Ausgabe Nr.69 - Bischöfliche Maria-Montessori

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Ausgabe Nr.69 - Bischöfliche Maria-Montessori
Juni 2014
Ausgabe Nr. 69
Montessori-Mitteilungen
Bischöfliche Maria-Montessori-Gesamtschule Krefeld
Montessori-Schüler erleben das
„savoir vivre“ in Frankreich
Frankreichaustausch 2013/14
Wie jedes zweite Schuljahr fand auch
dieses Jahr wieder der Frankreichaustausch für die Schülerinnen und
Schüler, die Französisch als Wahlpflichtfach oder in der Klasse 8 als
zusätzliches Fach gewählt haben,
statt. Der Austausch mit den beiden
Schulen in Mer und Beaugency
besteht schon seit 30 Jahren. Unsere
20 französischen Austauschschüler
besuchten uns bereits im Zeitraum
vom 4.12.2013 bis zum 11.12.2013 hier
in Krefeld. Der Gegenbesuch nach
Frankreich, ins Loire-Tal, fand vom
26.3.2014 bis zum 2.3.2014 statt. Nach
Frankreich wurden wir von Herrn
Funk und Herrn Engemann begleitet.
Wir wohnten in zwei verschiedenen
Dörfern, da die Schulen dort sehr
klein sind und kein Platz für 20
weitere Schülerinnen und Schüler ist.
Die beiden Dörfer, Mer und Beaugency, sind kleine, wunderschöne
„Straßendörfer“ und meine Austauschpartnerin hat mir erklärt, dass
die Region (Région Centre), in der die
beiden Dörfer liegen, auch die
„Kornkammer Frankreichs“ genannt
wird. Das kommt daher, dass an jeder
Ecke Bauernhöfe sind und es Felder,
so weit das Auge reicht, gibt. Die
Schulen sind kleine ältere Gebäude
im Zentrum der Orte. Die französischen Schüler waren alle sehr nett
und kamen in den Pausen auf uns zu
und versuchten mit uns zu reden,
was manchmal sehr lustig wurde.
Am Freitag machten wir eine große
Really in der nächstgrößeren Stadt
Blois. Für das Wochenende war kein
Programm geplant und unsere
Gastfamilien konnten mit uns etwas
unternehmen. Einige von uns
besuchten am Samstag Paris, da es
mit dem Zug nur zwei Stunden
entfernt ist.
Am Sonntag besichtigten viele das
berühmte, von Leonardo Da Vinci
entworfene, „Schloss Chambord“.
Montags besuchten wir den Freizeitpark „Futuoscope“, wo auch Herr
Funk und Herr Engemann im 4D Kino
gesichtet wurden. Dienstagabend
war dann auch schon die Abschiedsparty.
Am Mittwochmorgen brachen wir
pünktlich, auch wenn der Abschied
sehr schwer fiel, zur zehnstündigen
Rückfahrt auf. Diese wurde dann
noch sehr lustig, da wir gegen unsere
begleitenden Lehrer Quizduell
spielten.
Rückblickend war es eine sehr schöne
Zeit, an die ich mich gerne zurück
erinnern werde. Wir haben viele neue
Freundschaften geschlossen und die
meisten von uns halten immer noch
Kontakt zu ihren Austauschschülern
und besuchen sie in den Sommerferien wieder.
Nell Voigt, 7a
www.bmmg.de
Podiumsdiskussionen zur Europawahl ...
Bei der Podiumsdiskussion am EU-Projekttag am 31. März 2014 erhielten
Schülerinnen und Schüler der Oberstufe
die Möglichkeit, sich über die unterschiedlichen Parteiprogramme zur
Europawahl zu informieren und ihre
persönlichen Fragen an vier verschiedene Politiker zu richten. Vertreten
waren Terry Reintke von den Grünen, die
aufgrund eines aussichtsreichen Listenplatzes gute Chancen hat, jüngste
deutsche Europaabgeordnete in Brüssel
zu werden, die erfahrene Politikerin
Petra Kammerevert von der SPD, Stefan
Galke, Kommunalpolitiker der CDU in
Krefeld und Stephan Koppelberg,
Regionalleiter der Vertretung der
Europäischen Kommission in Bonn.
Im Mittelpunkt standen Fragen zur
Europawahl im Zusammenhang mit
aktuellen Themen wie der Krim-Krise,
der NSA-Affäre und der hohen Jugendarbeitslosigkeit im Süden Europas.
Zudem wurde diskutiert, inwiefern sich
Menschen in Deutschland und anderen
europäischen Ländern mit Europa
identifizieren. Dabei wurde deutlich,
dass insbesondere Werte wie Freiheit,
Frieden, Solidarität, Chancengleichheit
und Menschenrechte die verschiedenen
Nationen verbinden.
Positiv fiel der freundliche Umgang der
Parteipolitiker untereinander auf, die in
vielen Fragen ähnliche Positionen
vertraten und auch darauf hinwiesen,
dass im Europäischen Parlament Koope-
ration zwischen den unterschiedlichen
Fraktionen durchaus üblich ist. Viele
Schüler erhielten die Gelegenheit, ihre
Fragen zu stellen und auch Herr Koppelberg als sehr erfahrener Experte war
eine Bereicherung für die Diskussion,
da er viele Zusammenhänge verständlich
erklärte und aus seiner persönlichen
Erfahrung über die Bedeutung von
Europa berichtete.
Insgesamt empfanden viele Schüler die
Diskussion als gute Gelegenheit, sich ein
persönliches Bild von ihren potenziellen
politischen Vertretern zu machen und
Informationen für ihre Wahlentscheidung zu sammeln.
Sara Fuchs, Jg. 12
... und zur Kommunalwahl am 25. Mai 2014
Zum Aspekt „Nothaushalt“ meinte
Tobias Ellmann, dieser sei durch
Steuereinbrüche und Blockadepolitik der
SPD im Rat verursacht. Frank Meyer
stellte fest, dass 60 % der CDU-Wahlperiode unter Sparzwang stehen, zur
Krisenbewältigung schlug er Steuererhöhungen vor. Die externe OB-Wahl
würde zudem weitere 300.000 EUR
kosten. Als Handlungsschwerpunkt für
die nächste Wahlperiode favorisierten
alle Vertreter die Sanierung von Krefelder Schulen. Ellmann schränkte aber
ein, dass dies unter Sparzwang nur sehr
bedingt möglich sei. Alle betonten die
Wichtigkeit von Steuerstabilität und
Sparpolitik.
Alexander Schmitz forderte zudem
Bürokratieabbau, Yasmin Nahhass
möchte Bundeshilfen für Asylbewerber
aktivieren, Ellmann wünschte die
Kombination von Konsolidierung und
Investition. Meyer forderte abschließend
mehr konstruktive Zusammenarbeit.
Thomas Müller
vlnr: Tobias Ellmann (CDU), Yasmin
Nahhass (Die Grünen), Frank Meyer
(SPD) und Alexander Schmitz (FDP),
dahinter: Montessori-SchülerInnen
Foto: Simon Dietz
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Juni 2014 · Nr. 69
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Termine
19.06.14
28.06.14
Beweglicher Ferientag (Freitag
nach Fronleichnam)
Zeugniskonferenzen (Unterrichtsende nach der 5. Std.)
17.00 h Gottesdienst und Abschlussfeier Jg. 10 (Forum)
10.00 h Abiturgottesdienst (Kirche
St. Hubertus) und Abiturfeier (Forum)
30.06.14
19.00 h Schulgemeindegottesdienst
01.07.14
Kollegiumsausflug (unterrichtsfrei)
03.07.14
Sportfest Jg. 5–12
(kein anderer Unterricht)
04.07.14
3. Std. Zeugnisausgabe
07.07.–
19.08.14
Sommerferien
20.08.14
9.45 h Einschulungsgottesdienst Jg. 5
25.08.14
08.09.14
19.30 h
Klassenpflegschaftsitzungen Jg. 5
18.45 h Informationsgespräch
Eltern kb/hb-Schüler Jg. 5
19.30 h Elternabend aller Eltern
kb/hb-Schüler
15.09.14
19.30 h Schupflegschaftssitzung
15.09. –
17.09.2014
Religiöse Besinnungstage Kl. 9 c, d, e
19.09.14
19.00 h Ehemaligentreffen
22.09.14
19.00 h Schulkonferenz
24.09.14
Musikgruppe aus
Braslilien (Nordestino) zu Gast
27.09.–
03.10.14
28.09.–
01.10.14
29.09.–
03.10.14
29.09.–
02.10.14
Studienfahrten Jg. 13
03.10.14
Tag der deutschen Einheit
06.10.–
18.10.2014
29.10.–
31.10.14
Herbstferien
31.10.14
20.00 h Kabarett „Die Krähen“
10.11.14
19.30 h Informationsabend
Eltern 3./4. Klässler
10.11.–
15.11.2014
Buchausstellung
12.11.14
17.30 h Martinszug
12.11.14
Vorlesewettbewerb Jg. 6
15.11.14
9.00 – 12.00 h Tag der offenen Tür
21.11.14
8.30 – 12.30 h und 15.00 – 18.00 h
Eltern- und Schülersprechtag
(unterrichtsfrei)
28.11.14
17.00 h Adventsbasar
20.06.14
25./
26.06.14
27.06.14
Mach du den
ersten Schritt und geh wählen!
Kurz nach den Sommerferien schlug
unser Sozialwissenschaftslehrer Herr
Müller vor, freiwillig am Schülerwettbewerb „Eurovision 2013: Europa hat die
Wahl“ des NRW-Europaministeriums
teilzunehmen. Gefordert war entweder
ein Plakat, ein Foto oder ein Filmbeitrag.
Ich entschied mich, einen Kurzfilm zu
animieren.
So machte ich mich an die Arbeit und
versuchte, meine Ideen am Computer in
die Tat umzusetzen; dabei unterstützte
mich Herr Müller.
Im Hintergrund strahlt die europäische
Flagge vom Himmel hinab. Eine rote
Figur bahnt sich ihren Weg über eine
Straße mit vielen Häusern, die mit
Nationalflaggen aller europäischen
Länder ausstaffiert sind. Hinter der roten
Figur treten immer mehr weiße Figuren
aus ihren Häusern hervor und folgen der
Person, die mit einem ersten Schritt viel
bewegen kann. Diese Figur steht
symbolisch für jeden einzelnen Wähler.
Daher kam auch der Name meiner
Arbeit: „Mach du den ersten Schritt und
geh wählen.“ Die Strecke des gemeinsamen Marsches der europäischen
Länder endet schließlich an einer
Wahlurne. Klare Botschaft: Wählen
gehen!
Ich wurde von der NRW-Ministerin für
Bundesangelegenheiten, Europa und
Medien, Frau Angelica Schwall-Düren,
mit dem ersten Platz für einen Kurzfilm-
beitrag der Sekundarstufe II ausgezeichnet. Nicht zu letzt freut man sich als
Schüler über das Preisgeld von 250 EUR,
über einen Bericht in der Rheinische Post
und über die Anerkennung von Herrn
Oberbürgermeister Gregor Kathstede.
(Im Internet ist der Film unter mbem.
nrw.de/europa/europafaehigkeit/
eurovision-2013.html zu sehen.)
Hagen Pesch, Jg. 11
Europäischer
Wettbewerb
2014
Montessori-Schüler(inne)n sind, wie
im letzten Jahr, wieder Mitgewinner
auf NRW-Ebene. Zudem waren sie
bei der Endausscheidung auf
Bundesebene in Berlin dabei.
Dies ist beachtlich, wenn man
bedenkt, dass über 85.000 Schüler(innen) bundesweit teilgenommen haben.
T. M.
Fronleichnam
08.09.14
Klassenfahrt Kl. 10d
Klassenfahrten Jg. 10 (G-Profil)
Kreativwoche
Religiöse Besinnungstage Kl. 9 a, b
22.12.14 – Weihnachtsferien
06.01.15
In dieser Terminübersicht können sich Termine ändern!
Bitte informieren Sie sich zeitnah noch einmal
unter www.bmmg.de.
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Karneval 2014 – BMMG
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Juni 2014 · Nr. 69
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Juni 2014 · Nr. 69
Unsere Reha-Berater:
Frau Kaiser und Herr Kupferschmidt
Eine Reise in den Beruf
Auch dieses Jahr besuchten Eltern und
Schüler der Jahrgangsstufe 10 mit Herrn
Roers ein Berufsbildungswerk für
Personen mit körperlichen Einschränkungen, aber auch für gesunde Jugendliche. Wir fuhren am 28. Januar über
Wuppertal nach Wetter an der Ruhr.
Hier erreichten wir das Rehabilitationszentrum Volmarstein, in dem überbetriebliche Lehrausbildungen angeboten
werden und auch der Besuch des
Berufskollegs bis hin zum Fachabitur
möglich ist.
Im Berufsbildungswerk empfing uns ein
Mitarbeiter des Sozialdienstes und
stellte die Berufsfelder des BBW vor, in
denen nach Abschluss einer zwei- oder
dreijährigen Lehre die Gesellenprüfung
vor der Industrie- und Handelskammer
abgelegt werden kann: Agrarwirtschaft,
Grafik, Elektrotechnik, Metalltechnik,
Hauswirtschaft und Wirtschaft/Verwaltung.
Danach führte Herr Krysniak uns
zunächst durch die Wohnräume im
Internat, wo sich Ein- und Zweibettzimmer und geräumige Zimmer für Rollstuhlfahrer befinden. Nachdem wir
Rücksprache mit einem Wohngruppenbetreuer halten konnten, zeigte uns Herr
Krysniak die Ausbildungsplätze in den
einzelnen Berufsfeldern, z. B. in Grafik,
welches in vier Bereiche unterteilt ist:
die dreijährigen Ausbildungen Medien-
gestalter für Digital und Print, Medientechnologe Druck, Medientechnologe
Druckverarbeitung und die zweijährige
Ausbildung Maschinen- und Anlageführer.
Dann war es Zeit für das Mittagessen,
wo wir einen ehemaligen Schüler trafen,
der die Ausbildung zum Gärtner im
Zierpflanzenbau macht und jetzt im
zweiten Lehrjahr steht. Eine weitere
ehemalige Schülerin absolviert gerade
ein Praktikum bei der AOK Krankenkasse
in Hagen – sie lässt sich zur Kauffrau im
Gesundheitswesen ausbilden.
Im Abschlussgespräch kamen Fragen auf
zur Freizeit- und Urlaubsgestaltung, zur
Hausordnung und Heimfahrtregelung
und zur sozialpädagogischen Betreuung
nebst Assistenz und Pflege.
Wir schlossen diesen lehrreichen Tag mit
diesen Informationen und fuhren mit
dem Schulbus wieder zurück zur Schule.
Clemens Bulla, 10 b
Unsere Schüler mit Eltern im Bistro des
Berufsbildungswerkes Volmarstein
Reha – Berufsberatung vor Ort
Seit nunmehr 30 Jahren werden unsere
Schüler mit Förderbedarf von Mitarbeitern der Arbeitsagentur Krefeld beraten,
den passenden Ausbildungs- und Berufsweg nach dem 10. Schuljahr zu finden.
Diese ‚Reha-Berater’ kommen zu einem
ersten Info-Abend zu uns, stellen sich vor
und geben einen ersten Überblick.
In Einzelgesprächen in der Schule, zu
denen auch die Eltern eingeladen
werden, lernen die Berater dann die
Schüler mit ihren Bedürfnissen und
Wünschen kennen. Nachdem die Schüler
in der Arbeitsagentur eine Eignungsprüfung abgelegt haben, werden die
schulischen und beruflichen Ausbildungs- und Fördermöglichkeiten, zu
denen auch Berufsfindungsmaßnahmen
zählen können, erörtert.
Falls eine betriebliche Ausbildung in
Wohnortnähe nicht gefunden werden
kann, wird evtl. eine überbetriebliche
Ausbildung in einem Berufsbildungswerk
in Betracht gezogen, in welchem
Berufsfindungsmaßnahmen und
Lehrausbildungen in mehreren Berufsfeldern angeboten werden. Die hier
anfallenden Kosten für Ausbildung und
Internatsunterbringung übernimmt die
zuständige Arbeitsagentur.
Um die Schwellenangst vor einer solch
großen Einrichtung zu mindern, besuchen wir im 10. Schuljahr beispielhaft ein
Berufsbildungswerk. In diesem Schuljahr
stand das Reha-Zentrum Volmarstein
(s. Bericht von C. Bulla) auf dem Programm.
K.H. Roers
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Gruppenfoto der Schülerinnen und Schüler aus Krefeld und Haifa
5 Jahre Schulpartnerschaft
mit der Hebrew Reali School in Haifa
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2014
Austausch
Was macht diesen Austausch so besonders?
Das Programm war wieder voller
Höhepunkte: Die pulsierende Metropole
Tel Aviv, das antike Cäsarea, auf Kreuzfahrerspuren in Akko, Haifa mit seinen
einmaligen Bahai-Gärten, die biblischen
Stätten am See Genezareth, Jerusalem
als Zentrum dreier Weltreligionen und
am Schluss das Tote Meer. Aber beim
ersten Erfahrungsaustausch über zwölf
ereignisreiche Tage im Heiligen Land
standen all diese Attraktionen nicht im
Mittelpunkt. Vielmehr ging es für die
Schüler aus Krefeld und Haifa um ihre
ganz persönliche Begegnung, über das
Leben in den Familien und über die in so
wenigen Tagen gewachsene Beziehung
zwischen ihnen. Das war für sie das
Wichtigste, dass über die ersten Kontakte per e-mail, Facebook und WhatsApp, über die persönliche Begegnung,
über die gemeinsame Arbeit im Carmel-Gebirge, über die Auseinandersetzung mit dem Holocaust und natürlich
auch über Bowling und Partys Freundschaften entstanden waren.
Zwölf Tage lang bereisten 24 SchülerInnen der Stufe 11 mit den begleitenden
Lehrern Josef Breuers und Michael
Hamke das Heilige Land. Seit fünf Jahren
gibt es die Schulpartnerschaft mit der
Hebrew Reali School in Haifa – mehr als
150 Jugendliche aus Krefeld und Haifa
trafen sich seither in Israel und in
Deutschland. Viele Freundschaften sind
entstanden – und auch nach den
offiziellen Austauschprogrammen halten
viele noch Kontakt und besuchen sich
sogar gegenseitig.
Was macht diesen Austausch so besonders? Da ist zum einen die Landschaft
Israels vom grünen Hügelland in Galiläa
bis zur faszinierenden Negev-Wüste mit
dem Toten Meer. Am tiefsten Punkt der
Erde zu baden, wo man wegen des
hohen Salzgehaltes nicht untergeht, ist
ebenso unvergesslich wie auf der
Bergfestung Masada zu stehen oder wie
im Wadi David mitten in der so kargen
Negev-Wüste plötzlich einen tosenden
Wasserfall zu erleben. Da sind die
Metropolen Tel Aviv und besonders
Jerusalem, wo die westliche Welt auf
den Orient trifft. Jaffa und die Altstadt
von Jerusalem – ein Kaleidoskop von
Farben, Gerüchen und Lauten.
Die Kirchenglocken und der Muezzin
rufen laut zum Gebet, in den engen
Gassen emsiges Handeln und ein nicht
enden wollender Strom von Pilgern.
Preise und Gebete tönen um die
Wette im Gewirr der Sprachen
dieser Welt.
Für uns als Bischöfliche Schule ist es
auch ein besonderes Anliegen, die
biblischen Orte zu besuchen und zu
erleben. Die Schüler bereiten Referate
vor, die dann vor Ort in Israel gehalten
werden. Bibelstellen werden zitiert und
historische Zusammenhänge erläutert.
An den Orten zu sein, an denen Jesus
gewirkt hat, ist prägend – vielleicht für
ein Leben. Natürlich erlebt man in der
Grabeskirche ein Riesengedränge,
natürlich ist die Schlange vor dem Grab
Jesu so lang, dass man zwei Stunden
ansteht – und weder im Garten von
Gethsemane am Ölberg noch in
Kapharnaum am See Genezareth kommt
man im steten Kommen und Gehen von
Pilgergruppen wirklich zur Einkehr. Aber
spät abends – kurz vor der Schließung –
die Grabeskirche aufzusuchen und den
Ort zwischen Golgota und Grabesstätte
zu erleben, ist die Chance, sich selbst und
die Welt des Glaubens in den alt ehrwürdigen Mauern wieder zu entdecken. Das
gelingt tatsächlich auch im Gewirr der
Altstadt, wenn wir gemeinsam mit dem
Franziskaner-Pater Gregor Geiger betend
und singend den Kreuzweg über die Via
Dolorosa gehen. Oder in der kleinen
Kapelle Dominus Flevit – mit dem Blick
durch das mit Kreuz und Kelch verzierte
Fenster auf die Altstadt von Jerusalem –
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Vorbei an den Mauern der Altstadt
Der Name ISRAEL wird
gebildet durch alle Vornamen der
deutschen und israelischen
Austauschpartner
Fare
Fa
rewe
ewe
well-P
ll-P
ll
Pa
arr ty
ty
Lesen erlaubt:
Baden im Toten Meer
Miit de
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dem SScchi
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Akko
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Gemein
Ge
mein
me
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hier, wo Jesus die Zerstörung der Stadt
vorhergesehen und über diese Stadt
geweint hat.
Die Begegnung mit Religion bleibt
in Israel unweigerlich nicht auf das
Christentum beschränkt: Die Grabeskirche liegt nur unweit vom Tempelberg,
auf dessen Plateau – wo einst der Tempel
stand – heute die Moslems in der
Al Aksa-Moschee und im Felsendom
beten. Vom jüdischen Tempel blieb nur
die Westmauer – und dort, an der
sogenannten Klagemauer, beten die
Juden. Am Shabbat-Abend ein unvergessliches Erlebnis, wenn tausende
Juden in ihren unterschiedlichen traditionellen Festgewändern vor den Grundmauern des alten Tempels singen,
tanzen und beten, um Gott zu preisen.
Die Begegnung der Religionen findet
aber nicht nur in Jerusalem statt – in
Haifa sind unsere SchülerInnen in den
Familien und erleben auch dort den
Shabbat-Abend, der meistens mit
einem großen Familientreffen und
einem großen Festmahl verbunden ist.
Und da sind wir beim Kern unseres
Austausches: Das Leben in der Familie,
die Tage in unserer Partnerschule, der
Hebrew Reali School in Haifa. Sie bilden
das Gerüst, dieses Land mit seinen
Menschen und seiner Geschichte zu
verstehen. Sie sind die Grundlage, sich
auch mit den Greueltaten der Nazis und
der Ermordung von 6 Millionen Juden
auseinanderzusetzen – auch mehr als
70 Jahre danach kein leichtes Unterfangen. Aber die „3. Generation nach
dem Holocaust“ schafft den Dialog
– ohne Schuldvorwürfe aber in der festen
Überzeugung, dass die Auseinandersetzung damit wichtig ist für beide Seiten
– um Brücken zu bauen für die Zukunft.
Und spätestens beim Rundgang in der
Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in
Jerusalem wird auch unseren SchülerInnen klar, dass es wohl das Besondere
dieser Schulpartnerschaft ist, dass man
trotz des unfassbaren Verbrechens an
den Juden – das auch Leid und Tod in die
Gastfamilien unserer SchülerInnen
gebracht hat – ein wenig an einer
besseren Welt und an der Freundschaft
zwischen Deutschland und Israel – zwischen Krefeld und Haifa – gearbeitet hat.
Und das genau soll beim Gegenbesuch,
der für September geplant ist, seine
Fortsetzung finden.
Ein wenig die Welt verbessern könnte
auch die Leitidee für unseren Arbeitseinsatz im Carmel-Gebirge sein. „Dass
deutsche und israelische Schüler auf
israelischem Land gemeinsam arbeiten,
ist für mich ein starkes Zeichen der
Solidarität“, sagt Rachel Galili, die seit
5 Jahren für den Austausch mit Krefeld
verantwortlich ist. Gemeinsam mit den
israelischen Austauschpartnern haben
wir dort im ehemaligen Brandgebiet wieder nachwachsende Pinienbäume
gerodet. Die Arbeit ist wichtig, um
künftig Brände besser eindämmen zu
können, da die Pinienbäume beim Brand
ihre ölhaltigen Zapfen brennend viele
Meter weit schleudern und somit die
Ausbreitung des Feuers forcieren.
Das war auch beim letzten großen Brand
im Dezember 2010 das Problem, als fünf
Millionen Bäume ein Opfer der Flammen wurden. 44 Menschen starben
bei dem Brand, darunter auch ein
Schüler unserer Partnerschule. Für ihn
gibt es mittlerweile eine Gedenkstätte
auf dem Schulgelände, für
die unsere Ministerpräsidentin Hannelore Kraft auf
unsere Vermittlung hin einen
Baum gespendet hat.
Josef Breuers
Abkühlung im See
Genezareth
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Vortrag über die Stadtgeschichte
Jerusalems – authentischer geht es nicht!
Bar Mitzwa an der Klagemauer
Auf dem Ölberg mit Blick auf die
Altstadt von Jerusalem
Unverzichtbar:
Gruppenbild in der
German Colony von
Haifa
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Yad Vashem – Gedenkstätte zum
Holocaust
Auf dem Ölberg mit Blick auf die Altstadt von Jerusalem.
In den Bahai-Gärten
in Haifa
Diskussion über den Holocaust
Gruppenfoto vor dem
farbenprächtigen
Felsendom
Mit Pater Gregor auf dem Kreuzweg
durch die Via Dolorosa
Das Damaskus-Tor in Jerusalem.
Wanderung durch
das Wadi David
Vor der Kulisse von Tel Aviv
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Unser Ausflug
nach Köln
Unsere Klasse 7a machte am Donnerstag, den 13. Februar, einen Ausflug nach
Köln in das Olympia- und Sportmuseum.Dies war eine Abschlussfahrt für
unsere Klassenlehrerin Frau Dierlich,
die am Mittwoch, den 26. Februar, in
Mutterschutz ging. Netterweise haben
uns unsere FSJlerin Nadine, unser
Sportlehrer Herr Glasmacher und unser
neuer Klassenlehrer Herr Funk begleitet.
Unser Ausflug begann am Krefelder
Hauptbahnhof, wo wir uns alle am
Morgen trafen. Von dort aus fuhren wir
mit dem Zug zum Kölner Hauptbahnhof.
Natürlich waren diejenigen, die noch nie
in Köln waren, sehr vom gewaltigen Dom
beeindruckt. Andere hat eher die
„Kunstbar“ von der Soap „Köln 50667“
interessiert. Nachdem wir den Dom von
außen begutachtet hatten, gingen wir zu
Fuß am Rhein entlang, wobei Herr Funk
uns einige interessante Dinge erzählte
und erklärte. Als wir am Museum
angelangt waren, wurden wir in eine
Jungen- und eine Mädchengruppe
eingeteilt. Dann starteten wir getrennt
eine Art Zeitreise durch die Geschichte
der Olympiade, die vom Ursprung in
Olympia, über den Anschlag 1972 in
München, bis hin zur heutigen Zeit
reichte. Zwischendurch konnten wir
interessante und lustige Versuche, wie
z. B. mit einem Fahrrad in einem Windkanal fahren, durchführen. Dabei
versuchten wir ein paar Rekorde zu
brechen, was manche von uns sogar
fast geschafft hätten.
Nachdem unsere Führung beendet war,
konnten wir uns entweder Boxhandschuhe für den dortigen Boxring ausleihen oder Fußbälle, Basketbälle etc. für
den Sportplatz, der sich auf dem Dach
befand. Von dort aus hatte man einen
wunderschönen Blick über den Rhein
und noch viel weiter. Gegen halb zwei
verließen wir das Museum und machten
uns trotz Regen zu Fuß auf den Weg zum
Essen. Nach dem Essen gingen wir zurück
zum Hauptbahnhof, doch wir machten
noch einen kurzen Abstecher in den
Kölner Dom, was sehr beeindruckend
war, auch wenn die Domwächter manch
einen von uns wegen unserer Kapuzen
oder unserer Lautstärke ermahnten.
Sehr erschöpft nahmen wir dann gegen
Nachmittag den Zug zurück zum
Krefelder Hauptbahnhof.
Rückblickend war es ein sehr gelungener
und spaßiger Ausflug, bei dem unter
anderem auch unsere Klassengemeinschaft gestärkt wurde.
Nell Voigt, Luna Winkmann,
Tim Hilgers, 7a
Juni 2014 · Nr. 69
Unsere Klasse ist
klasse
„Wenn euch jemand zuzwinkert, steht
ihr auf und wechselt so schnell wie
möglich den Platz mit ihm. Aber passt
auf, derjenige der in der Mitte steht,
versucht euch den Platz wegzuschnappen.“ Das waren die Anweisungen für
das erste Spiel, das unsere Klasse am
Donnerstag, dem 23.01.14, im Café OJE
in Krefeld meistern musste.
Gemeinsam mit Herrn von der Beek und
Frau Sakowski, unserer Klassenlehrerin,
nahmen wir an einem Klassentraining in
dieser Jugendeinrichtung teil.
Stärke, Ausdauer, Toleranz und Freundlichkeit, diese Begriffe stehen für eine
gute Klasse im Vordergrund, erklärte uns
Frau Christel Bähner-Hox, Erlebnispädagogin von Abentoyer Niederrhein e.V.
Mit den insgesamt fünf Spielen dieses
Tages wurde unsere Klassengemeinschaft gestärkt. Dies schafften wir,
indem wir Rücksicht auf Mitschüler
nahmen und auch mit Mitschülern, mit
denen wir sonst in der Schule nichts
machen, freundlich umgingen. Pro Spiel
konnte man zehn Punkte erreichen.
Unseren Leistungen entsprechend gaben
wir unserer Klasse Punkte. Wir alle haben
an diesem Tag gelernt, dass es in einer
guten Klasse keinen einzelnen Sieger
geben sollte, sondern die ganze Klasse
als Sieger gelten soll.
Maja Kiehne, Hannah Kroll,
Annika Noell, 6a
Spendenjahr 2013
Bei den sozialen Aktionen unserer Schule
im vergangenen Kalenderjahr erzielten
der Adventbasar fast 9.600 EUR, der
Eine-Welt-Laden gut 700 EUR und die
Karnevalsfeier nahezu 1.500 EUR.
Ergänzend kamen Zuwendungen von
insgesamt 4.900 EUR von außerschulischen Sporthallennutzern, Busunternehmern und Einzelspendern hinzu.
Der alle zwei Jahre stattfindende
Sponsorenlauf der SV erbrachte gut
6.100 EUR. Davon gingen 3.750 EUR an
das von der Schülervertretung ausgewählten TheMoveForwardProjekt für
Schulen in Afrika. Alle übrigen Spendengelder wurden gemäß Beschluss der
Schulkonferenz hälftig auf die BrasilienInitiative Nordestino e.V. und den
BMMG-Sozialfonds aufgeteilt.
Allen Mitwirkenden und Spendern ein
herzliches Dankeschön!
H.-W. W.
Impressum
Mitteilungsblatt der Bischöflichen
Maria-Montessori-Gesamtschule
Krefeld
Mitglieder der Redaktion:
Paul Claeßens, Thomas Müller,
Anke Pesch, Ivonne Sakowski,
Dr. Hans-Willi Winden
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Einmal war ich – Einmal ging ich –
Einmal sah ich – Einmal …
So beginnen die Abschnitte aus dem
Roman für Kinder des australischen
Autors Morris Gleitzmann mit dem Titel
„Einmal“, die am 27. Januar 2014 im
Forum von sieben Siebtklässlern vorgetragen wurden. Ihre Lesung beeindruckte
die Zuhörer ganz besonders. Weil er
einmal eine öffentliche Verbrennung von
Büchern miterlebt hat, meint ein
jüdischer Junge, die Nazis hätten es nur
auf die Bücher von Juden abgesehen.
Der Roman schildert, wie Kinder sich
während der nationalsozialistischen
Herrschaft das Grausame, das sie
erahnen, nach Art eines Märchens
erzählen. Der Vortrag der Schüler/innen
markierte beklemmend die Menschen
verachtenden Gräueltaten jener Zeit,
ohne sie direkt zu benennen.
Es sind beschämende „Diagnosen“ wie
diese, und weitere Einzelschicksale, die
Schüler/innen des 10. Jahrgangs im
Vorfeld des Gedenktages bei ihren
Recherchen über die Waldnieler Klinik
und das Krefelder Alexianer-Krankenhaus zur NS-Euthanasie zu Tage gebracht
und zu einer Ausstellung im Forum
zusammen getragen hatten. Dabei
kamen ebenfalls zeitgenössische Kritiker
des NS-Regims zur Sprache. So der
Gründer der „Aktion Sühnezeichen“,
Lothar Kreyssig, der einzige bekannte
Richter jener Zeit, der die NS-Euthanasiemorde anprangerte. Oder Bischof
Clemens August Graf von Galen mit
seiner Predigt gegen das Mordprogramm
an Behinderten am 03. August 1941 in der
St. Lamberti-Kirche in Münster.
unbefangene Jugendliche zusammenfinden können, zeigten Schüler und
Schülerinnen des 12. Jahrgangs anhand
eines Films über unsere Partnerschaft
mit der Hebrew Reali School in Haifa auf.
Darauf wurde freilich in der Gedenkstunde für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, zu der
Oberbürgermeister Gregor Kathstede
Vertreter aus Politik und Verwaltung,
Religionsgemeinschaften und Krefelder
Schulen ins Forum der BMMG eingeladen
hatte, nicht verzichtet. Der Beschluss des
Erbgesundheitsgerichts Krefeld vom
17. April 1035 auf „Unfruchtbarmachung“
des wegen Epilepsie als „erbkrank“
geltenden Hilfsarbeiters Josef E. aus der
Mennonitenstraße kam im Wortlaut zur
Sprache. Nach seiner Zwangssterilisierung durchlief er verschiedene Heime
und starb dort 1940 an bewusster
Vernachlässigung.
In die Ausstellung war auch der Raum
der Stille einbezogen, zum Einen mit
einer Bodeninstallation von Schüler/
innen des 12. Jahrgangs, die das Menschen ausgrenzende, verfolgende und
vernichtende NS-Programm symbolisch
zum Ausdruck brachte, und zum anderen
mit einer aus 40 Gesichtern zusammen
bestellten Wandinstallation der Viersener Künstlerin Marianne Reiners-Maaz.
Wie Schatten aus einer tiefen Dunkelheit
erscheinen Portraits jüdischer Kulturschaffender – Maler, Schriftsteller,
Musiker, Philosophen und Wissenschaftler, die von unterschiedlichsten Formen
antisemitischer Übergriffen betroffen
waren. Eine Kopie ihrer persönlichen
Klagemauer „gesichtet“ hat die Künstlerin der BMMG als Mahnmal geschenkt.
Dies war das 17. Mal, dass die Stadt
Krefeld den jährlichen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus zusammen mit einer weiterführenden Schule ausgerichtet hat.
Am 27. Januar 1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz von der Roten
Armee befreit. 1996 rief Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar zum
bundesweiten Gedenktag aus.
2005 erklärten die Vereinten Nationen
diesen Tag zum internationalen
Holocaust-Gedenktag.
Des Weiteren wurde an das Schicksal der
zweijährigen Margarethe Papendell aus
der Inrather Straße erinnert. Nach einem
Sturz mit bleibenden Folgen kam das
Mädchen 1943 in die „Kinderklinik“
Waldniel-Hostert und starb dort noch im
selben Jahr wahrscheinlich an einer
Todesspritze und nicht, wie offiziell
vermerkt, an „akuter Herz- Kreislaufschwäche“. Die Mutter hatte vergebens
versucht, Näheres über Margarethe in
Erfahrung zu bringen, die noch einem
Monat vor ihrem Tod von der Anstaltsleitung als lebhaft und fröhlich geschildert
worden war. „Das Kind“, so ein anderer
Akteneintrag, „ist nicht abrichtfähig.“
In seiner Ansprache warnte der Oberbürgermeister vor neuen Keimzellen
brauner Ideologie, vor „Wölfen im
Schaftspelz“, die nicht mehr mit Glatzen
und Springerstiefeln, sondern mit
modernen Kommunikationsmitteln
Jugendliche zu verführen versuchen.
Wie Erinnern in der dritten Nachkriegsgeneration gestaltet werden kann, wie
israelische Schüler/innen und ihre
deutschen Altersgenossen sich in
gemeinsamen Projekten mit ihrer
Geschichte auseinandersetzen, Brücken
für die Zukunft bauen und dabei als
Ein Gebet der 1943 in Auschwitz ermordeten niederländischen Lehrerin Etty
Hillesum beendete die Gedenkfeier, bei
der die von Schüler und Schülerinnen
des 12. Jahrgangs vorgetragene Musik
von Georg Philipp Telemann, Johannes
Brahms, Heitor Villa-Lobos und John
Williams die heimliche Regie führte.
Sie bot einen intensiven Nachhall für die
Wortbeiträge und entfaltete einen
bewegenden Ernst, der sich zum Schluss
in einer kurzen gemeinsamen Stille im
Forum ausrückte.
Nach der Feierstunde in unserer Schule
haben sich Herr Kathstede, Vertreter derr
Stadt, anderer Schulen, der Parteien, derr
Religionsgemeinschaften und weitere
Besucher in persönlichen Gesprächen,
Briefen und Telefonaten bei mir für die
beindruckende und würdige Gestaltung
bedankt. Diesen Dank gebe ich gerne an
alle an der Vorbereitung und Durchführung Beteiligten weiter. Ein besonderes
Lob gilt den Schülern und Schülerinnen
der Klassen 7, 10 und 12 und ihren
Lehrern und Lehrerinnen.
Hans-Willi Winden
Juni 2014 · Nr. 69
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Die „Euthanasie“ während des Nationalsozialismus
Vorbereitungen der zehnten
Klassen für den
Holocaust-Gedenktag
Die zehnten Klassen haben sich vor dem
Holocaust-Gedenktag sehr intensiv in
der Projektarbeit mit dem Thema
„Euthanasie“ im Dritten Reich beschäftigt. Nach dem bewegenden Gedenken
am Montag stellten die Schülerinnen
und Schüler am Dienstag ihre Themen
und Projekte vor.
Unter anderem hatten die Schüler sich
mit einigen Einzelschicksalen von
Kindern und Erwachsenen aus Krefeld
beschäftigt. So erzählte eine Gruppe von
Hans Keuels, der bei seiner Geburt durch
eine Geburtszange am Gehirn verletzt
wurde und so nie richtig sprechen und
laufen gelernt hatte. Doch viele Kinder
waren nicht von Geburt an behindert,
sondern erlitten eine Behinderung durch
einen Sturz oder einen Unfall. Doch eins
haben diese behinderten Menschen in
der NS-Zeit gemeinsam. Alle wurden sie
in spezialisierte Kliniken eingeliefert und
kamen dort zu Tode. Viele dieser
vorgestellten Kinder wurden in die Klinik
Waldniel eingeliefert. Die Tötungen
geschahen durch unzureichende Pflege
oder massive Unterernährungen. Viele
wurden aber auch durch Betäubungsmittel eingeschläfert. Den Angehörigen
wurde jedoch zum Beispiel etwas von
einer Lungenentzündung oder einer
Bronchitis erzählt.
Die sog. Kinderfachabteilung Waldniel
wurde zu Beginn von Dr. Georg Renno
geleitet. Er studierte Medizin und
gehörte der NSDAP an. Er war u.a. für die
Protokollierung des Zustandes der
Kinder zuständig. Am häufigsten schrieb
er Lungentuberkulose als Todesursache
auf. Auch er selbst erkrankte schicksalhaft an Lungentuberkulose, und Hermann und Dr. Hildegard Wesse übernahmen die Leitung der Klinik. Sechzig
Kinder wurden allein von Hildegard
Wesse eingeschläfert. Bei seinem
Medizinstudium wurde Hermann Wesse
von der NSDAP unterstützt. Direkt an
seinem ersten Tag in der Klinik begann er
zu töten. Er wurde als einziger der drei
Ärzte zu lebenslanger Haft verurteilt.
Hildegard Wesse und Georg Renno
kamen ohne Strafe davon.
In der Zeit des Nationalsozialismus
kamen 200.000 Behinderte in Heimen,
die zu Tötungsanstalten wurden, ums
Leben. „Die Nazis waren überzeugt, das
Richtige zu tun!“, sagt ein Junge der 10d.
Obwohl die Tötungen vertuscht wurden,
entstanden Gerüchte und die Kirche
protestierte. Doch auch während des
Nationalsozialismus gab es einzelne
Bürger, die gegen die „Euthanasie“
waren, wie etwa Lothar Kreyssig, ein
Mann, der „Nein“ sagte. Er war Richter
und zu Beginn auch NSDAP-Wähler.
Er verbot mit Erfolg die Deportation
der behinderten Menschen, die er
betreute und meldete die heimlichen
Tötungen als Massenmorde. Außerdem versteckte er zwei jüdische Frauen
in seinem Haus. Die Versuche, ihn ins
Konzentrationslager zu bringen,
misslangen. Die Gründungen von „Brot
für die Welt“ und „Aktion Sühnezeichen“ in der Nachkriegszeit gehen von
ihm aus.
Juni 2014 · Nr. 69
Vier Schülerinnen der 10e beschäftigten
sich mit dem Thema, wie Behinderte
heute behandelt werden. „Seit dem Jahr
2002 sind behinderte Menschen
rechtlich gleichgestellt“, erklärt eine
Schülerin. An vielen Schulen wird jetzt
eingeführt, dass behinderte und nicht
behinderte Kinder zusammen lernen so
wie an unserer Schule. Das soll unter
anderem die Integration fördern.
„Behinderte Menschen haben weitgehend die gleichen Chancen“, sagt eine
Schülerin während des Referats.
Dennoch fühlen sich manche Behinderte
ausgeschlossen und ignoriert, wenn
Menschen sich nicht trauen, sie zu
fragen, ob sie Hilfe benötigen. Daran
sollte gearbeitet werden, dass wir
behinderte Menschen noch besser
aufnehmen und sie wie jeden anderen
annehmen.
Einige Schülerinnen der 10c haben sich
mit der Abtreibung behinderter Kinder
in der Gegenwart beschäftigt. Mit
verschiedenen Tests kann sogar schon
zu Beginn der Schwangerschaft festgestellt werden, ob man ein behindertes
Kind bekommt. Diese Tests werden
jedoch nicht alle von der Krankenkasse
bezahlt. Außerdem haben sie die Mutter
eines am Down-Syndrom erkrankten
Jungen interviewt. Frau Weber und ihre
Familie kommen gut mit der Behinderung des Kindes klar und lieben es über
alles. Heutzutage treiben 90 % bis 95 %
der Mütter ab, wenn festgestellt wird,
dass sie ein Down-Syndrom-krankes
Kind gebären würden. Bis zur fünfzehnten Woche ist das ohne Probleme
erlaubt. Wenn die Schwangerschaft
jedoch fortgeschritten ist, muss man
zu einer Ethikkommission gehen und
dort die Gründe für eine Abtreibung
darlegen.
Besonders eindrucksvoll: Einige Schüler
hatten Krefelder Kliniken angeschrieben,
die auch gezwungenermaßen in die
Verfolgung von behinderten Menschen
und ihre Auslieferung an die Todesmaschinerie verwickelt waren. Die Kliniken
haben geantwortet und deutlich
gemacht, wie sie sich der Verantwortung stellen. Zudem lud eine Klinik die
Schüler zu Gesprächen ein.
Friedensdienst in Bosnien
Work and Travel, Praktika, Studium,
Ausbildung ... Die verschiedensten
Menschen tun die verschiedensten Dinge
nach dem Abitur. Ich habe mich dazu
entschieden ein Jahr freiwilligen Friedensdienst in Süd-Osteuropa zu machen
und in den vom Balkankrieg gezeichneten Ländern zu arbeiten, damit es dort
bald mehr Gerechtigkeit und ein freundschaftliches Miteinander gibt.
Mein Abenteuer wird im Sommer in
einem Dorf im Norden des serbischen
Teils von Bosnien-Herzegowina
beginnen. In Derventa (so heißt das
Dorf) werde ich in einer Tageseinrichtung, die „Sunce“ heißt (zu Deutsch
Sonne), mit behinderten Menschen
malen, basteln, reden, arbeiten, lachen
und leben. Behinderte Menschen haben
es in Bosnien sehr schwer, da sie diskriminiert und unterdrückt werden. Eine
Elterninitiative hat sich in Derventa
zusammen geschlossen, um diese
Tageseinrichtung aufzubauen, dort
können sich behinderte Menschen, egal
wie alt sie sind oder was für eine
Behinderung sie haben, in einer angenehmen und freundschaftlichen Atmosphäre entwickeln und entfalten, damit
sie ein gestärktes Selbstbewusstsein
bekommen und merken, dass sie
genauso sind wie Menschen ohne
Behinderung, denn die Gesellschaft in
Bosnien vermittelt ihnen oft ein gänzlich
anderes Bild. Dem möchte „Sunce“
entgegen wirken. Das ist aber nur ein Teil
meiner Arbeit in Bosnien, nachmittags
helfe ich in einem Friedensbüro, das
unter anderem Veranstaltungen organisiert, die die Kommunikation und das
Zusammenleben der drei ethnischen
Gruppen, die Serben, Bosniaken und
Kroaten, in Bosnien fördern soll.
Denn solange diese drei Gruppen keine
gemeinsame nationale Identifikation
haben, wird keine politische Ruhe in dem
Land einkehren. Solch ein Friedensdienst
kostet pro Stelle ca. 10.000 EUR. Die
Organisation pax christi, die mir dieses
Jahr ermöglicht, kann dieses Geld nicht
alleine aufbringen und wird von vielen
Seiten, u. a. von weltwärts, unterstützt,
aber trotzdem ist es Aufgabe der
Freiwilligen Spenden zu sammeln und
damit die Projekte bekannt zu machen.
Wenn Sie meinen Freiwilligendienst mit
einer Spende unterstützen wollen,
würde mich das sehr freuen, auf Wunsch
können auch Spendenquittungen
ausgestellt werden. Sie erhalten als
Dankeschön einen vierteljährlich
erscheinenden Rundbrief von allen
Freiwilligen.
Judith Gebhardt, Jg. 13
Pax christi
Pax Bank Aachen
Konto: 100 3826 011
BLZ: 370 601 93
IBAN DE:
35 3706 0193 1003 8260 11
Stichwort:
„Friedensdienst Judith Gebhardt“
Bewegliche Ferientage im Schuljahr 2014/2015
13.02.2015
Freitag vor Karneval
16.02.2015
Rosenmontag
17.02.2015
Veilchendienstag
15.05.2015
Freitag nach Christi-Himmelfahrt
Achtung: Der Freitag nach Fronleichnam (05.06.2015) ist ein Unterrichtstag!
Sarah Külchen, 10e
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Projekt : Künstlerische Gestaltung einer Großleinwand
Motivation der Schülerinnen:
Eva : „ Die Bewältigung einer
solchen großen Leinwand
hat mich gereizt.“
Wiebke : „Unsere Fotos
waren sehr motivierend
zum Malen. Es sind Motive
aus dem Urlaub, bzw. sie
zeigen Orte, wo wir gern
verweilen möchten.“
In WP II Gestaltung Jg. 10 stellte ich das
Thema „ Vom Foto zur eigenen Bildkreation“ vor. Zuerst sollte jede(r) Schüler(in)
eine Fotoreihe zu einem selbst gewählten Thema erstellen. Dies ist eine
Vorgehensweise zu einem Werk zu
kommen, die viele Künstler seit der
Erfindung der Fotografie angewendet
haben. Die künstlerische Gestaltung
beginnt schon mit der Wahl des Motivs
für die Fotos. Bei den Fotos bringen die
Schüler(innen) ihre eigene Sichtweise
der Dinge zum Ausdruck. Durch die
Vielzahl der Fotos zu einem Motiv
werden verschiedene Perspektiven
zusammengestellt, um beim
Malen des Bildes frei damit gestalten zu
können. Davon ausgehend entstanden
Skizzen in Bleistift, Kohle, Pastell etc., die
helfen sollten, die Bildidee zu finden.
Da wir eine unbemalte große Leinwand
zur Verfügung hatten, fragte ich die
Schüler(innen), wer diese Aufgabe in
Gruppenarbeit auf diese große Leinwand, 150 x 200cm, verwirklichen
möchte. Drei Schülerinnen haben sich
gemeldet: Annika Dyllong, Eva Kehrbusch und Wiebke Looijen, Schülerinnen
der 10e. Die Leinwand sollte mit Acrylfarbe bemalt werden, eine Technik,
die die Schülerinnen schon in den
vergangenen Kreativwochen kennengelernt haben.
Annika : „Ich hab mich
auf die Zusammenarbeit mit
meinen Freundinnen gefreut. Wir sind ein
eingespieltes Team, wir haben schon
mehrere Projekte zusammen bewältigt.“
Verlauf des Projektes „Bemalen der
Großleinwand“
Die erste Phase begann in der Kreativwoche im Oktober 2013. Jeden Tag
standen vier Zeitstunden zur Verfügung,
um am Bild zu arbeiten. Das war optimal,
um den richtigen Einstieg in diese
Aufgabe zu bekommen. Die Schülerinnen kamen sehr zügig voran und
waren ganz begeistert von dem entstehenden Bild. Interessant war bei den
Schülerinnen zu beobachten, wie sich
der Prozess der Bildgestaltung darstellte.
Schnell hatten sie einen festen Plan.
Juni 2014 · Nr. 69
Keine Arme – Keine Langeweile
So malte jeder seinen Teil des Bildes.
In Diskussionen versuchten sie, Lösungen
zu finden, um ihre Einzelideen zu einem
Gesamtwerk werden zu lassen. Der
weitere Prozess lief viel schleppender, da
die Schülerinnen nicht mehr im normalen Schulalltag durchgängig an dem Bild
weitermalen konnten. Auch konnte nicht
zu Hause weitergearbeitet werden.
Dafür war die Leinwand zu groß.
Es musste ausschließlich in der Schule
gemalt werden. Nach der Kreativwoche
wurde bei jeder passenden Gelegenheit
weitergearbeitet, in den Gestaltungsstunden – 2 Std. Pro Woche –, an
manchen Projekttagen und am Tag der
offenen Tür. Diese lange Zeit der Bildentstehung war die größte Schwierigkeit.
Annika: „Manchmal verlor man in der
langen Zeit den roten Faden, andererseits,
wenn man wie am Projekttag 6 Schulstunden in einem durch gemalt hat,
wurde man doch müde und verlor die
Lust.“ Die Hintergrundgestaltung der
vier Einzelmotive war ein weiteres
Problem. Wiebke: „Seitdem wir den
Lösungsweg gefunden haben, haben wir
mit viel Eifer der Vollendung des Gesamtwerkes entgegengefiebert.“
Gedanken der Schülerinnen zu ihrem Bild
„Wir nennen das Bild: ‚Die Lagune der
Sehnsucht‘, da es Orte zeigt, an welche
wir schöne Erinnerungen haben und sich
die Motive mit dem Thema ‚Wasser‘
befassen. Die Hintergrundgestaltung soll
ein verbindendes Element zu den einzelnen Motiven darstellen, ohne dass dieses
zu dominant erscheint. Abschließend
wollen wir noch der Schulleitung danken,
die die Leinwand und die Acrylfarben
gestellt hat.“ Das Bild wurde im März
2014 vollendet und ist im Forum unserer
Schule aufgehängt worden. Mein
abschließendes Wort:
„Ein großes Lob an die drei Schülerinnen,
die mit diesem Bild ein außergewöhnliches hohes malerisches Können beweisen und zugleich ihr großes Durchhaltevermögen zeigen, um ein solch großes
Werk über so einen langen Zeitraum
entstehen zu lassen. Und auch Dank an
die Klassenlehrerin der 10e, Frau Schaaf,
die den Schülerinnen die Möglichkeit
gegeben hat , an Projekttagen an dem
Bild weiterzuarbeiten.“
Evelyn Schlote-Fels
z. B. den Umbau eines für
Rollstuhlfahrer geeigneten
Segelbootes, der Segel AG
oder vermittelte einen
Sponsor, der den „Motorikraum“ mit neuen Sportgeräten bestückte, um den
körperbehinderten Schülerinnen und Schülern ein
gutes Sport- und Förderangebot zu bieten.
Niklas Kischner, Jg. 12
Unter diesem Motto präsentierte der
Kabarettist, evangelischer Pfarrer und
Ex-Profi Sportler im Tischtennis Rainer
Schmidt vor gut 250 Zuschauern in der
Bischöflichen Maria-MontessoriGesamtschule sein Kabarettprogramm
„Däumchen Drehen“. Schmidt, der seit
seiner Geburt ohne Arme lebt, führte mit
guter Laune durch das gut zwei Stunden
dauernde Programm und beeindruckte
vor allem mit Geschichten aus seinem
Leben, die er den Zuschauern auf lustige
und unterhaltsame Weise näher brachte.
In einer sportlichen Zugabe lieferte er
dem Publikum noch den Beweis, warum
er während seiner aktiven Laufbahn als
Sportler bei den Paralympics mehrere
Goldmedaillen gewann. In einem kleinen
Spiel gegen Zuschauer aus dem Publikum stellte er sein ganzes Können zur
Schau.
Bereits während des Schultages hatte
Schmidt in zwei „Workshops“ zusammen
mit den körperbehinderten Schülerinnen
und Schülern die Möglichkeit, über
Erfahrungen im Leben mit Behinderung
zu sprechen. Auch dort erzählte der
Kabarettist einige Geschichten aus
seinem Leben, welche die Schülerinnen
und Schüler mit Spannung verfolgten.
Insgesamt war es ein gelungener Tag für
alle Beteiligten, der ihnen sicherlich noch
lange in Erinnerung bleiben wird. Das
Geld aus den Ticketeinnahmen, kommt
der Herman van Veen-Stiftung zu gute,
welche die Schule bereits in vieler
Hinsicht unterstützt hat. Sie bezahlte
Rainer
Schmidt
– ein Mann der
großen Worte
Für viele Schülerinnen und Schüler war
der Besuch von Komödiant Rainer
Schmidt ein besonderes Highlight im
sonst manchmal eher tristen Schulalltag.
Mit seiner erfrischenden Art schaffte es
Herr Schmidt die Aufmerksamkeit seiner
Zuhörer zu gewinnen. Es ist ihm mit
seiner offenen und witzigen Art gelungen, die anfängliche Befangenheit
unsererseits wett zu machen. Besonders
interessant war der Aspekt, wie er mit
seiner Einschränkung umgegangen ist.
Man könnte meinen, dass ein Mann mit
fehl gebildeten Armen seinen Lebensmut verliert, doch nicht Rainer Schmidt.
Er meistert sein Leben wie jeder andere
Mensch. Er fährt Auto und schmiert sich
selbstständig seine Brötchen. Auf die
Frage, was er nicht könne, entgegnete er
mit einem verschmitzten Lächeln:
„Däumchen drehen!“ Eins ist sicher, im
Leben des evangelischen Pfarrers wird es
nie langweilig! Auch seine Tischtenniskünste waren schlicht und ergreifend der
helle Wahnsinn. Ich bin mir sicher, ein
Timo Boll würde vor Neid erblassen. Ich
denke, an diesem Vormittag hat er uns
gezeigt, dass es sich lohnt für seine
Träume zu kämpfen. Auch, wenn dies
nicht immer leicht ist.
Hannah Broekmans, Jg. 11
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Erfolgreiches Lehrer-Fußball-Team
Alte Besen kehren am besten. So oder so
ähnlich muss das Fazit des vergangenen
SV-Fußball-Turniers lauten, trauten doch
die meisten Oberstufenschüler ihren
Augen nicht, als zum Ende des Turniers
die Sieger in der ältesten Gruppe gekürt
wurden: das Lehrer-Allstar-Team.
Gleich zu Beginn des Turniers gab es eine
unverkennbare Machtdemonstration, als
die bemitleidenswerte Stufe 12 der
enormen Physis ihrer Magister unterlegen war. Die 12er entpuppten sich als der
richtige Einstiegsgegner und mussten
eine deutliche 0:4 Niederlage einstecken.
Hier zeigten sich besonders „Shinji“
Scheffler und der Perspektivspieler
Heiner Domröse, aus der eigenen Jugend,
in bestechender Torlaune. Zukünftige
Verträge sollten schon jetzt für die
beiden überdacht werden.
Beflügelt durch den ersten Erfolg, ging es
etwas pomadig in die Begegnung mit
den quirligen 11ern, die mit ihrer unorthodoxen Spielweise den Routiniers fast
den Zahn zogen. Doch der
überragende Schlussmann
„Katze“ Beeser zeigte seine internationale Klasse und entschärfte eine Chance
nach der anderen. Leider zog sich
Abwehrrecke „Katsche“ Gartz bei einer
spektakulären Rettungsaktion und nach
üblem Tritt eines Gegenspielers eine
Verletzung zu, die ihn am Weiterspielen
hinderte.
Trotz dieses kleinen Zwischentiefs ließen
sich die erfahrenen Recken nicht vom
Ziel des Turniersieges abbringen. So ging
es als Gruppensieger in die Finalbegegnung mit der Stufe 13. Diese verkauften
sich im alles entscheidenden Spiel völlig
unter Wert und spielten taktisch nicht
effektiv. Wiederholt versuchten sie mit
ungenauen langen Bällen die Abwehr der
„Galaktischen“ zu knacken. Es gelang
allerdings nicht. Vielmehr setzten die
Lehrer immer wieder gezielte Nadelstiche durch gefährliche Konter, initiiert
durch die Schaltzentrale im Aufbauspiel,
Erlinho.
Diese Taktik wurde
letztendlich belohnt, als Gattuso
Engemann, der beinharte Knipser mit
der bulligen Spielweise, sein Tor-Gen aufblitzen ließ und den verdienten Siegtreffer erzielte. Wütende Angriffe der
ältesten Schüler unserer Schule folgten,
doch es gab kein Durchkommen mehr.
Das Turnier nahm so den Verlauf, den es
nehmen musste. Erfahrung, durchdachte
Spielweise und geschickte Einteilung der
eigenen konditionellen Ressourcen
triumphierten diesmal über jugendliche
Energie.
Alles in allem war es ein schöner Tag
in unserer Sporthalle, hervorragend
initiiert durch unsere SV und vielleicht
können die Schüler ja nächstes Jahr
wieder erfolgreich Revanche nehmen.
;-)
Stefan Erlenwein
Juni 2014 · Nr. 69
„Kaminabend“
mit Outokumpu
in Düsseldorf am
22.1.2014
Hoch hinaus wollten die Mitarbeiter von
Outokumpu und Teile unseres Kollegiums beim diesjährigen gemeinsamen
„Kaminabend“, als sie in gemischten
Kleingruppen die Kabinen des Düsseldorfer Riesenrades am Burgplatz
bestiegen, und sich ihnen daraufhin eine
phantastische Sicht über das in ein
Lichtermeer getauchte Düsseldorf, den
Rhein sowie den Medienhafen bot.
Auch dieses Jahr hatte man entschieden,
das Treffen in den Januar zu legen, der
sich terminlich als wesentlich günstiger
erwies als die überfrachtete Vorweihnachtszeit.
So waren nicht nur altbekannte
Gesichter von Outokumpu, einem
finnischen Unternehmen, dabei,
sondern auch neue aus unserem
Kollegium wie Fr. Knechtel, Fr. Kisters
und Hr. Gartz vertreten, die sich erst
einmal untereinander kennen lernen
mussten.
Im „Goldenen Ring“, einer Düsseldorfer
Hausbrauerei direkt am Rhein, tauschte
man sich in entspannter Atmosphäre
und bei typisch rheinischen Gerichten
über diverse Themen wie die allgemeine
sowie auch die Ausbildungssituation im
Unternehmen nach der Übernahme von
TKN durch Outokumpu aus.
Außerdem wurde sachlich-emotional
über die alljährliche Fahrt eines Ausbildungsjahrgangs des Unternehmens
nach Auschwitz berichtet und man regte
an, eine gemeinsame Fahrt dorthin ins
Auge zu fassen.
Abschließend ist zu sagen, dass es auch
dieses Jahr ein gelungenes fröhliches
Treffen war, das sicherlich auch weiterhin fester Bestandteil unserer Partnerschaft sein und bleiben wird.
S. Kristkoitz
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www.bmmg.de
Einladung zum
Montessori-Kunsttreff
Einladung zum Montessori-Kunsttreff
Jeweils 19.30 h am 2. Mittwoch eines Monats
im Video-Raum, 1. Etage
Leitung: Thomas Müller
Künstler im Gespräch:
18.06.2014
Prof. Susanne Specht · Skulpturen
Schulgemeindegottesdienst
am Montag, 30. Juni 2014, um 19.00 Uhr im Brunnenhof oder Forum und
zum anschließenden Schuljahreskehraus bei Imbiss und Getränken!
Ausstellung mit
Design-Objekten
LehmbruckMuseum
Unser ehemaliger Schüler Alberto
Llorente war vom 14.02. bis 16.03.2014
an einer Gruppenausstellung – Deckkraft Open – im Duisburger Museum
beteiligt.
Buchobjekt
Der mehrfache documenta-Teilnehmer
Hubertus Gojowczyk hat ein in der
Schule liegengelassenes Buchobjekt
überarbeitet. Es wird nun als „Arbeit
eines Schülers“ auf verschiedenen
Ausstellungen weltweit gezeigt.
Reinigung und Patenschaft für die
Luther-Linsen am Ostwall
Die Schüler der Klasse 10d beschäf tigten
sich zwei Monate lang mit je zwei
Wochenstunden mit Design-Aspekten.
Diese Sequenz schloss mit der Erstellung
eigener Design-Objekte. Professor
Harald Hullmann (Saarbrücken) diskutierte mit den SchülerInnen über ihre
Arbeiten, Fragen des Multifunktionalen
und des Redesigns standen im Vordergrund.
Thomas Müller
Abgebildet sind
d Maik
M ik Seglitz, Frau Dr.
Magdalena Broska, Sarah von Querfurth,
Sara Fuchs und Simon Dietz. Das Foto
wurde bei einem Besuch bei der AdolfLuther (Krefelder Künstler) Stiftung
aufgenommen, die uns eingeladen hatte,
die Kunstwerke in einer Privatführung
anzuschauen. Zuvor hatte sich die oben
abgebildete Schülergruppe (+ Mara
Marie Holzaht, die das Foto aufnahm)
bereit erklärt hatte, dass von Adolf
Luther erstellte Kunstwerk (große
Glaslinsen, die das Stadtgeschehen
spiegeln) auf dem Ostwall zu reinigen.
Sara Fuchs, Jg. 12
Juni 2014 · Nr. 69
Der Schulgarten erwacht aus dem D
Viele Jahre hat unser Kollege Johannes
de Faber mit viel Liebe und Einsatz
unseren Schulgarten gestaltet, bis er vor
eineinhalb Jahren in den Ruhestand trat.
Da so schnell kein Nachfolger für diese
Aufgabe gefunden wurde, hat sich die
Natur die Fläche auf ihre Weise zurückerobert. Bald waren Beete und Wege völlig
überwuchert. Doch mit der erfolgreichen
Apfelernte im Herbst rückte der Schulgarten wieder ins Blickfeld. Am pädagogischen Arbeitstag entwickelte ein
kleiner Arbeitskreis ein erstes Konzept.
Mit neuen Ideen und Elan fanden sich
viele fleißige Helfer und Helferinnen
unter Eltern, Lehrern und Schülern, die
sich ans Werk machten. Herr R. Obertreis
machte mit dem Säubern der Buchsbaumhecken in den Herbstferien den
Anfang. An einigen Projekttagen rückten
Schüler der Klasse 10e von Frau J. Wiefel
und Schülerinnen aus der Klasse 9 von
Herrn S.Erlenwein an und packten
kräftig zu. Nach und nach gesellten sich
jüngere Helfer aus den Klassen 6a, 6b, 6c
und 8c dazu und waren für ein bis zwei
Stunden während der Freiarbeit
begeistert bei der Sache. Auch Frau
Clouth und Herr Kath, die bei uns ihr
Schulpraktikum absolvieren, sind für
ihren tollen Einsatz lobend zu erwähnen.
Besonders erfolgreich war unser Gartenaktionstag am 15. März. Eltern, Schüler
und Lehrer hackten, gruben und mähten
gemeinsam. Herr Brands übernahm
dabei als Landschaftsgärtner nicht nur
fachkundig die Regie, sondern stellte
auch viele erforderliche Geräte zur
Verfügung. An einem weiteren Samstag
gab es eine abenteuerliche Aktion. Mit
einem ganz besonderen Fahrzeug,
einem 20 Jahre alten Piaggio Ape Kipper
hat uns Herr P. Ricci Mutterboden
(Spende von Familie Twelsiek) zum
Schulgarten transportiert, kräftig
unterstützt von seinem Sohn Valentino
und dessen Freund Cedric aus der Klasse
6c sowie Leon Twelsiek.
Ganz neu ist die entstehende Sitzfläche
in der Mitte des Gartens. Hierfür stehen
auch schon 16 Stühle zu Verfügung,
Bänke sind in der Planung und sollen
unter Anleitung von Herrn K. Beckers mit
Schülern gebaut werden.
Für interessierte Klassen gibt es weiterhin Beetflächen, die beliebig gestaltet
werden können. Doch das Angebot ist
nicht unbegrenzt und es gibt schon ein
Wetteifern um „gute Plätze“.
Die Bepflanzung sollte nicht zu viel Zeit
und Pflege beanspruchen. Gedacht ist an
Blumen, Stauden, Kürbisse, Lavendel, etc.
Die übrigen Bereiche umfassen verschiedene Obstbäume und einige Weinstöcke.
Auch eine Wildblumenwiese soll
eingesät werden. Es ist schön zu sehen,
wie sehr die Schüler(innen) diese
Arbeiten in der Natur genießen.
Im Laufe der Zeit hoffen wir, so einen
möglichst bunten Garten zu bekommen,
der pflegeleicht ist und doch viele
Möglichkeiten zur Nutzung bietet.
Allen bisherigen Helfern und Helferinnen
ein herzliches Dankeschön!
Wir freuen uns weiterhin auf zupackende Hände, Blumen- und Staudenspenden und Anregungen.
Barbara Breuers
rnröschenschlaf
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Mut ist, zu geben, wenn alle nehmen
Bischof Filippi, Gast der MISEREOR-Fastenaktion am 18.03.14 in der BMMG
Giuseppe
Filippi, in
Italien
geboren,
lebt seit
1975 in
Afrika.
Er arbeitete
zunächst
vier Jahre
als Maschinenbauingenieur, wurde dann
Comboni-Missionar und ist seit 2009
Bischof der Diözese Kotido im ariden
(trockenen) Norden Ugandas. Mit einem
Film als Einstieg in die Lebenswelt der
dort heimischen Karamajong-Bevölkerung stellte sich Bischof Filippi den
Fragen der Schülerinnen und Schüler.
Klimawandel und Dürreperioden führen
dort immer wieder zu Ernteausfällen.
Die Folge für die Menschen ist der
Hunger. Das verfügbare Wasser reicht
für die Landwirtschaft eigentlich nicht
aus. Daher ist die Zucht von Schafen und
Ziegen eine wichtige traditionelle
Einkommensquelle für die Bevölkerung.
Die Männer sind die meiste Zeit des
Jahres mit dem Vieh auf Suche nach
Wasser unterwegs. Daher müssen die
Frauen sich allein bemühen, die Familie
trotz immer wiederkehrender Dürren zu
ernähren. Durch den Bau von Wasserpumpen und Wasserspeichern sind für
die Dorfgemeinden kleine Gemüsegärten möglich geworden. Die Frauen
lernen z. B. verschiedene Sorten Gemüse
anzubauen, um abwechslungsreichere,
vitaminhaltige Nahrung für ihre Kinder
zu bekommen.
Erst geht es um
Selbstversorgung. Wenn
dann noch
etwas von der
Ernte übrig ist,
kann es auf
dem Markt verkauft werden. Saatgut
wird nicht mehr teuer eingekauft
sondern genossenschaftlich untereinander getauscht. Die Zuhörenden schmunzelten besonders bei einer Anekdote.
Die Jungen versuchen durch besonders
hohe Sprünge den Mädchen zu imponieren. Bis zu einer Hochzeit kann es aber
sehr lange dauern. Die dafür an die
Brauteltern zu zahlenden Rinder müssen
teilweise erst aus den umliegenden
Dörfen „zusammengeraubt“ werden.
So wechseln die Rinder ständig ihre
Herden. Zum Abschluss seines Tages in
der BMMG feierte Bischof Filippi mit
Oberstufe und
Kollegium eine
Eucharistiefeier.
Juni 2014 · Nr. 69
Diese wichtige Arbeit von Bischof Filippi und
seinem Helferteam kann unterstützt werden z. B.
mit 3 EUR eine Hacke, 9 EUR ein Paket lokales
Saatgut, 20 EUR für 100 Baumsetzlinge, 39 EUR für
eine Schubkarre, 48 EUR für eine 5-tägige Basisschulung einer Bäuerin, 1.437 EUR für einen Wassertank
(10.000 Liter)
Misereor Spendenkonto 10 10 10
Pax-Bank eG BLZ 37060193.
IBAN: DE75 3706 0193 0000 1010 10.
Projektnummer: P14001
Der Film über das Projekt, den die Schülerinnen und Schüler gesehen haben, ist noch unter
http://www.misereor.de/aktionen/fastenaktion-hunger/projekte/lesen-und-landwirtschaft.html zu finden.
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„Wie schön,
dass Eitelkeit planbar ist“
Wenn Moral und Geld aufeinandertreffen
In einer amerikanischen Vorstadt
machen sich die Freunde – vier Paare
– gegenseitig etwas vor. Glamour und
Geld, Erfolg und Eitelkeit, nichts ist wie
es scheint. Cynthia und Perry, Beryl und
Chuck sowie Louise und Gatte Gilbert
schwelgen im Luxus. Da wollen der
bodenständige Richard und seine
Liebste, Jenny, nicht unangenehm
auffallen. Um dazu zu gehören, fängt
Jenny an zu arbeiten. Immerhin lässt sich
im ältesten Gewerbe der Welt schnell
viel Geld verdienen. Und eine Ausbildung
braucht man dafür auch nicht.
Mrs Toothe, die Dame von Welt, nutzt
die Gier und Arroganz der Vorstädter, um
auch ihr Bankkonto zu füllen. Denn sie
weiß „Geld ist das Wichtigste im Leben“.
Alles hat seinen Preis, auch Moral ist
käuflich. Ironie: Der Einzige mit Moral ist
Jack, seines Zeichens Playboy, Großmaul
und Millionär. Das kommt ihm teuer zu
stehen, es kostet ihn letztendlich das
Leben.
Im Stück von Edward Albee ist nicht alles
im Lot, dafür aber „Alles im Garten“.
Entstanden in den 60ern und doch
aktuell wie eh und je. Haben und Sein
gelten auch heute noch vielen als
absolut erstrebenswert: Haste was,
biste was.
Monatelang haben die Teilnehmer des
Literaturkurses an der Inszenierung
gearbeitet. 36 Schülerinnen und Schüler
haben geschraubt, gezimmert, gemalt,
getextet, vertont, beleuchtet, geplant,
geprobt und noch mehr geprobt, genäht
und souffliert.
Die schicken Fummel wurden den Ladies
der High Society auf den Leib geschneidert. Dank der Fähigkeiten und Erfahrung von Frau Güttsches saßen die
Kleider wie angegossen.
Judith Gepard war nicht nur Mrs Toothe,
sondern auch die rechte Hand des
Regisseurs. Zum ersten Mal seit zig
Jahren gab es wieder eine Regie-
assistentin. Ihr zur Hand ging Butler
James, David Fieseler.
Charmeur Jack, auch bekannt als Leon
Haferkamp, wickelte alle um den Finger.
Die Wahnsinns-Röhre von Christina
Wouters begeisterte restlos. Auch
„tough lover“ Perry, Felix Vomberg, war
hin und weg. Cynthia hatte nicht nur
einen Schuhtick, sondern auch eine
super Stimme.
Julian Davids, Richard, wünschte sich
sehnlichst, was ein echter Kerl braucht ...
einen elektrischen Rasenmäher. Seine
Orchideen züchtende Gattin Jenny,
Charlotte Hüsch, wollte ihm diesen
Wunsch erfüllen. Jedoch das Metier, in
dem sie tätig war, gefiel ihrem Gatten
nicht besonders. Schwester Ashley,
Rebecca Stiels, war eigentlich auf der Uni
und ansonsten immer zur falschen Zeit
am falschen Ort. Ständig platzte sie in
heikle Situationen. Wohltäterin Beryl,
Christin Niesters, nervten die ständigen
Telefonate ihres Angetrauten Chuck,
Dorian Dorst. Die dümmliche Louise
(meine Wenigkeit) schmiss sich allen
Männern an den Hals, nur der eigene,
Gilbert, Aurel Aigner, kam nicht zum
Zuge.
In Szene gesetzt wurden die Eitlen und
die Schönen durch unseren Kursleiter
und Regisseur Herrn Schücker-Hermanns, wie eigentlich immer. Nach
vielen Proben kam das Werk im April
endlich auf die Bühne. Es gelang dem
Stück eine eigene Note zu verleihen.
„Alles im Garten“ machte dem Publikum
offenbar sehr viel Spaß.
Was schwierig begann, wurde am Ende
doch gut. Nichts war, wie es schien.
Letztendlich doch alles im Lot mit
„Alles im Garten“.
Luisa Störkmann, Jg. 13
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Wenn Moral und Geld aufeinandertreffen
„Wie schön,
dass Eitelkeit planbar ist“
Im Stück von Edward Albee ist nicht alles im Lot, dafür aber
„Alles im Garten“. Entstanden in den 60ern und doch aktuell
wie eh und je. Haben und Sein gelten auch heute noch vielen
als absolut erstrebenswert: Haste was, biste was.