Europas neue Härte gegen die Briten

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Europas neue Härte gegen die Briten
KUNDENSERVICE 0 8 0 0 / 9 3 5 8 5 3 7
MITTWOCH, 29. JUNI 2016
** D 2,50 E URO
B
Nr. 150
Zippert zappt
THEMEN
DPA/OLIVIER HOSLET; REUTERS/FRANCOIS LENOIR
D
ie Engländer haben sich
wirklich ganz schlecht
benommen, sie haben
uns tief enttäuscht. Und das
nach allem, was wir für sie getan
haben. Seit Jahren beschäftigen
wir uns nur mit dem narzisstisch
gestörten David Cameron, der
die ganze Aufmerksamkeit des
Erziehungspersonals für sich
beansprucht hat und nun natürlich erst recht im Mittelpunkt
steht. So mancher fragt sich, ob
ein paar gezielte Ohrfeigen nicht
Wunder gewirkt hätten, aber
Gewalt sollte in der Erziehung
grundsätzlich ausgeschlossen
sein, es sei denn, sie geschieht
einvernehmlich. Man muss jetzt
positiv denken, also keine Herabstufungen, Abwertungen, Beschimpfungen, Schuldzuweisungen oder Liebesentzug. Das
würde nur weitere Trotzreaktionen hervorrufen. Manche
fangen dann an, heimlich zu
rauchen, andere werden kriminell oder magersüchtig oder alles
zusammen. Was sollte man noch
tun? Familienstellen, Klangschalentherapie oder ein paar
gezielte kneippsche Güsse sind
immer hilfreich. Man könnte den
Briten auch das Fußballspielen
verbieten, aber am wirkungsvollsten wird es sein, sie ohne
Nachtisch ins Bett zu schicken.
Angespannt: EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker (l.) hindert höchstselbst einen Fotografen im EU-Parlament daran, den Brexit-Befürworter Nigel Farage zu fotografieren. Rechts: Einige Stunden später trifft der britische Premier David Cameron in Brüssel ein. Auf dem EU-Gipfel muss er viel erklären
Europas neue Härte gegen die Briten
Merkel knüpft nach Brexit-Votum Zugang zu Binnenmarkt an Bedingungen: „Keine Rosinenpickerei.“ Juncker wirft London vor,
„klammheimlich“ in „abgedunkelten Räumen“ Vorabsprachen treffen zu wollen. EU-Parlament will schnelle Scheidungsgespräche
FEUILLETON
Harte Fäuste,
großes Herz: Abschied
von Bud Spencer
Seite 19
POLITIK
Der Imam
und der verweigerte
Handschlag
Seite 8
PANORAMA
Wie wird ein Pfleger
zum Mörder?
Seite 20
EM 2016
Wie im Rausch: Island
und das Fußballwunder
F
ünf Tage nach der Brexit-Entscheidung verschärft die Europäische Union ihren Kurs
gegenüber Großbritannien.
EU-Kommissionspräsident
Jean-Claude Juncker, Ratspräsident Donald Tusk und Bundeskanzlerin Angela
Merkel (CDU) warnten, dass das Land
ohne Austrittsantrag keine Gespräche
über sein Verhältnis zur EU und den Zugang zum Binnenmarkt führen könne.
Kanzlerin Merkel stimmte die britische
Regierung auf einen harten EU-Kurs ein:
„Wir werden sicherstellen, dass die Verhandlungen nicht nach dem Prinzip der
Rosinenpickerei geführt werden“, sagte
die Kanzlerin in einer Regierungserklärung in Berlin. Zugleich betonte sie: „Die
EU ist stark genug, um den Austritt
Großbritanniens zu verkraften.“ Der Ansicht des Brexit-Befürworters und früheren Londoner Bürgermeisters Boris
Johnson, dass Großbritannien weiterhin
vollen Zugang zum EU-Binnenmarkt haben werde, erteilte Merkel eine klare Absage. „Wer austreten möchte, kann nicht
erwarten, dass alle Pflichten entfallen,
die Privilegien aber weiter bestehen“,
sagte Merkel. Die Kanzlerin kündigte an,
dass die verbleibenden 27 EU-Staaten bis
spätestens März 2017 beschließen sollten, wie sie die EU effektiver machen
wollen. Es sei falsch, die Debatte auf die
Frage eines „mehr Europa“ oder „weni-
ger Europa“ zu reduzieren. Dies stärke
nur die Fliehkräfte in der EU. „Ein erfolgreiches Europa, das ist ein Europa,
das seine Verträge und seine Versprechen einhält.“
EU-Kommissionschef
Jean-Claude
Juncker forderte den raschen Start des
Austrittsprozesses. „Die Briten wollen
raus aus der EU, dementsprechend sollte
man handeln“, sagte er vor dem EU-Parlament. Doch anstatt den Austritt offiziell
zu erklären, betrieben Premier David Cameron und seine Partei ein „Katz-undMaus-Spiel“. Die EU könne sich keine
längere Phase der Unsicherheit leisten.
Juncker kritisierte „klammheimliche“ Be-
strebungen in London, die Verhandlungen mit den EU-Partnern noch vor der offiziellen Austrittserklärung „in abgedunkelten Räumen“ zu beginnen und so etwa
den Zugang zum EU-Binnenmarkt zu sichern. Er habe seinen Mitarbeitern einen
„Mufti-Befehl“ erteilt, sich auf keinerlei
derartige Gespräche einzulassen. Wenn
die Verhandlungen dann offiziell starteten, „werden wir die Tagesordnung bestimmen und nicht diejenigen, die die EU
verlassen wollen“. In der Aussprache des
Europaparlaments redete Juncker anders
als sonst nicht auf Englisch. Nur an den
Brexit-Wortführer Nigel Farage wandte er
sich einmal in dieser EU-Amtssprache:
„Ich bin überrascht, dass Sie hier sind. Sie
haben für den Austritt gekämpft, die Bürger haben dafür gestimmt“, sagte Juncker.
„Warum sind Sie hier?“
Die EU muss nach den Worten des französischen Präsidenten François Hollande entschlossen reagieren. „Die ganze
Welt schaut auf Europa.“ Die Entscheidung der Briten sei sicher traurig – vor
allem für diese selbst. „Aber Europa wird
sich nicht aufhalten lassen.“
Im Bundestag forderten auch führende
Sozialdemokraten eine harte Haltung
gegenüber Großbritannien. „Wer sich gegen Europa entscheidet, der muss auch
für die Konsequenzen geradestehen“,
Meanwhile in the United Kingdom ...
zu haben. Der Parteichef zeigte sich
kampfbereit: Bereits vor der Abstimmung der Labour-Abgeordneten
hatte er angekündigt, auch im Falle
eines Misstrauensvotums nicht zurückzutreten. Bei den regierenden
Konservativen hat Parteichef David
Cameron seinen Rücktritt spätestens
bis Oktober angekündigt. Unterdessen präsentiert die Regierung den
Bürgern eine erste Rechnung für das
Brexit-Votum. „Es ist ganz klar, dass
Labour-Chef Jeremy Corbyn hat
eine Misstrauensabstimmung in
seiner Fraktion klar verloren. Für den
67-Jährigen sprachen sich nur 40
Abgeordnete aus, 172 votierten gegen ihn. Corbyn steht wegen seines
Verhaltens vor dem Brexit-Referendum in der Kritik. Vertreter des rechten Parteiflügels werfen ihm vor, nur
halbherzig für den Verbleib in der EU
geworben und so viele Wähler aus
dem eigenen Lager nicht überzeugt
das Land ärmer werden wird, weil
sich die Wirtschaft so entwickeln
wird“, sagte Finanzminister George
Osborne. Steuererhöhungen und
Kürzungen staatlicher Leistungen
seien unausweichlich. Unterdessen
verlangt Londons Bürgermeister
Sadiq Khan mehr Autonomie für die
Hauptstadt. Dies sei notwendig, um
„Jobs, Reichtum und Wohlstand“ zu
schützen. Die Londoner hatten für
den Verbleib in der EU gestimmt.
sagte SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann. „Es darf keine Prämie für den
Austritt, für Nationalismus und Europafeindlichkeit geben.“ Dem Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel zufolge könnten
Verhandlungen über weitere Zugeständnisse an die Briten katastrophale Folgen
haben. „Das wäre eine Einladung an alle
anderen europäischen Staaten, das genauso zu machen. Und das wäre dann
wirklich der Untergang Europas.“
Auch die EU-Abgeordneten verlangten
eine rasche Austrittserklärung Großbritanniens, damit der Scheidungsprozess
eingeleitet werden kann. Die vier großen
Fraktionen im Parlament – EVP, Sozialdemokraten, Liberale und Grüne – hatten den Antrag gemeinsam gestellt. Die
Wirtschaft pocht ebenfalls auf einen
schnellen Beginn der Austrittsgespräche.
Am Dienstagnachmittag kamen in Brüssel die EU-Staats- und Regierungschefs
zu einem zweitägigen Gipfel zusammen,
an dem zunächst auch noch Premier Cameron teilnahm. Am Abend wollten die
Teilnehmer bei einem Abendessen über
das Ergebnis des britischen Referendums beraten. EU-Ratspräsident Tusk
plant bereits ein weiteres informelles
Gipfeltreffen ohne Großbritannien. Dazu will er für September einladen.
Siehe Leitartikel und
Seiten 4, 5, 10, 13 und 15
Seiten 22 und 23
DAX
Im Plus
Dax
Schluss
Euro
EZB-Kurs
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9447,28
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Für VW wird alles noch schlimmer
Abgasskandal kostet den Konzern allein in den USA rund 15 Milliarden Dollar. Entschädigung nur für amerikanische Fahrzeugbesitzer geplant
Seite 15
Dow Jones
17.40 Uhr
17.261,59
Punkte
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Auftrag Schwertransport –
Giganten auf Reisen
D
ie Einigung mit den Behörden
und den vom Abgasskandal
betroffenen Autobesitzern in
den USA wird Volkswagen rund 15 Milliarden Dollar (13,6 Milliarden Euro) kosten. Die Vergleichssumme liegt damit
deutlich höher als in den vergangenen
Tagen angenommen.
VON NIKOLAUS DOLL UND PHILIPP VETTER
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Die außergerichtliche Einigung, die
am Dienstagnachmittag beim Gericht in
San Francisco eingereicht wurde, sieht
vor, dass VW gut zehn Milliarden Dollar
an die Besitzer der von den Abgasmani-
pulationen betroffenen Autos zahlt.
Weitere 2,7 Milliarden Dollar fließen an
die Umweltbehörden EPA und Carb, die
damit einen Fonds zur Reduktion von
Stickoxiden in der Umwelt auflegen
werden. Außerdem musste der Autobauer zustimmen, in den kommenden
zehn Jahren zwei Milliarden Dollar in
die Verbreitung sogenannter Null-Emissions-Fahrzeuge zu stecken. Dazu könnte zum Beispiel der Aufbau eines Ladesäulennetzes für E-Autos zählen. An 44
US-Bundesstaaten wird VW zudem rund
600 Millionen Dollar zahlen. Bevor der
Vergleich wirksam wird, muss das Gericht noch zustimmen.
Nie zuvor musste ein Fahrzeughersteller in den USA einen so teuren Vergleich schließen. Gina McCarthy von der
EPA sprach von einer „historischen
Einigung“. VW müsse in vollem Umfang
alle Konsequenzen seines Verhaltens
tragen. „Wir senden heute eine starke
Botschaft: Wenn Sie unser Gesetz brechen, gibt es sehr ernsthafte Konsequenzen.“ Die stellvertretende Generalbundesanwältin der Vereinigten Staaten
verwies auf die Schwere der Vorwürfe:
„VW hat mehr als eine halbe Million
Amerikaner zu unwissenden Komplizen
eines beispiellosen Anschlags auf die
Umwelt unseres Landes gemacht.“
Die knapp 500.000 betroffenen Autobesitzer können nun wählen, ob sie ihr
Fahrzeug an VW zurückgeben oder auf
eine Reparaturmöglichkeit warten. Wer
sich für die Rückgabeoption entscheidet,
bekommt nicht nur den Wert des Autos
vor Bekanntwerden des Abgasskandals,
sondern auch noch eine Entschädigung
zwischen 5100 und 10.000 Dollar je nach
Alter des Fahrzeugs. Verbraucherschützer fordern eine ähnliche Entschädigungszahlung auch für Besitzer betroffener Autos in Deutschland. VW will jedoch ausschließlich in den USA zahlen.
Der Konzern wies zudem darauf hin,
dass der Vergleich kein Schuldeinge-
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ständnis sei. VW-Chef Matthias Müller
sprach von einem wichtigen Fortschritt.
„Wir sind uns bewusst, dass wir noch
viel tun müssen, um das Vertrauen der
Menschen in Amerika zurückzugewinnen.“ Finanzvorstand Frank Witter
versicherte, der Vergleich bewege sich
„im Rahmen unserer bereits veröffentlichten Rückstellungen“. Der Konzern
hat für die Bewältigung des Skandals
16,2 Milliarden Euro zur Seite gelegt.
Unklar ist, ob in den USA weitere Strafen drohen können.
Der Vergleich dürfte dazu führen,
dass Zehntausende fahrbereite VW-Pkw
Seite 9
in der Schrottpresse landen.
ISSN 0173-8437
150-26
A 3,20 & / B 3,20 & / CH 5,00 CHF / CZ 95 CZK / CY 3,40 & / DK 25 DKR / E 3,20 & / I.C. 3,20 & / F 3,20 & / GB 3,00 GBP /
GR 3,40 & / I 3,20 & / IRL 3,20 & / L 3,20 & / MLT 3,20 & / NL 3,20 & / P 3,20 & (Cont.) / PL 15 PLN / SK 3,20 €
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ZKZ 7109
2 FORUM
DIE WELT
MITTWOCH, 29. JUNI 2016
GASTKOMMENTAR
BILDER
DES TAGES
Wie der IS
über den
Brexit jubelt
q Inmitten von Tausenden anderen Sonnenblumen auf einem Feld in
Brandenburg ist eine den anderen schon voraus: Weit geöffnet macht
sie ihrem Namen alle Ehre. w Avocados sind die Früchte der Stunde.
Sie sind so begehrt, dass die Anbieter kaum hinterherkommen. In Neuseeland, wo sich rund 1600 Bauern auf das Produkt spezialisiert haben,
geht jetzt sogar der große Avocado-Klau um. Im Schaufenster eines
Supermarkts sah man gar ein Schild mit dem Hinweis: „Über Nacht
werden hier weder Bargeld noch Avocados aufbewahrt.“ Die meisten in
Deutschland verkauften Früchte stammen allerdings aus Peru, den
Niederlanden und Spanien. e Manchmal ist das Glück eine gemähte
Wiese. Dann legt man sich nach getaner Arbeit mitten hinein, schiebt
den Hut ins Gesicht und lässt den lieben Gott einen guten Mann sein.
T Der Autor ist ein deutsch-ägyptischer Politologe und Mitgründer
der Denkfabrik Candid Foundation
in Berlin und Paris.
IMPRESSUM
RHA
q
w
e
ESSAY
Italien, unser Angstgegner
E
in Angstgegner ist ein Albtraum.
Wir wissen das spätestens seit der
EM 2012, als Bundestrainer Joachim Löw seine Männer und das
ganze Land vor dem Halbfinale
mit einem Augenflackern, einem
Pfeifen im Wald und dem zittrigen
Satz beruhigte: „Die Zeit ist gekommen, um Italien
zu besiegen.“ Die Vorfreude war verfrüht. Kein
Fußballfan wird je dieses schaurige Bild von Warschau verkraften: Mario Balotelli riss sich nach
seinem Doppelpack das Trikot vom Waschbrettbauch und ließ die Muskeln hüpfen.
Italien – oh, nein. Bei dieser EM schon im Viertelfinale. Das ist nicht das, was der durchschnittlich veranlagte Deutsche als das höchste aller
Glücksgefühle empfindet, und es ist auch kein
Trost, dass Jogi Löw immer mal wieder geschworen hat: „Der Tag rückt näher, an dem wir Italien
auch in einem großen Turnier besiegen.“ Der Tag
wird kommen – aber werden ihn unsere Enkel
noch erleben?
Schon Sepp Herberger, der erste Bundestrainer,
wollte ihn erleben, und sein 0:0 bei der WM 1962
war immerhin das Beste, was uns jemals gelungen
ist, auf Augenhöhe mit dem 0:0 bei der WM 1978
und dem 0:0 bei der EM 1996. Mehr war nicht zu
holen. Und seit dem jüngsten 2:0 der Italiener
gegen die Spanier, hört man, schaut Jogi Löw vor
dem Einschlafen sicherheitshalber unters Bett.
1970 ging der Fluch los. Halbfinale, WM in Mexiko. Noch heute steht auf einer Gedenktafel im
Aztekenstadion: „17 junio 1970. Italia – Alemania.
Juego del siglo.“ Das Spiel des Jahrhunderts. Boninsegnas 0:1 war dank des Ausgleichs durch
Schnellinger gerade noch auszuhalten, aber in der
Verlängerung griff sich mein Vater im Fernsehsessel ans Herz und sagte: „Ich muss ins Bett.“ Auch
dort ließ das Infarktrisiko nicht nach, dank des
unaufhörlichen Stakkatos der Jubelschreie von den
Nachbarbalkonen: „I-ta-lia-a!“ 2:1 Müller. 2:2 Burgnich. 2:3 Riva. 3:3 Müller. 3:4 Rivera. Gianni Rivera
war ein wunderbarer Fußballer, aber dieses Tor
war noch fürchterlicher als der Schiedsrichter.
Arturo Yamasaki hieß dieser Schlawiner, der uns
zirka drei Elfmeter verweigerte.
Noch nie konnte
die deutsche
Nationalelf in
einem Turnier
die italienische
Mannschaft
besiegen. Am
Samstag muss
es bei der EM
endlich gelingen
OSKAR BECK
Wenigstens halbwegs darüber hinweggetröstet
hat uns Jahre später der herrliche TV-Spot, den
Olli Dittrich für eine Elektronikfirma drehte. Dittsche verkörperte darin einen italienischen Toni,
wie der normal veranlagte Fußballdeutsche ihn
sich vorstellt, dicke Goldkette, Sonnenbrille, offenes Hemd, einen Eimer Gel im Haar und immer
einen cleveren Spruch auf den Lippen, und Toni
lachte uns Deutsche dafür aus, dass wir uns für
den Fußball Flachbildschirme kaufen. „Was kaufen
die Italiener?”, grinste Toni. „Sie kaufen die
Schiedsrichter.”
Es wurde danach nicht besser. Unaufhaltsam
nahm das deutsche Unwohlsein bei den wichtigen
Spielen gegen die Italiener Tempo auf, und ganz
schnell hinter mich bringen will ich das einseitigste aller WM-Endspiele, anno 1982 in Madrid – als
Deutsche haben wir uns auf der Tribüne des Bernabeustadions sicherheitshalber gar nicht mehr zu
erkennen gegeben, und da war es schon wieder,
dieses ohrenbetäubende und die Seele zermürbende Geräusch: „I-ta-li-a!“
Zum Wesen eines Angstgegners gehört es, dass
er einem mit der Zeit immer größer und gewaltiger
vorkommt, bis man sich irgendwann fragt, ob Gegenwehr überhaupt noch Sinn macht. Sie wurde
grässlich, diese Angst vor Italia.
Der Einzige, der das partout nie verstand, war
Fritz Walter, der WM-Kapitän unserer 54er-Helden
von Bern. Angst vor Italia? Da hat er nur gelacht
und gesagt: „Man muss sich nur trauen.“ So wie er,
als er vor einem Altar in Kaiserslautern der gutaussehenden Italia Bortoluzzi das Jawort gab, obwohl
die ganze Pfalz angesichts der feurigen Italienerin
tuschelte: „De schwarz Hex mit de rot Fingernägel,
hoffentlich macht se de Fritz net fertig.“ In Wahrheit hat Italia unseren alten Fritz erst so richtig in
Fahrt gebracht, und kurz danach waren wir Weltmeister. Aber 2002 ist Fritz Walter dann gestorben, keiner hat mehr auf ihn gehört, und die Dramen gingen weiter. Dortmund 2006. Warschau
2012.
„Hört dieser Fluch nie auf?“, fragten plötzlich
sogar kopfschüttelnd die Leitartikler im Land, die
sich normalerweise um den Weltfrieden sorgen.
Und sie fanden die Erklärung: Der Fußballgott ist
Italiener – wir Deutschen waren nur mal kurz
Papst, und das reicht offenbar nicht.
Die Italiener begannen mittlerweile, ihre Dauersiege gegen uns lauthals auszukosten, und wir
begriffen langsam, wie lausig die Engländer sich
fühlen, die gegen uns nie gewinnen. So wie wir
Deutschen derbe Witze über elfmeterschießende
Engländer erzählen, hatten die Italiener ihren
wachsenden Spaß mit uns. Balotelli, der Triumphator von Warschau, spielte anschließend in Kickstiefeln, in die der Gruß graviert war: „Bye, Bye
Germany!“
Hört das nie auf? Ahnen die Spanier auch nur
entfernt, was sie uns da angetan haben mit ihrer
Niederlage gegen Italien? Ach, waren wir immer
erleichtert, wenn uns einer die Italiener vom Hals
geschafft hat. In Brasilien beispielsweise, bei der
letzten WM. Im Pressezentrum saßen wir damals
vor dem Bildschirm, als der Uruguayer Luis Suarez
dankenswerter Weise seinen Gegenspieler Chiellini
in die Schulter und die Italiener aus dem Turnier
biss, und beim Schlusspfiff rief der Hannoveraner
Journalisten-Veteran Jochen Zwingmann, der auch
sein Leben lang unter den Italienern gelitten hat,
wie von einer Zentnerlast befreit durch den Saal:
„Jetzt können wir Weltmeister werden!“
Aber wie sollen wir nun Europameister werden?
In unseren deutschen Köpfen muss viel Aufbauarbeit geleistet werden bis Samstag, und bei der
Mannschaft sowieso. Aber die hat als Therapeuten
wenigstens Andy Köpke. Maßgeblich war der Bundestorwarttrainer am letzten unserer drei größten
Erfolge gegen die Italiener beteiligt, dem 0:0 bei
der EM 1996, mirakulös parierte er im deutschen
Kasten seinerzeit in der Vorrunde, als es um Alles
oder Nichts ging, einen Elfmeter von Gianfranco
Zola, die Italiener waren draußen, wir wurden
Europameister – und an dem Punkt könnte unser
Italien-Trauma theoretisch mit dem psychologischen Kunstkniff aus der Welt geschafft werden:
War das nicht in Wahrheit ein Sieg?
Gibt es diesen Fluch also gar nicht? Ist er eine
Erfindung der Medien und der Italiener, um uns
kirre zu machen? Ist der Tag, von dem Jogi Löw
spricht, viel näher, als wir alle denken? Ist es womöglich schon der Samstag?
Verleger AXEL SPRINGER (1985 †)
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DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68
DPA/KARL-JOSEF HILDENBRAND
er unerwartete Ausgang des
Brexit-Referendums stellt nicht
nur die EU vor drängende Fragen. Auch für unsere südlichen Mittelmeernachbarn sind die Folgen noch
nicht abzusehen. Klar ist aber leider,
dass sich diejenigen freuen können,
welche die Krisen und Kriege in der
arabischen Welt schüren und somit für
die Flüchtlingsströme nach Europa
mitverantwortlich sind. Gemeint sind
die autoritären Regime der arabischen
Welt und die Dschihadisten. Die Anhänger des Islamischen Staates feiern in
den sozialen Netzwerken das britische
Votum bereits als ihren Sieg. Der IS rief
zudem zu weiteren Attentaten in Berlin
und Brüssel auf, um Europa völlig zu
lähmen.
Natürlich ist der Brexit kein Sieg der
Dschihadisten – aber ein Teilerfolg. Sie
haben durch ihren Terror überall in
Europa die Angst vor Migranten befeuert, den islamfeindlichen Populismus
groß gemacht – und somit auch zum
Brexit beigetragen. Die Anhänger des
Kalifats der Barbarei haben bewiesen,
dass sie Politik in Europa auf nationaler,
aber auch auf zwischenstaatlicher Ebene
durch ihren Terror beeinflussen können.
Dies war jedoch nur aufgrund der schon
lange bestehenden Schwäche der EU
möglich. Zum einen setzt die EU dem
Islamischen Staat, aber auch dem AssadRegime in Syrien keine gemeinsame
Außen- und Sicherheitspolitik entgegen.
Zum anderen dominierten bereits vor
dem Brexit die Partikularinteressen der
ehemaligen Kolonialmächte England
und Frankreich sowie deutsche Wirtschaftsinteressen den Umgang mit den
Autokraten der arabischen Welt.
Dabei gedeiht aufgrund der von Angst
getriebenen Repression des Regimes
gegen die vormals regierenden Muslimbrüder auch in Ägypten der Dschihadismus. Den Saudis, die mit ihrer
Staatsideologie des Wahhabismus weiterhin den geistigen Nährboden des
Dschihadismus verbreiten, werden Rüstungsgüter in Milliardenhöhe verkauft,
anstatt sie massiv unter Druck zu setzen. Nach dem Brexit wird sich diese
falsche Politik vermutlich noch verschlimmern. Das wirtschaftlich geschwächte Großbritannien wird alles
daransetzen, aus seinen historischen
Bindungen zu den Golfstaaten weiter
Kapital zu schlagen.
Der Brexit sendet somit in vieler
Hinsicht völlig falsche Signale – auch an
die Mitglieder der immer noch lebhaften arabischen Zivilgesellschaften. Menschen, die auf Unterstützung der EU
gehofft hatten bei dem Versuch, ihre
jeweiligen Heimatländer zu reformieren, fürchten vermutlich zu Recht, dass
Europa durch den Brexit nicht nur geschwächt ist, sondern über Jahre hinweg
mit sich selbst beschäftigt sein wird.
Und dass somit der dringend notwendige „Marshallplan“ für die arabische
Welt, welcher die sozioökonomischen
Wurzeln von Terror und Flüchtlingselend bekämpfen soll, endgültig vom
Tisch ist.
Dass die jetzige verkrustete EU von
Grund auf reformiert, transparenter
und bürgernaher werden muss, versteht
sich von selbst. Dabei müssen allen
voran die Kern- und Gründerstaaten
mutig „mehr Europa“ schaffen. Die
Zusammenarbeit der EU muss in ihrer
Außen- und Sicherheitspolitik effizient
vertieft werden, wie es die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini fordert.
Wir brauchen ein stärkeres, neues Europa, das klar signalisiert, dass es sich
von Terror und Repression nicht beeindrucken lässt.
DPA / DANIEL KARMANN
D
ZB / RALF HIRSCHBERGER
ASIEM EL DIFRAOUI
DIE WELT
FORUM 3
MITTWOCH, 29. JUNI 2016
LEITARTIKEL
KOMMENTAR
Merkel und die
beiden Europas
K
ann Großbritannien das Austrittsvotum rückgängig machen? Sollte
es das sogar? Die Härte, mit der
Angela Merkel von London eine
klare Entscheidung verlangt und
jedwede Hoffnung auf britische
Sonderkonditionen zunichte
macht, könnte bedeuten: Überlegt es euch gut –
und zwar um des politischen Ganzen willen. Denn
das Europa der unterschiedlichen historischen und
politischen Bewusstseinsstände ist viel zu gefährdet, um jetzt durch Halbheiten immer neue Begehrlichkeiten zu wecken. Die EU-freundlichen
Schotten, die am Dienstag im EU-Parlament an den
Kontinent appellierten, sie nicht im Stich zu lassen,
sind keineswegs eine willkommene Stimme. Wenn
sie tatsächlich ein Unabhängigkeitsreferendum
ansetzen und so dem Begriff „sich abschotten“
einen ganz neuen Sinn geben, nämlich „sich abseilen“ – dann können sie in der EU noch viel mehr
Chaos anrichten, als es jetzt schon herrscht. Die
Katalanen oder die bosnischen Serben warten nur
darauf, dass ein Abspaltungsreferendum mit der
EU-Mitgliedschaft belohnt wird.
Es gibt eben nicht nur eine EU der unterschiedlichen Währungen. Es gibt vor allem auch eine EU
der gänzlich unterschiedlichen historischen Bewusstseinsstände. Diese bisher gerne ignorierte
Schwachstelle im EU-Fundament ist gerade dabei,
die Stabilität des ganzen Gebäudes zu gefährden.
Die Hafenstadt Dover hat mit 60 Prozent für den
Brexit gestimmt – Dover, wo der Kanaltunnel endet, an dessen französischem Eingang Tausende
Flüchtlinge unter chaotischen Bedingungen hausten; vor allem aber auch dasjenige Dover, das 1940
in Erwartung der Deutschen auf die Kontinentalküste starrte, in Erinnerung an die Normanneninvasion 1066, an die spanische Armada oder an Napoleon. Die Küstenbezirke von Nordirland und
Nordostengland votierten für den Austritt – die
Bezirke, in denen die großen Werften lagen, die
Großbritanniens maritime Weltgeltung möglich
machten. Die Hafenstädte dort wiederum stimmten für die EU: Sie profitieren vom Binnenmarkt.
Gibraltar wollte zu fast 96 Prozent in der EU bleiben – der Außenposten gegenüber Afrika, das wie
kein anderes britisches Gebiet auf eine starke EUAußengrenze hofft.
Vorbei. Vor dem 60. Gründungstag der EWG im
März nächsten Jahres fordern 1000 Jahre europäischer Geschichte, die für die EU-Staaten so gänzlich unterschiedlich verlaufen ist, ihren Tribut.
Großbritannien ist womöglich erst der Anfang. Wie
für viele Briten, so sind auch für viele Polen Ereignisse aus dem Mittelalter, der frühen Neuzeit oder
aus dem 18. Jahrhundert bewusstseinsbildend. Auch
an der Weichsel sind 1939 bis 1944 Schlüsseljahre
des politischen Empfindens, besonders für Jaroslaw Kaczynski, dessen Vater am Warschauer Aufstand teilgenommen hatte. Kaczynski liebäugelt
mit einem Referendum. Für Slowenien oder Estland gilt das Gegenteil. Diese und einige andere
Länder haben Europa als Befreiung empfunden.
Für sie sind estnische oder slowenische EU-Kommissare die Erfüllung der Geschichte.
Für den Markt historischer Befindlichkeiten gibt
es keinen Brüsseler Kommissar und keine EURegeln. Die Hälfte der EU-Länder, von Schweden
bis nach Portugal, hatte seit den Zeiten Karls des
Großen imperiale Ambitionen, die in ihr Weltbild
eingebunden sind. Die andere Hälfte der EU-Staaten hatte von Tschechien bis Estland eine Unterdrückungsgeschichte. Manche hatten beides. Für
die unterschwellige Gefühlslage gegenüber „Brüssel“ gilt aber: Nur eine Minderheit der EU-Mitglieder betrachtet die gleichberechtigte Position im
Europäischen Rat oder eigene EU-Kommissare als
eine nationale Aufwertung. Die Mehrheit der Staaten empfindet die Teilung der Macht und die Abgabe von Souveränitätsrechten als nationale Abwertung. Diese Mehrheit fühlt sich angesichts der
europäischen Kompromisszwänge oft wie der in
den Kriegen vertriebene, verarmte „Etagenadel“.
Man hatte ein Gut, eine Herrschaft sogar. Nun
muss man den Parkplatz teilen, den Lift und den
Keller, und jeder Umbau muss genehmigt werden.
In diesem Europa wird Deutschland mehr denn
je zur Führungsmacht wider Willen. Es vereint
beide Sichtweisen auf die EU in sich. Das 800 Jahre
alte frühere Königreich Bayern hat einen britischen
Blick auf die EU. Die nach 1945 kunstgeschöpften
Bindestrichländer wie Nordrhein-Westfalen oder
Rheinland-Pfalz sehen Brüssel eher so, wie Estland
oder Slowenien es tun. Der Umgang mit den Folgen
des Brexit ist für Angela Merkel und Sigmar Gabriel
eine Übung in angewandtem Föderalismus. Das
Nahziel ist es, Nachahmer zu entmutigen. Marine
Le Pen möchte mit einem Referendum aus dem
Euro austreten. Die Niederländer könnten bei der
Parlamentswahl im Frühjahr mit Geert Wilders
einen europaskeptischen Politiker zum Premier
machen. In Dänemark regt sich der Stolz einer oft
übersehenen alten Seefahrernation, die einschließlich Grönlands für Jahrhunderte das größte Flächenland Europas war.
Angela Merkel hat im Bundestag den eigenen
Führungswillen unterstrichen. Sie sagt seit Jahren,
Europa müsse gegenüber Weltmächten wie Google
oder China zusammenstehen. Sie hat verschiedentlich angedeutet, die EU brauche dafür eine Reform
an Haupt und Gliedern. Es wäre ein Projekt nach
ihrem Geschmack, so wie sie 1995 als Umweltministerin in letzter Minute die UN-Klimakonferenz rettete und 2007 als Kanzlerin den EUReformvertrag von Lissabon.
Aber sie hat mit ihrer Flüchtlingspolitik etliche
EU-Partner gegen sich aufgebracht, und sie regiert
mit einer Koalition, die vor dem Wahljahr 2017
auseinanderzustreben beginnt. Die Sozialdemokraten nähern sich der EU-skeptischen Linkspartei als
möglichem Partner an. Sie sehen in Paris und Rom
Verbündete für eine andere EU-Wirtschaftspolitik,
die nach dem Ausscheiden Londons aus der EU
sehr an Gewicht gewinnen. Eine stärker links ausgerichtete EU erscheint ihnen möglich. Es ist deshalb fraglich, ob die SPD einen britischen Verbleib
in der EU so begrüßen würde, wie Merkel und
Wolfgang Schäuble es wohl täten. Für einen solchen Verbleib müsste das britische Parlament das
Referendum ignorieren, was rechtlich möglich
wäre. Damit könnte Merkel eher leben als Gabriel,
dessen erwünschter künftiger Koalitionspartner
Linkspartei auf der absoluten Wertigkeit von Volksabstimmungen beharrt. Der Riss in Großbritannien
und Europa geht auch durch das Bundeskabinett.
Der Brexit zeigt die
Macht unterschiedlichen
historischen Bewusstseins
innerhalb der europäischen
Familie. Am Brüsseler
Tisch sitzen einst
Unterdrückte und frühere
Imperien. Deutschland
könnte jetzt führen – steht
aber vor einem Wahljahr
TORSTEN KRAUEL
ǑǑ
[email protected]
Für den Markt historischer
Befindlichkeiten gibt es
keinen Brüsseler Kommissar
und keine EU-Regeln
Was sich mindestens lohnt
MARTIN GREIVE
D
ie Mindestlohnkommission hat
ihren ersten Test bestanden.
Eineinhalb Jahre nach seiner
Einführung plädierten die Experten
von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite dafür, den Mindestlohn um 34 Cent
anzuheben. Damit steigt die gesetzliche Lohnuntergrenze Anfang 2017 von
8,50 Euro auf 8,84 Euro pro Stunde.
Mit dieser Entscheidung bewegt sich
die Kommission in einem vernünftigen
Rahmen. Schnaps-Forderungen nach
einer Anhebung auf zehn Euro hat sich
das Gremium nicht hingegeben. Stattdessen hat es sich an die Richtschnur
gehalten, den Mindestlohn entsprechend der Lohnsteigerungen der vergangenen eineinhalb Jahre zu erhöhen.
Allerdings ist diese erste Entscheidung noch lange kein Beleg dafür, dass
die Kommission immer weise Entscheidungen treffen wird, wie Regierungspolitiker nun jubeln. Schon die
nun beschlossene erste Anhebung liegt
knapp über den 8,77 Euro, mit denen
im Vorfeld gerechnet worden war.
Denn auf Druck der Gewerkschaften
floss in die Berechnungen auch der
jüngste, allerdings noch nicht wirksame Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst mit ein. Und angesichts
der Flüchtlingskrise hätte die Kommission auch darüber nachdenken können,
den Mindestlohn gar nicht anzuheben.
Denn je höher die gesetzliche Lohnuntergrenze für Migranten ist, desto
schwieriger wird ihre Arbeitsmarktintegration.
Vor allem aber steht der Kommission der wahre Praxistest erst noch
bevor. Der Mindestlohn hat bislang
nicht, wie von einigen Ökonomen vorhergesagt, Hunderttausende Jobs vernichtet. Das bedeutet aber keinesfalls,
dass er nicht das Potenzial dazu hätte.
Ob und wie viele reguläre Arbeitsplätze
er gefährdet, wird sich erst im nächsten Abschwung zeigen. Und erst dann
lässt sich mit Gewissheit sagen, ob die
Mindestlohnkommission stark genug
ist, auf die schwierige wirtschaftliche
Lage entsprechend zu reagieren. Denn
sollten in einer Rezession die Löhne
sinken, müsste das Gremium auch den
Mindestlohn nach unten anpassen.
Solange sich der Mindestlohn nicht im
Abschwung bewährt hat, sind alle Jubelmeldungen verfrüht.
[email protected]
DIE FRÖHLICHE KOLUMNE
Der blondierte Mann
JULIA FRIESE
K
lare Urteile sind ja gerade angesagt. Und da ich sehr modebewusst bin, sage ich: Von dem
Besuch der Berliner Fashion Week ist
grundsätzlich abzuraten. Viel cooler
sind gedruckte Kaufanleitungen, also
Frauenzeitschriften. Hier lernt die
natürlich auch politisch hochinteressierte Frau ganz nebenbei, dass der
Brexit leider kein britischer Frühstücksriegel und deswegen eben auch
leider „nicht heiß“ sei. Wiederum „super heiß“ seien Blondierungen, aber
nicht für Frauen, sondern für Männer.
Der Trend soll vor 16 Jahren begonnen haben, als erstmals ein Weißer
in der schwarzen Rap-Musik erfolgreich wurde. Eminem trug sein Blond
nochmal extra nachblondiert, um seinen Makel, seine weiße Hemdsärmeligkeit gegenüber der schwarzen Muskelmasse, als Stärke umzudeuten. Er war
der „Slim Shady“: keine Substanz, aber
Lust auf Fans. „May I have your attention, please?“ begann seine Hitsingle,
die er auf seine Fans runterpredigte –
eine Armee aus weißen Shirts und
blondiertem Haar. Unmissverständlich
sein Urteil zur Schwulenehe: „Ihh“.
Weiter sagte er, die Presse könne ihn
nicht leiden, aber die lüge sowieso.
Und Will Smith, der schwarze SauberRapper, sei unehrlich, vor allem, weil er
niemals fluche. Er aber, Slim, wolle
fluchen. Heute, nur 16 Jahre später,
werden die USA von Will Smith regiert,
und Slim Shady hat eine neue Hitsingle: „Make America Great Again“.
Seine Fans weltweit färben sich wieder
die Haare. Auch wenn man über den
niederländischen Geert Wilders sagt,
er mache das vor allem aus Scham über
seine teils indonesische Herkunft.
Ebenfalls ein großer Fan ist Boris Johnson, der sang sich mal mit dem Hit
„Wer mich wählt, dessen Frau bekommt größere Brüste und einen
BMW“ in das Londoner Rathaus.
Der blondierte Mann, erklärt die
Modezeitschrift, leidet am frühkindlichen Brustmangel. Von Mama ungeliebt, mag er es lebenslang dick aufgetragen. Auf Echtheit legt er nicht viel
Wert. Hauptsache alles ist so prall
aufgeblasen, dass man betrunkenen
Kopfes nicht weit fällt, sondern bequem tief sinkt. Hierzulande ist der
Blondierte noch Pop und nicht Populismus. Aber Vorsicht! Heino singt
„Deutschland meine Heimat“, und
Scooter lieben schon seit 20 Jahren
„Hardcore“. „Man muss dringend auf
Guido Cantz aufpassen!“ fahre ich
erschrocken hoch. Ich war über meiner
Zeitschrift eingenickt. Dort stand die
Zeile: „Justin Bieber und Adam Levine
tragen die Haare jetzt blond.“
LESERBRIEFE
KUNDENSERVICE
0800/935
85 37
DIENSTAG, 28.
JUNI 2016
Zippert zappt
** D 2,50
E URO
W
MARBURG-WEHRDA
THEMEN
Regionalredaktion Hamburg: Jörn Lauterbach, Stv.
Claudia Sewig
Die Zeit muss sein
EM 2016
Es ist Italien!
Samstag, 21 Uhr
Seite 21
POLITIK
Zu: „Gebt die Briten nicht auf!“
vom 27. Juni
Spanier gehen
bei Wahl auf
Nummer sicher
Seite 5
WIRTSCHAFT
Die Minibar im
Hotel stirbt aus
Seite 12
PANORAMA
Rätsel um das
Verschwinden eines
Zwölfjährigen
Seite 20
Thomas Kielinger trifft mit seinem
Beitrag genau den richtigen Nerv. Die
EU darf jetzt nicht die beleidigte Leberwurst geben, sondern sollte die
Briten „kommen lassen“. Die stehen in
beiden Lagern selber unter Schock und
müssen sich erst einmal neu sortieren.
Die Zeit muss sein. Es würde mich gar
nicht wundern, wenn es am Ende gar
nicht zum Brexit kommt. Die Lust der
Briten am kollektiven Selbstmord ist
eher gering. Und auch die EU sollte
Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes:
Seite 1: Matthias Leonhard Deutschland: Marcus
Heithecker Ausland: Oliver Michalsky Forum: Andrea
Seibel
Wirtschaft/Finanzen:
Thomas
Exner
Sport: Jens Bierschwale Wissen: Dr. Pia Heinemann
Feuilleton: Elmar Krekeler Panorama: Heike Vowinkel Alle: c/o WeltN24 GmbH, 10888 Berlin.
Hamburg: Claudia Sewig, Axel-Springer-Platz 1, 20355
DAX
Europa sucht seinen
Weg
aus der Brexit-Kr
ise
9268
ANZEIGE
Super
hiff
sich neu sortieren und ihr bisheriges
Geschäftsmodell gründlich infrage
stellen. Nachdenken könnte zu einem
konstruktiven Ende führen.
DOMINIC GRAF BERNSTORFF, HAMBURG
L
Politik ist kein Spiel
Zu: „Brexit-Entscheidung
löst politisches Chaos aus“
vom 27. Juni
[email protected]
Seite 15
Euro
EZB-Kurs
Nr. 149
RICHARD HERZINGER
D
ie Brexit-Tragödie
ist dabei,
sich als grausige
Farce zu
entpuppen. Wer sich
eingeredet hat, die „Leave“-Kampagne
habe
irgendetwas mit
den stolzen liberalen Freiheitstraditionen
Großbritannien zu tun, wird
jetzt
belehrt. Tatsächlich eines Besseren
Gaukler wie Boris haben politische
Johnson aus Geltungssucht das Land
in die schwerste
Krise seit dem Zweiten
Weltkrieg gestürzt und pfeifen
jetzt darauf, für
das von ihnen Angerichtete
antwortung zu übernehmen. die VerTriumphieren können
nur rassistische Nationalisten
wie
wunderer Nigel Farage,der Putin-Beres Anliegen keineswegs dessen wahmehr Unabhängigkeit und Demokratie
für Großbritannien ist (das
nun
dem Auseinanderbrechenvielmehr vor
Seite 8
steht), sondern die Zerstörung
der transatlantischen westlichen
Nachkriegsordnung
insgesamt. Mit seinen
nalistischen Kumpanenvölkisch-natioauf dem Kontinent und dem
Spiritus Rector im
Kreml freut er sich
jetzt darüber, diesem Ziel einen bedrohlichen
Schritt
näher gekommen
zu
ein Rätsel, wie selbst sein. Es bleibt
mende Köpfe darauf ernst zu nehten, narzisstische kommen konnwie Johnson und Schaumschläger
sogar Demagogen
wie Farage (der eher
von Oswald Mosley in der Nachfolge
steht, dem britischen Faschistenführer
der 1930erJahre) auch nur im
Entferntesten mit
dem Erbe Winston
Bundeskanzlerin
Churchills
Merkel warnt Briten
oder
Margaret Thatchers
in Verbindung zu
vor „dauerhafter
keine Verhandlungen
bringen. Das beschmutzt
Hängepartie“. Premier
das Andeneinleiten. Seine Partei
ken dieser großen
Cameron will aber
Gestalter der westplant Ernennung
lichen demokratischen
noch
eines Nachfolgers
etztes Zugeständnis
Zivilisation.
Dass die EU Reformbedarf
an David doch
bis zum 2. September
Cameron: Die EU-Staatsnoch abzuwenden,
hat,
steht indes außer
erteilte der Reund gierungschef
Frage. Und ebenso,
-Regierungschefs
mit dem
eine Absage: „Die
dass viele Briten,
werden
Entschei- deren Brexit. Cameron wird die 27 andie dazu Nein gescheidenden britischen den dung muss akzeptiert
Premier Cameron
Staatsvertreter beim
sagt haben, von
werden, und der
Pre- Prozess, die
hatte
Abendessen se
ernsten Sorgen gemier beim
über das Ergebnis
Entscheidung bestmöglich
Aufgabe erst sein gesagt, dass dietrieben werden. Doch
des Referendums
Gipfels am heutigen ersten Tag ihres umzusetzen,
Nachfolger im
die Prämissen
formieren, es folgt
inmuss jetzt
Dienstag nicht
der Debatte über
ein „Meinungsaus- Herbst übernehmen könnte. Vizekanzler
zwingen, den Austritt
die
Europas Staats- und beginnen.“
tausch“. Am Mittwoch
Sigmar Gabriel (SPD)
der EU dürfen nicht Verbesserung
Regierungschefs
darf der Brite
ziell zu erklären und seines Landes offi- befassen sich
ist im Gegensatz
zu Merkel für eine
heute erstmals gemeinsam dann schon nicht mehr teilnehmen.
damit die auf zwei
Feinden der liberalenvon radikalen
Jahre angelegten
schnelle Einleitung
Auf des Austrittsverfahrens:
der Tagesordnung
Demokratie
Brexit-Verhandlungen
und der Solidarität
der
einzuleiten. Sie nehmen
„Das Signal der
unter den freien
dann nur zwei Fragen: Rest-EU stehen Staats- und
westlichen Nationen
Regierungschefs
dass die Frage monatelangdamit in Kauf,
diktiert werden.
muss lauverfahren organisiert Wie das Austritts- ten: Klarheit
in der SchweUnwürdig ist es,
statt Taktiererei,
werden soll und
be bleibt – trotz aller
wenn sich euroentschloswie „der Weg nach
päische Politiker
vorn“ für die verblei- senes Handeln statt Zaudern.“
dies erzeugen wird. Unsicherheiten, die
Englisch bald keine
jetzt der Mär vom
benden 27 Mitglieder
Die Meinungen darüber,
volks- und völkerfeindlichen
aussehen könnte.
Vor dem Unterhaus
wie „der Weg
Bundeskanzlerin
EU-Amtssprache
nach vorn“ in der
Moloch
in London erklärBrüssel anzupassen
EU aussehen soll,
te Cameron am Montag,
mehr?
Merkel hen allerdings
versuchen. Und
(CDU) will den Briten Angela
geer wolle vorerst
suggerieren, „weniger
weit auseinander.
nach dem Brexitkeine formalen Gespräche
Englisch verliert
Votum Zeit für
Europa“ und
Während viele die Brexit-Entscheidung
wohl nach einem
mehr nationale
ihr
scheiden Großbritanniens über ein AusSelbstbezogenheit
EU-Austritt Großbritanniens
einräumen – aber weiteres Vorgehen ne Art Denkzettel
als eiwerde dieses demokratischer
einleiten. Seinicht zu viel. „Dass
für die EU und als
ne Regierung werde
nen Status als Amtssprache seiGroßbritannien jetzt
eine Abteilung aus
machen. Ebenso verheerend
eine gewisse Zeit stoß für Reformen betrachten, will AnMitarbeitern verschiedener
der
Staatengemeinschaft.
braucht, auch erst
sind die
die
EU-Spitze in Brüssel
Versuche, sich die
Ressorts und
einmal die Dinge
Nur die
Experten bilden,
stattdessen die InKatastrophe des
britische Regierung
analysiert, dafür habe
um die AustrittsverBriten-Austritts als
habe Englisch
ich ein gewisses Ver- tegration in Europa beschleunigen
handlungen mit
„Chance für Euals Amtssprache
ständnis“, sagte sie
und
der EU vorzubereiten.
bei der EU gelropa“ schönzureden.
in Berlin. Aber: „Wir ausweiten. So will EU-KommissionspräSein Nachfolger,
tend gemacht, teilte
dürfen uns eine dauerhafte
der die Verhandlungen
sident
wenn mit der ersehntenSchon gar,
der zuständiführen soll, solle
Hängepartie BerichtJean-Claude Juncker nach einem
ge Ausschuss des
nicht leisten, weil
EU-„Neuvon
gründung“ ein gigantischer
der „Frankfurter
Europäischen
das, glaube ich, für
ten Ratgeber haben. Anfang an die besAllgemeinen
Parlaments mit.
die Zeitung“ die
Wirtschaft beider
„soziaDie Tories, die ParAls weitere Länler“ Planwirtschaftsstaat
Teile – der EU-27
„Vollendung“ der
tei Camerons, erklärten,
der mit Englisch
und rungsunion
Großbritannien –
Wähsie wollten bis
als GebrauchsSoll die EU fortbestehen, gemeint ist.
nicht
beschleunigt vorantreiben.
zum 2. September
sprache habe sich
melle Verhandlungen gut wäre.“ Infor- Die EU-Kommission
gilt es jetzt,
einen neuen Premier
offensiv zu ihren
Irland
mit London noch
benennen. Baldige
wolle der bisheriErrungenschaften
auf Gälisch festgelegt bei der EU
vor der offiziellen
gen Europäischen
Neuwahlen lehnt
und ihrer epochalen
und Malta
Mitteilung über
Union mit multiplen
Cameron ab. Bestrebungen,
auf Maltesisch.
die Währungen
Austrittsabsicht
Jedes Land dürfe
imperialen Struktur Idee einer posteinen Brexit
schließt Merkel
ein Ende bereiten,
nur eine Amtssprache
zitiert
aus.
Großbritannien muss
ter Staaten zu stehen.gleichberechtigeinreichen.
selbst die Mittei- Blatt Juncker unter Berufung auf das
Ihr muss Großlung über einen EU-Austritt
das
Umfeld
britannien unbedingt
einreichen. Siehe des Politikers.
verbunden
Kommentar, S.
bleiben, so oder so.
2–5, 9, 10, 13, 15
Im Minus
Dax
Schluss
B
KOMMENTAR
Der Ausstieg
wird zur Farce
Gigant
des Films
Nicht nur in der „HorstSchimanski-Gasse“
im
Duisburger Hafen
herrscht
Trauer, ganz Deutschland
nimmt Abschied von
George. Mit seinem Götz
Tod
hat die deutsche Filmwelt
einen ihrer größten
Charakterschauspieler
verloren. Bekannt wurde
er
durch seine Rolle
als
manski im „Tatort“, Schidie er
32 Jahre lang spielte.
auch in Filmen wie Aber
„Der
Totmacher“, „Schtonk!“
oder „Rossini“ zeigte
orge sein Talent. Zeit Geseines Lebens rang
er mit
dem Vermächtnis
seines
Vaters.
CHARISIUS
PROF. EM. DR. MED. HANS KAFFARNIK,
Wie naiv ist Rolf Hochhuth? Er sollte
keine politischen Gastkommentare in
überregionalen Medien bringen, sondern sich weiterhin seiner Arbeit als
Poet widmen. Möglicherweise sind ihm
die Unterschiede zwischen einem
Staats- und Regierungschef in Personalunion (wie in den USA) und einem Regierungschef unter einem
Staatsoberhaupt nicht klar. Der alleinige Präsident wird vom Bürger
gewählt und kann durch das Parlament
nicht abgesetzt werden. Daher ist die
zeitliche Begrenzung seiner Amtszeit
notwendig. Einen Ministerpräsidenten
oder einen Kanzler kann das Parlament
in den Ruhestand verabschieden. Daher
Die WELT-Gruppe kooperiert mit „El País“ (Spanien), „La Repubblica“ (Italien), „Le Figaro“ (Frankreich), „Le Soir“ (Belgien), „Tages-Anzeiger“ und
„Tribune de Genève“ (beide Schweiz)
elchen Status soll
England in Zukunft
haben? Diese
treibt die Regierungen Frage
der 27
verbliebenen EU-Staaten
Die radikalste Lösung: um.
Vereinigte Königreich Das
bekommt
den Paria-Status, britische
Bürger dürfen in der EU
nur noch
untergeordnete Tätigkeiten
verrichten wie Spargelstechen,
Sonnencreme testen
gefonds verkaufen oder Hedund können
nur untereinander
heiraten.
Bisher gibt es sehr
wenige Befürworter dieser Idee.
scher wäre es, wenn RealistiEngland
offiziell eine Kolonie
wird. Das Land hätte der EU
Nachteile, aber auch dann viele
ein
Vorteile. Deutschland paar
stellt die
Versorgung mit Kraftfahrzeugen
sicher. Die Eingeborenen
dürfen
sich selber verwalten
Naturgötter anbeten. und ihre
sen selbstverständlichSie müszahlen, die aber mit Abgaben
Naturalien
wie Popmusik, Maßanzügen
und
Teegebäck beglichen
könnten. Denkbar werden
wäre
Ab 2018 sind Schottland,auch:
Nordirland, Gibraltar und
die Falklandinseln Vollmitglieder
der
EU. Dann könnten
die Engländer sich per Referendum
für
einen Anschluss an
Schottland
entscheiden.
ist eine Begrenzung von dessen Amtszeit nicht erforderlich.
PHOTO; DPA/CHRISTIAN
Zu: „Acht Jahre Kanzlerschaft
reichen“ vom 23. Juni
LAIF/REGINA SCHMEKEN/SZ
Hochhuth, unpoetisch
Dow Jones
17 40 Uhr
D
Deutsche Künstler
übersetzen das
So klingt der Brexit
Auf und Ab der
as Ende Europas,
wie wir es kennen,
klingt ziemlich schön.
Zuerst hört man Geigen,
meisterhaft gespielt,
Sprüngen von Ton
mit rasanten
zu Ton. Dann setzen
vollen Stößen – Posaunen
und Klarinetten ein. – in dunklen, kraftalles scheint perfekt
Jede Note ist klar,
Werk sind. Wie langezu sitzen. Es müssen Virtuosen sein,
die hier am
hat das Ensembl
d f
Börsen in Musik
– und zeichnen
dabei zufällig den
aufgezeichnet. Die
EU-Austritt der
schnellen
Briten auf
der Sound des zerbrechendenTonsprünge, die dunklen Stöße
– das ist bleibt
Das „Börsenorchestrion“, Europas.
gleich: ihr erratischer
Rhythmus. Bei jedem
wie Seher seine Installation
mente wechselt Kapital
man am Wochenende
Zucken der Instrunennt, die
die Seiten Jede N
in Berlin besuch
ver h b
M l di
t
k
h
Ihre Post an:
DIE WELT, Brieffach 2410, 10888 Berlin,
Fax: (030) 2591-71606, E-Mail: [email protected]
Man möchte vor allem diese eine Frage
in den britischen Raum stellen: „Wussten sie nicht, was sie taten?“ Andererseits, wer trotz dieses bedauerlich
aufgeheizten und schmutzigen Lagerkampfs sein Wahlrecht aufgrund eines
allzu naiven „Eyes Wide Shut“ verschenkt hat, dem kann auch eine bessere EU nicht mehr helfen. Politik,
insbesondere von dieser Tragweite, ist
Leserbriefe geben die Meinung unserer Leser
wieder, nicht die der Redaktion. Wir freuen
uns über jede Zuschrift, müssen uns aber das
Recht der Kürzung vorbehalten. Aufgrund der
sehr großen Zahl von Leserbriefen, die bei
uns eingehen, sind wir leider nicht in der Lage,
jede einzelne Zuschrift zu beantworten.
Hamburg Anzeigen: Silvana Kara, Axel Springer SE,
10888 Berlin
WeltN24 GmbH: Verlagsgeschäftsführung:
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Mitglied der Geschäftsführung: Christian Fuhrhop
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Berlin; beide: 10888 Berlin, Axel-Springer-Str. 65.
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DIE WELT wird als Zeitung und digital vertrieben. Alle Rechte vorbehalten. Die Rechte für die Nutzung
von Artikeln für elektr. Pressespiegel erhalten Sie
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nun mal kein Spiel, sondern wie das
Leben der Ernstfall.
IRA BARTSCH, LICHTENAU-HERBRAM
Traurig und trostlos
Zu: „Die Briten haben auch Merkel
abgewählt“ vom 25. Juni
Dirk Schümer ist als Provokateur bekannt. Jetzt tragen die „bornierten
Leader der EU“ die Schuld am Brexit.
Und ganz speziell die Bundeskanzlerin
Merkel, am besten sollte sie, „bevor sie
endgültig zur Totengräberin der EU
wird“, sich an David Cameron ein Beispiel nehmen, also zurücktreten. Schümer kann diese Meinung vertreten.
Dass diese aber auf Seite eins als
Hauptartikel der „Welt“ und damit als
zentrale Botschaft erscheint, halte ich
für traurig und trostlos. Ich erwarte an
oder www.presse-monitor.de. Für Syndication-Rechte
wenden Sie sich an [email protected].
Abonnementspreis in Deutschland monatlich 50,90
Euro; Versandzusatzkosten im Ausland: Europa 17,70
Euro; weltweit 83,70 Euro. Das Abonnement kann zum
Monatsende beendet werden, Abbestellungen müssen
dem Verlag schriftlich sieben Tage vor Monatsende
einem solchen Tag von geschichtlicher
Tragweite eine differenziertere Darstellung, wie dies auch andere QualiADALBERT KIENLE, BERLIN
tätsblätter tun.
Es ist Mode geworden, dass die Volksvertreter nah und fern ihr eigenes Versagen der EU anlasten, dass die Presse
die EU schlechtredet. Die Verantwortlichen in Politik und Medien sollten die
positiven Seiten der europäischen Integration in den Vordergrund stellen,
dass wir seit Jahrzehnten in Frieden,
Freiheit und Wohlstand leben. Merkels
Haltung in der Flüchtlingsfrage ist
keineswegs ein Grund für den Brexit,
sondern im Gegenteil ein schönes Zeichen für Humanität und Großzügigkeit. Ich plädiere für mehr EU, für
einen vom EU-Parlament regierten
europäischen Bundesstaat.
vorliegen. Kundenservice: Tel. 0800 / 935 85 37. E-Mail:
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DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68
4 POLITIK
* DIE WELT
MITTWOCH, 29. JUNI 2016
BREXIT-SPLITTER
QUEEN
Elizabeth II. scherzt
nach Referendum
Trotz des politischen Chaos in Großbritannien hat die Queen ihren Humor nicht verloren. „Danke, ich lebe
noch“, sagte die 90-Jährige bei einem
Treffen in Nordirland zu Vizeministerpräsident Martin McGuinness auf
die Frage nach ihrem Befinden. Sie
sei sehr beschäftigt gewesen, „es ist ja
ziemlich viel los“. Schließlich habe sie
zwei Geburtstagspartys zu feiern
gehabt. McGuinness ist Vertreter der
irisch-republikanischen Partei Sinn
Féin, die die Wiedervereinigung
Nordirlands mit Irland anstrebt.
CAMERON-NACHFOLGER
Die Konservative Partei Großbritanniens hat die Benennung des Nachfolgers von Parteichef und Premierminister David Cameron um eine
Woche auf den 9. September verschoben. Das teilte der Parteivorstand am Dienstag mit. Am Montag
hatte ein Ausschuss noch den 2. September als „spätesten“ Termin für die
Bekanntgabe des neuen Vorsitzenden
genannt. Die Bewerbungsfrist für das
Amt des Parteichefs soll nach der
jüngsten Ankündigung am heutigen
Mittwoch beginnen und bereits am
Donnerstag enden.
NIEDERLANDE
Wilders scheitert
mit „Nexit“-Initiative
Der niederländische Rechtspopulist
Geert Wilders ist mit einer Initiative
für eine Volksabstimmung über die
EU-Mitgliedschaft der Niederlande
gescheitert. Für seinen Antrag stimmten im Parlament nur 14 der 75 Abgeordneten. Wilders hatte die Regierung aufgefordert, so schnell wie
möglich ein Referendum über einen
„Nexit“ auszuschreiben. Nach der
heutigen Gesetzeslage ist eine Volksabstimmung über die EU-Mitgliedschaft der Niederlande nicht möglich.
SCHOTTLAND
Regierungschefin
reist zu EU-Gipfel
Die schottische Regierungschefin
Nicola Sturgeon will am heutigen
Mittwoch zum EU-Gipfel nach Brüssel reisen. Sie werde dort die Position
Schottlands nach dem Votum der
Briten für einen Brexit darlegen,
sagte Sturgeon. Die Mehrheit im
Norden Großbritanniens hatte beim
Referendum für einen Verbleib in der
EU gestimmt. Sturgeon kündigte
daraufhin eine mögliche neue Abstimmung über eine Unabhängigkeit
Schottlands an, damit es in der EU
bleiben könne. Am Dienstag sagte sie
im Parlament, ein Ausscheiden aus
der EU würde dem Willen der schottischen Wähler zuwiderlaufen.
AFP/LEON NEAL;
Benennung um eine
Woche verschoben
Vertraute Adresse: Die britische Innenministerin Theresa May verlässt Downing Street 10 nach einer
Kabinettssitzung. Ihr wird derzeit am ehesten zugetraut, die Nachfolge Camerons zu übernehmen
D
as britische Brexit-Drama
birgt viele Lehren. Eine
davon handelt von der
grausamen Unberechenbarkeit der Politik. Es ist
eine Lektion darüber, dass politische
Triumphe nicht nur vergänglich, sondern gefährlich sind. Siege tragen fürchterliche Risiken in sich. Die Geschichte
des Brexit beweist, dass Politikern
manchmal nichts Schlimmeres passieren kann, als Erfolg zu haben.
VON EVA LADIPO
AUS LONDON
So erging es Premierminister David
Cameron. Es ist gut ein Jahr her, seit er
vom „süßesten aller Siege “ schwärmte.
Er war von einer überwältigenden
Mehrheit wiedergewählt worden und
hatte den britischen Konservativen,
den Tories, den höchsten Wahlsieg seit
23 Jahren beschwert. Hätte er weniger
hoch gewonnen und wieder eine Koalition mit den Liberalen eingehen müssen, hätte er das Versprechen eines Referendums nie einlösen müssen. Dann
wäre die vergangene Woche eine ruhige, nachrichtenarme Woche gewesen.
Der Brexit wäre nie passiert. Stattdessen ebnete jener Triumph vor einem
Jahr den direkten Weg Camerons – und
möglicherweise Großbritanniens – in
den Untergang.
Ähnlich ergeht es jetzt dem ehemaligen Londoner Bürgermeister Boris
Johnson, dem Sieger des Brexit-Referendums, der derzeit das Gefühl haben
muss, eine Dornenkrone zu tragen. Sein
Fall ist noch krasser. Cameron konnte
im vergangenen Sommer wenigstens
ein paar Wochen lang die trügerische
Euphorie nach der Wahl auskosten.
Johnson dagegen soll auf das Votum,
Alle,
nur
nicht
Boris
von dem er im Kellergeschoss seines
Hauses vor dem Fernseher erfuhr, sofort freudlos reagiert haben. Die Rücktrittserklärung seines Rivalen Cameron
kommentierte er geradezu erschrocken
mit den Worten: „Oh Gott. Armer Dave.
Jesus.“ Seine Siegesrede trug er wenig
später mit Grabesstimme vor.
Seitdem ist er abgetaucht. Boris, der
Liebling der Massen, der sich zwei Tage vor dem Referendum bei der großen
Abschlussdebatte im Wembley-Stadion
noch frenetisch feiern ließ, versteckt
sich. Und was er in seiner einzigen
Wortmeldung – in seiner Zeitungskolumne für den „Daily Telegraph“ am
Montag – zu sagen hatte, klang fast wie
Realitätsverweigerung: Er nannte seinen klaren Sieg „nicht gänzlich überwältigend“, verleugnete die Tatsache,
das die Wähler vor allem gegen Einwanderung gestimmt hatten, und erklärte die Finanzmärkte und das Pfund
gegen die offensichtliche Beweislage
für „stabil“.
Es besteht zwar kein Zweifel daran,
dass Johnson sich um den Parteivorsitz
der Tories und um die Nachfolge Camerons als Premierminister bewerben
wird. Die Kandidaten haben bis Donnerstagmittag Zeit, sich zu erklären. Im
Laufe der nächsten Wochen wird dann
die Fraktion die Liste auf zwei Kandidaten reduzieren, aus denen die Parteimitglieder in einer Urwahl den neuen
Parteivorsitzenden und Premierminister wählen werden. Johnson wollte
schon als Kind „Weltkönig“ werden und
er wird nicht zögern, den nächsten
Schritt in diese Richtung zu machen.
Doch ebenso klar wie diese Absicht
dürfte derzeit Johnsons Agonie sein.
Wenn er etwas nicht ertragen kann,
dann ist es das Gefühl, nicht gemocht
zu werden. Er braucht den Applaus des
Dem Londoner
Ex-Bürgermeister,
Brexit-Vorkämpfer
und potenziellen
Cameron-Nachfolger
schlägt eine Welle
der Wut entgegen –
auch in seiner
eigenen Partei
Kein Siegerlächeln: Boris Johnson, der prominenteste Kopf
der „Leave“-Kampagne, vor seinem Haus im Norden Londons
Publikums, er bracht die Anerkennung
der Massen. Stattdessen schlägt ihm
seit Bekanntgabe des Referendums beispielloser Zorn entgegen. Er ist zum
Buhmann der Nation geworden, die nun
aus der Europäischen Union austreten
muss, weil er, der Volkstribun, sich am
Ende auf Seiten des Brexit-Lagers geschlagen hat.
„Ich bin so wütend auf Boris, weil ich
wirklich nicht glaube, dass er geglaubt
hat, was er den Leuten alles erzählt hat.
Er war nie ein ‚Outer‘. Er hat sich nur
aus Eigennutz dem Leave-Lager angeschlossen, weil er Premierminister werden will und weil er dachte, es nützt seinen Ambitionen. Dabei ging es um viel
mehr als um eine Person. Es ging um die
Zukunft meiner Kinder und Enkelkinder.“ So macht stellvertretend für viele
innerhalb ihrer Partei die Ministerin für
Kleine Unternehmen, Anna Soubry, ihrem Zorn Luft.
Hinter den Kulissen haben Johnsons
Verbündete längst begonnen, in der
Fraktion um mächtige Unterstützer für
seine Kandidatur zu werben. Schatzkanzler George Osborne etwa, der sich
selbst als Kandidat ausgeschlossen hat,
soll erwägen, Johnson zu unterstützen,
wenn er dafür in seiner Regierung mit
dem Posten des Außenministers belohnt wird.
Doch gleichzeitig formiert sich eine
wachsende Allianz gegen den blonden
Brexiteer. ABB wird dieses neue, in
Westminister um sich greifende Phänomen genannt. „Anyone But Boris“ – alles, nur nicht Boris. Auch der ehemalige
Entwicklungshilfeminister, Sir Alan
Duncan, bezweifelt Johnsons vermeintliche Beliebtheit unter den Parteimitgliedern, die letztendlich über Camerons Nachfolge entscheiden werden:
„Viele mochten seine Verrücktheit und
all die Aufregung. Aber wenn man an
der Oberfläche kratzt, merkt man, dass
viele nicht ständig Achterbahn fahren
wollen.“
Nach einer Umfrage der „Times“ ist
Innenministerin Theresa May, die als
aussichtsreichste ABB-Kandidatin gilt,
derzeit unter Parteimitgliedern beliebter als Johnson. Danach würden im Moment 32 Prozent für May und nur 24
Prozent für Johnson stimmen. Selbst
der populäre Chefkoch Jamie Oliver hat
sich zu ABB bekannt. „Ich flehe um eine
Sache, Großbritannien“, schreibt er in
den sozialen Netzwerken. „Gebt mir
den verfluchten Boris Johnson als Premierminister und ich bin fertig. Dann
bin ich weg. Dann ist mein Glaube an
uns für immer gebrochen.“
Wie hart diese Wut Johnson treffen
dürfte, und wie schlecht er damit umgehen kann, weiß man aus seiner Vergangenheit. Als ihm im Jahr 2011 nach den
gewalttätigen Straßenschlachten in
London als Bürgermeister der Zorn von
Ladeninhabern entgegenschlug, die
schutzlos geplündert worden waren,
reagierte er hilflos. Es gibt Aufnahmen,
auf denen er aufgebrachte Bürger einfach stehen lässt und wortlos mit gebeugten Schultern weggeht.
Auch Ken Livingstone, sein Rivale um
das Amt des Bürgermeisters, wurde
Zeuge von Johnsons geradezu aberwitzigem Verlangen, gemocht zu werden.
Nach einem heftigen Streit im Wahlkampf wollte Johnson sich wieder vertragen. Livingstone gab ungläubig zu
Protokoll: „Das ist jemand, der eines Tages Premierminister werden kann und
vielleicht das Land führen muss. Und
dieser Mann war besorgt, weil ich sauer
auf ihn war.“ Livingstone grinste: „Für
einen Politiker ist das eine unfassbare
Schwäche.“
Labour-Chef Corbyn will bleiben – trotz Misstrauensvotum
Augenzeugen sprechen von einem verbalen „Blutbad“ in der Unterhaus-Fraktion. Angst vor Abrutschen der Partei in die Bedeutungslosigkeit
VON STEFANIE BOLZEN
AUS LONDON
Auslöser für das Fraktionsvotum war
Corbyns schwacher Wahlkampf vor dem
EU-Referendum. Obwohl die Sozialdemokraten offiziell auf der Seite von „Remain“ standen, glänzte der Parteichef
mit Abwesenheit oder lahmen Parolen.
Der Londoner Linksaußen, der vergangenen Sommer eher durch Zufall an die Labour-Spitze geriet, konnte seine angestammte Aversion gegen Brüssel nicht
vertuschen. Remain-Wahlkämpfer werfen Corbyn nachträglich vor, nicht einmal an wöchentlichen Strategietreffen
teilgenommen zu haben. In der britischen Presse wird gar kolportiert, Corbyn habe am 23. Juni sein Kreuzchen für
den Austritt gesetzt.
Die Gründe für das aktuelle Chaos in
der Labour-Partei liegen jedoch viel tiefer. Das Gros der Parteispitze, aber zunehmend auch die Basis sind überzeugt,
dass mit dem 67-jährigen Pazifisten weder jetzt noch in absehbarer Zeit eine
Wahl zu gewinnen ist. Eine Umfrage des
Instituts BMG vom Wochenende bestätigte, dass die Wähler genauso denken.
Trotz der Schwäche der Tories von
Noch-Premier David Cameron würden
derzeit nur 36 Prozent Labour wählen.
Hätte die Partei einen anderen Spitzenkandidaten stiege die Zustimmung um
zwölf Punkte auf 48 Prozent.
Die Corbyn zunehmend feindlich
gesinnte Parteispitze ergriff deshalb
jetzt die Gelegenheit zur Revolte. Seit
dem Wochenende traten zwei Drittel
von Corbyns Schattenministern zu-
rück, und das in einer konzertierten
Aktion beinahe im Viertelstundentakt.
Corbyn konnte gar nicht so schnell
Personalersatz finden, wie sich die
Reihen lichteten. Den Anfang vom
Ausstieg hatte am Sonntag SchattenAußenminister Hilary Benn gemacht,
eine moderate Lichtgestalt mit langjähriger Politikerfahrung. Er hatte die
Rücktritte organisiert, Corbyn feuerte
ihn daraufhin nach Mitternacht – telefonisch. Alle Bitten der Parteispitze,
die Krise nicht weiter zu eskalieren
und freiwillig zu gehen, wies Corbyn
kategorisch von sich.
Am Montag gab es dann in der LabourFraktion im Unterhaus Augenzeugen zufolge ein verbales „Blutbad“. Corbyn versammelte daraufhin auf dem Parliament
Square wenig später ein paar Hunderte
Getreue seiner tieflinken Basisbewegung
„Momentum“, denen er den Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit und für die
Menschenrechte versprach. Von der eigentlichen Herausforderung, dem Brexit,
kaum ein Wort. Schon vor dem Votum
am Dienstag hatte Corbyn einen Rück-
zug erneut ausgeschlossen. „Ich wurde
mit 60 Prozent demokratisch zum Parteichef gewählt, um eine neue Politik zu
machen. Ich werde meine Unterstützer
nicht enttäuschen“, teilte er Dienstagabend noch einmal mit.
In den nächsten Tagen stellen sich für
Labour nun zwei große Hürden. Zum
einen muss die innerparteiliche Opposition einen Herausforderer für Corbyn
aus dem Hut zaubern. Ein alle Seiten einigermaßen überzeugender Labour-
GETTY IMAGES/CARL COURT
D
as Nachbeben des Brexit-Votums hat jetzt auch die britische
Opposition ergriffen. Die Parlamentsfraktion der Labour-Partei sprach
am Dienstagnachmittag Jeremy Corbyn
mit überwältigender Mehrheit ihr Misstrauen aus. 172 Abgeordnete stimmten
gegen den Parteichef, nur 40 vertrauen
ihm noch. Damit verschärft sich die Krise
in Großbritannien. Das politische Vakuum, das seit Freitag bereits auf Regierungsseite herrscht, hat jetzt auch die
Linke im Land angesteckt.
Noch-Labour-Parteichef Jeremy Corbyn verlässt sein Haus in London
Mensch ist nicht in Sicht. Deshalb hatte
Corbyn es schließlich auch letzten Sommer überhaupt auf den Top-Posten geschafft. Die ehemalige Corbyn-Vertraute
Angela Eagle und Partei-Vize Tom Watson gelten als wahrscheinlichste Kandidaten. Zudem kann nur eine Urwahl den
Wechsel an der Spitze ermöglichen. Die
„Corbynistas“ sind überzeugt, dass ihre
Parteigegner keine Chance haben werden. Ein frischer Pool von mehr als
200.000 Mitgliedern kam in kürzester
Zeit zu Labour, von der Linken und Corbyn selbst angezogen, und das zwischen
der verlorenen Parlamentswahl im Mai
2015 und der Parteichefwahl im vergangenen September.
Doch seit dem verlorenen EU-Referendum mehren sich die Stimmen einstiger Getreuer, die Corbyns Rückzug wollen. Zumal nach Camerons Rücktritt eine
Neuwahl im kommenden Herbst immer
wahrscheinlicher wird. Kann Labour
dann keinen mehrheitsfähigen Kandidaten präsentieren, könnte die Partei auf
absehbare Zeit in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.
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DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68
POLITIK 5
MITTWOCH, 29. JUNI 2016
GETTY IMAGES/DAN KITWOOD
DIE WELT
Zum letzten Mal? Der britische Premierminister David Cameron (vorn, 3. v. r.) beim üblichen „Familienfoto“ auf dem EU-Gipfel in Brüssel.
Am heutigen Mittwoch, dem zweiten Tag des Treffens, wird er schon nicht mehr dabei sein
Hinter der Gipfelfassade
herrscht Uneinigkeit
Au revoir Farage?
Eigentlich wollte der Brexit-Wortführer Nigel Farage den Plenarsaal
des EU-Parlaments nie wieder betreten. Anfang Juni hatte er angekündigt: „Ich hoffe, dass ich hier das
letzte Mal in der Eigenschaft als
Vertreter eines Mitgliedsstaates
spreche.“ Nun stand er doch wieder
da – und genoss die Aufmerksamkeit, die ihm nach dem Votum der
Briten für einen EU-Austritt Großbritanniens zuteil wurde. Vor 17
Jahren habe man ihn noch für seine
Brexit-Kampagne ausgelacht, sagte der Chef der rechtspopulistischen britische Partei Ukip. „Jetzt
lachen Sie nicht mehr, oder?“
Zuvor hatte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker
Farage noch mit einem Lächeln und
einer Umarmung begrüßt (u.).
Während der Debatte wurde der
Die verbleibenden 27 EU-Mitgliedsstaaten haben völlig unterschiedliche
Vorstellungen, wie eine Europäische Union ohne Briten aussehen sollte
VON CHRISTOPH B. SCHILTZ
UND ANDRE TAUBER
AUS BRÜSSEL
Diese Lösungen einvernehmlich zu
finden, dürfte jedoch recht schwierig
werden. Denn die 27 Mitgliedstaaten
sind alles andere als einig, wie die Europäische Union in Zukunft aussehen soll.
Grob kann man die Länder und ihre Ansichten in drei Gruppen einteilen. Jene,
die sich der französischen Vision von einem politisch vereinten Europa anschließen, in dem die Mitgliedstaaten
auch finanziell füreinander einstehen.
Dann eine Gruppe von Ländern um
Deutschland herum, die mehr Integration nicht per se ablehnen, was aber nicht
dazu führen soll, dass die Länder für ihre Haushalte nicht mehr eigenverantwortlich sind. In der dritten Gruppe
sind vor allem die osteuropäischen Mitgliedstaaten vertreten, aber auch Dänemark. Sie wollen möglichst viel nationale Eigenständigkeit beibehalten.
DIE VERTIEFER
Im strahlenden Sonnenschein stellten
sich die sozialdemokratischen Parteichefs aus Europa im Ehrenhof des Palais de l’Élysée auf. Auf Einladung von
Frankreichs Staatspräsident François
Hollande waren sie im März nach Paris
gekommen, um sich dort erwartungsgemäß auch für mehr Investitionen in Europa und gegen eine rigide Sparpolitik
auszusprechen. „Wachstum, Wachstum,
Wachstum“, forderte Italiens Premierminister Matteo Renzi damals. Und
Gastgeber Hollande verlangte ein „politischeres Europa“ – eines also, dass es
dem Defizitsünder Frankreich erlaubt,
mehr Schulden zu machen.
Nun wittern die Sozialdemokraten
die Chance, ihre Vorstellungen auch in
die Realität umzusetzen. Als Reaktion
auf den britischen Austritt mehren sich
die Forderungen, endlich mehr Wachstumsimpulse zu setzen.In Berlin fürchtet man diese Dynamik. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) will
verhindern, dass deutsche Steuerzahler
für Defizite in anderen Staaten haften.
Die Sozialisten stehen unter Druck,
zu liefern. Die Regierungen in Rom und
Paris haben es mit Euro-kritischen Bewegungen von rechts wie links zu tun.
In Frankreich wird im kommenden Jahr
gewählt und in Italien könnten auch
schon bald Neuwahlen drohen. Beide
Politiker brauchen Impulse für die
Wirtschaft, um die Populisten im Zaun
zu halten. Und sie hoffen auf Verständnis aus Berlin. Renzi, der schon seit Monaten für Euro-Bonds, mehr Konjunkturprogramme und weniger Spardruck
aus Brüssel kämpft, wittert nun die Gelegenheit, seine wirtschaftspolitischen
Vorstellungen durchzusetzen. Der Brexit, sagte er am Montag in Berlin, könne
auch die „Chance“ für einen Neustart
der EU sein.
AFP/JOHN THYS
N
ach der Entscheidung der
Briten für einen Brexit
wollen die übrigen 27 EUMitglieder vor allem eines: gegenüber den abtrünnig gewordenen Briten Einigkeit
demonstrieren und den Willen, die Europäische Union fit für die Zukunft zu
machen. „Es ist wichtig, dass wir sagen
können: Wir kommen auch voran“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel
(CDU) vor Beginn des EU-Gipfels in
Brüssel, zu dem auch der britische Premierminister David Cameron anreiste.
Ton aber zunehmend rauer. Juncker
bezichtigte Farage, im Wahlkampf
gelogen zu haben. Am Ende sprach
er nur noch französisch mit dem
Briten – Juncker klang versöhnlich,
aber nicht ohne die ihm eigene
Ironie: Er bedauere es sehr, dass
dies hier nun das letzte Mal gewesen sei. „Denn Sie werden nicht
wiederkommen.“
Farage sprach sich im EU-Parlament für einen baldigen Beginn
und schnelle Verhandlungen über
den Austritt Großbritanniens aus.
Die EU solle mit London ein gutes
Handelsabkommen schließen, wenn
es die Gemeinschaft verlasse. Ansonsten seien Arbeitsplätze in der
deutschen Autoindustrie gefährdet.
Käme es zu keiner Einigung, sei das
für das Königreich aber immer noch
besser als der EU-Vertrag.
DIE PRAGMATIKER
Es gehört zur guten deutschen Staatsräson, die Notwendigkeit der europäi-
schen Einigung zu betonen. Europa war
für die Deutschen immer zunächst einmal die Chance, die eigene Macht zu begrenzen. Den Nachbarn sollte die Angst
vor einer deutschen Dominanz genommen werden. Daran hat sich bis heute
nichts geändert. Und so ist man in
Deutschland lange Zeit für weitere Einigungsschritte offen. SPD-Außenminister Frank-Walter Steinmeier machte
den deutlichsten Schritt, in dem er die
anderen fünf EU-Gründungsnationen
nach Berlin lud, um die Schaffung eines
Kerneuropas zu diskutieren. Ein Kern
der Gleichgesinnten sollte voranschreiten. So seine Idee.
In den Gründungsstaaten gibt es sie
noch, die Föderalisten alter Schule. In
Belgien etwa forderte Premierminister
Charles Michel unmittelbar nach dem
britischen Referendum einen EU-Sondergipfel. Die Staats- und Regierungschefs sollten in ein Konklave gehen, um
über die weiteren Schritte zu beraten.
In Luxemburg und in den Niederlanden
denkt man ähnlich – wobei Den Haag es
sich wegen des Drucks der Rechtspopulisten kaum erlauben kann, offen darüber zu sprechen. Auch die meisten skandinavischen Länder – mit Ausnahme
Dänemarks – neigen der deutschen Position zu.
Merkel gehört zu denen, die die europäische Einigung als mehr begreifen, als
nur als logische Konsequenz, um auf die
globalen Herausforderungen zu begegnen. Trotzdem hält sie sich mit Forderungen nach weitreichenden Integrationsschritten zurück. Sie fürchtet, nur
noch mehr Widerstand in der Bevölkerung zu provozieren.
Indes ist sie offen für eine Debatte
über eine weitere Integration. In der
Außen- und Sicherheitspolitik etwa
wird ein engerer Zusammenschluss der
EU-Staaten diskutiert. Auch eine weitere Vertiefung der Euro-Zone ist aus Berliner Sicht denkbar – sofern es nicht nur
um Transfers und gemeinsame Haftung
sondern vor allem auch um mehr Reformen geht.
DIE NATIONALEN
Die osteuropäischen Staaten, wie Polen,
die Slowakei und Tschechien, aber auch
Dänemark, bedauern den Austritt Großbritanniens besonders stark. Diese Länder verlieren mit London aus ihrer
Sicht einen der wichtigsten Verbündeten im Kampf um Freihandel, Marktwirtschaft und eine möglichst starke
nationale Eigenständigkeit.
Diese Staaten sind äußerst skeptisch
gegenüber einer noch engeren wirtschaftlichen Kooperation, sie wollen
keine Transferunion, keine gemeinsame
Haushaltspolitik mit einem Finanzminister und möglichst wenige gegenseitige Haftungsrisiken. Für diese Staaten
ist Eigenverantwortung wichtiger als
Solidarität. Sie wollen Marktwirtschaft
statt Umverteilung, mehr Wettbewerb
statt mehr Konjunkturprogramme.
Sie wollen auch keine automatische
Aufteilung von Flüchtlingen in ganz
Europa nach einem Quotenschlüssel.
Obwohl die EU-Kommission normalerweise als Anwalt der kleineren Länder
gilt, hegen diese Staaten eine relativ
starke Skepsis gegenüber der Kommissionsbehörde in Brüssel. Sie werfen ihr
vor, immer mehr Kompetenzen nach
Brüssel ziehen zu wollen und teilweise
gegen die Interessen der Mitgliedsländer zu agieren. Die Staaten werden sich
auch für eine möglichst enge Zusammenarbeit mit Großbritannien stark
machen.
Faire Verhandlungen – aber keinen Briten-Rabatt
Merkel in Regierungserklärung gegen „Rosinenpickerei“ nach Brexit. Ausstiegsverhandlungen werden 2017 Wahlkampf in Deutschland prägen. Koalition zerstritten
E
ine Boshaftigkeit musste am Ende doch sein. Ausgerechnet der
sonst so korrekte Bundestagspräsident Norbert Lammert leistete sich als
Schlusswort eine böse Spitze gegen
Großbritannien, über dessen Referendum zum Ausstieg aus der EU der Bundestag in einer Sondersitzung zwei
Stunden lang debattiert hatte.
VON THOMAS VITZTHUM
Man habe ja gerade im Fußball gesehen, dass ein großes ehrgeiziges Land von
einem recht kleinen besiegt werden könne, sagte der CDU-Politiker in Anspielung auf die Niederlage der Engländer gegen Island bei der Fußball-EM. Und
schickte hinterher: „Die guten Wünsche
begleiten unsere Nationalmannschaft.
Wo immer es um Europa geht, sollte
Deutschland bis zum Schluss dabei sein.“
Kein Zweifel, Deutschlands Regierung
beansprucht für sich nicht nur bis zum
Schluss, sondern von Anfang an dabei zu
sein, ja die Modalitäten des Prozesses zu
bestimmen. Berlin war deshalb nicht zu-
fällig Schauplatz der ersten Akte des
Nach-Brexit-Dramas. Hier trafen sich
die Außenminister der sechs Gründerstaaten der Union am Samstag und am
Montag Frankreichs Staatspräsident
François Hollande, Italiens Premier
Matteo Renzi, EU-Ratspräsident Donald
Tusk und Kanzlerin Angela Merkel. Erst
an diesem Dienstag verlagert sich das
Geschehen nach Brüssel, wo die Staatsund Regierungschefs zu zweitägigen Beratungen zusammenkommen.
Dabei hat Kanzlerin Angela Merkel
ein Problem. Sie geht nicht mit voller
Rückendeckung ihrer Regierung in die
Gespräche. Union und SPD haben einen
grundlegenden Dissens in der Frage, wie
viel Druck auf Großbritannien ausgeübt
werden soll. Die einen wollen den Austritt schnellstmöglich (SPD), die anderen (CDU/CSU) scheinen bereit, geduldig zu warten, bis die Briten irgendwann
Artikel 50 des Lissabon-Vertrags ziehen.
Bis dahin, so machte die Kanzlerin klar,
werde es weder formelle, noch informelle Austrittsgespräche geben. Dieser Dissens geht derzeit vielleicht noch als un-
erheblich durch. Doch er wirft seine
Schatten voraus. Die konkreten Austrittsverhandlungen sowie die Neuausrichtung der EU dürften mit dem Bundestagswahlkampf zusammenfallen. Darauf deutet der Zeitplan hin, den Merkel
in ihrer Regierungserklärung skizziert
hat. Bis zum 60. Jahrestag der Unterzeichnung der Römischen Verträge im
März 2017 sollte die EU zu einem Ergebnis gelangen, wie sie effektiver werden
will. Es sei dabei falsch, die Debatte auf
die Frage „mehr Europa“ oder „weniger
Europa“ zu reduzieren.
Im Bundestag erhob sich daraufhin
nur schütterer Applaus. Selbst in der
Union schien mancher überrascht, dass
Merkel dieses weit entfernte Datum
wählte, das den Briten signalisieren
könnte, dass auch sie sich ruhig viel Zeit
lassen können. Die SPD-Abgeordneten
ließen die Hände gleich ganz ruhen. Ihnen geht alles viel zu langsam. Als wäre
er selbst nicht an dieser Regierung beteiligt, sagte Fraktionschef Thomas Oppermann: „Es ist die Pflicht der Bundesregierung, klar zu machen, was unsere
Erwartung ist. Drängen Sie, dass möglichst schnell Klarheit geschaffen wird.“
So ging es hin und her. Sein Kollege
Volker Kauder betonte, man wolle nicht
unnötig Druck auf die Briten aufbauen.
SPD-Mann Norbert Spinrath widersprach: „Ich fordere Cameron auf, nicht
mehr Zeit zu schinden, sondern die notwendige Mitteilung schnellstmöglich in
Brüssel vorzulegen.“ Dagegen wandte
sich wiederum CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt. „Wir haben behutsam, besonnen und vernünftig mit
dem Ergebnis umzugehen.“ Hasselfeldt
,,
schimpfte auf die SPD, die sich mit Vorschlägen zur Reform der EU sofort nach
dem Referendum zu Wort gemeldet hatte. Dieses sozialere Europa, das die SPD
fordere, müssten am Ende doch nur die
Deutschen bezahlen. Hier seien die Nationalstaaten gefordert.
SPD-Generalsekretärin Katarina Barley dagegen erklärte ein sozialeres Europa zur Grundvoraussetzung, damit die
EU überleben könne: „Lassen sie uns
endlich ernst machen mit dem sozialen
Europa.“ Und mit dem Frieden. Es geht
also nicht nur um Zeitpläne; die große
ES MUSS UND ES WIRD EINEN SPÜRBAREN
UNTERSCHIED MACHEN, OB EIN LAND MITGLIED
DER EU SEIN WILL ODER NICHT
ANGELA MERKEL
Koalition spricht auch in inhaltlichen
Fragen längst nicht mit einer Stimme.
Merkel selbst stellte den Briten keine
leichten Verhandlungen in Aussicht. Die
Ansicht des Brexit-Wortführers Boris
Johnson, dass Großbritannien weiterhin
vollen Zugang zum EU-Binnenmarkt haben werde, konterte sie: „Es muss und es
wird einen spürbaren Unterschied machen, ob ein Land Mitglied der EU sein
will oder nicht.“ Norwegen habe als
Nicht-EU-Mitglied nur vollen Zugang
zum EU-Binnenmarkt, weil es die vier
Grundfreiheiten für Menschen, Güter,
Dienstleistungen und Kapital akzeptiere, und dazu gehöre eben auch die Einwanderung aus der EU.
Die Ablehnung der Zuwanderung von
EU-Bürgern auf die Insel war aber ein
zentrales Thema der Brexit-Befürworter
gewesen. „Wer austreten möchte, kann
nicht erwarten, dass alle Pflichten entfallen, die Privilegien aber weiter bestehen“, sagte Merkel. „Wir werden sicherstellen, dass die Verhandlungen nicht
nach dem Prinzip der Rosinenpickerei
geführt werden.“
+
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DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68
6 POLITIK
Mehr Kontrolle durch unabhängige Richter, Spionage
gegen Freunde bleibt aber weiterhin möglich
W
er bei einem Geheimdienst
arbeitet, jagt nach Informationen. Das ist sein Job. Und
entsprechend fallen manchmal bemerkenswerte Worte. Daten von Ausländern seien „zum Abschuss freigegeben“,
erklärte dann auch ein Zeuge vor dem
NSA-Untersuchungsausschuss. Im Kern
hatte er damit sogar lange Recht.
VON MANUEL BEWARDER
UND MARCEL LEUBECHER
Nun aber startet die Bundesregierung den Versuch, den Bundesnachrichtendienst strenger zu kontrollieren.
Mancher erhofft sich von dem Gesetzespaket, das vom Kabinett beschlossen
wurde, dass der Dienst gar an die kurze
Leine genommen werde. Klar ist: Die
schwarz-rote Koalition begibt sich auf
eine Expedition ins Unbekannte. Denn
ein solches Gesetz, das die Geheimdienstarbeit regelt, gibt es in keinem
anderen Land der Welt. Die zentralen
Punkte sind:
Erstens: Künftig muss laut Gesetzentwurf ein Kontrollgremium das Abfischen und Auswerten von elektronischer Kommunikation etwa über Satellit oder Glaskabel im Ausland genehmigen. In der Runde sollen zwei Vertreter
des Bundesgerichtshofs sowie ein Anwalt der Bundesanwaltschaft sitzen.
Grundsätzlich muss jede Anordnung
von ihnen genehmigt werden. Mit dem
„Eigenleben“ im BND, das der Untersuchungsausschuss offengelegt hat, soll
damit Schluss sein.
Zweitens: Das Abfangen von Gesprächen oder E-Mails aus anderen EU-Regierungen oder -Einrichtungen wird
nun ausdrücklich erlaubt. Allerdings
soll der BND den rechtlichen Graubereich verlassen und sich an bestimmte
Regeln halten: Bedingung für Ausspähen von Partnerstaaten muss sein, dass
Gefahren für die innere und äußere Sicherheit abgewendet werden, die Handlungsfähigkeit Deutschlands gewahrt
bleiben oder „sonstige Erkenntnisse
von außen- und sicherheitspolitischer
Bedeutung“ gewonnen werden sollen.
Drittens: Neben dem BND-Gesetz haben sich die Koalitionsfraktionen auf
eine strengere parlamentarische Kontrolle geeinigt. Die Abgeordneten ziehen den Schluss, dass das Parlamentarische Kontrollgremium (PKGr) dafür
nicht ausreichend ausgestattet ist. Ein
Ständiger Bevollmächtigter mit eigenem Mitarbeiterstab soll künftig als
verlängerter Arm des PKGr die Arbeit
der Nachrichtendienste untersuchen.
Neu ist auch, dass das geheim tagende
Gremium bald einmal pro Jahr die Präsidenten der Nachrichtendienste öffentlich befragen wird.
Vor allem die SPD hatte auf das Reformprojekt in dieser Legislaturperiode
gedrungen. Die Union hingegen zauderte. Während Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU) und Innenexperten wie
Clemens Binninger oder Armin Schuster eine bessere Kontrolle befürworten, fürchten andere, dass die Handlungsfähigkeit des Dienstes ausgerechnet in außenpolitisch turbulenten Zeiten unnötig aufs Spiel gesetzt wird.
Im Frühjahr lag das Vorhaben sogar
auf Eis. Die „Welt am Sonntag“ berichtete damals, dass insbesondere Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) Bedenken gegenüber dem Bundeskanzleramt vorgetragen hatte. Zum einen monierte er, dass der Dienst nicht gestutzt
werden dürfe. Es ging Schäuble aber
noch um etwas anderes. Auch wenn das
Kanzleramt bisher schon die Dienstund Fachaufsicht über den BND besitzt,
so gelang es der Politik in der Vergangenheit doch immer wieder, die Verantwortung für Fehler auf den Auslandsnachrichtendienst zu schieben. Politisch hatte das durchaus seinen Reiz.
Künftig jedoch meldet der BND-Präsident – in dieser Woche übernimmt
Bruno Kahl von Gerhard Schindler – geplante Überwachungsmaßnahmen für
EU-Institutionen oder -Bürger direkt
ans Kanzleramt – und dort werden sie
auch angeordnet.
Das bedeutet zwar mehr Kontrolle
für das Haus von Angela Merkel. Aber
künftig schlägt ein BND-Skandal eben
auch umgehend dort auf.
KOMPAKT
FLÜCHTLINGE
POLEN
Zentrales Mittelmeer
„frequentiert wie nie“
200 Sowjet-Denkmäler
werden verbannt
Immer mehr Flüchtlinge treten die
gefährliche Überfahrt über das zentrale
Mittelmeer nach Europa an. „Mittlerweile kommen aus Libyen 13- bis
14-mal mehr Flüchtlinge nach Italien
als Migranten aus der Türkei nach
Griechenland“, sagte Frontex-Chef
Fabrice Leggeri der Funke Mediengruppe. „Die zentrale Mittelmeerroute
ist so stark frequentiert wie noch nie.“
Die Zahl der illegalen Grenzübertritte
zwischen Libyen und Italien übersteige
in diesem Jahr die aller anderen illegalen Grenzübertritte in die EU. Neben
Libyen entwickele sich Ägypten zum
immer wichtigeren Startpunkt für
Schlepperboote nach Europa.
Die polnischen Behörden wollen einen
großen Teil der im Land verteilten
Statuen aus der Sowjetzeit in einen
Park im Norden des Landes verbannen.
„Es gibt keinen Grund, die Denkmäler
zur Erinnerung an die Rote Armee zu
glorifizieren, die zweimal in Polen
eingefallen und für einige Verbrechen
nach dem Krieg verantwortlich ist“,
begründete der Leiter von Polens
staatlichem Institut für Nationales
Gedenken, Pawel Ukielski, die Entscheidung. In der Stadt Borne Sulinowo, früher ein riesiger sowjetischer
Truppenstützpunkt in Polen, soll ein
Park errichtet werden. Dorthin könnten die jeweiligen örtlichen Behörden
die mehr als 200 Sowjetmonumente
voraussichtlich ab September kommenden Jahres bringen. Die Gräber
von im Krieg gefallenen sowjetischen
Soldaten sollen weiterhin „mit dem
höchsten Respekt“ behandelt werden.
TÜRKEI
Putin und Erdogan
greifen zum Telefon
Die Präsidenten Russlands und der
Türkei lenken nach sieben Monaten
Eiszeit wegen des Abschusses eines
russischen Kampfjets ein. Der russische Staatschef Wladimir Putin will am
heutigen Mittwoch erstmals wieder
mit seinem türkischen Kollegen Recep
Tayyip Erdogan telefonieren. Das kündigte Kremlsprecher Dmitri Peskow in
Moskau an. Ein Brief Erdogans vom
Vortag sei „ein wichtiger Schritt zur
Normalisierung der Beziehungen“,
sagte er. Der Brief enthielt aus russischer Sicht die geforderte Entschuldigung für den Zwischenfall von Ende
November, bei dem im syrischen
Grenzgebiet ein russischer Pilot ums
Leben gekommen war. „Da gibt es
keine philologischen Feinheiten“, sagte
Peskow. Dagegen bestreitet Ankara,
dass Erdogan sich entschuldigt habe.
Dieser habe die Hinterbliebenen des
getöteten Piloten, nicht aber die russische Regierung um Verzeihung gebeten. Russland hatte nach dem Abschuss Sanktionen verhängt und den
Tourismus in die Türkei gestoppt.
IRAN
Ahmadinedschad tritt
bei Präsidentenwahl an
Der frühere iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad will bei der
Präsidentenwahl 2017 antreten. Wie die
Zeitung „Schargh“ berichtete, hat sein
ehemaliger Regierungssprecher Gholam-Hossein Elham das für die Wahlen
zuständige Gremium informiert. Demnächst starte eine „Rückkehrkampagne“. Zum ersten Mal in diesem Jahr
zeigte sich Ahmadinedschad am Montag öffentlich und hielt eine Rede in
der Narmak-Moschee in Teheran. Der
Hardliner, von 2005 bis 2013 iranischer
Präsident, hatte schon im April seinen
Willen zu einem politischen Comeback
angedeutet und den reformorientierten
Präsidenten Hassan Ruhani als unfähig
attackiert. Nach der Schlappe ihrer
Spitzenkandidaten bei der Parlamentswahl im Februar setzen die Hardliner
nun auf Ahmadinedschad.
V
iel Glück und eine gute Zusammenarbeit mit ausländischen Nachrichtendiensten. Das war so etwas wie
das Erfolgsrezept des Jahres 2015, wenn man Hans-Georg Maaßen folgt. Beide Faktoren waren für den
Präsidenten des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV) jedenfalls mitentscheidend, dass Deutschland bislang
von einem großen islamistischen Anschlag verschont geblieben ist.
VON MANUEL BEWARDER
Einen Grund zur Entwarnung sah
Maaßen am Dienstag in Berlin dagegen
nicht. Vielmehr machte der Behördenleiter klar: Der islamistische Terrorismus gilt weiterhin als größte Gefahr für
die freiheitlich-demokratische Grundordnung der Bundesrepublik. „Wir
sprechen von einer ernsten Bedrohungslage für Deutschland“, betonte
Maaßen – nicht das erste Mal. Bereits
das militärische Engagement der Bundeswehr in Syrien und im Irak stelle ein
„hinreichendes Argument für den IS
dar, um die Anwendung von Gewalt gegen deutsche Interessen zu legitimieren“, heißt es in seiner Analyse.
Der aktuelle Verfassungsschutzbericht, den Maaßen zusammen mit Bundesinnenminister Thomas de Maizière
(CDU) vorstellte, gibt einen Überblick
Gefahren für die Bundesrepublik. Dabei
wurde vor allem eines klar: Die hohen
Flüchtlingszahlen haben die Behörden
nicht nur bei der Unterbringung und
der Versorgung vor große Probleme gestellt. Die Lage im vergangenen Jahr
führte auch zu vielen Angriffen von
Rechten auf Flüchtlingsheime. Außerdem begünstigte die Flüchtlingskrise
und die Überforderung der deutschen
Behörden das Vorgehen von islamistischen Terroristen.
Weiterhin steigt die Zahl der Salafisten in der Bundesrepublik. Im Jahr 2015
zählten die Behörden 8350 Personen zu
dieser Gruppe, die laut Bericht einer
fundamentalistischen
islamistischen
Ideologie anhängen. Bereits dies bedeutete einen Anstieg um 18,7 Prozent im
Vergleich zum Vorjahr. Mittlerweile
zählt der Verfassungsschutz – Stand Juni 2016 – sogar bereits mehr als 8900
Salafisten. Gleichzeitig ist die Zahl der
islamistischen Gefährder auf mehr als
500 gestiegen – das sind jene Personen,
denen die Behörden jederzeit einen größeren Anschlag zutrauen.
Der Verfassungsschutz weist auf verschiedene Gruppen hin, von denen Anschlagsrisiken ausgehen. Zuletzt häuften sich Angriffe von sich selbst radikalisierten Einzeltätern oder Kleinstgruppen. Im Frühjahr griff eine Minderjährige in Hannover einen Bundespolizisten
mit einem Messer an – der Beamte wurde schwer verletzt. Ein paar Wochen
später zündeten Jugendliche einen
Sprengsatz vor einem Sikh-Tempel in
Essen. Auch hier gab es schwer Verletzte. Diese Täter grenzen die Behörden jedoch von jenen ab, die ihren Auftrag direkt von der Terrormiliz Islamischer
Staat erhalten und sich als „Schläfer“ in
Deutschland aufhalten könnten, so wie
jene Gruppe, die vor Kurzem festgenommen wurde, weil sie im Verdacht
steht, Anschläge in Düsseldorf geplant
Extremisten
aller Couleur
mit Zulauf
Ob Salafisten, Rechts- und Linksradikale:
Verfassungsschutz registriert Anstieg bei
Mitgliederzahl und Gewaltbereitschaft
REUTERS/FABRIZIO BENSCH
Regierung verschärft Regeln
für den BND
* DIE WELT
„Gewalt sickert in die Mittelschicht ein“: Hans-Georg Maaßen vom Verfassungsschutz sieht wie Innenminister Thomas de Maizière die Entwicklung mit Sorge
zu haben. Im besonderen Fokus der Behörden befinden sich zudem weiterhin
die Rückkehrer aus Dschihad-Gebieten.
Insgesamt sind es zwar weniger Islamisten, die zuletzt von Deutschland ins
Kampfgebiet nach Syrien oder in den
Nordirak gereist sind – über die Jahre
ist allerdings eine beträchtliche Anzahl
zusammengekommen. Ende 2015 zählten die Sicherheitsbehörden 780 Personen, die sich aufgemacht hatten.
Die Ursachen für den Rückgang sind
laut Bericht nicht geklärt. Mögliche
Gründe werden aber doch genannt: So
wurden im vergangenen Jahr doppelt so
viele Todesfälle von Deutschen in der
Region bekannt als im Jahr 2014. Das habe vermutlich abschreckend gewirkt.
Außerdem könnten die militärischen
Niederlagen der Terrormiliz Islamischer Staat und die damit schwieriger
werdende militärische Lage für den IS
gige die Entscheidung beeinflussen, ob
man sich auf den Weg macht.
Der Bundesinnenminister wies zudem
darauf hin, dass die europäischen Behör-
MITTWOCH, 29. JUNI 2016
den weiterhin ihre Bemühungen verstärken, um Reisen von Islamisten in das
Kampfgebiet, aber auch zurück nach Europa zu unterbinden. Die Anzahl der verhängten Ausreiseverbote bewege sich im
niedrigen dreistelligen Bereich. Von den
780 Ausgereisten befindet sich zudem
etwa ein Drittel wieder in Deutschland.
Bei ihrer Analyse der Reisebewegungen von Islamisten mussten sich die Behörden im vergangenen Jahr korrigieren. Lange wurde betont, dass es keine
konkreten Hinweise darauf gebe, dass
sich Terroristen unter den Flüchtlingsstrom gemischt hätten. Ausschließen
wollten die Sicherheitsbehörden das
zwar nie. Die Wahrscheinlichkeit hielt
man jedoch für gering – schließlich verfügt der IS bereits über viele Anhänger
direkt in Europa. Außerdem nahm man
an, dass die Flucht nach Europa übers
Mittelmeer in überfüllten Booten viel
zu gefährlich sei, als dass die Terrormiliz dadurch womöglich groß angelegte
Operationen gefährden wollte. Allerdings lagen die Sicherheitsbehörden
hier völlig daneben.
Seit den Anschlägen von Paris und
Brüssel ist bekannt, dass der IS Terroristen gezielt im Flüchtlingsstrom nach
Europa geschleust hat. Auffällig häufig
hätten diese sich auf dem Weg von Griechenland nach Frankreich registrieren
lassen, erklärte Maaßen. Man müsse davon ausgehen, dass es so gewollt war,
sagte der Verfassungsschutzchef. Der IS
wollte Flüchtlinge diskreditieren und
die Stimmung in den Zielländern anheizen, er wollte auffallen und zeigen, dass
er selbst auf diesem Weg ungehindert
eindringen kann.
Insgesamt seien den europäischen Sicherheitsbehörden mittlerweile 17 Personen bekannt, die als Flüchtlinge im
Auftrag des IS nach Europa gekommen
sein sollen, sagte Maaßen. Die Zahl der
Hinweise sei viel höher – allein in
Deutschland liege sie bei 400 Fällen.
Dabei handele es sich aber oftmals um
Diffamierungen unter Migranten.
Einen Zusammenhang zwischen Rekordeinwanderung und Entwicklung bei
Extremisten sehen die Sicherheitsbehörden auch bei rechten Gruppen. Die
Anti-Asyl-Agitation wurde für diese
Szene 2015 zum beherrschenden Thema. Dabei beobachteten die Behörden,
dass die Grenzen von Teilen der bürgerlichen Bevölkerung zum Rechtsextremismus verwischen und Gewalt und
Militanz eine außergewöhnliche Akzeptanz fand. Es sei „besorgniserregend,
dass fremdenfeindliche Agitation die
Mitte unserer Gesellschaft erreicht“,
sagte de Maizière. Die rechtsextremistische Szene wie auch rechte Parteien
verzeichnete einen Anstieg ihrer Anhängerschaft. Auch die linksextremistische Szene setzte im vergangenen Jahr
auf die Debatte über Flüchtlinge. Staat
und Gesellschaft stünden in deren Propaganda unter dem Generalverdacht,
rassistisch zu sein, heißt es im Bericht.
De Maizière wies besonders auf die
Gewaltentwicklung im rechts- wie
linksextremistischen Bereich hin: Der
Verfassungsschutz beobachte einen Anstieg der Gewaltbereitschaft und Brutalität. Im rechtsextremen Bereich sei die
Zahl um 40 Prozent gestiegen, im linksextremen Spektrum sogar um 60 Prozent.
„Wir buchen, Sie fluchen“
Politposse um Reisen bei der Bundeswehr. Soldatenvertreter fühlen sich ans alte Rom erinnert
W
enn Soldaten reisen, haben
sie es nicht leicht. Dann sind
sie nämlich auf das Kompetenzzentrum Travel Management der
Bundeswehr angewiesen. Die offizielle
Abkürzung der Dienststelle lautet
KompZ TM Bw. Inoffiziell heißt das Reisebüro der Truppe freilich anders: „YTours“ – nach dem Y auf den Nummernschildern der Bundeswehrfahrzeuge. Motto: „Wir buchen, Sie fluchen“.
VON THORSTEN JUNGHOLT
Das darf als Hinweis darauf verstanden werden, dass es Unmut in den
Streitkräften über die Reisestelle gibt.
Dabei sollte eigentlich alles besser werden. 2012 entschieden der damalige Verteidigungsminister Thomas de Maizière
(CDU) und sein Staatssekretär Stéphane Beemelmans, das Travel Management im Rahmen der Neuausrichtung
der Bundeswehr „in effizientere Strukturen“ zu überführen: Aus bis dahin
rund 1200 Dienstposten an mehr als 80
Standorten wurden rund 700 Dienstposten an nur noch sechs Standorten.
Die Zentralisierung sollte Kosten
sparen und „Prozesse optimieren“. Die
Vor-Ort-Beratung wurde durch eine Telefonhotline und ein Webportal im Intranet ersetzt, einige Aufgaben sollten
gar komplett an das Bundesverwal-
tungsamt ausgelagert werden, wo Mitarbeiter anderer Bundesbehörden ihre
Dienstreisen buchen. Warum also sollten Soldaten und zivile Angestellte des
Verteidigungsministeriums das nicht
auch tun, fragte de Maizière? Weil die
Reisen der Militärs, nun ja, etwas speziell sind. Mal führen sie auf die hohe
See, mit einigen Monaten Aufenthaltsdauer. Mal führen sie zu Nato-Manövern, mal in riskante Auslandseinsätze.
Das hat nun auch das Verteidigungsministerium bemerkt. So heißt es in einer Analyse des Staatssekretärs Gerd
Hoofe: „Die Betreuung der militärischen Organisationsbereiche mit Travel-Management-Leistungen … haben
sich in einem vollständig zentralisierten
Ansatz als nicht umsetzbar erwiesen“.
Entgegen den ursprünglichen Annahmen habe sich gezeigt, dass „eine weitestgehend zentrale Aufgabenwahrnehmung den Bedürfnissen der Kunden
nicht optimal gerecht wird“. Außerdem
werde die neue Hotline von den Soldaten nicht akzeptiert. Die neue Software
sei verzögert zum Einsatz gekommen
und könne Seefahrten nicht erfassen.
Die amtierende Ministerin Ursula
von der Leyen (CDU) entschied deshalb: Kommando zurück! Bereits 2014
hatte sie die Auslagerung zum Bundesverwaltungsamt gestoppt. Zur „Verbesserung der Serviceorientierung und Ef-
fizienz“ wird auch die Zentralisierung
rückgängig gemacht, die Reiseberatung
soll künftig wieder „in der Fläche, näher
am Kunden“ erbracht werden. In
schönstem Bürokratendeutsch schreibt
Hoofe, „dass der Ansatz der zentralen
Aufgabenwahrnehmung um dezentrale
Komponenten in allen BundeswehrDienstleistungszentren erweitert wird“.
Mit anderen Worten: Die in die sechs
Kompetenzzentren umgesiedelten Reiseberater dürfen nun erneut ihren eigenen Umzug organisieren und an Standorte im ganzen Land ausschwärmen.
„Es werden circa 400 Mitarbeiter
wieder zurück in die 43 Dienstleistungszentren gehen“, sagte der verteidigungspolitische Sprecher der SPD, Rainer Arnold, der „Welt“. Es zeige sich
auch hier, dass die Reform de Maizières
eher Probleme geschaffen statt gelöst
hat. Arnold freut sich nun über die „Einsicht“ im Ministerium.
Auch der Bundeswehrverband, die
größte Interessenvertretung der Soldaten, begrüßt die Kehrtwende. „Es ist
klug und richtig, dass Frau von der Leyen diesen Fehler aus der Ära de Maizière/Beemelmans korrigiert“, sagte der
Vorsitzende, Oberstleutnant André
Wüstner. „Dramatisch ist nur, dass wir
durch diese Fehler viele Menschen mit
dem Ergebnis einer tiefen Frustration
und Vertrauensverlust zurückgelassen
haben.“ Der Verband hatte nicht nur vor
der Zentralisierung, sondern auch vor
weiteren Bausteinen der Neuausrichtung gewarnt. „Auch wenn man sich in
der letzten Legislatur mit der größten
Verwaltungsreform in der Geschichte
der Bundesrepublik gebrüstet hat, erkennt man endlich die vielen Webfehler
der Neuausrichtung“, sagte Wüstner.
So hat von der Leyen bereits die
Obergrenzen für die Personalstärke und
die Hauptwaffensysteme kassiert und
nach oben angepasst. Von dem Mantra
der Bundesregierung, es werde keine
„Reform der Reform“ geben, ist jedenfalls nicht mehr viel übrig.
Wüstner fühlt sich angesichts des Reformwirrwarrs an die Zustände im alten
Rom erinnert. Schon zu Beginn der
Neuausrichtung sei vielen Experten klar
gewesen, dass sie nach einem dem römischen Legionsschreiber Titus Petronius zugesprochenem Zitat verlaufen
würde: „Wir übten mit aller Macht. Aber
immer wenn wir begannen, zusammengeschweißt zu werden, wurden wir umorganisiert. Später im Leben habe ich
gelernt, dass wir oft versuchen, neuen
Verhältnissen durch Umorganisation zu
begegnen. Es ist eine fantasievolle Methode. Sie erzeugt die Illusion des Fortschritts, wobei sie gleichzeitig Verwirrung schafft, die Effektivität verringert
und demoralisierend wirkt.“
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DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68
Guten Morgen.
Mittwochmorgen, genaugenommen. So wie
es aussieht ein ganz normaler Mittwoch in
Deutschland. Aber fangen wir von vorne
an: Wenn Sie diese Anzeige lesen, sind Sie
vermutlich schon wach. Der Durchschnittsdeutsche ist heute übrigens um 6.48 Uhr
aufgestanden, die Männer haben etwa
18 Minuten im Bad verbracht, die durchschnittliche Frau 24,5 Minuten. Sollten Sie
jetzt gerade frühstücken: Dafür brauchen die
meisten Deutschen weniger als 12 Minuten.
Wenn Sie diese Anzeige von vorne bis hinten
lesen, wird es heute natürlich etwas länger
dauern. Danach geht es an die Arbeit,
zu der ja auch die Hausarbeit gehört.
In ganz Deutschland werden heute
in fast 10 Millionen Haushaltswaschmaschinen 46.000 Tonnen Wäsche
gewaschen. Unser Mitleid gilt den
Tausenden von Hausmännern und
–frauen, die eine Socke in der Wohnung
finden, nachdem sie den Waschgang gestartet
haben. Noch mehr allerdings werden sich die
Menschen ärgern, die nach der Wäsche eine
einzelne Socke aus der Waschtrommel ziehen.
Diese Socke wird nach unserer Erfahrung für
immer alleine bleiben. 19.753.000 Menschen
werden heute in einem Restaurant essen.
(Falls Sie zu den Menschen gehören, für die
eine Fast-Food-Theke kein Restaurant ist,
reduziert sich die Zahl auf 5.561.640.) Der
Rest wird daheim essen oder ist auf Diät. 9 der
Restaurantbesucher werden die Gelegenheit
nutzen, ihrem Partner oder ihrer Partnerin
einen Heiratsantrag zu machen (es könnten
auch 11 werden, reine Nervensache). Wir
wünschen viel Erfolg, obwohl auch eine Ehe ...
Aber das wissen Sie wohl schon. Und wo wir
gerade von der Liebe sprechen: Heute werden
wahrscheinlich 2.229 Kinder geboren. 1.143 davon Jungen, 1.086 Mädchen. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle den stolzen Eltern.
26 der Mädchen bekommen den schönen
Namen Mia, 22 Söhne werden Ben genannt
(zwei oder drei davon werden „Big Ben“ auf
der Geburtsanzeige stehen haben, was allerdings nur ein Teil der Empfänger lustig findet).
Bleiben wir noch einen Moment beim Thema
Beziehung und Familie. Heute Abend ist in
Frankreich Fußballpause. Eine schöne Gelegenheit, dem inneren Bundestrainer für einen
Abend spielfrei zu geben und sich anderen Beschäftigungen zuzuwenden. Insgesamt werden
trotz Fußballpause knapp 25 Millionen Deutsche
ihren Abend vor dem Fernseher verbringen. Um die Gunst
der Zuschauer buhlen unter anderem „Die 10 überraschendsten Liebesgeschichten“ und „15 Dinge,
die Sie über Sex wissen müssen“. Vielleicht sollten Sie beide Sendungen parallel schauen,
diese Dinge haben ja häufig miteinander zu
tun. Etwa 3,3 Millionen Zuschauer werden
keines der beiden Informationsangebote
wahrnehmen, sondern sich für die Krimiwiederholung entscheiden. Und nun zum
Wetter: Da ist heute für jeden etwas dabei.
Im Norden werden es eher 19, im Süden eher
28 Grad. Einen Schirm dabei zu haben, kann
nicht schaden. Insgesamt ist das Wetter heute
also eher durchwachsen. Trotzdem werden alle
Solarpanels in Deutschland heute gegen
Mittag etwas mehr als 19 Gigawatt
Leistung produzieren, das entspricht
etwa einem Viertel des Bedarfs. Gemeinsam mit etwa 12 Gigawatt Windenergieleistung, den Wasserkraftwerken und den konventionellen Kraftwerken wird die Erzeugung von Strom
heute wohl deutlich über dem Verbrauch
liegen. Sie müssen aber deswegen nicht den
ganzen Tag vor dem Fernseher sitzen oder bügeln,
der Überschuss kommt unseren Nachbarn in
Europa zugute. So landet ein Teil des deutschen Solarstroms vielleicht heute auch in
Évian-les-Bains, wo sich die deutsche Nationalmannschaft auf das Viertelfinale gegen Italien
am Samstag vorbereitet. Wie immer Ende
Juni geht die Sonne um 21.40 Uhr unter. Für
die Romantiker: Mondaufgang ist erst um
1.54 Uhr. Sie sehen: ein ganz normaler Mittwoch in Deutschland.
Aber für uns ist es ein ganz besonderer Tag.
Denn ab heute gibt es innogy. Ab heute wollen
wir anders mit der Energie umgehen, die hinter allem steckt, was an einem ganz normalen
Tag in Deutschland passiert. Wir wollen Strom
nachhaltiger erzeugen, Energie intelligenter
verteilen und cleverer nutzen. Und das wird
alles ändern.
Heute fangen wir an.
© Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer SE, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.axelspringer-syndication.de/lizenzierung
DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68
8 POLITIK
DIE WELT
MITTWOCH, 29. JUNI 2016
Der Handschlag
ist ein Ritual,
das verbindet
Nicht zum
Handschlag
zwingen
Er signalisiert Vertrauen
und Anerkennung
Jeder kann Respekt
auf seine Weise zeigen
F
DW
M
A
uf der Suche nach Kerim
Ucar versuchten wir, sittsam
auszusehen. Es ist wahr, wir
versuchten es, obwohl wir
natürlich gar nicht unsittsam aussahen. Wir sahen nur aus wie
zwei Frauen, die bei 35 Grad arbeiten gehen, kurze Ärmel, kurze Röcke.
VON KATHRIN SPOERR
Auf der Suche nach Kerim Ucar versuchten wir, so auszusehen, dass Kerim
Ucar uns nicht für unsittsam halten würde. Also so, wie wir glaubten, dass Herr
Ucar sich eine sittsame Frau vorstellt.
Obenrum: ein Tuch, mit dem man die aus
Imamsicht möglicherweise unsittsam
freien Schultern bedecken können würde
und die grüne Strickjacke einer Kollegin,
die ungefähr 20 Zentimeter kleiner ist als
wir. Untenrum war schwieriger. Wir fragten Kolleginnen nach eventuell im Büro
vorrätig gehaltenen langen Röcken. Wir
diskutierten (und verwarfen) den Gedanken, bei H & M vorbeizufahren, um uns
kulturell respektvoll einzukleiden.
Wir wollten einen Imam in seiner Moschee besuchen. Gehst du in eine Moschee, halte die Regeln der Moschee ein,
darum ging es. Schließlich, in einem Anfall kultureller Selbstbesinnung, beschlossen wir, es anpassungsmäßig beim
Obenrum zu belassen. Wir zupften unsere Röcke ein bisschen tiefer, ungefähr bis
ans Knie. Reichte das nicht als Zeichen
des Respekts? Doch. Also los.
Zuvor hatten wir ihm eine Mail geschrieben: Wir würden gern „Herrn Ucar
die Gelegenheit geben zu erklären, warum es ihm verboten ist, einer Frau die
Hand zu geben.“ Niemand antwortete.
Es ist jetzt natürlich nötig, zu erklären,
wer Kerim Ucar ist. Bis vor ein paar Tagen
war er ein relativ unbekannter Berliner
Türke, Beruf: Imam. Seit Freitag ist er der
türkische Berliner Imam, welcher der
Lehrerin seines Sohnes nicht die Hand
geben wollte. Der Imam war mit seiner
Frau zum Elterngespräch gebeten worden, weil sein Sohn sich auf dem Schulhof
geprügelt hatte. Es handelte sich um die
Platanusschule in Pankow, eine Privatschule, bilingual geprägt. Englisch und
Deutsch haben hier Priorität. Eltern, die
ihre Kinder hier lernen lassen, sind vermutlich nicht total desinteressiert an europäischen Werten.
Die Lehrerin empfing die Eltern. Sie
reichte beiden die Hand, die Mutter
nahm sie, der Vater jedoch nicht. Die Lehrerin forderte den Imam nun auf, ihre
Hand zu greifen, er lehnte ab. Einmal,
zweimal, dreimal und viermal. Der
Grund: die Lehrerin sei eine Frau, und er,
Kerim Ucar, gebe Frauen nun mal nicht
die Hand, auch dann nicht, wenn er viermal dazu aufgefordert werde. Die Lehrerin erklärte dem Imam, dass er sich den
Regeln, der Kultur seines Gastlandes anzupassen habe. Der Imam wies das später
im Gespräch mit dem rbb (Rundfunk Berlin-Brandenburg) zurück. Er sagte, dass
er lediglich die Gesetze des Gastlandes
berücksichtigen müsse. Kulturelle Anpassung sei nicht seine Pflicht.
Kerim Ucar lebt seit 15 Jahren in
Deutschland und spricht nur wenig
Deutsch. Dem rbb erklärte er den Grund
für seine schlechten Deutschkenntnisse:
Er habe sich um seine Gemeindearbeit
gekümmert, hatte also keine Zeit,
Deutsch zu lernen, sagte er.
Es wird schon so sein, dass der Imam
viel zu tun hat. Hinzu kommt aber auch,
dass in Berlin weder Deutschkenntnisse
noch kulturelle Integration wirklich erforderlich sind, um sehr gut durch den
Alltag zu kommen. Richtig ist außerdem,
dass die Gesetze Deutschlands niemanden zwingen, die hiesige Kultur anzuerkennen. Was soll das auch sein, die deutsche Kultur? Es gibt Leute, die permanent
Hände schütteln wollen, es gibt Leute, die
zum Wangenkuss übergegangen sind. Es
gibt Leute, die aus Angst vor Bakterien
jeglichen Körperkontakt meiden. Es gibt
ziemlich viel Kultur in Deutschland. Das
wusste sicherlich auch die Lehrerin, als
sie den Imam aufforderte, ihre Hand zu
schütteln.
Man wüsste gern, warum sie beim
Imam aufs Handschütteln bestand. Leider kann man sie nicht fragen, denn sie
und die Schulleitung reden nicht mit den
Deutschland niemand. Religionen zu achten schon.
Die Sache mit der Hand war der
Grund, warum wir Kerim Ucar suchen
gingen. Wir wollten ihn fragen: Was ist an
einer Frauenhand so schlimm? Was ist an
einer Frau so schlimm? Was ist los mit
dem Islam, mit dem Koran und mit den
muslimischen Männern?
Die Moschee liegt in Wedding, einem
Berliner Stadtteil, der überwiegend von
Türken bewohnt wird. Es handelte sich
um die Cafer-Sadik-Moschee, und es steigerte nicht gerade unser gutes Gefühl,
dass Google erhellte, dass diese Moschee
ein „geheimer Treffpunkt der Hisbollah“
ist oder war.
„Imam Khomeini hat der ganzen Welt
die Tore der Liebe und Brüderlichkeit der
Imam! Was ist
so schlimm an
einer FRAU?
Er wollte der Lehrerin seines Sohnes nicht die
Hand geben. Wir suchten den Geistlichen in
seiner Moschee in Berlin-Wedding. Und fanden
etwas anderes heraus – über uns selbst
RBB
an mag der Lehrerin einer
Berliner Privatschule Verbohrtheit
unterstellen.
Schließlich hatte der wegen Auffälligkeiten seines Sohnes geladene
Imam gleich bei Eintritt ins Lehrerzimmer erklärt, dass er einer Frau
aus religiösen Gründen nicht die
Hand geben könne und als Ehrerbietung die Hand aufs Herz gelegt. Die
Lehrerin jedoch bestand auf dem
Handschlag. Vielleicht erinnerte sie
sich an einen Fall in der Schweiz, wo
die Schulbehörde die Pflicht zum
Händedruck durchsetzte, da das öffentliche Interesse an der Gleichstellung von Mann und Frau sowie die
Integration von Ausländern „erheblich“ die Glaubensfreiheit überwiege. Der erzürnte Berliner Imam hingegen sagte in Interviews, man könne von ihm erwarten, dass er sich an
die Gesetze des Landes halte, aber
nicht, dass er alle kulturellen Gepflogenheiten der Deutschen kopiere.
Die Schule eiert, weil sie Schaden befürchtet. Denn es gibt nicht wenige
Stimmen, wie etwa die der ersten
Ausländerbeauftragten des Berliner
Senats, Barbara John (CDU), welche
die Lehrerin kritisieren und mehr
„Gelassenheit“ anmahnen im Umgang mit den Muslimen.
Zurück zur Lehrerin: War sie wirklich verbohrt? Hätte sie nicht nachgeben können? Gelassenheit ist ein
großes Wort. Es endet verlogen in
Wurstigkeit. Und das ist doch das eigentliche, das deutsche Problem: Rituale und Höflichkeitsformen drohen aus dem öffentlichen Raum zu
verschwinden. Welcher Jugendliche
gibt noch Erwachsenen freiwillig die
Hand? Welcher junge Mann hält
noch einer Frau die Tür auf? Wer
grüßt fröhlich seine Mitmenschen
und bekommt auch noch umgehend
ein „guten Morgen“ zurück? Es sind
noch immer viel mehr Menschen als
gedacht, die sich höflich verhalten,
und weit noch ist der Weg bis zum
Sittenverfall und Untergang des
Abendlandes. Aber nichts ist mehr
selbstverständlich, alle Regeln und
Autoritäten müssen neu begründet
werden. Sie müssen gewollt sein. Im
Umgang mit Fremden, die sehr klar –
und manchmal auch militant – ihre
Rituale und Verhaltensweisen anwenden wollen, erkennt der autochthone Deutsche seine Schwäche.
Und er richtet sich wieder etwas auf
an seiner Tradition, wo es schon keine Hüte mehr gibt, die man lupfen
kann und nur noch der Russe und
Österreicher einer Dame die Hand
zu küssen pflegt.
Der Handschlag ist elementar wie
die Sprache eines Menschen. Denn
durch die Berührung erfährt man
viel über den anderen und erlebt zudem eine Anerkennung durch den direkten Blick in die Augen. So steht es
noch heute im Knigge. Seit biblischen und antiken Zeiten wird auf
diesem Wege Vertrauen hergestellt,
werden Verträge geschlossen, zeigen
Krieger, dass sie keine Waffe mehr in
der Hand haben.
Man ertastet den
Charakter
des
anderen.
Aus
dem innermännlichen Ritual ist
im Laufe der Zeit
ein gleichberechtigtes Signal gePRO
worden:
Die
Andrea Seibel
Frau gibt dem
Mann die Hand.
Und er nimmt
sie. All die Betonung von Leitkultur
und Grundgesetz verkennt: Es sind
die kleinen Gesten des Alltags, die
Respektbezeugungen, die das Zusammenleben prägen. Es ist eine
Bringschuld derjenigen mit Migrationshintergrund, da somit signalisiert
wird, das Land, in dem man lebt, als
Vordergrund zu sehen. Und deshalb
sollten das auch Muslime beherzigen. Sie müssen ja kein Bier trinken
oder Schweinefleisch essen. Aber sie
sollten sich endlich in die Hände der
Frauen begeben.
Imam Kerim Ucar mit seiner Frau Dilek - sie ist eine der wenigen weiblichen
Menschen, die er nach seiner Auffassung von Islam berühren darf
Medien. Man kann nur mutmaßen. Vorstellbar ist, dass es die Lehrerin nervte,
dass Kerim Ucar ihre Hand zurückwies,
dass es sie nervte, weil sie wusste, dass es
damit zu tun hatte, dass sie eine Frau ist.
Möglicherweise war das ihr Anspruch:
Gehst du in eine Schule, halte dich an die
Regeln der Schule.
Kerim Ucar sah es anders. Auch außerhalb der eigenen Kultur zog er seine Regeln durch. Und sie ebenso. Toleranz und
Respekt, zwei Grundsätze der Demokratie, prallten also an der Platanusschule
ziemlich exemplarisch gegeneinander.
Das Elterngespräch eskalierte und wurde
abgebrochen. Der Imam kündigte an, seinen Sohn von der Schule abzumelden. Er
ging zur Polizei und zeigte die Lehrerin
an. Und irgendwie irrsinnigerweise könnte er damit durchkommen. Denn Frauen
die Hand zu schütteln gebietet in
islamischen Religion geöffnet. Die Menschen haben durch diese großartige Persönlichkeit gesehen, was für eine schöne
Gesellschaft der Koran schaffen kann“ –
das soll Imam Ucar vor ein paar Jahren
bei einem Besuch im Iran gesagt haben.
Der Imam selbst sah bei Google ganz
nett aus. Ein Typ mit schwarzem Hipsterbart, Scheitel und weißen Zähnen. Er sah
aus wie einer, der absolut nichts gegen
Frauen in kurzen Röcken hat. Es war gar
keine unangenehme Vorstellung, ihm
gleich in seinem Imambüro kräftig die
Hand zu schütteln. Es war dann aber
doch ein komisches Gefühl, vor der Moschee zu stehen. Sie sah aus wie ein Berliner Mietshaus. Man sah Gardinen aus
den 60er-Jahren hinter Fenstern, die vielleicht mal wieder geputzt werden könnten. Das Haus hatte so viel mit unserer
Vorstellung von einer Moschee zu tun,
wie eine HEM-Tankstelle mit einer gotischen Kathedrale.
In einer Vitrine waren die geistlichen
Werke von Kerim Ucar ausgestellt, auf
Türkisch natürlich. Ob er in seinen Werken wohl noch immer die Weisheit des
Ajatollah Khomeini preist? Und wenn ja,
wie viel geht uns das eigentlich an in einem Land, in dem alle Religionen unter
Verfassungsschutz stehen? Die Sonne
knallte auf unsere Strickjacke und das
Tuch. Die Tür ließ sich öffnen, einfach
mit dem Türdrücker. Was würden sie mit
uns machen, da drin?
Sie machten dann gar nichts mit uns.
Sie – das waren ungefähr fünf Männer, die
in der Teestube der Moschee saßen. Die
Männer saßen da und tranken vermutlich
keinen Tee, denn es war ja Ramadan. Wir
näherten uns ihnen – vorsichtig und zielstrebig, wie man sich einem Kind nähert,
das gerade eingeschlafen ist. Die Männer
waren nicht mehr die Jüngsten.
Sie entdeckten uns, und kamen uns
entgegen, und eine Sekunde lang dachten
wir an die langen Röcke, die wir nicht trugen. Wir dachten, dass wir mit dem winzigen Tuch und der grünen Strickjacke
sehr merkwürdig aussehen mussten. Sie
sahen uns an. Nicht unfreundlich. Auch
nicht böse. Auch nicht abweisend. Auch
nicht frauenfeindlich. Sie sahen uns an,
wie man vielleicht eine Fehllieferung von
Amazon ansieht. Wie etwas, das einen
zwar interessiert, das man aber keinesfalls behalten und bezahlen will. Ihr
Deutsch war eher mittelmäßig.
Die Sache mit der Hand. Ja, ja, davon
hatten sie gehört. Wir zeigten uns gegenseitig unsere Hände, schüttelten sie in
der Luft, um sicherzugehen. Man kann
auf diese Weise sehr viel erklären. Zum
Beispiel: Frauen berühren geht nicht. Die
Männer schüttelten die Köpfe. Folgende
Frauen berühren geht: Mutter, Schwester,
Tante, Tochter, Nichte, Cousine, Ehefrau.
Jede andere Frau anfassen geht nicht. Aus
Achtung, aus Respekt, aus Höflichkeit,
aus Verehrung.
Was an einer Berührung respektlos sei?
Die Begierde.
Der Imam hatte also Angst gehabt, die
Lehrerin begehren zu können, und das
vermeiden wollen.
Ähm. Okay.
Hatten sie alle ernsthaft noch nie eine
Frau mit der Hand begrüßt?
Doch.
Doch?
Wenn es nicht anders geht oder wenn
die Situation missverständlich oder unübersichtlich sei, wenn eine Frau, die es
nicht wissen kann, eine Deutsche zum
Beispiel, ihnen die Hand hinstreckt, dann,
sagten die Männer, reichen sie ihr ebenfalls die Hand, um sie nicht zu beleidigen.
Oder, um beim Bild von oben zu bleiben:
Kommt einer in die Moschee, der die Regeln der Moschee nicht kennt, mach kein
Drama draus. Zumindest darin unterscheiden sich die Männer der Cafer-Sadik-Moschee von ihrem Imam, aber auch
von der Lehrerin der Platanusschule.
Man muss sagen, dass wir uns mit den
Männern prima verstanden. Sie ließen
uns leider ausrichten, dass Imam Kerim
Ucar nicht da sei, was vielleicht stimmte,
vielleicht aber auch nicht. Wenn du in eine Moschee gehst, richte dich nach den
Regeln der Moschee. Es ist das Recht des
Hausherrn, nicht da zu sein oder nicht da
sein zu wollen.
Wir richteten dem Imam zum Abschied Grüße aus. Grüße ausrichten gehört sich in Deutschland. Die Männer lächelten. Wir gaben uns nicht die Hand.
ührt eigentlich jemand eine
Statistik darüber, wie viele
Männer gerade Frauen den
Handschlag verweigern? In die Öffentlichkeit gelangen solche Fälle jedenfalls immer häufiger. Es scheint
ein emotionales Thema zu sein. In
Schweden trat im April ein Politiker
– der einem muslimischen Bekenntnis folgt – zurück, weil er einer Journalistin nicht die Hand geben wollte
(das lag daran, dass es sich um eine
Frau handelte, und nicht, weil sie
Journalistin war). Die CDU-Vorsitzende in Rheinland-Pfalz Julia
Klöckner weigerte sich im vergangenen Jahr, einen Imam zu treffen,
nachdem er angekündigt hatte, ihr
den Handschlag zu verwehren. Und
in der Schweiz wurde jüngst von
Amts wegen geklärt, dass zwei muslimische Schüler dazu verpflichtet
seien, ihrer Lehrerin die Hand zu
geben. Es scheint zumindest, als
würden sich Fälle dieser Art häufen.
In Deutschland könnte die Frage,
wie man sich denn nun am besten
begrüßt, demnächst ein Fall für die
Behörden werden. Der Berliner Polizei liegt die Anzeige eines Vater
vor, der sich von der Lehrerin seines
Sohnes diskriminiert fühlt. Die
hatte bei mehreren Treffen darauf bestanden,
ihm die Hand zu
schütteln. Der
Vater, ein Imam,
hat das stets verCONTRA
weigert.
Die
Eva Marie Kogel
Lehrerin wurde
wütend,
sehr
wütend, schnell
war die Rede von mangelndem Respekt, die Lehrerin soll am Schluss
gebrüllt haben. Der Vater fühlte sich
davon diskriminiert. Und trug den
Streit um ein als falsch empfundenes Grußritual zur Judikative.
Dabei könnte alles so einfach
sein. Wenn Menschen sich begegnen, dann begrüßen sie sich. Das ist
in allen Kulturen so, nur die Rituale
dafür sind verschieden. Die Botschaft ist, ethnologisch gesprochen,
immer dieselbe. Wenn Franzosen
sich Luftküsse auf Wangenhöhe zuwerfen, wenn Deutsche sich die
Hand geben, wenn Araber sich die
Hand aufs Herz legen, dann heißt
das so viel wie: hallo. Ich trage keine
Waffe bei mir, ich komme in Frieden. Diese kulturellen Codes sind
wichtig für das soziale Miteinander.
Wer sie bricht, wer keinem Ritual
folgt, der ist verdächtig. Denn er hat
den Respekt verweigert.
Im Berliner Fall hat der Imam die
kulturellen Codes nicht gebrochen.
Er hat nur einen Code benutzt, den
die Lehrerin nicht verstanden hat –
oder, möchte man fast vermuten:
nicht verstehen wollte. Zur Begrüßung hat der Imam stattdessen einen Ersatz geboten: Als Zeichen
der Ehrerbietung hat er sich die
Hand auf die Brust gelegt. Das ist in
vielen Gesellschaften eine durchaus gängige Formel. Der deutschen
Lehrerin reichte das nicht, sie fühlte sich herabgesetzt, und zwar in
ihrer Rolle als Frau. Wer hat eigentlich bestimmt, dass man sich als
Zeichen des Respekts anfassen
muss? Respekt kann man auch anders zollen.
Was auffällt an den ganzen Fällen,
die durch die Öffentlichkeit geistern: Es handelt sich nur um Vorfälle, bei denen Muslime den Handschlag verweigern. Dabei ist auch
anderen orthodoxen Bekenntnissen
der Hautkontakt zwischen Mann
und Frau verboten. Wie oft haben
orthodoxe Juden schon Frauen in
Deutschland nicht die Hand geben
wollen? Und wenn sie es verweigern:
Wird es dann auch als grundsätzliches Zeichen der Missachtung gelesen? Es scheint beinahe, als stünden
Muslime hier häufiger im Fokus. Es
wird Zeit, dass wir ehrlicher sind bei
diesen Diskussionen – und nicht mit
zweierlei Maß messen.
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DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68
WIRTSCHAFT
MITTWOCH, 29. JUNI 2016
ULF SCHNEIDER
Fresenius-Chef
lenkt künftig Nestlé
Der Schweizer Lebensmittelkonzern
Nestlé bekommt einen neuen Chef
aus Deutschland. Ab dem 1. Januar
2017 übernimmt der bisherige Lenker des Gesundheitskonzerns Fresenius, Ulf Schneider, den Posten. Er
folgt auf Paul Bulcke, der den Vorsitz des Verwaltungsrats übernehmen soll. Um einen reibungslosen
Übergang zu gewährleisten, fange
Schneider schon am 1. September
bei Nestlé an, teilte das Unternehmen in Vevey mit. Vorgänger Bulcke
wiederum soll auf der Hauptversammlung am 6. April 2017 in sein
neues Amt gewählt werden. Er
beerbt Peter Brabeck-Letmathe,
der sich laut Nestlé nicht erneut zur
Wahl stellt. Der 50-jährige Schneider hatte erst jüngst sein Ausscheiden bei Fresenius bekannt gegeben.
Er hatte die Geschicke des Unternehmens über 13 Jahre gelenkt und
das Geschäft deutlich ausgebaut.
ROLAND HIPP
Wechsel bei
Greenpeace
Führungswechsel bei Greenpeace
Deutschland: Roland Hipp löst
Anfang Juli die langjährige Geschäftsführerin Brigitte Behrens an
der Spitze der Umweltorganisation
ab, wie Greenpeace mitteilte. Hipp –
1960 in Albstadt-Ebingen (BadenWürttemberg) geboren – arbeitet
seit 1991 in der Hamburger Greenpeace-Zentrale und ist seit 2002
stellvertretender Geschäftsführer.
Der ausgebildete Industriekaufmann leitete unter anderem die
Kampagnen gegen die Versenkung
der Ölplattform Brent Spar und
gegen die französischen Atomtests
im Mururoa-Atoll. Die bisherige
Geschäftsführerin Behrens wechselt
nach 17 Jahren auf dem Chefsessel
in den Ruhestand.
SHIGEHISA TAKADA
Takata-Spitzenmann
geht jetzt doch
Der Chef des von einem AirbagSkandal erschütterten Autozulieferers Takata hat sich nun doch dem
Druck gebeugt und seinen Rücktritt
angekündigt. Zum genauen Zeitpunkt äußerte sich Shigehisa Takada auf einer Aktionärsversammlung
aber nicht. Der Enkel des Firmengründers sagte lediglich, bis zu einer
„Übergabe“ im Amt bleiben zu wollen. Der japanische Konzern braucht
dringend Geld und ist deshalb auf
Investorensuche. Zum Jahresanfang
hatte der Unternehmenschef einen
Rücktritt noch abgelehnt. Bislang
haben rund 30 potenzielle Investoren ihr Interesse signalisiert. Auf
den Konzern kommen drastische
Kosten durch die Ersetzung defekter Airbags zu, die zu tödlichen
Unfällen führen können. Bislang
wurden deshalb weltweit mehr als
100 Millionen Autos in die Werkstätten zurückbeordert.
RICHARD BRANSON
Milliardär sagt
Riesendeal ab
Der Brexit wird das Land nach Einschätzung des britischen Milliardärs
Richard Branson in eine Rezession
stürzen und zum Verlust Tausender
Arbeitsplätze führen. „Wir steuern
auf ein Desaster zu. Ich glaube
nicht, dass die Bürger schon begriffen haben, was für einen Schlamassel ihr Votum auslösen wird“,
sagte der Gründer der Virgin-Gruppe im britischen Fernsehen. Seine
Fluggesellschaft habe nach dem
Brexit-Entschluss bereits einen
„sehr großen“ Deal abgesagt, der
etwa 3000 Arbeitsplätze geschaffen
hätte. Branson forderte ein zweites
Referendum, weil sich die Wähler
nicht über die Folgen des Brexit im
Klaren gewesen seien.
I
nsgesamt 15 Milliarden Dollar, umgerechnet 13,6 Milliarden Euro,
wird Volkswagen die Abgasaffäre in
den USA kosten – eine Mega-Strafe
im Vergleich zu dem, was andere
Autobauer bei Abgasmanipulationen
zahlen mussten. Die Wolfsburger werden auch deshalb so hart rangenommen, weil sie die Behörden getäuscht
und vorsätzlich betrogen haben und
weil sie zu Beginn der Affäre mauerten,
anstatt mit aufzuklären.
VON NIKOLAUS DOLL UND PHILIPP VETTER
Doch die Strafe ist vor allem deshalb
so drakonisch, weil Volkswagen ein tausendfacher Umweltsünder ist, weil die
rund 475.000 Autos in den USA mit ihrer Betrugssoftware die Luft verschmutzt und die Gesundheit von USBürgern gefährdet haben. Die US-Umweltbehörden EPA und CARB reiten mit
dieser Begründung ihre heftigen Attacken auf den Autobauer. Nur: Die Strafen und die Auflagen zur Wiedergutmachung werden der Umwelt in den Vereinigten Staaten kaum etwas bringen.
Denn als Folge des Vergleichs, den
Volkswagen mit den Vertretern der USKläger schießt, werden Zehntausende
fahrbereite Autos, viele davon so gut
wie neu, einfach verschrottet werden.
Ein großer Teil der Fahrzeuge mit Betrugssoftware kann nicht mit vertretbarem Aufwand so umgerüstet werden,
dass sie die US-Umweltgesetze einhalten. Genutzt werden können sie damit
nicht mehr.
Eine Ausfuhr in ein Land außerhalb
der USA ist aber auch nicht möglich.
„Produkte, die nicht mit den Gesetzen
der Vereinigten Staaten im Einklang
stehen, können nicht einfach exportiert
werden. Sie sind illegal und das Problem kann nicht gelöst werden, in dem
man es einfach außer Landes schafft“,
sagt eine mit den Vergleichsverhandlungen vertraute Person in den USA gegenüber der „Welt“.
Volkswagen hat für eine ganze Reihe
von Fahrzeugen noch immer keine technische Lösung zur Umrüstung vorgelegt, die von EPA oder CARB akzeptiert
wird. Sollte VW am Ende keinen Plan
zur Nachrüstung präsentieren können,
den die US-Umweltbehörden annehmen, müssen die entsprechenden Autos
zerlegt werden, am schlimmsten Fall in
die Schrottpresse. Dabei kann es sich
um Tausende Autos handeln. Selbst
wenn vorab viele Teile ausgebaut und
wiederverwertet werden können: Gut
für die Umwelt ist das nicht.
Mit insgesamt 15 Milliarden Dollar
wird der Vergleich für VW nun noch
einmal erheblich teurer als in den vergangenen Tagen angenommen. Die
Summe selbst geht aus der außergerichtlichen Einigung hervor, die gestern
offiziell beim Gericht in San Francisco
eingereicht wird.
Demnach wird VW den größten Teil,
nämlich 10,03 Milliarden Dollar (9,06
Milliarden Euro) an die Besitzer der betroffenen Autos zahlen müssen. Das
Geld wird für den Rückkauf der Fahrzeuge, ihre Reparatur und die Entschädigung der Eigentümer eingesetzt. Besitzer, die sich entscheiden, das Auto an
VW zurückzugeben, bekommen je nach
Alter, Zustand und Laufleistung nach
Endstation Schrottpresse
„Dieselgate“ wird Volkswagen in den USA
13,6 Milliarden Euro kosten. Dieser Deal könnte
für eine gigantische Umweltsünde sorgen
PA / DPA / INGO WAGNER
MENSCHEN
UND MÄRKTE
SEITE 9
„Welt“-Informationen für ihren VW
zwischen 12.475 und 32.867 Dollar. AudiFahrer bekommen bis zu 44.176 Dollar.
Entscheiden sich die VW- und AudiKunden dafür, das Auto kostenlos nachrüsten zu lassen, gibt es dafür zwischen
5100 und 9852 Dollar.
Die Entschädigung, die zusätzlich
zum Rückkaufpreis bezahlt wird, richtet
sich ebenfalls nach dem Alter und Wert
des Autos. Besitzer bekommen zusätzlich einen Aufschlag von 20 Prozent des
Fahrzeugwertes plus knapp 3000 Dollar. Maximal kann die Entschädigung
damit rund 10.000 Dollar zusätzlich
zum Fahrzeugwert betragen. Wer das
betroffene Auto nur geleast hat, kann
den Vertrag vorzeitig beenden und
muss dafür keine Strafgebühr bezahlen.
Zusätzlich erhält jeder Leasing-Nehmer
die Hälfte der Entschädigung, die einem
Käufer des gleichen Modells zugestanden hätte. Die Entschädigung bewegt
sich damit zwischen 2550 und 5000 Dollar. Zusätzlich zum Rückkaufpreis und
der Entschädigung bekommen die Kläger auch ihre vollen Anwaltskosten von
VW erstattet.
Bei der Summe von 10,03 Milliarden
Dollar handelt es sich um den Maximal-
betrag, wenn tatsächlich alle betroffenen Besitzer ihre Autos zurückgeben
würden. Sollten einige ihre Fahrzeuge
weiterfahren wollen, könnten die Kosten für VW niedriger ausfallen. Es ist
nicht damit zu rechnen, dass alle VWKunden tatsächlich reagieren und ihr
Auto zurückgeben oder umrüsten lassen. Rückrufe können in den USA nicht
wie in Deutschland rechtsverbindlich
durchgesetzt werden. Darüber hinaus
verstoßen die betroffenen Wagen von
VW trotz Einsatzes der Betrugssoftware in vielen US-Bundesstaaten nicht gegen die Umweltgesetze. Volkswagen hat
für die Abgasaffäre bislang 16,2 Milliarden Euro zurückgestellt. Weitere 2,7
Milliarden Dollar (2,4 Milliarden Euro)
muss VW an die Umweltschutzbehörden EPA und CARB bezahlen, die mit
dem Geld einen Fonds finanzieren, der
Stickoxide in der Umwelt reduzieren
soll. Das Geld soll über drei Jahre eingezahlt werden. Damit könnten unter anderem Anlagen zur umweltfreundlichen
Energiegewinnung gebaut oder ein
Netz von Ladesäulen aufgebaut werden.
Zwei Milliarden Euro muss der
Wolfsburger Konzern zudem in die Entwicklung von Techniken investieren,
die Fahrzeuge komplett ohne schädliche Abgase antreiben. Das könnte unter
anderem dadurch passieren, dass Volkswagen im US-Werk Chattanooga (Tennessee) Produktionslinien zum Bau von
Elektroautos aufbaut. 603 Millionen
Dollar bekommen die US-Bundesstaaten. Mehrere Staaten hatten wegen der
Abgasaffäre Volkswagen verklagt – wie
es auch das US-Justizministerium und
mehrere Landkreise (Countys) getan
hatten. Das Gesamtpaket wurde am
Dienstagvormittag (Ortszeit) in Kalifornien von den drei Klägern eingereicht. Neben dem US-Justizministerium, das die Umweltschutzbehörden
EPA und CARB vertritt, werden auch
die Handelskommission Federal Trade
Commission (FTC) und die Vertreter
der privaten Sammelkläger dem Gericht
Dokumente übergeben. Am Donnerstag
wird es dann eine kurze Anhörung vor
Richter Charles Breyer geben, der sich
die Einigungen dann genau ansehen
wird. Einen knappen Monat später, am
26. Juli, muss das Gericht dann entscheiden, ob der Vergleich fair und vernünftig ist. Allerdings kann der Richter
nur zustimmen oder den Vergleich
komplett ablehnen, eine Änderung der
Summen kann er nicht veranlassen.
Sollte Richter Breyer Ende Juli seine
vorläufige Zustimmung erteilen – wovon alle Beobachter ausgehen – haben
die Sammelkläger gut drei Monate Zeit,
den Vergleich anzunehmen oder aus der
Sammelklage auszusteigen und den Versuch zu wagen, selbstständig gegen VW
vorzugehen, um mehr herauszuholen.
Erst nach Ablauf der Frist, vermutlich
Ende Oktober, würde die Einigung dann
endgültig wirksam.
Für VW-Kunden in Europa hat der
US-Vergleich keine Auswirkungen. Außerhalb der Vereinigten Staaten plant
VW keine Entschädigungszahlungen für
Besitzer der betroffenen Autos. Die
Fahrzeuge werden lediglich im Rahmen
von Rückrufen so verändert, dass sie die
Abgasgrenzwerte einhalten. Verbraucherschützer haben bereits gefordert,
dass VW keine Unterschiede macht und
auch die Besitzer in Deutschland und
dem Rest Europas entschädigen soll.
Ebenfalls unberührt von der Einigung in den USA sind die Forderungen
von Investoren, die sich zu spät über
den Abgasskandal informiert fühlen
und deshalb Schadenersatzklagen eingereicht haben. Auch in diesen Fällen
drohen VW Milliardenzahlungen, zumal auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) zu dem
Ergebnis gekommen ist, dass der damalige VW-Vorstand zu spät informiert hat
und damit vorsätzlich die Märkte manipuliert haben soll.
Schwarze Striche entwickeln magische Kräfte
Entstört oder doch eher gestört? Um Verschwörungstheoretiker zu beschwichtigen, drucken einige Firmen Querbalken über ihre Barcodes
M
it so einem Wirbel hatte Facebook-Nutzer Sascha sicher
nicht gerechnet, als er der
bayerischen Brauerei Neumarkter
Lammsbräu seine scheinbar harmlose
Frage stellte. Dem aufmerksamen
Kunden war ein seltsamer Querbalken
über dem Barcode auf der Bierflasche
aufgefallen.
VON PHILIPP VETTER
„Hallo Lammsbräu, ich bin ein großer
Fan eurer Produkte und was ich schon
immer mal fragen wollte: Was soll der
Querstrich im Barcode?“, schrieb er in
der vergangenen Woche auf der Facebook-Seite der Brauerei. Seitdem tobt
dort ein Glaubenskampf.
Viele Nutzer stoßen sich vor allem an
der Antwort von Lammsbräu: „Manche
Menschen haben Sorge, Barcodes könnten Energien bündeln und würden damit die Qualität von Nahrungsmitteln
beeinflussen“, schreibt die Brauerei.
„Eine Wirkung, die sich deren Meinung
nach durch einen Querstrich im Barco-
Papier! Ich empfehle dringend, einen
Psychiater aufzusuchen.“ Immerhin 255
andere klicken „gefällt mir“.
Bei Lammsbräu selbst will man sich
zu der Diskussion lieber nicht groß äußern. Ein Sprecher verweist lediglich
auf einen Facebook-Beitrag des Unternehmens, in dem der Querstrich erklärt
wird. Eingeführt wurde der Balken über
dem Strichcode beim Bier erst im vergangenen Jahr. Das Mineralwasser, das
die Brauerei ebenfalls abfüllt, wird bereits sei 2013 „entstört“. So nennen die
Verschwörungstheoretiker die angebliche Neutralisierung des Codes durch einen Querstrich.
Die bayerische Brauerei ist längst
nicht das einzige Unternehmen, das
sich den wilden Theorien angepasst hat,
um möglichst keine Kunden abzuschrecken. Vor allem auf Öko-Produkten in
Reformhäusern findet sich der durchgestrichene Code. Als eines der ersten Unternehmen „entstörte“ der österreichische Tee- und Gewürzhersteller Sonnentor seine Produkte ab 2007. „Wir
hatten einige Kundenanfragen dazu,
de neutralisieren lässt. Beides ist bisher
wissenschaftlich nicht hinreichend belegt, weshalb wir dieser Theorie neutral
gegenüberstehen.“ Da es für Hersteller
und Handel keinen Unterschied mache,
komme man aber „diesem speziellen
Kundenwunsch nach“.
Tatsächlich gibt es im Internet eine
nicht gerade kleine Gemeinde von Verschwörungstheoretikern, die dem Barcode quasi magische Kräfte zuschreibt.
Sie glauben, dass durch das Scannen des
Strichcodes an der Kasse die Lebensmittel in der Verpackung negativ verändert werden. Wissenschaftlich gesehen
ist das purer Unsinn. Doch einige Unternehmen wollen wie Lammsbräu auch
diese Menschen als Kunden für sich gewinnen und drucken deshalb den Querbalken auf ihren Strichcode.
Doch das lässt wiederum die Kunden
Sturm laufen, die mit dem Aberglauben
nichts anfangen können. „,Weshalb wir
dieser Theorie neutral gegenüberstehen’ – ernsthaft? neutral?“, regt sich ein
Facebook-Nutzer auf. „Das ist schwarze
Farbe auf Papier. Schwarze Farbe. Auf.
und es war für uns kein großer Aufwand“, erklärt eine Sprecherin. Doch
auch Sonnentor bekam schnell Gegenwind von Kunden, die nicht an die Magie der Streifen glauben. „Wir haben
uns dann intensiver damit beschäftigt
und beschlossen, dass wir keine Unsicherheiten oder Ängste schüren wollen
mit dem Querstrich“, so die Sprecherin.
Deshalb habe man ihn 2013 schließlich
wieder abgeschafft.
Auch der deutsche Safthersteller Voelkel hat seit einigen Jahren einen „Entstörer“ auf dem Etikett. „Wir wollten
FACEBOOK.COM/LAMMSBRAEU
DIE WELT
Arbeitsmarkt
Mindestlohn steigt von
8,50 auf 8,84 Euro Seite 12
Ist doch nur schwarze Farbe auf Papier
die Meinung der Kunden ernst nehmen
und dachten: Das tut keinem weh, das
kann man als Lebensweise einfach akzeptieren“, sagt eine Sprecherin. Doch
da hatte das Unternehmen die Rechnung ohne die Gegner der Verschwörungstheorien gemacht. Nachdem in
den vergangenen Monaten vermehrt
Proteste gegen den unsinnigen Querbalken eingegangen sind, hat man bei
Voelkel beschlossen, den Strich auf dem
Barcode wieder zu streichen.
Das ist ganz im Sinn von Mercedes
Schulze. Sie arbeitet bei GS1 Germany,
dem Unternehmen, das die Barcodes
vergibt, sodass jede Kombination von
dicken und dünnen Strichen genau einem Produkt zugeordnet werden kann.
Sie kann über die Theorie vom aktiven
Strichcode, der entstört werden muss,
nur den Kopf schütteln. „Diese Verschwörungstheorien kommen immer
wieder auf“, sagt Schulze. „Der Code ist
rein passiv, es gibt keine Strahlung, es
ist nur schwarze Tinte auf Papier“, erklärt die Expertin. „Es finden keine chemischen Prozesse statt.“
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DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68
10 WIRTSCHAFT
* DIE WELT
Familienfirmen Profiteure
der Erbschaftsteuerreform
Unternehmer mit Privatvermögen zahlen mehr
ber die Erbschaftsteuer wird
weiter fleißig gestritten. Nach
dem mühsam gefundenen Kompromiss innerhalb der Bundesregierung
rebellieren nun die Bundesländer gegen
die geplante Reform. Am Donnerstag
treffen sich die 16 Finanzminister, um
eine gemeinsame Linie abzustecken.
Die Ressortchefs der SPD-geführten
Länder werden wohl vorschlagen, einen
Vermittlungsausschuss anzurufen.
VON MARTIN GREIVE
Vieles deutet derzeit darauf hin, als
ob ihre Ministerpräsidenten eine Woche später im Bundesrat die gleiche
Entscheidung treffen. „Die SPD-geführten Länder steuern nach unserem Eindruck auf einen Vermittlungsausschuss
zu“, heißt es aus einem CDU-Land. Der
Zeitplan der Bundesregierung, das Gesetz noch vor der Sommerpause durch
den Bundesrat zu bringen, damit es
rückwirkend zum 1. Juli in Kraft tritt,
wäre damit spektakulär gescheitert.
In der Wirtschaft wächst deshalb die
Nervosität. Die Unternehmen sehnen
sich nach eineinhalb Jahren rechtlichen
Schwebezustands endlich nach Sicherheit. „Die Länder sollten ihre Zustimmung zu den neuen Regelungen zum
Erbschaftsteuerrecht noch vor der
Sommerpause geben“, fordert Eric
Schweitzer, Präsident des Deutschen
Industrie- und Handelskammertages
(DIHK). Nur so ließen sich die anson-
,,
DIE LÄNDER
SOLLTEN NOCH VOR
DER SOMMERPAUSE
ZUSTIMMEN
,
ERIC SCHWEITZER DIHK
sten entstehenden erheblichen Unsicherheiten bei den anstehenden Übertragungen von Familienunternehmen
vermeiden, sagte Schweitzer der
„Welt“. „Entgegen einiger Verlautbarungen, führt die vom Bundestag beschlossene Reform zu einer erheblichen
Verschärfung der Erbschaftsteuer und
setzt gezielt die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts um.“
Auch laut einer Analyse des Instituts
der deutschen Wirtschaft Köln (IW
Köln), die der „Welt“ vorliegt, erfüllt
der Vorschlag die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts, ohne gleichzeitig
Firmenerben zu stark zu belasten und
damit Arbeitsplätze zu gefährden. Während Erben von Familienunternehmen
weniger zahlen müssen als vorher, werden Erben mit einem Privatvermögen
deutlich stärker zur Kasse gebeten als
nach altem Recht. „Erben großer Unternehmen kommen an einer höheren
Steuerzahlung künftig kaum vorbei –
ganz wie vom Bundesverfassungsgericht gewollt“, sagt Studienautor Tobias
Hentze. Die Karlsruher Richter hatten
im Dezember 2014 die Erbschaftsteuer
für verfassungswidrig erklärt, weil die
Ausnahmen für Betriebserben zu großzügig seien.
Ausgangspunkt der IW-Berechnungen ist ein Unternehmen mit einem
durchschnittlichen Gewinn in Höhe
von 2,9 Millionen Euro. Nach altem
Recht war solch ein Betrieb 51,8 Millionen Euro wert. An Erbschaftsteuern
zahlen musste der neue Besitzer aber
nur 1,8 Millionen Euro. Denn er kam in
den Genuss von Steuerbefreiungen. 85
Prozent des Betriebsvermögens blieben
steuerfrei, wenn der Erbe den Betrieb
fünf Jahre fortführte und in dieser Zeit
kaum Arbeitsplätze abbaute.
Die geplante Reform führt nun zu
mehreren Änderungen. So wird die Bewertung von Unternehmen an das
Niedrigzinsumfeld angepasst. Dadurch
ist das Unternehmen mit dem Gewinn
in Höhe von 2,9 Millionen Euro statt
51,8 nur noch 36,25 Millionen Euro wert.
Da für Familienunternehmen darauf
noch Mal ein Abschlag von 30 Prozent
eingeführt werden soll, rutscht der Unternehmenswert in diesem Fall auf unter 26 Millionen Euro – jener Schwelle,
ab der ein Firmenerbe die Steuerschuld
bis zur Hälfte aus seinem Privatvermögen zahlen muss. Dadurch sinkt die
Steuerschuld auf 0,7 Millionen Euro
nach neuem Recht.
Deutlich mehr muss ein Firmenerbe
zahlen, wenn er nicht ein Familien-,
sondern ein normales Unternehmen
erbt. Denn in diesem Fall greift der Abschlag von 30 Prozent nicht. Das Unternehmen ist dann 36,25 Millionen Euro
wert. Nun führt der Staat eine Bedürfnisprüfung durch und fordert Einsicht
in die privaten Vermögensverhältnisse
des Erben, weil das Unternehmen einen
Wert von 26 Millionen Euro übersteigt.
Will sich der Erbe nicht auf seine privaten Konten schauen lassen, kann er ein
so genanntes „Abschmelzmodell“ wählen. Dabei gilt: Je größer das Unternehmen, desto mehr Steuern werden fällig.
Wählt ein Firmenerbe dieses Modell,
muss er in diesem Fall am Ende 2,3 Millionen Euro an Steuern zahlen, also
rund 500 Millionen mehr als nach altem
Recht.
Wer kein Problem damit hat, kann
den Fiskus auch in seine privaten Vermögensverhältnisse blicken lassen. Verfügt ein Erbe wie in diesem Fall über ein
Privatvermögen von fünf Millionen
Euro, und stellt der Staat fest, dass der
Erbe bedürftig ist, muss er die Hälfte
seines Privatvermögens Fiskus abgeben. Damit kann er seine Steuerschuld
zwar deutlich drücken, von rund elf auf
2,5 Millionen Euro. Aber er zahlt am Ende mehr als der Erbe des Familienunternehmens und mehr, als wenn er das Abschmelzmodell gewählt hätte. Und er
muss den Betrieb mindestens sieben
Jahre fortführen, ohne groß Arbeitsplätze abzubauen.
Die IW-Berechnungen zeigen, wie
kompliziert die Reform ist. Der DIHK
hält die Reform dennoch für eine gute
Lösung. „Wie gefordert werden vor
allem bei der Übertragung von großen
Betrieben die bisherigen Verschonungsregelungen
eingeschränkt“,
sagt
Schweitzer. „Die Erben müssen entweder ihr Privatvermögen zur Steuerzahlung einbringen oder erhebliche Abschläge bei der normalen Verschonung
hinnehmen.“
Allerdings hat die Reform genau an
dieser Stelle auch einen Haken. „Bei
einem sehr geringen Privatvermögen
als Ergebnis der Bedürfnisprüfung ist
bei Erben großer Betriebsvermögen
auch eine geringere Steuerbelastung als
bisher möglich“, sagt IW-Forscher
Hentze. Das könnte zu neuen Steuergestaltungen führen. So könnten Betriebserben versuchen, ihr Privatvermögen
kleinzurechnen, um ihre Steuerschuld
gering zu halten und sich so vor der
Erbschaftsteuer zu drücken.
Schäuble taktiert
mit dem Club Med
Europa demonstriert Einigkeit gegen die abtrünnigen
Briten. Tatsächlich aber bricht jetzt ein alter Streit
neu auf. Soll man sparen oder neue Schulden machen?
Wolfgang Schäuble (l.), Frankreichs Finanzminister
Michel Sapin und sein italienischer Kollege Pier Carlo Padoan
G
ianni Pitella hat sich einen leichten Bart wachsen lassen. Der Chef der
Sozialdemokraten im Europäischen
Parlament
sieht flotter aus. Und agiler als sonst
kann er auch auftreten. Er wittert eine
Chance, dass seine Forderungen sich
nun endlich erfüllen. Seit Jahren wirbt
Pitella dafür, Europa müsse mehr investieren und weniger sparen. Am Dienstag, in der Debatte des Europäischen
Parlaments über die Folgen des Brexit,
spricht er das noch einmal deutlich aus.
TOBIAS SCHWARZ / AFP / GETTY IMAGES
Ü
Obama warnt vor „Hysterie“ in Europa
US-Präsident Barack Obama hat
nach der Entscheidung der Briten
für einen Ausstieg aus der EU vor
einer weltweiten „Hysterie“ gewarnt. Er erwarte keine „verhängnisvollen Veränderungen“ als Folge
des Votums, sagte Obama in einem
am Dienstag ausgestrahlten Interview mit dem Radiosender NPR.
Die Konsequenzen des Referendums
sollten „nicht überbewertet“ werden. Obama hatte bei einem Besuch
in Großbritannien nachdrücklich für
den Verbleib des Landes in der Europäischen Union geworben. Er
warnte die Briten damals, dass ihr
Einfluss in der Weltpolitik bei einem
Austritt schwinden würde. Am ver-
VON MARTIN GREIVE UND ANDRE TAUBER
Die Finanzmärkte dürften nicht länger die Herren Europas sein, sagte Pitella. Es müsse wieder das Primat der Politik gelten. Pitella fordert eine stärkere
öffentliche Hand und mehr Investitionen. Der Italiener ist nicht irgendwer.
Er ist einer der mächtigsten Vertreter
des sozialdemokratischen Europas. Insbesondere der mediterranen Länder,
die schon länger darauf drängen, mehr
Schulden machen zu dürfen.
Jetzt hoffen die Vertreter eben jener
Staaten, endlich Gehör zu bekommen.
So stimmte das Europäische Parlament
über eine Resolution ab, in der Lehren
aus dem Brexit-Schock gezogen werden. Es war ein Bekenntnis zum Projekt
des geeinten Europas. Es war aber auch
ein Bekenntnis zu einer reformierten
Euro-Zone.
Durch den Brexit droht ein alter Konflikt neu aufzubrechen: der Streit zwischen Süd- und Nordeuropa um die
richtige Finanzpolitik. Deutschland und
seine verbliebenen Verbündeten sagen,
gerade jetzt dürfe Europa nicht vom
Sparkurs abrücken, um nach dem Brexit
nicht für noch mehr Unruhe an den Fi-
nanzmärkten zu sorgen. In den südeuropäischen Ländern hingegen gewinnt
angesichts der hohen Arbeitslosigkeit
die Kritik an Schärfe, Europa spare sich
unter dem deutschen Spardiktat zu Tode. Und jetzt, nach dem Brexit, sei es an
der Zeit, den Sparkurs zu beenden.
Das birgt Streitpotenzial. Aus Sicht
Berlins wollen die südeuropäischen
Staaten den Brexit instrumentalisieren,
um ihren lang gehegten Wunsch nach
einer gemeinsamen Schuldenhaftung
endlich umzusetzen. Man selbst hält in
einer Phase, in der gerade ein zentrales
Land wegen zu viel Europa seinen Austritt aus der EU erklärt hat, wenig von
einer weiteren Vergemeinschaftung.
„Das würde nur weitere Referenden in
anderen EU-Staaten provozieren“,
gangenen Donnerstag stimmten die
Wähler indes überraschend mit 52
Prozent für einen EU-Austritt. Nun
sagte der US-Präsident, es habe in
den Tagen nach dem Votum „ein
bisschen Hysterie“ geherrscht, als ob
sich nun die Nato und die transatlantische Allianz auflösen und
„jedes Land sich in seine eigene Ecke
flüchten“ würde. Dies werde aber
nicht geschehen. Der US-Präsident
sagte, die Entscheidung der Briten
bedeute eher, dass im Projekt der
vollen europäischen Integration der
„Pausenknopf gedrückt“ worden sei.
Die Entscheidung der Briten sei eine
Reaktion auf eine rasch wachsende
Europäische Union.
heißt es aus dem Bundesfinanzministerium. „Das letzte, was wir jetzt brauchen, sind Euro-Bonds“, sagt ein Regierungsvertreter der Union.
Doch auch im EU-Parlament gibt es
Widerstand. Einige Abgeordnete der
Europäischen Volkspartei, der CDU und
CSU angehören, fühlten sich mit der
weitreichenden Resolution überrumpelt – erst in letzter Minute konnten die
EVP-Parlamentarier den Verweis auf
ein gemeinsames EU-Budget herausverhandeln. „Dass nun husch-husch ein
neuer Weg in die Transferunion eingeschlagen wird, kann ich nicht akzeptieren“, sagt Gruppenchef Herbert Reul
(CDU) der „Welt“. Der CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber gehörte zu
denen, die die Resolution deswegen ab-
MITTWOCH, 29. JUNI 2016
lehnten. Sie sei eine „übereilte Aktion“,
sagte er nach der Debatte im Parlament.
„Es kann doch nicht sein, dass wir
knapp eine Woche nach dem Referendum schon die richtigen Antworten parat haben. Einer solchen Resolution
kann ich nicht zustimmen.“
Der Druck auf Deutschland, sich zu
bewegen, dürfte zunehmen. Die Bundesregierung muss sich schon lange
vorwerfen lassen, der Profiteur der Euro-Krise zu sein. Je desolater die anderen Euro-Partner sind, desto mehr gelten die Bundesanleihen als sicherer Hafen. Deutschland kann sich derzeit zum
Nulltarif verschulden. Seit Jahren rufen
EU-Kommission und internationale Organisationen das Land auf, diesen Spielraum zu nutzen, mehr zu investieren
und so die Wirtschaft in anderen EULändern anzukurbeln.
Die Bundesregierung argumentiert
dagegen, Deutschland müsse als eines
der wenigen solide wirtschaftenden Euro-Länder eine Ankerrolle auf dem Kontinent einnehmen. Und Konjunkturprogramme würden in Europa kein einziges
Problem lösen. So hätten höhere Staatsausgaben in Deutschland kaum Effekte
auf die Nachbarländer. Und in Südeuropa würden staatliche Ausgabenprogramme ebenfalls nicht mehr als ein
Strohfeuer entfachen. Nur durch mehr
Wettbewerbsfähigkeit könnten die Länder ihre Krisen bewältigen.
Doch nach dem Brexit steigt der
Druck, die Wirtschaft in Europa wieder
anzukurbeln. In Spanien konnte sich bei
den Parlamentswahlen erneut das Eurokritische Bündnis Podemos als drittstärkste Kraft behaupten. In Italien
schwingt sich die linkspopulistische Bewegung Cinque Stelle in die Regierungsverantwortung. In Frankreich
wird im kommenden Jahr der Staatspräsident neu gewählt – während die Chefin des rechtsnationalen Front National, Marie Le-Pen, schon längst einen
Euro-Austritt des Landes fordert.
In solch einer Situation müssten besonders die deutsch-französische Achse
wieder stabilisiert werden und beide
Länder ein Zeichen setzen, fordert
Guntram Wolff, Direktor des Brüsseler
Forschungsinstituts Bruegel. Deutschland müsse seine Investitionen erhöhen
und Frankreich sich bereit erklären,
sich an die Euro-Stabilitätskriterien zu
halten. Den Handlungsdruck erzeugt
aber nicht nur das Erstarken von
Rechtspopulisten. Auch die Märkte werden längst wieder nervös.
Selbst der Zusammenhalt der EuroZone ist wieder in Gefahr. Dem Beratungsunternehmen Sentix zufolge halten
es 27,2 Prozent von befragten 1305 Investoren für möglich, dass binnen zwölf Monaten ein Euro-Land die Währungsunion
verlässt. Im Mai dachten dies nur 12,3
Prozent. „Das unerwartete Votum der
britischen Bürger, die Europäische Union
verlassen zu wollen, dürfte auch das Fundament des Euro erneut schwer erschüttern“, sagte Sentix-Geschäftsführer
Manfred Hübner. Als Austrittskandidat
Nummer eins gilt nach wie vor Griechenland. An zweiter Stelle folgen die Niederlande – eigentlich viele Jahre ein enger
Verbündeter Deutschlands.
Auch deswegen wird die EU-Kommission in Brüssel nun aufgefordert,
bei der Überwachung der Staatsdefizite Strenge zu zeigen. „Die europäische
Politik hat das Problem, dass sie die
Glaubwürdigkeit verliert“, sagte Reul.
„Wenn die Kommission nicht sicherstellt, dass die Regeln eingehalten werden, dann ist die Glaubwürdigkeit dahin.“ Der Appell dürfte wohl nicht gehört werden. Im Juli will die Europäische Kommission über die Budgets in
Portugal und Spanien befinden. Insbesondere Spanien verfehlt derzeit die
Euro-Defizitkriterien deutlich. Dass
die Europäische Kommission Sanktionen verhängt, so heißt es, ist trotzdem
nicht zu erwarten.
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EU nimmt Google in die Mangel
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Kartellwächter gehen Beschwerden über Online-Werbegeschäft nach
D
ie EU-Wettbewerbshüter wollen laut Medienberichten Google jetzt auch im Kerngeschäft
des Internetriesen härter rannehmen.
Die EU-Kommission bereite konkrete
Vorwürfe gegen Googles Vorgehen bei
Onlinewerbung vor, berichteten der Finanzdienst Bloomberg, die Website
„Politico“, das „Wall Street Journal“
und die „Financial Times“. Die Kommission wollte die Berichte nicht kommentieren.
Es wäre das dritte Mal, dass die Kommission in einem sogenannten Statement of Objections Google unfairen
Wettbewerb vorwirft und Änderungen
fordert. In den ersten beiden Verfahren,
bei denen es soweit kam, geht es um
Shoppingangebote und das weltweit do-
Noch bis zum 3. Juli 2016:
Verlockende Urlaubsangebote zum Festpreis.
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minierende Betriebssystem Android.
Auch das Werbegeschäft mit Diensten
wie AdWords und AdSense prüfen die
Brüsseler Kartellwächter schon seit Jahren. Google wies die Vorwürfe wettbewerbswidrigen Verhaltens stets zurück.
Rund 90 Prozent der Google-Umsätze von 74,5 Milliarden Dollar kamen im
vergangenen Jahr aus dem Geschäft mit
Onlinewerbung. Dabei bringen Anzeigen im Umfeld der Internetsuche nach
wie vor das meiste Geld ein. Beim neuen Dachkonzern Alphabet steuerten alle
anderen Geschäftsbereiche neben Google nur knapp 450 Millionen Dollar Umsatz bei. Es ginge somit um den Kern
des Geschäftsmodells von Google.
Die Kommission fragte den Medienberichten zufolge bei Beschwerdefüh-
rern um Erlaubnis, ihre Kritikpunkte
Google vorzulegen. Das gilt als sicheres
Zeichen dafür, dass konkrete Vorwürfe
zur baldigen Veröffentlichung ausgearbeitet werden. Nach Informationen der
„Financial Times“ will die Kommission
auch im Fall der Shoppingsuche mit
weiteren Vorwürfen nachlegen.
In dem Fall warf die Kommission
Google bereits im April 2015 vor, bei den
Shoppingangeboten werde der eigene
Service zum Nachteil von Konkurrenten und Verbrauchern bevorzugt.
Bei EU-Wettbewerbsverfahren drohen in letzter Konsequenz Strafen von
bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes. Die Kommission startete die erste
Wettbewerbsprüfung von Google bereits Anfang 2010.
+
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DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68
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RENAULT TALISMAN GRANDTOUR
Willkommen in der Komfortzone
Der Renault Talisman Grandtour im Überblick
1
Wahrer Komfort ist, wenn Ihnen Ihr
Wagen schon vor dem Einsteigen die
nächste Fahrt so angenehm wie möglich macht – so wie der Renault Talisman
Grandtour.
Mit der Keycard Handsfree werden die Türen
und/oder die Heckklappe bei Annäherung
schon automatisch entriegelt. Zudem begrüßt der Wagen den Fahrer, indem er den
Innenraum erleuchtet, die Außenspiegel aufklappt und die Tagfahrlichter sowie die Ambiente-Beleuchtung4 einschaltet. Dabei lässt
sich vorab über das MULTI-SENSE System für
verschiedene Stimmungen die AmbienteFarbe einstellen. Zur Verfügung stehen Grün,
Blau, Sepia, Rot und Violett. Auch alle motor-,
getriebe- und fahrwerksbezogenen Techno-
logien, aber auch die Komfortfunktionen wie
die Massagesitze6 und der Motorsound lassen sich über dieses System von einem zentralen Punkt aus steuern.
Komfortabel ist beim Renault Talisman
Grandtour auch, dass sich die elektrische
Heckklappe mit Fußsensor2 öffnen lässt,
indem einfach ein Fuß unter den hinteren
Stoßfänger gehalten wird. Dadurch wird das
Be- und Entladen vereinfacht, selbst wenn
die Hände nicht frei sind. Wer hinter dem
Steuer Platz nimmt, spürt den Unterschied
sofort. Die großzügige Bewegungsfreiheit,
die handwerklich perfekte Verarbeitung der
hochwertigen Materialien und die durchdachte Ergonomie vermitteln das gute
Gefühl eines gehobenen Lebensstils. Der
Komfort geht dabei aber nicht zulasten der
praktischen Eigenschaften. Das Laderaumvolumen lässt sich durch ein paar einfache
Handgriffe auf 1.681 Liter (nach VDA-Norm)
erweitern, damit auch größere Transporaufgaben gemeistert werden können.
Auch Sicherheit wird im Renault Talisman
Grandtour großgeschrieben. Deswegen verfügt er neben seiner vorbildlichen passiven
Sicherheitsausstattung über zahlreiche Fahrerassistenzsysteme, die je nach Ausstattungsniveau serienmäßig oder optional sind:
Der Notbremsassistent2 warnt per optischem
und akustischem Signal, wenn gebremst
werden muss. Erfolgt keine oder keine
ausreichende Bremsung, greift er ein und
bremst das Fahrzeug automatisch ab. Der
> Design: stillvolle Persönlichkeit und unverwechselbare Eleganz
> Fahrspaß: individualisierbares MULTI-SENSE System und
dynamische Allradlenkung 4CONTROL2
> Komfort: gehobene Verarbeitung und innovative Technologien
> Einstiegspreis: ab 28.950,– Euro3
adaptive Tempopilot2 reguliert die Geschwindigkeit und hilft, einen zuvor festgelegten Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug einzuhalten.
Hinzu kommen Spurhalte-, Sicherheitsabstand- und Toter-Winkel-Warner2, Verkehrszeichenerkennung5, Rückfahrkamera2, Fernlichtassistent5 und ein Head-up-Display2. Zu
den Ausstattungsmerkmalen des Renault
Talisman Grandtour gehören zudem eine
Akustik-Verglasung der Windschutzscheibe,
elektrische Fensterheber vorn und hinten
sowie eine 2-Zonen-Klimaautomatik. Sie
ist nicht nur mit Partikel- und AktivkohleFiltern ausgestattet, sondern hat auch
einen Beschlagsensor, um je nach Bedarf
für freie Sicht zu sorgen. Wird am Ziel der
Motor ausgeschaltet, fährt der Fahrersitz um
50 Millimeter zurück 2, um das Aussteigen zu
erleichtern. Jede Fahrt mit dem Renault
Talisman Grandtour wird so zum komfortablen Erlebnis.
HEAD-UP-DISPLAY
BOSE ® SURROUND SOUND-SYSTEM
RAUMANGEBOT ZUM WOHLFÜHLEN
Vorausblickend ausgestattet
Der richtige Klang
Einladend intelligent
Ein praktisches Ausstattungsmerkmal des Renault Talisman Grandtour ist das
Head-up-Display2, das Warnmeldungen, aber auch Navigations- und Geschwindigkeitshinweise direkt ins Blickfeld projiziert und damit für maximale Aufmerksamkeit sorgt, ohne dass der Blick von der Straße genommen werden muss.
Das BOSE® Surround Sound-System2 sorgt im Renault Talisman Grandtour mit
12 Hochleistungslautsprechern für kristallklaren Klang. Es wurde speziell an den
Innenraum des Wagens angepasst, sodass alle Passagiere auf jedem Platz von
kraftvollem und ausgeglichenem Klang umgeben sind.
Beim Renault Talisman Grandtour erwartet die Passagiere ein großzügiges
Raumangebot mit Wohlfühlcharakter. Dafür sorgen zum Beispiel der Fahrerund Beifahrersitz mit ihrer Massagefunktion6 und die hochwertigen Materialien
im Innenraum, die ein luxuriöses Gefühl vermitteln.
Renault Talisman Grandtour ENERGY dCi 110: Gesamtverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert (l/100 km): 4,2/3,5/3,7; CO2-Emissionen kombiniert (g/km): 98. Renault Talisman Grandtour: Gesamtverbrauch kombiniert (l/100 km):
6,0 – 3,7; CO2-Emissionen kombiniert (g/km): 135–98 (Werte nach Messverfahren VO [EG] 715/2007).
1)
3 Jahre Renault Neuwagengarantie und 2 Jahre Renault Plus Garantie (Anschlussgarantie nach der Neuwagengarantie) gem. Vertragsbedingungen für 60 Monate bzw. 100.000 km ab Erstzulassung; 2) Serienmäßig oder optional (gegen Aufpreis), verfügbar ab Ausstattungsniveau Intens; 3) UPE zzgl. Überführung
für einen Renault Talisman Grandtour Life ENERGY dCi 110; 4) Serienmäßig ab Ausstattungsniveau Intens; 5) Je nach Version serienmäßig oder optional (gegen Aufpreis); 6) Fahrersitz mit Massagefunktion serienmäßig. Für Beifahrersitz gilt: serienmäßig oder optional (gegen Aufpreis), verfügbar ab Ausstattungsniveau
Intens. Renault Deutschland AG, Postfach, 50319 Brühl.
DER RENAULT TALISMAN IST WELT-KLASSE.
MEHR INFORMATIONEN UNTER WWW.WELT.DE/WELT-KLASSE
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DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68
12 WIRTSCHAFT
DIE WELT
Ab Januar gibt es 8,84 Euro
Arbeitgeber und Gewerkschaften einigen sich in der Kommission auf eine Anhebung des
Mindestlohns. Im Osten wirkt die gesetzliche Untergrenze. Doch die Armut wird nicht reduziert
M
onatelang hatten Gewerkschaften und Arbeitgeber um jeden
Cent gefeilscht. Doch
am Ende einigte man
sich auf ein Ergebnis, mit dem beide
Seiten leben können: Der gesetzliche
Mindestlohn steigt zum 1.1.2017 um 34
Cent auf 8,84 Euro brutto. Dies gab der
Vorsitzende der Mindestlohnkommission, Jan Zilius, in Berlin bekannt. Zwar
ist die neue Lohnuntergrenze weit von
der gewerkschaftlichen Zielmarke von
zehn Euro entfernt.
VON DOROTHEA SIEMS
Dennoch ist Stefan Körzell, Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), zufrieden: „Bei
einer Vollzeitstelle mit 37,5 Wochenstunden bedeutet die Anpassung immerhin 55 Euro mehr im Monat.“ Der
Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Reinhard Göhner, unterstrich, dass der Kompromiss zeige, dass
die Anpassung des Mindestlohns nach
klaren Regeln erfolge: „Es gibt weder
politischen Händel noch Tarifverhandlungen, sondern eine Erhöhung, die die
Tariflohnentwicklung nachzeichnet.“
Es ist die erste Anpassung des vor
eineinhalb Jahren eingeführten gesetzlichen Mindestlohns. SPD und Union
hatten entschieden, dass eine paritätisch mit Vertretern der Sozialpartner
besetzte Kommission alle zwei Jahre die
Erhöhung ermittelt. Basis ist dabei die
vorangegangene Entwicklung der Tariflöhne. Bei der ersten Anwendung dieser
Regel stritten beide Seiten allerdings
bis zuletzt darüber, welche Tarifvereinbarungen einzubeziehen seien. Strittig
waren dabei die Einigungen in der Metallbranche sowie die im öffentlichen
Dienst. Während die Metallvereinbarung jetzt außen vor blieb, weil sie ab 1.
Juli gilt – und damit erst nach dem vereinbarten Stichtag Ende Juni greift –
floss der Abschluss des öffentlichen
Dienstes in die Neuberechnung des
Mindestlohns ein, da dieser rückwirkend zum 1. März wirksam wird.
Das Gremium legte auch einen ersten
Bericht über die Auswirkungen des
Mindestlohns vor. Allerdings sei es zu
früh, um die Wirkung fundiert beurteilen zu können, sagte der Kommissionsvorsitzende. Weder könnten die Folgen
für die Wettbewerbsfähigkeit der betroffenen Betriebe eindeutig beurteilt
werden, noch die langfristigen Folgen
für die Beschäftigung. Zumal die Einführung des Mindestlohns in einem einem konjunkturell guten Klima stattgefunden habe, sagte Zilius.
Der Bericht zeigt, dass die von vielen
Ökonomen befürchten negativen Folgen für den Arbeitsmarkt bisher weitgehend ausgeblieben sind. Lediglich bei
den Minijobs gab es einen spürbaren
Rückgang. So lag die Zahl der Minijobber im Frühjahr 2015 im Vergleich zum
Vorjahresmonat um fast 130.000 niedriger. Zum Teil wurden die geringfügigen
Beschäftigungen allerdings in sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze umgewandelt. Auf die Zahl der Erwerbslosen hatte der Abbau der Minijobs keine
nachweislichen Folgen, zumal viele der
geringfügig Beschäftigten Rentner und
Studenten sind, die nicht arbeitslos sein
können. Auch haben zahlreiche Arbeitnehmer den Minijob nur als Nebenerwerb zu einer regulären Stelle und sind
somit ebenfalls nicht erwerbslos, falls
ihr Minijob abgebaut wurde. Doch nicht
Relative Höhe des Mindestlohns
Monatlicher Mindestlohn (1473 Euro bei Vollzeitbeschäftigung)
in Prozent des Durchschnittsverdienstes von Vollzeitbeschäftigten, 2014
Kaitz-Index in Prozent
unter 40
40 bis unter 45
45 bis unter 50
50 bis unter 55
55 bis unter 60
60 bis unter 65
65 und mehr
Quelle: Statistisches Bundesamt
nur die Warnungen vor Bremsspuren
auf dem Arbeitsmarkt haben sich bislang als übertrieben erwiesen. Auch die
Erwartungen, dass die gesetzliche
Lohnuntergrenze ein wirksames Instrument zur Armutsbekämpfung sei, wird
durch die Statistiker widerlegt.
Denn die Zahl der sogenannten Aufstocker, die zusätzlich zu ihrem Lohn
ergänzende Hartz-IV-Leistungen beziehen, ging im vergangenen Jahr lediglich
um zwei Prozent zurück, wie Zahlen des
Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigen. Und so beziehen hierzulande trotz des Mindestlohns
noch immer rund 1,25 Millionen Erwerbstätige ergänzende Hartz-IV-Leistungen. Denn ein Großteil der Aufstocker arbeitet nur Teilzeit, oft wenige
Stunden in der Woche: Bei ihnen handelt es sich um Hartz-IV-Bezieher, die
sich ein Taschengeld hinzuverdienen.
Unter den Vollzeit Beschäftigten, die
von ihrem Lohn nicht leben können, dominieren Eltern mit mehreren Kindern.
Auch hier hilft der Mindestlohn in aller
Regel nicht, da der Monatslohn, der sich
daraus ergibt, bei gut 1470 Euro liegt
und somit bei großen Familien nicht
ausreicht, um das Existenzminimum
plus Wohnkosten abzudecken.
Ausgenommen vom Mindestlohn
sind generell Auszubildende und Minderjährige. Und auch für Langzeitarbeitslose und Praktikanten gibt es Sonderregeln. So dürfen Unternehmen, die
Langzeitarbeitslose einstellen, ein halbes Jahr lang weniger als 8,50 Euro
Stundenlohn zahlen. Eine Ausnahme
gilt außerdem für Pflichtpraktika sowie
für Praktika, die lediglich drei Monate
dauern. Während die Ausnahmeregelung für Langzeitarbeitslose in der Praxis kaum angewandt wird, haben die
Unternehmen auf die Praktikumsregel
reagiert: Ein großer Teil der freiwilligen
Praktika von längerer Dauer wurde gestrichen oder auf drei Monate verkürzt.
Ausnahmeregelungen gibt es überdies
in einigen Branchen. So gelten etwa im
Friseurhandwerk, für Zeitungsausträger
sowie im Fleischgewerbe zum Teil noch
niedrigere Branchentariflöhne. Doch
spätestens im kommenden Jahr müssen
MITTWOCH, 29. JUNI 2016
auch diese an die gesetzliche Lohnuntergrenze angepasst werden.
Bislang profitieren nach amtlichen
Schätzungen bis zu vier Millionen Beschäftigte vom Mindestlohngesetz: 2,9
Millionen im Westen und 1,1, Millionen
im Osten. Damit erhalten knapp elf Prozent der Beschäftigen in den alten Bundesländern seit 2015 mehr Geld. In den
neuen Ländern ist die Quote doppelt so
hoch. Andere Untersuchungen, die auf
Daten des Sozio-ökonomischen Panels
basieren, gehen sogar von insgesamt bis
zu fünf Millionen Arbeitnehmern aus,
deren Lohn zuvor unterhalb der
Schwelle von 8,50 Euro lag.
Besonders stark sind die Auswirkungen des Mindestlohngesetzes für die
ostdeutsche Wirtschaft. In einigen Regionen Brandenburgs liegt die gesetzliche Lohnuntergrenze bei 74 Prozent
des Durchschnittsverdienstes eines
Vollzeitbeschäftigten. Dagegen spielt
der Mindestlohn in Süddeutschland
oder in Städten wie Köln, Frankfurt und
Hamburg kaum eine Rolle, da man hier
auch mit einfachen Tätigkeiten mehr
Geld verdient. Wie eine Analyse des arbeitgebernahen Instituts der deutschen
Wirtschaft (IW) zeigt, ließ die Anhebung des Lohnniveaus in einigen
Dienstleistungsbranchen die Preise
kräftig steigen.
So muss nun für Taxifahrten mehr als
zwölf Prozent mehr bezahlt werden.
Auch Haushaltshilfen verteuerten sich
mit fast fünf Prozent deutlich. In Ostdeutschland fiel der Preisanstieg noch
weit stärker aus. In Sachsen beispielsweise verteuerten sich die Taxifahrten
laut IW um 24 Prozent.
Viele Ökonomen rechnen deshalb
auch damit, dass sich die Auswirkungen
des Mindestlohns erst bei einem Abschwung zeigen werden. Und auch die
Integration der vielen Flüchtlinge werde erschwert. Ifo-Präsident Clemens
Fuest hält die Erhöhung des Mindestlohns für falsch: „Ich befürchte, dass
das Auswirkungen auf die Flüchtlingsintegration hat. Aber positiv ist, dass die
Kommission öffentlichen Forderungen,
den Mindestlohn auf über neun Euro zu
erhöhen, nicht nachgekommen ist.“
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DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68
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DIE WELT
MITTWOCH, 29. JUNI 2016
Dax in Punkten
*Xetra-Schluss
11.436,05
Adidas: 122,65 (+ 2,42%)
Allianz Holding: 124,00 (+ 3,20%)
BASF: 65,81 (+ 0,95%)
Bayer: 89,14 (+ 2,48%)
Beiersdorf 80,57 (+ 1,86%)
BMW: 65,793 (- 0,61%)
Commerzbank: 5,94 (+ 1,09%)
Continental: 170,00 (+ 2,04%)
Daimler: 53,68 (+ 0,58%)
Deutsche Bank: 12,645 (+ 0,84%)
Deutsche Börse: 73,67 (+ 4,30%)
Deutsche Post: 24,255 (+ 2,47%)
Dt. Lufthansa: 10,40 (+ 3,48%)
Dt. Telekom: 14,40 (+ 3,04%)
18.040,37
*17.40 Uhr
Euro EZB-Referenzkurs in Dollar
17.261,59* ↗ +0,71%
1,0944
Ölpreis Sorte Brent je Barrel in Dollar
Umlaufrendite in Prozent
1,1073 ↗ +0,0075
0,40
–0,21 ↗ +0,02
64,88
12000
18400
1,16
0,8
68
11150
17700
1,13
0,6
57
10300
17000
1,10
9450
16300
8600
1. Juni 2015
KOMPAKT
BERUFSUNFÄHIGKEIT
Deutsche verlassen
sich oft auf den Staat
Nur knapp jeder fünfte Deutsche (17
Prozent) hat eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Damit liege
Deutschland im internationalen
Vergleich auf dem letzten Platz,
heißt es in einer Umfrage der Universität Oxford im Auftrag der Zurich Versicherungsgruppe. Dagegen
hätten sich in Hongkong oder Malaysia mehr als 60 Prozent der Befragten gegen eine mögliche Berufsoder Erwerbsunfähigkeit abgesichert. Für die Untersuchung wurden im März und April mehr als
11.000 Menschen im Alter von 25 bis
60 Jahren in elf Ländern befragt,
darunter Deutschland, Italien,
Großbritannien, die Schweiz, Australien, Brasilien und die USA. Mögliche Gründe für die geringe Versichertenquote in Deutschland seien
das Vertrauen in die staatliche Absicherung und Informationslücken.
0,4
28. Juni 2016
1. Juni 2015
-0,2
28. Juni 2016
1. Juni 2015
28. Juni 2016
Furcht vor Ansteckung
ergreift Finanzmärkte
Nach dem Brexit spielen die Börsianer bereits weitere Austrittskandidaten
durch. Ein Land taucht in diesen Gedankenspielen überraschend auf
B
örsianer sind offenbar
Wortakrobaten. Nach dem
Austritts-Votum der Briten,
dem Brexit, ersinnen die
Akteure Kunstnamen für
potenzielle Nachahmer. „Departugal“
ist der Favorit für den möglichen Exit
Portugals, „Oustria“ steht bereit, sollte
sich Österreich vom Euro lossagen wollen, „Italeave“, „Czechout“ oder „Finish“ wiederum ist im Gespräch für den
Fall, dass Italien, Tschechien oder Finnland ein Referendum abhalten. Der
Sprachwitz der Händler ist nicht auf
Langeweile zurückzuführen. Auch an
Tag drei nach dem Brexit ging es an den
Märkten hoch her, zur Abwechslung
stiegen die Kurse einmal. Vielmehr haben die Brexit-Synonyme einen ernsten
Hintergrund.
Zentrifugalkräfte in der Euro-Zone nehmen zu
Wahrscheinlichkeit für den Euro-Austritt in den kommenden 12 Monaten,
in Prozent
12,0
10,0
8,1 Niederlande
Nexit-Index
8,0
4,9 Italien
6,0
Ixit-Index
4,0
4,2 Finnland
Fixit-Index
2,0
0,0
1.6.12
1.6.13
1.6.14
1.6.15
1.6.16
Quelle: Bloomberg, Sentix
BÖRSENGANG
Großes Interesse an
WhatsApp-Rivalen
Trotz der Turbulenzen auf den
Finanzmärkten nach der Entscheidung für einen britischen EU-Austritt zeigt sich der japanische
WhatsApp-Rivale Line zuversichtlich für einen der größten Börsengänge in diesem Jahr. Der Konzern
legte am Dienstag die Preisspanne
für die Aktien fest. Sie liegt über der
zunächst vorgegebenen Orientierung, was auf großes Interesse von
Investoren hindeutet. Beim geplanten Gang aufs Parkett in Tokio
Mitte Juli könnte das Unternehmen
dabei mit umgerechnet bis zu 5,9
Milliarden Euro bewertet werden
und rund 1,1 Milliarden Euro einnehmen. Damit wäre es der bislang
größte Börsengang einer Technologiefirma in diesem Jahr. Der Messenger-Dienst legte die Preisspanne
pro Aktie auf 2700 bis 3200 Yen (24
bis 28 Euro) fest, wie aus einer Börsenmitteilung hervorging. Als Referenzwert hatten die Japaner zunächst 2800 Yen genannt.
Qualitätstest für Druckereien
Munich Re: 145,10 (+ 0,94%)
ProSieben: 38,205 (+ 0,55%)
RWE: 12,705 (+ 4,74%)
SAP: 66,40 (+ 1,84%)
Siemens: 89,19 (+ 2,06%)
ThyssenKrupp: 17,54 (+ 3,18%)
Vonovia: 32,14 (- 0,33%)
VW Vz.: 107,85 (+ 1,65%)
VON HOLGER ZSCHÄPITZ
„Das Brexit-Votum erschüttert die
Europäische Union mehr als das Vereinigte Königreich. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass das britische Referendum Nachahmer in der EU und in der
Euro-Zone finden wird“, sagt John Bennetts Fondsmanager bei Henderson
Global Investors. Die Gefahr von ExitVoten in Euro-Ländern sei eine fortgesetzte Unsicherheit für die Währungsunion. Besonders kritisch könne die Situation in Portugal werden, wo eine
Kombination von Faktoren Spekulanten
dazu verleiten könne, eine Attacke gegen das Land zu reiten. Ein Referendum
über den Euro könne es auch in Frankreich oder den Niederlanden geben.
Wie sehr die Finanzmärkte alarmiert
sind, macht der aktuelle Euro-BreakUp-Index des Analysehauses Sentix
deutlich. Dieser ist von zwölf auf 27
Punkte nach oben geschossen und notiert damit auf dem höchsten Stand seit
der Griechenland-Krise im vergangenen
Sommer. Mehr als ein Viertel aller Investoren hält es nun wieder für möglich,
dass die Euro-Zone binnen zwölf Monaten auseinanderbrechen könnte.
„Das unerwartete Votum der britischen Bürger, die Europäische Union
verlassen zu wollen, dürfte auch das
Fundament des Euro erneut schwer erschüttern“, kommentiert Manfred
Hübner, Gründer und Stratege bei Sentix, das Ergebnis. Für ihn ist es ein
Alarmzeichen, dass ganz neue Aus-
Risikoaufschläge in Prozentpunkten
4,0
28. 6. ‘16
3,5
Portugal
3,274
3,0
2,5
2,0
Italien
1,527
1,5
Spanien
1,429
1,0
0,5
2015
2016
Quelle: Bloomberg
trittskandidaten in den Köpfen der Investoren auftauchen.
Sichtbar wird das an den Exit-Indices, die Sentix für die einzelnen EuroLänder berechnet. Diese messen jeweils, wie hoch die Finanzmärkte die
Wahrscheinlichkeit einschätzen, dass
ein bestimmtes Land binnen eines Jahres aus den Euro verlässt. Und hier fällt
vor allem der Anstieg des Nexit-Index
auf, der von 0,2 Prozent auf 8,1 Prozent
gesprungen ist. Jeder elfte Investor
rechnet nunmehr damit, dass die Niederlande in den kommenden zwölf Monaten aus dem Euro aussteigen werden.
Auch für Italien und Finnland haben die
Werte deutlich angezogen. Der Ixit-Index notiert bei fast fünf Prozent, der Fixit-Index bei 4,2 Prozent. Dagegen zeigt
Zypern kaum eine negative Reaktion,
und auch der Dexit-Index, der das Risiko eines deutschen Exit misst, bleibt
nach dem Brexit unauffällig.
Damit zeigt sich ein völlig neues
Muster. Zu Zeiten der schuldengetriebenen Euro-Krise lagen auch die deutschen Werte immer auf erhöhten Niveaus. Die Anleger hielten es in der Diskussion um Geld und Schulden durchaus für vorstellbar, dass Deutschland
den Euro-Klub verlassen könnte, wenn
es die Griechen nicht tun würden. „Der
24
28.06.
27.06.
17.30 Uhr Schluss
Bunds 10 Jahre
-0,111
-0,105
.......................................................................................................................
Bund-Future
166,77
166,69
.......................................................................................................................
1-Monats-Euribor
-0,364
Zinsen in Prozent
.......................................................................................................................
3-Monats-Euribor
-0,283
.......................................................................................................................
Treasuries 10 Jahre
1,456
1,46
35
0,0
1,04
1. Juni 2015
*17.40 Uhr
47,86* ↗ +0,70
46
0,2
1,07
15600
28. Juni 2016
Eon: 8,364 (+ 1,60%)
FMC: 76,75 (+ 4,52%)
Fresenius: 63,64 (+ 2,74%)
HeidelCement: 67,65 (+ 2,55%)
Henkel Vz.: 105,40 (- 0,43%)
Infineon: 12,625 (+ 2,19%)
Linde: 122,35 (+ 0,87%)
Merck: 88,16 (+ 2,70%)
SEITE 13 *
Dow Jones in Punkten
9447,28* ↗ +1,93%
Xetra-Kurse (Schluss)
.......................................................................................................................
1. Juni 2015
28. Juni 2016
Brexit wird offenbar als anders gelagertes, in erster Linie politisches Problem
gesehen“, sagt Hübner. „Hier erscheint
es den Anlegern sehr unwahrscheinlich,
dass Deutschland als Treiber der Entwicklung fungieren würde.“
Tatsächlich ist der starke Anstieg des
Nexit-Index vor allem auf politische
Gründe zurückzuführen. Der Chef der
niederländischen Freiheitspartei, der
Rechtspopulist Geert Wilders, war der
erste Euro-Politiker, der nach dem Brexit ein eigenes Referendum in Aussicht
stellte. Im kommenden März werden
Parlamentswahlen abgehalten, und Wilders könnte mit seinem Vorschlag in
den Wahlkampf ziehen. Obwohl Holland zu den Gründungsmitgliedern der
EU zählt, favorisieren nach einer jüngsten Umfrage 54 Prozent der Niederländer ein Referendum. 48 Prozent würden
sich für einen Austritt entscheiden, lediglich 45 Prozent für einen Verbleib.
Der Brexit könnte die Niederländer
aber auch wirtschaftlich in die Defensive bringen. Immerhin gehen acht Prozent der Exporte nach Großbritannien.
Eine Mischung aus politischen und
wirtschaftlichen Gründen sorgt in Italien für eine wachsende Euro-Ermüdung und einen Anstieg des Ixit-Index
von einem auf fast fünf Prozent. Hier
hat der Chef der populistischen FünfSterne-Bewegung (M5S), Beppe Grillo,
ein Referendum über die Euro-Mitgliedschaft ausgerufen. Ein solches Ansinnen scheint nicht aussichtslos. Viele
Italiener schreiben der Gemeinschaftswährung die gegenwärtige wirtschaftliche Misere zu. In der vergangenen verlorenen Wirtschaftsdekade sind lediglich die Arbeitslosigkeit und das Volumen der faulen Kredite in den Bankbilanzen gestiegen. Rom könnte sich gezwungen sehen, mit Milliarden die Kreditinstitute zu stützen.
Auch in Finnland ist die Wut auf den
Euro zum Teil groß. So hat beispielsweise Außenminister Timo Soini, Rechtspopulist und EU-Gegner, erklärt, dass
sein Land niemals der Währungsunion
hätte beitreten dürfen. Stattdessen wäre es besser gewesen, wie in früheren
Wirtschaftskrisen den einfachen Weg
zu gehen und die Währung schlicht abzuwerten. Die Botschaft ist auch an den
Finanzmärkten angekommen. Der Fixit-Index ist auf den höchsten Stand
seit 2012 gestiegen.
„Ein Domino-Effekt, der die Existenz
der Euro-Zone in ihrer jetzigen Form in
Frage stellt, ist infolge des Brexit-Referendums wahrscheinlich“, sagt Bennett.
Der Euro werde vor diesem Hintergrund als Währung in der Defensive
bleiben. Die Zentrifugalkräfte lassen
sich bereits an den Anleihemärkten erkennen. Die Risikoaufschläge von Portugal, Italien oder Spanien sind seit dem
Brexit noch einmal deutlich angestiegen. Für Spanien haben sich die Wortakrobaten noch keinen Kunstnamen
überlegt. Das dürfte nicht lange dauern.
Treasuries
30 Jahre
2,258
2,28
.......................................................................................................................
Widerstand
gegen Pläne für
Börsenfusion
Bafin-Chef gegen London
als Sitz der Superbörse
I
n der Politik und bei den Aufsichtsbehörden wächst im Zuge der BrexitEntscheidung der Widerstand gegen
die Fusionspläne von Deutscher Börse
und London Stock Exchange (LSE). Felix Hufeld, der Präsident der deutschen
Finanzaufsicht Bafin, forderte als bisher
ranghöchster Amtsträger, die geplante
Mega-Börse nach einem Austritt Großbritanniens aus der EU nicht wie geplant in London anzusiedeln. „Es ist
schwer vorstellbar, dass der wichtigste
Börsenplatz im Euro-Raum von einem
Standort außerhalb der EU gesteuert
wird“, sagte er. „Da wird man sicher
nachjustieren müssen.“ Auch SPD-Fraktionsvize Carsten Schneider forderte
die Unternehmen zum Umdenken auf.
„Der künftige Sitz der fusionierten Börse muss der Aufsicht und Regulierung
der EU unterliegen.“
Beide Konzerne wollen trotz zunehmender Kritik an dem rund 25 Milliarden Euro schweren Zusammenschluss
festhalten. Die LSE-Eigner sollten wie
geplant am kommenden Montag auf einer außerordentlichen Hauptversammlung grünes Licht für die Börsen-Hochzeit geben, erklärte die Londoner Börse.
Die Aktionäre von Deutschlands größtem Börsenbetreiber haben Zeit bis
zum 12. Juli, um das Fusionsangebot anzunehmen. Angesichts der Synergien,
die beide Unternehmen versprochen
haben, sei eine Zustimmung wahrscheinlich, sagte einer der größten 20
Investoren. „Die Fusion ist für die Aktionäre auch nach einem Brexit sehr attraktiv.“ Ob die Behörden anschließend
grünes Licht geben, sei dagegen schwer
vorherzusehen. „Börsen sind nun mal
politische Konstrukte.“
Ein Referendums-Komitee beider
Konzerne soll sich in den kommenden
Wochen mit Reaktionen auf den Austritt Großbritanniens befassen. Auch
die Entscheidung für London als „alleinigem Sitz“ des fusionierten Konzerns
werde dabei überprüft, hat DeutscheBörse-Aufsichtsratschef Joachim Faber
angekündigt. Die große Frage sei nun,
ob London bereit sei, sich in der Frage
des Hauptsitzes zu bewegen, sagte eine
mit der Fusion vertraute Person – die
Deutsche Börse stellt mit Carsten Kengeter schließlich schon den Vorstandschef. Eine Verlagerung der Holding-Gesellschaft nach Frankfurt oder die
Schaffung von zwei Firmensitzen könnte dem Insider zufolge beschlossen werden, wenn die Aufsichtsräte beider Unternehmen grünes Licht geben.
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Julia Nissen
Landwirtin aus Schleswig-Holstein
+
© Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer SE, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.axelspringer-syndication.de/lizenzierung
DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68
14 BÖRSE
Indizes
Indizes
9447,28
9465,10
19276,46
19236,88
1554,71
1550,69
8549,66
8578,18
5068,08
871,09
2753,91
2696,35
6140,39
4088,85
17274,74
4657,85
2019,82
50041,26
26524,55
3136,53
20191,94
15323,14
1225,03
Schluss
Vortag
+/%
9268,66
9315,14
18920,99
19024,91
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4971,79
855,10
2697,44
2636,71
5982,20
3984,72
17140,24
4594,44
2000,54
49245,53
26402,96
3120,64
20216,63
15309,21
1202,41
+1,93
+1,61
+1,88
+1,11
+2,22
+1,16
+0,97
+0,42
+1,94
+1,87
+2,09
+2,26
+2,64
+2,61
+0,78
+1,38
+0,96
+1,62
+0,46
+0,51
-0,12
+0,09
+1,88
52 Wochen
Hoch
Tief
11802,37
11767,38
21679,52
21588,87
1889,31
1877,33
9484,44
9464,69
6214,46
1061,34
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3541,18
6813,41
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18167,63
5231,94
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28578,33
4526,13
26470,44
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Name
Div. Re. 17:45 +/Euro % 28.06. Euro
2G Energy
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3U Holding
- 0,63
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- 2,43
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- 11,59
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0,35 1,0 33,85 U +0,69
Adv. Vision
0,66 7,9 8,47
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Advantag
- 2,55
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Ahlers St.
0,20 2,7 7,50 +0,39
Ahlers Vz.
0,25 3,7 6,75 +0,23
Air Berlin
- 0,69 +0,01
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3,25 6,7 48,76 +0,64
Albis Leasing
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1,00 1,8 56,78 +0,28
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0,0
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0,0
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Artnet
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-0,11
Atevia
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-0,01
Atoss Softw.
2,80 5,0 56,17
+2,7
Audi
0,11 0,0 611,5
+7,3
Aurelius
2,45 4,8 51,25
+1,8
B.R.A.I.N. Biot.
- 8,70
-0,31
Basler
0,58 1,2 48,73
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Bastei Lübbe 0,30 3,9 7,73 +0,03
Bauer
0,15 1,2 12,06
-0,06
Bavaria Ind.
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BayWa NA
0,85 2,9 29,60 +0,10
BayWa vNA
0,85 3,3 25,79
-0,40
BDI-BioEnergy 0,50 5,1 9,90 +0,14
Beate Uhse
- 0,22
-0,01
Berentzen
0,20 3,3 6,01
-0,02
Bertrandt
2,45 2,8 86,48
+1,2
Beta Syst.
- 2,95 +0,07
Bet-at-home 2,25 3,4 66,09
+1,9
Bijou Brigitte 3,00 5,1 58,61
-1,2
Biofrontera
- 2,54 +0,14
Biotest St.
0,02 0,1 16,46 +0,51
Biotest Vz.
0,04 0,3 13,28
0,0
bmp Holding
- 0,66 +0,04
BMW Vz.
3,22 5,6 57,75
-0,01
Bor. Dortmund 0,05 1,3 3,82 +0,06
Braas Mon.
0,40 2,0 19,87
-0,43
Brilliant
- 50,28 +0,05
Buwog
0,69
- 20,17 U +0,51
C.A.T. OIL
0,12 1,9 6,35 +0,07
Capital Stage 0,18 3,1 5,77
-0,01
Celesio NA
1,04 4,1 25,25 +0,24
Cenit
1,00 5,7 17,64 +0,33
centrot. photv.
- 2,95 +0,15
CENTROTEC 0,25 1,9 13,05 +0,28
CEWE KGaA
1,60 2,6 62,41 +0,99
China Spec. Glass - 0,23 +0,01
Chorus Cl. En. 0,18 2,0 9,09
-0,19
Clere
- 44,7 24,63 +0,08
Cliq Digital
- 2,79 +0,04
Co.don
- 2,76
-0,09
Colonia Real Est. - 8,55 +0,04
comdirect bank 0,40 4,4 9,11 +0,10
Con Value
- 4,90
+1,0
Constantin M.
- 2,73
-0,07
C-Quadrat Inv. 4,00 6,6 60,30
-0,47
CropEnergies
- 4,88 +0,08
curasan
- 0,94
-0,01
Custodia
8,00 3,6 224,0
+4,0
Daldrup & Söhne - 8,83
-0,04
Data Modul
0,12 0,3 43,69
-0,21
DATAGROUP 0,25 1,7 14,88
-0,42
Datron
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Deag
- 3,12 +0,01
Delticom
0,50 3,3 15,11
-0,04
Demire R. Est.
- 3,44
-0,03
Deutsche Forfait - 2,26
-0,39
Deutz
0,07 1,9 3,67 +0,01
DIC Asset
0,35 4,3 8,22 +0,05
Dierig
- 9,75 +0,30
52 Wochen
Hoch Tief
5,47 3,90
53,00 37,01
77,44 44,17
1,95 0,07
4,68 2,55
6,60 2,32
11,66 6,76
48,37 19,79
4,10 2,45
12,20 8,96
448,0 301,1
436,4 284,2
15,99 3,00
314,5 236,4
19,20 13,85
58,09 37,78
2,95 1,29
2,22 1,50
5,31 2,91
9,01 5,34
8,96 5,71
35,42 26,97
6,37 4,48
6,71 3,95
96,40 89,00
95,00 88,16
77,34 22,38
6,91 5,34
32,49 19,06
5,50 3,40
13,02 5,19
17,40 16,00
15,34 6,30
2,03 1,34
26,00 19,65
30,42 21,58
1,80 0,09
4,28 2,55
17,05 11,43
5,34 2,29
9,04 2,29
8,82 2,58
2,66 1,38
2,28 1,50
39,14 20,10
22,66 19,05
1,05 0,47
18,90 12,20
39,98 24,60
2,91 0,98
19,64 14,00
21,40 16,77
19,10 13,24
37,00 15,20
28,23 17,81
1,14 0,55
2,42 1,55
78,27 34,14
0,01 0,00
217,0 141,4
3,12 2,10
40,79 29,11
2,02 1,01
1,63 1,18
38,49 27,51
473,7 312,1
2,89 1,20
41,03 16,41
28,96 17,07
15,60 7,28
15,33 8,88
88,75 40,75
54,96 40,51
29,74 24,61
24,20 16,60
38,09 24,75
26,63 18,00
5,20 2,64
17,20 8,35
43,21 18,53
146,9 16,33
5,27 2,58
20,44 14,05
53,61 33,03
39,84 27,57
3,2
2,5
0,3
3,9
3,2
0,7
1,3
3,1
2,1
5,0
1,7
2,9
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2,7
6,5
4,2
4,7
4,1
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0,5
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3,1
1,0
2,6
3,9
4,3
2,5
1,9
2,0
1,0
1,9
4,5
4,4
3,2
2,4
1,2
1,5
4,2
2,5
2,9
2,7
2,5
3,9
2,5
2,8
3,4
6,1
-
4,71
21,95
47,79
25,74
15,53
22,93
23,00
4,24
19,43
7,80
2,01
34,36
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16,80
20,10
12,27
8,39
4,84
1,90
32,10
8,50
80,00
2,37
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9,03 D
15,05
3,82
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10,21
11,60
69,91
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41,33
36,72
156,4
72,40
11,49
7,00
13,14
9,53
3,30
17,38
40,53
0,88
2,36
6,17
53,80
94,75
257,6
5,51
2,50
35,04
59,03
23,89
64,50
25,66
6,01
1,08
42,16
2,36
13,16
1,47
Name
Div. Re. 17:45 +/Euro % 28.06. Euro
InTiCa
- 4,17
0,0
InVision
- 38,61
-1,6
Isra Vision
0,41 0,6 72,73
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ITN Nanovation
- 0,11 +0,02
IVU Traffic
- 3,03 +0,03
JDC Group
- 5,60
-0,13
Klöckner & Co.
- 9,69
-0,79
Koenig & Bauer
- 43,56
+3,9
Kontron
- 2,81 +0,01
Kromi Logistik
- 11,80 +0,10
KSB St.
5,50 1,7 315,7
-0,08
KSB Vz.
5,76 1,9 296,9
-14,3
KTG Agrar SE 0,25 8,3 3,00 D -0,32
KWS SAAT
3,00 1,0 289,6
+4,1
Lang & Schwarz 1,17 6,1 19,10 +0,31
Leifheit
2,75 5,1 54,04
+1,9
Lloyd Fonds
- 2,58
-0,02
Logwin
- 2,00
-0,02
Lotto24
- 4,30
-0,33
LPKF Laser
- 6,27 +0,17
LS telcom
0,05 0,9 5,80
-0,20
Ludwig Beck 0,75 2,4 31,90
0,0
M.A.X.
0,15 2,6 5,74
-0,08
MagForce
- 5,10 +0,19
MAN SE St.
3,07 3,4 90,77
-0,12
MAN SE Vz.
3,07 3,4 90,48
-0,32
Manz
- 29,20
+1,1
Masterflex
- 6,23
-0,16
MBB
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Mediclin
- 5,19 +0,02
Medigene
- 6,50 +0,24
Medion
0,69 4,1 16,75 +0,10
Mensch&Ma. 0,25 2,0 12,82 +0,64
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- 1,35 +0,01
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MeVis Medic. S. 0,95 3,2 29,46
-0,09
Ming Le Sp.
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0,0
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0,12 3,9 3,08 +0,12
MOBOTIX
0,50 3,1 15,88 +0,07
Mologen
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- 2,96 +0,04
msg life
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Muehlhan
0,04 2,4 1,64 +0,01
Mühlbauer
1,00 2,7 37,31
-0,29
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-0,18
mybet Holding
- 0,72 +0,08
Nabaltec
0,12 0,8 15,00
+1,3
Nanogate
0,11 0,3 32,20
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Nanostart
- 1,45 +0,25
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PVA TePla
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PWO
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quirin bank
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R. Stahl NA
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Rocket Internet
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- 28,96 U +0,14
RWE Vz.
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0,11 0,4 25,30 +0,40
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-0,15
Scout24
- 34,00
-0,47
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0,34 1,4 25,08
-0,17
SFC
- 3,53
-0,04
SGL Carbon SE
- 9,52
-0,20
SHW
1,00 3,9 25,56 +0,21
Singulus
- 18,31
-0,19
SinnerSchrader 0,12 2,6 4,58
-0,13
Sixt Leasing
0,40 2,2 18,12 +0,82
Sixt SE St.
1,50 3,3 46,13
+1,7
Sixt SE Vz.
1,52 4,3 35,03
+1,4
Südafrika
+2,07% WWWWWWWWW
6,82
16,37
33,00
15,64
0,30
17,10
97,11
2,98
49,75
11,64
146,9
24,00
3,40
11,50
20,41
19,90
10,23
1,47
1,97
19,80
9,76
8,50
4,94
17,35
20,99
3,48
87,47
1,15
20,81
49,90
3,15
52,88
8,77
14,90
15,63
6,20
67,43
30,46
2,59
216,5
21,13
38,27
3,35
20,45
20,84
4,62
3,70
54,37
12,67
20,39
3,20
0,42
6,99
49,50
3,18
5500
148,9
2,60
8,14
12,69
9,38
0,06
5,21
73,27
2,15
29,00
6,04
91,57
17,03
1,21
7,51
14,50
12,90
6,73
0,93
1,51
14,10
3,28
6,69
1,81
10,19
15,76
1,30
54,00
0,48
13,30
34,30
1,34
13,03
3,19
11,00
10,30
3,67
45,26
18,68
0,19
95,07
10,93
19,20
1,76
16,73
16,66
3,00
1,60
32,60
4,05
15,09
1,69
0,00
4,80
29,91
1,25
3600
99,72
SKW Stahl-M.
SMT Scharf
SNP
0,33
Softing
0,15
Solar-Fabrik
SolarWorld
SPARTA
Splendid Medien0,10
Stabilus
STEICO SE
0,15
Sto Vz.
4,87
Surteco SE
0,70
Sygnis
Syzygy
0,35
TAKKT
0,50
technotrans NA 0,48
Tele Columbus
Telegate
Teleplan
0,06
TLG Immob.
0,72
Tom Tailor
Tradegate
0,41
Travel24.com
TUI NA
0,56
Turbon
1,50
UMS
UmweltBank 1,30
United Power
USU Software 0,35
Uzin Utz
1,00
VBH Holding konv. Vectron Sys.
0,30
Verbio
0,10
Vill.&Boch Vz. 0,49
Viscom
0,40
VITA 34
0,15
Vossloh
VTG
0,50
Vtion Wirel. T.
VW St.
0,11
Wacker
0,50
Washtec
1,70
WCM
Westag St.
0,94
Westag&Get.Vz. 1,00
Westgrund
Wilex
WINCOR NIXD.
windeln.de
Wüst. Württ
0,60
YOC
Youbisheng
Zapf Cr.
Zeal Netw.
0,70
ZhongDe Waste
Zoo Berlin m.Aq. zooplus
-
Name
Japan
+0,09% W
+/%
Div.
€/Re.%
122,65
+2,42
1,60/1,3
Allianz SE vNA
840400
124,00
+3,20
7,30/5,9 14,75/15,30
BASF NA
BASF11
65,81
+0,95
2,90/4,4
4,00/5,00
Bayer NA
BAY001
89,14
+2,48
2,50/2,8
5,70/8,00
9447,28
EPS Jahr KGV
lfd./näch.
+1,86
0,70/0,9
3,00/3,30
4,05/4,75
52 Wochen MarktHoch/Tief
kap.
Name
WKN Schluss
28.06.
+/%
+0,60
-/-
0,70/0,82
12,04/6,90
0,363
A0WMPJ
5,23
+0,65
-/-
-0,20/0,00
V
7,74/2,91
0,589
Bechtle
515870
93,11
+2,33
1,40/1,5
4,80/5,20
19,40
103,0/68,50
15,64
138,0/83,45 73,714
Cancom
541910
43,99
+3,03
0,50/1,1
2,30/2,60
19,12
52,99/28,60
33,71
26,86
89,54/67,92 20,304
Carl Zeiss Meditec
531370
65,83
+0,24
3,20/4,9 9,70/10,00
6,79
104,9/65,01 39,629
CompuGroup Med.
543730
5,94
+1,09
0,20/3,4
1,00/1,05
5,94
Continental
543900
170,00
+2,04
3,75/2,2 15,10/16,50
11,26
Daimler NA
710000
53,68
+0,58
3,25/6,1
8,70/8,90
Deutsche Bank NA
514000
12,65
+0,84
-/-
Deutsche Börse NA
581005
73,67
+4,30
Deutsche Post NA
555200
24,26
Deutsche Telekom NA 555750
10,49
0,720
0,38/1,1
1,20/1,30
28,09
+3,89
0,35/1,0
1,10/1,90
32,27
40,26/24,49
1,889
26,41
+1,81
-/-
2,65/3,40
9,96
53,85/23,21
2,056
231,9/165,9 34,001
Drägerwerk Vz.
555063
54,53
+2,52
0,19/0,3
3,70/5,20
14,74
99,44/51,12
6,17
86,59/52,00 57,429
Drillisch
554550
35,02
+1,35
1,75/5,0
1,10/1,70
31,84
49,60/32,60
1,918
0,40/2,40
31,61
32,31/12,07 17,441
EVOTEC
566480
3,66
+5,17
-/-
0,10/0,10
36,64
4,31/2,86
0,486
2,25/3,1
4,50/5,20
16,37
87,41/69,80 14,218
freenet NA
A0Z2ZZ
22,58
+1,05
1,55/6,9
2,00/2,10
11,29
33,11/22,20
+2,47
0,85/3,5
1,90/2,10
12,77
29,10/19,55 29,415
GFT Technologies
580060
17,56
-0,26
0,30/1,7
1,00/1,29
17,56
32,70/16,73
0,22/1,6
0,90/1,00
15,61
15,31/10,47
0,804
-/- -1,90/-1,00
V
76,96/32,90
0,940
7,439
14,40
+3,04
0,55/3,8
0,75/1,05
19,20
17,57/13,39 67,347
Jenoptik
622910
14,05
+6,52
8,36
+1,60
0,50/6,0
0,75/0,70
11,15
12,69/7,08 16,736
MorphoSys
663200
35,50
+6,77
Fres. Med. Care
578580
76,75
+4,52
0,80/1,0
4,10/4,60
18,72
83,17/63,10 23,513
Nemetschek
645290
47,98
+1,65
Fresenius SE&Co
578560
70,00/52,39 34,735
Nordex SE
63,64
+2,74
HeidelbergCement
604700
67,65
Henkel Vz.
604843
0,55/0,9
2,90/3,20
21,94
2,90/3,10
3,59
1,05/1,2
3,55/6,00
24,83
8,25/5,7 17,25/17,40
1,60/4,2
2,45/2,80
15,59
12,71
+4,74
-/-
1,03/1,10
12,33
8,41
2,407
17,14
115,6/75,28
0,812
0,65/1,20
28,57
26,05/17,76
4,451
0,16/1,9
0,35/0,39
23,80
16,94/8,00
0,390
+4,10
0,38/0,6
7,00/8,80
8,84
65,78/39,00
0,579
WAF300
13,85
-4,38
-/-
0,40/1,00
34,63
36,72/12,18
0,416
SLM Solutions Group A11133
22,00
+0,99
-/-
0,50/0,70
44,00
26,27/13,32
0,396
193,7/142,8 24,209
SMA Solar Techn.
A0DJ6J
44,42
+1,44
0,14/0,3
2,50/2,80
17,77
56,01/19,75
50,95/37,00
8,359
Software
330400
28,99
+0,98
0,55/1,9
1,90/2,40
15,26
36,70/22,80
20,58/9,13
7,315
51,99
15,41/9,90
Siltronic
33,90/20,70
4,80/5,50
-/-
+2,33
716563
0,50/4,8
17,73
-/3,20/3,9
+2,06
A0Z2XN
Sartorius Vz.
+0,55
1,40/1,80
+3,25
+2,20
RIB Software
182,6/113,5 22,724
+0,94
1,847
8,33
14,20/8,32 14,283
17,48
+2,70
54,25/26,82
61,90
QIAGEN (NL)
19,73
7,00/8,00
+3,48
36,90
18,57
Pfeiffer Vacuum
113,1/87,17 18,778
0,64/0,87
3,45/2,8
38,21
1,30/1,50
24,82
79,99/58,17 12,713
21,29
0,20/1,6
+0,87
88,16
0,462
0,50/1,0
82,25
13,81
4,95/5,40
+2,19
10,40
2,892
691660
4,90/6,00
1,47/1,4
12,63
122,35
145,10
0,346
901626
1,30/1,9
-0,43
623100
648300
659990
2,741
A0D655
+2,55
105,40
Infineon NA
Linde
Münchner Rück vNA 843002
35,19/22,19
1,955
+1,97
35,50
Dialog Semic. NA (GB)927200
12,30/5,76
ENAG99
823212
52 Wochen MarktHoch/Tief
kap.
7,34
Aixtron SE NA
80,57
PSM777
EPS Jahr KGV
lfd./näch.
510300
170,0/119,1 56,668
85,87/56,01 60,445
520000
Lufthansa vNA
Div.
€/Re.%
ADVA Optical
8,41
16,45
519000
ProSiebenSat.1
2753,91
124,8/62,51 25,061
30,28
CBK100
Merck
28.06.16
Punkte
W -0,12%
Commerzbank
4,848
98,82/70,68 11,394
STRATEC Biomed.
STRA55
1,95/2,10
26,66
62,85/41,00
0,616
66,40
+1,84
1,15/1,7
3,30/4,35
20,12
75,75/53,91 81,573
Süss MicroTec
A1K023
6,39
+1,37
-/-
0,40/0,60
15,97
9,95/4,76
0,122
723610
89,19
+2,06
3,50/3,9
6,40/7,40
13,94
100,9/77,91 75,812
Telefonica Deutschl. A1J5RX
3,64
+0,97
0,24/6,6
-0,10/0,00
V
ThyssenKrupp
750000
17,54
+3,18
0,15/0,9
1,10/1,55
15,95
25,13/12,56
United Internet NA
508903
36,91
+3,10
0,70/1,9
2,20/2,60
16,78
51,94/35,50
7,566
Volkswagen Vz.
766403
107,85
+1,65
0,17/0,2 18,50/21,00
5,83
218,6/86,36 22,239
Wirecard
747206
38,29
+1,46
0,14/0,4
1,65/2,10
23,21
48,96/29,40
4,728
Vonovia SE
A1ML7J
32,14
-0,33
0,94/2,9
15,30
33,10/24,92 14,977
Xing NA
XNG888
165,30
+4,16
2,53/1,5
4,30/5,60
38,44
200,0/135,8
0,929
2,10/1,60
5,99/3,52 10,824
Europas TOP-Werte
MDax
Name
0,75/1,4
2,290
703712
716460
Siemens NA
9,927
-0,31
1,541
RWE St.
SAP SE
EPS Jahr KGV
lfd./näch.
52 Wochen MarktHoch/Tief
kap.
WKN Schluss
28.06.
+/%
Div.
€/Re.%
EPS Jahr KGV
lfd./näch.
52 Wochen MarktHoch/Tief
kap.
Div.
€/Re.%
27,61
+0,77
1,65/6,0
3,20/3,00
8,63
ABB (CH)
919730
17,50
-1,04
0,67/3,3
0,92/1,20
18,97
19,44/14,50 40,499
938914
51,06
+2,31
1,30/2,5
3,60/4,25
14,18
68,50/49,53 40,214
Air Liquide (F)
850133
90,35
+1,51
2,60/2,9
5,50/5,90
16,43
128,4/86,03 31,169
Alstria Office
A0LD2U
11,87
+2,06
0,50/4,2
0,74/0,80
16,04
13,11/10,76
1,818
Anh.-Busch In. BE
590932
110,40
+0,14
2,00/1,8
4,80/5,30
23,00
123,8/89,04 177,55
Aurubis
676650
40,64
+1,28
1,35/3,3
3,80/4,50
10,69
62,23/36,65
1,827
ASML Hold. (NL)
A1J4U4
84,84
+0,87
1,05/1,2
3,30/4,30
25,71
98,75/71,54 36,764
550135
47,06
+0,80
51,84
+2,15
1,70/4,8
2,71/4,88
Aareal Bank
WKN Schluss
28.06.
Name
+/%
540811
Airbus Group (NL)
38,04/21,51
1,652
1,80/3,8
2,00/2,70
23,53
55,69/42,07
5,077
AstraZen. (GB)
886455
19,12
65,65/47,74 65,489
590900
26,18
+1,63
-/-
1,60/3,05
16,36
45,35/25,61
1,205
AXA (F)
855705
17,24
+2,85
1,10/6,4
2,45/2,50
7,04
26,01/16,14 39,474
A1DAHH
41,70
+1,23
1,00/2,4
2,80/3,00
14,89
56,91/39,86
6,443
B.A.T. (GB)
916018
55,22
+1,38
1,34/3,7
2,65/3,01
20,83
56,56/44,18 102,94
Covestro
606214
38,05
+2,09
0,70/1,8
2,50/3,00
15,22
43,24/24,35
7,704
Barclays (GB)
850403
1,60
+0,95
0,05/5,5
0,12/0,36
13,24
4,15/1,51 26,318
CTS Eventim
547030
27,83
+0,14
0,46/1,7
1,10/1,30
25,30
37,74/25,30
2,671
BBVA (E)
875773
4,81
+0,97
0,08/1,7
0,70/0,76
6,87
9,43/4,63 29,942
DMG Mori
587800
42,00
-0,01
0,55/1,3
1,59/1,70
26,41
46,00/31,82
3,310
Bco Santander (E)
858872
3,40
+1,86
0,05/4,4
0,44/0,50
7,73
6,73/3,22 47,806
748020
40,46
+2,55
1,35/3,3
2,30/2,30
17,59
44,06/35,76
2,183
887771
38,48
+3,25
2,31/6,0
5,65/6,30
6,81
60,93/35,37 47,938
8,85
+4,56
0,43/4,9
1,20/1,25
7,37
12,35/7,29
1,190
4,95
+2,96
0,09/7,3
0,24/0,47
20,52
A0HN5C U 30,14
+2,27
0,54/1,8
2,30/1,05
13,10
30,21/20,71 10,049
Cr.Suisse NA (CH)
876800
9,45
-2,36
0,64/7,0
0,65/1,57
14,64
+2,89
1,85/2,9
5,10/5,50
12,71
90,30/49,52
Danone (F)
851194
61,02
+0,71
1,60/2,6
3,00/3,40
20,34
66,58/51,85
28,36/21,50 59,420
Axel Springer SE
Bilfinger
Brenntag NA
Dt. Wohnen Inh.
2,97
-0,02
10,60 +0,50
26,47 +0,42
10,78 +0,40
0,08
0,0
6,27 +0,09
96,49
+3,9
2,29 +0,01
42,70
-0,36
9,83
-0,08
100,0
0,0
20,29 +0,35
1,30 +0,03
10,65 +0,15
17,81 +0,41
16,75
-0,05
7,67
-0,17
0,96
-0,04
1,55 +0,04
18,55 +0,15
3,40
-0,01
8,40 +0,60
1,81 D -0,05
10,58 +0,27
17,30 +0,57
1,46 +0,06
78,50 +0,50
0,62 +0,03
19,45 +0,10
47,86
+2,2
2,42 +0,01
45,00 +0,55
5,20
-0,01
12,85
-0,04
11,74 +0,16
4,02 +0,14
55,07
-0,87
25,28
+1,0
0,61
0,0
123,6
+2,6
13,51
-0,17
30,40
+2,0
3,07 +0,07
18,97 +0,08
20,08 +0,59
3,76 +0,12
1,79 +0,08
52,00 +0,52
4,20 D -0,05
16,05 +0,40
2,49
-0,09
0,05
0,0
6,85 +0,01
31,34
-0,95
1,53
-0,01
5030 -469,9
124,1 +0,23
WKN Schluss
28.06.
Beiersdorf
Dt. Pfandbriefbank
1,3
1,4
4,4
1,5
4,9
3,5
3,3
2,8
2,9
3,9
3,9
4,9
5,3
8,7
1,7
1,8
2,1
0,7
1,9
3,8
3,4
3,7
2,0
0,1
3,7
5,6
5,0
5,0
3,7
4,5
-
28.06.16
BMW St
E.ON NA
W Verzweiflung
EURO-STOXX-50
China
Indien
+0,46% WWW
A1EWWW
Adidas NA
W Gleichgültigkeit
DAX
801900
BNP (F)
BP (GB)
850517
6,25/3,97 90,194
26,87/9,25 18,497
8,236
Dürr
556520
Evonik Ind.
EVNK01
25,51
+1,31
1,15/4,5
1,90/2,10
13,43
37,75/24,35 11,888
Diageo (GB)
851247
23,62
+0,84
0,29/3,3
1,14/1,20
20,63
Fielmann
577220
62,84
+0,54
1,60/2,5
2,20/2,30
28,56
70,37/53,42
5,279
Enel (I)
928624
3,74
+4,12
0,16/4,3
0,30/0,32
12,48
4,44/3,01 35,206
Fraport
577330
45,92
+1,47
1,35/2,9
3,20/3,50
14,35
61,50/44,70
4,238
Engie (F)
A0ER6Q
13,56
+3,46
0,50/7,4
1,15/1,15
11,79
18,12/12,90 33,022
Fuchs Petrolub Vz.
579043
34,23
+2,84
0,82/2,4
1,80/1,90
19,02
45,49/33,20
2,379
Eni (I)
897791
13,68
+3,09
0,40/5,8
0,30/0,70
45,60
16,80/10,95 49,716
GEA Group
Gerresheimer
64,82
43,93/31,16
2,243
7,755
Ericsson B (SE)
2,113
GlaxoSmith. (GB)
660200
40,29
+2,08
0,80/2,0
1,90/2,40
21,20
A0LD6E
67,30
+2,98
0,85/1,3
3,20/4,40
21,03
Hann. Rückvers. NA 840221
91,24
+2,10
4,75/5,2
8,40/8,60
10,86
112,6/83,00 11,003
HSBC Hold. (GB)
Hella
A13SX2
29,50
+3,20
0,77/2,6
3,25/3,70
9,08
46,02/28,31
3,277
Iberdrola (E)
HOCHTIEF
607000
109,65
+2,33
2,00/1,8
4,90/5,50
22,38
117,2/67,78
7,600
Hugo Boss NA
A1PHFF
48,73
+4,28
3,62/7,4
4,10/4,40
11,88
113,9/46,38
3,430
76,62/52,09
Imp.Tobacco (GB)
Inditex (E)
850001
6,62
+1,96
0,40/6,1
-/-
-
10,33/6,28 20,141
940561
18,52
+0,41
0,24/5,9
0,60/1,08
30,73
20,98/16,67 90,077
923893
5,37
+0,39
0,09/8,6
0,72/0,83
7,43
A0M46B
5,72
+2,51
0,03/0,5
0,40/0,41
14,30
6,70/5,34 36,247
903000
46,66
+3,34
0,31/2,8
2,41/2,95
19,36
52,40/40,06 48,337
A11873
29,10
+3,01
0,30/2,1
1,00/1,15
29,10
35,36/26,62 90,695
8,57/5,17 103,21
Jungheinrich
621993
27,20
+0,98
0,40/1,5
4,50/5,00
6,04
29,47/18,41
1,306
ING (NL)
881111
8,85
+1,74
0,41/7,3
1,20/1,20
7,38
16,00/8,42 19,519
K+S NA
KSAG88
17,86
-3,59
1,15/6,4
1,75/2,00
10,21
39,25/17,57
3,418
Intesa San Paolo (I) 850605
1,63
+4,77
0,14/8,6
0,20/0,25
8,13
3,64/1,53 25,766
Kion Group
KGX888
Krones
43,11
-0,83
0,77/1,8
2,80/3,60
15,40
52,64/35,50
4,264
Lloyds (GB)
633500
93,95
+1,44
1,45/1,5
5,20/5,70
18,07
117,1/88,51
2,968
L’Oréal (F)
KUKA
620440
106,50
+0,19
0,50/0,5
3,30/3,80
32,27
114,4/60,67
4,236
LVMH (F)
Lanxess
547040
38,21
+0,80
0,60/1,6
2,25/3,25
16,98
56,50/32,90
3,497
Nat.Grid (GB)
LEG111
81,66
+2,48
2,26/2,8
6,50/4,70
12,56
84,73/61,44
5,160
Nestlé NA (CH)
540888
25,16
+0,52
1,00/4,0
2,00/2,95
12,58
61,93/23,24
0,822
Novartis (CH)
725750
26,62
+1,27
1,00/3,8
1,95/2,05
13,65
31,76/21,58
871784
0,68
+6,71
0,02/5,2
0,00/0,00 1368,00
853888
165,90
+1,78
3,10/1,9
6,45/6,90
25,72
178,9/142,0 112,16
853292
135,15
+2,19
2,20/2,6
8,30/9,10
16,28
176,4/130,0 68,612
A0ETYW
12,57
+4,50
0,37/4,6
0,72/0,72
17,38
13,76/11,01 46,832
1,26/0,62 48,820
A0Q4DC
67,75
+1,88
2,07/3,1
3,00/3,41
22,61
71,24/60,75 216,01
904278
71,30
+1,15
2,47/3,5
3,14/4,98
22,74
98,66/61,36 190,87
8,626
Orange (F)
906849
14,05
+4,17
0,40/4,3
1,00/1,10
14,05
16,94/12,23 37,225
MTU Aero Engines
A0D9PT
81,95
+1,45
1,70/2,1
5,40/6,40
15,18
94,72/73,02
4,261
Prudential (GB)
852069
14,68
+8,45
0,46/1,2
1,45/1,57
10,15
23,82/13,48 37,281
Norma Group
A1H8BV
42,35
+0,76
0,90/2,1
2,90/3,20
14,60
53,30/39,90
1,349
Reckitt Benck. (GB) A0M1W6
87,15
+3,52
1,11/2,1
3,25/3,61
26,79
92,97/73,02 62,058
Osram Licht
LED400
43,54
+1,88
0,90/2,1
3,30/2,80
13,19
55,38/34,25
4,558
Rio Tinto (GB)
852147
26,20
+2,34
0,94/7,3
1,57/2,17
16,73
37,97/20,08 36,612
LEG Immobilien
Leoni
Metro St.
Rheinmetall
703000
53,02
+0,91
1,10/2,1
4,50/5,40
11,78
71,29/44,71
2,309
Roche Hld.GS (CH) 855167
227,24
+0,71
7,47/3,3 12,54/14,94
18,12
272,4/205,8 159,65
Rhön-Klinikum
704230
25,61
+2,07
0,80/3,1
1,20/1,35
21,34
28,73/22,29
1,715
Roy. D. Shell A (GB) A0D94M
23,42
+0,54
0,42/7,2
1,60/2,05
14,64
27,10/16,40 91,748
RTL Group (L)
861149
74,10
+0,03
3,00/4,0
5,00/5,30
14,82
88,20/68,53 11,470
Sanofi S.A. (F)
920657
72,85
+2,61
2,93/4,0
4,30/5,70
16,94
101,1/63,26 96,624
Salzgitter
620200
23,15
-5,09
0,25/1,1
0,55/1,80
42,08
35,00/16,81
1,391
Schneider El. (F)
860180
50,90
-0,68
2,00/1,1
3,30/4,00
15,42
64,87/45,90 13,843
Schaeffler
SHA015
12,12
+4,08
0,50/4,1
1,60/1,60
7,58
17,47/11,45
2,012
Soc. Gén. (F)
873403
27,09
+1,36
2,02/7,4
4,20/4,50
6,45
48,61/26,00 20,038
STADA Arznei. vNA
725180
43,90
+3,86
0,66/1,5
2,50/3,20
17,56
49,40/28,05
2,737
Standard Char. (GB) 859123
6,33
-2,57 0,12/11,3
2,05/-
3,09
Steinhoff Intern. (NL)A14XB9
4,77
+3,16
0,11/2,3
0,33/0,35
14,44
Telefónica (E)
7,87
+1,78 0,40/10,2
0,70/0,75
11,24
Ströer SE & Co.
5,84/3,77 18,457
Tesco (GB)
850775
+4,80
0,01/9,0
-/-
-
3,16/1,84 16,152
41,43
+2,50
0,61/5,9
2,80/4,10
14,80
47,23/35,24 25,602
-2,64
0,77/1,8
1,11/1,48
10,25
21,91/11,32 43,681
39,76
+1,22
0,32/3,0
1,90/2,00
20,93
42,74/33,05 68,176
60,06
+0,58
1,27/3,1
4,00/4,40
15,01
68,53/51,29 31,288
Vodafone Grp. (GB) A1XA83
2,67
+1,71
0,10/5,7
0,08/0,08
31,70
3,53/2,33 71,002
Zurich Ins. Gr. (CH) 579919
209,78
+2,68 15,58/6,6 21,02/22,22
9,98
294,1/178,0 31,391
+3,00
0,70/1,7
2,80/3,40
14,73
64,49/36,10
2,280
19,00
+3,09
0,25/1,3
0,69/0,95
27,54
19,10/11,84
3,879
Total (F)
57,60
+3,10
0,80/1,4
2,10/2,55
27,43
64,47/50,37
7,477
UBS Group (CH)
TAG Immob.
830350
11,67
+2,68
0,55/4,7
1,00/0,70
11,67
12,41/9,54
1,594
Unilever N.V. (NL)
A0JMZB
Talanx
TLX100
25,94
+1,29
1,30/5,0
3,05/3,40
8,50
30,60/23,59
6,558
Vinci (F)
867475
WCH888
75,92
+1,42
2,00/2,6
2,50/5,00
30,37
95,12/58,20
3,959
ZAL111
23,89
+3,71
-/-
0,50/0,69
47,78
36,63/22,81
5,904
Wacker Chemie
14,30/7,61 35,821
1,99
850727
41,24
729700
SYM999
Zalando
14,29/4,90 16,130
852647
A12DFH D 11,35
749399
Südzucker
Symrise
17:45 €
28.06.
+/%
52 Wochen
Hoch Tief
Euro-Raum
TecDax
Name
Dt. EuroShop NA
EUR
+0,01
-0,26
-1,1
+0,24
-0,75
+0,43
0,0
0,0
-0,20
+0,07
0,0
0,0
0,0
-0,43
+0,10
+0,01
-0,15
+0,08
0,0
-0,33
0,0
0,0
-0,05
-0,08
+0,06
+0,42
-0,20
+0,07
-0,16
-0,20
+0,66
+0,10
+0,06
+0,03
-1,2
-0,08
+0,03
-1,7
+0,75
-1,5
-4,6
+0,59
+0,06
+0,18
+0,08
-0,20
-0,31
+0,52
+0,04
+0,14
+0,11
+0,94
-0,37
+1,5
-0,03
0,0
+0,04
+1,2
-0,37
-2,3
+0,24
0,0
-0,02
+0,91
-0,06
+0,12
+0,02
Aktuell
Vortag
W Beschwingtheit W Niedergeschlagenheit
Schweiz
+2,36% WWWWWWWWWW
Punkte
Argentinien
+1,89% WWWWWWWW
Orderprovision
Festpreis
ZZZȴQDQ]HQEURNHUQHW
DO Dt. Office 0,15
Dr. Hönle
0,55
Drägerwerk St. 0,13
Dt. Beteiligung 1,00
Dt. Rohstoff
0,50
Dürkopp Adler 0,15
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0,30
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0,55
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0,55
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EnviTec Biogas 0,35
Epigenomics
Eurographics
Eurokai
1,50
Euromicron
EUWAX
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exceet Group
Fabasoft
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Fair Value Reit 0,25
Ferratum Oyj 0,10
First Sensor
Fortec
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Friwo
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Funkwerk
G. Weber Int. 0,40
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Gesco
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GfK SE
0,65
Gigaset
GK Software
Grammer
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Grenke
1,50
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H&R
Halloren
Hamb. Hafen 0,59
Hamborner Reit 0,42
Hanseyachts
Hapag-Lloyd
Hawesko
1,30
HCI Capital
Heidelb. Druck.
Heliad Eq. Partn.0,15
HELMA Eigenh. 0,63
Henkel St.
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Highlight
0,19
HolidayCheck
Homag
1,01
Hornbach Hold. 0,77
Hornbach-Bau. 0,60
HSBC Trinkaus 2,50
i:FAO
IFA Hotel&Tour. 0,15
InCity Imm.
Indus Hold.
1,20
infas Holding 0,08
Init
0,80
Intershop
-
W Euphorie
Frankreich
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Brasilien
+1,62% WWWWWWW
5,00
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+DQGHOQ]XP)HVWSUHLV
-
Russland
+1,61% WWWWWWW
Dax
NEU
3,43
18,40
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16,78
22,10
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Deutschland
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Europa
+2,09% WWWWWWWWW
USA
+0,78% WWWW
ANZEIGE
4,85
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Großbritannien
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MITTWOCH, 29. JUNI 2016
Internationale Aktien
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gemessen am Angst-Index VDax
Kanada
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Deutsche Aktien
52 Wochen
Hoch Tief
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* DIE WELT
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17:45
28.06.
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12,02
106,2
43,91
2,90
18,01
4,20
5,69
35,61
7,47
28,60
4,44
13,12
13,87
18,49
2,67
24,02
33,40
30,44
0,48
23,51
1,20
37,77
8,99
7,20
40,64
16,53
12,57
49,50
6,20
2,49
5,31
16,60
1,86
5,29
6,88
3,44
123,7
7,41
10,58
9,59
9,92
69,78
3,63
250,0
192,4
70,10
398,0
264,0
19,16
3,82
6,98
42,12
7,65
21st Cent. Fox A (US) 23,94
3M (US)
152,5
Abbott Lab (US)
33,48
AbbVie (US)
53,40
Adobe (US)
82,87
AIG (US)
44,56
Alcoa (US)
8,20
Allstate Corp. (US)
59,93
Alphabet A (US)
625,5
Altria Group (US)
60,66
Amazon (US)
638,4
AMD (US)
4,65
Amer. Express (US)
52,07
Amgen (US)
132,8
Anadarko Petr. (US)
45,00
Apache Corp. (US)
47,99
Apple Inc. (US)
83,48
Applied M. (US)
20,62
AT&T (US)
38,06
Bank of America (US) 11,41
Bank of Montreal (CAN) 55,71
Bank of NY (US)
32,87
Barrick Gold (CAN)
19,00
Baxter Intern. (US)
38,28
Berksh. Hath. B (US)
125,5
Biogen (US)
206,8
-0,27
+0,36
-1,7
-0,02
+0,18
-1,1
-0,13
+0,46
+1,7
-1,1
+1,4
+6,7
-1,4
+0,52
-3,2
-1,6
+0,19
+1,6
-0,33
+2,0
-1,7
-4,0
+2,5
-3,9
+0,67
+1,3
31,43
153,9
47,00
65,55
90,55
60,74
10,20
62,80
750,7
62,00
656,5
4,87
73,63
163,9
70,37
53,34
123,2
22,36
38,32
16,91
58,04
41,56
21,00
40,90
133,6
380,0
20,93
116,2
31,99
43,33
61,69
44,21
5,65
49,96
486,2
41,29
388,9
1,43
44,73
116,2
26,59
30,46
78,49
12,68
27,41
9,83
42,80
28,88
5,29
28,58
108,7
202,0
Restliches Europa
Actelion (CH)
Adecco Group (CH)
Anglo American (GB)
Atlas Copco A (SE)
Aviva (GB)
BAE Systems (GB)
BB Biotech (CH)
BHP Billiton (GB)
British Foods (GB)
BT Group (GB)
CEZ (CZ)
Clariant (CH)
Electrolux (SE)
Gazprom (RUS)
H & M (SE)
Julius Bär NA (CH)
LafargeHolcim (CH)
Lonmin (GB)
Lukoil (RUS)
Magyar Telecom (HU)
MOL (HU)
Nor.Nickel (RUS)
Nordea Bank AB (SE)
Novo-Nordisk B (DK)
OTP Bank (HU)
Rich Gedeon (HU)
Richemont (CH)
Rolls-Royce Gr. (GB)
Rosneft (RUS)
Rostelecom (RUS)
Roy. Dutch Shell B (GB)
Royal Bk. of Scotl. (GB)
Royal Mail (GB)
Sandvik (SE)
Sberbank (RUS)
Schindler PS (CH)
SEB AB (SE)
Securitas (SE)
Sky Plc (GB)
Statoil ASA (N)
Sulzer NA (CH)
Surgutnef. (RUS)
Swatch I (CH)
Swiss Life (CH)
Swiss Re NA (CH)
Swisscom (CH)
Syngenta (CH)
Tatneft (RUS)
Telia Comp. (SE)
Transocean (CH)
Vestas Wind (DK)
Volvo B (SE)
Amerika
Name
17:45 €
28.06.
BlackBerry Ltd (CAN)
5,80
Blackrock (US)
289,8
Boeing (US)
111,5
Bombardier B (CAN)
1,30
Br.-Myers Sq. (US)
63,99
Broadcom (SGP)
132,2
Cameco Corp. (CAN)
9,60
Campbell Soup (US)
56,94
Can. Imp. Bk of C. (CAN)68,67
Carnival Corp. (PA)
39,19
Caterpillar (US)
64,62
Chevron (US)
92,08
Cisco (US)
25,01
Citigroup (US)
35,63
Citrix (US)
70,50
Coca Cola (US)
39,67
Cognizant (US)
50,81
Colgate-P. (US)
63,49
ConocoPhillips (US)
38,18
Corning (US)
17,31
Costco (US)
140,5
CVS Caremark (US)
84,81
Danaher Corp. (US)
88,45
Deere (US)
73,14
Disney Co. (US)
86,65
Dow Chem. (US)
45,00
DuPont (US)
58,00
eBay (US)
20,86
Eli Lilly (US)
68,70
EMC Corp. (US)
24,45
Emerson Elec. (US)
45,30
Exelon Corp. (US)
31,41
Express Scripts (US)
66,55
Exxon Mobil (US)
81,38
Facebook (US)
101,0
FedEx Corp. (US)
132,7
First Solar (US)
40,03
FirstEnergy (US)
29,79
Ford (US)
11,21
Freep. McMoRan (US)
9,62
GAP Inc. (US)
18,06
General Comm. (US)
13,65
General Electric (US) 26,89
General Motors (US)
25,09
Gilead Sc. (US)
73,06
Goldman S. (US)
127,2
Halliburton (US)
38,57
Harley-Davidson (US) 38,68
Hilton Worldw. (US)
19,37
Home Depot (US)
113,0
Honeywell (US)
102,3
HP Enterprise (US)
15,44
HP Inc. (US)
10,47
IBM (US)
130,9
Imperial Oil (CAN)
26,74
Intel (US)
27,93
Johns.&Joh. (US)
106,5
JP Morgan (US)
52,95
Kellogg (US)
68,90
Kimberly-Clark (US)
119,3
Kinross Gold (CAN)
4,60
Kraft Heinz Co (US)
75,62
Lockheed M. (US)
215,9
Magna Int. (CAN)
30,55
MasterCard (US)
81,61
McDonald’s (US)
106,5
Merck & Co. (US)
50,36
Microsoft (US)
44,42
Monsanto (US)
91,80
Morgan Stanley (US)
21,68
Motorola Sol. (US)
57,03
Newm. Min. (US)
33,74
Nike (US)
47,58
Northrop Grumm. (US) 195,9
Occidental Pet. (US)
66,71
Oracle (US)
35,13
Pepsi (US)
91,90
Petroleo Bras. (BR)
5,80
Pfizer (US)
31,00
Philip Morris (US)
88,20
PNC Fin. Svcs. (US)
70,10
Priceline.com (US)
1090
Procter&Gamb. (US)
73,97
QUALCOMM Inc. (US) 47,00
Raytheon Co. (US)
120,0
Royal Bank Cda (CAN) 52,12
S&P Global (US)
91,28
Schlumberger (CW)
68,97
Sprint Corp. (US)
3,77
Starbucks Corp. (US) 49,05
Suncor Energy (CAN) 23,81
Symantec Corp. (US) 18,12
Target Corp. (US)
62,81
Teva Pharm. (IL)
44,59
Texas Instr. (US)
53,71
Thomson R. (CAN)
34,70
Time Warner (US)
63,39
Tor.-Dom. Bk. (CAN)
37,80
Travelers Comp. (US) 101,5
Twitter (US)
14,58
U.S. Bancorp (US)
34,99
United Technol. (US)
88,86
UnitedHealth (US)
124,7
UPS (US)
94,85
Vale S.A. (BR)
3,17
Verizon (US)
49,50
Vimpelcom Ltd. (BM)
2,96
Wal-Mart St. (US)
65,00
Wells Fargo (US)
41,16
Xerox (US)
8,18
Yahoo (US)
32,40
Yum! Brands (US)
72,50
52 Wochen
Hoch Tief
8,67
345,4
141,4
1,68
65,87
149,4
13,18
58,07
73,09
50,70
77,77
92,35
26,73
55,30
77,62
41,47
64,25
64,47
55,37
18,89
155,5
104,1
91,96
89,56
113,7
52,38
69,00
28,00
82,13
26,80
50,67
31,51
86,00
81,65
108,1
157,9
66,86
32,50
14,37
17,01
34,76
19,86
29,04
34,52
110,3
197,2
40,58
54,50
26,00
128,3
104,3
17,74
13,76
159,9
34,72
33,25
106,5
64,34
69,55
123,1
5,19
80,00
218,7
52,33
94,84
115,7
54,69
52,82
106,5
37,51
68,84
34,93
64,10
195,9
72,22
37,81
95,62
8,16
33,35
90,27
91,91
1358
76,65
61,00
123,4
55,50
99,52
78,70
4,68
59,21
27,77
21,59
78,26
65,73
55,25
38,70
83,50
39,76
109,9
34,15
42,21
103,2
125,7
99,16
4,71
49,98
5,46
68,08
53,80
10,92
37,01
83,68
5,36
249,0
91,08
0,48
49,23
86,00
9,28
40,18
52,48
36,38
51,80
59,87
19,91
30,87
54,82
31,40
45,52
51,94
27,65
13,62
114,4
76,90
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63,48
76,58
34,38
41,45
19,21
60,60
19,86
37,70
22,99
58,50
57,95
65,00
109,6
35,83
26,66
9,77
3,25
15,08
12,42
19,08
23,65
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125,0
24,80
33,77
15,28
95,00
80,64
10,82
7,89
103,3
23,99
21,41
73,18
46,81
55,83
90,54
1,21
58,00
163,0
26,92
70,42
77,28
42,51
34,08
73,54
19,39
51,10
13,60
43,21
131,7
54,20
30,22
74,00
2,51
25,00
66,00
68,93
846,6
58,00
37,00
83,00
41,13
71,70
55,00
2,03
38,90
17,35
13,98
58,84
43,75
38,30
30,51
51,00
30,80
84,38
11,85
33,03
74,59
92,14
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1,49
32,79
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51,41
39,48
7,54
23,36
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68,65
2,52
14,35
145,1
4,05
0,35
3,21
27,59
25,29
1,28
0,90
9,86
5,25
141,8
34,23
3,09
15,37
3,70
22,20
35,57
0,50
35,89
4,24
21,90
41,67
0,54
10,33
3,30
4,26
3,91
1,28
120,3
16,28
41,02
8,13
3,10
24,43
7,63
0,60
435,4
0,92
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2,68
17,30
49,71
24,86
25,15
10,40
23,24
37,85
3,62
2,28
44,82
+2,2
-1,3
+2,5
+1,7
+1,4
0,0
-2,2
-5,4
-3,2
-2,7
-1,6
-0,76
-0,36
+2,4
-0,19
-6,7
+1,9
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-1,8
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+0,40
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-3,7
+0,56
+0,61
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+1,3
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-3,1
-0,19
+0,77
+0,65
-1,0
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+1,3
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+2,4
+1,3
+4,5
+0,23
+3,2
-0,05
-0,71
+0,73
-1,6
+2,4
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+1,2
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-1,9
-1,1
81,17
3,03
15,29
203,2
4,80
0,58
3,95
35,38
29,84
2,32
1,40
12,24
8,00
188,5
39,29
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19,04
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0,74
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24,40
48,09
1,27
11,52
5,45
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2,03
182,5
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10,24
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475,8
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10,95
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0,32
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26,98
23,41
1,22
0,88
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4,29
118,0
30,42
2,76
13,73
3,35
21,80
32,29
0,43
26,35
3,55
16,59
34,41
0,52
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3,38
3,38
1,20
111,4
14,23
29,45
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3,10
14,59
6,28
0,48
287,9
0,85
5,84
2,14
16,10
32,90
17,42
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1,25
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0,83
15,52
15,48
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2,45
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2,99
2,65
45,10
16,73
15,57
1,73
30,02
1,05
2,24
3,60
18,65
17,10
-3,2
+2,1
-1,1
+4,8
+0,71
-3,9
-1,9
-11,4
-2,6
+1,0
+3,3
-3,1
-5,2
+3,2
+1,1
+3,1
-1,9
-0,10
-0,61
1,05
16,10
22,54
18,75
60,41
4,13
4,29
3,63
4,02
58,00
23,67
16,30
2,79
37,17
1,25
2,32
4,45
23,24
24,37
0,62
5,12
13,90
8,52
43,72
1,95
1,98
0,53
1,24
35,63
14,89
6,65
1,73
23,51
0,55
1,54
3,29
17,20
15,69
Asien
Alibaba (KY)
All Nipp. Airw. (J)
Astellas (J)
Baidu (KY)
Bangkok Bank (TH)
Bank of China (CN)
Bank of East Asia (HK)
Bridgestone (J)
Canon (J)
Cathay P. Airw. (HK)
China Unic. (HK)
ChinaMobile (HK)
CK Property (KY)
Fanuc (J)
Fujifilm (J)
Fujitsu (J)
Hang Seng Bank (HK)
Hitachi (J)
Honda (J)
Hyundai (KR)
Ind. & C. Bk of Ch. (CN)
Japan Tob. (J)
Kasikornbank (TH)
Korea Electr. (KR)
Kyocera (J)
Lenovo (HK)
Mitsubishi El. (J)
Mitsubishi H.I. (J)
Mitsubishi Mot. (J)
Mitsubishi UFJ (J)
Mizuho (J)
Nintendo (J)
Nippon Steel (J)
Nippon T.&T. (J)
Nissan Motor (J)
Nomura Hold. (J)
NTT DoCoMo (J)
Panasonic (J)
PetroChina Co. (CN)
Samsung (KR)
Sharp (J)
Sing. Airlines (SGP)
Sing. Telec. (SGP)
SK Telecom (KR)
Softbank (J)
Sony (J)
Sumit. Mit. Fin. (J)
Sun H. Kai Prop. (HK)
Suzuki Motor (J)
Takeda Pharm. (J)
Tokyo El.Pow. (J)
Toshiba (J)
Toyota Mot. (J)
Sonstige
Alumina (AUS)
Anglogold Ash. (ZA)
Austr.&N.Z. Bk. (AUS)
BHP Billiton (AUS)
Comm. Bk. Austr. (AUS)
Firstrand (ZA)
Gold Fields (ZA)
Harm. Gold Min. (ZA)
Impala Plat. (ZA)
Macquarie Gr. (AUS)
Nat. Austr. Bk (AUS)
Newcrest Min. (AUS)
Qantas Airways (AUS)
Rio Tinto (AUS)
South32 (AUS)
Spark N. Z. (NZ)
Telstra (AUS)
Westpac Bk. (AUS)
Woodside Petr. (AUS)
Aktien: Kurse sind in Euro, soweit nicht anders vermerkt. Dax, MDax und TecDax sind Xetra Kurse, alle
anderen (soweit verfügbar) Parkett Frankfurt. St. = Stammaktien; Vz. = Vorzugsaktie; NA = Namensaktie;
vNA = vinkulierte Namensaktie; SE = Europäische Gesellschaft; Div. = Dividende in Euro, Dividenrendite
auf Basis der letzt gezahlten Jahresdividende; KGV = Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der aktuellen Gewinnprognose; EPS = Gewinn pro Aktie in Euro; V = Verlust; UD= neuer Hoch/tiefkurs; Nikkei = © Nihon
Keizai Shimbun, Inc.; Sorten = Sortenkurse unterliegen regionalen Schwankungen. * = Preis vom Vortag
oder letzt verfügbar. Angaben ohne Gewähr.
Quelle
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DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68
DIE WELT
FINANZEN 15
MITTWOCH, 29. JUNI 2016 *
D
ie ersten Konsequenzen
wurden bereits gezogen.
Nach der britischen Entscheidung für den Austritt aus der EU prüft der
Versicherer Axa nun „alle Optionen“ für
das 62-stöckige Hochhaus, das er in
London bauen wollte. Auch „Crown
Estate“, der Immobilienverwalter des
Königshauses, überdenkt den Bau eines
Bürogebäudes im Westend der Hauptstadt. Vieles spricht dafür, dass beide
Immobilien nie gebaut werden.
VON KARSTEN SEIBEL UND FRANK STOCKER
Denn Tausende Banker in London
sind offenbar auf dem Sprung. Die Unternehmensberatung Boston Consulting Group hat unmittelbar vor dem Referendum 360 leitende Banker aus
Großbritannien, Frankreich, den USA
und Deutschland gefragt, was sie im Falle eines Brexit tun werden. Das Ergebnis: Rund 20.000 Arbeitsplätze im Finanzdienstleistungssektor dürften verlagert werden, weg aus London. Betroffen wären sämtliche Unternehmensbereiche, vom Investmentbanking über
das Handelsgeschäft bis zum grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr.
Der Grund ist, dass die Finanzfirmen
besonders von einem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union
(EU) betroffen wären. Sie können bisher problemlos von London aus ihre
Geschäfte in der gesamten EU betreiben. Eine Investmentgesellschaft, die
einen Fonds in Großbritannien verwaltet, kann diesen ohne weitere Genehmigung auch in den 27 anderen EU-Mitgliedstaaten vertreiben, eine Bank kann
ihren Sitz in London haben und dennoch Deals in Bukarest, Barcelona oder
Berlin abwickeln. Mit einem Austritt
aus der EU wäre damit Schluss. „Wenn
Großbritannien tatsächlich austritt,
werden alle Banken und sonstigen Finanzdienstleister auf der Insel plötzlich
genauso behandelt wie Institute mit
Sitz in Brasilien oder den Vereinigten
Staaten“, sagt Matthias Terlau, Leiter
der deutschen Bankeneinheit bei der
Kanzlei Osborne Clarke. Derzeit arbeiten in der Londoner Finanzbranche
rund 360.000 Menschen.
REUTERS / RALPH ORLOWSKI
Die
Türme
sind
schon da:
Frankfurt
gilt als
Alternative zum
Finanzplatz
London
London zieht um
nach Frankfurt
Viele britische Finanzdienstleister dürften nach
dem Brexit-Votum künftig an den Main wechseln
„Als Alternative zum Finanzplatz
London kommt auf europäischer Ebene
eigentlich nur Frankfurt in Frage“, freut
sich Gordon Grundler, Vorstandsmitglied beim Immobilienvermittler Primus Valor, schon. „Wir rechnen aus diesem Grund mit einer wachsenden
Nachfrage nach Geschäfts- und Wohnimmobilien in Frankfurt.“ Auch das
Marketing-Unternehmen der Region
Frankfurt Rhein-Main hat unmittelbar
nach der Brexit-Entscheidung die Internetseite welcometofrm.com freigeschaltet, die Banken und anderen ausländischen Unternehmen den Standort
schmackhaft macht und bei allen Fragen rund um Steuerrecht, Wohnungssuche oder auch Lifestyle hilft.
Michael Voigtländer, Leiter des Kompetenzfelds Finanzmärkte und Immobilienmärkte beim IW in Köln, hält den
Optimismus am Main durchaus für rea-
listisch. „Ich glaube schon, dass es einen
Arbeitsplatzaufbau in Frankfurt am
Main geben wird“, sagt er. Die räumliche Nähe zur Europäischen Zentralbank (EZB) werde sich auszahlen. „Da
der Frankfurter Immobilienmarkt auch
nicht so groß ist, würden sich schon
20.000 Arbeitsplätze deutlich bemerkbar machen.“ Denn bisher sind in den
Frankfurter Banken nur gut 62.500 Beschäftigte tätig. Platz wäre für neue Kollegen aber auf jeden Fall, denn rund elf
Prozent der Frankfurter Büroflächen
stehen derzeit leer.
Nun muss schnell geklärt werden, ob
es überhaupt zu Umzügen aus London
kommen muss – und wenn ja, auf welche Stadt die Wahl fällt. Frankfurt kann
außer mit Europas größter Volkswirtschaft auch mit dem Sitz der EZB sowie
der europäischen Versicherungsaufsicht und der Deutschen Börse punkten.
ANLEIHEN & ZINSEN & WEITERE NOTIERUNGEN
Sorten und Devisen
Sortenkurse (Euro)**
Ankauf
Verkauf
Australien, 1 Dollar
Dänemark, 100 Kronen
Großbritannien, 1 Pfund
Hongkong, 100 Dollar
Japan, 100 Yen
Kanada, 1 Dollar
Malaysia, 100 Ringgit
Neuseeland, 1 Dollar
Norwegen, 100 Kronen
Polen, 100 Zloty
Russland, 100 Rubel
Schweden, 100 Kronen
Schweiz, 1 Franken
Singapur, 1 Dollar
Südafrika, 100 Rand
Tschechien, 100 Kronen
USA, 1 Dollar
Ungarn, 100 Forint
0,6367
12,8970
1,1681
10,5130
0,8430
0,6612
0,5704
10,2380
20,9920
1,3160
10,1600
0,8888
0,6038
5,5060
3,3010
0,8684
0,2870
var. Kurse 28.06. (Euro)
Geld
Brief
Vortag
0,7109
14,0670
1,2444
13,0680
0,9130
0,7263
0,7203
11,0890
24,7290
1,5330
11,0340
0,9507
0,7240
6,3060
3,9030
0,9405
0,3440
0,6625
13,4070
1,2001
11,5570
0,8800
0,6899
22,3670
0,6319
10,6370
22,4740
1,3840
10,5600
0,9202
0,6632
5,8790
3,6350
0,8995
0,3130
0,6714
13,4790
1,2058
11,6930
0,8840
0,6956
23,2510
0,6416
10,6920
22,7190
1,4030
10,6140
0,9236
0,6685
5,9630
3,7440
0,9044
0,3180
N
ach den drastischen Kursverlusten als Reaktion auf die Entscheidung der Briten gegen einen Verbleib in der Europäischen Union
zeigten sich die Aktienanleger am
Dienstag wieder risikofreudiger. Zum
Handelsschluss notierte der Dax 1,9
Prozent fester bei 9447 Punkten, nachdem er zuvor bis auf 9554 Zähler zugelegt hatte. An den beiden vorangegangenen Handelstagen war der Leitindex um
fast zehn Prozent abgestürzt. Um 1,9
Prozent auf 19.276 Zähler ging es für
den MDax nach oben. Der TecDax rückte um 2,2 Prozent auf 1554 Punkte vor.
Am Devisenmarkt ließ der BrexitSchock ebenfalls nach. Der Euro erholte
sich von den starken Verlusten und
stieg bis auf 1,1110 Dollar. Am Abend
wurde die Gemeinschaftswährung bei
1,1051 Dollar gehandelt. Das britische
Pfund legte zeitweise bis auf 1,3418 Dollar zu. Auf breiter Front unter Druck
stand dagegen die Weltreservewährung
Dollar, die in den vergangenen Tagen
stark als sicherer Hafen gefragt war. Bei
deutschen Staatsanleihen setzte nach
dem Höhenflug der vergangenen Tagen
eine Gegenbewegung ein. Der Bund-Future stieg nur noch leicht um sieben
Ticks auf 166,77 Zähler. Zehnjährige
Bundesanleihen rentierten mit minus
0,113 Prozent.
Die Führung im Dax übernahmen
nach einer Kaufempfehlung der Société
Générale RWE. Die Aktie verteuerte
0,6689
13,4110
1,1969
11,6400
0,8920
0,6947
22,1440
0,6368
10,6210
22,2970
1,3850
10,6280
0,9300
0,6656
5,9350
3,6310
0,9059
0,3120
+2,58
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-8,15
+0,75
+9,18
+0,81
+1,28
+5,30
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-5,26
-13,88
-2,07
-4,31
-0,18
-19,26
+0,47
+0,24
-0,63
EUR
JPY
SFR
GBP
CAD
1,1047 11341,9
- 10268,4
0,9740
1,0187 104,59
1,3309 13663,2
0,7641 7844,7
0,7355
75,51
0,7030
72,18
12,89 1323,1
1,5472 158,84
11,74 1205,4
USD
1,0843
0,9814
0,9560
1,3062
0,7499
0,7219
0,6901
12,65
1,5185
11,52
0,8300
0,7513
0,7318
0,7654
0,5741
0,5526
0,5282
9,6826
1,1624
8,8212
1,4458
1,3087
1,2747
1,3332
1,7417
0,9626
0,9201
16,87
2,0248
15,37
AUD
BGN
BRL
CAD
CHF
CNY
CZK
DKK
GBP
HKD
HRK
HUF
1,4984
1,9558
3,7183
1,4438
1,0845
7,3606
27,1080
7,4386
0,8272
8,5925
7,5150
317,67
IDR
ILS
INR
JPY
KRW
NOK
PLN
RON
RUB
SEK
TRY
USD
14595,53
4,2972
75,2070
113,40
1294,19
9,3785
4,4413
4,5247
71,6883
9,4425
3,2201
1,1073
Eckwertstaatsanleihen
Name
28.06.
Kurs Rend.
Deutschland, 1 Jahr
Deutschland, 2 Jahre
Deutschland, 5 Jahre
Deutschland, 6 Jahre
Deutschland, 7 Jahre
Deutschland, 8 Jahre
Deutschland, 10 Jahre
Deutschland, 30 Jahre
Frankreich, 2 Jahre
Frankreich, 5 Jahre
Frankreich, 10 Jahre
Frankreich, 30 Jahre
Großbritannien, 1 Jahr
Großbritannien, 2 Jahre
Großbritannien, 5 Jahre
Großbritannien, 10 Jahre
Großbritannien, 30 Jahre
Italien, 2 Jahre
Italien, 5 Jahre
Italien, 10 Jahre
Italien, 5 Jahre
100,90
101,29
102,68
114,14
112,99
116,29
105,83
158,86
102,89
101,45
102,37
156,93
100,92
102,17
104,74
108,95
137,34
107,22
102,03
105,87
119,08
Datum
-0,657
-0,654
-0,553
-0,520
-0,427
-0,353
-0,102
0,417
-0,510
-0,292
0,257
0,979
0,227
0,195
0,450
0,979
1,818
-0,043
0,169
1,339
2,376
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
Rating Lauf- 28.06.
zeit
+/- Ren.
% in %
Name
28.06.
Kurs Rend.
Japan, 3 Monate
Japan, 1 Jahr
Japan, 2 Jahre
Japan, 5 Jahre
Japan, 10 Jahre
Japan, 30 Jahre
Kanada, 2 Jahre
Kanada, 5 Jahre
Kanada, 10 Jahre
Kanada, 30 Jahre
Schweiz, 2 Jahre
Schweiz, 5 Jahre
Schweiz, 10 Jahre
Schweiz, 30 Jahre
USA, 2 Jahre
USA, 5 Jahre
USA, 10 Jahre
USA, 30 Jahre
100,06
100,41
100,79
102,05
103,40
107,39
99,57
100,85
103,97
136,15
106,22
115,24
118,10
140,48
100,01
100,52
101,41
104,72
-0,245
-0,326
-0,300
-0,307
-0,233
0,050
0,485
0,565
1,077
1,854
-1,010
-0,950
-0,530
-0,050
0,621
1,019
1,472
2,281
Datum
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
28.06.2016
Legende: Es handelt sich um fiktive Anleihen mit
der immer gleichbleibenden Laufzeit
sich um 4,7 Prozent. Durch den zuletzt
starken Anstieg der Strompreise in
Deutschland rücke die attraktive Bewertung des Energiekonzerns wieder in
den Fokus, schrieb Analyst Lueder
Schumacher. Titel von E.on gewannen
1,6 Prozent. Zu den Favoriten zählten
auch die Banken, nachdem die Institute
größtenteils zweistellige prozentuale
Kursverluste eingefahren hatten. Deutsche Bank rückten um 0,8 Prozent vor,
Commerzbank verbuchten einen Aufschlag von 1,1 Prozent. Um 4,3 Prozent
nach oben ging es zudem für die Anteilscheine der Deutschen Börse. Nach
dem Brexit-Votum wächst in der großen
Koalition der Widerstand gegen die Fusionspläne des Frankfurter Börsenbetreibers mit der Londoner LSE mit
Hauptsitz an der Themse. Bisher planen
die beiden Unternehmen, ihre Zentrale
in London einzurichten. Und losgelöst
von allen Meldungen, wonach der VWKonzern zur Beilegung des US-Abgasskandals mit 14,7 Milliarden Dollar
deutlich tiefer in die Tasche greifen
muss als gedacht, notierten auch VWVorzüge 1,7 Prozent höher. Die Anhebung der Gewinnprognose bei Salzgitter verschaffte der Aktie dagegen nur
einen kurzen Aufenthalt im Plus. Nach
einem Anstieg um bis zu 2,7 Prozent fiel
das Papier im Handelsverlauf nach einer Herabstufung von „Kaufen“ auf
„Verkaufen“ durch Goldman Sachs 5,1
WEJ./RTR/DPA
Prozent ins Minus.
2 Gewinner
4 Verlierer
Im HDax verzeichneten gestern zum Schluss folgende Titel die größten Kursausschläge
(Basis: Schlusskurs Vortag)
1.
2.
3.
4.
5.
Morphosys
Jenoptik
Evotec
RWE
Dt. Pfandbriefbk.
166,74
Tagesgeld (Basiszins)
0,28
Baugeld (øHypo. 10J)
1,23
Gold ($/Feinunze)
1309,70
35,495
14,045
3,664
12,705
8,848
(+6,77%)
(+6,52%)
(+5,17%)
(+4,74%)
(+4,56%)
1.
2.
3.
4.
5.
Salzgitter
Siltronic
K+S
Kion Group
Wincor Nixdorf
17:44 Uhr MEZ
Laufzeit
28.06. Vortag
Indizes
CRB-Index
GSCI-Index
Rogers Intl Commodity TR
191,3 188,4
224,4 227,6
2197,9 2217,2
Agrarwaren, Tierprodukte
Zinsen
Edelmetalle / Zertifikate / ETF‘s
Basiszinsen
Festgeldzinsen
28.06.
Euro-Tagesgeld (Banken)
Bundesbankrendite
REX
REX Performance
3-Monats-Euribor
Basiszinssatz (nach § 247 BGB)
Spitzenrefinanzierung
Einlagefazilität
27.05.
Bund
Pfandbrief
1 Jahr
2 Jahre
3 Jahre
4 Jahre
5 Jahre
6 Jahre
7 Jahre
8 Jahre
9 Jahre
10 Jahre
-0,456
-0,483
-0,470
-0,401
-0,308
-0,273
-0,187
-0,088
0,054
0,178
-0,050
-0,020
-0,020
0,010
0,080
0,160
0,250
0,350
0,450
0,540
28.06. Zinsspanne
Tagesgeld 5000 Euro
Tagesgeld 50000 Euro
Termingeld 25000 Euro, 90 Tage
Termingeld 25000 Euro, 360 Tage
Festgeld 5000 Euro, 3 Monate
Festgeld 5000 Euro, 6 Monate
Festgeld 5000 Euro, 12 Monate
Festgeld 10000 Euro, 2 Jahre
Festgeld 10000 Euro, 3 Jahre
Festgeld 10000 Euro, 4 Jahre
Sparbrief 5 Jahre
Sparbrief 10 Jahre
Kreditzinsen
Tagesgeld
1,68 – 1,84
0,20 – 0,50
0,38 – 0,48
-0,39 – -0,29
-8,00 – -5,00
0,44 – 0,54
-2,00 – -1,00
0,37
0,31
0,19
0,31
0,19
0,22
0,31
0,46
0,53
0,58
0,70
1,32
0,01 – 1,10
0,01 – 1,10
0,01 – 0,70
0,01 – 1,00
0,01 – 0,70
0,01 – 0,80
0,01 – 1,00
0,01 – 1,15
0,01 – 1,25
0,01 – 1,35
0,05 – 1,45
0,60 – 2,00
Quelle: FMH
Hypothekenzinsen, eff., 100k Euro, 60%, 5 J. 0,99
Hypothekenzinsen, eff., 100k Euro, 60%, 10 J. 1,22
Dispokredit (Giro)
9,52
Überziehungskredit (Giro)
11,28
Ratenkredit 5000 Euro, 24 Monate
4,39
Ratenkredit 5000 Euro, 48 Monate
4,70
Ratenkredit 10000 Euro, 36 Monate
4,55
Ratenkredit 10000 Euro, 60 Monate
4,85
Euro Geldmarkt unter Banken
AUD
CAD
USD
EUR
JPY
GBP
CHF
Quelle: FMH
Vortag
-0,45
-0,44
-0,21
-0,23
143,76
143,79
489,30
489,42
-0,28
-0,28
-0,83 (seit 01.01.)
0,25 (seit 16.03.)
-0,40 (seit 16.03.)
Zinsstruktur
28.06.
Quelle: LBBW
1 Woche
1 Monat
3 Monate
1,73 – 1,89
0,23 – 0,53
0,42 – 0,52
-0,42 – -0,27
-2,00 – -0,50
0,45 – 0,55
-2,00 – -1,00
1,90 – 2,06
0,33 – 0,73
0,60 – 0,70
-0,45 – -0,22
-0,70 – -0,20
0,30 – 0,80
-1,70 – -1,00
2,19 – 2,35
0,61 – 1,01
0,82 – 0,92
-0,40 – -0,17
-0,35 – -0,15
0,44 – 0,94
-1,10 – -0,85
6 Monate
2,31 – 2,47
0,80 – 1,20
0,98 – 1,08
-0,28 – -0,05
-0,25 – -0,05
0,55 – 1,05
-1,00 – -0,75
1 Jahr
2,54 – 2,70
1,13 – 1,53
1,32 – 1,42
-0,09 – 0,14
-0,15 – 0,05
0,97 – 1,07
-0,81 – -0,56
Genussscheine
28.06.
Coup. Kurs(%)
BayernLB von 07
5,13
Bertelsmann 92(variabel) 15,00
Bertelsmann von 2001
15,00
Dräger 83 (Euro)
0,00
Dräger 91 (Euro)
0,00
GWB Immob von 09
6,00
Helaba von 06
4,88
23,145
13,85
17,86
43,11
47,71
(-5,09%)
(-4,38%)
(-3,59%)
(-0,83%)
(-0,81%)
Rohstoffe / Terminkontrakte
Rohstoffe/Metalle
Veränderung (%)
4 Wo.
1 Jahr
28.06. Euro-Tageswerte (EZB)
Crossrates
0,9052
0,8817
0,9222
1,2047
0,6917
0,6658
0,6364
11,67
1,4005
10,63
RWE-Aktie nach Kaufempfehlung an der Dax-Spitze
Quelle: LBBW
Währungen
28.06.
1 EUR
1 USD
100 JPY
1 SFR
1 GBP
1 CAD
1 AUD
1 NZD
100 HKD
100 RUB
100 NKR
Trotz Brexit-Unsicherheit
greifen Anleger wieder zu
VON
Bund-Future
Devisenkurse
28.06.
17:44
Doch auch Dublin, Luxemburg und Paris machen sich große Hoffnungen. Der
Standortwettbewerb ist bereits voll entbrannt. So punktet Luxemburg mit
einer schnellen Umsetzung von EURecht und einer unkomplizierten Verwaltungspraxis. Dublin wiederum bietet
den Vorteil der englischen Sprache. Zudem winkt hier eine Unternehmenssteuer von gerade mal 12,5 Prozent.
Auch Paris will nicht leer ausgehen, was
sich vor allem bei der Frage zeigen dürfte, wo die Europäische Bankenaufsicht
EBA künftig ihren Sitz haben wird. Bisher ist dieser in London. Dass die EBA
von dort abzieht, wenn Großbritannien
wirklich aus der EU austritt, ist bisher
die einzige gesicherte Tatsache.
Um die Voraussetzungen für einen
EU-Bankenpass zu erfüllen, ist es
allerdings nicht zwingend notwendig,
dass alle Mitarbeiter aus London mit
umziehen. „Es reicht, wenn die Führungsmannschaft innerhalb der EU sitzt,
das Fußvolk kann weiterhin in England
arbeiten“, sagt Tim Brandi, Spezialist für
grenzüberschreitende
Firmenverschmelzungen bei Hogan Lovells. Die
Mitarbeiter würden dann formal von der
EU-Gesellschaft nach London ausgelagert. Dies ist aber mit Unsicherheiten
verbunden. „Wenn die Datenserver einer
Bank außerhalb der EU stehen, kommen
sofort Fragen des Datenschutzes und der
Datensicherheit auf“, so Brandi. Die Aufsichtsbehörden könnten Einwände haben und die Banken vor die Wahl stellen,
entweder das gesamte Geschäft in die
EU zu holen oder den Pass zu verlieren.
Doch es gibt auch Stimmen, die den
ganzen Aktionismus für verfrüht halten.
Martin Steininger, Chefvolkswirt des
Immobiliendienstleister Bulwien Gesa,
mahnt zur Vorsicht, was die Größe des
Effekts einer möglichen Abwanderung
aus London angeht. „Die City of London wird weiterhin eine der bedeutendsten Finanzmetropolen Europas bleiben“, sagt er. „Zudem können positive
Effekte von Verlagerungen durch die
weiter notwendige Konsolidierung innerhalb der Bankenbranche überlagert
werden.“ Womöglich stopfen also übersiedelnde Banker aus London nur die
Lücken, die durch den Stellenabbau bei
Deutsche Bank & Co. gerissen werden.
106,00
178,62
314,00
280,00
290,00
3,10
104,90
+/0,00
0,00
-0,35
-1,75
-3,33
0,00
0,00
28.06.
Coup. Kurs(%)
IKB von 06
IKB von 1/07
LBBW von 09
Magnum 03
Pongs & Zahn unb.
Salvator Grund. 04
WestLB von 2000
4,70
5,63
4,22
6,00
8,50
9,50
7,46
24,75
24,00
107,83
92,00
0,25
37,50
17,01
+/0,00
0,00
0,00
1,91
0,00
0,00
0,00
Variable Edelmetallkurse
$/1 Feinunze
28.06.
Ankauf
Verkauf
Vortag
Ankauf
Verkauf
Gold
Silber
Platin
Palladium
1314,99 - 1315,29
17,80 17,83
976,87 - 977,20
567,72 - 568,70
1320,03 - 1328,15
17,69 17,79
973,00 - 983,00
554,50 - 560,50
52 WochenHoch
Tief
1324,09
17,85
1083,45
706,75
1048,30
13,68
818,50
469,55
Münzen und Barren
Gewicht
in Gramm
Ankauf - Verkauf
28.06. (in Euro)
Münzen
Gewicht
in Gramm
Ankauf - Verkauf
28.06. (in Euro)
Barren
10 Rubel Tscherwonez
Vreneli (20 Fr.)
Krügerrand 1 Oz.
Austr. Nugget 1/2 Oz.
Gold Maple Leaf 1 Oz.
Eagle/Nug/Phil.1 Oz.
7,74
6,452
31,10
15,55
31,10
31,10
288,75 207,50 1162,00 583,00 1162,00 1162,00 -
408,25
246,00
1231,50
644,75
1231,50
1245,75
Goldbarren
Goldbarren
Goldbarren
Goldbarren
Goldbarren
Silberbarren
10
20
50
100
1000
1000
376,00 440,50
753,75 865,75
1888,75 - 2082,50
3768,25 - 3893,75
37727,50 - 38570,50
495,00 545,00
Name,Emittent
Laufzeit endlos
DB5ALU Aluminium, DB
SG5HF7 Baumwolle, SG
HV16F1 Benzin, HVB
DB6LED Blei, DB
SG9F33 Blei, SG
DB2BRE Brent, DB
CR5H5H Brent, COB
SG0D0A Diesel, SG
DZ2X4R Erdgas, DZ
BN2GLD Gold, BNP
HV2XAU Gold, HVB
DB0SEX Gold, DB
CK8BU9 Hafer, COB
DB2H0L Heizöl, DB
HV16F7 Kaffee, HVB
RCB8WW Kakao, RCB
DZ0CEE Kupfer, DZ
SG0PLG Lebendrind, SG
SG1ACV Mageres Schwein, SG
RCB72G Mais, RCB
CM3FP4 Mastrind, COB
SG05X1 Milch, SG
DB6NCK Nickel, DB
171,5
204,3
199,3
385,8
389,8
356,3
362,8
470,1
1137
31,32
447,0
458,3
140,1
115,9
139,5
1672
1699
2391
3040
3002
165,3
545,8
19,78
134,2
1641
1667
2393
3040
2982
166,0
540,5
19,62
Genussmittel
NY, Kaffee ($/lb)
Jul 16
London, Kaffee (Rob.) ($/t) Jul 16
London, Kaffee (Rob.) ($/t) Sep 16
London, Kakao (£/t)
Jul 16
NY, Kakao ($/t)
Jul 16
NY, Kakao ($/t)
Sep 16
NY, Orangensaft
Jul 16
London, Zucker ($/50 t)
Okt 16
NY, Zucker (¢/lb)
Jul 16
Kurs
28.06.
+/Euro
WKN
Name,Emittent
Laufzeit endlos
Kurs
28.06.
+/Euro
9,11
7,03
12,79
11,63
10,76
26,37
31,34
32,40
30,03
109,00
11,27
112,24
55,73
8,43
4,95
27,06
43,88
8,18
5,71
2,51
4,42
23,14
6,46
0,89
1,59
-1,24
1,39
-0,65
-3,93
-5,74
0,56
0,81
0,30
-0,70
0,47
-0,43
0,00
3,13
0,48
1,64
-3,20
0,35
2,45
-3,49
0,00
-0,46
SG5HGA
SG9F3T
CB5UXF
HV5YFZ
DZ0B99
RCB72J
HV16F3
DB3WT1
DZ0CGG
DZ0CHH
SG9BGB
A0S9GB
DBX1LC
A1W4DP
DBX0CZ
DBX1MW
A0F5UK
A0H08H
A0JC8F
LYX0AL
A0KRJ3
A0RPSB
Orangensaft, SG
15,82
Palladium, SG
37,26
Platin, COB
8,84
Reis, HVB
5,19
Silber, DZ
16,06
Sojabohnen, RCB
16,85
Weizen, HVB
12,94
WTI Light Sw. Crude, DB
17,33
Zink, DZ
15,02
Zinn, DZ
139,15
Zucker, SG
104,40
DB Xetra-Gold ETF
38,30
db x-tr. DBLCI-OY ETF
18,01
BNP S&P 500
95,56
db x-tr. DB Com.Bo. ETF
15,84
db x-tr. MSCI World ETF
38,91
iShares Eur 600 Bas.Res.
27,29
iShares Eur 600 Food&Be. 62,05
Lyxor Commodities ETF
15,89
Lyxor Com. NE ETF
19,09
RBS, Natural Gas ETF
0,04
Source Eur 600 Oil&Gas
144,56
-0,94
2,42
0,45
0,39
0,50
4,14
-1,52
-2,64
0,33
-0,16
-0,38
-0,65
1,18
0,82
1,41
1,35
2,79
2,06
0,89
0,85
4,76
2,89
47,17
47,89
48,43
47,85
44,32
27,33
27,93
46,54
47,24
47,79
47,61
44,88
33,08
36,89
NE- und Edelmetalle
17:44 Uhr MEZ
171,5
218,0
203,5
390,5
394,5
359,5
365,3
478,2
1153
31,30
446,8
460,0
140,8
116,8
Laufzeit
28.06. Vortag
Kasse
3 Mon.
Kasse
3 Mon.
Kasse
3 Mon.
Kasse
3 Mon.
Kasse
3 Mon.
Kasse
3 Mon.
Kasse
3 Mon.
Jun 16
Jul 16
Aug 16
Jun 16
Jul 16
Aug 16
Jun 16
Jul 16
Jun 16
Jul 16
1603 1592
1611 1602
1535 1535
1550 1550
1714 1698
1717 1704
4778 4692
4785 4701
9135 8960
9185 9020
2047 2001
2045 2004
17070 17005
17025 16970
1315 1327
1314 1327
1318 1330
217,1 212,6
217,3 212,4
217,5 212,5
559,8 553,8
565,0 558,4
978,8 978,8
979,0 982,0
London, Alum.
London, Alum.
London, Alu.-Leg.
London, Alu.-Leg.
London, Blei
London, Blei
London, Kupfer
London, Kupfer
London, Nickel
London, Nickel
London, Zink
London, Zink
London, Zinn
London, Zinn
NY, Gold ($/Feinunze)
NY, Gold ($/Feinunze)
NY, Gold ($/Feinunze)
NY, Kupfer (¢/25.000 lb)
NY, Kupfer (¢/25.000 lb)
NY, Kupfer (¢/25.000 lb)
NY, Pallad. ($/Feinunze)
NY, Pallad. ($/Feinunze)
NY, Platin ($/Feinunze)
NY, Platin ($/Feinunze)
Außerbörsliche Metallpreise
Wolle, Kautschuk
NY, Baumwolle (¢/50.000 lb) Jul 16
Tokio, Rubber (Yen/kg)
Jun 16
Tokio, Rubber (Yen/kg)
Jul 16
64,36
164,3
158,8
63,53
163,0
157,6
149,5
150,5
429,5
433,3
144,2
146,4
47,86
48,57
148,6
149,5
426,3
430,0
143,8
144,9
47,53
48,11
Energie
Rohstoff-Zertifikate / Rohstoff-ETF's
WKN
Winn., Gerste (Can$/t)
Jul 16
Chgo., Hafer (¢/bushel)
Jul 16
Chgo., Hafer (¢/bushel)
Sep 16
Chgo., Mais (¢/bushel)
Jul 16
Chgo., Mais (¢/bushel)
Sep 16
Paris, Rapssaat (Euro/t)
Aug 16
Paris, Rapssaat (Euro/t)
Nov 16
Winn., Rapssaat (Can$/t)
Jul 16
Chgo., Sojabohn. (¢/bushel) Jul 16
Chgo., Sojaöl (¢/lb)
Jul 16
Chgo., Weizen (¢/bushel)
Jul 16
Chgo., Weizen (¢/bushel) Sep 16
Winn., Rapssaat (Can$/t) Aug 16
Winn., Rapssaat (Can$/t) Jun 16
NY, Rohöl ($/Barrel)
Aug 16
NY, Rohöl ($/Barrel)
Sep 16
NY, Rohöl ($/Barrel)
Okt 16
Spot-Markt
Dated Brent
Spot-Markt
Opec-Korb
Strom
EEX Phelix Base
Strom
EEX Phelix Peak
NY, Benzin ($/100 Gallonen) Jul 16
NY, Benzin ($/100 Gallonen)Aug 16
London, Gasöl ($/t)
Jul 16
London, Gasöl ($/t)
Aug 16
NY, Heizöl ($/100 Gallonen) Jul 16
NY, Heizöl ($/100 Gallonen) Aug 16
London, Rohöl ($/Barrel) Aug 16
London, Rohöl ($/Barrel) Sep 16
NE-Metalle (100 kg)
28.06.
Del-Notiz
Kupfer MK
Blei in Kabeln
Messing MS 58
Messing MS 58-2
Messing MS 63/37
439,8
532,3
180,1
408,0
440,0
445,0
Vortag
435,0
527,4
179,8
404,0
435,0
441,0
Umicore Fixingpreise (kg)
28.06.
Vortag
Gold Ankaufspreis
Gold verarbeitet
Silber Ankaufspreis
Silber verarbeitet
37480
42120
502,4
593,4
37940
42640
509,6
601,9
Terminkontrakte
Laufzeit
Hoch/Tief 28.06. Volumen
EUREX / CME
Schatz-Future
Sep. 2016
Bobl-Future
Sep. 2016
Bund-Future
Sep. 2016
Dax-Future
Sep. 2016
Dez. 2016
112,1/112,0 112,07
147428
133,6/133,4 133,58
378108
166,9/166,3 166,75
512072
9545/9397
9528/9388
9443
9416
97499
82
Laufzeit
Hoch/Tief 28.06. Volumen
Euro-Stoxx-50-Future
Sep. 2016
2781/2731
2751
S&P500-Future
Sep. 2016
2018/1989
2009
T Bond-Future
Sep. 2016
173,8/172,5 173,22
Euro-Future
Jul. 2016
/ 1,1011
Treasury Notes 10Y
Sep. 2016
133,6/133,0 133,23
1640966
943
170623
781153
Anleihen
Zins Name
Öffentliche Anleihen
Bund
4,0
5,63
3,75
4,25
4,0
4,25
3,75
3,50
3,25
1,89
3,0
2,25
2,50
3,25
2,25
2,0
1,75
1,50
1,50
0,10
1,50
2,0
6,25
1,75
1,50
1,0
0,50
Bund v. 06/16
Bund v. 86/16
Bund v. 06/17
Bund v. 07/17 II
Bund v. 07/18
Bund v. 08/18
Bund v. 08/19
Bund v. 09/19
Bund v. 09/20
Bund 09 Infl.
Bund v. 10/20
Bund v. 10/20
Bund v. 10/21
Bund v. 11/21
Bund v. 11/21
Bund v. 11/22
Bund v. 12/22
Bund v. 12/22
Bund v. 13/23
Bund v. 12/23
Bund v. 13/23
Bund v. 13/23
Bund v. 94/24
Bund v. 14/24
Bund v. 12/24
Bund v. 12/24
Bund v. 15/25
Aaa
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Aaa
Aaa
07.16
09.16
01.17
07.17
01.18
07.18
01.19
07.19
01.20
04.20
07.20
09.20
01.21
07.21
09.21
01.22
07.22
09.22
02.23
04.23
05.23
08.23
01.24
02.24
05.24
08.24
02.25
100,04
101,36
102,27
104,99
107,15
109,96
111,21
112,63
113,92
110,24
114,75
112,30
114,26
119,46
114,83
114,16
113,73
112,44
113,05
107,26
113,48
117,50
150,70
116,35
114,60
110,66
106,44
-0,01
-0,01
-0,01
-0,01
0,00
0,01
0,00
0,01
0,00
0,32
0,00
0,04
0,03
0,04
0,05
0,02
0,01
0,00
-0,02
-0,14
-0,01
-0,02
-0,05
-0,04
-0,05
-0,07
-0,09
0,063
-0,429
-0,649
-0,657
-0,679
-0,652
-0,655
-0,641
-0,651
-0,619
-0,642
-0,605
-0,567
-0,562
-0,524
-0,495
-0,479
-0,436
-0,428
-0,415
-0,387
-0,361
-0,328
-0,294
-0,238
Zins Name
1,0
0,50
0,10
6,50
5,63
4,75
6,25
0,50
5,50
4,75
4,0
4,25
4,75
3,25
2,50
2,50
Bund v. 15/25
Bund v. 16/26
Bund v. 15/26
Bund v. 97/27
Bund v. 98/28
Bund v. 98/28 II
Bund v. 00/30
Bund v. 14/30
Bund v. 00/31
Bund v. 03/34
Bund v. 05/37
Bund v. 07/39 I
Bund v. 08/40
Bund v. 10/42
Bund v. 12/44
Bund v. 14/46
Rating Lauf- 28.06.
zeit
Aaa
Aaa
Aaa
Aaa
Aaa
Aaa
Aaa
Aaa
Aaa
Aaa
Aaa
Aaa
Aaa
Aaa
Aaa
Aaa
+/- Ren.
% in %
B. Obl. S162
B. Obl. S163
B. Obl. S164
B. Obl. S165
B. Obl. S166
B. Obl. S167
B. Obl. S168
B. Obl. S169
Obl. S170
B. Obl. S171
B. Obl. S172
B. Obl. S173
Aaa
Aaa
Aaa
Aaa
Aaa
Aaa
Aaa
Aaa
Aaa
Aaa
Aaa
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Continental 13 Baa1
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A3
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Argentinien 05 II
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A2
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Fresenius Fin. 14 NR
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Gaz Capl. 07
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ING 99
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Baa1
Johns.&Johns. 07 Aaa
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Lanxess 11
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LB Bad. Württ. 12 Aaa
Lettland 14
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Litauen 07
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Baa3
Nokia 09
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Österreich 16
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Österreich 94
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Polen 12
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Polen 14
A2
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Ba1
Portugal 08
Ba1
Portugal 10
Ba1
Portugal 13
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Portugal 14
Ba1
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Rabobank Ned. 96 Aa2
Rumänien 14
Baa3
RWE Fin. 09 II
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Siemens Fin. 13
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Spanien 08
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Spanien 09
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Baa2
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Spanien 14
Baa2
Toyota 14
Aa3
Tschechien 08
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Türkei 10
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UBS London 14 Aaa
Uruguay 03
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Venezuela 08
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0
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Legende:
Moody´s (Aaa,Aa1,Aa2,Aa3,A1,A2, A3,Baa1, Baa2,
Baa3,Ba1,Ba2,Ba3,B1,B2,B3,Caa,Ca,C,D)
NR: Kein Rating verfügbar.
Anleihen mit Ratings Ba1 oder schlechter haben
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© Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer SE, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.axelspringer-syndication.de/lizenzierung
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% in %
DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68
16 INVESTMENTFONDS
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129,45
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40,88
30,98
31,05
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81,48
976,07
51,65
97,15
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111,95
74,74
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48,73
1018,70
50,84
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103,43
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103,85
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105,70
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57,52
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53,52
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-0,43
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-3,67
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±0,00
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+0,03
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+0,43
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0,00 0,00
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-0,18 -0,18
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0,00 0,00
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$*
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Tel.: 069 / 7147-652 www.deka.de
Alstertor Portfolio Fle €*12891,70 12395,87
Alstertor Portfolio Kap €*12587,54 11988,13
AriDeka CF
€ 60,07 57,07
ARIDEKA TF
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BasisStrat Aktien
€ 106,37 102,53
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BerolinaRent Deka
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BW Portfolio 20
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€ 46,78 45,86
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BW Zielfonds 2020 € 37,97 37,23
BW Zielfonds 2025 € 39,71 38,93
BW Zielfonds 2030 € 41,57 40,75
CorpBnd GlobHdgEUR € 109,41 106,22
DeepDiscount 2y
€ 125,78 124,53
Deka-BasAnl Def
€ 99,42 99,42
Deka-BasisAnl A100 € 141,79 135,04
Deka-BasisAnl A20 € 108,01 105,89
Deka-BasisAnl A40 € 113,48 110,17
Deka-BasisAnl A60 € 119,93 115,32
Deka-Co.Bd.NFin. CF € 128,52 124,78
Deka-Co.Bd.NFin. S € 129,02 125,26
Deka-DDiscount2y III € 129,25 127,97
Deka-Deut.Bal. CF
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Deka-Deut.Bal. TF
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Deka-DisStrat5y II
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Deka-Eurol.Bal. CF € 57,12 55,46
Deka-Eurol.Bal. TF € 111,17 111,17
Deka-EuroRent3y CF €* 105,98 104,93
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Deka-Inst.Ren.Eu.
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Deka-Inst.Ren.Euld. € 61,87 60,66
Deka-KomEuBal.I(A) € 66,59 64,97
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Deka-MegaTrends CF € 60,64 58,45
Deka-PB Defensiv
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Deka-PB Man.Mandat € 103,19 100,18
Deka-PB Multimana. € 111,18 107,94
Deka-PB Wert 4y
€ 110,29 107,60
Deka-PB Wertkonzept € 104,73 102,68
Deka-RentenReal
€ 40,23 39,06
DekaRent-Intern. CF € 21,35 20,73
DekaRent-intern.TF € 131,39 131,39
DekaRSHY2/2018CF € 103,90 102,36
Deka-Sachwer. CF
€ 102,42 99,44
Deka-Sachwer. TF
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Deka-Schweiz
€ 339,92 329,22
DekaSe:Konservativ € 97,30 96,34
DekaSel:Nachhaltig € 109,76 105,79
DekaSpezial CF
€ 297,88 282,99
DekaSpezial TF
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Deka-Stift. Bal.
€ 58,87 57,72
Deka-Strat.Inv. CF
€ 110,74 106,74
Deka-Strat.Inv. TF
€ 106,06 106,06
DekaStruk.5Chance € 140,22 137,47
DekaStruk.5Chance+ € 193,30 189,51
DekaStruk.5Ertrag
€ 104,08 102,04
DekaStruk.5Ertrag+ € 105,56 103,49
DekaStruk.5Wachst. € 110,84 108,67
DekaTresor
€ 88,93 86,76
Div.Strateg.CF A
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DividendenDiscount € 123,07 118,62
DivStrategieEur CF € 85,62 82,53
DivStrategieEur S
€ 84,69 82,62
D-RentSp EM 3/2021 € 101,99 100,48
Euro Potential CF
€ 108,27 104,36
Euro Potential TF
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EuropaBond CF
€ 122,38 118,82
EuropaBond TF
€ 43,55 43,55
EuropaSelect CF
€ 55,59 53,58
Frankf.Sparinrent
€ 53,63 52,07
Frankf.Sparinvest
€ 112,38 107,03
Gl Rent HInc CF
€ 99,88 96,97
Gl Rent HInc TF
€ 96,26 96,26
GlobalChampions CF € 138,73 133,72
GlobalChampions TF € 125,46 125,46
Hamb.Stiftung.P
€ 97,76 94,00
Hamb.Stiftung.T
€ 109,79 105,57
Hamburger Sti.UI I
€ 968,03 949,05
Köln-Aktie. Deka I
€ 86,73 84,61
Köln-Aktien Global
€ 30,99 30,99
Köln-Aktienf.o.A.
€ 34,87 34,87
Köln-Aktienfonds
€ 43,25 41,09
Köln-Rentenf. o.A.
€ 30,73 30,73
Köln-Rentenfonds
€ 30,73 29,65
LBBW Exportstrat.
€ 63,55 61,01
LBBW-Rentenf.Euro € 42,49 41,25
Mainfr. Strategiekonz. € 149,27 149,27
Mainfr. Wertkonz. ausg. € 99,36 99,36
Mainfr. Wertkonz. kons. € 97,87 97,87
Multi Asset In I A
€ 101,30 98,35
Multi Asset In S A
€ 101,41 98,46
Multi Asset In.CFA
€ 101,21 98,26
Naspa-Aktienfonds € 55,53 53,31
Naspa-Europafonds € 43,14 43,14
Naspa-Fonds
€ 45,51 43,92
RenditDeka
€ 24,58 23,86
RenditDeka TF
€ 30,91 30,91
RentenStratGl TF
€ 98,24 98,24
RentenStratGlob CF € 101,27 98,32
RentenStratGlob PB € 100,30 98,33
RentSpeEM3/2019 CF € 104,01 102,47
RentSpezHInc9/20CF € 99,86 98,38
RentSpHI 6/2020 CF € 100,21 98,73
RentSpHI 6/2020 SA € 100,21 98,73
ReSpHY6/2019CF
€ 108,58 106,98
S-BayRent-Deka
€ 57,10 55,10
Sigma + Konservativ € 43,85 42,78
Sigma Plus Balanced € 44,56 43,47
Technologie CF
€ 23,33 22,49
Technologie TF
€ 18,82 18,82
TeleMedien TF
€ 69,94 69,94
UmweltInvest CF
€ 101,52 97,85
UmweltInvest TF
€ 91,48 91,48
Zielfds 2015-2019 € 45,92 45,92
Zielfds 2020-2024 € 45,88 45,88
Zielfds 2025-2029 € 56,08 54,18
Zielfds 2030-2034 € 63,23 61,09
Zielfds 2035-2039 € 46,53 44,96
Zielfds 2040-2044 € 46,06 44,50
Zielfds 2045-2049 € 46,06 44,50
Zielfds 2050-2054 € 45,13 43,60
Zukunftsplan I
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Zukunftsplan II
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Zukunftsplan IV
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ZukunftsplanIII
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-3,32
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+0,55
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+0,13
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+0,02
+1,37
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±0,00
+0,03
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±0,00
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+0,56
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-0,05
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±0,00
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+0,37
+0,37
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+0,26
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+0,09
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+0,02
-1,49
-1,52
±0,00
-1,41
-1,41
±0,00
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-1,80
-1,98
-1,98
-2,05
-2,02
-1,46
-0,96
+0,16
-0,23
Deka International (Lux)
Em.Markets Bd I
Em.Mkts L.Cur.Bd I
Glb HighYield I
Multi-Strat.Ta.Ret
Sh Durat G.H. Yiel
$* 246,12 246,12 +0,17
€* 153,32 153,32 +0,39
$* 200,53 200,53 -0,73
€* 105,81 105,81 -0,72
$* 119,02 119,02 -0,49
Bd abs Return V350
Bd L1 Multi As. In
Bd World Plus
Bond Asia ex-Japan
Eq.Best Sel.Euro
Eq.Japan
Eq.Russia
Eq.USA Mid Cap
EU Conv Bd I Cap.
Quant Eq Eur Guru C
€*
€*
€*
$*
€*
€*
€*
$*
€*
€*
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92,21
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173,72
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0,00
0,00
0,00
-0,07 -0,04
-1,10
+1,20 -0,03
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-3,90
2,08
-0,86 39,03
-1,17 -32,87
-4,52 44,57
-1,70
1,99
+0,23
6,96
0,0
0,0
-0,02 1,9
-0,02313,1
-0,10 0,2
1,9
-32,90 1,9
45,21 0,1
2,00 44,0
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BasisStr.Renten TF
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Berol.Ca.Premium
Berol.Ca.Sicherh.
Berol.Ca.Wachst.
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Commodities I (T)
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Deka-Commod CF(A)
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DekaDeNebenwerte
DEKA-E.AKT.SPEZ.CF
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€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
108,47
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99,58
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1349,13
99,58
48,46
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40,19
44,84
48,17
40,87
54,50
54,06
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118,50
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50,00
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100,10
99,20
±0,00
-0,01
-0,01
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-1,35
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+0,30
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Deka-PB Werterh.2y
Deka-Rent 3-7 CF A
Deka-Rent 3-7 CF B
Deka-RentEu1-3CF A
Deka-USA Akti. S I
Deka-USA Akti.S CF
Disc.Strategie 5y
GlbOpportPlus CF A
GlConvAfrica CF
GlConvAfrica TF
GlobalOpp Pl I
GlobalResources CF
GlobalResources TF
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€
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DJE-Europa I
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€
€
€
€
€
€
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€
€
€
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* DIE WELT
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0,0
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0,0
www.ethenea.com, Telefon 00352-276921-10
Ethna-AKTIV A
Ethna-AKTIV T
Ethna-DEFENSIV A
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Ethna-DYNAMISCH A
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€ 132,74 128,87 +0,17
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First Private Investment Mgmt.
FP Aktien Global A €*
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€*
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13,13 11,71
8,24 4,87
1,84 -1,32
7,36 7,19
www.fvsag.com +49 221 33 88 290
Bond Opport R
Bond Total Ret R
Curr Diversif Bd R
Dividend R EUR
Equity Opport R
Fundament P
Global Conv Bond R
Global Equity R
MuAsset-Balanced R
€
€
€
€
€
€*
€
€
€
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-0,00
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Gutmann Kapitalanlage
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antea - R
€
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C-Quad.ARTS TR Fl.T €
C-Quad.ARTS TR Fl.T PL
C-Quad.ARTS TRFl A €
D&R Best-of-TwoC P €
D&R BoT Classic I
€
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€
D&R BoT Optimix
€
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D&R Global TAA
€
D&R KoStr Europa I €
D&R KoStr Europa P €
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€
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D&R WachsGlb TAA P €
D&R WachsGlb TAA S €
Fortmann Str. Kon. €
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€
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€
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€
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€
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€
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€
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$
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€
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€
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[email protected] www.LBBW-AM.de
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0,00 0,00
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W&W Dachfonds Gl.+€€* 70,73 67,36 -1,48 24,14 23,70
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M&W Capital
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0,0
0,0
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Europa-Aktien
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Inter-Renten
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€*
€*
€*
€*
€*
€*
€*
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Tel: 089/2867-2867 www.meag.com [email protected]
InstLiqGarTF-E(A)
Wandelanleihen CF
Wandelanleihen TF
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€ 59,92 59,92 -0,40
0,00 0,00 0,0
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Deka Immobilien Investment
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2,11 2,22
Tel.: 069/92050-200 www.frankfurt-trust.de
Tel.: 069 - 91 01 23 71 Fax: 069 - 91 01 90 90
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ARERO - Der Weltfo € 164,94 164,94
ArgentosSauren Dyn € 128,79 122,65
Astra-Fonds
€ 226,51 215,72
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DB Z&D O
€ 107,32 104,19
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€* 166,18 161,20
Deut.Inv.I EMS LC €* 100,34 95,32
Deut.Inv.I EMT DLC €* 102,58 97,45
Deut.Inv.I EU B Sh €* 151,36 146,82
Deut.Inv.I EU CO B €* 157,62 152,89
Deut.Inv.I Top Div
€* 194,43 184,71
Deut.Inv.I Top Eu.
€* 158,43 150,51
Deut.Inv.IGer.EqLC €* 148,60 141,17
Deut.Inv.IGlbl ALc
€* 125,42 119,15
Deut.Inv.IGlblEqLC €* 184,90 175,65
Deut.Inv.IH.YLD C. €* 137,39 133,27
Deut.Inv.II As.T.Di
€* 129,59 123,11
Deut.Inv.II ChinaH €* 126,90 123,09
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€* 142,08 134,98
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€* 178,46 169,53
Deut.Inv.N.Ja G LC € 45,70 43,94
DI II GConStr LC
€* 108,51 103,08
Dt Float R.Nts LC
€ 84,70 83,86
DWS Akkumula
€ 895,31 852,67
DWS Akt.Strat.D
€
300,54
DWS ALPHA Rent.Gl. € 119,56 117,21
DWS Co.Kaldemorgen €* 135,55 128,77
DWS Conc ARTS Bal € 195,63 188,10
DWS Conc ARTS Con € 211,38 205,22
DWS Conc ARTS Dyn € 160,94 153,27
DWS Cov Bond Fd LD € 56,93 55,53
DWS Deutschland
€ 176,56 168,15
DWS Eurol Strat R
€ 35,13 34,27
DWS Europ. Opp
€ 258,99 246,65
DWS Eurorenta
€ 59,76 58,01
DWS Eurovesta
€ 108,65 103,47
DWS Glbl Growth
€ 97,14 92,51
DWS Glbl Value LD € 227,78 216,92
DWS Hybrid Bond LD € 38,95 37,81
DWS Inst. Money+ €14190,69 14050,18
DWS Inv.Gl Grow LC €* 140,23 133,22
DWS Investa
€ 146,84 139,84
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DWS Multi Oppor LD € 118,25 113,70
DWS Rend.Opt.4 S € 102,50 102,50
DWS Stiftungsf.
€ 48,14 46,73
DWS Top Asien
€ 133,02 127,90
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DWS Top Europe
€ 123,42 118,67
DWS Top World
€ 85,72 82,42
DWS TRC Deutschl. € 148,83 141,74
DWS TRC Glbl Growt € 111,60 106,28
DWS TRC TOP DIVIDE € 122,38 116,55
DWS US Dollar Res $ 184,87 184,87
DWS Vermbf.I LD
€ 130,14 123,94
DWS Vermbf.R
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E.ON Aktienfonds
€ 40,13 38,58
FOS Rend.u.Nachh. € 114,93 111,58
Multi Opport. III
€ 200,05 190,52
OP Dyn Europe Bal € 65,28 62,76
OP Food
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€59805,75 56957,85
Südwestbank V Eq € 871,93 830,41
TOP TREND OP A
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Offene Immobilienfonds
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grundb. global RC
€
42,80
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0,00 0,00
-3,56 -6,24
Deutsche Postbank Fonds
Best Inv.Wachst.
Europaf. Aktien
Europaf. Plus EUR
Europaf. Renten
Global Player EUR
Protekt Plus
VL Invest EUR
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€* 57,13 54,93 -4,40 -62,09 -64,25 0,0
€* 60,82 59,05 -0,64 -7,96 -8,71 1,3
€* 63,59 61,74 +0,64 -0,02 -0,02 1,4
€* 38,39 36,91 -1,36 -155,33 -157,03 0,0
€* 126,99 122,40 ±0,00 -4,03 -4,03 21,2
€* 38,70 37,21 -2,74 -63,75 -66,16 0,2
AL FT Chance
AL FT Stabilität
AL FT Wachstum
AW Glob.Inv.Basic+
AW Global Dynamic+
Basis-Fonds I
BHF Tot. Return FT
Cast Euro ZinsErt K
DC Value One I(t)
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Substanz-Fonds
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€
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€
€
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€
€
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±0,00
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€
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UniImmo:Europa
UniImmo:Global
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Sydbank VV Klass
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FPM FdStpGerm SMC €* 263,49 253,36
FPMFdLadonEuroVal €* 165,79 159,41
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Stkp Ger S/M Cap I €* 1050,37 1050,37
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W&W Int. Asset Mgmt. Dublin
Euro Corporate Bd. €*
SouthEast Asian Eq €*
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AE&S Struktur Sel €*
Aequo Global I
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AES Rendite Selekt €*
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AFA Gl Werte Stab €*
BK FOKUS BASEL III €*
Bremen Trust
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BUND TREND as I €*
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Daxtrend
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Degussa Pf.Priv.Ak. €*
DirkMüllerPremAkti €*
Euro Renten-Trend €*
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Wachstum-Strategie €*
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Warburg Invest Luxemb. S.A.
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90,13 -4,46
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27,59 26,97 0,0
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€ 59,00 56,19 -0,05
€ 110,04 104,30 ±0,00
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Sonstige
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€* 192,54 192,54 +0,04
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Asia Pacific
Asian Bonds
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Real Protect R
Real Return
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€* 70,20 68,16 +1,07
€* 101,59 99,60 +0,08
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€* 601,20 589,41 +0,84
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Klima
ÖkoVision Gar.20
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ÖkoTrust
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0,0
0,0
Tel.: +49 40 3282-5100 www.warburg-fonds.com
MPC Competence
LBB Invest
-2,81
-0,99
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-7,72
0,00
0,00
0,00
0,00
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0,00
0,00
-0,06
4,61
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-2,67
€ 51,98 49,98 +0,10
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€ 134,94 128,51 -3,77
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€ 57,95 55,99 -0,73 -11,18
€ 60,54 58,21 -0,80 -12,95
Metzler Investment GmbH
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NAT-B Div Deutschl
Nation-Bk MA GlOpp
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SI SafeInvest
MITTWOCH, 29. JUNI 2016
78,13 0,2
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grundinvest Fd.
INTER ImmoProfil
Leading Cities Inv
DIE WELT
WISSEN 17
MITTWOCH, 29. JUNI 2016
G
old oder Leben, dem römischen Legionär blieben wohl nur wenige Augenblicke, um die Entscheidung zu treffen. Offenbar wählte er die Flucht und vergrub
seine Barschaft. Vielleicht traf ihn aber
auch zuvor der tödliche Hieb, und er bedeckte den wertvollen Beutel mit seinem Körper. Auf jeden Fall war es ein
kleines Vermögen, das er da in die Urwälder Germaniens mitgenommen hatte, Spargroschen für einen ruhigen Lebensabend, den er damit nun nicht
mehr finanzieren konnte.
bedenkt, dass ein Handwerker in der
frühen Kaiserzeit mit einem Denar am
Tag in Rom seine Familie durchbringen
konnte, ein Aureus aber 25 Denare wert
war und die Preise in der nördlichen
Provinz deutlich niedriger anzusetzen
sind, handelte es sich um ein Jahresgehalt. Das würde auf einen erfahrenen
Legionär oder Unteroffizier als letzten
Eigentümer schließen lassen.
Zu der großen Debatte über die Datierung des Schlachtfelds tragen die acht
Münzen allerdings wenig bei. Alle Münzen, die seit Beginn der Grabungen in
Kalkriese gefunden wurden, wurden vor
dem Jahr 9 n. Chr. geprägt, als der Feldherr und Statthalter Varus seine drei Legionen nach Germanien führte, wo sie
von den Cheruskern unter Arminius
vernichtet wurden. Bei den Typen Gaius/Lucius handelt es sich sogar um
„Schlussmünzen“, also die jüngsten Stücke, die exakt datiert werden können.
Kritiker der weithin geteilten Ansicht, bei Kalkriese hätten die Legionäre
des Varus ihr letztes Gefecht geschlagen, argumentieren mit der Umlaufzeit
römischer Münzen. Danach seien die
Kupfermünzen, die in größerer Zahl in
Kalkriese gefunden wurden und die sogar den Stempel des Varus tragen, auch
noch Jahre nach seinem Tod als Sold an
die Legionen ausgegeben worden. Zusammen mit anderen Indizien, so die
Kritiker, verweise dies auf einen späteren Kriegszug.
Zwischen den Jahren 14 und 16 führte
der römische Prinz Germanicus zahlreiche Legionen nach Germanien, um Rache für den Tod des Varus und seiner
20.000 Soldaten zu nehmen. In diesem
Zusammenhang fand an den „pontes
longi“ (Langen Brücken) eine verlustreiche Schlacht statt, für die, so die Argumentation, die Lokalität von Kalkriese durchaus passen könnte.
Der Archäologe Ortisi will dennoch
an der Deutung vom Varusschlachtfeld festhalten. Welche Überraschungen dieses immer noch bereithält,
zeigten erst vor wenigen Wochen Grabungen zwischen Oberesch und Großem Moor. Reste römischer Ausrüstungsgegenstände lassen die Hypothese zu, dass einige Legionäre offenbar
versuchten, sich nach Norden durchzuschlagen.
„Es ist klar, dass wir am Oberesch
noch eine ganze Reihe neuer Befunde
erwarten können“, sagt Ortisi. „Nach
jedem müssen wir unsere bisherige Interpretation aufs Neue hinterfragen.“
DPA/FRISO GENTSCH
VON BERTHOLD SEEWALD
Acht römische Goldmünzen sind der
jüngste herausragende Fund, den Archäologen auf dem Gelände des mutmaßlichen Varusschlachtfelds bei Kalkriese nördlich von Osnabrück gemacht
haben. Nachdem während der aktuellen
Grabungskampagne erst vor wenigen
Wochen neue Spuren am Rande des
Schlachtfelds entdeckt wurden, die womöglich von fliehenden Römern stammen, können die Archäologen nun einen Fund präsentieren, der die Zahl der
geborgenen Goldmünzen auf dem
Schlachtfeld gleich mehr als verdoppelt.
Auf dem Gebiet am Oberesch, da, wo
die Reste der Legionen des Statthalters
Varus wohl von aufständischen Germanen unter der Führung des desertierten
Reiteroffiziers Arminius gestellt und
niedergemacht wurden, waren bislang
nur zwei Goldmünzen bekannt.
Die übrigen fanden sich auf den übrigen Flächen des weiträumigen Geländes, das seit Ende der 80er-Jahre systematisch untersucht wird. Nicht umsonst spricht Grabungsleiter Salvatore
Ortisi von der Universität Osnabrück
von „außerordentlichen Glücksfällen“.
Bei den acht Münzen handelt es sich
ausnahmslos um solche vom Typ Gaius/
Lucius. So bezeichnen Numismatiker
die wertvollen Stücke, die zwischen den
Jahren 2 v. Chr. und 4/5 n. Chr. in der
großen Münzstätte in Lugdunum (Lyon)
geprägt wurden. Ihr Bildprogramm sollte die damals geltende Nachfolgeregelung des Kaisers Augustus bekannt machen. Der hatte die beiden Söhne seines
Freundes und Schwiegersohns Agrippa,
Gaius und Lucius, adoptiert und als
Nachfolger designiert. Nach ihrem frühen Tod 2 und 4. n. Chr. übernahm Tiberius ihre Rolle, die Botschaft der Münzen erübrigte sich von nun an also.
„Außerordentlicher Glücksfall“: Die Münzen sind bei Osnabrück aufgetaucht
Niemand fand
das Versteck,
2007 Jahre lang
In der Varusschlacht brachte ein Römer sein
Gold in Sicherheit. Erst jetzt kam es ans Licht
Sieben der Münzen sind prägegleich
und zeigen zum Teil nur geringe Abnutzungsspuren. Da in dem Fundzusammenhang keine Bronze- oder Silbermünzen gefunden wurden, mit denen
Römer ihre täglichen Ausgaben bestritten, geht Ortisi davon aus, dass es sich
buchstäblich um eine Art Sparstrumpf
gehandelt haben muss. Ihr Eigentümer
wird sie in einem Beutel oder einem
Kästchen mit sich geführt haben. Das
zumindest zeigen die Torfspuren im
feuchten Erdreich. Acht Goldmünzen
waren ein kleines Vermögen. Wenn man
EINE MINUTE PHYSIK
Optimal gekühltes Bier
D
NORBERT LOSSAU
ie
deutschen
der fährt vielleicht mit
Brauer empfehlen
einem sich aktiv kühlenfür den optimalen
den Bierfass besser. SolGenuss von Bier eine
che Fässer nutzen zur
Trinktemperatur von fünf
Kühlung von Bier Verbis acht Grad Celsius.
dampfungskälte.
Das
Kühlt man Bier auf noch
Kern dieser Technik sind
tiefere Temperaturen, lässt sich der in- spezielle Mineralien aus Aluminiumdividuelle Geschmack nicht mehr wahr- und Siliziumoxid – sogenannte Zeolitnehmen – was allerdings für minder- he. Sie besitzen viele mikroskopische
wertiges Gebräu durchaus ein Vorteil Hohlräume, die Wasser aufnehmen
sein kann. Doch gehen wir mal von können. Fünf Kilogramm Zeolith könhochwertigem Bier nach deutschem nen rund einen Liter Wasser speichern.
Der eigentliche Bierbehälter ist von
Reinheitsgebot aus, dann sollte dieses
vor dem Trinken am besten bei vier bis einer wassergetränkten Watteschicht
sieben Grad Celsius gelagert werden. umgeben. Diese steht zunächst nicht in
Größere
Temperaturschwankungen Kontakt zu einer Hülle aus staubtrockekönnen dem Geschmack von Bier scha- nen Zeolithen, die sich weiter außen beden. Wer also seine Bierflasche schnell findet. Der Kühlprozess wird durch das
von Zimmer- auf Trinktemperatur brin- Öffnen eines Ventils gestartet, der den
gen möchte, sollte es nur für eine ent- feuchten Wickel um das Bier mit dem
sprechend kurze Zeit in das Tiefkühl- nahezu luftleeren Raum verbindet, in
fach legen. Damit Biergourmets von dem sich die Zeolithe befinden. Das
einer ununterbrochenen Kühlkette für Wasser verdampft schlagartig und wird
den Gerstensaft profitieren können, ha- in den Zeolithen eingelagert. Die dabei
ben Münchner Fraunhofer-Forscher ein entstehende Verdampfungskälte kühlt
Messsystem für die Temperatur in das Bier. Zugleich werden aber beim
Transportkühlboxen entwickelt. Ein in Einlagern des Wassers die Zeolithen erdie Oberfläche der Box integriertes Dis- wärmt. Selbstkühlende Bierfässer werplay zeigt an, welche Temperatur im In- den also außen warm. Das ist das Indiz
neren herrscht. Es ist mit einer Knopf- dafür, dass es im Inneren kalt wird.
Nicht alle Biermarken sind mit dieser
zellenbatterie und einem TemperaturTechnik erhältlich, und oft ist auch ein
sensor verbunden.
Die gesamte Elektronik ist ultraflach Minifass einfach zu viel. Der Biertrinker
und befindet sich auf einer flexiblen Fo- daheim wird also in der Regel doch einlie. Die Siliziumchips werden mit einem fach auf seinen Kühlschrank zurückpatentierten Verfahren auf die Kunst- greifen, mit dem sich ja die optimalen
stofffolie gedruckt. Sie sind selbst nur Lagertemperaturen erreichen lassen.
Eine Herausforderung ist es jedoch,
zehn Mikrometer dick, was einem hundertstel Millimeter entspricht. Sie sind wenn man nach möglicherweise längedamit so dünn, dass sie sich biegen und rer Anreise bei sonnigem Wetter im
flexibel einsetzen lassen. Außerdem ist Freien Flaschenbier trinken möchte. Da
die Herstellung so kostengünstig, dass ist die Gefahr für eine lauwarme Plörre
ein Einsatz in „intelligenten Verpackun- groß. Hier kann eine sogenannte Kältegen“ möglich erscheint. In einigen Ge- mischung helfen. Nehmen Sie dazu ein
tränkemärkten ist die neue Kühlbox mit Päckchen Salz mit und kaufen an der
letzten Tankstelle vor dem Ziel einen
Temperaturdisplay bereits erhältlich.
Doch die beste Temperaturkontrolle Beutel Crushed Eis. Wenn Sie das Cruskann natürlich nicht verhindern, dass hed Eis mit dem Salz mischen, können
trotz passiver Kühlung durch eine Sty- Sie schnell Temperaturen von bis zu miroporhülle nach einer gewissen Zeit die nus 21 Grad Celsius erzeugen. Damit
Temperatur in der Box steigt. Wer also bringen Sie das Bier schnell herunter
größere Transportzeiten zu bewältigen auf eine gute Trinktemperatur. Am behat oder sein Bier irgendwo in der Na- sten funktioniert das, wenn man je 100
tur mit Freunden zu trinken gedenkt, Gramm Eis 23 Gramm Salz verwendet.
TV-PROGRAMM
ARD
ZDF
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RTL
3SAT
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PRO SIEBEN
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5.00 ¥ g FAKT (Wh.) 5.30 ¥ g Morgenmagazin 9.00 ¥ g Tagesschau 9.05
¥ g Rote Rosen 9.55 Sturm der Liebe
10.45 ¥ g Gefragt – Gejagt 11.35 ¥ g
Seehund, Puma & Co. 12.00 ¥ g Tagesschau 12.15 ¥ g ARD-Buffet 13.00
¥ g Mittagsmagazin
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15.00 ¥ g Tagesschau
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1.55 ® Kanaille von Catania Satire
(I 1954) Mit Alberto Sordi
5.30 ¥ g Morgenmagazin 9.00 g heute Xpress 9.05 g Volle Kanne – Service täglich U.a.: Top-Thema: Richtig reklamieren 10.30 ¥ g Die RosenheimCops 11.15 ¥ g SOKO Stuttgart 12.00
g heute 12.10 g drehscheibe 13.00 ¥
g Mittagsmagazin
14.00 g heute – in Deutschland
14.15 Die Küchenschlacht
15.00 ¥ g heute Xpress
15.05 ¥ g Bares für Rares
16.00 ¥ g heute – in Europa
16.10 ¥ g SOKO Wien Krimi-Serie
17.00 ¥ g heute
17.10 ¥ g hallo deutschland
17.45 ¥ g Leute heute
18.05 ¥ SOKO Wismar Krimi-Serie
18.54 Lotto am Mittwoch
19.00 ¥ g heute / Wetter
19.25 ¥ g Küstenwache Serie
20.15 ¥ g Aktenzeichen XY...
ungelöst – Spezial
Gast: Johannes Erlemann
21.45 ¥ g heute-journal Wetter
22.15 auslandsjournal U.a.: BrexitHochburg Boston – Splendid
isolation an Englands Küste
22.45 ¥ g Das Geschäft mit der
Krankheit Wie wir zu
Patienten gemacht werden
23.15 ¥ Markus Lanz Talkshow
0.30 g heute+ Magazin
0.45 g Verschwörung oder
Wahrheit Dokumentation
1.30 ¥ g Aktenzeichen XY...
ungelöst – Spezial (Wh.)
5.30 g Sat.1-Frühstücksfernsehen. Zu
Gast: Katja Kessler. Moderation: Daniel
Boschmann, Marlene Lufen 10.00 g Auf
Streife – Die Spezialisten 11.00 Richterin Barbara Salesch 12.00 g Richter
Alexander Hold Show
14.00 g Auf Streife Reportagereihe
15.00 g Auf Streife – Die Spezialisten Reportagereihe
16.00 g Auf Streife Reportagereihe
17.00 g Mein dunkles Geheimnis
Brigitte Jonas
17.30 g Schicksale – und
plötzlich ist alles anders
Liebe per Kurier
18.00 g Auf Streife – Die
Spezialisten Reportagereihe
19.00 g Fahndung
Deutschland Magazin
19.55 g Sat.1 Nachrichten
20.15 g 15 Dinge, die Sie
über Sex wissen müssen
Wieviel Sex ist normal und ab
wann wird die Lust zur Krankheit? Welche Sex-Toys sind angesagt, wann wird das Kamasutra zum Stellungskrieg? Diese
und andere Fragen, werden in
der Reportage und analysiert.
22.30 Körperkult – Wo ist die
Grenze? Dokurfilm (D 2015)
0.40 g News & Stories
Der mit den Bildern tanzt
1.25 g So gesehen Magazin
1.30 g Auf Streife (Wh.)
2.20 Im Namen der Gerechtigkeit
5.15 g Der Blaulicht-Report 6.00 g
Guten Morgen Deutschland 8.30 g
Gute Zeiten, schlechte Zeiten 9.00 g
Unter uns 9.30 g Der Blaulicht-Report
11.00 g Die Trovatos – Detektive decken auf 12.00 g Punkt 12
14.00 g Der Blaulicht-Report
16.00 g Verdachtsfälle Doku-Soap
17.00 g Betrugsfälle Doku-Soap
17.30 g Unter uns Soap
18.00 g Explosiv – Das Magazin
18.30 Exclusiv – Das Star-Magazin
18.45 g RTL aktuell
19.05 g Alles was zählt Soap
19.40 g Gute Zeiten, schlechte
Zeiten Soap. Mit Janina Uhse.
Übernächtigt und voller Hass
wartet David auf eine Gelegenheit, um Gerner und Katrin in
seine Gewalt zu bringen.
20.15 g Die 10 Modedesigner
Karl Lagerfeld liebt seine
Katze / Linda Ducharme liebt
Riesenrad Bruce / Von der
Herzspende zur Liebe
21.15 g I Like the 90’s Show
22.15 g „Stern”-TV U.a.:
Alptraum Einbruch: So jagt
die Polizei organisierte Diebesbanden in Deutschland /
Fünf Jahre im Wachkoma
0.00 g RTL Nachtjournal
0.30 g Die 10 (Wh.)
1.20 Rach, der Restauranttester
„Hexenhäuschen“ in Lengerich
2.15 Rach, der Restauranttester
12.00 ¥ g Im Bannkreis der Erwählten 12.30 g Schweizweit 13.00 ¥ g
ZIB 13.20 g Aga-Kröten – Die Eroberung Australiens Dokumentation
14.05 g Grüne Ameisen – Freund
oder Feind? Dokumentation
14.50 Der Garten Erde (1/3) Licht
15.30 g Der Garten Erde Blumen
16.15 g Der Garten Erde Gräser
17.00 g Spaniens Burgen und
Städte Dokumentation
17.45 g Spaniens Küsten und
Strände Dokumentation
18.30 g nano Die Welt von morgen
19.00 ¥ g heute
19.20 g Kulturzeit Magazin
20.00 ¥ g Tagesschau
20.15 õ g Darf ich bitten?
Komödie (USA 2004)
21.55 g Kom(m)ödchen-Ensemble: Deutschland gucken Show
22.45 ¥ g Kalahari Gemsen Show
23.10 Stay Kriminalfilm (USA 2005)
Mit Ewan McGregor
0.45 g Der Bestatter Krimi-Serie
1.45 g ECO Postauto: Private
Fuhrunternehmer unter Druck
2.15 ¥ Die Donau – Lebensader
Europas (1/2) Vom Schwarzwald zum Schwarzen Meer
12.35 g Das Glück liegt auf dem Teller
13.20 ARTE Journal 13.55 g Der Rebell
Abenteuerfilm (USA 1950)
15.25 g Kulinarische Reise
durch Brasilien
15.50 g Wie das Land, so der
Mensch Griechenland: Syros
16.20 g Wildes Berlin Doku
17.00 g X:enius Katzen:
Können wir sie erziehen? (Wh.)
17.30 g Das Geheimnis von
Phaistos Dokumentation
18.25 g Italien, meine Liebe
Die Küste der Toskana
19.10 ARTE Journal
19.30 g Italien, meine Liebe
20.15 g Ein perfektes Leben
Drama (F/CH/E 2002)
Mit Daniel Auteuil, Géraldine
Pailhas, François Cluzet
22.20 g Kinogeschichten
... aus dem wahren Leben
23.15 g Hinter dem Berg
Drama (TRK/GR 2012)
0.45 g Die Erbschaft Drama-Serie
2.40 g Die Mauer und das
Mädchen Dokumentation
3.35 g Yourope Spezial Brexit
4.05 28 Minuten Best of
4.38 Pause
5.05 g Mike & Molly 5.25 g How I Met
Your Mother 6.05 g Two and a Half
Men 8.00 g 2 Broke Girls 8.50 g The
Big Bang Theory 10.40 g Mike & Molly
11.35 g How I Met Your Mother 12.30
g Two and a Half Men
14.20 g 2 Broke Girls Sitcom
15.15 g The Big Bang Theory
Dunkle Materie / Werfen wie
ein Mädchen / Der Mann, der
beide im Bett hatte / Das
Vegas-Weekend
17.00 g taff Model Debut Cheyenne Ochsenknecht / Bonnie in
L. A. (2) / Lascana Bikini
18.00 g Newstime
18.10 Die Simpsons Schall und
Rauch / Die Sünden der Väter
19.05 g Galileo Galileo fährt
hin: Lopifit-Fahrrad
20.15 g Man of Steel Actionfilm
(USA/CDN/GB 2013) Mit Henry
Cavill, Amy Adams, Michael
Shannon. Regie: Zack Snyder.
Clark Kent muss sich mit
seiner außerirdischen Herkunft
auseinandersetzen, als General
Zod die Erde angreift.
23.00 g Superman Returns
Actionfilm (USA 2006) Mit
Brandon Routh, Kate Bosworth
1.55 g Spätnachrichten
2.00 g Fringe – Grenzfälle des
FBI Mystery-Serie
2.50 Scrubs – Die Anfänger
Comedy-Serie (Wh.)
7.50 Cold Case – Kein Opfer ist je vergessen 8.35 g Navy CIS 9.30 g The
Mentalist 10.25 g Castle 11.20 g Without a Trace – Spurlos verschwunden
PHOENIX
N-TV
MDR
RBB
12.00 Vor Ort 12.45 Welt der Geheimdienste 13.00 Thema 14.15 Vor Ort
14.45 Kampf gegen den IS 16.00 Dokumentation 16.45 Mission Mali 17.30 Vor
Ort 18.00 Nur eine falsche Bewegung
(Wh.) 18.30 Feuerberge – Oasen im
Ozean (Wh.) 19.15 Risiko Vulkan (Wh.)
20.00 ¥ Tagesschau 20.15 Der Spreewald 21.00 Der Brocken 21.45 ¥ heute
journal 22.15 Phoenix-Runde 23.00 Der
Tag 0.00 Phoenix-Runde (Wh.) 0.45 Der
Spreewald (Wh.) 1.30 Der Brocken
(Wh.) 2.15 Camping-Kult
13.00 Nachrichten 13.10 Telebörse
13.30 News Spezial 14.10 Telebörse
14.30 News Spezial 15.20 g Ratgeber:
Geld 15.40 Telebörse 16.10 g Überleben! 17.05 g Überleben! 18.20 Telebörse 18.35 g Ratgeber – Bauen & Wohnen 19.10 g PS – Das Automagazin
20.15 g Giganten der Luftfahrt 21.05
g Die Black-Box – Absturz-Ermittler
bei der Arbeit 22.05 Telebörse 22.10 g
Flugzeug-Katastrophen 23.05 Motorradfahrer extrem: Illegale Exkursionen
0.10 Waffentechnik der Superlative
16.00 ¥ g MDR um vier 16.30 ¥ g
MDR um vier 17.00 ¥ g MDR um vier
17.45 ¥ g MDR aktuell 18.05 ¥ g
Wetter für 3 18.10 ¥ g Brisant 18.54
¥ Unser Sandmännchen 19.00 MDR
Regional 19.30 ¥ g MDR aktuell 19.50
¥ g Tierisch, tierisch 20.15 ¥ g Exakt 20.45 ¥ g Einmal noch ein spätes
Glück? 21.15 ¥ g Die Spur der Ahnen
21.45 ¥ g MDR aktuell 22.05 ¥ g Polizeiruf 110: Zwischen den Welten TVKrimi (D 2013) 23.35 g Kanzleramt
Pforte D – Spezial 0.20 g unicato
13.00 g rbb aktuell 13.05 Schloss Einstein 13.30 Der Berlin-Brandenburg
Check 14.15 Planet Wissen 15.15 Korsika – Mit dem Zug von Calvi nach Ajaccio 16.00 rbb UM4 17.00 rbb aktuell
17.05 Panda, Gorilla & Co. 17.55 g Unser Sandmännchen 18.00 g rbb UM6 –
Das Ländermagazin 18.30 g zibb 19.30
Abendschau 20.00 ¥ Tagesschau 20.15
Das ist Spitze! 21.45 rbb aktuell 22.15
g Klartext 22.45 Solo für Klarinette
Kriminalfilm (D 1998) 0.15 Die Herbstzeitlosen Komödie (CH 2006) (Wh.)
6.00
12.45
13.00
13.05
14.05
15.30
16.05
17.05
g N24 Nachrichten
Börse am Mittag
N24 Nachrichten
g Die Transporter
g Top Gear USA
N24 Cassini
g Der ICE Dokumentation
g Auftrag Schwertransport – Giganten auf Reisen
18.15 Börse am Abend
18.25 N24 Cassini
19.10 Welt der Wunder
20.05 g The World Wars
Dokumentationsreihe
Der Große Krieg / Fataler
Frieden / Diktatoren und
Demokraten / Der Blitzkrieg /
Globaler Krieg / Sieger
und Besiegte
1.25 g Raketenwerfer und Haubitzen – Die Artillerie der
Bundeswehr Dokumentation
2.10 g Der Leopard Doku
3.40 Schwebezustand – Mission
deutscher Senkrechtstarter
4.30 Stille Kämpfer – Mythos
„Kommando Spezialkräfte”
19.10 Kaffee ist eines der beliebtesten Getränke der Deutschen. Es
dauert bis zu einem halben Jahr, bis
einem Barista ein perfekter Cappuccino oder Latte Macchiato gelingt
EUROSPORT 1 / SPORT 1
NDR
WDR
HR
BR
SWR
Eurosport: 17.00 WATTS Sportzapping
(Wh.) 18.00 g Radsport (Wh.) 18.55
Eurosport News 19.00 g Radsport
(Wh.) 21.00 g Sports Insiders 21.30 g
Leichtathletik: Paavo Nurmi Games
(Wh.) 23.00 WATTS (Wh.) 23.15 News
23.30 Radsport Best of Classics (Wh.)
Sport1: 15.30 Storage Hunters (Wh.)
16.30 Storage Wars Dokumentationsreihe (Wh.) 18.00 Die PS-Profis – Mehr
Power aus dem Pott Doku-Soap (Wh.)
22.00 Die Werkstatt-Helden Doku-Soap
(Wh.) 0.00 Sport-Quiz
16.00 ¥ g NDR//aktuell 16.10 ¥ Mein
Nachmittag 17.10 ¥ g Elefant, Tiger
& Co. 18.00 Ländermagazine 18.15 ¥
g Wie geht das? 18.45 ¥ g DAS!
19.30 Ländermagazine 20.00 ¥ g Tagesschau 20.15 ¥ g Expeditionen ins
Tierreich 21.00 ¥ Der XXL-Ostfriese
21.45 ¥ g NDR//aktuell 22.00 ¥ Großstadtrevier 22.50 ¥ g Neues aus Büttenwarder 23.15 ¥ Tatort: Mord hinterm Deich TV-Krimi (D 1997) 0.45 ¥ õ
g Kommissar LaBréa – Todesträume
am Montparnasse Kriminalfilm (D 2010)
16.00 ¥ g WDR aktuell 16.15 g daheim & unterwegs 18.00 ¥ WDR aktuell / Lokalzeit 18.15 ¥ g Servicezeit
18.45 ¥ g Aktuelle Stunde 19.30 Lokalzeit 20.00 ¥ g Tagesschau 20.15 g
Vorsicht, Verbraucherfalle! 21.00 ¥ g
Die ErnährungsDocs 21.45 ¥ g WDR
aktuell 22.10 ¥ g Kochende Geschäfte – Schuhbeck & Kollegen 22.55 ¥ g
Weltweit 23.20 ¥ g Ausgebremst –
Die Lance Armstrong Story Dokumentarfilm (AUS/GB/USA/NZ/I/F 2014) 1.00 g
Domian 2.00 Lokalzeit (Wh.)
16.05 g hallo hessen 16.45 g hessenschau kompakt 17.00 g hallo hessen
17.50 g hessenschau kompakt 18.00
Maintower 18.25 ¥ g Brisant 18.50 g
Service: Trends 19.15 g Alle Wetter!
19.30 ¥ g hessenschau 20.00 ¥ Tagesschau 20.15 Mex – Das Marktmagazin
21.00 10 verblüffende Medizinerkenntnisse 21.45 g Klinik-Check Hessen
22.30 g hessenschau kompakt 22.45
g 7 Tage ... 23.30 My Blueberry Nights
Liebesfilm (HK/CHN/F 2007) 1.00 ¥ g
Borgen – Gefährliche Seilschaften
12.00 ¥ Wunschkind Drama (D 2012)
13.30 ¥ In aller Freundschaft 14.15 ¥
Das Geheimnis des Jaguars 15.00 Menschen in Franken 15.35 Café Meineid
16.00 ¥ Rundschau 16.15 Wir in Bayern
17.30 Regional 18.00 ¥ Abendschau
18.30 ¥ Rundschau 19.00 ¥ Stationen
19.30 ¥ Dahoam is Dahoam 20.00 ¥
Tagesschau 20.15 Münchner Runde
21.00 ¥ Kontrovers 21.45 ¥ Rundschau
Magazin 22.00 ¥ Akte D 22.45 Südlicht
23.15 kinokino 23.30 ¥ Frantic Thriller
(USA/F 1988) 1.25 Rundschau Nacht
15.15 ¥ g Wildes Deutschland 16.00
¥ Aktuell 16.05 g Kaffee oder Tee
17.00 ¥ Aktuell 17.05 g Kaffee oder
Tee 18.00 Aktuell 18.15 made in Südwest
18.45 ¥ Landesschau BW 19.30 ¥ Aktuell 20.00 ¥ g Tagesschau 20.15 ¥ g
betrifft ... 21.00 ¥ g Durchgeknallt –
Was bei der Jagd falsch läuft 21.45 ¥
Aktuell 22.00 ¥ g Tatort: Scheinwelten
TV-Krimi (D 2013) 23.30 g Gelber Drache, roter Wein – Wie Chinesen französische Weingüter aufkaufen 0.30 g
Und ewig lockt der Gugelhupf
12.15 Numb3rs – Die Logik des Verbrechens 13.05 Cold Case – Kein Opfer ist
je vergessen Krimi-Serie
14.00 g Navy CIS Krimi-Serie
14.55 g The Mentalist Krimi-Serie
15.50 g News
16.00 g Castle Krimi-Serie
16.50 g Abenteuer Leben
täglich Ramadan – LuxusBuffets in Abu Dhabi
17.55 g Mein Lokal, dein Lokal –
Wo schmeckt’s am besten?
„Gandhi”, Hamburg
18.55 g Achtung Kontrolle! Einsatz für die Ordnungshüter
Klingelt er, Schulden her!
20.15 Die rechte und die linke
Hand des Teufels
Westernkomödie (I 1970)
Mit Terence Hill, Bud Spencer
„Der Kleine”, ein Ganove, gibt
sich in einem Westernnest als
Sheriff aus und will die Pferde
eines Majors stehlen.
22.30 Vier Fäuste für ein Halleluja
Westernkomödie (I 1971)
Mit Terence Hill, Bud Spencer
1.05 Zwei außer Rand und Band
Gaunerkomödie (I 1977)
3.30 Freibeuter der Meere
Abenteuerfilm (E/I 1971)
Mit Terence Hill, Bud Spencer
VOX
RTL 2
5.15 g CSI: NY 6.50 g Verklag mich
doch! 7.45 g Verklag mich doch! 8.50
g Verklag mich doch! 9.50 g Verklag
mich doch! 10.50 g vox nachrichten
11.00 g Mein himmlisches Hotel 12.00
g Shopping Queen 13.00 g 4 Hochzeiten und eine Traumreise
14.00 g Mein Kind, dein Kind –
Wie erziehst du denn?
15.00 Shopping Queen Motto in Regensburg: Happy Feet – Bring
deine neuen Sommerschuhe
mit perfekt lackierten Nägeln
groß raus!, Tag 3: Bettina
16.00 g 4 Hochzeiten und eine
Traumreise Tag 3: Uwe, Goslar
17.00 g Mein himmlisches Hotel
18.00 g mieten, kaufen, wohnen
19.00 g Das perfekte Dinner Tag
3: Gisela, Frankfurt am Main
20.00 g Prominent! Magazin
20.15 ¥ g Rizzoli & Isles
Krimi-Serie. Tod im Park /
Das Jüngste Gericht
Mit Angie Harmon
22.10 ¥ g Revenge Drama-Serie
Hinterhalt / Kontakt
Mit Emily VanCamp
0.00 ¥ g Rizzoli & Isles (Wh.)
0.55 g vox nachrichten
5.10 g Privatdetektive im Einsatz 8.55
g Frauentausch 10.55 g Family Stories Endlich zurück auf die Bühne! (3)
11.55 g Dein neuer Style – Entdecke
deine Schönheit! Doku-Soap 12.55 g
Köln 50667 Doku-Soap 13.55 g Berlin – Tag & Nacht Doku-Soap
14.55 g Hilf mir! Jung,
pleite, verzweifelt ...
16.00 All About Love Baby Trouble
17.00 Die Straßencops West
18.00 g Köln 50667 Doku-Soap
Da Michelle weiß, dass Bruno
heute eine Gerichtsverhandlung hat, will sie für ihn da sein.
19.00 g Berlin – Tag & Nacht
Fabrizio muss entsetzt feststellen, dass er seine Geldbörse bei
der Probefahrt im Wagen einer
Kundin verloren hat. A
20.00 g RTL II News
20.15 g Teenie-Mütter – Wenn
Kinder Kinder kriegen
Doku-Soap. Jasmin bringt mit
19 Jahren ihren Sohn Finn zur
Welt. Vom Vater des Kindes
hat sie sich getrennt.
22.25 g BABYs! Das erste Jahr
0.20 Autopsie – Mysteriöse
Todesfälle Jung, blond, tot
+
© Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer SE, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.axelspringer-syndication.de/lizenzierung
DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68
FEUILLETON
DIE WELT
MITTWOCH, 29. JUNI 2016
SEITE 18
KOMPAKT
GLOSSE
Bowie hat die
Haare teuer
LITERATUR
Silvia Tennenbaum
gestorben
Die amerikanische Schriftstellerin
Silvia Tennenbaum ist tot. Die aus
einer großbürgerlichen jüdischen
Frankfurter Familie stammende
Autorin sei am Montag im Alter von
88 Jahren auf Long Island (Bundesstaat New York) gestorben, teilte ihr
Verlag Schöffling mit. Die 1928 geborene Tennenbaum musste 1936
mit ihrer Familie emigrieren. Sie
arbeitete als Kunstkritikerin und
veröffentlichte 1978 ihren ersten
Roman „Rachel, the Rabbi’s Wife“.
Er wurde in den USA zum Bestseller. 1981 folgte der Roman „Yesterday’s Streets“, der 2012 unter
dem Titel „Die Straßen von gestern“
auf Deutsch erschien.
FELIX ZWINZSCHER
HALLGRIMUR HELGASSON
S
In der Hitze der Gefühle: Hallgrímur Helgason (mit Hut) beim Torjubel auf der Fanmeile in Reykjavík
Fluxus-Begründer
Patterson ist tot
Einer der Mitbegründer der Avantgardebewegung Fluxus, Benjamin
Patterson, ist am Samstag in seiner
Wohnung in Wiesbaden gestorben,
teilte der Nassauische Kunstverein
mit. Der Amerikaner lebte seit Jahrzehnten in der hessischen Landeshauptstadt. Dort hatte der Musiker
1962 die Festspiele Neuester Musik
mitorganisiert, die als Geburtsstunde der Bewegung gelten. Der
damals kreierte Name Fluxus steht
für eine fließende Kunstform zwischen den Medien, die die herkömmlichen Grenzen der Gattungen sprengen will. Zum weiteren
Fluxus-Kreis zählen John Cage,
Nam June Paik, Wolf Vostell, Joseph
Beuys oder Yoko Ono.
EHRUNGEN
Preis für Zähringer
und Scheuermann
Silke Scheuermann und Norbert
Zähringer erhalten den RobertGernhardt-Preis 2016. Sie teilen sich
das Preisgeld von 24.000 Euro. Das
teilte das hessische Kunstministerium mit. Die in Offenbach lebende
Scheuermann wird für ihr Lyrikprojekt „Zweites Buch der Unruhe“
ausgezeichnet. Zähringer bekommt
die Ehrung für das Romanprojekt
„Wo wir waren“. Der Preis ist nach
dem Frankfurter Autor, Zeichner
und Maler Robert Gernhardt
(1937–2006) benannt. Er wird seit
2009 vergeben und soll Autoren
helfen, Projekte zu verwirklichen.
MUSEEN
Schwerin eröffnet
Galerien-Neubau
Nach 21-monatiger Bauzeit wird an
diesem Donnerstag der Neubau der
Galerie Alte & Neue Meister Schwerin eröffnet. Der zweigeschossige
Anbau ist durch eine gläserne Brücke mit dem 1882 eröffneten Altbau
verbunden. Der Neubau kostete 8,6
Millionen Euro, die zu 90 Prozent
aus EU-Mitteln gefördert wurden.
Nun kann auf 1500 Quadratmetern
Ausstellungsfläche, davon 800 Quadratmeter im Anbau, dauerhaft
Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts
gezeigt werden. Bislang war die
Schweriner Sammlung der Moderne
weitgehend im Depot gelagert.
OPER
Ralf Klöter wechselt
nach Hamburg
Ralf Klöter wird neuer Geschäftsführender Direktor der Hamburgischen Staatsoper. Der 51 Jahre alte
Betriebswirt wechselt zum 1. August
2017 nach Hamburg, teilte die Kulturbehörde mit. Klöter ist seit 2013
Geschäftsführender Intendant des
Nationaltheaters Mannheim, vorher
war er in Nürnberg und Kiel. Er
folgt Detlef Meierjohann, der zum
Ende der Spielzeit 2016/17 in den
Ruhestand geht.
Eine Sommernachtssaga
V
or ein paar Jahren standen
wir, ein paar isländische
Schriftsteller, in einer Bar
in Montpellier und schauten das Champions-League-Finale. Ein Literaturfestival war im
Gang und die südfranzösische Stadt war
voller Schriftsteller. Die Fußballverrücktesten unter ihnen (ich,
Stefánsson und Indridason) hatten die
Fußballbar entdeckt und waren entzückt, als sich Schwedens größter lebender Schriftsteller, Per Olov Enquist,
zu uns gesellte, ungeachtet seiner 80
Jahre immer noch gekleidet wie der 18jährige Athlet, der er mal gewesen war.
Er sprach nicht viel und begleitete das
Spiel allein mit seinem majestätischen
Beckett-Blick. In der Halbzeit allerdings
beugte er sich zu uns herab und ließ
plötzlich einen Satz fallen: „Men ni har
Lars!“ („Aber ihr habt Lars!“)
Lars Lagerbäck war gerade zum Cheftrainer der isländischen Nationalmannschaft ernannt worden, und wir brauchten ein bisschen, diese Worte zu verstehen, denen nur noch eines folgte: „Norbotten!“ Das war’s, Enquist wandte sich
ab und ließ uns über seine Worte grübelnd zurück; Jón Kalman Stefánsson
erklärte, dass der große Mann auch aus
dem Norden Schwedens käme, genau
wie Lars, und den berühmten Trainer
bestimmt persönlich kannte.
Enquists eruptive Botschaft war eigentlich ziemlich isländisch gewesen:
Kurze, trockene Worte, aber voller Stolz
auf das Tal daheim: Von da kamen nur
gute Leute. Und so wurde uns klar, dass
dieser Lars wahrscheinlich der richtige
Mann für uns war. Je besser wir ihn kennenlernten, desto isländischer kam er
uns vor, womöglich war er sogar isländischer als wir selbst: Langsam, zurückhaltend, schüchtern, jederzeit ein kühler Kopf und deshalb von den schwedischen Medien als „Langweiler“ abgestempelt. Kurzum: Lars Lagerbäck erin-
schwedische Disziplin addiert, kommt
eine Fußballmannschaft heraus, die jedes andere Team auf der Welt schlagen
kann und jetzt im Viertelfinale der Europameisterschaft steht.
In der Vorrunde haben wir das typische Lars-Spiel gespielt, überlegt, stur,
defensiv, mit gelegentlichen Geistesblitzen, die uns sechs Tore eingebracht
haben. Um ehrlich zu sein, sind unsere
Spiele mehr Arbeit als Spiel gewesen.
Manchmal hatte man den Eindruck, wir
jubelten einem Teilzeitpapa beim Zusammenschrauben eines Ikea-Möbelstücks zu. Doch am Montag, gegen England, war unsere Mannschaft auf einmal
lockerer und entspannter am Ball. Die
meisten der Jungs spielen im Winter in
England, und man konnte sehen, dass
sie sich wie zu Hause fühlten, wenn sie
sich den Ball zwischen den vertrauten
Beinen der Premier League zuspielten.
Nach unserem wundersamem Sieg
gegen Österreich im Stade de France
letzte Woche (das uns das „BrexitMatch“ gegen England bescherte) kamen wir auf dem Weg zum Hotel an einem Café in Saint-Denis vorbei, wo die
Partie Schweden gegen Belgien übertragen wurde. Zlatan wirkte diesmal noch
frustrierter, weil die Pässe nicht ankamen, und uns überkam ein komisches
Gefühl: Fast hatten wir Mitleid mit den
Schweden. Natürlich ist das ein Ding
der Unmöglichkeit: Niemand kann Mitleid mit den Schweden haben, und wenn
sie 30 Songs pro Jahr für den Eurovision
Song Contest schreiben müssten. Und
dennoch waren wir nah dran. Sie verloren schon wieder und hatten in der
Gruppenphase nur ein einziges Tor erzielt. Und dann schoss Belgien das entscheidende Tor … auf dem Pariser Bürgersteig hörten wir Norweger jubeln.
Zlatan ging in Schande und ließ uns
Isländer als einziges nordisches Team
auf der europäischen Bühne zurück –
das nächste komische Gefühl. Ein Ge-
„Aber ihr habt Lars!“:
Eine Liebeserklärung
an die isländische
Nationalmannschaft
– und ihren
schwedischen
Trainer. Von
Hallgrímur Helgason
nerte uns an den ewigen isländischen
Bauern, mit dem wir alle in unsrer Jugend gerungen hatten, wenn man uns
im Sommer für drei Monate aufs Land
schickte: ein demütiger, hart arbeitender Mann, der in ein Island gehörte, das
mittlerweile verloren ist, ein stiller
Mann, so dauerhaft wie der Berg in seinem Rücken, der das Schicksal offenbar
persönlich kannte, über das Wetter von
morgen jedenfalls wusste er so gut Bescheid wie über das von gestern. Nichts
konnte ihn überraschen.
Und genau das ist Lars. Das Spiel von
morgen scheint er sogar besser zu kennen als das von gestern. Nichts scheint
ihn zu überraschen. Selbst wenn das
gegnerische Team in zwei Minuten zwei
irre Tore schießt, besteht seine Panikreaktion in nicht mehr, als die Beine neu
übereinander zu schlagen. Er war genau
der Mann, den wir brauchten, ein „langweiliger“ Schwede, der strukturiert, geduldig und langfristig dachte, etwas,
was wir in Island nicht mehr kennen.
Wir, die wir das allerundisziplinierteste
Volk sind, alles nebenbei erledigen, immer zu allem bereit sind und überzeugt,
dass am Ende schon alles gut gehen
wird. Daher unser optimistischer
Kampfgeist. Doch wenn man dazu
fühl, das sagte: „Okay, Zlatan, wir kümmern uns drum.“
Island erlebt gerade sein Sommerabenteuer. Sogar hartgesottene Sportfeinde, Akademiker und fußballhassende Feministinnen haben ihre Gesichter
weiß-rot-blau angemalt. In dieser großen Fußballsaga ist alles besonders, Magie liegt in der Luft und Liebe im Team.
Sogar Lars sei nicht mehr „langweilig“,
versichern uns schwedische Journalisten. Nach dem Spiel in Paris blieben wir
isländischen Fans eine halbe Stunde
lang auf den Rängen stehen und sangen.
Mittendrin erschien unser mächtiger
Kapitän Aron Gunnarsson (Mittelfeldspieler in Cardiff ) mit der Mannschaft,
hob die Arme wie der Dirigent eines
10.000 Mann starken Chors, und im
Stadion wurde es still, bis die isländischen Fans eine Sekunde später in ihr
typisches Wikingergebrüll ausbrachen –
vielleicht war das unser stärkster Augenblick nationaler Einheit überhaupt.
Das Spiel gegen England hat uns das
nächste komische Gefühl beschert. Die
niedergeschlagenen Gesichter von Rooney, Kane, Vardy und Sturridge, die wir
jedes Wochenende als unsere „Hausfreunde“, wie wir sagen, in unseren
Wohnzimmern begrüßen, machten uns
stolz und machten uns zugleich ein
schlechtes Gewissen: Als hätten wir unsere Haustiere zum Weinen gebracht.
Aber es gab uns auch neuen Schub:
Wir Isländer haben bei großen Turnieren immer für die Engländer gejubelt,
und jetzt für ein Team zu jubeln, das das
Team, für das wir sonst jubelten, schlug,
war doppelt fantastisch. Es war wie ein
Trampolinsprung, der einen in enorme
Höhen trägt, und wir sind tatsächlich
immer noch ganz oben und steigen aus
dem Himmel ins Stade de France hinab.
T Hallgrímur Helgason, Jahrgang
1959, ist einer der bekanntesten
Schriftsteller Islands.
[email protected]
Und immer packt das Schicksal eine Schippe drauf
Penélope Cruz ist die schmerzensreiche Mutter in Julio Médems Brustkrebsdrama „Ma Ma“. Retten kann sie es auch nicht
D
as Leben ist schon ein ziemlich
furchterregender Geselle. Gnadenlos schlägt es einem die Füße weg, wenn es will. Ein viel furchterregender Geselle ist aber natürlich das
Kino. Jedenfalls manchmal. Jedenfalls
dann, wenn es wieder einmal versucht,
noch größere, noch härtere, noch gnadenlosere, glücklich machendere Geschichten zu erzählen als das Leben.
Was es ja gerne tut. Womit wir jetzt
endlich in Spanien wären und bei Julio
Médem und bei Penélope Cruz, die im
neuen Film des spanischen Schicksalsmagiers die Pädagogin Magda spielt.
VON ELMAR KREKELER
Der Film heißt „Ma Ma“. Und er heißt
so, weil es um die krebsbedingte Entfernung beider Brüste von Magda geht.
Das wäre natürlich schon traurig genug.
Weil es allerdings dabei nicht bleibt,
weil das Schicksal und das Drehbuch
immer noch eine Schippe mehr nehmen
und der armen Magda auf ihre bedauernswerte Seele schlagen, sollte vielleicht an dieser Stelle schon darauf hingewiesen werden, dass im Folgenden
furchtbar gespoilert wird. Muss sein. Es
erklärt den Bedarf an Taschentüchern,
die man mitbringen muss in „Ma Ma“.
Es bleibt, versprochen, trotzdem noch
genug Schicksal übrig, das nicht erwähnt wird.
Also. Wir schreiben das Jahr 2012. Ein
Schicksalsjahr für Spanien. Das Land
wird Fußballeuropameister und geht
pleite. Magda verliert ihren Job, verliert
ihren Mann (an eine seiner Studentinnen) und verliert ihre rechte Brust.
„Stufe 3“ sagt Julián, der Gynäkologe,
der ziemlich gut aussieht. Dass es noch
schlimmer gehen kann im Leben, erfährt Magda, als sie im Stadion sitzt, wo
ihr Sohn gerade Fußball vorspielt. Arturo sitzt neben ihr. Der Mann ist Scout
von Real Madrid. Und gerade da erfährt
© COPYRIGHT MFA+ FILMDISTRIBUTION E.K.
KUNST
ie und ich, ja eigentlich alle Menschen, kennen dieses Gefühl:
Man sitzt in seinem Haus im walisischen Seebad Aberystwyth, der
Januarregen trommelt gegen die Doppelglasfenster (eigentlich bräuchten deren Rahmen auch mal wieder einen neuen Anstrich) und denkt darüber nach,
wie man vor 33 Jahren David Bowie fünf
Locken aus dem vollen Haar geschnitten hat. Einer dieser Tage eben. Doch
2016 ist anders. Der Tod rückt den Idolen unserer Jugend immer näher und
holt sich am 10. Januar ausgerechnet
David Bowie als ersten. Das ist tragisch,
aber mit etwas pietätvollem Abstand
auch eine Möglichkeit. Schließlich hat
man eine dieser Locken von damals, angeheftet an das Foto von sich mit dem
britischen Sänger, noch in einer Kiste
im Keller, gleich neben dem Weißweinstachelbeergelee, das angeblich so gut
zu Blauschimmelkäse passt.
Während die Mehrheit der Menschen
diesen Gedanken spätestens beim
Scheren des zweiten Schafs vergessen
hat (die Erderwärmung zwingt selbst in
Wales zu immer früheren Scherterminen), wird Wendy Farrier ihn
nicht los. Der Wunsch, den Menschen
der Hundehilfsorganisation „Soi Dog“
im thailändischen Phuket etwas zurückzugeben, ist zu groß. Geld muss
her. Vielleicht hat jemand seine BowieLocke verloren und hat Interesse an einer neuen. Sie sucht nach einem Auktionshaus und findet Heritage Auctions
in Beverly Hills. Die hatten schließlich
sehr erfolgreich den Stuhl von J. K.
Rowling – die Autorin schrieb darauf
die ersten beiden „Harry Potter“-Bände
– an einen geistig völlig gesunden Fan
der Zaubererreihe versteigert. Eine Seltenheit, die auch heute noch mindestens das erzielte Gebot von 346.000 Euro wert ist.
Farrier bekam ihre Bowie-Locke 1983
in London (nach dem Ufo-Absturz bei
Aberystwyth im Januar des gleichen
Jahres war die britische Hauptstadt einfach sicherer). Sie war damals, wie viele
von uns, Perückenmacherin bei Madame Tussauds, als der Sänger zur standardisierten Haarfarbenvergleichsprobenentnahme vorbei kam. Die junge
Wendy nutzte den alten „Vier lass ich
verschwinden, eine behalt ich“-Trick.
Entgegen dem üblichen Protokoll vernichtete sie nach dem Fertigstellen der
Perücke für Wachs-Bowie nicht alle fünf
Haarbüschel, sondern behielt eben jene,
die sie drei Jahrzehnte neben dem Gelee aufbewahren sollte. Ein Klassiker.
Am Wochenende war es nun endlich
so weit: Farriers Bowie-Locke fand einen neuen Besitzer. Für 16.900 Euro
oder eine Jahresration Hundefutter.
Disclaimer: Die Geschichte beruht
auf einer wahren Begebenheit. Nur die
Geschmacksrichtung des Gelees wurde
vom Autor aus kulinarischen Gründen
ausgeschmückt. Probieren Sie es mal.
Krebs und unbefleckte Empfängnis:
Penélope Cruz in „Ma Ma“
er, dass seine Tochter bei einem Verkehrsunfall zu Tode kam, seine Frau im
Koma liegt. Magda und Raul treffen sich
auf unterschiedlichen Stationen der selben Klinik immer wieder.
Sie kommen zusammen. Nicht körperlich allerdings, weil Arturo unter anderem seinen Katholizismus entdeckt
(es gibt noch einen anderen Grund,
aber den erwähnen wir jetzt nicht). Der
Sohn findet den Scout natürlich super,
weil seine Mutter mit Fußball so gar
nichts anfangen kann. Alle entdecken –
darum geht es letztlich immer in derlei
Filmen – ihre Lebenslust wieder. Ihre
Kraft. Die Liebe. Die Krise wird zur
Chance, die man (auf ungefähr dem Niveau des nun folgenden Wortspiels befindet sich die Wahrscheinlichkeit von
Médems Geschichte) nutzt, auch wenn
man keine mehr hat. Der Krebs kommt
zurück, nimmt die zweite Brust. Ist unersättlich. Natürlich.
Im Folgenden gibt es eine unbefleckte Empfängnis. Ein Swingerklub mit
dem natürlich symbolischen Namen
„Der Ursprung der Welt“ wird zum
Sehnsuchtsort. Krebse klettern an den
Strand. Ein Mädchen stapft durch eine
weiße Landschaft, die noch aseptischer
ist als die Klinik des Schicksals. Es ist
der Traum von einem russischen Kind,
das der Gynäkologe adoptieren will, um
seine Ehe zu retten. Geht natürlich
schief. Dafür singt Arturo Songs von Alberto Iglesias. Was er ganz gut kann.
Man muss aber Alberto Iglesias schon
sehr mögen.
Man muss sehr viel schon sehr mögen an „Ma Ma“. Irgendwann kapituliert das Hirn, legt sich kopfschüttelnd
dem Plot zu Füßen. Freut sich an Penélope Cruz als Mater dolorosa und an ein
paar ziemlich poetischen Einstellungen.
Dann verzweifelt man daran, wie sehr
Médem, der redlich um die Verzauberung der wimmelnden, leideslastigen
Geschichte bemüht ist, die Balance zwischen Realismus und Gefühlsmagie aus
den Händen gleitet.
Dann weint man ein bisschen mit.
Mit Magda, Arturo und Julián. Bis dann
– weil es als Gefühlsorgel zu Tode getreten wird – auch das Herz noch streikt.
Das Kino ist ein furchterregender Geselle. Manchmal kann gegen ihn nur
verlieren.
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DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68
DIE WELT
FEUILLETON 19
MITTWOCH, 29. JUNI 2016
H
errje, soll man jetzt mit
dem
Schimanski-Wort
„Scheiße“ anfangen? Die
Klagen über die Mortalitätsrate der internationalen Kulturszenerie sind ja längst zum
Klischee geworden, jeden gottverdammten Tag neue Namen. Nun hat sich auch
Carlo Pedersoli aus der Welt verabschiedet, der sich von der Mitte seines Lebens an Bud Spencer nannte, nach einer
Flasche seines Lieblingsbieres Budweiser und nach Spencer Tracy, dem amerikanischen Schauspieler, der stets so weise und gütig und cool wirkte.
Bohnen mit
dem Holzlöffel
verliehen
Bud Spencer
magische Kräfte
PA / MARY EVANS PI/ RIALTO FILMS / RONALD GRANT ARCHIVE
VON HOLGER KREITLING
Ein POET der Faust
Der Himmelhund auf dem Weg zum Himmel: Bud Spencer ist tot. Und hinterlässt die
Generation Bud – erwachsene Waisenkinder, die vom Dampfhammer-Schlag träumen
Spencerschen Oeuvres waren und nun
als Komödien neue Popularität gewannen. Jedenfalls bewies der Held Mut und
Güte und soziales Gewissen, er war Don
Camillo ohne Kutte und Muhammad Ali
in dick, er war harmlos und durchsetzungsfähig zugleich, also rundum bewundernswert. Friedensbewusst war
sein Verzicht auf Schießgewehr und Revolver geradezu idealtypisch.
Die Kinder lachten über seine archaischen Rituale, auch wenn sie die parodierten Originale gar nicht kannten.
Und die Kinder träumten sich in die
Zeiten, als Konflikte noch mit Fäusten
zu regeln waren; meistens war das nämlich schon auf dem Schulhof nicht mehr
der Fall.
Bud Spencers Figuren waren extrem
aus der Zeit gefallen, immer, und genau
deshalb funktionierten sie so gut. Hinzu
kam das Loblied auf die Freundschaft
und die Kumpelhaftigkeit. 17 Filme
machte Bud Spencer mit dem zehn Jahre jüngeren Terence Hill, der als Mario
Girotti geboren wurde. Die deutschen
Titel setzen auf Serienhaftigkeit: „Zwei
Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle“,
„Zwei wie Pech und Schwefel“, „Zwei
sind nicht zu bremsen“. Oder doppelt so
stark: „Vier Fäuste für ein Halleluja“,
„Vier Fäuste gegen Rio“, „Vier für ein
Ave Maria“.
1952 hieß er
noch Carlo
Pedersoli und
schwamm bei
Olympia in
Helsinki
PA/ UNITED ARCHIV
In vielen
Filmen war
Terence
Hill sein
komischer
Duett-Partner
PA / KEYSTONE/ OLGUN
Mit 86 Jahren ist er gestorben, da
kann man nicht meckern, nach diesem
Leben sowieso nicht. Das letzte Wort,
das uns Bud Spencer geschenkt hat,
richtete er an seinen Sohn Giuseppe. Es
soll „Danke“ gewesen sein, grazie. Und
in dieser heiteren Größe liegt ein Versprechen und ein kluges Vermächtnis.
Der Mann, der so viel Spaß verbreitet
und in seinen Filmen so viel frohen Lebenssinn bewiesen hat, bleibt sich treu
bis zum Schluss: nimm’s leicht und lächle. Es wird schon.
All die Erinnerung an die Toten rührt
eine Generation, die sich ihrer selbst in
Sentimentalität versichert und rühmt.
Der späte Nachruhm Bud Spencers mit
der ungeheuren Beleibtheit gerade in
Deutschland, vervielfältigt durch immer
neue Auftritte und Ovationen, ist ein
Zeichen dafür.
Bud Spencer war für die überwältigende Mehrheit der Fans und Verehrer
ein Kindheitsheld, eine Identifikationsfigur in den Jahren der Herzensprägung
und des überquellenden Gefühlshaushalts. Es ging los mit den Kindern der
frühen Sechzigerjahre, die – wie der Autor – Bud Spencers Faust noch gewaltig
und überlebensgroß im Kino gesehen
haben, auf harten Holzstühlen in der
Nachmittagsvorstellung, und danach
überzeugt waren, später einmal so fest
zuhauen zu können, wenn man nur genug Bohnen mit dem Holzlöffel oder
Pasta aus dem Topf essen würde. Naturgemäß hat das nicht geklappt, ähnlich wie mit den Doppelohrfeigen Terence Hills. Es war Slapstick, reines Kino, die Organisation der Bilder in der
Zeit, aber das wussten die staunenden
Kinder damals nicht.
Spätere Zöglinge haben die Filme
dann im Fernsehen gesehen und genauso geliebt, in unzähligen Wiederholungen. Die Szenen vermengten sich irgendwann, sodass niemand mehr so
richtig weiß, aus welchem Film welche
Prügelei stammt, irgendwas mit Nilpferd oder Krokodil oder Mücke, oder
Buddy oder Banana Joe, eigentlich egal,
Hauptsache Dampfhammer auf die Glocke. Und dieser Bud-Spencer-Schlag auf
den Kopf kam immer. Die bösen Kerle
mühten sich, flogen durch die Räume,
bis sie vor Bud Spencers Faust kamen,
sie hob sich und sauste von oben auf
den jeweiligen Wirsing oder Nüschel,
boing und fertig.
Im Kino auf den harten Holzstühlen
wurde dann gelacht, gejubelt, gestrahlt,
und später vor dem Fernseher wieder.
Die normative Kraft des Faktischen
steckte in diesem Hieb, lernte man später, auch die alles verschlingende Kraft
des Spätkapitalismus oder was sonst in
die Spaghettiwestern hineininterpretiert wurde, die die Vorläufer des Bud
Himmelhunde, Halleluja, Ave Maria:
Es war damals offensichtlich noch recht
gut um die religiöse Grundbildung der
Jugend bestellt, wenn diese Schlüsselreize funktionierten. Immer rein ins Kino, das Taschengeld war super angelegt.
Das deutsche Publikum hat Bud
Spencer immer als Dampfhammer geliebt und erst spät begriffen, dass in
dem Schwergewicht ein anderer Körper
steckte, der eines choreografiebewussten Sportlers. Carlo Pedersoli aus Neapel feiert zuerst Erfolge als Schwimmer, mit 22 Jahren schwamm er die 100
Meter unter einer Minute (wie der spätere Schauspieler Johnny Weissmüller),
zweimal, 1952 und 1956, war er bei
Olympia dabei.
Er hatte Jura studiert, aber in Südamerika, wo er lange lebte, nie damit gearbeitet. Als er Ende der Fünfzigerjahre
nach Italien zurückkehrte, begann er als
Schlagerkomponist und Musiker. Außerdem besitzt er Patente, er erfand etwa
die Einwegzahnbürste mit integrierter
Zahncreme und einen Spazierstock mit
eingebautem Stuhl und Tisch.
1967 kam, nach einer Reihe von MiniAuftritten, die Rolle im ernsthaften und
der Zeit entsprechenden brutalen Western „Gott vergibt … Django nie!“ Um
den Namen Pedersoli nicht zu beschädigen, wählte er ein Pseudonym; auch das
war üblich. Mario Girotti sprang ein,
weil der ursprüngliche Darsteller sich
einen Fuß gebrochen hatte.
Das Publikum mochte die ungleichen
Zwei, die Erfolgsformel musste sich aber
wie bei Laurel & Hardy und Dean Martin
& Jerry Lewis erst noch entwickeln. Ab
1970 liefen die Komödien wie am
Schnürchen, eine ganz eigene commedia
dell’arte mit Prügel und Happy End war
geboren. Die alten Filme wurden gekürzt und neu (und möglichst schnodderig) synchronisiert und liefen dann auch.
Aus „Hügel der blutigen Stiefel“ wurde,
um 13 Minuten Gewalt gekürzt, „Zwei
hau’n auf den Putz“. Kein Wunder, dass
seriöse Filmkritiker immer verächtlich
auf die zwei Komödianten blickten.
Bis die Kino- und Fernsehkinder groß
wurden und zeitgleich mit dem enormen gesellschaftlichen und sozialen
Wandel der letzten Jahrzehnte die Verklärung einsetzte. Bud Spencer ist eben
auch der väterliche Held der schlichten
Lösungen, eine vormoderne Identifikationsfigur aller Jungen, die ihre Ideale
unerwartet oft anpassen müssen und
denen die Zeit durch die Finger zu rinnen scheint.
Bud Spencers Autobiografie wurde
2011 zum Bestseller, er legte gleich nach,
es gab umjubelte Auftritte. Auch wenn
der alte Herr im Stuhl saß, konnte er die
Faust recken. In Schwäbisch Gmünd
wurde ein Freibad nach Bud Spencer benannt, dort gewann er in den Fünfzigerjahren einen Schwimmwettkampf. Der
Rummel war größer als wenn jemand in
die Walhalla und in die Fußball-Nationalmannschaft aufgenommen worden wäre.
Carlo Pedersoli hat das alles lächelnd
entgegengenommen. Weise waren seine
Antworten, simpel sein Rat. Die Komödie des Lebens müsse man annehmen
und feiern, das Leben sei eine Farce, eine Groteske. „Wir sind, sobald wir geboren werden, auf einer Reise zum Tod“,
hat er im vergangenen Jahr noch gesagt
und über seine Gelassenheit und den
Glauben gesprochen. Dem Tod wolle er
mit Anstand begegnen. An diesem Montag war es soweit.
Grazie, signore.
Rettungshund im Archiv
Archäologie ist eine Sache der Sprache: Der Dichter und Romanautor Marcel Beyer erhält völlig zu Recht den Büchner-Preis der Deutschen Akademie
VON RICHARD KÄMMERLINGS
Für den 1965 in Baden-Württemberg
geborenen, aber unter anderem im
Rheinland aufgewachsenen und sozialisierten Dichter wurde der Unfall zum
Menetekel einer „zusammengefalteten
Welt“, eines unwiederbringlichen Verlusts von Sprache, Tradition und Erinnerung. „Südstadt. Im Flutlicht liegt /
das größte Lawinenfeld / nördlich der
Alpen. Ein buch-, ein buchstabenübersäter / Lawinengarten.“ Eine Katastrophe der Schrift, die allerdings ganz real
zwei Menschenleben forderte. Die Rettungshunde, die sich auf der Suche nach
den verschütteten Opfern „mit rauer
Stimme durch die Papiere arbeiten“,
sind Sinnbilder einer Welt nach dem
tödlichen Zusammenbruch von Kultur
und Zivilisation. „Zwischen Stahlbeton
und Ofenrohr und Mörtelstaub und Inkunabeln“ nehmen die Huskys schließlich Witterung auf.
Sprache sei für Marcel Beyer „immer
auch Erkundung“, heißt es in der Begründung der Deutschen Akademie, die
ihm nun – völlig zu Recht – den bedeutendsten Literaturpreis des Landes zuerkannt hat. Beyer widme sich „der Vergegenwärtigung deutscher Vergangenheit mit derselben präzisen Hingabe,
mit der er die Welten der Tiere und
Pflanzen erforscht“. Das in Trümmern
liegende Archiv ist Marcel Beyers Domäne, er ist selbst eine Art von Lawinenhund, der in seinem Werk nach Spuren und Fährten sucht und nach den
Opfern (und Tätern) gräbt und die Vergangenheit bewahrt.
„Flughunde“, der Roman, der Beyer
Mitte der Neunzigerjahre bekannt
machte, unternahm eine Tiefenbohrung
im dunkelsten Schutt der deutschen
Geschichte. Auf virtuose Weise wird darin die Biografie des Akustikers und
Stimmenforschers Hermann Karnau
mit dem Schicksal der Kinder von Magda und Joseph Goebbels verknüpft. So
hatte sich noch niemand getraut, vom
Ende des Dritten Reichs zu erzählen.
Beyer verbindet eine Nahaufnahme aus
dem Führerbunker – wo die sechs Geschwister schließlich ermordet wurden
– mit einer Reflexion über eine vermeintlich unpolitische Wissenschaft,
die glaubt, als reiner, objektiver Beobachter unschuldig zu bleiben. In „Flughunde“ spielt das nach der Wende entdeckte Schallarchiv Karnaus eine wichtige Rolle. Die Überlieferung hält die
Erinnerung an die Opfer wach und dokumentiert das Verbrechen. Auf den
Rillen der Matrize sind die Stimmen der
Kinder, die Karnau heimlich aufzeichnete. „Flughunde“ war einer der wichtigsten Romane der Neunziger, er erschien
im gleichen Jahr wie Christian Krachts
„Faserland“ und steht ähnlich repräsentativ für den Aufbruch einer Nachwendeliteratur, die Geschichtsbewusstsein,
Erzählvermögen und poetologische Reflexion auf neue Weise verband.
1996 hat Beyer Dresden zu seiner
Wahlheimat gemacht und seinen Blick
in die Tiefenschichten der Gegenwart in
Richtung Ostdeutschland (und Osteuropa) erweitert. Der Roman „Kaltenburg“ von 2008 wandte sein kriminalistisch-rekonstruktives Erzählverfahren
auf die DDR-Geschichte an, die an der
Biografie des Zoologen Ludwig Kaltenburg erzählt wird. Auch hier gelingen
Beyer atmosphärisch dichte Schilderungen, etwa eine erschütternde Beschreibung des Dresdner Zoos nach der Bom-
PA / DPA/POP TBA
I
n Marcel Beyers Gedichtband „Graphit“ findet sich ein Zyklus über den
Einsturz des Kölner Stadtarchivs
2009. Er trägt den sarkastischen Titel
„Das Rheinland stirbt zuletzt“ und entfaltet ein postapokalyptisches Szenario,
ein (erd)geschichtliches Schreckensbild. „Himmel, hier sieht es aus / Blick
aufs felsgraue, / abschüssige Schuttfeld,
die / tristen, die tief-, die todgrau / lackierten Blechwände der / zerlegten,
zerdrückten / Aktenschränke Einschlüsse / im Stein“.
Sprache lebendig halten: Marcel Beyer,
Erzähler, Dichter, Archivar
bardierung im Februar 1945, aber der
Roman war doch eine Enttäuschung –
auf hohem Niveau.
Vier Romane in 25 Jahren sind ein
schmales Werk; der Büchner-Preis
könnte daher manchen überraschen.
Aber das übersähe, dass Beyer eben
auch einer unserer sprachmächtigsten
Dichter ist. Geschult an Friederike Mayröcker, deren Werkausgabe er mit herausgab, und an Thomas Kling, hat Beyer über die Jahre ein lyrisches Werk vorgelegt, das in der Vielfalt seiner souverän beherrschten Formen und seiner
Themen seinesgleichen sucht.
Schon die phänomenalen Bände „Falsches Futter“ (1997) und „Erdkunde“
(2002) arbeiteten mit feinstem Archäologenbesteck auf historisch kontaminiertem Sprachgelände. Beyer hat früh
das Historische als Stoff des Gedichts
entdeckt: über das einzelne Wort, die
einzelne Wendung in Fachsprachen des
Militärs, der Wissenschaft oder der Bürokratie.
In klingscher Manier hat er einen
harten, durchaus auch politischen Zugriff auf solche lexikalischen Fundstücke. Sprache, so führt Beyer immer wieder vor, ist nicht unschuldig, und Dich-
tung umgekehrt wild und gefährlich:
„Wespe, komm in meinen Mund, / mach
mir Sprache, innen / und außen mach
mir was am / Hals, zeigs dem Gaumen,
zeig es / uns“, heißt es in dem 2014 erschienenen Buch „Graphit“, das kein
schmaler Lyrikband ist, sondern auf
200 Seiten die Essenz aus 15 Jahren bietet. Das ist hoch konzentrierte Sprachkunst, die ihr Material und ihre Mittel
nie aus Selbstzweck vorführt, sondern
als historische Vergewisserung und Kritik an einer konsumistischen, massenmedial geprägten und oberflächlichen
Gegenwart.
Wenn die Worte begraben sind, unter
Trümmern und Schutt unserer Zeit,
wenn sie niemand mehr verstehen
kann, wenn ganze Sprachschichten absinken ins kulturelle Nirvana, dann
wächst auch das Rettende. Dann wird
die Literatur zum bewahrenden Museum, zum „brennenden Archiv“, wie
ein nachgelassenes Gedicht von Thomas Kling heißt. Marcel Beyers Werk
beweist, dass Dichtung die subversive
Kraft innewohnt, die symbolischen
Ordnungen aufzulösen, die Sprache
heiß und flüssig und formbar, mit einem
Wort: lebendig zu halten.
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DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68
PANORAMA
MITTWOCH, 29. JUNI 2016
SEITE 20
D
ie Mordserie des Krankenpflegers Niels H. erscheint wie ein Abgrund,
der immer tiefer wird, je
länger man hineinschaut.
Im Februar 2015 war H. wegen Mordes
in zwei Fällen in einer Delmenhorster
Klinik zu lebenslanger Haft verurteilt
worden. Schon damals nahm die Staatsanwaltschaft an, dass er mehr Menschen getötet hatte. Er hatte den Kranken Herzmittel gespritzt, um sich als
Retter aufspielen zu können. Vergangene Woche stellt sich heraus: H. tötete
schon früher, in einem Krankenhaus in
Oldenburg. Er soll mindestens 33 Patienten auf dem Gewissen haben.
KOMPAKT
POTSDAM
Puppen und Kleider
im Haus von Silvio S.
Lebensecht aussehende Kinderpuppen, Prinzessinnenkleider, Fesselwerkzeug und ein Teddy mit
Kameraaugen: Im Haus des mutmaßlichen Kindermörders Silvio S.
hat die Polizei nach seiner Festnahme bizarre Entdeckungen gemacht, die sie nun während des
Prozesses um den Tod der Jungen
Elias, 6, und Mohamed, 4, dem Richter vorlegt. Ein Urteil wird Ende
Juli erwartet.
Leben wie ich
will, in einem
deutschen Wald
Tödlicher Helfer: Niels H.
im Gericht in Oldenburg
Seit 54 Jahren wohnt ein
Mann in einer Hütte im Harz
Wenn Günther Hamker beim Kochen
merkt, dass ihm ein Ei fehlt, kann er
nicht schnell in den nächsten Supermarkt laufen. Der 75-Jährige lebt seit 54
Jahren in einer Waldhütte an den Bodensteiner Klippen im Harz. Sein Wasser stammt aus einem selbst angelegten
Brunnen, Strom erzeugt er mit Windkraft und Solarenergie, für seine Öfen
hackt er selber Holz. Telefonieren
klappt, wenn nicht gerade ein Baum auf
die Freileitung gefallen ist. Auch der
Handyempfang ist schwach. 15 Minuten
fährt er über holprige Forstwege ins
nächste Dorf, bei Eis und Schnee ist das
gar nicht möglich. Als Einsiedler sieht
sich Hamker nicht. „Ich habe viele
Freunde und Bekannte, auch wenn nur
ein bis zwei Mal pro Woche jemand zu
mir hoch kommt“, erzählt er bei einer
Tasse Tee aus selbst angebauter Minze.
Die Bezeichnung Aussteiger mag der
weißhaarige Mann mit dem wettergegerbten Gesicht nicht. Bis 2003 bewirtschaftete Hamker seinen 80 Hektar großen Wald, den er wie die Holzhütte als
13-Jähriger von seinem Großvater geerbt hatte. Inzwischen hat er den Forst
verkauft, besitzt aber ein Wohnrecht
auf Lebenszeit. Der Herd wird mit Holz
befeuert, das schwarze Telefon hat noch
eine Wählscheibe. Vieles stammt aus
Haushaltsauflösungen und vom Trödelmarkt. Freunde schenkten ihm ihren
ausrangierten Fernseher oder ihr altes
Laptop. Ein Smartphone wurde ihm
auch schon angeboten, aber das will
Hamker nicht.
Am Vormittag geht er mit dem Hund
spazieren. Zur Entspannung hört er
klassische Musik – „Am liebsten Chopins Klavierkonzerte“ – und liest. Einsam fühlt er sich nicht. „Während meines Studiums in Göttingen in einem
Mehrfamilienhaus war ich isolierter“, erzählt er. Wochenlanges Schmuddelwetter schlage ihm allerdings aufs Gemüt.
VON ANETTE DOWIDEIT
Karl H. Beine gilt als Deutschlands
bekanntester Experte für Patiententötungen. Der Professor für Psychiatrie
und Psychotherapie an der Universität
Witten/Herdecke und Chefarzt am Marien-Hospital in Hamm sagt, H. sei kein
untypischer Fall.
Hinweise auf weitere
Missbrauchs-Opfer
Nach dem mutmaßlichen sexuellen
Missbrauch an einem Schweizer
Jungen prüft die Polizei, ob es noch
mehr Opfer gibt. Nachbarn hätten
Hinweise gegeben, die aber noch
bewertet werden müssten, sagte ein
Polizeisprecher. So sollen weitere
Kinder oder Jugendliche an der
Wohnung des Verdächtigen in Düsseldorf gesehen worden sein. In der
Wohnung des 35-Jährigen, aus der
Spezialeinsatzkräfte den vermissten
Jungen in der Nacht zum Sonntag
holten, war auch Kinderpornografie
entdeckt worden.
DIE WELT: Professor Beine, warum tö-
ten Pfleger ihre Patienten?
KARL H. BEINE: Das Einzige, das fast
alle diese Täter gemeinsam haben, ist
ein Problem mit ihrem Selbstwertgefühl. Bei allen ist große Unsicherheit bestimmender Faktor ihrer Persönlichkeit
– und diese Unsicherheit spielt offenbar
schon bei der Berufswahl eine Rolle.
Das heißt, sie gehen gezielt in Gesundheitsberufe?
Ja, denn Gesundheitsberufe genießen
ein hohes Ansehen. Die späteren Täter
erhoffen sich durch ihren Beruf Anerkennung von außen. Diese Erwartung
wird häufig enttäuscht, denn im Pflegealltag sind nicht alle Patienten nett und
dankbar. Stattdessen erlebt man viel
Leid, Stress und einen oft unbefriedigenden Arbeitsalltag. Das setzt einen
Prozess in Gang: Eigene Enttäuschung
und fremdes Leid werden vermengt,
man sieht die Welt immer schwärzer,
der Zustand wird unerträglich.
HEPPENHEIM
Ausverkauf in der
Odenwaldschule
Keine zehn Monate nach dem Nein
der Behörden zu einem Weiterbetrieb der insolventen Einrichtung
ist die Versteigerung des Inventars
in vollem Gang. Die Auktion läuft
unter der Internetadresse industrierat.de. Angeboten werden PC,
Staubsauger, Waschmaschinen,
Autos sowie Kücheneinrichtungen.
Die Auktion geht bis September.
Wieso kommt es aber dazu, dass der
eine mit Burn-out aussteigt, der nächste tablettensüchtig wird – und manche ihre Patienten töten?
Die Pfleger, die zu Tätern werden, glauben, Sie könnten so eine Beherrschbarkeit der Situation herstellen. Unter denen, die töten, gibt es die einen, die –
halb bewusst – denken, sie würden Patienten helfen, indem sie ihr Leiden beenden. Einer der bekanntesten derartigen Fälle in Deutschland war so einer:
Michaela R., die in den 80er-Jahren Patienten tötete, und in den Medien „eiskalter Todesengel“ genannt wurde.
ZU GUTER LETZT
Weil ein Schöffe eingeschlafen ist,
musste am Landgericht Münster der
Auftakt eines Strafprozesses wiederholt werden. Der Laienrichter war bei
der Verhandlung immer wieder eingenickt, sodass sich die Kammer entschloss, ihn zu ersetzen: „Auch der
Laienrichter muss voll da sein. Schläft
er, kann das einen Revisionsgrund
darstellen“. Ein Hilfsschöffe sprang
ein, die Verhandlung begann von vorn.
Niels H. wollte offenbar nicht töten,
sondern hat die Patienten in Lebensgefahr gebracht, um mit seinen Reanimationskünsten glänzen zu können.
Niels H. gehört zur zweiten Gruppe der
Pfleger, die zu Tätern werden: Sie neh-
„Er glaubt, er
ist kein Mörder“
Mindestens 33 Menschen soll Pfleger Niels H. mit Spritzen getötet haben.
Ein Psychologe erklärt die eigenartige Welt eines „unschuldigen“ Täters
men den Tod der Patienten in Kauf.
Aber auch ihr Ziel ist, eine Situation der
gefühlten Überforderung beherrschen
zu können. Genau wie andere Pfleger,
die töten, fehlte auch ihm die Empathie.
Niels H. war offenbar nicht in der Lage,
die Bedürfnisse der Menschen, für die
er sorgen sollte, zu begreifen. Es ging
ihm nur um seine eigene Verbitterung.
Sie haben ihn bei seinem ersten Prozess beobachtet. Wie wirkte er?
Niels H. ist niemand, der groß auffallen
würde. Wenn er von den Tötungsdelikten spricht, wird aber eine große Kälte
spürbar, die mich erschreckt hat. Er hat
geschäftsmäßig über die Taten berichtet. Als ärgere es ihn, dass bei seinen arrangierten Reanimationen so oft etwas
schiefgelaufen ist.
Vergangene Woche wurde bekannt,
dass Niels H. auch schon in Oldenburg getötet hat. Ist es typisch für solche Fälle, dass die Dimensionen erst
nach und nach klar werden?
Typisch ist, dass Pfleger, die einmal ge-
tötet haben, es auch ein zweites, drittes
oder viertes Mal tun – weil sie nach der
Tat das Gewissen quält und sich ihr Leidensdruck noch weiter verstärkt, der ja
überhaupt erst zu der Tötung geführt
hatte. Im Fall Niels H. mag eine Rolle
spielen, dass er all seine Taten schon
vor 2005 begangen hat und sich wahrscheinlich nicht an jeden Fall erinnert.
Vermutlich hatte er die länger zurückliegenden Fälle in Oldenburg ausgeblendet, weil er gehofft hatte, nicht
noch einmal damit konfrontiert werden
zu müssen und sein Gesicht völlig zu
verlieren.
Immer werden alte Menschen in Pflegeheimen geschlagen oder verbal
misshandelt. Sind die Taten auch eine
Folge von Überlastung der Pfleger?
Ja. Wenn die Arbeitsumgebung entsprechend ungünstig ist, kann sie bei Helfern eine latent vorhandene Anlage zur
Gewalttätigkeit ausbrechen lassen. Gewalt gegen Patienten bildet sich häufig
dann aus, wenn die Stationsleitung sich
nicht dafür interessiert, was die Mitarbeiter machen. Und dann, wenn die
Helfer derart unter Arbeitsdruck leiden,
dass sie nicht mehr nach links oder
rechts schauen können.
Wenn man als Mörder enttarnt ist,
hat man sein Gesicht ohnehin verloren – egal, ob man 20 oder 40 Menschen auf dem Gewissen hat?
Als Mörder sehen sich diese Täter nicht
– auch nicht im Nachhinein. Pfleger, die
zu Tätern geworden sind, sehen sich in
der Rolle des Erlösers todkranker, leidender Menschen – oder sie denken,
wie Nils H., nur an sich selbst und den
Kick, den ihnen die Tat gebracht hat.
Der Personalmangel im Gesundheitswesen macht es wahrscheinlicher,
dass Helfer töten?
Ja, und das ist beängstigend. Die ökonomische Taktung der Kliniken und Heime und die so erzwungene Zeitknappheit begünstigt Gewalt und – als letzte
Steigerungsstufe – auch Tötungsdelikte.
Und sie trägt dazu bei, dass es so
schrecklich lange dauert, bis Täter wie
Niels H. entdeckt werden.
DPA/
SCHWEIZ/DÜSSELDORF
REUTERS/REUTERS / FABIAN BIMMER
DIE WELT
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Angaben für Kassel
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Calgary 25°
Montreal 23°
Winnipeg 25°
Vancouver 22°
Toronto 22°
Salt Lake City 30°
New York 30°
Chicago 24°
San Francisco 20° Denver 30° Washington 28°
Los Angeles 25°
Dallas34° Atlanta 36°
Phoenix 42°
New Orleans 32°
TEMPERATURREKORDE
Hamburg Maximum 34,5° (1947), Berlin Maximum 34,5° (1994),
Minimum 6,8° (1974)
Minimum 8,7° (1962)
T
Antalya
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Buenos Aires
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Okklusion
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Budapest
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Heute: Über den Norden und Osten sowie die Mittelgebirge ziehen
die meisten Wolken, zum Teil mit Schauern und Gewittern. Im Süden
scheint die Sonne etwas häufiger, es kann aber ebenfalls Regengüsse mit Blitz und Donner geben. Im Nordwesten werden Temperaturen
von 18 bis 21, sonst 22 bis 28 Grad erreicht. Der Wind weht mäßig bis
frisch, bei Gewittern stark böig aus West bis Südwest.
Biowetter: Bei der Wetterlage schlafen viele Menschen nicht so tief
wie sonst. Die Folgen sind Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Dadurch
können Konzentrations- und Leistungsfähigkeit eingeschränkt sein.
In einigen Fällen verlängert sich auch die Reaktionszeit.
Zürich
Nizza
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DEUTSCHLAND HEUTE
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Düsseldorf
Miami32°
Nassau 29°
Frankfurt Maximum 33,5° (1976), München Maximum 29,9° (2012),
Minimum 5,5° (1954)
Minimum 4,4° (1993)
Mexico City20°
Havanna 33°
Innsbruck
Jerusalem
Kairo
Kapstadt
Mailand
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39°
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Peking 35°
Seoul 28°
Tokio 23°
Shanghai27°
Chengdu 34°
Dhaka 35°
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Hongkong
32°
Yangon 33°
Bangkok32°
Ho Chi Minh Stadt
Manila 34°
Brunei 32°
Singapur33°
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Kuala Lumpur33°
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Rio de Janeiro
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DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68
EM 2 16
SEITE 21
Furchtlos
gegen den
Angstgegner
ar die größte Niederlage gleichzeitig
die Geburtsstunde
der Sieger von morgen? War das der Urknall, der Deutschland zwei Jahre später zum Weltmeistertitel katapultierte?
28. Juni 2012, kurz vor elf Uhr abends:
Thomas Müller sitzt weinend auf der
Bank des Warschauer EM-Stadions.
Andere Kollegen liegen auf dem Rasen, blicken ins Nichts. Bundestrainer Joachim Löw steht stumm an
der Seitenlinie, die Hände in den
Hüften, das Gesicht leer vor
Enttäuschung. Dann kommen
nacheinander zwei Spieler
zu ihm, Miroslav Klose
und Per Mertesacker. Beide schauen ihm in die Augen
und geben Löw ein Versprechen: Das war es noch nicht,
diese Niederlage werden wir
wieder gutmachen.
Jedes Spiel
ein Klassiker
DIE WICHTIGSTEN
DUELLE ZWISCHEN
DEUTSCHLAND UND ITALIEN
1
17. Juni 1970, Mexiko-Stadt
Das Jahrhundertspiel im Halbfinale
der WM: Die unglaubliche Verlängerung, die das Spiel legendär machte,
erzwang ausgerechnet der ItalienLegionär Karl-Heinz Schnellinger
(Foto oben) mit dem 1:1 in der 90.
Minute. Danach spielten sich die
Akteure in einen Rausch und machten die Partie zum „besten WMSpiel aller Zeiten“. Gerd Müller
brachte die deutsche Mannschaft
zwischenzeitlich in Führung, am
Ende siegten die Italiener 4:3.
Mario Balotelli
feiert bei der EM 2012
sein Tor zum 2:0 gegen
Deutschland, Thomas
Müller weint hinterher
auf der Bank. War
das Spiel die
Geburtsstunde
einer großen
Mannschaft?
VON LARS WALLRODT
AUS EVIAN
ZITAT DES TAGES
ER WÜRDE
GARANTIERT KEINEN
TOILETTENPLATZ
BEKOMMEN
THEODORE THEODORIDIS,
Uefa-Generalsekretär, zur EM-Einladung an
den gesperrten Präsidenten Michel Platini,
der diese bislang nicht angenommen hat
KOMPAKT
mauerten, kommt nun ein echter
Prüfstein.
Mit einer brillanten Taktik hatten die
Italiener am Montagabend in Paris Titelverteidiger Spanien ausgeschaltet.
Eine halbe Stunde spielten sie die Iberer an die Wand, dann zogen sie sich in
ihre weltberühmte Abwehrformation
zurück. „Italiener“, schmunzelte Löw,
„gehören zu den wenigen Fußballern,
die den Ball auch mal mit einem Lächeln auf die Tribüne hauen und sich
auch über ein 0:0 freuen.“
Es wird das Duell der jüngsten gegen
die älteste Mannschaft des Turniers. Italiens alte Säcke, angeführt vom 38-jährigen Torwart Gianluigi Buffon, haben
bislang eine starke Leistung gezeigt. In
der Vorrunde schlugen sie Belgien 2:0,
distanzierten Schweden mit 1:0 und
schonten dann im letzten Vorrundenspiel acht Stars, was zu einer (einkalkulierten) Niederlage gegen Irland führte.
Da schnalzte so mancher Experte
mit der Zunge. Eigentlich war die
„Angstgegner?“, fragt Joachim Löw
und zieht eine Augenbraue hoch, „nein,
einen Angstgegner haben wir nicht.“
Zwei Kontrahenten auf Augenhöhe
sieht der Bundestrainer am kommenden Samstag (21.00 Uhr) im Viertelfinale in Bordeaux aufeinandertreffen. Aber
Angst kennt der Weltmeister nicht. Und
einschüchtern von Statistiken lässt er
sich schon gar nicht. „Das ist doch kalter Kaffee. Ich aber bevorzuge heißen
Espresso“, kalauerte Löw und schlürfte
Dampfendes aus seinem Becher.
Noch nach dem 3:0 gegen die Slowakei im Achtelfinale hatte er gewarnt, war mit beiden Füßen auf die
Euphoriebremse gestiegen und hatte
gemahnt, seine Spieler müssten sich
steigern: „Die Slowakei war kein Maßstab. Jetzt kommen ganz andere Kaliber.“ Er wusste da noch nicht, dass
Italien dieses Kaliber werden würde.
Nun freut er sich auf das Duell der Giganten. Endlich geht die EM so richtig
los. Nach vier Gegnern, die sich ein-
(2)
ES
AG
IM
19. Juni 1996, Manchester
Das große Spiel von Andreas Köpke.
Der heutige Bundestorwarttrainer
entschärfte Großchancen in Serie,
hielt sogar einen Elfmeter von
Gianfranco Zola – Italien war nach
dem 0:0 draußen, Deutschland
Gruppensieger – und auf dem
Weg zum dritten EM-Titel.
Italien hat
Deutschland schon
einige Schmerzen
zugefügt. Doch das soll
diesmal im
Viertelfinale der EM
anders werden
TY
4. Juli 2006, Dortmund
GET
Löw erzählt diese Anekdote manchmal, wenn er gefragt wird, wie er
Deutschland zum Weltmeister gemacht
hat. Er erzählt, dass da dieses Aufbäumen war in der Mannschaft nach der
EM 2012. So wie damals beim FC Bayern, der das Champions-League-Finale
1999 so tragisch in den letzten Minuten
gegen Manchester United verlor, dass
die Wut darüber zwei Jahre später zum
Titelgewinn führte. Das Gleiche habe er
2012 verspürt; an jenem Abend, an dem
die Spieler sich schworen, die Schmach
auszuwetzen.
Kurz zuvor hatte Schiedsrichter Stephane Lannoy aus Frankreich das Halbfinale abgepfiffen. Deutschland hatte
gegen Italien keine Chance gehabt, zwei
Tore von Mario Balotelli hatten Löws
Team den Garaus gemacht, der verwandelte Elfmeter von Mesut Özil in der
Nachspielzeit war nur noch Ergebniskosmetik gewesen. Es war Löws Niederlage, er hatte sich vercoacht. Hatte Müller draußen gelassen, hatte drei Wechsel im Vergleich zum brillanten 4:2Viertelfinalsieg gegen Griechenland
vorgenommen, hatte Toni Kroos ins
Zentrum beordert, um dort von ihm die
Kreise des Spielmachers Pirlo zu stören.
Nichts klappte so, wie er sich das vorgestellt hatte.
Es sollte die bitterste Niederlage in
Löws Karriere werden und die Stunde
Null für die spätere Weltmeistermannschaft. 2014 wurden viele Spieler Weltmeister, die schon 2012 dabei waren.
Und Joachim Löw sagt heute: „Im
Nachhinein hat uns das Aus gegen Italien geholfen, auch wenn es natürlich eine bittere Niederlage war. Es war für
mich eine gute Lehre. Ich habe in Brasilien oft daran gedacht, habe die Erfahrung in einige Entscheidungen einfließen lassen.“
Und nun wieder: Italien. „Angstgegner“ schreien die Schlagzeilen. Tatsächlich hat Deutschland noch nie in einem
großen Turnier gegen die Squadra Azzurra gewonnen. Viermal gab es ein Unentschieden in der Vorrunde, viermal
eine Niederlage in der K.-o.-Phase. Auch
das deutsche „Sommermärchen“ 2006
wurde von den Italienern im Halbfinale
jäh beendet.
Das abrupte Ende des Sommermärchens. Italien war im WM-Halbfinale besser, siegte in der Verlängerung 2:0 (Torschütze Fabio Grosso
im Foto links) und holte fünf Tage
später den Titel. Deutschland tröstete sich damit, eine unglaubliche
WM auf die Beine gestellt zu haben.
3
MITTWOCH, 29. JUNI 2016
W
TOP 3
2
DIE WELT
Mannschaft von Trainer Antonio Conte vor dem Turnier maximal im erweiterten Favoritenkreis angesiedelt worden (siehe auch Text unten). Und dann
rauschte sie durch die vermeintlich
stärkste Vorrundengruppe, schaltete
zudem den amtierenden Europameister aus. „Einige hatten Italien vor der
EM ja schon fast abgeschrieben. Aber
ich wusste, was sie für eine Qualität haben. Es wird schwierig gegen sie. Sie
haben Erfahrung und Klasse, sind athletisch und psychisch sehr stark. Italien ist stärker als 2008, 2010 oder auch
2012“, sagte Löw.
Das wäre eigentlich eine beängstigende Aussage. Doch auch Löws Elf ist eine
andere als noch vor vier Jahren. „Die
Tagesform wird entscheiden“, sagt der
Bundestrainer. Er werde jedenfalls die
lange Zeit bis zum Viertelfinale nutzen,
um seine Spieler auf alle Wahrscheinlichkeiten einzustellen, die gegen die
Taktikgenies aus Italien zu erwarten ist:
„Und dann werden wir ja sehen …“
ES WIRD
SCHWIERIG GEGEN
SIE. SIE HABEN
ERFAHRUNG UND
KLASSE, SIND
ATHLETISCH
UND PSYCHISCH
SEHR STARK
JOACHIM LÖW, Bundestrainer,
über die Mannschaft der Italiener
SCHIEDSRICHTER
„Wir werden eine titanische Leistung brauchen“
Brych leitet Partie
Polen gegen Portugal
Italiens Trainer Conte hat sich als Taktikmeister erwiesen, seine Spieler vertrauen ihm blind. Nun strebt er den nächsten Coup an
welt.de/sport
ntonio Conte lässt sich Zeit. Es
scheint, als könne er gar nicht
genug bekommen von den Huldigungen seiner Landsleute, die sich
nach dem Achtelfinalsieg über Spanien
vor ihm in den Staub werfen.
VON SIMON PAUSCH
AUS PARIS
PA/LACI PERENYI (2); PA/DPA/WEREK
Online
„He has good Technik“: Lothar
Matthäus glänzt im britischen
TV mit akzentgeprägten Sätzen
als Fußball-EM-Experte.
A
Mehr als eine halbe Stunde lang parliert Italiens Trainer über die beeindruckende Leistung seiner Spieler, die
Komplimente an die eigene Adresse
nimmt er leise lächelnd zur Kenntnis.
Als er sich im gewaltigen Pressesaal im
Bauch des Stade de France erhebt, verabschiedet er sich mit einer Ankündigung: „Wir werden hart arbeiten bis
zum Spiel gegen Deutschland. Das entspricht unserem Charakter.“
Viel wird hierzulande über die verheerende Turnierbilanz des DFB gegen
die Squadra Azzurra gesprochen, Begriffe wie „Angstgegner“ und „Trauma“
fallen sofort. Und das letzte große Aufeinandertreffen im EM-Halbfinale vor
vier Jahren wird noch einmal bis ins
letzte Detail seziert. Doch all das geht
am Kern des nicht zu übersehenden
Aufschwungs der italienischen Nationalmannschaft vorbei. Conte ist erst
seit 2014 im Amt. Es ist ein neues, anderes Italien, das am Samstag im Viertelfinale von Bordeaux (21 Uhr, ARD) auf
die Elf von Joachim Löw wartet.
„Antonio Conte hat erkannt, dass Catenaccio allein kein Turnier mehr gewinnt“, sagt der Bundestrainer. Es kling
ein wenig ehrfürchtig: „Früher war Italien vorne nicht so durchschlagskräftig.
Er hat der Offensive mehr Gewicht gegeben.“ Titelverteidiger Spanien spielten die Italiener im Achtelfinale 75 Minuten lang an die Wand und hatten dabei so viele Torchancen wie früher in einer gesamten Gruppenphase.
Auch Belgien und ihren Trainer Marc
Wilmots überraschte Conte mit einer
Mischung aus Pressing und langen Bällen aus der Abwehr. Zwei Turnierfavoriten hat er nun schon strategisch in seine
Einzelteile zerlegt. Eine solche Bilanz
kann bei dieser EM kein anderer Trainer aufweisen. „Mister Conte ist ein
Meister darin, aus 23 Männern ein Team
zu formen“, lobte der gegen Spanien
unüberwindliche Abwehrrecke Leonar-
do Bonucci: „Wenn er uns einen Matchplan vorgibt, verinnerlichen wir ihn. Er
spielt eine sehr wichtige Rolle für uns.“
Die Mannschaft, die von einem Kapitän angeführt wird, der noch gemeinsam mit Conte auf dem Rasen gestanden hat, folgt dem 46-Jährigen beinahe
blind. „Er ist der ideale Trainer für uns.
Er hat eine einzigartige taktische Herangehensweise“, lobte Gianluigi Buffon, 38, während der Gruppenphase.
Nach dem gewonnenen Achtelfinale
tanzte er Arm in Arm mit Conte über
den Rasen. Während Buffon kürzlich
ankündigte, bis zur WM in Russland
weitermachen zu wollen, übernimmt
der Trainer nach der EM den FC Chelsea. Das stärkt in ihm das Gefühl, auf
einer Mission zu sein: Wann, wenn
nicht jetzt?
„Meine Spieler haben gesagt, sie wollen mir ein GPS-Gerät umhängen, um
zu messen, wie viele Kilometer ich während einer Partie zurücklege“, erzählte
Conte nach dem Spanien-Spiel mit
schelmischem Grinsen. Seine Leidenschaft, die selbst die Sprints und Sprünge von Trainerirrwisch Jürgen Klopp in
den Schatten stellt, ist einer der Mosa-
iksteine im italienischen Gefüge. Conte
lebt vor, was er von seinen Spielern erwartet: Einsatz, Hingabe und die Bereitschaft, bis an die körperlichen Grenzen
zu gehen. „Wir erleben sicher nicht die
rosigste Zeit des italienischen Fußballs“, sagte er: „Als ich vor zwei Jahren
angefangen habe, musste ich viele Widerstände überwinden. Die Nationalmannschaft muss funktionieren wie ein
Vereinsteam.“
Mit diesem Pragmatismus führte der
Ex-Juve-Spieler die Auswahl in die Zeit
nach Andrea Pirlo, der jahrelang Herz
DPA/PETER KNEFFEL
Der deutsche EM-Schiedsrichter
Felix Brych leitet das Viertelfinale
zwischen Polen und Portugal am
Donnerstag (21.00 Uhr) in Marseille. Das teilte die Europäische
Fußball-Union Uefa am Dienstag
in Paris mit. Für den 40 Jahre
alten Münchner ist es beim Turnier in Frankreich bereits der dritte Einsatz. Der Unparteiische hatte während der Gruppenphase die
Spiele England gegen Wales (2:1) in
Lens und Schweden gegen Belgien
(0:1) in Nizza gepfiffen und dafür
durchweg gute Beurteilungen erhalten.
Antonio Conte feiert mit den Spielern.
Er versteht sie – und sie verstehen ihn
und Hirn der Squadra gewesen war.
Dessen Rolle teilen sich nun unermüdliche Balljäger wie Daniele De Rossi, Marco Parolo und Emanuele Giaccherini,
davor lauern die kantigen Graziano
Pellè und Éder, die die belgischen und
spanischen Verteidiger reihenweise stehen ließen. Auf seine Abwehr, so viel
Tradition sei einem italienischen Coach
gestattet, kann sich Conte ohnehin verlassen. Andrea Barzagli, Giorgio Chiellini, Bonucci und Buffon standen schon
beim Halbfinalsieg gegen die Deutschen
in der Startelf. Dass sie seitdem vier
Jahre älter geworden sind, merkt man
ihnen bislang nicht an. „Sie wirken sehr
fit“, musste auch Löw einräumen.
Trotzdem wird der Weltmeister nicht
verhindern können, in die Rolle des Favoriten gedrängt zu werden. Zumindest
sein Gegenüber Conte tut bereits alles,
um sich als Außenseiter zu positionieren. „Deutschland ist die mit Abstand
beste Mannschaft bei dieser EM. Wir
werden eine titanische Leistung brauchen und unseren besten Fußball spielen müssen“, sagte Conte. Es darf eher
als geschickte Tiefstapelei denn als aufrichtige Ehrfurcht verstanden werden.
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DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68
22 EM 2016
DIE WELT
MITTWOCH, 29. JUNI 2016
E
„Es ist wie ein
wunderschöner
Traum“
Kommentator Benediktsson
über Islands Nationalteam
S
ie haben es wieder getan – die
Mannschaft und er auch. Die isländische Nationalelf steht im
Viertelfinale der EM, und TV-Kommentator Gudmundur Benediktsson ließ
sich von dem Auftritt des Überraschungsteams wie schon beim 2:1 gegen
Österreich zu einer emotionsgeladenen
Berichterstattung hinreißen. Schon
beim zweiten Tor der Isländer verlor er
seine Stimme, nach dem Schlusspfiff
hüpfte der 41-Jährige freudetrunken
über die Pressetribüne. Eine Stunde
und zwei Bier später hatte er sich zumindest wieder ein wenig beruhigt.
VON LUTZ WÖCKENER
AUS NIZZA
DIE WELT: Herr Benediktsson, was
war da los beim Abpfiff?
GUDMUNDUR BENEDIKTSSON: Keine
Ahnung. Aber es war völlig anders als
gegen Österreich. Damals standen wir
in der Schlussphase massiv unter
Druck. Es schien nur noch eine Frage
der Zeit, wann wir das zweite Gegentor
bekommen würden. Es hätte das Aus
bedeutet. Und dann schossen wir stattdessen selbst eins. Wahnsinn! Aber gegen die Engländer hatte ich in der zweiten Hälfte keine Bedenken. Wir hatten
das Spiel völlig unter Kontrolle.
Sie mussten nur ganz am Ende noch
zwei heikle Situationen überstehen.
Ja, wir sehnten uns natürlich alle nach
dem Abpfiff. Aber ich muss auch mal sagen, dass es nicht fair war. Die Uhren in
Frankreich sind kaputt. Die gehen viel
zu langsam. Meine Güte! Im Ernst: Es
ist großartig, einfach großartig.
PA/DPA
Kein Wunder, dass Sie beim Abpfiff
völlig ausflippten.
Wirklich? Ich habe keine Ahnung, was
ich gesagt oder gemacht habe. Ich kann
mich wirklich nicht mehr an den Moment erinnern. Ich plane da auch nichts
vorher oder lege mir etwas zurecht, falls
Sie das fragen wollen. Ich bin einfach
nur ich selbst.
Moderator und Ex-Nationalspieler: Gudmundur Benediktsson
Sie sind Journalist und Isländer. Wie
schwierig ist es, diesen Erfolg sachlich einzuordnen?
Sehr schwer. Es ist wie ein wunderschöner Traum.
Vielleicht können Sie ja noch ein wenig länger träumen?
Ja, hoffentlich. Weshalb nicht? Gern bis
zum 11. Juli.
Auch für Sie hat sich bei diesem Turnier einiges verändert. Wie gehen Sie
damit um, dass Sie spätestens seit ihrem Kommentar beim Sieg gegen Österreich die halbe Welt kennt.
Da hat sich für mich gar nichts geändert. Ich bin immer noch Gummi Ben,
so wie mich jeder in Island nennt. Ich
verstelle mich nicht und bin mir immer
treu geblieben. Fußball ist mein Job, ich
liebe ihn und versuche ihn so gut zu machen, wie ich kann.
Seit wann arbeiten Sie für das isländische Fernsehen?
Ich kommentiere seit 2004 die Spiele
der englischen und spanischen Liga,
Champions League und seit der vergangenen Saison auch die der Bundesliga.
Mein Leben dreht sich jeden Tag nur
um Fußball. Ich war ja selbst Profi in
Belgien, habe auch ein paar Länderspiele gemacht. Es ist der großartigste Sport
der Welt, und ich bin sehr, sehr dankbar,
dass ich in diesem Umfeld meiner Arbeit nachgehen kann. Jetzt geht es in
Paris weiter. Gegen den Gastgeber. Im
Viertelfinale der EM.
r wartete nun schon mehr
als eine halbe Stunde. Am
Schalter der Autovermietung hatte sich eine lange
Schlange gebildet. Der
Schweiß rann ihm das blasse Gesicht hinunter auf die blau-rote Fahne, die er
sich um den Hals gebunden hatte. Doch
Aron Saevarsson grinste. Nichts auf dieser Welt konnte ihm seine gute Laune
an diesem Tag verderben. Hinter dem
19-Jährigen lag die schönste Nacht seines Lebens.
Die isländischen Spieler feiern den
historischen Sieg gegen England, den
Ragnar Sigurdsson (unten l.) und
Kolbeinn Sigthorsson (unten r.) mit
ihren Toren sicherstellen
VON LUTZ WÖCKENER
AUS NIZZA
Im Stadion von Nizza hatte er miterlebt, wie Sportgeschichte geschrieben
wurde. Ein 2:1-Sieg über England. Im
EM-Achtelfinale. Auch nach zwölf Stunden und ein bisschen Schlaf wirkte der
Triumph immer noch schier unglaublich.
Es ist der größte Erfolg in der Historie
des isländischen Verbandes und ein Märchen, wie es der europäische Fußball
noch nicht erlebt hat. Gemeinsam mit
5000 Landsleuten hüpften Aron und seine fünf Freunde geschockt und glückselig zugleich auf der Tribüne. Sie klatschten, sangen, schrien, weinten – genau
wie sein zwölf Jahre älterer Bruder unten auf dem Rasen: Birkir Saevarsson.
Der Rechtsverteidiger von Hammarby IF hatte ein herausragendes Spiel abgeliefert. Aus dem Duell mit Manchester Citys Raheem Sterling war er als klarer Punktsieger hervorgegangen, und in
der 73. Minute wäre ihm bei einem seiner Vorstöße beinahe das vorentscheidende 3:1 gelungen. Sein Schuss strich
nur um Zentimeter über das Lattenkreuz. „Vielleicht war es das beste Spiel
seines Lebens“, sagte Aron am Tag danach voller Stolz.
Das Spiel des Lebens. Nicht weniger
hatten die elf tapferen Isländer gegen
England gezeigt. 90 Minuten für die
Unsterblichkeit. Sie alle spielen in der
Diaspora des europäischen Fußballs. In
Norwegen, Schweden und Dänemark.
Für Odense, Bodö Glimt, Sundsvall und
den 1. FC Kaiserslautern. Kapitän Aron
Gunnarsson und Johann Berg Gudmundsson haben es immerhin bis nach
Großbritannien geschafft: Zweite Liga
in Cardiff und Charlton. Klubs, die die
englischen Superstars allenfalls aus
dem FA-Pokal kennen. Allein Sterling
kostet mehr als doppelt so viel wie der
gesamte isländische 23-Mann-Kader.
„Wenn du das Beste im Leben willst,
musst du bereit sein, wenn sich die
Möglichkeit dazu bietet“, sagte Trainer
Heimir Hallgrimsson, im echten Leben
Zahnarzt. „Das heute war ein Tag, über
den wir bis zu unserem Tod sprechen
werden.“ Große Worte, die dem Ereignis durchaus entsprachen.
Bereits die erstmalige Qualifikation
für das kontinentale Kräftemessen war
eine Überraschung. Die Isländer hatten
dafür gesorgt, dass die Niederlande die
EM nur am Fernseher erleben. Als sie
dann auch noch ungeschlagen aus den
Gruppenspielen gegen Portugal, Ungarn und Österreich hervorgingen, war
die Sensation perfekt. Gegen England
folgte nun das Fußballwunder, bestaunt
und gefeiert auf der ganzen Welt.
Island, das am Sonntag einen Historiker zum neuen Präsidenten wählte, erlebt bewegte Wochen. Und nun wollen
sie in der Heimat ihren Helden alle ganz
nah sein. Am Dienstagmorgen habe die
Nachfrage nach Frankreich-Flügen das
Angebot der nächsten Tage überstiegen,
erzählen sich die Fans. 20.000 Isländer,
und damit mehr als sechs Prozent der
Bevölkerung, sind bereits mit der
Mannschaft in Frankreich unterwegs.
Am Morgen danach sah man viele von
Ein Sieg für die
UNSTERBLICHKEIT
Island bezwingt England in einem epochalen Match mit 2:1 und zieht ins
Viertelfinale ein. Der Trainer kündigt schon mal die nächste Großtat an
ihnen im Bahnhof und vor den Autovermietungen in Nizza stehen. Flüge wurden storniert, Urlaube verlängert, Unterkünfte gebucht. Streiche: Reykjavík,
setze: Paris. Viertelfinale. In der Hauptstadt. Gegen den Gastgeber. Am Sonntag. Keiner will jetzt nach Hause. Niemand will das Märchen verpassen. Sie
wollen das nächste Kapitel mitschreiben. „Das Duell mit den Franzosen wird
ein unglaubliches Spiel“, sagte der
Schwede Lars Lagerbäck, der sich mit
seinem ehemaligen Assistenten Hallgrimsson das Traineramt teilt: „Vielleicht bin ich der einzige in der Mannschaft, der das so empfindet. Aber es ist
größer als das England-Match.“
Die Premier League ist in Island die
populärste Liga. „Der englische Fußball
hat uns alle geprägt. Wir schauen ihn seit
unserer Kindheit“, erklärt Hallgrimsson.
Nun haben sie ihn besiegt und damit ein
Wunder erschaffen, das langfristige Folgen haben soll. Für den isländischen
Fußball – und auch für die Spieler. „Ragnar Sigurdsson hat eine der besten Leistungen gezeigt, die je ein Innenverteidiger für Island gebracht hat“, stellte Hallgrimsson in seiner Analyse heraus, „ich
wäre nicht überrascht, wenn sich die
großen Klubs jetzt um ihn kümmern.“
Überhaupt erwarte er für die kommenden Tage und Wochen Anfragen für seine Spieler: „Ich weiß nicht, was sich privat für sie ändern wird. Aber die Jungs
haben ihr Fußballleben beeinflusst. Sie
können jetzt zu großen Klubs wechseln.“
Die Auswirkungen liegen auf der
Hand. Besseres Training und mehr internationale Erfahrung, die über das
Nationalteam an die anderen weitergegeben werden soll. Letztlich werde jeder der rund 21.000 aktiven Fußballer
im Land von diesen abenteuerlichen
SPIELPLAN EM 2016
Achtelfinale 1
Sa., 25.6.
15 Uhr
5
Achtelfinale 3
Sa., 25.6.
21 Uhr
St. Etienne
:
6
Schweiz
0
n.E.
:
Kroatien
Polen
Achtelfinale 2
1
1
n.V.
Portugal
Wales
:
Polen
So., 26.6.
21 Uhr
0
:
4
Ungarn
FRANKREICH
Achtelfinale 5
So., 26.6.
18 Uhr
Toulouse
0
Nordirland
Viertelfinale 1
Do., 30.6.
21 Uhr
Achtelfinale 6
Sa., 25.6. Paris, Parc des
18 Uhr
Princes
Lens
3
Belgien
Deutschland
Fr., 1.7.
21 Uhr
Portugal
Wales
:
Achtelfinale 7
Mo., 27.6.
18 Uhr
Lille
:
0
2
0
:
:
Belgien
Frankreich
Mo., 27.6.
21 Uhr
Irland
England
1
Nizza
:
2
Island
Viertelfinale 4
So., 3.7.
21 Uhr
Bordeaux
:
Deutschland
Achtelfinale 8
Lyon
1
Viertelfinale 3
Sa., 2.7.
21 Uhr
Lille
Italien
Frankreich
Paris, St. Denis
:
Island
Halbfinale 2
Do., 7.7.
21 Uhr
Lyon
:
Sieger VF 1
2
Spanien
Halbfinale 1
Mi., 6.7.
21 Uhr
Achtelfinale 4
So., 26.6.
15 Uhr
Paris,
St. Denis
:
Italien
Slowakei
Viertelfinale 2
Marseille
Wochen profitieren. „Allein dieses Turnier in Frankreich wird den isländischen Fußball weiter voranbringen“,
glaubt der erfahrene Lagerbäck, „die
Spieler und Betreuer haben sich das
hier alles angeschaut, haben erstmals
eine EM miterlebt. Wir wissen nun alle,
wie so etwas läuft. Das kann eine tolle
Entwicklung nach sich ziehen.“
Auch für die Fans ist der große Fußball
eine Premiere – und andersherum. Europa entdeckt die isländischen Anhänger
und erhält neue Einflüsse. Das rhythmische Klatschen, unterbrochen von sekundenlanger Stille und vollzogen mit
einem lautstarken „Hu“, dürfte schon in
der kommenden Saison durch die Stadien
Englands,
Frankreichs
und
Deutschlands hallen. Der isländische
Fanklubdachverband Tolfan hatte das in
seiner martialischen Wirkung an den
neuseeländischen Haka erinnernde
Schauspiel erstmals vor zehn Jahren bei
einem Länderspiel zur Aufführung gebracht. „Wir haben fantastische Fans. Sie
haben wirklich einen großen Anteil an
dem Erreichten. Ich appelliere daher an
die Uefa, uns mehr Karten zur Verfügung
zu stellen“, sagte Hallgrimsson und fügte schmunzelnd an: „Für das Duell gegen
Frankreich und das Spiel danach.“
Nein, Angst haben sie nicht. So sachlich und mutig, wie sie in den 70 Minuten
nach dem zweiten Tor gegen England ihr
Programm abspulten, werden sie auch
den Franzosen begegnen. „Wir wollen etwas dominanter spielen“, sagt Sigurdsson, „ich erwarte eine gute französische
Mannschaft, ähnlich wie England.“ Hallgrimmson lacht: „Tja, die Spieler haben
ihre Hürde genommen.“ Er zuckt mit
den Schultern: „Jedes Hindernis wirkt
nun kleiner. Das hilft und schafft Selbstbewusstsein. Wenn die Spieler es weiterhin so angehen wie heute, können wir jede Mannschaft schlagen.“ Ein Halbfinale? Gegen Deutschland?
Aron Saevarsson hält es nicht für ausgeschlossen. Er glaubt an diese Mannschaft – und an seinen Bruder. Bis Sonntag wollen sie sich Paris anschauen. Und
wenn er nach Hause kommt, wird trainiert. Er habe Talent, sagt einer seiner
Freunde. Womöglich steht er bei der
nächsten EM in vier Jahren selbst auf
dem Rasen und nicht mehr in der Warteschlange der Autovermietung. Träumen, so viel ist sicher, ist in diesen Tagen isländischer Volkssport.
Marseille
:
Finale
Sieger VF 2
So., 10.7.
21 Uhr
Können Sie das heute Erlebte noch
einmal in einem Satz zusammenfassen?
Wie ich schon sagte: Es ist ein Traum.
Und ich will einfach nicht aufwachen.
Sieger VF 3
Sieger VF 4
Paris, St. Denis
:
Sieger HF 1
Sieger HF 2
STAND: 28.06.2016, 17:30 UHR
+
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DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68
DIE WELT
EM 2016 23
MITTWOCH, 29. JUNI 2016
für den Aufschwung ist der Bau von
überdachten Sportplätzen Mitte der
1990er-Jahre, der das ganzjährige Training ermöglicht – auch während der extrem kalten und schneereichen Winter.
Die Hymne der EM: Angeführt von
Aron Gunnarsson intonieren die
Isländer ein lautes „Hu“, gefolgt von
einem rhythmischen Klatschen und
einem Tanz auf dem Feld
HAT DEUTSCHLAND SICH SCHON
MAL GEGEN ISLAND BLAMIERT?
GETTY IMAGES; REUTERS; AFP; DPA
Verloren hat die deutsche A-Nationalelf
zwar keines der bis dato vier Länderspiele gegen Island. In der Qualifikation
für die EM 2004 trotzte der Außenseiter
dem hohen Favoriten allerdings ein torloses Remis ab – es folgte Rudi Völlers
legendärer Wutausbruch vor laufender
Kamera. Erzürnt über die kritischen
Fragen von Moderator Waldemar Hartmann setzte der damalige Teamchef zu
seiner berühmten „Weißbier“-Schelte
an – und verhalf dem verdutzten Hartmann unverhofft zu einem Werbevertrag. Das Rückspiel gewann Deutschland dann souverän mit 3:0. In Freundschaftsspielen setzte sich die DFB-Elf
5:0 (1960) sowie 3:1 (1979) durch.
Die deutsche U21 hat sich dagegen
einmal heftig gegen Island blamiert. Am
11. August 2010 kassierte sie in Hafnarfjördur eine deftige 1:4-Pleite gegen Islands Junioren und verpasste sensationell sowohl die EM 2011 als auch Olympia 2012. Vier Spieler der damaligen U21
Islands standen am Montag bei der EMSensation gegen England (2:1) in der
Startelf, Torschütze Sigthorsson erzielte damals das 3:1 gegen die Elf von DFBTrainer Rainer Adrion. Zudem gehörten
die heutigen EM-Teilnehmer Johann
Gudmundsson, Gylfi Sigurdsson und
Birkir Bjarnason zu den DeutschlandBesiegern. Für Deutschland liefen unter
anderem Mats Hummels, Kevin Großkreutz und Benedikt Höwedes auf.
A
ls das Wunder vollbracht
war, zeigten die erschöpften Männer noch mal ihren
beeindruckenden Schlachtruf. Doch woher stammt
das Ritual der Isländer, und wie kommt
dieses kleine Volk zu so großen sportlichen Erfolgen? Die „Welt“ beantwortet
die wichtigsten Fragen.
WO LIEGT ISLAND, WER LEBT DORT?
Klar, jeder weiß, dass Island eine Insel
im Nordwesten Europas ist. Aber
wussten Sie auch, dass sie mit rund
103.000 Quadratkilometern etwa so
groß ist wie Bayern und Baden-Württemberg zusammen? Und wussten Sie,
dass die höchste Erhebung der Vulkan
Hvannadalshnúkur ist? Die bessere
Frage wäre vielleicht: Können Sie diesen Vulkan auch aussprechen? Bekannter ist allerdings der Gletscher Eyjafjallajökull. Denn dessen wunderbarer
Name hat ihm 2013 sogar einen Kinofilm beschert.
Die Hauptstadt ist Reykjavik, mit
121.230 Einwohnern die größte Stadt des
Landes und damit etwa so groß wie
Recklinghausen. Insgesamt leben auf
der Insel 330.000 Menschen – etwas weniger als in Bochum und genau ein
Zwanzigstel (!) der Mitgliedszahl des
Deutschen Fußball Bundes (DFB). Berlin ist von Reykjavik übrigens 2385,43
Kilometer entfernt. Die Fahrt mit Auto
und Fähre dauert rund 85 Stunden.
WARUM HEISSEN ALLE SPIELER
„-SON“?
In Island ist die Familie wichtig. Und das
spiegeln auch die Namen wider. Denn der
Vorname des Vaters wird in den Nachnamen des Sohnes weitervererbt. „Son“ bedeutet also „Sohn“. Ein Beispiel: Heißt
der Vater Olaf mit Vornamen, wird der
Sohnemann Olafsson mit Nachnamen
heißen. Das oftmals verwendete doppelte
„s“ entsteht durch den Genitiv (Olafs
Sohn). Der häufigste männliche Vorname
in Island ist übrigens Jon. Jetzt dürfen Sie
raten, was der häufigste Nachname ist.
Und was macht man, wenn man eine
Tochter bekommt? Ganz einfach und logisch: Statt „Son“ hängt man „Dottir“
(Tochter) an. Olafs Tochter hieße also
Olafsdottir mit Nachnamen. Dieses Namensgebungssystem galt früher in vielen Ländern Skandinaviens. Norwegen
und Schweden sind inzwischen zum Familiennamensystem übergegangen. In
Dänemark ist die Verwendung von Vatersnamen aber noch erlaubt.
WARUM KÖNNEN DIE ISLÄNDER BEI
DER EM DURCHFEIERN?
Weil sie echte Wikinger sind, die keine
Schwäche wie Schlaf kennen, ganz klar!
Oder liegt es vielleicht doch an der geografischen Lage Islands? Denn in Island
ist es im Sommer praktisch durchgehend
hell. Dank der nördlichen Lage sind die
Nächte im Winter zwar sehr lang, sodass
KÄMPFER mit
komischen Namen
Island hat nur 100 Profi-Fußballer – und trotzdem
eines der größten Wunder der Fußball-Geschichte
vollbracht. Eine Bestandsaufnahme
es kaum hell wird. Im Sommer ändert
sich das aber rapide: Im Juni geht die
Sonne an einigen Tagen nur vier Stunden
unter, nicht lang genug, als dass es wirklich dunkel werden könnte. Der dunkelste
Moment der Nacht ist dann, wenn das
Abendrot ins Morgenrot übergeht. Kein
Wunder, dass man da nicht an Schlaf
denkt. Die sommerlichen Temperaturen
von rund 15 Grad Celsius will man sich
natürlich auch nicht entgehen lassen.
Wer nicht die ganze Nacht Islands EMHelden feiern will, der klebt seine Fenster
einfach mit Alufolie zu – ein in Island beliebtes Mittel, um nachts trotz Helligkeit
zu Schlaf zu kommen. Vermutlich findet
man in diesen Tagen sehr viel weniger
Alufolie in Islands Städten als sonst.
WIE WICHTIG IST DER FUSSBALL FÜR
ISLAND?
Registrierte Fußballer
bei den EM-Viertelfinalisten
Deutschland 6.308.946
Frankreich
1.794.940
Italien
1.513.596
Polen
656.964
Belgien
443.383
Portugal
132.734
Wales
67.550
Island
21.503
Quelle: Fifa
Island ist eine sehr sportbegeisterte Nation. Neben Handball ist dabei Fußball
die mit Abstand populärste Sportart. Das
kleine Land hat zuletzt einen rasanten
Aufstieg erlebt – vom Punktelieferanten
hin zum ernst zu nehmenden Konkurrenten. 2010 noch jenseits der 100 im Fifa-Ranking, belegt Island aktuell Platz
34.Und das bei nur 21.500 aktiven Spielern, davon rund 100 Profis. Nachdem
die Teilnahme an der WM 2014 in Brasilien noch knapp in den Play-off-Spielen
gegen Kroatien verpasst worden war,
qualifizierte sich Island in diesem Jahr
erstmals für ein großes Turnier. Grund
WO SPIELEN DIE ISLÄNDER?
In der heimischen Liga, in der zwölf
Teams zwischen Frühjahr und Sommer
um die Meisterschaft kämpfen, verdient
kein einziger Spieler aus Islands EM-Kader sein Geld. Die Isländer sind quer
durch die europäischen Ligen verteilt. Innenverteidiger Ragnar Sigurdsson läuft
für FK Krasnodar in der ersten russischen
Spielklasse auf. Seine Kollegen sind überwiegend in Norwegen, Schweden und Dänemark unter Vertrag, bei Odense, Bodö
Glimt, Sundsvall, Hammarby oder Norrköping. Alles keine Schwergewichte in
Europas Klubfußball. Kapitän Aron Gunnarsson und Johann Berg Gudmundsson
verdienen ihr Geld immerhin in Großbritannien – allerdings in der Zweiten Liga,
in Cardiff und Charlton.
WOHER STAMMT DER „HU, HU, HU“KAMPFRUF DER FANS?
Die Männer von der Insel im hohen Norden spielen gern mit ihrem Wikingerimage. Gehörnte Helmattrappen, wilde
Bärte und breitflächige Tattoos gehören
zum Standartrepertoire der isländischen Fans in Frankreich. Noch eindrucksvoller als das äußerliche Erscheinungsbild ist jedoch die enorme Lärmkulisse auf den Rängen. Um ihr Team
anzufeuern, intonieren die Isländer ein
lautes „Hu“, gefolgt von einem rhythmischen Klatschen. In immer schnellerer
Abfolge schwillt der Kampfruf der Nordeuropäer zu einem ohrenbetäubenden
Getöse an. Ein Fangesang wie Donnerhall – der in seiner einschüchternden
Wirkung ein bisschen an den Haka-Tanz
des neuseeländischen Rugbyteams erinnert. Das Ritual geht in diesem Falle
aber nicht auf die Wikinger zurück. Die
furchteinflößende Form, ihr Team anzufeuern, haben sich die Anhänger im heimischen Klubfußball abgeschaut.
„Erbärmliches Scheitern“ mit „hirntotem Fußball“
Englische Zeitungen gießen Hohn und Spott über Spieler aus: „Zu berühmt, zu wichtig, zu reich, zu arrogant.“ Bitterer Abgang von Trainer Hodgson nach Blamage
Spieler auch die nächsten Tage verfolgen. Auf Milde dürfen sie nicht hoffen.
„Der Grund, warum die Nation damit
kämpft, Mitgefühl oder eine Verbindung zu vielen dieser Spieler aufzubauen, ist das Ego“, analysierte der „Independent“ und versah die Profis mit den
Attributen: „Zu berühmt, zu wichtig, zu
reich, zu arrogant.“
Nur 19 Minuten nach Vollendung des
„erbärmlichen Scheiterns“ („Sun“) vollzog Trainer Roy Hodgson den unvermeidlichen Schritt und verkündete seinen „Brrrexit“ („Mirror“). Mit aschfahlem Gesicht setzte sich der 68-Jährige in
den kargen Presseraum des EM-Stadions von Nizza, verlas 155 Sekunden lang
monoton sein Rücktrittsstatement und
ging durch den Seitenausgang. „Es tut
mir leid, dass es so enden muss“, erklärte Hodgson – und kam seinem Rausschmiss damit lediglich zuvor.
Vorbei alles Gerede von einer vermeintlich leuchtenden Zukunft dieser
konnte dem Offensivspiel nach seinem nier hatte das Team kurz vor der EM chen Kandidaten sind eine Mischung
Foulelfmetertor zum 1:0 keine dauerhaf- 2012 übernommen. Doch die Nachfolge- aus Trainern mittelmäßiger bis schlechte Ordnung verleihen. „Es ist beschä- optionen für Hodgson klingen keines- ter englischer Klubs (Alan Pardew, Sam
mend für uns. Wir sind alle bitter ent- falls so verlockend. Als Favorit wird Allardyce), Ausländern über ihrem Zetäuscht, wir wissen, dass wir die Verant- U21-Coach Gareth Southgate gehandelt, nit (Arsene Wenger, Rafael Benitez)
wortung dafür tragen“, gestand der Ka- dem jedoch die Erfahrung auf großer in- oder TV-Experten, die sich selbst ins
pitän. Im Gegensatz zu Hodgson will ternationaler Bühne fehlt. Die restli- Gespräch brachten (Alan Shearer).
Bleiben Überraschungsder 30-Jährige jedoch weikandidaten. Eigentlich pocht
termachen und sein Team
der Verband auf Premierdurch die Qualifikation unLeague-Expertise an der Seiter anderem gegen die Slotenlinie. Doch so verzweifelt
wakei und Schottland zur
wie die aktuelle Lage ist, wäWM 2018 führen.
re selbst ein Deutscher aus
Doch
mit
welchem
den belächelten USA nicht
Coach? „Jetzt ist es an der
undenkbar: Jürgen KlinsZeit für jemand anders, den
mann. Der 69 Jahre alte TraiFortschritt dieser jungen,
ner Harry Redknapp sagte:
hungrigen und extrem ta„Die FA (englischer Verband,
lentierten Gruppe zu verd. Red.) muss wirklich ein
antworten“,
erklärte
Kaninchen aus dem Hut zauHodgson, der mit der unterbern, weil es anscheinend
irdischen Bilanz von drei
keine offensichtlichen KanSiegen in elf Turnierspielen
didaten da draußen gibt.“
abtritt. Der Trainer-Routi- Und nun? Nach dem Schlusspfiff sind die Engländer verzweifelt
jungen Generation. Vorbei die Träume
von einem Ende des halben Jahrhunderts voller Schmerz ohne Titel. Nur
zwei Jahre nach dem schmachvollen
Vorrundenaus bei der WM in Brasilien
ist jede Hoffnung erneut dahin. Selbst
das 0:1 gegen Fußballentwicklungsland
USA bei der WM 1950 fällt in der Peinlichkeitenrangliste dahinter zurück.
Wie schon in den Vorrundenpartien
wusste die zweitjüngste Mannschaft des
Turniers ihre Dominanz nicht zu nutzen und schied am Ende hilf-, kraft- und
einfallslos völlig verdient aus. Seit mehr
als einem Jahrzehnt wartet England
nun auf einen Sieg in der K.o.-Runde eines großen Turniers. Noch nie haben
die Three Lions außerhalb Englands ein
EM-Endrunden-Match gewonnen, in
dem es ums Weiterkommen ging.
Auch ein Versagen der Führungsspieler. Keeper Joe Hart wird im Internet
für seinen Patzer vor dem entscheidenden Gegentor zum 1:2 verlacht, Rooney
DPA/TOLGA BOZOGLU
B
eschämt flüchteten Wayne Rooney und die Kollegen so schnell
wie möglich vom Ort ihrer historischen Demütigung. Nach dem peinlichen Aus hat der englische Fußball einen neuen Tiefpunkt erreicht – mit
Hohn, Spott und blanker Verachtung.
„In Englands 144-jähriger Geschichte ist
nichts mit dieser Schande vergleichbar.
Nichts. Nach 959 Spielen war das die
demütigendste Niederlage“, ätzte die
„Times“ über „hirntoten Fußball“ beim
1:2. „Gegen ein Land von 330.000 Einwohnern, trainiert von einem Zahnarzt.
England hat letzte Nacht aufgehört, ein
Fußballteam zu sein und ist nur noch eine Lachnummer.“
Der ehemalige englische Nationalspieler und heutige TV-Experte Gary Lineker höhnte: „Die schlimmste Niederlage unserer Geschichte. England wird
von einem Land mit mehr Vulkanen als
Profifußballern geschlagen.“ Schlagzeilen und Expertenmeinungen werden die
+
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DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68
24 EM 2016 / SPORT
E
s hat lange gedauert, und
natürlich musste erst das
Ausscheiden kommen. Aber
letztlich blickten zumindest
manche Spanier nach dem
0:2 (0:1) gegen Italien der Wahrheit ins
Auge, allen voran Innenverteidiger Gerard Piqué. Zwei Sätze blieben hängen
von seiner Analyse: „Wir
müssen anerkennen, dass wir
derzeit nicht zu den Besten
gehören“.
Und:
„Diese
Mannschaft hat nicht mehr
das Niveau derjenigen, die
WM und EM gewann.“
VON FLORIAN HAUPT
AUS PARIS
GETTY IMAGES/CLIVE ROSE
Schon als das letzte Vorbereitungsspiel gegen Georgien
verloren ging, habe er innerlich von jeder Favoritenrolle
Abstand genommen, berichtete Piqué. Zwar trugen die
Spieler nach den Auftaktsiegen gegen schwache Tschechen und Türken ein betont
monströses Selbstbewusstsein vor sich her. Aber das
klang immer ein bisschen
nach dem Pfeifen im Walde.
Das Express-Aus bei der WM
2014 hat das Selbstverständnis der „Selección“ in seinen
Grundfesten
erschüttert.
Seitdem fand sie nie wieder
den Weg zurück. Es reichten
Kleinigkeiten, um sie aus der
Bahn zu werfen.
Tatsächlich lieferte schon
die verpatzte Generalprobe
gegen
den
Weltranglisten-137. eine Blaupause dafür,
was nach Kroatien nun auch
Italien umso drastischer offenlegte – der Europameister
von 2008 und 2012 sowie
Weltmeister von 2010 ist dabei, sich in einer Kultur des
Verlierens einzurichten. Niederlagen bekommen etwas
Selbstverständliches.
Das
Unglaubliche ist ja nicht unbedingt, dass Spanien gegen
Italien ausgeschieden ist.
Sondern dass Spanien von
Italien dominiert wurde.
Noch vor wenigen Jahren
sahen die Spiele der Spanier
ja so aus: Der Ball gehörte ihnen, die Chancen mochten
manchmal auf sich warten
lassen, aber Gefahr liefen sie
eigentlich nie, und der eigene
Torwart war maximal für die
eine entscheidende Parade
bei einer Konterchance gefordert. Notfalls musste der
Gegner erst müde gespielt
werden, und es wurde mit einem späten Tor oder in der
Verlängerung gewonnen.
Am Montag erlebten die
Zuschauer im Stade de France vor allem in der ersten
Halbzeit die Umkehrung aller Werte. Die Mannschaft,
die entschlossen nach vorn
spielte, war Italien. Der Torwart, der
unter Beschuss stand, war David de
Gea, der seine Elf mit mehreren Glanzparaden im Spiel hielt. Spaniens Rest
giftete sich schon nach einer Viertelstunde an (Jordi Alba und Nolito), produzierte ungewohnte Fehler in Serie
(Sergio Ramos) oder versank im allgemeinen Phlegma. Der Titelverteidiger
zeigte erschreckend deutlich, dass die
WM vor zwei Jahren mehr als nur ein
Ausrutscher war. Gegen intensive und
taktisch innovative Rivalen wirkte die
Elf von Trainer Vicente del Bosque
schon damals überfordert. Nun trieb sie
ihren Verfall auf die Spitze. Vor allem in
der ersten Halbzeit war keine Spannung
DIE WELT
daran, dass die „Selección“ so morsch
daherkommt. Zwar war er nach dem
WM-Debakel nicht notwendigerweise
eine „Lame Duck“. Wirklich neue Impulse schaffte er jedoch auch nicht. Aufgrund seiner einmaligen Verdienste –
WM und EM nacheinander – wird del
Bosque immer eine Lichtgestalt in der
Scheitern am Trainer festzuhalten. Italien wechselte nach seinem eigenen
Gruppen-Aus 2014 den an sich ebenfalls
verdienstvollen Cesare Prandelli (Vizeeuropameister 2012) aus – die grandiose Arbeit von Antonio Conte hat diese Maßnahme gerechtfertigt.
Während Conte wie gewohnt den
omnipräsenten Einpeitscher
gab, erhob sich del Bosque
kaum von seiner Bank. Erst
in der zweiten Halbzeit wurde er aktiv, versuchte es erst
mit zwei Mittel-, später mit
zwei Flügelstürmern. Es
wirkte, als wüsste er auch
nicht so recht, was seine besten Waffen sein könnten.
„Italien war die bessere
Mannschaft“, räumte der
Trainer später unumwunden ein, wie immer zeigte er
Anstand und Sportlichkeit
in der Niederlage. Genauso
gefasst würde er eine Entlassung akzeptieren und
hätte das auch schon vor
zwei Jahren getan. Mit 65
Spanien verliert seine
Jahren hat er den Ruhestand allemal verdient.
spielerische Dominanz.
Doch nicht zuletzt aus
Loyalität zum spanischen
Der Verfall wurde zu lange
Fußballverband hat er diesen bisher nie erklärt.
schöngeredet. Ein neuer
Die Funktionäre sollen ihn
Trainer muss her
schon damals zum Weitermachen überredet haben
und zeigen sich auch in diesem Sommer hartnäckig untätig. Einen Nationalmannschaftsmanager wie vor einigen Jahren noch Ex-Star Fernando Hierro gibt es nicht
mehr. Der in Spanien umstrittene Verbandschef Ángel
María Villar, jahrzehntelange
Fifa-Größe, flirtet mit einer
Kandidatur als Nachfolger
von Uefa-Präsident Michel
Platini und sieht die Trainerfrage nicht zuletzt unter taktischen
Gesichtspunkten.
Solange del Bosque noch im
Amt ist, hat er innenpolitisch
den Rücken frei.
Attraktive Kandidaten wie
der waghalsige Paco Jémez
(zuletzt Rayo Vallecano,
jetzt Granada) oder
der weltläufige Quique Sánchez Flores
(zuletzt Watford,
Ratlos und
jetzt
Espanyol
kraftlos: Andres Iniesta
Barcelona) hamuss nach dem 0:2 den
ben inzwischen
Anstoß ausführen, Cesc
bei neuen VereiFebregas und Pedro
nen unterschrieRodriguez haben
ben.
Verbliebene
keine Lust mehr
Anwärter wie die Liga-Fahrensmänner Joaquín Caparrós und Pepe
Mel oder der ehemalige U21und FC-Porto-Trainer Julen
Lopetegui reißen im Publikum niemanden zu Begeisterungsstürmen hin. Dennoch
gilt eine weitere Beschäftigung del Bosques nach dem
Offenbarungseid gegen Itain einer Mannschaft, die ihre Anhänger spanischen Fußballgeschichte bleiben. lien als ausgeschlossen.
schon in den vergangenen Tagen mit Aber vielleicht hätte es dieses Turnier
Der Trainer verpasste in Frankreich
beleidigter Selbstgerechtigkeit irritiert nicht mehr gebraucht.
die Möglichkeit, von sich aus den Weg
hatte und bei diesem Turnier über weite
Wie Stunden später bei seinem engli- frei zu machen. „Ich werde mit dem
Strecken in eine Parallelwelt geflüchtet schen Kollegen Roy Hodgson – 2014 Präsidenten darüber sprechen, was das
war. Die Niederlage gegen Kroatien et- ebenfalls in der Gruppenphase geschei- Beste für den spanischen Fußball ist“,
wa verklärte sie zu einer bloßen Laune tert –, zeigte sich auch an seinem Bei- sagte er. Del Bosque weiß sicher selbst
des Schicksals. Auch del Bosque pflegte spiel, dass es wohl doch keine so gute zu gut, dass es auf diese Frage nur eine
diesen Diskurs, er ist nicht unschuldig Idee ist, auch nach einem epochalen Antwort geben kann: den Neuanfang.
In den
Grundfesten
ERSCHÜTTERT
Dustin Brown: „Gras ist mein Belag“
In Wimbledon erreicht der 31-jährige Deutsche mühsam die zweite Runde. Auch Benjamin Becker ist weiter
ustin Brown mit großem
Kampf, Benjamin Becker ohne
Mühe: Nach dem frühen Aus
von Philipp Kohlschreiber sind zwei
deutsche Tennis-Herren in die zweite
Runde von Wimbledon eingezogen. Nadal-Bezwinger Brown kämpfte sich nach
einem Auf und Ab in einem Fünf-SatzMatch gegen Dusan Lajovic erfolgreich
weiter. Mit 4:6, 6:3, 3:6, 6:3 und 6:4 behauptete sich am Ende der Niedersachse. Im Kampf um den Einzug in die dritte Runde trifft er jetzt als Außenseiter
auf den Australier Nick Kyrgios, der –
wie er selbst – als Tennis-Paradiesvogel
gilt. „Die Leute werden ein Spektakel
erwarten, ich werde mir keinen Kopf
machen“, sagte Brown. „Wir sind
Freunde, und ich will Spaß haben.“
Der Saarländer Becker setzte sich anschließend klar mit 6:3, 6:3, 6:1 gegen
den Argentinier Facundo Bagnis durch.
Auf den Weltranglisten-102. wartet in
London nun der an Position zehn gesetzte Tscheche Tomas Berdych oder
Ivan Dodig aus Kroatien. Von anfangs
sechs gestarteten Herren war am Eröffnungstag des Grand-Slam-Klassikers
neben der deutschen Nummer eins
Kohlschreiber auch Jan-Lennard Struff
gescheitert.
Brown hatte in der zweiten Runde
des Grand-Slam-Klassikers von 2015
den zweifachen Champion Rafael Nadal
entzaubert und die Fans mit einer spektakulären Vorstellung euphorisiert. Am
Dienstag drängten sich die Zuschauer
auf dem kleinen Platz 16, der einen Blick
auf die Außenfassade des Centre Courts
ermöglicht. Diesmal spielte Brown allerdings über weite Strecken fehlerhaft.
„Die Volleys und Returns sind am Anfang überall hingeflogen. Aber das
Wichtigste war, dass ich immer daran
glaube, dass Gras mein Belag ist“, erklärte Brown. Seine unorthodoxe und
aggressive Spielweise bietet eine breite
Spanne. An guten Tagen kann er Topspieler wie Nadal entnerven. An
schlechten gegen den Weltranglisten-82. Lajovic verlieren, der im Vorjahr
an Tommy Haas scheiterte.
Im entscheidenden Durchgang vermied Brown aber eine frühe Niederlage.
Nach dem verlorenen ersten Satz meldete sich der 31-Jährige aus Winsen an
der Aller zurück. Mit gefühlvollen
Stoppbällen, Gewaltschlägen und Netzangriffen versuchte der Deutsche mit
jamaikanischen Wurzeln den Kontrahenten aus dem Rhythmus zu bringen.
Den dritten Satz verlor Brown, den vier-
AFP/GLYN KIRK
D
Dustin Brown machte viele Fehler, kam
aber trotzdem eine Runde weiter
ten gewann er. Im fünften Durchgang
gelang ihm das Break zum 4:3. Nach
2:08 Stunden verlängerte der WildcardBesitzer sein Wimbledon-Abenteuer
um mindestens eine weitere Einzelpartie.
Bereits am Montag hatten fünf deutsche Damen ihre ersten Matches gewonnen. Australian-Open-Siegerin Angelique Kerber, die einstige Wimbledon-Finalistin Sabine Lisicki, Carina
Witthöft, Anna-Lena Friedsam und Mona Barthel spielen ebenfalls um einen
Platz in der dritten Runde.
Titelverteidigerin Serena Williams
(34) zog souverän in die zweite Runde
ein. Die 21-malige Grand-Slam-Siegerin
aus den USA gewann gegen die Schweizer Qualifikantin Amra Sadikovic 6:2,
6:4. Williams trifft nun auf ihre Landsfrau Christina McHale.
Die jüngere der beiden WilliamsSchwestern hatte in Melbourne (gegen
Angelique Kerber) und Paris (gegen
Garbine Muguruza) jeweils im Endspiel
verloren. Gewinnt sie zum siebten Mal
im All England Club, egalisiert sie Steffi
Grafs Grand-Slam-Rekord (22 Titel).
MITTWOCH, 29. JUNI 2016
ABSEITS
Lasst die Trainer in Ruhe sitzen!
U
UDO MURAS
nsere Mannschaft
der Uefa hausgemachten
ist noch im TurSkandal. Wer soll eure
nier, sie hat kein
#RespectTrailer künftig
Tor bekommen und wird
noch ernst nehmen, wenn
von Spiel zu Spiel besser.
ihr es nicht einmal
Da verwundert es kaum,
schafft, den obersten
dass die ARD am Montag
Fußball-Lehrern
eures
in einem fiktiven Zwischenzeugnis dem Turniers mit Respekt zu begegnen?“
Die Uefa fühlt sich unschuldig. Es sei
Bundes-Jogi in Disziplinen wie Motivation, Taktikverständnis und Menschen- auf besonderen Wunsch der TV-Sender
führung eine 1 gegeben hat. Doch in ei- ein zusätzliches Angebot. Die Sender
ner Rubrik fiel er etwas ab: Allgemeines müssten es nicht kaufen, doch sei das
Verhalten. Da bekam er von dem Fern- Interesse sehr stark gewesen, besonders
sehmann nur eine 3+ unter dem süffi- das der deutschen TV-Anstalten. So wie
santen Hinweis auf die seltsamen Din- ein Waffenhändler sagen könnte: was
ge, die die sogenannte Coach-Cam bei kann ich dafür, dass einer mit meinen
Gewehren schießt? Nein, die Uefa hatte
diesem Turnier erstmals enthüllt hat.
Im Grunde hat sie nur bewiesen, dass schon bessere Ideen als Trainer 90 Miunser aller Jogi auch nur ein Mensch ist. nuten unentwegt zu beobachten und
Aber davon darf er während der 90 Mi- die Bilder zu verscherbeln.
Unsere auf Voyeurismus getrimmte
nuten eben nur wenig rauslassen. Seine
Angewohnheit, im Eifer des Gefechts an Gesellschaft braucht Grenzen und sie
Stellen zu riechen, wo die Sonne ge- braucht Werte, die ja eigentlich schon
wöhnlich niemals hin scheint, hat Erre- da sind, aber zunehmend aufgeweicht
gungspotenzial in unseren – ich muss es werden. Worin besteht der Erkenntnisgewinn, der öffentliche Nutzen, einen
so sagen – albernen Zeiten.
Social Media verschafft leider auch Bundestrainer beim Nagelfeilen – auch
schlichten Menschen eine Plattform, das Bild hatten wir ja schon mal sehen
wobei ich damit nicht unseren Bundes- müssen – zu erleben?
Wenn die Deutschen jetzt durch irtrainer meine und niemals meinen werde, sondern diejenigen, die mit nicht gendeinen blöden Zufall wieder mal gemal gespielter Erregung über ihn her- gen Angstgegner Italien ausscheiden
ziehen. „Ist das noch Dein Trainer?“, oder im Halbfinale gegen Island, wird
schrieb mir eine Bekannte unter Ver- das Volksgericht tagen. Am lautesten in
weis auf einen Clip zum „Hosengate“ den sozialen Netzwerken. Und ich verwette meinen zweiten und dritten Vorim Ukraine-Spiel.
So viele, die sich berufen fühlen, äu- namen darauf, dass diese „Argumente“
ßern sich dazu, und jeder kann gelesen dann auch auf den Tisch kommen.
Vorvergangenen Sonntag hat schon
werden. Nun würde ich mir wünschen,
dass sich wenigstens auch mal einer äu- Ex-Nationalspieler Steffen Freund im
ßert, der was von Menschen versteht. TV-„Doppelpass“ eine „Schäm-dich-JoIrgendein Professor der Neurologie gi-Rede“ gehalten, nach der ich fast vom
oder ein Psychiater zum Beispiel, der Stuhl gefallen wäre.
Unser Ansehen im Ausland habe gedie Nonsensdebatte beenden könnte.
Jeder Trottel muss doch einsehen, litten, was sollen die Kinder denken?
dass Menschen im Stress unbewusste Niemand im Publikum hat geklatscht,
Handlungen machen oder Über- niemand. Aber es hat auch keiner prosprunghandlungen, weil sie gerade testiert. Es herrschte eine Art Schocknicht wissen wohin mit ihrer Energie starre, als wenn einer einen Mord geoder Hilflosigkeit. Frauen fahren sich standen hätte. Wohl weil viele mit sich
durchs Haar, ehe sie eine Ausrede fin- gerungen und vielleicht selbst gerade
den, warum sie mit dem Typen, der sie ihre peinlichsten Momente im Leben im
anspricht, nicht ausgehen wollen. Schnelldurchlauf gescannt haben. Zeigt
Auch wenn die Frisur tadellos sitzt. diese Bilder doch einfach nicht, dann
Ich werde am Ende dieses Artikels wie müssen die Kinder auch nichts Schlechimmer mindestens dreimal in der Na- tes denken.
se gebohrt haben und mich weiterhin
Wer hilft, die Zeit zurückzudrehen?
glücklich schätzen, dass es keine Auto- Als 1972 Helmut Schön in Wembley
ren-Cam gibt.
beim Rückwärtslaufen die Bank verfehlÜberhaupt, die Coach-Cam. Warum te und Netzers Elfmetertor am Boden
gibt es sie überhaupt? Das fragt sich liegend sah, hat uns niemand davon erauch ein freier Journalist aus Hamburg, zählt. Erst Jahre später stand es in
welcher der Uefa auf der Facebook-Sei- Schöns Memoiren und in denen von
te des Magazins „Fußballgold“ einen Sepp Maier. Ein Glück. Hätte die
offenen Brief geschrieben hat, den be- Coach-Cam das gezeigt, wären wir wohl
reits über 300.000 Menschen gelesen weder Europameister noch Weltmeister
haben. Bester Satz: „Ihr nennt es geworden mit so einem Trottel auf der
Coach-Cam, ich nenne es menschen- Bank. Dafür hätten die Hobbyankläger
verachtend.“ Er spricht von einem „von schon gesorgt.
KOMPAKT
FUSSBALL
Argentiniens Präsident
bittet Messi um Verbleib
Argentiniens Präsident Mauricio Macri
hat Superstar Lionel Messi angerufen
und gebeten, weiter für die Nationalmannschaft zu spielen. „Er hat ihn
angerufen, seinen Stolz über die Leistung der Mannschaft zum Ausdruck
gebracht und ihn gebeten, nicht auf die
Kritiker zu hören“, zitierten Zeitungen
übereinstimmend einen Regierungssprecher. Der 29-jährige Messi hatte
nach der Endspiel-Niederlage Argentiniens bei der Copa América am Sonntag im Elfmeterschießen gegen Chile
seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft verkündet. Es war die
dritte Niederlage der „Albiceleste“
beim Finale eines großen Turniers
innerhalb von zwei Jahren. Viele Argentinier reagierten schockiert auf den
Rücktritt des fünfmaligen „Weltfußballer des Jahres“ . Mit dem TwitterHashtag #NoTeVayasLio (Geh' nicht,
Lio) versuchten sie, ihn umzustimmen.
Mchitarjan vor Wechsel
zu Manchester United
Borussia Dortmund wird anscheinend
schwach. Der Verkauf von Mittelfeldstar Henrich Mchitarjan zum englischen Fußball-Rekordmeister Manchester United könnte am Wochenende
über die Bühne gehen. „Wir haben jetzt
eine andere Ausgangslage, Manchester
United hat sein Angebot wesentlich
verbessert“, erklärte Hans-Joachim
Watzke. Der BVB-Geschäftsführer
hatte nach den Abgängen der Leistungsträger Mats Hummels (Bayern
München) und Ilkay Gündogan (Manchester City) einen Verkauf Mchitarjans zuvor mehrfach ausgeschlossen.
Manchester soll für den wechselwilligen Armenier (Vertrag bis 2017)
knapp 40 Millionen Euro bieten. Als
Ersatz werden in Dortmund schon
André Schürrle (Wolfsburg) und Karim
Bellarabi (Leverkusen) gehandelt.
Dortmund hat bisher sechs Neuzugänge verpflichtet: Marc Bartra (FC Barcelona), Sebastian Rode (Bayern München), Emre Mor (FC Nordsjaelland),
Ousmane Dembélé (Stade Rennes),
Mikel Merino (CA Osasuna) und Raphaël Guerreiro (FC Lorient).
OLYMPIA
187 Sportler haben
schon ein Ticket für Rio
Fünfeinhalb Wochen vor Beginn der
Olympischen Spiele haben bereits 187
deutsche Sportler ihr Ticket für Rio de
Janeiro sicher. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) präsentierte
bei der zweiten Nominierungsrunde
am Dienstag in Frankfurt am Main 143
weitere deutsche Olympia-Teilnehmer.
Ende Mai waren schon 44 Athleten in
die deutsche Mannschaft berufen worden, die am Zuckerhut aus insgesamt
rund 440 Sportlern bestehen soll. Da
sich die Rugby-Auswahl nicht für
Olympia qualifizieren konnte, fällt das
Team etwas kleiner aus. „Wir machen
uns dennoch voller Zuversicht auf den
Weg nach Rio“, sagte der DOSB-Vorstandsvorsitzende Michael Vesper.
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