria / Ludwigsburg.
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23. bis 25. Januar 2014
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Öffnungszeiten:
Donnerstag 15.00 Uhr bis 20.00 Uhr
Freitag
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Samstag
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Sie erreichen die beiden Messen vom Hauptbahnhof Stuttgart oder vom Bahnhof
Ludwigsburg aus im 15-Minuten-Takt mit den S-Bahn-Linien S4 oder S5.
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Samstag, 17. Mai 2014
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Alexander Archipenko. Abstrakte Figur. Tuschzeichnung. 1915
Signiert, datiert. 42 : 25 cm. Titelillustration von »Der Sturm«, XII/3, 1921
Geschenk des Künstlers an Erich Wiese, Verfasser des Archipenko-Bandes
in der Reihe »Junge Kunst«, Berlin 1923
Öffnungszeiten:
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www.antiquare.de · www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de

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