Kriminell gut lesen

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Kriminell gut lesen
Annette Weber
Kriminell gut
lesen 5. Klasse
Fesselnde Kurzkrimis für die 5. Klasse
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Kriminell gut
lesen 5. Klasse
Fesselnde Kurzkrimis für die 5. Klasse
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Kriminell gut lesen 5–7
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Ein Kuss im Ferienlager
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Es war das lustigste Ferienlager, das Dominik je erlebt hatte. Schon häufiger war er
mit der Kirche für 14 Tage in die Sommerferien gefahren. Aber diesmal war es einfach der Hammer. Das lag einmal daran, dass seine besten Freunde Paul, Nuno und
Manuel mitgefahren waren. Zum anderen gab es coole Leute, die mit dabei waren.
Sogar die Mädels waren gar nicht so übel.
Außer natürlich Patrizia. Die kannte Dominik noch aus der Grundschule. Sie war
furchtbar komisch, lispelte und hatte immer eine laufende Nase.
ar gro
Und noch einen seltsamen Typen gab es: Moritz Renner. Er war
groß und breitgen Sch
schultrig, hatte riesige Hände und Füße und einen wahnsinnigen
Schädel.
n sonst kei
Patrizia und Moritz saßen oft nebeneinander. Es wollte eben
keiner neben
ihnen sitzen.
eine Abends
bends sein
en drei
„Wisst ihr was?“, flüsterte Dominik eines
seinen
n mal verk
uppeln
besten Kumpels zu. „Wir sollten die beid
beiden
verkuppeln.“
ten ssich
ch ein Sch
Manuel, Nuno, Paul und Dominikk te
teilten
Schlafzimten nämlic
h alle d
mer. Das war klasse. Sie hatten
nämlich
dreii super leckere
nachtssnack dab
ei
Sachen für einen Mitternachtssnack
dabei.
e Chips un
Nuno öffnete eine große Tü
Tüte
und reichte sie heru
herum,
ein Popcorn au
ein Bettdecke aus, Manuel
anue gab eine gro
Paul breitete sein
auf seiner
große Tüte
ärchen
n aus und Dom
Gummibärchen
Dominik verteilte seine Cola in den Zahnbe
Zahnbechern der ander
deren.
„Wie stellst du dir
d das vor?“, fragte
ag Paul
ul und schob
schob sich ein paar Chips in den
und.
Mund.
„Vielle
en einfach in ei
„Vielleicht locken wir die beiden
einen Raum und schließen ihn dann ab“,
über
überlegte Dominik.
ten nach.
na
Die anderen dachten
er Gemeinschaftsraum,
Ge
emein
au die Küche – sie sammelten Vorschläge, kamen
Der Keller, der
Ergebnis
aber zu keinem Ergebnis.
ch hab's!“,
hab's!“, rief Ma
nue schließlich. „Wir locken Patrizia mit einem anonymen Brief
„Ich
Manuel
auf die Jungentoilette.“
J ngentoile
achte. „Liebste
„
Er lachte.
Patrizia!“, schreiben wir. „Ich habe mich so unendlich in dich verllt. Deine
D
knallt.
blauen Augen, deine schönen Lippen …“
Die anderen krümmten sich vor Lachen.
„Ich wünsche mir schon so lange Zeit einen Kuss von dir. Komm bitte auf die Jungentoilette. Da warte ich auf dich. Dein M.“
„Das ist es!“, schrie Nuno begeistert. „Und wenn Moritz dann auf die Toilette geht,
sperren wir die Tür von außen ab. Und dann warten wir ab, bis sie ihn küsst.“
Wieder krümmten sich alle vor Lachen.
Dann aber fasste sich Paul an den Kopf.
„Leute!“, stöhnte er. „Das hat doch keinen Sinn. Wir können doch nicht den ganzen
Tag darauf warten, dass Moritz auf die Toilette geht. Und dann den Moment abzupassen, dass auch Patrizia gerade den Brief liest – das klappt nie.“
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Alle ließen sich zurück auf ihre Kopfkissen fallen.
„Schade“, seufzte Manuel. „Die Idee wäre einfach traumhaft gewesen.“
„Jungs!“, strahlte Nuno. „Wir schaffen das doch!“
Er sprang aus dem Bett und wühlte in seinem Koffer. Dann zog er ein
kleines Fläschchen heraus.
„Darm-Vital“, las er den anderen vor.
Die anderen verzogen ihr Gesicht.
„Und was sollen wir damit?“, wunderte sich Manuel.
„Oh Mann, kapiert ihr denn nicht?“ Nuno wurde ungeduldig. „Das
geist ein Mittel gegen Verstopfung. Meine Mutter hat es mir mitgen ich
geben, weil ich das Essen so oft nicht vertrage. Und dann kann
arm-Vita
tagelang nicht aufs Klo. Aber ein paar Tropfen von diesem Darm-Vital
ch renne zu
bringen es total. Kurze Zeit später rumort mein Bauch und ich
zum Klo.“
ar gefähr
lich“, gab D
„Aber das ist doch total gemein. Und vielleicht sogar
gefährlich“,
Dominik zu
bedenken.
cht. Es ist
st ein pfla
nzliches Mittel.
M
uen u
Nuno winkte ab. „Nein, wirklich nicht.
pflanzliches
Mit Alauen
und
.“
Bärlauch und wie diese Kräuter alle heiße
heißen.“
weisen las e
zettel vor.
Und um es den anderen zu beweisen,
err ihnen d
den Beipackzettel
Vergiften we
rden wir ihn wohl nicht damit.“
amit.“
„Na gut“, brummte Paul. „„Vergiften
werden
n reich
en auch sch
u erzä
hlen. „Wer kkeine
„Und ein paar Tropfen
reichen
schon“, wusste Nun
Nuno zu
erzählen.
bleme hat, kkann
nn ssofort anfangen, zu ren
enn n.“
Verstopfungsprobleme
rennen.“
ch alle vor Lach
Nun bogen sich
Lachen. Die Vorstellung, dass Morit
Moritzz zum Klo rannte und
brannte, ihn zu küssen, war einfach
ch zu wi
tzig.
Patrizia darauf brannte,
witzig.
Dann aaber nahm
ktivitä
Ferienlagers sso sehr in Anspruch, dass sie
nahmen sie die Aktivitäten
des Ferienlagers
e Plä
sten.
ihre
Pläne erst einmal auf Eis legen mu
mussten.
Manu
Fußballp
Manuel war fast jeden Tag auff dem Fußballplatz,
Paul meldete sich täglich zum
Küc
le
nu fahren, Dominik spielte immer Tischtennis. Und
Küchendienst, Nuno lernte
Kanu
ch alle in der Disk
abends tobten sich
Disko aus. Es war einfach super!
en sc
hmec
Auch das Essen
schmeckte
besser, als erwartet. Mal gab es Pommes-Mayo mit
tzel, mal Spaghetti,
Spaghetti mal Milchreis mit Zimt und Zucker.
Schnitzel,
An diesem Tag sstand wieder mal eine lange Schlange vor der Küchenausgabe. Es
gab richtig dicke Burger, mit Salat, Tomate, Frikadelle und jede Menge Ketchup.
„Dass sc
schmeckt sogar besser als bei uns zu Hause“, freute sich Nuno. Dann winkte
er Paul zu, der einen Hamburger nach dem anderen durch die Küchenreiche schob.
„Für mich ohne Salat, Tomate und Zwiebeln“, rief Dominik. „Nur eine fette Frikadelle und viel Ketchup.“
Paul nickte und schob ihm den Hamburger durch die Küchenreiche.
Dominik steuerte den Tisch an, an dem seine Freunde saßen. Dabei biss er schon
einmal herzhaft in den Burger. Dann hielt er inne. Der Hamburger schmeckte seltsam.
„Schmeckt er bei euch auch so komisch?“, wandte sich Dominik an Nuno und
Manuel. Die beiden schüttelten den Kopf.
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„Vielleicht hast du zu wenig Ketchup drauf“, mutmaßte Manuel.
Das war es wahrscheinlich. Dominik griff noch einmal nach der Ketchupflasche und
füllte nach. Doch der seltsame Geschmack wollte nicht weggehen.
Und plötzlich spürte er, wie sein Magen rumorte. Eine Wendung nach links, eine
Drehung nach rechts.
„Leute, ich muss mal zum Klo!“, rief Dominik erschrocken. Dann begann er, zu
rennen.
Er erwischte das Klo in letzter Minute.
Nachdem er die Wasserspülung betätigt hatte, schloss
er auf und trat in den Waschraum, um sich die Hände
zu waschen. Plötzlich zuckte er zusammen. Eine Hand
berührte seine Schulter. Dominik fuhr herum. Vor ihm
stand – das durfte doch nicht wahr sein – Patrizia.
„Hallo!“, sagte sie und schniefte ein bisschen. „Da bin
ich.“
as?
Dominik war irritiert. Was sollte das?
„Das sehe ich“, murmelte er.
si ihre blauen Augen
A
uf.
Patrizia kam nun näher. Dabei riss sie
weit auf.
en Brief geschrieben“,
geschrie
m ine
„Du hast mir so einen lieben
sagte sie dann. „Dass du meine
est. Un
d meine Lip
Augen so schön findest.
Und
Lippen.“
te Domin
„Oh nein!“, flüsterte
Dominik.
Irgendetwas lief hier falsch.
ab mich auch in dich verliebt!“, flüsterte Patrizia.
„Ich hab
Ihre Lippen
ippen kam
n nä
kamen
näher und näher.
„Nein
!“, schrie Dominik und stürz
„Nein!“,
stürzte an die Tür. EErr rütte
rüttelte daran, doch sie war abesch
geschlossen.
„Du brauchst keine Angst zu haben“, sagte
sag
gte Patrizia langsam. „Ich verrate keinem,
da
h
dass wir uns geküsstt haben.“
Wieder kam sie näher.
llte D
Domin
„Nein!“, brüllte
Dominik lauter und schlug gegen die Tür. „Hilfe! Hilfe! Mich hat
nd
d eingesper
t.“
jemand
eingesperrt.“
Wie ein Verrückter schlug er gegen die Holztür.
Plötzlich drehte
d
sich ein Schlüssel im Schloss, und die Tür wurde geöffnet.
ristina, die Gruppenleiterin, stand vor ihm.
Christina,
les in Ordnung, Dominik?“, fragte sie verwundert. Dann fiel ihr Blick auf Patrizia.
„Alles
„Patrizia, das ist die Jungentoilette“, sagte sie dann.
„Ja, ich weiß“, lächelte Patrizia. „Aber Dominik hat mich hierhin bestellt. Weil er
mich küssen wollte!“
„Nein!“, brüllte Dominik noch einmal und rannte los. Er rannte den langen Flur
entlang, die Treppe hinauf, bis in sein Zimmer.
Seine Freunde lagen auf einem Bett und spielten gemeinsam Mau-Mau.
Sie grinsten über beide Ohren, als Dominik das Zimmer betrat.
„Leute!“, brüllte Dominik. „Wenn ich den erwische, der mir das angetan hat, der
kann was erleben.“
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Ein Kuss im Ferienlager
Text-Check
Lies die Geschichte noch einmal genau. Löse dann das Kreuzworträtsel!
Kreuzworträtsel
1
1
2
4
6
9
3
2
5
3
7
4
5
8
6
7
9
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waagerecht:
1. Name eines Jungen aus der Geschichte
2. Zeitraum, an dem die Kinder ins Ferienlager
fahren
3. Ein bekanntes Kartenspiel
4. Behälter zum Zähneputzen
5. Soße, die auf einen Hamburger gehört
6. Mädchenname aus der Geschichte
7. Ein Treffpunkt in der Geschichte
8. Sprachfehler von Patrizia
9. Körperteil, das sich auf Dominiks Schulter legt
10. Mitternachtssnack im Jungenzimmer
senkrecht:
1. Medikament gegen Verstopfung
2. Organisation für Jugendfreizeiten
3. Mahlzeit in der Jugendherberge
4. Augenfarbe von Patrizia
5. Indianerboot
6. Gruppenreise mit der Kirche
7. Spiel, das Dominik in der Freizeit spielt
8. Etwas, auf das Patrizia wartet
9. Portugiesischer Jungenname
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Ein Kuss im Ferienlager
Die Lösung des Falles
1. Löse folgende Aufgaben, um dem Täter auf die Spur zu kommen.
a) Schreibe alle Kinder auf, die im Ferienlager sind.
b) Schreibe alle Kinder auf, die den geheimen Plan kannten.
c) Schreibe auf, was die Kinder im Ferienlager
Freizeit machen.
er in ihrer Freize
d) Wer von diesen Ki
e Mög
keit, Dominikk unb
Kindern hatte die
Möglichkeit,
unbemerkt die Tropfen zu geben?
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schich gibt es ein bekanntes Sprichwort. Lies die verschiedenen
2. Zu dieser Ge
Geschichte
Sprichwörter u
und erkläre
e
Sprichwörter
sie. Kreise dann das Sprichwort ein, das zu der Geschichte
passt.
passt.
Ein Unglück kommt selten allein.
Alte Füchse gehen schwer in
die Falle.
Wer andern eine Grube gräbt,
fällt selbst hinein.
Auch ein blindes Huhn findet mal
ein Korn.
Bellende Hunde beißen nicht.
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Einbrecher im Wohnwagen
Einbrecher im Wohnwagen
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Wenn Mona nicht gewesen wäre, hätte sich Sascha in diesen Sommerferien sicherlich zu Tode gelangweilt. Camping an der Nordsee, das machten sie in jedem Jahr.
Saschas Eltern gehörten nämlich zu den 200 Dauercampern, die einen Platz auf
dem Campingplatz „Nordseesonne“ besaßen. Hier war es immer ganz nett, aber
auch ein bisschen langweilig.
Doch in diesem Jahr hatten Mona und ihre Eltern den Dauerstellplatz genau nebenan gekauft. Und Mona war genau das Mädchen, das man brauchte, um spannende
en. Während
W
und lustige Ferien zu haben. Sie hatte nämlich immer gute Ideen.
Monas
olzterras bauten, war
Eltern den alten Wohnwagen renovierten und eine schöne Holzterrasse
hwimmen spielten KarMona ständig bei Sascha. Die beiden gingen gemeinsam schwimmen,
n so im Urlaub ma
ten, grillten Würstchen, machten eben alles, was man
macht.
er in der Hängem
atte und sspielten UNO, so
Auch heute lagen sie nebeneinander
Hängematte
soweit
das im Liegen möglich war.
me vvon
on Frau Sc
n sic
„Sascha?“, hörte Sascha nun die Stim
Stimme
Schulte neben
sich.
atte. Er wa
i h genervt, denn
enn er brauc
te nur
Sascha sah aus der Hängematte.
warr ein bisschen
brauchte
n.
noch eine Karte zu legen.
„Sind deine Eltern da?“
brumm Sascha.
Sas
T
g
glau
„Drüben bei Mona“, brummte
„Die helfen bei der Terrasse,
glaube ich.“
gte eine
e rote Sieben. Das passte gut. Saschas
schas letzte
letzte Karte
K
w nämlich eine
Mona legte
war
rote Drei.
rei.
„Es war
war nämlich schon wieder ein
a“, jammert
e Frau Schulte. „Diesmal im Wohneiner da“,
jammerte
gen bei Ber
timmt ein
e paar Woch
wagen
Bertelsmeiers. Bestimmt
Wochen hat der darin gehaust.“
„Wer, w
ch Sascha und
u llegte seine rote Drei auf die Sieben.
was, wo?“, wunderte sich
„Du hast vergessen, letzte Karte
rte zu sagen
“ lachte Mona. „Haha, zwei ziehen.“
sagen!“,
chte Sa
„Verdammt!“, fluchte
Sascha. Die Schulte hatte ihn völlig durcheinandergebracht.
ht wu
we sie auch bei uns einbrechen“, jammerte Frau
„Würde mich nic
nicht
wundern, wenn
Schulte weiter. „W
„Wirr sind ja jetzt erst mal wieder für sechs Wochen weg.“
n rich
htete Mona sich
ich auf.
Nun
richtete
„Wieso w
rd immer
imme eingebrochen?“, fragte sie.
wird
d denn nicht?“, murmelte Sascha und zog genervt zwei neue Karten.
„Na weißt du
er stehende
ste
„Leer
Wohnwagen sind doch was für Obdachlose. Alle Wohnwagen, die
ein bisschen weiter unten am Deich liegen, waren schon mal für längere Zeit belagert. Bei Bertelsmeiers haben bestimmt schon dreimal welche gewohnt. Und bei
Hagens auch schon mal. Die ziehen dann da ein, machen es sich warm und gemütlich und bringen alles durcheinander. Bei dem alten Paul, in diesem gammeligen
Wohnwagen, hat sogar mal einer ein Feuerchen gemacht.“
„Ehrlich?“ Mona machte große Augen. „Das ist ja unheimlich. Und warum sucht
man ihn nicht?“
„Keine Ahnung. Ich glaube, es hat keiner Lust, nachts am Deich rumzulaufen“, vermutete Sascha.
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Einbrecher im Wohnwagen
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Frau Schulte nickte. Dann drehte sie sich um und ging zu Monas Wohnwagen
hinüber.
„Was ist, spielst du nicht weiter?“, wunderte sich Sascha.
Mona griff das Kartenspiel und legte die Karten mit einem Griff auf einen Haufen.
„Ich fände es spannender, wenn wir ein bisschen Detektiv spielen“, sagte sie.
Sascha sprang auf.
„Coole Idee“, meinte er.
Sie gingen zu den Wohnwagen hinüber, die am Deich
standen. Der Wohnwagen der Bertelsmeiers war der letzte
Campingwagen in der Reihe. Das Ehepaar Bertelsmeier
kam nicht besonders oft zum Campingurlaub an die
Nordsee. Sie hatten schon darüber nachgedacht, ihren
Dauerstellplatz zu verkaufen.
Im Vorgarten zwischen zwei Gartenzwergen sahen Mona
ke.
und Sascha einige tiefe Fußabdrücke.
h sch
tzen“, mu
lt Sascha fachmännisch.
nnisch.
„Wanderschuhe. Größe 43 würde ich
schätzen“,
murmelte
önnen
n wir das Profil der Sohle
ohle aufmale
en“,
„Ich hole mal ein Blatt Papier, dann kkönnen
aufmalen“,
schlug Mona vor.
Und das taten sie auch.
Daue camp die ihren Wohnwagen
nwa
wagen direkt hinter
h
hinte dem Deich
Dann befragten sie die Dauercamper,
hatten.
ei Leuten ist schon eeingebrochen worden“,
n“, berich
htete Herr Schlunz, der
„Bei drei
berichtete
schon fast auf de
nte. Jeden
nfalls war
wa er ffast das ganze Jahr über
dem Ca
Campingplatz wohnte.
Jedenfalls
da. „Der
„Der Typ wä
ese le
wählt immer diese
letzte Reihe aus. Die ka
kann er unbemerkt von außen
eich und
d auch wieder verlassen.
erlassen. Dieser
ieser kleine Weg dort am Ende führt nämlich
erreichen
genau zur Straße am Deich und
nd dann in den
d Ort.“
„In
erte Sascha.
a. Er sah M
„Interessant“, erwiderte
Mona kurz an. Mona nickte mit den Augen.
ar. Dies
ht w
Die Sache war klar.
Diese Nacht
würden sie auf Jagd gehen.
panne
ende Sommerferien! Endlich war was los!!
Waren das spannende
ascha w
urde wach, als er den leisen Pfiff unter seinem Fenster hörte. Das war
Sascha
wurde
Mona. Zw
eifellos
Zweifellos.
e stand Sascha auf, zog sich an und griff die Taschenlampe. Seine Eltern schliefen
Leise
em kleinen angrenzenden Bett hinter der Tür. Sascha hörte die gleichmäßigen
in dem
Atemzüge seiner Mutter und die etwas lauteren seines Vaters.
Ohne einen Laut von sich zu geben, öffnete Sascha die Wohnwagentür und trat ins
Freie. Mona wartete am Tor auf ihn. Sie hatte ihre schwarze Strickjacke an. Das war
eine gute Tarnkleidung. Auch Sascha hatte sich für eine dunkle Hose und ein dunkelblaues Sweatshirt entschieden. So waren die beiden kaum zu sehen, als sie den
Kiesweg entlang zu den Wohnwagen gingen, die am Deich standen. Sie traten vorsichtig auf und bemühten sich, den Kies unter ihren Füßen nicht knirschen zu lassen.
Endlich waren sie in der letzten Wohnwagenreihe angekommen. Jetzt ging es nur
noch darum, sich für eine Weile möglichst unsichtbar zu machen.
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Einbrecher im Wohnwagen
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Mona und Sascha öffneten das kleine Holztörchen, das zu dem Wohnwagen der
Bertelsmeiers führte. Auf einer Steinterrasse hatten die Bertelsmeiers einen Grill
und verschiedene Campingstühle aufgebaut.
Leise ließ sich Mona auf einem Stuhl nieder, Sascha lehnte sich gegen den Grill.
Dann redeten beide nicht mehr.
Sie wussten nicht, wie lange sie dort gesessen und sich nicht mehr bewegt hatten.
Irgendwann aber hörten sie etwas. Ein kurzer trockener Husten. Nur einmal kurz.
Der Wind blies dieses Geräusch direkt vom Deich zu ihnen hinüber. Dann war
nichts mehr zu hören.
Mona und Sascha warteten. Vielleicht war der Einbrecher auf de
dem Weg zu ihnen.
Das war ein unheimliches Gefühl.
en nähe
Nun hörten sie das leise Knirschen des Kieses. Schritte kamen
näher und näher.
Mona und Sascha bewegten sich nicht.
rde das kleine
k
Holzt
Und dann – das durfte doch nicht wahr sein – wurde
Holztürchen geBertelsmei
öffnet. Kein Zweifel. Der Unbekannte hatte es auf den Bertelsmeier-Wohnwagen
abgesehen.
re Ta
nfarben an
tt
Wie gut, dass Sascha und Mona ihre
Tarnfarben
anhatten.
So schien der Unbess sie sich
ich ganz
ganz in se
efanden.
kannte nicht zu bemerken, dass
seiner Nähe befanden.
Im Mondschein erkannten Mona und Sasc
Sascha, dass
Tasche zog und anfing, am
er einen Draht aus der Tasche
ohnwagens h
rumz
eSchloss des Wohnwagens
herumzufummeln.
Sein Gezt im Profil zu ssehen. So fiel seine große
roße
sicht war jetzt
sonders auf
h die
breite Nase be
besonders
auf. Auffällig waren auch
bus
higen Aug
bra
er der Na
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buschigen
Augenbrauen,
die dicht über
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zusam
mmengewachsen
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n.
zusammenge
waren.
o ric
i finster
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p aus.
So
richtig
sah der Typ
Als der
d Unbekannte ihnen den
en Rücken zudr
zzudrehte,
st
uf und schlich
hlich zu Sas
stand Mona leise auf
Sascha hinüber.
u Sascha
scha drückte sie fest.
Sie fasste seine Hand und
eimal drei
Einmal, zweimal,
dreimal drückte er. Das war das verabredete Zeichen.
n nun brüllten
n die beiden laut und sprangen auf den Einbrecher zu. Sascha
Denn
schalte
e seine Tasc
schaltete
Taschenlampe an. Dann wollte er den Einbrecher anstrahlen, aber
es gelang
g ihm nicht. Der Einbrecher hatte sich mit einem Ruck herumgedreht und
hlug sie ihm aus der Hand. Sie flog im hohen Bogen ins Gras und beleuchtete
schlug
e eine
ei Seite des Wohnwagens.
die
„Verfluchte Blagen!“, zischte der Einbrecher.
Und dann flüchtete er.
Er huschte an der Wohnwagenwand entlang. Im Licht der Taschenlampe konnten
Mona und Sascha nun seinen Schatten erkennen. Der Mann hatte die schwarzen
glatten Haare aus der Stirn nach hinten gekämmt. Auch der Backenbart war seltsam. Er zog sich bis zu den großen Ohren.
Doch bevor sie ihn sich genauer einprägen konnten, war er auch schon verschwunden.
„Ihm nach!“, zischte Mona.
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Einbrecher im Wohnwagen
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Eigentlich hätte sich Sascha das nicht getraut, aber mit Mona an seiner Seite war
das kein Problem. Sie rannten über den Kiesweg, so schnell sie konnten.
Der Einbrecher hatte einige Meter Vorsprung. Er schien sich gut auszukennen, denn
schon nach wenigen Schritten war er wie vom Erdboden verschluckt.
„Da, seine Spur!“ rief Sascha und leuchtete auf den Boden.
Und tatsächlich, auf dem Kiesweg waren die Fußabdrücke gut zu erkennen.
Wanderschuhe, Größe 43.
Sascha und Mona folgten der Spur. Als der Kiesweg in eine kleine asphaltierte
Straße überging, waren die Schritte nur noch zu erahnen. Irgendwann endeten
sie dann.
„Guck mal, da hinten ist eine Kneipe“, rief Mona und deutete auf eeine Gaststätte
am Ende der Straße. „Ob er dort untergetaucht ist?“
„Lass uns nachsehen“, schlug Sascha vor.
Die Kneipe hieß „Gaststätte Zum Deich“. Sie war eher eine üble Spelu
Spelunke, die man
onnte
nicht unbedingt als Gaststätte bezeichnen konnte.
eten, drehten
ehten sich vier Män
Als Sascha und Mona die Tür öffneten,
Männer und eine Frau um,
die an einem Tisch saßen. Auch derr Wir
Wirt machte ei
ein üb
überraschtes Gesicht..
ummte er. „„Ihr
hr müsst doch schon
n lange im Bett
B sein!“
sein!
„Was wollt ihr denn hier?“, brummte
a. „Erst einm
mal so
izei holen. H
er am
„Gleich!“, erwiderte Sascha.
einmal
sollten Sie aber die Polizei
Hier
recher.“
Tisch sitzt nämlich ein Einb
Einbrecher.“
widerte Mona.
M na. „„Ich habe ihn auch sofort
sof
ofor erkannt.“
“
„Das stimmt“, erwiderte
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Einbrecher im Wohnwagen
Text-Check
Hast du alles genau gelesen? Kreuze die richtigen Antworten an.
1. Wo machen Sascha und seine Eltern Urlaub
an der Ostsee
an der Nordsee
am Bodensee
2. Wie viele Dauercamper gab es auf dem Platz?
dreihundert
fünfhundert
nde
zweihundert
3. Was spielen Sascha und Mona?
Skat
Mau Mau
Uno
Uno
4. Was war Saschas letzte Karte?
eine rote Drei
eine rote Siebe
Sieben
ei
ein schwarzes As
5. Bei wem wurde eingebrochen?
bei Bertelsmanns
bei Bertelsmeiers
Bertelsme rs
bei
redem
meiers
bei Bredemeiers
ren Schultes weg?
we ?
6. Wie lange fahren
en
zwei Wochen
sechs Wochen
vier W
Wochen
7. Von w
elchen Sch
ßabdrücke
welchen
Schuhen stammen d
die Fußabdrücke?
Turns
von Turnschuhen
n Haussch
hen
von
Hausschuhen
von Wanderschuhen
Wa nahm Sascha nachts
h mit?
8. Was
pe
eine Taschenlampe
nK
einen
Kompass
ein Messer
e Gartenzw
erge stehen im Vorgarten?
9. Wie vie
viele
Gartenzwerge
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dreii
zwei
vier
che Fa
10. Welche
Farbe hatte Monas Strickjacke?
blau
schwarz
grün
aus Pflastersteinen
aus Kies
Zum Engel
Zur Nordsee
11. Woraus bestand der Weg?
aus Sand
12. Wie heißt die Gaststätte?
Zum Deich
Kriminell gut lesen
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Einbrecher im Wohnwagen
Genaue Beschreibung
1. Lies die Beschreibungen und notiere anschließend unter die Zeichnungen die
Namen der Personen.
Berta Banause
klein und breit, die
st kle
Haare. Ihre Nase ist
Sie hat lange, blonde, lockige Haare.
dü
rauen fehlen, hat sie sie meist alss dünbrauen
ugenb
Lippen schmal. Da ihre Augen
die
d
en, di
sind die Sommersprossen,
ig si
Auffällllig
rn gemalt. Auf
nen Strich auf die Stirn
sind.
esichtt verteilt sind
über das ganze Gesich
Susann Schmuggler
Ihre blonde
en,
n, kinnlange
ngen Haare sind lockig. Die kleine
Stupsnas
ase istt mit Sommeerspro
spr ssen übersät. Die Lippen sind
voll, der Mund
Mu d auffällig groß. Oberhalb der linken Augenbraue
raue befindet sich eine große Warze.
Annette Weber: Kriminell gut lesen 5.–7. Klasse
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Lola Langfinger
Lo
Ihre langen, blonde
den
n Haare reichen biss auf die Schulte
rn. Die Sommersprossen sind über die große krumme
Nase ver teilt. Ihre Stirn ist hoch und
faltig,
die Lippen
en schmal. Die Au
Aug
gen
enb
brauen sind blond und buschig und
übe
r der
Nasse
e zusammengewachsen.
Felizitas Fälscher
tten Haare oft nach hinten geSie trägt ihre blonden, langen, gla
mm, die Oberlippe schmal, die
kämmt. Ihre Nase ist lang und kru
lstig. Ihr ganzes Gesicht ist mit
Unterlippe dagegen dick und wu
g ist die große Warze, die sich
Sommersprossen übersät. Auf fälli
indet.
über der rechten Augenbraue bef
2. Schaue dir noch einmal das Bild vom Täter auf S. 13 an. Vergleiche mit dem Gruppenbild von S. 14. Wer ist also der Täter?
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Einbrecher im Wohnwagen
Ist jemand da?
1. Bist du ein guter Beobachter?
Beob
Schaue dir dieses
ses Bild g
genau
enau aan. Zehn Dinge sagen
dir, dass jemand
jem nd in dem Wohnwagen
n wohnt. Kreise di
die Di
Dinge ein!
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Indizien
einem vollständigen Satz.
2. Beschreibe die verdächtigen
gen Indizie
n mit je ein
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Lösungen
Lösungen
Ein Kuss im Ferienlager (S. 1–5)
Es war Paul. Er hatte durch den Küchendienst die Möglichkeit, die Tropfen auf die Frikadelle zu
träufeln.
Text-Check (S. 4)
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Die Lösung des Falles (S. 5)
1. a) Dominik, Paul, Nuno, Manuel, Patrizia, Moritz
b) Dominik, Paul, Nuno, Manuel
c) Manuel spielt Fußball; Nuno fährt Kanu; Paul kocht; Dominik spielt Tischtennis
d) Paul, weil er Küchendienst hat
Einbrecher im Wohnwagen (S. 6–12)
Text-Check (S. 10)
1. an der Nordsee 2. zweihundert 3. UNO 4. eine rote Drei 5. bei Bertelsmeiers 6. sechs Wochen
7. von Wanderschuhen 8. eine Taschenlampe 9. zwei 10. schwarz 11. aus Kies 12. Zum Deich
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Lösungen
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Genaue Beschreibung (S. 11)
1. Bild 1: Susann Schmuggler; Bild 2: Berta Banause; Bild 3: Felizitas Fälscher; Bild 4: Lola Langfinger
2. Der zweite Mann von links ist der Täter.
Ist jemand da? (S. 12)
1. Rauch aus dem Schornstein, Blumen im Fenster, voller Aschenbecher, Licht über der Haustür,
Müll im Mülleimer, Schuhe vor der Tür, Hundefutter im Fressnapf, Hundehäufchen im eingezäunten Vorgarten, Wäscheleine mit Hose, frische Fußabdrücke
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Autorin: Annette Weber
Illustrationen: Steffen Jähde
www.auer-verlag.de

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