Früher, als ich jünger war... - Tennis-Sport

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Früher, als ich jünger war... - Tennis-Sport
 Karneval im TSCU
10. Februar 2012
Büttenrede
Früher, als ich jünger war...
Die Büttenrede ist, wie jeder weiß,
Ein Produkt aus Witz und Fleiß.
Wo man sich gern tut überheben,
Und lässt sich über den Dingen schweben...
Früher, als ich jünger war,
Da war das alles kein Problem.
So eine Rede, völlig klar,
Die schrieb ich einfach mal so eben.
Ich setzte flüssig Reim an Reim,
Fast jeder ging mir auf den Leim,
Ob Vorstand, Clubwirt , Apotheker,
Fast alle hatt’ ich auf dem Kieker!
Auch wenn man dacht‘, ich mache Witze,
Getroffen hat so manche Spitze!
Heute, wo ich älter bin,
Kommt mir auch Vieles in den Sinn,
Aber es ist wohl nicht mehr ganz so leicht.
Mal sehen, ob es für heut noch reicht.
Kenn‘ ich doch so manche Themen,
Die ich gern aufs Korn tät nehmen,
Bietet unser Club im Lauf der Zeit,
Viel Gutes und Schönes – und auch manchen Grund zur Heiterkeit.
Ganz egal, ob früher oder heut, habt Spaß dabei, Ihr lieben Leut!
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Das mit dem Alter ist übrigens so eine Sache,
Wo ich dann gar nicht drüber lache.
Nicht nur, dass die Haare fehlen,
Es tut auch sonst so Manches quälen.
Früher, als ich jünger war,
Da sah ich alles ganz gelassen,
Umgeben von der Frauen Schar,
Konnt‘ manchmal gar nicht alles fassen.
Goldbronze die Haut, markant das Gesicht,
Gestählt der Körper, ideal das Gewicht.
Ich könnte Euch noch viel berichten,
Und pausenlos so weiter dichten...
Heute, wo ich älter bin,
Ist Manches von dem längst dahin.
Es mangelt auch an Kondition,
Aber: Wer in dem Alter hat die schon?,
Und obendrein bemerk ich auch:
Aus dem Waschbrett- wurd ein Waschbärbauch.
Obwohl: Das stimmt ja nicht so ganz,
Sind das nicht die Tiere mit dem gestreiften Schwanz...?
Es knackt auch schon so mancher Knochen,
Aber das Ego: Ungebrochen!
Und so können sie ruhig kommen, die nächsten Jahre,
Ist halt blöd –unter anderem wegen der Haare...
Gut, dass nicht nur ich darüber weine,
Schau ich mich um – da bin ich nicht alleine
Ganz egal, ob früher oder heut, habt Spaß dabei, Ihr lieben Leut!
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Zum Beispiel: Edda, unsere Pressefrau,
Nimmt ihre Arbeit sehr genau,
Ein Wahnsinns-Typ, ganz ohne Schranken,
Ohne sie – der Club würd‘ wanken!
Früher, als sie jünger war,
Und die Klamotten noch nicht kniffen,
Als noch richtig schwarz das Haar,
Als ihr noch jeder nachgepfiffen,
Da, Ihr Lieben, ich meine es Ernst und gar nicht mal dumm,
Da war sie unsere Antwort auf Heidi Klum!
Heute, wo sie älter ist,
Und etwas mehr in der Breite misst,
Übrigens: Es ist nicht nur die Breite,
Auch der Rest hat ein bisschen mehr Weite…,
Da tut schon mal so Manches zwacken,
Besonders des Gesäßes Backen.
Und dann muss der Apotheker her,
Sorgfältig cremen, bitte sehr,
Mit Mittelchen aus seinem Laden,
Soll er kurier’n den Backenschaden.
Der Thomas sollt’s richten – mit Akribie,
Ich red‘ mal lieber nicht weiter – das glaubt Ihr sonst nie!
Egal – wir behalten die Edda auch älter und breiter,
Dem Club tut das gut, er ist dadurch gescheiter!
Ganz egal, ob früher oder heut, habt Spaß dabei, Ihr lieben Leut!
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Oder betrachten wir mal unsere älteren Damen,
Coole Girls, kaum nachzuahmen,
Energiegeladen, voller Schwung,
Stets gestylt und ewig jung!
Früher, als sie jünger waren,
Ständig auf dem Platz – kein Ding,
Immer erfolgreich, Siege in Scharen,
Tennis-Shirt statt Tanga-String!
Heute, wo sie älter sind,
Was soll ich sagen, Menschenskind,
Botulin und Silikon,
Hilft an vielen Stellen schon.
Auch der Figur hilft bei so manchen
High-Tech aus den Miederbranchen.
Früher abends oft mal Tango,
Heute morgens meistens Fango.
Huch in Much und Frau’n in Daun,
Schönheitsfarm und knackig braun.
Dennoch – oder grad deswegen,
Die Truppe tut den Club bewegen,
Und ohne diese guten Seelen,
Würd‘unserm Tennisclub was fehlen!
Ganz egal, ob früher oder heut, habt Spaß dabei, Ihr lieben Leut!
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Und unsere wohl gesetzten Herrn,
Spielen auch mit sechzig noch ganz gern,
Spielen meist mittags, in aller Ruh,
Haben ja auch Zeit dazu...
Früher, als sie jünger waren,
Ging richtig ab so manche Post,
War’n sie doch die Unschlagbaren,
Nichts zu seh’n von Staub und Rost,
Auf dem Platz immer die Helden,
Aber zu Haus meist nix zu melden...
Heute, wo sie älter sind,
Hat sich gelegt so mancher Wirbelwind,
Natürlich, Medenspiele müssen laufen,
Sonst gäb’s ja keinen Grund zum Feiern,
Und steh’n in der Toilette dann dicht an dicht,
(Man führt uneinholbar, das Match ist längst klar ...)
„Läuft doch super!“ „Nee, bei mir eher nicht...“
Wie auch immer – ganz einerlei,
Diese Mannschaft ist wichtig – deshalb haben wir gleich drei...
Ganz egal, ob früher oder heut, habt Spaß dabei, Ihr lieben Leut!
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Dann der Präses vom Unterbacher „KA“,
Ist wohl auch diesmal wieder da,
Ein Clubmitglied aus alten Zeiten,
Begehrt, beliebt von allen Seiten.
Früher, als er jünger war,
Und er ein Versprechen gab,
Dann wurd es gehalten – völlig klar,
Und nichts auf der Welt brachte ihn ab.
Heute, wo er älter ist,
Und vermeidet jeden Zwist,
Da kann es dann schon mal passieren,
Dass man das Gedächtnis tut verlieren,
Und dass das versproch’ne Fässchen,
Eigentlich nur war – ein Späßchen?
Lieber Uli, was soll ich sagen,
Muss ich nächstes Jahr noch einmal fragen?
Ist doch eigentlich nicht schwer:
Versprechen hält man, bitte sehr!
Und was dann jetzt noch übrig bleibt,
Ist wirklich eine Kleinigkeit:
Ein kleiner Auftritt sollte es sein,
Im Unterbacher Karnevalsverein.
Aber noch ist nicht der Abend aller Tage,
Das Bier schmeckt auch jetzt noch – keine Frage!
Und das mit dem Auftritt, vielleicht hast Du Dich da etwas verstiegen,
Ich bin sicher: Das wirst Du auch hinkriegen!
Ganz egal, ob früher oder heut, habt Spaß dabei, Ihr lieben Leut!
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Alternativ:
Dann der Präses vom Unterbacher „KA“,
Ist wohl auch diesmal wieder da,
Ein Clubmitglied aus alten Zeiten,
Begehrt, beliebt von allen Seiten.
Früher, als er jünger war,
Und er ein Versprechen gab,
Dann wurd es gehalten – völlig klar,
Und nichts auf der Welt brachte ihn ab.
Heute, wo er älter ist,
Und vermeidet jeden Zwist,
Da kann es dann schon mal passieren,
Dass man das Gedächtnis tut verlieren,
Und dass das versproch’ne Fässchen,
Eigentlich nur war – ein Späßchen?
Aber: Auf unsren Uli ist Verlass,
Bracht er doch mit das kühle Nass!
Und so bedankt sich hocherfreut und nett,
Unser Männerballett!
Was dann jetzt noch übrig bleibt,
Ist wirklich eine Kleinigkeit:
Ein kleiner Auftritt sollte es sein,
Im Unterbacher Karnevalsverein.
Aber noch ist nicht der Abend aller Tage,
Das klappt auch später noch – keine Frage.
Ganz egal, ob früher oder heut, habt Spaß dabei, Ihr lieben Leut!
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Eine Büttenrede wär‘ nicht komplett,
Ohne einen Blick aufs Männerballett.
Seit Jahren schon sind sie zu sehn,
Unsere pinkenen Zauberfeen.
Früher, als sie jünger waren,
Und vor Enthusiasmus nur so sprühten,
Dynamisch, gleich den Jaguaren,
Vor Ehrgeiz und vor Kraft sie glühten!
Trainierten und übten – setzten sich aus mancher Qual,
Ein Auftritt im Fernsehen – so gut wie real!
Heute, wo sie älter sind,
Hat er sich ein bisschen gelegt, der Wind.
Nicht, dass sie es nicht bringen täten,
Nein, nein: Junges Blut, das wär‘ von Nöten!
Letztes Jahr der Crash mit Danz,
Alle dachten ja: Der kann’s,
Jetzt war dann ein andrer dran,
Nämlich unser Lindemann.
Dem aber – nach großem Wort und großem Brausen,
Tat dann doch die Muffe sausen.
Und er sprach zu sich selber: „Lieber Claus,
Du hältst Dich da mal besser raus.
Lass das mal die andern machen,
Nicht, dass sie über Dich noch lachen...“
Gesagt ist leicht – getan ist schwer,
Noch eine Chance? Bitte sehr!
Ganz egal, ob früher oder heut, habt Spaß dabei, Ihr lieben Leut!
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Der TSCU im 36. Jahr,
Ist auch nicht mehr das, was er mal war.
Der Zahn der Zeit bleibt niemals stehen,
Das kann man am besten im Clubhaus sehen.
Früher, als es neuer war,
Genügt‘ es Spielern und auch Gästen,
Alle fühlten sich wohl, für wahr,
Alles war vom allerbesten.
Heute, wo es älter ist,
Wird von allen Platz vermisst,
Und so entsteht, wer ahnt das schon,
Eine Clubhaus-Umbau-Kommission.
Die tagt und tagt ohn‘ Unterlass,
Fragt Architekten dies und das,
Herausgekommen ist für sehr viel Geld,
Das teuerste Toilettenhäuschen der Welt.
Zunächst geplant, ein Super-Knüller,
Eine Jugenddusche „U 18“, voll der Brüller.
Wurde leider gestrichen, ach wie schade,
Spaß für die Jugend? Keine Gnade!
Statt dessen mehr Platz, natürlich für alle,
Wird ja auch Zeit, auf das es gefalle!
Ganz egal, ob früher oder heut, habt Spaß dabei, Ihr lieben Leut!
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Ein Wörtchen noch zur Gastronomie,
Ihr wisst, darüber spreche ich sonst nie...
Doch hat, wie soll ich das mal sagen,
Der Wechselteufel wieder zugeschlagen.
Früher, als alles besser war,
Da war im Clubhaus viel Konstanz,
Die Wirte blieben Jahr um Jahr,
Am liebsten blieben sie fast ganz.
Heute, wo alles anders läuft,
Sind die Probleme angehäuft:
Billig soll‘s sein und trotzdem gut,
Das geht so nicht und deshalb tut
Der Wirt auch schon mal öfters flüchten,
Trotz anders lautenden Gerüchten.
Nach Mirca und Werner und Jovanka,
Gehen Italiener hier vor Anker.
Jetzt bitte keinen Wechsel mehr im Akkord,
Schön dass Ihr da seid, willkommen an Bord.
Und sollte sich noch einmal ein Tausch als nötig erweisen,
Lieber Vorstand, worum ich dann herzlich bitt‘
Beim nächsten mal einen Griechen mit günstigen Preisen,
Ihr wisst schon, 50% Schuldenschnitt!
Ganz egal, ob früher oder heut, habt Spaß dabei, Ihr lieben Leut!
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Ich bin am Ende meiner Reise,
Mal war es laut, mal eher leise.
Halt. Stopp. Da war doch noch was...
Stimmt! Den Vorstand ich vergaß!
Entschuldigung: Bevor jetzt hier Tomaten fliegen –
Das tut bestimmt am Alter liegen...
Früher, als sie jünger waren,
Da haben sie den Club saniert,
Taten sparen, sparen, sparen,
Das hat allen imponiert!
Heute, wo sie älter sind,
Scheint das sparsame Auge etwas blind.
Noch Schulden für Platz eins bis zehn,
Fast noch kein Ende ab zu sehn,
Der Teppichboden in der Halle,
Ist zwar keine Kostenfalle,
Dennoch: Bezahlt ist er noch nicht.
Die Sanierung von Plätzen ist auch in Sicht,
Da fragt sich mancher vorsichtig,
Ob das denn alles ist auch richtig?
Ich denke: Ja. Der Club muss stetig vorwärts gehn,
Und nicht nur auf uns Ältere sehn.
Der Jugend die Zukunft: Das ist richtig,
Doch auch die anderen sind wichtig,
Ist es doch so, dass gerad die Alten
Zumindest das Clubhaus am Leben halten...
Ganz egal, ob früher oder heut, habt Spaß dabei, Ihr lieben Leut!
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Jetzt aber: Ich bin am Ende meiner Reise,
Mal war es laut, mal eher leise.
Ich hatte mir fest vorgenommen,
Dass diesmal alle gut wegkommen,
Doch ganz gelungen ist‘s auch diesmal nicht,
Im neuen Karnevalsgedicht.
Früher, als wir jünger waren,
Da war uns so was einerlei,
An Kritik, da brauchten wir nicht sparen,
Wir waren immer mit Spaß dabei.
Heute, wo wir älter sind,
Spaziergang nur mit Rückenwind,
Da muss alles passen, gefallen, es muss sitzen,
Wir vertragen alles, bloß keine Spitzen.
Doch das ist mir heute total egal,
Einmal im Jahr ist Karneval!
Ist doch egal, ob heute oder gestern,
Ich sprech‘ vor älteren und jüngeren Semestern.
Wir sind der Club, und das ist toll,
Einen schönen Karneval!
Wünscht Otmar Scholl
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