Motion 7

Transcrição

Motion 7
7. AUFLAGE 2004
Schutzgebühr: 3,– €
BVfK MAGAZIN
FREIER KFZ-HÄNDLER
im Kfz-Vertragshandel –
die Pleitewelle
erfasst
das Land
Dekra hilft schlichten
beim BVfK-Schiedsverfahren
Musterkarriere als freier Händler
Werner Friesen seit 45 Jahren erfolgreich
Autoversteigerung
Sensationelles
BGH-Urteil
zur Beweislastumkehr
zögernde Akzeptanz trotz positiver Prognose
Neue Software
steigert Effizienz freier Händler
Automechanika 2004
dramatischer Ausstellerschwund?
BVfK, Reuterstraße 241, 53113 Bonn
PVSt, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, G 52588
EDITORIAL
VON
ANSGAR KLEIN
Liebe Leser,
„Wer zu spät klickt,
den bestraft der virtuelle
Auktionator – den
Aufmerksamen belohnen
gesunde Erträge.“
die prophezeite Unternehmensund Arbeitsplatzvernichtung ist
in vollem Gange. Während man
sich in Frankfurt anlässlich der
Automechanika wieder
mal an überquellenden
Buffets traf, brennt das
bundesdeutsche KfzLand. Tausende von
Betrieben, überwiegend
klassische Autohäuser –
schließen für immer
ihre Pforten. Diametral
dazu der freie Handel.
Er beweist seit Jahren
Flexibilität und Pragmatismus ohne AudiHangar mit Chrom und
Granit. Dies belegt die aktuelle
BVfK-Umfrage (s. Seite 15).
Doch Vorsicht ist geboten.
Der Feind lauert nicht nur im
Kaufrechts-Gebüsch und bei
„Eichels-Mannen“. Wenn 40.000
Kfz-Betrieben das AUS droht
(so Pitschetsrieder im Jahr 2000),
Hersteller ihr geliebtes Kartellinstrument GVO in Gefahr sehen,
dann wird auf der Insel der Freien
scharf geschossen. Wie bereits in
der letzten „motion“ aufgedeckt
und von Dr. Reinking fundiert
nachgewiesen, haben die Hersteller durch Wegfall der Neuwagengarantien tückische Fallgruben
für die EU-Händler ausgehoben.
Der BVfK hält für seine Mitglieder
nun die passende Antwort in
Form entsprechender Vertragsformulare bereit. BMW fährt weiter
seine 500.000 €-Großattacken
gegen den Schleichbezug
und betreibt hierfür eine eigene
Abteilung, während mancher
Vertragshändler froh über jedes
Neufahrzeug ist, das nicht nur als
Vorführwagen zugelassen wird.
Daher ist Aufmerksamkeit geboten. Die Branche ist im Wandel.
Das Tempo ist beängstigend.
Jeden Tag erfindet ein überflüssiger Stratege eine ihn wieder
wichtig machende neue Idee
zur Aufrechterhaltung dessen,
was längst so wirksam ist wie
ein Keuschheitsgürtel auf der
Reeperbahn: Die GVO – das
letzte Kartell.
Für diese Aufmerksamkeit steht
Ihr BVfK. Unser „Krähennest“ an
der Mastspitze ist immer besetzt.
Unsere Ohren sind überall, wo
sich Wichtiges ereignet. Ob in
Frankfurt, Berlin oder Brüssel.
Wir diskutieren mit Ministerien,
Verbraucherschützern und BGHRichtern und bewegen dort,
wo es wichtig ist. Über die
bedeutenden Veränderungen
und Neuerungen – wie z. B. über
die Auktions-Neugründung ECAN
berichten wir ebenso, wie über
das neuste BGH-Urteil. Denn
nicht nur bei ECAN erfährt man:
„Wer zu spät klickt, den bestraft
der virtuelle Auktionator – und
den Aufmerksamen belohnen
gesunde Erträge.“
Unterstützung hierbei garantiert
der BVfK!
Es grüßt Sie herzlich mit dem
Fernrohr von der Mastspitze
Ihr
Ansgar Klein
3
I N H A LT
BVfK
....................................................
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Das BVfK-Beraternetzwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Fordern Sie uns !
Branchen-News
Automechanika 2004 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Flächenbrand im Vertragshandel
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..................................
5-6
7
BVfK Aktuell
Diskussion über erfreuliches BGH-Urteil
zur Beweislastumkehr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8-9
BVfK-Shop. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Info
Neue Computer gestützte Auktionsbörse ECAN gestartet . . . . . .
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Content Management – die virtuelle Filiale im Internet
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als grenzüberschreitende Verkaufsplattform . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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DEKRA-Prüfsiegel für kleine Unternehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Sind freie Händler im Westen genauso
zufrieden wie im Osten? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Kundenbindung durch Fahrzeuggarantien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Mehr Rechtssicherheit mit den
neuen BVfK-Vertragsformularen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8-9
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Panorama
Erfolgsstory – BVfK-Händler seit 45 Jahren im Geschäft . . . . . . . .
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CC-Bank ab 1. Oktober 2004 mit neuem Firmenlogo
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...........
Lifestyle
Deutsche Weine hoch im Kurs – Rieslinge im Trend . . . . . . . . . . . . . 22-23
22-23
IMPRESSUM
Motion
Verbands-Magazin des
Bundesverbandes freier Kfz-Händler
Ansgar Klein (V.i.S.d. Presserechts)
Hauptgeschäftsstelle
Bundeskanzlerplatz / Reuterstraße 241
53113 Bonn
Fon 0228 31 82 55
Fax 0228 31 82 54
[email protected]
www.automobilverband.de
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Recht und Steuern
Neue Urteile & BVfK Rechtstipps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24-25
w w w. a u t o m o b i lve r b a n d . d e
Herausgeber: BVfK
Redaktion: Hennicke Media Team
Königinstraße 73
80539 München
Fon 089 388 696 64
Fax 089 388 696 65
[email protected]
Auflage: 10.000
Motion erscheint 4-mal im Jahr
Der Bezugspreis ist im Mitgliedspreis
enthalten.
Layout, Satz und Druck:
Henzgen & Schommer media GmbH
Füllscheuer 20
56626 Andernach
Fon 02632 98 90 0
Fax 02632 98 90 90
Titelbild:
Henzgen & Schommer media GmbH
BRANCHEN-NEWS
AUTOMECHANIKA 2004
Seismograf der Kfz-Branche
33% weniger Aussteller
Während die Messegesellschaft mit
angeblichem Zuwachs der Aussteller
von 4% Optimismus verbreitet, munkelt es aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen, es seien über 33% weniger Aussteller gekommen – und das
war hinsichtlich der Präsenz der Internetbörsen noch stark untertrieben.
WEBMOBIL24 zeigte als einzige der
großen Börsen Flagge.
Der Rest war entweder gar nicht gekommen (mobile.de, ebay,) oder war
bei anderen zu Gast, wie etwa Autoscout24 beim Vogel-Verlag. Doch
waren bei Autoscout24 vermutlich
weniger Budgetkürzungen, sondern
eher Konzeptionsänderungen die Ursachen für den schlanken Auftritt.
Denn die Mannschaft um die Geschäftsführer Descovic, Schmid und
Hinz war in Frankfurt direkt mehrfach
präsent – jedoch nicht nur auf, sondern
auch neben der Messe. So veranstaltete
man u. a. das OEM-Trendsymposium
im Saalbau Gutleut, wo die zahlreichen Teilnehmer aus dem Munde von
Prof. Dr. Dudenhöffer u. a erfahren
konnten, wie sich nach Meinung der
Hersteller im Jahre 2015 der KfzVertrieb entwickelt haben wird.
Von Thomas Pauschert von ENIGMA/
GfK erfuhr man, welche Bedeutung
das Internet dabei spielen wird und
Vertreter von Lexus und Ford erklärten
uns ihre Konzepte zur Gebrauchtwagenvermarktung. Burkhard Weller,
Deutschlands zur Zeit erfolgreichster
Mehrmarkenhändler („23 Outlets“),
zeigte ebenfalls Flagge, wie auch
Georg-von-Opel-Chef Prof. Sachs,
die u. a. über das Verhältnis von Internetnachfrage zu Kaufabschlüssen berichteten. Anita Friedel-Beitz moderierte kompetent und locker das Branchenevent.
Dinner for one
Dennoch steht die kritische Frage im
Raum, wie Adressaten und Absender
wieder in das richtige Verhältnis gebracht werden können, damit sich der
Marktplatz der Branchenanbieter nicht
weiter in Richtung „DINNER FOR
ONE“ entwickelt. Wir erinnern uns:
Die Gäste waren längst verstorben,
doch die Gastgeberin ignorierte dies
standhaft und zehrte von der Erinnerung schöner alter Zeiten. Wo sind die
Repräsentanten der Autohäuser? Im
letzten Jahr wieder Tausende von Pleiten – und die anderen? Die kämpfen
ums Überleben. Sie müssen abwägen
zwischen Geldverdienen oder dem
Kosten-Nutzen-Verhältnis eines Messetages: 180,– € für ein Mittelklassehotel, 20,– € Eintritt, Fahrtkosten und
nicht zuletzt die 4,– € für das Salamibaguette, das schmeckt, als wäre es
vom Fließband eines Herstellers für
Dichtungsmaterial heruntergefallen.
Das Alles, damit ich mir anschauen
kann, wofür sowieso kein Geld da ist?
Da putzt so mancher lieber seine Edelstahlfassade in der Hoffnung, auch
einmal in den steuermindernden Genuss der vom Hersteller (OEM) geforderten Investition zu kommen.
Dennoch war es mal wieder schön in
Frankfurt. Pulsierender und internationaler geht es nicht. Das Fazit von
Volker Zweigler (WebMobil24): „Die
Automechanika ist weiterhin die internationale Leitmesse der Kfz-Branche. WebMobil24 konnte durch sein
Konzept als Allround-Kfz-Dienstleister wieder viele neue Kunden aus dem
In- und Ausland gewinnen.“ Doch
trotz guter Atmosphäre wurde der Ruf
einer insgesamt getrübten Branchenstimmung spürbar lauter:
Deutschland braucht
eine Debatte über das
Kfz-Businness!
5
Frankfurt, 17.09.2004
Autobild.de steigt groß ins
Kfz-Anzeigengeschäft ein
Autobild.de attackiert die Marktführer Autoscout24 und Mobile.de mit
einem neuen Rubrikenmarkt für gebrauchte Pkw. Parallel dazu erscheint
alle 14 Tage ein Anzeigenblatt in
Print-Form, mit dem das zum Axel
Springer Verlag gehörende Portal etablierten Anbietern wie der „Deutschen Automobil Zeitung“ Konkurrenz machen will. Gegenwärtig zählt
Autobild.de etwas mehr als 680.000
Pkw im Bestand. Mobile.de liegt
bei fast 900.000, Autoscout24 bei
1,17 Mio. Händler könnten für 49,– €
pro Monat und Filiale unbegrenzt
viele Pkw-Annoncen bei Autobild.de
platzieren, teilte das Portal auf der
Automechanika mit. Für Privatpersonen sind Inserate kostenlos.
Den Angaben zufolge will Autobild.de rund zehn Mio. Euro an
Werbemitteln in sein neues Projekt
stecken. Ab Herbst sind Print- und
TV-Kampagnen geplant.
bes – und das nicht trotz, sondern
wegen des Kartells. Nun können wir
ahnen, welchen Namen die Zukunft
trägt: WELLER! Das bedeutet Mehrmarken-Mega-Dealer mit schlanken
Vertriebskosten und starker Eigenständigkeit wie auch Position gegenüber den Herstellern und nicht freundliches Wiederholen der Herstellerwünsche.
Bonn, 18.06.2004
Spitzentreffen zwischen BVfK
und BVUH (Bundesverband
des Unfallwagenhandels)
Harald Penning (GF BVUH) und
Ansgar Klein (Vorstand BVfK) bekräftigten die Absicht zur Zusammenarbeit und zum Erfahrungsaustausch,
besonders im Bereich der Steuerproblematik bei EU-Nettowarenlieferungen. Hierzu überbrachte Penning
auch das Zitat von BVUH-Vorstands-
Bonn,
Burkhard Weller kooptiertes
ZDK-Mitglied
Burkhard Weller (50), Automobilunternehmer aus Berlin, ist neues
kooptiertes Mitglied des ZDK in
Bonn und hat damit im Vorstand beratende Funktion. Der Automobilunternehmer ist neben diesem neuen
ehrenamtlichen Engagement auch
Vorsitzender des Toyota-Händlerverbandes. Es kursieren Gerüchte,
dass Weller nächster ZDK-Präsident
werden soll (Autohaus-Online v.
22.06.04). Welche Zeichen wird der
Mehrmarken-Mega-Dealer setzen?
Während der amtierende Präsident
noch zur Solidarität und Geschlossenheit innerhalb der wohl immer
weniger geschlossenen Vertriebssysteme aufruft, kreist der Pleitegeier
weiter über vielen der ca. 30.000
Mitglieder des deutschen Kfz-Gewer-
v.l.n.r: Harald Penning (GF BVUH)
und Ansgar Klein (Vorstand BVfK)
mitglied Ulfried Palm über den
Vortrag der BVfK-LeistungsgruppeSteuerskandal: „Das Beste und Professionellste, das ich zu dieser hochexplosiven Thematik je gesehen habe.
Ich hatte ja keine Ahnung, was in
unserem Rechtsstaat alles passiert! Ich
kann nur jedem, der mit EU-Ausländern handelt, dringend raten, sich
diese Unterstützung zu sichern!“
BRANCHEN-NEWS
Flächenbrand im Vertragshandel
die Pleitewelle erfasst das Land
In den Medien liest man fast täglich
neue Negativschlagzeilen über die
Automobilbranche und den Kfz-Handel: Nach Schätzungen des Center
Automotive Research wird sich die
Zahl der fabrikatsgebundenen Autohändler in Deutschland von derzeit
23.700 auf 11.000 bis 2010 reduzieren.
12.700 Betriebe müssten danach in
den nächsten acht Jahren neue Lösungen finden.
Im Kfz-Handel herrscht
vielerorts „Heulen und
Zähneknirschen“
Allein für 2004 werden über 1.000
Pleiten von Kfz-Betrieben in Deutschland erwartet und auch die Hersteller
melden sinkende Absatzzahlen. Doch
auch angesichts dieser Situation verteidigen viele Hersteller immer noch
die Bastion des selektiven Vertriebssystems um jeden Preis.
Der BVfK hat schon früh auf die Konsequenzen einer Marktpolitik hingewiesen, die sich über Jahre gegen
die notwendige Flexibilität und wirtschaftlichen Pragmatismus gerichtet
und dabei die freien Händler mit
ihren leistungsfähigen Konzepten
übersehen hat.
Aber es gibt noch andere Gründe für
die existenzgefährdende Situation vieler Vertragshändler: Der Präsident
des Deutschen Kfz-Gewerbes, Rolf
Leuchtenberger, wirft der Autoindustrie vor, dass sie in einigen Fällen
„sehenden Auges Betriebe in Investitionen gezwungen hat“. Diese seien
nun zusammen „mit der Marktschwäche ursächlich dafür verantwortlich,
dass Unternehmen in kaum noch zu
korrigierende Schieflagen gekommen
sind“.
Der freie Wettbewerb
fordert die Branche
zum Handeln
Was bringt die Zukunft? Es
werden weiterhin jedes Jahr
Millionen von neuen und gebrauchten Fahrzeugen gehandelt
werden. Der Kuchen wird zwar
auch kleiner, doch ist das nicht die
Hauptursache der dramatischen
Marktveränderung.
Mario Monti hat die Wettbewerbsspirale in Gang gesetzt. Ein freier
Importeur in Bonn soll z. B. einer der
„Hauptverursacher“ für das Verschwinden von 4 der 5 Fordhändler
der Stadt sein. Er bietet seit Jahren die
gängigen Modelle bis zu 30 % unter
UPE an – und das Ganze aus dem
50-qm -Ladenlokal eines früheren
Zeitschriftenhändlers.
Wer ist in der Wertschöpfungskette
vom schärfer werdenden Wettbewerb neben dem Handel betroffen?
– Die Hersteller!
Wer hat die größte Macht?
– Die Hersteller!
Wie begegne ich den Folgen schärferen Wettbewerbs?
– Durch günstigere Preise!
Wo kann ich einsparen?
– Wer sich eine Türverkleidung von
innen anschaut und die Arbeiterlöhne kennt, weiß, dass bei den
Produktionskosten kaum noch
Luft ist.
Also geht es ans „fette Polster“ Vertriebskosten. Bis zu 50% des kalkulierten VKs bestehen im weiteren Sinne aus Vertriebskosten. Da gerät der
Rotstift in Extase – und, während am
Haupteingang die GVO-Mönche den
Vertragshändlern noch das „Grundgesetz des Kfz-Handels“ vorbeten,
brennt am Hintereingang bereits nach
dem Motto: „Wer bezahlt, wird reingelassen“, die rote Laterne. Das Credo
heißt: Verkaufen um jeden Preis. Dem
Kartell nur so lange treu sein, wie es
den eigenen Zielen dient – fertig.
Die Nibelungentreue der Hersteller
wird immer mehr deutlich. Das
Supermarktauto wird ebenso kommen, wie sich das Händlersterben
weiter fortsetzt. Am Ende stehen
einige wenige Groß- und Megadealer
und eine Vielzahl kleiner, leistungsfähiger und vor allem flexibler Handelsbetriebe, die den schnellen Marktveränderungen in der Lage sind, zu
folgen. Denn daran scheitern alle
Strategen: Die Einflüsse von Europäisierung und Globalisierung sind
kaum berechenbar und für Großunternehmen kurzfristig nicht beherrschbar. Das Tagesgeschäft braucht
selbständige und schnelle Entscheider, die ohne einen Wasserkopf an
Management die Windrichtung spüren und ihre Segel richtig stellen.
Denn es gilt:
Wenn man die Strömung
erkennen will, muss man die
kleinen Boote beobachten.
7
BVFK -AKTUELL
Spitzenvertreter
des Autokaufrechts
trafen sich
in Frankfurt
ADAC fordert
Urteilskorrektur
beim
Europäischen
Gerichtshof
(v.l.n.r): Ansgar Klein (BVfK), Ulrich May (ADAC), Dr. Kurt Reinking
(Autor Reinking/Eggert: „Der Autokauf“)
Diskussion über erfreuliches
BGH-Urteil
zur Beweislastumkehr
ADAC-Vertreter Ulrich May sieht
die Verbraucherrechte eliminiert und
kündigt die Berufung vor dem europäischen Gerichtshof an, während
Ansgar Klein vom BVfK feststellt:
„Die höchstrichterliche Entscheidung korrigiert die um sich greifende
Unternehmerausbeutung, die der Gesetzgeber nicht vorgesehen hat.“
Das war genug Zündstoff für eine
hochkarätige Podiumsdiskussion am
16. September 2004 auf der Automechanika in Frankfurt. Was war
geschehen? Das neue Schuldrecht
hat mit Beginn des Jahres 2002 die
Autobusiness-Welt grundlegend verändert. Der Gewährleistungsausschluss an Privat wurde verboten
und es wird bei jedem Mangel, der
innerhalb von 6 Monaten auftritt,
vermutet, dass dieser bereits bei Über-
8
gabe vorgelegen hat.
(Beweislastumkehr).
BGH vom 02.06.2004 (VIII ZR 329/03):
„Macht der Käufer Rechte gemäß § 437 BGB
geltend, nachdem er die Kaufsache entgegenDie Medien titelten:
genommen hat, trifft ihn die Darlegungs- und
„Goldene Zeiten für Verbraucher – auf GebrauchBeweislast für die einen Sachmangel begrünte gibt es jetzt 2 Jahre
denden Tatsachen“
Garantie“, und zählte die
– Ebenso muss dieser beweisen, dass er den
redlichen Bemühungen
Mangel nicht verursacht hat. (weiterer Tenor)
des Handels um differenzierte Betrachtung
und kalkulierbaren Umgang in einer
diese gegen unberechtigte Kunden7-Punkte-Liste auf, die mit „Die
ansprüche kämpfen und setzen rigoros
üblen Tricks der Gebrauchtwagendas um, was Brüssel wollte – egal ob
händler“ überschrieben war.
rechtlich vertretbar, oder nicht.
Dem folgten auch viele Richter:
„In 90% der Fälle bezahlen Auto„Wenn Ihnen das nicht passt, müssen
händler für verschleißbedingte Defeksie sich in Brüssel beschweren!“ Mit
te, die genaugenommen im Risikosolchen wenig fundierten Begrünbereich des Verbrauchers liegen nur
dungen entgegnen die Vertreter der
deshalb, weil sie nicht das objektiv
Judikative gerne den differenzierten
Richtige beweisen können. Aus dieArgumenten der BVfK-Anwälte, wenn
sem Grund ist jede richterliche Kor-
rektur dieses an Unternehmerausbeutung grenzenden Zustandes höchst
erfreulich.“ So beschreibt der BVfK
die Folgen der Beweislastumkehr.
Dazu Ulrich May vom ADAC: „Das
Urteil wird keinen Bestand haben.
Wir werden es dem EUGH zur Korrektur vorlegen“ – und meint damit
den auch Dr. Reinking erzürnenden
Teil des Urteils, der Kunde habe zu
beweisen, dass er den Defekt nicht
durch Fehlbedienung verursacht hat.
Dr. Reinking: „Damit ist die Beweislastumkehr tot.“
Hier wurde deutlich, wie sehr Gesetzgebung und Rechtssprechung mit
politisch Gewolltem verknüpft sind
und, wie unzulänglich die Umsetzung
häufig gelingt, wenn sie sich im Dikkicht der juristischen Logik verfängt.
Hierzu Ansgar Klein: „Hätten wir
mehr neutrale Richter, wären die
meisten Risiken des Schuldrechts
beherrschbar. Wir bräuchten diese
Waffe zur Eliminierung der Beweislastumkehr nicht. Dieser Anforderung begegnen seriöse Händler mit
kaufbegleitenden Gutachten. Wir sind
hocherfreut, dass sich nun im Bewusstsein verankert, dass nicht jeder
Defekt ein Mangel ist und diese
Frage zuerst und vor allen anderen
Fragen vom Kunden zu klären und
beweisen ist.“
Doch es sind neben der kritisierten
Einseitigkeit der Richter noch andere
Dinge, welche die BVfK Juristen
rührt: Konstruktionsfehler der Hersteller, sowie Lebenserwartungsmaßstäbe, die sich nicht am konkreten
Fahrzeugmodell, sondern an einer
Fahrzeuggattung orientieren. Klein
macht dies am Beispiel eines Rechtsfalles deutlich, in dem es um die Automatik eines Sharan ging. Die war bereits nach 100.000 km kaputt gegangen. Dass der Sharan unter diesem
Problem leidet und folglich der
Defekt zu den „üblen Erwartungen“
zählt, die ins Käuferrisiko fallen,
interessierte den Richter nicht. Er definierte die Lebenserwartung an der
Kategorie „Van“ und die sei schließlich hinsichtlich der Automatik
wesentlich höher.
„Das ist der Unterschied zwischen
a-typischem und art-typischem Defekt“ erklärt Dr. Reinking und unterstützte die Auffassung des BVfK, dass
nicht eine Fahrzeugklasse den Maßstab für die Haltbarkeitserwartung
liefern könne, da sich sonst dem-
nächst alle den 5.000-€-Billigimport
aus Rumänien kaufen, um dann die
Qualität eines Golf einzufordern.
ADAC-Vertreter May kündigte die
Umsetzung des Beschlusses des
2004-er Verkehrsgerichtstages hinsichtlich einer Lebenserwartungsliste
an.
OLG Stuttgart:
Gewährleistungsausschluss
bei Vermittlung
Anlässlich des aktuellen Stuttgarter
OLG-Urteils diskutierte die Runde
abschließend das Thema des Gewährleistungsausschlusses bei Vermittlungsgeschäften. Der Händler
hatte Recht bekommen, der Gewährleistungsausschluss war wirksam.
Dazu Dr. Reinking: „Der Gesetzgeber
hat das so gewollt, ob man das mag
oder nicht, spielt keine Rolle. Das
dem BGH zur Überprüfung vorliegende Urteil entspricht dem Gesetz“.
Schließlich suchte die Runde nach
Lösungen bei den oft entscheidenden
Detailfragen in Zusammenhang mit
einer rechtzeitigen Aufklärung über
das Vermittlungsgeschäft. Einig waren sich beide, dass der Vermittlungsvertrag nicht überraschend vorgelegt
werden dürfe. Wie jedoch die
von beiden geforderte Transparenz
umzusetzen sei, blieb umstritten.
Die BVfK-Vertreter verneinten einen
strikten Kriterienkatalog.
„Die Gesamtheit der Umstände ist
entscheidend – geforderte Details,
wie räumliche Trennung, sind Unsinn“ – so Ansgar Klein, der sich
resümierend über ein großes Maß an
erarbeiteter Übereinstimmung freute,
die man in solchen Foren und Gesprächen besser erzielen könne, als
in langwierigen und kräftezehrenden
Gerichtsprozessen mit – wie man erfahren hatte – oft für beide Seiten
unerwartetem Ausgang und bedankte
sich bei dem freundlichen Gastgeber
Volker Zweigler von Webmobil24
(www.webmobil24.com).
9
BVFK -AKTUELL
Neu im BVfK-Shop!
Ab sofort: Die neuen BVfK-Vertragsformulare –
der aktuellen Rechtsprechung angepasst –
für Ihr rechtssicheres Geschäft!
Die überarbeiteten rechtssicheren Vertragsformulare des BVfK sind ab
sofort erhältlich. Zum besseren Verständnis der vielen Detailänderungen
gibt es nun die aktuelle VertragsBroschüre des BVfK, die detaillierte
Erläuterungen zu den wichtigen Punkten und jeweiligen Änderungen liefert.
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Gebrauchtwagen, Privatkauf
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als DVD beim BVfK bestellen und in
Ruhe zu Hause nachverfolgen.
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Preis: 22,– € / DVD
zzgl. MwSt. und Versand
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des BVfK, Preis: 14,– € /DVD
zzgl. MwSt. und Versand
BVfK-Broschüre zur
EU-Nettowarenlieferung
minimiert steuerliches Risiko
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Durchschreibeblock für 25
Verträge ab 6,16 € zzgl.
MwSt.
Die BVfK-Broschüre inkl. Checkliste
und vollständigem Formularsatz soll
sowohl das gesetzlich Geforderte als
auch darüber hinaus Rahmenbedingungen kennzeichnen, die Händler
benötigen, um die Sorgfaltspflichten
eines ordentlichen Kaufmanns aus
umsatzsteuerrechtlicher Sicht zu erfüllen.
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Eine Orientierungshilfe, die aufgrund
der rechtswidrigen Verwaltungspraxis
an vielen Stellen über die gesetzlichen
Mindestanforderungen hinaus geht.
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Verbindliche Bestellung
Neuwagen
Fahrzeugankauf
BVfK-Veranstaltungen und
TV-Berichte auf DVD/CD-ROM
Holen Sie sich jetzt wichtige Veranstaltungen des BVfK auf DVD oder
CD-ROM nach Hause: Wenn Sie nicht
an allen Veranstaltungen des BVfK
persönlich teilnehmen konnten, können Sie die Live-Mitschnitte der
vergangenen Highlights der BVfKVeranstaltungen und TV-Berichte auch
10
Endlich lieferbar:
Praxishandbuch
Autokaufrecht A-Z
Mit Wirkung der Schuldrechtsreform zum 1. Januar 2002 ist ein in
wesentlichen Teilen verändertes
Kaufrecht entstanden, das die
Vorgaben der Verbraucherschutz
orientierten EU-Verbrauchsgüterrichtlinie umsetzte. Erst Ende 2002
Praxishandbuch
Autokaufrecht A-Z
Leitfaden für den kaufrechtlichen Alltag im Autohaus
Joachim Otting /
Friedrich Schmidt
Bestell-Nr. 125
1. Auflage 2003
Preis 59,– € zzgl. MwSt.
gab es die ersten veröffentlichten
Gerichtsentscheidungen zur neuen
Sachmängelhaftung. Dieser praxisnahe Ratgeber versucht, den KfzHandel vor vielen, immer wieder
kehrenden Fehlern im Umgang mit
dem neuen Kaufrecht zu bewahren,
um möglichen Schaden abzuwenden.
Fordern Sie den aktuellen Bestellschein an unter FAX 02 28 /3182 57
(siehe auch Seite 21).
BVfK-Mitglieder erhalten Sonderpreise. Viele Formulare als PDF-Datei
im Mitgliedsbeitrag enthalten.
Neue Computer gestützte
Auktionsbörse ECAN gestartet
Am 1. September 2004 fiel der Startschuss für die neue japanische Auktionsbörse „Euro Car Auction Network“ (kurz: ECAN) in Marl bei
Gladbeck für gewerbliche Fahrzeugaktionen per Mausklick. Rund 100
Händler kamen zur Premiere und
konnten um 250 Fahrzeuge mitbieten.
Alle 30 Sekunden soll in dem an der
A2/A52 gelegenen Neubau zukünftig
ein Fahrzeug versteigert werden und
zwar mit Hilfe einer speziell entwickelten Auktionsmaske, die den
Bietern auf zahlreichen Bildschirmarbeitsplätzen zur Verfügung steht.
Die verschiedensten direkt das Fahrzeug betreffenden Informationen als
auch z.B. die Anzahl der aktiven Bieter, die Echtzeit-Gebotshöhe (Bruttound Netto-Preisangabe) oder das
Erreichen des Minimum-Preises,
werden in dieser Maske visualisert.
Auf Knopfdruck kann das nächst höhrere Gebot abgegeben werden. Jeder
mitbietende Händler muss sich vor
der Teilnahme noch mit einer ChipKarte bei ECAN registrieren lassen,
dann kann es losgehen.
ECAN in Zahlen:
Das Gelände der ECAN-Börse bietet
Platz für rund 1.000 Fahrzeuge. In der
Fahrzeugannahme werden im 30 Minuten-Takt die für die Versteigerung
„Big Bang“ zur Eröffnung der ECAN
(v.l.n.r.): Motokazu Yoshida, Mitsui;
Uta Heinrich, Bürgermeisterin Marl;
Kenji Asai, GF von ECAN; Shigeo
Nagashima, CEO von JAA
bestimmten Fahrzeuge vom ECANTeam bewertet, gewaschen und alle relevanten Daten für die Auktion bereitgestellt. Vor der Auktion können die
Fahrzeuge auch noch einmal physisch
von den Teilnehmern in Augenschein
genommen werden, danach wird nur
noch via Computer verhandelt.
Die Vision von Geschäftsführer Kenji
Asai orientiert sich an den vier Abkürzungsbuchstaben von ECAN:
E steht für E-Business und dem Mix
zwischen Computer unterstützter und
physischer Auktion,
C steht für Customer- oder Kundenzufriedenheit,
A steht für „Alles über Euro“, der
Standort Marl soll nur den Anfang
einer deutschland- und europaweit
geplanten Expansion sein und
N steht für „Neuen Wert schaffen“
über ein innovatives Geschäftsmodell,
das den Gebrauchtfahrzeugvertrieb
beleben und zur Entwicklung des
Händlergeschäfts beitragen soll.
■ Gewerblicher Handelsplatz mit 252 Bildschirmplätzen
■ Verauktioniert werden jeweils mittwochs rund 300 Gebrauchtfahrzeuge
■ Angepeilte Erfolgsquote 2004: 50 bis 60 Prozent
■ Bisher erzielter durchschnittlicher Verkaufs-Preis (brutto): 11.800,– €
■ Ecan-Gebühr bei GW-Kauf: 150,– €
■ Ecan-Gebühr bei GW-Verkauf: 150,– € (Teilnahmegebühr bei Nichtverkauf: 50,– €)
■ Transport-Service: 61 bis 210,– € pro Pkw (je nach Entfernung), 275 bis 968,– €
für Ladungen bis 8 Pkw
■ Mitarbeiter: 20
■ Kontakt: Tel.: 0 23 65-9 24 60, E-Mail: [email protected]
■ Homepage: www.euro-car-auction.com
11
INFO
Content Management – die virtuelle Filiale im
Internet als grenzüberschreitende Verkaufsplattform
VON
Überregionale bzw. europaweite Verkaufsaktivitäten stellen hohe Anforderungen an den Außenauftritt eines
Außenhändlers: Je größer die Entfernung zwischen Händler und potenziellem Kunden ist, desto mehr Informationen muss der Händler diesem
vorab bereitstellen, um ein Vertrauensverhältnis aufzubauen und ihn zu einer
ersten Kontaktaufnahme und einem anschließenden Kaufakt zu bewegen.
Hürden der ersten Kontaktaufnahme überwinden
Die Präsentation der eigenen Produkte sollte primär über die etablierten
Autobörsen erfolgen, da diese durch
umfangreiche, medienübergreifende
Werbemaßnahmen in weiten Teilen
Europas hinreichend bekannt sind und
über hohe Besucherzahlen verfügen.
Spätestens wenn der Kunde sich für ein
Automobil entschieden hat, erwartet
er eine über die reine ProduktdarstelAnzeige
Gewerbegrundstück
mit Ausstellungshalle
verkehrsgünstig zur A59 (Köln-Bonn) –
direkt an der B8 gelegen
zu verkaufen oder zu vermieten
• Grundstück ca. 3000 m2
• Ausstellungs- und Verkaufsfläche
(komplett verglast) ca. 663 m2
• Lagerraum und 2 Büroräume mit WC
• bisherige Nutzung Autohaus
Kaufpreis: 550.000,– €
Keine Käuferprovision!
Mietpreis: 3.750,– € netto
Infos unter: Tel. 02 28 - 9 62 85 85
Fax 02 28 - 4 00 94 29
Mobil 0151 - 14 55 55 51
www.hl-gmbh.com
12
DR. KAI KOSTER
lung hinausgehende Präsentation seines potenziellen Geschäftspartners:
Dessen direkt aus der Autobörse heraus verlinkte Internetpräsenz ist hierzu die ideale Anlaufstelle!
Die virtuelle Filiale im Internet
Geeignete Inhalte sind die Herausstellung einzelner Fahrzeuge (Specials), virtuelle Rundgänge durch die
Verkaufsräume und die Vorstellung
des Verkaufsteams. Zusätzliche Serviceleistungen wie Tipps & Tricks
rund um Wartung und Betrieb des
KFZ oder Finanzierungsangebote runden das Informationsangebot ab und
tragen zur Differenzierung bei. Integrierte Feedbackmechanismen (z.B.
Kontaktformular, Rückrufservice) und
eine interaktive Anfahrtskizze bieten
eine einfache und schnelle Möglichkeit zur Kontaktaufnahme. Elektronische Newsletter können zusätzlich
zur Kundenbindung beitragen, sofern
deren Inhalte zielgruppengerecht aufbereitet sind. Ein Impressum mit Angaben zum Autor der Inhalte ist in
Deutschland obligatorisch und darf
auch in Newslettern nicht fehlen!
Wettbewerbsvorteile durch
Content Management
Handprogrammierte, mit HTMLEditoren bzw. Flash erstellte Seiten
haben keinerlei praktische Bedeutung
mehr – zu hoch sind die Aufwände für
Wartung und Pflege. Einzig moderne
Content Management Systeme (CMS)
bieten die Möglichkeit, Inhalte ohne
Programmierkenntnisse selbst zu aktualisieren und die laufenden Kosten
gering zu halten. Durch kostenlos verfügbare Open Source Software, ist
Content Management jüngst auch für
kleine und mittelständische Unter-
nehmen finanzierbar geworden. Prominentestes Beispiel ist das Open
Source Content Management System
TYPO3, das u.a. von VW eingesetzt
wird und sich aufgrund seiner einfachen Bedienung und seines umfangreichen, auch nachträglich erweiterbaren Funktionsumfangs, auch bei
zahlreichen kleineren Unternehmen
bewährt hat.
Kompetente Beratung und
Service sichern die Investition
Die erfolgreiche Einführung von
TYPO3 setzt eine individuelle und
kompetente Beratung voraus, die zumindest folgende Bereiche abdecken
sollte:
■ Erstellung eines auf die Zielgruppe
abgestimmten Inhaltskonzepts
■ Festlegung des erforderlichen
Funktionsumfangs
■ Bereitstellung eines geeigneten
Servers sowie Domainregistrierung bzw. -umzug
■ Entwicklung eines individuellen,
ansprechenden Webdesigns
■ Einpflegen von Inhalten und ggf.
deren Übersetzung in andere
Sprachen
■ Anwenderschulung und
Dokumentation
■ Support-Hotline für Rückfragen
während des laufenden Betriebs
■ Optional: Anpassung der Printmedien, Online-Werbung, Marktforschung.
Dr. Kai Koster ist Geschäftsführer
der Münchner Unternehmensberatung
KOSMICON – Koster Media Integration Consulting (http://www.kosmicon.biz). Das Leistungsspektrum
umfasst Beratung zu den Themen
Internet, Intranet und Marketing.
INTERVIEW
INFO
Werner von Hebel (DIPL.-ING. FH), Mitglied der Geschäftsführung für
den Geschäftsbereich Gutachten der DEKRA Automobil GmbH.
DEKRA-Prüfsiegel für kleine
Kfz-Unternehmen
VON
Motion: Herr von Hebel, die
DEKRA macht sich jetzt auch
stark für eine dauerhafte Professionalisierung des GW-Hereinnahmeprozesses. Wie und
in welchem Umfang können
freie Händler von diesen
Leistungen profitieren?
W. v. Hebel: DEKRA will mit seinen
Leistungen im professionellen GWManagement vor allem auch die kleinen und mittleren Kfz-Unternehmen
bedienen. Bei lediglich einer GWHereinnahme pro Woche macht es
natürlich keinen Sinn, einen eigenen
DEKRA-Mitarbeiter vor Ort zu installieren, wie wir dies für große Handelsbetriebe mit 600 GW-Einheiten
und mehr pro Jahr anbieten.
Daher stellt DEKRA für diese Betriebe eigene Systeme zur Verfügung,
wozu u.a. standardisierte Hereinnahme-Protokolle gehören. Hierzu bietet
die DEKRA eine kostenlose Schulung an. Hier lernt der Verkäufer auch
die gängigsten Schäden kennen, kann
Kosten für Reparaturen kompetenter
beurteilen und erhält mehr Sicherheit,
wie viel Zeit für Reparaturarbeiten
realistisch anzusetzen ist. Am Ende
des Hereinnahmeprozesses nimmt ein
DEKRA-Mitarbeiter das Protokoll ab
und vergibt das DEKRA-Prüfsiegel,
das für den Händler und den Kunden einerseits Sicherheit gibt sowie
darüber hinaus Probleme abwehren
kann, die im Zusammenhang mit der
seit 2002 geltenden Beweislastumkehr immer wieder auftreten. Gleichzeitig bietet DEKRA im Rahmen des
SIGRID HENNICKE
Motion: Mit über 1 Mio. Gutachten jährlich ist DEKRA
Marktführer in Europa – damit
verfügen Sie über eine beachtliche Datensammlung und
Erfahrungswerte, auf die Ihre
Gutachter zurückgreifen
können. Wie kann der Händler
hiervon profitieren?
W. v. Hebel: DEKRA wird ab Januar
2005 ein leistungsfähigeres EDVSystem anbieten können, das seinen
Partnern aktuelle, auch nach Regionen selektierbare Marktdaten zur Verfügung stellt. Diese Daten geben die
realisierten Verkaufspreise und Hereinnahmedaten wieder, die die Höhe
der tatsächlich zu erzielenden GWPreise in den verschiedenen Märkten
realistisch abbilden. Darüber hinaus
wird das neue EDV-System den Informationsaustausch zwischen den
einzelnen DEKRA-Mitarbeitern und
ihren Partnern erheblich verbessern.
das BVfK-Schiedsverfahren
aktiv eingebunden. Wie beurteilen Sie die Chancen, mit
diesen Konzepten die steigende Flut von Kaufrechtsfällen
schnell und kostengünstig im
Interesse der Händler, wie auch
der Kunden, zu schlichten?
W. v. Hebel: Das jüngst auf Anregung
von BVfK-Vorstand Ansgar Klein gestartete Projekt „Neutrale Schiedsstelle Dekra“ soll die erste Schlichtungsphase im Zusammenhang mit
Reklamationen „neutral“ und kostengünstig beilegen helfen sowie die Reklamationsquote von Kunden dauerhaft senken. Für eine Pauschale von
100,– € ist diese Leistung durch
DEKRA ab sofort über den BVfK zu
beziehen.
Wir sind davon überzeugt, dass die
Einbindung einer neutralen und anerkannten Schiedsstelle wie die DEKRA Erfolg haben wird. Dass das
Dekra-Siegel auch das BeweislastProblem erfolgreich abwehren kann,
hat jüngst ein BGH-Urteil zu einem
Getriebeschaden bewiesen. Hier hat
das Gericht entschieden, dass ein
Mangel im DERKA-Gutachten nicht
aufgeführt war und daher nicht nachträglich vom Kunden reklamiert
werden durfte.
Motion: Die DEKRA nimmt im
BVfK-Rechtskonzept eine
wichtige Rolle ein. Sie ist nicht
nur Hauptlieferant der kaufbegleitenden Gutachten (DEKRASIEGEL), sondern ist auch in
Motion: Wo werden Ihrer
Meinung nach die meisten
Fehler in der Hereinnahme vom
Händler gemacht?
W. v. Hebel: Die meisten Fehler
innerhalb des Hereinnahmeprozesses
Hereinnahme-Prozesses für Autohändler spezielle DEKRA-Flyer an,
mit denen die Kunden direkt zur benachbarten DEKRA Niederlassung
geschickt werden können, um sich dort
ein Prüfsiegel für ihren Gebrauchten
ausstellen zu lassen, das sie dann
direkt ihrem Händler vorlegen können.
13
INFO
lassen sich auf drei Hauptursachen
zurückführen:
1. Werden Mängel an hereinzunehmenden Fahrzeugen überbewertet,
wird man leicht Gefahr laufen, das
Gegengeschäft zu verlieren.
2. Oft wird schlichtweg aus Zeitmangel eine ausführliche und kalkulationssichere Hereinnahme-Bewertung nicht erstellt.
3. Wir beobachten immer noch häufig fehlenden technischen Sachverstand bei der Mängelbewertung bei
der Fahrzeughereinnahme.
Gerade im Bereich „Smart Repair“
schult DEKRA seine Mitarbeiter intensiv, um hier Kosten für den Betrieb
transparenter und steuerbarer zu
machen. Auch die Überwachung von
externen Reparaturdienstleistern und
internen Prozessen – hier sei das
Stichwort Standzeitenüberwachung
genannt – kann durch die Kompetenz
der DEKRA Mitarbeiter erheblich
verbessert werden. Durch die Professionalisierung des Hereinnahmeprozesses bis zur Vergabe des DEKRASiegels haben wir Einsparpotenziale
von durchschnittlich 500,– € pro
Fahrzeug ermittelt. Jeder Unternehmer muss hier aber individuell
entscheiden, was für ihn sinnvoll ist
und wie viel Unterstützung er wo
benötigt. Nicht alle 12 Module, die
hier DEKRA anbietet, sind für jeden
Händler gleich sinnvoll.
Motion: Vereinzelt hört man,
das DEKRA-SIEGEL sei bei
einigen Gutachtern und Prüfern
nicht sehr beliebt. Teilen Sie
diese Erkenntnis, bzw. wie
wollen Sie darauf reagieren?
W. v. Hebel: Um die Honorierung der
Erstellung des DEKRA-Siegels für
unsere Mitarbeiter zu verbessern,
haben wir unsere EDV und Hilfsmittel
überprüft, so dass ab Januar 2005 vor
allem die administrativen Tätigkeiten
deutlich einfacher, schneller und damit effizienter für unsere Mitarbeiter
abgewickelt werden können.
Motion: Wie sehen Sie die
Zukunft des Kfz-Gewerbes,
welche Rolle wird Ihrer
Meinung nach das Gebrauchtwagengeschäft hierbei spielen?
W. v. Hebel: Solange das Neuwagenund Servicegeschäft den Handelsbetrieben ausreichende Margen eingebracht hat, wurde das Gebrauchtwagengeschäft sträflichst vernachlässigt.
Diese Situation hat sich um 360 Grad
Mobilität ohne Emotionen
Der Logan kommt im Juni 2005 nach Deutschland.
Auto minus Emotionen = Mobilität
zum Dumpingpreis! Die Antwort von
Renault heisst LOGAN.
Jetzt werden die Kunden ins Visier
genommen, die optimal von A nach
B kommen wollen: Optimal günstig,
optimal sicher, optimal umweltbewusst – Fertig!
Freie Händler bedienen bereits seit
Jahren diesen Minimalismus durch
günstige EU-Importe. Für sie bedeuten 7.500,– €, die für den Logan verlangt werden sollen, keine Sensation.
So kostete der günstigste Neuwagen,
14
den bei einer Blitzumfrage ein BVfKHändler anbieten (und auch liefern)
konnte, keine 5.000,– €. Damit sind
neue Signale und Wegmarken gesetzt.
Die mehr als 500 BVfK-Mitglieder
werden in Kürze mehr beim Thema
„Mobilität zum Dumpingpreis“ mitreden und seriöse Angebote für die
neue Generation der „MinimalOptimierer“ machen.
Interessierte Händler können
sich per E-Mail an Torsten
Heydrich vom BVfK wenden
([email protected])
gedreht. Das GW-Geschäft kann jetzt
der „Profitbringer Nr.1“ sein. Die
Händler sollten dies als Chance
sehen, über ein professionelles GWManagement mehr Geld an Gebrauchtfahrzeugen zu verdienen, aber
auch kostengünstiger für den Kunden
anbieten zu können. DEKRA bietet
seinen Partnern im Zuge der steigenden Internationalisierung des Geschäfts auch eine eigene Webbasierte
Plattform an, die Angebot und Nachfrage der DEKRA-Partner grenzüberschreitend zusammenbringen soll. Ab
Januar 2005 wird diese Plattform
durch die eingangs beschriebene verbesserte EDV noch leistungsfähiger
und bedienungsfreundlicher.
Motion: Welches sind Ihre
persönlichen Ziele bei der
Ausgestaltung Ihrer Aufgabe
bei der DEKRA?
W. v. Hebel: Es wird zukünftig für eine
SV-Organisation nicht mehr ausreichen, „nur“ technische Zusammenhänge zu beurteilen. Wir werden immer mehr zum Systemlieferanten bzw.
kompletten Prozessbegleiter für unsere
Kunden. Diesen Wandel möchte ich
aktiv bei DEKRA mitgestalten und
voran treiben.
INFO
BVfK-Unternehmerumfrage 2004:
Sind freie Händler
im Westen genauso
zufrieden wie
im Osten?
Im europäischen Fahrzeugmarkt gibt es ständig
Änderungen der gesetzlichen Vorschriften.
Wir verfügen über zeitnahe Informationen im
Umgang mit den EU-Richtlinien und garantieren
so eine einwandfreie und rechtlich gesicherte
Bearbeitung
Kfz-Briefbeantragung
Umfrageergebnis
2004
„Probleme
im freien
Kfz-Handel“ in
Deutschland
Beschaffung von COC-Papieren
Vermittlung von TÜV-Abnahmen
Ausnahmegenehmigungen
Beratung in Zollangelegenheiten
Dokumententechnische Vorbereitung
für den Import und Export
Nun liegen auch die Ergebnisse der Unternehmerumfrage des BVfK für
Westdeutschland in 2004
vor. Abgefragt wurde die
Zufriedenheit der Händler
mit ihrem Geschäft. Die
Erhebung der Daten aus den
verschiedenen Regionen
Deutschlands zeigt interessante Unterschiede:
Das Thema „Steuern“ wurde von
den befragten Händlerbetrieben
im Westen Deutschlands deutlich
problematischer eingestuft als im
Osten, auch der Bereich „EU-Export“ erzielte im Westen eine vier
mal so hohe Bedeutung wie im
Osten. Der Bereich „Küchentischhändler“ wies hingegen im
Osten eine höhere Relevanz auf.
Die Themen „Gewährleistung“
und „EU-Osterweiterung“wurden
in etwa gleichrangig von ost- und
westdeutschen Händlern eingestuft.
Intrastat – Meldung der Importe
und Exporte an das Statistische
Bundesamt
Zufriedenheit mit dem
Geschäft gestiegen
65 % der befragten Händler im
deutschen Osten und 64,2 % im
Westen stuften die Zufriedenheit
mit ihrem Geschäft gleichermaßen
als gut bis befriedigend ein, 23 %
der Händler im Westen und
27,5 % im Osten bewerteten ihr
Geschäft sogar besser als noch
im Vorjahr.
Durchschnittlich 30 % der befragten Händler im Osten stuften die
Themen Rechtsschutz und Autoauktionen als sehr wichtig ein, im
Westen waren es knapp 20 %.
Das Thema Garantie war für
westdeutsche Händler mit 58 %
Spitzenreiter in der Gesamtbetrachtung, im Osten waren es
immerhin noch knapp 37 %.
Vertrauen Sie unserem Know-how
und unserer mehr als 15-jährigen
Erfahrung.
D– 54294 Trier
Am alten Flugplatz 5
Tel.: 06 51/9 98 90-0
www.aucotras.de
15
INFO
Kundenbindung durch
Fahrzeuggarantien
Im Falle eines Schadens an einem
verkauften Fahrzeug liegt die Beweislast auf Seiten des Händlers. Nach
dem neuen Sachmangelhaftungsrecht
muss das Autohaus in den ersten sechs
Monaten nach Verkauf nachweisen,
dass der Gebrauchtwagen zum Zeitpunkt der Übergabe mängelfrei war.
Unabhängig von der Frage, ob dies im
Einzelfall gelingt, hat es der Händler
mit einem verärgerten Käufer zu tun.
Horst Ziegler, Leiter des
operativen Garantiegeschäfts:
„Die Autohäuser, mit denen
wir zusammen arbeiten, sind
hochzufrieden mit uns.“
Sicherheit bieten Gebrauchtwagen- oder
Neuwagen-Anschlussgarantien. Beide greifen nach dem Ablauf
der üblichen Herstellergarantie und sichern
Autofahrer bzw. Halter bis zu zwei weiteren
Jahren gegen finanzielle Schäden ab.
Nicht nur der Kunde
kann sicher sein, dass
er mit seinem Fahrzeug keinen Ärger hat.
Kürzere Standzeiten
Eine Fahrzeuggarantie ist aber nicht
nur ein gutes Verkaufsargument. Ein
durchgängig mit einer Garantie ausgestatteter Gebrauchtwagenpark weist
kürzere Standzeiten der Fahrzeuge
auf und verringert somit die Kapitalbindung des Händlers. Zudem kommt
im Schadenfall der Käufer zurück in
die eigene Werkstatt, anstatt das Fahrzeug woanders reparieren zu lassen.
Dies kommt der eigenen Werkstattauslastung zugute und bietet Chancen
zum Verkauf weiterer Serviceleistungen.
16
„Alles aus einer Hand“
Mondial Assistance bietet je nach
Bedarf des Autohauses verschiedene
Varianten vom Basisprodukt bis zur
Vollgarantie (siehe Kasten). Von der
Antragsstellung über die Schadenmeldung bis hin zum Erhalt des
Reparaturbetrages erfährt der Händler eine umfassende Betreuung. Die
Mondial Assistance beschäftigt insbesondere in der Schadenabwicklung
ausschließlich Kfz-Meister. Das verhindert Missverständnisse, schafft
Vertrauen bei den Partnerwerkstätten
und beschleunigt die Bearbeitung der
einzelnen Garantiefälle. „Fachleute
kommunizieren mit Fachleuten“, betont Horst Ziegler, Leiter des operativen Garantiegeschäfts bei der Mondial, „ein grundlegender Bestandteil
unserer Firmenphilosophie“. So wird
der Großteil der Schadenmeldungen
bereits beim ersten Telefonat mit der
Werkstatt entschieden. Damit hat die
Werkstatt sofort eine Kostenzusage
und ist schnell in der Lage, den Kunden umgehend zu informieren, dass
der Schadenfall übernommen wird.
Händler profitieren zudem von einem
ausführlichen und effizienten Berichtswesen über die tatsächliche
Entwicklung des Garantieproduktes.
Die Schadenentwicklung, gesplittet
nach Händlern, Tarifen oder Zeitabschnitten, kann damit ebenso wie die
Schadenkosten oder Prämienverläufe
kontinuierlich verfolgt werden.
Dieses Konzept des Garantiespezialisten hat sich am Markt bewährt.
Kontakt: Mondial Assistance
Deutschland GmbH, Horst Ziegler
Riedenburger Str. 2, 81677 München
Tel. 089-20801-4011
Fax 089-20801-1950
www.mondial.de
[email protected]
Auf einen Blick
Mondial Assistance Fahrzeuggarantien
Basisgarantie
■ Absicherung von 14 Baugruppen (inkl. Komfortelektronik)
■ Volle Übernahme der Arbeitskosten
■ Materialkostenstaffel ab 50 TKM
Comfortgarantie
■ Vollgarantie
■ Volle Übernahme der Arbeitskosten
■ Materialkostenstaffel ab 50 TKM
Mondial Vollgarantie
■ Vollgarantie
■ Volle Übernahme der Arbeitskosten
■ Volle Übernahme der Materialkosten
INFO
Mehr Rechtssicherheit mit den
neuen BVfK – Vertragsformularen
Bereits zum zweiten Mal
fand seit Anfang 2002 eine
grundlegende und umfangreiche Überarbeitung dieser
Formulare statt und das Ergebnis liegt nun vor.
Fast drei Jahre neuen Schuldrechtes
haben ihre Spuren hinterlassen. Es
gibt inzwischen eine ganze Reihe
hochinteressanter Gerichtsurteile, welche teilweise wider Erwarten nicht
nur einseitig zugunsten der Verbraucher gefällt wurden.
Es dürfte bekannt sein, dass an dieser
Entwicklung der BVfK maßgeblich
beteiligt ist. Er hat es sich zum Ziel
gesetzt, ganzheitliche Konzepte zur
Begegnung und zum Umgang mit
dem neuen Schuldrecht zu entwickeln.
Hierzu gehört sowohl die konsequente
Meinungsbildung in allen wichtigen
Bereichen bis hin zum Verkehrsgerichtstag in Goslar, das Durchfechten von aussichtsreichen und entscheidungswichtigen Rechtsstreiten,
wie auch die Entwicklung rechtssicherer und den Erfahrungen und
Begebenheiten angepasster Vertragsformulare.
18
Der BVfK möchte den
Händlern jedoch nicht nur
einfach ein Formular vorlegen, sondern auch genau und Punkt für Punkt
erklären, was sich die
Entwickler dabei gedacht haben. Hierzu
wurde eine Broschüre
erstellt, die den Anwendern nun detaillierte Hinweise und
Begründungen zu den wichtigen Punkten und jeweiligen Änderungen gibt.
Es sei in jedem Fall darauf hingewiesen, dass selbst das beste Vertragsformular ebenso wie der sorgfältigste
Händler, keine Garantie für das erfolgreiche Abwehren einer unberechtigten Forderung eines Kunden bietet.
Dem stehen vielfach die Gerichte –
allen zuvor die Amtsgerichte entgegen,
die – wir wissen es – oft emotional und
verbraucherfreundlich urteilen. Dann
kann man nur hoffen, dass die Streit-
wertgrenze von 600,– € überschritten
wurde, und man in der nächsthöheren
Instanz die Chance auf objektive Beurteilung hat. Die BVfK - Rechtsabteilung bearbeitet mit Unterstützung
der bundesweit niedergelassenen 25
Netzwerkanwälte im Jahr über 400
Rechtsfälle und das mit steigender
Tendenz.
Die hier gewonnenen Erfahrungen
wurden im Vertragswerk ebenso umgesetzt, wie die Anregungen der großen Automobilclubs als Verbrauchervertreter und besonders der kontinuierliche und wertvolle Rat der
hochgeschätzten juristischen Kompetenzen Dr. Kurt Reinking und Ass. jur.
Joachim Otting. Die Erläuterungen in
der Broschüre sind leicht nachvollziehbar, machen die Verträge verständlich und tragen dazu bei, dass
Kfz-Geschäfte in noch besserem Maße
vor unberechtigter Inanspruchnahme
aus Sachmängelhaftung geschützt
werden.
Interesse an den BVfKVertragsformularen?
Fordern Sie mit dem Antwortschein
auf Seite 21 den Bestellschein an!
Reich werden, ohne einen Finger zu krümmen!
Diesem Ziel näher kommen ab
November 2004 die Nutzer von
„aagent22“, der Händlersoftware, bei
der BVfK-Mitglieder zumindest keine Finger mehr unnötig krümmen.
„Das beste Programm für freie Händler“ ist die Vorgabe an Michael Deuse
und sein Team aus Koblenz, die nun
diese anspruchsvolle Aufgabe gelöst
haben: Fahrzeugverwaltung, Formulardruck, Datentransfer zu allen Börsen – das können viele.
Der aagent22 kann das nicht nur besser, sondern bietet weitere unzählige
Funktionen, die dem Händler im
Alltag vielerorts helfen, Stress und
unnötige Mühsal zu verhindern. Wer
sich weiter professionalisieren und
dem Wettbewerb wieder eine Nasenlänge voraus sein will, kann auf S. 21
kostenlose Informationen über den
optimalen Helfer zur Vermehrung der
Erträge und Reduzierung von Stress
und Arbeit anfordern.
INTERVIEW
Werner Friesen
PA N O R A M A
Motion: Herr Friesen, Ihr
Unternehmen blickt auf eine
40-jährige außergewöhnliche
Erfolgsstory zurück, wann
kamen Sie erstmals auf die
Idee, mit Autos zu handeln?
W. Friesen: In 2005 bin ich als
Unternehmer ganze 45 Jahre im Geschäft. Damals begann ich mit Versicherungsbüros in Rheinland-Pfalz
und im Saarland. Zur Ergänzung
wurde Anfang der 60-er Jahre eine
zusätzliche Gesellschaft gegründet:
Reisebüro und Autovermietung, damals die größte Autovermietung mit
Sitz im Saarland mit über 50 Vermietstationen.
1973 kam die Ölkrise, SonntagsFahrverbot usw. Die Autos wurden
abgeschafft, weil es nicht voraussehbar war, wie es weitergehen würde.
Die Ölkrise ging vorbei und es mussten wieder Neuwagen angeschafft
werden. Großabnehmer-Verträge bestanden mit fast allen Herstellern. Ich
erinnerte mich an die römischen
Verträge aus 1957/58, wonach Bürger
der damals 7 EG- Staaten auch Autos
überall kaufen konnten, wo der Preis
am günstigsten war. Damals kaufte
ich nur für den Eigenbedarf, aber
schon bald erweiterte ich den Handel
für andere Kunden.
Motion: Auto Friesen hat sich
zu einem der größten freien
Händlerbetriebe in Deutschland entwickelt – gibt es ein
Geheimnis Ihres Erfolgs?
W. Friesen: Wie oft im Leben, ist es
nur eine Frage des „Rangehens”. Ich
habe konsequent den Handel mit den
aus dem benachbarten Ausland eingeführten Neuwagen betrieben. Es dauerte nur 10 Monate und wir hatten
die ersten 2.000 Fahrzeuge verkauft.
Erfolgsstory –
45 Jahre im Geschäft
Die Verkaufszahlen steigerten sich
dann in den Folgejahren kontinuierlich bis 1999 auf 5.000, um sich dann
wieder durchschnittlich auf ca. 4.000
Neuwagen pro Jahr einzupendeln.
Dabei waren die größten Herausforderungen unternehmerische Kreativität und die Kraft, immer eigene
Wege zu gehen.
Motion: Haben sich die
Bedingungen für den freien
Kfz-Handel in den letzten
Jahren maßgeblich verändert?
Wie sehen Sie die Zukunft?
W. Friesen: Die Bedingungen für den
freien Autohandel haben sich in den
letzten 34 Jahren kaum verändert.
Künftig wird es auch kaum Veränderungen geben, denn die Autohersteller brauchen den Markt auch in den
ärmeren Ländern. Man wird seitens
der Autohersteller immer bemüht sein,
einen bestimmten Marktanteil zu bekommen, und das ist nur erreichbar
über den Netto-Preis.
Es ist doch so, dass wir hier in
Deutschland relativ reich sind und
dementsprechend hoch sind auch die
Autopreise. Jeder Bürger, der hier bei
uns in Deutschland beim Vertragshändler ein Auto kauft, subventioniert
damit den günstigen Preis in den
ärmeren EU-Ländern.
Motion: Wie sehen Sie die Probleme vieler freier Kfz-Händler,
die im Zusammenhang mit der
Umsatzsteuerproblematik und
Gewährleistungsfragen bestehen? Wo besteht Ihrer Meinung
nach der größte Handlungsbedarf?
W. Friesen: Es sind meist hausgemachte Probleme der freien KfzHändler, wenn diese im Zusammen-
hang mit Umsatzsteuerproblematik
und Gewährleistungsfragen ins Stolpern geraten. Ich meine, das hätte
nicht passieren brauchen, wenn man
sich frühzeitig durch die Medien und
insbesondere aus Fachzeitungen und
Büchern schlau gemacht hätte. Die
Mitgliedschaft in den verschiedenen
Verbänden ist deshalb aus meiner
Sicht zwingend notwendig. Dort gibt
es gute Juristen, die den Mitgliedern
zur Verfügung stehen.
Motion: Eine letzte Frage:
Welchen Rat würden Sie heute
den jüngeren Kfz-Händlern
geben?
W. Friesen: Mein Rat an die jüngeren
Kollegen: Sucht die Zusammenarbeit
mit erfahrenen und vor allem auch
erfolgreichen EU-Händler-Kollegen,
sucht die Mitgliedschaft in den entsprechenden Verbänden. Sowohl die
Industrie- und Handelskammern als
auch die Kfz-Innungen und auch die
regionalen Anwaltskanzleien werden
weniger hilfreich sein als „aus der
Praxis, für die Praxis!”.
Firmenprofil
Autohaus
AUTO FRIESEN International AG
Hauptstraße 111-113
66415 Homburg (Saar)-Einöd
www.autofriesen.de
Standort (Anzahl):
3
Fabrikate (Anzahl):
20
Mitarbeiter:
60
Fläche in qm gesamt:
30.000
Gesamtumsatz in Euro:
50 Mio.
Umsatzrendite:
1,2 %
Verkauf pro Jahr:
– Neuwageneinheiten:
3.000
– Gebrauchtwageneinheiten:
600
19
PA N O R A M A
INTERVIEW
CC-Bank ab
1. Oktober 2004 mit
neuem Firmenlogo
Marion Johl, Bereichsleiterin
Vertrieb Importeure, Motorräder
und Leisure der CC-Bank
Motion: Frau Johl, nachdem
die CC-Bank erst vor 2 Jahren
mit der AKB-Bank zum größten
herstellerunabhängigen Finanzierungsinstitut Deutschlands
fusionierte, bekommt die CCBank nun ein neues Firmenlogo,
das die Grupo Santander, zu
der die CC-Bank gehört, nun
optisch in den Vordergrund
stellt. Warum hat man sich für
ein neues Logo entschieden?
Marion Johl: "Innerhalb unserer
Kampagne zur Einführung des neuen
Logos versprechen wir unseren
Händler-Partnern "Schöne Aussichten". Diese schönen Aussichten be-
Daten der CC-Bank:
• Stück Absatzfinanzierung 2003:
414.000 Fahrzeuge
• Umsatz Absatzfinanzierung 2003:
3,83 Mrd. €
• Stück Händlereinkaufsfinanzierung
2003: 250.000 Fahrzeuge
• Umsatz Händlereinkaufsfinanzierung 2003: 2,63 Mrd. €
• Händleranzahl im Kfz-Bereich:
zurzeit ca. 27.000 Partner-Händler
• Gesamtumsatzvolumen 2003:
Forderungen an Kunden gesamt:
9,81 Mrd. €
20
ziehen sich einerseits auf unser neues
Erscheinungsbild mit der Farbe Rot,
dem Firmenlogo und dem modernen
Design, welches zudem die Verbundenheit zu unserem langjährigen
Aktionär – der Grupo Santander –
deutlich macht. Andererseits beziehen
wir uns mit den Worten Schöne Aussichten auch auf die partnerschaftliche und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem Kfz-Handel und
der CC-Bank. Denn die CC-Bank verändert zwar ihr Aussehen, die Leistungen und der Service der CC-Bank
bleiben aber so händlerorientiert und
innovativ, wie man es von uns kennt."
Motion: Die Kampagne verspricht Ihren Händler-Partnern
„Schöne Aussichten“ – was Mut
macht, dennoch sind immer
mehr Kfz-Händler in Deutschland – vor allem im vertragsgebundenen Handel – zunehmend
mit zurückgehenden Erträgen
und Insolvenzen konfrontiert.
Die neuen Richtlinien von Basel
II erschweren vor allem den
kleinen und mittleren Unternehmen in der Kfz-Branche
das Leben zusäztlich. Welche
Unterstützung können Sie Ihren
Händler-Partnern in diesen
doch oft schwierigen Zeiten
anbieten?
Marion Johl: Das Thema Liquidität
und Liquiditätsbeschaffung ist für
den Kfz-Handel ein besonders wichtiges Thema. Weil wir so stark auf die
Anfordernisse des Marktes eingehen,
erfahren wir bei den Produkten, die
den Handel in diesem Bereich unterstützen, einen sehr großen Zuspruch.
DasbeginntbeiunserenEinkaufsfinanzierungsprodukten P@artnerPlus®
und DealerFinance und reicht bis zu
unseren innovativen Programmen
PartnerGold und CC-Vorführwagenleasing. Bei diesen beiden Programmen steht die Liquiditätsbeschaffung
im Vordergrund. Der entscheidende
Vorteil beim CC-Vorführwagenleasing liegt zum Beispiel darin, dass der
Händler Vorführwagen halten kann,
ohne sein Anlagevermögen oder sein
Eigenkapital zu belasten. Durch das
CC-Vorführwagenleasing verbessert
sich die Eigenkapitalquote und die
Gesamtkapitalrentabilität der Bilanz.
Das CC-Vorführwagenleasing wurde
bereits über 3 000 mal von Händlern
in Anspruch genommen.
Motion: Die Grupo Santander
ist die größte Bank Spaniens
und zählt europaweit zu den
wichtigsten 10 Geldinstituten.
Wie beurteilen Sie das Thema
Internationalisierung für die
CC-Bank?
Marion Johl: Wir sind mit der CCBank bereits erfolgreich in einigen
anderen europäischen Ländern aktiv,
wie z. B. Polen, Tschechien und
Ungarn. Wir werden auch in Zukunft
unsere europäischen Aktivitäten ausbauen, um entsprechende Synergieeffekte nutzen zu können.
BVfK
FORDERN SIE UNS!
Haben Sie Fragen?
Können wir Sie näher informieren?
Möchten Sie Mitglied werden?
Dann schnell diesen Bogen ausfüllen und aufs Fax legen.
Faxen an: 02 28 31 82 54
Ja, ich interessiere mich für folgende Themen,
bitte schicken Sie mir unverbindlich den
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Aktuelle Vertragsformulare und InfoBroschüre zu Formularänderungen 2004
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Broschüre EU-Nettowarenlieferung
Fachbuch „Praxis Autokaufrecht A-Z“
BVfK-Veranstaltungen und TV-Berichte
auf DVD/CD-ROM
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Ja, bitte informieren Sie mich unverbindlich über:
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Mitgliedschaft für weniger als 1,– € pro Tag
Garantiekonzept
EDV-Fahrzeugverwaltung „aagent22“
Rechtsschutz
Seminare
Autohaus 3070
gekündigter Markenhändler – Chancen und Rechte
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Wer bis zum 30.10.2004 Mitglied wird, erhält zur Begrüßung ein
kostenloses Starterkit der rechtssicheren BVfK-Formulare:
Ankauf, Verkauf-privat, Verkauf-gewerblich, BVfK-Check,
Vermittlung (je ein 50-er Durchschreibeblock)
Firma
Ansprechpartner
Straße, Haus-Nr.
Telefon
PLZ, Ort
E-Mail
Fax
Datum, Unterschrift
21
Wein – die pure Lust am
LIFESTYLE
„Wein ist von den
Getränken das
nützlichste, von den
Arzneien die
süßeste und von
den Speisen die
angenehmste.“
(Plutarch, 46 bis 125 n. Chr.)
Deutscher Riesling von der Mosel: Die Königslay-Terrassen
DEUTSCHE WEINE hoch im Kurs – Ries
VON
Wer hätte dem deutschen Weißwein
vor ein paar Jahren eine ernsthafte
Chance gegeben? Vergebens, so schien
es, lasen ernsthafte Weinkritiker aller
Herren Länder trockenen Weißweinen aus der Pfalz, dem Rheingau oder
der Mosel die Leviten. Klar, teure
Beeren- und Trockenbeerenauslesen
und die berühmten Eisweine sind
weltweit gesucht und gehen auch in
Krisenzeiten in Kleinflaschen für
dreistellige Summen über den Tisch.
Aber – ein trockener Spitzenwein aus
Deutschland? Den musste man mit
der Lupe suchen.
Aber so langsam wendet sich das
Blatt: Das Ausland lobt plötzlich unsere Weine. Seitdem namhafte amerikanische Kritiker wie Robert Parker
und Fachzeitschriften wie Wine Spectator Anfang des Jahres trockene Spitzenrieslinge entdeckt haben, steigt
auch bei uns die Nachfrage. Einige
der besten Beispiele für gelungenen
trockenen Riesling der letzten Jahre
von ausgesuchten deutschen Anbaugebieten haben wir für Sie zusammengestellt:
22
ANDREAS BACH
Pfalz
Eines der sonnenverwöhntesten Anbaugebiete Deutschlands – quasi
gegenüber dem Elsass. Hier finden
sich mit die ausdrucksvollsten und im
positiven Sinne süffigsten Rieslinge.
Wie diejenigen von Georg Mosbacher
aus Forst. Ein renommiertes Weingut,
das in den letzten Jahren mit tollen
Tropfen enorm von sich reden gemacht hat. Besonders empfehlenswert: Die trockenen, gehaltvoll-dichten Spätlesen aus den Lagen Forster
Stift, Forster Pechstein und Deidesheimer Leinhöhle.
Weitere Top-Erzeuger aus der Pfalz:
Bürklin-Wolf, Müller Catoir, Christmann.
Nahe
Ein kleines, aber feines Anbaugebiet,
das gerade im „schwierigen“ Jahr
2003 mit guten Ergebnissen glänzte.
Testen Sie insbesondere die trockenen Kabinette und Spätlesen des Erzeugers Emrich-Schönleber aus
Monzingen. Seine Weine aus den Lagen Frühlingsplätzchen und Halenberg sind Musterbeispiele für ver-
spielte Finesse und Eleganz einerseits, aber auch für Mineralität und
Reichtum an Geschmack.
Weitere Top-Erzeuger von der Nahe:
Dr. Crusius (trockene Weine sehr gut in
2003), Dönnhoff (herausragende, tiefgründige Weine mit unglaublichem
Profil, siehe www.weinpalais.de),
Schlossgut Diel.
Mosel
Hier gibt es mittlerweile nicht nur
Erzeuger, die mit rest- und edelsüßen
Erzeugnissen glänzen. Auch der trockene Mosel-Riesling hat es heutzutage in sich. Mit die bekömmlichsten
und günstigsten trockenen Rieslinge
gibt es bei Alfred Kallfelz an der Terrassenmosel bei Merl. Seine trockenen Spätlesen aus den Lagen Merler
Adler, Stephansberg und vor allem
Königslay Terrassen sind ein Gedicht.
Weitere Top-Erzeuger von der Mosel:
Heymann-Löwenstein, Dr. Loosen,
Fritz Haag, Karlsmühle, Reichsgraf v.
Kesselstadt, Selbach-Oster, Frantzen,
Molitor.
Leben
der Lage Hochheimer Hölle – ob
Kabinett, Spätlese oder Auslese oder
die berühmte Auslese Goldkapsel –
haben es mir angetan. Nahezu perfekte Weine – geradlinig, fest, unglaublich vielschichtig, oft brillant.
linge im Trend
Weitere Top-Erzeuger aus dem Rheingau: Georg Breuer, Robert Weil,
August Kesseler, Josef Leitz.
Rheinhessen
Saar
An der Saar hat sich die letzten Jahre
über viel getan. Besonders die beiden
Güter Weinhof Herrenberg aus Schoden und das wieder belebte Traditionsweingut Van Volxem sorgten mit
harter Arbeit im Weinberg, absoluter
Hingabe, bedingungslosem Qualitätsstreben und unbedingtem Perfektionismus für neuen Schwung.
Weitere Spitzenerzeuger von der
Saar: Van Volxem, Schloß Saarstein,
Egon Müller, Geltz-Zilliken
Rheingau
Ach, wie ist es am Rhein so schön...
Doch das Rheingau tat sich in den
letzten Jahren manchmal schwer gegen die anderen Anbaugebiete, ist
aber jetzt wieder im kommen. Erzeuger wie Breuer oder Künstler haben
seit 2001 ungemein eindrucksvolle
trockene Rieslinge erzeugt. Vor allem
die Gunter Künstlers Rieslinge aus
Früher von Kennern als Supergau des
deutschen Weinbaus verschmäht, gibt
es neben gesichts- und geschmacklosen Massenprodukten jetzt eine handvoll ambitionierter Spitzenerzeuegr
aus dem Rheinhessischen. Allen voran die Weingüter Keller und Wittmann.
Weitere Erzeuger aus Rheinhessen:
Dirk Würtz, Wagner-Stempel (auch
sehr gute Weißburgunder), Heyl zu
Herrnshei.
Andreas Bach ist Journalist, Weinliebhaber und Eigentümer der TVProduktionsfirma puck.film. Das
Unternehmen hat sich neben dem
Thema Auto & Verkehr auf die Bereiche Gesundheit, Wellness, Reise
und Genießen spezialisiert. puck.film
unterhält auf seiner Homepage
www.film.puck.de eine spezielle Sektion zum Thema Wein mit regelmäßig
neu veröffentlichten Texten rund ums
Thema Wein.
[email protected]
Beliebtes Händlerforum
Der BVfK ist Partner von www.haendler-treff.de , die
kostenlose Kommunikationsplattform für den Kfz-Handel.
23
RECHT & STEUERN
Harald Kunze,
Rechtsanwalt
beim BVfK.
Spezialgebiete: Autokaufrecht, Wettbewerbsrecht,
Vertragsrecht und Verkehrsrecht
Neue Urteile & BVfK Rechtstipps
BGH: Sensationelles und
umstrittenes Urteil zur
Beweislast – Kunden müssen
Mängel nachweisen!
Das oberste deutsche Gericht bestätigte nun die Auffassung des BVfK,
wonach der Kunde zunächst darlegen
und beweisen muss, ob überhaupt ein
Mangel vorliegt. Ebenso muss der
Käufer beweisen, dass er den Mangel
nicht verursacht hat. Das hat zu kontroverser Diskussion geführt, die im
Rahmen einer Podiumsdiskussion
von Spitzenvertretern des Autokaufrechts am 16. September auf der
Automechanika ausgetragen wurde.
(s.a. Bericht auf Seite 8/9), BGH vom
02.06.2004 (VIII ZR 329/03).
OLG-Stuttgart:
Gewährleistungsausschluss
bei Vermittlung möglich!
Diese, im Händlersinne positive Entscheidung liegt zur Überprüfung jetzt
dem Bundesgerichtshof vor. Der
BVfK sieht derzeit keine abweichende
rechtliche Interpretation für schlüssig,
wenn der Händler mit Sorgfalt und
Transparenz tatsächlich vermittelt
und nicht ein Eigengeschäft zwecks
Umgehung der Sachmängelhaftung
kaschiert. (s.a. Bericht auf Seite 8/9),
OLG Stuttgart, Urt. v. 19.5.2004 - 3 U
12/04 (nicht rechtskräftig, beim BGH
VIII ZR 175/04 anhängig).
24
Wegelagerer auf den
Autobahnen?
Einen Golf für 100,– € hatte Jurek T.
(Name v. Red. geändert) stolz auf den
Anhänger hinter seinem VW-Bus geladen und rollte frohgelaunt Richtung
polnische Heimat. Dort freute sich
schon der Verwandte auf das neue
Gefährt. Die anstehende Zahl von Reparaturen störten den Kfz-Mechaniker
nicht. Autohändler K. aus Essen hatte
dem Verkauf zuvor nur unwillig zugestimmt. Er hatte vom BVfK erfahren, dass Gewährleistungsrechte auch
vor Grenzen nicht halt machen und
scheute angesichts des Kaufpreises
und des Alters des Fahrzeuges das
wirtschaftlicheRisiko. So kam schließlich ein gewerblicher Kaufvertrag zustande, der dem Polen ein kostspieliges Erwachen bescherte.
Nach einigen Kilometern winkte die
rote Kelle der Autobahnpolizei. Die
fragte genau nach diesem Kaufvertrag
und schloss daraus, dass Jurek T. nun
auch ein gewerblicher Transporteur
sei. Dies wiederum führe bei einem
Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen
u.a. zur Pflicht, einen Fahrtenschreiber zu führen. Jurek fiel aus allen Wolken, als er dann auch noch erfuhr, dass
ihn das Versäumnis 1.500,– € kosten
werde. Es folgten Lamento, Diskussion und anschließendes Feilschen.
Und als man den Polen zum Schnäppchenpreis von 250,– € ziehen ließ,
fühlte er sich schon fast wie zu Hause.
Die BVfK-Juristen beurteilen die
Rechtslage auslegungsfähig und haben beim Innenminister um Klärung
ersucht. Bis dahin sollten andere Geschäftsformen gewählt werden, denn
hierauf stützt sich im Falle eines gewerblichen Kaufvertrages die Vorgehensweise der Polizei.
Schlechte Chancen
auf Rechtserlangung
im EU-Ausland!
Wer glaubt, der gemeinsame Binnenmarkt erleichtert ähnlich wie den
Warenhandel auch die Durchsetzung
rechtlicher Ansprüche, der irrt gewaltig.
Diese Erfahrung machen immer wieder deutsche Händler. In konkreten
Fällen hatten diese in Italien und in
den Niederlanden Fahrzeuge bestellt
und trotz Zusage nicht geliefert bekommen, Anzahlungen wurden einbehalten, Extras fehlten. Bei solchen
Vertragsstreitigkeiten stehen die Chancen, sein Recht zu bekommen, eher
schlecht. Der BVfK zählt zu seinem
Beraternetzwerk zwar inzwischen Anwälte, die in Spanien, Italien und den
Niederlanden Ansprüche verfolgen
können, doch sind vor den Erfolg wesentlich höhere Hürden gesetzt als in
vergleichbaren Fällen in Deutschland.
Daher empfehlen die BVfK-Juristen
strenge Sorgfalt bei diesen Geschäften
und raten selbst bei lang bestehender
Verbindung vor leichtfertigem Vertrauen ab.
Abmahnungen im Internet
Wenn Ihnen eine Abmahnung ins Haus
flattert, ist zuerst zu prüfen, ob der
Grund wirklich besteht. Selbst wenn
das der Fall ist, kann das Begehren,
welches in der Regel mit einer saftigen
Gebührenrechnung verbunden ist, abgewehrt werden, wenn es an der
Befugnis zur Abmahnung mangelt.
Der Abmahnende, der in der Regel
einen Rechtsanwalt beauftragt, muss
nämlich vom wettbewerbsrechtlich
kritischen Verhalten des Angegriffenen
betroffen sein. Dies gilt z. B. für einen
Kollegen, dessen eigenes Angebot
durch die oben beschriebene Offerte
Was ist, wenn Verbände oder Vereine
Initiator der Abmahnung sind? Dann
ist ebenfalls genauer hinzuschauen.
Eine Reihe der Vereine haben einen
satzungsgemäßen Auftrag und gehen
damit verantwortungsvoll um. Einige
wurden lediglich gegründet, um Kasse
zu machen. Der BVfK kennt solche
Vereine und legt ihnen ggf. das Handwerk. Insgesamt ist zur Vorsicht und
Umsicht zu raten. Das Wettbewerbsrecht passt in vielen Fällen nicht mehr
in die heutige Zeit. Viele der zu Recht
unverstandenen Paragrafen sind tatsächlich Gesetz und sind zu befolgen.
Im anderen Falle drohen Prozesse, die
schnell einige tausend Euro kosten
können.
Internetofferten
www.
unattraktiver erscheint. Der BVfK rät
in solchen Fällen zu einem freundlichen Hinweis. Die juristische Keule
sollte erst bei den harten Jungs geschwungen werden.
Wer sich jedoch wundert, warum sich
der Kollege aus einem 500 km entfernten Dorf an den unvollständigen
Angaben auf der Website stört und sofort den kostenverursachenden Rechtsanwalt beauftragt, sollte auch dort
mal näher hinschauen. Es reicht nicht
nur, wenn der Abmahner ein Gewerbe
angemeldet hat. Er muss auch tatsächlich in der Branche aktiv sein.
Bei Fahrzeugangeboten im Internet
keine verwirrenden Angaben machen!
In der für Km- oder Preis-Angabe vorgesehenen Zeile geben Anbieter gerne
lediglich eine 3-stellige Zahl an (z. B.
130 für 130.000 km), oder beim Preis
stehen Leasingrate bzw. Einzelpreis
für z. B. Motorhaube oder Getriebe.
Sie erreichen damit eine bessere Platzierung im Suchergebnis. Dies steht
nicht nur dem Fairnessgebot entgegen, sondern verstößt auch gegen § 1,3
UWG (irreführende Angaben).
Solche Inserenten riskieren daher eine
kostenpflichtige Abmahnung sowie
Einforderung einer strafbewehrten Unterlassungsverpflichtungserklärung.
Landkarten, Photos
Haben Sie auch eine Wegbeschreibung auf Ihrer Homepage? Dann prüfen Sie schnell, ob Sie oder Ihr Webmaster auch Inhaber der Rechte an
dieser Landkarte sind. Ein großer
deutscher Verlag durchforste nämlich
regelmäßig das WorldWideWeb. Es
wird nach Dateiendungen, wie .jpg
odet .tif gesucht. Das geht automatisch. Und jedes Mal, wenn es Bingo
macht, klingeln die Kassen beim
Verlag und seinem Anwalt. Ob das
Herr Falk, der das gleichnamige Unternehmen nicht mehr führen kann,
gewollt hat, ist fraglich.
Unternehmensangaben
im Internet
Für Unternehmer und Freiberufler
gelten seit Anfang 2002 strengere
Regeln für die Platzierung von Websites. Das neue Gesetz über rechtliche
Rahmenbedingungen für den elektronischen Geschäftsverkehr (EGG), sowie das Teledienstgesetz (TDG) verpflichtet alle Betreiber von Websites
zur Veröffentlichung eines Impressums.
Verstöße gegen diese Regelung werden
mit Geldbußen bis zu 50.000,– € geahndet – ein gefundenes Fressen für
Abmahnvereine.
Hier das Wichtigste auf einen Blick:
1. Adresse: Unternehmen müssen im
Impressum ihrer Website angeben:
ihren Firmennamen,
die (Niederlassungs-)Anschrift
sowie bei juristischen Personen einen
gesetzlichen Vertreter (Geschäftsführer
oder Vorstand)
2. Kontakt: Ab sofort ist es zudem Pflicht,
eine „Möglichkeit zur schnellen elektronischen
Kontaktaufnahme“ zu schaffen. Das bedeutet,
Telefonnummer und E-Mail-Adresse dürfen
nicht fehlen.
3. Handelsregister: Unternehmen, die im
Handelsregister eingetragen sind, müssen
zusätzlich
ihre Handelsregisternummer und das
zuständige Amtsgericht nennen.
4. Umsatzsteuer-ID-Nummer:
Unternehmen, die nach § 27a UstG eine
Umsatzsteuer-ID-Nummer zugeteilt
bekommen haben, müssen diese bei ihrem
Web-Auftritt angeben.
Alle Rechtstipps des BVfK sind unverbindlich und ohne Gewähr.
25
BVfK
K OMPETENZBÜNDELUNG
U MFASSENDE B ERATUNG
S CHNELLE E RSTEINSCHÄTZUNG
Das BVfK-Beraternetzwerk
Von der richtungsweisenden Ersteinschätzung bis zum erfolgreichen Ausfechten von Gerichtsverfahren
Zentrale Anlaufstelle
■ BVfK-Rechtsabteilung
Bundeskanzlerplatz/Reuterstr. 241
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Fon 0228-318255
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26
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Quelle: Im Oktober 2003 durchgeführte Studie der GfK Autombil-Marktforschung zur Qualität von
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