Erste Liebe - HAW Hamburg

Transcrição

Erste Liebe - HAW Hamburg
Abschied – Neuanfang
Eine interdisziplinäre Betrachtung
Psychologie, Mythologie,
Sozialphilosophie
HANDOUT
26.03.09
- Ariane Windhorst WS 08/09
FH Hamburg
Fakultät Design Medien Information
bei Frau Prof M. Ullrich
Ariane Windhorst
• Studium der Kommunikationswissenschaften, Politik, Soziologie und
Sozialpsychologie an der LMU München
• Freie Journalistin Print, Funk, TV, (u.a. Brigitte, Brand Eins, Klassik Radio, Arte,
Pro 7, ZDF/3sat), Corporate Communications Bavaria Film Interactive
• Leiterin Unternehmenskommunikation
– Westerwelle AG, Hamburg
– Tele 5, München
– Voyages TV, Hannover
– Fernsehen der Süddeutschen Zeitung
• Beraterin, Sachbuchautorin
• Derzeit Promotion in Politischer Philosophie
(c) Ariane Windhorst, 2009
2
Freundschaften
Man kennt das: Freundschaften haben
einen „Lebenszyklus“: manchmal
sehen wir jemanden sehr lange nicht
und wenn man sich wieder trifft, ist
die Freundschaft so, als hätte man sich
gestern zuletzt gesehen. Manchmal ist
eine Freundschaft unterbrochen und
man beginnt sie nach einem
Wiedersehen neu zu definieren und
danach lebt sie wieder auf.
Im Folgenden konzentrieren wir uns
auf die beiden Hauptpunkte Abschied
und Anfang und gehen auf die
Bedeutung dieser beiden im Leben
elementaren Begriffe unter
verschiedenen Gesichtspunkten ein.
(Neu)Anfang
Wiedersehen
Ankommen
Abschied
(c) Ariane Windhorst, 2009
3
Anfang
• Der Begriff „Anfang“ ist
immer positiv besetzt
(c) Ariane Windhorst, 2009
4
Anfang
•
•
•
•
•
•
•
•
Schulanfang
Erste Liebe
Erstes Semester
Karrierestart
Erster Urlaubstag
Erstes Kind
Erstes Auto
Erste Wohnung
(c) Ariane Windhorst, 2009
5
Vor dem Anfang
•
•
•
•
•
•
•
•
Kindergarten
Vorpubertät
Schulzeit
Studienzeit
Schuften
Schwangerschaft
Mofa
Kinderzimmer
•
•
•
•
•
•
•
•
Schulanfang
Erste Liebe
Erstes Semester
Karrierestart
Erster Urlaubstag
Erstes Kind
Erstes Auto
Erste Wohnung
(c) Ariane Windhorst, 2009
6
Vor dem Anfang des Anfangs
•
•
•
•
•
•
•
•
Elternhaus
Kindheit
Kindergartenzeit
Schulzeit
Freizeit
Jungfrau
Fahrrad
Wiege
•
•
•
•
•
•
•
•
Kindergarten
Vorpubertät
Schulzeit
Studienzeit
Schuften
Schwangerschaft
Mofa
Kinderzimmer
(c) Ariane Windhorst, 2009
7
Abschied
• Der Begriff „Abschied“ ist
immer negativ besetzt
(c) Ariane Windhorst, 2009
8
(Neu)Anfang
Abschied
Jede neue Lebensphase
stellt auch gleichzeitig einen
Abschied von der
vorangegangen Phase dar.
Trotzdem werden
gegenwärtige oder
zukünftige Veränderungen
niemals neutral betrachtet
(c) Ariane Windhorst, 2009
9
Ende = Anfang
• Ende Ausbildung -> Karriere
beginnen
• Trennung -> neues
Liebesglück finden
• Kündigung -> neue
Berufung
• Kinder aus dem Haus ->
neue Hobbies
• Ende der Berufstätigkeit ->
Ruhestand
Jede neue Lebensphase
kann mit positiven Gefühlen
für die folgende Etappe
betrachtet werden
(Vorfreude)
(c) Ariane Windhorst, 2009
10
Ende = Verunsicherung
• Eltern werden ->
Versagensängste,
Freiheitsverlust
Jede neue Lebensphase kann
aber auch mit negativen Gefühlen
betrachtet werden (Angst)
• Scheidung -> Schmerz /
Scheitern
• Kündigung -> Existenzangst
• Kinder aus dem Haus ->
„Empty Nest Syndrom“
• Ende der Berufstätigkeit ->
Nutzlosigkeitsgefühl
Veränderungen bedeuten für
viele Menschen Angst und
Schmerz
In der Psychologie hat man
herausgefunden, dass Menschen,
je älter sie werden, eher mit
ihrem Leben zufriedener sind.
(c) Ariane Windhorst, 2009
11
Verunsicherungen
Das Individuum
im 19. Jahrhundert
Diskussion:
Rollen, Werte und Normen in Familie, Herkunft,
Tradition, Soziale Stellung, Beruf, Religion,
Gesellschaft allgemein
im 21. Jahrhundert?
(c) Ariane Windhorst, 2009
12
Emanzipation
• Bisher handlungsleitende
Rollen für Frauen und
Männer verlieren ihre
Prägekraft und müssen neu
definiert werden.
• Feminismus wird positiv als
„Befreiung“ aus altem
Rollenmuster bewertet.
• Emanzipation von als „zu
eng“ empfundenen Rollen:
Befreiung oder
Verunsicherung?
Bildquelle: Wikipedia
13
Glück
14
EmanzipationWas von der Rolle „Mann“ noch
übrig ist
• Diskussion
15
EmanzipationWas von der Rolle „Frau“ noch
übrig ist
• Diskussion
16
1945: „Stunde Null“
Das Ende des Krieges
Der Anfang unserer
Gesellschaftsordnung
•
•
•
Zusammenbruch 3.Reich
Holocaust /
Kriegsverbrechen
• Zerstörung
• Flucht
• Heimkehr
Später:
• Ende der DDR
• Ende der Sowjetunion
•
•
•
•
Neue Strukturen; 1949 freiheitlich
demokratische Grundordnung i.d.
BRD
Vergessen/Verdrängen/Aufarbeiten/Schuld und Sühne
Wiederaufbau
Neue Heimat finden
Integration
Der Aufbau der „zivilen“, bürgerlichen
Nachkriegsgesellschaft wurde maßgeblich
von den Frauen bewältigt, aber schnell
übernahmen Männer (wieder) das Ruder.
(c) Ariane Windhorst, 2009
17
Das Ende der Welt
•
Der Maya-Kalender endet genau am
21.12.2012, was von vielen als mögliche
Prophezeiung für das Ende der Welt
betrachtet wird. Auch in China weisen
angeblich Prophezeiungen auf ein
Weltenende 2012 hin und da in der Bibel
die Apokalypse als Prophezeiung gedeutet
wird, könnte sie durchaus auch 2012
stattfinden. Oder auch nicht.
•
Diskussion: Was auch immer in 3,5 Jahren
passieren mag, gehen wir hypothetisch
davon aus, dass dann die Zeit für die
Menschheit enden wird: Wie verbringen Sie
die nächsten 3 Jahre und 9 Monate?
Der Maya Kalender endet am
21.12.2012
18
Das Ende des Lebens
• Eigener Tod
• Tod von Angehörigen
(c) Ariane Windhorst, 2009
19
Der Tod mythologisch
•
•
•
Deutschland: Der Sensenmann,
(auch: „Gevatter Hein“ )geleiten
den Toten „hinüber“ ins Zeitlose.
Griechenland: der Fährmann
Charon überquert den Fluss Styx
(Fluss des Hasses) ans andere
Ufer
Ägypten: Anubis und Osiris
begleiten die Toten
Diesseits /Jenseits
Himmel/Erde
Hades / Olymp
Hölle /Paradies
Welt/Unterwelt
Bildquelle: Wikipedia
(c) Ariane Windhorst, 2009
20
Der Tod der Pharaos
Die Barke diente den Mumien der
Pharaonen zum Überqueren des Nils in
Richtung der Totenstätten im Westen und
auch der anschließenden Fahrt der Seele
durch die Unterwelt. Auch die Sonne
benutzte sie als Gefährt, um über den
Himmel zu ziehen, so der Glaube im alten
Ägypten.
Die Leiche der Pharaonen wurde unter
Aufsicht des Gottes Anubis einbalsamiert
und über den Nil ins Reich der Toten
transportiert. Dort, im Westen, auf der Seite
des Sonnenuntergangs herrschte Osiris. Der
ließ die Seelen der Verstorbenen nach
bestandener Prüfung und einer Bootsfahrt
durch die Unterwelt als Sonne im Osten
aufsteigen, um der Welt weiterhin Kraft und
Leben zu geben.
.21
Sonnenbarke
Die Scheibe von Nebra
Für die an den wissenschaftlichen
Untersuchungen beteiligten Wissenschaftler
steht nunmehr fest, dass diese Scheibe
zweifelsfrei um ca. 1600 v. Chr. direkt in
Mitteleuropa angefertigt worden ist. Damit ist
sie die von einer mitteleuropäischen Zivilisation
angefertigte, bislang älteste, konkrete
Darstellung des Nachthimmels aller Zeiten und
somit die erste erhaltene Abbildung des Kosmos
der Menschheitsgeschichte. Sie ist ca. 200 Jahre
älter als die frühesten bis jetzt in Ägypten
gefundenen Darstellungen. (Quelle: Wikipedia)
Der am unteren Rand sichtbare Bogen
wurde als „Sonnenbarke“ identifiziert.
Offenbar war sie genau so unentbehrlich
wie die anderen Objekte auf der Scheibe:
Sonne, Mond, Horizonte und die Plejaden.
22
Übergangsriten
Arnold van Genep 1873-1957
"In jeder Gesellschaft besteht das Leben eines Individuums darin, nacheinander von einer Altersstufe zur nächsten und von einer
Tätigkeit zur anderen überzuwechseln. Wo immer zwischen Alters- und Tätigkeitsgruppen unterschieden wird, ist der Übergang von
einer Gruppe zur anderen von speziellen Handlungen begleitet, wie sie etwa der Lehre bei unseren Handwerksberufen
entsprechen. Bei den halbzivilisierten Völkern sind solche Handlungen in Zeremonien eingebettet, da in der Vorstellung des
Halbzivilisierten keine einzige Handlung ganz frei von Sakralem ist. Jede Veränderung im Leben eines Individuums erfordert teils
profane, teils sakrale Aktionen und Reaktionen, die reglementiert und überwacht werden müssen, damit die Gesellschaft als
Ganzes weder in Konflikt gerät, noch Schaden nimmt. Es ist das Leben selbst, das die Übergänge von einer Gruppe zur anderen und
von einer sozialen Situation zur anderen notwendig macht. Das Leben eines Menschen besteht somit in einer Folge von Etappen,
deren End- und Anfangsphasen einander ähnlich sind: Geburt, soziale Pubertät, Elternschaft, Aufstieg in eine höhere Klasse,
Tätigkeitsspezialisierung. Zu jedem dieser Ereignisse gehören Zeremonien, deren Ziel identisch ist: Das Individuum aus einer genau
definierten Situation in eine andere, ebenso genau definierte hinüberzuführen. Da das Ziel das gleiche ist, müssen auch die Mittel,
es zu erreichen, zwangsläufig wenn nicht in den Einzelheiten identisch, so doch zumindest analog sein. Jedenfalls hat sich das
Individuum verändert, wenn es mehrere Etappen hinter sich gebracht und mehrere Grenzen überschritten hat. So weisen die
Zeremonien anlässlich der Geburt, der Kindheit, der sozialen Pubertät, der Verlobung, der Heirat, der Schwangerschaft, der
Elternschaft, der Initiation in religiöse Gemeinschaften und der Bestattung eine allgemeine Ähnlichkeit auf. In dieser Hinsicht gleicht
das Leben eines Menschen den Abläufen in der Natur, von der weder das Individuum noch die Gesellschaft unabhängig sind. Selbst
das Universum ist rhythmischen Veränderungen unterworfen, die sich wiederum auf das menschliche Leben auswirken. Auch hier
gibt es Phasen und Übergangsmomente, Perioden der Bewegung und des relativen Stillstands. Man sollte deshalb in die
Betrachtung der Übergangsriten im menschlichen Leben diejenigen mit einbeziehen, die sich auf kosmische Veränderungen
beziehen: auf den Übergang von einem Monat zum andern (Zeremonien bei Vollmond beispielsweise), von einer Jahreszeit zur
andern (bei Sonnenwende, Tagundnachtgleiche), von einem Jahr zum andern (bei Jahresbeginn)."[Gennep, Arnold van <18731957>: Übergangsriten = (Les rites de passage). -- Studienausgabe. -- Frankfurt/Main [u.a.] : Campus-Verlag, 1999. -- 263 S. -- ISBN
3-593-36248-1. -- S. 15f.]
(c) Ariane Windhorst, 2009
23
Übergangsmythen
• Maya tauchen in das Weltmeer ein, um das
Jenseits unterhalb des Wasserspiegels zu
erreichen
• Viele Hindus wollen nach Möglichkeit am
Ganges sterben - vorzugsweise in Varanasi und ihre Asche im Fluss verstreut wissen,weil
sie glauben, das Wasser reinige von den
Sünden.
(c) Ariane Windhorst, 2009
24
Wiedergeburt
•
Im Buddhismus, Hinduismus und
vielen andern Religionen glaubt
man daran, dass nur der Körper
stirbt, während die Seele
wiedergeboren wird.
•
Die Seelenreise endet im Nirvana.
„Wie einer handelt, wie einer
wandelt, ein solcher wird er. Aus
guter Handlung entsteht Gutes,
aus schlechter Handlung entsteht
Schlechtes“, lehren die
Upanishaden.
(c) Ariane Windhorst, 2009
25
New Orleans: Jazz und Voodoo
•
•
•
Author Flickr photographer Howie Luvzus
Hot 8 Brass Band playing "jazz funeral" for
New Orleans blogger Ashley Morris
Source Flickr photo
Date 11 April 2008
Durch Voodoo-Magie soll es möglich sein,
Verstorbene durch Magie wiederzubeleben.
„Funeral Music“: Jazz, wie er in New Orleans
traditionell zu Beisetzungen gespielt wurde und
gelegentlich noch wird.
Voodoo ist eine Misch-Religion aus diversen
afrikanischen, islamischen, katholischen und auch
indianischen Elementen, die die Sklaven in aus
ihren Dorfgemeinschaften mitbrachten. Zur Arbeit
für die Kolonialherren und zum christlichen
Glauben gezwungen, versuchten einige, ihre
Religion und die Identität, die sie mit ihr
verbanden, zu erhalten. So stehen etwa Bilder
katholischer Heiliger im Voodoo in Wirklichkeit für
afrikanische Geistwesen mit ähnlichen
Eigenschaften oder ähnlichem Symbolgehalt.
Bildquell:e Wikipedia
26
Trauer
Source Flickr photo
Date 24 February 2007
Author Flickr photographer Howie Luvzus
Gathering procession in honor of murder victim Helen Hill starting in front of her pre-Katrina home in Mid-City. A heartfelt hug between musicians.
(c) Ariane Windhorst, 2009
27
Trauer
•
•
•
•
Trauerprozess in vier
Phasen (nach Verena Kast)
Erste Phase: NichtWahrhaben-Wollen
Zweite Phase:
Aufbrechende Emotionen
Dritte Phase: Suchen,
Finden, Sich-Trennen
(Loslassen)
Vierte Phase: Neuer Selbstund Weltbezug
Fedotow, Pawel Andrejewitsch
Junge Witwe
Year 1851 Technique Deutsch: Öl auf Leinwand
Dimensions Deutsch: 62 × 47 cm
Current location Deutsch: Tretjakow-Galerie
Deutsch: Moskau
Notes Deutsch: Genremalerei
Source The Yorck Project: 10.000 Meisterwerke der
Malerei. DVD-ROM, 2002. ISBN
3936122202. Distributed by DIRECTMEDIA
Publishing GmbH. Permission
28
Trauer
Bildquelle: Wikipedia
•
Verhüllung dient dazu, nicht verheult gesehen zu werden
•
Markus Rapsch (proteens.de) sagt: „Gottesfürchtige
Menschen, die in der Enge beginnen ihre eigenen Lieder zu
singen. Manche gehen sogar in Sack und Asche. Ein Ausdruck
von Trauer, Zorn, Demut und warten auf das Handeln Gottes.
Sogar Mose machte die Erfahrung, dass Verhüllung ein Schutz
ist vor der Herrlichkeit Gottes. Also ist Verhüllung auch der
Anfang einer neuen Lebens- ENT-wicklung! (ENTWICKELN
AUFWICKELN der STOFFE Anm.d.Red.)
Gott lässt im Verborgenen Neues wachsen. Schwarz ist nicht
nur ein Ausdruck von Trauer und Ablehnung, sondern auch ein
Ausdruck von Lebenswille“.
•
„Wer unter dem Schirm (Kapuze) des Höchsten bleibt und
unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht:
Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott auf den ich
hoffe.“
(c) Ariane Windhorst, 2009
29
Trauer
Im Rahmen ihrer
Hospiz-Arbeit kam
eine Reisekauffrau
auf die Idee, Reisen
für Trauernde zu
veranstalten.
Besonders
erfolgreich sind
Flusskreuzfahrten
(c) Ariane Windhorst, 2009
30
Archetypen menschlicher
Erfahrungen: Tarot
Tarotkarte für Erschütterung
Der Turm XVI
Plötzlichkeit
Umbruch
Erschütterung
Unerwartete Nachricht
Beispiel: Hier wird ein zu enger
Rahmen gesprengt. Es kann sich um
verschiedene Dinge handeln die
einfach zu beengend geworden sind.
Auch kann die Karte den
entschiedenen Durchbruch anzeigen
der sie endlich auf Ihrem Weg weiter
bringt.
(c) Ariane Windhorst, 2009
31
Das Ende
Der Tod XIII
Natürliches Ende und Neubeginn
Verlust
Endgültigkeit
Beispiel: Hier befindet man sich am Ende
eines Entwicklungsprozesses oder in
einer Trennungsphase. Die Karte sagt aus
das man etwas loslassen sollte um für
Neues frei zu sein. Auch ist es innerhalb
einer Partnerschaft wichtig das man hier
einen neuen Anfang macht und alte
Verhaltensweisen aufgibt. (Neubeginn)
(c) Ariane Windhorst, 2009
32
Schicksal
Rad des Schicksals X
Schicksalhafte Veränderung
Glücksfall
Karmische Bestimmung
Beispiel: Die Situation in der man
sich befindet enthält eine
Lernaufgabe. Oft ist es eine
Angelegenheit, wobei Sie keinen
Einfluss auf etwas haben.
Weiterhin zeigt die Karte in der
Liebe eine karmische Beziehung
an.
(c) Ariane Windhorst, 2009
33
Neubeginn
Der Wagen VII
Neubeginn
Mut
Beförderung
Auf dem richtigen Weg sein
Entschlossenheit
Beispiel: Man steht schon am
Start. Hier wagt man den großen
Sprung nach vorn. Sie zeigen
Risikofreude und sind bereit sich
in einer Angelegenheit voran zu
wagen.
(c) Ariane Windhorst, 2009
34
Exkurs: Ende einer Liebe
• Vertrauensverlust
• Verlust der seelischen
Heimat
• Verlust des sozialen
Status
• Verlust der Identität
• Suchtverhalten
• Trauerphasen wie
bei Hinterbliebenen
(c) Ariane Windhorst, 2009
35
(Neu)Anfang
(c) Ariane Windhorst, 2009
36
Identität
• Erkenne dich selbst!
•
Ursprung der Philospohie
•
Über das „Sein“ wird in der
Philosophie viel nachgedacht. Was es
genau ist, weiß man immer noch
nicht.
•
Viele (junge) Menschen empfinden
ihr Dasein als ein In-die-Weltgeworfen-sein, nach dem Motto: Nun
sieh mal zu wie du (alleine) klar
kommst. Leitlinien, Rollenmuster, die
die Orientierung erleichtern könnten,
werden ständig verändert, so dass sie
als Richtschnur nicht mehr dienen.
• Desacartes: Kogito ergo
sum
• Heidegger:
Der Mensch sei in die
Welt geworfen ->
Das Schicksal des
„Geworfenen Daseins“
(c) Ariane Windhorst, 2009
37
Identitätsverlust durch
ungewollten Verlust von:
Im weiteren (sozial)psychologischen Sinne versteht man unter Identität häufig die Summe der
Merkmale, anhand derer sich ein Individuum von anderen unterscheiden lässt: Das erlaubt eine
eindeutige Identifizierung.
•
•
•
•
•
•
•
Familienbindungen
Freunde /Clique
Beruf
Nationalität,
Staatsbürgerschaft,
Volkstamm
Tradition
Kultur
Gesundheit
Für Menschen ist ein ungewollter Verlust von Gruppenzugehörigkeiten (z. B. Familie, Volk bzw. Nation,
Kollegen und Freunde, Clique) ein Problem, den Gruppenzugehörigkeiten prägen Identität. Die Person
identifiziert sich nicht mehr mit diesen Gruppen bzw wird auch im Umkehrschluss von den Gruppen oder
Teilen nicht mehr anerkannt - und wird so physisch und psychisch isoliert.
Im Feminismus und anderen Strömungen wird der Ausbruch aus einer festgelegten Identität allerdings
auch positiv bewertet: weibliche Identität wird nicht mehr als Ideal empfunden, sondern als
fremdbestimmtes Set von Verhaltensmustern, Stereotypen und Erwartungen. Männlichkeit oder
„nationale Identität“ erscheinen ähnlich problematisch. Identität als Identifikation mit einer Gruppe ist
eben oftmals auch eine Integration durch Zwang, der Ausbruch aus der identitären Festlegung ein Akt
der Emanzipation. Ziel dieser Emanzipation ist nicht die Isolation, wohl aber die Sprengung von
fremdbestimmten Identitäten – hier bewusst im Plural, denn ein Individuum verkörpert stets mehrere
sich überschneidende Identitäten: z. B. als Mann, als Europäer, als Intellektueller etc.
Allgemein verliert ein Mensch dann seine Identität, wenn er sich so verändert bzw. von außen
beeinflusst wird, dass wesentliche Kriterien entfallen, anhand derer er identifiziert wird, oder
wesentliche Instanzen, welche die Identifizierung vornehmen, entfallen oder wesentliche Kriterien der
Identifizierung geändert werden.
Zu den wichtigsten Identitäts-Werten zählen heute beispielsweise eine passende Arbeit und eine
harmonische Familie: Ohne berufliche Anbindung kann jemand vielleicht ein Ehrenamt ausüben oder
vorübergehend nur Freizeitwerte pflegen. Insbesondere für Singles und Alleinstehende, die ihre
maßgebliche Identität über ihren Beruf beziehen, kann Arbeitslosigkeit aber ein großes Problem werden.
Ohne familiäre Anbindung kann sich jemand vielleicht in eine Ersatzfamilie integrieren oder
vorübergehend nur Single-Werte pflegen. Insbesondere für Arbeitslose, die ihre maßgebliche Identität
über ihre Familie beziehen, kann Familienlosigkeit aber ein großes Problem werden.(Quelle: Wikipedia)
38
Die Stufen der psychosozialen Entwicklung nach
Erikson
Quelle: David Zimbardo, Psychologie, 1996
39
Erinnerung
• Identitätsbewusstsein als Bewusstsein seiner
eigenen Identität setzt Gedächtnis und
Erinnerung voraus.
• Unter Amnesie Leidende haben falsche
Vorstellungen von ihrer Identität
• Fiktionale Beispiele: Bourne Identity, Tod im Spiegel
(c) Ariane Windhorst, 2009
40
Identitätsstiftende
Einflüsse
Stabilität duch Identität
aussen
innen
Hobbies
Glaube
Freunde
Familie
Job
Gesundheit
uvm
uvm
Wenn ein wichtiger Bereich im
Leben einmal wegbricht, ist es
wichtig, dass man andere Felder
hat, die einen Ausgleich schaffen.
Sie haben einzeln
unterschiedliche Gewichtungen,
sollten aber in der Summe schwer
genug wiegen, um Krisen
abzufedern.
(c) Ariane Windhorst, 2009
41
Exkurs: Familie
• Familie als Keimzelle der
Gesellschaft
• Familie als Identitätsstifter,
ob in der Abgrenzung oder
in der Zugehörigkeit
• „Freunde sind Gottes
Entschuldigung für
Verwandte“ (Oscar Wilde)
Soziologisch gesehen sind die gegenwärtigen
familienpolitischen Entwicklungen katastrophal,
ebenso demoskopisch und politisch und
letztendlich auch wirtschaftlich, weil zu wenig
Kinder geboren werden, aber das ist hier nicht
das Thema.
Fest steht, dass unsere Herkunftsfamilie, ihre
Traditionen und Kultur einen gigantischen
Einfluss auf uns als Persönlichkeit haben.
Entweder orientieren uns genau daran, im
konservativen Sinne oder wir emanzipieren uns
von ihr und schlagen einen anderen Weg ein. Im
wahren Leben durchläuft jeder verschiedene
Phasen der Identitätsfindung und oft wirft man
einen Teil über Bord und einen anderen Teil
behält man, auf die gesunde Mischung kommt
es an, auf der Suche nach dem eigenen Glück.
Oftmals kommt man ohne Kompromisse nicht
aus.
(c) Ariane Windhorst, 2009
42
Exkurs: Glaube
• Höhere Macht
• Erlösung
• Höherer Sinn
• „Kirche“ bietet
Regelwerk für Verhalten
Deutlich funktioniert die katholische
Kirche als „Konservator“ alter
Vorstellungen. Fast alle
Glaubensgemeinschaften lehnen
Modernisierung ab. Angst vor
Veränderung = Angst vor Machtverlust?
Oder Festhalten an (vermeintlicher)
Sicherheit und Orientierung nur um ihrer
selbst Willen?
Heute stillen viele Menschen ihre
Sehnsucht nach Spiritualität durch
alternative Glaubensrichtungen, Esoterik
oder New Age-Lehren, die ihnen Halt
geben und niemand anderen in seiner
(Glaubens-)freiheit einschränken.
(c) Ariane Windhorst, 2009
43
Abschied von Weltbildern
Camille Flammarion, L'Atmosphere:
Météorologie Populaire (Paris, 1888),
p. 163.
The Flammarion Woodcut is an
enigmatic woodcut by an unknown
artist. It is referred to as the
Flammarion Woodcut because its first
documented appearance is in page
163 of Camille Flammarion's
L'atmosphère: météorologie populaire
(Paris, 1888), a work on meteorology
for a general audience. The woodcut
depicts a man peering through the
Earth's atmosphere as if it were a
curtain to look at the inner workings of
the universe.
The original caption bellow the
picture, (not included here), translated
to: "A medieval missionary tells that he
has found the point where heaven and
Earth meet...".
44
Neue Weltbilder
Hildegard von Bingen'Werk Gottes', 12. Jhd.
Mittelalterliche
Vorstellung einer
runden Erde: Erdkugel,
auf dem gleichzeitig
verschiedene
Jahreszeiten herrschen
(Quelle: Wikipedia)
45
Das Individuum
• In der Philosophie geht man meistens von einem isolierten
Individuum aus (das mag daran liegen, dass Philosophen
Einzelgänger sind) und sich per sich mit gesellschaftlichen
Normen „auseinander“ setzen.
• In der Soziologie geht man immer davon aus, dass der Mensch
ein soziales Wesen ist, auch in allen anderen Kulturen, vor allem
indigener Völker und Stämme, werden Individuen als kauzige
Eremiten gesehen, die entweder verrückt sind oder weise oder
beides.
• Die Sozialpsychologie beobachtet vorschreitende
Verunsicherungen durch verschwindende sinnstiftende
Rollenbilder und Normen.
Ich
Die
Welt
• Männer und Frauen sehen es oft gar nicht mehr ein, für einen
anderen zu sorgen. Es binden sich immer weniger Erwachsene
langfristig. Man kann das als gestörten Reifeprozess betrachten,
legt man die Entwicklungsstufen von Erikson noch einmal
zugrunde.
(c) Ariane Windhorst, 2009
46
Das Individuum
• Identitätsstiftende
Komponenten sind
geeignet, Erschütterungen
abzumildern.
• Trotzdem gilt es,
herauszufinden „wer bin
ICH überhaupt?“
• Was bleibt von einer
Persönlichkeit ohne Familie,
Glaube, Freunde, Hobbys
usw.?
Familie
Hobbys
Beruf
Ich
Freunde
(c) Ariane Windhorst, 2009
Glaube
47
Alleinsein und Persönlichkeit
• Wer wissen will, wer er überhaupt ist, sollte
eine Zeit lang allein sein.
• Wer Angst vor dem Alleinsein hat, hat Angst
mit sich selbst konfrontiert zu sein.
• Wenn man schon nicht gerne mit sich selbst
allein ist, wieso sollten andere gerne mit
einem zusammen sein?
(c) Ariane Windhorst, 2009
48
Das Leben
Vergangenheit
Gegenwart
(c) Ariane Windhorst, 2009
Zukunft
49
Das Leben
Anfang und Ende
Abschied und Neubeginn
Geburt
Tod
Kindheit
Alter
Jugend
Mittleres
Erwachsenenalter
Junges
Erwachsenalter
(c) Ariane Windhorst, 2009
50
LIEBE
Am Ende unseres Lebens wird es die Liebe sein
nach der wir beurteilt werden,
die Liebe, die wir allmählich in uns wachsen lassen in Barmherzigkeit für jeden Menschen.
Hildegard von Bingen
•
•
Hildegard von Bingen gilt als Mystikerin und erste gelehrte Intellektuelle.
Ihre Lebensgeschichte weist darauf hin, dass sie die erste Emanze war.
(c) Ariane Windhorst, 2009
51
Stufen
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
in andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf’ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegensenden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden ...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Hermann Hesse
52
Literatur
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Allport Gordon W.: Werden der Persönlichkeit, Fischer, Frankfurt/Main, 1983
Blask, Falko und Windhorst, Ariane, Zeitmaschinen. Mythos und Technologie eines
Menschheitstraums, Atmosphären, München, 2005
Kast, Verena: Trauern. Phasen und Chancen des psychischen Prozesses, Stuttgart: Kreuz, 1990
Keupp Heiner und Bilden, Helga: Verunsicherungen, (Hg), Verlag für Psychologie Dr. C.J.
Hogrefe, Göttingen, 1989
Keupp Heiner: Zugänge zum Subjekt, (Hg), Suhrkamp, Frankfurt, 1994
Koschyk,Heike Hildegard von Bingen. Ein Leben im Licht , Aufbau , Berlin, 2009
Ortega Y Gasset, Jose: Der Aufstand der Massen, Rowohlt, 1956
Riese,Berthold:Die Maya –Geschichte, Kultur, Religion , HC Beck, 2002
Rommelspacher ,Birgit (Hg): Weibliche Beziehungsmuster, Campus, Frankfurt 1987
Russel, Bertrand : Eroberung des Glücks, Suhrkamp, Frankfurt / Main, 1977
Scherer, Jiri: Kreativitätstechniken,,Gabal, Offenbach, 2007
Watzwlawick, Paul: Anleitung zum Unglücklichsein, Piper, München, 1983
Zimbardo, Philip G. und Gerrig, Richaed J. : Psychologie, Springer, Berlin, 1996
(c) Ariane Windhorst, 2009
53