Massgeschneiderte Verpackungen

Transcrição

Massgeschneiderte Verpackungen
BOX
2 Editorial
3 Strellson · Passende Qualität
5 Logistik · Frische schnell verpackt
6 Verpackungswelt · Drucken und veredeln
8 Verpackungswelt · Wasser, Papier und handwerkliches Geschick
10 artistGuide · Produkte
12 Excellence in Retailing · Konsumentenverhalten
13 Papertrading · Wellkarton – Wertvoller Rohstoff
14 Service · Kundenschulung
15 Pack Shop · Qualität und Liefertreue
16 Stevie Award · Vorschau · Impressum
Massgeschneiderte
Verpackungen
Nr. 66 | 3. Quartal 07
EDITORIAL
Liebe Leserin
lieber Leser
Wie heisst es doch: Es gibt keine schlechten
Figuren, sondern nur schlecht geschnittene
Kleider. Während Jugendliche anfangs 20.
Jahrhundert wie kleine Erwachsene in viel zu
grossen Anzügen herumliefen und damit den
lebenden Beweis dafür lieferten, dass sie von
der Gesellschaft noch nicht akzeptiert waren,
sondern erst mit dem Hineinwachsen in den
Anzug das eigentliche Leben begann, haben
die Jugendlichen von Heute längst ein eigenes
Selbstverständnis und dementsprechend ihren
eigenen Kleidungsstil.
Massgeschneiderte Lösungen haben viel mit
Selbstbewusstsein zu tun. Während die einen
versuchen, sich zu verbiegen oder mit Hungern
einem allgemein anerkannten Standard anzupassen, steht eine Persönlichkeit zu sich und
versucht im Gegenteil, sich in ihrer Einzigartigkeit optimal zu präsentieren.
Unter einer massgeschneiderten Verpackungslösung verstehe ich eine Verpackung, welche
nicht unnötig voluminös ist, welche haptisch
ansprechend respektive gut transportier- und
stapelbar ist und welche mich auf einen Blick
über das Wesen des Inhaltes aufklärt. In einer
Zeit, wo man von Informationen überflutet
wird, ist eine eindeutige und schnelle Zuordnung von wirklichem Nutzen. Dieser Nutzen
hat aber seinen Preis, welcher dem Trend des
immer schnelllebigeren, billigeren und anonymeren entgegenläuft: Wie der Schneider exakt
weiss, welches Bein etwas kürzer ist oder es
versteht, einen Vorzug hervorzuheben, so erfordert eine massgeschneiderte Lösung eine
gute Kommunikation zwischen Auftraggeber
und Auftragnehmer, eine echte Auseinandersetzung mit dem Produkt und, ja, Zeit und
Geld.
Unsere Mitarbeiter verfügen über ein enormes
Fachwissen und freuen sich, liebe Kunden,
zusammen mit Ihnen, massgeschneiderte Verpackungslösungen zu erarbeiten. Seien Sie es
sich wert!
Elisabeth Model
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STRELLSON
Passende Qualität
Strellson ist die wegweisende Marke
der neuen Generation. Die steile Entwicklung des Kreuzlinger Unternehmens ist eng mit geschickter MarkenPositionierung und innovativer Produktentwicklung verbunden.
Unser Interviewpartner –
Strellson-CEO
Reiner Pichler –
spricht über
Parallelen in der
Entwicklung von
Massanzügen und
Verpackungen.
Herr Pichler, in einem früheren Interview
wurden Sie einmal zitiert, dass Sie von Ihren
Strellson Produkten so überzeugt sind, dass
Sie für Ihre Marke Modell stehen könnten.
Woher kommt diese Überzeugung?
Es ist nicht ganz richtig, dass ich selbst sagte,
ich könne für unsere Marke Modell stehen. Ein
Journalist war der Meinung, ich würde den
Strellson Stil und die Inhalte der Marke überzeugend leben.
Um aus einem Schweizer Industrieunternehmen eine internationale Modemarke zu
machen, welche die Bedürfnisse von Menschen in 40 Ländern abdeckt, ist es notwendig,
Spitzenleistungen zu erbringen. Unser Team
hier in Kreuzlingen hat diese erbracht. Das ist
nur möglich, wenn man sich mit Haut und
Haaren mit dem identifiziert, was man tut.
des Druckbildes. Wenn nötig, fertigen wir
auch Zeichnungen und Prototypen/Muster
an. Wie gehen Sie vor, wenn Sie die Gestaltung einer neuen Kollektion angehen?
Wir entwickeln Lifestyle-Kollektionen, d.h. wir
müssen wissen, wie sich die Gesellschaft entwickelt und wie die Bedürfnisse der Menschen
im Moment und in der Zukunft sein werden.
Es ist die Aufgabe unseres Designteams, immer ein wenig vor der Entwicklung der Menschen Produkte zu designen, so dass sie immer wieder neu sind, faszinieren, begeistern,
Impulskäufe auslösen und dies 6-mal im Jahr.
Wir als Verpackungshersteller
sprechen oft von «massgeschneiderten Verpackungslösungen». Betrachten Sie Strellson
Kreationen auch als
«massgeschneiderte
Verpackung»? Wo
sehen Sie Parallelen?
Gewisserweise gibt es da
Parallelen. Die Menschen
haben sich im Laufe der letzten Jahre stark verändert durch
Globalisierung, die Kommunikation, die
Mobilität, die Medien usw. Die Möglichkeiten
der Menschen unterschiedlich zu leben, sind
unglaublich. Dies unterscheidet die jetzige Generation erheblich von der Generation davor.
Durch diese enormen Möglichkeiten wird der
Geschmack der Menschen immer individueller
und diesen Bedürfnissen müssen wir innerhalb
unseren Kollektionen gerecht werden.
In der Mode
– so stellen
wir uns das
vor, geben
Trends und Lifestyle den
Takt an. In der Verpackungsindustrie
sprechen wir von Optimierung und Funktionalität. Was meinen Sie, Herr Pichler?
Natürlich sind Mode und Trends sehr wichtig,
wenn man sich mit Lifestyle beschäftigt. Ich
denke aber auch, dass gerade im Herrenbereich Funktionalität, Qualität und Passform eine
sehr grosse Rolle spielen. Wir müssen es
schaffen, dass sich unsere Konsumenten in unseren Produkten wohl fühlen, besser aussehen und dass
die Bedürfnisse in Form von
Qualität und Funktionalität
erfüllt werden.
Wo setzt Strellson die
Akzente im Marketing?
Innovation?
Als wir vor 13 Jahren angefangen haben, aus Strellson
eine internationale Marke zu
machen, spielten Marketing und Innovation eine grosse Rolle. Wir haben mit
der Positionierung begonnen und mussten
dann der Welt sagen, hier in Kreuzlingen gibt
es eine neue Modemarke und wir wollen die
neue Generation einkleiden. Dies konnten wir
nur mit einer sehr innovativen und speziellen
Marketingkampagne machen. Wir haben mit
unserer Marketingkampagne nicht nur internationale Preise gewonnen, auf die wir sehr stolz
sind, wir wissen auch, dass sie einer der ent-
Wo liegt das Erfolgsgeheimnis der Marke
Strellson? Haben Ihre Modedesigner ein besonderes Gespür für Mode, Herr Pichler?
Das eigentliche Erfolgsgeheimnis ist das Team.
Wir haben ein fantastisches Team von Mitarbeitern, die in allen Bereichen, die für die erfolgreiche Entwicklung eines Unternehmens
relevant sind, Hervorragendes leisten. Wir
haben ein ausgezeichnetes Design- und Produktmanagement-Team, wir haben aber auch
perfekte Leute in der Produktion, in der Qualitätssicherung und in der Logistik. Wir sind nur
dann erfolgreich, wenn wir in allen Bereichen,
die wichtig sind, überdurchschnittliche
Leistungen erbringen.
Mit unseren Kunden entwickeln wir individuelle Verpackungslösungen; wir definieren
gemeinsam Anforderungs- und Qualitätsziele. Verpackungsspezialisten beraten die
Kunden bei der Auswahl des Rohstoffes
(Wellkartonsorten) bis hin zur Gestaltung
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STRELLSON
scheidenden Erfolgsfaktoren für unser
Unternehmen ist.
Innovation spielt eine
ebenso grosse Rolle.
In einer Zeit, in der die
Menschen eigentlich
alles haben, konkurrieren unsere Produkte
nicht mit Textilien anderer Marken, sondern mit Innovationen
im Konsumgüterbereich generell. Unsere Konkurrenten sind z.B. iPods, GPS-Systeme etc.
Wir waren daher gezwungen, spezielle Innovationen zu entwickeln, z.B. die Swiss Cross
Jacken, den Business Travel Suit usw.
Oft versuchen wir von unseren Kunden
möglichst viel über Ihre Verpackungsbedürfnisse der Zukunft zu erfahren, um
mit den Erkenntnissen proaktiv die individuell darauf abgestimmte Verpackung
von morgen zu entwickeln. Wie geschieht
dies bei Strellson?
Das Strellson Management, die Designer, Produktmanager und Vertriebsleute bilden eigentlich die Strellson Zielgruppe. Wir designen
und entwickeln Bekleidung für uns selbst und
einen grösseren Vorteil kann es für unser
Unternehmen eigentlich nicht geben – wir
sind unsere eigene Zielgruppe.
Preis-Leistung – die Kostenfrage ist für uns
als Verpackungslieferant mit jedem neuen
Projekt eine Herausforderung. Wie stellen
Sie sich zu diesem Thema? Strellson gilt allgemein als «billiger» wie zum Beispiel BOSS.
Wir haben uns daher an der Gesellschaft orientiert. Wir haben Strellson da positioniert, wo
wir die grössten Wachstumschancen sehen
und diese sind im mittleren Marktsegment.
Allerdings war uns von Anfang an klar, dass wir
Premium-Leistungen erbringen mussten, um
auch in diesem Segment erfolgreich zu sein.
Ein edler Anzug, eine schöne Krawatte,
alles soll gut präsentiert werden. Welche
Rolle spielt die Verpackung bei Strellson,
Herr Pichler?
Die Verpackung spielt eine sehr grosse Rolle.
In unserem Fall geht es um die Präsentation
unserer Produkte und die Philosophie unserer
Marke am Point of Sale. Wir entwickeln daher
Shop- und Präsentationssysteme, die in 40
Ländern bei unseren Kunden eingebaut
werden. Wir haben ein Merchandisingteam,
welches darauf achtet, dass unsere Produkte
weltweit so präsentiert werden, dass sie den
Inhalten der Marke entsprechen.
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Als Mode- und Lifestyle-Label ist Strellson
seit mehreren Jahren Ausrüster eines der
besten Fussballclubs der Welt – Real Madrid. Was erwarten Sie für die EURO08.
Plant Strellson eine Fussball-Kollektion?
Natürlich werden wir auf den Mega-Event
Fussball reagieren. Es wird eine auf die Europameisterschaft abgestimmte Kollektion mit speziellen Innovationen geben, wir werden werblich sehr aktiv sein, in Form von Billboards,
Kampagnen bis hin zu einem Fotoshooting,
welches wir bereits bei Fussballclubs in Afrika
gemacht haben.
Wenn Sie zurückschauen, welche wesentlichen Prägungen der Mode resp. Trends
können Sie erkennen?
Grundsätzlich kleidet sich die sogenannte
«New Generation» moderner, die Männer sind
emanzipierter geworden und interessieren sich
stärker für ihr Aussehen und Mode im Allgemeinen. Ausserdem gibt es einen klaren Trend
zur Casualisierung, d.h. Freizeitbekleidung wird
immer wichtiger, was wiederum daraus resultiert, dass die Menschen mehr Freizeit haben
und sich in dieser Freizeit anders kleiden
wollen. Ich glaube, dass es in Zukunft zwei
Möglichkeiten gibt, sich zu kleiden. Einmal
sehr formell, elegant, smart und sexy für das
Berufsleben und Anlässe und dann sehr lässig
für die Freizeit und den Urlaub.
Menschen kleiden sich individuell, wir
machen individuelle Verpackungen, führen
aber ein Standard-Verpackungssortiment
ab Lager. Wie stellt sich Strellson zu
Standard-Anzügen? Was bewegt Sie, in
Kreuzlingen einen Lagerverkauf zu führen?
Viele Männer brauchen einen Anzug als Berufsbekleidung. Er hat ganz bestimmte Dinge zu
leisten, was er leisten soll, ist sehr unterschiedlich. Ein Vorstand der Credit Suisse kleidet sich anders als der Chef einer Werbeagentur. Beide tragen jedoch einen Anzug, beide
tragen vielleicht auch einen anthrazitfarbenen,
schwarzen oder blauen Anzug. Der Unterschied liegt darin, wie der Anzug kombiniert
wird, der Werber trägt ihn vielleicht mit einem
T-Shirt, der Banker mit Hemd und Krawatte.
Häufig wird von gesättigten Märkten gesprochen. Die Modebranche gehört – wie
die Verpackungsbranche – zu den Branchen
mit einer Vielzahl kompetenter Anbieter.
Wie schaffen Sie es trotzdem, eine eigene
Identität zu schaffen und sich von den Konkurrenten abzuheben?
Darauf gibt es natürlich viele Antworten. Ich
denke aber, dass uns allen bewusst sein muss,
dass wir in den meisten Ländern, in denen wir
arbeiten, kein riesiges Marktwachstum haben
(ausgenommen vielleicht Osteuropa und
China). Es muss uns also gelingen, besser zu
sein als unsere Mitbewerber und dafür trägt
das Management die Verantwortung. Es geht
darum, Konzepte zu entwickeln und diese Konzepte erfolgreich umzusetzen. Genau dieses
Umsetzen entscheidet über Erfolg oder Misserfolg.
Viele Firmen führen neben dem Kerngeschäft Hilfsmittel. Wir als Verpackungshersteller ergänzen unser Angebot mit Packhilfsmitteln, Strellson mit Accessoires. Sind
Sie mit der Abrundung Ihres Sortiments zufrieden?
Wir sind mit der Abrundung unseres Sortiments sehr zufrieden und können dies an unseren Verkaufszahlen im Accessoirebereich ablesen. Wir haben den Umsatz im Hemden-,
Krawatten-, Strick- und Wirkbereich in den letzten Jahren vervielfacht. Strellson gehört heute
zu den Accessoire-Spezialisten. Wir haben aber
diese Bereiche sehr intensiv bearbeitet, nur so
war es möglich, hier erfolgreich zu sein.
Wie wir arbeiten auch Sie mit verschiedenen Farben. Bei uns ist dafür die Druckvorstufe zuständig. Wer bestimmt die Farbwahl bei Strellson?
Bei uns bestimmt das Designteam die Farbauswahl, es legt gemeinsam fest, welches die
Kernfarben für die jeweilige Kollektion sein
werden.
Eine letzte Frage: Ist Damenmode schwieriger zu produzieren als Herrenmode? Bleibt
ein Herrenanzug ein Herrenanzug? Oder ist
dieser auch ständigen Veränderungen
unterworfen wie die Frauenkleider?
Damenmode ist nicht grundsätzlich schwieriger zu produzieren als Herrenmode, der
Damenmarkt ist nur grösseren Schwankungen
unterworfen und die Mode ändert sich bei den
Damen viel schneller als bei den Herren. Aber
auch die Herren haben sich, wie ich bereits erwähnt habe, in den letzten Jahren stark verändert. Sie reagieren stärker auf Veränderungen in der Mode, sie sind in dem Bereich viel
selbstbewusster geworden. Ein Mann möchte
oder darf heute genauso sexy aussehen wie
eine Frau. Die Männer sind mitten in der
Emanzipationsphase.
Herzlichen Dank, Herr Pichler, für das
aufschlussreiche Interview.
LOGISTIK
Frische schnell verpackt
Die Themen «Time-to-market»,
Aktionen und enorme Anforderungen
an frische Produkte führen auch im
Früchte- und Gemüsemarkt zu neuen
Impulsen.
Verpackungen bilden ein wichtiges
Bindeglied zwischen Kunde und Produkt. Deshalb ist es enorm wichtig,
dass sie alle Wünsche und Bedürfnisse befriedigen. Verpackungen sind
verschiedenen Trends unterworfen –
nicht nur im Design, sondern auch in
Funktionalität und Weiterverarbeitung. Die Model Gruppe bildet jedes
Jahr Lehrlinge und Fachleute im umfangreichen Verpackungsprozess
aus. Diese jungen Leute sind unsere
Zukunft, unsere Trendanzeigen, deshalb erklären sie uns in dieser Model
Box, welche Fingerfertigkeiten es
braucht, um aus ihrer Sicht clevere
Verpackungen herzustellen.
Die eingesetzten Gebindeeinheiten müssen
auf das Produkt abgestimmt sein und über die
gesamte Logistikkette zu einer vorteilhaften
Lösung für Produzent und Handelsunternehmen führen.
Mit dem neuen Aufrichteservice für Früchteund Gemüsesteigen bietet die Model Gruppe
den Kunden genau in dieser Hinsicht einen
zukunftsweisenden Service an. Die aufgerichteten Gebinde werden termingerecht in der
gewünschten Menge an den Produzenten
geliefert – und das alles aus einer Hand.
Die Kunden rufen bei Model den Bedarf ab.
Model richtet die Steigen auf und liefert sie
zum Befüllen an die Produktionslinie oder zum
Produzenten auf den Hof.
Die Vorteile sind offensichtlich: Die Disposition
des Verpackungsmaterials wird durch Model
sichergestellt. Das Handling wird wesentlich
reduziert. Der Abpacker kann sich auf seine
Kernkompetenzen konzentrieren.
Die Wellkarton-Gebinde werden im Flexodruck
bis 6 Farben bedruckt und werden direkt am
POP eingesetzt. Ausserdem informieren sie
den Endkonsumenten dank Produktabbildungen auch über die Herkunft und die Qualitätsmerkmale der verkauften Ware.
Die Aufrichtemaschine wird vor allem für Gebinde-Einheiten der Standardmasse 600 x 400
und 400 x 300 mm eingesetzt. Die Gebindehöhe lässt sich mit verschiedenen Stempelwerkzeugen variieren. Mit entsprechenden
Werkzeugen sind auch andere Formate
möglich. Die Wellkarton-Stanzlinge werden
mit einer Aufrichteleistung von bis 40 Steigen/
Minute geformt und mit Heissleim verklebt.
Anschliessend gelangen sie in einen automatischen Stapler und werden schliesslich auf
Paletten abgesetzt. Die Paletten liefert Model
den Kunden platzsparend an.
In einem eingehenden Dialog, in dem kundenspezifische Anforderungen wie Tauglichkeit für
Kühllager, Stapelfähigkeit usw. eruiert werden,
wird die entsprechend notwendige WellkartonSorte definiert. Dabei gilt als oberstes Gebot,
eine Gebindevariante anzubieten, die mit
einem Minimum an Verpackung auskommt
und trotzdem maximal schützt.
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VERPACKUNGSWELT
Drucken und Veredeln
Das Werk Hanau ist auf die Verarbeitung, den Druck und die Veredelung
von Vollkarton Verpackungen im Luxusgütersegment spezialisiert. Die beiden
Auszubildenden Antonino Montaperto
und Sebastian Novak geben uns einen
Einblick in die Möglichkeiten und Kompetenzen von Model Kramp in Hanau.
Herr Novak ist im 2. Ausbildungsjahr als Drucker, Fachrichtung Offset, Herr Montaperto im
2. Ausbildungsjahr als Verpackungsmittelmechaniker. Zusammen decken Sie den gesamten
Gestaltungs- und Verarbeitungsprozess ab.
Antonio Montaperto ist als Verpackungsmittelmechaniker gleich am Anfang des Entwicklungsprozesses bei einem Auftrag beteiligt.
Anhand der Kundenwünsche gestalten wir
im CAD ein Blindmuster. Dieses wird an die
Agentur des Kunden gesandt, die das passende
Design dazu liefert. Wir prüfen anschliessend,
ob der gewünschte Druck und die Veredelung
machbar sind und unterbreiten dem Kunden ein
entsprechendes Angebot.
Herr Novak, welche Druck- und Verarbeitungsmöglichkeiten können Sie dem
Kunden anbieten?
Unsere Stärken liegen in der Oberflächengestaltung. Mit verschiedenen Lacken, Pigmenten
und Strukturen erzielen wir die unterschiedlichsten Effekte und besondere Oberflächen.
So können wir kaschieren, laminieren, Fenster
einkleben, tief- und hochprägen und Prägefolien
applizieren.
Je nach Verarbeitung drucken wir mit anderen
Offset Methoden. Sobald wir mit Folien arbeiten, müssen wir den UV-Offset einsetzen, da
sonst die Farbe nicht trocknet. Ansonsten
drucken wir im konventionellen Offsetdruck,
hier trocknen die Farben oxidativ.
Speziell ist sicher, dass wir die Farben immer auf
den Kunden abgestimmt in unserem Farblabor
mischen. Auf Farbtoleranzkarten werden dann
pro Kundenserie die Farbvorgaben archiviert.
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Nach dem Drucken und Lackieren kommt
Antonio Montaperto wieder zum Einsatz.
Nach dem Druck werden die Verpackungen
tief- und hochgeprägt, mit Heissprägefolien
versehen, gestanzt und geklebt. Im Stanzen
haben wir zwei Möglichkeiten: die Bobst SP
102 CER, die gleichzeitig die Nutzen trennt,
oder die Bobst SP 102 E, bei der anschliessend
von Hand der Abfall getrennt wird.
Nach der Stanzerei werden die fertigen Paletten zur Kleberei weitergeleitet.
Wie stellen Sie sicher, dass bei diesen
komplexen Abläufen nichts verloren geht?
Nebst den Farbtoleranzkarten wird jeder Auftrag mit einem Serienstammdatenblatt erfasst.
Hier werden spezielle Verarbeitungen und Anmerkungen festgehalten. Natürlich wird auch
hier erfasst, wie viele Faltschachteln schlussendlich an den Kunden ausgeliefert werden.
Was unterscheidet Ihren Lehrbetrieb von
anderen?
Besonders gefällt uns, dass hier ein geniales
Klima herrscht. Da hilft jeder jedem. Im Vergleich zu anderen Ausbildungsstätten haben wir
relativ viel Freiheit. Vieles was wir in der Schule
lernen, können wir direkt umsetzen. Auch was
die Qualität angeht sind wir sehr stolz auf
unseren Lehrbetrieb.
Druckvorstufe
Kleben
Druck
Gibt es Momente, die für Sie besonders
einprägsam sind?
Wir sind schon etwas stolz, wenn «unsere»
Verpackungen im Handel zu sehen sind und
wir wissen, dass sie bei uns hergestellt wurden. Manchmal ist es schwierig, zu Hause
nicht zu erzählen, an welchem Projekt wir sind.
Besonders für Sebastian ist auch, dass er mit
Maschinen arbeiten kann, die als Prototypen
auf den Markt kamen, wie z.B. die 8-farbige
Offsetdruckmaschine.
Beide möchten in ihrem Beruf weiterarbeiten
und hoffen, in der Lehrfirma eine Anstellung
zu finden.
Kodieren
Lackieren
Stanzen
Kaschieren/
Laminieren
Prägefoliendruck
Verarbeitungsprozess
VERPACKUNGSWELT
Welche Abhängigkeiten bestehen von
anderen Abteilungen?
Dies ist am besten mit einem Durchlaufschema
zu erklären. Daraus wird klar ersichtlich, dass
die Druckvorstufe einerseits von den Kundenaufträgen, resp. dem Verkauf, aber auch von
der Kapazität der Druck- und Veredelungsmaschinen abhängig ist.
Anfragen · Bestellen · Verkauf
Terminieren
Druckvorstufe
Gut zum Druck
Freigeben
Drucken
Veredeln
Stanzen, Kleben oder Überzug
Ausliefern
Die beiden Polygrafen Lehrlinge Sarah
Mennel und René Ruosch erzählen uns
von ihrem Arbeitsalltag. Sarah Mennel
ist im 4., René Ruosch im 3. Lehrjahr.
Als Polygrafen arbeiten die beiden Lehrlinge in
der Druckvorstufe und somit als Bindeglied zwischen Verkauf und Produktion. Meistens werden die Druckdaten fixfertig angeliefert. In der
Druckvorstufe werden diese dann kontrolliert
und für den Druck angepasst. Einige Kunden
sind aber auch froh, wenn ihnen die Druckvorstufe kreative Vorschläge liefert.
Wann sind Sie besonders stolz auf Ihren
Lehrbetrieb?
Wenn wir Schokolade, Lebensmittel, Kosmetikund Parfumartikel in den Regalen stehen sehen, die in unserem Betrieb hergestellt wurden.
Manchmal sind es edel bedruckte und veredelte Faltschachteln, manchmal aber auch
komplizierte Konturverpackungen. Bei letzteren
muss die Maschine immer speziell eingerichtet
werden.
Natürlich sind auch unsere Druckmaschinen besonders. Wir haben 4-, 6- und 8-farbige Offsetdruckmaschinen, die hervorragend drucken. Auf
der anderen Seite bieten nur sehr wenige Betriebe Folienheissdruck an, auf den wir uns
spezialisiert haben. Die verschiedenen geruchsneutralen Lackierungsmöglichkeiten wie UVund Dispersionslacke, Glanzlacke, Mattlacke,
Duftlacke etc., die partiell je nach Verpackungen
aufgetragen werden, sind ebenfalls eine Eigenheit unserer Firma.
Obwohl wir relativ gross sind, können wir auf
spezielle Kundenwünsche gezielt eingehen und
arbeiten sehr eng mit den vor- und nachgelagerten Abteilungen zusammen.
Sowohl Frau Mennel als auch Herr Ruosch
empfinden ihre Ausbildung als sehr lehr- und
facettenreich. Verpackungsdesign ist nun mal
anders als «gewöhnliches» Mediendesign wie
z.B. Gestalten von Zeitungen, Prospekten etc.
Besonders zeichnet aber beide aus, dass sie
sich in ihrem Team sehr wohl fühlen und als
vollwertige Arbeitskräfte gelten.
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VERPACKUNGSWELT
Wasser, Papier und
handwerkliches Geschick
Nach den Sommerferien haben Aleksandar
Jovancevic und Thomas Collins als angehende
Verpackungstechnologen die Lehre in Weinfelden angefangen. Die beiden sind Fachleute, die
Schachteln aus Karton oder Wellkarton gestalten und produzieren. Man braucht als Verpackungstechnologe viel Vorstellungsvermögen
und muss sauber und exakt arbeiten und handwerklich geschickt sein.
Weshalb haben Sie
sich für eine Lehre
als Verpackungstechnologe entschieden?
Ein abwechslungsreicher
Beruf musste
es sein, aber
ich wollte nicht
einfach im Büro sitzen. Als Verpackungstechnologe kann ich sowohl
an der Maschine eine Verpackung produzieren
als auch am Computer eine konstruieren.
Was genau macht ein Verpackungstechnologe?
Ein Verpackungstechnologe begleitet den gesamten Weg der Verpackung vom Kundenwunsch bis hin zur Produktion.
Von der Kreation zur Produktion
... Kreationsphase
• Direkt oder mit einem Verkaufsmitarbeiter
werden die Kundenwünsche aufgenommen.
• Anhand dieses Briefings entwickelt der Verpackungstechnologe eine kreative Lösung, die
technisch auch umsetzbar ist. Dafür steht verschiedenste Software zur Verfügung.
• Ist die Verpackung konstruiert, wird sie
zuerst einmal als unbedrucktes Muster ausgeplottet, zusammengestellt und dann gemeinsam mit dem Kunden angeschaut. Manchmal
kommt es auch vor, dass wir die weissen Muster bereits mit dem Druckbild überziehen, so
dass es dem Kunden noch einfacher fällt, sich
vorzustellen, wie seine Verpackung aussehen
wird. Diese Weissmuster sind auch wichtig,
um die Funktionalität der Verpackungslösung
zu testen.
• Um eine optimale Funktionalität einer Verpackung sicherzustellen ist auch entscheidend,
welche Wellkartonsorte eingesetzt und auf
welcher Maschine die Verpackung hergestellt
wird, resp. wie und wo der Kunde sie einsetzt.
• Ist das Muster vom Kunden akzeptiert, wird
es mittels so genannten «Laufzetteln» in den
Produktionsprozess eingeschleust. Der Lauf8
zettel enthält alle wesentlichen Angaben über
einen Auftrag wie
Name des Kunden, Termine,
Stückzahlen etc.
... Produktionsphase
• Um eine Verpackungslösung zu
produzieren, braucht es
Stanzwerkzeuge. Diese
werden in Weinfelden direkt bei
der Inoflex bestellt. Die Stanzformen werden
zuerst an die Maschine eingepasst. Hier muss
ich sehr genau arbeiten. Dann beginnt das eigentliche Einrichten der Maschine. Je nach
Dicke des Wellkartons, Ausführung der Stanzform und der Geschwindigkeit, in der ein Auftrag laufen soll, wird die Maschine unterschiedlich eingerichtet. Manchmal braucht es mehrere Testdurchläufe, bis wir zufrieden sind mit
dem Resultat.
• Anschliessend werden die Verpackungen
gefaltet und geklebt. Auch hier müssen wir
wissen, wie die Maschine eingerichtet werden
muss und welche Eigenschaften der verwendete Leim hat.
• Der gesamte Produktionsprozess muss
ständig überwacht werden. Deshalb werden
bei jedem Arbeitsgang Muster für die Qualitätskontrolle gezogen.
Wann wird eine Verpackung farbig?
Je nach Weiterverarbeitung und Art des Druckbildes geschieht dies am Anfang oder aber
während des Produktionsprozesses. Wenn ich
z.B. 5 Farben plus Lack brauche, dann werden
die Wellkartonbögen vor dem Stanzen in der
Masterflex bedruckt und erst anschliessend
gestanzt. Wenn ich z.B. 2 Farben habe, können
diese in der gleichen Maschinenstrasse bedruckt, gestanzt und geklebt werden. Dafür ist
dann unser Flexodrucker zuständig.
Was ist die Aufgabe eines Flexodruckers?
Der Flexodrucker druckt und veredelt Wellkarton. Er beurteilt die Druckvorlagen, prüft
und montiert Druckformen, mischt Farben und
richtet die Flexodruckmaschine ein. Selbstverständlich muss er auch laufend die Qualität
des Druckes überwachen.
Was gefällt Ihnen besonders an Ihrem
Lehrbetrieb?
Es ist spannend, dass hier in Weinfelden nicht
nur einfach die Verpackungslösung entsteht,
sondern dass wir mit der Thurpapier als Rohpapierlieferant und der Inoflex als Stanzwerk-
zeughersteller fast alle Verbindungsteile für
eine Verpackung selber herstellen.
Einzig die Druckplatten werden nicht
In-house hergestellt.
Für mich ist auch total faszinierend,
dass ich in einem Team arbeiten
kann. Verschiedenste Nationalitäten und Sprachen treffen an meinem Arbeitsort aufeinander. Und
wir alle zusammen stellen sicher,
dass anschliessend eine clevere Verpackungslösung beim Kunden ankommt.
Antonio Mediati macht seine Ausbildung als Papiertechnologe
bei der Thurpapier in
Weinfelden. Die drei
Jahre dauernde Ausbildung fordert ihn
sowohl handwerklich als auch rechnerisch. Als Papiertechnologe
muss er wissen,
wie die Maschinen zu reparieren
sind, aber auch wie
die Qualitäten des
Papiers geprüft werden können. Gerade dieses prozessübergreifende
Denken hat ihn zu dieser Lehre
motiviert.
Die Thurpapier stellt verschiedene Altpapiersorten her. Dank ihrer relativ schmalen Verarbeitung von 2.50 m kann sie schnell und flexibel auf die Bedürfnisse des Marktes reagieren.
Altpapier wird in verschiedenen Qualitäten angeliefert. Diese wiederum werden aus verschiedenen Altpapierqualitäten hergestellt. Der
Fachmann erkennt die Qualität des angelieferten Altpapiers v.a. an der Reinheit und Verarbeitung des Papiers. In der Regel spricht er
von Kaufhaus, Stanzabfall und Stewo Qualität.
Jede Qualität wird entsprechend weiterverarbeitet.
Die Thurpapier z.B. verarbeitet das angelieferte
Papier zu braunen 2-lagigen Testlinern und
Wellenstoff. Die Testliner müssen aus reinerem Altmaterial hergestellt werden, weil sie
später bedruckt werden müssen. Für den
Wellenstoff wird minderwertigeres Material
eingesetzt, da es nicht bedruckt wird.
VERPACKUNGSWELT
Kundenorientierung
Theoretisch sagt man, dass eine Papierfaser
diesen Zyklus 5x durchlaufen kann.
Alle Prozessschritte werden stetig qualitativ
überwacht. So wird einerseits das angelieferte
Altpapier auf Reinheit, Festigkeit etc. gemessen, aber auch das neu hergestellte Papier
wird auf dessen Qualität hin geprüft.
Ein weiterer Prüfstein ist die Wasserqualität.
Wasser begleitet die gesamte Papierherstellung. Am Anfang wird es beim Auflösen gebraucht und anschliessend auf dem Stoffauflauf. Wasser entweicht aber auch wenn das
Papier getrocknet wird. Das Wasser wird deshalb während den gesamten Prozessschritten
geprüft und überwacht. Die daraus resultierenden Ergebnisse haben einen entscheidenden
Einfluss auf den Verarbeitungsprozess. Die
«Endwasser»-Kontrolle findet in der eigenen
Kläranlage statt.
Ein weiterer Qualitätsmesser sind die Abnehmer. 60% des Papiers wird an Fremdfirmen
verkauft und ca. 40% durch die eigenen Wellkartonwerke verarbeitet. Bei der Verarbeitung
des Papiers können Qualitätsunterschiede
ebenfalls eruiert werden.
Welche Funktion hat die Thurpapier sonst
noch innerhalb der Model Gruppe?
Die Thurpapier ist nicht nur Zulieferer der Wellkartonwerke, sondern berät und unterstützt
diese auch beim Einkauf zusätzlicher Papiere.
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Herstellungsprozess, Kreislauf und Qualität
Vincent Rimaz, aus welchem Grund machen
Sie ein elfmonatiges Praktikum bei Model
Emballages SA in Moudon?
Es gibt einen einfachen Grund. Um mein Studium fortzusetzen, brauchte ich eine einjährige
Berufspraxis im Marketing, Finanz- oder Personalbereich. Bei Model Emballages SA hatte ich
die Möglichkeit, ein Praktikum in der Marketing- und Verkaufsabteilung zu absolvieren.
Ausserdem war dieses Angebot für mich aufgrund der Nähe zu meinem Wohnort sehr
interessant.
Sie haben gesagt, dass Sie sich auch um
Ausbildungsprogramme und Statistiken
kümmern. Warum ist dies so wichtig?
Ausbildungsprogramme sind sehr
wichtig, da wir unseren Kunden auf diese Weise unser Know-how vermitteln können. Ausserdem können wir
ihnen dabei unsere
Kompetenzcenter
(MGPS) zeigen.
Was für eine Ausbildung haben Sie?
Im Moment habe ich eine rein schulische Ausbildung. Ich habe an einem Gymnasium die
Matura mit Schwerpunkt Recht und Wirtschaft
abgelegt. Durch mein Praktikum sowie meine
einjährige Tätigkeit an der Kasse und im
Kundendienst der Firma Hornbach konnte ich
einiges an Berufserfahrung sammeln.
Ist es nicht gefährlich, Kunden «auszubilden»? Welche Vorteile sehen Sie darin?
Nein, denn die Kommunikation
mit einem gut informierten Kunden ist leichter.
Das Verständnis zwischen dem Kunden und
Model Emballages SA verbessert sich, sodass
man seine Wünsche besser einordnen kann.
Ausserdem können wir bei diesen Seminaren
unsere Kompetenz unter Beweis stellen und
die Kunden zu neuen Entwicklungen animieren.
Was gefällt Ihnen besser und was weniger?
Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich. Ich
habe ein gutes Verhältnis zu meinen Kollegen.
Es gibt keine negativen Punkte.
Was sind die wichtigen Vorteile des Unternehmens?
Das Unternehmen zeichnet sich durch Reaktionsschnelligkeit, Flexibilität bei der Problemlösung und kompetente Mitarbeiter in jedem
Geschäftsbereich aus.
Welches ist die wichtigste Zielgruppe von
Moudon?
Die Getränkeindustrie.
Wie sieht Ihre Arbeit aus? Wofür sind Sie
verantwortlich?
In erster Linie muss ich verschiedene Veranstaltungen für den Verkauf organisieren. Darunter fällt die Organisation von Kundenseminaren
(technische Kenntnisse über Verpackungen,
Verkaufsverpackungen). Für diese Seminare
bereite ich die Einladungen vor, nehme die Anmeldungen entgegen und bestätige sie, organisiere das Mittagessen und bereite die Seminarräume, das Material (Ordner, Blöcke, Kugelschreiber) sowie den Begrüssungskaffee vor.
Ich kümmere mich ebenfalls um Kundenveranstaltungen wie in Wengen, Gstaad oder die
Athletissima. Für Wengen muss ich zum
Beispiel alle Reservierungen (Hotel, Skipässe,
Tickets) durchführen und die Korrespondenz
mit den Kunden (Einladungen, Bestätigungen)
erledigen.
Eine der letzten Fortbildungen fand mit
Lars G. Wallentin statt. Was hat er Ihnen
vermittelt?
Herr Wallentin ist ein wahres Kommunikationstalent. Er fasziniert das Publikum und kann
ihm so den gewünschten Stoff mit Leichtigkeit
vermitteln. Und wir wissen alle, wie wichtig
Informationen und Kundenkommunikation
sind.
Welche Rolle spielt der Verkauf für den
Kundenkontakt?
Der Verkauf ist äusserst wichtig, da er im direkten Kontakt mit den Kunden steht. Er ist für
das Kundenmanagement sowie dessen Wünsche und Probleme zuständig.
Wann hat ein Kunde Kontakt mit dem
Verkauf?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, zum
Beispiel bei einer Bestellung, Reklamation,
Produktänderung oder bei einem neuen
Projekt.
Was machen Sie nach Ihrem Praktikum?
Ich beginne Mitte September mein Studium
an der Fachhochschule HES in Yverdon im
Fachbereich Betriebsökonomie. Das Studium
dauert drei Jahre.
9
ARTISTGUIDE
Produkte
Flasche symbolisiert zudem die Wertigkeit der
Weine.
So ist eine effiziente Weintransportverpackung
entstanden, die die Bedürfnisse des Weinlieferanten aber auch diejenigen des Endkunden
künstlerisch optimal umgesetzt aufnimmt.
Nescafé Gold und Gold Mild
Das Offset bedruckte Display von Nestlé für
Nescafé Gold und Gold Mild präsentiert am 2.
Verkaufspunkt im Schweizer Markt. Damit das
Display für verschiedene Ladengrössen eingesetzt werden kann, ist es entweder mit drei
oder vier Trays zu 12 Gläsern bestückbar. Eine
Offset bedruckte Stiege gleicht die unterschiedliche Befüllung aus.
Der Sockel dient gleichzeitig als Transporthaube. Sicher geschützt und komplett befüllt
werden die Displays so zu den Verkaufspunkten transportiert und anschliessend aufgestellt.
Rimuss Weine der PremiumProduktelinie
Rahm AG liefert die
Premium Weine in
der eleganten Verkaufsverpackung
dem Handel in der
Schweiz. Diese edlen
Tropfen sind insbesondere für Weintrinker gedacht, die qualitativ gehobene
Schaffhauserund Zürcher
Weine mögen.
Die Farben
spielen eine
entscheidende
Rolle bei dieser
Verpackung. Die Produkteinformationen sind auf allen sieben Druckvarianten in schwarz gehalten. Die goldene und
rote Farbe bleiben für die Gestaltung immer
gleich. Gold (Gold Ersatz) steht für die edlen
sortenreinen Weine aus der Linie Réserve du
Patron wie z.B. Hallauer Spätlese, rot steht für
Cuvée wie z.B. Dorenoir. Die schwarze Farbe
mit dem dezenten Glanz und der stilisierten
10
Was für ein Käse
In dieser vollflächig schwarz bedruckten Transportverpackung befindet sich ein ganzer Laib
Appenzeller Käse. Zusammen mit einer Werbeagentur ist das neue 2-farbige Design der Verpackung entstanden. Auch während dem
Transport gibt der Laib Feuchtigkeit und Öl ab. Model
hat deshalb für die
Verpackung eine
nassfeste Doppelwelle gewählt. So verpackt, wird der
Käse im Grosshandel
vertrieben oder nach
Deutschland und Frankreich
exportiert.
Genussvolle Toblerone Werbung
Das Produkt geniessen, ohne es zu degustieren. Mit diesen interaktiven Verkaufsstellen ist
dies gelungen. Auf vier Seiten taucht der Käufer in die Ingredienzenwelt der Toblerone ein.
Bienen umschwärmen einen Honigtopf,
Schmetterlinge fliegen über saftige Wiesen,
weisse Mandelblüten leuchten von den Bäumen. Klar erkennbar und äusserst verführerisch
stechen dem Betrachter die Toblerone Dreiecke ins Auge.
Mit diesem Informationssteller ist es gelungen,
die parallel dazu laufende Toblerone Print
Kampagne dreidimensional umzusetzen.
Côte d’Or
Die neue
Schokoladen-Kreation «Côte d’Or» von
Kraft Foods TREE präsentiert sich in
einer hochwertig veredelten Klappdeckel-Verpackung aus einem Teil. Durch das rechteckige
Klarsichtfenster blickt der Konsument auf die
drei verschiedenen Schokoladetafeln, welche
sich dank einer raffinierten, stufenförmigen Einlage optimal präsentierten. Der Folienheissdruck in Gold
sowie die mehrstufigen Hochprägungen einzelner Partien werten
dieses Produkt zusätzlich auf.
Das moderne Design im aktuellen AfrikaLook verleiht der Verpackung ein edles Erscheinungsbild und lässt den Konsumenten
erahnen, woher die Kakaobohnen stammen.
Wie es für Duty-Free-Verpackungen üblich ist,
findet der internationale Schokoladenliebhaber
auf der Rückseite eine ausführliche Produktinformation in mehreren Sprachen. Côte d’Or
finest selection – das ideale, hochwertige
Geschenk für den besonderen Anlass.
ARTISTGUIDE
Diese kreative Verpackung mit der treu blickenden Milka Kuh lässt bestimmt alle Kinderherzen höher schlagen und sorgt somit in den
Duty-Free-Regalen für die gewünschte Aufmerksamkeit.
Leuchtend rotes Display
für Mix Saucen
Genau so einfach, wie die Suppe zubereitet
wird, kann der Konsument diese aus dem
speziellen Display entnehmen. Leuchtend
rot sticht es dem Besucher grösserer MigrosFilialen ins Auge. Der im Offsetdruck
kaschierte Aufstecker erregt zusätzliche Aufmerksamkeit. Übersichtlich sind die Produkte
eingereiht. Dank der verschiedenen Lagen
und Einteilungen, sind sie einfach zu befüllen.
Model befüllt das Display und spediert es
anschliessend sicher und direkt an die Migros
Regionallager.
Sport in voller Grösse
Die beiden Beachvolleyballer Sascha Heyer
und Patrick Heuscher befinden sich auf dem
Weg nach Peking. Für ihre Sponsoren und
«the Road to Beijing» werben diese über 2
Meter grossen Athleten mit Displays in echter
Körpergrösse.
Der Offset-kaschierte Steller wird je nach Einsatzort mit verschiedenen Verkaufsförderungsmitteln bestückt.
Steffen Schraut – luxuriös und trendig
Mit klar definierter Linienführung und kühler
Eleganz spricht die Verpackung vom Modemacher Steffen Schraut die stilsichere, souveräne und moderne Frau von heute an. Das
Design verzichtet auf alles Überflüssige.
Umso raffinierter erscheinen die dezent eingesetzten Stilelemente. Der
Markenname wirkt dank des Prägefoliendruckes sehr edel. Durch eine
gestanzte Aussparung auf der
Vorderseite blickt der Konsument direkt auf die glänzend
schwarze Lasche des Deckels
mit den wesentlichen Angaben
zum Produkt. Die grau gehaltene
Innenseite der Verpackung widerspiegelt das Aluminium-Design des Flakons.
Milka Kuh
In dieser raffinierten Faltschachtelkonstruktion, in der Form eines Kuhkopfes, präsentiert Kraft Foods
TREE die beliebten Milka-Naps.
Das eingeklebte Klarsichtfenster
ermöglicht es dem Konsumenten,
den beliebten Verpackungsinhalt bereits von aussen zu sehen. Dank des
einfachen Öffnungsmechanismus (Aufreissperforation) kann er die Täfelchen
«kinderleicht» entnehmen und es entsteht ein praktischer Sharing-Effekt.
Die Verpackung kann dank den gestanzten Griffen komfortabel als MiniBag getragen werden.
11
EXCELLENCE IN RETAILING
Konsumentenverhalten
nicht entscheidend, wann der Kunde welches
Produkt wo eingekauft hat, sondern warum er
es gekauft hat oder eben nicht. Wir müssen
das Individuum Kunde in den Mittelpunkt setzen. Wir müssen die Menschen spüren lassen,
wo wir besser sind als alle andern.
Martin Hotz,
Partner und
Mitinhaber des
Beratungsunternehmens
Fuhrer & Hotz
Zu den Schwerpunkten von Martin
Hotz gehören unter anderem die
Shopper-/Verhaltensforschung am
POS («Aus Shoppern Käufer machen»)
sowie Mikro-Marketing-Projekte. Er
ist Verfasser zahlreicher Studien und
Publikationen in Marketing- und Vertriebsthemen innerhalb des Detail-/
Einzelhandels.
Herr Hotz, Sie befassen sich intensiv mit
dem POS-Markt. Wie kamen Sie zu dieser
Leidenschaft?
Angefangen haben wir als klassische Werbeagentur, primär für Produkte der KonsumgüterIndustrie. Bald aber merkten wir, dass sich der
Markt immer stärker bewegte. Die Informationsflut nahm zu und das Ende davon war
nicht abzusehen. Je länger je mehr wurde der
Verkaufsentscheid im Geschäft selber gefällt.
Befragungen des Kunden ergaben nicht das
Bild, welches sich schlussendlich in den Zahlen
widerspiegelte. Wir gelangten zur Überzeugung, dass wir näher an die «Black-Box» kommen mussten. Näher an den Ort, wo Angebot
und Nachfrage aufeinander prallen.
Sie haben ein grosses Netzwerk an Mitarbeitern, die Studien rund um die Bedürfnisse des Kunden durchführen. Ist es nicht
so, dass der Konsument vor lauter Daten
manchmal die Kernbotschaft nicht mehr
sieht?
Tatsächlich ist es so, dass der heutige Kunde
sehr viele Informationen erhält. Wir müssen
daher nicht besser informieren, im Sinne der
Menge, sondern die Ideen/Informationen umsetzen.
Die heutige Gesellschaft ist Weltmeister im
Beschaffen von Daten, sei dies EAN Codierung, Kartensystem etc. Allzu oft verschanzen
wir uns hinter diesen Zahlen. Schlussendlich ist
12
Nehmen wir z.B. einen Dorfladen. Leider geht
hier allzu oft die Positionierung/Differenzierung
verloren. Der Kunde wird von Angeboten überflutet, statt dass sich ein Dorfladen auf ein bestimmtes Sortiment spezialisiert. In einem
Dorfladen entscheidet nicht der Preis, sondern
die Dienstleistung, die Nähe zum Kunden und
die regionalen Gegebenheiten darüber, ob ein
Produkt gekauft wird.
Herr Hotz, welche Ansprüche hat ein
Konsument resp. der Handel an ein Display?
Spielt es ihm dabei eine Rolle, aus welchem
Material es beschaffen ist?
Diese Frage lässt sich nicht einfach in einem
oder zwei Sätzen beantworten. Zunächst einmal unterscheiden sich die Anforderungen im
Food- erheblich von denjenigen im NonfoodHandel. Zudem spielen weitere Faktoren wie
Bedienungsgrad des betreffenden Retailers,
Positionierung etc. eine wesentliche Rolle. Wir
haben zahlreiche Untersuchungen zu diesem
Thema durchgeführt und stellen dabei oftmals
fest, dass bei der Konzeption von Displays leider häufig nicht oder nur ungenügend auf das
spezifische «POS-Klima» eingegangen wird
(z.B. bezüglich Distanz, aus der das Display beachtet wird, Lauf- und Blickrichtung der Kunden
etc.). Zudem – und dies ist nicht minder wichtig
– hat die Menge an Informationen einen grossen Einfluss auf den Beachtungsgrad, die Aufnahmebereitschaft und damit letztlich auch auf
den Mehr- oder Mindereinkauf des Shoppers.
Hier will man generell zu viel aufs Mal!
Wie verhält sich der Konsument von
morgen?
Ich bin überzeugt, dass der Kunde von morgen
immer noch gleich unberechenbar sein wird
wie derjenige von heute. Aus diesem Grund
denke ich, dass nochmals ein Beben durch den
Handel gehen wird. Wer diese Chance nutzt,
überlebt. Ich glaube deshalb auch, dass die so
genannten Tante Emma Läden ein Revival erfahren werden, solange sie ihre Hausaufgaben
machen. Die Hausaufgaben bestehen weitestgehend darin, sich auf die Stärken zu konzentrieren, sich klar zu positionieren und auch mal
lernen, «NEIN» zu sagen.
Die «Nische» Senioren z.B. ist gerne bereit, für
ihren Service zu bezahlen. Sie verlangt aber
auch eine entsprechende Dienstleistung.
Generell wird in Zukunft noch entscheidender
sein, dass das «Wie vor dem Was kommt».
Wie werden sich die Bedürfnisse und
Funktionen von Verpackungen verändern?
Auch diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. So werden sich auch im Jahr 2010
die Anforderungen an eine Verpackung von
Kosmetika sehr stark unterscheiden von den
Verpackungen, die wir im FMCG (Fast moving
consumer goods) sehen. Entscheidend – nebst
vielen anderen Faktoren – dürfte hier der Einfluss der Demografie sein. Es ist erschreckend,
wie textlastig viele Verpackungen daher kommen, die ihre Hauptzielgruppe im Bereich 50+
ansiedeln. Folgedessen wird das Kleingedruckte unlesbar, was dann im Freiwahl/Selbstbedienungs-Bereich nicht selten einen NichtKauf provoziert.
Welche Rolle spielt Neuromarketing in Ihren
Ausführungen?
Den Grundgedanken des Neuromarketings,
sich näher an das lymbische System des Menschen heranzutasten, erachte ich durchaus als
positiv. Die Untersuchungen müssen aber seriös durchgeführt werden. Bei der Auswertung
darf man nie vergessen, dass es sich um Menschen handelt. Menschen können fast jede
Emotion rationalisieren. Wenn ein Mann z.B.
ein Auto kauft, kommen ihm bestimmt sehr
viele Gründe in den Sinn, weshalb es gerade
dieses Auto sein muss. Er verpackt die emotionalen Werte gekonnt rational.
Sie haben einige Studien zum Thema EURO
2008 gemacht. Es wurden dabei sowohl
spezifische Studien für Frauen aber auch
solche, wie Werbemittel effizient eingesetzt
werden, gemacht. Was ist Ihre persönliche
Schlussfolgerung?
Ich bin der Meinung, dass Ambush-Marketing
eine grosse Rolle spielen wird. Ebenso haben
die Studien gezeigt, dass der Handel eine einmalige Chance hat, sich auf die Zielgruppe
Frauen zu fokussieren. Erstaunlicherweise war
die Anzahl Frauen bei den Public Viewings sehr
hoch. Die Studien haben auch gezeigt, dass die
Marketing-Massnahmen auf die Zeit vor der
EM verlegt werden müssen. So kann auch
dem abflauenden Interesse während der EM
vorgebeugt werden.
Displays am POS sind für uns als Verpackungshersteller ein wichtiger Umsatzanteil. Was raten Sie dem Handel in Bezug
auf den Einsatz von Displays sowohl
technischer als auch kommunikativer Art?
Weniger ist mehr. Nicht die Quantität, sondern
PAPERTRADING
Wertvoller
Rohstoff
die Qualität ist entscheidend. Hier braucht es
das Feingefühl des Handels. Über Displays
muss ganz klar hervorgehen, weshalb mit der
betreffenden Marke an dieser Verkaufsstelle
Werbung gemacht wird.
beschaffen einen kostbaren Rohstoff und
veredeln diesen bei Model zu massgeschneiderten, optimierten und intelligenten Verpackungen.
Wir sind uns bewusst, dass wir unser Produkt
und unsere Leistung mit Sorgfalt betrachten
müssen und auch Risiken damit verbunden
sind. Wir wollen gemeinsam mit unseren Kunden die Herausforderung annehmen, die das
zukünftige Rohstoffumfeld mit sich bringt und
ein Lieferant sein, der seine Kunden informiert
hält und die Lieferbereitschaft auch in Zeiten
von Rohstoffverknappung sicherstellen kann.
Wie können wir als Display-Hersteller
diesen Prozess unterstützen?
Die Kompetenz und das Know-how eines Display-Herstellers sollten so weit gehen, dass
diese nicht nur konstruieren können, sondern
dass diese den Handel in der Verkaufsstellen
Profilierung unterstützen können und die Bedürfnisse des Handels und der Konsumenten
abdecken.
Der Absatz im Internet wird immer wichtiger. Welches sind die verbliebenen Schranken, die Käufer vor dem Internet abhalten?
Wie fest wird der Internet-Verkauf den
Detailhandel beeinflussen?
Die anfängliche Euphorie des InternetShoppings ist verflogen. Es bleibt aber ein
wesentlicher Unterschied. Der Kunde von
heute geht besser informiert an den Verkaufspunkt. Nach wie vor sucht er aber die Dienstleistung des Detailhandels.
Sehen Sie im Detailhandel noch Potential –
sei es punkto Ladengestaltung oder
Kundenansprache?
Die Supermärkte haben bereits heute einen
sehr hohen Standard. Die moderne Technologie wird sich weiterverbreiten. Doch irgendwo
gelangen wir nicht an technische, sondern an
menschliche Grenzen. Stellen Sie sich selber
die Frage: Kann ein Wein wirklich über eine
Computerstimme verkauft werden oder
kommt er nicht besser an, wenn er von
Mensch zu Mensch verkauft wird?
Erliegen Sie auch ab und zu dem Konsumrausch?
Natürlich. Doch würde ich lügen, wenn ich sagen würde, ich beobachte nicht gleichzeitig.
Negative Kritik versuche ich bewusst zurück zu
halten, positive bringe ich aber schon an den
Mann oder die Frau.
Abgesehen von finanziellen Aspekten, die die aktuelle Rohstoffsituation mit sich
bringt, kommt ein
vollständig neuer
Aspekt für die
aktuellen Preissteigerungen bei
den Wellkartonrohpapieren zum Vorschein. Wir sind mitten in einer
Veränderung der ökonomischen Welt!
Rohstoffe – wie Kupfer, Stahl, Öl, Agrarerzeugnisse, Wasser und eben auch Holz und Papier
– werden immer mehr wertvolle und kostbare
Produkte. Direkt in unserer Branche spürbare
weitere Beispiele sind Mais und Weizen, welche in nur einem Jahr um jeweils 50% und
70% teurer wurden und zu einem dramatischen Preisanstieg bei Stärke führten. Mit diesen Tatsachen einher geht ein Umdenken, welches dafür sorgen wird, dass Rohstoffe äusserst wertvolle Produkte bleiben werden und
zwar nicht nur finanziell, sondern auch in ihrer
industriellen Wertschätzung.
Papierengpässe sind heute bereits Tatsache
und in unserer Branche könnte die Versorgung
gar kritische Dimensionen annehmen. Dies
unterstützt die Gewissheit, dass die Zeiten
tiefst gehandelter Rohpapiere vorüber sind. Die
gute Nachricht ist für uns aber gleichzeitig: wir
Aktuelles vom
Beschaffungsmarkt für
Wellkartonrohpapiere
Die gute Konjunktur beflügelt die Auftragslage
der Hersteller von Wellkartonverpackungen. Im
ersten Halbjahr 2007 sind die Preise für Wellkartonrohpapiere weiter gestiegen. Dies bei
gleichzeitig verlängerten Lieferfristen sowohl in
der Beschaffung als
auch in der Weiterverarbeitung.
Wellkarton ist gefragter denn je. Die Absatzmengen in den
ersten 6 Monaten
übertreffen europaweit unsere Prognosen deutlich und
setzen so die Entwicklung vom vergangenen Jahr fort.
Leider folgt die Ertragssituation nicht jener der
erfreulichen Mengenentwicklung. Die Erlössituation ist ungenügend! Die bisher erzielten
Preiserhöhungen können die Kostensteigerungen auf Seiten der Rohpapiere ungenügend
ausgleichen. Das Papier ist der weitaus grösste
Kostenblock in unserer Produktion und es ist
deshalb kritisch, wenn die Abweichung zwischen Papierpreis- und Wellklartonpreiskurve
laufend grösser wird. Bis zum Juli 2007 veränderten sich die Papierpreise im Gesamtmix seit
dem Tiefstand im Spätherbst 2005 um fast 50
Prozent. Davon betroffen sind alle in der Wellkartonindustrie eingesetzten Papiersorten. So
stiegen die Preise für braunen Kraftliner im genannten Zeitraum um ca. 30 Prozent, für Testliner und für Wellenstoff um einiges über 50
Prozent. Und ein Ende der Preissteigerungen
ist nicht abzusehen, zumal die gute Nachfrage
anhält. Gestützt durch gestiegene Altpapierpreise müssen wir gar mit einer erneuten Papierkostensteigerung im Herbst 2007 rechnen.
13
SERVICE
Kundenschulung
auf anschauliche Weise, wie wichtig die Wahl
der richtigen Farben ist und in welch enger Beziehung Farben, Bilder und Texte zueinander
stehen. Mit seinem Referat begeisterte und
fesselte Lars G. Wallentin sein Publikum vollends.
Packaging Event vom 12. Juni 2007 bei
Model Emballages in Moudon
Aktuelle Trends
Das Umfeld für die Grossverteiler entwickelt
sich durchwegs positiv. Grundsätzlich ist Folgendes festzustellen:
• erheblicher Anstieg der Anzahl der Listenartikel
• Abschluss des Einkaufvorgangs meistens
innerhalb von weniger als 10 Sekunden, immer kürzere Verweildauer des Konsumenten
in den Geschäften
Angesichts dieser Feststellungen haben sich
zahlreiche Glieder der Lieferkette eingehend
mit dem Thema der Sekundärverpackung und
ihrer zukünftigen Entwicklung auseinandergesetzt.
Anliegen des SRP (Shelf Ready
Packaging)
Die Verpackung muss mehrere Kriterien erfüllen wie etwa den Schutz des Produktes und
eine optimale Lager- und Transportfähigkeit.
Das SRP (Shelf Ready Packaging), eines der
neuesten Verpackungskonzepte, nimmt für
sich in Anspruch, zudem weiterführende Erwartungen in den Bereichen des Marketings,
der problemlosen Öffnung und der zeitsparenden Regalbefüllung zu erfüllen.
In der Tat zeichnet sich das SRP bei Produktekategorien, die grosses Volumen verbunden
mit Problemen beim Auffüllen der Regale aufweisen, durch grösstmögliche Effizienz aus.
Ziel des SRP ist daher, den grossen Handelsketten Lösungen für möglichst viele dieser problematischen Aspekte zu bieten.
Die Model Emballages SA, einer der
Hauptakteure im Bereich des SRP
Eröffnet wurde das Seminar durch die Mitarbeiter des Unternehmens, die eine Zusammenfassung der SRP-Studie präsentierten und
näher auf einige Speziallösungen eingingen,
die für bestimmte Kunden massgeschneidert
wurden.
14
Das Unternehmen hat es sich zum Ziel gesetzt,
kostengünstige Lösungen zu erarbeiten, welche die spezifischen Erwartungen der grossen
Handelsketten erfüllen. Zu diesem Zweck setzt
sich Model Emballages SA kontinuierlich mit
den Anforderungen ihrer Kunden auseinander.
Das Unternehmen möchte seine Kunden an
seinen Erfahrungen, seinen Erkenntnissen und
neuesten Fortschritten im Bereich des SRP
teilhaben lassen und so einen Beitrag zum
Erfolg ihrer Produkte leisten.
Ist die «Shelf Ready Packaging» (SRP)Verpackung die Zukunft der Grossverteiler?
Das Seminar hat versucht, diese Frage, die für
den Detailhandel von herausragender Bedeutung ist, zu beantworten:
• Erleichterungen bei der Regalbefüllung
(Zeitgewinn, Kostenreduzierung)
• Leichteres Öffnen der Verpackungen
• Bessere Absatzförderung der Produkte
(Promotionshilfen)
• Erleichtertes Nachfüllen, bessere Regalverwaltung
• Geringerer Schwund, Reduzierung der
Verpackungskosten
Lars G. Wallentin – ein Referent von
internationalem Renommee
Es war ein grosses Vergnügen, Lars G. Wallentin, den früheren Vizepräsidenten Packaging
Promotion von Nestlé International, am Seminar begrüssen zu dürfen. Der renommierte Referent liess die Teilnehmer an seinen langjährigen Erfahrungen im Verpackungsbereich teilhaben.
Durch sein ausserordentlich anschauliches
Referat «Kommunizieren ist nicht gleich informieren», das er mit zahlreichen Beispielen
und konkreten Fällen aus seiner langen, internationalen Karriere ergänzte, gelang es Lars
G. Wallentin, den Teilnehmern eine nachhaltige
Marketingbotschaft zu vermitteln.
Lars G. Wallentin, der bei seinem Auftritt ganz
in seinem Element war, zeigte dem Publikum
Nachfolgend eine Zusammenfassung der
Kernbotschaften Lars G. Wallentins:
1. Überraschen
2. Kommunizieren, nicht nur informieren
3. Erwartungen erfüllen
4. Über «Appetite Appeal» verfügen, das
heisst den Appetit, die Begehrlichkeiten
des Verbrauchers anregen
5. In grossen Massstäben denken, über den
Tellerrand hinaussehen
6. Einmalig sein
7. Die Nummer 1 der jeweiligen Kategorie
sein
8. Über ein echtes Konzept verfügen, sich
nicht mit einem Verpackungsdesign
zufrieden geben
9. Eine Geschichte erzählen
10. Ein gutes Design ist der beste Verkäufer
Der runde Tisch, der sich an das Referat von
Lars G. Wallentin anschloss, bot Gelegenheit
zu einem interessanten und fruchtbaren Gedankenaustausch. Insbesondere nahm sich
Lars G. Wallentin Zeit, auf die konkreten Fragen der Teilnehmer einzugehen und das Publikum an seinem Know-how teilhaben zu lassen.
Die geladenen Gäste
Unter den geladenen Gästen befanden sich
zahlreiche Branchenrepräsentanten, Vertreter
von Nahrungsmittelunternehmen aus dem Inund Ausland sowie Grafikspezialisten, die grosses Interesse an den zukünftigen Anforderungen der Grossverteiler zeigten.
Bei dem im Anschluss an das Seminar stattfindenden Abendcocktail konnten die Gäste in
entspanntem und geselligem Ambiente Gedanken- und Erfahrungsaustausch mit ihren Kollegen betreiben. Das Angebot einer fakultativen
Fabrikbesichtigung stiess ebenfalls auf grosses
Interesse. Die zahlreichen Besucher zeigten
sich begeistert von den jüngsten Entwicklungen, die in diesem Werk der Model Gruppe zu
sehen waren.
Auf Wiedersehen in Moudon im
Herbst 2007!
Das Intersse an dieser Veranstaltung führt
dazu, dass ein zweites, ähnlich konzipiertes Seminar organisiert wurde, das am 6. November
2007, in Moudon stattfinden wird.
PACK SHOP
Qualität und Liefertreue
Adaxys SA, Mendrisio –
Ein neues Unternehmen mit viel Know-how und Erfahrung
Interview mit Herr Martin Übelhart
Key Account Manager
European Senior Logistician/ELA
Eidg. dipl. Logistikleiter
Adaxys SA ist aus dem Zusammenschluss der
beiden Unternehmen Altimex AG und Nelm SA
im Jahre 2004 entstanden. Die Produktionsfirma Nelm SA konnte 2003 von der Siemens
Building Technologies AG übernommen werden. Adaxys beschäftigt in Mendrisio und
Altendorf 400 Mitarbeitende. Bereits vor der
Fusion arbeiteten die beiden Unternehmen 17
Jahre lang erfolgreich in einer engen Partnerschaft zusammen. Das gesamte Know-how
und die langjährigen Erfahrungen von beiden
sind nun in der neuen Firma Adaxys vereint.
Adaxys SA gehört in Europa zu den führenden,
innovativen Outsourcing-Unternehmen auf
dem Gebiet der industriellen Elektronikfertigung. Sie erbringt umfassende, beispielhafte
Beratungs-, Entwicklungs-, Beschaffungs-, Fertigungs- und Logistik-Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette elektronischer
Baugruppen und Geräte.
So sicher wie die produzierten Alarmanlagen
zum Beispiel Gebäude und Anlagen schützen
sollen, so sicher müssen auch die verwendeten Verpackungen sein, welche die sensiblen
Produkte auf dem Transport schützen.
Was sind, kurz zusammengefasst, die
wichtigsten Kriterien, welche Adaxys von
einem Lieferanten erwartet?
Für uns wichtig sind ein optimales Preis-Leistungsverhältnis, eine absolute Liefertreue und
eine konstante Topqualität der gelieferten Produkte.
Welches sind die Gründe für die Zusammenarbeit mit Model AG?
Die Firma Model ist ein dynamisches und innovatives Unternehmen, das die geforderten Kriterien voll und ganz erfüllt. Wir schätzen die
konstante Lieferqualität, die für den Versand
unserer Produkte absolut notwendig ist, sehr.
Während der langjährigen Zusammenarbeit in
verschiedenen Projekten sind wir stets kompetent und zuverlässig beraten worden.
Was für eine Bedeutung hat die Verpackung
für Ihre Produkte?
Eine sehr grosse Bedeutung. Da die sensiblen
Produkte und Teile auf den Transportwegen
optimal geschützt werden müssen, ist die Verpackung eine sehr wichtige Komponente in
unserem ganzen Abpack- und Logistik-Prozess.
Ein defektes Produkt verursacht enorme
Folgekosten, deshalb legen wir grossen Wert
darauf, dass alle Produkte auf dem Transportweg bestmöglich geschützt sind. Die mit
Model zusammen entwickelten Verpackungen
erfüllen diese Anforderungen perfekt.
15
2007 International Stevie Award
Die Model Gruppe ist stolz darauf, zu den Gewinnern des International Stevie Winner Awards zu
gehören. Dieser Preis prämiert die Kundenzeitschrift Model Box Region West, die vier Mal jährlich
erscheint.
Dieser internationale Business Award ist das einzige weltweite, alles umfassende Auszeichungsprogramm, das grossartige Leistungen im Geschäft honoriert. 98 Award Empfänger wurden aus
über 1000 Teilnehmern aus mehr als 30 Ländern ausgewählt. Dieser Preis gilt auch als Oskar der
Geschäftsauszeichnungen.
2
BOX
BOX
2
2 Editorial
2 Model Gruppe 2005
4 Model Gruppe kompakt
5 Ausgezeichnet!
6 artistGuide begleitet unsere Kunden
9 Wissen, Können, Engagement
10 Thurpapier · Inoflex
11 Pack Shop
12 Begegnungen · Vorschau · Impressum
Kreislauf
der Zukunft
Nr. 60 | 1. Quartal 06
2 Editorial
4 Wizard & Genius · Posterwelt | Sika · Mehrwert
h · Genuss
s fürr alle
e Sinne
4 Schlosskellereii Affaltrach
4 Supply Chain Management
5 Schlenkerhof · Bag-in-Box
e Energiespender
5 Giovanellii Fruchtimportt · Exotische
6 Zur Rose · Kleine Verpackungen
6 artistGuide · Produkte
7 Schulthess · Grosse Verpackungen
7 iF Product Design Award
8 artistGuide
8 Prodega · Partnerschaft – unser Geschäft
9 Unilever · Partnerschaft
9 Bina & Model · Gemeinsam zum Ziel
y Design
n · Deluxe
e Verpackungen
n
8 Donkey
e Sprünglii · Süsse
e Verführungen
9 Confiserie
a Abrasives
s · Energiequelle
e – Teamarbeitt im
m Projekt
10 sia
11 Pack Shop
11 Informatiksystem RFID · Pack Shop
s Postt GLS
S · Cross-Selling
11 Swiss
12 Kids’ Charity Gala · Vorschau · Impressum
12 LuxePack 2006 in Monaco · Vorschau · Impressum
y Gala
a Winterthurr · Vorschau
u · Impressum
12 Kids’’ Charity
Transport. Umschlag.
Kommissionierung.
Nr. 61 | 2. Quartal 06
Nr. 62 | 3. Quartal 06
www.modelgroup.com
Auflage
3900 Ex. deutsch, 1800 Ex. französisch, 400 Ex. englisch
Redaktion
Luis Flores, Leitung, [email protected]
Karin Bächer, [email protected]
Ruth Wiesmann, Assistenz, [email protected]
Model Management AG, T +41 (0) 71 626 76 21
Layout
dfp Kommunikation AG, Weinfelden, dfp.ch
Energie
Zusammen –
Wachsen
© Model Management AG, 2007
16
s Starr · Pack
k Shop
7 Flexostarr · Swiss
10 Sulser Group · Synergien im Logistikbusiness
18. Jahrgang, erscheint viermal jährlich
heer druck ag, Sulgen
e · Produkte
6 artistGuide
10 Paletten-Transport
Kundenzeitschrift der Model Gruppe
Druck
e · Verpackungs
s Revival
3 Kägii Söhne
3 Morin Logistic · 24-Stunden Versand
Model Box
Veredeln
2 Editorial
3 Gsponer Consulting · Partnerschaft für Kunden
2 Editorial
Herzlichen Dank unseren Interview-Partnern:
Strellson AG, Reiner Pichler, www.strellson.com
Fuhrer & Hotz, Martin Hotz, www.fuhrer-hotz.ch
Adaxys SA, Martin Übelhart, www.adaxys.com
Vielen Dank auch unseren Lehrlingen
VORSCHAU
BOX
BOX
Nr. 63 | 4. Quartal 06

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