Das WK-Trike der Hemänner

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Das WK-Trike der Hemänner
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Das WK-Trike
Das sind Anne und Michael. Sie wohnen auch im Norden Hamburgs (Poppenbüttel) - und
zwar uns direkt gegenüber. Anne arbeitet in der
Personalabteilung eines mittelständischen
Feinkostherstellers und ihre Feiern sind von
erlesenem Ambiente (wie praktisch - haben wir
nichts dagegen) ! Michael hat seit 20 Jahren einen
ISO-9000 zertifizierten Job in einem LogistikUnternehmen.....- tja. Die beiden haben auch zwei
hübsche Töchter, die aber auch schon so gut wie
unter der Haube sind.
Irgendwie muß ein bestimmtes Gen auch bei
unseren Nachbarn dafür gesorgt haben, daß wieder etwas Lautes ins Haus mußte und so
haben sich die beiden im letzten Herbst dieses Trike gegönnt. Ich werde übrigens in Kürze die
wissenschaftliche Welt mit meiner allgemeinen Lärmpegel-Theorie bei von ihren Kindern
entwöhnten Ehepaaren überraschen - das wird ein echter Knüller !
Michaels Horex - wie er sein Gefährt in sympathischer Verkennung der NachkriegsMotorradgeschichte nennt - hat uns ein Kneipenwirt verkauft, der an der Ostsee das
sagenhafte Geschäft mit der Vermietung von Trikes machen wollte - wie sich die Bilder
gleichen...! Irgendwann - schon so nach einem Jahr - hatte er das Ding noch nicht einmal
vermietet und die vielen Flugroststellen von der salzigen Luft brachten auch ihn zu der
Erkenntnis, daß er so jedenfalls kein Millionär wird ! Über einen sogenannten Konto-Schoner
(der hatte zwar kein Auto, aber war mit einem Handy bewaffnet und hatte echt die Kappe am
kreisen) konnten wir das Teil unter dem halben Neupreis erwerben – 9.000 Deutschmark.
Michael wird im Laufe der Zeit bestimmt auch ein Profi-Customizer werden ! In diesem Winter
(ab Oktober etwa) haben wir mit Ihm zusammen seine Horex fachmännisch zerlegt und schon
mal die gesamte Elektrik soweit verändert, daß die Sicherungen auch sichern - und nicht das
Moped am fahren hindern. Dabei haben wir auch gleich die unverwüßtlichen ExtraOberscheiße-Käfer-Armaturen gegen einschlägiges Chrom-Equippment aus diversen
Zubehör-Katalogen getauscht. Schalter, Tacho und Kontrolleuchten mußten Miniversionen
weichen, die gut aussehen, aber natürlich nirgendwo ranpassen.
Dann hatte sich beim Zusammenbau dann auch noch ein kleiner Fehler eingeschlichen, aber
der war werksmäßig extra für uns eingebaut worden und konnte schnell beseitigt werden. (Ich
muß zu meiner Schande gestehen, das ich beim entwirren der Kabel kurzfristig die Übersicht
verlor, so daß die beiden Mörder-Hupen ihr Oldtimergebrüll schon anstimmten, sobald der
Rückwärtsgang eingelegt wurde - Peanuts für einen Profi-Customizer .
Außerdem mußte natürlich ein Großteil des Front-Equippments wegen nicht reparabler
Kriegsschäden in die Tonne, was ein nicht unerhebliches
Loch in Annes Goldreserven gerissen hat. Auch der
gewalltige Topcase, an dem so gut wie nichts
zusammenpaßte und für dessen Montage wir ein kräftiges
Loch in das Chassis dremeln mußten (das Verfahren
erkläre ich bei Gelegenheit mal genauer), schlug mit
weiteren 1000 DM zu Buche. Trotzdem bleibt für die
nächsten Winter aber noch genug zu tun .
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