Klänge aus jungen Kehlen Schweizer Muslime bekunden ihr Beileid

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Klänge aus jungen Kehlen Schweizer Muslime bekunden ihr Beileid
GZA/PP 8048 Zürich
81. Jahrgang
Donnerstag, 19. November 2015
Nr. 47
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
«Der grösste Feind des Terrorismus
ist die Willkommenskultur»
In einem Tribünenartikel
äussert sich Kamil Krejci
pointiert gegen Stimmungsmache gegen Flüchtlinge
nach den brutalen
Attentaten in Paris.
Kamil Krejci
Foto: zvg.
Wollishofer gibt den bärtigen Bündner Bösewicht
Im neuen Schweizer Kinohit «Schellen-Ursli» ist Leonardo Nigro als gerissener Gemeindepräsident und
strenger Vater auf der Leinwand zu sehen. Privat ist
der Wahlwollishofer ein Familienmensch. Zeit mit seinem dreijährigen Sohn zu verbringen, ist ihm beson-
ders wichtig. Dieser darf ihn auch ab und zu bei den
Dreharbeiten besuchen. Ob er Papa in der Rolle des
bärtigen Berglers erkannt hat? (nas.)
Mehr dazu auf Seite 3
Knatsch mit Kanton
Der Verein «ZüriTrails» ist sauer auf
den Kanton. Man befürchtet, dass
künftig Biken am Üetliberg unmöglich wird.
Artikel Seite 20
Als Dreikäsehoch habe ich den Einmarsch der Warschauer Paktstaaten
in meine damalige Heimat, die CSSR,
miterlebt. Ich habe nicht verstanden,
was da vor sich ging. Ich habe
Schiessereien und Gewalt miterlebt,
hatte Angst und wusste nicht, warum
dies alles geschah. Als mein Vater,
auf einer umgedrehten Bierkiste stehend, beschwichtigend zum aufgebrachten Volk sprach und die Menschen davon abzuhalten versuchte,
blindwütig und hasserfüllt dem Aggressor entgegenzutreten, habe ich
geweint. Unverständnis, Furcht und
Gerechtigkeitsempfinden tanzten in
meinem kleinen Kopf Kasatschok.
Warum das alles? Was geschieht mit
uns? Warum sollen wir nicht zurückschlagen?
Auch heute stehe ich ratlos da
und verstehe nicht, was die Menschheit auf der Erde vollführt. Was da in
Paris geschehen ist, was tagtäglich irgendwo auf unser aller Heimat passiert, ist nicht nur für Dreikäsehochs
unverständlich.
Ich möchte mich auf eine umgedrehte Bierkiste stellen und über den
Erdball zu allen Völker sprechen. Ich
möchte sie bitten, nicht blindwütig
und hasserfüllt zu handeln. Blinde Wut
und Hass treffen stets die Falschen.
Wut darf nicht Wut erzeugen
Es ist erschreckend, wie bereits zu
hören ist, die Flüchtlinge seien
schuld an diesem sinnlosen und stupiden Massaker in Paris. Es schmerzt
mich, feststellen zu müssen, wie auf
dem Rücken der Toten und Verletzten
politische Propaganda gemacht wird.
Es macht mir Angst, wie auf blinde
Wut und Hass mit blinder Wut und
Hass reagiert wird und die Spirale
des Untergangs in nicht aufhörende
Drehungen versetzt wird.
Menschen – Christen, Muslime,
Juden, Hindus, Atheisten und Agnostiker –, stellt euch auf eine umgedrehte Bierkiste und werdet euch bewusst, dass wir alle nur eines wollen:
in Frieden und Würde leben. Rufen
wir dies gemeinsam jenen Idioten
entgegen, die einen Keil zwischen
uns Menschen treiben wollen. Heissen wir den Gedanken des «Miteinander» endlich willkommen!
Der grösste Feind des Terrorismus ist die Willkommenskultur.
Kamil Krejci wohnt mit seiner Familie in
Adliswil. Er ist Schauspieler, Autor und
Regisseur. Er schreibt als Kolumnist jede
Woche im «Zürich 2».
Schweizer Muslime bekunden ihr Beileid
Foto: zvg.
Klänge aus jungen Kehlen
Das gibt eine tolle Premiere: Erstmals überhaupt in Zürich treten die Regensburger Domspatzen auf – am Wollishofer Weihnachtsmarkt. Wir bringen eine grosse Vorschau auf den
Seiten 6 und 7
Nach dem schweren Terroranschlag
in Paris zeigen sich Schweizer Muslime bestürzt und gehen an die Öffentlichkeit, um sich vom Gewaltakt zu
distanzieren. In einer Mitteilung
heisst es: «Mit tiefer Bestürzung und
Trauer haben wir Muslime der
Schweiz von den grauenhaften Morden Kenntnis genommen. Wir gedenken der Opfer im Gebet und solidari-
sieren uns mit dem Leid der hinterbliebenen Kinder, Eltern und Angehörigen. Der islamische Nationalverband KIOS, Kantonalverbände, Vereine und Muslime der Schweiz verurteilen vehement dieses entsetzliche
terroristische Verbrechen gegen die
Menschlichkeit.» Der Islam schütze
jegliches Leben und gebietet verbindlich: «Wer einen Menschen tötet, für
den soll es sein, als habe er die ganze
Menschheit getötet. Und wer einen
Menschen rettet, für den soll es sein,
als habe er die ganze Welt gerettet»
zitieren die Muslime aus dem Koran.
Das Ziel solcher entsetzlicher Taten
bestehe einzig darin, den Frieden zu
zerstören. Weitere potenzielle Angreifer müssten unverzüglich entlarvt
und vor Gericht gestellt werden. (zb.)
Fraktionschef: Fluch oder Segen?
Ladenzentrum feiert
Best of «Johannespassion»
Gestern Mittwoch erkürte die SVP ihren neuen Fraktionspräsidenten, weil Mauro Tuena künftig unter der Bundeskuppel
politisiert. Doch nicht allen Fraktionsvorsitzenden brachte
dieses Amt einen Karriereschub.
Seite 4
Bis Samstag werden im Ladenzentrum Leimbach zur Feier
des Endes der Generalrenovation verschiedene Festivitäten
organisiert. Der Besuch lohnt sich auch finanziell. «Zürich 2»
bringt eine Vorschau auf das Wochenende.
Seite 9
Beim Musikgottesdienst in der Kirche Enge zum Ewigkeitssonntag am Sonntag, 22. November, werden ab 10.30 Uhr
Auszüge aus der «Johannespassion» von Johann Sebastian
Bach erklingen.
Seite 19
Neu in Zürich/Enge
Praxis für Physiotherapie und Manualtherapie
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Beschwerden des Bewegungsapparates
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Stadt Zürich
Nr. 47
19. November 2015
MARKTPLATZ
Pukar Collection: Kaschmir-Produkte
Publireportage
In der Adventszeit herrscht in den 17
Zürcher Gemeinschaftszentren wieder
Hochbetrieb: Veranstaltungen für
Gross und Klein reihen sich aneinander, vom Kerzenziehen übers Guetzlibacken, vom Lebkuchenverzieren
übers Grittibänzbacken bis hin zum
Basteln von Weihnachtsschmuck und
Weihnachtsgeschenken. In einigen
Gemeinschaftszentren findet ein stimmungsvoller Weihnachtsmarkt statt
und da und dort schaut auch der Sa-
Die Boutique Pukar
Collection bietet KaschmirProdukte von höchster
Qualität für Damen und
Herren an. Zudem unterstützt Inhaber Pukar
Shrestha den Wiederaufbau
des von Erdbeben zerstörten
Landes Nepal.
In der Boutique von Pukar Shrestha,
gebürtiger Nepalese, werden feine
handgemachte
Kaschmir-Kollektionen angeboten. Es sind unter anderem Decken, Pullover, Cardigans, Tücher und Foulards für Damen und
Herren in verschiedenen Grössen,
Farben und einzigartigen Styles. Diese edlen Produkte bieten höchsten
Komfort, denn sie halten sehr lange,
geben im Winter wundervoll warm
und verleihen im Sommer Frische.
Aufgrund ihrer Kostbarkeit gilt
Kaschmir als «Diamant» unter den
Fasern. Pukar Collection hat Grössen
für Männer bis XXL und für Frauen
bis XL.
Die Herstellung dieser Kollektionen erfolgt in Nepal nach traditionellen Verfahren von erwachsenen
Frauen und Männern. Es gibt keine
Kinderarbeit.
Hilfe für Nepal
Einen Teil des Verkaufserlöses setzt
Pukar Shrestha direkt dafür ein, dass
Kindern in seinem Heimatland eine
solide Schulausbildung und damit eine bessere Zukunft ermöglicht wird.
Allerdings waren die Erdbeben in
diesem Jahr ein grosser Einschnitt.
Advent kommt in die Gemeinschaftszentren
michlaus vorbei. Die Detailangaben
zu den einzelnen Angeboten sind im
Internet unter www.gz-zh.ch abrufbar: Auf der Startseite das gewünschte GZ auswählen, die Angebote zum
saisonalen Brauchtum finden Sie unter der Rubrik «Angebote». Um einen
Überblick über das Angebot in einem
anderen der 17 Gemeinschaftszentren
zu erhalten, im Klappmenü «Standort» rechts oben das gewünschte GZ
auswählen. (stf.)
AKTUELLES VOM HAUSEIGENTÜMERVERBAND
Publireportage
Geld sparen dank Makler
Pukar Shrestha unterstützt sein Heimatland Nepal.
Am 25. April wurde Nepal von einem Erdbeben der Stärke 7,8 getroffen. Diesem folgte etwa zwei Wochen
später ein weiteres Beben der Stärke
7,3. Seitdem gab es mehr als 350
Nachbeben bis Stärke 4,6. Mehr als
9600 Menschen wurden getötet, und
Millionen sind betroffen. Nach dem
Monsun hat der Wiederaufbau begonnen. Nach wie vor werden aber
jede helfende Hand und jede Spende
dringend gebraucht.
Pukar Collection unterstützt das
Situ-Schulprojekt in Kathmandu direkt vor Ort. Es wurden die ersten
Renovationsarbeiten
durchgeführt:
undichtes Dach, Teppich, Küche und
anderes. Wasser, Essen, Lehrerlöhne,
Schul-, Küchen- und Spielmaterial
haben die Gesichter der betroffenen
Personen erstrahlen lassen. Falls jemand ebenfalls spenden möchte,
Foto: pm.
kann man Pukar Collection kontaktieren.
Weihnachtsgeschenk
Wer ein schönes Weihnachtsgeschenk für Freunde, Familie oder
sich selber sucht, ist bei Pukar Collection am richtigen Ort. «Lassen Sie
sich einführen in die Welt des Kaschmirs», hält Pukar fest. Während
der Weihnachtszeit offeriert Pukar
Shrestha den Kundinnen und Kunden bis zu 25 Prozent Rabatt auf seine Produkte. Auch Gutscheine und
von Hand gemachte Geschenkboxen
sind erhältlich. (pm.)
Pukar Collection, Sternenstrasse 31, 8002
Zürich (in der Nähe der Haltestelle Rietberg der Linie 7), Telefon 043 300 32 32,
[email protected], Montag geschlossen, Di bis Fr 10.30 bis 14 und 15 bis
18.30 Uhr, Sa 10.30 bis 16 Uhr.
Wie aufwendig der Verkauf des eigenen Hauses tatsächlich ist, zeigt sich
erst bei den zahlreichen konkreten
Tätigkeiten, die ein erfahrener Immobilienmakler im Rahmen eines
Verkaufsverfahrens übernimmt. So
etwa Festlegung des Preises aufgrund
der aktuellen Marktsituation, Ausarbeitung der Verkaufsdokumentation,
Planung der Vermarktungsstrategie,
Besichtigungen mit Interessenten,
Führen von Verkaufsverhandlungen,
Koordination der abschliessenden
rechtlichen Schritte oder die Abrechnung der Grundstückgewinnsteuer.
Wer den Verkauf seiner Immobilie
selbst in die Hand nimmt, spart zwar
allenfalls das Maklerhonorar, ist aber
für den gesamten Verkaufsprozess
selbst verantwortlich. Es zeigt sich
immer wieder, dass sich der Beizug
eines professionellen Maklers lohnt:
Ein höherer Verkaufserlös und Einsparungen bei der Grundstückgewinnsteuer überwiegen die Makler-
Roger Kuhn.
Foto: zvg.
spesen oftmals bei weitem. Der Verkauf einer Immobilie ist kein Alltagsgeschäft, und es geht um hohe Geldbeträge. Wer will schon wegen fehlender Erfahrung oder Fehler im Verkaufsprozess Geld verlieren?
Roger Kuhn,
Leiter Verkauf/Bewertung,
Hauseigentümerverband Zürich
Hauseigentümerverband Zürich, Albisstr.
28, 8038 Zürich, Tel. 044 487 17 86
KLEINANZEIGEN
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Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr.
5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo
AG, «Kleinanzeigen», Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich. Diese Inserate
sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr,
bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text
bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder
Wortzwischenraum).
❏ Freizeit/Ferien
❏ Unterricht/Kurse
❏ Fitness/Gesundheit
❏ Musik/Unterhaltung
❏ Diverses
❏ Fahrzeuge
Name/Vorname:
Strasse:
PLZ/Ort:
Telefon:
❏ Wohnungen
❏ Möbel/Antiquitäten
Zürich 2
AKTUELL
Nr. 47
19. November 2015
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APROPOS . . .
IN KÜRZE
Tagblatt-Vertrag
Der seit dreissig Jahren gültige
und per Ende 2016 durch die
Stadt Zürich gekündete Vertrag
mit dem «Tagblatt» als städtisches Amtsblatt wurde nun doch
um ein weiteres Jahr verlängert.
Grund dafür ist ein sich derzeit in
Vernehmlassung
befindender
Verordnungsentwurf des Regierungsrats, der verbindliche Bestimmungen zur Publikation amtlicher Mitteilungen enthält. Der
Stadtrat verschiebt daher die geplante öffentliche Ausschreibung
zur Neuvergabe des Auftrags und
wartet ab, bis die Rahmenbedingungen klar sind.
Philippa Schmidt
Wie globale Entwicklungen von
einem Moment zum anderen in
das lokale Geschehen, in das Leben von unzähligen Betroffenen
und ihrer Angehörigen auf grausamste Weise einbrechen können,
wurde am letzten Freitag mit den
Terroranschlägen von Paris offensichtlich. Taten, die fassungslos,
die sprachlos machen. Taten, die
ein grausames Verbrechen sind,
die uns erschüttert, traurig, aber
Einfach nur feige
Gemeinderat
Nina Fehr Düsel (SVP) hat per
25. November ihren Rücktritt aus
dem Gemeinderat bekannt gegeben. Die entstehende Vakanz
wird durch den jeweils nächsten
Ersatzkandidaten auf der SVPWahlliste besetzt. Da Thomas Düsel, Ueli Bamert, Lukas Wehrli
und Stephan Groth das Mandat
allesamt abgelehnt haben, wird
Walter Anken die Nachfolge antreten. Er ist für den Rest der
Amtsdauer 2014–2018 gewählt.
Der hinterlistige Gemeindepräsident und Ladenbesitzer Armon ist ein strenger Vater.
Fotos: zvg.
Wollishofer als bärtiger Bündner Bösewicht
Im neuen Kinofilm «Schellen-Ursli» spielt Leonardo
Nigro einen durchtriebenen
Dorfkrämer. Für den sympathischen Wollishofer war
das keine leichte Aufgabe.
Nadine Siegle
«Problempflanzen»
Grün Stadt Zürich will die Ausbreitung von «problematischen»
Pflanzen auf Stadtgebiet weiter
eindämmen. 2015 wurden dazu
die Pflanzen stärker bekämpft,
deren Standortdaten erhoben sowie erste Massnahmen zur Sensibilisierung von privaten Grundbesitzern durchgeführt. Ein Aktionsplan für die nächsten Jahre
ist in Arbeit.
Baustopp
Wie jedes Jahr erlässt das Tiefbauamt für die Zürcher Innenstadt während der Weihnachtszeit einen Baustopp auf städtischen Baustellen. Die Einschränkung gilt von Montag, 30. November 2015, bis Montag, 4. Januar
2016. Diese Einschränkung gilt
für den Perimeter Uraniastrasse,
Talstrasse, Bürkliplatz, Bellevue,
Rämistrasse, Seilergraben, Central und Bahnhofplatz.
Interaktives Plakat
Im Rahmen der neuen Kampagne
für das Glasfasernetz in Zürich
setzt das EWZ auf eine Innovation: Erstmals kommt in der
Schweiz ein interaktives Plakat
zum Einsatz, das es den Passantinnen und Passanten erlaubt, direkt auf dem Plakat an einem
Wettbewerb teilzunehmen oder
sich ausführlicher zu informieren. Das Plakat steht für drei Wochen in Zürich Oerlikon.
Eisstockschiessen
Das Hotel Glockenhof lädt zum
sportlichen Spass ein. Im Innenhof können sich Gross und Klein
bis Februar 2016 im Eisstockschiessen versuchen. Eine Reservation wird empfohlen. Der Spielpreis beträgt sonntags bis mittwochs 50 Franken pro Stunde
Reservierung: Tel. 044 225 91 91
oder [email protected].
Die Geschichte von Schellen-Ursli von
Selina Chönz und Alois Carigiet ist
ein Stück Schweizer Tradition. Doch
seit diesem Herbst werden die Kinder beim Namen Schellen-Ursli nicht
nur an die Zeichnungen des Jungen
mit der Mütze denken. 70 Jahre nach
dem Erscheinen des Buchs hat sich
Oscar-Preisträger Xavier Koller gewagt, die Kindergeschichte zu verfilmen – und dies mit Erfolg. «Schellen-Ursli» läuft seit Anfang Oktober
in den Kinos und wurde erst von
James Bond vom ersten Platz der
Schweizer Kinocharts verdrängt.
Um für die Rolle von SchellenUrsli vorzusprechen, war der 41-jährige Leonardo Nigro zwar schon etwas alt. Für den Bösewicht Armon
hat es aber gereicht – und das, obwohl der Wahlwollishofer keinen
Bündner Dialekt spricht. Für den
Film musste er das jedoch schnell
lernen. «Ich dachte am Anfang, dass
ich das nicht schaffe», gesteht Leonardo Nigro im Interview. Das Drehbuch trocken auswendig zu lernen,
sei eine Sache. Vor der Kamera –
mitten in den Emotionen – den gelernten Dialekt dann beizubehalten,
aber eine ganz andere.
«Er hat mich sehr berührt»
Eine Aufgabe, die der erfahrene
Schauspieler in der Figur von Armon,
dem gerissenen Ladenbesitzer und
Gemeindepräsidenten, sehr gut gemeistert hat. Ihm ist der Spagat zwischen einer mürrisch-bösen Vaterfigur
und einem Bösewicht, über den man
auch lachen kann, gelungen. Nigros
Interpretation der Rolle, kombiniert
mit dem Aussehen und Charakter von
Armon, führen zu spannenden aber
auch sehr witzigen Szenen.
Sein Aussehen als Armon gefällt
dem gebürtigen Italiener allerdings
weniger: Mit rotem Haar und Bart erkennt man ihn auf den ersten Blick
kaum. «Ich finde ihn unattraktiv, aber
das passt zur Rolle», meint Nigro lachend. Sowohl bei den Kostümen als
auch bei der Ausstattung wurde im
Film auf jedes Detail geachtet. Der
Schauspieler musste sein Haar alle
vier bis fünf Tage neu färben lassen.
Sogar ein Besuch beim Zahntechniker
für ein spezielles Gebiss blieb ihm
Eine grosse Verwandlung: Leonardo Nigro privat und in «Schellen-Ursli».
Filmografie
• «Oro verde» (2014)
• «Die Schwarzen Brüder» (2013)
• «Länger leben» (2010)
• «Sinestesia» (2010)
• «Der Fürsorger» (2009)
• «Tag und Nacht» (Serie, 2008)
• «Handyman» (2006)
• «Grounding – Die letzten Tage
der Swissair» (2006)
nicht erspart. Zumindest den angeklebten Bart durfte er aber nach jedem Drehtag abnehmen. «Insgesamt
war ich täglich eine Stunde in der
Maske», erzählt Nigro.
Vom Ergebnis ist der Schauspieler
überzeugt – nicht nur von der detailgetreuen Aufmachung. «Als ich den
Film zum ersten Mal gesehen habe,
hat er mich sehr berührt», berichtet
er. Am besten habe ihm die Weihnachtsszene von Schellen-Urslis Familie gefallen. «Sie zeigt die Liebe zwischen den Eltern und ihrem Sohn inmitten der puren Armut.» Es freue ihn
sehr, zu sehen, dass der Film Jung
und Alt – an unterschiedlichen Stellen
– anspreche.
Schauspieler und Familienmensch
Dass das Bilderbuch wegen des erfolgreichen Films in den Hintergrund
geraten könnte, glaubt Nigro aber
nicht. «Die Kinder werden auch in
Zukunft zuerst den Schellen-Ursli aus
dem Buch kennenlernen und erst
später den Film schauen.» Sein dreijähriger Sohn kenne das Bilderbuch
schon, aber den Film werde er ihm
erst in ein paar Jahren zeigen.
Leonardo Nigro ist in Wipkingen
und Wiedikon aufgewachsen und
wohnt seit zehn Jahren mit seiner
Freundin in Wollishofen. Erst kürzlich ist das Paar mit dem Sohn inner-
halb des Quartiers umgezogen. «Wollishofen gefällt mir sehr, weil ich in
der Stadt leben kann, ohne mittendrin zu wohnen.» Er liebe Zürich,
aber nicht die Hektik.
Aus beruflichen Gründen ist der
Schauspieler ständig unterwegs. Er
ist schon lange über die Landesgrenzen hinaus erfolgreich. Der Arbeitsort spiele aber keine Rolle. «Es geht
mir nicht besser, nur weil ich im Ausland arbeite. Ich bin dankbar, dass
ich überhaupt arbeiten kann», erklärt Nigro.
Für Dreharbeiten ist der 41-Jährige manchmal Monate weg von zuhause. Er sehe das aber nicht als
Problem, sondern eher als Erfolgsrezept für die Beziehung zu seiner
langjährigen Partnerin. «Ich schätze
es, dass sich keine Routine einstellt»,
gesteht Nigro. Der ungewöhnliche
Arbeitsalltag habe auch viele Vorteile.
Diesen Sommer konnte er mit seinem
Sohn nach längeren Dreharbeiten
fünf Wochen im Ferienhaus der Familie in Süditalien verbringen. Der
Schauspieler schwärmt: «Wir haben
die Zeit zu zweit sehr genossen. Jeden Morgen haben wir mit Blick aufs
Meer zusammen Milch geschlürft!»
Das sei sein persönliches Highlight
des Jahres.
Für 2016 hat der Familienvater
zwar schon Pläne – unter anderem
ein deutsches Kinoprojekt –, zuerst
freut er sich aber auf die Weihnachtszeit in der neuen Wohnung. «Wir haben nun viel mehr Platz. Deshalb gibt
es dieses Jahr einen grossen Weihnachtsbaum», erzählt er. Gerne würde er die Festtage mit einer Flüchtlingsfamilie verbringen. Doch das ist
gar nicht so einfach. Mit dieser Idee
ist Nigro nicht allein. Es gebe sehr
viele Familien, die jemanden einladen wollten. «Das finde ich ein schönes Zeichen.»
sicher auch wütend zurücklassen.
Nicht nur das Mitfühlen mit den
Opfern, auch die Erkenntnis, dass
mit diesen Anschlägen der westliche Lebensstil mit seiner Meinungsfreiheit,
demokratischen
Mitwirkungsrechten
und
der
Gleichberechtigung von Frau und
Mann gemeint ist, trifft uns im Innersten. Plötzlich ergreift uns
nicht mehr nachts, wenn wir im
Dunkeln nach Hause gehen, Unbehagen, sondern bei Grossanlässen in hell erleuchteten Hallen
oder bei Menschenansammlungen
in Grossstädten. Es hätte auch
Berlin, Genf oder Zürich sein können … Doch Furcht und Zwietracht ist genau das, was der islamistische Terror sähen will. Lassen wir die Terroristen nicht gewinnen, verschliessen wir nicht
unsere Herzen für Menschen, die
vor eben diesem IS-Terror flüchten und geben wir nicht unsere
Freiheiten zu leichtfertig auf. In
diesen düsteren Zeiten ist es
wichtig, dass Demokraten aller
Religionen gegen Hass und Fanatismus zusammenstehen, denn
nur so sind wir stark. Wer mit
Maschinengewehren
wehrlose
Menschen ermordet, der dient
keinem Gott, keiner Religion und
kann auch keinem höheren Sinn
für sich in Anspruch nehmen –
der ist einfach nur feige.
Firmen-Mittagstisch
Ab sofort können Firmen im «Juan
Costa» am Bleicherweg essen wie zu
Hause am Familientisch. Im Eventraum im 1. Stock werden die Schüsseln direkt auf den Tisch gestellt und
man kann sich nach Lust und Laune
bedienen. Mittags für Gruppen ab 10
Personen für 35 Franken pro Person,
inklusive Kaffee und Wasser. Tel. 044
286 51 15. (zh2.)
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Stadt Zürich
Nr. 47
19. November 2015
AKTUELL
Jelmoli-Märlitram verzaubert Zürich
Höchst vergnüglicher Bestseller
Im Advent dreht der Samichlaus mit dem JelmoliMärlitram wieder seine
Runden durch die Zürcher
Innenstadt, begleitet von
zwei zauberhaften Engeln.
Ein Sammelsurium von
«Blüten mit Stil» führt seit
Wochen die Bestsellerliste
des Schweizer Buchhandels
an. Lachanfälle und
unverhoffte Lerneffekte
sind garantiert.
Das nostalgische Märlitram ist seit
1958 in der Adventszeit jeweils zwischen Bellevue und Bahnhofstrasse
unterwegs. Ab Montag, 30. November, dürfen sich Kinder im Alter von
vier bis zehn Jahren ganz alleine auf
die Reise begeben und im schmucken
Wagen in eine zauberhafte Märchenwelt eintauchen. Der Samichlaus
heisst seine kleinen Gäste an Bord
des mit vielen Lichtern geschmückten
Jelmoli-Märlitrams
willkommen.
Zwei reizende Engel kümmern sich
während der Fahrt um die Kinder,
erzählen eine Weihnachtsgeschichte
und singen mit ihnen Weihnachtslieder. Mit einem feinen Tirggel und einem Ausmalbogen werden die Kinder verabschiedet. Wer das Märlitram auf dem Ausmalbogen am
schönsten
und
lustigsten
ausschmückt, kann mit etwas Glück einen Goldtaler gewinnen.
Erste Fahrt mit Peter Maffay
Eröffnet wird das Märlitram von einem ganz speziellen Gast: Peter Maffay. Er erzählt Kindern auf der ersten
Fahrt am Montag, 30. November, um
13.25 Uhr eine Geschichte aus der
Welt des kleinen Drachen Tabaluga.
Mitfahren dürfen die 20 Kinder, die
Peter Maffay und Tabaluga mit einer
kreativen Zeichnung ihrer liebsten
Märlifigur begeistern. Mehr Informa-
Beliebte Attraktion in der Vorweihnachtszeit: Das Jelmoli-Märlitram. F.: zvg.
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 30 Tickets, gültig
für eine Fahrt im Märlitram in der
Woche vom 30. November bis 5.
Dezember. Einfach bis 23. November eine Mail mit Betreffzeile
«Märlitram» und vollständigem
Absender senden an:
[email protected]
oder eine Postkarte an
Lokalinfo AG
Wettbewerb Märlitram
Buckhauserstr. 11,8048 Zürich
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
tionen zum Malwettbewerb gibt es
unter jelmoli.ch.
Das Märlitram fährt von Montag,
30. November, bis und mit Mittwoch,
23. Dezember, jeden Tag, ausgenommen am Sonntag, 13. Dezember,
wenn in Zürich der Silvesterlauf
stattfindet. Der Einstieg befindet sich
an der eigenen Haltestelle am Bellevue. Das Tram fährt alle 25 Minuten
zwischen 13.25 und 19.15 Uhr (ohne
16.20 Uhr) via Limmatquai und Central über die Bahnhofstrasse zurück
zum Bellevue. Billette können zu 8
Franken pro Fahrt jeweils eine Woche im Voraus bei Jelmoli am Kundendienst in der 4. Etage bezogen
werden.
Beschenkt werden Kinder am
Sonntagnachmittag, 6. Dezember,
wenn sie bei Jelmoli auf den Samichlaus und den Schmutzli treffen. Die
beiden sind im ganzen Haus unterwegs und freuen sich, ihren reich gefüllten Knuspersack zu leeren. An den
Sonntagsverkaufstagen ist Jelmoli von
11 bis 20 Uhr geöffnet. (pd./mai.)
Montag, 30. November, bis Mittwoch, 23.
Dezember, täglich (ausser 13. Dezember)
von 13.25 bis 19.15 Uhr ab Bellevue.
Es gibt eine Art von Komik, die nur
spontan und unfreiwillig entsteht.
Und dann gibt es Formulierungen,
auf die nur junge Menschen kommen können. Beides vereint der
«Klub der jungen Dichter», ein
Schreibwettbewerb für Schüler vom
5. bis 9. Schuljahr, den die «Neue
Luzerner Zeitung» (NLZ) und ihre
Regionalausgaben seit 1994 jedes
Jahr ausschreiben. Bis heute sind
dabei über 100 000 Texte entstanden; etwa 1000 von ihnen, die besten, wurden in der Zeitung publiziert, erschienen teilweise sogar in
Buchform oder als vertonte Fassungen im Schweizer Radio.
Jedes Jahr war die Jury aufs
Neue ob der Qualität der Texte erstaunt. Ebenso grosse Freude bereiteten zugegebenermassen aber auch
die vielen unfreiwilligen Highlights.
Und so sammelt NLZ-Redaktor Arno
Renggli seit 1995 neben den besten
Geschichten auch die buntesten Stilblüten.
Die witzigsten Beispiele finden
sich im nun vorliegenden Buch. Beste Unterhaltung, die uns die Tücken
und Nuancen der deutschen Sprache
anschaulich vor Augen führt. Beispiele wie «Sie diskutierten miteinander über Golf und die Welt» oder
«Wenn das Huhn noch immer Eier
Ein heisser Geschenktipp: Stilblüten junger Dichter.
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 5 Exemplare des
Buchs «Der Hund starb – was er
nicht überlebte». Einfach bis 23.
November eine E-Mail mit Betreffzeile «Hund» und vollständigem (!) Absender senden an:
[email protected]
oder Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Buch Hund»
Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich
legt, dann lebt es noch heute» haben
auch irgendwie etwas Geniales.
(pd./mai.)
Arno Renggli (Hrsg.), «Der Hund starb –
was er nicht überlebte», Wörterseh-Verlag
2015,168 Seiten, Klappenbroschur. ISBN
978-3-03763-063-1.
Fraktionspräsident im
Verdichten auf unterschiedlichen Wegen
Gemeinderat: Fluch oder Segen?
Gestern Mittwoch erkürte
die SVP ihren neuen Fraktionspräsidenten im Gemeinderat, weil Mauro
Tuena künftig unter der
Bundeskuppel politisiert.
Doch nicht allen Fraktionsvorsitzenden brachte dieses
Amt einen Karriereschub.
Lorenz Steinmann
nen Nachfolger sieht. Gewählt wurde
die Person gestern Mittwochnachmittag (nach Redaktionsschluss). So viel
vorweg: Durchaus geeignet wäre Roger Bartholdi, der aber als aktuell 1.
Vizepräsident im Gemeinderat schon
stark absorbiert ist. Für SVP-Verhältnisse jung ist Samuel Balsiger (32),
dem zwar einiges politisches Potenzial nachgesagt wird, der aber erst seit
2014 im Rat dabei ist. Auch der Berufsschullehrer Martin Götzl (43) als
aktueller Vizefraktionschef, Peter
Schick (46) oder gar Urs Fehr (48)
könnte man noch als künftige Parteileader aufbauen. Etwas, was für lokale Urgesteine wie Bernhard im
Oberdorf oder Daniel Regli weniger
gilt. Denn diese sind nicht eben als
parteiübergreifend
konsensfähige
Personen bekannt. Und Katharina
Widmer als momentan einzige SVPFrau im Rat als Dompteuse des 21köpfigen SVP-Männerbundes? Das
wäre nur schon aus arithmetischer
Sicht nicht einfach. Nach strategischen Planspielen vorgegangen wäre
es für die SVP wohl das Beste, eine
junge Kraft zu wählen und sie so für
höhere Aufgaben aufzubauen. Wer
innerhalb der SVP-Fraktion obenaus
schwang? Siehe www.lokalinfo.ch.
Die Liste der prominenten ehemaligen Fraktionspräsidenten im Stadtzürcher Gemeinderat ist aufschlussreich. Während Corine Mauch (SP),
Gerold Lauber (CVP), Daniel Leupi
(Grüne) und jüngst auch Min Li Marti
(SP) die Karriereleiter hochkletterten,
nützte anderen Volksvertretern wie
Urs Egger (FDP) oder Markus Knauss
(Grüne) das Amt wenig. Beide schafften die spätere Wahl in den Stadtrat
nicht. So ist keineswegs sicher, ob
und wie sich das Fraktionspräsidium
auf die eigene Karriere auswirkt. Gerade bei der SVP ist das ein grosses
Thema. Die Partei geht bei Stadtratswahlen regelmässig leer aus, obwohl
sie im Gemeinderat mit 17 Prozent ähnlich viele
Wähler
repräsentiert wie die
FDP. So wollte
sich der frisch
gewählte
SVPNationalrat Mauro Tuena (43) auf
Anfrage nicht auf
die Äste hinauslassen, wen er Die Wege trennen sich: Mauro Tuena (SVP) politisiert
innerhalb
der ab 30. November in Bern, Markus Knauss ist seit länArchivfoto: pm.
Fraktion als sei- gerem wieder «einfacher» Gemeinderat.
Der Kanton wird immer dichter. Besonders in urbanen Gebieten entstehen Wohnungen in hoher Konzentration. Grosse Neubauprojekte sind bislang die entscheidende Triebfeder
der Dichteentwicklung. In eher ländlichen Teilen des Kantons entsteht
Dichte kaum durch Grossbauprojekte, sondern durch die Fokussierung
auf den Bau von Mehrfamilienhäusern. Diese unterscheiden sich unwesentlich vom Mehrfamilienhaus der
Jahrtausendwende.
Die Schwerpunkte des Wohnungsbaus liegen in den bereits eher städtischen Kantonsteilen, in den im kan-
tonalen Raumordnungskonzept bezeichneten Handlungsräumen «Stadtlandschaft» und «urbane Wohnlandschaft». Innerhalb dieser Gebiete haben grosse Bauprojekte beziehungsweise eine Vielzahl an kleineren Bauprojekten dazu geführt, dass sich
Dichte im Stadtbild und in der Nutzung der Räume niederschlägt. Beispiele für Räume, die sich durch eine
sehr grosse Dichte im Wohnungsbau
auszeichnen, sind: Richti-Areal in
Wallisellen, Neu-Oerlikon, das Bahnhofsumfeld von Dietikon oder Teile
von Schlieren. Der Anstieg der Wohnungsdichte hängt unter anderem
damit zusammen, dass besonders in
der Stadtlandschaft immer dichtere
Bauformen zum Zug kommen und
heute deutlich mehr Wohnungen in
einem Gebäude unterkommen als zur
Jahrtausendwende. Neubauentwicklungen in der Stadtlandschaft nehmen zudem einen immer grösseren
Anteil an der Gesamtentwicklung ein.
So ist der Anteil der Stadtlandschaft
am Wohnungsneubau seit der Jahrtausendwende um mehr als 10 Prozent angestiegen, sodass aktuell fast
jede zweite Wohnung an zentralen
Lagen erstellt wird, wie der Kanton
mitteilt. (pd./pm.)
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IMMOBILIEN
Zürich 2
AKTUELL
Nr. 47
19. November 2015
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Weihnachtsgeheimnisse in der Enge
Das legendäre «Haus zu
den drei Tannen» in der
Enge öffnet abermals seine
Pforten und bietet wegen
grosser Nachfrage einen
zusätzlichen Termin kurz
vor Weihnachten an.
Unter dem Motto «Weihnachtsgeheimnis» stehen drei Veranstaltungen an für Klein und Gross am 11.,
12. und 13. Dezember und neu zusätzlich am 19. Dezember.
Bei einer kleinen Vorweihnachtsfeier mit Schattenspiel und Clara Luisa Demars sprechenden Tieren
(Bauchrednerpuppen), Glühwein, Saft
und Guetzli wird das Weihnachtsgeheimnis im «Haus zu den drei Tannen» auf wundersame Weise geweckt. Das wird sicher eine sehr
schöne, stilvolle Einstimmung auf die
Weihnachtszeit. Kein Wunder also,
ist die Nachfrage schon heute sehr
gross. Eine Anmeldung ist unerlässlich, je früher desto besser (siehe
Kästchen am Ende).
Lieder und Opernarien
Clara Luisa Demar, die Veranstalterin
und Hausbesitzerin, ist Künstlerin:
Pianistin mit Konzerten im In- und
Ausland, Sängerin, Schauspielerin,
Gestalterin von Musiktheatern und
In diesem wildromantischen Haus an der Kurfirstenstrasse finden bald
vier schöne Weihnachtsfeiern statt.
Foto: zvg.
Ausstellungen. Ihr Interesse gilt auch
besonders der Verbindung von Wissenschaft und Kunst. So hat sie etwa
1998 in der Haupthalle der ETH Zürich die Ausstellung «Der zeichnende
Rebell – Martin Disteli und das Werden der Neuen Schweiz» und ein dazugehörendes Musiktheater gestaltet.
Ein weiteres Highlight sind ihre sprechenden Tiere: Bauchrednerpuppen,
die in der Form der Fabel tiefe Weisheiten vermitteln und auch Lieder
oder Opernarien singen.
Zu finden ist das Haus folgendermassen: Tram 7 bis Brunau/Seestrasse, Brunaustrasse folgen bis Kurfirstenstrasse – rechts, – oder Bus 72 bis
Brunau
Mutschellen/Waffenplatzstrasse, Brunaustrasse Richtung Hügel bis Kurfirstenstrasse – links. Hier
steht das wunderbare Haus, seit vielen Jahrhunderten. (zh2.)
«Das Weihnachtsgeheimnis im Haus zu
den 3 Tannen», kleine Vorweihnachtsfeier
mit Schattenspiel, Demars sprechenden
Tieren (Bauchrednerpuppen) und Apéro.
Unkostenbeitrag: Fr. 15.–; Kinder ab 4
Jahren willkommen: Fr 5.–.
Dauer: etwa 75 Minuten. Termine: Freitag,
11., Samstag, 12., Sonntag, 13., Samstag,
19. Dezember, jeweils um 16 Uhr.
Anmeldung: Tel. 044 201 26 44 oder EMail [email protected]. Bis jeweils 10 Tage vor der jeweiligen Veranstaltung. Bitte Namen, Anzahl Personen,
E-Mail/Telefonnr. und Adresse angeben.
Frische Hits von gestern und wunderliche Herren
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Meisterwerke für Herz und Ohr
Der Singkreis Adliswil
hat sich dieses Jahr der
«Schöpfungsmesse» von
Joseph Haydn, dem «Psalm
150» von César Franck und
Georges Bizets «Te Deum»
angenommen. Unter der
Leitung von Fredi Rottenschweiler überzeugten die
fast 60 Sängerinnen und
Sänger auf ganzer Linie.
Carole Bolliger
Die reformierte Kirche in Adliswil
war gut besetzt am vergangenen
Sonntagabend. Der Singkreis hatte
zum Konzert eingeladen und auch
dieses Jahr keine Kosten und keinen
Aufwand gescheut, dem Publikum einen unvergesslichen Konzertabend zu
bieten. Die fast 60 Sängerinnen und
Sänger präsentierten unter der Leitung von Fredi Rottenschweiler – er
leitet den Chor seit 30 Jahren – die
«Schöpfungsmesse»
von
Joseph
Haydn. Als fünfte der sechs grossen
letzten Messen, die Joseph Haydn
komponierte, ist dies ein Werk seines
besonders reifen Spätstils. In der
Messe verbinden sich Chor, Solisten
und Orchester eindrücklich zu einer
farbenreichen und vielfältigen sinfonischen Einheit. Als «lohnendes Meisterwerk, das dem Chor, aber auch
dem Publikum gefällt», bezeichnete
Chorleiter Fredi Rottenschweiler das
Stück, das rund 45 Minuten dauert.
Die Stadtmusik Zürich
kommt mit ihrem Gala-Konzert ins Theater Spirgarten.
Kaum betreten die drei Herren Wunderlich die Bühne, findet sich das Publikum zurückversetzt in die wilden
20er-Jahre – mit all ihrem Charme,
ihrem Witz und dem Glanz der «guten alten Zeit». Liegt es an den eingängigen Melodien, dem perfekt gebügelten Frack und dem, auf den ersten Blick, «artigen SchwiegersohnCharme» der drei österreichischen
Herren? Auch, aber nicht nur. Denn
die «Wunderlichen» haben ihren
ganz eigenen und unvergleichlichen
Stil, der die Zuschauer fesselt.
Erleben Sie, wie mit der Stadtmusik Zürich altbekannte Schlager und
Hits von «Veronika, der Lenz ist da»
über den «St. Louis Blues March»,
«Mack the Knife» bis hin zu «Mein
kleiner grüner Kaktus» auf der Bühne des Theaters Spirgarten zu einem
abwechslungsreichen und unterhaltsamen Programm zusammengefügt
werden.
Ein nostalgischer Abend, der ein
paar Stunden Auszeit vom grauen
Alltag garantiert. Das Motto dabei
Die fast 60 Sängerinnen und Sänger präsentierten unter der Leitung von
Fredi Rottenschweiler – er leitet den Chor seit 30 Jahren – die «Schöpfungsmesse» von Joseph Haydn.
Fotos: Urs Bossert
«Mein kleiner grüner Kaktus»: Die Stadtmusik lässt altbekannte Schlager
und Hits aufleben.
Foto (Ausschnitt): zvg.
lautet: Mitswingen, Mitsummen, von
vergangenen Zeiten träumen und von
Herzen lachen … Das ist Balsam für
die Seele und macht glücklich. (e.)
Stadtmusik Zürich, Hits frisch von gestern,
Theater Spirgarten, Lindenplatz, Altstetten.
Samstag, 28. November, 20 Uhr, Sonntag,
29. November, 15 Uhr. www.stadtmusik.ch.
Zugabe gefordert
Rottenschweiler war es wichtig, stilistisch unterschiedliche Werke zu präsentieren, um so Abwechslung in den
Konzertverlauf zu bringen. So sangen
die Frauen und Männer César
Francks «Psalm 150», um zum gros-
«Die Leidenschaft und Liebe zur
Musik ist in jeder seiner Bewegungen zu sehen und zu spüren», so
das Urteil über den Dirigenten.
sen Finale mit «Te Deum» von
Georges Bizet überzuleiten. Dem damals erst 20-jährigen Bizet gelang mit
«Te Deum» ein wirkungsvolles Werk
von hohem Rang.
Als Solisten glänzten Seraina Perrenoud, Sopran, Anja Powischer,
Mezzosopran, Fabio De Giacomi, Tenor, und Soon-Kee Woo, Bariton. Begleitet wurden die Sänger vom Orchester ad hoc und Barbara MüllerHämmerli an der Orgel.
Einige der Zuschauer genossen
die mal leisen, mal lauteren Töne mit
geschlossenen Augen. Bei Rottenschweiler waren Leidenschaft und
Liebe zur Musik in jeder einzelnen
seiner Bewegungen zu sehen und zu
spüren. Und dies vermochte er auch
auf den Chor zu übertragen. Das Publikum war begeistert vom Vorgetragenen und forderte mit grossem Applaus eine Zugabe. Diesem Wunsch
entsprachen der Chor und die Solisten gerne. «Wunderbar!», «Grossartig!» waren nach dem Konzert die
Kommentare aus allen Richtungen zu
hören.
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Zürich 2
AKTUELL
Bis Samstag werden im Ladenzentrum Leimbach zur
Feier des Endes der Generalrenovation verschiedene
Festivitäten organisiert.
Der Besuch lohnt sich auch
finanziell.
Dank der Übernahme des damals
maroden Ladenzentrums Mittelleimbach durch die Baugenossenschaft
Zurlinden und die darauffolgende Revitalisierung durch Besitzer und Mieter wie dem Coop und der Stadt Zürich hat sich das Ladenzentrum zum
Bijou gemausert. Nun wird tüchtig
gefeiert, von heute Donnerstag bis
Samstag.
Einer der Höhepunkte ist der
samstägliche Adventsmarkt im Alterszentrum Mittelleimbach: Zu er-
Ab Samstag, 21. November, in der BethelKapelle, Wilfriedstrasse 5, 8032 Zürich.
Weitere Infos: [email protected] oder
www.maerli-theater.ch.
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stehen sind Arbeiten aus dem eigenen Atelier, es gibt einen Weihnachtsstand der hauseigenen Brockenstube,
Adventsgestecke der Mittelleimbacher Floristikgruppe, weihnachtliche
Musik (ab 13 Uhr), ein nostalgisches
Kinderkarussell für die Kleinen, ein
Raclettezelt mit frischen Fischknusperli (ab 11 Uhr), Zuckerwatte und
heisse Marroni, hausgemachte Cakes,
Zöpfe, Weihnachtsguetzli aus der eigenen Backstube sowie Punsch und
Glühwein. Das passt, weil gemäss
Prognosen am Wochenende tatsächlich der Winter Einzug halten soll.
Am Fest beteiligen sich auch das
eben hierher gezügelte Gemeinschaftzentrum sowie der Coop, der in
verdankenswerter Weise den Lead
bei der Organisation übernommen
hat. (ls.)
Weitere Festinfos: Siehe Inserat auf S. 8.
Leuchtzauber ohne Watt und Volt
Foto: zvg.
Emma ist mit ihrer Mutter in eine neue Stadt umgezogen: Alles ist fremd, Emma fühlt sich einsam und unverstanden, und sie beschliesst, wegzulaufen. Auch
der Mann im Mond ist einsam. Jede Nacht sieht er
den Menschen bei ihrem Treiben zu. «Wie gerne wäre
ich einmal mit dabei», seufzt er. Eines Nachts erhält
er eine überraschende Chance: Mithilfe einer vorbeifliegenden Sternschnuppe gelingt es ihm, zur Erde zu
reisen. Angekommen am Ort seiner Träume, verläuft
jedoch alles ganz anders, als er es sich vorgestellt
Jedes Jahr zur Adventszeit produziert der Verein Schweizer Kinderund Jugendtheater ein neues, stimmungsvolles Dialektmärli. Mit viel
Liebe zum Detail werden die Stoffe
aus der Märchensammlung der Brüder Grimm im Dialekt sorgfältig aufbereitet, mit eigens komponierter
Musik angereichert, märlihafte Dekorationen werden gebaut, stilvolle,
zauberhafte Kostüme und Spielrequisiten angefertigt und mit viel Spielfreude von Profischauspielern dargestellt. Dieses Jahr steht «De gstifleti
Kater» auf dem Programm. Ein alter
Müller stirbt und hinterlässt seinem
ältesten Sohn die Mühle, dem zweiten Sohn den Esel und für den Jüngsten bleibt nur noch ein Kater übrig.
Hans kann mit seinem Erbe nichts
anfangen, am liebsten möchte er dem
Kater das Fell über die Ohren ziehen
und sich Handschuhe daraus anfertigen lassen. Da fängt der Kater an zu
sprechen und bittet ihn, ein paar
Stiefel für ihn machen zu lassen,
dann werde er ihm helfen. (pd.)
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Grosses Fest im Ladenzentrum
«Emma und der Mondmann»
«De gstifleti Kater»
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hatte: Die Menschen machen Jagd auf den Ausserirdischen. Zum Glück trifft er Emma! Die beiden machen
sich auf, um gemeinsam den Gefahren zu trotzen.
Eine Geschichte frei nach Toni Ungerer (aktuell auch
im Kunsthaus zu sehen) über Freundschaft, übers
Fremdsein und ein aufregendes Abenteuer. Theater
Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12, 8001 Zürich. Ab
5 Jahren, Hochdeutsch. Sa, 21.11., 14.30 Uhr; So,
22.11., 11 Uhr; Mi, 25.11., 14.30 Uhr; Sa, 28.11.,
14.30 Uhr; So, 29.11., 11 Uhr. (pd.)
VERSICHERUNGSTIPP
Einkäufe in die Pensionskasse können sich lohnen
Wer einer Pensionskasse angehört,
kann in der Regel freiwillige Einkäufe
tätigen. Damit können Versicherte
die Altersleistungen und je nach Vorsorgeplan auch die Leistungen rund
um Invalidität und Todesfall verbessern. Vorsorgelücken, die durch
Lohnerhöhung, Scheidung oder fehlende Beitragsjahre entstanden sind,
lassen sich so wieder auffüllen. Freiwillige Einkäufe sind derzeit auch
aus Renditegesichtspunkten attraktiv.
Verantwortlich dafür sind tiefe Zinsen und turbulente Finanzmärkte.
Gleichwohl gilt es, die Vor- und Nachteile von freiwilligen Einkäufen gut
abzuwägen.
Es empfiehlt sich, den Einkauf
über mehrere Jahre zu verteilen.
Einkäufe sowie die darauf anfallenden Zinsen erhöhen das Altersguthaben. Dieses ist während der Beitragsdauer von Vermögens-, Einkommens- und Verrechnungssteuern befreit. Eine Besteuerung erfolgt erst
bei der Auszahlung. Kapitalleistungen werden getrennt vom übrigen
Einkommen zu
einem reduzierten Tarifsatz besteuert.
Die
durch freiwillige
Einkäufe erzielbare Rendite fällt umso höher aus, je
kürzer das Geld in der Pensionskasse
bleibt. Einkäufe rechnen sich deshalb
vor allem kurz vor der Pensionierung. Der letzte Einkauf sollte spätestens drei Jahre vor der Pensionierung erfolgen, weil sonst die Steuervorteile beim Kapitalbezug wegfallen.
Wer einen freiwilligen Einkauf plant,
sollte sich unbedingt nach der finanziellen Situation seiner Pensionskasse
erkundigen.
Ein Beratungsgespräch mit einem
kompetenten Vorsorgeberater empfiehlt sich in jedem Fall. (e.)
Interessierte können unverbindlich mit
der ZURICH Generalagentur Roger Kundert in Kontakt treten. Adresse: Claridenstrasse 20, 8002 Zürich, Telefon 044 289
10 10, [email protected], www.
zurich.ch/kundert.
Der Verein Garten am Grenzsteig lädt
ein zu einem Infoabend unter dem
Titel «Glühwürmchen verkörpern den
Zauber der Natur». Der Stadtökologe
und Schriftsteller Stefan Ineichen berichtet Wissenswertes über diese
kleinen Leuchtkäfer und die Möglichkeit, auch in Stadtgärten für sie neue
Lebensräume zu schaffen.
Der Glühwürmchen-Abend soll
auch den Blick auf den nächsten Sommer öffnen: Dann findet in Zürich ein
Glühwürmchen-Festival statt, das vom
Verein Glühwürmchen-Projekt, Grün
Stadt Zürich und Migros Kulturprozent getragen wird. Neben Exkursionen und verschiedenen kulturellen
Veranstaltungen rund um das Thema
ist in Zusammenarbeit mit dem Garten am Grenzsteig auch eine Glüh-
Glühwürmchen in Aktion.
Foto: zvg.
würmchen-Kartierung mit Interessierten aus Garten und Quartier vorgesehen. Ein ähnliches Kartierungsprojekt
wurde 2012 unter der Leitung von
Andreas Diethelm im Rahmen eines
WWF-Projekts erfolgreich im Burghölzli-Gebiet durchgeführt. (zh2)
Freitag, 20. November, 19 Uhr, Garten am
Grenzsteig (Küche), Kilchbergstrasse 193,
8038 Zürich. www.gluehwuermchen.ch.
Leserfoto: Bruno Lienhard
Schwebende Fallätsche-Bäume
«Sinn ... oder Unsinn? Muss oder kann man die Fallätsche retten ...?»
Der «Zürich 2»-Leser und Fotograf Bruno Lienhard stellt Fragen, die
wohl manchem Zeitgenossen durch den Kopf gehen, wenn er die Abholzerei beim Üetliberg beobachtet. (zh2.)
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Juwelier Frei
macht Geschäft dicht
Das alteingesessene Juweliergeschäft
Frei an der Albistrasse 41 schliesst in
absehbarer Zeit. In einem Schreiben
an die Kunden heisst es, dass nach
55-jähriger Tätigkeit am 24. November eine Totalliquidation beginne. Die
nachherige Schliessung erfolge laut
Info aufgrund des Alters und der
Wirtschaftslage sowie wegen gesundheitlicher Probleme im Familienumfeld. Juwelier Frei möchte sich mit
einem Spezialrabatt bei seinen bisherigen Kunden bedanken: Für diese
gibt es 50 bis 70 Prozent Rabatt, und
das bereits ab heute Donnerstag. Offen 10 bis 18.30, Sa bis 16 Uhr. (zh2.)
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H I N TE R G R U N D
Der Vordere Eichbach markiert im Sihlwald die Grenze der Kernzone, das heisst jenes Gebiets, wo der Naturwald sich selbst überlassen wird.
Fotos: Hanspeter Gass
Die «Perlen Zürichs» liegen vor der Haustür
Auf der Suche nach den
schönsten Wasserfällen hat
der Erlenbacher Fotograf
Hanspeter Gass Zürichs
Wälder durchstreift. Fündig
wurde er unter anderem im
Küsnachter Tobel, in Erlenbach und in Herrliberg. Die
Bilder sind nun im Bildband
«Perlen Zürichs» zu sehen.
Imposant: Der bei Einheimischen unter dem Namen
«Höhschutzfall» bekannte Wasserfall in Erlenbach.
Annina Just
Es sind Aufnahmen von atemberaubender Schönheit, mit intensiv leuchtenden Farben – auf den ersten Blick
würde man viele der abgebildeten
Wasserfälle in einem exotischen Land
vermuten. Doch die 80 Fotografien in
«Perlen Zürichs» stammen allesamt
aus dem Kanton Zürich. «Für spektakuläre Aufnahmen müssen wir gar
nicht mal so weit reisen, sondern
vermehrt mit offenen Augen die Umwelt vor unserer Haustüre betrachten, denn das Schöne liegt bekanntlich nur einen Steinwurf entfernt», so
schreibt es Hanspeter Gass im
Schlusswort seines Buchs. Und wie
recht er hat: Nur schon im Küsnachter Tobel sind zwei der abgebildeten «Perlen» zu finden: Je ein abgebildeter Wasserfall befindet sich in
Erlenbach und in Herrliberg.
Über zwei Jahren hat der passionierte Fotograf alle Tobel des Kantons durchstreift, in denen er einen
Wasserfall oder eine Kaskade – ein
Wasserfall in mehreren Stufen – vermutete. «Davor habe ich tagelang mit
der Lupe Wanderkarten und Höhenlinien analysiert, um die richtigen
Stellen zu suchen», erzählt der 32Jährige, der seit rund zehn Jahren in
Erlenbach lebt. Viele Wasserfälle sind
nämlich nicht kartografiert und liegen an sehr unwegsamen Stellen.
Hanspeter Gass vor dem grossen Wasserfall zwischen
Drachenkopf und Tobelmühle in Küsnacht. Foto: A. Just
Hanspeter Gass hat sie im Buch alle
mit Koordinaten versehen. Nun gebe
es wohl kaum noch einen, den er
nicht entdeckt habe, meint er.
Zu seinen Auswahlkriterien erläutert Gass: «Ein Mensch muss schon
darunter Platz finden, und das Wasser sollte sich vom Stein lösen, auch
wenn es in diesem Punkt Ausnahmen
gibt.» Ausserdem habe er alle Regionen des Kantons Zürich vertreten haben wollen. Was nicht mal so einfach
war: «Etwa 50 Prozent der Wasserfälle befinden sich im Zürcher Oberland», so Gass. Er zeigt auf eine im
Buch abgebildete Gewässerkarte vom
kantonalen Amt für Wasser Energie
Wasserfall und Brunnen im Sagentobel am Zürichberg
waren früher einmal über einen Holzsteg erreichbar.
und Luft (Awel): «Da sieht man gut,
wie sich sehr viel Wasser auf das
Zürcher Oberland konzentriert. Und
auch hier auf unserer Seeseite gibt es
deutlich mehr Flussläufe als in der
Albisregion.»
«Fotografiere nur, was mir gefällt»
«Mich faszinieren Orte, an die nicht
jeder hinkommt», erzählt Gass bei einem Spaziergang durchs Küsnachter
Tobel. Er fotografiert seit seinem
zwölften Lebensjahr und widmet sich
seit vielen Jahren der Landschaftsfotografie. Nebenberuflich, denn er
wolle nur das fotografieren, was ihm
gefalle. Deshalb arbeitet er auch noch
Teilzeit auf seinem gelernten Beruf
als Zahntechniker. In wenigen Wochen schliesst er zudem einen Diplomlehrgang in Fotografie ab. Für
Fotoreisen, die er selber anbietet,
und andere grössere Projekte könne
er glücklicherweise öfters mal unbezahlten Urlaub nehmen, erzählt der
Halb-Brasilianer, der seine ersten Lebensjahre in Rio de Janeiro verbrachte. Für die perfekte Fotografie
ist er schon an zahlreiche abgelegene
Orte gereist, mit Vorliebe in äquatoriale Bergregionen, wie zum Beispiel
ins Ruwenzori-Gebirge im Grenzgebiet des Kongos zu Uganda. «Mit dem
ganzen Equipment einen Ort zu er-
reichen, an dem zuvor noch fast kein
Fotograf war, das ist für mich das
Grösste!» Auch um die «Perlen Zürichs» abzubilden, habe er teils halbe
Kletterpartien bewältigen müssen.
«Das Schwierigste war jedoch, einen
Feuersalamander zu finden», verrät
der Naturliebhaber. Im Bildband, der
nun in einer Auflage von 300 Exemplaren erscheint, sind nämlich nicht
nur die schönsten Wasserfälle des
Kantons abgebildet, es wird auch der
sie umgebende Mikrokosmos behandelt. Gass: «Es hätte extrem gefehlt,
wenn dies nicht thematisiert würde,
weil es doch zusammengehört.» So
hat er einen Geologen und zwei Biologen beigezogen, die auf den ersten
Seiten des Buchs die Bodenbeschaffenheit sowie die Flora und Fauna
der Umgebung den Lesern näher
bringen.
Zurück zum Feuersalamander:
Um zwölf Uhr nachts im Erlenbacher
Tobel habe er nach einem Gewitter
dann endlich das gesuchte, in der
Schweiz als gefährdet eingestufte
Tier entdeckt. «Es waren sogar deren
drei dort, unglaublich!», erinnert er
sich begeistert.
Begeistert oder geradezu überwältigt ist er auch von den aktuellen
Farben im Küsnachter Tobel. «Ich
war in den letzten Wochen sehr mit
der Fertigstellung des Buchs beschäftigt und deshalb lange nicht mehr im
Wald unterwegs. Ich muss aber unbedingt bald nochmals herkommen»,
meint er angesichts des herbstlich
verfärbten Laubs.
Wenn die Betrachter seines Fotobands bald dieselbe Lust verspüren,
den Wald und seine Wasserfälle in
natura zu entdecken, dann hat Hanspeter Gass sein Ziel erreicht.
«Perlen Zürichs», Hanspeter Gass. The
Fabulous View. ISBN 978-3-033-05149-2.
Erhältlich im Buchhandel oder über
www.thefabulousview.com
Kontakt: [email protected]
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Kulturfest mit erfreulichem Happy End
Kultur ohne Sponsoring ist
undenkbar, auch nicht in
Adliswil. Nur dank tatkräftiger praktischer und monetärer Hilfe können Events
wie der beliebte lebendige
Weihnachtskalender – wo
übrigens die Nachfolge geregelt ist – überleben.
Hans Lenzi
Dieses umfassende Sponsoring wurde in der Kulturschachtle gefeiert
und herzlich verdankt. Anlass dazu
gab der heuer zum 15. Mal durchgeführte Adliswiler Weihnachtskalender. «Erneut ermöglichen ihn über
hundert spendenfreudige Sihltaler»,
erklärt Mit-Initiant und Wahl-Sihltaler Kamil Krejci. «Von den vielen
buchstäblich anpackenden Zeitgenossen – Website-Bewirtschafterin, Stallkonstrukteure,
Deko-Helferinnen,
städtische und polizeiliche Dienstleister, Flyer-Gestalterinnen, GlühweinZulieferer, Kostüm-Näherinnen und
manche mehr – gar nicht zu reden.
Alle sind sie mitverantwortlich, dass
seit 15 Jahren Tausende von grossen
und kleinen Augen- und Ohrenpaaren unsere auf dem Bruggeplatz dargebotenen Adventsgeschichten verfolgen und danach weihnachtlich eingestimmt ihres Wegs ziehen.»
Die Idee entstand im Übrigen in
einer «lauen Sommernacht, aus ihr
wurde Euphorie und vor allem – viel
Arbeit», wie die zugehörige Website
verrät. Und auch nach 15 Jahren
bleibt jedes Mal die bange Frage kurz
vor dem Start: Kommen die Leute?
Brigitte Schmidlin und Kamil Krejcí
empfangen die Gäste.
So also sieht heute der liebe Gott
Fotos: Hans Lenzi
aus …
pflichtet – harmonische Brasstett; die
fünf Musiker haben ihr Blech gut im
Griff. Ein Schmaus für sich waren
schliesslich Ladybug – die drei Künstlerinnen überzeugen optisch, choreografisch und vor allem gesanglich.
Fürs leibliche Wohl sorgte das
Kulturschachtle-Buffet – dem Fleischkäse und den vielen Salaten wurden
gut zugesprochen, auch der Desserttisch verführte erfolgreich. Die Weihnachtskalender-Organisatoren – die
Statttheater-Exponenten Beat Gärtner, Brigitte Schmidlin und Kamil
Krejci – übten sich dabei erfolgreichlocker im Kellnern, Smalltalken und
Netzwerken.
Ein schöner Erfolg: Die volle Kulturschachtle.
Finden sie noch die Zeit fürs Innehalten? Bis heute lautet die erfreute Antwort stets: Ja, und wie! Die Weihnachtskalender-Faszination ist ungebrochen.
Viel Lokalprominenz
Am gelungenen Sponsoren-Dankfest
waren viele HGVA-Akteure, Vertreter
aus Politik und Kultur und weitere
Der Schlussgesang: Rechts neben Kamil Krejcí die designierten Weihnachtskalender-Nachfolgerinnen Tanja Hoppler und Jasmin Baumann.
zugewandte Orte anwesend. Durchs
reichhaltige Programm führte mit
Witz
die
Schauspielerin
Tanja
Hoppler. Kulturell verwöhnt wurde
das Publikum vom musikalischen
Stern Adliswils, Max Stenz, der mit
viel Selbstironie und zusammen mit
Co-Sängerin Manuela Füeg fetzigen
Sound präsentierte. Schöne Melodien
blies das – ganz ihrem Namen ver-
Die Nachfolge steht parat
Als Vorgeschmack auf die vor der Tür
stehende Adventszeit gaben die drei
zu guter Letzt noch eine Weihnachtsgeschichte zum Besten, in der der liebe Gott den Samichlaus freistellt. Da
sich dieser sein jahrhundertealtes
«Hohohooo» nicht mehr abgewöhnen
kann, landet er, kaum vermittlungsfähig, auf dem RAV, währenddem sein
Eseli heute als TV-Prediger sein Auskommen finde. Damit klang der Festabend aus, allerdings mit einem kleinen Paukenschlag: Da das Statttheater-Trio nicht jünger wird, haben sie
sich erfolgreich nach Nachfolgern umgesehen und diese in den Personen
Tanja Hoppler und Jasmin Baumann
festgemacht. Der Übergang passiert in
den nächsten Jahren fliessend.
Bald der Start
15. Adliswiler Weihnachtskalender: Täglich Geschichten auf dem
Bruggeplatz, bei jeder Witterung.
• 1. bis 24. Dezember.
• Montag bis Freitag: 17.00,
17.15, 17.30, 17.45 Uhr.
• Samstag und Sonntag sowie am
24. Dezember: 11.00, 11.15,
11.30, 11.45 Uhr.
• Musikalische Extramümpfeli: 5.,
6., 12., 13., 19., 20. und 24. Dezember.
• 1. und 24. Dezember: Adliswiler Adventsfenster.
Zum Abschied der «Schnürlischrift»
Die «Schnürlischrift»
scheint passé. Der Zürcher
Bildungsrat will ihre Nachfolgerin, die Basisschrift,
bereits per Schuljahr
2016/2017 einführen.
Alfred Spaltenstein*
Die «Schnürlischrift», die Generationen von Schülerinnen und Schülern
begleitet hat, taugt offenbar nicht
mehr. Sie soll nach dem Willen der
Erziehungsdirektorenkonferenz abgeschafft werden. Gemäss dem Zürcher Bildungsrat bereits per Schuljahr 2016/2017, wie er kürzlich verlauten liess. Ersatz steht mit der
neuen Basisschrift bereit (siehe Kasten). Sie soll sich neben all dem
Computerzeugs behaupten. Dass
man überhaupt noch von Hand
schreibt!
«Gestählt» in die dritte Klasse
Die Ankündigung hat viele Erinnerungen an Stunden geweckt, während denen Lehrerinnen und Lehrer
sich abmühten, uns eine leserliche
und eigene Handschrift beizubringen. Mit Schiefertafel und Griffel begann alles in der ersten Klasse. War
das ein Kratzen und Quietschen,
wenn die ganze Klasse mit verkrampften Fingern Strichlein neben
Strichlein setzte, «Rundumeli» um
«Rundumeli».
Und dann ackerte man das ganze
Alphabet ab, Buchstabe um Buchstabe, bis die Reihe durch war. Am
Samstag war dann der Griffel zu
Hause auf der Standsteintreppe zu
spitzen (!) und der Holzrahmen der
Schiefertafel
mit
Bürste
und
Schmierseife weiss zu fegen. Ende
der zweiten Klasse erhielten wir
endlich die Stahlfeder, die Griffel
und Bleistift ablöste. Die Tintenfässchen auf unseren Pültchen wurden
aufgefüllt. Doch «Tolggen» in die
Hefte und aufs Holz verdarben die
erste Freude am Neuen.
Und wieder zirkelten wir Ketten
von Buchstaben auf weisse Seiten
im Schönschreibheft. Genau wurde
die Haltung der Schreibhand kontrolliert. Mit Daumen, Zeig- und Mittelfinger war die Feder zu führen,
den kleinen Finger unter den Ringfinger geklemmt. Die Schulfeder genügte mir bald nicht mehr. In Buchbinder Karrers kleiner Papeterie
postete ich für ein paar Batzen wenige lang gestreckte «Bäumlifedern», die dem Druck der Finger
leichter folgten.
Zusätzlich: deutsche Schrift
Erst gegen Ende der Schulzeit waren einfache Füllfederhalter erlaubt.
Die Tinte wurde mit einer einfachen
Mechanik in ein kleines Gummischläuchlein gesogen. Wehe, wenn
man kein Lümpchen dabei hatte, um
Feder und den in die Tinte getauchten Halter zu reinigen. Das Taschentuch taugte zwar auch!
Als wäre die «Schnürlischrift»
nicht genug, lernten wir während
zweier Primarjahren auch die wirklich nicht einfache deutsche Schrift.
Die Begründung: Wir sollten die
Briefe unserer Grossonkel und
Grosstanten selbst lesen und ihnen
auch schreiben können. Doch diese
schrieben ja höchstens Postkarten
und diese kaum mehr in der alten
Schrift.
Die Schönschreibstunden wurden in der Sek seltener. Ein wenig
Von der Stein- über die Basis- zur Handschrift
Die Debatte um die «richtige»
Schrift läuft schon länger und wurde
im Zusammenhang mit dem umstrittenen Lehrplan 21 noch angeheizt. Eine Arbeitsgruppe der Konferenz der Erziehungsdirektoren hatte
Stellungnahmen von Lehrerorganisationen, Kantonen, Pädagogischen
Hochschulen und Lehrmittelverlagen eingeholt. Die Einführung bleibt
den Kantonen überlassen.
Die Basisschrift wurde vom Grafiker Hans Eduard Meier entworfen, der 2014 mit 92 Jahren verstorben ist und zeitlebens für seine
vereinfachte Schulschrift kämpfte.
Sie will nicht wie die Schnürlischrift
sämtliche Buchstaben desselben
Wortes miteinander verbinden und
braucht deshalb weniger Schnörkel
und Wenden. Das komme Kinderhänden sehr entgegen, finden die
Befürworter der neuen Schrift. Absetzen auch innerhalb eines Wortes
entspannt. Mit den Rundungen am
Schluss der Buchstaben sei es aber
möglich, diese später nach Gutdünken zu verbinden und so eine angenehme und zugleich leserliche persönliche Handschrift zu entwickeln.
Die heutige Schulschrift (landläufig Schnürlischrift genannt) wurde 1947 eingeführt und löste ihrerseits die heute fast unleserliche
Kurrentschrift ab. (rs.)
Drill musste jedoch noch immer
sein. Mit Texten bekannter Dichter
wurden nun die Seiten gefüllt. Wir
sollten mit dem Schreiben auch den
Rhythmus dichterischer Sprache
aufnehmen. Und wir erhielten Gestaltungsfreiheiten.
Kein
Zwang
Damit aus der Steinschrift (oben) eine Handschrift wird …
… ermöglicht die Basisschrift das teilweise Verbinden der Buchstaben.
mehr, stur die vorgegebenen Formen einzuhalten. Wir sollten zu einem unverwechselbaren eigenen
Schriftbild finden.
Unnütz, wie es uns damals
schien, war das über Jahre gepflegte
fast exerziermässige Schreiben wohl
nicht, wenn es auch nicht alle zur
Meisterschaft brachten. Die besten
Schreiberinnen und Schreiber unserer Klasse haben ihr Können jedoch
bis ins Alter bewahrt.
* Noch immer gerne, wenn auch nicht
meisterlich, von Hand schreibend.
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Nr. 47
19. November 2015
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Zürich 2
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AKTUELL / MARKTPLATZ
19. November 2015
Publireportage
Mit Kosmetik Stelladimare gepflegt durch den Winter
Karin Mattanza bietet in
Adliswil nebst Gesichtspflege, kosmetischer Fusspflege
und Manicure auch eine
Haarentfernung mit Zuckerpaste (Sugaring) an.
Mitengagierte im Soodmatte-Stübli in Adliswil.
Foto: zvg.
Soodmatte neu
mit Stübli für alle
Das Soodmatte-Stübli – ein
neuer Ort der Begegnung im
Sood-Quartier in Adliswil.
Kürzlich konnte der neue Gemeinschaftsraum in der Siedlung Soodmatte mit einem Tag der offenen Tür
feierlich eröffnet werden. Der Einladung folgten neben vielen Mieterinnen und Mietern auch einige Nachbarinnen und Nachbarn 65 plus wie
auch diverse Vertreterinnen und Vertreter aus der Stadtverwaltung und
der Altersarbeit in der Region. Bei einem Glas Wein und einer Bratwurst
und später bei Kaffee und Kuchen
wurde der neue Raum eingeweiht.
Dank einer grosszügigen Spende
der Wolf-Stiftung war es der Stiftung
für Altersbauten in Adliswil möglich,
diesen Raum zu verwirklichen. Die
Peter Hotz Architekten AG in Adliswil
wurde mit der Ausführung beauftragt.
Die Mieterinnen und Mieter der
Alterssiedlung Soodmatte dürfen sich
über ein helles und modern gestaltetes Soodmatte-Stübli freuen. Sie haANZEIGEN
ben rund um die Uhr Zugang zum
Raum, den sie wie ihr Wohnzimmer
nutzen können. Es steht ein grosser
Esstisch zur Verfügung, eine bequeme Sitzecke mit Polstermöbeln und
eine Küche.
Mit zunehmendem Alter ist es einigen Personen nicht mehr im gleichen Ausmass möglich, ihre sozialen
Kontakte wahrzunehmen. Der neue
Gemeinschaftsraum vor Ort bietet
Raum für Begegnungen, Austausch
und gemeinsame Aktivitäten. Auch
Nachbarinnen und Nachbarn 65 plus
sind herzlich willkommen, diesen
Raum mitzunutzen.
Dem Stübli wird nun Leben eingehaucht mit diversen Veranstaltungen:
Stubete, Suppen-Zmittag, Kaffee- und
Spiel-Nachmittage, Film-Abende und
vieles mehr. Jeweils von Montag bis
Freitag von 15 bis 17 Uhr ist jemand
aus der Mieterschaft anwesend, um
neue Gäste in die Nutzung des
Raums einzuführen.
In ihrem Geschäft Kosmetik Stelladimare bietet Karin Mattanza alles
rund um die Schönheit. Neben Gesichtspflege, Make-up und Haarentfernungen sind Hand- und Fusspflege
ein Teil ihres Angebots. Ihr Credo:
«Persönlich. Professionell. Kompetent. Individuell».
«Kosmetik und eine individuell
abgestimmte Pflege machen mir sehr
viel Spass», sagt Karin Mattanza, die
seit zwölf Jahren ihr Kosmetikstudio
Stelladimare am Soodring 19/20 in
Adliswil führt. Es bereite ihr viel
Freude, wenn ihre Kundinnen und
Kunden das Studio zufrieden verlassen, erklärt die gebürtige Tessinerin
weiter.
In ihrem Studio bietet sie, nebst
der
Gesichtspflege,
kosmetische
Fusspflege und Manicure sowie eine
Haarentfernung mit Zuckerpaste (Sugaring) an. «Diese Methode ist sehr
gefragt und beliebt, denn sogar die
kleinen feinen Härchen (Vellushaar),
wie zum Beispiel im Gesicht, lassen
sich sanft und einfach entfernen. Body-Sugaring ist die ideale Methode
lästige Körperbehaarung loszuwerden, weil sie so gründlich und dauerhaft ist», weiss die Kosmetikerin.
Persönliche Beratung
Christina Müller,
Siedlungsassistentin
Vor 14 Jahren hat die ehemals kaufmännische Bankangestellte ihre Lei-
Die gebürtige Tessinerin Karin Mattanza, die heute in Langnau wohnt,
Foto: zvg.
bietet alles rund um die Schönheit.
denschaft zur Schönheit entdeckt. Sie
belegte die ersten Kurse für Kosmetik
und Fusspflege und besuchte berufsbegleitend die Kosmetik-Fachschule
in Zürich. Dieses zweite Standbein
hat die Langnauerin mit Weiterbildungen stetig auf- und ausgebaut.
Heute kann die Kosmetikerin mit
einem umfassenden Angebot rund
um die Schönheitspflege und das persönliche Wohlbefinden aufwarten.
«Ich freue mich, wenn die Leute
glücklich sind und wiederkommen»,
sagt Karin Mattanza.
«Meine Motivation ist es, meine
Kundinnen und Kunden aus ihrem
streng gehaltenen Alltag herauszunehmen, ihnen Ruhe und Entspannung zu bieten. Dies mit Qualität,
fachlicher Kompetenz sowie aktuellen Kosmetikprodukten und -trends.»
Die Kosmetik-Fachfrau Karin
Mattanza legt grossen Wert auf persönliche und individuelle Beratung
und freut sich über das Interesse vieler schönheitsbewusster Frauen und
Männer. (pd.)
Kosmetik Stelladimare, Soodring 19/20,
8134 Adliswil, Tel. 078 621 77 05, www.
stelladimare.ch, E-Mail [email protected].
Zürich 2
AKTUELL
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Schweizer Geschichte im Comic-Format
Orell Füssli Kinderbuch
hat im Oktober eine neue
Comic-Reihe gestartet.
«Die Munggenstalder» erzählt Schweizer Geschichte
humorvoll, aber historisch
korrekt. Zwei Bände sind
bisher erschienen.
Manuel Sackmann
Wir befinden uns im Jahr 1313. Die
ganze Urschweiz lebt friedlich mit
dem Kloster Einsiedeln und deren
Schirmherren, den Habsburgern, zusammen. Die ganze Urschweiz? Nein,
ein
kleines
Dorf
unbeugsamer
Schwyzer hört nicht auf, dem Kloster
Ländereien wegzunehmen.
Die Hauptprotagonisten der neuen Comic-Reihe sind die Bewohner
des fiktiven Dorfs Munggenstalden
rund um Schwingerkönig Chrigi,
Dorfchef Hauderi oder Philosoph Fladexaver. Wichtige Eckpunkte der Geschichte unseres Landes werden
leicht verständlich und mit einer
grossen Prise Humor erzählt, ohne
die historische Korrektheit aus den
Augen zu verlieren. So handelt der
erste der zwei im Oktober erschienenen Bände vom Klostersturm im Jahr
1314 und von dessen Vorgeschichte.
In Band zwei ziehen die Munggenstalder als Folge der Geschehnisse in
die Schlacht am Morgarten.
Historisch stimmig
Neben leichten «Wo ist Walter»-Einflüssen, wenn der schmierige Klosterinformant Malefizius Bombasticus
wieder im Hintergrund vieler Bilder
hervorblickt, sind gewisse Ähnlichkeiten zu den «Asterix»-Comics nicht
von der Hand zu weisen. Gerade bei
den Charakteren gleichen einige jenen aus Gallien. Das tollpatschige
Oberhaupt Hauderi gleicht Majestix,
auch wenn seine Liebe zum «Chriesi-
Von Vroni, der Kuh, und dem Mungg bis zu Fladexaver, Chlefeler und Chrüütlistine: Die Munggenstalder auf einen Blick.
Bild: Orell Füssli Kinderbuch 2015.
Wettbewerb
Lokalinfo verlost drei Mal die ersten zwei Bände der neuen ComicReihe von Orell Füssli Kinderbuch:
«Die Munggenstalder und der Klostersturm» sowie «Die Munggenstalder am Morgarten».
Wer beim Wettbewerb gewinnen
will, schickt bis Dienstag, 24. November, eine Postkarte mit vollstän-
wasser» seine Autorität übersteigt.
Dazu gibt es einen Fischer, einen
Schmid oder auch einen an Troubadix erinnernden Dorfmusiker, der allerdings deutlich weniger häufig
stumm gestellt wird als sein gallisches Pendant. «Klar, haben wir uns
von ‹Asterix› inspirieren lassen und
die Figuren zum Teil auch bewusst
angelehnt. Die Ausprägungen sind
dann aber oft sehr viel anders, und
etliche Figuren sind voll und ganz auf
unserem Mist gewachsen», erklärt
Martin Weiss, Autor der Comics.
Auch mit «Asterix» kann man
überraschend viel über Geschichte
lernen, doch bezüglich historischer
Genauigkeit dürften «Die Munggenstalder» die Nase vorn haben. Grund
dafür ist der Infoteil am Ende jedes
Bandes, der im Comic eingebaute
künstlerische Freiheiten berichtigt.
digem Absender an die folgende
Adresse:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Comics»
Buckhauserstrasse 11
8048 Zürich
Keine Korrespondenz über den
Wettbewerb. Der Rechtsweg ist
ausgeschlossen.
Vorkommnisse, Schauplätze und Persönlichkeiten werden hier stimmig
vorgestellt, Begriffe erklärt und
Machtverhältnisse dargestellt. So
zeigt beispielsweise eine Karte, welches Kloster wo seinen Einfluss hatte,
während eine Zeittafel Ordnung in
die teils etwas unübersichtliche Chronologie der Ereignisse bringt.
Zwei Zürcher
Sowohl Jung als auch Alt können von
den Munggenstaldern profitieren. Die
Kinder werden auf witzige, verspielte
und leicht verständliche Art an die
Schweizer Geschichte herangeführt,
und Erwachsene dürften spätestens
im Infoteil noch das eine oder andere
dazulernen.
Hinter den Comics stecken zwei
Stadtzürcher: Initiator und Autor ist
der Höngger Martin Weiss, der sich
Zeichner Rolf Willi.
Autor Martin Weiss.
schon mit seiner Buchreihe «Urchuchi» einen Namen gemacht hat.
«Meine Recherchen für die ‹Urchuchi›-Bücher waren sehr oft auch historischer Natur. So bin ich dann immer wieder auf Geschichte gestossen», erzählt Weiss. «Da ich selber in
der Schule nicht wirklich ein Star
war, kam mir dann die Idee, Schweizer Geschichte einmal lustig, unverkrampft und auch verständlich zu erzählen.»
Unterstützt wird Weiss vom Hottinger Rolf Willi, der für die Illustration der Comics zuständig ist. «Normalerweise mache ich Einzelillustrationen für diverse Medien. Die Herausforderung einer solch grossen Kiste
hat mich gereizt», sagt er. Willi orientiert sich an bekannten Zeichnern,
hat aber seinen ganz eigenen Stil:
«Es ist schlicht ‹mein Stil›, ich kann
es nicht anders. Selbstverständlich
kenne ich die grossen Vorbilder Hergé, Uderzo oder auch ‹die Belgier›.
Die sind nicht zu toppen, aber versuchen darf man es.»
Die Produktion eines Comics
nimmt viel Zeit in Anspruch. «Von
den ersten Recherchen über das Storyboard, die ersten Skizzen, die definitiven Texte und Zeichnungen bis
zum Kolorieren und Kontrollieren
vergehen rund eineinhalb Jahre», betont Weiss. Nur schon das Zeichnen
sei aufwendig. «Pro Seite rechne ich
mit zwei bis drei Tagen», bestätigt
Willi. So ist es nicht verwunderlich,
dass die beiden bereits wieder mit
dem für Herbst 2016 geplanten, dritten Band beschäftigt sind, in dem es
die Munggenstalder für ein Abenteuer in die berühmte Teufelsschlucht
ziehen wird.
Fotos: zvg.
«Jazz im Seefeld» ist Teil des Festivals «unerhört!»
Um 20 Uhr zieht dann die Saxofonistin Lotte Anker – sie zählt zu den
Besten Dänemarks – mit dem Gitarristen Fred Frith ein. Ihr muskalischer Dialog hat sich im New Yorker
Jazzclub The Stone ebenso bewährt
wie auf ihrem gemeinsamen Konzert
in Kopenhagen.
Das «unerhört!»-Festival
gibt der Vielstimmigkeit
des aktuellen Jazz auf zahlreichen Zürcher Bühnen
Raum. «Jazz im Seefeld»
ist Teil davon.
Hommage an Picassos «Guernica»
Nicole Seipp-Isele
«unerhört!» startet in diesen Tagen
in die 14. Saison und ist aus der
Schweizer Jazzszene nicht mehr
wegzudenken. Altbewährtes trifft
man in dieser Auflage ebenso an wie
Innovationen. So finden sich viele
vertraute Gesichter und Urgesteine
des Festivals wie die First Lady des
europäischen Jazz, Irène Schweizer,
oder der renommierte Saxofonist
Omri Ziegele. Und auch die etablierte
Idee, den schweizerischen mit dem
internationalen Jazz auf der Bühne
zu vereinen, steht weiterhin im Vordergrund. Es debütieren zum Beispiel die Gitarristin Mary Halverson
und die Workshop Band der ZHdK im
Club Mehrspur.
«Jazz ist ein ständiger Prozess»
Es gehört mittlerweile schon zur «unerhört!»-Tradition, einen musikalischen Bildungsauftrag wahrzunehmen und Jazz den Jungen näher zu
bringen. Auch in diesem Jahr gibt es
wieder Schulkonzerte. Florian Keller
vom «unerhört!»-Organisationskomitee erklärt: «In den Schulen soll Jazz
als etwas präsentiert werden, was
Sarah Buechi tritt mit ihren Musikerkollegen im GZ Riesbach auf.
zum Nachdenken anregt. Die Musik
wird dabei nicht mundgerecht und
als etwas Stromlinienförmiges serviert. Es geht nicht darum, dass die
Schüler Jazz nach dem Konzert verstanden haben. Vielmehr soll vermittelt werden, dass Jazz als ein ständiger Prozess der Auseinandersetzung
zu begreifen ist. Die Jungen sollen so
Lust auf mehr bekommen.» Und
auch neue Akzente werden in der aktuellen «unerhört!»-Auflage gesetzt:
«Einzelne
MusikerInnen
können
während des achttägigen Festivals
in unterschiedlichen Combos erlebt
werden. Das Publikum bekommt so
die einmalige Chance, ein und denselben Künstler aus unterschiedlichen Perspektiven mit all seinen Facetten kennenzulernen», so Anja Illmaier vom «unerhört!»-Organisationskomitee.
Die innovativste und exotischste
Konzert-Location ist in diesem Jahr
zweifelsohne die Schlosserei Nenniger. Bis 17 Uhr wird darin noch geschweisst, gelötet und gehämmert.
Der diesjährige Festivalauftakt präsentiert sich geschichtsträchtig und
aktuell zugleich und besteht aus einer
Schweizer Erstaufführung von Barry
Guys «The Blue Shroud» im Theater
Rigiblick. Die Komposition des Londoner Bassisten ist eine Hommage an
Pablo Picassos Bild «Guernica». Dieses entstand als mahnende Reaktion
auf die Zerstörung der spanischen
Stadt Gernika durch einen deutschen
Luftangriff während des Spanischen
Bürgerkriegs. Guys Melodien erinnern an diese faschistischen Bombardierungen sowie an die Verhüllung
des Bilds im Vorraum des UN-Sitzungssaals, bevor der amerikanische
Aussenminister Colin Powell im September 2003 der Welt den Irak-Einmarsch ankündigt.
In seiner musikalischen Interpretation stellt Barry Guy der Macht des
Militärs die Kraft der Kunst entgegen.
«Den aufbrausenden, oft schreienden
Eruptionen folgen Momente von tiefer menschlicher Empfindung, ja einer ausgesprochenen Zärtlichkeit gegenüber den Figuren, derer in diesem Panorama gedacht wird»,
schreibt «Die Neue Musikzeitung».
«Jazz im Seefeld» ist auch in diesem
Jahr zu Gast beim «unerhört!» Festival. Die Jazzreihe lockt nach dem
Marie Krüttli Trio im September für
einmal mehr mit einer geballten Ladung
Frauenpower.
Die
junge
Schweizer Sängerin Sarah Buechi
stellt mit «Shadow Garden» ihr neues
Programm vor. Und daneben gibt es
ein besonderes Highlight: Buechis
Drummer Lionel Friedli erhält an
diesem Abend den begehrten Jazzpreis der Fondation Suisa für innovatives und kreatives Jazzschaffen. Im
Echo dieser festlichen Stimmung
wird die Bühne frei für «Heiri Känzig
& Large Ensemble der Hochschule
Luzern – Musik». Der begehrte Lehrer für Jazz-Kontrabass zeichnet sich
ANZEIGEN
durch sein reifes Solospiel aus und
leitet das Ensemble auf Wunsch der
Festivalleitung.
«Es wird eine Woche, die viele
Facetten bietet von allem, was die
Menschen Jazz nennen. Mal weiter
weg, mal näher dran», weiss Anja Illmaier und blickt zufrieden auf das
«unerhört!»-Programmheft, das vor
ihr liegt.
«unerhört!» – ein Zürcher Jazzfestival: 21.
bis 29. November, an unterschiedlichsten
Kulturorten
der
Stadt,
detaillierte
Programminformationen unter www.unerhoert.ch. Mittwoch, 25.11, 19.30 Uhr,
«Jazz im Seefeld», GZ Riesbach, Doppelkonzert: Sarah Buechi, «Shadow Garden»,
sowie Heiri Känzig & Large Ensemble. Infos: www.jazzimseefeld.ch
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Stadt Zürich
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19. November 2015
AU TO M O B I L
Audi TTS – kleiner Bruder des R8
Schweizer Automarkt
schwächelt im Oktober
Mit dem Audi TTS Coupé
wächst der Fahrer auf Anhieb zusammen. Der Sportwagen mit 310 PS verbindet ein dynamisches Fahrerlebnis mit einem fast beispiellos schönen Interieur.
Die Schweizer Autoverkäufe liegen
im laufenden Jahr nach wie vor komfortabel im Plus. Rund 8 Prozent
wurden in den ersten zehn Monaten
2015 mehr verkauft als im Vorjahreszeitraum. Auffällig ist das Glanzresultat von Jaguar im Oktober: Die Briten
steigerten ihren Absatz um 130,6
Prozent, und setzten in der Schweiz
83 Fahrzeuge ab. Auch Land Rover
legt mit knapp 23 Prozent (297 Autos) deutlich zu. Klare Verlierer im
Markenpoker sind Citroën mit einem
Minus von rund 28 Prozent (859
Fahrzeuge) und Alfa Romeo (–44 Prozent, 92 Fahrzeuge verkauft).
Der Oktober lag indessen mit vier
Prozent im Minus. Beigetragen haben
dazu auch die Volkswagen-Marken:
VW (–13,6 Prozent), Audi (–13,7),
Skoda (–7,8) und Seat (–4,8) haben
eingebüsst, was wohl eine Folge des
Abgasskandals ist. Im Jahresvergleich liegen diese vier Marken aber
noch immer im Plus (+5,2; +8,2;
+11,3; +16,2 Prozent). (zb.)
Marc Leutenegger
Manchmal, an einem besonders
freundlichen Tag, schlüpft man im
Laden in einen Anzug, und er passt
wie angegossen. Die Brust spannt
nicht, das Schulterloch erlaubt ein
High-Five, ohne dass das ganze Jackett mitrutscht, und in der Taille
schmiegt sich der Stoff so eng an den
Körper, dass einem die Silhouette
schmeichelt. Genau so fühlt es sich
an, wenn man das erste Mal im Audi
TTS Platz nimmt. Die Integral-Sportsitze passen, als hätte jemand in der
Nacht heimlich einen Gipsabdruck
von Gesäss und Rücken gemacht, um
sie zu fertigen. Man wird vom rhombenförmig abgesteppten Leder sanft
umschlungen und freundlich begrüsst: Drückt man den Anlasser,
bläst sich im Kreuz die Lordosenstütze auf. Es kann losgehen.
Tuner Abt zündet
die nächste Stufe
Klebt förmlich auf dem Asphalt: Der neue Sportwagen Audi TTS bietet Fahrspass pur.
Fotos: zvg.
Ein Sportler, wie er sein muss
Der 310 PS starke Vierzylinder grüsst
fauchend. Dann wahrt er gleich wieder die Contenance. Kein Wummern,
kein Grollen. Der Eindruck der Sitze
setzt sich im Cockpit fort. Das Lenkrad, kompakt und griffig, gibt einem
ein spontanes Gefühl für dieses Auto,
das mit seinen kurzen Überhängen
fast mit dem Radstand in eins fällt.
Die straffe Federung schafft einen
unvermittelten Bezug zur Strasse.
Man ist ganz bei sich. Es gibt nur den
Blick nach vorn, auf die Strasse – und
auf den Digitaltacho im Kinoformat,
12,3 Zoll breit, mit seiner variablen
Darstellung von Karten, Rundinstrumenten und Fahrzeugdaten. Nichts,
das einen sonst ablenken würde. Die
Knopfreihe in der Mittelkonsole
könnte kürzer nicht sein. Bis auf die
Fahrcharakteristik und die Klimaan-
ANZEIGEN
lage lässt sich praktisch alles übers
Lenkrad steuern. Die Drehregler für
die Raumtemperatur sitzen in der
Mitte der grossen, runden Luftausströmer, mit kleinen eingebundenen
Digitalanzeigen. Eleganter hat das
bislang noch kein Hersteller gelöst.
Nur eines vermisst man im Audi TTS
unvermittelt: Kurven. So tadellos der
Geradeauslauf ist, so viel Spass es
macht, mit dem in 4,7 Sekunden auf
100 beschleunigenden TTS auf die
Autobahn einzufahren oder an einem
Bummler links vorbeizuziehen – dieses Auto will Querbeschleunigungen.
Quattro steht in grossen Lettern über
den Seitenschwellern unseres Testgefährts. Und dieser permanente Allradantrieb von Audi hat nicht nur einen klingenden Namen, kombiniert
mit dem munteren Vierzylinder und
der blitzschnellen 6-Gang-S-Tronic ist
er schlicht unwiderstehlich. Es gibt
keinen Schlupf, kein Driften, kein
Rutschen. Dieses Auto klebt am Asphalt wie ein Kaugummi an der
Schuhsohle.
Grundpreis 70 000 Franken
Der TTS ist so etwas wie der kleine
Bruder des Supersportwagens R8,
auch wenn der Motor hier vorne und
nicht hinter den Sitzen ruht, und die
Differenz in der Leistung bis zu 300
Pferdestärken ausmacht. Während
der R8 nicht unter 220 000 Franken
zu haben ist, gibt es den TTS dreimal
billiger, zum Einstiegspreis von
70 000 Franken. Unser Testwagen
kostet mit 81 310 Franken nur wenig
mehr, was die gute Grundausstattung
dokumentiert. Gut, auch das ist eine
Investition, aber eine, die man tagtäglich spürt.
Hohe Leistung, durstiger Motor
Wenn man ganz durch die Alltagsbrille blickt, hat der TTS natürlich
auch Nachteile: Die tiefe Lage der Sitze erfordert Kletterarbeit. Die zweite
Reihe ist eine blosse Hutablage. Auch
kommt man selbst im Ecomodus
nicht mit weniger als 7 Litern pro
100 Kilometer aus, und kräftig getreten saufen die 310 Pferde locker das
Doppelte. Während die Abmessungen
(4,18 mal 1,83 Meter) beim Fahren
wunderbar zu beherrschen sind, verzeihen die breite Karosserie und die
bis 20 Zoll grossen Niederquerschnittfelgen beim Parkieren wenig.
Auch da ist der TTS ganz wie ein
Qualitätsanzug.
Der deutsche Tuner zündet beim Audi SQ5 die nächste Leistungsstufe.
Die Allgäuer holen aus dem 3-LiterV6-Turbodiesel des SQ5 3.0 TDI competition 365 PS und 710 Newtonmeter Drehmoment – damit übertrumpfen sie das Werkstriebwerk um 39 PS
und 60 Nm. In dieser Konfiguration
spurtet das SUV in weniger als 5 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht
eine Höchstgeschwindigkeit von 260
Stundenkilometern.
Eine geänderte Frontschürze, ein
neu interpretierter Kühlergrill, Türaufsatzleisten und ein Heckflügel sorgen optisch für mehr Pep. Kotflügelverbreiterungen und verschiedene
Spurverbreiterungen von 30 bis 70
Millimetern sind auf Wunsch ebenso
erhältlich wie die ABT-Gewindefahrwerksfedern, die eine variable Tieferlegung von 5 bis 30 Millimetern vorn
und von 10 bis 35 Millimetern hinten
ermöglichen. (zb.)
Stadt Zürich
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Nr. 47
19. November 2015
17
Ungarn zu Gast im Hotel St. Gotthard
«Wer am St. Martinstag keine Gans
auf dem Teller hat, wird das ganze
Jahr über hungern», sagt ein ungarisches Sprichwort. Kommerzialrätin
und VR-Präsidentin Ljuba ManzLurje
und der Botschafter der Ungarischen
Republik, S. E., Istvan Nagy, luden
daher zum gesellschaftlichen Ritual
und Brauchtum rund um die Martinsgans in die Hummer- und Austernbar
im «St. Gotthard» ein. Die Menus kreierten die Spitzenköche der Bocuse
d’Or Akademie Ungarn, Zsolt Litauszki und Lajos Bírò, aus den Restaurants der Zsidai-Group von Gastrokönig Roy Zoltan Zsidai. Unter den Gästen sah man die frühere Ständerätin
Christine Egerszegi oder die Grafen
Krista und Paul Esterhazy.
Gastgeberin Ljuba Manz-Lurje mit Graf Paul Esterhazy, Christine Egerszegi,
Gräfin Krista Esterhazy, Marc Ohlendorf, CEO Manz Privacy Hotels (v.l.).
Aus Gästen werden Stammgäste, aus Stammgästen werden Freunde: Max
und Vreny Cotting-Julen mit Sergio und Sandra Vassalli (v.l.).
Matterhorn an der Bahnhofstrasse
Bis zum 29. November gibt es die kulinarischen Genüsse und den alpinen
Chic von «Chez Vrony» bei Jelmoli.
Der Bruder von Vreny CottingJulen,
Heinz Julen, hat das Interieur im
«Sopra» kreativ umgestaltet. Serviert
werden Spezialitäten aus dem auf
2100 Meter ü. M. gelegenen Restaurant. Bei der Eröffnung traf man Ce-
lebrities, die ihre Winterferien seit
Jahren in Zermatt verbringen. So etwa Sandra und Sergio Vassalli aus
Küsnacht, die Zermatt seit dreissig
Jahren treu sind. Oder auch Universal-CEO Ivo Sacchi. Zermatt sei dank
der Neat in kürzester Zeit zu erreichen, so Jelmoli-CEO Franco Savastano.
Markus Graf, CEO Swiss Prime Site
AG, und Jelmoli-CEO Franco Savastano (r.).
Prof. Hans-Peter Wehrli, Präsident
Swiss Prime Site VR, Ivo Sacchi,
CEO Universal Music (r.).
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V.l.: Zoltan Hunyady, Terezia Szanto-Molnar, Laszlo Senesi Szennyessy, Präsident
Zürcher Ungarnverein.
Andrea Eleonora Komaromy, Gesandte der
ungarischen Botschaft.
Freunde des Hauses: Kieferorthopäde Christian Drost,
Ursi und Freddy Emler (v.l.).
Der ungarische Musiker Benedek Csik am
Cymbal und sein Sohn Benedek Csik Jr.
an der Violine.
V.l.: Hoteldirektor Martin Santschi, S. E., Botschafter
Istvan Nagy, Gastrokönig Roy Zoltan Zsidai.
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19. November 2015
Veranstaltungen & Freizeit
BUCHTIPP
Die PBZ-Bibliotheken (www.pbz.ch)
empfehlen:
Biografisch
1996,
New
York City. Die
Geschichte
spielt
hauptsächlich in einer
renommierten Literaturagentur, wo
namhafte Autoren wie J. D. Salinger vertreten
werden. Nach einem abgeschlossenen Studium in englischer Literatur kommt Joanna nach New
York, um sich ein Leben ohne ihren College-Freund an der Ostküste aufzubauen. Die Geschichte
zeigt, wie eine junge Frau sich
während eines Jahres langsam
weiterentwickelt, eine erwachsene Frau wird, die sich selber und
ihre Umgebung kritisch betrachtet, sensibler wird. Die Lektüre
von Salingers Büchern bewegen
sie und öffnen ihr die Augen und
verändern ihr Leben. Nach einem
Jahr verlässt sie die Agentur mit
der Begründung: Es gibt Dinge –
wenn ich sie jetzt nicht tue, werde ich sie nie tun.
Der biografische Roman ist locker geschrieben und amüsant zu
lesen. Das Buch zeigt, wie Salingers Bücher Generationen bewegt haben und welche enorme
Wirkung Bücher haben können.
Lieber Mr. Salinger. Joanna Rakoff. Knaus,
2015.
Ehrlich
Cesare ist siebzig Jahre alt,
lebt in einem
Mehrfamilienhaus in Neapel.
Er blickt auf
sein Leben zurück, sinniert
über verpasste
Gelegenheiten und die Beziehungen zu seinen Kindern und
Freunden. Cesare ist ein ehrlicher
Mensch (auch mit sich selbst),
macht aus seiner Meinung keinen
Hehl und versucht den Kontakt zu
seinen Mitmenschen möglichst
gering zu halten. Das Verhältnis
zu seiner Tochter ist angespannt,
sie streiten oft, sodass man das
Gefühl erhält, sie ähneln sich in
gewissen Dingen doch sehr. Sein
Sohn ist schwul, verschweigt es
seinem Vater, doch dieser ahnt es
und erhofft sich von seinem Sohn
eine ehrliche Antwort. In der
Nachbarwohnung zieht ein junges
Ehepaar ein, das zurückgezogen
lebt. Die junge Ehefrau Emma
wird von ihrem Ehemann geschlagen; die Mitbewohner des
Wohnblocks bemerken es alle,
doch nur Cesare und sein Freund
Marino wollen gegen diese häusliche Gewalt eingreifen.
Lorenzo Marone wurde 1974
geboren; da überrascht es, dass
er die Gefühlswelt eines älteren
Manns so gut beschreibt. Humorvolle, ironische und sarkastische
Schilderungen bringen zuerst
zum Schmunzeln, werfen aber einen nachdenklichen Blick auf das
Leben im Alter.
Der erste Tag vom Rest meines Lebens.
Lorenzo Marone. Pendo, 2015.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Jeden Montag und Mittwoch
Hatha Yoga in Wollishofen: Montag 9.30–11.00 Uhr
im ref. Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse 21,
Mittwoch 18.30–20.00 und 20.15–21.45 Uhr im
Rhythmiksaal des Zentrums für Gehör und Sprache, Frohalpstr. 78, Eingang Hauptgebäude, hinten links. Heidi Risi, Diplom-Yogalehrerin YS/EYU,
Tel. 044 481 86 08. www.pranava-yoga.ch
Donnerstag, 19. November
10.00 Adventsfeier Ladenzentrum: Ladenzentrum
Leimbach. Siehe auch Seiten 8 und 9.
14.00–18.00 Adventsfeier: Indoorspielraum für
Kinder bis 6 Jahre. GZ Leimbach, Rebenweg 6.
17.30–19.30 Stadterneuerung erleben: Öffentlicher
Rundgang mit Vorstellung realisierter Projekte
zum Plan Lumière. Mitarbeitende der Stadt Zürich führen durch die Innenstadt und zeigen unterschiedliche Beleuchtungszenarien. Bahnhofbrücke.
18.30–19.30 Jahreskonzert Männerchor: Alterszentrum Mittelleimbach, Leimbachstrasse 210.
Freitag, 20. November
8.30–9.30 Brokate-Qi-Gong: Jeden Freitag von 8.30
bis 9.30 Uhr. Kontakt: Luzius Luchsinger, zert.
Qi-Gong-Lehrer, 044 461 62 09, l.luchsinger@
hispeed.ch.
ABZ-Gemeinschaftsraum,
Entlisbergstrasse 28.
13.00–17.00 Adventsfeier im Ladenzentrum Leim-
bach: Musikalische Unterhaltung, Kinderkarussell,
Coop-Vergünstigungen, Konzert. Ladenzentrum
Leimbach. Siehe auch Inserat und Artikel auf den
Seiten 8 und 9.
14.00–20.00 Adventsfeier: Bistro offen von 10 bis
17 Uhr. Indoorspielraum für Kinder bis 6 Jahre
von 14 bis 18 Uhr. Mädchenabend (4. bis 6. Klasse) von 19 bis 21 Uhr. GZ Leimbach, Rebenweg 6.
Samstag, 21. November
10.00–17.00 Adventsfeier: Bistro offen. Indoorspielraum für Kinder bis 6 Jahre. Familientöpfern von 10 bis 12.30 Uhr. Offenes Töpferatelier
von 14 bis 17.30 Uhr. GZ Leimbach, Rebenweg 6.
10.00–17.00 Adventsfeier Landenzentrum: Musikalische Unterhaltung, Kinderkarussell. Ladenzentrum Leimbach.
10.00–17.00 Grosser Adventsmarkt: Mit Kinderkarussell, Marroni und Musik und viel Selbstgemachtem und Selbsterdachtem. Alterszentrum
Mittelleimbach, Leimbachstrasse 210.
11.00–15.00 Advänts-Stube und Suppenzmittag: Verkauf von selbst gemachten Karten, Eingemachtem, Zopf, Guetzli, kleinen Geschenkideen u.a.m.
Evangelisch-methodistische Kirche, Mutschellenstrasse 188.
14.00–19.00 Ausstellung: «Precious Day with Art
of Heart». Ausstellung von farbenfrohen Öl- und
Acrylbildern von Cala Bongni-Spence. Die Kunstwerke bestehen aus figürlicher bis hin zu abstrakter Malerei. Café Medina, Albisstrasse 72.
Zürich-Wollishofen.
Montag, 23. November
19.00–20.00 Herbst-Qi-Gong: Jeden Montag von 19
bis 20 Uhr. Kontakt: Luzius Luchsinger, zert. QiGong-Lehrer, 044 461 62 09, l.luchsinger@
hispeed.ch. ABZ Gemeinschaftsraum, Entlisbergstrasse 28.
Mittwoch, 25. November
14.30–15.30 Tanznachmittag: Der beliebte Alleinunterhalter Calogero Mindeci lädt ein zum Tanz.
Alterszentrum Kalchbühl, Kalchbühlstrasse 118.
16.00 Kindertreff PBZ: Bücherkiste. «Gordon und
Tapir». Für Kinder von 4 bis 7 Jahren. Animation
mit Ariella Dainesi. Pestalozzi-Bibliothek Leimbach, Rebenstrasse 73.
Donnerstag, 26. November
19.30 Konzert: Johannes Brahms, Doppelkonzert
für Violine und Cello in a-Moll; Antonin Dvorak,
Symphonie Nr. 9 «Aus der Neuen Welt». Uniorchester Bern unter der Leitung von Lena-Lisa
Wüstendörfer. Mit Andreas Janke, Violine; Benjamin Nyffenegger, Cello. Tickets: www.tipo.ch oder
078 739 40 46. Kirche St. Peter.
Freitag, 27. November
14.00–21.00 Adventskranz gestalten: Material steht
bereit, darf aber auch mitgebracht werden. Unkostenbeitrag. EMK, Mutschellenstrasse 188.
KIRCHEN
Reformierte Kirchgemeinde
Wollishofen
www.kirchewollishofen.ch
Donnerstag, 19. November
14.00 Themennachmittag «Eine
Rundreise durch Österreich»,
Bildervortrag, Kirchgemeindehaus
Kilchbergstrasse
Freitag, 20. November
ab 18.00 Gemeindefest mit
Abschied von Pfarrer Walter
Wickihalder, Zentrum Hauriweg
Samstag, 21. November
9.30 Familientreff, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse
Sonntag, 22. November
10.00 Gottesdienst zum Ewigkeitssonntag mit Pfarrer Walter Wickihalder, mit Kerzenritual, Kollekte:
Wollishofer Vereinigung für Begleitung in der letzten Lebensphase,
Alte Kirche, anschliessend Chilekafi
Montag, 23. November
19.00 Probe Kirchenchor, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse
Dienstag, 24. November
20.00 Probe Gospel Singers, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse
Mittwoch, 25. November
19.15 Ökum. Nachtgebet
Alte Kirche
Pfarrei St. Franziskus
www.st-franziskus.ch
Samstag, 21. November
10.15 Wortgottesdienst mit
Kommunionfeier im PZ Entlisberg
ab 17.15 Beichtgelegenheit
18.00 Eucharistiefeier
Sonntag, 22. November
9.30 Eucharistiefeier
11.15 Eucharistiefeier
17.30 Santa Messa in lingua
italiana
Film über das «Horu»
Kirche Enge
www.kirche-enge.ch
Donnerstag, 19. November
14.00 Jassen im KG-Haus
Sonntag, 22. November
10.30 Musik-Gottesdienst zum
Ewigkeitssonntag, mit Abendmahl
in der Kirche Enge, Pfarrer Roland
Brendle, Bach-Ensemble, aus
Johannes-Passion, Kollekte: Kispex
Dienstag, 24. November
12.00 bis 13.30 Mittagstisch mit
biblischen Geschichten für PrimarschülerInnen, Kirchgemeindehaus
Bederstrasse 25
16.10 bis 16.55 Kinderchor
(1. bis 3. Klasse) im Pfarreisaal
Dreikönigen
17.45 bis 18.45 Jugendchor
(4. und 6. Klasse) im Kirchgemeindehaus Enge
19.00 bis 20.00 Ängi Voices
(Oberstufe) in der Kirche Enge.
Zum 150-Jahr-Jubiläum der Erstbesteigung des Matterhorns gab der seit
1992 in Adliswil wohnende Beat P.
Truffer eine DVD heraus. Diese zeigt
er den interessierten Besuchern am
26. November. Der 80-minütige Film
mit animierter Fotoshow informiert
über die verschiedenen Seiten des
«Horu», zeigt wunderschöne Sonnenaufgänge, die sagenumwobene Geschichte, den immer grösser werdenden Friedhof, es gibt Infos zu Erstbesteigungen und vieles mehr. Die Erstbesteigung des Matterhorns vom 14.
Juli 1865 ist nach wie vor Gegenstand
von Spekulationen. Beat Truffer gilt
als guter Kenner der Zermatter Berge. Sein Urgrossvater war nach der
Erstbesteigung des Matterhorns Bergführer von Edward Whymper. (e.)
Donnerstag, 26. November, 20 Uhr: Matterhorn-Film von Beat P. Truffer; Türöffnung 19 Uhr. Eintritt ist frei.
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 15’900 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.50/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen vor Erscheinen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Lorenz Steinmann (ls.),
Tel. 079 660 28 59,
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter:
Bruno Lendenmann (bpl.), Jeannette Gerber
(jg.), Gabi Faerber (gf.), Kamil Krejci (kam.),
Hans Suter (hs.), Hans Lenzi (hl.), Beatrice
Christen (ch.).
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Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Zürich 2
Veranstaltungen & Freizeit
Best of «Johannespassion»
Beim Musikgottesdienst
in der Kirche Enge zum
Ewigkeitssonntag am
22. November werden
ab 10.30 Uhr Auszüge
aus der «Johannespassion»
von J. S. Bach erklingen.
Der Ewigkeits- oder Totensonntag ist
in den evangelischen Kirchen in
Deutschland und in der Schweiz ein
Gedenktag für die Verstorbenen. Er
ist der letzte Sonntag vor dem ersten
Adventssonntag und damit der letzte
Sonntag des Kirchenjahres, das am
1. Advent wieder neu beginnt.
Es ist eine langjährige Tradition
in der Kirchgemeinde Enge, dass
Oratorien, die die verschiedenen
Chöre einstudieren, in Auszügen in
Gottesdienstzyklen, liturgisch eingebettet, erklingen. Die Musik soll an
der Kirche Enge nicht nur um ihrer
selbst willen, sondern als Verkündigung erklingen. Eine solche Reihe beginnt nun wieder am Ewigkeitssonntag. Das aus der Kantorei Enge her-
aus entstandene Bach Ensemble Zürich hat bereits im Frühjahr dieses
Jahres mit Johann Sebastian Bachs
«Johannespassion» begonnen. In einem Vorprojekt im Frühjahr wurden
Choräle erarbeitet und ebenfalls im
Gottesdienst gesungen. Im Frühsommer folgte für das Ensemble ein weiterer Probenblock, wobei die Singenden das Einstudieren des Notentextes
zum grossen Teil selbst bewältigen.
Nun steht am Ewigkeitssonntag die
erste Aufführung mit dem Capriccio
Barockorchester an.
Evangelist Johannes am Gewölbe
der Kirche Enge.
Foto: zvg.
Das Leiden und das Sterben
Die «Johannespassion» ist eine eindrückliche Schilderung des Leidens
und des Sterbens Christi in virtuosen
Chören, ergreifenden Arien und
kunstvolle Rezitativen, wo der Evangelist die Handlung berichtet. Besonders im letzten Teil des Werks manifestiert sich aber so vieles an Trost
und Hoffnung, dass dieser Musikgottesdienst geplant wurde. «Jesu, der
du warest tot, lebest nun ohn Ende»
heisst es in einer Arie mit Choral und
der Solist singt «… bin ich vom Ster-
ben frei gemacht …». Im eindrücklichen Schlusschor heisst es: «Ruht
wohl, ihr heiligen Gebeine … und
bringt auch mich zur Ruh.»
Die Botschaft der Auferstehung ist
auch im Passionsgeschehen immer
wieder präsent, und so soll dieser
Musikgottesdienst an dem Tag, an
dem der Verstorbenen gedacht wird,
für viele tröstlich und stärkend sein.
Die Predigt hält Pfarrer Roland
Brendle, die Leitung hat Kantor Ulrich Meldau inne. (e.)
GEMEINSCHAFTSZENTREN / QUARTIERVEREINE
GZ Wollishofen
GZ Neubühl
GZ Wollishofen, am See, Bachstr 7
GZ Info-Drehscheibe, Albisstr. 25
GZ Neubühl, Erligatterweg 53
Telefon 043 243 11 37
www.gz-zh.ch, [email protected]
GZ am See, Bachstrasse 7
Kinder-Spielsaal: Do, 19. Nov., 14.30
bis 17 Uhr, So, 22. Nov., 13 bis 17
Uhr, Di, 24. Nov., 10 bis 17 Uhr.
Französisch-Konversation: Mo, 23. Nov.,
18.45 bis 20 Uhr.
GZ Neubühl, Erligatterweg 33
Mädchenabend: Fr, 20. Nov., 18 bis 21
Uhr.
Kranzen: Mi, 25. Nov., 14 bis 17.30
Uhr.
Kinderhaus Entlisberg
Butzenstrasse 49, 8038 Zürich
Telefon 044 412 89 89
E-Mail [email protected]
www.stadt-zuerich.ch/offener-bereich
Anlaufstelle Kinderbetreuung: Kinderhaus Entlisberg: Di 9 bis 12 Uhr und
ANZEIGEN
Mi 15 bis 18 Uhr; offener Bereich
Selnau: Do 9 bis 12 Uhr. Tel. 044 412
89 77, [email protected].
Themenabend: Kinder brauchen Wurzeln und Flügel: Do, 26. Nov., 19 bis
21 Uhr, mit anschl. Apéro. Anmeldung im Sekretariat Entlisberg.
Die Suppenküche zieht durchs Quartier:
9. Dez., 12.30 bis 14.30 Uhr, im Kinderhaus Entlisberg. Kommen Sie vorbei – keine Anmeldung nötig.
Adventsbasteln: Mi, 25. Nov., 14.30 bis
16.30 Uhr. Anm.: 044 412 89 89.
Geschenk-Tausch-Aktion für Kinder von
3 bis 12 Jahren, 16. Nov. bis 9. Dez.
Abgabeort: Sekretariat Kinderhaus
Entlisberg.
Quartiertreff Enge
Gablerstrasse 20, 8002 Zürich
Telefon 044 201 60 64
www.quartiertreff.ch
Kerzenziehen: bis 13. Dez. täglich
(ausser samstags) 15 bis 18 Uhr.
Kranzabende: 25. und 26. Nov., ab 19
Uhr. Anm.: [email protected].
Weihnachtsmarkt: am Sonntag, 29. No-
vember auf der Kirchenterrasse.
GZ Leimbach
Leimbachstrasse 200, 8041 Zürich
Telefon 044 482 57 09
E-Mail [email protected]
www.gz-zh.ch
Knirpsatelier: jeden Fr 10 bis 11.30
Uhr, für Kinder ab 3 Jahren in Begleitung.
Offenes Atelier: Fr, 20. Nov., 14 bis
17.30 Uhr, ab Schulalter.
Familientöpfern: Sa, 10 bis 12.30 Uhr,
für Kinder ab 3 Jahren in Begleitung.
Offenes Töpferatelier: Sa 14 bis 17.30
Uhr, für Erwachsene und Kinder ab
Schulalter.
Gschänkliwerkstatt: Mi, 25. Nov., 14
bis 17.30 Uhr, für Kinder ab Schulalter oder in Begleitung.
Kerzenziehen: Di, 24. Nov., 15 bis 18
Uhr, Mi, 25. Nov., 14 bis 18 Uhr, Fr,
27. Nov., 15 bis 18 Uhr.
Abendkerzenziehen: Fr, 27. Nov., 20
bis 23 Uhr, mit Barbetrieb.
Adventskränze binden: Fr, 27. Nov., 14
bis 17.30 Uhr, für Erwachsene und
Kinder ab Schulalter.
Mütter-/Väterberatung: Do 14 bis 16
Uhr.
Offene Krabbelgruppe: jeden Do 14.30
bis 16.30 Uhr, im Bistro, für Eltern
und Kleinkinder.
Quartierverein Enge
www.enge.ch
Wochenmarkt auf dem Tessinerplatz:
Jeden Do von 10.30 bis 19 Uhr.
QV Wollishofen
www.wollishofen-zh.ch
Ortsmuseum Wollishofen
Widmerstrasse 8, 8038 Zürich
Neue historische Ausstellung: Wollishofen, eine Zeitreise. Öffnungszeiten
sonntags 14 bis 16 Uhr, während der
Schulferien und an Feiertagen geschlossen.
Theater PurPur
Grütlistr. 36, 8002 Zürich
Telefon 044 2013151
www.theater-purpur.ch
[email protected]
«Bienen, Brot und Blumen»: Mi, 25.
Nov., 15 Uhr. Figurentheater Kathrin
Irion, ab 5 Jahren.
Nr. 47
19. November 2015
19
20
Zürich 2
Nr. 47
19. November 2015
Engemer
Weihnachtsmarkt
Am 1. Adventssonntag (29. November) werden rund um die Kirche Enge 25 Marktstände und Gastrozelte
für den traditionellen Engemer Weihnachtsmarkt aufgestellt. Da werden
die im Quartiertreff gefertigten Adventskränze mit frischem Grün, farbigen Kerzen, schmückenden Bändern und allerlei Tand angeboten, um
in Haus oder Wohnung adventliches
Licht zu verbreiten. Die von Stand zu
Stand hübsch ausgestellten Handarbeiten unterschiedlichster Art sind
eine Augenweide, und sicher kommt
den Marktbesuchern dabei die eine
oder andere Idee, wem sie womit eine Freude bereiten können. Wiederum gibt es Gelegenheit, beim Glühwein, bei einer Suppe oder beim Menu des Männerkochclubs mit Bekannten aus dem Quartier zu plaudern – und wenn um 15 Uhr beim offenen Singen viele Stimmen erklingen, wird der diesjährige Engemer
Weihnachtsmarkt zum gelingenden
Auftakt einer schönen Vorweihnachtszeit. «Seien Sie alle herzlich
willkommen!»
Der Erlös kommt dem solinetz zugute, das sich für Flüchtlinge und
Sans-Papiers-Menschen in zahlreichen Projekten, aktuell für einen unentgeltlichen Deutschunterricht an
verschiedenen Orten in der Stadt, engagiert, ab Januar auch in der Enge.
Heidi Stäheli, Sozialdiakonin
In der nächsten «Zürich 2»-Ausgabe folgt
ein ausführlicher Bericht auf den Engemer
Weihnachtsmarkt.
Skisaison? Nur der Schnee fehlt.
Badehosendemo
für Klimagipfel
am 28. November
Fünfzehn Wintersportler im Badekostüm suchen Winter und Schnee. Hintergrund des Smart Mobs sind die
Pariser Klimakonferenz und die weltweiten Klimaaktionstage vom 28. November. Am 28./29. November gehen
vor der Pariser Klimakonferenz weltweit Hunderttausende auf die Strasse, um einen wirksamen Klimaschutz
zu fordern. In der Schweiz finden am
28.
November
Klimaaktionstage
(www.dennichliebe.ch) in Zürich,
Bern, Genf, Luzern, St. Gallen und
Lugano statt. (zb.)
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AKTUELL
Biketrails am Üetliberg in Gefahr?
«Sunshine in my soul»
Die Mountainbikevereinigung «ZüriTrails» fühlt sich
bei der Ausarbeitung einer
Schutzverordnung (SVO)
für den Üetliberg vom Kanton übergangen.
Am Sonntag gibt es ein
grosses Gospelkonzert in
der Kirche Auf der Egg.
Lorenz Steinmann
In einem internen Schreiben an die
Mitglieder skizziert der Verein ZüriTrails die Zukunft in ihrem bevorzugten
Mountainbikegebiet
rabenschwarz: «Dem Üetliberg droht eine
‹Schutzverordnung›, welche die weitere Entwicklung von Biketrails nahezu verunmöglichen könnte.» Weiter
heisst es, es mache den Anschein,
wie wenn der Kanton versuchen würde, die Schutzverordnung im Alleingang und ohne Partizipation der anderen Amtsstellen und Anspruchsgruppen «durchzuprügeln».
Konkret geht es um den «zeitgemässen Schutz der Uetliberg-Landschaft», wofür die Baudirektion die
Schutzverordnung Üetliberg (SVO) erarbeitet hat. Der Entwurf liegt noch
bis zum 10. Dezember 2015 öffentlich auf. Ziel: Das Gebiet Üetliberg als
wertvolle naturnahe Landschaft erhalten, inklusive der grossen Vielfalt
an Lebensräumen für Pflanzen und
Tiere. Weiter geht es um den Erhalt
als attraktives Erholungsziel für die
Menschen. Doch gerade hier setzt
der Verein ZüriTrails grosse Fragezeichen. Obwohl sich die SVO Üetliberg schon seit einigen Jahren in
Ausarbeitung unter der Federführung der Baudirektion befinde, habe
der Verein ZüriTrails erst Anfang
2015 davon erfahren, kritisieren Vertreter von ZüriTrails.
Der Kanton meint dazu auf Anfrage, die Erarbeitung des Entwurfs sei
in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit den betroffenen Gemeinden,
Grundeigentümern, Bewirtschaftern
und Regionalplanungsgruppen durch
die kantonalen Stellen erfolgt. Die
breite Öffentlichkeit werde jeweils
während der öffentlichen Auflage des
Entwurfs einer Schutzverordnung informiert. Dies erfolgte in Form zwei-
Wäre laut dem seit 2010 bestehenden Verein ZüriTrails in Gefahr: Die
Instandhaltung, ja sogar das Befahren der Mountainbiketrails am Üetliberg wie hier oberhalb des Triemlis.
Fotoquelle: www.trailworks.ch
er Informationsveranstaltungen im
November 2015, zudem hätten betroffene Organisationen schon im Mai
2015 die Möglichkeit gehabt, an einer separaten Informationsveranstaltung teilzunehmen. «Der Verein ZüriTrails hat also keineswegs spät davon
erfahren, sondern zum gegebenen
Zeitpunkt im Verlauf des regulären
und üblichen Verfahrens» ist Markus
Pfanner von der Baudirektion überzeugt. Die ZüriTrails-Kritik, man habe erst mit Nachdruck und Hilfe von
Stadtrat Filippo Leutenegger erreicht,
dass das städtische und das kantonale (!) Sportamt auch mit an den Verhandlungstisch kommen durften,
weist der Kanton zurück: «Diese Behauptung ist falsch und unhaltbar»,
so Pfanner.
Kantonales Sportamt wusste es
Man habe bereits vor einem Jahr das
kantonale Sportamt im Rahmen einer
Präsentation informiert und dazu
auch das städtische Sportamt eingeladen, damit beide Sportämter den
gleichen Infostand hätten. Ihnen
wurde ein Schutzzonenplan im Entwurf überlassen, damit allfällige Probleme oder Überschneidungen mit einer Sportnutzung bereits frühzeitig
erkannt werden können (Biketrails,
OL-Routen usw.). Ebenfalls wurde an
dieser Präsentation vereinbart, dass
das kantonale Sportamt eine Koordinationsrolle übernehmen solle. Nur:
Laut dem Verein ZüriTrails ist das
nicht passiert …
«Keine Rede von Vorpreschen»
Ein weiterer Vorwurf des Vereins
ZüriTrails betrifft «das Vorpreschen
des Kantons ohne Rücksprache», indem die Baudirektion den ersten Entwurf der SVO quasi in der Behördenvernehmlassung auflegte. So bleibe
unklar, ob und wie die Positionen der
anderen Behörden überhaupt eingeflossen seien. Hier antwortet Markus
Pfanner, von «Vorpreschen» könne
keine Rede sein. «Vielmehr wurde
bei der Vernehmlassung und der öffentlichen Auflage das Verfahren angewendet, das auch in allen anderen
Fällen zu Anwendung kommt». Und:
«Der Verein ZüriTrails hat die Möglichkeit, wie jede interessierte Organisation oder Person im Rahmen der
öffentlichen Auflage Einwendungen
zu machen», betont Pfanner weiter.
Auf die Sorge, künftig könnten die
beiden bestehenden Biketrails verboten werden oder zumindest deren
Pflege, beschwichtigt er. «Die Trails
befinden sich im Waldgebiet (Zone
IVL des Schutzgebietes). Somit gelten
die gleichen Anforderungen an Umbauten oder Änderungen der Linienführung wie bisher ohne SVO.»
In die Welt der Regenwälder eintauchen
«Geschichten aus dem
Regenwald» zeigt mit
wundervollen Bildern, Texten
und Musik die Schönheit,
aber auch die Gefährdung
der Regenwälder.
Lukas Straumann, Geschäftsführer
des Bruno Manser Fonds, referiert
im Volkshaus aus seinem Buch
«Raubzug auf den Regenwald – auf
den Spuren der malaysischen Holzmafia». Dabei beleuchtet er die Rolle
der Korruption, die mitverantwortlich ist für die weltweite Abholzung
der tropischen Regenwälder. Simon
Kälin, Umweltphysiker und Zürcher
Gemeinderat, spricht zum Thema
«Regenwald und die Schweizer Aussenpolitik» und thematisiert das Freihandelsabkommen, das mit Malaysia
und Indonesien geschlossen werden
soll. Danach erwartet das Publikum
eine Diashow mit Musik, wobei auch
die Initiantin Susanne Werth (Texte/
Klavier) mitwirkt sowie Barnabas
Nagy (Violine) und Walter Prossnitz
(Klavier). Das stündige Konzert sowie
die Bilder von Thomas Marent lassen
die Zuschauer in die wundersame
Welt des Regenwaldes eintauchen. In
der Pause bleibt bei einem Apéro riche Raum zum Diskutieren. (pd.)
Geschichten aus dem Regenwald – eine Diashow mit Musik. Samstag, 21. November,
18.30 Uhr, Volkshaus. Eintritt: 21 Franken
oder 3 Äpfel. www.regenwaldgeschichten.ch
Energiegeladen, voller Lebensfreude
und soulig sind die Melodien, eindrücklich die Grösse des Chors und
unter die Haut gehend die warme
und starke Stimme von Christine Jaccard.
Die mit «die schwärzeste aller
weissen Stimmen» oft charakterisierte Christine Jaccard lässt erkennen,
dass sie für ihre Musik lebt, wenn
man sie beim Singen beobachten
kann. Tiefe Sensibilität, gepaart mit
Power und Charisma, überträgt sich
nahtlos auch auf Chor und Publikum.
Ein stimmgewaltiger Chor
Was Anfang Jahr noch in den Startlöchern stand, ist nun konzertreif. Der
Cäcilienverein Affoltern am Albis, der
Gospelchor Affoltern und der VocalCord aus Bonstetten zusammen mit
Gastsängern bilden einen stimmgewaltigen Chor. Der Ausschlag, ein
Chorprojekt in dieser Dimension in
Angriff zu nehmen kam vom Cäcilienverein, dessen Leiter Alois Heer
sein 30-Jahr-Dirigentenjubiläum feiert.
Mit Geduld und dem dazugehörigen «Spirit» hat er zusammen mit
Anette Bodenhöfer seit Januar die
rund 20 Gospels mit den Chören und
Gastsängern einstudiert. Das Resultat
kann sich sehen lassen! Die afroamerikanischen, ursprünglich Negro Spirituals genannten Songs, die sich Anfang des 20. Jahrhunderts aus Elementen des Blues und Jazz entwickelt haben, vermitteln Lebensfreude,
tiefe Gläubigkeit und doch oft auch
Leichtigkeit.
Der «Swing» ist auf den grossen
Chor, die musikalischen Leiter und
die Lead-Sängerin übergegangen. Die
Band, bestehend aus erfahrenen Musikern, die sich einfühlsam in das Gesamtbild einbringen, untermalen das
Ganze sehr gekonnt (Martin Eigenmann, Piano, Claude Schedler, Gitarre, Manuel Müller, Bass, und Mike
Isenegger, Drums & Percussion).
Gänsehaut, die sich mit wippenden Schultern abwechselt, schnippende Finger und taktklopfende Füsse, vielleicht sogar tanzende Zuhörer,
die sich «swingend» einbringen – all
dies wird möglich an den Konzerten,
die die Sonne in den nasskalten Novembertagen in die Seelen bringen
werden.
«Gospel in concert», das musikalische Vitamin D, gibt es in vierfacher
Auflage. Zweimal in Affoltern, aber
auch in Unterägeri und Wollishofen.
Und plötzlich ist die dunkle Nacht
heller und eine erste wirkliche Einstimmung auf die kommende Weihnachtszeit ist möglich. (e.)
Konzertdatum: So, 22. Nov., 17 Uhr, reformierte Kirche Auf der Egg, Wollishofen.