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equipment © PPVMEDIEN 2009 Cubase 5 CUBASE 5 5 – Stimmig! Die neueste Version der weltweit bekannten DAW kommt mit einer Fülle von Features, welche das kreative Arrangieren und Bearbeiten von Audioprojekten erlaubt. RecMag erläutert euch die wichtigsten Merkmale dieser Umgang mit einigen integrierten Funktionen. C ubase 5 als Sequencerprogramm zu bezeichnen, entspräche nicht den Tatsachen. Vielmehr präsentiert sich die auf Windows- und Apple OS X-Betriebssystemen lauffähige Software als professionelle Audioproduktionsumgebung mit umfangreichem Handbuch und GB an Sounds, welche in diesem Upgrade verstärkt mächtige Werkzeuge für Komponisten und Arrangeure zur Verfügung stellt. Cubase 4-Nutzer können jetzt aufatmen: Die Bedienoberfläche wurde im Hinblick auf grafische Elemente 108 Cubase 5 Hersteller: Vertrieb: Internet: Preis: Steinberg Steinberg www.steinberg.de Cubase 5 Cubase Studio 5 599 e 399 e zwar überarbeitet. Seit Version 4 bekannte Schalter, Elemente und Shortcuts wurden jedoch weitestgehend beibehalten. Beat-Producer und Rhythmus-Tüftler erhalten mit den neuen Plugins LoopMash, Groove Agend One und BeatDesigner mächtige Werkzeuge, um MIDI- und AudioloopDateien nach Herzenslust zu verstückeln und patternähnlich vollkommen neu zusammenzusetzen. Hierbei sticht das innovative LoopMash besonders heraus, da dieses Instrument recording magazin 3/09 Fotos: Hersteller, Kaan erfrischend kreativen Version und gibt euch Tipps im Technische Daten © PPVMEDIEN 2009 weit mehr kann als nur Loops abzuspielen und neuartige Klangcollagen erlaubt, die bisher so nicht möglich waren. LoopMash importiert maximal acht Loops aus dem MediaPool durch einfaches Drag & Drop. Alle Loops werden automatisch in rhythmische Segmente unterteilt und im Hinblick auf Pegel und Frequenz analysiert. Der Clou besteht nun darin, das LoopMash einen Loop als Masterspur definiert und durch gleichartige Segmente der anderen Spuren ersetzt. Was sich zunächst als wenig aufregend liest, hat in der Praxis jedoch einen ungemein hohen Spaßfaktor. Aufgrund der Analyse der Pegel, Tonhöhe und Länge lassen sich diese Parameter durch einfache Schieberegler intuitiv in Echtzeit und synchron zum Songtempo verändern. LoopMash ordnet die Segmente jedoch nicht bestimmten Kategorien wie zum Beispiel Drums, Bläser oder Pads zu, sondern orientiert sich an der taktsynDer Groove Agent ist in Cubase für die Drumsounds zuständig. Über die Automationssteuerung können Automationsvorgänge zugewiesen und festgelegt werden. Über die Export-Funktionen können Mixes und Einzelspuren gerendert werden. www.recmag.de 109 equipment © PPVMEDIEN 2009 Cubase 5 chronen Wiedergabe. So wird ohne weiteres eine Kickdrum durch einen Pianosound oder einen Vokal ersetzt, was je nach Anzahl der aktivierten Spuren zu unvorhersehbaren, sehr kreativen Klangcollagen führt. Mit LoopMash kann man also buchstäblich spielen, was je nach Intension euren Songs den kreativen Kick verleiht. recmag recmag tipp tipp REVerence Quick & Dirty REVerence klingt einfach sehr natürlich, benötigt aber hierfür trotz Multicore-Unterstützung viel Rechenleistung. Probiert deshalb den Edelhall in Gruppenkanälen und als AUX-Effekt wie beispielsweise bei Leadvocals oder Backings aus. Damit könnt ihr je nach Mischung einiges an CPU-Leistung einsparen. Setzt für perkussive, kurze Sounds das VST-PlugIn RoomWorks ein, da es sich bei kurzen Hallzeiten aufgrund der geringen CPU-Belastung und guten Qualität bewährt hat 110 Groove Agent One ist in Cubase für Drumsounds zuständig. Nicht ganz von ungefähr ist die Bedienoberfläche an Akais erfolgreiche MPC-Drum Machines angelehnt, denn die Bedienung ist sehr durchdacht und einfach zu nutzen. So lassen sich die 16 Pads mit beliebigen Samples bestücken und mit den für Sampler bekannten Parametern wie Tonhöhe, einer Pegelhüllkurve und einem simplen Filter bearbeiten und auf unterschiedliche Ausgänge legen. Wer MPCSamples besitzt, kann diese sogar über die integrierte Import-Funktion laden und weiter bearbeiten. Richtig interessant ist das Feature, Loop-Segmente unterschiedlichen Pads zuzuordnen. Und nicht nur das, ihr könnt sogar die einzelnen Segmente neu zusammenstellen und das Ergebnis als MIDI-Loop exportieren. Mit BeatDesigner bekommen alle Fans des patternorientierten MIDI-Sequencer ein effektives Tool in die Hand, welches sich sehr schön in Kombination mit dem Groove Agent One einsetzen lässt. Es nutzt bis zu 64 Steps und kann Noten in unterschiedlichen Anschlagsstärken bearbeiten. Im Test hat uns besonders die zunächst unscheinbare Funktion der Swing-Regler gefallen. Hiermit könnt ihr stufenlos(!) ein individuelles Swing-Feeling erzeugen. Von „geraden“ Noten bis hin zu Triolen ist also alles möglich. Die Tonhöhenkorrektur in Echtzeit ist seit längerem ein beliebtes Feature, um „wackelige“ Audioaufnahmen zumindest in der Tonlage zu stabilisieren. Mit dem neuen PitchCorrect VST3 Plugin steht jetzt in Cubase 5 ein auf Gesang und Melodien spezialisierter Autotuner mit flexibler Formantkorrektur zur Verfügung. Es basiert auf der Pitch FixTechnologie von Yamaha und leistet aufgrund der ständigen Tonhöhenanalyse bei der Anpassung von Skalen sehr gute Dienste. Neben der Möglichkeit individuelle Skalen zu definieren, kann die Tonhöhe auch mittels MIDI-Eingabe angepasst oder korrigiert werden – natürlich in Echtzeit. So ließ recording magazin 3/09 © PPVMEDIEN 2009 Über VariAudio können einzelne Phrasen bearbeitet werden. recmag recmag tipp tipp VariAudio Quick & Dirty So könnt ihr mit VariAudio aus Gesangsaufnahmen MIDI-Noten erstellen: 1. Nehmt eine monophone Gesangsphrase auf und beendet die Aufnahme. Cubase generiert eine Audiospur. sich im Test eine Gesangsspur sehr leicht durch auf einer MIDI-Spur aufgenommene Akkorde den Songharmonien anpassen. Für diejenigen unter euch, die Audiodateien im Sample-Editor wie MIDI-Events bearbeiten wollten, gibt es nun endlich DAS geeignete Tool. VariAudio ist zweifelsohne eines der Versionshighlights, denn ab sofort könnt ihr monophone Audiodateien in der Höhe, Phrasierung und Länge präzise bearbeiten. So werden beispielsweise Gesangsaufnahmen nach einer kurzen Analyse in einzelne Segmente wie Silben, Wörter und Phrasierungen unterteilt, die ihr nun sehr einfach verändern könnt. Das Handling ähnelt der Editierung von MIDI-Events im MIDIEditor und funktioniert erstaunlich gut. Im Test konnten wir innerhalb einer Oktave so gut wie keine Klangverfälschungen ausmachen. Intonationsprobleme und zu starkes Vibrato lassen sich mit VariAudio bequem und sehr übersichtlich bereits im Sample-Editor an euren gewünschten Stil anpassen. Natürlich könnt www.recmag.de 2. Doppelklickt auf die Gesangsaufnahme, um den Sample-Editor zu öffnen. 3. Auf der linken Seite findet ihr die VariAudio-Funktion. Klickt auf den Pitch&Warp-Schalter, damit Cubase 5 die Audioaufnahme im Hinblick auf Tonhöhe und Geschwindigkeit analysieren kann. Dies geschieht in der Regel angenehm zügig. 4. Die von Cubase 5 erkannten Segmente wie Silben oder Wörter lassen sich nun ähnlich wie im MIDI-Editor in der Länge und Tonhöhe bearbeiten. 5. Abschließend könnt ihr nun die fertige Aufnahme als MIDI-Datei exportieren, um beispielsweise Akkorde zu arrangieren oder Gesungenes in Noten umzuwandeln. Klickt hierzu auf den Link „Funktionen“ und wählt die Funktion „MIDI extrahieren…“. Nach Bestätigung des MIDIExportes legt Cubase 5 nach Schließen des Sample-Editors eine entsprechende MIDI-Spur an, die der Tonhöhe und –länge der Gesangslinie entspricht und sogar minimale Tonhöhenveränderungen mittels Pitch Bend-Daten erfasst! 111 equipment © PPVMEDIEN 2009 Cubase 5 Mit REVerence stellt Cubase einen Faltungshall zur Verfügung. ihr so auch aus einer einzigen Gesangsmelodie mehrstimmige Akkorde generieren: Einfach Gesangsspur auf einen anderen Audiokanal kopieren und mit VariAudio mit leicht unterschiedlichen Tonhöhenvarianten, sowie Phrasierungen verändern. Jetzt noch im Panorama hübsch verteilen – fertig ist euer Backgroundgesang! PitchCorrect arbeitet in Echtzeit und bietet Auto-Tuning Funktionalität. Die Highlights im Überblick • VariAudio: Neue Funktion zur Bearbeitung von Intonations- und Timingkorrekturen einer monophonen Audiodatei. • Groove Agent One: Neuer DrumSampler mit AKAI-MPC-Datenimport • MIDI-Monitor zur präzisen Analyse von MIDI-Daten • Grafische Überarbeitung vorhandener MIDI-PlugIns • LoopMash: Neuer Sample-Player mit innovativen Loop-Funktionen • Neue Spurtypen: Takt- und Tempospur für flexible Anpassung der Songstruktur • REVerence Faltunghall mit zahlreichen Impulsantworten für natürlichen Hall • Erweiterte Audio-Export-Funktion für automatischen Einzelspur-Export • PitchCorrect: Neue Auto-Tuning Funktion zur Bearbeitung von Audiodateien in Echtzeit • HALion One mit neuem Instrumentenset für erweiterte Artikulationsoptionen 112 • BeatDesigner: Neues MIDI-PlugIn zur Erzeugung pattern-basierter Sequenzen • Automationsoptionen mit erweitertem Funktionsumfang • Grafisch überarbeitete Oberfläche • 90-Tage Demo HALion-Symphonic Orchestra (16 Bit Version) Passend dazu spendiert Steinberg Cubase 5 mit REVerence einen hochwertigen Faltungshall, der sich sowohl durch seine Technologie, als auch in Bezug auf die Klangqualität von den bisherigen PlugIns abhebt. Beim Faltungshall wird der individuelle Raumklang mit Hilfe eines kurzen, perkussiven Impulses aufgenommen. Diese Aufnahme wird Impulsantwort genannt und bildet die individuellen Eigenschaften des aufgenommen Raumes ab. Durch aufwändige Analysen lässt sich im Prinzip der Klangcharakter des Raumes auf andere Audiosignale übertragen. Das Ergebnis ist ein Halleffekt, der sich aufgrund der technischen Arbeitsweise im Gegensatz zu synthetisch berechneten Hallräumen zwar nur eingeschränkt editieren lässt, jedoch sehr natürlich klingt. So ist es auch kein Wunder, dass REVerence im Gegensatz zum ebenfalls enthaltenen RoomWorks sehr viel CPU-Leistung benötigt, aber einen weiten und homogenen Hall erzeugt. Dank der mitgelieferten Impulsantworten unterschiedlichster Gebäude wie Kirchen oder Konzerthallen lassen sich im Handumdrehen sehr natürliche Räume generieren. Nicht nur Komponisten mit orchestralen Ambitionen werden sich über die neue Kombination von Scoreund Key-Editor freuen. Der neue Expression-Map-Editor ermöglicht sowohl die Bearbeitung von Controllern, als auch Artikulationen, wie sie speziell für ein natürlich klingendes Orchester-Arrangement notwendig ist. Dazu dienen auch die zwei neuen Spurarten Taktart und Tempo, welche gewünschte Taktwechsel und unterschiedliche Tempi übersichtlich im Projektfenster darstellen. Damit man diese neuen Ausdrucksmöglichkeiten auch ausführlich nutzen kann, steht für recording magazin 3/09 © PPVMEDIEN 2009 recmag recmag tipp tipp PitchCorrect Quick & Dirty neunzig Tage die dafür speziell angepasste Soundlibrary HALion Symphonic Orchestra in einer Auflösung von 16 Bit auf einer separaten DVD-ROM als Trialversion zur Verfügung. Wer nicht auf klassische Orchesterklänge steht, kann die ebenfalls mit erweiterten Ausdrucksmöglichkeiten ausgestattete Soundlibrary HALion ONE mit dem neuen Instrumenten-Set ausprobieren. Zur Auswahl stehen verschiedene Bässe, Streicher, Gitarren und Blasinstrumente, welche sich aufgrund der umfangreichen Artikulationsoptionen erfrischend eigenständig spielen lassen. LoopMash ist der neue Sample-Player in Cubase 5. Steinberg hat zahlreiche Detailverbesserungen in die neuen Cubase-Versionen einfließen lassen und auch in Cubase 5 finden sich einige, die uns aufgefallen sind: - 64-Bit-Unterstützung: Cubase 5 läuft jetzt auch unter Windows Vista 64Bit-Betriebssystemen. Dank des erweiterten Adressraumes lassen sich nun komplette SampleBibliotheken in den Arbeitsspeicher laden, der je nach Motherboard und Chipsatz von 4 GB bis zu theoretisch möglichen 1 TB umfassen kann. - Das neue virtuelle MIDI-Keyboard ermöglicht mit Hilfe der Computertastatur die einfache Eingabe von Noten. Praktisch für alle, die kein Keyboard im Zugriff haben und zügig Events eingeben wollen. - Die Lock Record-Funktion ist eine kleine, aber hilfreiche Erweiterung, die das unbeabsichtigte Deaktivieren des Aufnahmestatus einer Spur verhindert und somit den Workflow optimiert. - Dank der mächtigen Multikanal-Exportfunktion lassen sich nun alle gewünschten Spuren beim Export einzeln auswäh- PitchCorrect verleitet sehr schnell dazu, vorhandene Aufnahmen „begradigen“ zu wollen. Achtet deshalb beim Einsatz darauf, dass der Klangcharakter und die gewünschte Ausdrucksweise nicht hörbar „perfekt“ und somit unnatürlich klingt. Im Zweifel gilt auch hier die alte Produzentenweisheit: Üben, Üben und nochmals Üben. 4DIOFMMFJOTUJFH JO3FBTPO Die Referenz Musikmachen mit dem Software-Studio Propellerhead Reason: Einführung, Tipps, Optimierung und Ressourcen. Das deutschsprachige Standardwerk für Version 3.0. Reason in der Praxis 292 Seiten inkl. CD-ROM, 25 EUR len. Dies gilt auch für alle Effekt- und Gruppenspuren. Damit steht einer zügigen Archivierung von Projektteilen nichts mehr im Wege. - Erweiterte Automation: Aufgrund des neuen Automationsfeldes sind nun Automationsdaten wie Pegel, Panorama, EQ und Modi übersichtlich zu bearbeiten. Viel Spaß beim Ausprobieren! Nikolas Kaan FO 8JSNBDI .VTJLFS DI FSGPMHSFJ +FU[UHMFJDICFTUFMMFOXXXQQWNFEJFOEF www.recmag.de 113 Bestellhotline: 08131/565568 (Mo-Fr 08:00-18:00) PPVMEDIEN GmbH • Postfach 57 • D-85230 Bergkirchen • www.ppvmedien.de