Sommer 2013 - Bistum Hildesheim
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Sommer 2013 - Bistum Hildesheim
Sommer 2013 Von Zeit zu Zeit sich einmal ausspannen weit ausstrecken zwischen Himmel und Erde da sein und träumen Stille atmen Ruhe hören Schweigen zu Wort kommen lassen. von Zeit zu Zeit Klaus Jäkel Liebe Schwestern und Brüder! Immer wieder höre ich folgenden Satz: „Na ja, so oft gehen wir nicht in die Kirche – man muss sich da ja nicht zeigen. Beten kann ich auch für mich. Aber im Urlaub: Da besuchen wir alle Kirchen, die sind ja auch viel schöner als unsere …". In der Tat: Viele unserer katholischen Kirchen im Bistum Hildesheim sind keine Gemäuer, in denen das Beten und Singen von Jahrhunderten zu spüren ist – sie sind nur einige Jahrzehnte alt. Die Kirche auf unserem Titelbild scheint eine alte Klosterkirche zu sein, deren Kreuzgang wir sehen und einen Teil des Gartens. Ein Gebäude, das gerade in der Glut der Mittagshitze zum Verweilen einlädt. In dieser Kirche kann ich Stille atmen – wenn ich sie nicht nur als Tourist erkunde und durchschreite. nen Sorgen und Nöten hier zu lassen, sie dem HERRN und seiner Mutter anzuvertrauen. Hier kann ich beten und schweigen, auch wenn es keine altehrwürdige Kirche ist …. – Aber nicht nur hier kann ich beten und meditieren. Ich kann es auch in der Natur: in den Bergen, an der See, im Garten …. Ich kann es in der Ecke meiner Wohnung, in meinem Zimmer. Schweigen, (Gott) zu Wort kommen lassen ist wichtiger denn je in einer Zeit, in der so viele Geräusche an mein Ohr dringen. In unserer Kirchengemeinde ist zumindest die Pfarrkirche (in der Regel) tagsüber immer geöffnet, damit ich eintreten und die Stille atmen kann. Die Marienstatuen laden ein, eine Kerze zu entzünden und etwas von mei- Dazu möchte ich Sie einladen: alleine, in der Stille der Kirche oder auch in der Gemeinschaft der Eucharistiegemeinde, damit die Sehnsucht uns nicht nur im Urlaub in fremde Kirchen lockt! Ihr Christoph Lindner, Pfr. 2 Heilig Geist Hannover Ich brauche aber nicht nur das Schweigen „von Zeit zu Zeit“, ich brauche auch die Gemeinschaft im Glauben! Es ist gut zu wissen, dass Andere mit mir glauben, nach Gott suchen, Freude und Leid, Lob und Not vor ihn tragen. Dann tut es auch gut zu erfahren, dass ich darin nicht alleine bin! Von daher geht es nicht darum, dass ich meinen Glauben zur Schau stelle, wenn ich am Sonntag in die Kirche gehe, sondern dass er mich mit Gott und den Anderen verbindet. Auch diese Erfahrung kann stärken – nicht nur „von Zeit zu Zeit“. Leben braucht „Auszeiten“, damit ich Kraft holen kann und zu mir und Gott immer wieder neu finde. Heilig Geist Hannover Abschied von St. Bruder Konrad „Im Moment des Zusammenkommens beginnt bereits die Trennung ..." (Singhalesisches Sprichwort) Am Samstag, dem 22. Juni 2013 , wurde um 17.00 Uhr die letzte Hl. Messe in St. Bruder Konrad gelesen. Gemeindemitglieder aus allen vier Kirchorten der Gemeinde Heilig Geist strömten an diesem Sommernachmittag herbei und füllten die Kirche zum letzten Male. Eine gewisse Spannung, Stille und Erwartung waren zu spüren, bevor unser Weihbischof Heinz-Günter Bongartz mit Pfarrer Christoph Lindner, Propst Martin Tenge, Pfarrer Heinrich Plochg, Diakon Heinz-Jürgen Kreutz, Oliver Musiol als liturgischer Begleiter sowie Dirk Berauer in die Kirche einzogen. Pfarrer Lindner begrüßte den Weihbischof herzlich und bat ihn, mit der Gemeinde diesen letzten Gottesdienst in der Kirche zu feiern und anschließend die Profanierung vorzunehmen. Eine Kirche kann nur von einem Bischof geweiht werden, und die Profanierung muss ebenfalls von ihm oder einer von ihm dazu bestimmten Person vorgenommen werden. Es gab keine strahlenden Gesichter in den Bänken, sondern es lagen Schwermut und Trauer im Raum. Weihbischof Bongartz zeigte in seiner Begrüßungsansprache großes Verständnis für die Gemeindemitglieder, die den schmerzlichen Verlust ihrer langjährigen Kirche verkraften müssen. Er weiß, dass viele Gläubige hier ihre Heimat und Weihbischof Bongartz ihre persönlichen Feste und Erlebnisse hatten oder zum Gebet kamen. In seiner Predigt gab er einen kurzen geschichtlichen Rückblick der Kirche, beginnend mit der Weihe am 22. 11. 1936 durch Bischof Joseph Godehard Machens. Damals haben hier 1.600 Katholiken aus der List, Buchholz und Bothfeld den Gottesdienst zusammen gefeiert. Im Juli 1944 wurde durch einen Bombenangriff das Dach der Kirche stark beschädigt, ansonsten überstand das Gebäude den Krieg ohne größere Schäden. Die Anzahl der katholischen Christen war 1945/46 bereits auf 4.500 angewachsen. Durch die Bildung des neuen Seelsorgebezirkes Heilig Geist in Bothfeld 1952/53, wo der ehemalige Pastor von St. Bruder Konrad, Dr. Carl Morotini mit einigen Gemeindemitgliedern in Selbsthilfe eine Kirche erbaut hatte. Dadurch reduzierten sich die Gemeindemitglieder St. Bruder Konrad. Ein Jahrzehnt später wurden aufgrund der Neubauten St. Franziskus, Vahrenheide, und Maria Frieden, Buchholz, weitere Katholiken umgepfarrt. 3 In den 1980er Jahren hatte sich die St. Bruder Konrad-Gemeinde gut entwickelt, ein lebendiges Gemeindeleben wurde gepflegt. 2001 hatte die Gemeinde noch 2.900 Mitglieder, doch durch die demografische Entwicklung ging die Anzahl stark zurück. Das kirchliche Leben in der evangelischen und katholischen Kirche hat sich stark verändert. Der Glaube wird nicht mehr einfach vererbt, denn für den Glauben muss sich jeder selbst entscheiden. Der Weihbischof bezog sich auf den Spruch: „Viele Wege führen nach Rom..." und wir sollen mit Christus verbunden bleiben : „Bleibe bei uns bis zum Ende der Zeit"! Die Gläubigen aus St. Bruder Konrad verlieren ihren Kirchort und müssen sich neu behei- 4 Heilig Geist Hannover maten. Dafür stehen ihnen in den Kirchorten Heilig Geist, St. Franziskus und Heilig Kreuz die Türen offen. Heilig Geist Hannover Nach dieser Ansprache wurde der Gottesdienst fortgesetzt, der festlichen Glanz durch den Sologesang der Sopranistin Frau Dr. Saskia Merkel bekam. Am Schluss der Hl. Messe verlas Propst Martin Tenge das bischöfliche Dekret, wodurch die Profanierung der St. Bruder Konrad-Kirche wirksam wurde. Die liturgischen Gegenstände wurden in die Sakristei gebracht und das Ewige Licht sowie die Altarkerzen gelöscht. Wehmut und Abschiedsstimmung überkamen viele Gemeindemitglieder, die diese Endgültigkeit miterlebten. Nach dem bischöflichen Segen wurde das Lied „Großer Gott, wir loben dich..." angestimmt, und die drei Glocken der Kirche läuteten zum letzten Male. Nach dem Auszug des Weihbischofs verließen die Gottesdienstbe- sucher nur zögernd und verhalten die Kirche, die jetzt ein profanes Gebäude ist. Im Anschluss waren alle zu einem Miteinander ins Gemeindehaus eingeladen und wurden mit Speis' und Trank gut bewirtet. An dieser Begegnung nahmen außer Pfarrer Lindner auch der Weihbischof und der Propst für einige Zeit teil. Angeregte Gespräche und Diskussionen sorgten untereinander für Verständnis und Zusammenhalt in der Pfarrei Heilig Geist. Persönliche Gründe mögen dazu geführt haben, dass nur wenige Gemeindemitglieder aus St. Bruder Konrad daran teilgenommen haben. Maria Gutschker 5 Ein großer Tag für die Ökumene Hell erklangen die Glöckchen am Ausgang der Sakristei der Heilig Geist-Kirche, als der „Hausherr”, Pfarrer Lindner, und der evangelische Landesbischof Meister zusammen mit Pastorin Fricke von St. Philippus und St. Nikolai und Pastor Dr. Vasel von St. Nathanael die Kirche betraten. Das war der Auftakt zum Dankgottesdienst für 20 Jahre Ökumene in Bothfeld und Isernhagen-Süd. Weitaus mehr als 200 evangelische und katholische Gläubige waren am 25. April 2013 abends zur Heilig GeistKirche gekommen, um den Jahrestag gemeinsam zu feiern. Die Kirche war festlich in Weiß geschmückt, der Farbe der hohen Feiertage; dazu der jedes Jahr zwischen Ostern und Pfingsten die Kirche schmückende Ostergarten um den Altar. Das bekannte „Lobe den Herrn”, stehend gesungen, weckte die ökumenischen Geister, selbst wenn die Evangelischen bei den ökumenischen Textpassagen die Handzettel zu Hilfe nehmen mußten. Ein einleitendes Grußwort von Propst Tenge stimmte die Gemeinde auf diesen besonderen Tag ein. Ein Rückblick auf das nicht immer von Harmonie geprägte Miteinander von Evangelischen und Katholiken in früherer Zeit, auf die Zusammenarbeit und das Zusammenwachsen in den letzten 20 Jahren führte allen deutlich vor Augen, wie weit die Ökumene im Volk fortgeschritten ist. Höhepunkt des Gottesdienstes war die Die Begleitung durch den Chor, die gemeinsamen Gebete, die Fürbitten und die stehend gesungenen Lieder flochten ein Band des gegenseitigen Verstehens und des Miteinanders. 6 Heilig Geist Hannover Predigt von Landesbischof Meister. Wir werden alle den Regen, der als einzig sichtbares, fühlbares und hörbares Zeichen Himmel und Erde verbindet, künftig immer als etwas Besonderes empfinden. Dazu das Gefühl, dass Gott überall um uns ist, dass wir in Gott sind, dass wir wie in einer großen Schale geborgen sind, verbunden durch die von Jesus eingesetzte Taufe. Diese Gewißheit und dazu das vielseitige Angebot mit Vorträgen, gemeinsamer Bibelarbeit, Reisen und vielem mehr hat die Ökumenische Begegnung unserer Region zusammenwachsen lassen. Wie sehr das die Herzen anrührte, zeigte die abschließende Kollekte, die für die von St. Clemens geleitete ökumenische Essenstafel bestimmt war. Sie erbrachte nahezu 700 Euro. Dadurch dass der Landesbischof den Betrag großzügig aufstockte, können nunmehr 1.000 Euro überwiesen werden. Zum Abschluß hatte die Ökumenische Begegnung zu einem geselligen Miteinander im Pfarrgemeindehaus bei Wein, alkoholfreien Getränken und Schnittchen eingeladen. Diese Zeit bot Gelegenheit zu fröhlichem und ernstem Gedankenaustausch. Festschrift Heilig Geist Hannover Eine Nachlese zur 20-jährigen Ökumene ist in einer Festschrift zu finden, die jeder mit auf den Weg bekam. Ökumenische Begegnung HannoverBothfeld und Isernhagen-Süd 7 Ökumenischer Pfingstmontag in Heilig Kreuz evangelischen Mitchristen „einstimmig“ zu werden. Dieses Gefühl, dass eben alles seine Zeit und auch Geduld braucht, stellte sich beim Singen genau so ein wie sonst vielleicht beim Betrachten der Schritte in der „großen“ Ökumene. Es begann rechtzeitig zu regnen, so rechtzeitig, dass der traditionelle Freiluftaltar auf den Stufen des Altwarmbüchener Rathauses gar nicht erst aufgebaut wurde. Schnell fanden die Besucher des ökumenischen Gottesdienstes ihren Weg in unsere HeiligKreuz-Kirche. Wie schon seit so vielen Jahren haben wir gemeinsam gebetet und gesungen. Doch immer noch ist das alles leichter gesagt als getan! Auch wenn die Lieder des ökumenischen Pfingstmontags schon so vertraut sind: Der Posaunenchor der evangelischen Christophorus-Gemeinde intoniert sie nach einer etwas anderen Melodie, mit anderem Rhythmus und anderem Tempo. Gut, dass auf dem Liederzettel ein halbes Dutzend Strophen vorgesehen waren, denn wir Katholiken brauchten schon so etwa zwei bis drei davon, um mit unseren 8 Heilig Geist Hannover Pastor Holger Birth und Pfarrer Christoph Lindner leiteten den Gottesdienst gemeinsam, wenngleich der Hausherr etwas dominanter auftrat. Das Selbstbewusstsein der evangelischen Christen zeigte sich hingegen sehr deutlich beim Betreten der Kirche und der Kirchenbank: Mit einem kurzen Gebet stehen sie vor Gott, während wir knien. Beide Formen der Frömmigkeit waren nebeneinander zu sehen – ein zu Gedanken anregendes Bild: Wenn es eines Tages zu einer Einheit der Kirchen kommen kann, dann bitte in dieser Vielfalt der Formen, Gott zu ehren – stehend, kniend und mit durchaus vielstimmigem Gesang! Jörg Steidl Heilig Geist Hannover Erstkommunion am Samstag, d. 04. Mai 2013 Erstkommunion am Sonntag, d. 05. Mai 2013 9 Fronleichnam feiern die Katholiken, dass Gott bei ihnen ist … ... auch die Kindergartenkinder des Heilig Geist-Kindergartens feierten zusammen mit den Kindern aus der Kindertagesstätte St. Valentin den Fronleichnamstag. Fronleichnam ist einer der wichtigsten katholischen Feiertage im Jahr. Das Fronleichnamsfest erinnert uns an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern. Damals sagte Jesus, als er das Brot und den Wein mit seinen Jüngern teilte: „Tut dies zu meinem Gedächtnis". Auch wir wollen uns erinnern und begannen mit einem kleinen Wortgottesdienst in der Kirche. Wir glauben, dass das Brot und der Wein, die der Pfarrer segnet, in den Leib und das Blut von Jesus Christus verwandelt werden. Wir glauben, dass Gott uns dann ganz nah ist. Und genau das wollen wir an Fronleichnam feiern. Kerstin Jennrich (Leiterin, Kindergarten Heilig Geist) 10 Heilig Geist Hannover Um unserer Freude Ausdruck zu verleihen, dass Gott bei uns ist, gingen wir hinaus auf die Strasse. Früh am Morgen schon malten einige Kinder aus unserem Kindergarten viele bunte Blumen auf den Weg. Pfarrer Lindner trug die wertvolle Monstranz und alle zusammen gingen wir auf das Außengelände des Kindergartens. Dort stand der erste Altar, der die Schöpfung zum Thema hatte. Pfarrer Lindner las aus dem Evangelium und vier ganz mutige Kinder aus unserem Kindergarten sagten die Fürbitten auf. Weiter ging es dann zum zweiten Altar, dort haben wir über die Familie gesprochen. Es wurde gesungen, gebetet und der Segen wurde natürlich auch ausgesprochen. Es war ein sehr schöner Vormittag, und im nächsten Jahr wollen wir wieder diesen besonderen Tag zusammen feiern. Fronleichnamsprozession im Kirchort St. Franziskus Kirche. Der vierte Altar war unter der neuen Überdachung zum Eingang der Sakristei aufgebaut, von dem es dann zurück zur Kirche ging. Donnerstag, der 30. Mai 2013, verhieß kein gutes Wetter, Regen war laut Wetterbericht angesagt, somit ganz schlechte Voraussetzungen für eine Fronleichnamsprozession. Der Kirchort St. Franziskus wollte aber auf keinen Fall auf die schon seit vielen Jahren stattfindende Prozession verzichten und entwickelte die Idee, die vier Altäre rund um die Kirche auf dem Kirchengelände aufzubauen. So hätte bei einsetzendem Regen sofort das Gotteshaus aufgesucht werden können. Die Zahl der Gläubigen war, wie in den Vorjahren immer, gross. Besonders hervorzuheben war dieses Mal die Teilnahme von Kindern der zweiten bis vierten Klasse der Hägewiesen-Schule mit den Lehrerinnen, wobei acht Kinder mit ihren weiß-gelben Fahnen das Allerheiligste in unmittelbarer Nähe begleiteten. Pfarrer Richter erklärte an den vier Altären den Kindern stets genau, was die heilige Handlung und der viermalige Segen bedeutet, weshalb bestimmte Symbole (Weihrauch, Umhang zum Tragen der Monstranz) verwendet, welche Stellen aus den Evangelien vorgetragen und welche Fürbitten gesprochen werden. Eine Musikkapelle begleitete den Gesang der Gemeinde auf den Wegen zu den Altären und zurück zur Kirche. Die langjährig geübte Praxis, die auf Flyern gedruckten Liedtexte an die Gläubigen vor Beginn der Prozession zu verteilen, führte zu guter Teilnahme am Gesang. Peter Haßmann Heilig Geist Hannover Der gut besuchte Gottesdienst begann um 9.00 Uhr, die Prozession schloss sich an. Nach dem Auszug mit dem Allerheiligsten aus der Kirche führte die Prozession zum ersten Altar, der am Seiteneingang der Kirche unter der im vergangenen Jahr errichteten Überdachung stand. Der Weg zum zweiten Altar im überdachten Durchgang vom Emmy-Lanzke-Weg zum Pfarrinnenhof war nur kurz, ebenso der zum dritten Altar auf dem Freigelände hinter der 11 Heilig Geist Hannover 12 Heilig Geist Hannover Fronleichnamsprozession am Sonntag, d. 02. Juni 2013 - Heilig Geist 13 Herr Reichelt, ein Mitbürger aus der Nachbarschaft, hatte sich durch die im Stadtteil Vahrenheide/Sahlkamp verteilten Flyer und Plakate zum Großen Familienfest in St. Franziskus einladen lassen. Jetzt saß er am Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein mit anderen Gästen im Pfarrinnenhof beim Familienfest. Die Straßenmusiker Krasi & Sohn unterhielten die Gäste mit ihrem Akkordeon und der Klarinette und spielten bekannte, stimmungsvolle Melodien. Da platzte es aus Herrn Reichelt heraus: „Das ist das schönste Fest im Stadtteil“. Auch die Veranstalter vom Kirchort St. Franziskus und der Kita Carl-Sonnenschein waren sehr begeistert von den vielen Gästen, die aus den Stadtteilen gekommen waren. Selbst aus den Kirchorten Hl. Kreuz und Bruder Konrad konnten Gemeindemitglieder begrüßt werden. Darüber hinaus konnten unter den Ehrengästen Vertreter der Gartenvereine und der Parteien begrüßt werden. Eine große Ehre empfingen die Gastgeber durch die Anwesenheit von Herbert Schmalstieg, den langjährigen Oberbürgermeister, dem SPD-Oberbürgermeisterkandidaten Stefan Schostok sowie dem Bezirksbürgermeister Harry Grunenberg und seiner Begleitung, der Bundestagsabgeordneten Kerstin Tack. Besonders für die Kinder und Jugendlichen gab es diverse Attraktionen. Die Kita Carl-Sonnenschein hatte einige Spielstände für die kleinen Gäste aufgebaut. Die große Hüpfburg zog teilweise so viele Kinder an, dass die Ver- antwortlichen das Betreten der Hüpfburg beschränken mussten und schubweise mal die Mädchen, mal die Jungen hüpfen durften. Große Schlangen bildeten sich auch beim Kett-Car-Parcour auf dem Emmy-Lanzke-Weg. Mit oder ohne Sumo-Kostüm wurden auf der Sumo-Matte die Kräfte gemessen. Besonders die kleinen Gäste ließen sich am Schminkstand ein neues Outfit im Gesicht geben und trugen so mit den Empfangsfiguren Pluto und Löwe zur besonderen Stimmung bei. Afrikanische Musik durch drei Trommler aus Linden trug auf eigene Weise zum Erleben des Familienfestes bei. Beim Limbotanz steigerte die Trommelbegleitung die Spannung unter den Wettkämpfern und ihren Zuschauern. Auf keiner Kirmes fehlt der Dosenwurfstand. So gab es auch beim Familienfest viele Gäste, die sich darin übten, alle Dosen vom Wurfstand zu werfen. Sechs Straßenfußballmannschaften spielten sehr engagiert und kämpferisch um den 1. Platz. 14 Heilig Geist Hannover „Das Fest konnte nicht besser sein“ Heilig Geist Hannover Als neue Attraktion auf dem Familienfest war in diesem Jahr eine Hebebühne der Firma Bertram, auf der unter absolutem Sicherheitsschutz die Gäste bis zu 20 Meter über die Erde in die Höhe gehoben wurden. In guter Tradition waren auch die Kontaktbeamten der Polizei gekommen und machten rund 100 Fotos bei ihrer Fotoaktion. Ein Publikumsmagnet war sicher auch in diesem Jahr das Glücksrad, bei dem es fast nur Gewinnfelder gab und wunderbare Gewinne. Auch die Tombola hatte schon während des Festes alle Lose verkauft. Ausverkauft waren auch während des Festes die Bratwürste, die Salate, das Kuchenbuffet, die selbstgemachten Frühlingsrollen der Familien Nguyen und Do sowie das Eis der Eisvitrine Gelat OK. Die Zuckerwattemaschine wurde so stark frequentiert, dass sie zwischendurch repariert werden musste. Besonderes Lob bekam dieses Jahr auch die leckere Gemüsesuppe zum Mittag. 15 Den Durst konnten die Gäste an vielen Orten, sowohl im Pfarrheim als auch im Weinzelt oder am Bierpavillon stillen. Der Kreativkreis bot unter dem neuen Vordach beim Seiteneingang zum Pfarrhaus seine Exponate an, und der Büchershop hat sowohl im Souterrain des Pfarrheimes als auch im Pfarrinnenhof sein Angebot präsentiert. Aufgrund der guten Stimmung verzögerte sich der Abschluss des Festes mit dem traditionellen Luftballonstart um 30 Minuten. Als am folgenden Tag Herr Reichelt beim Kaffee auf dem Vahrenheider Markt saß, sagte er seinen Nachbarn: „Das Fest konnte nicht besser sein.“ 16 Heilig Geist Hannover Arnold Richter Seniorenfreizeit 2013 Am Nachmittag trafen wir uns zu verschiedenen Unternehmungen. So wurde der Vereinigungsbrunnen (1994) besichtigt, der uns an die Wiedervereinigung Deutschlands erinnert. Nach umfänglichen Sanierungsmaßnahmen ist die Duderstädter Stadtbefestigung in weiten Teilen wieder erlebbar geworden und wurde von uns mit Interesse besichtigt. Wir sahen auch viele Fachwerkhäuser, man sagt auch „Fachwerkstadt Duderstadt – ein Bilderbuch der Baustilkunde“. Die vielen Eisdielen auf der Marktstraße sind erwähnenswert und wurden von uns gern besucht, auch der Shanty Chor im Stadtpark, wo er ein Konzert gab, gefiel uns sehr. Mit dem Bus fuhren wir wieder zum Seeburger See, dem größten Natursee Südniedersachsens. Dort verweilten wir mit Spaziergängen und Kaffeetrinken. Nach den vielen Erlebnissen trafen wir uns am Abend wieder zum Abendessen und plauderten dann bei einem Glas Wein über die Erlebnisse am Tage. Mit dem Abschiedslied „Kein schöner Land ...“ ging der Tag zu Ende und wir wünschten uns eine gute Nacht. Helga Franke Heilig Geist Hannover Als der Vorschlag kam, unsere Freizeit v. 01.07. - 12.07. wieder in Duderstadt zu verbringen, waren alle einverstanden, und so fuhren wir am 1. Juli mit drei Bussen wieder zum Ursulinenkloster nach Duderstadt. Dort angekommen, wurden wir wie eine Familie empfangen, und viele bekamen auch das Zimmer wie im letzten Jahr, somit fühlten wir uns gleich wieder „wie zu Hause“. Alle Räumlichkeiten waren uns bekannt, und wir brauchten nicht im Hause zu suchen, was wo ist. Auch der „Anreischke“ begrüßte uns und ließ mehrmals täglich sein Glockenspiel erklingen mit dem Lied „Mein Duderstadt am Brehmestrand“, dabei zeigte er sich immer nickend im rechten Rathausturm. Vor dem reichhaltigen Frühstück besuchten wir die Hl. Messe, und danach machten wir regelmäßig unsere Morgengymnastik, was allen gut tat (denn wer macht dieses schon regelmäßig zu Hause?) Der Vormittag war dann zur freien Verfügung, den einige zum Shoppen nutzten oder sich auf der herrlichen Terrasse sonnten. 17 Vorübergehend nicht erreichbar In der Stille Kräfte sammeln Oft heiß es von Jesus: Er zog sich zurück. An einen stillen Ort, auf einen Berg, in einem Boot weg vom Ufer. Sich zurückziehen: Ruhe finden, Kräfte sammeln, Abstand gewinnen. Wie anders ich: Immer erreichbar, über Handy und Internet an der elektronischen Leine. Ich weiß gar nicht mehr, wie sich das anfühlt: Mal nicht ständig erreichbar, nicht fortwährend verfügbar sein. Mal ohne Angst, etwas zu verpassen. Das wäre doch mal was: die Tür hinter mir zumachen, für niemanden zu sprechen sein, die Welt draußen lassen. Abstand gewinnen. Ruhe finden. Gisela Beltes 18 Heilig Geist Hannover Für eine Weile jedenfalls. Erinnerung an Thomas Baßler Am 20. Mai wäre der vor acht Jahren verstorbene Künstler 56 Jahre alt geworden. Er bleibt uns mit seiner Kunst, aber auch mit seinem Leiden am Leben in Erinnerung. Über seine Person, seine Bilder und sein Wirken ist Näheres seiner Homepage www.thomasbassler.de zu entnehmen. Heilig Geist Hannover Aus seinem Engagement für St. Franziskus stehen noch Bilder zur Verfügung, die er zum Erhalt des Gotteshauses zur Verfügung stellte. Auskunft erteilt Peter Haßmann, Telefon 0511 60 46 200. 19 Heilig Geist Hannover 20 Der ambulante Pflegedienst Ihrer Kirchengemeinde Pflegen ist fühlen. Alten- und Krankenpflege Pflege und Betreuung bei Demenz Psychiatrische Pflege Palliativpflege Zusammenarbeit mit Hospizdiensten Pflegeüberleitung Haushaltshilfen Vermittlung von Serviceleistungen Betreuung durch Ehrenamtliche Menüservice Tel. 0511 / 64 74 80 Diakoniestation Nordost Podbielskistraße 280/282 30655 Hannover [email protected] www.diakoniestationen-hannover.de Wir betreuen und versorgen auch verwirrte Menschen, z.B. in unserer Tagespflege oder durch Betreuungshelfer zu Hause. Für die psychiatrisch erkrankten Menschen ist unser Psychiatrischer Pflegedienst zuständig. Besonders intensiv kümmern wir uns um Sie und Ihre Angehörigen in der letzten Phase Ihres Lebens. Eine gute Schmerzversorgung und Pflege in Ihrem Zuhause wird durch unseren Ambulanten Palliativ- und Hospizdienst durchgeführt. Unser Ziel ist, dass Sie zu Hause bleiben können. Ihre Diakoniestation Nordost befindet sich in der Podbielskistraße 280/282. Anne Beving-Recker Heilig Geist Hannover Wir pflegen Sie zu Hause Mein Name ist Anne Beving-Recker, ich bin die Pflegedienstleitung Ihrer Diakoniestation Nordost. Wir möchten Ihnen helfen, im Alter oder auf Grund einer Krankheit Ihr gewohntes Leben in vertrauter Umgebung zu führen. Wir unterstützen Sie bei der Körperpflege und der hauswirtschaftlichen Versorgung, übernehmen die ärztlich verordnete Behandlungspflege, begleiten Sie bei der Pflegeeinstufung, beraten Sie umfassend über Ihre Rechte in der Pflegeversicherung und schalten für Ihre Hilfe Kooperationspartner ein, z.B. Hausnotrufsystem oder Essen auf Rädern. 21 gen Kreuzrittersäle besichtigen konnten und uns fragten, wie die Menschen in früheren Zeiten so pompös und aufwendig bauen konnten. Schließlich landeten wir an diesem Abend am See Genezareth in einem Kibbuz. Dieser sollte für die folgenden 3 Nächte unser Quartier sein: Eine moderne Ferienhausanlage mit großem Zeltplatz und Bademöglichkeit - leider war es dafür ein wenig zu kalt! Die Kibbuzim sind heutzutage recht materiell eingestellt und bewirtschaften neben dem Fremdenverkehr meistens riesige landwirtschaftliche Betriebe für den Anbau von Bananen, Tomaten, Datteln oder Getreide, wobei das Land sehr fruchtbar ist und wegen der ausgezeichneten klimatischen Lage drei Weizenernten pro Jahr erlaubt. Tag 3 im Hl. Land führte uns zunächst zum Berg der Seligpreisungen, wo wir - wie jeden Tag - eine hl. Messe feierten, um dann in einem kleinen Spaziergang zu der Kirche der Brotvermehrung zu gelangen. Als wir wenig später bei sanftem Wasser von einem alten Holzschifferboot über den See Genezareth Am 14.4.2013 nachts um 1:30 Uhr am ZOB Hannover traf sich unsere Reisegruppe zur Pilgerfahrt ins Hl. Land. Von Berlin aus sollten wir in den frühen Morgenstunden nach Tel Aviv starten. Alles klappte prima, und wir begannen uns kennen zu lernen: eine bunt gemischte Gruppe (21 Personen), bestehend aus 2 Ehepaaren, einem Vater (unser Reiseleiter) mit erwachsenem Sohn und etlichen Einzelpersonen von 30 bis 90 Jahren. Erstes Reiseziel in Israel war Nethanja, ein Badeort am Mittelmeer, wo wir die erste Nacht verbrachten. Von dort ging die Reise am nächsten Morgen weiter, und unser palästinensischer Guide zeigte uns an den archäologischen Relikten in Caesarea-Marittima, welche bedeutende römische Hafenstadt hier früher existierte. Dann ging es zum Karmeliterkloster „Stella Maris" und zu den berühmten Bahai-Gärten in Haifa; von dort nach Akko, wo wir die riesi22 Heilig Geist Hannover Förderverein St. Franziskus: Pilgerfahrt ins Heilige Land Heilig Geist Hannover gefahren wurden, war uns die Bibel sehr präsent, und wir konnten uns gut vorstellen, wie es Jesus und seinen Jüngern ergangen ist. An den hl. Stätten Kfar Nahum und Brotvermehrungskirche waren unzählbar viele Pilger unterwegs, aber der See ohne große Wellen und Reklame strahlte ein wenig den Segen von früher aus. Garten Gethsemane am Ölberg Schließlich kamen wir am 19.4. in Jerusalem auf dem Ölberg an, um in der Dominus-Flevit-Kapelle mit herrlichem Blick auf die Stadt die hl. Messe zu feiern. Der Ölberg ist mittlerweile zu einer Grabstätte für Juden aus aller Welt geworden und hat nur noch vereinzelte Olivenbäume. Die findet man dafür im kleinen Garten Gethsemane, teils gestützt von Mauerwerk und sicherlich alle sehr alt. Gleich nebenan gab die riesige Kirche der Nationen uns einen Eindruck von der Fülle der Pilger aus aller Herren Länder, die beteten oder sangen. Schließlich landeten wir nach Polizeikontrolle an der Klagemauer und konnten wie die Juden beten oder kleine Zettelchen zwischen die Steine stecken. Für den Nachmittag stand eine Busfahrt über die Golan-Höhen auf dem Programm - es wurde kalt und windig in der Höhe, und an vielen Stellen war militärische Präsenz augenfällig, wie überhaupt sehr oft im Land. Kanaa mit einem Besuch der Hochzeitskirche und Nazareth mit der riesigen Kirche Maria Verkündigung und den vielen Mariendarstellungen aus aller Welt waren beeindruckend. Ein Regenguss trieb uns in einen typischen Gewürzladen, bis es am Nachmittag zum Gottesdienst auf den Berg Tabor ging. Manche von uns hatten Spaß am Aufstieg zu Fuß, die meisten fuhren mit dem Auto. Der herrliche Ausblick war wegen Dauerregen und Kälte leider etwas eingeschränkt. Unsere Reise ging weiter nach Jericho (Westjordanland), der „ältesten“ Stadt der Welt. Nach dem Gottesdienst im dortigen Franziskanerkloster (unweit vom Baum des Zacharias) besuchten wir die traditionelle Taufstelle Jesu am Jordan. Auf der israelischen Seite fährt man durch vermintes Land - lediglich an der Taufstelle selbst ist ein Besucherpavillon errichtet, wobei auf der anderen Seite in Jordanien - etliche Kirchen zu sehen sind. Am Nachmittag ging es per Bus zum Herodion, einer alten von Herodes gebauten Festung vor den Toren der Stadt. Der folgende Tag, ein Sabbat, führte uns gemeinsam mit vielen anderen Pilgern die Via Dolorosa entlang und mitten durch die Basare von OstJerusalem, die natürlich neben Textilien und Naturalien auch Devotionalien jeder Qualität anboten. Wir beendeten den Kreuzweg in der Grabeskirche, eine dunkle lärmige Stätte, wo wir uns wegen der Menschenmassen eher unwohl fühlten. 23 Am nächsten Morgen war es in Jerusalem nicht nur kalt und ungemütlich, es regnete auch in Strömen. Fast eine Stunde lang mussten wir uns für die Polizeikontrolle am Tempelberg anstellen - dafür haben dann die AlAqsa- Moschee mit dem herrlichen Brunnen davor und der Felsendom mit seiner goldenen Kuppel und den zauberhaften Mosaiken entschädigt. nach Eilat, mit Zwischenhalt in Qumran (Schriftrollenfunde) und Massada (Felsenfestung gegen die Römer) und natürlich einem Badestopp am Toten Meer. Schon komisch, quasi auf dem Wasser liegen zu können, ohne sich zu bewegen ... aber die großen und kleinen Salzkugeln am Meeresboden piekten doch gewaltig. Am 23.4. startete unsere Weiterreise 24 Heilig Geist Hannover Der nächste Tag führte uns nach Ägypten zum Katharinenkloster, wo die erwartete spartanische Unterkunft komfortabler ausfiel als gedacht. Für einige von uns sollte in der folgenden Nacht der Aufstieg zum Mosesberg Sinai starten, um dort oben den Sonnenaufgang zu erleben. Es war tatsächlich ein langer und beschwerlicher Aufstieg, der wieder von Pilgern aus aller Welt und jeden Alters auf sich genommen wurde. Nur wenige ließen sich per Kamelritt einen Teil der Strecke hochtragen. Aus unserer Gruppe haben alle „Bergsteiger“ diese Herausforderung geschafft, und wir erlebten in den rötlich schroffen Bergen und dem endlosen Sand neben der Natur Vom modernen Jerusalem haben uns die Chagall-Fenster im Hadassah-Krankenhaus beeindruckt und Yad Vashem, die Gedenkstätte für die Holocaustopfer, besonders die Gedenkstätte für ermordete Kinder. Erschreckend fanden wir dagegen die riesige Mauer um das hübsche Städtchen Bethlehem, erst nach Polizeikontrolle konnten wir passieren und die düstere Geburtskirche mit Geburtsgrotte voller Menschen besuchen; allerdings ging es hier weniger laut, sondern recht pietätvoll zu. "Auf dem Hirtenfeld" trafen wir uns wieder zur hl. Messe. Beduinen, die einerseits stolz ihre Tradition pflegen, gleichzeitig jedoch versuchen, mit dem wachsenden Einfluss der modernen Welt (Handys und Internet) klarzukommen. jedem einzelnen, weil er offen war für sein Umfeld und dieses faszinierende Land. Natürlich war diese Reise auch anstrengend - schon allein die vielen Ortswechsel, das fast tägliche Kofferpacken - aber es hat sich gelohnt, in den Reichtum verschiedener religiöser Traditionen einzutauchen und besonders die christlichen Stätten als Wurzeln unseres Glaubens zu besuchen. Trotz der unsicheren politischen Lage in Israel und Ägypten fühlten wir uns zu keinem Zeitpunkt bedroht. Heilig Geist Hannover Tag 13 unserer Pilgerreise führte uns durch die Wüste-Negev an die Mittelmeerküste nach Jaffa zurück und von dort über Tel Aviv wieder nach Hause. Ich glaube, alle Teilnehmer fanden unsere Reise sehr beglückend und waren begeistert. Wir haben uns gut verstanden und konnten sensibel miteinander umgehen - ja sogar eine liebevolle Fürsorge füreinander entwickeln. Das lag sicher einerseits an der täglichen Feier der hl. Messe mit Pfarrer Arnold Richter als geistlichem Begleiter, andererseits aber auch an Herrn Klaus Bothe, der uns mit Anselm Grün im Reisealltag unterstützte, aber auch an Allerdings ist die Zukunft offen und es bleiben uns die Hoffnung bzw. der Wunsch und das Gebet zur Lösung des politischen Dilemmas zwischen den Israelis und den Palästinensern. Dr. Christiane Mendel 25 Jahrestreffen der Kolpingfamilien Halberstadt und Altwarmbüchen Die beiden Kolpingfamilien hatten ihre ersten Kontakte bereits vor der sogenannten Wende. 1991 wurde dann in feierlicher Form der Partnerschaftsvertrag hier in Altwarmbüchen geschlossen. Seither treffen wir uns in jährlichem Wechsel mal in Halberstadt oder eben in Altwarmbüchen. Inzwischen müssen wir uns nicht mehr um die Quartiersuche bemühen; hier haben sich Familienfreundschaften entwickelt, die keiner Vorabanfrage mehr bedürfen. Am Wochenende (13. – 14.07.2013) waren 18 Mitglieder aus Halberstadt angereist, um mit 17 Mitgliedern aus Altwarmbüchen zunächst am Samstag gemeinsam die Stechinelli-Kapelle und nach dem gemeinsamen Essen das Erdölmuseum in Wietze zu besichtigen. Nach der Ankunft in Altwarmbüchen wurde die Zeit zur Quartierbe- Stechinelli-Kapelle 26 Heilig Geist Hannover legung genutzt. Ab 19.00 Uhr hatten wir vor unserer Kirche bei sommerlichem Wetter ein fröhliches Beisammensein und wurden mit leckerem Grillgut versorgt. Am Sonntag nahmen wir alle - gemeinsam mit den Gemeindemitgliedern – am Gottesdienst teil. Hiernach gab es für alle Kolpinger – natürlich auch für Gäste – ein einfaches, aber deftiges Mittagessen – ebenfalls vor der Kirche. Mit Kuchen und Kaffee haben wir dann unsere Freunde aus Halberstadt verabschiedet und freuen uns schon jetzt auf die nächste Begegnung in Halberstadt. Helmut Schmitz Kolpingfamilie Altwarmbüchen „Asphalt“ berichtet. Der sehr gut besuchte Abend – u.a. konnten auch zahlreiche Gemeindemitglieder begrüßt werden – wurde dadurch bereichert, dass auch die Geschäftsführerin von „Asphalt“ zu diesem Termin gekommen war, um ergänzend über das Straßenmagazin als soziales Projekt zu informieren. Sinje Jentsch berichtete darüber, wie sie in die Lebenssituation gekommen ist, als Verkäuferin des Straßenmagazins sich ein Zusatzeinkommen zu erarbeiten, und wie diese Tätigkeit für sie eine positive Auswirkung auf ihr Leben hat. Themenabende gut besucht Die Themenabende der Kolpingsfamilie am Kirchort St. Franziskus, zu denen jeder Interessierte gern gesehen ist, sind im ersten Halbjahr 2013 mit einer guten Beteiligung angenommen worden. Jeweils am zweiten Mittwoch eines Monats waren interessante Referenten eingeladen, die aus ihrer ganz persönlichen Sicht einen Beitrag zum Jahresthema „Berufungen – Beruf – Arbeit für alle bei gerechtem Lohn“ beisteuern konnten. Im Mai hatte die Vahrenheider Kolpingsfamilie interessierte Gemeindemitglieder eingeladen, sich unter dem Thema „Kolping ist mehr als ein sozialer katholischer Verband“ über die Person des Gründers, über den internationalen Verband und auch über die Gruppe vor Ort zu informieren. Heilig Geist Hannover Am 10. April war Frau Sinje Jentsch die Referentin, die über ihr Leben als Verkäuferin des Straßenmagazins Erfreulich groß war das Interesse am Vortrag von Frau Sinje Jentsch bei dem Themenabend der Kolpingsfamilie. 27 Egon Görg, Sinje Jentsch und Rüdiger Willun (i. Vordergr. v. li) waren der Einladung der Vahrenheider Kolpingsfamilie gefolgt und haben sich für eine Mitgliedschaft in der Kolpingsfamilie entschieden. Die anwesenden Vorstandsmitglieder freuen sich über das Interesse. vollwertigen Arbeitsplatz gefunden hat. Er schilderte vor erfreulich vielen Zuhörern seine Erlebnisse im Umgang mit der Arbeitsagentur ebenso wie mit diversen Arbeitgebern, bis er schließlich über das berühmte „Vitamin B“ – also gute persönliche Beziehungen – wieder einen Arbeitsplatz gefunden hatte. Herr Rüdiger Willun berichtete im Juni über seine Erfahrungen, die er als plötzlich arbeitslos werdender Mensch in der Lebensmitte gemacht hat, bis er nach längerem Suchen wieder einen "Vitamin B" eröffnet auch bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz am ehesten neue Chancen, berichtet Rüdiger Willun. 28 Heilig Geist Hannover Ausdrücklich waren auch Mitmenschen eingeladen, die an einer Mitgliedschaft in der Kolpingfamilie interessiert sind. Immerhin drei Interessierte waren der Einladung gefolgt und lernten an diesem Abend auch die Mitglieder des Kolpingvorstandes St. Franziskus kennen. An diesem Abend erklärten alle drei Interessierten ihren Willen, Kolpingmitglieder zu werden. Und so werden sie am Kolping-Gedenktag 2013 Teile der Kolpingsfamilie Hannover/Vahrenheide, St. Franziksus werden. Weitere an einer Mitgliedschaft interessierte Gemeindemitglieder können sich jederzeit an Pfarrer Arnold Richter oder den Vorsitzenden Bernd Diedrich wenden. Die Kolpingsfamilie St. Franziskus lädt auch jetzt nach den Sommerferien selbstverständlich alle Interessierten herzlich ein, an ihren Themenabenden teilzunehmen. Das Jahresthema „Berufungen – Beruf – Arbeit für alle bei gerechtem Lohn“ wird im September und Oktober wieder in den Blick genommen. Am 11. September wird der Leiter einer Hauptschule aus seiner Sicht informieren, ob und wie Schulabgänger fit sind für das Arbeitsleben. Dazu haben sich auch Angela und Norbert Goldenstein, beide Gymnasiallehrer und Mitglieder der Vahrenheider Kolpingsfamilie, bereit erklärt, ihre Erfahrungen zum Thema beizutragen. Heilig Geist Hannover Pater Johns erzählt gewohnt engagiert über die Weiterentwicklung seines Klosters. Am 10. Juli hat dann Pater Johns wieder über die Weiterentwicklung seines Klosters Laverna in Indien referiert. Es war wieder beeindruckend zu sehen, wie Pater Johns das Kloster Jahr für Jahr weiterentwickelt und eine seelsorgerische Betreuung im weiten Umkreis von Laverna leistet. Zur Unterstützung dieser segensreichen Tätigkeit sammelten die anwesenden Zuhörer den ansehnlichen Betrag von 199 €, der sofort an Pater Johns übergeben wurde. Darüber hinaus konnten weitere 94 € übergereicht werden, die durch den Verkauf einer DVD erzielt wurden, die von Ilona May und Rüdiger Willun von der Kolpingsfamilie St. Franziskus aus den Bildern der Berichte der vergangenen sieben Jahre zusammengestellt wurde und in der Gemeinde zum Kauf angeboten worden war. Es gibt übrigens noch einige DVD, die zum Preis von 5 € von der Kolpingsfamilie gern abgegeben werden. Für den 9. Oktober hat Herr Heinrich Albers, bis zum Frühjahr Diözesanvorstandsmitglied des Kolpingwerkes für Arbeits- und Sozialpolitik, zugesagt, über das Ende des Erwerbslebens zu referieren. Es wird also darum gehen, ob die Rente nach einem langen Arbeitsleben ausreichend sein wird; ob das jetzige Rentensystem weiterhin so funktionieren kann oder ob vielleicht doch eine grundlegende Reform für die zukünftigen Rentner-Generationen nötig ist. Und am 13. November wird sich Pfarrer Arnold Richter als Präses der Kolpingsfamilie St. Franziskus noch einmal dem Stichwort „Berufungen“ im Jahresthema widmen. Bernd Diedrich 29 50 Jahre (neue) Heilig-Geist-Kirche in Hannover-Bothfeld (1963-2013) Aufbruchstimmung herrschte Anfang der 1960er Jahre nicht nur in der katholischen Weltkirche, sondern auch unter den Katholiken in der Stadt Hannover, ganz besonders in der Kirchengemeinde Heilig-Geist in Bothfeld. Die geschichtsträchtigen Ereignisse in Rom gingen Hand in Hand mit intensivem Bauschaffen in Bothfeld, wo in den Jahren 1962/63 die neue HeiligGeist-Kirche errichtet wurde. Die Grundsteinlegung für die neue Kirche erfolgte am 19. August 1962, als die Katholiken der niedersächsischen Landeshauptstadt sich rüsteten, den Deutschen Katholikentag des Jahres 1962 auszurichten, der vom 22. bis 26. August auf dem Messegelände stattfinden würde. 15 Monate später war die Weihe der soeben fertiggestellten neuen Heilig-Geist-Kirche in Bothfeld am 7. Dezember 1963 die erste bedeutsame Amtshandlung Bischof Heinrich Marias nach seiner Rückkehr aus Rom, wo am Tag der Bothfelder Kirchweihe auch das für die Zukunft der katholischen Kirche wegweisende Zweite Vatikanische Konzil zum Abschluss gebracht wurde. Die alte Heilig-Geist-Kirche an der Ecke Burgwedeler Straße/Kurze-Kamp-Straße (ca. 1960) 30 Heilig Geist Hannover Unsere Pfarrkirche, deren 50-jähriges Weihejubiläum wir im November dieses Jahres 2013 feiern dürfen, ist das dritte Gotteshaus in Bothfeld, in welchem nach römisch-katholischem Ritus die Heilige Messe gefeiert wird. Bereits im Jahr 1288 ist erstmals die St. Nicolai-Kirche in Bothfeld erwähnt, die zunächst zum Kirchspiel – wie die alte Bezeichnung für eine Pfarr- Heilig Geist Hannover gemeinde lautet – von St. Jacobi in Kirchrode gehörte. Durch eine Schenkung der Grafen von Hallermund an die St. Jacobi-Kirche wurde die Bothfelder St. Nicolai-Kirche am 17. März 1295 von allen Verpflichtungen gegenüber ihrer Mutterkirche mit Ausnahme des Beitrags zu den Baulasten der geistlichen Gebäude in Kirchrode befreit. Im Jahr 1359 konnte man auch diese letzte Verpflichtung ablösen. Mit der Einführung der Reformation im Fürstentum Calenberg durch die Herzogin Elisabeth von Braunschweig-Lüneburg in den Jahren 1542/43 sollte die St. Nicolai-Kirche lutherisch werden; das katholische Leben in Bothfeld erlosch für mehr als 300 Jahre. 1936 St. Bruder Konrad). In den zwei Jahrzehnten zwischen dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Beginn des Zweiten Weltkrieg entstanden außerhalb des alten Dorfes Bothfeld, v. a. im nördlichen Bereich der Bothfelder Feldmark, zahlreiche Siedlungen. Die Auswertung der Kirchenbücher von St. Bruder Konrad für die Zeit von 1936 bis 1940 ergab, dass zu den Siedlern, die sich hier ein kleines Eigenheim schufen, ca. 80 katholische Familien zählten. Durch die Folgen des Zweiten Weltkriegs, v. a. durch Zuzug zahlreicher Flüchtlinge und Heimatvertriebener, stieg die Zahl der Katholiken in Bothfeld, KleinBuchholz und Lahe dann deutlich an, zunächst bis Ende 1946 auf 848, dann bis 1950 auf 2.021. Erst Mitte der 1860er Jahre lassen sich wieder einige wenige Menschen katholischen Glaubens in Bothfeld feststellen. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts gehörte Bothfeld zum Pfarrsprengel von St. Clemens. Bei der Einteilung des Stadtgebiets und der Vororte in drei neue Pfarrgemeinden im Jahr 1906 wurde Bothfeld dem Sprengel von St. Marien zugewiesen. Schon wenige Jahre später erfolgte 1913 die Erhebung der im Jahr zuvor errichteten St. Josephs-Kirche in der List zur Pfarrkirche, deren Sprengel Bothfeld zugewiesen wurde. Im Pfarrverbund von St. Joseph sollte Bothfeld bis zum Jahr 1956 verbleiben. Unterhalb der Pfarrorganisation entstanden in Hannover seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert kleinere Seelsorgeeinheiten. Bothfelds Zugehörigkeit wechselte hier sehr häufig (ab 1890 St. Marien, ab 1895 St. Elisabeth, ab 1906 wieder St. Marien, ab 1912 St. Joseph, ab Vor dem Hintergrund dieser demografischen Entwicklung ist das Ereignis zu sehen, das den Auftakt zur Entstehung der Heilig-Geist-Gemeinde bilden sollte: Am 6. April (Ostersonntag) 1947 feierte Dr. Carl Morotini, der von 1943 bis 1946 als Pastor von St. Bruder Konrad der für die Bothfelder Katholiken zuständige Seelsorger gewesen war, mit 27 Teilnehmern in der Volksschule am Grimsehlweg die erste Heilige Messe in Bothfeld seit der Einführung der Reformation 400 Jahre zuvor. Die regelmäßigen Sonntagsgottesdienste in der Schulbaracke erfreuten sich steigender Beliebtheit, so dass der hier zur Verfügung stehende Raum verhältnismäßig schnell zu klein für die wachsende Gottesdienstgemeinde wurde. So wich man ab September 31 1950 auf den Saal des Gasthauses Stöckmann in der Sutelstraße 31 aus. Die Räumlichkeiten hier waren größer, hatten allerdings den Nachteil, dass bei Festlichkeiten am Abend zuvor der Saal für die Messe am Sonntagmorgen erst hergerichtet werden musste. Bereits seit Ende 1949 verhandelte der Gesamtverband der katholischen Gemeinden Hannovers mit der Stadtverwaltung über einen geeigneten Bauplatz für eine katholische Kirche in Bothfeld. Ende des Jahres 1951 konnte man sich auf das Eckgrundstück Burgwedeler Straße/Kurze-KampStraße als Standort einigen. Am 2. Mai 1952 begann der Kirchbau mit der Fundamentierung; bereits am 14. September des Jahres erfolgte die Weihe der neuen Kirche zu Ehren des Heiligen Geistes durch Bischof Joseph Godehard von Hildesheim. Dabei wurde die Kirche im Wesentlichen in Eigenarbeit von den Gemeindemitgliedern errichtet, die nach Feierabend auf der Baustelle zusammenkamen, die Fundamente legten, die Mauern hochzogen, das Dach deckten usw. Die Diözese stellte für den Kirchbau die Summe von 20.000 DM zur Verfügung; das Baumaterial wurde überwiegend durch Spenden finanziert. Die neue Heilig-Geist-Kirche an der Ecke Kurze-Kamp-Straße/Niggemannweg (ca. 1964) außerhalb des Stadtgebiets nur Altwarmbüchen zuzuweisen. Isernhagen NB-Süd sollte erst 1971 im Vorfeld der Kommunalreform Teil der HeiligGeist-Gemeinde werden. Nach Morotinis Vorstellungen sollten auch Altwarmbüchen und der unmittelbar an die damalige Stadtgrenze von Hannover anschließende Süden von Isernhagen NB zum neuen Seelsorgebezirk Heilig Geist gehören; am 16. Januar 1953 jedoch entschied das Bischöfliche Generalvikariat in Hildesheim, dem neuen Seelsorgebezirk Die Kirche an der Burgwedeler Straße war rasch zu klein für die stetig wachsende Gemeinde geworden. Die Kapazitäten des Gotteshauses stießen v. a. 32 Heilig Geist Hannover Am 7. Januar 1954 erhob Bischof Joseph Godehard die Seelsorgestation Heilig Geist in Bothfeld zur Pfarrvikarie. Morotini schwebte eine enge institutionelle Anbindung des neuen Seelsorgebezirks an das von ihm geleitete Niels-Stensen-Kolleg vor. Dies jedoch gestand das Bistum nur vorübergehend zu. Die neue Gemeinde sollte kein Provisorium bleiben, und deshalb ernannte Bischof Joseph Godehard schon zum 1. April 1955 den bislang in Duderstadt-Gerblingerode tätigen Kaplan Georg Buchta zum Pfarrvikar von Heilig-Geist. Bereits zum 1. April 1956 wurde die bisherige Pfarrvikarie zur Kuratiegemeinde erhoben. Buchta sollte das Amt des Pastors bzw. Pfarrers in Bothfeld bis zum 30. September 1987 ausüben. an ihre Grenzen, als die Kirche nach Belegung der Bothfelder Kasernen durch Einheiten der Bundeswehr ab 1956 auch als Garnisonkirche für die katholischen Soldaten dienen sollte. Wurden zunächst Pläne zur Erweiterung der Kirche diskutiert, so entschieden sich die Verantwortlichen auf Grund der räumlichen Gegebenheiten für den Bau einer ganz neuen Kirche und eines Gemeindezentrums auf einem Grundstück an der Kurze-KampStraße, welches die Stadt Hannover im Tausch gegen das bisherige Kirchengrundstück angeboten hatte. gen Metallarbeiten des Kölner Goldschmieds Hein Wimmer ragt besonders das große Hängekreuz über dem Altar heraus. Altar, Taufbecken, Tabernakelsockel usw. sind von dem Bildhauer Heinrich Mensing aus Hannover aus Anröchter Dolomit hergestellt worden. Auch die gottesdienstlichen Geräte der Kirche sind kunst- und kirchengeschichtlich nicht ohne Belang. Nachdem 1971 die zunächst angebrachte Leihorgel durch ein qualitätvolles Instrument ersetzt wurde, erfuhr das Kircheninnere im Rahmen einer grundlegenden Renovierung im Jahr 1975 eine Umgestaltung gemäß der liturgischen Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils. Auf Pfarrer Buchta folgte im Oktober 1987 Pfarrer Dr. Reinold Bellwon, der die Geschicke der Gemeinde bis zum 31. Januar 2009 leitete. Nachfolger Dr. Bellwons wurde zum 31. Mai 2009 Pfarrer Christoph Lindner. Zum 1. September 2010 wurde die neue Pfarrgemeinde Heilig Geist durch Fusion der bisherigen Gemeinden Heilig Geist, St. Franziskus (Vahrenheide), St. Bruder Konrad (List) und Heilig Kreuz (Altwarmbüchen) errichtet. Heilig Geist Hannover Am 19. August 1962 erfolgte die Grundsteinlegung, am 7. Dezember 1963 weihte Bischof Heinrich Maria die neue Kirche und erhob gleichzeitig die Gemeinde zur Pfarrei. Das neue Gotteshaus zeichnet sich v. a. durch eine äußerst qualitätvolle Innenausstattung aus. Imposant ist die von dem Aachener Glaskünstler Ludwig Schaffrath geschaffene Glasfensterfront der Ostseite der Kirche, deren Zauber sich der Kirchenbesucher besonders an sonnigen Sonntag-Vormittagen kaum entziehen kann. Unter den hochwerti- Ausführlich wird die Geschichte der katholischen Kirche in Bothfeld von den Anfängen im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts bis zur Bildung der neuen Großgemeinde Heilig-Geist im Jahr 2010 in einer von Fachleuten bearbeiteten Festschrift dargestellt, die zum Jubiläum der neuen Heilig-GeistKirche Ende November dieses Jahres erscheinen wird. Christian Hoffmann 33 50jähriges Kirchweihjubiläum Heilig Geist Im November begehen wir den 50. Weihetag der jetzigen Kirche Heilig Geist in Bothfeld. In den Jahren des II. Vatikanischen Konzils entstanden, ist sie im Inneren nach den Vorgaben des Konzils verändert worden. Etliche Zeitzeugen in Heilig Geist werden sich noch daran erinnern. am 01.09.2013, 9.30 Uhr, Prof. Dr. Heinz-Jürgen Görtz, Barsinghausen: Lumen Gentium Konstitution über die Kirche am 06.10.2013, 9.30 Uhr, Dr. Josef Lange, Hannover-Bothfeld: Sacrosanctum Concilium Konstitution über die heilige Liturgie Da dieses Gebäude in der wichtigen Zeit der Gesamtkirche entstanden ist, werden am jeweils ersten Sonntag der kommenden Monate Festpredigten zu Konzilsbeschlüssen gehalten. Dazu dürfen wir folgende Prediger begrüßen: 34 Heilig Geist Hannover am 03.11.2013, 9.30 Uhr, Prof. Dr. Guido Bausenhart, Hildesheim: Gaudium et Spes Pastorale Konstitution über die Kirche Danke Ein kleines Danke wartet darauf von dir gesagt zu werden früh am Morgen vor dem Spiegel für das Licht eines neuen Morgens und am Abend vor der Nacht für die Erlebnisse und Begegnungen dieses Tages Es wartet darauf dem Nächsten gesagt zu werden der vielleicht nicht selbstverständlich dir Gutes getan und geholfen hat Ein kleines Danke wartet darauf über deine Lippen zu kommen um durch das Ohr eines Anderen ihm oder ihr zu Herzen zu gehen nicht weil es verdient war sondern unverdientermaßen weil Danken nichts kostet aber nie umsonst ist Heilig Geist Hannover Frank Greubel 35 Kehr ich einst zur Heimat wieder ... Gemeindefahrt nach Schlesien In den Text des Schlesierliedes konnten die meisten der 42 Teilnehmer der Fahrt nach Schlesien ohne große Bedenken einstimmen – ging es doch für eine Woche zurück in die Heimat, die sie nach dem Krieg verlassen mussten oder auch Jahrzehnte später verlassen haben. Aber auch echte Niedersachsen lernten die Schönheit des Landes kennen, von dem sie viel gehört hatten. dass wir den Weg zur Hl. Hedwig nach Trebnitz nicht mehr schafften … Von Ziegenhals (Glucholazy) aus führten die Wege immer über Neisse in die unterschiedlichen Regionen Niederund Oberschlesiens: über Ottmachau nach Glatz und Albendorf, jenen bekannten Wallfahrtsort mit seiner prächtigen Basilika; zum Annaberg, dem Wallfahrtsort der Oberschlesier, wo wir eine Eucharistie in der Kirche zu Ehren der Hl. Anna feiern konnten, und nach Breslau, das in herrlichstem Sonnenschein zu Fuß oder mit den Elektromobilen erkundet wurde. Am Sonntag feierten wir zusammen mit der polnischen Gemeinde in St. Jacobus einen deutsch-polnischen Gottesdienst, der vom Pfarrer der Basilika, Prälat Mroz, in Konzelebration mit deutschen und polnischen Priestern begangen wurde. Problematisch war, dass wir die Strophen der Lieder nicht abwechselnd in deutsch und polnisch gesungen haben, sondern gleichzeitig! Da der Organist auch in polnisch durchs Mikrofon mitsang, hatten wir keine Chance … Jene Hauptstadt Niederschlesiens hat sich seit der Wende zu einer herrlichen Großstadt von europäischem Format entwickelt. Am Dom empfing uns Pater Marian Arndt OFM, der Seelsorger für die deutsche Gemeinde, und führte uns durch den Dom, vorbei auch am Denkmal für Kardinal Bertram, der seit den 90er Jahren wieder seine Ruhestätte in der Kathedrale gefunden hat. Auch seinem Kloster in Carlowitz statteten wir einen Besuch ab – so 36 Heilig Geist Hannover Wo es möglich war, fuhren wir in die Orte, in denen die meisten der Teilnehmer ihre Wurzeln hatten, staunten über die gut restaurierten Häuser und registrierten ebenso die verfallenen Gebäude. Zusammen mit den Neissern, die zum ersten Mal nach der Vertreibung ihr Heimattreffen in ihrer Geburtsstadt abhalten konnten, und den Eichenauern bekamen wir beim Kulturabend im Theater in Neisse eine Führung durch das Kalenderjahr im Neisser Land in schlesischer Mundart sowie Lieder des Ottmachauer Chores und Tänze der polnischen Trachtengruppen dargeboten. Ein gelungener Abend, der deutsche und polnische Traditionen miteinander verband und Zeugnis von der Verwurzelung in der ehemaligen und jetzigen Heimat gab. Heilig Geist Hannover Führte uns der Hinweg über die niederschlesische Stadt Görlitz, durch die die Neisse fließt und damit die dt.poln. Grenze die Stadt teilt, so machten wir auf dem Rückweg Halt in Kreisau, das zu einer internationalen Jugendbegegnungsstätte ausgebaut worden ist, und in der evangel. Friedenskirche in Jauer, in der 6500 Personen Platz finden … auf, die auch zu unseren Tagen passte: wir waren unterwegs zu einer „Bildungs-, Pilger- und Vergnügungsfahrt“! Wie so oft im Leben: die gesunde Mischung machts! Erfüllt von den Eindrücken und dankbar für das Miteinander können wir nun das nächste Ziel aussuchen … Beim Eintrag ins Gästebuch unseres hervorragenden Busfahrers Rudi Sommer fiel uns eine Überschrift Christoph Lindner 37 Gottesdienste im Haus RENAFAN in Altwarmbüchen "Geht hinaus in alle Welt und verkündet das Evangelium" der für diesen Zweck entsprechend hergerichtet wird, um den Altar. Die Gemeinde singt und betet zusammen, sie hört die Lesung und das Evangelium und ihr wird nach Fürbitten, Vater unser und Friedensgruß angeboten, bei der Kommunion den Leib des Herrn in der Gestalt von Brot zu empfangen. Der Gottesdienstleiter bringt die konsekrierten Hostien dazu in einer Versehburse mit. hat Jesus zu seinen Aposteln gesagt. Auch im Jahr 2013 bieten abwechselnd die ev.-luth. Christophorus-Kirchengemeinde sowie die röm.-kath. Heilig-Kreuz-Kirchortgemeinde Gottesdienste und Andachten für die Bewohner der Senioreneinrichtung RENAFAN an der Hannoverschen Straße in Altwarmbüchen an. Von der ev. Kirchengemeinde gestalten Pastor Birth und Frau Janz die Gottesdienste. Herr Grefe lädt von der kath. Kirchengemeinde zum Gottesdienst ein, und ca. 30 Bewohner sowie die Betreuer versammeln sich im großen Aufenthaltsraum, 38 Heilig Geist Hannover Nach der Kommunion, dem Dankgebet und dem Segen singen alle das Schlusslied „Möge die Straße uns zusammen führen“. Wenn wir dieses Lied singen, hoffen und beten wir, dass wir uns alle gesund zum nächsten Gottesdienst wiedersehen mögen, und dass Gott seine gütige Hand über uns und unser Leben hält. Am Sonntag, den 12. Mai 2013, der zugleich als Muttertag gefeiert wurde, überreichten nach dem Gottesdienst Frau Müller, die im Besuchsdienst unserer Kirchengemeinde tätig ist, und Herr Grefe bei der Verabschiedung an jede Bewohnerin eine rote Rose. Eine Aktion, die besonders gut ankam. Heilig Geist Hannover Im Gottesdienst am 14. Juli 2013 hat Herr Grefe in seiner Ansprache alle Anwesenden – der Jahreszeit entsprechend – auf eine Reise mitgenommen, eine Lebensreise. Dabei hat er daran erinnert, dass die Lebensreise einen Anfang und ein Ende (einen Abfahrtsund einen Zielbahnhof) hat, dass es Reisebekanntschaften gibt, und dass jeder verschiedene Stationen auf dieser Reise durchfährt. Auch auf das Tempo der Reise kommt es an; mal ist man schnell unterwegs, viel zu schnell und dann wieder geht es nur langsam voran. Schließlich ist auch das Reisegepäck, das mitgeführt wird, wichtig: Manchmal ist weniger mehr. Das Ziel der Reise ist der, der uns auf unsere Lebensreise geschickt hat: Christus, unser Herr. Dieter Grefe 39 Zuhause in St. Franziskus - geboren in Kasachstan Eduard Murschel - ein Leben zwischen zwei Welten Unabhängigkeit unter dem Staatspräsidenten Nursultan Nasabajew, der bis heute das Land in autoritärem Regierungsstil führt. Die Opposition ist nahezu rechtlos, die Medien stehen unter strenger Bewachung, und die Religionsfreiheit ist für die vielen ethnischen Minderheiten nicht garantiert. 70 % der Bewohner sind Moslems. Die Armutsgrenze liegt auf dem Land bei 50 %, obwohl das Land sehr reich an Rohstoffen aller Art ist. Korruption und Vetternwirtschaft führen zu einer Ungleichverteilung des Volksvermögens. Kasachstan ist ein Binnenstaat in Zentralasien, der zwischen dem Kaspischen Meer im Westen und dem Altai-Gebirge im Osten liegt. Das Land ist fast 8-mal größer als die Bundesrepublik und liegt von Deutschland ungefähr 4.000 km entfernt. Es grenzt im Norden an Russland, im Südosten an China und an die Staaten Kirgisistan, Usbekistan und Turkmenistan. Seit dem 3. Jahrhundert verlief hier die große Seidenstraße als Verbindung zwischen China und Europa. Der größte Teil des Landes besteht aus Steppen und Wüsten. Im Süden erheben sich bis zu 7.000m hohe Gebirge. In einer wechselvollen Geschichte wurde Kasachstan von mongolischen und usbekischen Eroberern beherrscht, später wurde es Teil von Russland und der Sowjetunion. 1991 erhielt die Republik Kasachstan ihre 40 Heilig Geist Hannover Kurze Geschichte der Russlanddeutschen: Die ersten Deutschen siedelten sich schon in der Hansezeit um 1250 in Nowgorod als Kaufleute an. Seither warben russische Zaren um deutsche Handwerker, Gelehrte und Ingenieure, Heilig Geist Hannover die das rückständige Land modernisieren sollten. „Nemzy“, d.h. Stumme, der russischen Sprache nicht Mächtige, siedelten um St. Petersburg und Moskau. Erst Katharina II gelang es ab 1763, ca.30.000 Bauern aus den notleidenden süddeutschen Staaten anzuwerben unter Versprechung der Steuerfreiheit, der freien Religionsausübung, der freien Wahl des Siedlungsgebiets, der Ausübung der deutschen Sprache und der Befreiung vom Militärdienst. Fast alle diese Versprechungen wurden allerdings nicht eingehalten und führten zu zwangsweisen Ansiedlungen deutscher Bauern in Sibirien, an der Wolga, in Kasachstan, in Bessarabien und auf der Krim. Eine Rückkehr nach Deutschland war verboten. Mut- und Hoffnungslosigkeit prägten die ersten Kolonistenjahre, bedingt auch durch die katastrophalen landwirtschaftlichen Voraussetzungen in den unwirtlichen Steppenlandschaften Kasachstans und Sibiriens. schen ihre staatsbürgerlichen Rechte aberkannt, sie verloren ihr Eigentum und wurden wie rechtlose Arbeitssklaven in Internierungslagern gehalten. Kasachstan wurde das Auffangbecken der Deportationen. Erst nach dem Tod von Stalin 1953 wurden die Lebensbedingungen der Deutschen gelockert. Eine Ausreise nach Deutschland wurde erst nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1990 möglich und führte zu einer Lawine Ausreisewilliger. Fragen an Eduard Murschel Bis 1871 sorgte ein Sonderstatus für die Selbstverwaltung einzelner deutscher Kolonien und führte zu einem bescheidenen Wohlstand, danach setzte durch die Folgen des Krimkriegs, den Ersten Weltkrieg und die Revolution eine Russifizierung ein, die zu Enteignungen, Verschleppungen und Deportationen der Deutschen führte. 1921 verhungerten allein 120.000 Russlanddeutsche. Die Kollektivierung der Landwirtschaft unter Stalin führte 1932 zu einer Hungerkatastrophe mit Millionen von Opfern, darunter 350.000 Russlanddeutsche. Nach dem deutschn Überfall auf die Sowjetunion 1941 wurden den Deut- Kontakte: Herr Murschel, wir haben Sie aus zwei Gründen für unseren Bericht ausgesucht. Zum einen wissen wir alle viel zu wenig über das Leben der Russlanddeutschen, zum anderen erschien uns die Geschichte Ihrer Familie symptomatisch für das Leben der deutschen Siedler in Russland. Erzählen Sie uns doch bitte etwas über die Vergangenheit Ihrer Familie. 41 Ein Teil meiner Vorfahren lebte ungefähr 150 Jahre in einer deutschen Siedlung bei Petersburg und hat die Stadt mit aufgebaut. 1917 wurden meine Urgroßeltern mit 100 anderen Deutschen zwangsweise nach Kasachstan deportiert, verloren ihren ganzen Besitz und mussten mit nichts in der Steppe wieder anfangen. Mein Urgroßvater verschwand dabei und kam nie wieder. Meine Großmutter Monika (geb. 1905) hat diese Strapazen als Kind miterlebt und erzählte mir oft von dem Hungermarsch mit Wasser und Brot und dem mühsamen Neuanfang in der Fremde. Herr Murschel, jetzt tauchen Sie in der Familiengeschichte auf Wir waren 6 Kinder zu Hause: Valentina und Emma, dann wurde ich 1958 mit meiner Zwillingsschwester Elisabeth geboren, Elvira und Peter folgten. Unser Leben war sehr schwer. Mein Vater hat noch 23 Jahre in der Grube gearbeitet, meine Mutter war Bauhelferin auf dem Bau, nebenbei hatten wir noch eine kleine Landwirtschaft mit Schweinen, Hühnern und Ziegen und 20 h Land in der Nähe der späteren Hauptstadt Astana. Schon mit 9 Jahren half ich meinem Vater im Stall. Wir deutschen Kinder hatten es auch in der Schule nicht leicht und wurden oft als Faschisten beleidigt. Meine Mutter Berta wurde 1927 in Odessa geboren und versuchte 1942 mit ihrer ganzen Familie vor der russischen Front zu fliehen. Von Breslau aus wurden sie 1945 von den Russen nach Kasachstan deportiert. Dort überwinterten sie in Schneehöhlen bei bitterster Kälte. Mein Vater Benjamin, geb. 1927 auf der Krim, wurde mit 16 Jahren in der Trud-Armee interniert, eine Art Arbeitsarmee, die zusammen mit Kriegsgefangenen Schwerstarbeit leisten musste. Er wurde nach Sibirien verschleppt und musste dort bis zu Stalins Tod 1953 unter Tage arbeiten. Danach suchte er in Kasachstan seine Familie und lernte meine Mutter kennen. 42 Heilig Geist Hannover Erzählen Sie uns von den Schwierigkeiten, als Deutscher in Kasachstan zu leben In der Schule mussten wir uns durchboxen, sonst wären wir untergegangen. Es gab bei uns in Astana 36 Nationen, mit denen wir auskommen mussten, alle waren nach Kasachstan deportiert worden, so wie wir. Wir waren ja die „Nemzy“. Zum Glück gab es nach der Stalinzeit auch wieder Deutschunterricht neben Russisch und Kasachisch in der Schule, denn auf der Straße war es streng verboten, deutsch zu sprechen. Wir Deutschen haben uns eben angepasst, um nach außen nicht Heilig Geist Hannover aufzufallen. Meine Geschwister konnten alle einen Beruf erlernen, nur ich habe von 1976-1978 beim Militär gedient und kam sogar zum Geheimdienst und bin im gesamten Ostblock und in Kuba gewesen. Als mein Oberst nach einem Jahr merkte, dass ich Deutscher bin, hat er mich nicht rausgeschmissen, weil ich so ein guter Soldat war (lacht). Danach musste ich aber eine Ausreisesperre für 15 Jahre unterschreiben, die auch für meine Familie galt. Meine Mutter hatte mich davor gewarnt, aber als junger Mensch will man seinen eigenen Weg gehen. So ging ich für 12 Jahre in die Grube und habe dort schwarze Kohle abgebaut bis kurz vor unserer Ausreise 1990. Sehnsucht, einmal ausreisen zu dürfen. Ungefähr 10 Ausreiseanträge unserer Familie wurden in Moskau abgelehnt, bis meine Eltern endlich 1988 ausreisen konnten. Wie konnten Sie im Kommunismus und Atheismus Ihren Glauben bewahren? Das waren wieder unsere Großeltern, die uns auf den Schoß nahmen und uns immer wieder aus der Heiligen Schrift vorgelesen haben, die Großmutter aus der katholischen Bibel, der Großvater (aus Stuttgart) aus der evangelischen. Öffentliche Gottesdienste waren streng verboten, die Kirchen waren alle zerstört. Ab und zu trafen sich die Christen heimlich zum Gottesdienst, es gab keine kirchlichen Trauungen. Meine Mutter hat uns vier ältere Kinder selbst getauft. Sie hat uns den Glauben ganz einfach vermittelt: „Kinder, Gott ist immer da und immer nah. Seid nur gut zu den Menschen“. Das werde ich nie vergessen. Wie konnten Sie in der kasachischen Umgebung Ihre deutsche Identität bewahren? Zu Hause haben wir alle immer nur deutsch gesprochen. Wir haben uns auch geweigert, unsere deutschen Namen abzulegen. Unsere Großeltern haben uns von der Schönheit von Deutschland erzählt, besonders Bayern war das Ziel unserer Träume. Ich konnte als Kind perfekt bayrisch reden, weil die Familie meiner Großmutter aus München stammte. Immer wieder wurden wir Kinder ermahnt, nie zu vergessen, dass wir Deutsche sind und unsere Wurzeln in Deutschland liegen. Wir haben alle alten Traditionen bewahrt, Gebete und Lieder. Die Eltern und Großeltern wurden von uns bis zu ihrem Tod mit großem Respekt gesiezt. Die Sehnsucht nach Deutschland war uns schon als kleine Kinder eingepflanzt worden, und damit auch die Erzählen Sie uns von der Ausreise nach Deutschland 1990 nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion durften wir endlich ausreisen. Es war wie eine Lawine. Alle wollten in die Heimat. Ich hatte 1984 meine Frau Tatjana geheiratet, und zusammen mit unserer Tochter Berta (geb. 1988) und der Familie meiner Schwester landeten wir mit Handgepäck im Lager Friedland, wo wir 6 Monate blieben. Die Familie musste wieder einmal von vorne anfangen. Ich war so neugierig auf Deutschland, von dem ich so viel Gutes gehört hatte. 43 Wie war die Eingewöhnung in der neuen Heimat? Hatten Sie Schwierigkeiten? Wir waren einfach nur froh, hier zu sein. Die Menschen waren nett zu uns und haben uns geholfen. Die einzige Schwierigkeit für mich war die Beschaffung einer Lehrstelle. Ich wollte nicht wieder in die Grube fahren. Zum Glück hatte ich keine großen Sprachprobleme, so konnte ich eine doppelte Lehre als Tischler und Zimmermann machen und danach 8 Jahre lang auf dem Bau arbeiten. Wegen einer Staublunge und kaputten Bronchien musste ich die Arbeit aber leider aufgeben. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Leben in Deutschland? Meine Mutter hat immer gesagt: “Eduard, mach keinen Unterschied zwischen den Menschen." Daran halte ich mich und komme mit Nachbarn und Kumpels gut aus. Ich habe viel Glück gehabt trotz meiner Krankheit. Ich habe gute Kontakte zu meiner Exfrau und meiner Tochter und bin zufrieden mit meinem Leben. Was bedeutet Ihnen die St. Franziskus-Gemeinde? Der Glaube bedeutet mir alles. Ich finde dort Menschen mit offenem Herzen und dort ist mein zweites Zuhause. Elf Jahre lang habe ich den Küster Pilarski unterstützt, vier Jahre als Hausmeister gearbeitet, die Dächer mit saniert und ich kenne wirklich jeden Winkel der Gemeinde. Wenn es meine Gesundheit zulässt, will ich wieder mit der Arbeit dort anfangen. Wie geht es Ihren Geschwistern und deren Familien? Sie sind alle in Hannover, arbeiten und es geht ihnen gut. Auch die junge Generation hat es geschafft und liegt nicht auf der Straße. Wir sehen uns sehr häufig und feiern zusammen. Sie gehören auch, wie viele Russlanddeutsche, zur St. Franziskus-Gemeinde, wie früher auch meine Mutter und meine Großmutter. Meine Exfrau und meine Tochter sind auch hier getauft worden. Herr Murschel, was wünschen Sie sich für die Zukunft? (nach kurzem Zögern) Frieden für die Welt und mein privates Glück. Herzlichen Dank für das Gespräch. Annelies von Engelhardt 44 Heilig Geist Hannover Herr Murschel, woran denken Sie gerne zurück, wenn Sie an Ihre Jugend in Kasachstan denken? (gerührt) An meine Mutter und ihre Liebe. Sie steht in meinem Herzen als Nr. 1 (lacht), Vater ist nur Nr. 2. Dann vermisse ich meine Großeltern, die uns vorgelesen haben. Aber Heimweh nach Kasachstan habe ich nie. Es ist nur das Land, in dem ich groß geworden bin. Rosenkranzgebet im Oktober Das Rosenkranzgebet bringt uns in enge Verbindung mit dem Leben, dem Leiden und der Herrlichkeit Jesu, und es zeigt uns die Stellung, die Maria im Heilswerk hat. Indem der Rosenkranz uns anhält, dies zu betrachten, deutet er unser Leben und hebt es in das Licht des Glaubens. Durch die Wiederholung schafft der Rosenkranz einen Zustand des Betens. Die Gebetzeiten können Sie den Oktober-Pfarrnachrichten entnehmen. In eigener Sache ... Auch auf unserer Homepage finden Sie aktuelle Nachrichten aus dem Gemeindeleben sowie die monatlich erscheinenden Pfarrnachrichten. www.heilig-geist-hannover.de Wir wünschen unseren Leserinnen und Lesern einen schönen Sommerausklang und einen goldenen Herbst. Das nächste Kontakte-Heft soll zum Advent erscheinen. Heilig Geist Hannover Und zum Schluß: Wer einen Fehler gefunden hat, darf ihn behalten. Radaktionsteam Kontakte 45 46 Heilig Geist Hannover Anschriften und Kontakte Heilige Messen: Samstag: 18.30 Uhr St. Franziskus Sonntag: 9.30 Uhr Heilig Geist 9.30 Uhr St. Franziskus 11.00 Uhr Heilig Kreuz Heilig Geist Hannover Die Termine Montag - Freitag entnehmen Sie bitte den monatlich erscheinenden Pfarrnachrichten. 47 Gedanken zum Sonntag Der jüdische Sabbat ist die älteste, von Gott gewollte und geschaffene Auszeit der Welt, damit der Mensch sich nicht verknechten lässt von allen möglichen Ansprüchen und Mächten. Unseren christlichen Sonntag, der mit dem Sabbat verwandt ist, gilt es zu schätzen und zu schützen vor Ausverkauf und Missbrauch. Es gilt, ihn zu heiligen und zu ehren, damit wir unser Heil nicht sonst wo, sondern letztlich bei Gott allein suchen. Jede Woche schenkt Gott uns erneut einen Ehrentag, damit wir die Würde der Freiheit seiner Kinder erfahren und uns daran freuen können. Paul Weismantel Einladung zum 18. Bothfelder Herbstmarkt Samstag, d. 21.09.2013 von 11.00 - 19.00 Uhr Kurze-Kamp-Straße Die Kirchengemeinden sind mit zahlreichen Ständen vertreten und freuen sich auf Ihren Besuch. 48