Billigfleisch auf Kosten von Tier und Konsument
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Billigfleisch auf Kosten von Tier und Konsument
BERLIN EXPRESS A U S G A B E 1 - 2 0 1 4 MAR KUS TR ESSEL // I N FORMATION EN AUS DEM DEUTSC H EN BU N DESTAG stock.xchng/fish VERBRAUCHERSCHUTZ stock.xchng/jetmedia Roaming-Regelung ist eine Mogelpackung Anlässlich eines Richtlinien-Entwurfs der Europäischen Kommission zu einheitlichen Roaming Gebühren innerhalb Europas für mobiles Internet kritisiert Markus Tressel die Haken für Verbraucher: „Die Skepsis im EU-Parlament ist kaum verwunderlich. Der Vorschlag der Kommission scheint nur auf den ersten Blick ein Durchbruch zu sein. Die Lösung kann nicht sein, dass die Anbieter die Preise an anderer Stelle erhöhen, um die Kosten auszugleichen.“ Die Europäische Kommission hatte beschlossen, dass ab Juli 2016 europaweit einheitliche Kosten für Telefonieren, SMS und mobile Daten im EUAusland gelten sollen. Andererseits will sie es den Kunden ermöglichen, bei Auslandsaufenthalten günstigere Kurzzeitverträge mit örtlichen Anbietern abzuschließen. „Kritisch bleibt die Frage der Netzneutralität, wenn Anbieter weiter bestimmten Datenpaketen, beispielsweise Bezahl-Premium-Angeboten, Vorrang gewähren dürfen. Ich hoffe nicht, dass Ministerrat und Europaparlament diesem Vorschlag ohne weiteres zustimmen werden“, so Tressel. Billigfleisch auf Kosten von Tier und Konsument „Der ständige Wettkampf um immer billigeres Fleisch muss ein Ende haben. Was hier passiert geht auf Kosten des Tierwohls und schadet nachweislich der menschlichen Gesundheit.“ 2013 hatten sich Landwirtschaft, Schlachtbetriebe und Lebensmittelhandel darauf verständigt, die Haltung von Schlachttieren zu verbessern. Die überhand nehmende Billigpreis-Taktik der Discounter ist da vollkommen kontraproduktiv“, so Tressel. Erst kürzlich hatte Marktführer Aldi die Preise für Produkte aus Rind-, Hähnchenund Putenfleisch gesenkt. Nach anfänglicher Kritik zog Lidl nach. Und das, obwohl sich beide Discounter einer sogenannten Tierwohl-Initiative verpflichtet haben, die ENERGIE Erneuerbare Energien fördern ländlichen Raum S. 3 noch in diesem Jahr starten soll. Und dafür ist höchste Zeit. Auch im Sinne der Verbraucher. Eine Studie im Auftrag der Grünen Bundestagsfraktion offenbarte jüngst dramatische Folgen des massenhaften Antibiotika-Einsatzes in der Tiermast. 4 bis 8 Prozent der Bevölkerung sind mittlerweile Träger von antibiotikaresistenten Keimen. Tressel weiter: „Die Menschen im Saarland haben Gift und Gene im Essen satt. Ich fordere die Bundesregierung auf, der Massentierhaltung endlich ein Ende zu machen. An die Verbraucher kann ich nur appellieren, Wert auf Herkunft und Qualität tierischer Produkte zu legen und dadurch regionale Wirtschaftskreisläufe zu fördern.“ TOURISMUS S. 4 Bundesregierung: Reisende sollen länger warten 2 / / EDITOR IAL E nergie / / 3 Parlamentarisches Weinforum gründet sich neu nichts geht voran. Selbst eine schwere außenpolitische Krise wie die in der Ukraine kann nicht überdecken, dass innenpolitisch die scheinbar große Koalition in allen entscheidenden Punkten zerstritten ist: In der Energiepolitik, beim Mindestlohn, bei der Rentenpolitik, beim Optionszwang. Ein besonders eklatantes Beispiel für das Versagen der Bundesregierung in innenpolitischen Fragen ist die Energiepolitik und die EEG-Novelle – wegen Streitigkeiten, wegen Lobbyinteressen, wegen kurzfristigem Denken. Herr Ramsauer hat sich jetzt getraut auszuplaudern, dass man schon wieder gedenkt, den Atomausstieg zu verschieben. Von fehlenden Verhandlungen mit unseren Nachbarn ganz zu schweigen. Das Saarland ist jetzt mit zwei Bundesministern und einer Staatssekretärin im Kabinett vertreten. Trotzdem gibt es auch seitens der SPD keine Bewegung hin zu CattenomGesprächen mit Frankreich. Stattdessen weigert sich auch die neue SPDUmweltministerin beharrlich aktiv zu werden. Die Menschen erwarten zu Recht, dass sich saarländische Regierungsmitglieder mit Nachdruck für die Belange der saarländischen Bevölkerung einsetzen. Schließlich fördern erneuerbare Energien auch den ländlichen Raum. In ihrem Ausbau liegt ein enormes Potenzial, das Handwerk und die Arbeitsplätze vor Ort zu stärken und dafür zu sorgen, dass die Energieausgaben der Menschen in der Region bleiben. Wir wollen die Städte und Gemeinden aktiv darin unterstützen, kommunale Klima- und Energiekonzepte aufzustellen und die örtliche Energieversorgung und lokale Verteilnetze wieder in kommunale Hand zu nehmen sowie die Beteiligung der Öffentlichkeit zu fördern. Vor allem strukturschwache Regionen stehen aufgrund von Abwanderungstendenzen, Arbeitsplatzverlusten und der demografischen Entwicklung vor großen Herausforderungen. Auch im Saarland gilt es, Strukturen aufzubrechen, regionale Wirtschaftskreisläufe zu fördern und soziale und ökologische Belange zu berücksichtigen. Als Sprecher für Tourismuspolitik und ländliche Räume setze ich auf den Dialog mit den Menschen vor Ort. Herzliche Grüße, Markus Tressel Das Parlamentarische Weinforum wird seine erfolgreiche Arbeit auch in der 18. Legislaturperiode mit Markus Tressel als eines der vier Mitglieder fortsetzen. Darin waren sich die weinbaupolitischen Sprecher der vier Fraktionen bei einem ersten Treffen schnell einig. Als weitere Sprecher des Weinforums werden die Abgeordneten Kordula Kovac (CDU/CSU), Gustav Herzog (SPD) und Roland Claus (Die Linke) gleichberechtigt auftreten. Auf der politischen Agenda des Parlamentarischen Weinforums wird weiterhin der intensive Kontakt zu den Berufs- und Wirtschaftsverbänden des Weinbaus und der Weinwirtschaft stehen. Gesetzesänderungen sollen bereits im Vorfeld der Ausschussberatungen erörtert werden. Gemeinsame Termine zu politischen Themen stärken den Dialog mit der Weinbaubranche und zwei parlamentarischen Abende im Jahr sollen den deutschen Wein und die Weinwirtschaft in den Fokus des parlamentarischen Umfelds bringen. 2012 hat Markus Tressel ein solches Weinforum veranstaltet: markus-tressel.de/parlamentarischesweinforum www.markus-tressel.de facebook.com/markus.tressel xing.com/profile/Markus_Tressel >> Kontakt [email protected] Verantwortlich für die Herausgabe dieser Informationsschrift: Büro Markus Tressel, Mitglied des Deutschen Bundestages Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN, Platz der Republik 1, 11011 Berlin Tel.: 030/227 73 206 Fax: 030/227 76 206 [email protected] Fotos: StockXchange, wikipedia B90/Die Grünen, Deutscher Bundestag Fukushima Cattenom mahnt zu Verhandlungen über Markus Tressel hat die Bundesregierung erneut aufgefordert, bilaterale Verhandlungen mit Frankreich zur unverzüglichen Stilllegung besonders gefährlicher grenznaher Atomkraftwerke wie Cattenom aufzunehmen. Es sei mehr als verwunderlich, dass sich auch die neue Bundesregierung unter SPDBeteiligung einer Verhandlungsaufnahme weiter konsequent verweigere. Tressel sieht die Bundesregierung weiterhin in der Pflicht zu handeln. Enttäuscht ist Erneuerbare Energien fördern ländlichen Raum Angesichts einer Studie, wonach die wachsende Nutzung von Wind, Sonne und Biomasse zu einem Rekordwert in der bundesweiten Wertschöpfung von 17 Milliarden Euro führte, fordert Markus Tressel Städte und Gemeinden aktiv darin zu unterstützen, kommunale Energie- und Klimakonzepte aufzubauen. „Im Ausbau der erneuerbaren Energien liegt ein enormes Potenzial, das Handwerk und die Arbeitsplätze vor Ort zu stärken und dafür zu sorgen, dass die Energieausgaben der Menschen in der Region bleiben. Wir wollen die Städte und Gemeinden aktiv darin unterstützen, kommunale Klima- und Energiekonzepte aufzustellen und die örtliche Energieversorgung und lokale Verteilnetze wieder in kommunale Hand zu nehmen sowie die Beteiligung der Öffentlichkeit zu fördern“, so Tressel. Im Jahr 2012 führte die wachsende Nutzung von Wind, Sonne und Biomasse zu einem Rekordwert in der bundesweiten Wertschöpfung von 17 Milliarden Euro. der Grünen-Politiker vor allem von der SPD und Justizminister Maas: „Das Saarland ist jetzt mit zwei Bundesministern und einer Staatssekretärin im Kabinett vertreten. Trotzdem gibt es auch seitens der SPD keine Bewegung hin zu Cattenom-Verhandlungen mit Frankreich. Stattdessen weigert sich auch die neue SPD-Umweltministerin beharrlich aktiv zu werden. Die Menschen erwarten zu Recht, dass sich saarländische Regierungsmitglieder mit Nachdruck für die Belange der saarländischen Bevölkerung einsetzen.“ Im Zusammenhang mit Cattenom sei da bisher nichts erkennbar. wikipedia/Stefan_Kühn Markus Tressel Mitglied des Deutschen Bundestages In dem Atomkraftwerk bestehen nach Expertenangaben erhebliche Zweifel an der Zuverlässigkeit elektrischer Einrichtungen, Kabelführungen, Pumpen und Wasserzuleitungen. Auch die Sicherheit der Verbindungsstation zwischen den vier Cattenom-Blöcken und dem nahegelegenen Mirgenbachsee sei nicht gewährleistet. Ein Versagen dieser Verbindungsstation würde zu einer Überflutung des niedriger gelegenen Kraftwerksgeländes von Cattenom führen. Cattenom sei zudem nicht gegen Flugzeugabstürze gesichert, liege aber in der Nähe internationaler Flughäfen. Enttäuschung für Klimaschutz und das Saarland Nachdem das Bundeskabinett auf seiner Klausur im brandenburgischen Meseburg die Eckpunkte von Wirtschafts- und Energieminister Sigmar Gabriel für eine Reform des Erneuerbare Energien-Gesetz gebilligt hat, findet Markus Tressel klare Worte: „Der Verlierer des Gabriel-Papiers ist vor allem der Klimaschutz. Der Minister setzt auf ein planwirtschaftliches Instrumentarium zur Begrenzung des Ökostromausbaus. Weitere für den Strommarkt relevante Aussagen zu Themen wie Emissionshandel, fossile Kraftwerke und so weiter finden sich in dem Papier nicht. Damit verengt Gabriel die Debatte auf das EEG, obwohl die Bereiche zunehmend zusammen gedacht werden müssen.“ Tressel sieht damit die falsche Linie des Koalitionsvertrags fortgeführt und den Ausbau von Windenergie an Land und Solarenergie ausgebremst. So werde selbst das ambitionslose 20 Prozent Ausbauziel für Erneuerbare Energien der großkoalitionären Landesregierung im Saarland bis 2020 nicht mehr zu halten sein. Markus Tressel: „Mit Altmaier und Maas hatten gleich zwei Saarländer nicht den Mut sich mit Nachdruck für die Interessen des Landes einzusetzen. Investitionen in Erneuerbare-Energien- und hocheffiziente KraftWärme-Kopplungsanlagen auf saarländischem Boden wird es so nicht mehr geben.“ TO U R ISMUS // 4 Tourismuspolitischer Bericht: wikipedia/Greg O‘Beirne Wohin geht die Reise? Tressel fordert Sicherung des Fernverkehrs Markus Tressel hat die saarländische Landesregierung erneut aufgefordert, die Fernverkehrsanbindung des Saarlandes über eine verbindliche Sicherungsvereinbarung mit der Bahn langfristig zu gewährleisten. Gleichzeitig müsse sich die Landesregierung bei der neuen Bundesregierung für ein Fernverkehrssicherstellungsgesetz einsetzen. Tressel, Mitglied des Verkehrsausschusses des Bundestages sieht bei dem de facto angekündigten Wegfall der IC- und EC-Fernverbindungen der Bahn große Schwierigkeiten auf das Saarland zukommen: „Wenn die ICE/TGV-Anbindung nach Paris perspektivisch wegfällt, wie Experten vermuten, wäre das Saarland fast vollständig vom Fernverkehr der Bahn abgekoppelt.“ Tressel fordert deshalb ein Fernverkehrssicherstellungsgesetz, wie es der Bundesrat in der Vergangenheit bereits befürwortet habe. Tressel: „Neben dem hochpreisigen ICE brauchen wir wieder ein ergänzendes Fernverkehrsangebot, wie es der Interregio mal war. Damit könnten viele Städte wieder an den Fernverkehr angebunden werden, die in den letzten Jahren abgehängt wurden. Ich fürchte aber, die Landesregierung lässt sich hier mit Glasperlen abspeisen.“ f w Konzepte mit Potenzial gab es auf der Tourismusmesse im März. Hier ist Markus Tressel zu Besuch am Saarland-Stand. Nicht mehr als eine Sammlung von Daten- und Fakten zum Tourismusstandort Deutschland ist der Tourismuspolitische bericht der Bundesregierung laut Markus Tressel. Der tourismuspolitische Sprecher der Grünen kritisiert die Planlosigkeit der Bundesregierung bei der Entwicklung des Tourismusstandortes und fordert sie dazu auf, das Reiseland Deutschland zu gestalten. Markus Tressel: „Die entscheidenden Fragen und Herausforderungen der Branche, wie beispielsweise der Sanierungsstau in Kommunen und Unternehmen, werden weder deutlich benannt, noch werden Konzepte vorgelegt, um die Probleme anzugehen. Wenn wir da nicht in ein ganz großes Problem reinlaufen wollen, brauchen wir ein Handlungskonzept, das Investitionen in Innovation, Energieeffizienz und den Erhalt unserer Destinationen ermöglicht.“ Problematisch sei auch das Gefälle zwischen Tourismusboom in den Städten einerseits und stagnierender Entwicklung in den ländlichen Regionen andererseits. Tressel: „Zur Verbesserung regionaler Wirtschaftsstrukturen findet sich kaum etwas substantielles in dem Bericht, obwohl die Probleme evident sind.“ Von 100 umgesetzten Euro bleiben nur rund 36 Euro in der Region. Hier müsse das begonnene Projekt „Tourismuspotenziale im ländlichen Raum“ weitergeführt werden. Tressel: „Wir Grünen werden uns weiter für nachhaltige Tourismusentwicklung, vernetzte Mobilität und ernstzunehmende Verbraucherstandards stark machen.“ Bundesregierung will Reisende länger warten lassen Durch die Novellierung der Fluggastrechteverordnung droht derzeit eine deutliche Verschlechterung der Rechtslage zulasten der Reisenden. Nach einem Vorschlag der EU Kommission sollen die Zeiträume, welche die wartenden Reisenden heute ohne Entschädigung hinnehmen müssen noch ausgeweitet werden. Allein durch die Ausweitung der Verspätungsgrenzen von drei auf fünf Stunden bei innereuropäischen Flügen gingen 70 Prozent der heute Anspruchsberechtigten künf- facebook.com/starkeregionen twitter.com/StarkeRegionen markus-tressel.de/starke-regionen tig leer aus. Markus Tressel: „Es ist 5 vor 12. Die Endverhandlungen um diesen Vorschlag laufen bereits. Wenn die Bundesregierung es mit ihren Ankündigungen im Koalitionsvertrag ernst meint, muss sie sich jetzt gegen die EU Kommission positionieren und sich für den Erhalt des Schutzniveaus stark machen.“ Der Grünen-Politiker wird die Bundesregierung in dieser Frage nicht mit ihrem Schlingerkurs durchkommen lassen und diese entscheidende Verhandlungsphase mit zahlreichen parlamentarischen Initiativen begleiten. Ihr seid vor Ort deshalb brauchen WIR eure Ideen!