Die Carnica

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Die Carnica
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Naturlehrpfad Zwergohreule
Die Carnica-Biene
Einer der größten Schätze Kärntens und speziell der Carnica-Region ist die nach
diesem Gebiet benannte Carnica-Biene. Sie entwickelte sich nach der Eiszeit und
besitzt eine optimale Anpassung an die Flora unserer Landschaft. Seit 50 Jahren ist sie
in Kärnten gesetzlich geschützt. Nur so ist es möglich, die Genressource zu erhalten
und gleichzeitig das jahrhunderte alte Kulturerbe in der Region zu pflegen. Allgemein
kann die Bedeutung der Honigbiene als Bestäubungsinsekt gar nicht hoch genug
angesetzt werden. Es wird geschätzt, dass der wirtschaftliche Wert für Obstbau und
Landwirtschaft den Gesamtwert der Honigerzeugung um das Fünfzehnfache übertrifft.
F
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© Imkerschule Ochsendorf
E
Carnica Biene
A Diese Bienenrasse, kurz „Carnica“ oder
auch „Kärntner Biene“ genannt, besitzt viele wertvolle Eigenschaften,
wie z. B. eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten und
einem rauen Klima; sie erbringt eine gute Honigleistung und ist vor
allem für ihre Sanftmut bekannt. Geschätzte 3.000 Imkerinnen und
Imker betreuen in Kärnten rund 34.000 Bienenvölker B + C .
Spezialistin Honigbiene: Der Körper der Honigbiene ist
durch eine über viele Jahrtausende lange gemeinsame Entwicklung
mit den Blütenpflanzen geformt. Viele der heimischen Kultur- und
Wildpflanzen sind auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen. Als
Gegenleistung für die Bestäubungsarbeit bietet die Blütenpflanze der
Biene Nektar und Pollenkörner D + E . Spezielle Mundwerkzeuge
und der Honigmagen ermöglichen der Biene bei einem Eigengewicht
von ca. 90 mg bis zu 40 mg Nektar zu sammeln und zu transportieren. Bei guten Wetterverhältnissen kann eine Biene dazu pro Tag bis
zu 3.000 Blüten besuchen. Zum Pollensammeln besitzt die Biene
am dritten Beinpaar Pollenkamm, Bürste, Pollenschieber und Körbchen. Auf beide Pollenkörbchen verteilt, können so etwa 15 mg Blü-
tenstaub nach Hause getragen werden - das sind bis zu 5 Mio. Pollenkörner! Nimmt man an, dass ein Bienenvolk im Jahr etwa 50–60
kg Honig erzeugen kann, wird die jährlich eingetragene Pollenmenge
auf 20–50 kg geschätzt. Für die Gewinnung von 1 kg Honig müssen
die Bienen rund 20 Mio. Rotkleeblüten oder 7,5 Mio. Rapsblüten besuchen – dabei legen sie etwa 800.000 km zurück. Die Wichtigkeit für
den Obstbau kann man daran erkennen, dass ein Bienenvolk mit ca.
20.000 Flugbienen pro Tag bis zu 3 Mio. Obstblüten F bestäuben
kann. Durch die Blütentreue der Honigbiene wird dabei sichergestellt,
dass die Blüten nur mit dem für sie brauchbaren arteigenen Pollen
bestäubt werden. Der Imker sorgt mit seiner altehrwürdigen Arbeit für
den Fortbestand dieser wunderbaren Symbiose zwischen Tier und
Pflanze zum Wohle der Natur und des Menschen.
Wildbienen: Bei uns gibt es auch zahlreiche Wildbienen. Im
Verlauf des Naturlehrpfades können z. B. auf der Karutschnig-Wiese
die Nester der Sandbienen beobachtet werden G .
Tipp: Besuchen Sie auch das „Carnica Bienen-Erlebnis-Museum"
in Kirschentheuer - www.bienenmuseum.net
MIT UNTERSTÜTZUNG VON BUND, LAND UND EUROPÄISCHER UNION
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