Ausgabe Nr.69 - Bischöfliche Maria-Montessori
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Ausgabe Nr.69 - Bischöfliche Maria-Montessori
Juni 2014 Ausgabe Nr. 69 Montessori-Mitteilungen Bischöfliche Maria-Montessori-Gesamtschule Krefeld Montessori-Schüler erleben das „savoir vivre“ in Frankreich Frankreichaustausch 2013/14 Wie jedes zweite Schuljahr fand auch dieses Jahr wieder der Frankreichaustausch für die Schülerinnen und Schüler, die Französisch als Wahlpflichtfach oder in der Klasse 8 als zusätzliches Fach gewählt haben, statt. Der Austausch mit den beiden Schulen in Mer und Beaugency besteht schon seit 30 Jahren. Unsere 20 französischen Austauschschüler besuchten uns bereits im Zeitraum vom 4.12.2013 bis zum 11.12.2013 hier in Krefeld. Der Gegenbesuch nach Frankreich, ins Loire-Tal, fand vom 26.3.2014 bis zum 2.3.2014 statt. Nach Frankreich wurden wir von Herrn Funk und Herrn Engemann begleitet. Wir wohnten in zwei verschiedenen Dörfern, da die Schulen dort sehr klein sind und kein Platz für 20 weitere Schülerinnen und Schüler ist. Die beiden Dörfer, Mer und Beaugency, sind kleine, wunderschöne „Straßendörfer“ und meine Austauschpartnerin hat mir erklärt, dass die Region (Région Centre), in der die beiden Dörfer liegen, auch die „Kornkammer Frankreichs“ genannt wird. Das kommt daher, dass an jeder Ecke Bauernhöfe sind und es Felder, so weit das Auge reicht, gibt. Die Schulen sind kleine ältere Gebäude im Zentrum der Orte. Die französischen Schüler waren alle sehr nett und kamen in den Pausen auf uns zu und versuchten mit uns zu reden, was manchmal sehr lustig wurde. Am Freitag machten wir eine große Really in der nächstgrößeren Stadt Blois. Für das Wochenende war kein Programm geplant und unsere Gastfamilien konnten mit uns etwas unternehmen. Einige von uns besuchten am Samstag Paris, da es mit dem Zug nur zwei Stunden entfernt ist. Am Sonntag besichtigten viele das berühmte, von Leonardo Da Vinci entworfene, „Schloss Chambord“. Montags besuchten wir den Freizeitpark „Futuoscope“, wo auch Herr Funk und Herr Engemann im 4D Kino gesichtet wurden. Dienstagabend war dann auch schon die Abschiedsparty. Am Mittwochmorgen brachen wir pünktlich, auch wenn der Abschied sehr schwer fiel, zur zehnstündigen Rückfahrt auf. Diese wurde dann noch sehr lustig, da wir gegen unsere begleitenden Lehrer Quizduell spielten. Rückblickend war es eine sehr schöne Zeit, an die ich mich gerne zurück erinnern werde. Wir haben viele neue Freundschaften geschlossen und die meisten von uns halten immer noch Kontakt zu ihren Austauschschülern und besuchen sie in den Sommerferien wieder. Nell Voigt, 7a www.bmmg.de Podiumsdiskussionen zur Europawahl ... Bei der Podiumsdiskussion am EU-Projekttag am 31. März 2014 erhielten Schülerinnen und Schüler der Oberstufe die Möglichkeit, sich über die unterschiedlichen Parteiprogramme zur Europawahl zu informieren und ihre persönlichen Fragen an vier verschiedene Politiker zu richten. Vertreten waren Terry Reintke von den Grünen, die aufgrund eines aussichtsreichen Listenplatzes gute Chancen hat, jüngste deutsche Europaabgeordnete in Brüssel zu werden, die erfahrene Politikerin Petra Kammerevert von der SPD, Stefan Galke, Kommunalpolitiker der CDU in Krefeld und Stephan Koppelberg, Regionalleiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Bonn. Im Mittelpunkt standen Fragen zur Europawahl im Zusammenhang mit aktuellen Themen wie der Krim-Krise, der NSA-Affäre und der hohen Jugendarbeitslosigkeit im Süden Europas. Zudem wurde diskutiert, inwiefern sich Menschen in Deutschland und anderen europäischen Ländern mit Europa identifizieren. Dabei wurde deutlich, dass insbesondere Werte wie Freiheit, Frieden, Solidarität, Chancengleichheit und Menschenrechte die verschiedenen Nationen verbinden. Positiv fiel der freundliche Umgang der Parteipolitiker untereinander auf, die in vielen Fragen ähnliche Positionen vertraten und auch darauf hinwiesen, dass im Europäischen Parlament Koope- ration zwischen den unterschiedlichen Fraktionen durchaus üblich ist. Viele Schüler erhielten die Gelegenheit, ihre Fragen zu stellen und auch Herr Koppelberg als sehr erfahrener Experte war eine Bereicherung für die Diskussion, da er viele Zusammenhänge verständlich erklärte und aus seiner persönlichen Erfahrung über die Bedeutung von Europa berichtete. Insgesamt empfanden viele Schüler die Diskussion als gute Gelegenheit, sich ein persönliches Bild von ihren potenziellen politischen Vertretern zu machen und Informationen für ihre Wahlentscheidung zu sammeln. Sara Fuchs, Jg. 12 ... und zur Kommunalwahl am 25. Mai 2014 Zum Aspekt „Nothaushalt“ meinte Tobias Ellmann, dieser sei durch Steuereinbrüche und Blockadepolitik der SPD im Rat verursacht. Frank Meyer stellte fest, dass 60 % der CDU-Wahlperiode unter Sparzwang stehen, zur Krisenbewältigung schlug er Steuererhöhungen vor. Die externe OB-Wahl würde zudem weitere 300.000 EUR kosten. Als Handlungsschwerpunkt für die nächste Wahlperiode favorisierten alle Vertreter die Sanierung von Krefelder Schulen. Ellmann schränkte aber ein, dass dies unter Sparzwang nur sehr bedingt möglich sei. Alle betonten die Wichtigkeit von Steuerstabilität und Sparpolitik. Alexander Schmitz forderte zudem Bürokratieabbau, Yasmin Nahhass möchte Bundeshilfen für Asylbewerber aktivieren, Ellmann wünschte die Kombination von Konsolidierung und Investition. Meyer forderte abschließend mehr konstruktive Zusammenarbeit. Thomas Müller vlnr: Tobias Ellmann (CDU), Yasmin Nahhass (Die Grünen), Frank Meyer (SPD) und Alexander Schmitz (FDP), dahinter: Montessori-SchülerInnen Foto: Simon Dietz 2 Juni 2014 · Nr. 69 3 Termine 19.06.14 28.06.14 Beweglicher Ferientag (Freitag nach Fronleichnam) Zeugniskonferenzen (Unterrichtsende nach der 5. Std.) 17.00 h Gottesdienst und Abschlussfeier Jg. 10 (Forum) 10.00 h Abiturgottesdienst (Kirche St. Hubertus) und Abiturfeier (Forum) 30.06.14 19.00 h Schulgemeindegottesdienst 01.07.14 Kollegiumsausflug (unterrichtsfrei) 03.07.14 Sportfest Jg. 5–12 (kein anderer Unterricht) 04.07.14 3. Std. Zeugnisausgabe 07.07.– 19.08.14 Sommerferien 20.08.14 9.45 h Einschulungsgottesdienst Jg. 5 25.08.14 08.09.14 19.30 h Klassenpflegschaftsitzungen Jg. 5 18.45 h Informationsgespräch Eltern kb/hb-Schüler Jg. 5 19.30 h Elternabend aller Eltern kb/hb-Schüler 15.09.14 19.30 h Schupflegschaftssitzung 15.09. – 17.09.2014 Religiöse Besinnungstage Kl. 9 c, d, e 19.09.14 19.00 h Ehemaligentreffen 22.09.14 19.00 h Schulkonferenz 24.09.14 Musikgruppe aus Braslilien (Nordestino) zu Gast 27.09.– 03.10.14 28.09.– 01.10.14 29.09.– 03.10.14 29.09.– 02.10.14 Studienfahrten Jg. 13 03.10.14 Tag der deutschen Einheit 06.10.– 18.10.2014 29.10.– 31.10.14 Herbstferien 31.10.14 20.00 h Kabarett „Die Krähen“ 10.11.14 19.30 h Informationsabend Eltern 3./4. Klässler 10.11.– 15.11.2014 Buchausstellung 12.11.14 17.30 h Martinszug 12.11.14 Vorlesewettbewerb Jg. 6 15.11.14 9.00 – 12.00 h Tag der offenen Tür 21.11.14 8.30 – 12.30 h und 15.00 – 18.00 h Eltern- und Schülersprechtag (unterrichtsfrei) 28.11.14 17.00 h Adventsbasar 20.06.14 25./ 26.06.14 27.06.14 Mach du den ersten Schritt und geh wählen! Kurz nach den Sommerferien schlug unser Sozialwissenschaftslehrer Herr Müller vor, freiwillig am Schülerwettbewerb „Eurovision 2013: Europa hat die Wahl“ des NRW-Europaministeriums teilzunehmen. Gefordert war entweder ein Plakat, ein Foto oder ein Filmbeitrag. Ich entschied mich, einen Kurzfilm zu animieren. So machte ich mich an die Arbeit und versuchte, meine Ideen am Computer in die Tat umzusetzen; dabei unterstützte mich Herr Müller. Im Hintergrund strahlt die europäische Flagge vom Himmel hinab. Eine rote Figur bahnt sich ihren Weg über eine Straße mit vielen Häusern, die mit Nationalflaggen aller europäischen Länder ausstaffiert sind. Hinter der roten Figur treten immer mehr weiße Figuren aus ihren Häusern hervor und folgen der Person, die mit einem ersten Schritt viel bewegen kann. Diese Figur steht symbolisch für jeden einzelnen Wähler. Daher kam auch der Name meiner Arbeit: „Mach du den ersten Schritt und geh wählen.“ Die Strecke des gemeinsamen Marsches der europäischen Länder endet schließlich an einer Wahlurne. Klare Botschaft: Wählen gehen! Ich wurde von der NRW-Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien, Frau Angelica Schwall-Düren, mit dem ersten Platz für einen Kurzfilm- beitrag der Sekundarstufe II ausgezeichnet. Nicht zu letzt freut man sich als Schüler über das Preisgeld von 250 EUR, über einen Bericht in der Rheinische Post und über die Anerkennung von Herrn Oberbürgermeister Gregor Kathstede. (Im Internet ist der Film unter mbem. nrw.de/europa/europafaehigkeit/ eurovision-2013.html zu sehen.) Hagen Pesch, Jg. 11 Europäischer Wettbewerb 2014 Montessori-Schüler(inne)n sind, wie im letzten Jahr, wieder Mitgewinner auf NRW-Ebene. Zudem waren sie bei der Endausscheidung auf Bundesebene in Berlin dabei. Dies ist beachtlich, wenn man bedenkt, dass über 85.000 Schüler(innen) bundesweit teilgenommen haben. T. M. Fronleichnam 08.09.14 Klassenfahrt Kl. 10d Klassenfahrten Jg. 10 (G-Profil) Kreativwoche Religiöse Besinnungstage Kl. 9 a, b 22.12.14 – Weihnachtsferien 06.01.15 In dieser Terminübersicht können sich Termine ändern! Bitte informieren Sie sich zeitnah noch einmal unter www.bmmg.de. 4 www.bmmg.de Karneval 2014 – BMMG Das d Da diiesjä esjähr es jähr jä hriig g ge e Mo otttto d de er tr tra ad dit itio ione n ellen en Ka arrne eva alssfe fei eie ier am m Alttweiweiwe ibe b err-Do Donners erst er stag ag war „M Mit allle en Wa W asser ern g ge ew ewascche h n – Ka arn rne evall auf eval ev uf, im und n untter e dem em Meer““. Ab Ab 11. 1 11 Uhr mo m ode deri eri rie err te en Winni Ka Kapp ppes ess und nd Stef St S efan ef an Erl rlen enwe en weiin we in das as zwe weis istün is tün tü nd dig ige e Prog Pr P Programm rog ogramm gra ramm mm iim m Fo FForum Foru oru rum ru um de der d err BM BMMG. BMMG MG Die e Ka K rnevalsffei eier er erbra ach c te einen Errlö E löss vo von n 10 1075 755 EUR R, de derr zu u gle eic iche h n Teiillen T e an de den n Sc Schu huls lsoz ozia alfont und un u nse s r Sc Schu hulp lpro roje jekt kt Nor orde est s ino o in Brrassiillien B ie en ge geht ht.. Da D as Mo ottto 20 2 15 lau aute te et „Mon „M Mon ontte e ge eh ht au a uf R Re eis ise“ e“. Ko Komm mmtt z. B. alls Äg Ägyyp pte ter er, r, FFo ors rscher che ch err, To Tou our uris ist, st, t sch chie efer fer Tu Turm m vo on n Piisa P sa, Ho Holl llän änder, der, de r ode er o od de err oder. der. de r. Wiir fr W freuen freu eu ue en n unss auff eure Be eit iträ r g ge e zum m Prrog P ogrra amm mm und d eur u e tollen Verkklei le du d ung ngen en. en n. Heelau H la au Juni 2014 · Nr. 69 5 6 www.bmmg.de Juni 2014 · Nr. 69 Unsere Reha-Berater: Frau Kaiser und Herr Kupferschmidt Eine Reise in den Beruf Auch dieses Jahr besuchten Eltern und Schüler der Jahrgangsstufe 10 mit Herrn Roers ein Berufsbildungswerk für Personen mit körperlichen Einschränkungen, aber auch für gesunde Jugendliche. Wir fuhren am 28. Januar über Wuppertal nach Wetter an der Ruhr. Hier erreichten wir das Rehabilitationszentrum Volmarstein, in dem überbetriebliche Lehrausbildungen angeboten werden und auch der Besuch des Berufskollegs bis hin zum Fachabitur möglich ist. Im Berufsbildungswerk empfing uns ein Mitarbeiter des Sozialdienstes und stellte die Berufsfelder des BBW vor, in denen nach Abschluss einer zwei- oder dreijährigen Lehre die Gesellenprüfung vor der Industrie- und Handelskammer abgelegt werden kann: Agrarwirtschaft, Grafik, Elektrotechnik, Metalltechnik, Hauswirtschaft und Wirtschaft/Verwaltung. Danach führte Herr Krysniak uns zunächst durch die Wohnräume im Internat, wo sich Ein- und Zweibettzimmer und geräumige Zimmer für Rollstuhlfahrer befinden. Nachdem wir Rücksprache mit einem Wohngruppenbetreuer halten konnten, zeigte uns Herr Krysniak die Ausbildungsplätze in den einzelnen Berufsfeldern, z. B. in Grafik, welches in vier Bereiche unterteilt ist: die dreijährigen Ausbildungen Medien- gestalter für Digital und Print, Medientechnologe Druck, Medientechnologe Druckverarbeitung und die zweijährige Ausbildung Maschinen- und Anlageführer. Dann war es Zeit für das Mittagessen, wo wir einen ehemaligen Schüler trafen, der die Ausbildung zum Gärtner im Zierpflanzenbau macht und jetzt im zweiten Lehrjahr steht. Eine weitere ehemalige Schülerin absolviert gerade ein Praktikum bei der AOK Krankenkasse in Hagen – sie lässt sich zur Kauffrau im Gesundheitswesen ausbilden. Im Abschlussgespräch kamen Fragen auf zur Freizeit- und Urlaubsgestaltung, zur Hausordnung und Heimfahrtregelung und zur sozialpädagogischen Betreuung nebst Assistenz und Pflege. Wir schlossen diesen lehrreichen Tag mit diesen Informationen und fuhren mit dem Schulbus wieder zurück zur Schule. Clemens Bulla, 10 b Unsere Schüler mit Eltern im Bistro des Berufsbildungswerkes Volmarstein Reha – Berufsberatung vor Ort Seit nunmehr 30 Jahren werden unsere Schüler mit Förderbedarf von Mitarbeitern der Arbeitsagentur Krefeld beraten, den passenden Ausbildungs- und Berufsweg nach dem 10. Schuljahr zu finden. Diese ‚Reha-Berater’ kommen zu einem ersten Info-Abend zu uns, stellen sich vor und geben einen ersten Überblick. In Einzelgesprächen in der Schule, zu denen auch die Eltern eingeladen werden, lernen die Berater dann die Schüler mit ihren Bedürfnissen und Wünschen kennen. Nachdem die Schüler in der Arbeitsagentur eine Eignungsprüfung abgelegt haben, werden die schulischen und beruflichen Ausbildungs- und Fördermöglichkeiten, zu denen auch Berufsfindungsmaßnahmen zählen können, erörtert. Falls eine betriebliche Ausbildung in Wohnortnähe nicht gefunden werden kann, wird evtl. eine überbetriebliche Ausbildung in einem Berufsbildungswerk in Betracht gezogen, in welchem Berufsfindungsmaßnahmen und Lehrausbildungen in mehreren Berufsfeldern angeboten werden. Die hier anfallenden Kosten für Ausbildung und Internatsunterbringung übernimmt die zuständige Arbeitsagentur. Um die Schwellenangst vor einer solch großen Einrichtung zu mindern, besuchen wir im 10. Schuljahr beispielhaft ein Berufsbildungswerk. In diesem Schuljahr stand das Reha-Zentrum Volmarstein (s. Bericht von C. Bulla) auf dem Programm. K.H. Roers 7 8 www.bmmg.de Gruppenfoto der Schülerinnen und Schüler aus Krefeld und Haifa 5 Jahre Schulpartnerschaft mit der Hebrew Reali School in Haifa ir t-AufUnser T-Sh nseren druck für u 2014 Austausch Was macht diesen Austausch so besonders? Das Programm war wieder voller Höhepunkte: Die pulsierende Metropole Tel Aviv, das antike Cäsarea, auf Kreuzfahrerspuren in Akko, Haifa mit seinen einmaligen Bahai-Gärten, die biblischen Stätten am See Genezareth, Jerusalem als Zentrum dreier Weltreligionen und am Schluss das Tote Meer. Aber beim ersten Erfahrungsaustausch über zwölf ereignisreiche Tage im Heiligen Land standen all diese Attraktionen nicht im Mittelpunkt. Vielmehr ging es für die Schüler aus Krefeld und Haifa um ihre ganz persönliche Begegnung, über das Leben in den Familien und über die in so wenigen Tagen gewachsene Beziehung zwischen ihnen. Das war für sie das Wichtigste, dass über die ersten Kontakte per e-mail, Facebook und WhatsApp, über die persönliche Begegnung, über die gemeinsame Arbeit im Carmel-Gebirge, über die Auseinandersetzung mit dem Holocaust und natürlich auch über Bowling und Partys Freundschaften entstanden waren. Zwölf Tage lang bereisten 24 SchülerInnen der Stufe 11 mit den begleitenden Lehrern Josef Breuers und Michael Hamke das Heilige Land. Seit fünf Jahren gibt es die Schulpartnerschaft mit der Hebrew Reali School in Haifa – mehr als 150 Jugendliche aus Krefeld und Haifa trafen sich seither in Israel und in Deutschland. Viele Freundschaften sind entstanden – und auch nach den offiziellen Austauschprogrammen halten viele noch Kontakt und besuchen sich sogar gegenseitig. Was macht diesen Austausch so besonders? Da ist zum einen die Landschaft Israels vom grünen Hügelland in Galiläa bis zur faszinierenden Negev-Wüste mit dem Toten Meer. Am tiefsten Punkt der Erde zu baden, wo man wegen des hohen Salzgehaltes nicht untergeht, ist ebenso unvergesslich wie auf der Bergfestung Masada zu stehen oder wie im Wadi David mitten in der so kargen Negev-Wüste plötzlich einen tosenden Wasserfall zu erleben. Da sind die Metropolen Tel Aviv und besonders Jerusalem, wo die westliche Welt auf den Orient trifft. Jaffa und die Altstadt von Jerusalem – ein Kaleidoskop von Farben, Gerüchen und Lauten. Die Kirchenglocken und der Muezzin rufen laut zum Gebet, in den engen Gassen emsiges Handeln und ein nicht enden wollender Strom von Pilgern. Preise und Gebete tönen um die Wette im Gewirr der Sprachen dieser Welt. Für uns als Bischöfliche Schule ist es auch ein besonderes Anliegen, die biblischen Orte zu besuchen und zu erleben. Die Schüler bereiten Referate vor, die dann vor Ort in Israel gehalten werden. Bibelstellen werden zitiert und historische Zusammenhänge erläutert. An den Orten zu sein, an denen Jesus gewirkt hat, ist prägend – vielleicht für ein Leben. Natürlich erlebt man in der Grabeskirche ein Riesengedränge, natürlich ist die Schlange vor dem Grab Jesu so lang, dass man zwei Stunden ansteht – und weder im Garten von Gethsemane am Ölberg noch in Kapharnaum am See Genezareth kommt man im steten Kommen und Gehen von Pilgergruppen wirklich zur Einkehr. Aber spät abends – kurz vor der Schließung – die Grabeskirche aufzusuchen und den Ort zwischen Golgota und Grabesstätte zu erleben, ist die Chance, sich selbst und die Welt des Glaubens in den alt ehrwürdigen Mauern wieder zu entdecken. Das gelingt tatsächlich auch im Gewirr der Altstadt, wenn wir gemeinsam mit dem Franziskaner-Pater Gregor Geiger betend und singend den Kreuzweg über die Via Dolorosa gehen. Oder in der kleinen Kapelle Dominus Flevit – mit dem Blick durch das mit Kreuz und Kelch verzierte Fenster auf die Altstadt von Jerusalem – Juni 2014 · Nr. 69 Vorbei an den Mauern der Altstadt Der Name ISRAEL wird gebildet durch alle Vornamen der deutschen und israelischen Austauschpartner Fare Fa rewe ewe well-P ll-P ll Pa arr ty ty Lesen erlaubt: Baden im Toten Meer Miit de M dem SScchi hiff f f um Ak Akko o Gemein Ge mein me inssa ame me Arb rbeeiit im m Ca arrmeel hier, wo Jesus die Zerstörung der Stadt vorhergesehen und über diese Stadt geweint hat. Die Begegnung mit Religion bleibt in Israel unweigerlich nicht auf das Christentum beschränkt: Die Grabeskirche liegt nur unweit vom Tempelberg, auf dessen Plateau – wo einst der Tempel stand – heute die Moslems in der Al Aksa-Moschee und im Felsendom beten. Vom jüdischen Tempel blieb nur die Westmauer – und dort, an der sogenannten Klagemauer, beten die Juden. Am Shabbat-Abend ein unvergessliches Erlebnis, wenn tausende Juden in ihren unterschiedlichen traditionellen Festgewändern vor den Grundmauern des alten Tempels singen, tanzen und beten, um Gott zu preisen. Die Begegnung der Religionen findet aber nicht nur in Jerusalem statt – in Haifa sind unsere SchülerInnen in den Familien und erleben auch dort den Shabbat-Abend, der meistens mit einem großen Familientreffen und einem großen Festmahl verbunden ist. Und da sind wir beim Kern unseres Austausches: Das Leben in der Familie, die Tage in unserer Partnerschule, der Hebrew Reali School in Haifa. Sie bilden das Gerüst, dieses Land mit seinen Menschen und seiner Geschichte zu verstehen. Sie sind die Grundlage, sich auch mit den Greueltaten der Nazis und der Ermordung von 6 Millionen Juden auseinanderzusetzen – auch mehr als 70 Jahre danach kein leichtes Unterfangen. Aber die „3. Generation nach dem Holocaust“ schafft den Dialog – ohne Schuldvorwürfe aber in der festen Überzeugung, dass die Auseinandersetzung damit wichtig ist für beide Seiten – um Brücken zu bauen für die Zukunft. Und spätestens beim Rundgang in der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem wird auch unseren SchülerInnen klar, dass es wohl das Besondere dieser Schulpartnerschaft ist, dass man trotz des unfassbaren Verbrechens an den Juden – das auch Leid und Tod in die Gastfamilien unserer SchülerInnen gebracht hat – ein wenig an einer besseren Welt und an der Freundschaft zwischen Deutschland und Israel – zwischen Krefeld und Haifa – gearbeitet hat. Und das genau soll beim Gegenbesuch, der für September geplant ist, seine Fortsetzung finden. Ein wenig die Welt verbessern könnte auch die Leitidee für unseren Arbeitseinsatz im Carmel-Gebirge sein. „Dass deutsche und israelische Schüler auf israelischem Land gemeinsam arbeiten, ist für mich ein starkes Zeichen der Solidarität“, sagt Rachel Galili, die seit 5 Jahren für den Austausch mit Krefeld verantwortlich ist. Gemeinsam mit den israelischen Austauschpartnern haben wir dort im ehemaligen Brandgebiet wieder nachwachsende Pinienbäume gerodet. Die Arbeit ist wichtig, um künftig Brände besser eindämmen zu können, da die Pinienbäume beim Brand ihre ölhaltigen Zapfen brennend viele Meter weit schleudern und somit die Ausbreitung des Feuers forcieren. Das war auch beim letzten großen Brand im Dezember 2010 das Problem, als fünf Millionen Bäume ein Opfer der Flammen wurden. 44 Menschen starben bei dem Brand, darunter auch ein Schüler unserer Partnerschule. Für ihn gibt es mittlerweile eine Gedenkstätte auf dem Schulgelände, für die unsere Ministerpräsidentin Hannelore Kraft auf unsere Vermittlung hin einen Baum gespendet hat. Josef Breuers Abkühlung im See Genezareth 9 10 www.bmmg.de Vortrag über die Stadtgeschichte Jerusalems – authentischer geht es nicht! Bar Mitzwa an der Klagemauer Auf dem Ölberg mit Blick auf die Altstadt von Jerusalem Unverzichtbar: Gruppenbild in der German Colony von Haifa Juni 2014 · Nr. 69 Yad Vashem – Gedenkstätte zum Holocaust Auf dem Ölberg mit Blick auf die Altstadt von Jerusalem. In den Bahai-Gärten in Haifa Diskussion über den Holocaust Gruppenfoto vor dem farbenprächtigen Felsendom Mit Pater Gregor auf dem Kreuzweg durch die Via Dolorosa Das Damaskus-Tor in Jerusalem. Wanderung durch das Wadi David Vor der Kulisse von Tel Aviv 11 12 www.bmmg.de Unser Ausflug nach Köln Unsere Klasse 7a machte am Donnerstag, den 13. Februar, einen Ausflug nach Köln in das Olympia- und Sportmuseum.Dies war eine Abschlussfahrt für unsere Klassenlehrerin Frau Dierlich, die am Mittwoch, den 26. Februar, in Mutterschutz ging. Netterweise haben uns unsere FSJlerin Nadine, unser Sportlehrer Herr Glasmacher und unser neuer Klassenlehrer Herr Funk begleitet. Unser Ausflug begann am Krefelder Hauptbahnhof, wo wir uns alle am Morgen trafen. Von dort aus fuhren wir mit dem Zug zum Kölner Hauptbahnhof. Natürlich waren diejenigen, die noch nie in Köln waren, sehr vom gewaltigen Dom beeindruckt. Andere hat eher die „Kunstbar“ von der Soap „Köln 50667“ interessiert. Nachdem wir den Dom von außen begutachtet hatten, gingen wir zu Fuß am Rhein entlang, wobei Herr Funk uns einige interessante Dinge erzählte und erklärte. Als wir am Museum angelangt waren, wurden wir in eine Jungen- und eine Mädchengruppe eingeteilt. Dann starteten wir getrennt eine Art Zeitreise durch die Geschichte der Olympiade, die vom Ursprung in Olympia, über den Anschlag 1972 in München, bis hin zur heutigen Zeit reichte. Zwischendurch konnten wir interessante und lustige Versuche, wie z. B. mit einem Fahrrad in einem Windkanal fahren, durchführen. Dabei versuchten wir ein paar Rekorde zu brechen, was manche von uns sogar fast geschafft hätten. Nachdem unsere Führung beendet war, konnten wir uns entweder Boxhandschuhe für den dortigen Boxring ausleihen oder Fußbälle, Basketbälle etc. für den Sportplatz, der sich auf dem Dach befand. Von dort aus hatte man einen wunderschönen Blick über den Rhein und noch viel weiter. Gegen halb zwei verließen wir das Museum und machten uns trotz Regen zu Fuß auf den Weg zum Essen. Nach dem Essen gingen wir zurück zum Hauptbahnhof, doch wir machten noch einen kurzen Abstecher in den Kölner Dom, was sehr beeindruckend war, auch wenn die Domwächter manch einen von uns wegen unserer Kapuzen oder unserer Lautstärke ermahnten. Sehr erschöpft nahmen wir dann gegen Nachmittag den Zug zurück zum Krefelder Hauptbahnhof. Rückblickend war es ein sehr gelungener und spaßiger Ausflug, bei dem unter anderem auch unsere Klassengemeinschaft gestärkt wurde. Nell Voigt, Luna Winkmann, Tim Hilgers, 7a Juni 2014 · Nr. 69 Unsere Klasse ist klasse „Wenn euch jemand zuzwinkert, steht ihr auf und wechselt so schnell wie möglich den Platz mit ihm. Aber passt auf, derjenige der in der Mitte steht, versucht euch den Platz wegzuschnappen.“ Das waren die Anweisungen für das erste Spiel, das unsere Klasse am Donnerstag, dem 23.01.14, im Café OJE in Krefeld meistern musste. Gemeinsam mit Herrn von der Beek und Frau Sakowski, unserer Klassenlehrerin, nahmen wir an einem Klassentraining in dieser Jugendeinrichtung teil. Stärke, Ausdauer, Toleranz und Freundlichkeit, diese Begriffe stehen für eine gute Klasse im Vordergrund, erklärte uns Frau Christel Bähner-Hox, Erlebnispädagogin von Abentoyer Niederrhein e.V. Mit den insgesamt fünf Spielen dieses Tages wurde unsere Klassengemeinschaft gestärkt. Dies schafften wir, indem wir Rücksicht auf Mitschüler nahmen und auch mit Mitschülern, mit denen wir sonst in der Schule nichts machen, freundlich umgingen. Pro Spiel konnte man zehn Punkte erreichen. Unseren Leistungen entsprechend gaben wir unserer Klasse Punkte. Wir alle haben an diesem Tag gelernt, dass es in einer guten Klasse keinen einzelnen Sieger geben sollte, sondern die ganze Klasse als Sieger gelten soll. Maja Kiehne, Hannah Kroll, Annika Noell, 6a Spendenjahr 2013 Bei den sozialen Aktionen unserer Schule im vergangenen Kalenderjahr erzielten der Adventbasar fast 9.600 EUR, der Eine-Welt-Laden gut 700 EUR und die Karnevalsfeier nahezu 1.500 EUR. Ergänzend kamen Zuwendungen von insgesamt 4.900 EUR von außerschulischen Sporthallennutzern, Busunternehmern und Einzelspendern hinzu. Der alle zwei Jahre stattfindende Sponsorenlauf der SV erbrachte gut 6.100 EUR. Davon gingen 3.750 EUR an das von der Schülervertretung ausgewählten TheMoveForwardProjekt für Schulen in Afrika. Alle übrigen Spendengelder wurden gemäß Beschluss der Schulkonferenz hälftig auf die BrasilienInitiative Nordestino e.V. und den BMMG-Sozialfonds aufgeteilt. Allen Mitwirkenden und Spendern ein herzliches Dankeschön! H.-W. W. Impressum Mitteilungsblatt der Bischöflichen Maria-Montessori-Gesamtschule Krefeld Mitglieder der Redaktion: Paul Claeßens, Thomas Müller, Anke Pesch, Ivonne Sakowski, Dr. Hans-Willi Winden 13 14 www.bmmg.de Einmal war ich – Einmal ging ich – Einmal sah ich – Einmal … So beginnen die Abschnitte aus dem Roman für Kinder des australischen Autors Morris Gleitzmann mit dem Titel „Einmal“, die am 27. Januar 2014 im Forum von sieben Siebtklässlern vorgetragen wurden. Ihre Lesung beeindruckte die Zuhörer ganz besonders. Weil er einmal eine öffentliche Verbrennung von Büchern miterlebt hat, meint ein jüdischer Junge, die Nazis hätten es nur auf die Bücher von Juden abgesehen. Der Roman schildert, wie Kinder sich während der nationalsozialistischen Herrschaft das Grausame, das sie erahnen, nach Art eines Märchens erzählen. Der Vortrag der Schüler/innen markierte beklemmend die Menschen verachtenden Gräueltaten jener Zeit, ohne sie direkt zu benennen. Es sind beschämende „Diagnosen“ wie diese, und weitere Einzelschicksale, die Schüler/innen des 10. Jahrgangs im Vorfeld des Gedenktages bei ihren Recherchen über die Waldnieler Klinik und das Krefelder Alexianer-Krankenhaus zur NS-Euthanasie zu Tage gebracht und zu einer Ausstellung im Forum zusammen getragen hatten. Dabei kamen ebenfalls zeitgenössische Kritiker des NS-Regims zur Sprache. So der Gründer der „Aktion Sühnezeichen“, Lothar Kreyssig, der einzige bekannte Richter jener Zeit, der die NS-Euthanasiemorde anprangerte. Oder Bischof Clemens August Graf von Galen mit seiner Predigt gegen das Mordprogramm an Behinderten am 03. August 1941 in der St. Lamberti-Kirche in Münster. unbefangene Jugendliche zusammenfinden können, zeigten Schüler und Schülerinnen des 12. Jahrgangs anhand eines Films über unsere Partnerschaft mit der Hebrew Reali School in Haifa auf. Darauf wurde freilich in der Gedenkstunde für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, zu der Oberbürgermeister Gregor Kathstede Vertreter aus Politik und Verwaltung, Religionsgemeinschaften und Krefelder Schulen ins Forum der BMMG eingeladen hatte, nicht verzichtet. Der Beschluss des Erbgesundheitsgerichts Krefeld vom 17. April 1035 auf „Unfruchtbarmachung“ des wegen Epilepsie als „erbkrank“ geltenden Hilfsarbeiters Josef E. aus der Mennonitenstraße kam im Wortlaut zur Sprache. Nach seiner Zwangssterilisierung durchlief er verschiedene Heime und starb dort 1940 an bewusster Vernachlässigung. In die Ausstellung war auch der Raum der Stille einbezogen, zum Einen mit einer Bodeninstallation von Schüler/ innen des 12. Jahrgangs, die das Menschen ausgrenzende, verfolgende und vernichtende NS-Programm symbolisch zum Ausdruck brachte, und zum anderen mit einer aus 40 Gesichtern zusammen bestellten Wandinstallation der Viersener Künstlerin Marianne Reiners-Maaz. Wie Schatten aus einer tiefen Dunkelheit erscheinen Portraits jüdischer Kulturschaffender – Maler, Schriftsteller, Musiker, Philosophen und Wissenschaftler, die von unterschiedlichsten Formen antisemitischer Übergriffen betroffen waren. Eine Kopie ihrer persönlichen Klagemauer „gesichtet“ hat die Künstlerin der BMMG als Mahnmal geschenkt. Dies war das 17. Mal, dass die Stadt Krefeld den jährlichen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus zusammen mit einer weiterführenden Schule ausgerichtet hat. Am 27. Januar 1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz von der Roten Armee befreit. 1996 rief Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar zum bundesweiten Gedenktag aus. 2005 erklärten die Vereinten Nationen diesen Tag zum internationalen Holocaust-Gedenktag. Des Weiteren wurde an das Schicksal der zweijährigen Margarethe Papendell aus der Inrather Straße erinnert. Nach einem Sturz mit bleibenden Folgen kam das Mädchen 1943 in die „Kinderklinik“ Waldniel-Hostert und starb dort noch im selben Jahr wahrscheinlich an einer Todesspritze und nicht, wie offiziell vermerkt, an „akuter Herz- Kreislaufschwäche“. Die Mutter hatte vergebens versucht, Näheres über Margarethe in Erfahrung zu bringen, die noch einem Monat vor ihrem Tod von der Anstaltsleitung als lebhaft und fröhlich geschildert worden war. „Das Kind“, so ein anderer Akteneintrag, „ist nicht abrichtfähig.“ In seiner Ansprache warnte der Oberbürgermeister vor neuen Keimzellen brauner Ideologie, vor „Wölfen im Schaftspelz“, die nicht mehr mit Glatzen und Springerstiefeln, sondern mit modernen Kommunikationsmitteln Jugendliche zu verführen versuchen. Wie Erinnern in der dritten Nachkriegsgeneration gestaltet werden kann, wie israelische Schüler/innen und ihre deutschen Altersgenossen sich in gemeinsamen Projekten mit ihrer Geschichte auseinandersetzen, Brücken für die Zukunft bauen und dabei als Ein Gebet der 1943 in Auschwitz ermordeten niederländischen Lehrerin Etty Hillesum beendete die Gedenkfeier, bei der die von Schüler und Schülerinnen des 12. Jahrgangs vorgetragene Musik von Georg Philipp Telemann, Johannes Brahms, Heitor Villa-Lobos und John Williams die heimliche Regie führte. Sie bot einen intensiven Nachhall für die Wortbeiträge und entfaltete einen bewegenden Ernst, der sich zum Schluss in einer kurzen gemeinsamen Stille im Forum ausrückte. Nach der Feierstunde in unserer Schule haben sich Herr Kathstede, Vertreter derr Stadt, anderer Schulen, der Parteien, derr Religionsgemeinschaften und weitere Besucher in persönlichen Gesprächen, Briefen und Telefonaten bei mir für die beindruckende und würdige Gestaltung bedankt. Diesen Dank gebe ich gerne an alle an der Vorbereitung und Durchführung Beteiligten weiter. Ein besonderes Lob gilt den Schülern und Schülerinnen der Klassen 7, 10 und 12 und ihren Lehrern und Lehrerinnen. Hans-Willi Winden Juni 2014 · Nr. 69 15 16 www.bmmg.de Die „Euthanasie“ während des Nationalsozialismus Vorbereitungen der zehnten Klassen für den Holocaust-Gedenktag Die zehnten Klassen haben sich vor dem Holocaust-Gedenktag sehr intensiv in der Projektarbeit mit dem Thema „Euthanasie“ im Dritten Reich beschäftigt. Nach dem bewegenden Gedenken am Montag stellten die Schülerinnen und Schüler am Dienstag ihre Themen und Projekte vor. Unter anderem hatten die Schüler sich mit einigen Einzelschicksalen von Kindern und Erwachsenen aus Krefeld beschäftigt. So erzählte eine Gruppe von Hans Keuels, der bei seiner Geburt durch eine Geburtszange am Gehirn verletzt wurde und so nie richtig sprechen und laufen gelernt hatte. Doch viele Kinder waren nicht von Geburt an behindert, sondern erlitten eine Behinderung durch einen Sturz oder einen Unfall. Doch eins haben diese behinderten Menschen in der NS-Zeit gemeinsam. Alle wurden sie in spezialisierte Kliniken eingeliefert und kamen dort zu Tode. Viele dieser vorgestellten Kinder wurden in die Klinik Waldniel eingeliefert. Die Tötungen geschahen durch unzureichende Pflege oder massive Unterernährungen. Viele wurden aber auch durch Betäubungsmittel eingeschläfert. Den Angehörigen wurde jedoch zum Beispiel etwas von einer Lungenentzündung oder einer Bronchitis erzählt. Die sog. Kinderfachabteilung Waldniel wurde zu Beginn von Dr. Georg Renno geleitet. Er studierte Medizin und gehörte der NSDAP an. Er war u.a. für die Protokollierung des Zustandes der Kinder zuständig. Am häufigsten schrieb er Lungentuberkulose als Todesursache auf. Auch er selbst erkrankte schicksalhaft an Lungentuberkulose, und Hermann und Dr. Hildegard Wesse übernahmen die Leitung der Klinik. Sechzig Kinder wurden allein von Hildegard Wesse eingeschläfert. Bei seinem Medizinstudium wurde Hermann Wesse von der NSDAP unterstützt. Direkt an seinem ersten Tag in der Klinik begann er zu töten. Er wurde als einziger der drei Ärzte zu lebenslanger Haft verurteilt. Hildegard Wesse und Georg Renno kamen ohne Strafe davon. In der Zeit des Nationalsozialismus kamen 200.000 Behinderte in Heimen, die zu Tötungsanstalten wurden, ums Leben. „Die Nazis waren überzeugt, das Richtige zu tun!“, sagt ein Junge der 10d. Obwohl die Tötungen vertuscht wurden, entstanden Gerüchte und die Kirche protestierte. Doch auch während des Nationalsozialismus gab es einzelne Bürger, die gegen die „Euthanasie“ waren, wie etwa Lothar Kreyssig, ein Mann, der „Nein“ sagte. Er war Richter und zu Beginn auch NSDAP-Wähler. Er verbot mit Erfolg die Deportation der behinderten Menschen, die er betreute und meldete die heimlichen Tötungen als Massenmorde. Außerdem versteckte er zwei jüdische Frauen in seinem Haus. Die Versuche, ihn ins Konzentrationslager zu bringen, misslangen. Die Gründungen von „Brot für die Welt“ und „Aktion Sühnezeichen“ in der Nachkriegszeit gehen von ihm aus. Juni 2014 · Nr. 69 Vier Schülerinnen der 10e beschäftigten sich mit dem Thema, wie Behinderte heute behandelt werden. „Seit dem Jahr 2002 sind behinderte Menschen rechtlich gleichgestellt“, erklärt eine Schülerin. An vielen Schulen wird jetzt eingeführt, dass behinderte und nicht behinderte Kinder zusammen lernen so wie an unserer Schule. Das soll unter anderem die Integration fördern. „Behinderte Menschen haben weitgehend die gleichen Chancen“, sagt eine Schülerin während des Referats. Dennoch fühlen sich manche Behinderte ausgeschlossen und ignoriert, wenn Menschen sich nicht trauen, sie zu fragen, ob sie Hilfe benötigen. Daran sollte gearbeitet werden, dass wir behinderte Menschen noch besser aufnehmen und sie wie jeden anderen annehmen. Einige Schülerinnen der 10c haben sich mit der Abtreibung behinderter Kinder in der Gegenwart beschäftigt. Mit verschiedenen Tests kann sogar schon zu Beginn der Schwangerschaft festgestellt werden, ob man ein behindertes Kind bekommt. Diese Tests werden jedoch nicht alle von der Krankenkasse bezahlt. Außerdem haben sie die Mutter eines am Down-Syndrom erkrankten Jungen interviewt. Frau Weber und ihre Familie kommen gut mit der Behinderung des Kindes klar und lieben es über alles. Heutzutage treiben 90 % bis 95 % der Mütter ab, wenn festgestellt wird, dass sie ein Down-Syndrom-krankes Kind gebären würden. Bis zur fünfzehnten Woche ist das ohne Probleme erlaubt. Wenn die Schwangerschaft jedoch fortgeschritten ist, muss man zu einer Ethikkommission gehen und dort die Gründe für eine Abtreibung darlegen. Besonders eindrucksvoll: Einige Schüler hatten Krefelder Kliniken angeschrieben, die auch gezwungenermaßen in die Verfolgung von behinderten Menschen und ihre Auslieferung an die Todesmaschinerie verwickelt waren. Die Kliniken haben geantwortet und deutlich gemacht, wie sie sich der Verantwortung stellen. Zudem lud eine Klinik die Schüler zu Gesprächen ein. Friedensdienst in Bosnien Work and Travel, Praktika, Studium, Ausbildung ... Die verschiedensten Menschen tun die verschiedensten Dinge nach dem Abitur. Ich habe mich dazu entschieden ein Jahr freiwilligen Friedensdienst in Süd-Osteuropa zu machen und in den vom Balkankrieg gezeichneten Ländern zu arbeiten, damit es dort bald mehr Gerechtigkeit und ein freundschaftliches Miteinander gibt. Mein Abenteuer wird im Sommer in einem Dorf im Norden des serbischen Teils von Bosnien-Herzegowina beginnen. In Derventa (so heißt das Dorf) werde ich in einer Tageseinrichtung, die „Sunce“ heißt (zu Deutsch Sonne), mit behinderten Menschen malen, basteln, reden, arbeiten, lachen und leben. Behinderte Menschen haben es in Bosnien sehr schwer, da sie diskriminiert und unterdrückt werden. Eine Elterninitiative hat sich in Derventa zusammen geschlossen, um diese Tageseinrichtung aufzubauen, dort können sich behinderte Menschen, egal wie alt sie sind oder was für eine Behinderung sie haben, in einer angenehmen und freundschaftlichen Atmosphäre entwickeln und entfalten, damit sie ein gestärktes Selbstbewusstsein bekommen und merken, dass sie genauso sind wie Menschen ohne Behinderung, denn die Gesellschaft in Bosnien vermittelt ihnen oft ein gänzlich anderes Bild. Dem möchte „Sunce“ entgegen wirken. Das ist aber nur ein Teil meiner Arbeit in Bosnien, nachmittags helfe ich in einem Friedensbüro, das unter anderem Veranstaltungen organisiert, die die Kommunikation und das Zusammenleben der drei ethnischen Gruppen, die Serben, Bosniaken und Kroaten, in Bosnien fördern soll. Denn solange diese drei Gruppen keine gemeinsame nationale Identifikation haben, wird keine politische Ruhe in dem Land einkehren. Solch ein Friedensdienst kostet pro Stelle ca. 10.000 EUR. Die Organisation pax christi, die mir dieses Jahr ermöglicht, kann dieses Geld nicht alleine aufbringen und wird von vielen Seiten, u. a. von weltwärts, unterstützt, aber trotzdem ist es Aufgabe der Freiwilligen Spenden zu sammeln und damit die Projekte bekannt zu machen. Wenn Sie meinen Freiwilligendienst mit einer Spende unterstützen wollen, würde mich das sehr freuen, auf Wunsch können auch Spendenquittungen ausgestellt werden. Sie erhalten als Dankeschön einen vierteljährlich erscheinenden Rundbrief von allen Freiwilligen. Judith Gebhardt, Jg. 13 Pax christi Pax Bank Aachen Konto: 100 3826 011 BLZ: 370 601 93 IBAN DE: 35 3706 0193 1003 8260 11 Stichwort: „Friedensdienst Judith Gebhardt“ Bewegliche Ferientage im Schuljahr 2014/2015 13.02.2015 Freitag vor Karneval 16.02.2015 Rosenmontag 17.02.2015 Veilchendienstag 15.05.2015 Freitag nach Christi-Himmelfahrt Achtung: Der Freitag nach Fronleichnam (05.06.2015) ist ein Unterrichtstag! Sarah Külchen, 10e 17 18 www.bmmg.de Projekt : Künstlerische Gestaltung einer Großleinwand Motivation der Schülerinnen: Eva : „ Die Bewältigung einer solchen großen Leinwand hat mich gereizt.“ Wiebke : „Unsere Fotos waren sehr motivierend zum Malen. Es sind Motive aus dem Urlaub, bzw. sie zeigen Orte, wo wir gern verweilen möchten.“ In WP II Gestaltung Jg. 10 stellte ich das Thema „ Vom Foto zur eigenen Bildkreation“ vor. Zuerst sollte jede(r) Schüler(in) eine Fotoreihe zu einem selbst gewählten Thema erstellen. Dies ist eine Vorgehensweise zu einem Werk zu kommen, die viele Künstler seit der Erfindung der Fotografie angewendet haben. Die künstlerische Gestaltung beginnt schon mit der Wahl des Motivs für die Fotos. Bei den Fotos bringen die Schüler(innen) ihre eigene Sichtweise der Dinge zum Ausdruck. Durch die Vielzahl der Fotos zu einem Motiv werden verschiedene Perspektiven zusammengestellt, um beim Malen des Bildes frei damit gestalten zu können. Davon ausgehend entstanden Skizzen in Bleistift, Kohle, Pastell etc., die helfen sollten, die Bildidee zu finden. Da wir eine unbemalte große Leinwand zur Verfügung hatten, fragte ich die Schüler(innen), wer diese Aufgabe in Gruppenarbeit auf diese große Leinwand, 150 x 200cm, verwirklichen möchte. Drei Schülerinnen haben sich gemeldet: Annika Dyllong, Eva Kehrbusch und Wiebke Looijen, Schülerinnen der 10e. Die Leinwand sollte mit Acrylfarbe bemalt werden, eine Technik, die die Schülerinnen schon in den vergangenen Kreativwochen kennengelernt haben. Annika : „Ich hab mich auf die Zusammenarbeit mit meinen Freundinnen gefreut. Wir sind ein eingespieltes Team, wir haben schon mehrere Projekte zusammen bewältigt.“ Verlauf des Projektes „Bemalen der Großleinwand“ Die erste Phase begann in der Kreativwoche im Oktober 2013. Jeden Tag standen vier Zeitstunden zur Verfügung, um am Bild zu arbeiten. Das war optimal, um den richtigen Einstieg in diese Aufgabe zu bekommen. Die Schülerinnen kamen sehr zügig voran und waren ganz begeistert von dem entstehenden Bild. Interessant war bei den Schülerinnen zu beobachten, wie sich der Prozess der Bildgestaltung darstellte. Schnell hatten sie einen festen Plan. Juni 2014 · Nr. 69 Keine Arme – Keine Langeweile So malte jeder seinen Teil des Bildes. In Diskussionen versuchten sie, Lösungen zu finden, um ihre Einzelideen zu einem Gesamtwerk werden zu lassen. Der weitere Prozess lief viel schleppender, da die Schülerinnen nicht mehr im normalen Schulalltag durchgängig an dem Bild weitermalen konnten. Auch konnte nicht zu Hause weitergearbeitet werden. Dafür war die Leinwand zu groß. Es musste ausschließlich in der Schule gemalt werden. Nach der Kreativwoche wurde bei jeder passenden Gelegenheit weitergearbeitet, in den Gestaltungsstunden – 2 Std. Pro Woche –, an manchen Projekttagen und am Tag der offenen Tür. Diese lange Zeit der Bildentstehung war die größte Schwierigkeit. Annika: „Manchmal verlor man in der langen Zeit den roten Faden, andererseits, wenn man wie am Projekttag 6 Schulstunden in einem durch gemalt hat, wurde man doch müde und verlor die Lust.“ Die Hintergrundgestaltung der vier Einzelmotive war ein weiteres Problem. Wiebke: „Seitdem wir den Lösungsweg gefunden haben, haben wir mit viel Eifer der Vollendung des Gesamtwerkes entgegengefiebert.“ Gedanken der Schülerinnen zu ihrem Bild „Wir nennen das Bild: ‚Die Lagune der Sehnsucht‘, da es Orte zeigt, an welche wir schöne Erinnerungen haben und sich die Motive mit dem Thema ‚Wasser‘ befassen. Die Hintergrundgestaltung soll ein verbindendes Element zu den einzelnen Motiven darstellen, ohne dass dieses zu dominant erscheint. Abschließend wollen wir noch der Schulleitung danken, die die Leinwand und die Acrylfarben gestellt hat.“ Das Bild wurde im März 2014 vollendet und ist im Forum unserer Schule aufgehängt worden. Mein abschließendes Wort: „Ein großes Lob an die drei Schülerinnen, die mit diesem Bild ein außergewöhnliches hohes malerisches Können beweisen und zugleich ihr großes Durchhaltevermögen zeigen, um ein solch großes Werk über so einen langen Zeitraum entstehen zu lassen. Und auch Dank an die Klassenlehrerin der 10e, Frau Schaaf, die den Schülerinnen die Möglichkeit gegeben hat , an Projekttagen an dem Bild weiterzuarbeiten.“ Evelyn Schlote-Fels z. B. den Umbau eines für Rollstuhlfahrer geeigneten Segelbootes, der Segel AG oder vermittelte einen Sponsor, der den „Motorikraum“ mit neuen Sportgeräten bestückte, um den körperbehinderten Schülerinnen und Schülern ein gutes Sport- und Förderangebot zu bieten. Niklas Kischner, Jg. 12 Unter diesem Motto präsentierte der Kabarettist, evangelischer Pfarrer und Ex-Profi Sportler im Tischtennis Rainer Schmidt vor gut 250 Zuschauern in der Bischöflichen Maria-MontessoriGesamtschule sein Kabarettprogramm „Däumchen Drehen“. Schmidt, der seit seiner Geburt ohne Arme lebt, führte mit guter Laune durch das gut zwei Stunden dauernde Programm und beeindruckte vor allem mit Geschichten aus seinem Leben, die er den Zuschauern auf lustige und unterhaltsame Weise näher brachte. In einer sportlichen Zugabe lieferte er dem Publikum noch den Beweis, warum er während seiner aktiven Laufbahn als Sportler bei den Paralympics mehrere Goldmedaillen gewann. In einem kleinen Spiel gegen Zuschauer aus dem Publikum stellte er sein ganzes Können zur Schau. Bereits während des Schultages hatte Schmidt in zwei „Workshops“ zusammen mit den körperbehinderten Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, über Erfahrungen im Leben mit Behinderung zu sprechen. Auch dort erzählte der Kabarettist einige Geschichten aus seinem Leben, welche die Schülerinnen und Schüler mit Spannung verfolgten. Insgesamt war es ein gelungener Tag für alle Beteiligten, der ihnen sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird. Das Geld aus den Ticketeinnahmen, kommt der Herman van Veen-Stiftung zu gute, welche die Schule bereits in vieler Hinsicht unterstützt hat. Sie bezahlte Rainer Schmidt – ein Mann der großen Worte Für viele Schülerinnen und Schüler war der Besuch von Komödiant Rainer Schmidt ein besonderes Highlight im sonst manchmal eher tristen Schulalltag. Mit seiner erfrischenden Art schaffte es Herr Schmidt die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer zu gewinnen. Es ist ihm mit seiner offenen und witzigen Art gelungen, die anfängliche Befangenheit unsererseits wett zu machen. Besonders interessant war der Aspekt, wie er mit seiner Einschränkung umgegangen ist. Man könnte meinen, dass ein Mann mit fehl gebildeten Armen seinen Lebensmut verliert, doch nicht Rainer Schmidt. Er meistert sein Leben wie jeder andere Mensch. Er fährt Auto und schmiert sich selbstständig seine Brötchen. Auf die Frage, was er nicht könne, entgegnete er mit einem verschmitzten Lächeln: „Däumchen drehen!“ Eins ist sicher, im Leben des evangelischen Pfarrers wird es nie langweilig! Auch seine Tischtenniskünste waren schlicht und ergreifend der helle Wahnsinn. Ich bin mir sicher, ein Timo Boll würde vor Neid erblassen. Ich denke, an diesem Vormittag hat er uns gezeigt, dass es sich lohnt für seine Träume zu kämpfen. Auch, wenn dies nicht immer leicht ist. Hannah Broekmans, Jg. 11 19 20 www.bmmg.de Erfolgreiches Lehrer-Fußball-Team Alte Besen kehren am besten. So oder so ähnlich muss das Fazit des vergangenen SV-Fußball-Turniers lauten, trauten doch die meisten Oberstufenschüler ihren Augen nicht, als zum Ende des Turniers die Sieger in der ältesten Gruppe gekürt wurden: das Lehrer-Allstar-Team. Gleich zu Beginn des Turniers gab es eine unverkennbare Machtdemonstration, als die bemitleidenswerte Stufe 12 der enormen Physis ihrer Magister unterlegen war. Die 12er entpuppten sich als der richtige Einstiegsgegner und mussten eine deutliche 0:4 Niederlage einstecken. Hier zeigten sich besonders „Shinji“ Scheffler und der Perspektivspieler Heiner Domröse, aus der eigenen Jugend, in bestechender Torlaune. Zukünftige Verträge sollten schon jetzt für die beiden überdacht werden. Beflügelt durch den ersten Erfolg, ging es etwas pomadig in die Begegnung mit den quirligen 11ern, die mit ihrer unorthodoxen Spielweise den Routiniers fast den Zahn zogen. Doch der überragende Schlussmann „Katze“ Beeser zeigte seine internationale Klasse und entschärfte eine Chance nach der anderen. Leider zog sich Abwehrrecke „Katsche“ Gartz bei einer spektakulären Rettungsaktion und nach üblem Tritt eines Gegenspielers eine Verletzung zu, die ihn am Weiterspielen hinderte. Trotz dieses kleinen Zwischentiefs ließen sich die erfahrenen Recken nicht vom Ziel des Turniersieges abbringen. So ging es als Gruppensieger in die Finalbegegnung mit der Stufe 13. Diese verkauften sich im alles entscheidenden Spiel völlig unter Wert und spielten taktisch nicht effektiv. Wiederholt versuchten sie mit ungenauen langen Bällen die Abwehr der „Galaktischen“ zu knacken. Es gelang allerdings nicht. Vielmehr setzten die Lehrer immer wieder gezielte Nadelstiche durch gefährliche Konter, initiiert durch die Schaltzentrale im Aufbauspiel, Erlinho. Diese Taktik wurde letztendlich belohnt, als Gattuso Engemann, der beinharte Knipser mit der bulligen Spielweise, sein Tor-Gen aufblitzen ließ und den verdienten Siegtreffer erzielte. Wütende Angriffe der ältesten Schüler unserer Schule folgten, doch es gab kein Durchkommen mehr. Das Turnier nahm so den Verlauf, den es nehmen musste. Erfahrung, durchdachte Spielweise und geschickte Einteilung der eigenen konditionellen Ressourcen triumphierten diesmal über jugendliche Energie. Alles in allem war es ein schöner Tag in unserer Sporthalle, hervorragend initiiert durch unsere SV und vielleicht können die Schüler ja nächstes Jahr wieder erfolgreich Revanche nehmen. ;-) Stefan Erlenwein Juni 2014 · Nr. 69 „Kaminabend“ mit Outokumpu in Düsseldorf am 22.1.2014 Hoch hinaus wollten die Mitarbeiter von Outokumpu und Teile unseres Kollegiums beim diesjährigen gemeinsamen „Kaminabend“, als sie in gemischten Kleingruppen die Kabinen des Düsseldorfer Riesenrades am Burgplatz bestiegen, und sich ihnen daraufhin eine phantastische Sicht über das in ein Lichtermeer getauchte Düsseldorf, den Rhein sowie den Medienhafen bot. Auch dieses Jahr hatte man entschieden, das Treffen in den Januar zu legen, der sich terminlich als wesentlich günstiger erwies als die überfrachtete Vorweihnachtszeit. So waren nicht nur altbekannte Gesichter von Outokumpu, einem finnischen Unternehmen, dabei, sondern auch neue aus unserem Kollegium wie Fr. Knechtel, Fr. Kisters und Hr. Gartz vertreten, die sich erst einmal untereinander kennen lernen mussten. Im „Goldenen Ring“, einer Düsseldorfer Hausbrauerei direkt am Rhein, tauschte man sich in entspannter Atmosphäre und bei typisch rheinischen Gerichten über diverse Themen wie die allgemeine sowie auch die Ausbildungssituation im Unternehmen nach der Übernahme von TKN durch Outokumpu aus. Außerdem wurde sachlich-emotional über die alljährliche Fahrt eines Ausbildungsjahrgangs des Unternehmens nach Auschwitz berichtet und man regte an, eine gemeinsame Fahrt dorthin ins Auge zu fassen. Abschließend ist zu sagen, dass es auch dieses Jahr ein gelungenes fröhliches Treffen war, das sicherlich auch weiterhin fester Bestandteil unserer Partnerschaft sein und bleiben wird. S. Kristkoitz 21 22 www.bmmg.de Einladung zum Montessori-Kunsttreff Einladung zum Montessori-Kunsttreff Jeweils 19.30 h am 2. Mittwoch eines Monats im Video-Raum, 1. Etage Leitung: Thomas Müller Künstler im Gespräch: 18.06.2014 Prof. Susanne Specht · Skulpturen Schulgemeindegottesdienst am Montag, 30. Juni 2014, um 19.00 Uhr im Brunnenhof oder Forum und zum anschließenden Schuljahreskehraus bei Imbiss und Getränken! Ausstellung mit Design-Objekten LehmbruckMuseum Unser ehemaliger Schüler Alberto Llorente war vom 14.02. bis 16.03.2014 an einer Gruppenausstellung – Deckkraft Open – im Duisburger Museum beteiligt. Buchobjekt Der mehrfache documenta-Teilnehmer Hubertus Gojowczyk hat ein in der Schule liegengelassenes Buchobjekt überarbeitet. Es wird nun als „Arbeit eines Schülers“ auf verschiedenen Ausstellungen weltweit gezeigt. Reinigung und Patenschaft für die Luther-Linsen am Ostwall Die Schüler der Klasse 10d beschäf tigten sich zwei Monate lang mit je zwei Wochenstunden mit Design-Aspekten. Diese Sequenz schloss mit der Erstellung eigener Design-Objekte. Professor Harald Hullmann (Saarbrücken) diskutierte mit den SchülerInnen über ihre Arbeiten, Fragen des Multifunktionalen und des Redesigns standen im Vordergrund. Thomas Müller Abgebildet sind d Maik M ik Seglitz, Frau Dr. Magdalena Broska, Sarah von Querfurth, Sara Fuchs und Simon Dietz. Das Foto wurde bei einem Besuch bei der AdolfLuther (Krefelder Künstler) Stiftung aufgenommen, die uns eingeladen hatte, die Kunstwerke in einer Privatführung anzuschauen. Zuvor hatte sich die oben abgebildete Schülergruppe (+ Mara Marie Holzaht, die das Foto aufnahm) bereit erklärt hatte, dass von Adolf Luther erstellte Kunstwerk (große Glaslinsen, die das Stadtgeschehen spiegeln) auf dem Ostwall zu reinigen. Sara Fuchs, Jg. 12 Juni 2014 · Nr. 69 Der Schulgarten erwacht aus dem D Viele Jahre hat unser Kollege Johannes de Faber mit viel Liebe und Einsatz unseren Schulgarten gestaltet, bis er vor eineinhalb Jahren in den Ruhestand trat. Da so schnell kein Nachfolger für diese Aufgabe gefunden wurde, hat sich die Natur die Fläche auf ihre Weise zurückerobert. Bald waren Beete und Wege völlig überwuchert. Doch mit der erfolgreichen Apfelernte im Herbst rückte der Schulgarten wieder ins Blickfeld. Am pädagogischen Arbeitstag entwickelte ein kleiner Arbeitskreis ein erstes Konzept. Mit neuen Ideen und Elan fanden sich viele fleißige Helfer und Helferinnen unter Eltern, Lehrern und Schülern, die sich ans Werk machten. Herr R. Obertreis machte mit dem Säubern der Buchsbaumhecken in den Herbstferien den Anfang. An einigen Projekttagen rückten Schüler der Klasse 10e von Frau J. Wiefel und Schülerinnen aus der Klasse 9 von Herrn S.Erlenwein an und packten kräftig zu. Nach und nach gesellten sich jüngere Helfer aus den Klassen 6a, 6b, 6c und 8c dazu und waren für ein bis zwei Stunden während der Freiarbeit begeistert bei der Sache. Auch Frau Clouth und Herr Kath, die bei uns ihr Schulpraktikum absolvieren, sind für ihren tollen Einsatz lobend zu erwähnen. Besonders erfolgreich war unser Gartenaktionstag am 15. März. Eltern, Schüler und Lehrer hackten, gruben und mähten gemeinsam. Herr Brands übernahm dabei als Landschaftsgärtner nicht nur fachkundig die Regie, sondern stellte auch viele erforderliche Geräte zur Verfügung. An einem weiteren Samstag gab es eine abenteuerliche Aktion. Mit einem ganz besonderen Fahrzeug, einem 20 Jahre alten Piaggio Ape Kipper hat uns Herr P. Ricci Mutterboden (Spende von Familie Twelsiek) zum Schulgarten transportiert, kräftig unterstützt von seinem Sohn Valentino und dessen Freund Cedric aus der Klasse 6c sowie Leon Twelsiek. Ganz neu ist die entstehende Sitzfläche in der Mitte des Gartens. Hierfür stehen auch schon 16 Stühle zu Verfügung, Bänke sind in der Planung und sollen unter Anleitung von Herrn K. Beckers mit Schülern gebaut werden. Für interessierte Klassen gibt es weiterhin Beetflächen, die beliebig gestaltet werden können. Doch das Angebot ist nicht unbegrenzt und es gibt schon ein Wetteifern um „gute Plätze“. Die Bepflanzung sollte nicht zu viel Zeit und Pflege beanspruchen. Gedacht ist an Blumen, Stauden, Kürbisse, Lavendel, etc. Die übrigen Bereiche umfassen verschiedene Obstbäume und einige Weinstöcke. Auch eine Wildblumenwiese soll eingesät werden. Es ist schön zu sehen, wie sehr die Schüler(innen) diese Arbeiten in der Natur genießen. Im Laufe der Zeit hoffen wir, so einen möglichst bunten Garten zu bekommen, der pflegeleicht ist und doch viele Möglichkeiten zur Nutzung bietet. Allen bisherigen Helfern und Helferinnen ein herzliches Dankeschön! Wir freuen uns weiterhin auf zupackende Hände, Blumen- und Staudenspenden und Anregungen. Barbara Breuers rnröschenschlaf 23 24 www.bmmg.de Mut ist, zu geben, wenn alle nehmen Bischof Filippi, Gast der MISEREOR-Fastenaktion am 18.03.14 in der BMMG Giuseppe Filippi, in Italien geboren, lebt seit 1975 in Afrika. Er arbeitete zunächst vier Jahre als Maschinenbauingenieur, wurde dann Comboni-Missionar und ist seit 2009 Bischof der Diözese Kotido im ariden (trockenen) Norden Ugandas. Mit einem Film als Einstieg in die Lebenswelt der dort heimischen Karamajong-Bevölkerung stellte sich Bischof Filippi den Fragen der Schülerinnen und Schüler. Klimawandel und Dürreperioden führen dort immer wieder zu Ernteausfällen. Die Folge für die Menschen ist der Hunger. Das verfügbare Wasser reicht für die Landwirtschaft eigentlich nicht aus. Daher ist die Zucht von Schafen und Ziegen eine wichtige traditionelle Einkommensquelle für die Bevölkerung. Die Männer sind die meiste Zeit des Jahres mit dem Vieh auf Suche nach Wasser unterwegs. Daher müssen die Frauen sich allein bemühen, die Familie trotz immer wiederkehrender Dürren zu ernähren. Durch den Bau von Wasserpumpen und Wasserspeichern sind für die Dorfgemeinden kleine Gemüsegärten möglich geworden. Die Frauen lernen z. B. verschiedene Sorten Gemüse anzubauen, um abwechslungsreichere, vitaminhaltige Nahrung für ihre Kinder zu bekommen. Erst geht es um Selbstversorgung. Wenn dann noch etwas von der Ernte übrig ist, kann es auf dem Markt verkauft werden. Saatgut wird nicht mehr teuer eingekauft sondern genossenschaftlich untereinander getauscht. Die Zuhörenden schmunzelten besonders bei einer Anekdote. Die Jungen versuchen durch besonders hohe Sprünge den Mädchen zu imponieren. Bis zu einer Hochzeit kann es aber sehr lange dauern. Die dafür an die Brauteltern zu zahlenden Rinder müssen teilweise erst aus den umliegenden Dörfen „zusammengeraubt“ werden. So wechseln die Rinder ständig ihre Herden. Zum Abschluss seines Tages in der BMMG feierte Bischof Filippi mit Oberstufe und Kollegium eine Eucharistiefeier. Juni 2014 · Nr. 69 Diese wichtige Arbeit von Bischof Filippi und seinem Helferteam kann unterstützt werden z. B. mit 3 EUR eine Hacke, 9 EUR ein Paket lokales Saatgut, 20 EUR für 100 Baumsetzlinge, 39 EUR für eine Schubkarre, 48 EUR für eine 5-tägige Basisschulung einer Bäuerin, 1.437 EUR für einen Wassertank (10.000 Liter) Misereor Spendenkonto 10 10 10 Pax-Bank eG BLZ 37060193. IBAN: DE75 3706 0193 0000 1010 10. Projektnummer: P14001 Der Film über das Projekt, den die Schülerinnen und Schüler gesehen haben, ist noch unter http://www.misereor.de/aktionen/fastenaktion-hunger/projekte/lesen-und-landwirtschaft.html zu finden. 25 26 www.bmmg.de „Wie schön, dass Eitelkeit planbar ist“ Wenn Moral und Geld aufeinandertreffen In einer amerikanischen Vorstadt machen sich die Freunde – vier Paare – gegenseitig etwas vor. Glamour und Geld, Erfolg und Eitelkeit, nichts ist wie es scheint. Cynthia und Perry, Beryl und Chuck sowie Louise und Gatte Gilbert schwelgen im Luxus. Da wollen der bodenständige Richard und seine Liebste, Jenny, nicht unangenehm auffallen. Um dazu zu gehören, fängt Jenny an zu arbeiten. Immerhin lässt sich im ältesten Gewerbe der Welt schnell viel Geld verdienen. Und eine Ausbildung braucht man dafür auch nicht. Mrs Toothe, die Dame von Welt, nutzt die Gier und Arroganz der Vorstädter, um auch ihr Bankkonto zu füllen. Denn sie weiß „Geld ist das Wichtigste im Leben“. Alles hat seinen Preis, auch Moral ist käuflich. Ironie: Der Einzige mit Moral ist Jack, seines Zeichens Playboy, Großmaul und Millionär. Das kommt ihm teuer zu stehen, es kostet ihn letztendlich das Leben. Im Stück von Edward Albee ist nicht alles im Lot, dafür aber „Alles im Garten“. Entstanden in den 60ern und doch aktuell wie eh und je. Haben und Sein gelten auch heute noch vielen als absolut erstrebenswert: Haste was, biste was. Monatelang haben die Teilnehmer des Literaturkurses an der Inszenierung gearbeitet. 36 Schülerinnen und Schüler haben geschraubt, gezimmert, gemalt, getextet, vertont, beleuchtet, geplant, geprobt und noch mehr geprobt, genäht und souffliert. Die schicken Fummel wurden den Ladies der High Society auf den Leib geschneidert. Dank der Fähigkeiten und Erfahrung von Frau Güttsches saßen die Kleider wie angegossen. Judith Gepard war nicht nur Mrs Toothe, sondern auch die rechte Hand des Regisseurs. Zum ersten Mal seit zig Jahren gab es wieder eine Regie- assistentin. Ihr zur Hand ging Butler James, David Fieseler. Charmeur Jack, auch bekannt als Leon Haferkamp, wickelte alle um den Finger. Die Wahnsinns-Röhre von Christina Wouters begeisterte restlos. Auch „tough lover“ Perry, Felix Vomberg, war hin und weg. Cynthia hatte nicht nur einen Schuhtick, sondern auch eine super Stimme. Julian Davids, Richard, wünschte sich sehnlichst, was ein echter Kerl braucht ... einen elektrischen Rasenmäher. Seine Orchideen züchtende Gattin Jenny, Charlotte Hüsch, wollte ihm diesen Wunsch erfüllen. Jedoch das Metier, in dem sie tätig war, gefiel ihrem Gatten nicht besonders. Schwester Ashley, Rebecca Stiels, war eigentlich auf der Uni und ansonsten immer zur falschen Zeit am falschen Ort. Ständig platzte sie in heikle Situationen. Wohltäterin Beryl, Christin Niesters, nervten die ständigen Telefonate ihres Angetrauten Chuck, Dorian Dorst. Die dümmliche Louise (meine Wenigkeit) schmiss sich allen Männern an den Hals, nur der eigene, Gilbert, Aurel Aigner, kam nicht zum Zuge. In Szene gesetzt wurden die Eitlen und die Schönen durch unseren Kursleiter und Regisseur Herrn Schücker-Hermanns, wie eigentlich immer. Nach vielen Proben kam das Werk im April endlich auf die Bühne. Es gelang dem Stück eine eigene Note zu verleihen. „Alles im Garten“ machte dem Publikum offenbar sehr viel Spaß. Was schwierig begann, wurde am Ende doch gut. Nichts war, wie es schien. Letztendlich doch alles im Lot mit „Alles im Garten“. Luisa Störkmann, Jg. 13 Juni 2014 · Nr. 69 27 28 www.bmmg.de Wenn Moral und Geld aufeinandertreffen „Wie schön, dass Eitelkeit planbar ist“ Im Stück von Edward Albee ist nicht alles im Lot, dafür aber „Alles im Garten“. Entstanden in den 60ern und doch aktuell wie eh und je. Haben und Sein gelten auch heute noch vielen als absolut erstrebenswert: Haste was, biste was.