Neue Begriffe ISO 14660-1 - Dienste Industrielle Messtechnik GmbH

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Neue Begriffe ISO 14660-1 - Dienste Industrielle Messtechnik GmbH
DIENSTE INDUSTRIELLE MESSTECHNIK
Protokoll Vortrag
I Änderungen in GPS-Normen
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08.03.2012
Wesentliche Änderungen in der GPS-Normung
Stand Februar 2012
Inhalt
Zurückziehung DIN 7167
1. ISO 14638, das GPS-Matrix-Modell
2. Hüllbedingung ohne Zeichnungseintragung
3. ISO 8015 alt/neu
4. Auswirkungen, Kennzeichnungen
Neue Begriffe ISO 14660-1
1. ISO 17450 Modell für die GPS und- prüfung
Ergänzungen ISO 1101
1. Modifikatoren für Zonentoleranzen
2. Anzeiger zu Toleranzzonen
3. Bezugskennzeichnung
4. Einseitige Toleranzzonen
Ergänzungen ISO 5459
1. Situationselemente/Nebenbedingungen (17450)
2. Modifikationssymbole
3. bewegliche Bezugsstellen
Dienste Industrielle Messtechnik GmbH, Im Klauenfuß 9, 74127 Neckarsulm, Tel.: 07132 380 776, www.dim-gmbh.de
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1.) DIN 7167 (Hüllbedingung ohne Zeichnungseintragung) wurde 2011 zurückgezogen
weil ISO 8015 neu erstellt wurde und unter anderem den Grundsatz der Unabhängigkeit
von Maß- und Formtoleranzen (ohne Zeichnungseintragung) enthält.
Das heißt:
- vor September 2011 galt ohne Zeichnungseintrag bezüglich Tolerierungsprinzip
die Hüllbedingung. Sie besagt, dass automatisch mit jeder Maßeintragung auch
die Form des Elements toleriert ist, so dass die Hülle mit Maximum-MaterialMaß an keiner Stelle durchbrochen werden darf. Das Minimum-Material-Maß
darf bei keiner lokalen Messung verletzt sein.
- Wenn diese Regelung nicht gewollt wurde und Maß und Form unabhängig
toleriert werden sollten, musste im Zeichnungskopf ISO 8015
(Unabhängigkeitsprinzip) aufgeführt sein.
- Nach September 2011 gilt die umgekehrte Regelung nach neuer ISO 8015. Ohne
Zeichnungseintrag gilt Unabhängigkeit. Wenn weiterhin Hüllbedingung für alle
Maße gelten soll muss im Zeichnungskopf vermerkt sein:
- size ISO 14405-1 E oder
- DIN 7167 oder
- 2768 E oder man führt die Hüllbedingung für einzelne Maße ein
- durch Eintrag von E direkt am Maß
2.) Neue Begriffe durch Änderung 14660 und Normen 17450
Geometrieelemente nach ISO
14660-1: 1999
Modell
Nenngestalt
Zeichnung/CAD
Werkstück
Geometrieelemente
Vollständige
Geometrieelemente
vollständiges NennGeometrieelement
wirkliches
Geometrieelement
Ableitung Î
Abgeleitete
Geometrieelemente
abgeleitetes NennGeometrieelement
Erfassung
Erfasst durch
Punktstichprobe
Abbild des
Werkstücks
z.B. für
Prüfung
Erfasstes
vollständiges
Geometrieelement
Ableitung Î
Erfasstes
abgeleitetes
Geometrieelement
Ableitung Î
Zugeordnetes
abgeleitetes
Geometrieelement
Zuordnung
Zugeordnet zu
perfekter Form
Zugeordnetes
vollständiges
Geometrieelement
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3.) Modell der Produktentstehung nach ISO 17450 führt zur Bildung neuer Kategorien und
Begriffe (nachzulesen a.a.O.)
4.)
Auszug aus Vortrag DIN-Tagung 2011 Prof Dietzsch:
„Die Definition von mathematischen Regeln und Symbolen ist Voraussetzung
für die Rechnerunterstützung von Prozessen in der Produktentwicklung,
Prozessplanung und dem Nachweis der Konformität mit der Spezifikation. In
den Grundlagennormen der Geometrischen Produktspezifikation (GPS)
werden Modelle für die geometrische Spezifikation und Prüfung aufgestellt
und grundlegende Lehrsätze, Spezifikationen, Operatoren und Unsicherheiten
eingeführt. Sie ermöglichen die Rechnerunterstützung von Prozessen der
Produktentwicklung, der Prozessplanung und dem Nachweis der Konformität.
Die Anwender der GPS-Normen benötigen die Kenntnis der in den Grundlagennormen
eingeführten Begriffe und Definitionen zum Verständnis der darauf aufbauenden GPSNormen. Diese gegenüber früheren Normen wesentlich umfangreichere "GPS-Sprache"
verbessert die fachliche und sachliche Verständigung zwischen Mitarbeitern in der
Produktentwicklung, Prozessplanung, Produktion und Qualitätsmanagement. Dabei
werden auch Zusammenhänge definiert, die normalerweise dem Wissen eines Ingenieurs
entsprechen und Gegenstand von Lehrbüchern sind. Durch deren Aufnahme
in die Grundnorm gehören sie zum Stand der Technik.„
4.) Ergänzungen ISO 1101 Ausgabe 2008, Modifikatoren:
Freier-Zustand-Bedingung (nicht formstabile Teile)
F
Rundum (Profil)
E
Hüllbedingung
CZ
Gemeinsame Zone
LD
Innendurchmesser
MD
Außendurchmesser
PD
Flankendurchmesser
LE
Linienelement, z.B. bei //
NC
nicht konvex
ACS
jeder beliebige Querschnitt
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5.) Ergänzungen ISO 1101 in Folge der Tolerierung am 3D-Modell
In der DIN ISO 16792: 2008 Technische Produktdokumentation - Verfahren
für digitale Produktdefinitionsdaten wurden vom ISOl TC 10 die Grundlagen
der 3D-Notation aus darstellerischer Sicht entwickelt. Sind diese Festlegungen
in dem CAD-System umgesetzt, kann der Konstrukteur direkt während der Entwicklung
die geometrischen Eigenschaften und deren zulässige Grenzen aus funktionaler Sicht
festlegen. Damit wird gleichzeitig auch die Dokumentation der digitalen Modelle
erleichtert. Die Tolerierung am 3D-Modell hat zudem den Vorteil, dass nachfolgende
Fertigungs- und Messprozesse diese Informationen mit übertragen bekommen können.
Somit können Fertigungsprogramme automatisch abgeleitet werden und der
Konformitätsnachweis ohne zusätzlichen Eingabeaufwand durch Toleranzvergleich
erfolgen. Die Komplexität der Tolerierung von Form- und Lageabweichungen
entsprechend der DIN EN ISO 1101 und den damit verbundenen Regeln erforderte eine
ergänzende Änderung 1:
Darstellung von Spezifikationen in Form eines 3-D-Modells der DIN EN ISO 1101
Geometrische Produktspezifikation (GPS) - Geometrische Tolerierung - Tolerierung von
Form, Richtung, Ort und Lauf. (DIN Tagung 2011 Vortrag Dr. Ing. Sophie Gröger)
- Anzeiger
- Kennzeichnung für abgeleitete Elemente:
- Modifizierer A
hinter Toleranzwert bzw. hinter Bezugseintrag kennzeichnet die
Ableitungen des Elements (seine Achsen).
- Bereichsanzeiger
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6.) Unsymmetrische Toleranzzonen
Die Kennzeichnung der ungleich verteilten Toleranzzone ist auch am 3D Modell durch
das Modifikationssymbol UZ möglich. Im Bild ist festgelegt, dass die erfasste Fläche
innerhalb von zwei gleich weit entfernten Flächen enthalten sein soll. Diese wird durch
eine Kugel mit dem Durchmesser, der gleich dem Toleranzwert ist, von 2,5 mm
eingehüllt. Der Mittelpunkt dieser Kugel liegt auf der Hüllfläche einer weiteren Kugel,
deren Durchmesser 0,25 mm beträgt. Dieser nach dem Symbol UZ im Toleranzrahmen
angegebene Wert wird weiterhin mit einem Vorzeichen gekennzeichnet. Dieses entspricht
der Richtung der Verschiebung. In dem Bild ist ein negatives Vorzeichen eingetragen, was
zu einer Verschiebung in das Material hinein führt.
1: Theoretisches Profil; 2: Kugel zur Festlegung des verschobenen theoretischen Profils;
3: Kugel zur Festlegung der Toleranzzone; 4: Grenzen der Toleranzzone (DIN Tagung
2011 Vortrag Dr. Ing. Sophie Gröger)
7.) Ergänzungen ISO 5459 (12 2009)
Einleitungsauszug
„In dieser Ausgabe von ISO 5459 werden neue Konzepte und Begriffe angewendet, die in
früheren ISO GPS-Normen nicht verwendet worden sind. Diese Begriffe sind im
Einzelnen in ISO/TR 14638, ISO/TS 17450-1 und ISO/TS 17450-2 beschrieben. Es wird
deshalb empfohlen, sich auf diese Dokumente bei der Verwendung von ISO 5459 zu
beziehen.“
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Neue Symbole und Modifikatoren ISO 5459
Auszug aus ISO 5459 Beuth-Verlag
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