RP231 Ball-Kaduri - The Central Archives for the History of the
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RP231 Ball-Kaduri - The Central Archives for the History of the
The Central Archives for the History of the Jewish People Jerusalem (CAHJP) SAMMLUNG DR. KURT BALL-KADURI – P 231 Fotorechte: Yad Vashem Vorwort1 Kurt Jacob Ball-Kaduri, geboren am 20. Januar 1891 in Berlin, war Jurist und Zeithistoriker. Der Sohn eines Rechtsanwaltes und Justizrates verbrachte eine glückliche Kindheit in Berlin und auf dem Familienanwesen in Callau bei Cottbus. Wie auch sein jüngerer Bruder Fritz trat Kurt in die Fußstapfen seines Vaters und studierte Rechtswissenschaften in Freiburg, Genf, München und Berlin. Das Referendariat unterbrach er 1915/16 für den freiwilligen Kriegshilfsdienst. Trotz seines sehr erfolgreichen und schnellen Aufstiegs in der Reichsfinanz1 Biographische Information aus https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Jacob_Ball-Kaduri, sowie http://www.gedenkort-papestrasse.de/dr-jur-fritz-ball.html, aufgerufen am 17.1. 2016. P 231 - Ball-Kaduri verwaltung wurde er aus antisemitischen Gründen degradiert. Dies nahm er zum Anlass, seine Arbeit im Ministerium zu beenden und als Fachanwalt für Steuerrecht tätig zu werden. BallKaduri schrieb mehrere Fachpublikationen, die als Grundwerke für die entstehende Disziplin des Steuerrechts galten. Er habilitierte sich 1926 an der Handelshochule von Berlin, wo er anschließend auch als Dozent tätig war. Seine Mitgliedschaft im Vorstand der Anwaltskammer wurde annulliert, und die Zulassung als Anwalt sowie der Lehrauftrag wurden ihm nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 entzogen. Für kurze Zeit wurde er zusammen mit seinem Bruder Fritz im SA-Gefängnis in der General-Pape-Straße in Berlin inhaftiert. Da Ball-Kaduri nur noch mit jüdischen Klienten arbeiten durfte, blieb ihm als einzige berufsnahe Möglichkeit als Devisenberater für jüdische Auswanderer sowie im Dezernat der Reichsvertretung der deutschen Juden für Steuersachen zu arbeiten. Kaduri wurde in der Reichspogromnacht 1938 verhaftet und für 35 Tage im Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert. Nach seiner Entlassung ging er mit seiner Frau und seinen zwei Kindern nach Palästina. Die berufliche Karriere konnte Kaduri in Israel nicht wieder aufnehmen. Er widmete sich fortan als Zeithistoriker dem jüdischen Leben in Deutschland vor und nach der 1933 und publizierte hierzu mehrere Beiträge. Zudem gründete er eine private Forschungsstelle für Genealogie, in der Dokumente und Erlebnisberichte von Einwanderern und Holocaustüberlebenden gesammelt wurden. Die Sammlung wurde später Yad Vashem übergeben. Kaduri war Zionist und engagierte sich in der Berliner Zionistischen Vereinigung, unter anderem auch als Leiter der Ortsgruppe Barbarossaplatz (Schöneberg) in den Jahren 1935-1938. Er setzte sich schon früh dafür ein, dass das deutsch-jüdische kulturelle Erbe in Israel erhalten und archiviert wird, so war er Schriftführer der Gesellschaft der Freunde der JerusalemBibliothek sowie Vorsitzender der Gesellschaft der Freunde der Hebräischen Universität. Kurt Jacob Ball-Kaduri starb am 7. Mai 1976 in Tel Aviv. 2 P 231 - Ball-Kaduri PERSÖNLICHES 1 Lebenslauf; Abschrift von persönlichen Zeugnissen und Papieren 2 Vortrag von K. Ball: „Das Calauer Judenhaus” (Geschichte eines Familienhauses) 1919-1937 1942 ADMINISTRATIVES ZU DER SAMMLUNG „WAS NICHT IN DEN ARCHIVEN STEHT” 3 Korrespondenz von Kurt Ball mit Josef Meisl, dem Direktor des 1944-1947 „Allgemeinen Archivs für die Geschichte der Juden” (später CAHJP) insbesondere über das Projekt der „Gesellschaft für jüdische Familienforschung” mit dem Titel „Was nicht in den Archiven steht” 4 Übersicht über den Inhalt der Sammlung, nach Auslegemappen Mai 1947 Geordnet BERICHTESAMMLUNG „WAS NICHT IN DEN ARCHIVEN STEHT” Jüdisches Leben in einzelnen Ländern während der Nazizeit 5 6 7 8 9 10 Victor Jehuda Rosenfeld: „Übersicht über die Lage der Juden in der Slovakei und in der Emigration in Ungarn 1942 - 1944” (5 Seiten) P. Winterstein und D. Rosenberg: „Bericht über die jüdischen Verhältnisse in Jugoslavien 1940 - 1945” (4 Seiten) Siegfried Szilárd Elek: „Bericht über die Lage der Juden in Ungarn im Zeitraum 1918 - 1944” (6 Seiten) Fritz Pick: „Die Entjudung Hollands” (2 Seiten) Herta Beuthner: „Das tägliche Leben in Shangai” (6 Seiten) Menasche Eli: „Die Juden in Bagdad unter der Herrschaft von Raschid Ali” (2 Seiten) Dez. 1944 April 1945 Mai 1946 Jan. 1945 Dez. 1945 Juni 1945 Jüdisches Leben in einzelnen Ortschaften 11 a 11 b 12 13 K. J. Ball-Kaduri: "Berlin wird judenfrei. Eine Geschichte der Juden in Berlin im Jahre 1943 unter Benutzung von bisher nicht veröffentlichten Zeugenberichten und Dokumenten" Typoskript, 41 S. Konrad Kaiser: „Berlin 1933 - 1939” (6 Seiten) Else Hannach-Broder: „Über Erlebnisse und jüdisches Leben in Berlin 1939 - 1944 und Deportierung” (5 Seiten) Erwin Lichtenstein: „Letzte Blüte und Gesamt-Auswanderung einer jüdischen Gemeinde” (Die Juden in Danzig 1933-1939) 3 1943 Herbst 1944 Sommer 1944 März 1945 P 231 - Ball-Kaduri 14 15 16 17 (20 Seiten) Albert Dann: „Erinnerungen an die Augsburger Gemeinde” (12 Seiten) Heinrich Wolffheim: „Allenstein 1933 - 1943” (7 Seiten) Walter Kulka und Marianne Ballin-Kulka: „Die Juden in Mährisch-Ostrau unter der Naziherrschaft” (4 Seiten) Eugenie Preminger: „Während des Krieges in Cernauti (Czernowitz)” (16 Seiten) Aug. 1944 Frühjahr 1947 Juni 1945 ohne Datum Das Wirken von einzelnen jüdischen Gemeinden 18 19 20 21 22 23 24 25 26 Hildegard Henschel: „Aus der Arbeit der Jüdischen Gemeinde 1947 Berlin während der Jahre 1941 – 1943, Gemeindearbeit und Evakuierung”, mit Anlagen (17 Seiten) Moritz Henschel (letzter Vorsitzender der Gemeinde Berlin): Sept. 1946 „Die letzten Jahre der Jüdischen Gemeinde Berlin” (5 Seiten) Erich Fabian: „Einige Mitteilungen über Berlin 1939 - 1943” 1947 (2 Seiten) Max Plaut: „Die Gemeinde Hamburg in den Jahren 1933 - 1943” Dez. 1946 (9 Seiten) Willy Mainz: „Aus der Arbeit der Israelitischen Gemeinde Feb. 1946 Frankfurt a.M. in den Jahren 1933 - 1938” (14 Seiten) Willi Gluskinos (Stellv. Vorsitzender der Gemeinde): 1939/40,1945 „Die Gemeinde Breslau vom 9. Nov. 1938 bis zum Kriegsausbruch 1. Sept. 1939” (5 Seiten) „Israelitische Gemeinde Karlsruhe/Baden vom Aug. 1938 bis ohne Datum zu ihrem Ende 22. Okt. 1940” (7 Seiten) Rosa Rachel Schwarz: „Aus der Sozialarbeit der Gemeinde Wien 1944,1945 unter Hitler” (7 Seiten); „Zwei Jahre Fürsorge der Gemeinde Wien unter Hiltler” (7 Seiten) Isidor Kleber: „Einige Mitteilungen aus der Wiener KultusNov. 1944 gemeinde 1938” (1 Seite) Berichte über Organisationen und Institutionen während der Nazizeit 27 28 29 30 31 „Der Steuer-Abwehrkampf der Reichsvertretung” (8 Seiten) „Aussprache nach dem Vortrag von Dr. Herzfeld über die Gründung der Reichsvertretung” (5 Seiten) Arthur Rau: „Aus den Anfängen des Kulturbundes” (1 Seite) „Vom Ringen des holländischen Hechaluz” (53 Seiten) „Das Asia Seminar in Shangai – Eine Emigrantengründung während des Krieges mit Japan (1943)” (2 Seiten) 4 Juni 1944 Jan. 1945 Nov. 1944 o.D. o.D. P 231 - Ball-Kaduri 32 Ernst Marcus: „Das Deutsche Auswärtige Amt und die Palästinafrage in den Jahren 1933 – 1939” (20 Seiten) 1946 Berichte über die Lager 33 34 35 36 37 38 39 Kurt Ball: „Konzentrationslager Sachsenhausen (1938)” Juni 1946 (26 Seiten) Fritz Ball: „Über seinen Aufenthalt im Konzentrationslager Juni 1939 Sachsenhausen von Dez. 1938 bis Jan. 1939” (17 Seiten) Rudolf Levy: „Das Neutralen-Lager Bergen-Belsen” (20 Seiten) Juli 1945 Mosche David Maier: „Als Zwilling in Auschwitz” (1 Seite) Nov. 1946 Heinrich Wolffheim: „Theresienstadt – insbesondere das reli1947 giöse Leben”, mit Bemerkungen (8 Seiten) Grete und Richard Treitel: „Brief aus Theresienstadt” (13 Seiten); 1945,1946 Jenny Wilde: „Bibliotheksarbeit in Theresienstadt” (1 Seite) Karl Ochsenmann: „Jüdische Jugend in den Lagern” (8 Seiten) Frühjahr 1946 Berichte von Persönlichkeiten über ihre Tätigkeit während der Nazizeit 40 41 42 43 Rabbiner B. Brilling: „Einzelheiten aus den Erinnerungen eines Feb. 1946 jüdischen Archivars” (4 Seiten) Rabbiner Dr. Neufeld: „Aus den Beobachtungen eines jüdischen Aug. 1947 Gefangenenseelsorgers in der Hitlerzeit” (6 Seiten); „Erinnerungen als Rabbiner von Elbing”(4 Seiten) Rabbiner Dr. Leo Ansbacher: „In Frankreich 1940 - 1943” (7 Seiten); 1944,1946 „Unser Weg durch Spanien (Jan. 1943 - Jan.1944)” (6 Seiten) Frau Rabbiner Bohrer, Gailingen: „Memoiren 1933 - 1938” ohne Datum (34 Seiten) Berichte über persönliche Schicksale während der Nazizeit 44 45 46 47 48 49 Rosa und Koppel Friedfertig aus Hamburg: „Polen-Aktion 1938” (49 Seiten) Anni Nieder: „Polen-Aktion” (4 Seiten) Zidmund Glicksohn: „Die Polenaktion vom Herbst 1938” (3 Seiten) Gad Ball: „Erinnerungen eines Sechzehnjährigen an das Jahr 1938” (3 Seiten) Kurt Ball: „Beobachtungen 1933 - 1938” (33 Seiten); „Ein ehrengerichtliches Verfahren vor der Berliner Zionistischen Vereinigung” (2 Seiten); „Ein Prozess vor dem Arbeitsgericht” (2 Seiten) Justizrat Berthold Löwenstein: „Mitteilung über die Vorbereitung des Pogroms und der Judenvermögensabgabe im 5 Nov. 1944 Aug. 1944 Okt. 1944 Dez. 1941 1944,1945 Jan. 1945 P 231 - Ball-Kaduri 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 November 1938” (3 Seiten) Benno Cohn: „November 1938” (4 Seiten) Albert Dann: „Wie mir Reisepass und Reiselegitimationskarte abgenommen wurden” (2 Seiten) Julius Gans: „Erlebnisse eines Schulmannes in Frankfurt a.M. und Westerbork” (9 Seiten) Therese Hemmerdinger-Ettlinger: Bericht (3 Seiten) Rudolf Heymann: „Vor dem 10. November 1938” (1 Seite) Ernst Marcus: „November 1938” (8 Seiten) Hubert Pollack: „Captain Foley, der Mensch und andere Berichte” (16 Seiten) Georg Segall: „November 1938” (2 Seiten) Ludwig Spanier: „Gestapobeamtin Grete Geilenkirchen und ein Jude aus Bonn” ( 3 Seiten) Kurt Tuchler: „Erlebnisse und Beobachtungen in den ersten vier Hitlerjahren” (6 Seiten) Robert Weltsch und Richard May: „Erinnerungen” (2 Seiten) Dez. 1945 April 1945 Jan. 1947 Sept. 1944 Nov. 1945 Dez. 1945 o.D. Dez. 1945 Feb. 1946 o.D. 1944,1945 Briefliche Berichterstattungen während oder über die Nazizeit 61 62 63 64 65 Ernst Eckstein: „Brief aus Frankreich aus dem Jahre 1943” (4 Seiten) Johanna Rosenthal: „Brief der einzigen (?) Überlebenden der nach Riga deportierten Mitglieder der jüdischen Gemeinde in Potsdam an deren ehemaligen Rabbiner Dr. Schreiber” (7 Seiten) Drei Geschwister M., A. Feige: „Illegal in Deutschland” (6 Seiten) Ellen Huber: „In Deutschland 1933 bis 1946” (3 Seiten) „Verhaftung und Lager (1941 - 1945)” (2 Seiten) 6 Jan. 1946 Juni 1945 1946 April 1946 1946 P 231 - Ball-Kaduri Varia 66 67 68 69 70 71 Artur Prinz (Mitglied des Vorstandes des Hilfsvereins der Deutschen Juden: „Die Gestapo als Feind und Förderer jüdischer Auswanderung” (11 Seiten) Moses Waldmann: „Eine geplante Intervention Mussolinis zu Gunsten der deutschen Juden”, mit Anhang (6 Seiten) Mosche Waldmann: „Die österreichischen Zionisten und die Wahl Wilsons zum Präsidenten der USA (1916)” (4 Seiten) „Entscheidung in der Prozessache des Ernst Jablonski, Rechtsanwalt in Kreuzberg gegen das Deutsche Reich wegen Schadenersatzes, 1936” (2 Seiten) Benno Cohn: „Soziologische Betrachtungen über die Führung des deutschen Judentums vor und nach dem Jahre 1933” (2 Seiten) Max Bloch: „Der Judenfluch” (3 Seiten) Sept. 1945 o.D. o.D. o.D. o.D. Jan. 1942 ORGANISATION „CENTRA” (IRGUN JOZEI KEHILLOTH EUROPA HAMERKASIT) 72 Kartei der Materialsammlung der Organisation (Sign. C-S) 1975/1976 (Ein Teil der durch die Organisation „Centra” gesammelten Dokumente befinden sich im CAHJP) 73 Korrespondenz der „Centra” mit dem CAHJP; alphabetisch geordnete Korrespondenz mit Mitgliedern, die Dokumente an „Centra” abgaben, und mit verschiedenen Institutionen 7 1975-1976