Heft - Schwarzwaldverein
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Heft - Schwarzwaldverein
E 6246 4/2012 Die Jugend im Schwarzwaldverein in Westweg-Manie Das Experiment GO WESTWEG! wurde zu einem tollen Erfolg Energie und Landschaft Auch andere Organisationen teilen die Meinung des Schwarzwaldvereins Heimatpflege – auch aus einem anderen Blickwinkel Neuer Hauptfachwart Klaus Panther stellt einige neue Themenfelder zur Diskussion AUSZUG AUS UNSEREM INHALT ANGEBOT 20 + 5 l (Erweiterungsbalg) Aeroflex-System Schulterträgerverstellung gepolsterte Hüftflügel mit RV-Täschchen 2 Front-Taschen mit RV Netz-Seitentaschen Gerätehalterung Brustgurt Helmhalterung Ausgang für Trinksystem Regenschutzhülle Sitzkissen Farbe: chute green/anthracite mit Vereinslogo 69,– € Hotzenwald St. Blasier Land Hochschwarzwald Schuttertal Renchtal/Ortenau Albtal Oberes Enztal Unteres Nagoldtal Oberes Nagoldtal zwischen Quelle und Gäu NEU Oberes Nagoldtal zwischen Murg und Neckar Mittleres Kinzigtal Klettgau-Wutachtal/Hochrhein Hornisgrinde Südl. Markgräflerland Nördliches Markgräflerland Hegau Westlicher Bodensee Schwarzwald-Baar Wutachschlucht Breisgau Kaiserstuhl Elztal Gutachtal 10_ Bockhorn Zeltlager am Kandel Warum es einen jedes Jahr wieder in das gleiche Zeltlager zieht 10_ 100 Jahre Jugend im Schwarzwaldverein 26_ Fluglärm schadet dem Südschwarzwald und Bodensee Hauptvorstand des Schwarzwaldvereins fordert Nachbesserung des Staatsvertrags 11_ Reif für die Insel Nordseefreizeit der Jugend im Schwarzwaldverein 11_ Die Jugend im neuen Style Der bunte Gestaltungsleitfaden sowie die neue Homepage der Jugend im Schwarzwaldverein NEU BEI Schwarzwaldverein e.V. Hauptgeschäftsstelle Schloßbergring 15 79098 Freiburg Telefon 07 61/3 80 53-0 Telefax 07 61/3 80 53-20 www.schwarzwaldverein.de [email protected] Öffnungszeiten: Mo–Do: 9–12 + 14–16 h, Fr: 9–12 h Wir machen Betriebsferien vom 24.12.2012 – 04.01.2013 In dieser Zeit findet kein Versand statt. 27_ Der Belchen zeigte sich von seiner rauen Seite Ein stürmischer Berggottesdienst mit Erzbischof Robert Zollitsch 28_ Ferienwanderungen 2013 des Schwarzwaldvereins e. V. Auf Hermann Hesses Spuren unterwegs Seiten 14 – 15 12_ Zu Fuß und im Dampfzug durchs Erzgebirge Pforzheimer Wanderer erkundeten die Umgebung von Seiffen 14_ Auf Hermann Hesses Spuren unterwegs Zum 50. Todesjahr des Dichters gab es drei Wanderangebote 15_ Zu Gast bei Wanderfreunden im Fläming Erinnerungen an den Deutschen Wandertag in Bad Belzig 16_ Schottland bietet mehr als nur Nebel und Regen Abwechslungsreiche Wanderferien in den schottischen Highlands mit Edinburgh 19_ BESTELLEN SIE 26_ Wie stark darf Landschaft genutzt werden? Selbst in Südkorea ist der Rat des Schwarzwaldvereins gefragt Neuer Hauptfachwart Klaus Panther stellt einige neue Themenfelder zur Diskussion Seiten 34 – 35 WANDERN 29,90 € 26,– € 6,90 € AKTUELLES 25_ Kurz und bündig aus der Hauptvorstandssitzung am 29. September 2012 Preis je Karte: 5,20 € 4,– € Victorinox, 9-tlg., 2 Klingen, Schraubenzieher/Kapselheber, Dosenöffner, Korkenzieher, Säge, Ahle, Zahnstocher, Pinzette, mit Ring, Heftlänge 9 cm Kunstkalender mit Bildern von Manfred A. Schmid, auf den Rückseiten Wandervorschläge JUGEND Seite 27 Die Jugend im Schwarzwaldverein in Westweg-Manie Das Experiment GO WESTWEG! wurde zu einem tollen Erfolg Ein stürmischer Berggottesdienst mit Erzbischof Robert Zollitsch 5_ Die Jugend im Schwarzwaldverein in Westweg-Manie Seiten 5 – 9 Alu-Wanderstöcke mit SWV-Logo im modernen vereinseigenen Design Qualität MADE IN AUSTRIA langjährig getestet & bewährt Maße: 70 cm – 140 cm Gewicht: 280 g/Stock ohne Teller 3-teilig – Rohrdurchmesser 18/16/14 mm Foam-Griff – weich / wärmeisolierend Systemschlaufe verstellbar Flexspitze Wolfram/Carbid Vario-Mini-Teller Twistlock-System Antishock-System – Durch einen einfachen ON/OFF-Mechanismus kann die Federung je nach Geländegegebenheiten aktiviert oder gesperrt werden 1 PAAR 49,- € 42,- € schont die Spitze 3,– € 1 PAAR Vorteile durch die Verwendung von Teleskopstöcken enorme Entlastung der Gelenke verbesserte Atmung – erhöhte Ausdauer mehr Stabilität und Trittsicherheit HEIMATPFLEGE 32_ Heimatpflege – auch aus einem anderen Blickwinkel Unser neuer Hauptfachwart Klaus Panther stellt einige neue Themenfelder zur Diskussion 34_ Praktische Heimatpflege in Pfalzgrafenweiler Historische Wegweiser sind Zeugen der Vergangenheit Familie im Schwarzwaldverein Teningen erkundete den Stadtwald Emmendingen Seite 37 Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg Energie und Landschaft Seiten 20 – 22 FAMILIE 37_ Super-Ferienspaß auf Walderlebnispfad 38_ Gute Ideen werden gefördert Fachbereich Familienarbeit bezuschusst Projekte NATURSCHUTZ 20_ Energie und Landschaft Mit seinen Forderungen zur landschaftsgerechten Ausgestaltung der Energiewende steht der Schwarzwaldverein nicht allein! 23_ Durch die Wälder Absurdistans Wo an den Straßen im Schwarzwald der Kahlschlag grassiert SERVICE 39_ Personalien 40_ Bücherschau EDITORIAL WANDERN JUGEND DIE JUGEND ERKUNDET NEUE WEGE Liebe Leserinnen und Leser, liebe Mitglieder des Schwarzwaldvereins, V ielleicht hat es Sie erstaunt, dass unsere Aufmachergeschichte von der Jugend handelt und der Jugendteil, der sonst immer im hinteren Bereich unserer Zeitschrift steht, nun mal ganz vorne ist. Statt Windkraftproblematik, Nationalparkdiskussion, Atdorf-Auseinandersetzungen. Das sind zwar alles Themen, die unseren Verein seit geraumer Zeit beschäftigen und auch noch gewiss viele weitere Jahre beschäftigen werden. Es sind vor allem auch Themen, die die Zukunft unserer Jugend betreffen und die deshalb aufgefordert wurde, sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen. Aber die Jugend hat für sich auch andere Themenschwerpunkte, und über diese soll hier vorrangig berichtet werden. G o Westweg! war in diesem Sommer ein Knüller in unserer Jugendarbeit. Matze Burger, Fachwart für Jugendwandern und Outdoor der Jugend im Schwarzwaldverein, hatte die Idee, junge Leute zu einer Westwegwanderung einzuladen. 13 Etappen waren vorgesehen für die rund 285 Kilometer von Pforzheim nach Basel. Soweit, so normal. Aber das Projekt lief doch ganz anders. Es wurde nicht im Jugendprogramm beworben oder mit Plakaten und Flyer, sondern durch Mund-zu-Mund-Propaganda und im Internet. Und eingeladen waren alle jungen Menschen, die einmal die Erfahrung mit dem Weg machen wollten, auf einer Etappe, auf mehreren oder auf dem ganzen Weg. Übernachtet wurde mit Isomatte und Schlafsack im Freien, in Schutzhütten, mal auch unter einem Garagendach. Was die Teilnehmer alles erlebten, können Sie auf den folgenden Seiten lesen. E in wichtiges Kommunikationsmittel war dabei das Internet. Auf einer Homepage und in Twitter konnte die ganze Welt verfolgen, wie es den jungen Leuten bei teilweise heftigem Sauwetter erging. Das Internet ist zu einem ganz wichtigen Kommunikationsmittel geworden. Das dürfte sich auch inzwischen im Schwarzwaldverein herumgesprochen haben. Unsere eigene Homepage www.schwarzwaldverein.de wurde gründlich modernisiert und bietet heute tagesaktuelle Mitteilungen aus dem Hauptverein. Dort findet man auch Links zu all den Ortsgruppen, die inzwischen auch im weltweiten Netz vertreten sind. Allerdings gibt es auch noch Ortsgruppen, deren E-MailAdressen noch nicht beim Hauptverein bekannt sind, wie in der jüngsten Hauptvorstandsitzung berichtet wurde. Wer als Vereinsfunktionär ständig auf dem neu- Karlheinz Scherfling esten Stand der Dinge sein möchte, sollte sich diesem modernen Kommunikationsmittel nicht verschließen. Im Übrigen bietet der Hauptverein auch Hilfestellungen an, wenn eine Ortsgruppe sich mit dem Einrichten und Pflegen einer eigenen Homepage schwer tut. D ie Jugend wird auch im kommenden Jahr verstärkt im Vordergrund stehen. Unser Vizepräsident Georg Keller hat bei der Sichtung unseres Archivs Unterlagen gefunden, nach denen im Jahr 1913 erste Überlegungen gemacht wurden, eine Jugendarbeit aufzubauen. Das heißt, die Jugend im Schwarzwaldverein besteht nächstes Jahr hundert Jahre. Das soll am 2. März mit einem Festakt in der Schwarzwaldhalle in Sulzburg gefeiert werden. Außerdem sind weitere Aktionen rund um das Jubiläum geplant. Z um Thema Jubiläum: Im Jahr darauf feiert der Gesamtverein ja sein 150-jähriges Bestehen. Der älteste deutsche Wanderverein wurde am 8. Juni 1864 in Freiburg gegründet. Am Pfingstsamstag, 7. Juni 2014, finden im Konzerthaus in Freiburg der Festakt zum 150-jährigen Bestehen und die Delegiertenversammlung statt. In der jüngsten Hauptvorstandsitzung wurde darauf hingewiesen, dass sich die Bezirke und Ortsgruppen schon frühzeitig mit dem Thema befassen sollen, da das Jubiläum nicht nur in Freiburg, sondern an verschiedenen Orten im gesamten Schwarzwald öffentlichkeitswirksam gefeiert werden soll. Eine steile Sache: Trekking im Hochschwarzwald Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe und viele Anregungen wünscht Ihnen Die Kuckucksuhr hängt bunt als skurriles Designerstück im Zimmer, aus der Musikbox tönt das Lied der Schwarzwaldmarie in Partyversion und passend zur Facebook-Statusmeldung: „Single, wird am Wochenende die entsprechende Tracht beim Festumzug getragen.“ Tradition und Brauchtum wird im Schwarzwald zunehmend modern interpretiert. Der Schwarzwald verjüngt sich und mit ihm die Wanderer, die auf den markierten Wegen des Schwarzwaldvereins unterwegs sind. Karlheinz Scherfling Titelbild: Wenn die grauen Nebel im November und Dezember die Täler wie mit Watte einpacken, hilft oft nur noch die Flucht auf die Berge, die dann häufig unter strahlend blauem Himmel aus dem trüben Grau emporragen. Die so genannte Inversionswetterlage bringt dazu auch noch häufig wärmere Temperaturen auf den Höhen als im Tal. Und je nach Standort gibt es perfekte Fernsicht. Unser Foto entstand auf dem Schauinsland mit Blick auf den Blauen. Foto: Karlheinz Scherfling 4 Den geografischen Höhepunkt vor Augen und einige hundert Höhenmeter in den Beinen Immer der roten Raute nach: Matze Burger auf dem Westweg Die Jugend im Schwarzwaldverein in Westweg-Manie Das Experiment GO WESTWEG! wurde zu einem tollen Erfolg Von Matze Burger Die Jugend im Schwarzwaldverein beobachtet seit längerem eine stetig wachsende Lust junger Erwachsener, den Schwarzwald auf seinen Fernwanderwegen zu entdecken. Damit die Unternehmung zum Abenteuer wird, bevorzugen die jungen Liebhaber der Natur das Trekking mit spartanischer Übernachtung in Schutzhütten abseits der Zivilisation. 4/2012 Mit dem Projekt: GO WESTWEG! ist die Jugend im Schwarzwaldverein diesem gestiegenen Interesse verantwortungsbewusst nachgekommen. Vom 10. bis 22. September 2012 führte Matze Burger, Ideengeber des Projekts und ehrenamtlicher Fachwart für Jugendwandern und Outdoor im Jugendverband des Schwarzwaldvereins, eine Trekkingtour auf dem rund 285 Kilometer langen Westweg von Pforzheim nach Basel. Die Teilnahme an der mehrtägigen Fernwanderung mit Rucksack, Schlafsack und Isomatte konnte als Einzelperson oder Kleingruppe etappenweise und ohne Anmeldung gestaltet werden. Über die Internetplattform des Projekts berichtete die Trekkinggruppe unter anderem über ihren aktuellen Aufenthalt und ihre Erlebnisse auf dem ältesten Deutschen Fernwanderweg. Matze Burger berichtet nachfolgend von den Höhepunkten dieser Veranstaltung. Zeit für Entschleunigung für 26 Teilnehmende „Meine Uhr habe ich zu Hause gelassen“. Teilnehmerin Teresa Glittenberg, ehrenamt5 JUGEND WANDERN WANDERN JUGEND Mit großem Gepäck unterwegs: Beim Abstieg vom Feldberg weiß man, das Schwerste des Tages hat man hinter sich. liche Jugendleiterin im Jugendverband des Schwarzwaldvereins, teilt dies der Trekkinggruppe kurz vor Erreichen der Schwanner Warte bei Straubenhardt mit. Rund 16 Kilometer zuvor war sie in Pforzheim gemeinsam mit vier Mitstreiterinnen und Matze Burger durch die Goldene Pforte auf den Westweg getreten. Glittenbergs Zug hatte Verspätung, und sie musste gehetzt vom Pforzheimer Hauptbahnhof in ein Taxi steigen, um den Projektstart am Kupferhammer nicht zu verpassen. In den darauffolgenden zwölf Tagen bestimmt nicht die Armbanduhr ihren Tagesrhythmus, sondern das Bedürfnis, Stille zu hören, in Gedanken bei sich zu sein, Natur und Abenteuer zu erleben sowie die Begegnung mit Gleichgesinnten. Dieser Anspruch verbindet die angehende Masterstudentin über 13 Etappen lang mit Sophia, Daniel und Matze, sowie 22 weiteren Stressvermeidern, die von Pforzheim bis nach Basel tageweise die Stammgruppe begleiten. Der 20-jährige Lorenz aus Frankfurt zum Beispiel, der am Abend des neunten Tourentages zur neunköpfigen Wandergruppe als jüngster Teilnehmer hinzu stößt. Dem Studenten der Wirtschaftswissenschaften ist der Schwarzwald bislang nicht vertraut. Über eine Ausschreibung des Studentenwerks Freiburg ist er auf GO WESTWEG! aufmerksam geworden. Als engagierter Pfadfinder und mit Hilfe der Informationen aus dem Onlineauftritt des Projekts, bereitet ihm das Finden der Trekkinggruppe keine Schwierigkeiten. Als Lorenz am späten Dienstagvormittag mit einem beschleunigten ICE seine rund 300 Kilometer lange und knapp vier Stunden andauernde Reise von der Mainmetropole bis zur Fürsatzhöhe bei Breitnau antritt, entschleunigt derweil die Gruppe, der er bis nach Basel angehören wird, durch einen Mittagsschlaf in der Sonne am Doldenbühl. Noch am Abend nach seiner Ankunft wird 6 Einige Meter Westweg per Seilbahn – ein kurzer Traum für die Füße Fototermin: Vor dem Kleinen Wiesental ist das Gruppenbild ein Muss. Lorenz, der sein Studium mit Stadtführun- Basel souverän durchhält, findet hierfür eine gen in Frankfurt finanziert, im Berghäusle, treffende Formulierung, wonach jeder nicht dem Wanderheim der Ortsgruppe Freiburg, nur seinen Rucksack, sondern auch sein in Schwarzwälder Traditionen eingeführt. gedankliches Päckchen auf dem Westweg Er erfährt unter anderem, weshalb es sich trägt. In geistiger Arbeit werden Lebensentempfiehlt, beim Wirt anstelle einer Pfannku- würfe überprüft, neue Lebensabschnitte vorchen- lieber eine Flädlesuppe zu bestellen bereitet, Schicksalsschläge verarbeitet oder und weshalb man sich nicht als Partner für einfach nur Themen für die anschließende Klatschrituale unter Zimmerleuten zur Verfü- Bachelorarbeit gesucht. Der Platz für solche Gedanken wird nicht gung stellen sollte. Für die junggebliebene Erna, die mit ihren dadurch eingeschränkt, dass die erfolgreiche 53 Jahren als älteste Teilnehmerin über fünf Umsetzung des Projekts: GO WESTWEG! Etappen mit dabei ist und zum ersten Mal von den Teilnehmenden eine durchschnittliin ihrem Leben mit Schlafsack und Isomatte che Tagesleistung von 25 Kilometern zu Fuß, wandert, wird die Rückkehr zur Langsamkeit mit Gepäck und Übernachtung in Schutzhütdurch die Trekkingtour zur mentalen und ten verlangt. Im Gegenteil, das Westwegkolpsychischen Ressourcenbildung. Ebenso wie lektiv nimmt oft die Gelegenheit wahr, sich ihre jungen MitstreiterInnen nimmt sie wahr, an Aussichten, Naturschönheiten, alten und wie sich beim Gehen in der Waldeinsamkeit neuen Geschichten und Begegnungen zu eroder an magischen Orten, wie beispielswei- freuen. se am Blindensee zwischen Hausach und Schönwald, die Gedanken an die kör„Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein.“ perliche Anstrengung auflösen und sich mentale Begegnungen auf dem Westweg. Freiräume bilden. Im Anschluss an die Tour verrät Ohne jeden Zweifel, Jürgen hat die Welt Erna ihrem Sohn Matze Burger, dass die Beobachtung des Sonnenaufgangs aus dem gesehen. Die junge Westweggruppe, die dem Schlafsack heraus vor der Hasemann-Hütte laufstarken Rentner zwischen Pforzheim und auf dem Farrenkopf zu ihren magischsten Titisee immer wieder begegnet, zeigt sich beMomenten auf der Tour zählt. Gerne erin- eindruckt von den Erzählungen über seine nert sie sich daran, wie die Sonne langsam Erlebnisse auf zahlreichen Fernreisen. Mit emporstieg und versuchte, das weiße Nebel- Diavorträgen begeistert der Anfang 70-jährimeer zu durchfluten, welches Hausach und ge aus Recklinghausen auch vor heimischem Publikum. Dem Senioren im Unruhestand das mittlere Kinzigtal umhüllte. Nicht wenige haben ihre Teilnahme an zuzuhören, bereitet große Freude, wenn er der Fernwanderung bewusst gewählt, um beispielsweise von seinen Erfahrungen mit Gelegenheit zu finden, sich Gedanken zu Wasser lassenden Kamelen berichtet, was in machen, zu reflektieren und neue Ideen zu Verbindung mit dem trockenen Wüstenboentwickeln. Daniel, der am Mummelsee zu- den den Komfort des Nachtlagers maßgebnächst in Folge einer Entzündung der Achil- lich beeinflussen kann. Jürgen ist unterwegs lessehne ans Aufhören denkt, dann aber bis auf dem Europäischen Fernwanderweg (E 1), 4/2012 der innerhalb Deutschlands von Flensburg nach Konstanz verläuft. Ab Pforzheim wird das Andreaskreuz, die Wegemarkierung des E 1, durch die rote Raute des Westweges ersetzt. Am Günterfelsen, den mächtigen Granitblöcken kurz nach der Bregquelle auf der achten Etappe, möchte Matze von Jürgen wissen, welche Landschaft ihm bei seiner Durchquerung Deutschlands bislang am besten gefallen hat. Ohne zu zögern unterstreicht er mit Beispielen seine Begeisterung für die zurückliegenden 160 Wanderkilometer. Der Blick vom oberen Latschigfelsen ins Murgtal oder die Fernsichten vom Panoramaweg zwischen Ruhestein und Röschenschanze haben es ihm angetan. Überdies führt Jürgen die Einmaligkeit des Hochmoorgebiets auf dem Kaltenbronn mit den Moorseen Hohlohsee, Wildsee und Hornsee auf. Alex aus der Nähe von Stuttgart ist ebenso Sympathisant des Westweges, vielleicht sogar der Größte, den es gibt. Der 41-jährige, den die Jugend im Schwarzwaldverein kurz vor dem Aufstieg zu den Huberfelsen, die sich wie eine Festung zwischen dem Elz- und Gutachtal formieren, kennenlernt, berichtet, dass er seit 1998 den Westweg insgesamt 21 Mal gegangen ist. Im Interview mit Matze erklärt er, dass er im Berufsleben gerne Mehrarbeit leistet. Denn jede Überstunde bedeutet für Alex eine Stunde auf dem Westweg. Der Mann, der ein Leben mit Mobilfunk und Internet ablehnt, lässt sich bei seiner Tour gerne treiben und plant seine Tageskilometer nicht im Voraus. Wie die GO WESTWEG!-Gruppe verbringt er die Nächte im Wald in Schutzhütten und das am liebsten alleine. Gefragt nach den Gründen für seine nahezu unbändige Leidenschaft für den Westweg begegnet Alex seinem Gesprächspartner: „Schau um Dich!“ Eine achtköpfige Männergruppe ist zur selben Zeit auf dem Westweg unterwegs. Vor einem Jahr sind die Ludwigsburger den 4/2012 westlichsten der insgesamt drei Höhenwege des Schwarzwaldes von Hausach bis Basel gegangen. Nun gilt es, das Tourenbuch mit Eindrücken von der Enz bis zur Kinzig zu füllen. Die konditionsstarken Männer mittleren Alters, die ihre Tour mit dem Schwarzwald Tourismus planen, haben an den immer wiederkehrenden Zusammenkünften mit der jungen Trekkinggruppe Spaß. Bezüglich des ungleichgewichtigen Komfortverhältnisses in Sachen Rucksackgröße, dem morgendlichen Zugang zu sanitären Vorrichtungen und dem Anteil weiblicher Mitwanderer kommt es von Pforzheim bis Hausach täglich zwischen Alt und Jung zu herzlichen Neckereien und Scherzen. Die gemeinsame Einkehr in der Hohenlochenhütte, die sich am späten Morgen der 6. Etappe im trüben Nebellicht auf seinem Felsfundament präsentiert, bereitet den beiden Gruppen eine stimmungsvolle Abschlussfeier. Die romantisch gelegene Hohenlochenhütte wird an diesem Tag von einer Delegation der Familiengruppe des Schwarzwaldvereins Wolfach äußerst gastfreundlich bewirtet. Während sich draußen die Kinder für das ungemütliche Wetter begeistern, überraschen die jungen Eltern ihre Gäste mit Kuchenleckereien und einer geheizten Stube. Eine weitere Überraschung erfahren die ProjektteilnehmerInnen, deren Begeisterung für den Qualitätsweg von Etappe zur Etappe zunimmt, durch Menschen, die online die Trekkingruppe verfolgen. Auf der sogenannten Königsetappe von der Fürsatzhöhe zum Notschrei serviert Johannes am Feldsee unerwartet der Gruppe der Gipfelstürmer, die sich an diesem Tag aus zwölf Leuten zusammensetzt, Laugengebäck und Landjäger. Die MitarbeiterInnen des Hauses der Natur am Feldberg sind ebenfalls informiert und warten bereits auf die Ankunft der Fernwanderer am Tor zum Höchsten, um den Durstigen freien Zugang zum Trinkwasser zu gewähren. Nadja Klett, Bockhornzeltlager-Leiterin im Jugendverband des Schwarzwaldvereins, sorgt gemeinsam mit ihrem Mann Daniel und ihren beiden Töchtern am Abend der ersten Etappe mit einem herzhaftem Wurstvesper dafür, dass der Wärmehaushalt im Körper der TeilnehmerInnen in der ersten Nacht draußen stabil bleibt. Der Kontakt zu Eugen aus Forbach ist gleichfalls erzählenswert. Zum Zeitpunkt, als die fünf Mitwanderinnen um Matze vom Hohloh den steilen Steig über Serpentinen hinab im Heuhüttental ankommen, ist der rüstige Rentner gerade dabei zu überprüfen, ob der gegenwärtige Starkregen seinem abgedeckten Holz nicht doch zusetzt. Es ist bereits Abend und durch den mit dunklen Wolken verhangenen Himmel dämmrig. Das völlig durchnässte Westwegkollektiv, das am Ende des Tages und nach bereits 25 gelaufenen Kilometern eigentlich noch die knapp fünf Kilometer und rund 500 Höhenmeter entfernte Wegscheidhütte erreichen möchte, entscheidet sich, Eugen um Rat zu fragen. Eugen weiß, dass eine der Heuhütten, die in dem engen und steilen Tal einst zur Großviehhaltung nach alpinem Vorbild angelegt wurden, nicht als Übernachtungsalternative herhalten kann. Neben seiner undichten Holzgarage, in der er uns Unterschlupf gewähren ließe, hält er das Vordach des Clubhauses des Gausbacher Turn- und Sportvereins für eine wenigstens trockene Notlösung. Kurzerhand nimmt Eugen, mit dem erhofften 7 JUGEND WANDERN WANDERN JUGEND und dankenswerten Ergebnis, persönlichen Kontakt zum Clubhausbetreiber auf, nachdem er der Gruppe von seinen Erlebnissen vom Wandern mit Gepäck und bei Regen berichtet: In seinen jungen Jahren, ohne Isomatte und Schlafsack, nur mit Baumwollzelt und Baumwolldecke und Kartoffelsuppe über dem offenen Feuer, die von Maikäfern, welche von den Ästen über der Kochstelle herabfielen, vor dem Verzehr befreit werden musste. Die Begegnungen und Gespräche mit Mitwanderern auf dem Westweg nimmt letztlich eine eigene Dynamik an, die sich aus dem Bedürfnis heraus entwickelt, Geselligkeit zu erfahren und die Möglichkeit bietet, sich und seine Gedanken vertrauensvoll mitzuteilen. Ein weiteres und viel schlichteres Bedürfnis war für die Projektgruppe GO WESTWEG! Hunger und Durst zu stillen, sich waschen zu können, dass die Füße einen bis zum Ziel tragen und der Wunsch, die Nächte im Trockenen und möglichst warm zu verbringen. Grenzen erkunden – Abenteuer erleben Der Wald ist immer für eine Überraschung gut, insbesondere in Bezug auf den Zustand der Schutzhütten und Unterstände, die er umgibt. Bereits am Abend der ersten Etappe müssen die GO WESTWEG!-TeilnehmerInnen improvisieren, denn es stellt sich heraus, dass die angesteuerte Hütte, die einen geschützten Schlafplatz bieten soll, verschlossen ist. Kurz hinter dem Wasserturm bei Dobel auf dem Weg zum Weithäusleplatz findet die Gruppe jedoch mit der Stierhütte, die wenige 100 Meter parallel zum Westweg liegt, eine zweckmäßige Bleibe. Dass der Abenteuerfaktor, verbunden mit der Ungewissheit über den täglich zu erwartenden Übernachtungsplatz überraschend steigt, nimmt die Gruppe gerne in Kauf. In Unterstmatt am Abend der 3. Etappe, nach dem Abstieg vom Hochkopf, einer der ursprünglichsten Grindengipfel des Nordschwarzwaldes, teilt uns Günter, der Wirt „Zur Grossen Tanne“ mit, dass alle Schutzhütten im nahen Umkreis seinem Kenntnisstand nach verfallen sind. Der freundliche Gastgeber, der dem Westwegkollektiv sein Zimmer offensiv zugänglich machen könnte, es aber nicht tut, rät zu einem Unterstand direkt an der Straße, den die Gruppe nach einem geselligen Abend in Günters Gaststube bezieht. Im Zusammenhang mit der zweiten Notlösung, die Isomatte und den Schlafsack regen- und kältegeschützt außerhalb des Waldes auf Asphalt auszubreiten, ist Familie Winterhalter vom traditionsreichen Höhengasthaus Kalte Herberge der Gruppe eine hilfreiche Unterstützung. Nach dem Verzehr eines leckeren Kuchens in der sonnigen Gartenwirtschaft dort können die acht Fernwanderer, die am Ende der 8. Etappe gemeinsam unterwegs sind, in der abgeschirmten Garageneinfahrt des Gästehauses ihr Lager für eine Nacht einrichten. Die wärmste Nacht verbrachten die jungen Leute in der Kreuzsattelhütte, rund drei Kilometer nach dem Harkhof, der für seine Schwarzwälder Spezialitäten aus Eigenproduktion, seine einmalige Lage sowie der Herzlichkeit von Wirtin Marianne unter Westwegwanderern in aller Munde ist. Schwarzwaldvereinsmitglied Hans von der Ortsgruppe Oberwolfach, Vater von Sophia und Johanna, die der GO WESTWEG!-Gruppe seit Pforzheim angehören, ermöglicht, dass die geschlossene Kreuzsattelhütte geöffnet wird. In den Monaten von Mai bis Ende Oktober empfängt ein wechselnder Hüttendienst an allen Sonn- und Feiertagen Wanderer, Mountainbiker und Sonntagsausflügler. Als Töchter und Vater am Freitagabend der 6. Etappe zusammentreffen, ist der Ofen in der gemütlichen Stube bereits angeheizt. Der erste Brunnen in unmittelbarer Nähe zum Schlafplatz wird genutzt, um sich nach fünf Tagen zum ersten Mal zu waschen. In Erinnerung an den Starkregen im Heuhüttental kann der feuchte Rucksackinhalt über dem Ofen getrocknet werden und zu allem unerwarteten Glück wird die Gruppe am nächsten Morgen mit einem Frühstück von Hans und seiner Frau Maria gestärkt auf die 7. Etappe verabschiedet. Am frühen Morgen der 11. Etappe kann Lorenz, der ganz außen im Eingangsbereich der Schweinbühl-Hütte am Stübenwasen liegt, seinen Schlafsack von Frost befreien. In der zurückliegenden Nacht herrschten am Feldberg Minusgrade und einigen der insgesamt zwölf TeilnehmerInnen, die an diesem Donnerstag aus ihren Schlafsäcken kriechen, hat die kühle Nacht zugesetzt. Der herzhafte Eintopf, der am Vorabend von den Neuankömmlingen Regina und Steffi in Eimern mitgebracht und auf dem Gaskocher etap- Fragen zum Projekt GO WESTWEG! gestellt von Stephan Seyl Den Westweg an 13 Tagen zu wandern, mit schwerem Gepäck und Übernachtung in Schutzhütten, ist ein ehrgeiziger Plan. Hattest Du unterwegs je die Befürchtung, es könne schiefgehen? Matze: Ich muss zugeben, dass es gerade in der Anfangszeit Momente gab, die mich in Bezug auf die erfolgreiche Umsetzung des Projekts GO WESTWEG! beunruhigt haben. Zum Beispiel, als wir die Vorgaben meines entwickelten Etappenfahrplans, der ja online publiziert wurde, nicht einhalten konnten und bereits nach der zweiten Etappe das Tagesziel nicht erreichten. Dann, am Tag darauf, wir hatten den zeitlichen Verzug wieder aufgeholt, die nächste Überraschung. Ein Kenner der Region teilte uns mit, dass es die Schutzhütte, die ich vorgesehen hatte, nicht mehr gibt. So mussten wir die zweite 8 Nacht innerhalb von drei Tagen auf Asphalt verbringen. Ich dachte mir, das fängt ja gut an. Doch die Mädels, am Anfang waren es ja sechs junge Frauen und ich, haben meinen Missmut immer wieder aufgefangen. Letztlich haben wir ja im weiteren Verlauf der Tour mehrheitlich unglaublich idyllisch gelegene Waldhütten zum Schlafen gefunden. Wie bist du mit der Teilnehmerzahl und der öffentlichen Resonanz zufrieden? Matze: Insgesamt haben 26 junge und junggebliebene Erwachsene, mit Alter zwischen 20 und 53 Jahren, am Projekt teilgenommen. Überdies haben uns rund zehn Leute besucht, die am Weg auf uns gewartet, uns mit Vesperverpflegung versorgt oder am letzten Abend mit uns gemeinsam das nahe Ende gefeiert haben. Im Durchschnitt waren täglich sechs MitstreiterInnen mit mir unterwegs, den Höhepunkt in der Teilnehmerzahl erreichten wir auf dem Höhepunkt des Westweges. Auf dem Feldberggipfel waren wir insgesamt zwölf Personen. Vor dem Hintergrund der räumlichen Kapazitäten, die die Schutzhütten boten, bin froh, dass es nicht mehr waren. Ich bin mit der öffentlichen Auseinandersetzung vor und während dem Projekt sehr zufrieden. Ich habe bewusst auf Flyer und Plakate verzichtet. Die Veranstaltung taucht ja auch nicht im Jugendprogramm 2012 auf. Durch persönliche Ansprache konnte ich Werbemultiplikatoren für die Veranstaltung begeistern, zum Beispiel die Badische Zeitung oder das Studentenwerk. Schließlich wurde auch innerhalb des Jugendverbands des Schwarzwaldvereins gerade während der Projektumsetzung eifrig über Facebook interagiert. Die Twittermeldungen von GO WESTWEG! wurde von Tourismusverbänden und zuletzt von der Stadt Basel verfolgt. Und die Internetseite www.go-westweg.de wurde 3 000 Mal angeklickt. 4/2012 penweise erhitzt wird, verhindert die nächtliche Kälteeinwirkung auf den Körper nicht. Nur das enge Zusammenliegen ermöglicht, dass wenigstens in Abschnitten geschlafen werden kann. Wenige Stunden später hat die Gruppe den schönsten Panoramaberg des Schwarzwaldes bestiegen. In kurzen Hosen mit dem Blick durch die Sonnenbrille auf die Alpen liegt die Westweggruppe im aufgewärmten Gras vor dem Gipfelkreuz auf dem Belchen. Im Anschluss, nach dem kräftezehrenden Aufstieg und einer verdienten Einkehr im Belchenhaus steigt die Gruppe um Matze mit dem vielleicht schönsten Talblick auf dem Westweg Richtung Haldenhof ab. Das gleißende Licht sorgt für eine farbenfrohe Stimmung und lässt die Landschaft modellhaft wirken. Spätestens in diesem Moment sind die Strapazen der vergangenen Nacht wieder vergessen. Ähnlich verhält es sich im Umgang mit dem unterschiedlichen Zustand der Füße. Fast niemand, der mit der Stammgruppe mehrere Tage unterwegs ist, bleibt verschont. Zwar fallen die Blessuren an den Füßen innerhalb der Fernwandergruppe unterschiedlich stark aus, die Behandlungsstrategie ist jedoch die Gleiche: Abends und morgens Wundheilung, dazwischen den Gedanken an die Schmerzen physisch und psychisch weglaufen. Den Abschluss finden und gestalten Auf der letzten, der 13. Etappe von Kandern nach Basel, ist der Anteil des Hartbelags merklich hoch. Mit immer wiederkehrender Aus- Was würdest du beim nächsten Mal anders machen? Matze: Beim nächsten Mal, und es wird ein nächstes Mal geben, werde ich unter anderem im Team ein solches Vorhaben aufziehen. Mit meinem Alleingang habe ich eigentlich der Philosophie aus unserem Jugendverband widersprochen, wonach Veranstaltungen abhängig von der zu erwartenden Teilnehmerzahl in einem Team zu planen und auszuführen sind. Was wäre z. B. gewesen, wenn ich mir beim Ausstieg aus dem Zug am Pforzheimer Bahnhof den Fuß umgeknickt hätte. Einen personellen Ersatz hätte es nicht gegeben. Meine KollegenInnen aus dem Vorstand ließen mich nur deshalb widerwillig solo ziehen, da eigentlich niemand wusste, was ab Montag, 10. September, für zwölf Tage eigentlich passiert. Ich wusste es ja selbst nicht einmal. Was ist für dich das Besondere am Westweg? Matze: Johannes Schweikle schreibt in seinem Buch „Westwegs“, dass der Schwarzwald das Zentralmassiv deutschen Gefühls sei. Ich bin stolz, diesen Sehnsuchtsort meine Heimat nennen zu dürfen. Der Westweg ist für mich die Hand, die durch diese einmalige Landschaft mit all ihren Facetten führt. 4/2012 sicht auf das Ziel nimmt das Gehen auf Asphalt deutlich zu. Gekonnt verabschiedet sich der Westweg nach Kandern vom Schwarzwald. Die GO WESTWEG!-Gruppe, die am Ende mit zehn TeilnehmerInnen in Basel am Badischen Bahnhof ankommt, schenkt den noch wenigen Höhepunkten auf dem Weg, wie zum Beispiel der Wolfsschlucht oder der Burgruine Rötteln kaum Aufmerksamkeit. Die Stimmung wird in der ersten Tageshälfte durch den langanhaltenden Starkregen getrübt, der erst auf der Tüllinger Höhe zum Stillstand kommt. Im Tal angekommen, scheint der Wiesedamm nicht enden zu wollen, bevor das Westwegkollektiv die Nähe zum endgültigen Etappenende in der Schwarzwaldallee wahrnimmt. Jeder Schritt lässt nun die Ungeduld in Begeisterung übergehen. Die Stammgruppe mit Teresa, Sophia, Daniel und Matze lässt sich nach rund 285 gewanderten Kilometern den Sprint mit Gepäck auf den letzten 50 Metern nicht nehmen, um sich im Anschluss daran am Hinweisschild des Schwarzwaldvereins an der Bahnhofsfassade von ihren MitstreiterInnen feiern zu lassen. Am Abend zuvor feierte die Projektgruppe in der Langenebene Hütte, 2,5 Kilometer vor Kandern, ein großes Abschlussfest. Viele Freunde und Bekannte, die das Trekkingprojekt zu Hause am Bildschirm verfolgten, Glaubst du, dass Trekking im Schwarzwald eine Chance ist, junge Leute für das Wandern zu begeistern? Matze: Wenn ich das durchschnittliche Alter der GO WESTWEG-TeilnehmerInnen mit 25 Jahren anschaue, bin ich mehr denn je davon überzeugt, dass junge Leute nach den Jahren des Heranwachsens Lust darauf haben, gemeinsam mit Gleichgesinnten Abenteuer in und mit der Natur zu erleben. Wie viele AbiturientInnen ziehen vor dem Studium mit ihrem Trekkingrucksack los – in die Staaten, nach Neuseeland oder Kanada? Trekking in seiner vielfältigen Ausgestaltung war und ist en vogue. Was sich in den letzten Jahren verändert hat ist, dass es zunehmend schick wird, auf Trekking-Tour in der eigenen Heimat unterwegs zu sein. Man nimmt verstärkt die Möglichkeit und den Wert des Abenteuers vor der Haustür wahr. Wir von der Jugend im Schwarzwaldverein haben diese Entwicklung, die im Zusammenhang mit dem Leitsatz „Heimat neu kennenlernen und interpretieren!“ steht, erkannt. Das Ergebnis von GO WESTWEG zeigt, wie wir auf diese Bewegung erfolgreich reagieren. Welches Trekking-Projekt im Schwarzwald nimmst du nächstes Jahr in Angriff? sind gekommen, um das absehbare Ende und somit die erfolgreiche Umsetzung dieses ehrgeizigen Unternehmens zu feiern. Auf dem Bahnhofsvorplatz in Basel löst sich die GO WESTWEG!-Gruppe schließlich wehmütig auf. Alle 26 TeilnehmerInnen blicken am Ende auf ein besonderes Ereignis mit außergewöhnlichen Momenten zurück, die durch die gemeinsame Bewältigung dieser Herausforderungen mit dem Ausfall von Gewohnheiten hin zur Grenzerfahrung die Ebene des individuellen Wohlbefindens und somit die Persönlichkeit positiv erweitern und beeinflussen kann. Das Wertvollste jedoch ist, neue Freunde gefunden zu haben. Wie lange die gedankliche Unruhe und die Getriebenheit um die Erfahrungen und Erlebnisse auf dem Westweg noch in den Köpfen der Teilnehmenden anhalten wird, bleibt offen. Zum jetzigen Zeitpunkt, eine Woche nach Projektabschluss so mutmaßt der Autor, sind alle, die dabei waren, noch immer GO WESTWEG!-verträumt. Matze: Zunächst einmal generiert das Projekt GO WESTWEG! im Nachtrag sehr viel Arbeit. Bei der Tour auf dem Westweg habe ich über 20 Schutzhütten und Unterstände schriftlich und ausführlich erfasst. Die Erhebung dient dem Arbeitskreis des Westwegfonds als weitere Grundlage die Idee, Schlafsackhütten am Westweg zu installieren, weiter zu verfolgen. Überdies haben meine Jugendleiterkollegin Teresa Glittenberg, die die Westweg-Manie ebenso wie mich erfasst hat, und ich die Vision, dass der Jugendverband des Schwarzwaldvereins eine solche Schlafsackhütte als wegweisendes Modellprojekt einrichten und betreuen könnte. Darüber hinaus habe ich Anfragen erhalten, mich auch im Auftrag des Erwachsenenverbands für die Thematik Westweg zu engagieren. Die Internetseite www.go-westweg.de soll in eine Informationsplattform für das verantwortungsbewusste Westweg-Trekking mit Gepäck münden. Aber um auf die eigentliche Frage zu antworten, Teresa und ich wollen mit Gleichgesinnten, Interessierten und vor allen Dingen mit allen, die bei GO WESTWEG! mit dabei waren, auf den Querweg Freiburg–Bodensee. 9 JUGEND WANDERN WANDERN JUGEND Bockhorn Zeltlager am Kandel Reif für die Insel Warum es einen jedes Jahr wieder in das gleiche Zeltlager zieht Nordseefreizeit der Jugend im Schwarzwaldverein Hallo! Ich heiße Johanna und möchte Euch einen Einblick in das Leben im Zeltlager Bockhorn geben! Viele Leute fragen sich wahrscheinlich, warum man jedes Jahr wieder in das gleiche Zeltlager kommt. Ich kann diese Frage beantworten: Weil es einfach das Bockhorn ist! Ich komme nun schon zum 5. Mal in das Zeltlager-Bockhorn. Es gefällt mir einfach saugut. Von Anfang an wird man von den Teilis, die schon länger in dem Lager sind, und den Betreuern freundlich begrüßt, und neue Freunde findet man dort oben zu hundert Prozent! Es ist durchgehend eine völlig entspannte Atmosphäre. Der Tag beginnt meistens damit, dass Horst (unser Lagerleiter) ein lautes GUTEEEEEN MORGEEEN über den ganzen Platz schreit. Spätestens dann sind alle wach, wenn das Zelt B1 (Bubenzelt 1) uns davor nicht schon alle geweckt hat. Nach dem Frühstück gibt es meist ein Morgenprogramm. Eine kurze Mittagspause gibt es immer nach dem Mittagsessen. Das Zelt, welches Spüldienst hat, erledigt das in dieser Zeit. Das heißt, sie spülen alles an Geschirr und Besteck… Die anderen haben Zeit, ein kleines Schläfchen zu machen, Karten zu spielen oder einfach nur zu chillen. Außerdem bauen manche Jungs im Wald Hütten oder Staudämme und wir Mädchen knüpfen Freundschaftsbändchen. Diese kann man dann den Freunden, die man kennen gelernt hat, schenken und sich das ganze Jahr, wenn man darauf schaut, an die tolle Zeit erinnern. Was auch noch auf jeden Fall zu erwähnen ist, ist das saugute Essen! Mein persönlicher Favorit waren eindeutig die Suppen und das Galadinner. Einmal in der Woche wandern wir ins Schwimmbad nach St. Peter. Dort muss wahrscheinlich danach immer das Wasser gewechselt werden, weil wir so dreckig sind, aber es macht immer großen Spaß. Zwei Stunden tollen Betreuer und Teilis miteinander herum. Danach decken sich sowohl Teilis als auch die Betreuer mit reichlich Süßigkeiten in einem kleinen Laden in St. Peter ein, der durch uns bestimmt die Hälfte seines Jahreseinkommens macht. Dann werden wir mit ein paar Autos wieder zum Zeltplatz gefahren. Wenn es abends mal kein Programm im großen Zelt gibt, dann sitzen wir um das Lagerfeuer herum und singen Lieder aus unserem Liederbuch oder machen einen Lichterlauf im Wald. Das ist immer sehr schön und gemütlich! Donnerstag ist einer meiner Lieblingstage! Abends findet die Disco statt. Die Zelte mit den Ältesten, also M3 (Mädchenzelt 3) und B3 (Bubenzelt 3) bereiten sie vor. Zuerst wird ein Motto überlegt. Passend dazu wird das Discozelt dekoriert und wir basteln so viel wie möglich selber. Außerdem sprechen wir mit unserem DJ die Musik ab. Die, die nicht so gerne tanzen, sitzen um das Lagerfeuer herum. Aber nicht lange, weil die anderen Teilis dann kommen und sie auffordern zu tanzen. Am letzten Morgen des Lagers singen wir beim Frühstück unsere Lagerfeuerlieder und dann fangen schon viele an zu weinen, weil sie am Bockhorn bleiben wollen, aber umso schöner ist es dann, alle ein Jahr später wieder zu sehen ! Johanna Lauppe Weitere Informationen zum Zeltlager am Bockhorn der Jugend im Schwarzwaldverein finden sich unter www.zeltlager-bockhorn.de. Sonnige Tage auf Borkum 100 Jahre Jugend im Schwarzwaldverein Die Jugend im Schwarzwaldverein wird nächstes Jahr 100 Jahre alt. Lange war unbekannt, wann der Jugendverband gegründet wurde. Doch im Zuge der Archivierungsarbeiten in der Hauptgeschäftsstelle von Vizepräsident Georg Keller kam ein Schriftstücke von 1913 zu Tage, welches sich mit der „Weckung des Interesses der Jugend für den Schwarzwaldverein“ beschäftigt. Nach weiteren Recherchen wurde das Jahr 1913 von dem Präsidium des Schwarzwaldvereins als Gründungsjahr beschlossen. Neben einem Festakt sind weitere Aktionen um das 100-jährige Bestehen nächstes Jahr geplant. Im ersten Heft 2013 wird mehr über das Jubiläum berichtet. Zeltlager Termine 2013 Festakt Kinder- und Jugendzeltlager: 60 TeilnehmerInnen zwischen 10 – 15 Jahre Jugendzeltlager Bockhorn 15+: 32 TeilnehmerInnen zwischen 15 – 17 Jahre 100 Jahre Jugend im Schwarzwaldverein Lager 1 (Leitung Horst Lampart): 28.07. – 10.08.2013 Bockhorn 15+ (Leitung Damian Kunkis): 12. – 16.08.2013 Lager 2 (Leitung Nadja Klett): 18.08. – 31.08.2013 Am 2. März 2013 wird das Jubiläum in der Schwarzwaldhalle in Sulzburg gefeiert. Weitere Infos dazu in der Jugendgeschäftsstelle in Freiburg. Die Anmeldung für die Kinder- und Jugendzeltlager läuft ab dem 01.12.2012 um 18 Uhr über die Homepage. 10 Info Am Sonntag, 19. Juli, am heißesten Tag im Jahr 2012, begann die Jugendfreizeit des Schwarzwaldvereins auf der Nordseeinsel Borkum. Nach der langen Bahnfahrt fanden wir auch auf Borkum in der ersten Nacht keine Abkühlung. Bei einer frischen Brise erfuhren wir am nächsten Tag bei der obligatorischen Wattwande- rung Abkühlung. Zwei Stunden im Watt bei Wattwürmern, Herzmuscheln, Krebsen und Schlick bis zum Knie erlebten wir die Nordsee hautnah. Die nächsten Tage verbrachten wir am Strand und in den Dünen. Am Nordstrand waren Volleyball und Fußball angesagt. Nur die Dunkelheit und aufkommender Regen trieben uns zurück zur Unterkunft. Höhepunkt der Freizeit war der Kletterpark. Ausgerüstet mit Klettergurten und Helmen schafften alle Teilnehmer die beiden Ebenen und auch den separaten schwierigen Teil. Zur Mitte der Woche war natürlich auch ein Tag zum Faulenzen, Lesen und Stadtbummel angesagt. Der letzte Tag stand im Zeichen des Einpackens und Aufräumens. Auch die Zimmer mussten aufgeräumt werden, das war auch nötig! Der Abend war am Hauptstrand mit Live-Musik, Lasershow und Feuerwerk fest eingeplant. Nur das Wetter machte an diesem Abend nicht mit, Gewitter und starker Regen zwangen uns zu einem Spieleabend. Das Feuerwerk sahen wir nur aus der Ferne. Die Rückreise begann um 6 Uhr. Mit der Inselbahn und dem Katamaran kamen wir pünktlich an dem Emdener Außenhafen an. Leider wurden wir vom Bus vergessen, somit war eine Taxifahrt angesagt. Den Zug nach Freiburg erreichten wir aber noch in letzter Minute. Damit ging die 10. und letzte Nordseefreizeit der Jugend im Schwarzwaldverein unter der Leitung von Dietmar Hartmann in die Geschichte ein. Linda und Dietmar Die Jugend im neuen Style Der bunte Gestaltungsleitfaden sowie die neue Homepage der Jugend im Schwarzwaldverein Der Hauptverein hat in DER SCHWARZWALD II/2011 seinen neuen Gestaltungsleitfaden vorgestellt, mit den Worten dass „eine Organisation wie der Schwarzwaldverein gut beraten ist, mit einheitlichen, in sich konsistentem Erscheinungsbild an die Öffentlichkeit zu gehen“. Die Jugend hat sich diesen Gestaltungsleitfaden als Grundlage genommen und ein bisschen Farbe und Flexibilität dazugemischt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Dem Jugendverband war es wichtig, im Erscheinungsbild auf Kinder und Jugendliche sowie verschiedene Outdooraktivitäten einzugehen. Das spiegelt sich in der bunten Farbleiste sowie in den verschiedenen Figuren wider. Der Gestaltungsleitfaden ist als Richtschnur zu verstehen, da für eine angemessene kind- und jugendgerechte Gestaltung die einzelnen Elemente dynamisch und flexibel eingesetzt werden sollen. Der neue Jugendstyle ist auch schon zur Anwendung gekommen. Das 4/2012 Jugendprogramm 2013 wird im neuen Look erscheinen. Dieses kann wieder ab Mitte Dezember in der Jugendgeschäftsstelle kostenlos bestellt werden. Die neue Homepage der Jugend im Schwarzwaldverein ist vor wenigen Tagen an den Start gegangen und spiegelt die flexible Auslegung des Gestaltungsleitfadens wieder. Einzelne Elemente wie die Farben und das mittige Logo sind wieder zu erkennen, darüber hinaus ist die Homepage jugendlich gestaltet. Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall! Info Das neue Briefpapier kann von den Jugendgruppen und Jugendleitern in der Jugendgeschäftsstelle angefordert werden. Der Gestaltungsleitfaden ist auf der Homepage unter Service/Download zu finden. LANDSCHAFT UND NATUR AKTIV ERLEBEN 11 WANDERN WANDERN Am nächsten Morgen wanderte die Gruppe auf idyllischen Wegen zum historischen Bergbausteig bei Seiffen. Hier fielen die kleinen bewachsenen Hügel im Gelände auf – diese Hügel waren der Abraum von vielen kleinen Bergwerken, in denen einzelne Knappen oder kleinere Gruppen von Männern Erz gesucht haben. Seiffen verdankt seinen Namen dem „Ausseifen bzw. Auswaschen“ von Zinnerzkörnern aus dem Verwitterungsschutt des Tales. Am Ende des Bergbausteigs gelangte die Gruppe in die ehemaligen Grube Abraham, in der sich heute eine idyllische Freilichtbühne befindet. Am Nachmittag gab es dort Gelegenheit, die barocke Rundkirche von Seiffen bei einem kurzen Orgelkonzert zu besichtigen. Natürlich gab es auch genügend Zeit zum Einkaufen – Seiffen ist ja berühmt für seine handgefertigten Lichterbögen oder Nußknacker. Nach einem Einkaufsbummel ging es noch zum Abenteuerbergwerk Huthaus in Deutschneudorf. Ein Bergmann von der Bergsicherung Schneeberg ging mit einigen Wanderfreunden unter Tage und erklärte vieles über diese sehr anstrengende und ungesunde Arbeit dort unten. Die Besucher waren dann froh, wieder ans Tageslicht und an die Sonne zu kommen. Zum Abschluss des Tages wanderte die Gruppe vom Berghof zur Schwartenbergbaude bei Seiffen und genoss die phantastische Rundumsicht, wenn auch mittlerweile mit dicken Regentropfen. Am Abend wurden zum letzten Mal die sächsisch-böhmischen Schmankerln beim Abendessen genossen, und der Abend klang mit einigen Wanderliedern aus. Zu Fuß und im Dampfzug durchs Erzgebirge Pforzheimer Wanderer erkundeten die Umgebung von Seiffen Von Sabine Holzinger Überdimensionale aus Holz geschnitzte Weihnachtspyramide in Seiffen Basteifelsen beim Kurort Rathen vom Dampfschiff aus gesehen Die Mitglieder des Schwarzwaldverein Pforzheim-Dillweißenstein erkundeten mit zahlreichen Gästen das Erzgebirge. Im Landhotel zu Heidelberg in Seiffen war die Gruppe für den Aufenthalt untergebracht. Direkt neben dem Hotel lag das volkskundlich historische Museum, in dem in verschiedenen Häusern, Werkstätten und Gebäudekomplexen das Alltagsleben des Erzgebirges zwischen 1850 und 1930 dokumentiert wurde. Die erste kurze Wanderung führte an den Ortsrand von Seiffen zum Basaltsteinbruch am Ahornberg – so hatte man eine herrliche Sicht auf die Umgebung und Ziele der kommenden Tage. Der nächste Ausflug führte die Teilnehmer durch Großrückerswalde, vorbei an der einmaligen Wehrkirche, nach Annaberg-Buchholz. Ein Rundgang in Annaberg schloss sich an, bevor man bei einer Führung die größte Hallenkirche der Spätgotik in Sachsen, die St. Annenkirche, vorgestellt bekam. Von dem mit blütenförmigen Schlingrippengewölben bespann12 ten prachtvollen Innenraum konnte man sich kaum losreißen. Nach diesem Genuss fuhren die Wanderfreunde weiter nach Cranzahl zum Bahnhof. Auch hier erwartete die Gruppe ein Highlight. Ein Dampf-Schmalspurzug der Fichtelbergbahn wurde gerade zusammengestellt. Langsam schlängelte sich der Dampfzug leicht ansteigend bis zum ersten Halt im Sehmatal, dem Haltepunkt Unterneudorf. Mit der Ausfahrt aus dem Bahnhof ging es stetig steiler bergauf. Ein geschlossenes Waldstück schloss sich an, bevor man entlang der Grenze zur Tschechischen Republik über Unterwiesental zum Kurort Oberwiesenthal dampfte. Ein besonderes Erlebnis wurde den Teilnehmern kurz vor dem Bahnhof Oberwiesenthal beschert: die Fahrt über das mächtige 110 Meter lange und 23 Meter hohe Hüttenbachviadukt. Insgesamt hatte der Zug von Cranzahl bis Oberwiesenthal einen Höhenunterschied von 238 Metern bewältigt. Nach dieser gemütlichen Fahrt „erklomm“ die Gruppe den 1 215 Meter hohen Fichtelberg, den höchsten Berg Sachsens. Hier ist das bedeutendste Wintersportgebiet des Erzgebirges. Die Wanderer genossen eine phantastische Rundumsicht und nach einer kleinen Stärkung machten sie sich auf den Abstieg nach Oberwiesenthal, entweder zu Fuß, per Bus oder Sessellift. Der nächste Tag führte die Teilnehmer an der imposanten Talsperre im oberen Flöhatal vorbei nach Pirna und von dort zur Festung Königstein hoch über dem Elbtal. Auf der 9,5 Hektar großen Fes4/2012 tungsanlage gab es viel Interessantes zu entdecken. Bei einem Rundgang mit 70 „Anlaufstationen“ konnte man einen Einblick in das frühere Leben bekommen. Die Wanderer waren sich einig, dass man hier viele Stunden verbringen kann und doch noch nicht alles gesehen hat. Später fuhren sie weiter nach Pirna zum Hafen. Hier ging die Gruppe an Bord des Schaufelraddampfers Leipzig, dem größten Schiff der sächsischen Dampfschifffahrtsflotte. Hauptsächlich die Männer waren fasziniert von der noch original erhaltenen Dampfmaschine. Mit neun historischen Raddampfern, die zwischen 83 und 133 Jahre alt sind, verfügt die Sächsische Dampfschifffahrt über die älteste und größte Raddampferflotte der Welt. Nach einer längeren beschaulichen Fahrt kam man an den Felsformationen der Bastei vorbei. Von der Bastei fällt das schmale Felsriff über 194 Meter steil zur Elbe ab. Am Ufer lag der Kurort Rat4/2012 hen mit seiner Besonderheit: einer Gierseilfähre. In Bad Schandau verließ man das Schiff. Es war leider keine Zeit mehr, um alle Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Zwei Punkte wären zum Beispiel der historische Personenaufzug oder die historische Straßenbahn in das Kirnitschtal gewesen. Bild rechts oben: Blick über die Landschaft vom Fichtelberg aus Bild rechts unten: Blick Gruppenbild in der Freilichtbühne, der ehemaligen Grube Abraham 13 WANDERN WANDERN verewigte sich der damals 12-jährige spätere Dichter neben anderen Familienangehörigen im Gästebuch der Wein- und Speisegaststätte. Von der Talmühle ging es hinauf zur Burgruine Waldeck, ehemalige Stammburg der Truchsessen von Waldeck, mit ihren imposanten hoch aufragenden Mauerresten und dann an der Bergkante entlang zum Geigerles Lotterbett, wo ein armer Musikant (Geiger) seine Schlafstätte gehabt haben soll. „Seltsam schöne Hügelfluchten, helle Matten, rote Felsen, braune Schluchten, überflort von Tannenschatten“ so wie in Hesses Gedicht „Schwarzwald“ zeigte sich die Gegend an diesem Morgen. Bei der Bulacher Steige wurde die Geschichte des Vagabunden Knulp, aus Hesses gleichnamiger Erzählung sowie dessen Begegnung mit seinem Schulkameraden Doktor Machold und beim Marmorwerk Bad Teinach die Erzählung „Die Marmorsäge“ kurz dargestellt. Nach einem Besuch in einem der ältesten Gotteshäuser im süddeutschen Raum, der Sankt Candiduskirche in Kentheim mit ihren vielen Fresken, führte die Strecke auf der anderen Straßenseite hoch zum geschichtsträchtigen Rudersberg, der von der Bronzezeit bis ins 16. Jahrhundert nach Christus immer wieder besiedelt war. Durch den Verlobungsweg, den Teuchelweg und den Entenschnabel kamen die Teilnehmer zum Hermann-Hesse-Platz in Calw, dem Ziel der Wanderung auf „Hermann Hesses Spuren“. werden. Ein einzigartiges Panorama vom Schönbuch bis zur Südwestalb und in der Ferne der Hohenzollern waren der Lohn für den schweißtreibenden Aufstieg. Weiter auf dem Ludwig-Uhland-Liederweg ging es nach Tübingen. Bei einem kleinen Stadtrundgang wurden Stationen des Dichters in der Universitätsstadt besucht. Hermann Hesse kam im Oktober 1895 nach Tübingen, um in der Buchhandlung Heckenhauer eine Buchhändlerlehre zu beginnen. Im September 1898 schloss er die Lehre erfolgreich ab und arbeitete dann noch ein Jahr als Buchhändler bei Heckenhauer, bevor er 1899 nach Basel zog. Durch das Goldersbachtal erreichte die Gruppe am Nachmittag das Kloster Bebenhausen. Zur letzten Etappe trafen sich die Wanderer in Seitzental im Nagoldtal. In der etwas unterhalb des Ortes gelegenen, ehemaligen Wirtschaft zur „Thalmühle“, kehrte die Familie Hesse bei ihren sonntäglichen Wanderungen öfters ein. Am 8. April 1889 Literatur Die Wandergruppe vor der Heckenhauerschen Buchhandlung in Tübingen, bei der Hermann Hesse eine Buchhändlerlehre machte Auf Hermann Hesses Spuren unterwegs Mit Hesse von Ort zu Ort, Lebensstationen des Dichters in Baden-Württemberg, von Wilfried Setzler, Silberburg-Verlag 2012 Auf Hermann Hesses Spuren, von Herbert Schnierle-Lutz, Walz Wanderferien Verlag, Neckartenzlingen, 2002. Zum 50. Todesjahr des Dichters gab es drei Wanderangebote Bild oben: Ein herrlicher Blick von der Wurmlinger Kapelle Bild unten: Die Burgruine Waldeck Von Hartmut Würfele 2012 jährte sich zum 50. Mal der Todestag des Dichters und Literatur-Nobelpreisträgers Hermann Hesse, der am 9. August 1962 im schweizerischen Montagnola gestorben ist. Seine Geburtsstadt Calw an der Nagold, die Hesse als die schönste Stadt zwischen Bremen und Neapel, Wien und Singapore bezeichnete, organisierte in Erinnerung an ihren berühmten Sohn deshalb 50 Veranstaltungen. Für den Schwarzwaldverein Calw war es eine Selbstverständlichkeit, sich hier zu beteiligen, denn die Ortsgruppe nimmt seit vielen Jahren einen festen Platz im kulturellen Leben der Stadt ein; zumal Hermann Hesse zeitlebens ein begeisterter Wanderer war. 14 Als Hommage an den Dichter und Naturliebhaber wurden drei Wanderungen auf Hermann Hesses Spuren ausgewählt, die Orte streiften, die in Hesses Leben von besonderer Bedeutung waren. Dabei legten die Wanderführer besonderen Wert darauf, nicht nur zu wandern, Ziel war es auch, auf die Natur- und Kulturlandschaft der Regionen einzugehen, Lebensstationen des Dichters zu besuchen und die Teilnehmer sollten viel über den Literaturnobelpreisträger sowie seine Werke erfahren. Das Interesse an den Wanderungen war so groß, dass die verfügbaren Busplätze schon nach wenigen Tagen ausgebucht waren. Der erste Streckenabschnitt führte von Singen auf die Halbinsel Höri am Bodensee. Bilderbuchwetter und immer wieder herrliche Aussichten vom Schiener Berg auf die Vulkankegel des Hegaus und die Vorläufer der Schweizer Alpen beeindruckten die Teilnehmer. Das Tagesziel war Gaienhofen am Untersee, wo der Dichter mit seiner Familie von 1904 bis 1912 lebte. „Meine Braut (Mia Bernoulli) hatte, während ich in Calw an einem Buch (Unterm Rad) arbeitete, eine ländliche Wohnung für uns gesucht und in einem kleinen Dorf am deutschen Ufer des Bodensees ein leerstehendes altes Bauernhaus entdeckt, etwas primitiv und auch etwas verwahrlost, aber hübsch und still,“ schrieb Hesse damals an einen Freund. 1907 baute die Familie mit finanzieller Hilfe des Schwiegervaters ein eigenes geräumiges Haus am Rand von Gaienhofen. Auf die zweite Etappe Anfang Juli wurden viele Teilnehmer schon in den Tagen zuvor musikalisch eingestimmt. Peter Maffay & Band brachten auf dem historischen Marktplatz 5 000 Zuhörer bei „Calw rockt“ schon in die richtige Stimmung, die am darauf folgenden Tag mit Udo Lindenberg, ein bekennender Hesse-Fan, und der Verleihung des „Panikpreises 2012“ einen weiteren Höhepunkt erreichte. Die Tour begann in der Bischofsstadt Rottenburg am Neckar und vorbei an der Sülchenkirche mit der Grablege der Bischöfe. Heftiger Regen mit wechselnden Sturmböen machten das Wandern auf dem Weg nach Wurmlingen nicht gerade zu einem Genuss; doch während des Aufstieges zwischen Wald und Reben zur gleichnamigen Kapelle kam die Sonne immer mehr zum Vorschein und verdrängte die dunklen Wolken am Himmel. Einer Sage nach habe Graf Anselm von Calw angeordnet, dass er nach seinem Tode auf einen Ochsenkarren gelegt werden soll und dort, wo die beiden Ochsen anhielten, soll eine Grabkapelle gebaut 4/2012 Zu Gast bei Wanderfreunden im Fläming Erinnerungen an den Deutschen Wandertag in Bad Belzig gefangen zu regnen, standen Planwagen bereit, die uns nach Deutsch Bork brachten. Dort Teilnehmer der Ortsgruppen Weil der Stadt und Pforzheim Baden stand die Besichtigung eines Gruppe mit der Wimpelgruppe des Schwarzwaldvereins beim Festumzug kleinen Bauernhof- und Feuerwehr-Museums an. Mit PlanwaDas Motto des 112. Deutschen Wanderta- gen ging es weiter nach Alt Bork, wo wir ges „Zu Gast bei Wanderfreunden“ wurde mit Musik empfangen und mit Grillwürsten, für die Ortsgruppen Weil der Stadt und Kuchen und Getränken aller Art bewirtet die Badengruppe Pforzheim Realität. Die wurden. Ein Rundgang durch den Ort und Herzlichkeit, mit der die Gruppe aus dem ein reizvoll angelegtes Labyrinth schloss Schwarzwald geführt und bewirtet wurde, sich an. Schier endlos schien die Fahrt mit war einmalig. Besonders erwähnenswert ist dem Planwagen durch das wasserreiche Urder Tag im Urstromtal bei Linthe mit den stromland zurück nach Linthe. Dort waren Ortsteilen Deutsch Bork und Alt Bork mit auf dem Marktplatz Zelte aufgebaut, ein insgesamt knapp 900 Einwohnern. Mit den Tisch gedeckt mit verschiedenen pikanten Worten „Sie sind heute unsere Gäste und und süßen Leckereien lud die Wanderer herzlich eingeladen zu Speis und Trank“ zum Zugreifen ein. Feucht-fröhlich ließen wurden wir liebenswürdig vom Wanderfüh- wir diesen wundervollen Tag ausklingen rer und der Ortsvorsteherin begrüßt. Nach und so herzlich wie die Begrüßung war, einer kurzen Wanderstrecke, es hatte an- wurden wir auch verabschiedet. Voll ange4/2012 nehmer Erinnerungen fuhren wir zurück in unser Standquartier in Kloster Zinna. Selbstverständlich waren wir beim Wimpelempfang und der Eröffnungsfeier des Deutschen Wandertages in Bad Belzig. Groß war die Freude, dort die Wimpelgruppe aus Freiburg und aus Willingen zu treffen. Einen Ginkgo, den Baum des Jahrtausends, pflanzten wir in der Nähe der Steintherme in Bad Belzig, ehe wir mit einem Förster durch den Naturpark Hoher Fläming wanderten. Eindrucksvoll wird hier deutlich, was die Kraft des Eises vor 150 000 Jahren aus Skandinavien an Steinen herantransportierte. Der Höhepunkt der Wanderwoche war der Festumzug in Bad Belzig mit zahlreichen Trachtengruppen und bunt gekleideten fröhlichen Wanderern. Einen würdevollen Abschluss des 112. Deutschen Wandertages bot die Schlussveranstaltung im Schloss Diedersdorf. Herma Stoltze 15 WANDERN WANDERN Oban und von dort mit einer kleinen Fähre zur Insel Kerrera. Diese Genusswanderung führte uns durch eine liebliche Landschaft mit Schafherden, einsamen Gehöften und sanften Hügeln. Wie aus dem Bilderbuch tauchte vor uns das Castle Gylen auf, dessen Lage auf einem Felsen über dem Meer beeindruckend ist. Im nahegelegenen „Tea Garden“ gab es eine willkommene Einkehr mit hausgemachter Suppe, feinem Sandwich und Tee. Kein Regen trübte diesen wunderschönen Wandertag. Auch am folgenden Tag schönes Wetter, was in Schottland nicht selbstverständlich ist. Von Kinlochleven führte uns der Weg zuerst 220 Höhenmeter über den bekannten „West Highland Way“, danach die restlichen 240 Höhenmeter langsam ansteigend entlang der Marmore Berge bis zum Loch Eilde. Die anfangs guten Wege führten nun über sumpfige Pfade und der eine oder andere bekam nasse Füße, was die gute Stimmung aber nicht trübte. Schließlich wusste jeder Teilnehmer vor der Anmeldung, dass es ins Moor geht. Nach einem steinigen Abstieg vorbei an Wasserfällen erreichten wir wieder Kinlochleven. Petrus hat es wieder gut mit uns gemeint. So erlebten wir den Aus- Ausblicke beim Aufstieg zum Loch Eilde Moor Schottland bietet mehr als nur Nebel und Regen Abwechslungsreiche Wanderferien in den schottischen Highlands mit Edinburgh Bild oben: Dudelsackspieler in Fort William Bild Mitte: Gruppenfoto vor dem Gylon Castle Hochlandschaf 16 stetig steigend. Die letzten Meter mussten mit leichtem Klettereinsatz bewältigt werden. Oben angekommen, pfiff uns der Wind um die Ohren, aber die Aussicht spektakulär auf die Marmore Berge, das Ben-Nevis-Massiv und Loch Leven. Ein wunderbares Erlebnis dieser Wandertage. Die Zugrückreise nach Edinburgh führte uns wieder durchs Schottische Hochland.Am letzten Tag dieser abwechslungsreichen Reise brachte uns ein Bus mit sehr kompetentem, deutschsprechendem Reiseführer zur Rosslyn Chapel, bekannt auch aus dem Film Sakrileg. Wir bekamen eine sehr ausführliche Erklärung und waren von der Schönheit der Kirche beeindruckt. Anschließend erwanderten wir in dichtem Nebel Arthur’s Seat, den Hausberg Edinburghs. Leider konnten wir keinen Meter weit sehen, geschweige denn die schöne Stadt von oben. Nach einer interessanten Rundfahrt durch die Neustadt besuchten wir das Edinburgh Castle. Noch ein kurzer Gang über die „Royal Mile“, und auch dieser Tag und die wunderschöne Reise neigten sich dem Ende zu. Von Uschi Kettner Schon bei meiner Schottland-Reise im letzten Jahr hatte ich die Idee, mit einer Gruppe des Schwarzwaldvereins Lörrach nochmals in dieses wunderschöne Land zu kommen. Aus einigen vorgelaufenen Wandertouren suchte ich die „schönsten“ aus. Bei der Suche nach geeigneten Unterkünften merkte ich, dass es für 20 Teilnehmer nicht ganz einfach ist, etwas Passendes zu finden. Doch nach längerer Vorbereitungszeit hatte ich sämtliche B&B, Flüge, Züge mit reservierten Plätzen, Mietbusse, öffentliche Busse und sogar Tickets für den Dampfzug Mallaig – Fort William, zusammen. Die Anreise nach Edinburgh mit Bus-FlugBus verlief problemlos, und erwartungsgemäß nieselte es leicht bei der Ankunft. Doch das tat unserer ersten Erkundungstour durch die imposante Altstadt keinen Abbruch. Besonders die „Royal Mile“ hatte es uns angetan. Am nächsten Morgen schien die Sonne und wir traten unsere Fahrt mit dem Zug durchs Schottische Hochland an. Die Landschaft wechselte in gemütlichem Tempo an der Industriestadt Glasgow, entlang der Meerfjorde, durch das typische karge Hochland und an kleinen Ortschaften vorbei. Auch am höchstgelegenen (390 Meter über dem Meer) und einsamsten Bahnhof Schottlands, Corrour, kamen wir vorbei und erreichten nach rund viereinhalb Stunden Fort William. Unsere Gästehäuser im viktorianischen Stil kamen bei den Teilnehmern gut an und auch das üppige schottische Frühstück mit flug zur Insel Skye bei schönstem Wetter. Unser Bus brachte uns zur Felsennadel „Old Man Storr“ mit danebenliegendem Bergmassiv. Ebenso zum gewaltigen „Kilt Rock“, einem Felsabbruch, der bei der Kontinent-Spaltung vor 320 Millionen Jahren entstanden ist. Ein Besuch der kleinen Insel-Hauptstadt Portree rundete die Busreise ab. Zurück in Mallaig erwartete meine Gruppe eine Überraschung: die zweistündige Rückreise nach Fort William im Dampfzug. Dieser restaurierte Zug ist seit ein paar Jahren wieder im Einsatz und auch Teile vom Harry-Potter-Film wurden im Zug und auf dieser Strecke gedreht, besonders das Glennfinnan-Viadukt. Am Ende der Zugreise noch eine Besonderheit: Ben Nevis, der höchste Berg Englands tauchte ohne nebelverhangenen Gipfel auf. Nur ein paar fotogene Wölkchen am ansonsten blauen Himmel an unserem letzten großen Wandertag. Mit dem Bus ging es nach Glencoe und von dort nach einem kurzen Abstecher zum Massaker-Monument des MacDonald-Clan, der Aufstieg zum Pap of Glencoe. Es galt 742 Höhenmeter zu bezwingen, nicht wirklich viel, aber der Weg ist steinig, mit Rinnsalen durchzogen und Bohnen, Würstchen, Haggis und Blutwurst wurde durchprobiert. Außerdem war die „Mainroad“ mit vielen Pubs nicht weit. Bei unserer ersten Wandertour von Corrour Station auf den Beinn na Lap regnete es anfangs leicht. Nach einer halben Stunde Gehzeit wechselte unser Weg ins Nichts, das heißt, wir mussten uns den kaum vorhandenen Pfad im sumpfigen Moor suchen, was zu einem anstrengenden Wandern wurde. Den Gipfel erreichten wir im Nebel, der uns nicht zu längerem Verweilen einlud. Nach Gipfelfoto und Gipfelschnaps ging es wieder abwärts und jeder freute sich, als die Jugendherberge auftauchte, wo wir unsere Regencapes und Schuhe trocknen und einen Kaffee trinken konnten. Mit dem Zug fuhren wir zurück nach Fort William. Am Tag danach schien die Sonne und ein Bus brachte uns vorbei am Loch Linnhe zu dem kleinen Hafenstädtchen „Grenzerfahrungen“ machen Erste Calwer 24-Stunden-Wanderung übertraf alle Erwartungen Deutschland ist ein Volk von Wanderern – und das Wandern ist wieder in. Hunderttausende sind in Wander- und Gebirgsvereinen organisiert oder schließen sich diesen an. Trotzdem tun sich Wandervereine, vor allem bei Jüngeren und jungen Familien mit Kindern schwer, Mitglieder zu gewinnen beziehungsweise an den Verein zu binden. Der Schwarzwaldverein Calw sucht seit geraumer Zeit Mittel und Wege, diesem Umstand zu begegnen. Neben Angeboten wie sportiven Wanderungen, mit der Familie on Tour, Gesundheitswandern, Fackelführungen für Kinder und Eltern wurde auch die Idee einer 24-Stunden-Wanderung rund um Calw geboren. Um den Vorsitzenden Jürgen Rust bildete sich ein Team, das für die gesamte Organisation und den Ablauf dieser „Grenzerfahrung“ verantwortlich war. Als Termin der „Ersten Calwer 24-Stunden-Wanderung“, wurde das Pfingstwochenende 26./27. Mai 2012 gewählt. Eine Entscheidung, die sich im Nachhinein als gut erwies, da die Teilnehmer den Pfingstmontag noch zur Rege- neration hatten. Neben der Streckenführung mussten Verpflegungsstationen festgelegt und mit den betreffenden Einrichtungen vor Ort Abmachungen getroffen werden. Die Strecke wurde in drei Teilabschnitte mit jeweils acht Stunden Wandern aufgeteilt, das bedeutete auch, dass der Wanderwart für jeden Teilabschnitt mindestens drei Wanderführer vorsehen musste. Zwei erfahrene Teilnehmer erklärten sich spontan bereit, über die gesamte Dauer den „Besenwagen“ zu machen. Eigentlich sollte die Teilnehmerzahl auf 50 beschränkt werden. Offensichtlich sind solche Herausforderungen gefragt. Denn es gab einen solchen Run auf die Starterplätze, wobei ausgesprochen viele Jüngere dabei sein wollten, dass man am Ende 77 Teilnehmern den Start ermöglichte. Um den Teilnehmerbeitrag im Rahmen zu halten, war es zudem erforderlich, viele Firmen als Sponsoren ins Boot zu holen. Start war am Samstagmorgen, 26. Mai, auf dem historischen Marktplatz in Calw, der mit seinem malerischen Fachwerkensemble, dem farbenprächtigen Bild des Bild oben: Vor dem Ziel in Stammheim Bild unten: Unterwegs in der Nacht 4/2012 4/2012 17 WANDERN WANDERN In der Nacht wurde es empfindlich kalt und so mancher war hierfür nicht entsprechend ausgerüstet. Gegen Morgen wurde jeder kurze Halt genutzt um sich auf den Weg zu legen und auszuruhen. Nur wenige erreichten nicht das Ziel, das Freibad in Stammheim, nach 24 Stunden, am Pfingstmontag um 9.00 Uhr. Alle anderen waren glücklich und erfreut, die „Strapaze“ hinter sich gebracht zu haben, auch wenn bei dem einen oder anderen am Ende die Kräfte bedenklich schwanden und auf der Fußsohle jetzt mehr Blasen als glatte Haut zu sehen waren. Nach ausgiebigem Duschen, einem kalorienreichen Frühstück und einem T-Shirt als Belohnung sprachen dann alle von einem einmaligen Erlebnis in reizvoller Landschaft und hoben die tolle Gemeinschaft untereinander hervor. Die weiteste Anreise hatten Nina Haeming aus Berlin und Uwe Seifert aus Reeßum bei Bremen, ältester Teilnehmer war Georg Kübler aus Simmersfeld. Großes Lob zollten alle dem Schwarzwaldverein Calw für die gute Organisation und vorzügliche Betreuung über die gesamte Dauer der Veranstaltung. Hartmut Würfele Wochenmarktes und der extra an diesem Tag abgehaltenen Wandermesse, das richtige Ambiente mit der entsprechenden Atmosphäre darstellte. Oberbürgermeister Ralf Eggert schickte die Wanderer auf die Strecke. Auf die Teilnehmer warteten 66 Kilometer durch eine reizvolle Gegend im Nordschwarzwald mit Wiesen, Äckern und dunklen tiefen Wäldern sowie urwüchsigen Tälern und auf der anderen Seite der Nagold ein ganz anderes Landschaftsbild, das fruchtbare Hecken- und Schlehengäu, mit sanften Hügeln und Weiden. Rast- und Verpflegungsstationen waren das Sportheim des SV Oberkollbach, das Wanderheim in Zavelstein, das Sportheim in Neuweiler, die Bergwerksklause in Neubulach und von den Schwarzwaldvereinen Stammheim und Gültlingen wurde beim Lerchenberg/Deckenpfronn noch zum Sonnenaufgang Hefekranz mit Kaffee oder Tee gereicht. Dank gebührt auch Masseur Willi Gaubatz, der nachts um ein Uhr beim Bergwerk in Neubulach eine Massagebank aufstellte, und viele müde und schweren Beine durch seine geschickten Hände wieder gehfähig machte. Ausbildungstermine 2013 1. Bad Säckingen Grundlehrgang Wandern Aufbaulehrgang Wandern Aufbaulehrgang Natur-Kultur Aufbaulehrgang NaturerlebenFührungsdidaktik-Tourismus Abschlusslehrgang 2./3. Februar 16./17. Februar 2./3. März 16./17. März 13./14. April 2. Altglashütten Kompaktlehrgang Abschlusslehrgang 3. Bad Liebenzell Kompaktlehrgang Abschlusslehrgang 3. bis 11. Mai 15./16. Juni 27. September bis 5. Oktober 9./10. November Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg Sprechen vor der Gruppe Termin Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg 9. März, 10 – 16 Uhr Fortbildungen Lehrgangsort: Freiburg Info und Anmeldung: bis 22. Febr. Telefon: 07 61/380 53-23 Wochenende 16./17. Febr. in Obersexau – Grundlagenlehrgang Digitale Karten und GPS mit Hans Günter Rieske, Dieter Höferlin Aristoteles hat bereits vor 2000 Jahren in seinem Standardwerk „Rhetorik“ das Ziel rhetorischen Handelns formuliert: „Das Glaubenerweckende an einer Sache hervorrufen“. Rhetorik will das Überzeugen von Menschen erlernbar machen. Dieses Seminar optimiert anhand von Übungen das rhetorische Verhalten der TeilnehmerInnen. Im Vordergrund steht der Körpereinsatz (Gestik/Mimik), das Sprach- und Raumverhalten, Aufbau, Ausgestaltung und Halten einer Rede. Dabei spielt vor allem die Frage eine zentrale Rolle: Wie präsentiere ich mich vor Publikum? Die Heimat- und Wanderakademie lädt Sie zu der Fortbildung mit Dr. phil. Claus Rieder, Dozent und Rhetorik-Trainer aus Tübingen ein. Die Veranstaltung ist für alle offen! Reiserecht Jeder, auch der Wanderführer für die gemeinnützige Ortsgruppe eines Wandervereins, ist verpflichtet, das Reiserecht einzuhalten, wenn er Wanderreisen veranstaltet. Beim Reiserecht sind ganz bestimmte Vorgehensweisen einzuhalten, damit alles geordnet verläuft. Die Teilnehmer erfahren die wichtigsten Inhalte des Reiserechts zur korrekten Durchführung von Wanderreisen. Für alle Wanderführer – auch nicht zertifizierte –, die Wanderreisen planen, wird dieses Seminar mit Hauptgeschäftsführer Walter Sittig dringend empfohlen! Samstag, 16. Febr. in Freiburg – Tourenplanung mit dem Wanderservice Schwarzwald mit Gunter Schön Samstag, 23. Febr. in Freiburg – Reiserecht mit Walter Sittig, Hauptgeschäftsführer Samstag, 9. März in Freiburg – Rhetorik mit Dr. phil. Claus Rieder, Dozent und Rhetoriktrainer, Tübingen Wochenende 9./10. März, in Obersexau – Aufbaulehrgang Digitale Karten mit HansGünter Rieske, Dieter Höferlin Samstag, 23. März in Bad Mergentheim – Der Biber – Baumeister am Wasser mit Helmut Fischer Sonntag, 24. März in Loßburg – Geologie in Baden-Württemberg auf einen Blick mit Dr. Andreas Megerle, Universität Karlsruhe Wochenende 6./7. April in Freiburg – Erste Hilfe Outdoor mit der Outdoorschule Süd Freitag, 12. April in Eningen unter Achalm – Familienwanderlehrgang - Spaß für Groß und Klein mit Dirk Briddigkeit Samstag, 13. April in Bebenhausen – Schichtstufenlandschaft im Naturpark Schönbuch mit Margit Elgner-Eisenmann Samstag, 10. März in Ichenheim – Tänze aus dem Schwarzwald mit Klaus Grimm Samstag, 13. April in Westerheim/Alb – Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses mit Heinz Schmutz Samstag, 16. März in Stühlingen – Basiswissen für Naturschützer mit Peter Lutz Samstag, 13. April in Aspergle – FrauenSpecial – Allein in der Pampa mit Heike Krieg Samstag, 16. März in Baden-Baden – Sommerhauptstadt Europas mit Dagmar Rumpf Wochenende 20./21. April in Ellwangen – Wanderführertreffen mit Gunter Schön, Dr. Siegfried Reiniger Samstag, 16. März in Stuttgart – Fit für das Ehrenamt mit Ulrich Hempel, Rudolf Ganser Wochenende 23./24. März in Obersexau – Aufbaulehrgang GPS mit Hans-Günther Rieske, Dieter Höferlin Freitag, 26. April in Bad Rippoldsau – Wir kochen Knöterich mit Peter Lutz, Silke Kluth Samstag, 27. April in Bad Säckingen – Der Trompeter von Säckingen mit Ingrid Bär Gesundheitswanderführer-Ausbildungen in Rust Info 1. Teil 2. Teil Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg GPS-Schule 2013 in Obersexau: Grundlagenlehrgang zu GPS und Digitalen Karten Aufbaulehrgang Digitale Karten Aufbaulehrgang GPS Die Lehrgänge finden alle mit Hans-Günter Rieske und Dieter Höferlin statt. 18 Rhetorik 1. bis 3. Februar 15. bis 17. März 16./17. Februar 9./10. März 23./24. März Termin Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg 23. Februar, 10 – 13 Uhr Lehrgangsort: Freiburg Info und Anmeldung: bis 15. Febr. Telefon: 07 61/380 53-23 4/2012 Progra Schwäbischer Albverein Karin Kunz Hospitalstr. 21 B 70174 Stuttgart Tel. 07 11/2 25 85 26 [email protected] Schwarzwaldverein e. V. Katja Camphausen Schlossbergring 15 79098 Freiburg Tel. 07 61/3 80 53 23 [email protected] mm 201 3 Samstag, 27. April in Metzingen – Der Schwäbische Vulkan mit Helmut Hecht Samstag, 27. April in – FrauenSpecial – Übungsseminar Kartenlesen mit Heike Krieg Naturerlebnisse Samstag, 2. März in Singen-Bohlingen – Der Galgenberg im unteren Aachtal mit Horst-Rainer Nies Samstag, 16. März – Quellen, Mühlen und Höhen im Schwäbisch-Fränkischen Wald mit Solveig Sauer, Alexander Wunderlich Samstag, 23. März in Denzlingen – Auf dem Heimatpfad Mauracherberg mit Werner Kästle Samstag, 6. April in Ulm – Vom größten Festungsbauwerk Deutschlands zur mittelalterlichen Burg mit Willi Siehler Freitag, 12. April in Karlsruhe – Wo finde ich die Spuren meiner Vorfahren? mit Wilfried Süß, Manfred Hennhöfer Sonntag, 14. April in Tübingen – Philosophischer Spaziergang mit Dagmar Mirbach Samstag, 20. April in Lichtenstein-Honau – Die Echaz – eine Lebensader – früher, heute und in Zukunft mit Hermann Walz Samstag, 20. April in Balingen-Dürrwangen – Auf den Spuren der Hirschguldensage mit Jürgen Scheff Samstag, 27. April in Achern, Ortenau – Auf den Wegen Heinrich Hansjakobs um die Illenau mit Christel Zorn, SchwarzwaldGuide Ausbild ung Fortbild ung Exkursio nen Samstag, 27. April – Die Stadt Heidelberg mit Eberhard Grießhaber, Wilfried Süß Bitte fordern Sie unser vollständiges Programm an oder informieren Sie sich im Internet unter www.wanderakademie.de 4/2012 19 NATURSCHUTZ WANDERN WANDERN NATURSCHUTZ Blicke über den Schluchsee, die bis zum Säntis reichen können. Zweifellos ein Landschaftsbild „von herausragender Schönheit, Eigenart und Vielfalt“.“ Energie und Landschaft Mit seinen Forderungen zur landschaftsgerechten Ausgestaltung der Energiewende steht der Schwarzwaldverein nicht allein! Von Dr. Karl-Ludwig Gerecke Am 16. Juni haben die Delegierten der 143. Hauptversammlung des Schwarzwaldvereins in Karlsruhe-Neureut das Positionspapier „Energie und Landschaft“ verabschiedet. Nach fast zehn Jahren ersetzt es die Resolution „Schwarzwald und Energie“ vom November 2002. Die Inhalte sollen „Leitplanken“ sein, für Ortsgruppen und Bezirke bei örtlich anstehenden Projekten. Zugleich ein Appell an Politik und Verwaltung, die Energiewende im Einklang mit Zielen des Natur- und Landschaftsschutzes voranzubringen. Fast schien das Thema in KarlsruheNeureut etwas an den Rand gedrängt. Es gab keine lange Diskussion, und alle Delegierten haben die Positionen ohne Gegenstimmen verabschiedet. Lag es an der fortgeschrittenen Zeit oder an der vorausgegangenen intensiven Er- örterung des Themas, insbesondere beim vom Schwarzwaldverein initiierten Energiekongress 2011 in Freiburg? Wie dem auch sei, in den Positionen spiegelt sich ein breiter Konsens der Vereinsmitglieder, und für den Schwarzwaldverein hat das Papier eine nicht zu unterschätzende Au4/2012 ßenwirkung. Mit dem Begriff „Landschaft“ gleich in der Überschrift unterstreicht der Schwarzwaldverein seine Kernkompetenz und richtet den Blick aufs Ganze. Eine wichtige Betonung, denn kurzfristig war der Eindruck entstanden, dass nur noch Konflikte mit dem Artenschutz auszutragen seien, während sich der Landschaftsschutz notgedrungen den Erfordernissen der Energiewende unterzuordnen habe. Dass dies so nicht zutrifft, geht mittlerweile auch aus dem ressortübergreifend erarbeiteten „Windenergieerlass“ der für Energieversorgung, Raumordnung und Naturschutzfragen zuständigen Ministerien hervor. Danach müssen die Belange regenerativer Energieerzeugung immer gegen Gesichtspunkte des Landschaftsbildes abgewogen werden. Es kann also durchaus auch rechtlich geboten sein, im Falle eines Landschaftbildes von herausragender Bedeutung sowie in „unberührten“ oder für die Erholung besonders bedeutsamen Regionen dem Landschaftsschutz Vorrang einzuräumen. Auch andere anerkannte Natur4/2012 schutzverbände haben ihre Positionen zur Energiewende veröffentlicht. NABU und BUND stellen in einem gemeinsamen „Hintergrundpapier“ zum Ausbau der Windkraft in Baden-Württemberg entsprechend ihren Verbandszielen Gesichtspunkte des Natur- und Artenschutzes in den Vordergrund. An erster Stelle die Forderung nach Rücksichtnahme auf „windkraftsensible“ Vogel- und Fledermausarten und ihre (vielfach noch unbekannten) Zugkorridore. Doch fordern beide Verbände gemeinsam ebenso eine „Identifikation der wertvollsten Landschaften, die frei von Windenergieanlagen bleiben sollen“. Nebenbei bemerkt: Rheinland-Pfalz, in Sachen Windkraft in Mittelgebirgslagen gerne als Vorreiter genannt, hat genau das getan – und in seinem Landesentwicklungsprogramm unter anderem die Hangkante des Pfälzerwalds, die Eifelmaare und den Durchbruch des Rheins durch das Schiefergebirge zu „Tabu-Gebieten“ für Windkraftanlagen erklärt. Auch der Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg (LNV), in dem der Schwarzwaldverein Mitglied ist, hat sich in seiner Stellungnahme zur Energiewende in Baden-Württemberg für ein solches Vorgehen ausgesprochen. In anderen Fragen gibt es ebenso Übereinstimmungen: Hervorzuheben ist insbesondere die vom Schwarzwaldverein so bezeichnete „Strategie der zwei Geschwindigkeiten“. Sie besagt, den Ausbau der Windkraft in den nächsten Jahren vorrangig dort zu realisieren, wo kein oder allenfalls ein geringes Konfliktpotential mit dem Natur- und Landschaftsschutz besteht. Alle Verbände gehen unisono davon aus, dass dies die „Energiewende“ nicht bremst. Im Gegenteil: Dadurch könnte ein wesentlich rascherer Ausbau der Windkraft erfolgen. Genau dies findet in der Realität nicht statt. Statt einer regionalen oder noch besser überregionalen Standortplanung verzetteln sich Städte, Gemeinden oder Verwaltungsverbände in einer aufwändigen Flächennutzungsplanung auf lokaler Ebene. Ein Verfahren, das enorme Verwaltungs- und Experten-Kapazitäten bindet, verbunden mit langwierigen Untersuchungen für Standorte, auf denen sich wahrscheinlich nie ein Windrad drehen wird. Sei es, weil dort erwartungsgemäß naturschutzfachliche Restriktionen greifen, Investitionen an Erschließungskosten scheitern, oder schlichtweg zu wenig Wind weht. Das ist mit ein Grund, warum so oft der Eindruck entsteht, dass bei der Energiewende „nichts vorwärts geht“. Das hätte so nicht sein müssen! Am 21. September ist der diesjährige 31. Deutsche Naturschutztag in Erfurt mit einer Verabschiedung der „Erfurter Positionen“ zu Ende gegangen. Auch dort finden sich, ob beabsichtigt oder zufällig sei dahingestellt, Kernaussagen des Schwarzwaldvereins-Positionspapiers wieder: In dem klaren Bekenntnis zur Energiewende, aber auch zum Erhalt von Landschaften mit hohem Naturerlebnis- und Erholungswert, als „Grundkapital“ einer touristischen Nutzung, und als Voraussetzung einer für wesentlich erkannten „Identifizierung mit Heimat“. Dabei geht es nicht nur um Windenergie, sondern auch um den drohenden Verlust von Landschaftsqualität durch zunehmend monotone Feldfluren. Alles sicher nicht ganz neu, aber eines ist beruhigend zu wissen: Mit seiner Forderung nach einer landschaftsverträglichen Ausgestaltung der Energiewende steht der Schwarzwaldverein keineswegs allein auf weiter Flur! Abschließend die Frage: Wie sollen Ortsgruppen und Bezirke mit den Positionen umgehen? Schließlich sollen sie nicht 21 NATURSCHUTZ WANDERN WANDERN NATURSCHUTZ nur Papier bleiben! Die Antworten müssen in erster Linie „vor Ort“ gesucht werden. 2013 dürfte zum „Jahr der Flächennutzungspläne“ werden, denn bis zum Jahresende müssen Städte und Gemeinden ihre Windkraftplanungen offenlegen. Die Beteiligung der Öffentlichkeit ist im Verfahren vorgeschrieben, und von dieser Möglichkeit sollten die Ortsgruppen rege Gebrauch machen. Gerne auch mit Unterstützung und Handreichungen durch den Hauptverein. Dabei empfiehlt sich eine konstruktive Herangehensweise: Mit dem Ziel, Windkraftanlagen dort zu bündeln, wo der jeweils geringste Eingriff in die Landschaft besteht. Für jeden potenziellen WindkraftStandort wird es Visualisierungen geben, die eine Beurteilung der Nah- und Fernwirkung zulassen. Wenn nicht, dann sollte dies zu allererst als unabdingbare Planungsgrundlage eingefordert werden. Sobald sie vorliegen, müssen die Auswirkungen auf das Landschaftsbild intensiv geprüft werden. Ein simples „gefällt mir“ oder „gefällt mir nicht“ Marke Facebook ist dabei nicht ausreichend. Vielmehr sollten die Kriterien des Windkraft-Erlasses zugrunde gelegt werden (s. Info-Kasten), die auf die jeweils betroffene Region angepasst werden müssen: Worin besteht die besondere Eigenart und Schönheit einer Landschaft? Wo sind Nah- oder Fernblicke austauschbar, und wo sind sie tatsächlich einmalig? Wo liegen historisch wertvolle Kultur- und Baudenkmäler, die nicht durch Technik überprägt werden sollen? Gibt es technisch-zivilisatorische Vorbelastungen, oder erweckt eine Landschaft beim Betrachter den Eindruck großräumiger Unberührtheit? Wie steht es um den tatsächlichen Erholungswert, festgemacht an Besucher- und Übernachtungszahlen? Und umgekehrt: Welche Standorte bieten sich, Windhöffigkeit immer vorausgesetzt, für die Nutzung der Windkraft besonders an, durch vorhandene Infrastruktur, günstige Zuwegung oder die Nähe zu Stromleitungen? Ein ganzes (und sicher nicht vollständiges) Bündel von Fragen, das sich vor Ort und vor allem im Vergleich verschiedener Standortsvarianten durchaus nachvollziehbar beantworten lässt. Der Bezirk Elztal hat bereits vorgemacht, wie das Positionspapier mit Leben erfüllt werden kann. Mit einem solchen Vorgehen bleibt der Schwarzwaldverein glaubwürdig, und braucht sich von niemandem in die „Verhinderer-Ecke“ stellen zu lassen! Bild links unten: Blick von Titisee zum Hochfirst, nahe der B 31. Eine Landschaft mit „Vorbelastung“. Nur die Dachform des Hofgebäudes lässt erkennen, dass die Aufnahme aus dem Schwarzwald stammt. Bild unten: Blick vom höchsten Schwarzwaldberg zum höchsten Berg Europas. Dazwischen liegen 246 km – eine einmalige Fernsicht Info Abwägungsgebot Landschaftsbild und WindenergieNutzung (Windenergie-Erlass Baden-Württemberg, Auszug) Bei der Standortsuche für Windenergieanlagen ist das Landschaftsbild zu berücksichtigen, das im Hinblick auf seine Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie seinen Erholungswert bewahrt werden soll (§ 1 Abs. 1 Nr. 3 und Abs. 4 sowie § 14 Abs. 1 BNatSchG). Bei der Standortplanung sollen daher insbesondere folgende Kriterien betrachtet und abgewogen werden: Minderung des Erholungswerts Unberührtheit der Landschaft Vorbelastung durch technische Anlagen Aus dem Blickwinkel der Windenergienutzung: Windhöffigkeit Bündelung mit Infrastrukturtrassen Nähe zu Stromtrassen Zuwegung Aus dem Blickwinkel des Landschaftsschutzes: Vielfalt, Eigenart und Schönheit des Landschaftsbildes unter besonderer Berücksichtigung der Naturlandschaften, (vom menschlichen Einfluss unbeeinflusst gebliebene Landschaften), der historisch gewachsenen Kulturlandschaft auch mit ihren Kultur-, Bau- und Bodendenkmälern sowie der Sichtbarkeit der Anlage im Nahund Fernbereich 22 Gewichtige Belange des Landschaftsbilds können vorliegen, wenn … Windenergieanlagen zu einer schwerwiegenden Beeinträchtigung eines Landschaftsbilds von herausragender Vielfalt, Eigenart und Schönheit führen würden. Gleichzeitig muß der Planungsträger berücksichtigen, ob … für die Windenergienutzung besonders geeignete Bereiche betroffen sind. 4/2012 Durch die Wälder Absurdistans Wo an den Straßen im Schwarzwald der Kahlschlag grassiert Von Wolf Hockenjos Gleich um die Ecke, neben dem kahlgeschorenen Unterhang, drehen sich die Räder der Hexenlochmühle. Das Kalendermotiv lockt Scharen von Touristen an, die sich in dem abgelegenen Tälergewinkel zwischen dem St. Märgener Zinken Glashütte und Neukirch auf der Suche nach „Schwarzwald pur“ befinden. In der Saison halten sogar Busse hier, sodass nicht nur die Parkplätze Zug um Zug erweitert werden mussten. Neben der Mühle steht für den Restaurantbetrieb ein Festzelt zur Verfügung, und auch die Ansichtskarten- und Souvenirstände sind bestens bestückt. Man muss den Trubel hier nicht unbedingt mögen, doch die Fahrt auf kurvigsten Kreissträßchen durch die dicht bewaldeten engen Täler und Schluchten vermittelt auch dem motorisierten Besucher noch ein Landschaftserlebnis mit einem Hauch von Romantik und Abenteuer. Um ein paar Hangnasen weiter bachaufwärts zweigt vom Hexenloch das Wagnerstal ab, wo sich anno 1844, wie der Einheimische weiß, das folgenreichste Lawinenunglück des Schwarzwalds ereignet hat. Nach starken Neuschneefällen mit nachfolgendem Warmlufteinbruch hatte eine „Schneeschalte“ den Königenhof unter sich begraben. Denn sträflicherweise hatte der Bauer zuvor den Wald an der Steilhalde oberhalb des Hofs kahlgeschlagen. Siebzehn Tote waren zu beklagen, 28 Stück Rindvieh und zwei Pferde mussten an Ort und Stelle notgeschlachtet werden. „Nichts als Leichen he4/2012 Bild oben: Kahlschlag: ein Beitrag zur Verkehrssicherheit? Bild unten: Bestrafter Kahlschlag anno 1848 raustragen, selbe visitieren, beten“, schrieb ein zu Hilfe geeilter Nachbar über die Tragödie: „Ich kann mir keine solche Szene vorstellen als in Russland. An der Beresina mag es auch so gewesen sein.“ Wo die Lawine abgegangen ist, wächst längst wieder Wald, und wer die einstige Hofstelle heute besucht, mag sich wundern: Den Hang überm Hof, aus dem sich das Schneebrett gelöst hatte, hat man sich weitaus alpiner vorgestellt. Lawinen haben zwischenzeitlich Seltenheitswert im Schwarzwald, wo die Waldfläche sich seit dem vorletzten Jahrhundert verdreifacht hat. Was nicht heißt, dass die Hexenlochstraße nicht auch heute noch dann und wann vom Schnee verschüttet würde. Auch mit Steinschlag ist in der Enge des Tals stets zu rechnen, wovor die Straßenverkehrsbehörde die Verkehrsteilnehmer mit entsprechender Beschilderung warnt. In der „Waldfunktionenkarte“ der Forstbehörde ist der Wald oberhalb der Straße als „Bodenschutzwald“ ausgewiesen, denn auch Erosion ist nach Starkniederschlägen nicht auszuschließen. Da nimmt sich der Kahlschlag oberhalb der von Glashütte ins Hexenloch führenden Straße als doppelt befremdend aus. Waren etwa die Glasmacher zurückgekehrt, die dem Wald hier einst schon mit Brachialmethoden so heftig zugesetzt hatten, bis es nichts mehr zu verheizen gab? Auf drei bis vier Baumlängen hinauf wurde hier im Frühjahr 2012 der Staatswald abgeräumt, wie es heißt, aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht. Der Wald bestand aus zumeist erntereifen Fichten, Tannen und Buchen – eine Waldgesellschaft, die dem teils felsigen, teils mit Lockergestein bedeckten Steilhang einen vergleichsweise soliden Halt gab. Zu Recht sind Kahlschläge verpönt in der „naturnahen Waldwirtschaft“, zu der sich der öffentliche Waldbesitz verpflichtet hat. Nach dem geltenden Landeswaldgesetz sind sie daher genehmigungspflichtig (ab einer Fläche von einem Hektar), und auch die PEFC-Zertifizierung (die im Staatswald nach dem Willen der neuen Regierung um die noch strengere FSC-Zertifizierung ergänzt werden soll) fordert den Verzicht auf Kahlhiebe. Der Staatswald hat nach dem Selbstverständnis der Forstverwaltung Vorbildcharakter; doch wie es sich nicht nur im 23 NATURSCHUTZ WANDERN WANDERN AKTUELL Abschied Hexenlochmühle, beliebtes Fotomotiv und touristischer Anziehungspunkt Hexenloch zeigt, hat er nun auch die Vorreiterrolle übernommen bei den Straßen- und Sträßchen-begleitenden Kahlschlägen. Was aber mag dahinter stecken? Sind es die bei Holzerntearbeiten oberhalb von Straßen erforderlichen Vollsperrungen, die immer öfter zu Radikallösungen verführen? Oder sind es die steigenden Holzpreise und die überaus strammen Nutzungspläne, die die Förster dazu verleiten, gegen die Regeln der Waldbaukunst zu verstoßen und die Schutzfunktion der Hangwälder außer Kraft zu setzen? Was sonst könnte die Waldeigentümer dazu veranlassen, längs von Straßen auf immer namhafteren Flächen auf die Holzproduktion zu verzichten, Rand- und Folgeschäden an den aufgerissenen Fronten klaglos in Kauf zu nehmen und die sonst so ausdauernd gepriesenen Wohlfahrtswirkungen des Waldes aufzukündigen? Die Begründung klingt überaus banal: Es ist die deutsche Rechtsprechung, die sich in den zurückliegenden Jahren mehr und mehr durch eine waldbesitzfeindliche Tendenz auszeichnet. Denn wer das Pech hat, mit seinem Wald an öffentliche Verkehrswege anzugrenzen, läuft Gefahr, mit einem Fuß im Kittchen zu stehen. Ihm wird zur Auflage gemacht, in Ausübung seiner Verkehrssicherungspflicht zweimal im Jahr in einem 40 m breiten Streifen beidseits der Straße für Sicherheit zu sorgen, seinen Wald nach Schwachstellen abzusuchen, die Stämme auf ihre Standfestigkeit hin zu prüfen, nach Kern- und Stockfäule abzuklopfen. Denn kommt durch herab fallende Äste, gar durch umgestürzte Bäume jemand zu Schaden, werden der Waldeigentümer und dessen Erfüllungsgehilfe, im öffentlichen Wald der zuständige Förster, zur Rechenschaft gezogen. Weil nun aber nach den Forstreformen der jüngeren Vergangenheit die Forstreviere Ausmaße angenommen haben, bei welchen die alljährlich zweimalige Suche nach Faulem und Instabilem schlechterdings nicht mehr zu leisten und kaum mehr zumutbar ist, greift man lieber zur Radikallösung und hackt mehr oder minder breite Streifen herunter. Eine Praxis, die, egal wie wald- und 24 Kurz und bündig aus der Hauptvorstandssitzung am 29. September 2012 landschaftsschädlich sie sein mag, im Rahmen von Schulungen des Forstpersonals wie der Straßenmeistereien dringend empfohlen und als Regellösung vorgegeben wird. Auch vorauseilender Gehorsam gegenüber den Landräten mag mit im Spiel sein, seit die Forstämter ihren Status als untere Sonderbehörden eingebüßt haben. Dabei wird billigend in Kauf genommen, dass sich in den vom Wald entblößten Hängen die Erdrutsch- und Steinschlaggefahr verschärft, im Extremfall wächst sogar die Gefahr von Muren- und Lawinenabgängen. Denn nur für abgängiges Holz und die von den Bäumen ausgehenden Gefahren zeichnet der Waldeigentümer verantwortlich, nicht aber für Steinschlag und andere „Kollateralschäden“. Also werden nächstens die Felsputzerkolonnen anzurücken haben, werden Stahlnetze, gar Lawinenverbauungen installiert werden müssen. Naturgewachsener Bodenschutz war mal, der Schutzwald hat ausgedient. Umso häufiger kommt es zu exzessiver Auslegung der Verkehrssicherungspflicht, wo das Haftungsrecht den bequemen Vorwand liefert, allzu ungeniert und Erntekosten sparend großflächig abzuräumen. Wer bislang eine Vorliebe dafür hatte, per Rad oder Pkw kreuz und quer durch die Waldgebirge Europas zu streifen, wer sich mit Hochgenuss dem Charme der Waldsträßchen und –straßen anvertraute, sich auch auf deren Risiken eingestellt hat, greift sich angesichts der Praxis hierzulande an den Kopf. Weil deutsche Richter mehr und mehr dazu übergehen, das Haftungsrecht ebenso wald- wie weltfremd auszulegen, hat das vertraute Wald- und Landschaftsbild das Nachsehen, werden die Schutzwirkungen der Wälder leichtfertig außer Kraft gesetzt. Selbst auf den Lärmschutz bewaldeter Straßenränder glaubt man verzichten zu müssen. Bisweilen werden wir uns womöglich noch ein bisschen wundern darüber, dass der Lärm der Motorradhorden am Wochenende mit einem Mal aus den Tälern bis auf die Höhen hinauf dringt, ja, schwarzwaldweit nicht mehr zu überhören ist. Absurde Welt! Kaum, dass mr sich an Sommer g‘wehnt, neigt‘r sich au schao z‘End. Schwälble en lange Reiha uff de Telefodräht zur Abreis versammelt send. Do hocket se on zwitscheret zom Abschied s letschte Liad on gruabet no a wenga aus, dear weite Flug macht müad. On wia mr se so senga hert, schleicht Wehmuat en oam ei‘, ach, kennt mr doch so zwischadur frei wia a Vogel sei! Z‘mol bricht r uff, dear ganze Schwarm, vol Aoruah hebt´r a, mit Flügelschläg on Pausa goht‘s Richtong Afrika. Se geahn dert na, wo‘s wärmer isch on pfeifet selt ihr Liad, solang, bis wieder Früahleng wurd on älles zemmablüaht. Aoermüadlich fliaget se vo woafl net wo älls her, als gher dr Hemmel ehne, dr Wend trait‘s über‘s Meer. Se gleitet scheinbar mühelos, mol oazecht, mol en Schara, was se älls forttreibt, wurd dr Mensch wohl nia so ganz erfahra. Sonn Mo‘ on Schtearn‘ dia leuchtet na, weiset na d‘ Richtong a‘, Geheimnis, Rätsel dr Natur, wo mr nao schtauna ka‘! Net älles geit ais d‘ Erde preis, b‘helt manches schtill geheim, erscht dob em Liacht weiht Gott da Mensch en seine Wonder ei‘! In der Hauptvorstandssitzung am 29. September 2012 im Haus des Schwarzwaldvereins in Freiburg wurden wieder zahlreiche Themen und Aktivitäten beraten. Hier wird über die wichtigsten Punkte kurz berichtet. Vorbereitung des Jubiläums „150 Jahre Schwarzwaldverein“ im Jahre 2014 Informationen zu Windkraft-Planungen Wie bekannt, ist der Schwarzwaldverein der älteste deutsche Wanderverein. Er wurde am 8. Juni 1864 gegründet und feiert im Jahre 2014 sein 150-jähriges Bestehen. Der Hauptvorstand beschloss, am Pfingstsamstag, dem 7. Juni 2014, das Jubiläum im Konzerthaus in Freiburg zu feiern. Dort findet dann die Delegiertenversammlung und der Festakt zum Jubiläum statt. Vor den Sommerferien 2014 werden zwei zentrale Sternwanderungen, einmal für den Nordbereich und einmal für den Südbereich, durchgeführt. Auch die Bezirke und Ortsgruppen sind aufgefordert, öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen in ihren Regionen im Jahre 2014 zu organisieren. Die vorbereitende Arbeitsgruppe unter Leitung von Vizepräsident Georg Keller wird „Handlungsempfehlungen“ erarbeiten und diese dann den Ortsgruppen und Bezirken bekannt geben. Mit dem Jubiläum wird auch eine Mitgliederwerbekampagne verbunden. Die Ausgabe II/2014 unserer Vereinszeitschrift „DER SCHWARZWALD“ erscheint als Jubiläumsheft. Ein Motto muss noch gefunden werden. Nach der Verabschiedung des neuen Landesplanungsgesetzes bereiten jetzt zahlreiche Gemeinden die Errichtung von Windkraftanlagen in ihren Regionen vor. Der Schwarzwaldverein sollte als anerkannter Naturschutzverband in die Planungen eingebunden werden. Das Naturschutzreferat des Hauptvereins bietet Informationsveranstaltungen für Ortsgruppen an, um den komplizierten Verfahrensverlauf darzustellen. Das Naturschutzreferat wird auch beraten und Hinweise zum Verfahren und einer möglichen Stellungnahme geben. 144. Hauptversammlung am 8./9. Juni 2013 in Sulzburg (Markgräflerland) Die Hauptversammlung 2013 wird wieder zweitägig durchgeführt. Sulzburg liegt rund 20 km südlich von Freiburg. Zentrum ist die Schwarzwaldhalle mitten im Ort, wo auch die Delegiertenversammlung stattfindet. Die Ortsgruppe Sulzburg feiert gleichzeitig ihr 125-jähriges Jubiläum und plant ein attraktives Rahmenprogramm und einen Heimatabend. In DER SCHWARZWALD II/2013 wird ausführlich über die Region Sulzburg informiert und das Programm der Hauptversammlung bekannt gegeben. Präsident Dieterle überreicht Hans-Jürgen Brugger ein wertvolles Buchpräsent zum Dank für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement und Wirken für den Schwarzwaldverein Neuer Hauptfachwart Heimatpflege stellt Programm vor Klaus Panther, gleichzeitig Vorsitzender der Ortsgruppe Furtwangen, wurde bei der Hauptversammlung am 16. Juni 2012 in Neureut zum neuen Hauptfachwart Heimatpflege gewählt. In der Hauptvorstandssitzung stellte er grob sein Programm für praktische Aktivitäten der Heimatpflege und Kulturarbeit für die Ortsgruppen vor. Die Ortsgruppen werden noch eingehend informiert. Hans-Jürgen Brugger, ehemaliger Bezirksvorsitzender des Bezirks Fohrenbühl von 2007 bis 2012, wurde im Rahmen der Hauptvorstandssitzung würdig aus dem Kreise des Hauptvorstandes verabschiedet. Er war fünf Jahre Bezirksvorsitzender und damit automatisch Mitglied im Hauptvorstand. Er stand im Frühjahr nicht mehr zur Wahl. Hans-Jürgen Brugger trat im Jahre 1958 in die Ortsgruppe Lauterbach ein, war dann langjährig Jugendleiter, stellvertretender Vorsitzender, Rechner und stellvertretender Bezirksvorsitzender. Er erhielt in seinen Amtszeiten auch die Ehrenzeichen in Silber und Gold des Hauptvereins. Walter Sittig Weihnachtsferien 2012 Hauptgeschäftsstelle geschlossen Die bevorstehende Weihnachtszeit und Jahreswende wollen wir zu einer kleinen Pause nutzen. So ist die Hauptgeschäftstelle in Freiburg vom 24. Dezember 2012 bis zum 4. Januar 2013 geschlossen. Am 7. Januar 2013 sind wir wie gewohnt wieder für Sie da. Allen Mitgliedern und Lesern wünschen wir harmonische, besinnliche und erholsame Weihnachtstage und ein gutes, gesundes und erfolgreiches Jahr 2013. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit im neuen Jahr. Renate Eitel 4/2012 25 AKTUELL WANDERN AKTUELL Fluglärm schadet dem Südschwarzwald und Bodensee Hauptvorstand des Schwarzwaldvereins fordert Nachbesserung des Staatsvertrags Der Sorge über die weitere Belastung der Kulturlandschaften Südschwarzwald – Bodensee – Hegau gab am Samstag, 29. September, der Hauptvorstand des Schwarzwaldvereins Ausdruck und forderte Nachbesserungen an den mit der Schweiz getroffenen Vereinbarungen. Der Schwarzwaldverein teilt die Einschätzung der Bürgermeister und Landräte in den betroffenen Regionen, die den Staatsvertrag zur Fluglärmbelastung durch den Flughafen Zürich in der vorliegenden Fassung ablehnen und Nachbesserung fordern. „Zur Beeinträchtigung der Landschaft durch die Energiewende und dem drohenden Zerfall bäuerlicher Strukturen wird durch die Vereinbarung die übermäßige Belastung der Bevölkerung im südlichen Schwarzwald, am Bodensee und im Hegau durch den Fluglärm zementiert“, kritisiert Eugen Dieterle, Präsident des Schwarzwaldvereins. „Die Landesregierung und Politik haben die Aufgabe, unsere Kulturlandschaft zu erhalten und Sorge dafür zu tragen, dass die Lebensqualität auch in Zukunft bewahrt wird.“ Der Schwarzwaldverein sieht in dem vorliegenden Abkommen den in der Landesverfassung formulierten Anspruch auf Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen in Verantwortung für die künftigen Generationen nicht eingelöst. Die Lebensräume und die Lebensqualität der Bewohner, die diese Kulturlandschaften prägen, werden ebenso wie die Chancen des Tourismus durch die Lärmbelästigungen des Flugverkehrs extrem negativ beeinflusst. Mit Briefen an die Landtags- und Bundestagsabgeordneten aus der Region sowie an die Landesregierung von Baden-Württemberg macht der Schwarzwaldverein auf diesen Umstand aufmerksam. Der Schwarzwaldverein zählt mit 230 Ortsvereinen und insgesamt über 75 000 Mitgliedern zu den großen Freizeit- und Naturschutzorganisationen in Baden-Württemberg. Der Verein betreut mit hohem Einsatz das über 23.000 km umfassende Wegenetz, das den Schwarzwald als einmalige Wanderregion kennzeichnet. Naturschutz, Wandern, Heimatpflege, Familien- und Jugendarbeit sind weitere herausragende Schwerpunkte der Vereinsarbeit. Stephan Seyl Erzbischof Robert Zollitsch und Pfarrer Schuler inmitten der Wanderschar auf dem Belchen Der Belchen zeigte sich von seiner rauen Seite Wie stark darf Landschaft genutzt werden? Ein stürmischer Berggottesdienst mit Erzbischof Robert Zollitsch Selbst in Südkorea ist der Rat des Schwarzwaldvereins gefragt rent Peter Lutz erklärte den Gästen, dass nach allen Erfahrungen die frei unbebaute Südkoreanischer Besuch beim Hauptverein (von links): StadtplaLandschaft für die Erholung ner Yeun-Woo Jeong, Naturschutzreferent P. Lutz, Dolmetscher der Menschen von besondeHerr Ko, Stadtplaner Dae Sik Choi. rer Bedeutung sei. Über die Jahrzehnte hinweg habe man Anfang September besuchte eine Dele- in Deutschland viele „Schutzinstrumente“ gation des staatlichen südkoreanischen geschaffen, um die freie Landschaft vor dem Planungs-Instituts „Land & Housing“ den übermäßigen Zugriff der Planer zu schütHauptverein in seiner Geschäftsstelle. In zen. Jede Gemeinde müsse LandschaftsplaSüdkorea ist eine neue Stadt geplant, und nung betreiben, keine Fläche könne ohne die Planungsexperten besuchten den Süden genaue Planung beansprucht werden. BeDeutschlands, um von den Erfahrungen der sonders Landschaftsschutzgebiete dienen hiesigen Stadtplaner zu profitieren. Frei- – wie der Name schon klar ausdrücke – burgs neue Stadtteile Vauban und Rieselfeld zum Schutz der Landschaft vor Bebauung. sind ja weltweit bekannt als besonders vor- Große Bereiche des Schwarzwalds seien als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen; diese bildlich in ökologischer Hinsicht. Vom Schwarzwaldverein wollten die bei- seien dann auch die „Kerne“ der Schwarzden Planer Yeun-Woo Jeong und Dae Sik waldwälder Naturparke, die sich besonders Choi wissen, wie man mit der Planung ei- der Entwicklung des Tourismus‘ und der ner Stadt auch den Schutz der Landschaft Naherholung widmeten. Wenn man Arten organisieren könne. Der Naturschutzrefe- und Biotope erhalten wolle, so setze man 26 in Deutschland Naturschutzgebiete ein, die einen strengeren Schutz besonderer Tiere und Pflanzen zuließen. Diese Instrumente könnten zielgenau eingesetzt werden, um ganz differenziert die Umgebung einer entstehenden Stadt zu schützen. Wichtig für die südkoreanischen Experten war auch, wie das Verhältnis von Freiräumen und Siedlungen sein solle. Da konnte der Schwarzwaldverein nur die derzeitigen Flächenanteile in Baden-Württemberg mitteilen: etwa 50 Prozent sind offenes, landwirtschaftlich genutztes Land, knapp 40 Prozent werden als Wald genutzt und etwas mehr als 10 Prozent sind bebautes und besiedeltes Gebiet. Der geringe Anteil an besiedeltem Gebiet erstaunte die interessierten Gäste, weil diese „Faustzahlen“ Einfluss auf ihre Planung haben könnten. Mit vielen neuen Eindrücken verließen die beiden Stadtplaner den Schwarzwaldverein, nicht ohne ein Erinnerungsfoto gemacht zu haben. Peter Lutz 4/2012 Vor einem Jahr schon einmal war der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch zu Gast beim Schwarzwaldverein. Damals feierte er mit einer großen Schar von Wanderern einen Berggottesdienst auf dem Herzogenhorn. Über allem wölbte sich ein blauer Himmel, und die Blicke konnten weit über den Schwarzwald schweifen. Im vergangenen August war alles anders. Eine schlechte Großwetterlage ließ schon die Frage aufkommen, ob der geplante Berggottesdienst auf dem Belchen überhaupt stattfinden könne. Aber rund tausend Wanderer machten sich am letzten Augustsonntag aus verschiedenen Richtungen auf den Weg, um hinauf zum Belchengipfel zu gelangen. 4/2012 Auch der Erzbischof, selbst ein begeisterter Wanderer, hatte die Wanderstiefel angezogen und stieg mit einer Schwarzwaldvereinsgruppe rund fünfhundert Höhenmeter bezwingend zum Belchengipfel. Dichter Nebel zog um den Berg, zeitweise sah man das Belchengasthaus, den Treffpunkt der Wanderer, überhaupt nicht. Ein scharfer Wind trieb Regen vor sich her. Auf dem ehemaligen Parkplatz unterhalb des Belchenhauses hatten Mitarbeiter der Gemeinde Münstertal, die an diesem Morgen durch Bürgermeister Ahlers vertreten war, den Altar unter einem Schutzdach aufgebaut. Der Präsident des Schwarzwaldvereins, Eugen Dieterle, begrüßte die unverdrossenen Wanderer, die sich professionell mit dem richtigen Regenschutz gegen Wind und Wetter schützten. Erzbischof Robert Zollitsch begrüßte sie mit der Bemerkung, dass trotz allem „die Sonne über uns ist“. In seiner Predigt sagte er, dass uns die Natur dankbar und nachdenklich mache. Wir dürften nicht vergessen, dass wir sie aus Gottes Hand hätten. Die Natur nutzen dürfe nicht heißen, sie auszunutzen und zu vergessen, was Schöpfung ist. Auch zeigte er sich dankbar für das Kunstwerk von Marco Schuler. Dieser hatte das Gipfelkreuz auf dem Belchen mit den so Dichter Nebel hüllte zeitweilig den Altar ein. genannten Papst-Bänken aus Freiburg eingehüllt. Diese Installation solle uns anregen, darüber nachzudenken, was hinter den PapstBänken verborgen ist, das Kreuz. Während der Predigt riss auch kurzzeitig der Nebel auf und gab den Blick frei hinauf zu „Orbi“, dem Kunstwerk von Marco Schuler. Nach dem Gottesdienst dankte Hans Loritz aus Wehr, der auch diesen Berggottesdienst organisiert hatte, allen Mitwirkenden. Er wies auf die Problematik hin, in ein sensibles Naturschutzgebiet zu einer solchen Großveranstaltung einzuladen. Dort, wo sich die rund tausend Wanderer um den Altar versammelten, war früher ein Parkplatz. Als „Ausgleichsmaßnahme“ für diese Veranstaltung habe sich der Schwarzwaldverein verpflichtet, an einem Naturschutzaktionstag im Oktober Steine auf der Fläche aufzusammeln und zu kleinen Haufen zusammenzutragen, die Vögeln neue Lebensbedingungen schaffen werden. Die Wanderer zog es sodann in die warmen Stuben des Berggasthauses, zur Abstiegstour oder zur Bergbahn. Der Renner war an diesem kalten Augusttag Glühwein. Karlheinz Scherfling 27 AKTUELL WANDERN WANDERN AKTUELL So wirbt man für den Schwarzwaldverein In Lahr wurde auf dem Sonnenplatz über die neue Online-Plattform informiert An einem Informationsstand auf dem Sonnenplatz in Lahr informierte am 8. September der Schwarzwaldverein die interessierte Öffentlichkeit, wie man mit der neuen Online-Plattform des Wanderservice Schwarzwaldverein eigene Touren planen kann. Beteiligt an der Aktion waren die Ortsgruppen Lahr, Reichenbach und Seelbach des Schwarzwaldvereins. Am Stand wurde deutlich, dass der Schwarzwaldverein in seiner Kernkompetenz vorrangig für das Wandern steht. Er kümmert sich ebenfalls um weitere Bereiche wie die Wegebeschilderung, den Naturschutz, die Heimatpflege und die Betreuung der Ausflugsziele in der Region wie z. B. Lahrer Hütte, Hammerschmiede und Lützelhardt. Die Standbesetzung hatte alle Hände voll zu tun und informierte über die Aufgaben und Ziele des Vereins. Moderne Trends wie Geocaching (Schatzsuche mit GPS-Geräten) und das Wandern mit „elektronischer Unterstützung“ mittels GPS und Smartphone stießen auf besonderes Interesse. Albert Beck von der Ortsgruppe Reichenbach hatte hierzu eine 300 Meter lange Mustertour rund um den Marktplatz erstellt, damit Interessierte selbst einmal ausprobieren konnten, wie eine Wegstrecke anhand GPS-Daten abge- laufen wird. Viele interessierte Besucher nutzten die Gelegenheit, um sich über Wanderziele zu informieren und fragten nach Möglichkeiten, wie man Wandertouren planen kann. Eine neue, übersichtliche und einfache Möglichkeit ist über die Internet-Plattform „wanderservice-schwarzwaldverein.de“ möglich. Diese Plattform wird vom Schwarzwaldverein kostenlos angeboten. Hiermit können zum Beispiel fertige Wandertouren als pdf-Dateien oder als GPS-Daten runtergeladen werden. Auf der Plattform können auch individuelle Touren zusammengestellt werden. Neben dem Streckenverlauf werden das Höhenprofil, der Schwierigkeitsgrad oder auch Einkehrmöglichkeiten angegeben. Beim Gewinnspiel musste einer der mitgebrachten Wegweiser näher betrachtet werden. Denn hier war die Lösung der Gewinnfrage versteckt: 236 Meter war das Lö- sungswort. Diese Angabe bedeutete, dass der Standort „Parkplatz Altvater“ auf einer Meereshöhe von 236 Metern liegt. Bei dieser Gelegenheit wurde den Besuchern erklärt, was die Angaben auf den Wegweisern bedeuten. Gewonnen hat Laura Kopf aus Lahr, die einen professionellen Wander-Rucksack erhielt. Einige neue Mitglieder meldeten sich direkt am Stand an, teils weil sie mitwandern möchten, teils um den Verein mit dem Jahresbeitrag zu unterstützen. „Ich wandere regelmäßig und finde die Wegebeschilderung prima; aber dass die Wegebeschilderung der Schwarzwaldverein macht, war mir neu“, erzählt ein Besucher. Andere Neumitglieder sind vor kurzem nach Lahr zugezogen, möchten die Gegend kennenlernen und beim Wandern neue Bekanntschaften schließen. Andrea Mainardt-Hühn 4. Radeln in der Mitte von Deutschland Wanderregion: von Halle in Sachsen-Anhalt durch Thüringen nach Hessen, von Freitag, 24. Mai 2013 bis Samstag, 1. Juni 2013 Schwierigkeitsgrad: mittelschwer Teilnehmerzahl: mind. 15, max. 20 Personen Rad-Tagesstrecken: 65 km – 70 km, Radwandertempo: 14 km/h Besondere Voraussetzungen: Fitness für die angegebenen Radstrecken Unterkunft: Hotel und Jugendherbergen, wechselnde Quartiere, Kosten pro Teilnehmer: 740,–€ bis 780,–€ je nach Kategorie, EZ-Zuschlag ca. 140,–€ Leistungen: HP in Jugendherbergen, ÜF in Hotels, Eintrittsgeld, Fahrten vor Ort, Versicherungen wie Reiserücktritt und Sicherungschein. Anmeldeschluss: bis spätestens 2. April 2013 Weitere Infos und Anmeldung bei: Wilfried Süß, Lutherstr. 7, 76297 Stutensee Telefon/Fax: 0 72 49/60 97, E-Mail: [email protected] 5. Wandern im ZweiTälerLand, Höhen, Mühlen und Orgeln, Wanderregion: Schwarzwald, von Sonntag, 28. Juli bis Sonntag, 04. August 2013 Schwierigkeitsgrad: von leicht bis anspruchsvoll Voraussetzungen: gute Kondition und Trittsicherheit und Fitness für Auf- und Abstiege Teilnehmerzahl: mind. 10 bis max. 30 Personen Tagesstrecken: zwischen 7 und 22 km, Wandertempo: 3 – 4 km/h Unterkunft: Familiengeführtes Landhotel mit Sauna, Zimmer: alle mit Dusche/WC, teilw. Balkon Kosten pro Teilnehmer: Bei 10 Tn 420,– €, bei 20 Tn 410,–€, bei 30 Tn 400,– €, EZ-Zuschlag pro TN: 14,– € Leistungen: Ü/HP (HP – außer Dienstag), alle Fahrten, Eintrittsgelder, Reiserücktrittsversicherung Anmeldeschluss: bis 31. Mai 2013 Weitere Infos und Anmeldung bei: Karl Heinz Naber, Schwarzwaldverein Waldkirch-Kandel, Lange Str. 72, 79183 Waldkirch, Tel.: 0 76 81/4 93 88 08, Mobil: 0151/599 607 46, E-Mail: [email protected] 6. Sieben Täler in fünf Tagen Wanderregion: Schwarzwald (Bad Herrenalb), von Sonntag, 22. September bis Sonntag, 29. September 2013 Schwierigkeitsgrad: mittelschwer Teilnehmerzahl: bis max. 15 Personen Tagesstrecken: bis 15 km, Wandertempo 3 – 4 km/h je nach Gelände Unterkunft: Hotel Kosten pro Teilnehmer: 260,-- € , (ohne Anreise und Essen), Einzelzimmerzuschlag 30,– € pro Woche Leistungen: ÜF, Wanderleitung, Reiserücktrittsversicherung Anmeldeschluss: bis spätestens 20. August 2013 Weitere Infos und Anmeldung bei: Dietmar Hartmann, Viertelstr. 25/1, 76332 Bad Herrenalb, Tel.: 0 70 83/25 25, Fax: 0 70 83/26 26, E-Mail: [email protected] Gewinnübergabe in Lahr (von links): Marion Himmelsbach, Vorsitzende der Ortsgruppe Reichenbach, die Preisträgerin Laura Kopf und Andrea Mainardt-Hühn, Fachwartin für Öffentlichkeitsarbeit der Ortsgruppe Lahr. Ferienwanderungen 2013 des Schwarzwaldverein e. V. 1. Der Meraner Höhenweg, Wanderregion: Texelgruppe, Südtirol, Alpine Trekkingtour, von Sonntag 11. August bis Samstag 17. August 2013 Schwierigkeitsgrad: leicht bis anspruchsvoll Teilnehmerzahl: mind. 8, max. 12 Pers. Tagesstrecken: 10 – 12 km, bis zu 8 Std. Gehzeit, Wandertempo je nach Steigung/ Gefälle ca. 4 km/h Höhenmeter pro Tag: min. +/- 600 m, einmal 1 400 m nur im Anstieg und 1 600 m nur im Abstieg Besondere Voraussetzungen: gute Kondition, Fitness für alpine Touren mit Auf- und Abstiegen, absolute Trittsicherheit, Schwindelfrei, gesunde Verfassung! Unterkunft: 3x Gasthof, 1x DAV-Hütte, 2x Bauernhaus entlang der Strecke Kosten pro Teilnehmer: 355,– € Leistungen: 1x ÜF, 6x HP, Fahrten vor Ort (2x Seilbahn), Reiserücktritt- und Unfallversicherung Anmeldeschluss: bis spätestens Mitte/ Ende Februar 2013 Weitere Infos und Anmeldung bei: Günter Volz, Bienenweg 5, 71229 Leonberg, Tel.: 0 71 52/2 40 01, Mobil: 01 72/7 26 98 52, E-Mail: [email protected] 28 2. Zu Fuß über die Alpen Alpenüberquerung E5, von Oberstdorf nach Meran, Wanderregion: Alpengebiet, BayernÖsterreich-Italien/Südtirol, Alpine Trekkingtour, von Mittwoch, 10. Juli bis Donnerstag, 18. Juli 2013 Schwierigkeitsgrad: anspruchsvoll Teilnehmerzahl: mind. 8, max. 12 Personen Tagesstrecken: 8 – 12 km, bis zu 8 Std. Gehzeit, Wandertempo je nach Steigung/ Gefälle bis zu 4 km/h, Höhenmeter pro Tag: +/- 1000 m und mehr, Besondere Voraussetzungen: Gute Kondition, Fitness für alpine Touren mit Auf- und Abstiegen, absolute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, gesunde Verfassung! Unterkunft: 2x Hotel, 2x Gasthof, 3x DAVHütten, 1x Privat-Alm, entlang der Strecke Kosten pro Teilnehmer: 655,– € Leistungen: ÜF, HP, Bus Fahrten vor Ort, Reiserücktrittsversicherung und Unfallversicherung Anmeldeschluss: bis spätestens Mitte/ Ende Februar 2013 Weitere Infos und Anmeldung bei: Günter Volz, Bienenweg 5, 71229 Leonberg, Tel.: 0 71 52/2 40 01, Mobil: 01 72/726 98 52 E-Mail: [email protected] 3. Wandertrekking im antiken Osten Kretas, Wanderregion: Ost-Kreta, von Freitag, 03. Mai bis Samstag, 11. Mai 2013 Schwierigkeitsgrad: mittelschwer bis anspruchsvoll Teilnehmerzahl: mind. 13 bis max. 16 Pers. Tagesstrecken: 10 bis 16 km, bzw. bis zu 6 Std. Gehzeit, Höhenmeter/Tag: +/- 400 – 500 m, Wandertempo je nach Steigung/ Gefälle bis zu 4 km/h Besondere Voraussetzungen: Gute Kondition, absolute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, gesunde Verfassung! Unterkunft: Hotel, Pension, entlang der Strecke Kosten pro Teilnehmer (ohne Flug): 810,– € bei 13 Tn, 770,– € bei 16 Tn Leistungen: ÜF, HP, Bus, Fahrten vor Ort, Reiserücktrittsversicherung, Unfallversicherung und Insolvenzversicherung Anmeldeschluss: so bald wie möglich, bzgl. Gruppenflugbuchungen, spätestens bis 15.12.2012 Weitere Infos und Anmeldung bei: Günter Volz, Bienenweg 5, 71229 Leonberg, Tel.: 0 71 52/2 40 01, Mobil: 01 72/7 26 98 52 E-Mail: [email protected] 4/2012 4/2012 29 AKTUELL WANDERN AKTUELL Info Geführte Wanderangebote in Ferienwandern 2013 7. Frühling in und um Freiburg Wanderregion: Schwarzwald von Sonntag, 21. April bis Samstag, 27. April 2013 Schwierigkeitsgrad: mittelschwer Teilnehmerzahl: mind. 9 bis max. 14 Personen Tagesstrecken: 6 bis 20 km, bzw. 3 bis 7 Std., Wandertempo: 3,5 km/h Besondere Voraussetzungen: Fitness für Auf- und Abstiege und gutes Schuhwerk Unterkunft: Hotel in Freiburg Kosten pro Teilnehmer: 450,-- € (ohne Anreise und Essen) Leistungen: ÜF, Weinprobe mit Vesper, Eintritt Bauernmuseum, Stadtplan von Freiburg, Fahrten vor Ort, Wanderleitung Wanderleitung: Veronika Sumser Anmeldeschluss: bis spätestens 20. Februar 2013 Individuelle Anreise nach Freiburg Weitere Infos und Anmeldung bei: Schwarzwaldverein e.V. Schlossbergring 15 79098 Freiburg Telefon: 07 61/3 80 53 11 Fax: 07 61/3 80 53 20 E-Mail: [email protected] 30 8. Wien, südlicher Wienerwald, Neusiedlersee und Beginn der Pusztalandschaft, Wanderregion: Wienerwald, Österreich, von Sonntag, 25. August bis Freitag, 30. August 2013 Abfahrtsort: Pforzheim-ZOB-Süd (ca. 100 m neben dem Hbf); individuelle Anreise nach Pforzheim Schwierigkeitsgrad der 2-3 angebotenen Wanderungen: leicht bis mittelschwer, je nach gewählter Wanderalternative (meist eben oder talwärts) Teilnehmerzahl: mind. 37 bis max. 46 Personen Tagesstrecken: 1 ½ bis ca. 3 ½ Std. Besondere Voraussetzungen: keine Unterkunft: Hotel nahe Wiener Neustadt, ca. 70 km südlich von Wien Kosten pro Teilnehmer: 500,– €; Einzelzimmer in beschränkter Anzahl, EZ-Zuschlag 6 € pro Tag Leistungen: 5* HP (Frühstück und Abendessen), einfache Verpflegung im Bus bei An- und Rückfahrt, Busreise von Pforzheim ZOB-Süd zum Hotel bei Wiener Neustadt und zurück, Ausflüge vor Ort, Reiseleitung, geführte Wanderungen und Rundgänge, Rundfahrt und Rundgang in Wien (Innenstadt) Reiserücktrittsversicherung Reiseleitung: Friedrich Kautz Anmeldeschluss: bis spätestens 02. Mai 2013 Weitere Infos und Anmeldung bei: Schwarzwaldverein e.V., Schlossbergring 15 79098 Freiburg Telefon: 07 61/3 80 53 11 Fax: 07 61/3 80 53 20 E-Mail: [email protected] 9. Auf dem Holzfräächeweg Wanderregion: Pfälzerwald, am 28. April 2013 und 08. September 2013 Schwierigkeitsgrad: leicht Altersstruktur: von 10 bs 80 Jahre Teilnehmerzahl: keine Begrenzung Tagesstrecken: 14 km bzw. 5 Std. Wandertempo: 4km/h Besondere Voraussetzungen: Trittsicherheit, gutes Schuhwerk, Kondition Unterkunft: keine Kosten pro Teilnehmer: ca. 10,-- € Leistungen: Hausmacher Wurstteller, 1 Getränk Anmeldeschluss: 21. April u. 01. Sept. 2013 Weitere Infos und Anmeldung bei: Jürgen Wachowski, Baumstr. 19, 67697 Otterberg, Telefon: 0 63 01/18 14, Fax: 0 63 01/71 02 23 E-Mail: [email protected] 10. Der Wal- und Wildsauweg Wanderregion: Pfälzerwald, am 09. Juni 2013 und am 20. Oktober 2013 Schwierigkeitsgrad: leicht Altersstruktur: 10 bis 80 Jahre Teilnehmerzahl: keine Begrenzung Tagesstrecken: 10 km bzw. 3,5 Std., Wandertempo: 4 km/h Besondere Voraussetzungen: Trittsicherheit, gutes Schuhwerk, Kondition Unterkunft: keine Kosten pro Teilnehmer: 10,-- € Leistungen: Hausmacher Wurstteller, 1 Getränk Anmeldeschluss: 01. Juni u. 12. Okt. 2013 Weitere Infos und Anmeldung bei: Jürgen Wachowski, Baumstr. 19, 67697 Otterberg, Tel.: 0 63 01/18 14, Fax: 0 63 01/71 02 23, E-Mail: [email protected] 4/2012 11. Wanderurlaub im Bregenzerwald Wanderregion: Österreich, vom Montag, 22. Juli 2013 bis Donnerstag, 26. Juli 2013 Schwierigkeitsgrad: mittelschwer Teilnehmerzahl: mind. 8, max. 20 Pers. Tagesstrecken: 10 km bis 15 km bzw. 5 – 7 Std. Besondere Voraussetzungen: Trittsicherheit, Kondition für Gebirgswanderungen Unterkunft: Pension in Egg Kosten pro Teilnehmer: 285,- € Leistungen: HP, Eintrittsgeld, Fahrten vor Ort Anmeldeschluss: bis spätestens 30. Juni 2013 Weitere Infos und Anmeldung bei: Klaus Grimm, Bickenmäuerle 8, 77761 Schiltach, Telefon: 0 78 36/9 56 57 33, E-Mail: [email protected] 12. Schneeschuhwandern im Hochschwarzwald, Wanderregion: Schwarzwald von So., 06. Januar bis Fr., 11. Januar 2013, von Fr., 25. Januar bis So., 27. Januar 2013 von So., 17. Februar bis Fr., 22. Februar 2013 Schwierigkeitsgrad: mittelschwer Teilnehmerzahl: mind. 6 bis max. 18 Pers. Tagesstrecken: 4 km – 10 km bzw. 4 – 5 Std. Besondere Voraussetzungen: gute Kondition für die Touren Unterkunft: Todtnauberg Kosten pro Teilnehmer: ca. 500,- € für die erste und dritte Tour, 200,- € für die zweite Tour Leistungen: HP, Fahrten vor Ort, Lunchpakete Anmeldeschluss: jeweils bis spätestens 4 Wochen vorher Weitere Infos und Anmeldung bei: Klaus Grimm, Bickenmäuerle 8, 77761 Schiltach, Telefon: 0 78 36/9 56 57 33, E-Mail: [email protected] 4/2012 13. Wanderwoche auf Teneriffa, „Vulkaninsel im Atlantik“, Wanderregion: Teneriffa gesamte Insel (immer den Berg Teide im Blick) von Montag, 27. Mai bis Montag, 03. Juni 2013 Schwierigkeitsgrad: mittelschwer bis anspruchsvoll Teilnehmerzahl: mind. 15 bis max. 26 Pers. Tagesstrecken: 8 – 15 km, bzw. bis zu 6 Std. Gehzeit, Höhenmeter pro Tag bis +/- 400/500 m, Wandertempo: je nach Steigung/Gefälle bis zu 4 km/h Besondere Voraussetzungen: Gute Kondition, gute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, gesunde Verfassung Unterkunft: 4*Hotel Puerto de la Cruz Kosten pro Teilnehmer: ohne Flug: 665,– € bei 26 Teilnehmern, ohne Flug: 700,– € bei 15 Teilnehmern, Transferflug von Stuttgart kann von mir gebucht werden. Leistungen: ÜF, HP, alle Transfers, Seilbahnfahrt vom Teide, Gipfelgenehmigung, Bootsfahrt nach Los Gigantes, Reiserücktrittsversicherung, Unfallversicherung und Insolvenzversicherung Anmeldeschluss: So bald wie möglich wegen der Gruppenflugbuchungen, möglichst bis spätestens Dezember 2012 Anmeldung bei: Günter Volz, Bienenweg 5, 71229 Leonberg, Tel.: 0 71 52/2 40 01, Mobil: 01 72/7 26 98 52, E-Mail: [email protected] Das Jahr 2013 ist nicht mehr weit. Und ob In- oder Ausland: Wer im kommenden Jahr geführt wandern will, sollte sich schon jetzt ein Exemplar des Magazins Ferienwandern vormerken. Das vom Deutschen Wanderverband (DWV) einmal pro Jahr herausgegebene Heft erscheint Anfang Dezember und informiert über geführte Wanderungen im Erzgebirge, im Altmühltal und der Vulkaneifel ebenso wie in Italien, auf den Kanaren oder Jersey. Die Wanderangebote der meist ehrenamtlichen Wanderführer, auch einigen des Schwarzwaldvereins, sind ein Ausschnitt aus den umfangreichen Jahresprogrammen der deutschen Gebirgs- und Wandervereine und reichen von einfachen Tagestouren bis zum 14-tägigen Wanderurlaub auf Teneriffa. Neben den geführten Wanderungen enthält das über 100 Seiten starke Heft Beschreibungen von wanderfreundlichen Unterkünften in ganz Deutschland sowie viele spannende Artikel rund ums Wandern. Dazu erscheint das Heft für das Jahr 2013 in einem überarbeiteten, attraktiven Design. Zu bekommen ist das Heft innerhalb Deutschlands gegen eine Versandkostenpauschale von 3,70 EUR. Kontakt: Deutscher Wanderverband, Wilhelmshöher Allee 157–159, 34121 Kassel, Tel. 05 61/9 38 73-0, Fax: 05 61/9 38 73-10, E-Mail: [email protected] bzw. online über www.wanderservice.de. 31 HEIMATPFLEGE HEIMATPFLEGE Heimatpflege – auch aus einem anderen Blickwinkel Unser neuer Hauptfachwart Klaus Panther stellt einige neue Themenfelder zur Diskussion Von Karlheinz Scherfling Zur Erinnerung: Das Amt des Hauptfachwartes für Heimatpflege war geraume Zeit verwaist, und unser Vizepräsident Georg Keller bekleidete es kommissarisch und konnte dabei auf eine gute Basis in den Ortsgruppen und Bezirken bauen. Dort wurde und wird mit großem Engagement an Projekten gearbeitet, die auch immer wieder in unserer Zeitschrift vorgestellt werden. Aber ein Hauptfachwart in unserer Organisation hat noch weit mehr Aufgaben, als nur diese „gut laufenden“ Projekte zu begleiten. Deshalb war es sehr erfreulich, dass sich bei der jüngsten Delegiertenversammlung in Karlsruhe-Neureut mit Klaus Panther ein Mann zur Wahl stellte, der das Ressort Heimatpflege mit viel Engagement, wie er ankündigte, weiter voranbringen möchte. In der Hauptvorstandssitzung am 29. September in Freiburg skizzierte er einige Ideen, mit denen er der Heimatpflege im Schwarzwaldverein neue Impulse geben möchte. Klaus Panther Klaus Panther, der jahrzehntelange Erfahrung in Verwaltung und Schuldienst hinter sich hat, stellte die Bemerkung voraus, dass er in all den vielen Berichten aus den Ortsgruppen und Bezirken, die er mittlerweile gelesen hat, sehr viele tolle, lobenswerte Aktivitäten erkannt hat. Ein besonderes Stichwort dabei ist die Erfassung der Kleindenkmale, die mit großem Engagement der Mitglieder in bislang 48 Ortsgruppen erfolge und auch schon sehr schöne Ergebnisse in Buchform gebracht habe. Auch habe er immer wieder Berichte von Erforschung und Restaurierung von Burgen vorgefunden, die alle sehr anerkennenswert seien. Die Pflege der historischen Wurzeln, die Erhaltung von alter Bausubstanz, das Dokumentieren des Erforschten und das Bekanntmachen in der Öffentlichkeit seien herausragende Arbeitsschwerpunkte der Mitarbeiter im Bereich Heimatpflege. Aber mit diesen Themen – und damit sorgte der neue Hauptfachwart im Hauptvorstand für gespitzte Ohren, sei man nicht am Ende der Heimatpflege angelangt. Und er stellte sieben Themenbereiche vor, mit denen sich der Schwarzwaldverein befassen könnte oder durchaus auch müsse, wenn er sich als Vertreter einer Landschaft verstanden wissen wolle, die es zu erhalten und weiter zu entwickeln gilt. Die Reihenfolge sei keine Rangfolge, sagte Panther, aber die beiden letzten Themen seien wohl die schwierigsten. 32 Kräutergärten Klosterbibliothek St. Peter Niederzell auf der Reichenau Volksschule Sägewerk Dold Anlass, diese Glocken zu läuten. Deshalb könnte es dem Schwarzwaldverein ein Anliegen sein, durch finanzielle Unterstützung diese Glocken mit einem automatischen Läuterwerk wieder zum Klingen zu bringen. Glockengeläut sei schließlich ein Teil des Kulturgutes unserer Heimat, sagte Panther. Im Schwarzwald gibt es eine Vielzahl von Kräutergärten, die von unterschiedlichen Organisationen betreut werden. Es gibt den Brauch der katholischen Kirche, am 15. August, Maria Himmelfahrt, Kräuter zu weihen. Es gibt viele Ansatzpunkte, wie man selbst Kräuter pflanzen oder sammeln kann. Dies sei ein weites Feld, das öffentlichkeitswirksam bestellt werden könnte. Burgen und Klöster Mit der Erhaltung von Burgruinen haben sich schon viele Ortsgruppen über Jahre erfolgreich befasst, stellte Klaus Panther fest. Ein weiteres Betätigungsfeld könnte das Erforschen der Geschichte der Klöster sein, die maßgeblich an der Erschließung des einst unwirtlichen Schwarzwaldes beteiligt waren. Dies könnte auch einen aktuellen Beitrag leisten zur Frage: Was wird aus unseren Schwarzwaldtälern ohne Bevölkerung und Bewirtschaftung? Volkslieder Singe, wem Gesang gegeben: Klaus Panther fragte, in welchen Ortsgruppen noch gesungen werde, wo noch das Volksliedgut gepflegt werde. Das Singen (übrigens schon seit einigen Jahren fester Bestandteil der Delegiertenversammlung) soll wieder mehr im Ortsgruppenleben stattfinden. Man könne zum Beispiel daran denken, eigene kleine Liederbücher zusammen zu stellen. Infos zum Urheberrecht gibt es übrigens in der Hauptgeschäftsstelle. Heimatmuseen und Bibliotheken Durchaus nicht rückwärts gewandt soll sich der Auftrag verstehen, sich mit den vorhandenen Beständen in den Heimatmuseen allerorten zu befassen. Nur aus dieser Verwurzelung heraus lasse sich auch Gegenwart und Zukunft einer Landschaft, eines Lebensraumes verstehen und gestalten. Ein reicher Schatz, der bislang nur von Spezialisten verstanden werde, seien zum Beispiel alte Bibliotheken. Hier gebe es örtlich viel Sachkompetenz. Aber der Schwarzwaldverein könnte durch sein breites Netzwerk in der Heimatpflege eine viel größere Öffentlichkeit schaffen. Glocken klingen lassen „Glockengeläut gehört zum Schwarzwald“, sagte Klaus Panther. Und er meine damit nicht die Kirchenglocken allein, sondern die vielen Glocken, die auf den alten Schwarzwaldhöfen in kleinen Türmchen hängen. Früher dienten sie als Signal dafür, dass es Zeit zur Mittagsrast oder zum Beten sei. Heute hätten viele Hofbesitzer kaum noch die Zeit oder den 4/2012 4/2012 Wirtschaft im Schwarzwald Was hat Wirtschaft mit Heimatpflege zu tun? Ganz Elementares, stellte Klaus Panther fest. Denn geht es mit der heimischen Wirtschaft den Bach runter, dann bleibt auch unser Schwarzwald auf der Strecke. Deshalb seien die Diskussion des Schwarzwaldvereins und die auch durchaus konfliktreiche Auseinandersetzung mit der heimischen Wirtschaft entscheidend wichtig für die Zukunft des Schwarzwaldes. Beide Partner könnten davon profitieren. Schule und ländlicher Raum Als das schwierigste Projekt hatte Klaus Panther den siebten Punkt seiner Ideen angekündigt, die Schule und der ländliche Raum. Was hat Schulpolitik mit dem Schwarzwaldverein zu tun, fragte sich wohl so mancher in der Versammlung. Macht da ein ehemaliger Schulmeister seinen Beruf zum Hobby? Doch dann hörten alle aufmerksam zu: Die derzeitig absehbare Schließung von Schulen auf dem Lande könne zu einer nachteiligen Bevölkerungsentwicklung in den Schwarzwaldtälern führen. Und damit sei man wieder beim Ausgangspunkt: Heimatpflege. Diese dürfe nicht nur aus der Pflege und dem Bewahren von Vergangenem und Tradition bestehen, sondern müsse auch zukunftsgerichtet sein, durch Antworten auf die Herausforderungen, die sich aktuell stellen. „Musikalisches Wiederhören“ Die Basler Hebelstiftung veranstaltet gemeinsam mit der Hebelmusik Hausen im Wiesental unter der Leitung ihres Dirigenten Jean-Christophe Naas am Samstag, 1. Dezember 2012, um 18 Uhr einen Konzertabend in der Peterskirche Basel zu Ehren Johann Peter Hebels (1760 bis 1826). Aufgeführt wird die Vertonung seiner wohl berühmtesten Erzählung „Unverhofftes Wiedersehen“, eine Komposition des elsässischen Komponisten Frédéric Unterfinger, uraufgeführt 2011. Die Lesung des vollständigen Originaltextes ist Teil der Komposition und wird von Dr. Beat Trachsler übernommen. Eröffnet wird der Abend mit der „Hebelstiftungsouvertüre“ des Komponisten Markus Götz (Schopfheim), von der damaligen Präsidentin der Basler Hebelstiftung Liselotte Reber-Liebrich beim Komponisten zum 150-Jahr-Jubiläum der Hebelmusik Hausen im Wiesental in Auftrag gegeben und gestiftet, 2005 in Basel uraufgeführt. Ein thematisch passender Wortbeitrag des Basler Schriftstellers Dominik Bernet verbindet die beiden musikalischen Teile dieses besonderen Abends am Vorabend des 1. Advents. Konzertbeginn ist um 18 Uhr. Der Abend dauert etwas mehr als eine Stunde. Der Eintritt ist frei. Elmar Vogt 33 HEIMATPFLEGE WANDERN WANDERN HEIMATPFLEGE Zu einer informativen Nachmittagwanderung lud die Initiatorin ihre Wanderkameraden von der Ortsgruppe Pfalzgrafen weiler ein. Die Teilnehmer waren stark beeindruckt von so viel Idealismus und Engagement ihrer Wanderkameradin. Der Dank gilt Ruth Kern-Frey, Maler Dieter Bürkle, den Sponsoren Stefan Gall und Timon Schweikle und allen, die in irgendeiner Form zu dieser beispielhaften Aktion beigetragen haben. Die neue Holderstöckleshütte Im selben Waldgebiet, am Kreuzungspunkt der mit gelber Raute markierten Wanderwege Pfalzgrafenweiler – Nagoldtalsperre und Kälberbronn – Grömbach, steht seit über 100 Jahren die Holderstöckleshütte. Im Laufe der Zeit wurde Dieter Bürkle und Ruth Kern-Fey nach getaner Arbeit. Praktische Heimatpflege in Pfalzgrafenweiler Von Willi Bosch Die Gemeinde Pfalzgrafenweiler, auf einem Hochplateau im Nordschwarzwald, zwischen Waldach- und Zinsbachtal gelegen, wirbt in ihrer Broschüre mit dem Slogan „Der Weiler Wald – das Freizeit- und Wanderparadies“. Zu Recht, wenn man weiß, dass das Wegenetz im Weiler Wald nahezu 200 Kilometer ausgeschilderte Wanderwege umfasst. Diese nach den Richtlinien der Neuen Wegemarkierung des Schwarzwaldvereins beschilderten Wanderwege werden vom Wegewart der Ortsgruppe Pfalzgrafenweiler und seinem Helfer betreut. Stein vor der Holderstöckleshütte mit Initialien der Helfer. 34 unleserlich geworden, so fristeten sie ein fast kaum beachtetes Dasein. Eigentlich schade, dachte sich Ruth Kern-Frey aus Kälberbronn, langjähriges Vereinsmitglied des Schwarzwaldvereins Pfalzgrafenweiler und engagierte Heimatpflegerin. Bei einem Spaziergang durch die heimischen Wälder kam ihr der Gedanke: Da muss was gemacht werden, um diese historischen Zeugen der Nachwelt zu erhalten. In ihrer Gemeinde fand sie Gehör, und unterstützt von Emil Hauser sowie Andreas und Matthias Ziefle vom Hotel Schwanen wurden die Steine aufgerichtet und neu gesetzt. Ruth Kern-Frey machte sich nun mit Messingbürste und frischem Mut an die Arbeit und säuberte in rund 30 Arbeitsstunden 14 dieser Steine. Nach der Reinigung kam eine weitaus schwierigere Aufgabe, die Neubeschriftung. Ein stöckleshütte wieder aufgebaut. Das breite Vordach mit Sitzgelegenheit bietet auch weiterhin Spaziergängern und Wanderern Schutz vor den Unbilden der Witterung. Erinnerungen an eine schwierige Zeit Historische Wegweiser sind Zeugen der Vergangenheit Das zum Weiler Wald zählende, von den Ortschaften Kälberbronn, Edelweiler und Grömbach begrenzte Waldgebiet, wird von Wanderern, Radlern und Joggern gerne besucht. Der aufmerksame Waldbesucher wird hier an zahlreichen Wegekreuzungen Buntsandsteine mit schwarzer Aufschrift auf weißem Grund vorfinden. Was hat es nun mit diesen Steinen auf sich? Über Alter und Funktion dieser Steine ist wenig bekannt. Vermutlich dienten diese Überbleibsel einer vergangenen Epoche den Waldbesuchern zur Orientierung und waren sozusagen Vorgänger unserer heutigen Wegemarkierung. Schmucke Wegweiser des Neuen Wegesystems haben mittlerweile diese Aufgabe übernommen. Der Zahn der Zeit nagte an diesen Steinen, sie waren mit Moos und Brombeeren überwachsen, die Schrift war sie baufällig. Matthias Ziefle vom Hotel Schwanen in Kälberbronn erkundigte sich nach der Zukunft der Hütte und bekam die Antwort, dass leider kein Geld für die Sanierung vorhanden sei. Unter der Regie von Matthias Ziefle wurde der Wiederaufbau der Hütte in Angriff genommen. Das Kreisforstamt stellte die Materialkosten, im Forstrevier Grömbach wurden 30 Festmeter Holz gefällt. Der Abriss der alten Hütte und der Aufbau der neuen erfolgte ehrenamtlich durch 15 freiwillige Helfer. Zimmermeister Rolf Gall und Forstwirt Martin Dieterle mit seinen Forstazubis investierten besonders viel Zeit. Aber auch viele andere arbeiteten mit oder stellten Geräte und Baumaterial zur Verfügung. In 200 Arbeitsstunden, in nur zwei Wochen, wurde die neue Holder- Fachmann musste her. Schulkamerad Dieter Bürkle, Maler im Ruhestand, ließ sich nicht lange bitten und konnte seine reichhaltige Berufserfahrung mit einbringen. Die Firma Werbung Gall lieferte kostenlos die Schriftschablonen, die Farbe spendierte Malermeister Timon Schweikle. Der Untergrund wurde weiß gestrichen und die Schrift in akribischer Feinarbeit mittels Schablone und Pinsel aufgetragen. Auch der Nachwuchs machte sich nützlich: Mayra und Fenja gingen zeitweise Opa Dieter zur Hand, da wollte Leoni, Enkelin von Ruth, nicht nachstehen und machte sich auch nützlich - früh übt sich… Das Ergebnis dieser ehrenamtlichen Aktion: 14 Steine erstrahlen nun in neuem Glanz zur Freude der zahlreichen Waldbesucher. Vorbildliche Heimatpflege nennt man so etwas. 4/2012 Das restaurierte Kreuz am Waldeck in Sulgen-Hutneck Das jetzige Kreuz am Waldeck in Sulgen-Hutneck (beim Haus Hutneck 1) wurde 1991 erstellt und von Pfarrer Willy Graf eingeweiht. Es ersetzte das 1989 an derselben Stelle vom Sturm umgestürzte Holzkreuz, das Anton Haas 1948 erstellt hatte. Er wollte damit seine große Dankbarkeit für eine außergewöhnliche Hilfe, Gott und den Mitmenschen gegenüber deutlich zum Ausdruck bringen. Wie wichtig ihm dies war, zeigte seine dringende Bitte auf seiner letzten Fahrt in die Klinik kurz vor seinem Tod im März 1990. Obwohl er wusste, dass die Vorbereitungen bereits laufen, bat er seinen Sohn Karl, das Ersatzkreuz auf alle Fälle wieder aufzustellen. Die Notsituation begann für ihn an Heiligabend 1943, als er vom Kriegseinsatz in Griechenland in den Weihnachtsurlaub kommend im Zug zwischen Schiltach und Schramberg erfahren hatte, dass seine Ehefrau Theresia vormittags beerdigt wurde. Mit Hilfe eines Streichholzes suchte er dann am späten Heiligabend das Grab. Da er bei der Partei auf der schwarzen Liste stand, musste er trotzdem wieder an die 4/2012 Front und seine vier Kinder im Alter zwischen zwei und sieben Jahren zurücklassen und den Verwandten anvertrauen. Den Rückmarsch von Griechenland über Albanien und Kroatien vom November 1944 bis April 1945 mussten die ursprünglich 800 Soldaten weitgehend zu Fuß leisten. Anton Haas war durch glückliche Umstände bei den letzten 20, die davon in Steyrmark ankamen. Als es dort hieß, rette sich wer kann, musste ihn seine Gruppe allein lassen, weil er vor Erschöpfung auf einem Baumstamm eingeschlafen war. Erst später hat er erfahren, dass diese Gruppe von Russen entdeckt wurde und alle in russische Gefangenschaft kamen. Er erfuhr von einer zehn Kilometer entfernten noch begehbaren Brücke, rannte dort hin und kam noch kurz bevor die Russen die Brücke besetzten über die Enns in amerikanisch besetztes Gebiet. Durch weitere günstige „Zufälle“ war er bereits am 15. Juni 1945 in Sulgen. Ein Zufall war, als er bei Lorch im Remstal eine Straße entlang lief, dass Arthur Junghans genau dort aus geschäftlichen Gründen fuhr. Er erkannte ihn und konnte ihn mitnehmen und mit 3 Uhren Bestechung über die damalige Zonengrenze nach Sulgen bringen. Hier konnte er nur den Schutthaufen seines Hauses besichtigen und seine vier Kinder unter den Verwandten verteilt suchen. Beim Einmarsch am 20. April 1945 beschossen Fanatiker vom Volkssturm – militärisch völlig sinnlos – aus dem Wald die französischen Panzer, die dann als Reaktion sein Haus in Brand setzten, das dann einschließlich dem Vieh völlig niederbrannte. Obwohl 1945/46 Baumaterial nur auf dem schwarzen Tauschmarkt zu bekommen war und Anton Haas zum Tauschen ja nichts hatte, gelang es ihm mit vielseitiger Unterstützung aus Sulgen und Umgebung, besonders auch aus Tennenbronn, das Haus neu aufzubauen. Es waren hierfür vielseitige Ideen für provisorische Lösungen notwendig. Von jedem Nagel bis zum Bauholz musste alles erbettelt und gesammelt werden. Schwierig war dies für Fensterglas (aus alten Bildertafeln) und Dachziegeln. So entstand teilweise ein buntes Mosaikdach mit vielen verschiedenen alten Ziegelsorten. Trotz mehreren fast unlösbar erscheinenden Schwierigkeiten wurde mit viel Energie, Fantasie und Aufwand das Haus im November 1946 notdürftig bezugsfertig. Er heiratete und hatte seine Familie wieder beisammen. So erfüllte sich sein intensiv erbeteter größter Wunsch. Dies waren die Gründe für seine große Dankbarkeit gegenüber Gott, dessen Hilfe für ihn offensichtlich war, dazu die der Mitmenschen, die ihm so selbstlos und vielseitig geholfen hatten. Hubert Haas 35 HEIMATPFLEGE WANDERN FAMILIE Erinnerung an die badische Grenze Das „Steinerne Kreuz“ in Zell im Wiesental wurde restauriert Das „Steinerne Kreuz“ an der Gemarkungsgrenze zwischen den Gemeinden Zell im Wiesental und Hausen im Wiesental markierte früher die Landesgrenze zwischen Vorderösterreich und der Markgrafschaft Baden. Am 2. Februar 2008 hat sich das Kleindenkmal aus der Verankerung gelöst und ist von einem Felsvorsprung die Böschung hinabgestürzt und wurde stark beschädigt. Am 7. September 2012 erhielt das Kleindenkmal bei der Einfahrt zum Sportplatz in Zell im Wiesental nun einen neuen, dritten Standort. Heute symbolisiert das auf Initiative des Schwarzwaldvereins Zell im Wiesental von Bildhauermeister Roland Fritz restaurierte Kreuz den Wunsch der Menschen nach Verbundenheit. Als Zeichen des christlichen Glaubens und zugleich als Symbol der Hoffnung bezeichnete Pfarrer Hans-Joachim Demuth das mit viel Hingabe und Engagement vom Schwarzwaldverein erneuerte „Steinerne Kreuz“. In einer ökumenischen Feierstunde erhielt das Kleindenkmal den kirchlichen Segen, gespendet von Diakon Matthias Blaznik von der katholischen Kirchengemeinde Zell. Bürgermeister Rudolf Rümmele aus Zell im Wiesental bedankte sich beim Vorsitzenden des Zeller Schwarzwaldvereins, Konrad Vor wenigen Wochen erhielt das „Steinerne Kreuz“ nach der Restaurierung durch Mitglieder des Zeller Schwarzwaldvereins einen neuen Standort beim Zeller Sportplatz. Wetzel, und den Mitgliedern für ihren engagierten Einsatz und überreichte dem Vorsitzenden als Anerkennung ein Kuvert. Das Kleindenkmal wurde im Jahre 1756 errichtet und beim Bau der Eisenbahnstrecke Schopfheim – Zell im Jahre 1875/76 an den Berghang umgesetzt. Der erste Zug im Abschnitt Schopfheim – Zell fuhr am 5. Februar 1876. An dem Kreuz sind die Buchstaben und Zahlen eingemeißelt: Z 1756 M. Im Gedicht „Die Wiese“ schreibt Johann Peter Hebel (1760 bis 1826) unter anderem: „Aber an der Bruckwoog, nit wit vom steinene Chrützli, ...“ und weiter: „und schangschiersch (= wechseln, den Glauben) und wirsch e lutherische Chetzer!“. Nach § 2 des Denkmalschutzgesetzes für Baden-Württemberg ist das „Steinerne Kreuz“ ein Kulturdenkmal. Das Gesetz sagt hierzu folgendes: „Kulturdenkmale im Sinne dieses Gesetzes sind Sachen, Sachgesamtheiten und Teile von Sachen, an deren Erhaltung aus wissenschaftlichen, künstlerischen oder heimatgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse besteht“. Viele Kleindenkmale stehen an Wegen und Straßen, dort, wo sie von Vorübergehenden gut gesehen werden. Man findet diese Kleindenkmale freilich eher an alten Wegen als an neuen Straßen. Doch auch hier können sie – vielleicht etwas versetzt – den Straßenaus- oder Neubau überlebt haben, wenn jemand etwas für Kleindenkmale übrig hatte und Mühen und manchmal vielleicht auch Ärger auf sich genommen hat, um sie zu erhalten. Super-Ferienspaßaktion auf Walderlebnispfad Traditionelle Musik und Tanz in authentischer Kulisse Familie im Schwarzwaldverein Teningen erkundete den Stadtwald Emmendingen Kulturtag des Schwarzwaldvereins in Gutachs Vogtsbauernhof Schwungvolle Musik lockt in Gutach an einem sonnigen Septembersonntag die Besucher des Freilichtmuseums Vogtsbauernhof zum „Falkenhof“, wo auf einer Bühne Geige, Harfe und Bass zur Freude des umstehenden Publikums volkstümliche Melodien erklingen lassen. Die Badische Bratwuschtmusig spielt auf... 36 Zum 16. September hatte der Schwarzwaldverein Musik- Tanz- und Trachtengruppen innerhalb und außerhalb des Vereins zu einem Traditionellen Kulturtag in das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof in Gutach eingeladen. Der Tanzpädagoge Klaus Grimm aus Schiltach stellte ein abwechslungsreiches Programm zusammen, das einen sehenswerten Querschnitt der heimatlichen Volkstanz- und Musikszene präsentierte und in dessen Verlauf auch die Zuschauer Gelegenheit bekamen, das Tanzbein zu schwingen. Für die Musik- und Tanzgruppen bot die Kulisse des Vogtsbauernhofes die ideale Umgebung, ihr Können und ihre Trachten zu zeigen. Dies honorierte das Publikum – in Spitzenzeiten bis zu 200 Zuschauer – mit Applaus, und mancher ließ sich anstecken und drehte, kompetent angeleitet durch Klaus Grimm, einige Runden mit den Trachtentänzern auf der Bühne. Der veranstaltende Schwarzwaldverein hätte sich mehr aktive Beteiligung aus den eigenen Reihen gewünscht: Die Volkstanztrachtengruppe des Schwarzwaldvereins Neuweiler und eine Delegation der Trachtengruppe des Schwarzwaldvereins Bad Herrenalb waren der Einladung gefolgt. Auch die Volkstanzgruppe aus Hofstetten und die Kirnbacher Kurrente präsentierten ihr sehens- und hörenswertes Repertoire. Dass auch Kinder heimatliches Brauchtums mitreißend präsentieren können, zeigte die Kindertrachtentanzgruppe aus Obereschach, und der Sing- und Liederkreis Ichenheim gab Anekdoten und traditionelle Lieder zum Besten. Musikalisch umrahmt wurde das Programm von der Badischen Bratwurschtmusig, die in spontaner und launiger Manier auch zu den Mitmachtänzen aufspielte. 4/2012 Im Rahmen der Ferienspaßaktion der Gemeinde Teningen bot der Schwarzwaldverein einen Walderlebnistag der Extraklasse. Trotz des unsicheren Wanderwetters trafen sich 12 Familien zum Walderlebnistag. Jede Menge Abwechslung und Information waren auf der 1,5 Kilometer langen Strecke zwischen Eichbergturm und Waldspielplatz am Vogelsang garantiert. Ausgangspunkt war das Waldklassenzimmer oberhalb des Vogelsang-Spielplatzes, das unter schattigen Eichen liegt. Kurt Armbuster hatte drei Exponate, einen Fuchs, Marder und ein Eichhörnchen mitgebracht. Dazu gab es ein Tierquiz, das es zu lösen galt. Die Mamas und Papas durften ihre Kleinen dabei tatkräftig unterstützen. Nach Überquerung einer Hängebrücke ging es weiter zum Barfußpfad. Beim 4/2012 Tierweitsprung konnten sich die Kleinen mit Hase und Reh messen. Wie sich ein Baum anfühlt, konnten sich Kinder wie Erwachsene beim „Blindpfad“ ertasten. Weiter ging‘s zur Märchenhütte, wo Hildegard Armbruster eine spannende Geschichte vorlas. Die Erzählstation ermunterte die Eltern und Kinder sich Zeit zu nehmen und im Wald einem Märchen zu lauschen. Gleich daneben konnten ausgelegte Baumstämme zum Balancieren genutzt werden. Am Eichbergturm gab es Gelegenheit, aus Blüten und Blättern ein Tier zu malen. Bei der Eulenhütte angekommen, erwartete ein schönes Lagerfeuer die Familien, an dem die mitgebrachten Würste und Steaks auf traditionelle Art gegrillt wurden. Bei der von Hildegard Armbruster organisierten Tombola konnten Kinder und Erwachsenen vom Kuscheltier bis zur Uhr tolle Preise gewinnen. Michaela Rula aus Nimburg bedankte sich im Namen der teilnehmenden Fami- lien bei Hildegard und Kurt Armbruster, die es verstanden, den schönen Stadtwald, dessen Bewohner und den Waldlehrpfad den Familien spielerisch näher zu bringen. „Supertoll“ fanden die Kinder die von Kurt Armbruster mitgebrachten Tiere. Alle teilnehmenden Familien waren sich einig, dass sich der Weg im herrlichen Mischwald sehr gut für Familienwanderungen anbietet, denn er verbindet Bewegung und Naturpädagogik ganz ohne Fingerzeig. Info Informationen über weitere Familienmitmachaktionen im Schwarzwaldverein: Hildegard und Kurt Armbruster unter Telefon 0 76 41/4 75 59 oder www.schwarzwaldverein-teningen.de 37 JUGEND WANDERN Gute Ideen werden gefördert Fachbereich Familienarbeit bezuschusst Projekte In diesem Jahr belohnt der Fachbereich Familienarbeit mit dem „Familienförderpreis“ das besondere Engagement und die guten Ideen von Familiengruppen des Schwarzwaldvereins. Nach drei Jahren, in denen das Preisverfahren vor allem das zurückliegende erfolgreiche Engagement von Familiengruppen gewürdigt hatte, soll der Förderpreis ab 2012 aktuelle Projekte und erfolgversprechende Ideen unterstützen. Im ersten Jahr haben sich Familiengruppen unter dem ausgegebenen Schwerpunktthema „Familienarbeit in der Öffentlichkeit“ mit zwei Projekten beworben. Die beiden Pforzheimer Schwarzwaldver- Prima Zeiten für Krabbeltiere dank der Familiengruppe Aichhalden eine Schwabengruppe und PforzheimBrötzingen machen bei der Familienarbeit gemeinsame Sache. Dazu werben die beiden Ortsgruppen mit Infoständen in der Öffentlichkeit, stellen ein gemeinsames Familienprogramm auf die Beine und erarbeiten Werbe- und Infomaterialien in Kooperation. Durch Bündelung ihrer Kräfte streben die beiden Ortsgruppen einen Durchbruch auf dem Weg zur Familiengruppe an. Die öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten bezuschusst der Familienbeirat mit 300 Euro. Das Insektenhotel am Haselbrunnen, das die Familiengruppe Aichhalden unter Leitung von Sandra Kimmich konstruiert hat, ist ein Projekt aus dem Themenkreis Naturschutzes und Naturpädagogik. Als dieses dient das Insektenhotel nicht nur als Unterschlupf für Kriechtiere aller Art, sondern wirkt auch als Beispiel für das Engagement der Familienarbeit des Schwarzwaldvereins, das unter anderem durch die Berichterstattung in der Presse seine öffentliche Wirkung entfaltet. Zu diesem Projekt steuert der Familienbeirat 150 Euro bei. Am 17. November werden die Projekte in Freiburg im Rahmen eines Treffens der Familienleiter vorgestellt und das Motto für den Familienförderpreis 2013 vorgestellt. Für das kommende Jahr hofft der Familienbeirat auf noch mehr gute Ideen, die förderungswürdig sind. Nachtwandern und Sterne gucken Kinder erlebten zum ersten Mal tiefe Blicke ins Weltall Im Rahmen des Kinderferienprogramms der Gemeinde Maulburg beteiligte sich die Familiengruppe der Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins mit einer Nachtwanderung. 17 Teilnehmer – die Hälfte davon Kinder – trafen sich um 21 Uhr am Rathaus und in anderthalb Stunden wanderte man über den Dinkelberg zum Dachsig. Dort wurde die Gruppe bereits vom Hobby-Astronom Werner Ühlin erwartet, der seine beiden Teleskope mitgebracht hatte, denn im Programm war ja auch Sternenkunde erwähnt worden. Um es gleich vorwegzunehmen, es wurde eine tolle Show. Die wolkenlose, kla38 re Neumondnacht ließ keine Wünsche offen und Werner Ühlin kam mit der Erklärung der einzelnen Sternenbilder kaum nach, die jeder auch durch das Teleskop genau beobachten konnte. Selbst der Flug der Raumstation ISS konnte gut gesehen werden. Auch die Kinder waren fasziniert von den ihnen weitgehend unbekannten Himmelskörpern und Sternenbildern. Wer wusste denn schon, dass der letzte Stern in der Deichsel des kleinen Wagens der Polarstern ist, der seine Stellung nie verändert und über Jahrhunderte der einzige feste Orientierungspunkt der Seefahrer war. Gut anderthalb Stunden vergingen auf dem Dachsig wie im Flug, und bei der anschließenden Grillparty auf der Friedenshöhe sprach man noch lange über dieses herrliche Erlebnis, bevor man sich langsam unter dem strahlenden Sternenhimmel heimwärts begab. 4/2012 SERVICE Ehrennadel des Landes für Willi Seid Der Vorsitzende Willi Seid aus Mitteltal-Obertal hat die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg verliehen bekommen. Der Baiersbronner Bürgermeister Michael Ruf hat im Sitzungssaal des Rathauses die außergewöhnliche Ehrung inmitten einiger Vorstandsmitglieder vorgenommen und die Verleihungsurkunde mit der Unterschrift von Ministerpräsident Winfried Kretschmann samt der Ehrennadel an den Geehrten übergeben. Der Bürgermeister betonte in seiner Laudatio, in der die herausragende Tätigkeit für den Schwarzwaldverein als Grundlage des praktizierten Ehrenamts zur Geltung kam, Willi Seid (58) sei in der Gemeinde wohl bekannt, der Forstwirtschaftsmeister im Ruhestand habe sich in besonderem Maße für das Gemeinwohl eingesetzt und sei ein leuchtendes Beispiel von Engagement. Seid hätte es vermocht, Baiersbronn lebens- und liebenswerter zu machen. Das Gemeindeoberhaupt dankte auch Ehefrau Renate: „Sie haben Ihrem Mann immer den erforderlichen Freiraum gelassen.“ Eugen Stahl, der langjährige Stellvertreter der Bezirksvorsitzenden Marlies Mohrlok, umriss die umfangreiche Arbeit, von der der Schwarzwaldverein und letztlich alle Gäste Baiersbronns profitierten. Der Geehrte ist seit 1994 bis heute Vorsitzender von Mitteltal-Obertal, seit 1995 bewährt er sich als Wanderführer in der Ortsgruppe und auch bei der Touristik Baiersbronn (ab 2000). Es kommt hinzu das Amt des Bezirkswegewarts im Bezirk Kniebis, das er der Bezirksgröße wegen gemeinsam mit Wanderfreund Heiner Bauer, Glatten, ununterbrochen seit 1998 ausübt. Stahl gratulierte namens des Präsidiums des Schwarzwaldvereins. Auch Baiersbronns Tourismusdirektor Patrick Schreib würdigte das große Engagement von Seid, der schon viele Ideen gehabt habe, um die große Baiersbronner Wanderlandschaft in bester Ordnung zu halten. „Ehrenhalber“ sei noch angemerkt, dass Willi Seid 2002 das Silberne Ehrenzeichen des Schwarzwaldvereins erhielt, dem im Jahre 2010 das „Goldene“ folgte. Rul Jetter Bürgermeister Ruf, Baiersbronn, (rechts) überreicht Willi Seid die Ehrennadel des Landes. Im Hintergrund Wanderfreund Eugen Stahl, der die Laudatio ergänzte und Ehrenmitglied Hildegard Niethammer, Fachwartin für Heimatpflege der Ortsgruppe Mitteltal-Obertal. Der Möhrenvater Jochen Rauch 80 Jahre Jochen Rauch wollte keine große Feier an seinem 80. Geburtstag. Deshalb überraschte ihn das „Chörli“ des Schwarzwaldverein Schopfheim und sang ihm zu Ehren zahlreiche Lieder. Weitere Mitglieder des Vereins überbrachten Jochen Rauch die besten Wünsche. Viele Jahre hatte er das Amt des Schriftführers inne und führte die Protokolle der zahlreichen Sitzungen in seiner Amtszeit. Von 1971 bis 1994 kümmerte sich Jochen Rauch als „Möhrenvater“ liebevoll um den „Hohe Möhr-Turm“ oberhalb Schopfheim-Raitbach, welcher der Ortsgruppe Schopfheim gehört. In der Zeit, als Jochen Rauch für den Turm zuständig war, fielen aufwändige Renovierungs- und Erhaltungsarbeiten an, die er verwaltungsmäßig unterstützte. Er organisierte die Wachtage auf dem Turm, bei denen ehrenamtliche Turmwachen das Eintrittsgeld kassieren und freundlich Auskunft über den Turm und seine Entstehung geben. Auch seine Kinder wissen, dass sein Herz weiterhin für den „Hohe Möhr-Turm“ schlägt, und so schenkten sie ihm eine Bank, die jetzt den Vorplatz am Turm verschönt. Jochen Rauch 4/2012 39 SERVICE SERVICE Emil Däschle Tief betroffen nimmt die Ortsgruppe FreiburgHohbühl Abschied von ihrem Wanderkameraden und außerordentlich aktiven Mitglied Emil Däschle Emil Däschle. Emil verstarb nach kurzer schwerer Krankheit am 07.09.2012 im Alter von 82 Jahren. Er kam 1991 zum Schwarzwaldverein, Ortsgruppe Freiburg-Hohbühl, und war von Anfang an gleich sehr aktiv dabei. 1994 übernahm er das Amt des zweiten Wegewartes und kümmerte sich zusammen mit Hermann Amann um die Beschilde- Rolf Hammann rung der Wanderwege. Gleichzeitig wurde Emil zum zweiten Wanderwart gewählt und hat sich für die Wanderführer und Wanderungen eingesetzt. Er selbst hat ebenfalls viele Wanderungen geführt. Ab dem Jahre 2000 wurde er Naturschutzwart und engagierte sich besonders bei den Streifendiensten. Der Schönenberg bei Freiburg, seine alte Heimat, mit dem Sumsergarten lag ihm besonders am Herzen. 1998 wurde Emil für seine Verdienste mit dem Ehrenzeichen in Bronze ausgezeichnet. Nachdem er seine Ämter aus Altersgründen abgegeben hatte, unterstützte er den Verein weiterhin mit großer Tatkraft, wann immer ihm es möglich war. Auch im höheren Alter engagierte er sich mit großer Energie zum Beispiel bei Ausstellungen oder im Wanderheim Berglusthaus. Besonders hervorzuheben ist sein regelmäßiger und großer Einsatz in den letzten Jahren für den Messeauftritt des Hauptvereins bei den cft-Freizeitmessen in Freiburg. Hier war Emil beim Aufund Abbau des Messestandes und bei der Standbetreuung tätig und Ansprechpartner für viele Messebesucher. Als „Wanderer der Praxis“ war er mit seiner Beratungskompetenz immer ein außerordentlich wertvoller Akteur. Emil Däschle hat sich auf seine Art, hinter den Kulissen zu wirken, um den Schwarzwaldverein verdient gemacht. viele Anregungen für die Freizeitgestaltung von Alt und Jung. Er ist in hohem Maße informativ und lesenswert. H.-M. S. Bauen, Renovieren und Isolieren geachtet werden, damit Fledermäuse, Mauersegler oder Schwalben nicht ganz vertrieben werden? Wie sehen die Ansprüche an die Nistplätze der Tiere aus? Wie können Tierfallen entschärft werden, damit Amphibien, Säugetiere und Vögel nicht mehr in Regentonnen, Lichtschächten und an Glasflächen verenden müssen? sch Manfred Metzger Walter Sittig Der Schwarzwaldverein und die Ortsgruppe Bad Liebenzell trauern um Rolf Hammann. Rolf starb am 22. September 2012 im Alter von 81 Rolf Hammann Jahren. Er war ein äußerst verdienstvolles Mitglied des Schwarzwaldvereins und nahezu 60 Jahre aktiv, davon die längste Zeit in führenden Positionen. Er war bei der Wiedergründung der Ortsgruppe Bad Liebenzell 1955 Gründungsmitglied und wurde dabei zum Gründer und Leiter der Jugendgruppe gewählt. Auch wenn er inzwischen andere Ämter im Vorstand übernommen hatte, blieb er bis 1988 Jugendleiter. Die Jugendgruppe hatte zu diesem Zeitpunkt 250 Mitglieder. Aus diesen Jugendlichen wurden später vie- le tüchtige ehrenamtliche Helfer. Nach sechs Jahren als stellvertretender Vorsitzender wurde er 1981 zum Vorsitzenden gewählt. Dieses Amt hatte er bis 1993 inne. In dieser Zeit hat er viele Aktionen und Arbeitsgruppen ins Leben gerufen, die bis heute das Vereinsleben mitbestimmen und zu Aushängeschildern wurden. Darunter zählen die Gründung der Trachtengruppe, der Fachgruppe Heimatpflege, der Seniorengruppe und der Gruppe zum Erhalt der Burgberglandschaft. Die Mitgliederzahl stieg in dieser Zeit von 700 auf über 1000. Rolf Hammann wurde als „selbstloser Bürger von großem Format“ und als die „Seele“ des Schwarzwaldvereins bezeichnet. Für seine Verdienste, die nicht alle aufgezählt werden können, erhielt er 1989 das Goldene Ehrenzeichen des Schwarzwaldvereins. 2002 wurde er mit der Goldenen Ehrennadel des deutschen Wanderverbandes für Verdienste um die deutsche Wanderbewegung ausgezeichnet. Die Stadt Bad Liebenzell verlieh ihm die Bürgermedaille, die Schutzhütte im Monbachtal wurde zur Rolf-Hammann-Hütte benannt. 1994 wurde er Ehrenvorsitzender der Ortsgruppe. Bei der Hauptversammlung des Hauptvereins im Jahre 1998 und bei der Hundertjahrfeier der Ortsgruppe im Jahre 2004 wirkte er bei der Organisation mit. Zudem wurde er 2003 mit der Staufer-Medaille des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Von 1983 bis 1994 war die Geschäftsstelle der Deutschen Wanderjugend-Bundesebene in seinem Elternhaus untergebracht. Sein großes Hobby war die Fotografie („Mann mit der Kamera“), das ihn über die Ortsgrenzen hinaus bekannt machte. Über Jahrzehnte bereicherte er unsere Vereinszeitschrift mit seinen Aufnahmen. Rolf Hammann war ein außergewöhnlicher und bescheidener Mensch. Die unabdingbare Liebe zu seiner Heimat Schwarzwald hat ihn geprägt. Er hat sich um den Schwarzwaldverein außerordentlich verdient gemacht. Friedrich Böckle Blumenwiesen, Gewässer und Stadtwälder besiedeln. sch Gebirgslandschaft kann ein ganzes Geflecht von Wechselbeziehungen beobachtet und entdeckt werden. Band 4 der Reihe „Natur erleben“ enthüllt die Geheimnisse des Lebens im Gebirge, lädt dazu ein, sie zu entdecken und die Zusammenhänge zu verstehen. Vernetzt wie die Natur sind auch die Bücher: Eine Website und eine App ergänzen die Naturführer mit Filmen, Tonspuren, Beobachtungstipps und vielem mehr. sch gen, ISBN-13: 978-3-7654-5282-6, Bruckmann Verlag, 24,95 € Der „ultimative MTB-Guide für den Schwarzwald“ mag zwar nicht so dem Geschmack vieler Wanderer entsprechen, aber Mountainbiker gehören inzwischen zu einer nicht zu unterschätzenden Gruppe von Schwarzwaldbesuchern, die sich im übrigen auch weitgehend mit den Wanderern arrangiert hat. Mountainbiker, die sich an die 20 Tages- und zwei Mehrtagestouren dieses Buches wagen, erwartet der rasante Wechsel von krassem Anstieg und atemberaubender Abfahrt. Für die anschließende Regeneration finden sich zwischen Kaiserstuhl und Markgräflerland erholsame Thermen, gute Restaurants und hervorragende Weine. Alle Touren des Führers „Mountainbike Treks Schwarzwald“ gibt es auf der beiliegenden CD zum Buch als GPS-Track, im Roadbook und mit Karte und Höheprofil zum Download. sch Bücherschau Schwäbischer Heimatkalender 2013 Herausgegeben von Wolfgang Walker, 124. Jahrgang, W. Kohlhammer-Verlag Stuttgart, 128 Seiten, zahlreiche Abbildungen, ISBN 3-17-022298-4, 10,90 € Der Schwarzwaldverein gehört zum Kreis der Verbände, die zum Schwäbischen Heimatkalender Beiträge liefern und mit der Redaktion zusammenarbeiten. Ziel ist, über interessante Wanderungen, Projekte, geschichtliche Ereignisse, Persönlichkeiten, Land, Leute und Feste zu informieren. So berichtet der Schwäbische Heimatkalender 2013 unter anderem über zwei sehr bekannte Orte im Nordschwarzwald. Zum einen ist es Bad Teinach mit seinem berühmten Wasserschatz und der beeindruckenden Entwicklung seiner Heilquellen bis zum königlichen Bad und die aufwändige technische Gewinnung des „Teinacher Mineralwasser“ durch die Mineralbrunnen AG. Zum anderen ist es Bad Wildbad mit seiner glanzvollen Kurgeschichte, seiner wieder eröffneten, über 100-jährigen Bergbahn und dem herrlichen Wandergebiet auf dem Sommerberg, über die Grünhütte bis zum Wildseemoor. Der Kalender präsentiert sich in einer hochwertigen Aufmachung. Er ist reich bebildert, behandelt spannende Themen, macht Vorschläge für Wanderungen und Ausflüge quer durch unser Land. Er gibt 40 Wildtiere Hausfreunde und Störenfriede, von Michael Stocker und Sebastian Meyer, 352 Seiten, 630 Farbfotos, 70 Zeichnungen, kartoniert, ISBN 978-3-258-07664-5 Haupt Verlag, 29,90 € Wildtiere gibt‘s nicht nur im Wald, sondern in großer Vielfalt auch in unserer nächsten Nähe im und ums Haus. Am Mauersegler vor dem Fenster oder am Igel im Garten erfreuen sich alle, das Wespennest unter dem Dach oder die Mäusefamilie im Keller vermag hingegen nur wenige zu begeistern. Wie kann unsere Umgebung zum Lebensraum für Menschen und Tiere werden, in dem es sich konfliktfrei leben lässt und der gefährdeten Tierarten zudem Schutz und Hilfe bietet? Dieses Buch lädt ein auf einen Rundgang durch den zu entdeckenden Lebensraum - aufs Dach und auf den Dachboden, ans Fenster und auf den Balkon, an die Fassade und in Innenräume und Keller. Mit Tierporträts und Tipps fürs Beobachten bietet es spannendes Wissen rund um die Natur in der Nähe. Gleichzeitig zeigt es auf, mit welchen konkreten Maßnahmen Tieren und Menschen das Zusammenleben erleichtert werden kann: Worauf muss beim Stadtfauna Von Stefan Ineichen (Hrsg.) und Max Ruckstuhl, (Hrsg.), 600 Tierarten der Stadt Zürich. 446 Seiten, ca. 600 Farbfotos und 600 Karten, ISBN 978-3-258-07561-7, Haupt Verlag, 49,– € Städte beherbergen eine erstaunlich artenreiche Tierwelt. Die „Stadtfauna“ zeigt rund 600 Arten, die in den letzten Jahren in der Stadt Zürich beobachtet werden konnten - vom Süßwasserschwamm bis zur Nordfledermaus. Gut untersuchte Tiergruppen wie Heuschrecken, Tagfalter, Fische, Reptilien und Vögel werden vollständig vorgestellt. Käfer, Flöhe, Spinnen und andere Verwandtschaftskreise sind durch eine Auswahl typischer oder besonderer Arten vertreten. Die allesamt mit Farbfotos illustrierten, von Spezialisten verfassten Artporträts geben Auskunft über Lebensweise, Verbreitung und Gefährdung der Tiere, die städtische Gärten und Gebäude, Bahnareale und 4/2012 An Fluss und See Natur erleben - beobachten – verstehen, von Andreas Jaun, 232 Seiten, rund 150 Farbfotos und 25 Zeichnungen, ISBN 978-3-258-07673-7, Haupt Verlag, 19,90 € Band 3 der Reihe „Natur erleben“ enthüllt die Geheimnisse der Gewässer, lädt ein, sie zu entdecken und die Zusammenhänge zu verstehen. An jedem Gewässer tummeln sich unzählige Pflanzen und Tiere, die sich gegenseitig täuschen und austricksen, die kooperieren und von einander profitieren. An jedem Bach, See und Fluss kann ein ganzes Geflecht von Wechselbeziehungen beobachtet und entdeckt werden. Vernetzt wie die Natur sind auch die Bücher: Eine Website und eine App ergänzen die Naturführer mit Filmen, Tonspuren, Beobachtungstipps und vielem mehr. sch Im Gebirge Natur erleben – beobachten – verstehen, von Sabine Joss, 204 Seiten, 145 Fotos, 20 Zeichnungen, ISBN 9783-258-07674-4, Haupt Verlag, 19,90 € Im Gebirge tummeln sich unzählige Pflanzen und Tiere, die sich gegenseitig austricksen, die kooperieren und voneinander profitieren. Auf jedem Quadratmeter 4/2012 Neue Bergtouren für Langschläfer in den bayerischen Voralpen Von Wilfried und Lisa Bahnmüller, 96 Seiten, ISBN-13: 978-3-86246-034-2, Berg Verlag, 14,95 € Der Wanderklassiker für Schlafmützen geht in die zweite Runde! Zum Beispiel auf den Buchenberg. Bergauf-bergab im Wettersteingebirge. Zur Halsalm, wo man Käse und Buttermilch zu Adlerpfiffen kredenzt ... Langschläfer können sich auf viele neue Bergtouren in den Bayerischen Voralpen freuen, die nie länger als vier Stunden dauern. Mit Routenbeschreibungen, Tipps und Hinweisen zu Gehzeiten, Almen, Einkehrmöglichkeiten oder interessanten Stopps am Wegrand. sch Mountainbiketouren – Biken Schwarzwald 22 Touren im höchsten Mittelgebirge Deutschlands von Wolfgang Bruns-Fiebelkorn, 192 Seiten, ca. 160 Abbildun- Nur ein Blick auf Baden Von Bernhard Prinz von Baden und Christoph Graf Douglas, 184 Seiten, 114 Abbildungen in Farbe, ISBN: 978-3-777447117, Hirmer Verlag München, 34,90 € Anlässlich des Jubiläums „900 Jahre Baden“ haben Prinz Bernhard von Baden und Christoph Graf Douglas das Buch „Nur ein Blick auf Baden“ herausgegeben, das sie gemeinsam mit gleichgesinnten Autoren, Verlegern, Historikern und Wissenschaftlern 41 SERVICE SERVICE geschrieben haben. Schon das Vorwort ist Programm, in dem die beiden Herausgeber fragen: „Macht die emotionale Bindung an den geografischen Ursprung, die Kindheit, die Jugend oder auch die gefundene Heimat unfrei oder stärkt sie das Leben?“ Die Antwort lässt nicht lange auf sich warten, in dem sie bekennen: „wir aber, die Herausgeber dieses Buches, brauchen unsere Heimat Baden wie der Fisch das Wasser braucht.“ Beim ersten Durchblättern fallen die besonders schönen Fotos auf, die Baden jenseits der Postkartenmotive eindrucksvoll darstellen. Im Jubiläumsjahr wollen die Herausgeber auf die Schönheit der Landschaft und die Eigenart der Kultur und Geschichte aufmerksam machen. „Nur ein Blick auf Baden“ ist eine kurze Reise durch die Landschaft, durch die Geschichte, durch die Küche und die Restaurants, durch Dichtung und den Geist des deutschen Südwestens. Wer es liest, möchte dorthin reisen. Die beiden Herausgeber haben mit eigenen Aufsätzen und einem mehrteiligen Gesprächsblock dieses opulente Werk geprägt. Mitautoren sind die Verleger Hubert Burda und Michael Klett, Professor Dr. Michael Brenner vom Historischen Seminar für Jüdische Geschichte und Kultur der Universität München, Arnold Stadler, Büchner- und Hebelpreisträger und Ulrich Schumann, Weinbrenner-Experte vom Institut für Baugeschichte Karlsruhe. Nicht ganz erschließt sich das Wort „Nur“ im Titel. Denn der sehr schön gestaltete Band gibt mehr her als „nur“ einen Blick auf Baden. sch Westwegs Über den Schwarzwald. Zu Fuß durch eine deutsche Landschaft von Johannes Schweikle, 228 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag, Verlag Klöpfer & Meyer, ISBN 978-3-86351-028-2, 19,50 € Wer Genaueres über den Schwarzwald erfahren will, muss zu Fuß gehen. Johannes Schweikle hat den Westweg gewählt. Für ihn war diese Wanderung eine Entdeckungsreise in einem exotischen Gebirge, ein Weg durch das Zentralmassiv deutschen Gefühls. Die rote Raute führte in den Urwald und zum Führerbunker. Er traf Wirte, Philosophen und Aussteiger. Er erkundete den Bindestrich zwischen Baden und Württemberg, die Schwarzwälder Kirschtorte untersuchte er Schicht für Schicht. Er folgte den Spuren in das Sehnsuchtsland Heimat und sprach mit Veteranen aus dem Kampf gegen das Waldsterben. Dem Leser, der den Westweg oder den Schwarzwaldverein kennt, begegnet Bekanntes: War Schweikles Wegbegleiter nicht der Vorsitzende der Ortsgruppe Hausach? Ist das nicht das Gasthaus, in dem ich dieselben Erfahrungen machen durfte? Der Autor, ein gebürtiger Freudenstädter und Wahl-Hanseate, beschreibt hier mit hintergründigem Humor seine Westwegwanderung und bringt mit seinem unwiderstehlichen Witz den Leser oft zum Lachen. Ein Buch, das richtig Lust auf den Westweg macht! Bl. Von Berg zu Berg – Wie Europa vermessen wurde von Prof. Hans Fröhlich, Format A4, 78 Seiten, 140 Abb., Schwarzweißdruck, Klebebindung, Umschlag farbig, erschienen und erhältlich im Selbstverlag Fröhlich, Lichweg 16, 53757 Sankt Augustin, Tel./Fax 02241-312345 / 310019, E-Mail: [email protected], Internet: www.prof-hansfroehlich.de, 11,85 €, versandkostenfrei. In den Jahren 1867 bis 1877 hat Johann Jacob Baeyer (1794-1885), der Gründer der Mitteleuropäischen Gradmessung, das Rheinische Dreiecksnetz von Holland bis in die Schweiz triangulieren lassen, um eine Lücke in der Breitengradmessung von Oslo bis Palermo zu schließen. Diese Breitengradmessung zur exakten Bestimmung der Größe und Figur der Erde sollte unter anderem auch klären, in wie weit die physikalische Figur der Erde von einem Rotationsellipsoid abweicht. In den 37 Vermessungspunkten wurden teilweise besondere Gradmessungspfeiler errichtet, deren Lage und Aussehen beschrieben sind. Ihre bildliche Darstellung fehlte aber bisher. Das Werk führt zunächst in die Wanderfreundliche Unterkünfte im Schwarzwald Geschichte der klassischen Erdmessung ein, beschreibt das Lebensbild Baeyers und das Rheinische Dreiecksnetz. Den Schwerpunkt der Dokumentation bilden anschließend Bilder und Zeichnungen der Gradmessungspfeiler. Für den mathematisch interessierten Leser leitet ein Anhang die Berechnung der Abplattung eines Rotationsellipsoides aus zwei Breitengradmessungen ab. Anmerkung: Bei Bestellungen per E-Mail erhalten Sie per Mail eine KML-Datei, so dass Sie das Netz in Verbindung mit GoogleTM earth im 3D-Modus nacherleben können. Bl. Bergbau im Glottertal herausgegeben vom Arbeitskreis Glottertäler Ortsgeschichte, Autoren: K. Schneider, A. Haasis-Berner, D. Geuenich, B. Hoch, K. Schneider, H. Strecker, W. Werner, 216 Seiten, zahlreiche Abb., 19,80 € im Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3-00037881-2). Der Arbeitskreis Glottertäler Ortsgeschichte ergänzt seine bisherigen Veröffentlichungen zum Jubiläumsjahr 900 Jahre Glottertal mit dem Buch „Bergbau im Glottertal“. Die beiden renommierten Experten der Bergbauforschung und der Geologie, Dr. Andreas Haasis Berner und Dr. Wolfgang Werner, haben sich zusammen mit dem Arbeitskreis in den vergangen zwei Jahren intensiv mit den Spuren des mittelalterlichen Bergbaus im Glottertal beschäftigt. Dabei wurden nicht nur die gesamten bisher vorhandenen Quellen ausgewertet, sondern durch Begehungen und moderne Messverfahren sind eine Vielzahl bisher unbekannter und überaus bemerkenswerter Erkenntnisse gewonnen worden, die belegen, dass im 13. Jahrhundert der Bergbau im Glottertal ein bisher ungeahntes Ausmaß hatte und von überregionaler Bedeutung war. Unterstützt mit vielen Bildern geben die Autoren im Rahmen der Buchvorstellung einen Einblick in die überaus spannende und prägende Epoche der Geschichte des Glottertals und stellen einige wesentliche Inhalte des Buches vor. Das Ganze ist Lehr- wie Lesebuch zugleich, mindestens so interessant wie ein guter Krimi und wissenschaftlich – auch dank der beiden Autoren – fundiert und dazu reichlich bebildert. Bl. Lahrer Hinkender Bote 2013 Kalender und Kalendergeschichten für das Jahr 2013, Titelthema: Weinland Baden; Silberburg-Verlag Tübingen, 160 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen, 8,50 €, erhältlich im Buchhandel ISBN 978-3-8425-1191-0 Der „Hinkende Bote“ stand sprichwörtlich für die gesicherte Wahrheit einer Nachricht. Er überlieferte Neuigkeiten aus Wanderheime des Schwarzwaldvereins Stöcklewaldturm Wanderheim & Vesperstube Direkt am Mittelweg gelegen %Aussicht bis zu den Alpen Gastraum mit 50 Plätzen und Biergarten Insgesamt 13 Betten %Dienstag Ruhetag Eigentümer: Ortsgruppe Triberg Anmeldung Tel: 07722/4167 [email protected] An einem der schönsten Wanderwege (Kandel-Höhenweg) im Schwarzwald liegt auf der Gemarkung Freiamt das gemütliche: mit regionaler & saisonaler Küche, Kaffee & Kuchen sowie herzhafte Vesper. Gartenwirtschaft, komfortable Gästezimmer, Gruppen willkommen & Haustiere erlaubt, 3 km zum Barfusspark, 4-Burgen-Weg, Nagoldstausee... Wanderheim Kreuzmoos 72285 Herzogsweiler bei Freudenstadt Tel. 074452291 www.HotelzumHirsch.com 42 Traditionsreicher Familienbetrieb Ferienregion Wutachschlucht Am Ostweg Pforzheim/Schaffhs. 18 Gästezimmer DU/WC/TV Rustikale Gaststube • Shuttle-Service • Wandern ohne Gepäck auf dem Schluchtensteig • Wanderkartenverleih • Am Südschwarzwaldradweg Anmeldung & Anfrage: Hotel Ludinmühle Brettental 31 79348 Freiamt Tel. 07645-386 Fax 07645-911999 Wanderheim Dießlinhütte Belchen-Multen (1 040 m) Gasthaus „Zum Kreuz“ Familie Handke • • • • • Das Haus verfügt über 48 Übernachtungsmöglichkeiten (Zimmer & Lager) Gastraum mit 60 Sitzplätzen Großes Freigelände mit Biergarten & Grill Montag & Dienstag Ruhetag 5 x Übernachtungen inkl. reichhaltigem Frühstücksbüfett, 1 x Cafepause, 1 x Schwarzwälder Vesperplatte, 1 x Fl. Wasser & Willkommensgruß, 1 x Wanderkarte Weiler Wald, DZ: ab 295,– €, EZ: ab 175,– € 79780 Stühlingen-Weizen | Tel. 07744-92970 oder 335 www.gasthaus-kreuz.de der weiten Welt bis ins kleinste Dorf. Zahlreiche Volkskalender wurden nach der stelzenbeinigen Gestalt benannt, doch der Lahrer Hinkende Bote ist der einzige, der in Deutschland seit mehr als 200 Jahren in ungebrochener Tradition besteht. Und mit der Ausgabe für das Jahr 2013 geht er mit einem neuen redaktionellen Konzept an den Start: Ab sofort wird er sich hauptsächlich badischen Themen widmen. Im aktuellen Kalender drehen sich die Beiträge beispielsweise um typisch badische Rebsorten oder um die Gründung der ersten badischen Winzergenossenschaft durch Heinrich Hansjakob. Etliche Beiträge drehen sich auch um badische Themen jenseits des Weins. So wird der Überlinger Fotograf Siegfried Lauterwasser vorgestellt, an ein altes badisches Kartenspiel erinnert, der Volksmusik-Trompeter Walter Scholz porträtiert und vieles mehr. Auch der Präsident des Schwarzwaldvereins, Eugen Dieterle, ist mit einem Artikel vertreten, denn – auch das ist eine Neuerung – der Schwarzwaldverein ist ab sofort Mitherausgeber des „Lahrer Hinkenden Boten“. Bl. Schwarzwald Bildband von Achim Käflein, Georg Schramm und Alexander Huber, 228 Seiten, 350 Farbfotos, 30 x 30 cm, Text der Schwarzwaldvereins-Ortsgruppe Schönau. Familienfreundliche Hüttenatmosphäre, Selbstverpflegung; am Ziel des Fernskiwanderweges. Ganzjährig in Betrieb. Anmeldung bei: Frau Erika Pfefferle, Bühlweg 1, 79677 Aitern, Telefon 0 76 73/12 91 [email protected] www.swvstore.de WANDERHEIM BRANDENKOPF Auf einem der schönsten Aussichtsberge im mittleren Schwarzwald, direkt am Westweg und Hansjakobweg II gelegen. Zimmer teilweise mit Dusche/WC, 37 Betten, Gaststätte mit 160 Sitzplätzen, gute Küche, Bewirtschaftung ganzjährig, Rucksacktransport für Westweg und Hansjakobweg-Wanderer. Anmeldung: Wanderheim Brandenkopf, 77784 Oberharmersbach, Tel. 0 78 31/61 49, Fax 0 78 31/96 60 14, www.brandenkopf.net Gaststätte Ruhetag: vom 1.11.–28.02. Montag und Dienstag, vom 01.03.–31.10. Montag Wanderheim „Belchenblick“ 79691 Neuenweg (750 m) Aufenthalt für Familien, Gruppen und Vereine. 41 Betten. Moderne Selbstkocherküche. Das Heim ist an Wochenenden durch eigenen Hüttendienst teilbewirtschaftet. www.wanderheimbelchenblick.de Belegung: Hannelore Burger, Tel. 07621/55952 E-Mail: [email protected] Anzeigenschluss Heft I/2013 1. Januar 2013 4/2012 4/2012 43 SERVICE SERVICE Deutsch/Englisch, Leineneinband mit Prägung, Limitierte Sonderausgabe, Preis 64,– €, ISBN 978-3-940788-16-0, erhältlich im Buchhandel. Ein prächtiger Fotoband über den Schwarzwald! Außergewöhnliche Perspektiven, neue Sichten auf eine gut bekannte Landschaft haben der Fotografen Achim Käflein zu diesem Kunstwerk animiert. Er war im ganzen Schwarzwald unterwegs und fotografierte zu allen Tages- und Jahreszeiten, fing dramatische Lichtstimmungen ein und fixierte grauweiße Wolkentürme am weiten, blauen Himmel. Manches erscheint ungewohnt, wird durch Licht und Farbe zum kraftvollen, poetischen Ort. Mal streicht der Blick hinaus übers Wolkenmeer oder kitzelt sich entlang eines Schattenrisses am Belchengipfel, mal widmet sich das Objektiv dem Detail eines Farnwedels. Prägnante Texte von Alexander Huber informieren über Geschichte, Geografie und die wirtschaftlichen Perspektiven des Schwarzwaldes, kritische Denkanstöße zum Thema Natur und Naturschutz sind auch mit dabei. Georg Schramms Vorwort ist – wie nicht anders zu erwarten bei einem scharfzüngigen Kabarettisten – eigenwillig und brillant. Alle Texte sind in Deutsch und Englisch abgedruckt. Der Bildband vollzieht in seiner Konzeption, ja Farbgebung den Lauf der Jahreszeiten: Zartes Grün im Frühling, kräftigeres im Sommer, den Herbst dominieren Gelb und Braun, kaltes Blau läst uns im Winter erschauern. Das großzügige Format verstärkt die Wirkung der Bilder. Die opulente Ausstattung mit Echtleinen-Einband und hochwertigen Papieren unterstreicht die Besonderheit des Buches. Dem Thema in bestem Sinne verpflichtet, wurde es komplett umweltfreundlich nach den FSC-Umwelt-Zertifizierungsrichtlinien hergestellt. Es ist ein liebevoll gestalteter, mit viel persönlichem Einsatz entstandener Kunst-Band für alle Freunde ruhiger Natur. Ein ästhetischer Genuss und ein anregendes Dokument über eine große Landschaft. Lu. Der Feldberg – Subalpine Insel im Schwarzwald Regierungspräsidium Freiburg (Hrsg.) 488 Seiten, viele Abbildungen, Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, ISBN 9783-7995-0757-8, 34,90 €. 2012 Jahr wird das älteste Naturschutzgebiet in Baden-Württemberg, der Feldberg, 75 Jahre alt. Das Regierungspräsidium Freiburg hat dieses Jubiläum zum Anlass genommen, das „Feldbergbuch“ neu aufzulegen. Es erscheint damit, nach 1946 und 1982, zum drit- ten Mal in neuem Gewand. Das Grundgerüst der längst vergriffenen 82er Auflage blieb zwar bestehen; darum herum haben z. T. die dieselben Autoren wie 1982 und auch neue Autoren alles Wissenswerte um die Natur des Feldberges auf den neuesten Stand gebracht. Einige Kapitel wurden „lediglich“ überarbeitet, andere Kapitel wurden völlig neu geschrieben. Unter den Überschriften Geomorphologie, Grundgebirge, Klima, Vegetation der Weidfelder und der Wälder, Tierwelt, Naturschutz und Tourismus wurde das aktuelle Wissen über das Naturschutzgebiet von den hochkarätigen Feldbergkennern zusammengetragen. Aus meiner Sicht ist das Buch auch deswegen empfehlenswert, weil es mit vielen hochklassigen Fotos ausgestattet ist. Diese Bilder, und dies ist wirklich der einzige Nachteil, wenn man denn einen suchen muss, sind manchmal fast zu klein abgedruckt. In einer beiliegenden DVD mit legendären „RangerClips“ und weiteren Filmen werden naturkundliche Themen nicht „bierernst“, sondern sehr unterhaltsam dargestellt. Schon das Feldbergbuch von 1982 galt bei den Naturschützern des Schwarzwalds geradezu als „Bibel“. Nun wurde sie neu aufgelegt und steht in moderner und ansprechender Form wieder zur Verfügung. Dieses Buch ist ein „Muss“ für jeden Feldbergfreund. HK Wandern und Urlaub im In- und Ausland Lüneburger Heide | Müden an der Örtze Genießen Sie Ihren Urlaub beim Singenden Heidewirt Thorsten im 3*** Heidehotel Herrenbrücke Unser Programm ist speziell abgestimmt auf Busreisen von 20 bis 120 Personen. Spezielle Gruppenpreise für Vereine schon ab 39,– Euro HP. Im Programm sind enthalten: Tanzabende mit dem singenden Heidewirt, Heideabend mit dem Schifferklavier, 5-stündige geführte Heidetour, 2-stündige Kutschfahrt durch die Heide, Kegelabend für Ihre Gruppe. Unser beheiztes Freibad ist geöffnet vom 15.5. bis 20.9. Über Ihre Anfrage würden wir uns freuen. Lassen Sie sich ein unverbindliches Angebot zukommen: Tel. 05053 591, Fax 05053 1418, www.herrenbruecke.de Verschiedenes 44 4/2012 4/2012 45 SERVICE Das aktuelle Programmheft ist da! Anzeigenschluss für Heft I/2013 ist der 1. Januar 2013 Impressum ISSN 0944-4505 Herausgeber: Schwarzwaldverein e. V., Schlossbergring 15, 79098 Freiburg i. Br., Telefon 07 61/3 80 53-0, Telefax 07 61/3 80 53-20 Bankverbindung: SPK Freiburg, BLZ 680 501 01, Kt.-Nr. 201 49 46 Redaktion: Karlheinz Scherfling, 79111 Freiburg i. Br., Brunnstubenstr. 23, Telefon 07 61/4 36 61, [email protected] Die Texte sind per E-Mail, auf Diskette oder CD mit vollständiger Anschrift des Autors an die Redaktion zu schicken, ebenso Papierbilder und Dias. Redaktionsschluss: 1.1., 15.3., 1.7., 1.10. Elektronische Bilder sind mit Bildtexten und Hinweis auf den Artikel direkt zu schicken an: [email protected]. Bitte versehen Sie jedes Bild mit einer Bildunterschrift und ordnen Sie es eindeutig einem Artikel zu. Bilder, die nicht zugeordnet werden können, können leider nicht verwendet werden. Für unverlangt eingesandte Beiträge, Bilder, Besprechungsexemplare usw. wird keine Haftung übernommen. Rücksendung erfolgt nur bei Rückporto. Die Redaktion behält sich deren redaktionelle Bearbeitung und Abdruck vor. Anzeigenleitung: Schwarzwaldverein e. V., Angela Blüm, Schlossbergring 15, 79098 Freiburg i. Br., Telefon 07 61/3 80 53-0,Telefax 07 61/3 80 53-20. Bitte senden Sie Anzeigenunterlagen an obige Adresse. Gültige Anzeigenpreisliste Nr. 25 vom 1.1.2012 Preisliste auf Anfrage. Anzeigenschluss: 1.1., 15.3., 1.7., 1.10. Herstellung und Vertrieb: Druckhaus Kaufmann GmbH & Co. KG, Raiffeisenstraße 29, 77933 Lahr/Schw., Telefon 0 78 21/94 50, Fax 0 78 21/94 51 68, ISDN 0 78 21/98 23 25, E-Mail: [email protected] Gestaltung und Reproduktion: werbeagentur aufwind GmbH, Kapellenstraße 43, 79353 Bahlingen, Telefon 0 76 63/91 49 74-0, Fax 0 76 63/91 49 74-50, E-Mail: [email protected] Bildnachweis M. Burger 5 – 9 D. Hartmann, 11 S. Holzinger 12 –13 H. Würfele 14 – 15, 17 Shutterstock 18 H. Stoltze 15 U. Kettner 16 Shutterstock 18, 28 – 31, 38 K. Kandler. 20 – 21 Dr. K.-L. Gerecke 22 Dr. S. Büchner 22 W. Hockenjos 23 – 24 K. Scherfling 25, 27, 32 – 33 C. Leuchter 26 A. Beck 28 Willi Bosch 34 D. Kohlmann 35 E. Vogt 36 S. Seyl 36 K. Armbruster 37 Sandra Kimmich 38 R. Jetter 39 M. Sütterlin 39 Auf gehts ins Allgäu. Erleben Sie hautnah traumhafte Wandertouren und entdecken Sie das Wandern in drei Höhenlagen. Alpinwandern. Voralpenwandern. Talwandern. Erscheint vierteljährlich im Februar/Mai/August/November. Für Mitglieder ist der Bezugspreis durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Das Jahresabonnement kostet € 8,20 zuzüglich Versandkosten. Bestellungen nimmt der Verlag entgegen. Abo-Kündigungen können nur zum jeweiligen Jahresende vorgenommen werden. Verschiedenes rste g Der e derta n a W che Deuts en Alpen in d ... innovativ und zukunftsorientiert ... kulturell und überraschend ... genussvoll und gesund Redaktionsschluss Redaktionsschluss für das Heft I/2013 ist der 1. Januar 2013. Bitte schicken Sie uns Ihre Manuskripte per E-Mail: [email protected] oder auf Diskette an die Redaktion. Schicken Sie bitte Bilder mit artikelbezogenen Bildnamen an: [email protected]. 46 4/2012 Kostenfreie Urlaubs-Allgäu Hotline Programmheft erhältlich unter Tel.: 0800/2573678 [email protected] 4/2012 Täglich von 8 bis 20 Uhr für Sie da! Fax: 08323/802555 Besuchen Sie uns auf www.deutscher-wandertag-2013.de unterstützt von Testen Sie das neue trekkingmagazin im Jahresabo Bild: Peter Freitag_pixelio und sichern Sie sich Ihre Geschenk-Prämie! Ausgabe 3-12 ab 14.11.2012 im Handel erhä ltlich! Die neue Zeitschrift für alle Outdoor-Fans Infos und Bestellung unter www.trekkingmagazin.com oder unter Tel. 07221 9521-19