8 2. August 2016
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Informationsdienst für Medien 8 2. August 2016 Auf die Überholspur Udo Zöllner will „meinTV – Magazin“ mit neuem Rhythmus besser positionieren. S. 8 top-thema Interview Interview n Gratis bevorzugt Wie die IVW-Quartalsauswertung zeigt, fuhren die Käufer mit dem Zeitschriftenmarkt wieder Achterbahn. Gelitten haben gerade große Blätter wie „TV 14“. S. 4 n Des rockt! Radio Bob! verzeichnet ordentliche Marktanteile. Jan-Hendrik Schmelter erklärt, wie der Angriff auf die Platzhirsche in Hessen möglich ist. S. 14 n Indien frei Haus Bollywood ist nicht nur Shah Ruhk Khan. Das möchte Friederike Behrends mit ihrem Indienorientierten TVSender Zee.One beweisen. S. 16 Quoten n Sport ist kein Mord Pay-TV rentiert sich doch: Erstmals schreibt Sky schwarze Zahlen. Der Ausbau des VoDAngebots soll weiter Auftrieb geben. S. 18 rundy media GmbH • Am Glockenturm 6 • D - 63814 Mainaschaff • Tel.: +49 6021-58 388 0 • Fax: -22 • eMail: [email protected] Aufi geht’s Seit 2009 auch in Österreich! www. titelschutzjournal.at INHALT rundy 8 • 2. August 2016 RUN D Y - RAT Gratis bevorzugt Dieser Experten-Rat unterstützt „rundy“ mit Hintergrundinformationen sowie Kommentaren zur Medien-Branche. Alle Mitglieder finden Sie unter „www. rundy.de/rundy-rat.html“. 3 Seite 4 Dank des Wirtschaftsclubs konnte das „Handelsblatt“ seine Leser verstärkt an sich binden und muss als einzige überregionale Tageszeitung keinen Auflagenverlust hinnehmen, wie er ansonsten vorherrscht. Den gibt’s auch bei den Zeitschriften, wobei einige Magazine, die laut IVW-Quartalsauswertung schlechter verkauft wurden, größere Reichweiten erzielten. Doppelt nach oben ging es nur für einige wenige Titel wie das Fußballheft „11 Freunde“. Hans R. Beierlein, Medien-Manager „11 Freunde“ bereitet die Fans jetzt mit viel Rückenwind auf die neue Fußballbundesliga-Saison vor. Werner Kimmig, TV-Produzent Christof Baron, Mindshare GmbH, Chairman Deutschland / Joint-CEO EMEA Peter Bartels, Ex-„Bild“-Chef Dr. R.-Fidelio Unger, Rechtsanwalt Seite 8 Mehr meinTV Vor einem Jahr wagte sich Udo Zöllner mit seinem Programmie „meinTV – magazin“ als Monatstitel an den Kiosk. Jetzt erhöht er die Erscheinungsweise des einstigen Gratisheftes für die ganze Familie auf zwei wöchentlich. Über die Gründe für den Wechsel, warum er an Printprodukte glaubt und in Facebook kaum Nutzen sieht, spricht er im großen „rundy“-Interview. Indien frei Haus Prof. Dr. Robert Schweizer, Kanzlei Prof. Schweizer Philip Grassmann, Stellv. Chefredakteur „Der Freitag“ Dr. Ansgar Mayer, Erzbistum Köln, Dir. Medien & Kommunikation Seite 16 Hoher Besuch im Münchener Hotel Bayerischer Hof: Indiens Superstar Shah Rukh Khan und Punit Goenka, CEO des Unternehmens ZEEL, kamen, um den neuen deutschen Free-TV-Sender Zee.One zu starten. Wir sprachen mit der Veranwortlichen Friederike Behrends über Programminhalte und Ziele. Jochen Kröhne, GF Get-on-Air Dr. Hugo Müller-Vogg, Publizist und Buchautor Mit Service und TV-Programm erscheint „meinTV – magazin“ jetzt häufiger. Shah Rukh Khan (l.) und Punit Goenka waren zu Gast in Bayern. n Musik .................................... Seite 11 n Gastkommentar Prof. Dr. Robert Schweizer bemängelt Kritik am Leistungsschutzrecht ............... Seite 12 n Kurz & kritisch .................... Seite 12 n Verpuffter Angriff Hit Radio FFH bleibt Hessens Primus ............. Seite 13 n Des rockt Radio Bob! strebt nach mehr Reichweite ..................... Seite 14 n TV-Check Sky schreibt erstmals schwarze Zahlen ..................... Seite 18 n Print-Check Springer baut ein neues Verlagshaus in Berlin .............. Seite 20 n Gastkommentar Werner Kimmig über die News nach München ......... Seite 22 n Ge-bucht Nils Oskamp erzählt von der Dortmunder Naziszene ............ Seite 22 n Impressum ........................... Seite 22 4 TOP-THEMA rundy 8 • 2. August 2016 IVW Quartal II und ma print II /2016 Gratis bevorzugt Deutsche lieben Zeitschriften. Das wissen die Statistiker. Dennoch verlieren besonders die Branchenriesen Auflage. W Mit Auflagenhoch in die neue Saison: „11 Freunde“ enn das kein schlechtes Omen ist: Kaum hat das Kartellamt die Zusammenarbeit von Gruner + Jahr mit dem Landwirtschaftsverlag Münster abgenickt, gibt es in der Erfolgsspur des AuflagenPrimus’ aus Westfalen eine herbe Delle: „Landlust“ verlor im zweiten Quartal des Jahres fast 94 000 Käufer, was einen Rückgang von rund zehn Prozent bedeutet. Damit geht das Magazin wieder unter die Millionen-Marke. Bedauer- lich. Andererseits: Wer hätte vor ein paar Jahren noch gedacht, dass ein Heft, das die Schönheit des Landlebens in den Fokus stellt, einmal das Printprodukt der Nation darstellen würde, für das – abgesehen von einigen Fernsehzeitschriften – die meisten Deutschen Geld auf den Tisch legen. Während die einstigen Giganten wie „Spiegel“ oder „stern“ längst meilenweit von der siebenstelligen Hürde entfernt sind, steht „Landlust“ noch immer bestens da. Gewinner & Verlierer Titel Verkaufte Auflage II/2016 Jetzt wird es spannend, den weiteren Weg des Heftes unter dem Gruner + Jahr-Dach zu verfolgen. Wird das bis dato unabhängige Heft zum ungeliebten MainstreamMedium, dessen Erfolgskonzept bis zum Ende gemolken wird? Oder beflügelt die Kooperation die Mutter aller „Land“-Magazine? Möglich, wenn man sich den einstigen Independent „11 Freunde“ anschaut: Der segelt seit Juni 2010 unter 51-prozentiger G+J-Flagge und legte jetzt be- Frauenzeitschriften Veränderung* absolut Titel in % Gewinner Verkaufte Auflage Veränderung* II/2013 absolut in % Bild der Frau 777.050 - 43.928 - 5,35 Lego Ninjago 148.255 38.573 35,17 Freizeit Revue 724.827 - 38.193 - 5,01 TV 4Wochen 191.868 21.939 12,91 Neue Post 579.253 -38.434 - 6,22 TV für mich 354.162 19.742 5,9 Brigitte 479.158 - 36.553 - 7,09 LTB 229.554 18.538 8,79 Freizeitwoche 433.098 - 3.968 - 0,91 97.725 18.367 23,14 Das neue Blatt 406.554 - 17.621 - 4,15 tina 366.868 - 22.671 - 5,82 die aktuelle 353.958 - 16.666 - 4,5 Bravo Girl! tv top 118.777 16.705 16,37 11 Freunde 96.313 15.967 19,87 P. Lillifee Bastelz. 40.677 14.661 56,35 auto motor & sport 359.619 13.785 3,99 Daheim in Dtl. 101.482 12.839 14,48 Quelle: IVW / * Veränderung im Vergleich zu II/2015 Lifestylemagazine Verlierer Das Haus 1.083.910 - 221.316 - 16,96 Glamour 191.084 - 111.476 - 36,84 TV Digital Landlust 1.609.929 - 97.501 - 5,71 946.159 - 93.796 - 9,02 Titel Verkaufte Auflage II/2016 Men's Health 161.636 140.431 3.063 2,23 135.566 - 32.134 - 19,16 108.617 - 1.153 - 1,18 1.020.269 - 92.362 - 8,3 1.059.659 - 85.398 - 7,46 Flow Zeit Campus 96.885 Herzstück 96.087 - 79.345 - 7,29 tv14 2.277.079 - 77.671 - 3,3 in % - 11,84 Fit for Fun TV Spielfilm plus 1.008.439 absolut - 21.716 Playboy TV Movie Bild am Sonntag Veränderung* InStyle 317.607 - 72.600 - 18,61 GQ 93.814 - 16.021 - 14,59 freundin 279.681 - 71.204 - 20,29 cinema 62.732 - 3.344 - 5,06 Quelle: IVW / * Veränderung im Vergleich zu II/2015 Quelle: IVW / * Veränderung im Vergleich zu IV/2015 5 rundy 8 • 2. August 2016 achtlich zu, ausgerechnet im Liga-Endspurt und im Vorfeld der Fußball-EM. Während die traditionellen Titel „Kicker“ und „Sport Bild“ verloren, ging es zweistellig aufwärts. Für Chefredakteur Philipp Köster ist dies aber nicht sonderlich außergewöhnlich. „Traditionell erfreuen sich die ‚11Freunde’-Ausgaben zu großen Turnieren immer großer Beliebtheit“, sagt er. „Gerade weil wir stets versuchen, einen unkonventionellen und überraschenden Blick aufs Turnier zu werfen. Das kommt angesichts der ritualisierten Sportberichterstattung offenbar ganz gut beim Leser an.“ Dass „11 Freunde“ aber nicht nur bei den Verkaufszahlen, sondern auch der ma-gemessenen Reichweite positiv abschnitt – mit einem Plus von 0,22 Millionen neuen Lesern der elfterfolgreichste Titel – wird ihn dennoch freuen. Laut ma ging es aber auch für die Konkurrenz aufwärts. Das ist noch lange nicht das Print-Ende Auch deshalb lässt sich Axel Springer vom „Sport Bild“Auflagenverlust nicht einschüchtern. Mit dem Start der neuen Ligasaison Ende August bringt der Verlag daher erstmals die tägliche Zeitung „Fußball Bild“, in der die komplette FußballBerichterstattung der einzelnen „Bild“-Regionalausgaben und Online-Angebote gebündelt werden. Getestet wird das Heft zu Anfang mit 60 000 Exemplaren in München – und Stuttgart. Die Auswahl des zweiten Standorts muss man nicht nachvollziehen können. Während München mit den Bayern natürlich eine Fußball-Hochburg ist, müssen die Stuttgarter jetzt Zeitungen Titel Verkaufte Auflage II/2016 erstmal wieder um den Aufstieg in die erste Liga spielen. Ob da Zeit für die Lektüre der Berichte aus Dortmund und Wolfsburg bleibt? Sei’s drum. Redaktionsleiter Matthias Brügelmann ist optimistisch und sagt, mit dem Heft, wie es es seit Jahren in Spanien, Frankreich und Italien gibt, ginge der Traum der Redaktion in Erfüllung. Derweil schwärmt Managing Director Frank Mahlberg von einem innovativen Produkt. Innovativ? Auf dem Skizzenpapier erinnert die Zeitung noch an den Versuch des Kleinverlegers Michael Hahn, der 2010 mit „Der Sport-Tag“ ebenfalls eine tägliche Zeitung herausbrachte und nach dem Start in einzelnen Ballungsgebieten eine Auflage von 500 000 Heften anstrebte (siehe „rundy“ 6/2010). Das Blatt hielt kein Jahr durch. Man darf natürlich erwarten, dass Springer ein deutlich zukunftsfähigeres Konzept auf die Beine stellt als ein Kleinverleger. >>> Veränderung* absolut in % 1.956.431 - 263.308 - 11,86 Süddeutsche Zeitung 368.814 - 13.989 - 3,65 FAZ 256.188 - 9.293 - 3,50 Handelsblatt 125.924 2.985 2,43 Aktuelle Zeitschriften Tageszeitungen Bild/B.Z. Wochenzeitungen BamS Ges. 1.008.439 - 79.345 - 7,29 Die Zeit 504.779 965 0,19 Titel II/2016 Der Spiegel II/2016 771.450 Veränderung* absolut - 51.311 in % - 6,24 Stern 704.729 - 31.596 - 4,29 Focus 477.965 - 23.539 - 4,69 Bunte 475.990 - 38.955 - 7,56 SUPERillu 280.878 - 18.659 - 6,23 Sportzeitschriften TV-Zeitschriften Titel Verkaufte Auflage Quelle: IVW / * Veränderung im Vergleich zu II/2015 Quelle: IVW / * Veränderung im Vergleich zu II/2015 Verkaufte Auflage Mit ambitionierten Plänen: Axel Springers tägliche Fußball-Zeitung (Dummy-Cover) Veränderung* absolut Titel 2.277.079 - 77.671 - 3,3 TV Digital 1.609.929 - 97.501 - 5,71 Veränderung* II/2016 absolut 348.525 - 22.287 kicker Montag 152.024 - 11.958 - 7,29 135.574 - 1.836 - 1,34 in % tv14 Verkaufte Auflage Sport Bild in % - 6,01 TV direkt 1.092.931 - 34.607 - 3,07 kicker Donnerstag TV Spielfilm plus 1.059.659 - 85.398 - 7,46 11 Freunde 96.313 15.967 19,87 Bravo Sport 72.414 - 18.947 - 20,74 Mountainbike 66.808 6.297 10,41 Hörzu 1.038.901 - 47.708 - 4,39 TV Movie 1.020.269 - 92.362 - 8,3 Quelle: IVW / * Veränderung im Vergleich zu II/2015 Quelle: IVW / * Veränderung im Vergleich zu II/2015 TOP-THEMA 6 rundy 8 • 2. August 2016 >>> Wie relevant es in Smartphone-Zeiten ist, ist dennoch fraglich. Doch die Gunst des Käufervolkes ist ohnehin nicht zu berechnen. Dass die großen Programmies wie „TV Movie“ und „TV Spielfilm“ kontinuierlich verlieren, kleinere Titel wie „TV 4Wochen“ aber zu den Gewinnern gehören, kann doch nicht nur mit dem geringeren Coverpreis begründet werden. Kleiner Preis, große Wirkung: „TV 4Wochen“ Der Primus lässt Federn Zumal Bauers „tv 14“, ebenfalls mit kleinem Coverpreis versehen, auch einen Rückgang bei der verkauften Auflage hinnehmen musste. Das Magazin verlor zwar im Verhältnis nur marginal, aber es verlor. Auch bei der maReichweite. Das hindert Bauer natürlich nicht, lobende Worte für den Titel zu finden. Denn „tv14“ sei nach wie vor „die weltweit größte Kaufzeitschrift mit einer verkauften Auflage von knapp 2,3 Millionen Exemplaren“, was „fast doppelt so vielen Verkäufen, wie die Nachrichtenmagazine ‚stern’ und ‚Focus’ zusammen erzielen“ entspricht. Und die Reichweite konnte immerhin zur ma Presse 2016 I (6,63 Millionen Leser) gesteigert werden. Im Jahresvergleich ging es aber minmal abwärts. Nichtsdestotrotz bleibt Bauer der Spitzenreiter der deutschen Verlage. „Fast jeder zweite Deutsche (46 Prozent) liest eine Zeitschrift von Europas größtem Zeitschriftenverlag“, verkündet das Unternehmen stolz – und verweist darauf, „insbesondere bei den Frauen“ die Nummer eins zu Gewinner & Verlierer Lifestylemagazine Reichweite Titel II/2016 sein: 19,87 Millionen Leserinnen und eine Reichweite von 56 Prozent. Jedes Verlagshaus sucht sich eben seine bevorzugte Zielgruppe aus, um seine Stärken herauszustellen. „Der Spiegel“ betont darum zum wiederholten Male, „stärkster ma-Kauftitel in gehobenen Zielgruppen“ zu sein, womit „Akademiker (1,59 Millionen Personen mit Hochschulabschluss / 21,5 Prozent Reichweite), Einkommensstarke (1,08 Millionen Personen mit einem eigenen Nettoeinkommen von 3000 Euro und mehr / 24,7 Prozent Reichweite) und berufliche Entscheider (0,70 Millionen Selbstständige mit mehr als 50 Beschäftigten, Freiberufler sowie leitende Angestellte und Beamte / 20,1 Prozent Reichweite)“ gemeint sind. Stellt sich nur die Frage, II/2015 Veränd.* Titel in Mio Gewinner Reichweite II/2016 II/2015 Veränd.* in Mio Fit for Fun 1,14 1,26 - 0,12 Gala 3,19 2,58 0,61 Men's Health 1,01 1,10 - 0,09 Auto Bild 3,43 2,90 0,52 Playboy 0,84 0,96 - 0,12 Sport Bild 4,53 4,14 0,39 GQ 0,69 0,56 0,13 Der Spiegel 6,44 6,11 0,33 Neon 0,69 0,77 - 0,08 auto motor und sport 2,40 2,09 0,31 cinema 0,50 0,56 - 0,06 stern 6,83 6,52 0,31 essen&trinken 1,26 0,99 0,27 Computer Bild Spiele 1,76 1,50 0,26 Bunte 3,92 3,68 0,23 Brigitte 2,76 2,53 0,23 Quelle: Axel Springer AG / * Veränderung im Vergleich zu ma 2015 Print II TV-Zeitschriften Titel Verlierer Reichweite II/2016 rtv 9,95 10,33 - 0,38 rtv 9,95 Prisma 5,97 6,34 - 0,37 tv14 tv14 6,68 6,98 - 0,30 Prisma Eltern 0,80 1,06 - 0,26 TV Spielfilm 4,74 5,00 - 0,25 15,13 - 0,24 ADAC Motorwelt 14,89 II/2015 Veränd.* in Mio 10,33 - 0,38 6,68 6,98 - 0,30 5,97 6,34 - 0,37 TV Movie 4,91 5,07 - 0,16 TV Spielfilm 4,74 5,00 - 0,25 TV Digital 3,86 3,87 - 0,02 auf einen Blick 2,15 2,35 - 0,20 Hörzu 3,72 3,74 - 0,02 tv pur 1,33 1,53 - 0,19 tv Hören und Sehen 3,12 3,23 - 0,11 Bild+Funk 0,59 0,76 - 0,18 auf einen Blick 2,15 2,35 - 0,20 BILD am Sonntag 8,50 8,66 - 0,17 TVdirekt 2,02 2,05 - 0,03 Quelle: Axel Springer AG / * Veränderung im Vergleich zu ma 2015 Print II Quelle: Axel Springer AG / * Veränderung im Vergleich zu ma 2015 Print II 7 rundy 8 • 2. August 2016 ob es nur die „gehobene Zielgruppe“ sein sollte, die sich der politischen Diskussion in einem hochwertigen Magazin stellen sollte? Der Coverpreis von 4,60 Euro spricht jedoch dafür, dass der Verlag nicht für die breite Masse produziert. Das zeigt sich auch in der verkauften Auflage, die weiter nach unten weist. Tageszeitungen sind out Das gilt darüber hinaus für die überregionalen Tageszeitungen. „Bild“ in Kombination mit „B.Z.“ hängt nach Verlusten weiterhin unter der Zwei-Millionen-Marke. „SZ“ und „FAZ“ müssen ebenfalls Einbußen hinnehmen. Einzig das „Handelsblatt“ legte zu, doch die Zeitung nimmt mit ihrem Fokus auf Wirtschaft und Finanzen auch eine Son- derstellung ein. Dass es nicht nach unten ging, führt Verlagschef Gabor Steingart neben dem „Qualitätsjournalismus“ seines Blatt übrigens auch auf den seit Anfang des Jahres aktiven Wirtschaftsclub zurück. „Seit Clubstart im Januar ist die bereits traditionell niedrige Kündigerquote noch einmal spürbar zurückgegangen. Es gibt jetzt mehr als einen Grund, die Zeitung zu abonnieren – und ihr treu zu bleiben“, freut er sich. Das ändert aber nichts daran, dass sie Mitbewerber schlechter abschneiden. Sind die Zeiten nicht-spezifischer, überregionaler Informationsmedien vorbei? Haben sich Schlagwörter wie „Lügenpresse“ in den Käuferköpfen festgesetzt? Ein Blick auf das Fernsehgeschäft könnte dies belegen. Laut Forsa-Umfrage würden Aktuelle Magazine Titel Reichweite II/2016 II/2015 Veränd.* in Mio stern 6,83 6,52 0,31 Der Spiegel 6,44 6,11 0,33 Focus 4,28 4,18 0,10 Bunte 3,92 3,68 0,23 SUPERillu 2,46 2,35 0,11 nämlich 58 Prozent der Deutschen auf einen öffentlichrechtlichen Nachrichtensender verzichten. Und die, die ihn befürworten, würden nicht mehr Geld für das Medium bezahlen wollen. Allerdings gab die deutliche Mehrheit der Befragten an (73 Prozent), Fernsehen als Informationsquelle zu bevorzugen. Tageszeitungen kommen nur auf 44 Prozent. Bei allen Zahlenspielen und Analysen ist sich Julia Scheel, Vorstand Publikumszeitschriften der agma, übrigens sicher: „Die Deutschen lieben Zeitschriften, denn nach wie vor werden sie von neun von zehn Personen über 14 Jahren genutzt. Dies beweist einmal mehr die unverändert hohe Bedeutung von Magazinen im Medienmarkt.“ Und sie legt blumig nach: „Zeitschriften bieten Mediengenuss mit allen Sinnen, faszinieren und binden Aufmerksamkeit.“ Es wäre wünschenswert, wenn sich diese statistisch erhobene Faszination auch wieder in hart aufgezeichneten Verkaufszahlen messen lassen würde. Christian Schmidt Sportmagazine Quelle: Axel Springer AG / * Veränderung im Vergleich zu ma 2015 Print II Titel Reichweite II/2016 Reichweite II/2016 Frauenzeitschriften Titel Überregionaler Zeitungserfolg: „Handelsblatt“ II/2015 Veränd.* in Mio Bild der Frau 5,81 5,72 0,09 Gala 3,19 2,58 0,61 tina 2,43 2,57 - 0,13 Brigitte 2,76 2,53 0,23 Freizeit Revue 2,20 2,36 - 0,16 Neue Post 2,22 2,05 0,17 II/2015 Veränd.* in Mio Sport Bild 4,53 4,14 0,39 kicker-sportmagazin 3,00 2,97 0,03 11 Freunde 1,02 0,79 0,22 Quelle: Axel Springer AG / * Veränderung im Vergleich zu ma 2015 Print II Automagazine Titel Reichweite II/2016 ADAC Motorwelt II/2015 14,89 Veränd.* in Mio 15,13 - 0,24 die aktuelle 1,81 1,92 - 0,10 Auto Bild 3,43 2,90 0,52 freundin 1,90 1,84 0,06 auto motor und sport 2,40 2,09 0,31 Für Sie 1,62 1,59 0,03 ACE Lenkrad 0,95 0,99 - 0,04 Das goldene Blatt 1,76 1,57 0,19 Auto Zeitung 0,81 0,65 0,16 Quelle: Axel Springer AG / * Veränderung im Vergleich zu ma 2015 Print II Quelle: Axel Springer AG / * Veränderung im Vergleich zu ma 2015 Print II INTERVIEW 8 ! V I TA n Udo Zöllner Der Geschäftsführer und Chefredakteur der tv-magazin & media GmbH & Co. KG war Verleger diverser Anzeigenblätter, darunter des „Koblenzer StadtAnzeigers“, einst das dort auflagenstärkste Heft seiner Art. Zudem übernahm Zöllner bei verschiedenen Tages- und Wochenzeitungen, Fernsehsendern sowie Magazinen Verantwortung. Sein Kinder-Programmie „Wackelzahn“ brachte ihm 2013 einen Juror-Posten bei der Vorausscheidung der „Emmy Awards“. Seit 2015 erscheint seine vormals kostenlos vertriebene Programmzeitschrift „meinTV – magazin“ bundesweit am Kiosk. rundy 8 • 2. August 2016 Die Zeit ist reif Mehr meinTV Internet ist nicht alles! Udo Zöllner glaubt an die Zukunft des Gedruckten und schickt seine Programm zeitschrift „meinTV – magazin“ nicht mehr monatlich, sondern alle zwei Wochen ins Rennen. ? Im Juni 2015 ist ihre zuvor kostenlose Fern sehzeitschrift „meinTV – magazin“ erstmals an den Kiosk gegangen. Wie zu frieden sind Sie mit der Entwicklung? ! Sehr zufrieden. Aber in der Entwicklung eines Print titels ist immer noch Luft nach oben. Es kommt immer darauf an, was man daraus macht oder daraus lernt. Ich bin immer offen für neue Entwicklungen, Trends und auch kritische Fragen. Sich täglich mit seiner Meinung und der Sache, für die man sich einsetzt, kritisch auseinanderzusetzen, das ist wie eine Art Schlüssel zum Erfolg. Nur darf man sich dabei nichts vormachen und in Eigenlob verfallen, sollte mal etwas ganz besonders Filialen von Aldi-Süd verteilt. Dann haben wir den Schritt in die Kiosk-Titel gewagt und sind auch gleich angenommen worden. Unsere Anzeigen-Kunden haben wir auch dafür begeistern können. Sie fanden prima, das einer „so etwas“ macht in der heutigen Zeit. Und heute, nach etwas über einem Jahr, verlegen wir einen 14-tägig erscheinenden Titel. Die erste Ausgabe ist gerade in den Handel gekommen. ? Welche Titel und welche Inhalte sind bei Ihren Le sern besonders beliebt? ! Wenn ich das so mit Bestimmtheit sagen könnte, hätte ich wohl eine Goldader angebohrt. Nein, so aus dem Stehgreif kann man diese „Wer weiterkommen will, darf nicht im Stau auf der Autobahn stehenbleiben.” Für Udo Zöllner ist die vermehrte Erscheinungsweise seines Magazins notwendig, um langfristig zu bestehen. gut laufen. Wir haben es mit unserem TV-Magazin einfach anders gemacht als all die anderen Verlage. Wir sind kostenlos in den Markt gegangen, haben zu Spitzenzeiten über 600 000 Exemplare kostenlos über viele hundert Frage nicht beantworten. Ich habe zwar ein Gefühl dafür, zu wissen, was redaktionell läuft und was nicht, aber zu 100 Prozent ist die Frage von niemandem zu beantworten. Es sei denn, man verpulvert viel Geld in Meinungsumfragen. Das erste 14-tägige „meinTV – Magazin“ Und das wollen wir uns nicht leisten. Es geht ja auch so. Etwas Bauchgefühl, gemischt mit Lebenserfahrung, Marktbeobachtung und beruflicher Spürnase – und schon weiß man, wo man dran ist bei den Leserinnen und Lesern. Ehrlich gesagt, frage ich aber auch schon mal im Freundesund Verwandtenkreis nach, wem was in unserem TVMagazin gefällt. Nicht gerade repräsentativ, aber kosten sparend. Meine Kernantwort zur Frage: Mode-, Wellness-, Beauty-, und Gesundheitsthemen sind besonders wichtig. Denn hübsch aussehen möchte ja jeder gerne und gesund sein auch. ? Was hat Sie dazu bewo gen, die Erscheinungs frequenz zu erhöhen? ! Es hat sich einfach so ergeben. Die Zeit war reif für die- 9 rundy 8 • 2. August 2016 „meinTV – magazin“ führt durch zwei Wochen Fernsehprogramm mittels täglich sechs Seiten Programmlisting und zahlreichen redaktionellen Empfehlungen. So sind jeder Programmwoche zwei Highlightseiten vorgeschaltet. sen Schritt. Denn wir sind mit der verkauften Auflage nicht so recht weiter gekommen. Jedenfalls nicht so schnell, wie wir es gerne gehabt hätten. Und wenn etwas nicht so läuft, wie man es will oder man damit nicht zufrieden ist, dann muss man was ändern. Nur in der Veränderung liegt die Zukunft, und nichts bleibt wie es ist. Das ist ein ganz natürlicher Vorgang. Dies ist nicht nur eine Lebensweisheit, sondern gilt auch für den beruflichen Erfolg. Wer weiterkommen will, darf nicht im Stau auf der Autobahn stehenbleiben. Natürlich stehen bei einem solchen Schritt, in den 14-tägigen Zeitschriftenmarkt zu gehen, auch wirtschaftliche Überlegungen im Vordergrund und die Wünsche unserer Anzeigenkunden und der Leserinnen und Leser. ? Was ändert sich für die Leser? ! Er bekommt in erster Linie einfach ein aktuelleres TVMagazin. Wissen Sie, sechs Wochen mit dem Programm in die Zukunft zu schauen, bereitet schon seit eh und je Verlegern von Vier-Wochen-TVMagazinen Kopfzerbrechen. Durch die Produktionszeit und die vielen kurzfristigen Programmänderungen, die fast täglich in der Redaktion von den Sendern einlaufen, kann man aus meiner Sicht überhaupt nicht mit einem topaktuellen Programm auf den Markt kommen. Diese Schwäche akzeptieren die Kunden zwar, können aber doch nicht so richtig zufrieden sein mit dem, was sie gekauft haben. Bei den 14-Tage-Titeln sieht das schon anders aus. Die haben eine bessere Akzeptanz im Markt, bei Leserinnen und Lesern und den Kunden. Und darauf bauen und hoffen auch wir. Zumal es aber dann immer noch daran liegt, wie so ein Heft aussieht. In der Programmpräsentation und dem Umfeld. Das ist zwar Geschmackssache, aber enorm wichtig im Zeitungsregal und bei der späteren praktischen Nutzung. Wir haben z. B. jetzt sechs Seiten Programminformationen für einen Tag. Früher waren es vier Seiten. ? Einige Bestandteile fallen weg. Warum? ! Viel ist eigentlich nicht weggefallen. Früher hatten wir 164 Seiten in einer Ausgabe, heute produzieren wir für den gleichen Programmzeitraum 264 Seiten. Und mit 79 Cent gegenüber früher 98 Cent je Ausgabe haben wir unseren Leserinnen und Lesern ein zusätzliches Geschenk gemacht. Unter dem Strich dür- fen sich die Kunden unseres „meinTV – magazins“ auf jeden Fall freuen. Hier punkten wir zudem mit einem viel aktuelleren Tagesprogramm, breiteren Programmspalten, teils größeren Schriften für die bessere Lesbarkeit und mit mehr Unterhaltung im Heft. Mal ganz abgesehen von unserem umfangreichen ExtraProgramm-Heft für Kinder. Hier gibt unsere Redaktion Tipps, welche Sendungen für welches Alter geeignet erscheinen. Das ist eine prima Entscheidungshilfe für die Eltern bei der Filmauswahl. ? Sie haben bereits jetzt mit Sendern, Unternehmen und Prominenten koope rieren können, um dem „meinTV – magazin“ exklu sive Inhalte wie Kolumnen zu ermöglichen. Welche weiteren sind für die Um stellung geplant? ! Die Umstellung ist ja schon brandaktuell gelaufen. Wir werden uns aber nicht auf unserem Hintern ausruhen und versuchen, immer am Ball zu bleiben. Natürlich stehen neue Kooperationen mit Sendern und großen Unternehmen in den Startschuhen. Einige der Vorhaben setzen wir sogar schon in Kürze um, eine Kooperation mit einem Großunternehmen ... >>> ! K ON K RET meinTV – magazin erscheint künftig alle 14 Tage donnerstags mit einer Druck-Auflage von 150 000 Exemplaren zum Preis von 79 Cent. Der sechsseitige Programmteil pro Tag enthält 45 Sender mit redaktionellen Empfehlungen, zudem gibt es vorgeschaltete Wochentipps und einen Mantelteil mit Berichten zu Mode, Beauty, Gesundheit und mehr. Als Extra liegt das 12-seitige Kinderprogrammheft „Wackelzahn“ bei. Anzeigen im Programmteil können ab 400,Euro gebucht werden, eine ganze Seite im Innenteil kostet 9500,- Euro. •[email protected] •www.tv-magazin.net 10 INTERVIEW rundy 8 • 2. August 2016 ? Die Bauer Media Group veröffentlichte kürzlich eine Analyse, die besagt, dass 14-tägliche TV-Maga zine den stärksten Reich weitenaufbau besitzen (siehe Kasten links). Was macht ein 14-tägliches Ma gazin so besonders? Der reichhaltige Mantelteil im „meinTV – magazin“ widmet sich unter anderem Reisethemen und stellt die aktuellen Kino- und DVD-Starts vor. ! K ON K RET n 14 Tage siegt Während Spots und Banner nach einer kurzen Einblendung wieder verschwinden, bleibt Werbung in Zeitungen und Zeitschriften für längere Zeit präsent. Die Bauer Media Group („TV Movie“) weist auf ein Media Scan Verfahren hin, das besagt, dass 14-tägige TV-Magazine die höchste Mehrfachnutzung und den stärksten Reichweitenaufbau generieren und somit für Werbetreibende besonders attraktiv sind. „Das TV-Magazin ist so fest in den Haushalten der Deutschen verankert, wie kein anderes Printmedium“, weiß Sven Dams, Verlagsgeschäftsführer der Bauer Programm KG. >>> ... folgt auf den Schritt. Das wird ein echter Knaller, darf ich Ihnen sagen. Da werden unsere Mitbewerber am Markt staunen. Mehr kann und möchte ich dazu noch nicht sagen. Künftig wird es das „meinTV – magazin“ auch als ProgrammApp geben. Das eröffnet für uns alle ganz neue Chancen. Wir liegen hier voll im Wind der aktuellen Entwicklungen und segeln mit großen Erwartungen in die Zukunft. Man sollte den elektronischen Markt von Internet & Co. zwar nicht überbewerten, aber man muss ihn im Auge behalten und dabei sein, wenn es darum geht, auf Etappenziele zuzusteuern. Wer will schon gerne all die anderen davonsegeln sehen. ? Was muss eine Pro grammzeitschrift bieten, um langfristig gegen elek tronische Programmführer bestehen zu können? ! Ich habe darüber einmal einen Vortrag im Leipziger Kongresscentrum gehalten. Zum Staunen der Anwesenden habe ich hier eine Lanze für das Printprodukt TV-Magazin gebrochen. Es ist ja auch so, Print stirbt nicht so schnell aus. Allen Unkenrufen zum Trotz. Nur die Märkte und Produkte werden sich verschieben und ändern. Es ist wie in einer multikulturellen Großstadt. Alle leben zusammen und ergänzen sich. Für Print-TV-Magazine heißt das, sie werden immer eine sinnvolle Ergänzung in der Programmsuche und Senderauswahl zu elektronischen Programmführern sein. Mal mehr, mal weniger genutzt. Aber sie bleiben. Davon können Sie ausgehen. ? Wie wichtig ist der Facebook-Auftritt vom „mein TV – magazin“? ! Das, wie gerade gesagt, darf man nicht überbewerten. Facebook ist nicht die Welt. Und wenn die untereinander verknüpften Nutzer solcher Angebote irgendwann mal in sich gehen und merken, dass sie aus meiner Sicht im Grunde genommen nur das vorgesetzt bekommen, was sie lesen sollen, dann weiß ich nicht, ob da eine gut gemachte Nachrichtensendung nicht professionellere und zuverlässigere Informationen liefert. Welche, auf die man sich aus Profihand verlassen kann. Wir sind auf Facebook, sehen aber nicht sonderliche Vorteile darin. ! Die Aktualität im Programm. Hinzu kommt das oft größere Informationsangebot zu den einzelnen Sendern. Wir haben ja jetzt auch sechs und damit zwei Seiten mehr im Programm-Listing im Heft als bisher, dazu noch viele Tipps und Infos rund um die farblich fein abgestuften Tagesseiten, zur besseren Gesamtübersicht im Nutzerverhalten unserer Leserinnen und Leser. Und da sind die Millionen Menschen mehr, die sich für ein 14-Tage-Programmie interessieren und es kaufen. 14-tägig erscheinende TVMagazine zählen zu den FirstClass-Fernsehzeitschiften bei den Käufern. ? Wie ist „meinTV – maga zin“ bis dato bei der wer benden Wirtschaft aufge nommen worden? ! Gut. Einfach gut. Hier liegen wir voll in unseren Er wartungen. ? Welche Entwicklung er hoffen Sie sich durch die Umstellung? ! Natürlich in erster Linie noch zufriedenere Leserinnen und Leser. Und dass unser mit Liebe gemachtes „mein TV – magazin“ viele neue Freunde findet in dem großen Markt der TV-Zeitschriften. Menschen halt, die es zu schätzen wissen, welche Arbeit in so einem Produkt steckt und diese Arbeit für ihren ganz persönlichen, gemütlichen Fernseh abend nutzen. Das Interview führte Christian Schmidt MUSIK rundy 8 • 2. August 2016 11 Maries stechen in See Musikindustrie Laut Bundesverband Musikindustrie ist der deutsche Musikmarkt im ersten Halbjahr 2016 um 3,6 Prozent gewachsen. Vor allem sind dabei die Erlöse aus den Abos und werbefinanzierten Zugängen bei Streaming-Diensten verantwortlich, die um 88 Prozent zunahmen. Die CD bleibt mit 52,3 Prozent Umsatzsab anteil Spitzenreiter. CD-Tipp Zwei Jahre nach dem Debüt „Wie weit ist weit weg“ (siehe „rundy“ 14/2014) legt das Duo Les Maries mit „Goldene Flaute“ den Nachfolger vor. Mit „Jimmy“ steigt das von David Young (Element of Crime) produzierte Gespann schneller ein als beim Debüt, serviert ansonsten aber den bewährten, eingängigen Mix aus Chansons cs und Seemannsliedern. Wechsel an der Spitze Personalie Zum 15. August tritt Patrick Mushatsi-Kare ba als General Manager bei Universal Music Deutschland an. Er folgt auf Cornelius Ballin, der nach Österreich wechselte. Mushatsi-Kareba arbeitete zuvor bei Apple und verantwortete dort das Musikgeschäft in Deutschland, Österreich, Italien, Schweiz und im PAN Europe-Länderverbund. sab Doppelte Glückwünsche Jubiläum Musikproduzent Frank Farian hat gleich zwei Gründe zum Feiern. Am 18. Juli beging er seinen 75. Geburtstag, gleichzeitig kehren seine größten Hits von Boney M. zurück. Das gleichnamige Musical geht ab Februar 2017 auf Tournee. sab Klassiker-Gala Ehrung In Berlin wird am 9. Oktober der „Echo Klassik“ verliehen. Schon jetzt stehen zahlreiche Gewinner der insgesamt 57 Auszeichnungen in 22 Kategorien fest. Wie die Deutsche Phono-Akademie mitteilte, wird unter anderem der im März verstorbene Dirigent Nikolaus Harnoncourt posthum für seine letzten Beethoven-Einspielungen geehrt. In der Kategorie „Klassik ohne Grenzen“ werden Andrea Bocelli und Sa lut Salon ausgezeichnet. Das ZDF überträgt die Gala. sab © Nino Munoz Zunahme der Verkäufe Alicia Keys setzt sich gegen Rassismus ein und unterstützt die „Black Lives Matter”-Bewegung. Politische US-Musiker Aufruhr Als der Polizist George Zimmerman 2013 nach dem Todesfall des afroamerikanischen Teenagers Trayvon Mar tin freigesprochen wurde, begann die „Black Lives Matter“Bewegung, mit welcher Afroamerikaner auf die Gewalt gegen Schwarze und Rassismus aufmerksam machen wollen. Die Bürgerrechtsbewegung hat inzwischen zahlreiche Prominente Unterstützer wie Beyoncé, Rihanna, Bono und Pharrell Williams gefunden. Rapper Jay Z veröffentlichte dazu kürzlich seinen bereits 2014 geschriebenen Song „Spiritual“. Im Juli produzierten die Musiker den Videoclip „#23WAYS“, in dem sie 23 mögliche Wege, wie ein Schwarzer in Amerika getötet werden kann, aufführen. Initiiert wurde das Projekt von Alicia Keys. sab Problematischer Fall Musikindustrie Das USJustizministerium hat beschlossen, die Lizenzierungspraxis der US-Verwertungsgesellschaften ASCAP und BMI einzuschränken. Diese dürfen nun den Musikverwertern nur noch eine hundertprozentige Lizenzierung anbieten, auch wenn sie die Rechte nur teilweise verwalten. Arbeiten Autoren beider Musikverwerter gemeinsam an einem Stück, können die Rechte nur von einer Verwertungsgesellschaft erworben werden – die Preissetzung wird erheblich erschwert. Die Leidtragenden sind einmal mehr die Künstler. Das Independant Music Publishers Forum (IMPF) bezeichnet die Entscheidung als „absolute Katastrophe“. IMPF-Vize-Präsident Prof. Dr. Budde mahnt, dass sich das Dekret über internationale Handelsprotokolle hinwegsetzte. sab Hoch hinaus mit Musik TV Der Musiksender VIVA startete am 15. Juli unter dem Titel „VIVA Fahrstuhlmusik“ eine Show, in welcher Künstler wie Max Gie singer (Foto), Adam Green und Teesy in verschiedenen Aufzügen Überraschungsauftritte geben. sab Garrett on Tour 2017 Tour Der Geiger David Gar rett (Foto) sorgt zurzeit mit einer Millionenklage gegen seine Exfreundin und dem Vorgehen gegen ein „stern“Interview für Aufsehen. Allen Schlagzeilen zum Trotz geht er ab dem 19. März nächsten Jahres mit dem S i n f o n i e o r chester Basel und Dirigent Dennis Russell Davies auf Deutschland-Tournee. Thema der Konzerte ist eine Hommage an Tschaikowsky. sab Auszeichnung für Gerassimez Ehrung Am 12. September wird in Berlin der Musikpreis des Verbandes der Deutschen Konzertdirektion e. V. (VDKD) vergeben. Die Auszeichnung, die mit 10 000 Euro dotiert ist, geht in diesem Jahr an den Percussionisten Alexej Gerassimez. Der gebürtige Essener veröffentlichte 2012 seine erste Solo-CD, wirkt als Gastdozent am Birmingham Conservatoire und gewann bereits mehrere Wettbewerbe. sab 12 KURZ UND KRITISCH ! rundy 8 • 2. August 2016 G A S T K OMMENTAR ! Zum Leistungsschutzrecht D Prof. Dr. Robert Schweizer, Kanzlei Prof. Schweizer „Wollte man bei jedem Gesetz annehmen, das Gesetz sei gescheitert, gäbe es keine Rechtsordnung mehr.“ ie „SZ“ befindet sich im Anmerkungen Recht. Was die Kritiken 1. § 87 f Abs. 1 Satz 1 UrhR-Gesetz, um den im Münchener gegen die EntscheidunFall gestritten wird, bestimmt: gen des Landgerichts München I und des Oberlandesgerichts (1) Der Hersteller eines Presse erzeugnisses (Presseverleger) München zum Leistungsschutzhat das ausschließliche Recht, recht außer Acht lassen! das Presseerzeugnis oder Teile hiervon zu gewerblichen ZweDas OLG München hat am 21. cken öffentlich zugänglich zu Juli 2016 verhandelt und zumachen, es sei denn, es hangunsten der Presse entschieden. delt sich um einzelne Wörter Die Parteien waren: oder kleinste Textausschnitte. a. Die Dokumentations- und InformationsZentrum München 2. Kein Gesetz kommt ohne sog. unbestimmte Rechtsbegriffe GmbH (DIZ), welche im Aufaus. Ein Beispiel bildet das trag der „SZ“ die NutzungsBundesdatenschutzG, das rechte an den Inhalten der von Anfang an Begriffe wie Zeitung verwertet. „berechtigte Interessen” und b. Das vor wenigen Jahren ge„schutzwürdige Belange” gründete Start-up uberMeund noch mehr unbestimmtrics, welches kundenspezite Rechtsbegriffe verwendet. fisch die gesamte Online- und Die Kritiker werden jedoch Offline-Medienlandschaft nicht das BDSG wegen dieser beobachtet und Ergebnisse Begriffe als Kollateralschaden zu einem bestimmten Thema verteufeln. anschließend umfangreich aufbereitet. uberMetrics er- 3. Anscheinend haben sich die Kritiker der Münchener Rechtstellte hierzu Auszüge aus sprechung, aber bislang auch bestimmten Artikeln von teilalle Gerichte nicht darum weise bis zu 250 Zeichen, und gekümmert, wie der Gesetzes verlinkte auf die Quelle. geber bei der Verabschiedung Kritisiert wird die Münchener des § 87 f UrhG am 1. März Rechtsprechung so heftig wie 2013 den Begriff „kleinste unangemessen diese Kritik ist. Textmenge” im Bundestag Ein Beispiel für diese heftige verstanden hat. Kritik: „Kollateralschäden eines unsin- 4. Die schriftlich festgehaltenen Reden der Abgeordneten im nigen Gesetzes”. Kritisiert wird Bundestag reichen aus, um zum Münchener Fall, dass das den Begriff zu definieren. Kriterium „kleinste Textmenge“, die das Leistungsschutzrecht er- 5. Die Auslegung nach den anerkannten methodischen laubt, untauglich sei. Grundsätzen erfolgt nach diesem vom Gesetzgeber vorgegebenen Sinn und Zweck. Nämlich danach, ob der Text „eine verlagstypische Leistung” ist oder (noch) „eine originäre Leistung der Suchmaschine”, die beschreibend „lediglich das Auffinden des gewünschten Suchbegriffs ermöglichen” soll. 6. Es geht somit nur um eine allenfalls durchschnittlich schwierige Auslegungs aufgabe! 7. In einer Verbandserklärung der Start-ups vom 26.7. heißt es sogar, das Gesetz sei gescheitert. Wollte man bei jedem Gesetz mit allenfalls durchschnittlichen Auslegungsschwierigkeiten annehmen, das Gesetz sei gescheitert, gäbe es keine Rechtsordnung mehr. 8. Um festzustellen, dass Snippets mit 200 Zeichen oder noch mehr, wie teilweise im Münchener Fall, keine „kleinste Textausschnitte” sind, reicht im Übrigen der gesunde Menschenverstand aus. 9. Bedauerlich ist, dass Journalisten bei ihrer heftigen Kritik gegen das Leistungsschutzrecht nicht erkennen, dass sie in Wirklichkeit gegen den Journalismus argumentieren. Hinweise zum Leistungsschutzrecht finden Sie auf der Homepage www.schweizer.eu. Mickich bleibt im Amt Kucharski kickt DuMont wächst G+J befördert TV „Focus“ meldet, dass Sonia Seymour Mikich, 54, weitere zwei Jahre Chefredakteurin des WDR Fernsehens bleibt. Man wolle im Wahljahr 2017 Kontinuitiät in der publizistischen Führung. Thomas Kleist wurde derweil als SR-Intendant bis Mitte 2023 wiedergewählt. cs Unternehmen Michael Kucharski, Ex-Vize-Präsident von Universal Music, hilft Hertha BSC. Er unterstützt den Bundesligisten bei der Vereinskommunikatics on. Unternehmen Die DuMont Mediengruppe konnte ihren Umsatz im vergangenen Jahr um sieben Millionen Euro auf 546 Mio steigern. Das Gesamtergebnis wuchs um über die Hälfte von 4,9 Mio auf 10,3 Mio Euro. Die Mitarbeiterzahl stieg von 3267 auf 3376. cs Print Zum Juli wurden Eva Spundflasche und Doris Brückner als Digitalchefs der G+J-Titel „Brigitte“ bzw. „Gala“ eingesetzt. Außerdem übernimmt Klaus Dahm für ein Jahr als Elternzeitvertretung von Claudia ten Hoevel die „Grazia“-Chefredaktion. cs THEMA rundy 8 • 2. August 2016 13 Media Analyse ma 2016 Radio II Verpuffter Angriff Marktführerschaft gesichert. Trotz Attacke der ÖffentlichRechtlichen bleibt Hit Radio FFH Spitzenreiter in Hessen. Wen interessiert da schon ein Verlust von 57 000 Hörern? W er ist der erfolgreichste Sender im Radio, dessen Nutzung sich laut MA um 865 000 Hörer zur vergangenen Analyse verbessert hat? radio NRW und Antenne Bayern beanspruchen den Titel jeweils für sich. Eindeutiger ist die Lage in Hessen: Dort hat Hit Radio FFH die Nase vorn. Das wollen die Popkollegen von hr3 natürlich ändern und warben im Frühjahr FFH-Aushängeschild Daniel Fischer ab, gaben ihm eine neue Morningshow – und scheiterten. Fischer kam beim Publikum nicht an und nahm seinen Hut. Man habe „rechtzeitig erkannt, dass die Vorstellungen und Erwartungen in wichtigen Details des Programmmachens auf Dauer nicht zusammenpassen“, sagt hr-Hörfunkdirektor Dr. Heinz Sommer. Und Fischer ergänzt: „Ich habe gespürt, dass meine Stärken im Konzept von hr3 nicht voll zum Tragen kommen.“ Ab August ist er daher wieder bei FFH zu hören. „Der Frontal-Angriff von hr3, die Marktführerschaft von FFH zu erobern, ist komplett gescheitert“, freut sich anlässlich der MA FFH-Chef Hans-Dieter Hillmoth und begründet den Rückgang um 9,7 Prozent mit dem vorherigen Wachstum von 22 Prozent. Wie zufrieden Fischer bei FFH wird, bleibt abzuwarten. Sein vorheriges Refugium am Morgen ist mittlerweile mit Evren Gezer und Horst Hoof top besetzt und wird „immer beliebter“. Das Wechselspiel erinnert an 2008, als FFH-Morningman Johannes Scherer zum hr wechseln wollte, der bereits verkündete Abgang aber doch abgesagt wurde. Heute moderiert Scherer diverse Nachmittagsshows. cs Radionutzung nach soziodemografischen Gruppen* Gruppen Tagesreichweite Top 30 Radios Sender ma 2016 Radio II – Sender (14+) RW* Veränderung** in Tsd. in Tsd. in % radio NRW 1.689 56 3,4 Antenne Bayern 1.203 - 56 - 4,4 SWR3 1.090 - 46 - 4,0 1Live 1.072 55 5,4 WDR 2 1.039 4 0,4 Bayern 1 985 - 42 - 4,1 Bayern 3 777 - 29 - 3,6 NDR 2 771 12 1,6 WDR 4 698 -4 - 0,6 SWR4 BW 540 41 8,2 Hit Radio FFH 529 - 57 - 9,7 MDR 1 Radio Sachsen 467 45 10,7 SWR1 BW 393 16 4,2 radio ffn 376 - 41 - 9,8 hr3 334 13 4,0 MDR Jump 316 33 11,7 bigFM National 308 - 22 - 6,7 MDR Thüringen 269 -1 - 0,4 radio SAW 265 - 13 - 4,7 hr4 257 0 0,0 Antenne Niedersachsen 253 - 61 - 19,4 in Tsd. % MDR Sachsen-Anhalt 246 12 5,1 Personen ab 10 Jahren 57.004 78,7 Klassik Radio 229 61 36,3 10-29 Jahre 12.122 70,1 SWR4 RP 223 - 10 - 4,3 14-49 Jahre 27.505 77,0 RPR1. 218 17 8,5 30-59 Jahre 27.731 82,0 Radio Regenbogen 207 - 22 - 9,6 50 Jahre und älter 27.587 81,5 R.SH Radio Schleswig-Holstein 200 15 8,1 Männer 27.867 78,5 Bremen Total 200 - 23 - 10,3 Frauen 29.137 78,9 Radio 7 197 7 3,7 189 -2 - 1,0 in Ausbildung berufstätig (incl. z.Zt. arbeitslos) nicht berufstätig Rentner/Pensionär * Mo - Fr 6.972 66,5 Radio Hamburg 32.043 82,9 ARD-Sender 11.124 42 0,4 4.155 70,6 Private Sender 11.117 - 98 - 0,9 13.834 79,3 Werbefunk 22.242 - 55 - 0,2 *Bruttoreichweite ø-Stunde, 6 - 18 Uhr, Mo - Sa / **Veränderung im Vergleich zur ma 2016 Radio I 14 INTERVIEW ! EINBLICK n Radio Bob! Seit dem 5. August 2008 sorgt der in Kassel beheimatete Radiosender für rockige Klänge in ganz Hessen und ist das Nachfolgeprogramm von SkyRadio Hessen. Ins Leben gerufen wurde Radio Bob! durch den Einstieg der RegiocastGruppe, die heute 100 Prozent der Anteile hält. Dabei zeichnet sich die Station vor allem durch seine klare Musikstruktur aus, die sich auf das Genre Rock spezialisierte. Im Mai diesen Jahres übernahm Radio Bob! die Sendefrequenz von Radio Nora in Schleswig-Holstein. rundy 8 • 2. August 2016 Radio Bob! strebt auf Des rockt! Gefragter denn je. Radio Bob! ist die klare Nummer drei in Hessen. Wir sprechen mit Programmchef Jan-Hendrik Schmelter über Ideen, Chancen – und Legende Alice Cooper. ? Was unterscheidet Radio Bob! von den hessischen Mitbewerbern? ! Wir trauen uns mehr. Wir haben eine andere Ansprechhaltung, andere Musikauswahl, das macht uns unverwechselbar und zur rockigen Alternative zu allen Mainstreamsendern. Wenn Rock, dann Bob! ? Sie konzentrieren sich auf Rockmusik. Was ist das besondere an dieser Stil richtung? ! Rock ist weit mehr als eine Musikstilrichtung. Rock ist ein Lebensgefühl, steht für Freiheit, Energie, auch Erfolg. Und dieses Lebensgefühl feiern wir, teilen wir mit unseren Hörern. Dass Leidenschaft für Rock übrigens keine Gehaltsgrenzen kennt, zeigt gerade der Edel-Anzug-Hersteller ! Wir müssen uns nicht verbiegen, weichgespült sein, sprich der 16-jährigen BieberBelieverin genauso gefallen wie dem 42-jährigen PhilCollins-Fan. Wir können uns voll auf unseren Markenkern „Rock“ konzentrieren. Gleichzeitig aber eine breite Zielgruppe von 20-50 bedienen, die sich über ihren gemeinsamen Musikgeschmack definiert. ? Bei der aktuellen Ra dio-MA haben Sie einen leichten Hörerverlust hin nehmen müssen. Worauf führen Sie diesen zurück? ! Das stimmt so nicht. Wir konnten beim Hörer pro Tag ausbauen, bei der Tagesreichweite und auch im WHK. Allein beim Hörer pro Durchschnittsstunde sind es zweitausend weniger Hörer als bei „Die Marke Bob! ist bei uns der Star, ganz klar. Das ist auch allen Moderatoren klar.” Jan-Hendrik Schmelter ist seit 2010 Programm geschäftsführer bei Radio Bob! Brioni: Der neue Designchef hat Metallica als Markenbotschafter ausgewählt. ? Welche Vorteile bietet eine solche Spezifizierung im Gegensatz zum Voll programm? unserem Rekordergebnis bei diesem Wert im Frühjahr. Wir sprechen allerdings immer noch von einem Top-Niveau von 102 000 Hörern. Im Zeitraum der letzten fünf Jahre haben wir uns enorm gesteigert und sind mittler- weile die private Nummer zwei in Hessen und in der Zielgruppe der 14-49-Jährigen die Nummer drei im Marktanteil hinter den etablierten Dickschiffen FFH und hr3. ? Da Hit Radio FFH und hr1 größere Rückgänge ver zeichneten, konnten Sie den Rückstand auf diese beiden Sender verringern. Welche Ambitionen haben Sie, den Platzhirschen Hö rer abzuluchsen? ! Der hessische Radiomarkt ist hart umkämpft. Deshalb sind wir natürlich auch ein wenig stolz, dass wir mit unserem kleinen, aber eingeschworenen Team Stück für Stück unseren Teil vom Kuchen vergrößern. Und eins können wir sagen: Wir sind noch nicht satt, Rock ’n’ Roll macht hungrig (lacht). ? Ihr Digitalradio-Angebot ist sehr groß. Wie relevant ist da überhaupt die klassi sche Radio-MA? ! Sie ist natürlich weiter sehr relevant. Radio hat fantastischer Weise eine nach wie vor enorme Nutzung über unseren klassischen Ausspielweg UKW. 80 Prozent aller Deutschen hören täglich mehrere Stunden Radio! Dass wir zusätzlich auch noch die digitalen Kanäle konsequent bespielen, ist quasi unser Zuschlag on top und natürlich absolut relevant, denn hier erzeugen wir nicht nur weitere Reichweiten, sondern 15 rundy 8 • 2. August 2016 ? hr3 und FFH kämpften mehrfach um Moderato ren. Welchen Stellenwert rechnen Sie Ihren Mode ratoren zu? In den Radio Bob!-Digitalkanälen läuft die Musik nonstop ... ! Die Marke Bob! ist bei uns der Star, ganz klar. Das ist auch allen Moderatoren klar, die bei uns aber trotzdem von enormer Bedeutung sind und zwar alle, nicht nur die bekanntesten Namen wie Alice Cooper, Tobias Sammet oder Rik de Lisle. Die Moderatoren repräsentieren ja die Marke, füllen sie mit Leben, mit Haltung und das machen sie ganz toll. Der Dreiklang ist halt wichtig: Marke, Musik, Moderatoren. ? Alice Cooper gehört also zu Ihrem Moderatoren team. Wie ist es zu der Ko operation gekommen? ! Alice personifiziert einen ganz wichtigen Teil der Marke Bob! Er ist authentisch. Genauso wie Tobias Sammet, Frontmann von Edguy, und ebenfalls ein begnadeter Musiker und Teil der weltweiten Rock-Familie. Bei der Auswahl unserer Markenbotschafter ist das Thema Authentizität ganz essenziell, und deshalb waren wir auch sehr froh und stolz, dass Alice als Legende des Rock exklusiv für uns in Deutschland seine Show ausstrahlt. ? Radio Bob! machte den Umstieg auf Digitalradio als einer der ersten. Was erhoffen Sie sich dadurch? ! Wenn Sie unsere Stationvoice fragen würden, die übrigens auch die Stimme von Johnny Depp ist, würden Sie hören: Lasst uns die Botschaft des Rock in jeden Winkel tragen! Und ganz klar, dabei hilft Digitalradio. Radio Bob! ist national hörbar, wir sind aus dem regionalen UKW-Korsett raus und haben die Chance, in ganz Deutschland Fans und Hörer zu gewinnen. ? Digital gilt als Zukunft des Hörfunk. Wie werden Sie sich in diesen Bereichen künftig aufstellen? ! Das ist für uns keine Zukunft, sondern schon Ist-Zustand. Wir werden hier unseren Weg weitergehen und die Vielfalt des Rock in der nicht limitierten Online-Welt unter anderem über ein attraktives Webstream-Portfolio abbilden. Allein im letzten Halbjahr konnten wir über 13 Millionen Sessions für unsere 19 Webstreams verbuchen. Auch unsere neue Website zahlt voll auf diesen Ausbau der OnlineAudioreichweite ein. Das werden wir weiterverfolgen und die Marke Bob! insgesamt noch digital erlebbarer machen. ? Radio Bob! rockt nun auch Schleswig-Holstein. Warum gerade dieses Bun desland? ! Die Kollegen in SchleswigHolstein, die dort den OldieSender Radio Nora betrieben hatten, wollten einen Namenswechsel um mehr Potenzial auszuschöpfen und waren © Radio Bob! auch sehr gut aussteuerbare qualifizierte Kontakte. auf der Suche nach einer klar positionierten Radio-Marke mit digitaler Zukunftsperspektive. Klar, dass ihnen dabei sofort Bob! einfiel (lacht). Jetzt ist die Marke Bob! eben auch im Rock erprobten WackenLand und passt dort unserer Meinung nach super hin. Tobias Sammet ist Sänger der Power-Metal-Band Edguy und einer der Moderatoren des Senders. ? Dort stiegen die Hörer zahlen zuletzt deutlich, während etablierte Sender nachließen. Wieso? ! Wir glauben an die Marke Bob! genauso wie die Kollegen in Schleswig-Holstein, die dort seit dem 2. Mai den Weg des Rock beschreiten. Viele Hörer haben eben das Bedürfnis nach guter Rockmusik im Radio, und das wird zu wenig bedient. Bob! ändert das. ? Wie will Radio Bob! Hö rer in ganz Deutschland gewinnen? ! Indem wir unserer Markenmission treu bleiben und konsequent unseren digitalen Weg verfolgen: Wir habe User und Hörer aus ganz Deutschland auf unserer FacebookSeite und als Nutzer unserer Streams. Es gibt nichts Überzeugenderes als die eigenen Freunde, die dich für eine Marke begeistern. Das Interview führten Eugen Henze und Christian Schmidt ! K ON K RET n myBob! App Die Verantwortlichen der Kasseler Sendestation bewiesen des Öfteren, dass sie ein Gespür für aktuelle Trends und technologische Neuerungen haben. Da verwundert es kaum, dass auch der Smartphonemarkt in Angriff genommen wird. Mit der exklusiven App myBOB, bekommen die Hörer nun einen umfangreichen Zugang auf das klassische Angebot des Senders, als auch zahlreiche Zusatzfunktionen wie etwa einen persönlichen Radiowecker, Verkehrsmeldungen, einen allgemeinen Nachrichtenservice und – logisch – Musik. 16 INTERVIEW ! K ON K RET n Zee-One Das indische Medienunternehmen Zee Entertainment Enterprises Limited (ZEEL) hat den frei empfangbaren Fernsehsender gestartet. Rund um die Uhr sind dort unter dem Motto „I Feel Bolly Good“ Filme und Serien der indischen Filmindustrie zu sehen. Zee.One wird sukzessive um eigenproduzierte Unterhaltungssendungen und Magazine ausgebaut und ist über Satellit (Astra) und Kabel (Vodafone, Unitymedia, Telecolumbus) zu empfangen. Weitere Empfangsmöglichkeiten folgen in Kürze. Verantwortlich für das deutsche Geschäft ist von München aus Friederike Behrends, die u. a. für die WDR mediagroup digital GmbH, die BildT.Online.de AG & Co. KG und die Grundy UFA TV Produktions GmbH aktiv war. rundy 8 • 2. August 2016 Bollywood aus Bayern Indien frei Haus Der deutsche TV-Markt ist größer. Mit Zee.One gibt es seit Donnerstag einen neuen Free-TV-Sender, der rund um die Uhr Bollywood-Produktionen zeigt. Senderchefin Friederike Behrends verrät, warum das Angebot kein Nischenkanal ist. ? Ihr neuer Fernsehsender Zee.One konzentriert sich auf Produktionen aus der Traumfabrik Bollywood. Was ist das besondere an diesen indischen Filmen, das sie auch ein deutsches Publikum begeistern? ! Filme und Serien aus Indien bieten ein viel breiteres Spektrum als im deutschen Fernsehen bekannt. Der deutsche Zuschauer verbindet mit Bollywood ein bestimmtes Klischee, der getanzten und gesungenen Liebensgeschichte. Aber Bollywood ist auch Action, Drama und Comedy. Ziel ist es, das deutsche Unterhaltungsangebot um ein vollkommen neues Genre zu bereichern. Wir wollen GuteLaune-Fernsehen machen. Das Programm soll alle Sinne ansprechen. TV-Premieren. Bei uns kann der Zuschauer internationale Megastars wie Shah Ruhk Khan, Deepika Padukone und Priyanka Chopra, die beide übrigens gerade als „Bond“-Girls im Gespräch sind, erleben. Und natürlich dürfen auch spektakuläre Musikvideos nicht fehlen. Wir haben das größte Filmmusikund Dance-Portfolio. ? Für die Zukunft kündigen Sie eigenproduzierte Ma gazine und Unterhaltungs sendungen an. Was ist ge plant? Und wie bleiben Sie damit dem Bollywood-Flair treu? ! Selbstverständlich bleiben wir unserer Ausrichtung auch hier treu. Wir werden im Herbst mit der ersten Eigenproduktion starten. Details „Bei Zee.One bekommt der Zuschauer ein Programm, das er sonst nirgendwo findet.” Friederike Behrends ist von ihrem neuen Sender überzeugt. ? Worauf darf sich das Pu blikum zum Start konkret freuen? ! Zee.One zeigt eine breite Vielfalt an Filmen und Serien, fast alle davon sind deutsche möchte ich heute noch nicht nennen. ? Warum ist gerade jetzt der richtige Zeitpunkt, um einen Bollywood-Sender zu starten? Ist der große Boom in Deutschland nicht schon vorbei? ! Der Start des Senders bedeutet für unseren Mutterkonzern – das erfolgreiche Medienunternehmen Zee Entertainment Enterprises Limited (ZEEL) – den Eintritt in einen der wichtigsten Fernsehmärkte weltweit, in dem das Genre Bollywood bisher so gut wie noch nicht vertreten ist. Er ist ein wichtiger Schritt im Rahmen der Internationalisierungsstrategie. ZEEL will im deutschen Fernsehmarkt nachhaltig präsent sein und wachsen. Und der Zeitpunkt passt perfekt. ? Welche Zielgruppe peilen Sie an? ! Unsere Kernzielgruppe sind Frauen zwischen 19 Jahren und 59 Jahren. Und wir richten uns an alle, die gut unterhalten werden wollen. Wir sind ein Mainstream-Sender. ? Worauf dürfen sich die Männer freuen? ! Unter dem Label „Bolly.Action“ zeigen wir freitags und samstags ab 22 Uhr actiongeladene Filme wie „Komplott der Macht“, „Agent Vinod“ und „Commando“. ? Sie kündigen zahlreiche Erstausstrahlungen an und sagen, dass Sie kein Ni schensender sein wollen. Warum werden Sie mit den 17 rundy 8 • 2. August 2016 ! EINBLICK Sie gaben Zee.One mit dem gemeinsamen Knopfdruck frei: Neeraj Dhingra (CEO Europe ZEEL), Moderatorin Nandini Mitra, Punit Goenka (MD&CEO ZEEL), Friederike Behrends (CEO Asia TV GmbH/Zee TV German speaking countries), Shah Rukh Khan, Siegfried Schneider (Präsident BLM), Gurjit Singh (Indischer Botschafter in Deutschland), Amit Goenka (CEO International Broadcast Business ZEEL) (von links nach rechts) etablierten Sendern mit halten können? ! Bei Zee.One bekommt der Zuschauer ein Programm, das er sonst nirgendwo findet. Und, wie bereits erwähnt: Wir wollen den Zuschauern gute Laune vermitteln, bei uns kann man eine Pause vom Alltag machen. ? Zee.One startet im FreeTV und ist auch via Inter netstream zu sehen. Wel chen Marktanteil erhoffen Sie sich zum Start und langfristig? ! Wir wollen so viele Zuschauer wie möglich erreichen. ? RTL II strahlte im Juni parallel zur Fußball-EM die Wiederholung von „In guten wie in schweren Zei ten“ aus und erzielte einen ansehnlichen Marktanteil von immerhin 6,1 Prozent in der Zielgruppe. Wie op timistisch stimmt Sie so ein Ergebnis, auch gegen die großen Sportereignisse bestehen zu können? Und inwieweit macht das Mut, bei solchen Konkurrenz sendungen statt Archiv ware Deutschlandpremie ren zu senden? auch Filme in Originallänge. Es wird auch eigene Tage geben, wo nur ungeschnittene Fassungen zu sehen sind. ! Mit anderen vergleichen wir uns nicht. Außerdem: Wir senden jeden Tag bis zu drei Erstausstrahlungen – auch das unterscheidet uns von bereits bestehenden Sendern. ? Als Markenbotschafter konnten Sie Shah Rukh Khan gewinnen. Wie kam es zu der Zusammenarbeit? ? Auf Facebook haben Sie rund 19 000 Follower. Wie wichtig waren und sind Ih nen die Usermeinungen für die Senderplanung? ! Wir freuen uns immer über Programm- und Themenvorschläge. Wir prüfen individuell, ob die Ideen in die Programmstruktur von Zee.One passen. ? Es heißt, dass Sie die Filmlänge deutschen Seh gewohnheiten anpassen und kürzen wollen. Warum? ! Deutsche Zuschauer, die noch nie mit Bollywood in Berührung gekommen sind, sollen einen Einstieg finden. Aber selbstverständlich zeigen wir ! Es gibt eine persönliche Verbindung: Shah Rukh Khan ist mit Punit und Amit Goenka, die beiden CEOs von ZEEL, lange und gut befreundet. Außerdem hat Shah Rukh Khan in Deutschland sehr viele Fans – was sich auch beim Launch in München gezeigt hat. Dort haben jede Menge Fans auf ihn gewartet. Kurzum: Zee.One und Shah Rukh Khan sind ein perfektes Paar. ? Welche Rolle nimmt er konkret bei Zee.One ein? ! Er ist unser Brand Ambassador. Wie gesagt, war er beim Launch am 28. Juli in München dabei. Und er wird uns auch künftig bei besonderen Anlässen begleiten. Das Interview führte Christian Schmidt n Die Launch-Party Den Startschuss für Zee.One gaben am 28. Juli die Topmanager von ZEEL, Punit Goenka, CEO Zee Entertainment Enterprises Limited, Amit Goenka, CEO International Broadcast Business ZEEL, Friederike Behrends, CEO Asia TV GmbH (Zee TV), Siegfried Schneider (Präsident BLM), Gurjit Singh (indischer Botschafter) sowie der extra dafür angereiste Schauspieler Shah Rukh Khan. Gemeinsam drückten sie in München im Hotel Bayerischer Hof um Punkt 20.15 Uhr den roten Buzzer. Khan, Asiens Megastar und Brand Ambassador für Zee.One, begeisterte die Gäste auch mit einer spontanen Tanzeinlage. Als die Tänzer der Gruppe D4Dance „Dance dedicated to Shah Rukh Khan” tanzten, schloss er sich spontan an – was die anwesenden 200 nationalen und internationalen Gäste aus Medien, Wirtschaft und Politik sichtlich begeisterte. TV-CHECK rundy 8 • 2. August 2016 Sky und Video-on-Demand geben den Ton an ! K ON K RET Sport ist kein Mord n Digital ist in Die Zukunft des digitalen Fernsehens ist vielversprechend. Grund genug für das von Schauspieler Matthias Schweighöfer und Filmproduzent Dan Maag geführte Medienunternehmen Pantaleon Entertainment AG, in den Video-on-Demand-Sektor einzusteigen. Mit dem am 28. Juli gestarteten Portal pantaflix will die seit 2009 existierende Firma Netflix und Amazon Video Konkurrenz machen. Die Besonderheit des Angebots: pantaflix will einen dauerhafte Alternative zu den klassischen Vertriebswegen bilden und den Produzenten so mehr Einnahmen ermöglichen. Dem Himmel nah ist Sky nach den aktuellsten Geschäft zahlen. Neben der Fußball-Bundesliga macht vor allem das Online-Angebot einen guten Eindruck. Auch ProSiebenSat.1 hat erkannt, dass dort viel Kapital zu holen ist. D er Fußball-EM ging zum Finale etwas die Puste aus und bekam nach dem Auscheiden der deutschen Nationalmannschaft mit 17,68 Millionen Zuschauer nur noch verhältnismäßig wenige vor den Fernseher. Es war das schwächste Endspiel seit 1992 – aber natürlich dennoch Tagessieger. Weil zudem die Partien zuvor einige Rekorde brachen, bestätigte © Sky Deutschland 18 Vorstandschef Carsten Schmidt freut sich über das erste positive Ergebnis seit Gründung von Sky Deutschland. Neustarts & Highlights vom 5. bis 31. Juli Sendung Genre Sen deplatz 14/49 MA (%) +/(%)* 3+ Mio +/(%)* MA (%) +/(%)* ø-Sen der-MA 14/49** *** Erfolg RTL Ninja Warrior Germany NEU RTL Aktuell (Am Tag des Amoklaufs in München) Spielshow 9.7., 20.15 17,4 – 1,20 – 9,6 – 13,0% n Nachrichten 22.7., 18.45 19,3 – 1,49 – 12,5 – 13,0% n Kriminalfilm (Vgl. Premiere, 6.11.14) 21.7., 20.15 6,9 - 37,7 0,61 - 91,8 15,7 - 5,7 6,6% n Nachrichten 22.7., 20.00 13,7 – 1,18 – 19,5 – 6,6% n Krimireihe (Vgl. Premiere, 21.9.14) 24.7., 20.15 19,2 - 84,9 1,75 - 332 26,7 - 18,4 6,6% n Fantasyserie 8.7., 20.15 3,7 – 0,29 – 2,5 – 5,9% ! Nachrichten 22.7., 21.55 10,3 – 0,98 – 15,2 – 5,8% n Spielshow 9.7., 20.15 14,6 5,5 0,9 - 20 7,7 7,8 10,9% n Thrillerserie 27.7., 20.15 11,2 10,9% n ARD Nord bei Nordwest – Käpt’n Hook Tagesschau (Am Tag des Amoklaufs in München) Tatort: Mord ist die beste Medizin RTL II Heroes Reborn NEU ZDF heute-journal (Am Tag des Amoklaufs in München) Pro 7 Schlag den Star Quantico NEU 0,96 6,0 Zuschauer ab 3 Jahre und Erw. 14-49 Jahre, Deutschland gesamt/Fernsehpanel (D+EU); Quelle: AGF/GfK-Fernsehforschung/PC#TV/media control/rundy * Veränderung im Vergleich zur vorherigen Staffel/Folge (sofern vorhanden) / ** durchschnittlicher Sendermarktanteil 2015 /***Vergleich zwischen MA 14/49 und dem Sender-ø bei 14/49 19 sich: Sport ist immer angesagt! Das erklärt auch, warum vor allem die Privatsender derzeit mit etwaigen Sportoder Spielshows aufwarten. Ob „Ninja Warrior Germany“, „Der große RTL II-Promi-Kegelabend“, „Teamwork“ oder „Schlag den Star“: Die Formate haben Hochkonjunktur und fahren gute bis sehr gute Quoten ein. Dieser große Publikumszuspruch im Sportbereich ist mitunter ein Grund für die positive Jahresbilanz des Bezahlsenders Sky. Erstmals seit Gründung der Geschäftssparte in Deutschland konnte man nämlich schwarze Zahlen schreiben, und zwar ein operative Ergebnis von fünf Millionen Euro. Das liegt natürlich auch an der FußballBundesliga, für die der PayTV-Sender auch die Rechte bis 2021 erwarb. Dagegen ist das Angebot der Öffentlich-Rechtlichen – abgesehen von Gro- ßereignissen wie der Euro in Frankreich – eher weniger auf Sport ausgelegt. Spieltagszusammenfassungen und nachträgliche Berichterstattung sind wahren Fans einfach zu wenig. Sky plant nun, in den FreeTVMarkt einzusteigen und startet den Sender Sky Sport News HD. Zeitgleich kündigte Sky Deutschland eine Ausweitung ihres Video-on-Demand Angebots an: Mit dem sogenannten Sky Ticket werden die online verfügbaren und exklusiven Inhalte auch ohne Abbonement nutzbar sein. Das deutet darauf hin, dass Vorstand Carsten Schmidt erkannt hat, wo das Kapital liegt: Nämlich im Onlinemarkt. Auch ProSiebenSat.1 zeigt eine deutliche Reaktion auf die veränderte Marktsituation und schafft die Position des Geschäftsführers Marketing im Video-on-Demand-Sektor, die von Christian Dankl be- RUNDY-CHECK: Das Sommerhaus der Stars kleidet wird. Der neue Werbeverantwortliche, der zuvor bei Disneys Maker Studio beschäftigt war, wird sich um die werbefinanzierten Angebote im Geschäftsbereich Digital Entertainment kümmern. Dankl soll also mehr Kapital aus dem Digitalangebot schöpfen. Sport und das digitale Fernsehen sind eindeutig die Bereiche, in denen sich das Publikum gewinnen lässt. Eugen Henze Sky setzt voll auf die Fußball-Bundesliga und hofft auch weiterhin auf hohen Zuspruch. RUNDY-CHECK: Buddy Mit der Premiere der Realityshow „Das Promihaus der Stars“ konnte RTL am Mittwoch, 13. Juli, keine spektakulären, aber sehr stabile Quoten einfahren. Den Tagessieg markierte der Dauerbrenner „Aktenzeichen XY ... ungelöst“. Sendeplatz © Sky Deutschland rundy 8 • 2. August 2016 14/49 Die Komödie „Buddy“ von Michael „Bully“ Herbig konnte am Dienstag, 27. Juli, in Sat.1 ebenso wie im Kino nur durchschnittlich viele Zuschauer anlocken. Der Spielfilm musste sich dem Serienhit „2 Broke Girls“ von Pro7 geschlagen geben. 3+ Sendeplatz 14/49 MA (%) Mio MA (%) Mio 13,4 1,29 9,5 2,63 Buddy Sat.1, 20.15 22.00 n 1,42 19,3 5,57 2 Broke Girls Pro7, 21.40 22.10 13,1 ! 1,01 5,2 1,48 Die Simpsons Pro7, 20.15 20.45 10,8 ! 0,88 5,8 1,59 Bones RTL, 20.15 21.15 9,9 ! 0,7 12,2 3,54 Vorstadtweiber ARD, 20.15 21.00 7,5 ! 0,69 3,7 1,07 Goodbye Deutschland! Die Auswanderer Vox, 21.15 00.20 7,2 Das Sommerhaus der Stars RTL, 20.15 22.15 Aktenzeichen XY ... ungelöst ZDF, 20.15 21.45 14,2 Scary Movie 5 Pro7, 20.15 21.55 10,1 21 Schlagzeilen Sat.1, 20.15 22.30 9,1 Weiter als der Ozean ARD, 20.15 21.45 7,0 Teenie-Mütter RTL II, 20.15 21.15 7,0 Zuschauer ab 3 Jahre und Erw. 14-49 Jahre, Deutschland gesamt/Fernsehpanel (D+EU); Quelle: AGF/GfK-Fernsehforschung/PC#TV/media control/rundy 3+ MA (%) Mio MA (%) Mio 10,9 0,93 6,9 1,82 n 1,14 5,2 1,37 ! 0,87 3,9 1,01 ! 0,82 7,3 1,91 ! 0,62 10,0 2,61 ! 0,62 4,6 1,19 Zuschauer ab 3 Jahre und Erw. 14-49 Jahre, Deutschland gesamt/Fernsehpanel (D+EU); Quelle: AGF/GfK-Fernsehforschung/PC#TV/media control/rundy PRINT-CHECK 20 rundy 8 • 2. August 2016 Axel Springer legt Grundstein für die Zukunft ! K ON K RET Blickfang in Berlin n Betrag schrumpft Die finanzielle Entschädigung, die Jörg Kachelmann von Springer für die Berichterstattung über sein Strafverfahren in den Jahren 2010 und 2011 erhalten soll, wird kleiner. Nachdem ihm zuletzt 635 000 Euro zugesprochen worden waren, reduzierte das Oberlandesgericht Köln die Summe auf 395 000 Euro. Zudem bestätigten die Richter, es habe keine Kampagne gegen Kachelmann gegeben. Springer behält sich vor, eine Nichtzulassungsbeschwerde einzulegen. © OMA Der Umbau bei Springer ist wörtlich zu nehmen: In Berlin entsteht das neue, topmoderne Verlagsgebäude, mit dem Mathias Döpfner den digitalen Wandel augenfällig macht. D ie Mitarbeiter der Axel Springer SE rücken zusammen – zumindest was ihren Standort angeht. In Berlin-Mitte wurde mit dem Bau des neuen Verlagsgebäudes begonnen, dass direkt neben den Springer-Hochhäusern und der Axel-SpringerPassage errichtet wird. Auf dem einstigen Mauerstreifen, wird es dann einen harten Kontrast zu den bisherigen Bauten geben, durch die noch IVW-Auflagenzahlen 14-täglich Ausgaben KW 22 TV 14 12/13 2.292.949 , - 0,57 2.279.920 TV Digital 12/13 1.600.675 , - 0,92 1.585.901 TV Direkt 12/13 1.115.191 . - 1,97 1.093.269 TV Spielfilm plus 12/13 1.065.353 , - 0,91 1.055.652 TV Movie 12/13 1.016.989 , - 0,18 1.015.190 Brigitte 12/13 490.698 . - 2,24 479.690 Titel +/(in %) +/(in %) KW 23 KW 24 TV Frauen Freundin 13/14 279.552 m 4,52 292.193 Für Sie 13/14 273.502 . - 4,75 260.502 Bravo 12/13 129.846 m 1,00 131.145 Bravo Sport 12/13 73.733 . - 1,60 72.552 auto motor und sport 12/13 343.844 m 4,41 359.020 Auto Zeitung 13/14 149.682 m 2,91 154.040 Jugend Sport Auto Quelle: IVW; Legende: n! Veränderung über 5% / m. Veränderung zwischen 1% und 5% / , Stagnation immer der Charme der 60er durchschimmert. Denn das von Rem Koolhaas aus dem niederländischen Büro „Office for Metropolitan Architecture“ (OMA) entworfene Objekt soll ein futuristisch anmutender Kubus mit terrassenförmigen Elementen in seinem Atrium eine kommunikative Arbeitsatmosphäre schaffen. In Berlin gibt es bereits mit der niederländischen Botschaft ein weiterer Koolhaas-Bau. Der entstehende Platz für etwa 3500 Mitarbeitern soll vor allem von den Angestellten digitaler Springer-Angebote und den Redaktionen der WeltN24Gruppe besetzt werden. Vielleicht wird sogar Stefan Aust (Foto, o.), der am 1. Juli 70 wurde, dann dort ein Büro beziehen. Der beinahe schon scheidende Interims-Chef der „Welt“ bleibt nach einer Vertragsverlängerung für weitere drei Jahre Herausgeber der Blätter dieser Dachmarke. Offensichtlich hält Mathias Döpfner (Foto, u.), dem gemeinhin eine (zu) starke Hinwendung zum digitalen Markt nachgesagt wird, große Stück auf den Dino der Printpresse. Dass für Döpfner damit aber keine Rückwendung zum Papier einhergeht, zeigt schon sein Kommentar zu seinem 21 rundy 8 • 2. August 2016 entstehenden architektonischen Schmuckkästchen. An Koolhaas Entwurf gefalle ihm, dass „die grundlegende Innovation von Arbeitsräumen die kulturelle Transformation zum digitalen Verlag unterstützen wird.“ Döpfer ist Präsident des BDZV Der Einsatz des SpringerVorstandsvorsitzenden für die modernen Medien und seine Kompetenz auf diesem Feld wird inzwischen augenscheinlich auch von vielen seiner Kollegen geschätzt: Am 7. Juli wurde er vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) zum neuen Präsidenten gewählt. Er folgt auf den nach 16 Jahren im Amt scheidenden Helmut Hei nen (Herausgeber „Kölnische/ Bonner Rundschau“). Als Vizepräsident bestätigt wurde Dr. Richard Rebmann (Foto) von der Südwestdeutschen Medienholding. Dass die Tatsache, dass sich Springer erst kürzlich von seinen meisten Tageszeitungen getrennt hat, kein entscheidendes Argument gegen Döpfner war, zeigt, dass beim BDZV ein Umdenken stattgefunden hat. Wohin dessen Reise gehen wird, machte Döpfner bei seiner Antrittsrede klar: „Ein starker und moderner Verlegerverband, der das Printgeschäft mit Leidenschaft pflegt und gleichzeitig das digitale Zukunftsgeschäft innovationsfreudig gestaltet, ist dabei wichtiger denn je.“ Springer radelt ins Zeitschriftenregal Bei Springer ist Print abseits von „Bild“ und „Welt“ eben noch nicht (ganz) tot. Gerade erst wurden zwei neue Projek- te an den Start gebracht. Neben der auf Seite 5 erwähnten täglichen Fußball-Zeitung kommt ein weiteres sportliches Blatt auf den Markt. „Bike Bild – Faszination Fahrrad“ will sich an sämtliche Drahteselbesitzer und nicht wie vergleichbare Magazine entweder nur an Mountainbiker oder an Rennradfahrer richten. Tandem-Strampler sollen genauso etwas zu schmökern haben, wie die Besitzer einer Tour-de-FranceMaschine. Die erste Ausgabe erscheint am 31. August mit einer Auflage von 200 000 Exemplaren zum Preis von 3,50 Euro am Markt, vier weitere Hefte sollen 2017 folgen. Dr. Hans H. Hamer, Geschäftsführer der Verlagsgruppe Auto, Computer und Sport, ist sich sicher, die richtigen Kernkompetenzen in den Bereichen Test, Sport, Mobilität und Technik zu besitzen, um „Bike Bild“ zu einem Erfolg bei den Lesern werden zu lassen. Michael Thoma Bei Springer schwingt man sich aufs Rad. IVW-Auflagenzahlen wöchentlich Ausgaben Titel +/(in %) KW 23 +/(in %) KW 24 KW 25 Aktuelle Wochenmagazine Der Spiegel 24/25/26 784.994 , - 0,68 779.627 stern 24/25/26 694.297 m 2,17 Bunte 24/25/26 489.733 . Focus 24/25/26 487.281 . SUPERillu 24/25/26 358.098 ! m 3,61 807.803 709.383 . - 3,55 684.203 - 1,09 484.418 , 0,47 486.716 - 4,07 467.453 , 0,25 468.644 - 25,59 266.465 , 0,73 268.410 TV Hörzu 24/25/26 1.033.330 , - 0,48 1.028.367 , 0,10 1.029.442 Auf einen Blick 24/25/26 834.415 . - 1,42 822.566 , - 0,01 822.488 TV-Hören und Sehen 24/25/26 591.665 , 0,13 592.449 , - 0,22 591.171 Fernsehwoche 24/25/26 346.028 , - 0,66 343.731 , 0,89 346.792 Gong/Bild + Funk/ ... 24/25/26 322.665 , - 0,34 321.574 , 0,03 321.666 Gong 24/25/26 213.565 , - 0,38 212.754 , 0,06 212.884 Super TV 24/25/26 149.492 , - 0,70 148.443 , 0,39 149.023 Bild + Funk 24/25/26 109.100 , - 0,26 108.820 , - 0,03 108.782 Die Zwei 24/25/26 84.821 , - 0,23 84.628 m 2,95 87.121 Bild der Frau 24/25/26 749.655 n 1,09 757.813 . - 2,43 739.412 Freizeit Revue 24/25/26 741.103 , 0,52 744.958 . - 1,22 735.899 Neue Post 24/25/26 611.973 ! - 5,22 580.032 . - 2,62 564.862 Freizeitwoche 24/25/26 452.463 . - 4,19 433.525 , 0,74 436.749 Tina Plus 24/25/26 437.002 . - 4,50 417.339 m 3,40 431.524 Das neue Blatt 24/25/26 465.353 ! - 14,46 398.055 m 2,19 406.765 Die Aktuelle 24/25/26 393.924 ! - 15,41 333.201 n 16,38 387.775 Freizeit Spass 24/25/26 340.664 n 7,34 365.677 . - 2,73 355.699 Tina 24/25/26 360.124 ! - 5,24 341.259 m 2,38 349.376 Frauen wöchentlich Sport Kicker/Sport - Mo. 46/48/50 146.298 , 0,66 147.263 . - 0,31 146.812 Kicker/Sport - Do. 47/49/51 135.435 . - 3,43 130.791 n 8,17 141.473 2,87 524.305 , 0,04 524.530 Weeklies Die Zeit Quelle: IVW; Legende: 25/26/27 509.669 m n! Veränderung über 5% / m. Veränderung zwischen 1% und 5% / , Stagnation 22 DIE LETZTE RUNDE I MPRE S S UM Verlag rundy media GmbH Am Glockenturm 6 D - 63814 Mainaschaff Tel.: +49 6021 58 388 0 Fax: +49 6021 58 388 22 Email: [email protected] Gegründet 1975 Herausgeber Tillmann Rudorf (till) [email protected] Reginald Rudorf († 2008) Leitung Marketing Markus Blümel, -11 [email protected] Es gilt die Anzeigenpreis liste Nr. 23 vom 1.1.2016. Abo-Service Christian Schmidt, -27 [email protected] Abo: 20,- Euro/Monat (bei Abschluss eines Jahresabos; inkl. Versand, zzgl. MwSt.) rundy erscheint vierwöchentlich. Chefredakteur (vfdI) Tillmann Rudorf (till) [email protected] Redaktionsleitung Christian Schmidt (cs), -27 [email protected] Redaktion Michael Thoma (mt), -29 [email protected] Sabine Schnarkowski (sab), -36 sabineschnarkowski@ rundy.de Eugen Henze (ehe), -13 [email protected] Sabine Berger (sbe), -24 [email protected] Iris Keßler (ike), -26 [email protected] rundy 8 • 2. August 2016 ! K OMMENTAR Fluch oder Segen? B ild“ fing vor Jahrzehnten damit an: Leser-Reporter. So kam und kommt die „ wohl bestinformierteste Zeitung Deutschlands, die von Radio und Fernsehen permanent zitiert wird, zu einer Vielzahl Werner Kimmig, von Informationen. Sie wurden TV-Produzent und werden von den Redakteuren überprüft, ausrecherchiert und verwendet – oder als nicht brauchbar gelöscht. Inzwischen ist unsere Gesellschaft rundum mit mobilen elektronischen Geräten (Handy, Tablet) ausgestat„Eine Smartphone, tet. Gespräche und Fotos sind Rückkehr nach Belieben zu machen und zum seriösen zu verschicken. Schon Schulanfänger können mit dieser Technik Journalismus perfekt umgehen. Also ein Spielist dringend zeug für alle. Und es wird stänund überall davon Gebrauch geboten.“ dig gemacht. Auch bei Katastrophen. Fluch oder Segen? Denken wir an den Amoklauf des Todesschützen von München. Es ist natürlich ein Segen, dass die Polizei auf schnellstem Wege informiert wurde und die Kanäle für ihre Informationen nutzen konnte. Doch was dann folgte, war die Hölle. Die Informationen und Bilder, egal woher, überschlugen sich. Und sie wurden von der hektischen Medienberichterstattung aufgesogen und häufig ungeprüft in die Öffentlichkeit gebracht. So wurden drei Attentäter gemeldet. Es war aber nur einer. Sie sollten Langwaffen (also Gewehre) bei sich haben. Der Attentäter hatte aber nur eine Pistole. Sie wurden in Gegenden „geortet“, wo sie zeitlich gar nicht gewesen sein konnten. Das Ergebnis: Panik all überall. Hysterie, Spekulationen und Halbwahrheiten machten die Runde. Ein 18-jähriger Einzeltäter hatte die Berichterstattung durcheinander gewirbelt. Es überschlugen sich die Darstellungen. Seriöse Recherchen wurden zur Nebensache. Die Veröffentlichung von News war zu einem Wettrennen geworden. Zum Beispiel wurden bei dem Beil-Attentat von Würzburg anfangs drei Tote gemeldet. Später waren es Schwerverletzte. Ist das noch der Journalismus, den wir uns wünschen? Sollen Amateur-Meldungen und -Fotos ungeprüft an die Öffentlichkeit gelangen? Gewiss, das Informationsbedürfnis der Allgemeinheit muss befriedigt werden. Aber trägt ein solches Tohuwabohu nicht eher dazu bei, die Bevölkerung unsicher zu machen, ihr Angst einzujagen? Die Polizei läuft bereits Sturm gegen diese hektischen Auswüchse der Berichterstattung. Sie hat Recht. Eine Rückkehr zum seriösen Journalismus ist dringend geboten. Susanne Poitz (sup), -20 [email protected] Jens Kryzanowski ( jk), -35 [email protected] rundy-reist-Redaktion Svenja Rudorf, -25 [email protected] Für unverlangt eingesandtes Bild- und Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Vervielfältigung, Speicherung und Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlages. Gerichtsstand ist Aschaffenburg. www.rundy.de G E - B U C HT : D r e i S t e i n e GRAPHIC NOVEL In den 80ern wurde der Dortmunder Schüler Nils Oskamp von Neonazis zusammengeschlagen. In seinem Comicroman erzählt er diese Geschichte. Vor allem die Szenen wühlen auf, in denen die Ignoranz von Lehrern, Polizisten und Eltern aufgezeigt wird; sie unterstützten Oskamp bei seinen Problemen nicht. Doch das Buch punktet nicht nur mit der Hauptstory, sondern auch mit einem Nachwort, welches die Entwicklung der rechten Szene in Dortmund von 1970 bis 2015 nachzeichnet und belegt, das Oskamps Biografie kein Einzelfall ist. Aufgrund des Buches wird er im Netz angefeindet. cs n Nils Os kamp: Drei Steine. Panini, 160 S., ISBN: 978-395798646-7, 19,99 Euro BEYOND FIVE STARS Ihr Spezialist für hochwertige Reisethemen! Der Spezialist für hochwertige Reisethemen! 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