Des nouvelles de la planète Mars (News from

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Des nouvelles de la planète Mars (News from
planet Mars)
Philipp Mars ist ein erfolgreicher Programmierer; sein
geschiedene Frau berichtet als Korrespondentin vor allem aus
Brüssel. Sie muss schon wieder weg und setzt die beiden
Kinder bei ihm ab. Philipp fügt sich, wie immer. Der kleine
Sohn ist seit kurzem ein militanter Vegetarier, seine ältere
Schwester eine Streberin, für die nichts anderes mehr zählt
als ein guter Abschluss und Karriere. Zum allem Übel
präsentiert Philipps Schwester bei einer Vernissage Gemälde
mit riesigen Geschlechtsteilen beider Eltern, die - obwohl
verstorben – immer wieder in Philipps Über-Ich aufploppen.
Im Büro wird Philipp von seinem Chef für seine verständnisvolle Haltung gelobt; deshalb soll Philipp nun
den Arbeitsplatz mit einem schwierigen Kollegen teilen. Jérome, so heißt dieser Programmierer ist ganz
offensichtlich am Durchdrehen. Mal jammert er und weint und wünscht sich Kinder mit einer
Fernsehansagerin, dann wieder rennt er völlig meschugge herum. Er packt eines jener Kochbeile aus, mit
denen chinesische Köche arbeiten, und Philipp erschrickt. „Keine Angst, es beruhigt mich, wenn ich über
die Klinge streiche“. Doch schon kurze Zeit später eskaliert die Situation. Jérome demoliert das Büro und
wirft mit dem Kochbeil auf einen vermeintlichen Dämonen, der in Wirklichkeit sein Chef ist. Der duckt
sich, und das Beil trennt Philipp – der hinter ihm an der Tür steht – ein Ohr ab.
In der Klinik wird das Ohr erfolgreich wieder angenäht; mit seinem Verband, das findet jeder, sieht er nun
aus wie Van Gogh. Jérome wird auf einer geschlossenen psychiatrischen Station eingeliefert, von der er
aber schon nach einem Tag entweicht. Auf der Suche nach einem Schlafplatz klingelt er bei Philipp, der
natürlich auch ihn nicht abweisen kann. Jérome schimpft auf die Klinik und schwärmt von Chloé, einer
Mitpatientin mit Körperkontaktphobie. Sie sei untergebracht, weil sie auf der Champs Elysee eine
Pelzträgerin gebissen habe. Schon einen Tag später taucht auch Chloé in der Wohnung auf, in der
inzwischen auch Philipps Schwester ihr Hündchen hinterlassen hat, und das Weglaufhaus ist komplett.
Endlich ist was los in der Bude. Beim Verzehr einer misslungenen veganen Moussaka wird debattiert und
argumentiert; Pläne für die Rettung des Planeten und der Tiere werden geschmiedet. Philipp, der von Chloé
mit einem erstarrten Gorilla verglichen wurde, kommt in Bewegung.
Der Film lebt von der mehr oder weniger gelungenen Situationskomik und den hervorragenden
Schauspielern, vor allem dem stoisch agierenden François Damiens als Philipp. Die Handlung ist nicht sehr
kohärent sondern eher chaotisch, aber genau das scheint die Botschaft des Films zu sein. „Macht Euch
locker, verlasst Eure vorgezeichneten Bahnen, lasst Euch von den entlaufenen Psychiatrie-Patienten
inspirieren“. Viele kleine Gags durchziehen die Handlung. So hat der vegetarische Sohn mit seiner Mutter
gewettet, dass es ihr nicht gelingen werde das Wort „Gurke“ in einen ihrer Kommentare zur Europapolitik
einzufügen. Natürlich, sie schafft es.
Dass emotionale Turbulenzen und Kochbeile etwas verharmlost werden tut der guten Laune, die diese
„Neuigkeiten vom Mars“ verbreitet, keinen Abbruch. Ein Hoch auf die Inklusion. Unter welchem Titel und
wann dieser Film in die deutschen Kinos kommt steht noch nicht fest.
Des nouvelles de la planète Mars (News from planet Mars)
Frankreich, Belgien 2016
101 Minuten
Regie: Dominik Moll
Darsteller: François Damiens, Vincent Macaigne, Veerle Baetens
Ilse Eichenbrenner in Soziale Psychiatrie
©Psychiatrienetz
Letzte Aktualisierung:04.03.2016