Spielzeit-Broschüre 14/15
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Spielzeit-Broschüre 14/15
kontakt spielzeit 14/15 Wahrheiten Ihr Kartenbüro: 0214.30-41283/-84 Karten gibt es auch im Netz unter kultur.bayer.de und bei Oberhausen/ Düsseldorf Düsseldorf B8 Rhein AS Opladen Kreuz Leverkusen Wuppertal Bayer Kultur Geschäftsstelle im Kulturhaus B8/Europaring Köln Hotel Best Western Hotel Arkade Carl-Leverkus-Str. Nobelstr. Kaiserstr. Dhünnstr. Wöhlerstr. Forum Moskauer Str. Elberfelder Str. e Rheinalle Hauptstr. Bahnhof Leverkusen Mitte Bus Bahnhof Titanstr. Hochhaus W1 Kaiser-Wilhelm-Allee Besucherzentrum Kasino Baykomm Köln B8 -41270 Leitung | Dr. Volker Mattern -41271 Sekretariat | Marnie Schreiber-Pogadl -41272 Verwaltung | Doris Joosten -41273 SCHAUSPIEL | Reiner Ernst Ohle -41274 KONZERTE | Carolin Sturm -41287 OPER | Isabelle Kranabetter -41275 KUNST | Andrea Peters -41276 TANZ | Bettina Welzel -41277 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Kerstin Gebhardt -41278 Künstlerische Produktionsleitung Marc von Reth -41279/-80 Künstlerisches Betriebsbüro Regina Bernt -41283/-84 Kartenbüro | Rita Lattka Ihr Pressekontakt: Kerstin Gebhardt Telefon0214.30-41277 Telefax0214.30-41282 [email protected] S-Bahnhof Bayerwerk W11 Telefon 0214.30- [email protected] Telefax 0214.30-41282 AS Leverkusen Willi-Brandt-Ring Q26 Bayer Kultur Nobelstraße 37 51373 Leverkusen Köln Spielzeit 14/15 Düsseldorf kultur.bayer.de team kultur team kulturhaus Team Kultur Team Besucherempfang Team Technik & Aufsicht Sitzend vlnr: Isabelle Kranabetter, Andrea Peters Stehend vlnr: Regina Bernt, Reiner Ernst Ohle, Marnie Schreiber-Pogadl, Marc von Reth, Rita Lattka, Volker Mattern, Kerstin Gebhardt, Doris Joosten, Carolin Sturm, Rainer Konertz, Bettina Welzel Sitzend vlnr: Ingrid Zabelberg, Denise Skoko, Ingrid Krinis Stehend vlnr: Mechthild Haber, Bettina Lucas, Manuela Jiritschka, Doris Strack, Elfi Grimm, Telse Bartsch Es fehlen: Germaine Bähr, Aruna Lass, Kerstin Lass, Sylvia Lass, Martina Newig, Nina Raulf, Helga Sando, Sivia-Regine Weyh Auf dem Sofa vlnr: Sven Jurgeit, Sönke Feuser, Manfred Thunig, Raimund Vogel 2. Reihe vlnr: Stephan Teschke, Guido Paulus, Horst Krohn, Jan Bednarski, Isabell Brock, Dieter Pogadl 3. Reihe vlnr: Roland Tebarth, Heinz Polak, Michael Kalis Es fehlen: Klaus-Dieter Kuhn, Hans Büchel, Joachim Buczynski, Heinz Wirtz, Paul Strehlow, Hans-Peter Fetten, Tobias Hambitzer, Steffen Koch spielzeit 14/15 INhalt Willkommen4 Auftakt6 Konzerte 8 Sinfoniekonzerte 14 Kammermusik 18 Klavier 22 Jazz 26 32 MUSIK plus oper 34 TANZ42 SCHAUSPIEL50 SCHAUSPIEL klassisch 56 SCHAUSPIEL modern 60 64 Boulevard & Broadway -8+x | Kinder 84 -16+x | Jugend 94 Berlin108 l’arte del mondo110 stART112 Zugabe114 Service116 Impressum124 Kontakt125 STUDIOzeitSTÜCKE68 STUDIOmix72 KUNST76 Inhalt 3 WILLKOMMEN Wahrheiten Die Spielzeit 2014/15 „Where the truth lives“ – so bewerben die Erfinder von Whisper ihre Social Media-Konkurrenz zu facebook. Wer hier mitmacht, muss – im Unterschied zum (noch) dominierenden Mitbewerber – nichts hinterlassen, keine E-MailAdresse, keine Telefonnummer. Einfach loslegen heißt die Devise. Die Wahrheit liegt nach Ansicht der Konstrukteure im Verborgenen, im Geheimen, in der Anonymität. Das wäre die aktuellste, aber auch so ziemlich die ungewöhnlichste Definition dieses komplexen Begriffs – der im umgangssprachlichen Sprachgebrauch in seiner Bedeutung eigentlich doch ganz klar zu sein scheint. In Wahrheit meint man aber oft nur zu wissen, was wahr oder falsch ist. Denn nicht von ungefähr folgt als Antwort auf bestimmte Aussagen oder Behauptungen häufig die Frage: „Ist das (wirklich) wahr?“ oder im Englischen kurz und knapp „Really?“. Schon diese alltägliche Erfahrung zeigt uns, dass es doch nicht so einfach ist mit der Wahrheit. Nicht selten sind Zweifel angebracht – in Zeiten quasi unbegrenzter Manipulationsmöglichkeiten von Nachrichten und Informationen mehr denn je. Im allgemeinen Verständnis ist ein Urteil oder eine Behauptung wahr, sofern das damit Gemeinte mit einem (dinglichen oder undinglichen) Sachverhalt übereinstimmt. Gegen diese auf Aristoteles zurückgehende Formel wurde eingewendet, dass eine solche Wahrheit nicht erkannt werden könne, ohne dass zugleich die Übereinstimmung erkannt wird. Auch diese Erkenntnis wäre aber ein Urteil, und dessen Wahrheit müsste in der Übereinstimmung mit wieder etwas anderem bestehen, womit man in einen unendlichen Diskurs käme… Begrenzt man den Wahrheitsbegriff nur auf die „bloße Richtigkeit“ im Sinne der formalen Logik (eine Aussage ist wahr oder falsch), wird man der eigentlichen Komplexität dieses Begriffs jedenfalls nicht gerecht. 4 kultur.bayer.de Es ist der Kunst immanent, selten (oder nie) eindeutige Aussagen zu treffen. Zwar werden häufig geradezu existentielle Fragen aufgeworfen, aber klare Antworten gibt es darauf nicht; die Zuschauer oder Zuhörer sind aufgefordert, die jeweiligen „Thesen“ weiterzudenken. Was für den einen (subjektiv) wahr ist, lehnt der andere vollkommen ab. Absolute Wahrheiten gibt es – zumindest im Kontext der künstlerischen Beschäftigung mit den Fragen des menschlichen Daseins – nicht. Das zumindest, scheint wahr zu sein. Lesen Sie Goethes Dichtung und Wahrheit und Sie werden sehen, dass auch die ganz Großen mit der Definition dieses Begriffs Schwierigkeiten haben. Der Geheimrat führt – zwecks größtmöglicher begrifflicher Klarheit – in einem Brief an Zelter den Terminus des „Grundwahren“ ein, differenziert zwischen dem „Dichten der Erinnerung“ und dem bloßen „Erdichten“ als freie Erfindung. Denn er legt auf die Wahrheit seiner Lebenserinnerung großen Wert: „…man dürfe nur die Zustände ganz treu so schildern, wie sie sich dem poetischen Auge (hic!) damals darstellten, Dichtung und Wahrheit, ohne dass Erdichtung dabei wäre.“ Blättern Sie dieses Heft mit unseren Überlegungen zu diesem Thema durch und Sie werden auf viele unterschiedliche Ansätze stoßen, sich mit Wahrheiten zu beschäftigen – ungewöhnliche, unbequeme, lustige, nachdenklich machende… Lassen Sie sich auf dieses (Erkenntnis)abenteuer im Laufe der kommenden Monate doch einfach unvoreingenommen ein. Mein Team und ich freuen uns schon jetzt, Sie bei unserem Eröffnungsfest oder aber bei einer der vielen heiteren oder ernsten, immer aber spannenden Veranstaltungen – seien es Konzerte, Oper, Tanz, Schauspiel oder Ausstellungen – begrüßen zu dürfen. Ganz besonders freuen wir uns natürlich auf die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die mehr und mehr entdecken, wie toll und bereichernd ein Nachmittag oder Abend im Bayer Kulturhaus sein kann. Zum Schluss nochmals Goethe, der von der Poesie (also cum grano salis auch von der Kunst) sagt: „Wie ein Luftballon hebt sie uns mit dem Ballast der uns anhängt, in höhere Regionen“ – „culture for a better life“, wenn man so will. Wir freuen uns auf Sie! Ihr Dr. Volker Mattern Leiter Bayer Kultur Wenn Stawrogin glaubt, dann glaubt er nicht, dass er glaubt. Wenn er nicht glaubt, dann glaubt er nicht, dass er nicht glaubt. Dostojewskij, Die Dämonen Ich wünsche Ihnen erst einmal viel Spaß und ebenso viele Anregungen beim Stöbern in diesem Heft und begrüße Sie – natürlich auch im Namen aller meiner Kolleginnen und Kollegen – sehr herzlich zur neuen Spielzeit 2014/15. Willkommen 5 AUFTAKT Das Eröffnungsfest 2014 Wie sagte doch der gute alte William Shakespeare, der am 23. April diesen Jahres seinen 450. Geburtstag gefeiert hat (ob dieses Datum wirklich „wahr“ ist, weiß man allerdings gar nicht so genau!), im ersten Teil seines King Henry IV (und das ist wirklich wahr): Nach dem „offiziellen“ Programm-Ende wird der Abend wie immer in der „Kulisse“ und im STUDIO mit weiteren Darbietungen bei Musik, Gesprächen und guter Laune fortgesetzt. Sie sind herzlich dazu eingeladen! Wenn alle Tag’ im Jahr gefeiert würden, So würde Spiel so lästig sein wie Arbeit: Doch seltne Feiertage sind erwünscht, Und nichts erfreut wie unversehne Dinge. Einmal mehr trifft der große Theatermann aus Stratfordupon-Avon hier ins Schwarze. Und seit nunmehr drei Jahren halten wir uns an seine Leitlinie: Natürlich kann es nicht das ganze Jahr über „Theaterfeste“ geben. Das kann ja niemand bezahlen (schon gar nicht, wenn der Eintritt frei ist, wie bei uns!), und in der Tat würde das Spiel dann irgendwann „so lästig sein wie Arbeit“. Aber die „seltnen Feiertage sind erwünscht“ – auch bei Bayer Kultur. Und so werden wir Sie, liebe Kulturfreunde, auch 2014 mit unserem Eröffnungsfest erfreuen, wobei wir uns bezüglich der Inhalte in diesem Jahr auch an den oben zitierten Versen des größten englischen Theaterdichters aller Zeiten orientieren: Wir verraten Ihnen vorab nämlich noch nicht, was Sie erwarten wird! Denn das „Überraschende“ soll – „Schlag’ nach bei Shakespeare“ – die Freude ja sogar noch steigern. Und das kann uns natürlich nur Recht sein! Lassen Sie sich am 13. September 2014 von den „unversehnen Dingen“ also einfach in Erstaunen versetzen! Eins können wir Ihnen aber schon jetzt garantieren: Heiter, unterhaltsam und unbeschwert von all den (oft grausamen) Wahrheiten dieser Welt werden wir mit großem Elan und einem facettenreichen Programm in die neue Spielzeit starten. Begeisterte unser neues Eröffnungsformat 2012 und 2013 mit einer spritzigen Melange aus Schauspiel, Chanson, Jazz und Tanz, so wird in diesem Jahr zum ersten Mal auch die Oper (selbstredend in ganz besonders heiterer Ausprägung) zu Wort kommen. P.S.: Das Foto auf der gegenüberliegenden Seite zeigt die zweifellos spektakulärste Szene des Eröffnungsfestes im letzten Jahr. Die Compagnie Gauthier Dance animierte das Publikum bei Freistoß zu frenetischem Jubel in BayArenaLautstärke! Eröffnungsfest Olivia Trummer Barbara Kratz Meera Varghese, Manos Kia, Michael Taylor, Milan Sládek l’arte del mondo | Werner Ehrhardt Bayerisches Staatsballett II – Junior Company Das Akkordeon-Orchester Bayer Leverkusen unter der Leitung von Monika Schneider …und das Team von Bayer Kultur SA 13.09 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Eintritt frei, Kartenbestellung erforderlich Auftakt 7 HAUSPIEL KUNST Konzerte O Sinfoniekonzerte Seiten 14-17 l’arte del mondo Werner Ehrhardt | Corina Golomoz Sperger, Britten, Stamitz DI 23.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Musikkollegium Winterthur Heinz Holliger | Vilde Frang Mendelssohn Bartholdy, Brahms, DO 13.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Tampere Filharmonia Santtu-Matias Rouvali Sibelius, Schostakowitsch MO 23.03 | 19:30 | Forum, Leverkusen Bayer-Philharmoniker Bernhard Steiner | Silver-Garburg Piano Duo Berlioz, Dvorák, Smetana ˇ SO 07.06 | 18:00 | Forum, Leverkusen Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 9 HAUSPIEL KUNST Konzerte O Kammermusik Seiten 18-21 Klavier Seiten 22-25 Jazz Seiten 26-31 MUSIK plus Seiten 32-33 Festival Festival Alte Musik Knechtsteden: ensemble amarcord Asasello Quartett Alexander Krichel Mendelssohn Bartholdy, Schostakowitsch, Tschaikowsky Chopin, Beethoven, Mozart DO23.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR24.10 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld MO29.09 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal DI30.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Leverkusener Jazztage 2014 Gregory Porter & Special Guest Vokalkompositionen vom 17. bis 20. Jahrhundert von Schütz bis Franke MO 10.11 | 19:00 | Forum, Leverkusen DI 23.09 | 20:00 | Basilika Knechtsteden, Dormagen Amadeus Guitar Duo | Duo Gruber & Maklar Denis Kozhukhin Albéniz, Bach, Domeniconi, de Falla, Garcia, Händel, Kavanagh, Praetorius, Purcell, Rossini, Zenamon Haydn, Schubert, Mussorgski DO20.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR21.11 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld G.A.P. Ensemble | Raffaella Milanesi WDR Big Band feat. Chris Potter MO03.11 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal DI04.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Sofja Gülbadamova Dohnányi Valentin Radutiu MO 0 9.02 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal DI 10.02 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Kristian Bezuidenhout Mozart Bayer-Philharmoniker | Bernhard Steiner Barber und Bruckner Jazz STUDIO SA 27.09 | 20:30 | Altenberger Dom, Odenthal Louis Stapleton Trio Olivia Trummer SA 29.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Benjamin Schaefer & Quiet Fire DO 28.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Neujahrskonzert: Vier Saxophone gehen in die Oper Bayer-Philharmoniker | Bernhard Steiner Alliage Quartett Ausschnitte, Paraphrasen und Medleys aus Rigoletto, Carmen, Porgy and Bess, Hoffmanns Erzählungen, Lakmé u. a. DO 01.01 | 17:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Masaa Bach, Kodály DO19.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR20.03 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld Altenberger Kultursommer 2014: Bayer-Philharmoniker DI 05.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen DO 18.09 | 19:30 | Bayer Klturhaus, Leverkusen Piani, Caldara, Scarlatti, Vivaldi DO22.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR23.01 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld Big Band DI 16.06 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal MI17.06 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen DO 18.06 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Jazz Kulisse oui d’accord SO 26.10 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Henning Wolter Trio SO 07.12 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen DuckTapeTicket SO 01.02 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Masha Bijlsma und Band SO 26.04 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen 10 kultur.bayer.de Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 11 HAUSPIEL KUNST Konzerte O Niemand würde wohl bestreiten, dass es in der Musik „magische Momente“ gibt. Für Komponisten ebenso wie für die Musizierenden, sie existieren für uns als Programmverantwortliche von Bayer Kultur und nicht zuletzt auch für Sie, unser Publikum. Manchmal kann ein ganzer Abend ein solcher „Moment“ sein, manchmal eins der gespielten Werke, manchmal vielleicht wirklich nur ein Augenblick, einige Takte lang oder noch kürzer. Aber was macht solche Momente aus? Woraus fügen sie sich? Wie empfinden wir sie? Da sind etwa altmodische Worte – beispielsweise „erhaben“, ein Begriff, über den die Epoche der Romantik, gerade auch mit Blick auf die Musik, trefflich gestritten hat, den sie als Bedingung jeglicher Kunst verstand. Man könnte aber auch Schlagworte gebrauchen, „genial“ vielleicht, oder sogar „cool“. Und ein Begriff hat sogar alle Zeiten überdauert: Empfinden wir in besagten magischen Momenten womöglich so etwas wie – Wahrheit? Carolin Sturm | Referat KONZERTE Alle Musik strebt nach dem Besseren, dem Eigentlichen, dem – Wahren. Wie sonst wäre das faszinierende, komplizierte Bauwerk unserer Musik vorstellbar, denkbar, möglich, wenn nicht mit dieser großartigen, in gewissem Sinn durchaus auch „überheblichen“ Zielvorstellung? Enthält vielleicht gerade die so genannte Absolute Musik, die im Gegensatz zur Programmmusik nichts von der äußerlichen Wirklichkeit in Klang und Struktur abbildet, die eigentliche Wahrheit? Ist Musik „wahr“, weil sie eben jene magischen Momente herbeizaubern kann, weil sie unmittelbar Emotionen hervorruft, mit denen man noch Augenblicke vorher gar nicht gerechnet hatte? Ganz tiefe, manchmal auch widersprüchliche Emotionen wie das „Lächeln unter Tränen“, von dem man bei Mozart gesprochen hat, oder Momente, in denen man beim Hören von Musik trotz Hochstimmung traurig ist – dies alles sind Aspekte von Wahrheit. Wir haben versucht, diese so zahlreich wie möglich in unseren Musikspielplan einzubringen. Vieles von der Suche nach Wahrheit durch die Musik war früher religiös geprägt wie bei Anton Bruckner, der im Grunde sein Gesamtwerk „dem lieben Gott“ widmen wollte, oder in der Bach-Zeit, in der man unter „geistlich“ und „weltlich“ gar keine Gegensätze verstand. Andernorts war die Suche nach 12 kultur.bayer.de nationaler Identität, wie bei Antonín Dvorák oder Bedrich ˇ ˇ Smetana, eine mächtige Triebfeder, um in diesem Sinne „Wahrheiten“ in Musik zu fassen und ihren Landsleuten verständlich zu machen. Und auch musikalische Variationen eines Motivs – wie Frédéric Chopin sie aus einem MozartThema ableitete – sind ein Spiel mit der Wahrheit, das überaus reizvoll pendelt zwischen Ent- und Verhüllung. Das Streben nach Wahrheit kann aber auch in autoritäre Bevormundung umschlagen, wenn eine Wahrheit für bestimmte, insbesondere politische Zwecke vereinnahmt werden soll. Dies versuchten autoritäre Regime wie das sowjetische, das den Komponisten Dmitri Schostakowitsch in die innere Emigration zwang und immer wieder mit Repressalien zur Verzweiflung brachte. Die meisten Komponisten ließen sich aber auch durch widrige äußere Umstände von ihrer Suche nach der Wahrheit nicht abbringen. Johann Sebastian Bach rang seiner übergroßen Arbeitslast als Leipziger Thomaskantor ewig gültige Werke ab, und Schostakowitsch führte das Regime, das ihm die Ehre abgeschnitten hatte, mit Musik hinters Licht, die die ihr abgeforderte äußere Pracht ins Groteske wendete und damit ihre menschenfeindliche Kälte bloßlegte – verständlich zumindest für diejenigen, die es verstehen konnten und wollten. später als höchst fortschrittlich erkannt worden ist. Oder wenn wir ein ganzes Konzert Ernst von Dohnányi widmen, dessen wechselhafte Biografie eine Brücke vom 19. ins 20. Jahrhundert bildet, mit all den für diese Zeit typischen Bruchstellen. Denn auch was den Begriff Wahrheit angeht, müssen wir uns eingestehen, dass die Welt nun einmal kompliziert ist und es die eine Wahrheit nirgendwo gibt, auch in der Musik nicht. Im Grunde ist jeder kreative Vorgang, also auch jede Komposition, jedes Konzert eine Suche nach ihr. Letzten Endes bringt jedes Konzert mehr als nur eine Wirklichkeit hervor. Darauf verweist unser Spielzeitmotto Wahrheiten – diese entstehen nicht zuletzt in Ihnen selbst, verehrtes Publikum. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen in der bevorstehenden Konzertsaison von Bayer Kultur viele magische und „wahre“ Momente – auch im Sinne des Komponisten Carl Maria von Weber, der meinte: „Die Musik ist die wahre Menschensprache.“ Wie auch immer – erst in der konkreten Wiedergabe kann die Wahrheit in der Musik eine für uns alle wahrnehmbare Gestalt annehmen. Und so ist die Suche nach ihr nicht zuletzt eine Aufgabe für die Interpreten. Auch diese wissen intensiv und ausdauernd um sie zu streiten, wie wir nicht nur aus den jahrzehntelangen Diskussionen um eine historisch informierte Aufführungspraxis wissen, aus denen auch ein Ensemble wie unser orchestra in residence l’arte del mondo hervorgegangen ist. Man sucht nach der Wahrheit in so praktischen Gesichtspunkten wie Besetzungsgrößen von Chören und Orchestern, aber auch in musikalischen Details, die der Hörer im Einzelnen kaum noch wird erkennen können. Auch wir Programmmacher versuchen der Wahrheit näherzukommen, wenn wir beispielsweise Schostakowitsch mit Sibelius kombinieren, dessen Streben nach seiner eigenen musikalischen Wahrheit erst viel Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 13 Sinfoniekonzerte l’arte del mondo Musikkollegium Winterthur Werner Ehrhardt und das historisch informierte, aber in allen Musikepochen versierte Orchester l’arte del mondo widmen sich Johann Matthias Sperger (1750 – 1812), der zu seiner Zeit als Virtuose am Kontrabass Ehre für das unterschätzte Instrument einlegte, aber auch als Komponist vielseitig war – unter anderem hinterließ er 45 Sinfonien. Manche davon waren gleichsam Bewerbungsunterlagen, denn Sperger musste sich einige Jahre lang um eine Anstellung bemühen, bis ihn der kunstsinnige Fürst von Mecklenburg-Schwerin 1789 in seine Hofkapelle berief. Spergers Kompositionen sind unterhaltsam im Stil des klassischen Divertimento und beeindrucken durch einfallsreiche Melodik. Auch die Viola wird eher unterschätzt, wenn es um instrumentale Virtuosität geht. Corina Golomoz, Mitglied von l’arte del mondo, wird in diesem Konzert als Solistin beweisen, dass man als Bratscherin sehr wohl brillieren kann: Britten paraphrasierte in Lachrimae einen ergreifenden, vier Jahrhunderte alten Song seines Landsmanns Dowland, und Stamitz, ein Meister der berühmten klassischen Mannheimer Schule, war mit enormen Anforderungen an die Könnerschaft der Instrumentalisten seiner Zeit weit voraus. Ein Sinfonieorchester mit großer Tradition ist das Musikkollegium Winterthur. 1629 gegründet, war es von Anfang an ein bürgerlicher Verein, zunächst als Laienensemble, dann ab dem späten 19. Jahrhundert als Berufsorchester. Vom Stammsitz im Stadthaus Winterthur gehen die Schweizer fleißig auf Reisen und werden dabei stets von namhaften Künstlern begleitet. In diesem Konzert sind dies Heinz Holliger als Dirigent und die junge norwegische Geigerin Vilde Frang, der die Neue Zürcher Zeitung „unverbrauchte Neugier und eine erstaunliche Reife des Spiels“ bescheinigt hat. Sie präsentieren für Bayer Kultur einen doppelten Nord-Süd-Dialog: Johannes Brahms komponierte sein Violinkonzert größtenteils 1877/78 in der Sommerfrische am Wörthersee. Felix Mendelssohn Bartholdy, in Großbritannien später sehr berühmt, ließ sich von einer Reise nach Schottland 1829 zur Hebriden-Ouvertüre und der Schottischen Sinfonie inspirieren. Beide Komponisten sind übrigens gebürtige Hamburger, gelangten aber weiter südlich erst zu künstlerischer Reife: Brahms in Wien, Mendelssohn in Berlin und Leipzig. Fakt ist, dass ihre Musik in alle Himmelsrichtungen strahlt. Johann Matthias Sperger: Zwei Sinfonien Benjamin Britten: Lachrimae (Reflections on a Song of Dowland) op. 48 Carl Stamitz: Violakonzert Nr. 1 D-Dur Werner Ehrhardt, Dirigent | Corina Golomoz, Viola l’arte del mondo C. Golomoz 14 kultur.bayer.de Gefördert durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen sowie die Kunststiftung NRW. In Zusammenarbeit mit WDR 3 Felix Mendelssohn Bartholdy: Ouvertüre Die Hebriden h-Moll op. 26 Johannes Brahms: Violinkonzert D-Dur op. 77 Felix Mendelssohn Bartholdy: Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56 Schottische Heinz Holliger, Dirigent | Vilde Frang, Violine Musikkollegium Winterthur DI 23.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen DO 13.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 36 | 33 | 28 | 20 EUR 36 | 33 | 28 | 20 V. Frang Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 15 S.-M. Rouvali 16 kultur.bayer.de Tampere Filharmonia Bayer-Philharmoniker Die größte Konzerthalle Nordeuropas ist Sitz der Tampere Filharmonia. Der Klangkörper der drittgrößten finnischen Stadt besteht aus rund 100 Musikern und hat Konzertreisen in viele europäische Länder und in die USA unternommen. Mit Santtu-Matias Rouvali hat das Orchester kürzlich einen noch nicht einmal dreißigjährigen Landsmann und unkonventionellen Dirigenten zum Chef berufen. So ist es wohl eine Ehrensache, dass beim Gastkonzert in Leverkusen eine Sinfonie des großen Finnen Jean Sibelius erklingt, dessen 150. Geburtstag im Jahr 2015 gefeiert wird. Sibelius steht als Spätromantiker an der Schwelle zur Moderne und hat bereits in seiner kontrastreichen 1. Sinfonie nach neuen Wegen – gleichsam nach der musikalischen Wahrheit – gesucht. Ähnlich schillernd ist die Musik von Dmitri Schostakowitsch, der beinahe mit jeder Sinfonie eine neue musikalische Realität erschloss – oder diese bewusst verhüllte wie in seiner 5. Sinfonie, die zunächst als Annäherung an das dem Komponisten gegenüber nicht selten bedrohliche Sowjetregime aufgefasst und erst später als hintergründige Kritik verstanden wurde. „Der Jubel ist unter Drohungen erzwungen“, sagte Schostakowitsch, der vor vierzig Jahren starb und ein ebenso rätselhaftes wie faszinierendes Werk hinterließ. Nicht ohne Grund gilt Hector Berlioz als ein Genie der Instrumentation – auch seine Konzertouvertüre Le carnaval romain bietet scheinbar unendliche Orchesterfarben und Effekte. Sein französischer Landsmann Francis Poulenc knüpfte fast ein Jahrhundert später an diese Kunst an und gilt ebenfalls als ein feinfühliger Meister der Klangfarben. Sein 1932 entstandenes Konzert für zwei Klaviere ist eine Hommage an Mozart und hat den Ruhm Poulencs auch außerhalb Frankreichs bis in unsere Zeit getragen. Das von Bayer Kultur hierfür verpflichtete Klavierduo Sivan Silver und Gil Garburg stammt aus Israel, studierte in Hannover und lebt in Berlin, von wo aus sie zu Konzertreisen in mehr als fünfzig Länder auf allen Kontinenten aufbrechen. Ihr pianistisches Feuerwerk trifft weltweit auf begeisterte Hörer. Die FAZ schwärmte von „lyrischer Empfindsamkeit, außergewöhnlich tiefem inneren Verständnis und hinreißender technischer Meisterschaft“. Den Abschluss des Konzertprogramms bilden drei Sätze aus Bedrich Smetanas ˇ Zyklus Sinfonischer Dichtungen Mein Vaterland. Neben Tábor und Sárka am Ende Die Moldau, eines der populärsten Werke der klassischen Musik überhaupt. Jean Sibelius: Sinfonie Nr. 1 e-Moll op. 39 Dmitri Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47 Santtu-Matias Rouvali, Dirigent Tampere Filharmonia Hector Berlioz: Le carnaval romain op. 9 Francis Poulenc: Konzert für zwei Klaviere d-Moll FP 61 Bedrich Smetana: Tábor, Sárka, Die Moldau aus Mein Vaterland Bernhard Steiner, Musikalische Leitung Silver-Garburg Piano Duo Bayer-Philharmoniker MO 23.03 | 19:30 | Forum, Leverkusen SO 07.06 | 18:00 | Forum, Leverkusen EUR 36 | 33 | 28 | 20 EUR 36 | 33 | 28 | 20 Silver-Garburg Duo Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 17 Kammermusik Asasello Quartett Blindheit als Schutz vor der Wahrheit nannte der mit Dmitri Schostakowitsch befreundete russische Musikologe Daniel Shitomirski ein Buch über das Musikleben in der Sowjetunion zur Zeit Stalins. Der Titel erzählt bereits viel über die Zwänge, die auf den Komponisten in jener Zeit lasteten. Schostakowitsch wurde mehr als ein Mal ausgebootet und fügte sich unter seelischen Schmerzen dem Druck, der auf ihn ausgeübt wurde. Viele seiner Werke erzählen von diesem Kampf zwischen künstlerischen Überzeugungen und äußeren Verhältnissen. Sein Landsmann Tschaikowsky, zwei Generationen älter, hatte eher mit innerer Unsicherheit zu kämpfen, während der deutsche Komponist Mendelssohn eigentlich ein „Glückskind“ war – natürlich nicht ohne Niederlagen, aber doch meistens vom Erfolg verwöhnt und hoch anerkannt. Der Gattung Streichquartett, die bis heute fast alle Komponisten fasziniert, haben sich auch diese drei Tonsetzer intensiv gewidmet. Schostakowitsch komponierte sogar fünfzehn Quartette. Das neunte verbindet Leichtigkeit mit Abgründen – Amadeus Guitar Duo Duo Gruber & Maklar und kennzeichnet damit nicht zuletzt auch seine schwierige Lage. Die Musiker des Asasello Quartetts stammen aus Russland, der Schweiz, Polen und Finnland. Das Ensemble ging aus der Kammermusikklasse des berühmten Quartettprimarius Walter Levin hervor. Felix Mendelssohn Bartholdy: Streichquartett Es-Dur Nr. 1 op. 12 Dmitri Schostakowitsch: Streichquartett Es-Dur Nr. 9 op. 117 Peter Tschaikowsky: Streichquartett es-Moll Nr. 3 op. 30 Asasello Quartett Rostislav Kozhevnikov, Barbara Kuster, Violine ´ Justyna Sliwa, Viola Teemu Myöhänen, Violoncello DO23.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR24.10 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld EUR 27 | 21 Asasello Quartett Amadeus Guitar Duo | Duo Gruber & Maklar Zwei mal zwei Gitarren, das verspricht musikalische Abwechslung von zeitgenössischen Solostücken über Purcellund Bach-Bearbeitungen bis zu exquisiten Originalkompositionen für Gitarrenquartett. Zusammengetan haben sich für Bayer Kultur zwei renommierte Gitarrenduos: Das Amadeus Guitar Duo, deutsch-kanadisch besetzt, und das Duo Gruber & Maklar, alle vier mit großer Erfahrung in allen Facetten der Gitarre. Mit ihnen kann das Publikum sich von den Klängen in andere Welten entführen lassen, etwa auf eine andalusische Plaza, in den quirligen Trubel eines spanischen Marktplatzes oder in den Bann der sehnsüchtigen Gedanken einer einsamen, traurigen Signora. Stilsicher spüren die Gitarristen die Feinheiten verschiedenster Epochen auf, von der klassischen über die romantische bis hin zur zeitgenössischen Literatur. In diesem Konzert können die Hörer nicht nur instrumentale Virtuosität, sondern auch die hohe Kunst der Bearbeitung bewundern: Nicht einmal die Welt der Oper bleibt der Gitarre 18 kultur.bayer.de verschlossen, ersetzen doch die vier Saiteninstrumente in Ballettmusiken von Purcell oder der berühmten BarbierOuvertüre von Rossini ein ganzes Orchester. Werke von Albéniz, J. S. Bach, Domeniconi, de Falla, Garcia, Händel, Kavanagh, M. Praetorius, Purcell, Rossini und Zenamon Amadeus Guitar Duo: Dale Kavanagh, Thomas Kirchhoff Duo Gruber & Maklar: Christian Gruber, Peter Maklar DO20.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR21.11| 20:00 | Burg Linn, Krefeld EUR 27 | 21 Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 19 Valentin Radutiu Erneut kombiniert der von Bayer Kultur als stART-Künstler geförderte Cellist Valentin Radutiu Meisterwerke des deutschen Repertoires mit einem hierzulande seltener gespielten Komponisten aus dem kulturell so reichen südosteuropäischen Raum. Der Ungar Kodály war eine der wichtigsten musikalischen Persönlichkeiten seines Landes, nicht zuletzt weil er – darin Bartók vergleichbar – die Volksmusik Ungarns und der benachbarten Regionen in seine anspruchsvolle Kompositionskunst einfließen ließ. Dies gilt auch für seine Cellosonate, die Valentin Radutiu nicht ohne Grund den zwei wunderbaren Cellosuiten von Bach folgen lässt. Kodály bekannte sich hier gleichermaßen zur ungarischen Volksmusik wie zum Fundament bei Bach, dessen Stücke einerseits glanzvolle Virtuosität vom Spieler erfordern, andererseits meditative Versenkung des Hörers ermöglichen. Dem stART-Künstler Valentin Radutiu schrieb ein Rezensent schon in ganz jungen Jahren eine hohe Individualität der Bach-Interpretation zu. Später wurde er bei Wettbewerben als bester Bach-Interpret ausgezeichnet. Bei dem Konzert von Bayer Kultur werden die Besucher gewiss einen weiteren Schritt in dieser bemerkenswerten Entwicklung mitgehen können. G.A.P. Ensemble, R. Milanesi G.A.P. Ensemble | Raffaella Milanesi Hinter der Abkürzung G.A.P. verbirgt sich in diesem Fall kein Autokennzeichen und auch nicht der sprichwörtliche „Mut zur Lücke“, hergeleitet vom englischen „gap“ – wobei vielleicht gerade der Mut dieses Barockmusik-Ensemble kennzeichnet: Schließlich ist Giovanni Antonio Piani (G.A.P.), der dem Trio den Namen gab und dessen Werk die Musiker sich verschrieben haben, hierzulande wenig bekannt. Er ist einer jener italienischen Meister, die im 18. Jahrhundert die Musik in französischen und habsburgischen Landen maßgeblich beeinflusst haben. Piani wurde sogar unter Maria Theresia „Leiter der Instrumentalmusik“. Für das Konzert bei Bayer Kultur hat sich das auf Barockinstrumenten spielende G.A.P. Ensemble – alle drei Musiker sind übrigens auch Mitglieder von l’arte del mondo – die italienische Sängerin Raffaella Milanesi eingeladen, um neben Pianis Instrumentalwerken einige exemplarische Kantaten jener Zeit zu präsentieren. Die vielseitige Sängerin, die in der letzten Spielzeit schon in der umjubelten Aufführung von Ch. W. Glucks La Clemenza di Tito brillierte, stellt damit eine Gattung vor, die vor allem, aber nicht nur im Werk von Alessandro Scarlatti eine Hauptrolle 20 kultur.bayer.de spielte. 799 Kantaten schrieb der Italiener, damals Stücke für Kenner und Liebhaber, heute ein wahrhafter, immer wieder neu zu entdeckender, funkelnder Schatz für eine atemberaubende Sängerin und stilsichere Instrumentalisten – sprich: für das G.A.P. Ensemble. Die im Bayer Kulturhaus aufgenommene CD mit Werken dieses Programms wird nach dem Konzert zusammen mit den Künstlern präsentiert. Werke von Giovanni A. Piani, Antonio Caldara, Alessandro Scarlatti und Antonio Vivaldi Raffaella Milanesi, Sopran G.A.P. Ensemble Emilio Percan, Violine | Oriol Aymat Fusté, Violoncello Luca Quintavalle, Cembalo Johann Sebastian Bach: Suite Nr. 1 G-Dur BWV 1007 Johann Sebastian Bach: Suite Nr. 3 C-Dur BWV 1009 Zoltán Kodály: Sonate für Violoncello solo op. 8 Valentin Radutiu, Violoncello DO19.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR20.03 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld V. Radutiu EUR 27 | 21 DO22.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR23.01 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld EUR 27 | 21 Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 21 Klavier Alexander Krichel „Hut ab, ein Genie!“, ließ Robert Schumann sein Alter Ego Eusebius über den jungen Chopin sagen – und das schon angesichts der Variationen über das berühmte MozartDuett La ci darem la mano. Diesen Stücken folgten Klavierwerke, die die Pariser Salons in Wallung brachten – zumal dann, wenn sie von Chopin selbst gespielt wurden. In dessen Fußstapfen tritt Alexander Krichel mit den Variationen und der Ballade Nr. 1, die nicht erst seit ihrer unvergesslichen Verwendung in dem Film Der Pianist ein zentrales Werk im Chopin-Repertoire ist. Mit den jugendlichen Werken allein lässt es Krichel aber nicht bewenden – mit einer späten Beethoven-Sonate beweist der 1989 geborene stART-Künstler seine virtuose Reife. Er hat Anfang 2014 vor ausverkauften Sälen in Tokio und London debütiert und bereits zwei CDs veröffentlicht. In Japan wurde er mit stehenden Ovationen gefeiert und prompt wieder eingeladen. Der junge Pianist ist vielseitig begabt, er gewann Preise in Mathematik, Fremdsprachen und Biologie. „So stellte sich der Philosoph Platon bereits vor Jahrtausenden den geistig ideal ausgebildeten Bürger vor“, hieß es in der Rezension eines Berliner Klavierabends. Gut für die Musikfreunde, dass das Piano für Krichel wohl doch die Hauptrolle spielt. Frédéric Chopin: Ballade Nr. 1 g-Moll op. 23 Ludwig van Beethoven: Sonate Nr. 31 As-Dur op. 110 Wolfgang Amadeus Mozart: Sonate Nr. 6 D-Dur KV 284 Dürnitz-Sonate Frédéric Chopin: Introduktion und Variationen über ein Thema aus Mozarts Don Giovanni B-Dur op. 2 Alexander Krichel, Klavier MO29.09 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal DI30.09| 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 25 | 20 D. Kozhukhin Denis Kozhukhin A. Krichel 22 kultur.bayer.de „Ihm waren Falschheit und Neid durchaus fremd“, so Schuberts enger Freund, der Dichter Johann Mayrhofer, in seinen Erinnerungen an F. Schubert, „in seinem Wesen mischten sich Zartheit und Derbheit, Genussliebe mit Treuherzigkeit, Geselligkeit mit Melancholie. Bescheiden, offen, kindlich besaß er Gönner und Freunde, die seinen Schicksalen und Produktionen herzlichen Anteil widmeten.“ Den Gönnern zum Trotz wurde Schubert zeitlebens kein reicher Mann – aber bis heute hat er „Gönner und Freunde“ in großer Zahl. Darunter natürlich die Pianisten! Schuberts späte D-Dur-Sonate entstand während eines Aufenthalts im Salzkammergut und reflektiert atmosphärisch diese großartige Landschaft. Bei Mussorgskis Bildern einer Ausstellung wiederum entzündeten Aquarelle und Reiseskizzen eines verstorbenen Freundes die musikalische Fantasie. Die ursprüngliche Klavierversion des Zyklus’ steht der bekannten Orchesterversion an Klangpracht in nichts nach. Der junge russische Pianist Denis Kozhukhin hat in den letzten Jahren ein enormes Karrieretempo vorgelegt. Ein Schweizer Kritiker nannte Kozhukhin eine „talentierte und respektvolle Interpretenpersönlichkeit“ – und beschrieb dessen Spiel treffend: „Keine Show, sondern immer Energie, Ausdruck, Struktur.“ Joseph Haydn: Sonate D-Dur Hob XVI:24 Franz Schubert: Klaviersonate D-Dur D 850 Modest Mussorgski: Bilder einer Ausstellung Denis Kozhukhin, Klavier MO03.11 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal DI04.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 25 | 20 Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 23 S. Gülbadamova 24 kultur.bayer.de Sofja Gülbadamova Kristian Bezuidenhout Mit diesem Konzert wird nicht einfach noch ein Gedenktag „abgehakt“ – in diesem Fall ist es pure Wahrheit, dass mit dem am 9. Februar 1960 in New York verstorbenen Ernst von Dohnányi ein Komponist stärkere erinnernde Aufmerksamkeit benötigt. Die in Russland geborene, in Deutschland und Paris ausgebildete Pianistin Sofja Gülbadamova widmet sich in ihrem Konzert zum 55. Todestag Dohnányis ausschließlich diesem bemerkenswerten Komponisten, verdienstvollen Pädagogen und virtuosen Pianisten, dessen Stücke für Klavier solo nicht zuletzt zum eigenen Gebrauch entstanden. Ernst von Dohnányi, geboren in Pressburg, studierte in Budapest und wurde u. a. von Brahms und d’Albert gefördert. Nach Stationen in Berlin und erneut Budapest ging er 1948 nach Argentinien und ein Jahr später in die USA. Seine Musik ist fest in der klassisch-romantischen Tradition verwurzelt und führt diese, in Kenntnis moderner Entwicklungen, ins 20. Jahrhundert. Als Kind des damaligen Habsburger-Reiches und seiner vielfältigen musikalischen Facetten bezieht er auch ungarische Einflüsse mit ein. Sofja Gülbadamova hat sich bereits mehrfach für Dohnányi eingesetzt. Sie hat zahlreiche internationale Preise erhalten, ist nach Auftritten in Großbritannien, Frankreich und den USA international bekannt geworden und gehört zweifellos zu den interessantesten Pianistinnen Ihrer Generation. Für seine Gesamtaufnahme von Mozarts Klaviermusik hat der südafrikanische Pianist Kristian Bezuidenhout mehrere begehrte Schallplattenpreise erhalten. Er spielt Mozart auf dem historischen Fortepiano, dem Hammerklavier, das – so Bezuidenhout – eher „spricht“ als singt. Aber wie es spricht! Zwar mit geringerer Lautstärke, aber dafür mit vielfältigen Klangfarben und Nuancen. So bringt der 1979 geborene Musiker ganz neue Aspekte aus den oft als allzu einfach missverstandenen Klavierstücken hervor und legt ihr dramatisches Potenzial frei. „Mit herrlich fließenden Tempi, ständigen Licht- und Farbwechseln erzählt er Geschichten: von zurückhaltenden und scheuen, von selbstbewussten oder melancholischen, von anmutigen und kecken Wesen“, hieß es in einer Rezension von Bezuidenhouts Mozart-Interpretationen. Ein anderer Kritiker nannte ihn gar „den Justin Bieber des Cembalos“ (denn auch dieses spielt Bezuidenhout ebenso virtuos wie differenziert). Auch wenn andere Pianisten ihre Karrieren auf Chopin oder Beethoven aufbauen – Bezuidenhout schwört auf Mozart: „Ihn würde ich durch nichts auf der Welt eintauschen“, sagte der Pianist in einem Interview. Also spielt er auch für Bayer Kultur – ausschließlich Mozart. Ernst von Dohnányi: Sechs Klavierstücke op. 41, Winterreigen (Zehn Bagatellen) op. 13, Vier Klavierstücke op. 2 Sofja Gülbadamova, Klavier Wolfgang Amadeus Mozart Sonaten Es-Dur KV 282, F-Dur KV 332, c-Moll KV 457 Suite C-Dur KV 399 Menuett D-Dur KV 355 Eine kleine Gigue G-Dur KV 574 Adagio C-Dur für Glasharmonika KV 356 Rondo a-Moll KV 511 Kristian Bezuidenhout, Klavier MO09.02 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal DI10.02 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen DI16.06| 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal MI17.06 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 25 | 20 EUR 25 | 20 K. Bezuidenhout Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 25 Jazz Festival Big Band WDR Big Band feat. Chris Potter Mit dem Album The Sirens hat sich der renommierte Tenorsaxophonist Chris Potter kürzlich beim Label ECM als Bandleader vorgestellt – eine Position, die er zusätzlich zum Status als Instrumentalsolist nun auch als Gast der WDR Big Band einnehmen wird. Anlässlich dieser CDVeröffentlichung wurde der 1971 in Chicago geborene Musiker in Rezensionen als „bester Saxophonist seiner Generation“ oder auch „Reinkarnation von Joe Henderson“ bezeichnet. Das Magazin The New Yorker hob außerdem hervor, dass Potters Musik „frei von Klischees und den üblichen Ablenkungen“ sei. Seit er 1989 nach New York kam, entwickelte sich Potter stetig zu dem führenden Instrumentalisten, Komponisten und Arrangeur, der er heute ist. Dabei ließ er sich immer wieder auf innovative, grenzüberschreitende Experimente ein. Die WDR Big Band muss man in Leverkusen wohl kaum noch ausführlich vorstellen, da sie regelmäßig bei uns zu Gast ist. Ihr Renommée wächst von Jahr zu Jahr – davon künden German Jazz Award, mehrere Grammy-Nominierungen und drei verliehene Grammys. Mit immer neuen Programmen in einem stilistisch weiten Spektrum hat sich die international besetzte Band, die gleichzeitig die europäische Jazz-Tradition intensiv pflegt, auch als Ur- und Erstaufführungsorchester profiliert. G. Porter Leverkusener Jazztage 2014 The Highlight: Gregory Porter & Special Guest Seit Kurt Elling hat es im Jazz keinen Sänger gegeben, der einen so glänzenden Karriereeinstieg hinlegte wie Gregory Porter. Mit Water und Be Good, seinen beiden ersten, von der Kritik frenetisch gefeierten Alben, konnte sich Porter als einer der besten zeitgenössischen Jazzsänger etablieren. Beide Alben wurden für den Grammy nominiert – und das Nachfolgeprojekt Liquid Spirit erhielt 2014 den begehrten Preis. „Ich betrachte mich selbst definitiv als Jazzsänger, aber ich liebe den Blues, schwarzen Southern Soul und Gospelmusik nicht weniger“, definiert sich Porter. „Diese Elemente finden immer ihren Weg in meine Musik. Und ich habe sie auch stets im Jazz wahrgenommen.“ Porter verfügt über eine der fesselndsten und souligsten Baritonstimmen der Gegenwart. Er schafft es, die Emotionen und den Geist jedes erdenklichen Songs zu vermitteln, ohne auf theatralische Tricks zurückgreifen zu müssen. In der New York Times schrieb Kritiker Nate Chinen: „Gregory Porter besitzt das meiste von dem, was 26 kultur.bayer.de man sich bei einem Jazzsänger wünscht, und vielleicht noch ein paar Dinge, von denen man gar nicht wusste, dass man sie sich wünscht.“ Gregory Porter, Vocals Otis Taylor, Vocals, Gitarre, Banjo Miles Brett, Geige Taylor Scott, Lead-Gitarre Todd Edmunds, Bass Larry Thompson, Drums Chris Potter, Tenorsaxophon und Leitung WDR Big Band DO 05.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen C. Potter EUR 22 In Kooperation mit den Leverkusener Jazztagen MO 10.11 | 19:00 | Forum, Leverkusen (Einlass 18:30) EUR 48 (im Vorverkauf) Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 27 Jazz STUDIO Louis Stapleton Trio O. Trummer K. Pechlof Masaa Louis Stapleton Trio Olivia Trummer Benjamin Schaefer & Quiet Fire Masaa Das Louis Stapleton Trio spielt modernen, groove-orientierten Jazz mit Rock-Pop-Einfluss. Beim Konzert für Bayer Kultur werden ausschließlich Eigenkompositionen des Pianisten Louis Stapleton auf dem Programm stehen. Anfang 2012 fanden sich die drei jungen Musiker an der Musikhochschule Köln zusammen. Es geht ihnen um Balance – Balance zwischen Musik für Kenner und Jazz-Neulinge; Balance zwischen der Tradition des Piano-Trios und moderner Popmusik. Louis Stapleton stammt aus Australien, ging 2008 mit einem Stipendium nach Frankreich und mit der Band Zooo Superbande auf Tournee auch durch Deutschland. Er spielte auf namhaften Festivals und wurde an den Musikhochschulen Weimar und Köln ausgebildet. Stapleton hat bisher rund 20 Kompositionen für das Trio geschrieben, die jungen Musiker traten beim WDR Campus Jazz auf und gewannen den Sparda Jazz Award. In Düsseldorf spielten sie mit Claus Doldinger und beim Audi Jazz Festival Köln mit Max Mutzke. Als Vorbilder nennt Stapleton unter anderem The Bad Plus und das Avishai Cohen Trio. Die neue, von Bayer Kultur geförderte CD von stART-Künstlerin Olivia Trummer demonstriert den internationalen und gleichsam „transatlantischen“ Anspruch der Sängerin und Pianistin. Sie wurde u. a. an der Manhattan School of Music ausgebildet, baute sich dann ihre deutsche Karriere auf und reiste ab dem Sommer 2012 immer wieder nach New York, um musikalische Freundschaften zu erneuern und in die aufregende zeitgenössische Musikszene einzutauchen. In den Clubs werde sie „durch die einmalige, herausfordernde Energie“ von New York beeinflusst, sagt Olivia Trummer, „die intensive Art zu leben“ fasziniere sie stark. Kein Wunder, dass die CD, die die Musikerin in einem Release-Konzert bei Bayer Kultur vorstellen wird, von diesen wichtigen Erfahrungen erzählt. Mit New Yorker Freunden und dem Gitarristen Kurt Rosenwinkel nahm Olivia Trummer ausschließlich selbst komponierte, neue englischsprachige Songs auf. „Alle meine Songs handeln von Liebe und der paradoxen Beziehung zwischen Sehnsucht und Unabhängigkeit“, sagt sie. Olivia Trummer strebt eine „konstante Bewegung des Loslassens“ an, die ihr immer wieder Raum für Neues eröffnet. Mit seinem neuen Bandprojekt beschreitet der ehemalige stART-Künstler Benjamin Schaefer wieder einmal neue Wege – die „Lust, etwas auszuprobieren“, wie der junge Pianist sagt, führte zur Gründung von Quiet Fire. Dabei sind „quiet“ und „fire“ keine beliebigen Stichworte – Schaefer und seine Mitstreiter loten Spannungs- und Gemütszustände aus; ihr Ziel ist es, gehaltvolle Musik zu schaffen, die einen emotionalen Zugang ermöglicht. Ein besonderer Reiz ist dabei die Einbeziehung der Harfe in einen Jazzkontext: Sie ist ein vielseitiges Instrument mit ganz eigenem Klang, das man eher weniger mit Jazz assoziiert, das aber als Pendant zum Klavier Melodie und Harmonie bestimmen und ein rhythmisches Fundament liefern kann. „Dank der umfassenden musikalischen Erfahrung und Sensibilität aller beteiligten Musiker können wir gewohnte Rollenverteilungen aufbrechen und neue erdenken, was für den Zuhörer ein spannendes Hörerlebnis bietet“, sagt Benjamin Schaefer. Dämmerung zwischen den Zeiten, Wechsel von Tag zur Nacht: Masaa (Abend) ist eine junge deutsch-libanesische Nachwuchsband, die 2012 die Jazzszene in Deutschland überraschte. Die vierköpfige Band gründete sich 2011 – nur ein Jahr später gewann sie den Bremer Jazzpreis, und 2013 wurden sie Zweite beim Wettbewerb future sounds der Leverkusener Jazztage und erhielten damit verbunden eine Einladung von Bayer Kultur. Spielerisch bewegt sich Masaa zwischen Orient und Okzident, zwischen Vertrautem und Fremden. Mit Reiseeindrücken und Erinnerungen im Gepäck werden die Musiker zu Grenzgängern zwischen traditioneller arabischer Musik und zeitgenössischem Jazz. Dabei stehen die improvisierten Gedichte Rabih Lahouds im Mittelpunkt. Afkar heißt ihr neues Programm, das bereits als CD vorliegt – die Klangsprache hat sich weiter emanzipiert, ist sinnlicher, die Verschmelzung von Tänzerischem und Ungebundenem, von Tradition und Experiment hat eine neue Stufe erreicht. Louis Stapleton Trio Louis Stapleton, Piano | David Helm, Kontrabass Fabian Arends, Schlagzeug Olivia Trummer Trio Olivia Trummer, Vocals, Piano | Matt Penman, Bass Obed Calvaire, Drums | Special Guest: Kurt Rosenwinkel, Gitarre Quiet Fire Christian Weidner, Altsaxophon Kathrin Pechlof, Harfe | Benjamin Schaefer, Piano Igor Spallati, Bass | Max Andrzejewski, Drums Masaa Rabih Lahoud, Gesang | Marcus Rust, Trompete Clemens Pötzsch, Klavier | Demian Kappenstein, Schlagzeug DO 18.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA 29.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen DO 28.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen DO 18.06 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 10 EUR 10 EUR 10 EUR 10 28 kultur.bayer.de Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 29 Jazz KULISSE oui d’accord Henning Wolter Trio DuckTapeTicket M. Bijlsma oui d’accord Ja, einverstanden – so lautet die deutsche Übersetzung von oui, d’accord. Und es ist nicht schwer, mit diesen drei Musikern einverstanden zu sein, denn sie wissen zu überraschen. Das Berliner Trio hat sich mit einer Mischung aus französischer Musette, Tango, Jazz und Swing einen Namen gemacht. Ausgehend zunächst von Klassikern dieser Genres, profiliert sich oui d’accord immer stärker auch durch eigene Kompositionen und Arrangements, die bewusst die erreichte stilistische Vielfalt nutzen. Inspiriert ist ihre Musik durch den genialen Raymond Scott, einen Komponisten und elektronischen Tüftler, dessen Stücke für mehr als hundert Zeichentrickfilme benutzt worden sind. Gern wird die Musik auch bei oui d’accord aus dem ursprünglichen Zusammenhang gelöst und ermöglicht damit überraschende Effekte – so liegen einigen Arrangements beispielsweise Motive aus Videospielen zu Grunde. Aus der an sich gar nicht so ungewöhnlichen Besetzung dieses bemerkenswerten Trios ergibt sich so eine unerwartete Vielfalt. Man bemerkt, mit wie viel Liebe die drei musikalischen Freunde zur Sache gehen. Also: Einverstanden! Henning Wolter Trio DuckTapeTicket Masha Bijlsma und Band Was die drei Jazzer vom Henning Wolter Trio umtreibt, ist die Magie des Verborgenen – und so erschaffen sie kurzerhand eine Allianz der Musik mit dem, wie sie sagen, „Nichtoffensichtlichen“. Für ihr 2013 veröffentlichtes Album Undercover Job schlüpfen die drei Musiker in die Rollen von Agenten. Ihre Mission ist, verborgene Schätze und die Vielfalt und Schönheit dessen, was man gemeinhin als „zwischen den Zeilen stehend“ betitelt, aufzuspüren. Ihre „Waffen“ sind eine überbordende Kreativität, der spielerische Umgang mit gestalterischer Perfektion und außerordentliches Kompositionstalent – und dies alles verquickt mit musikalischer Virtuosität, hintergründigem Humor und fast schon philosophischem Tiefgang. Berühmten Geheimagenten oder auch Situationen und Orten, die im Zusammenhang mit dem Agentenmilieu stehen, hat Wolter jeweils eine Komposition gewidmet; programmmusikalische Elemente wecken Assoziationen zu den jeweiligen Schauplätzen. Mit dabei sind Miss Moneypenny und Lawrence von Arabien. So bildet Undercover Job aus vielen Einzelgeschichten ein fein gewobenes Netz musikalischer Themen. DuckTapeTicket ist das groovende Streichertrio mit Ente. Die drei improvisierenden Musiker Paul Bremen, AnnaSophie Becker und Veit Steinmann definieren den Jazz auf ihre neue, außergewöhnliche Art. Egal ob eigene Kompositionen oder Arrangements von Stücken aus Jazz, Rock und Folklore – mit spielerischer Leichtigkeit bewegt sich das Trio in den verschiedensten Genres und adaptiert diese für sich, sodass ein unverkennbarer, einzigartiger Sound entsteht. Die spürbare Spontaneität und humorvolle Kommunikation reißen das Publikum mit, und so wurde DuckTapeTicket 2013 zum Gewinner des Jazzwettbewerbs future sounds der Leverkusener Jazztage gekürt. „Es war ein irrer Abend, wir können’s noch nicht ganz glauben“, kommentiert die Band auf ihrer Internetseite. Die Konzerte des Trios sind abwechslungsreich und spannend – „so eine ungewöhnliche Besetzung und dann so viel Groove, Geschichten und spielerische Perfektion“, urteilte Arthur Horváth von den Jazztagen. Im Rahmen der Zusammenarbeit von Bayer Kultur und den Leverkusener Jazztagen sind DuckTapeTicket nun auch im Rahmen der Jazz KULISSE zu hören! Handfester Jazz, traditionsbewusst und dennoch zeitgemäß – so definieren sich die niederländische Sängerin Masha Bijlsma und ihr Trio. Die international erfolgreiche Vokalistin fesselt mit Klangfarbenreichtum und großem Tonumfang. Sie weiß mit samtig zarter Stimme große Chansons darzubieten und Popsongs mit emotionalem Jazz zu verbinden. Bijlsma interpretiert Standards ebenso stilsicher wie eigene Kompositionen, die den Großteil ihres Repertoires ausmachen. Dieses besteht aus üppigen Balladen und phantasiereichen Scats mit kraftvollen Ausbrüchen. 2010 brachten Masha Bijlsma und ihre Band das Album For Love of Abbey als Hommage an die große Jazzinterpretin Abbey Lincoln heraus, die seinerzeit ihren 80. Geburtstag feierte. Die beiden Sängerinnen hatten sich beim Jazzfestival Gütersloh 1995 kennen gelernt. Bijlsma hatte Lincoln zuvor mit ihrer Cover-Interpretation von Tender as a Rose beeindruckt. In ihrem Programm für Bayer Kultur werden Masha Bijlsma und ihre exzellente Band Songs aus For Love of Abbey mit weiteren attraktiven Nummern kombinieren. oui d’accord Daniel Stetich, Akkordeon | Pablo Castagnola, Gitarre Simon Houghton, Kontrabass Henning Wolter Trio Henning Wolter, Piano | Lucien Matheeuwsen, Bass Marcel van Cleef, Drums, Percussion DuckTapeTicket Paul Bremen, Violine, Viola | Anna-Sophie Becker, Viola Veit Steinmann, Cello Masha Bijlsma und Band Masha Bijlsma, Vocals | Ed Baatsen, Piano | Henk de Ligt, Bass Dries Bijlsma, Schlagzeug SO 26.10 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO 07.12 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO 01.02 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO 26.04 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 10 | Brunch (Einlass 10:00) zzgl. EUR 15 | 7,50 EUR 10 | Brunch (Einlass 10:00) zzgl. EUR 15 | 7,50 EUR 10 | Brunch (Einlass 10:00) zzgl. EUR 15 | 7,50 EUR 10 | Brunch (Einlass 10:00) zzgl. EUR 15 | 7,50 30 kultur.bayer.de Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 31 Musik plus Festival Alte Musik Knechtsteden: ensemble amarcord Götter und Menschen ist das Thema des Festivals Alte Musik Knechtsteden 2014. Neun Konzerte und drei Symposien sollen auch die Frage behandeln, was die zweitausendjährige Geschichte des Christentums mit der häufig katastrophalen Machtpolitik im Namen der Religion und was die biblischen Zukunftsverheißungen mit unserer Gegenwart zu tun haben. Auch hier geht es also um Wahrheiten! Dass die Musik dabei eine wichtige Rolle spielt, davon sind die Festivalmacher überzeugt, kann sie doch ihre Zeitlosigkeit durch emotionale Berührung des Hörers beweisen. Ein Höhepunkt des Festivals ist das Bayer Kultur-Konzert des fünfköpfigen Leipziger Vokalensembles amarcord, das sich eine musikalische Reise von der Reformationszeit bis heute vorgenommen hat. amarcord ging 1992 aus dem Leipziger Thomanerchor hervor und ist längst eines der führenden Ensembles seiner Kategorie. Die fünf Sänger sind weltweit unterwegs, und in ihrer reichhaltigen Diskographie finden sich zahlreiche preisgekrönte ensemble amarcord 32 kultur.bayer.de Alben. 2012 wurde amarcord mit dem ECHO Klassik als Ensemble des Jahres in der Kategorie Vokalmusik ausgezeichnet. Kein Wunder, dass es kürzlich auf WDR3 hieß: „Fünf ehemalige Mitglieder machen dem Thomanerchor inzwischen in puncto Berühmtheit ernsthafte Konkurrenz.“ Vokalkompositionen vom 17. bis 20. Jahrhundert – von Schütz bis Franke ensemble amarcord Wolfram Lattke, Robert Pohlers, Tenor Frank Ozimek, Bariton Daniel Knauft, Holger Krause, Bass DI 23.09 | 20:00 | Basilika Knechtsteden EUR 24 | 19 (ermäßigt) Alliage Bayer-Philharmoniker Altenberger Kultursommer 2014: Bayer-Philharmoniker Neujahrskonzert: Vier Saxophone gehen in die Oper Anton Bruckners vierte Sinfonie, die Romantische, ist vermutlich seine „beliebteste“ – einmal, weil sie mit ihrem Beinamen angenehme Assoziationen hervorruft, aber auch, weil ihre Spieldauer sich nicht allzu weit von den Maßen der sinfonischen Vorgänger Beethoven oder Brahms entfernt. Wie im Grunde alle Musik Bruckners trägt aber auch diese Sinfonie durchaus Züge von Kirchenmusik, denn was der Komponist seiner unvollendeten neunten Sinfonie zuschrieb – „dem lieben Gott gewidmet“ – galt dem tiefgläubigen Bruckner ohnehin als persönliches und künstlerisches Leitmotiv. Die Musik birgt viele Wahrheiten, denn die Romantische setzt mit Weckrufen, mit Jagd- und Tanzklängen gerade dem menschlichen Leben in der Natur ein tönendes Denkmal. Sie passt also wunderbar in den Altenberger Dom, wo die Bayer-Philharmoniker ein Festkonzert im Rahmen des Altenberger Kultursommers geben. Das vielseitige Orchester hat 2013 im Zusammenspiel mit Weltstar David Garrett oder dem Auftritt zum Festakt 150 Jahre Bayer erneut viele Hörer begeistert. Mit der Romantischen von Bruckner knüpfen das Orchester und ihr Chefdirigent Bernhard Steiner an die beeindruckende letztjährige Aufführung von Bruckners d-Moll-Messe an. Oper und Saxophon – ja, geht denn das? Die Wahrheit ist: Natürlich geht es, denn schon immer hat es spezielle Arrangements von Opernausschnitten für den unterschiedlichsten Gebrauch gegeben (in Zeiten ohne Radio und Schallplatte war der „Hausgebrauch“ oft sogar die einzige Möglichkeit, Opern kennenzulernen). Warum also nicht die eine oder andere Opernszene für vier Saxophone, unterstützt von einem großen Orchester, abwandeln? Alliage ist die wohl charmanteste Legierung (franz. alliage) von mehreren Saxophonen. Die melodisch und zugleich expressiv klingenden vier Instrumente des u. a. mit einem ECHO Klassik ausgezeichneten Alliage Quartetts erzeugen ein verblüffendes Hörerlebnis höchster Qualität. Gründer des Ensembles ist Daniel Gauthier am Sopransaxophon. Mit ihm spielen einige der derzeit besten Solisten des klassischen Saxophons. Es ist also ganz gewiss ein Opernabend der besonderen Art, den die Bayer-Philharmoniker und das Alliage Quartett zum neuen Jahr präsentieren, denn es ist so mancher Aha-Effekt vorprogrammiert, wenn Belcanto und Jazz miteinander Walzer tanzen. Samuel Barber: Adagio für Streicher Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 4 Es-Dur Romantische Bernhard Steiner, Musikalische Leitung Bayer-Philharmoniker Ausschnitte, Paraphrasen und Medleys aus Rigoletto, Carmen, Porgy and Bess, Hoffmanns Erzählungen, Lakmé u. a. Bernhard Steiner, Musikalische Leitung Alliage Quartett Bayer-Philharmoniker In Kooperation mit KulturStadtLev SA 27.09 | 20:30 | Altenberger Dom, Odenthal DO 01.01 | 17:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 30 | 25 | 15 | 10 EUR 32 | 29 | 26 | 23 Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 33 SPIEL KUNST Konzerte Oper ta Intermezzi mit Intermezzo WA La Dirindina von Domenico Scarlatti La serva padrona von Giovanni Battista Pergolesi mit einem kulinarisch-pantomimischen Intermezzo Musikalische Leitung: Werner Ehrhardt | Regie: Kay Link MI17.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA07.02 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO08.02 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Giove in Argo Pasticcio in drei Akten von Georg Friedrich Händel Dirigent: Werner Ehrhardt | Regie: Kay Link SO 19.10 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Rinaldo von Georg Friedrich Händel Dirigent: Wolfgang Katschner | Regie: Eugenio Monti Colla SA 20.12 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Paris und Helena oder Der glückliche Liebeswechsel von Johann David Heinichen Dirigent: Wolfgang Katschner SO 12.04 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen KONzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 35 SPIEL KUNST Konzerte Oper ta Dass Wahrheit nicht als überzeitlicher Zustand existiert, sondern immer wieder nur neu gesucht werden kann und sich im Moment der Definition dieser schon wieder entzieht, ist fortschrittlichen Denkern seit jeher bewusst. Die Musik und das Theater sind als Zeitkünste ihrem Wesen nach nicht fixierbar. Sie entfalten sich überhaupt erst in der Aufführung und entstehen immer wieder allein für die leibhaftig anwesenden Zeitgenossen. So ist auch die Aufführung und Rezeption 300 Jahre alter Opern stets eine Suche nach ihrer gegenwärtigen Relevanz und dem ganz individuellen, wahrhaftigen Erleben im Hier und Jetzt. Isabelle Kranabetter | Referat Oper 36 kultur.bayer.de Die OPER bei Bayer Kultur geht mit der Spielzeit 2014/15 nun bereits in die dritte Runde. Während der letzten Saison zeigten wir lebendiges Musiktheater in vier ganz unterschiedlichen Aufführungen – und das mit großem Erfolg beim Publikum. Ein riesiger Triumph war zweifelsohne die konzertante Aufführung von Christoph Willibald Glucks La Clemenza di Tito. Mit dieser, auch von der Fachpresse vielbeachteten Vorstellung ist Leverkusen endgültig ein wichtiger Punkt auf der Landkarte der Opernkenner geworden. Wer das Konzert verpasst hat, kann sich mit der Weltersteinspielung aus unserer Reihe Opern aus den Archiven der Welt trösten, die im Mai 2014 bei SONY erscheint. In dieser Spielzeit führen wir unsere enge Zusammenarbeit mit zwei hochkarätigen Spezialensembles für Alte Musik fort. l’arte del mondo unter der Leitung von Werner Ehrhardt wird bei Giove in Argo erneut seine hohe Qualität als Opernorchester unter Beweis stellen. Wolfgang Katschner empfahl sich mit seiner Lautten Compagney bereits vergangene Spielzeit. Als einer unserer ständigen Berlin-Partner werden er und seine Barockspezialisten mit einem Kleinod aus ihrem Repertoire sowie einer hochinteressanten Koproduktion wiederkommen. Pünktlich zu Spielzeitbeginn gibt es ein Wiedersehen mit unserem außergewöhnlichen Opernabend im STUDIO: Intermezzi mit Intermezzo. Zwei ursprünglich als komische Zwischenspiele zu einer ernsten Oper gegebene Werke werden hier zum theatralischen Hauptakt – Giovanni Battista Pergolesis La serva padrona, das wohl bekannteste Werk seines Genres, trifft auf die erst kürzlich wiederentdeckte La Dirindina von Domenico Scarlatti. Diese werden ihrerseits durch ein kulinarisch-pantomimisches Intermezzo verbunden. Durch den ganzen Abend zieht sich wie ein roter Faden die Kunst des Star-Pantomimen Milan Sládek. In bester barocker Tradition gehen Kunst, Unterhaltung, Geselligkeit und kulinarischer Genuss eine beglückende Liaison ein. Zum ersten Mal gibt es bei Bayer Kultur also eine „echte“ Wiederaufnahme einer Eigenproduktion mit drei Aufführungen. Wer hätte gedacht, dass es noch unbekannte Opern von Georg Friedrich Händel gibt! Das 1739 aus verschiedenen Quellen zusammengestellte Pasticcio Giove in Argo ist eines seiner letzten noch neu zu entdeckenden Bühnenwerke. Unermüdlich darum bemüht, der historisch authentischen Interpretation einer Partitur möglichst nahe zu kommen, präsentiert l’arte del mondo die erste szenische Aufführung von Giove in Argo nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen der Hallischen HändelAusgabe. Inszeniert von Kay Link und gesungen von einem Ensemble international gefragter Solisten ist diese Produktion der Händelfestspiele Halle ein Theaterabend, den man auf keinen Fall verpassen sollte. Mit Johann David Heinichens Paris und Helena präsentieren wir unserem Publikum erstmalig eine frühe deutsche Barockoper. Gleichzeitig handelt es sich um die erste szenische Aufführung dieses Werkes in unserer Zeit, nachdem 2012 die umjubelte konzertante Wiederentdeckung bei den Tagen Alter Musik in Herne stattfand. Das literarische Genre der Mythenbearbeitung führt beispielhaft vor Augen, dass es stets mehrere Perspektiven, verschiedene Wahrheiten zu einem Ereignis gibt. So wirft diese komische Oper auch einen ungewohnt ironischen Blick auf die Vorgeschichte des Trojanischen Krieges. In einer gemeinsamen Produktion mit dem Bachfest Leipzig und der Lautten Compagney Berlin verhilft Bayer Kultur einer unbedingt hörens- und sehenswerten Rarität zurück auf die Opernbühne. Die Premiere in Leverkusen sollten Sie auf keinen Fall verpassen! Danach ist diese Produktion auch in Leipzig und bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen zu sehen. Auch in dieser Saison verfolgen wir also weiter die programmatische Ausrichtung, welche die Junge Oper Leverkusen zu einem einzigartigen Ort für das Musiktheater in der Region macht: In musikalisch hochkarätiger Besetzung werden Raritäten und Klassiker aus dem Repertoire des Barocks und der Frühklassik einander gegenübergestellt. Damit konzentrieren wir uns auf eine überaus reiche Epoche des Musiktheaters, welche durch die Ausrichtung der Opernhäuser auf den gängigen Kanon oft vernachlässigt wird – ein wichtiger künstlerischer Auftrag. Georg Friedrich Händels Rinaldo ist zweifellos eine Perle des Musiktheater-Repertoires. Als Klassiker unter den Barockopern hat man sie in vielen verschiedenen szenischen Interpretationen gesehen. Wohl aber nie als derart charmantes und verzauberndes Marionettentheater wie es die Mailänder Compagnia Marionettistica Carlo Colla e Figli auf die Bühne bringt. Ihnen zur Seite stehen die Händelspezialisten der Lautten Compagney Berlin, die bereits in ganz Europa mit dieser Produktion frenetisch gefeiert wurden. KONzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 37 Oper Giove in Argo Intermezzi mit Intermezzo WA La Dirindina | La serva padrona Noch bis vor kurzem galt Händels Giove in Argo als nicht aufführbar, da die Musik nur in Teilen erhalten ist. Erst 2007 erklang ein erster Rekonstruktionsversuch, und so ist diese Pasticcio-Oper nach wie vor eine Rarität des wohl bekanntesten Barockopern-Komponisten. Um 1739 dem kurzfristigen Auftrag des King’s Theatre gerecht zu werden, griff Händel auf ein ihm bekanntes Libretto zurück und kombinierte die Filetstücke seiner vorherigen Opern mit Bravourarien der Londoner Starsänger. Auch in der Handlung werden verschiedene Versatzstücke der antiken Mythologie miteinander verschränkt. Im Zentrum steht der Göttervater Jupiter, der die Sterblichen mit seinen Verwirrspielen durch alle Gefühlslagen treibt. Typisch für die Ereignisfülle einer barocken Intrigenhandlung spielt Jupiter nicht nur seine beiden Geliebten Io und Calisto gegeneinander aus, sondern provoziert zusätzlich noch die Eifersucht von Isis’ Verlobtem Osiris, des ägyptischen Königs. In dieser Spielzeit präsentiert l’arte del mondo unter der Leitung von Werner Ehrhardt mit Giove in Argo ein bemerkenswertes Werk von Georg Friedrich Händel, welches mit seinen Chören bereits auf die späteren Oratorien vorausweist. Verkörpert werden die Götter und Sterblichen von internationalen Sängersolisten, unter denen mit Krystian Adam und Arantza Ezenarro bereits bekannte Gesichter sind. Kay Link setzt die turbulenten Verwechslungen in Szene – ein amüsanter und kurzweiliger Abend ist garantiert. Aufgrund des großen Erfolgs von Intermezzi mit Intermezzo in der letzten Spielzeit steht dieser außergewöhnliche Opernabend als Wiederaufnahme erneut auf dem Spielplan! Ursprünglich als komische Zwischenspiele zur großen, ernsten Oper aufgeführt, sind das berühmteste Intermezzo La serva padrona und die Wiederentdeckung La Dirindina an diesem Abend als eigenständige Werke ihrerseits durch ein kulinarisch-pantomimisches Intermezzo verbunden. Dass die beiden so leichtfüßig daherkommenden Kurzopern von Giovanni Battista Pergolesi und Domenico Scarlatti auch viel über den Brennstoff unserer heutigen Gesellschaft erzählen können, zeigt die Inszenierung von Kay Link. Zwei kurzweilige Geschichten über starke Frauen, welche die Männerwelt in ihre Schranken weisen, die Kunst des Star-Pantomimen Milan Sládek, der in die verschiedensten Rollen schlüpft sowie barocke Gaumenfreuden in drei Gängen – all das und noch jede Menge anderer Überraschungen hat dieser Abend zu bieten. Wer Intermezzi mit Intermezzo bereits vergangene Spielzeit im Opern-Abo erlebt hat, erhält die Möglichkeit, stattdessen das Musical My Fair Lady zu sehen, mit dem das Landestheater Neustrelitz am 16./17. Mai zu Gast ist. La Dirindina von Domenico Scarlatti La serva padrona von Giovanni Battista Pergolesi mit einem kulinarisch-pantomimischen Intermezzo A. Ezenarro Werner Ehrhardt, Musikalische Leitung Kay Link, Regie Olga von Wahl, Bühne und Kostüme von Georg Friedrich Händel Werner Ehrhardt, Dirigent | Kay Link, Regie Olga von Wahl, Bühne und Kostüme Mit: Arantza Ezenarro, Roberta Mamelli; Krystian Adam u. a. und l’arte del mondo Mit: Meera Varghese; Manos Kia, Milan Sládek, Michael Taylor und l’arte del mondo Eine Produktion von l’arte del mondo und den Internationalen Händelfestspielen Halle, gefördert von der Kunststiftung NRW und dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen Eine Produktion von Bayer Kultur DO17.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen WA SA07.02 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO08.02 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 30 (zzgl. kulinarisches Intermezzo EUR 19,50) 38 kultur.bayer.de R. Mamelli SO 19.10 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Intermezzi mit Intermezzo EUR 40 | 35 | 30 | 20 K. Adam KONzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 39 Paris und Helena oder Der glückliche Liebeswechsel Rinaldo Rinaldo Mit dem sensationellen Erfolg seiner Oper Rinaldo gab Georg Friedrich Händel 1711 seinen Einstand in der Londoner Wahlheimat. Spektakuläre Bühneneffekte werden in dieser Zauberoper mit einer überaus vielseitigen Musik kombiniert, deren Spektrum von innig-lyrischen Momenten bis hin zu koloraturseligen und dramatischen Rachearien reicht. Nicht umsonst wurde Rinaldo Händels populärstes Musiktheaterwerk zu seinen Lebzeiten und läutete darüber hinaus auch den Triumphzug der italienischen Oper in England ein. Die Handlung spielt zur Zeit des ersten Kreuzzuges vor rund 1000 Jahren. Der Ritter Rinaldo soll im Falle eines Sieges gegen die Sarazenen Almirena, die Tochter des Generals, zur Frau bekommen. Gemeinsam mit der Zauberin Armida lässt der Sarazenen-König Almirena jedoch entführen. So wird sie zum Spielball zwischen den feindlichen Lagern. Wie so oft in der Barockzeit schließt die Oper aber mit einem Happy End: die Geliebte wird befreit, die heidnischen Feinde geschlagen. Gerührt von ihrer Konversion zum Christentum, schenkt ihnen Rinaldo die Freiheit. Dieser Opernstoff mit Feuer speienden Drachen, Seeschlachten und aufziehenden Heerscharen scheint wie geschaffen für das Marionettentheater von Carlo Colla e Figli. Ab der ersten Minute zieht es die Zuschauer in den 40 kultur.bayer.de Bann seiner Märchenwelt. Kongenial ergänzt wird das über zweihundert Jahre alte Puppenspielerhandwerk durch die Alte Musik-Spezialisten der Lautten Compagney Berlin unter der Leitung von Wolfgang Katschner. Nach triumphalen Aufführungen in ganz Europa darf man sich nun in Leverkusen auf das junge Solistenensemble und einige der bekanntesten Händel-Ohrwürmer freuen. von Georg Friedrich Händel Wolfgang Katschner, Dirigent Eugenio Monti Colla, Regie Mit: Gesche Geier, Marie-Sophie Pollak; Yosemeh Adjei, Antonio Giovannini, Florian Götz, Artem Krutko. Lautten Compagney Berlin und Compagnia Marionettistica Carlo Colla e Figli Eine gemeinsame Produktion der Händel-Festspiele Halle, des Theaters Winterthur, der Associazione Grupporiani, Milano, Comune di Milano – Cultura Teatro Convenzionato und der Lautten Compagney Berlin. Als Johann David Heinichens Paris und Helena 1710 urauf-geführt wurde, steckte die deutsche Oper noch in den Kinderschuhen. Heinichen gilt als Freigeist unter den Komponisten seiner Zeit, der sich von den damals strengen Kompositionsregeln nicht sonderlich beeindrucken ließ. Vielmehr forderte er von seinen Kollegen „etwas höheres in der Music zu suchen, als man vorher gehabt“. Und um dieses zu finden, müsse das „noch zur Zeit unergründliche Meer“ der „Affecten und Worte in der Music“ ergründet werden. So ist seine unlängst im Archiv der Sing-Akademie zu Berlin wiederentdeckte Oper zur Vorgeschichte des Trojanischen Krieges mit vielen originellen Einfällen gespickt und begeistert in ihrer Frische auch heutige Zuhörer. Paris, ein trojanischer Prinz, ist verliebt in die Prinzessin Enona – und sie in ihn. Während seiner Griechenlandreise verliert er jedoch sein Herz an Helena, Ehefrau des spartanischen Königs, die ihm ohne groß zu zögern nach Troja folgt. Der Trojanische Krieg könnte noch abgewendet werden, denn das anfängliche Feuer zwischen den beiden scheint erloschen. Am Ende jedoch führt die listige Dienerin Rusilla sowohl Helena und Paris als auch Enona und den lange verschmähten Euristenes zusammen, womit das Schicksal Trojas besiegelt ist. Nach 300 Jahren der Vergessenheit feiern wir die Premiere der ersten szenischen Produktion von Paris und Helena, diesem lebhaften Zeugnis der jungen deutschen Barockoper, im Bayer Kulturhaus. von Johann David Heinichen Wolfgang Katschner, Dirigent Mit: Lautten Compagney Berlin Paris und Helena Eine Koproduktion der Lautten Compagney Berlin, Bayer Kultur und des Bachfestes Leipzig SO 12.04 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 40 | 35 | 30 | 20 SA 20.12 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 40 | 35 | 30 | 20 KONzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 41 NST konzerte Oper tanz s Boyakodah Compagnie Georges Momboye Choreographie: Georges Momboye Musik: traditionell FR 07.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen São Paulo Companhia de Dança Peekaboo Choreographie: Marco Goecke Musik: Benjamin Britten Gnawa Choreographie: Nacho Duato Musik: Hassam Hakmoun, Adam Rudolph, Juan Alberto Arteche, Javier Paxarino, Rabih Abih Abou-Khalil, Velez, Kusurand Sarkissian In the Middle, Somewhat Elevated Choreographie: William Forsyth Musik: Thom Willems MI 28.01 | 19:30 | Forum, Leverkusen Mirage 420PEOPLE Choreographie: Václav Kuneš und Tänzer Musik: Owen Belton SA 21.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Bundesjugendballett Choreographie: John Neumeier u. a. SA 30.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 43 NST konzerte Oper tanz s Wird der Begriff „Wahrheit“ bei Google eingegeben, werden über 9 Millionen Ergebnisse angezeigt. Man mag dies als Hinweis auf die ausführliche Dokumentation des Begriffs in unserer digitalen Zeit werten oder als Andeutung darauf, dass des Menschen Suche nach Wahrheit (fast) unendlich scheint und sein gesamtes Dasein durchzieht. Philosophen, Wissenschaftler und Forscher aus allen erdenklichen Gebieten unseres Wissens waren und sind damit beschäftigt, und es ist bisher in der gesamten Menschheitsgeschichte nicht gelungen, die Wahrheit zu finden. Bei dem aufgeklärten Menschen ist es mittlerweile zur Realität geworden, dass es eine endgültige, ewige Wahrheit nicht gibt, dass jeder Mensch seine eigene Wahrheit hat, und es somit vielleicht ehrlicher ist, von Wahrheiten zu sprechen. Bettina Welzel | Referat TANZ Wahrheiten beziehen sich oft auf Aussagen. Um eine oder mehrere Wahrheiten mitzuteilen, ist Sprache nötig. Aus der Sprachforschung weiß man, dass der Mensch, bevor er auch nur ansatzweise Sprache entwickelt hatte, sich auf eine bereits sehr komplexe Art nonverbal verständigte, und linguistische Studien haben auch gezeigt, dass Menschen weltweit über abstrakte Konzepte sprechen, indem sie konkrete, auf leiblicher Erfahrung beruhende Metaphern benutzen. Bewegung scheint also fundamental für die menschliche Kommunikation zu sein. Die Körpersprache eines Menschen gilt oft als wahr und unfähig zur Lüge. Tänzer – jahrelang im Ausdruck und in der Beherrschung kleinster Gesten und Bewegungen geschult – kommunizieren mit uns, ihrem Publikum, ausschließlich über den Körper. Ganze Geschichten und vielfältige Emotionen entstehen allein durch Bewegung, Bewegungsfolgen, Gestik. Wollen wir die erlebten Erfahrungen einer Tanzaufführung wiedergeben, wird uns bewusst, dass sich der Tanz der Sprache entzieht, sich diese Erfahrungen kaum vollständig verbal wiedergeben lassen. Es bleibt bei der Beschreibung von subjektiv empfundenen Wahrheiten. Merce Cunningham, der große amerikanische Choreograph, sagte einmal: „Es ist tatsächlich schwierig über Tanz zu sprechen. Er ist nicht nur schwer zu beschreiben, er entzieht sich einfach. Ich vergleiche Gedanken zum Tanz 44 kultur.bayer.de und auch den Tanz selbst gern mit Wasser. (…) Gut, vielleicht weiß jeder, was Wasser ist oder was Tanz ist, aber die Unbeständigkeit macht beides unfassbar.“ Ist es dieses Phänomen, das jede Tanzaufführung – selbst wenn die Choreographie bekannt ist – zu einem einmaligen Erlebnis werden lässt? Steckt hier eine besondere Form der Wahrheit? In dieser Spielzeit bei Bayer Kultur möchten wir Ihnen wie immer ausgewählte Gastspiele international anerkannter Choreographen und Ensembles präsentieren und laden Sie ein, Ihre ganz persönlichen Wahrheiten darin zu entdecken. Anfang November reist der afrikanische Choreograph Georges Momboye mit seinem Ensemble an. 2010 bereits Gast in Leverkusen, begeisterte er damals mit seinen Choreographien zu den bekannten Kompositionen von Claude Debussy und Igor Stravinsky. Das neue Stück Boyakodah bezieht seine Kraft aus den Bewegungen des afrikanischen Tanzes, die von dem Choreographen meisterhaft mit Elementen des Modern Dance kombiniert werden. Begleitet werden die Tänzer von einem Ensemble afrikanischer Musiker, die mit ihren Rhythmen die Füße der Zuschauer zum Wippen bringen. Zur Weihnachtszeit zeigt das Ballett des Stadttheaters Bremerhaven die wohlbekannte Geschichte von den drei kleinen Schweinchen, die ein Haus bauen wollen, und dem Wolf, der seinen Hunger zu stillen sucht. Die belehrende Volkserzählung – Fleiß und harte Arbeit zahlen sich aus, während Bequemlichkeit durchaus zu Problemen führen kann – wird hier um humorvolle Details erweitert, in denen nicht nur Kinder den Witz erleben, sondern auch Erwachsene durchaus gewisse Wahrheiten ihres Alltags wiedererkennen können. Im Januar 2015 freuen wir uns auf die herausragenden Tänzer der São Paulo Companhia de Dança, die an der Spitze aller Listen als beste lateinamerikanische Tanzcompagnie steht, obwohl erst wenige Jahre seit ihrer Gründung vergangen sind. Klassik und Moderne haben im Repertoire der Comphania ihren Platz. Dazu kommt ein auf klassi- scher Ballettausbildung aufbauendes tänzerisches Können, gepaart mit einer Leidenschaft, die den jungen Brasilianern im Blut zu liegen scheint. In Leverkusen zeigen sie einen dreiteiligen Abend mit Choreographien von William Forsythe, Marco Goecke und Jirí Kylián. Wie stark das Nederlands Dans Theater (NDT) und Jirí Kylián die Entwicklung im modernen Ballett beeinflusst haben, wird auch in den Stücken des jungen Tschechen Václav Kuneš deutlich. Lange Jahre als Tänzer beim NDT engagiert, später als Assistent von Kylián zuständig für die Einstudierung seiner Werke bei anderen Kompanien, findet man in seinen Arbeiten durchaus noch Spuren von Kyliáns fließender Eleganz. Gemeinsam mit den Tänzern seiner Kompanie 420People entstehen so Choreographien geprägt durch eine sinnliche, fließende Körpersprache. „Das Bundesjugendballett ist für mich nicht nur ein wichtiges Bindeglied zwischen der Tanzausbildung und dem Berufsleben in einer Compagnie. Mit ihrem eigenen Repertoire, das Gefühl, Bewusstsein und Ideen der jungen Generation kreativ spiegelt, scheint mir das Jugendballett ideal für die Vermittlung zwischen Jugendkultur, Hochkultur und Bevölkerung“, sagte John Neumeier, als das Bundesjugendballett (BJB) 2011 ins Leben gerufen wurde. Mit einer Aufführung der zweiten Generation des BJB zum Abschluss der Spielzeit wollen wir dem hochtalentierten tänzerischen Nachwuchs – ähnlich wie in den anderen Sparten unseres Spielplans auch – ein Forum bieten, ihr Können auf der Bühne unter Beweis zu stellen und wichtige künstlerische Erfahrungen zu sammeln. Sicher ist, dass all die hervorragenden Künstlerpersönlichkeiten, Tänzer wie Choreographen, überzeugt sind von „ihren“ Wahrheiten, die sie uns, ihrem Publikum, präsentieren. Inwieweit wir sie als solche annehmen können oder wollen, bleibt jedem Einzelnen überlassen, denn schlussendlich ist es doch wohl so, dass die Wahrheit, genau wie die Schönheit, im Auge des Betrachters liegt. Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 45 São Paulo Companhia de Dança Boyakodah 2008 vom Kultusministerium des brasilianischen Bundesstaats São Paolo gegründet, gilt die São Paulo Companhia de Dança zwar noch als junge, mittlerweile aber als renommierteste zeitgenössische Tanzkompanie Brasiliens. Ihre künstlerische Leiterin, Inês Bogéa, sucht mit den Arbeiten, die sie für ihr Ensemble auswählt, bewusst die Schnittstelle zwischen der Neoklassik des 20. Jahrhunderts und der landeseigenen Kreativität, zwischen brasilianischem Erbe und internationaler Moderne. Die Compagnie hat sich seit ihrer Gründung ein beachtenswertes Repertoire aus klassischen und modernen Choreographien von internationalen Größen wie Kylián, Forsythe, Duato und anderen erarbeitet. Daneben werden auch immer wieder Choreographen eingeladen neue Ballette zu schaffen, wie im vergangenen Jahr der Stuttgarter Marco Goecke. In Leverkusen wird ein dreiteiliger Abend zu sehen sein. São Paulo Companhia de Dança Peekaboo Choreographie: Marco Goecke | Musik: Benjamin Britten Gnawa Choreographie: Nacho Duato Musik: Hassam Hakmoun, Adam Rudolph, Juan Alberto Arteche, Javier Paxarino, Rabih Abih Abou-Khalil, Velez, Kusurand Sarkissian In the Middle, Somewhat Elevated Choreographie: William Forsythe | Musik: Thom Willems MI 28.01 | 19:30 | Forum, Leverkusen EUR 36 | 33 | 28 | 20 Boyakodah Der von der Elfenbeinküste stammende Georges Momboye zählt nicht nur in Frankreich, sondern weltweit zu den renommiertesten Vertretern des afrikanischen Tanzes. Seit seiner Kindheit ist die rhythmische Bewegung für ihn selbstverständlicher Teil seines Lebens. Mit seiner Interpretation von Strawinskys Frühlingsopfer und seinem beeindruckenden Solo L’après midi d’un Faune begeisterte Momboye bereits 2010 das Publikum im Bayer Kulturhaus. In seinen Choreographien fließt genauso klassischer Tanz wie HipHop und Zeitgenössisches mit ein. Seine Werke betrachten Unterschiede und Gegensätze, sie zeigen Offenheit und Respekt vor den Kulturen. In dieser Spielzeit kommt die Compagnie nun mit einem weiteren Stück nach Leverkusen, einer Symbiose von afrikanischem und europäischem Tanz, betörend und voll 46 kultur.bayer.de sinnlicher Kraft. Boyakodah bedeutet in der Sprache der Elfenbeinküste „Glückseligkeit“ – und umreißt damit in einem Wort, um was es geht. Boyakodah ist eine Ode an die schöpferische Energie und an den universellen Rhythmus des Tanzes. Begleitet werden die neun Tänzer an diesem Abend von vier fantastischen afrikanischen Musikern und einer Sängerin. Compagnie Georges Momboye Choreographie: Georges Momboye Musik: traditionell FR 07.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 36 | 33 | 28 | 20 São Paulo Companhia de Dança Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 47 Mirage Bundesjugendballett 2007 gründeten Václav Kuneš und Nataša Novotná eine neue Tanzcompagnie in Prag und nannten sie 420People. Er hat als Choreograph international mit den renommiertesten Compagnien gearbeitet, sie war bis dahin eine erfolgreiche, mehrfach ausgezeichnete Tänzerin. Gemeinsam ist beiden Künstlern ihre langjährige Arbeit mit einer der bekanntesten Compagnien der Welt: dem Nederlands Dans Theater. Dort sind sie sich begegnet, dort haben sie viele Jahre als Tänzer gearbeitet, Václav Kuneš seit 2004 auch als Assistent von Jirí Kylián sowie als Choreograph. Diese Zeit war für beide prägend, und Spuren finden sich auch heute noch in Václav Kuneš Choreographien, zum Beispiel in seinen raffinierten Pas de deux. Diese strotzen nur so vor Leichtigkeit, psychologischer Wahrheit und der Freiheit, mit sich selbst, dem eigenen tänzerischen Vokabular und der dargestellten Beziehung ironisch und spielerisch umzugehen. Mit Mirage, 2013 uraufgeführt, verarbeitet der Choreograph seine Faszination für die Stand-up-Comedy. Er hinterfragt in dem Stück Begriffe wie Humor, Eleganz und die Leichtigkeit der Tänzer, die wir so oft bewundern. Alles scheint wahr und ist doch nur eine Fata Morgana… Oder? 420PEOPLE Choreographie: Václav Kuneš und Tänzer Musik: Owen Belton SA 21.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 36 | 33 | 28 | 20 420People 48 kultur.bayer.de Bundesjugendballett Das Bundesjugendballett wurde 2011 vom Hamburger Ballettchef John Neumeier mit dem Ziel gegründet, jungen professionellen Tänzern den Übergang zwischen Ausbildung und Profi-Karriere zu erleichtern. Die vier jungen Frauen und vier jungen Männer zwischen 18 und 23 Jahren müssen ihre Ausbildung abgeschlossen haben, bevor sie in das Bundesjugendballett aufgenommen werden. Sie bleiben maximal zwei Jahre zusammen, bevor sich ihre Wege trennen. Die in Leverkusen auftretende Besetzung arbeitet seit Sommer 2013 miteinander und ist bereits die zweite Generation, die jedoch – um mit den Worten John Neumeiers zu sprechen – „nicht in die Fußstapfen ihrer Vorgänger treten, sondern es ist ihr Ziel, neue Wege zu finden, um Tanz zu den Menschen zu bringen und ihre ersten Erfahrungen zu machen und sich auszuprobieren.“ Das Repertoire wächst beständig und besteht aus exklusiven Neukreationen von John Neumeier und anderen renommierten Gast-Choreographen sowie aus Stücken der Tänzerinnen und Tänzer des Bundesjugendballetts selbst. Da das genaue Programm bei Drucklegung unserer Spielzeitbroschüre noch nicht feststand, entnehmen Sie diese Angaben bitte unseren aktuellen Publikationen oder informieren sich unter www.kultur.bayer.de. Bundesjugendballett SA 30.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 36 | 33 | 28 | 20 Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 49 rte Oper tanz SCHAUSPIEL SCHAUSPIEL klassisch Seite 56-59 Geizhals von Molière, in der Fassung von Marc von Henning Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin Regie: Marc von Henning DO 02.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Der Trinker nach Hans Fallada Bühnen Halle | Regie: Uwe Dag Berlin SA 08.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Monsieur Chasse oder wie man Hasen jagt von Georges Feydeau Theater an der Ruhr | Regie: Roberto Ciulli SA 10.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Leben des Galilei von Bertolt Brecht | Musik von Hanns Eisler Staatsschauspiel Stuttgart | Regie: Armin Petras MI 25.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 51 rte Oper tanz SCHAUSPIEL SCHAUSPIEL modern Seite 60-63 Eisenstein von Christoph Nußbaumeder Theater Regensburg und Metropoltheater München in Zusammenarbeit mit dem EURO-STUDIO Landgraf Regie: Jochen Schölch FR 17.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Boulevard & Broadway Seiten 64-67 STUDIOzeitSTÜCKE Seite 68-71 STUDIOmix Seite 72-75 Du kannst nicht immer 60 sein Das Wunschkind Psycho – Fantasie über das kalte Entsetzen von Ulrich Michael Heissig und Ilja Richter Tournee-Theater Thespiskarren Regie: Ulrich Michael Heissig und Ilja Richter Odyssee Embryonale von Gilla Cremer und Max Eipp Theater Unikate | Regie: Max Eipp Lesung mit Soundtrack Mit: Matthias Brandt, Jens Thomas SA 01.11 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO 02.11 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen MO 27.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR 26.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Licht im Dunkel Arsen und Spitzenhäubchen von William Gibson Stadttheater Fürth | Theater im Rathaus Essen Regie: Volker Hesse von Joseph Kesselring St. Pauli-Theater | Regie: Ulrich Walter SO 23.11 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA 28.02 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO 01.03 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Nichts. Was im Leben wichtig ist An American in Paris von Janne Teller Metropoltheater München | Regie: Jochen Schölch Werke von Gershwin, Weill u. a. Bayer-Blasorchester Musikalische Leitung: Pierre Kuijpers Junges Theater Leverkusen Junges DT Berlin Projekt von Bayer Kultur mit dem Jungen DT Berlin und dem Jungen Theater Leverkusen FR 21.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Eva Mattes erzählt, liest, singt Das Versprechen Lesung, Lieder und Chansons Mit: Eva Mattes, Irmgard Schleier von Friedrich Dürrenmatt Theater der Keller Köln | Regie: Heinz Simon Keller SO 01.03 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Januar 2015 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Das Tagebuch der Anne Frank SA 25.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO 26.04 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Vater DE DO 23.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Lesung mit Musik Mit: Günter Lamprecht Dezember 2014 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA 31.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen von Florian Zeller St. Pauli Theater Hamburg in Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen Regie: Ulrich Waller Berlin Alexanderplatz KameLions Lesung mit Musik Mit: Pegah Ferydoni, Franziska Hölscher, Lauma Skride von Hadi Khanjanpour theaterperipherie | Regie: Hadi Khanjanpour SA 18.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen My Fair Lady von Frederick Loewe und Alan Jay Lerner Ensemble und Chor des Landestheaters Neustrelitz Deutsche Tanzkompagnie Neustrelitz Neubrandenburger Philharmonie | Regie: Wolfgang Lachnitt FR 13.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA 16.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO 17.05 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen 52 kultur.bayer.de Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 53 rte Oper tanz SCHAUSPIEL Seit der Antike ist der Mensch auf der Suche nach Wahrheiten. Wir wissen, dass Wahrheit nicht offensichtlich ist, und dass das, was wir für die Wahrheit halten, von unserer Weltsicht abhängt, von unseren Prägungen, Bedingungen und Möglichkeiten der Erkenntnis. In Platons Höhlengleichnis sind wir, die Menschen, ohne Kenntnis der Ideen, die die Wahrheit hinter den Dingen darstellen. So etwas wie Gefangene, die in einer Höhle sitzen, nie die Sonne gesehen haben und unsere Schatten für das echte, das wahre Leben halten. Reiner Ernst Ohle | Referat SCHAUSPIEL Sowohl der Wahrheitssuche als auch den Wahrheiten haftet im Theater immer etwas Paradoxes an – operieren doch Literatur, Schauspiel und Kunst regelmäßig mit Lügen, mit Erfindungen und Simulationen. Ob als Werkzeug der Aufklärung oder als Instrument der Manipulation, das Theater ist ein Spiel und immer auch ein öffentliches Forum, das auf vielfältige Weise mit jeweils unterschiedlicher Motivation nach „Wahrheiten“ sucht. Das heißt, nach der Bedeutung oder dem Zustand zentraler menschlicher, kultureller, wissenschaftlicher Werte, nach Haltungen, Ansichten und Gesetzen fragt, sie untersucht und vorstellt. Ein Blick auf die Theatergeschichte der letzten 200 Jahre zeigt eine enge Vernetzung von Mittel und Zweck, von Theaterkunst und Wahrheitssuche. Sie begegnen sich in ihrem Willen zur Infragestellung, zur Nachfrage und zur Klärung sowohl bei den Theatermachern wie auch beim Publikum. Den Anspruch, die heutige Wirklichkeit möglichst authentisch oder modellhaft abzubilden, bindet über alle Zeitläufe hinweg das künstlerische Schaffen an die Wahrheitssuche auf den verschiedensten Ebenen und Zusammenhängen – wie in unserem gesamten Schauspielprogramm: Die Macht des Geldes schafft bittere Wahrheiten, Geld erobert selbst die kleinste Zelle der Gesellschaft – die Familie. Molières Komödie Der Geizige von 1668 nimmt Regisseur Marc von Henning und versetzt sie mit dem Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin mit ihren originären Typen und Szenen in die Gegenwart. Erwin Sommer alias Matthias Brenner ist Firmenbesitzer mit einer Villa am Stadtrand – und ein Trinker. Die Wahrheit über die Sucht kommt aus der Feder Hans Falladas als authentisches und erschütterndes Psychogramm eines alkoholkranken Menschen. 54 kultur.bayer.de Monsieur Chasse spielt in einer Gesellschaft des gegenseitigen Ausspionierens, jenseits aller moralischen Konventionen und damit schlichtweg in einer Gesellschaft, in der jeder jeden betrügt – vor allem am Ende sich selbst. Der mit dem Staatspreis NRW 2013 für sein kritisches Lebenswerk ausgezeichnete Theatermann Roberto Ciulli seziert hier feingliedrig die bürgerliche (Wahrheits-)Welt. Armin Petras erzählt im Staatstheater Stuttgart in Bertolt Brechts Leben des Galilei vom großen Wahrheitssucher Galileo, von den Konflikten zwischen Glauben und wissenschaftlichen Wahrheiten. Dass jede Generation ihre eigenen historischen Wahrheiten hervorbringt, entwickelt die spannende Familiengeschichte Eisenstein von Christoph Nußbaumender vor dem Hintergrund historischer Ereignisse, die sich in das kollektive Gedächtnis der Bundesrepublik Deutschland eingegraben haben. Eine aus der Not geborene Lüge entwickelt eine solche Kraft, dass sie über drei Generationen hinweg das Schicksal zweier Familien bestimmt. Wahre Begebenheiten sind immer wieder eine Quelle großer Kunst. Der Amerikaner William Gibson bringt in seinem Stück Licht im Dunkel eine biographische Episode aus dem Leben der berühmten Helen Keller auf die Bühne, die im Alter von 19 Monaten durch eine Krankheit Augenlicht und Gehör verlor. Erst ihrer Lehrerin Annie Sullivan gelang es, in Helens ganz eigene Welt vorzustoßen. Die Suche nach Wahrheit ist immer auch eine Suche nach Bedeutung, nach Werten, nach Wichtigem und Bleibendem. In welche Abgründe sie führen kann, zeigt Jane Teller in Nichts. Was im Leben wichtig ist. Der Roman der dänischen Schriftstellerin wurde in 13 Sprachen über- und in der Inszenierung von Jochen Schölch am Metropoltheater kongenial umgesetzt. Die Angst vor dem Vergessen trifft den Nerv einer alternden Gesellschaft: Weltweit kämpfen Menschen gegen die Wahrheit an, dass ihr Hirn verfällt. Der junge französische Schriftsteller und Philosoph Florian Zeller hat das berührende Stück Vater über einen alten Mann geschrieben, der an Alzheimer erkrankt ist. Die Komödie Das Wunschkind – Odyssee Embryonale über die Heilsversprechen moderner Gen- und Fortpflanzungstechnologie hat in ihrer neuesten Fassung von und mit Gilla Cremer nichts an Bissigkeit und Wahrheit verloren. In Friedrich Dürrenmatts Kriminalroman Das Versprechen versucht Kommissar Matthäi den Fall seines Lebens mit brillanter Logik zu lösen und wird mit diesem Vorgehen selbst an den Rand des Wahnsinns getrieben. Wir sehen: Wahrheit kommt nicht zwangsläufig ans Licht – mit Logik ist sie nicht erzwingbar. KameLions ist die Geschichte einer Gang und erzählt von vier jungen Männern, aufgewachsen mit den Werten und in den Traditionen ihrer Familien, die durch ein Unglück zusammengeführt werden und gemeinsam versuchen, sich dem Ereignis, den anderen und sich selbst anzunähern. Ein Wiedersehen wird zur Stunde der Wahrheit für ihre Freundschaft und ihre Suche nach der eigenen Identität. Günter Lamprecht erarbeitet meisterlich in Alfred Döblins opus magnum Berlin Alexanderplatz die wahre Natur seines proletarischen Helden Franz Biberkopf. Für Hitchcock war Psycho ein Experimentalfilm. Der Schauspieler Matthias Brandt interpretiert dieses filmische Jahrhundertwerk, das zweifelsfrei zeigt, dass wahrer Horror ohne Gewalt und technische Effekte auskommt, gemeinsam mit dem Pianisten und Sänger Jens Thomas auf eine neue Art und Weise für die Bühne. Die durch die Serie Türkisch für Anfänger bekannt gewordene Schauspielerin Pegah Ferydoni liest in unnachahmlicher Weise aus Anne Franks Schriften, die 2009 von der UNESCO in das Weltdokumentenerbe aufgenommen wurden und durch ihren Wahrheitsgehalt erschüttern. Last but not least: Wahre Geschichten erzählt Eva Mattes, „die stille Königin unter den deutschen Vorleserinnen“, auf ihrem spannenden Streifzug durch 40 Jahre deutsche Theater- und Filmgeschichte. Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 55 SCHAUSPIEL klassisch Der Trinker Drei Stühle, ein Kerzenleuchter, ein Klavier und ein knarzendes Feldbett: Erwin Sommer alias Matthias Brenner ist Firmenbesitzer mit einer Villa am Stadtrand – und ein Trinker. Die Wahrheit über die Sucht kommt als authentisches und erschütterndes Psychogramm eines Alkoholkranken – von Uwe Dag Berlin als Monolog inszeniert – auf die Bühne des Bayer Kulturhauses. Die Spirale nach unten beginnt mit dem sozialen Abstieg, dreht einen Schlenker über Entmündigung und endet mit der Einweisung in die Heilanstalt. Der berühmte Schriftsteller Hans Fallada schrieb sich die teuflische Sucht, die er am eigenen Leib erfuhr, buchstäblich von der Seele. Der Trinker – allein mit sich, dem Text, dem Publikum und in Leinentüchern gehüllt – schildert den Übergang vom Leben zum Tod zum Leben, vom Gestern zum Heute, von seinem Leiden, seinem Rausch und dem Warten auf das Ende. Mit einem letzten Glas möchte er dem Ende entgegentreten und glücklich sterben. Hans Fallada, der wegen Totschlagversuch angeklagt und als nicht zurechnungsfähiger Trinker in die Neustrelitzer Landesanstalt eingewiesen wurde, verbrachte dreieinhalb Monate dort. Während dieser Zeit entstand das Manuskript seines Romans. Posthum wurde Der Trinker im Jahr 1958 veröffentlicht. nach dem Roman von Hans Fallada Bühnen Halle Textfassung: Uwe Dag Berlin, Claudia Steinseifer Regie: Uwe Dag Berlin Mit: Matthias Brenner SA 08.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 26 | 24 | 21 | 19 Geizhals Geizhals Die Macht des Geldes sorgt für bittere Wahrheiten – es erobert die kleinste Zelle der Gesellschaft: die Familie. Mitte des 17. Jahrhunderts etabliert sich die Todsünde Geiz als Tugend und Wirtschaftsfaktor. Als das „Evangelium der Entsagung“ bezeichnet Karl Marx das Sparen, das neben Raub und Betrug ein wichtiger Baustein der ursprünglichen Akkumulation des Kapitals und der politischen Ökonomie ist. Der Regisseur Marc von Henning nimmt Molières Komödie Der Geizige von 1668 und versetzt diese mit ihren Typen und Szenen in die Gegenwart, mitten in die „Geiz ist geil“-Mentalität: Harpagon schielt auf eine Hochzeit mit der um etliche Jahre jüngeren Mariane, in die sich auch sein Sohn Cléante verguckt hat. Und um eine Mitgift zu sparen, verheiratet er die eigene Tochter mit einem alten Mann, der bereits ausgesorgt hat. Harpagons Effizienzdenken übergeht nicht nur die Leidenschaften seiner Kinder, sondern 56 kultur.bayer.de setzt darüber hinaus auch seine Angestellten unter Druck. Als diesen schließlich der Kragen platzt, wird der Geizhals seines Vermögens beraubt. Komödie von Molière Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin In der Fassung von Marc von Henning Regie: Marc von Henning Bühne und Kostüm: Jörg Kiefel | Dramaturgie: Ralph Reichel Mit: Sonja Isemer, Brigitte Peters, Lucie Teisingerova, Caroline Wybranietz; Klaus Bieligk, Christoph Bornmüller, Christoph Götz, Jochen Fahr, Sebastian Reusse, Kai Windhövel DO 02.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 26 | 24 | 21 | 19 Der Trinker Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 57 Monsieur Chasse oder wie man Hasen jagt Léontine misstraut ihrem Mann Duchotel, weil er immer absurdere Beute von seinen angeblichen Jagdausflügen mit nach Hause bringt – auf dem Höhepunkt ist es Pastete im Glas. Sie glaubt, dass er sie betrügt und denkt selbst über ein Verhältnis nach. Arzt Moricet stünde dazu bereit, und es entwickelt sich ein verwirrendes Spiel um Moral und Wahrheiten, das in Feydeaus Belle Epoque-Komödie grotesk-komische Züge entwickelt. Das Vaudeville als Pariser Theatergenre mit Ursprüngen im Jahrmarkttheater ist mit Melodien versetzt, entwickelte sich bis hin zur Opéra comique und unterhält auf eine frivole, witzige und satirische Art und Weise. Monsieur Chasse spielt in einer Gesellschaft des gegenseitigen Ausspionierens, jenseits aller moralischen Konventionen und damit schlichtweg in einer Gesellschaft, in der jeder jeden betrügt – vor allem am Ende sich selbst. Der mit dem Staatspreis NRW 2013 für sein kluges kritisches Lebenswerk ausgezeichnete Theatermann Roberto Ciulli, regelmäßiger Gast im Bayer Kulturhaus seit der Gründung des Mülheimer Theaters 1982, seziert feingliedrig die bürgerliche Doppelmoral in der Tradition der großen Aufklärer Frankreichs von Balzac bis Molière. von Georges Feydeau Theater an der Ruhr Regie: Roberto Ciulli Regiemitarbeit: Simone Thoma Dramaturgie: Helmut Schäfer Bühne: Gralf-Edzard Habben Kostüme: Heinke Stork Musik: Matthias Flake Lichtgestaltung: Ruždi Aliji Mit: Carla Gesthuisen, Ellen Meder, Carlotta Salamon, Simone Thoma, Petra von der Beek; Albert Bork, Klaus Herzog, Marco Leibnitz, Steffen Reuber, Volker Roos, Rupert J. Seidl SA 10.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 26 | 24 | 21 | 19 Monsieur Chasse oder wie man Hasen jagt 58 kultur.bayer.de Leben des Galilei Leben des Galilei Der Moment, an dem es möglich wurde, die Erde als bewegten Planeten zu sehen: Bertolt Brechts episches Werk Leben des Galilei stellt die Verantwortung der Wissenschaft in den Vordergrund. Der geniale Physiker Galileo Galilei gilt als die Ikone der empirischen Naturwissenschaft, benannte Gestirne nach seinen Mäzenen und betrieb Wissenschaftspolitik von unschätzbarem Wert. Leben des Galilei erzählt von Galileo, aber auch von der Gesellschaft um Galilei: Von den Mitarbeitern seiner Forschungsmanufaktur, von seiner Haushälterin, seiner Tochter und seinem adeligen Fast-Schwiegersohn, von untersuchenden und rechnenden Mönchen, Kuratoren und Kirchenmenschen – schlichtweg von den ewig andauernden Konflikten zwischen Glauben und wissenschaftlichen Wahrheiten. Dreimal hat Bertolt Brecht sich den Stoff neu vorgenommen: 1938 im dänischen und schwedischen Exil, 1947 nach intensiver Zusammenarbeit mit Charles Laughton in Kalifornien in einer englischsprachigen Version und 1955 in Berlin. Armin Petras, Regisseur, Autor und Intendant am Staatsschauspiel Stuttgart, inszeniert das Stück als Drama zwischen Historie und Erkenntnis. Schauspiel von Bertolt Brecht | Musik von Hanns Eisler Staatsschauspiel Stuttgart Regie: Armin Petras Dramaturgie: Ole Georg Graf, Carmen Wolfram Bühne | Video: Carsten Nicolai Videomitarbeit: Rebecca Riedel Musikalische Leitung: Thomas Kürstner, Sebastian Vogel Mit: Julischka Eichel, Karina Plachetka; Robert Kuchenbuch, Peter Kurth, Jonas Friedrich Leonhardi, Wolfgang Michalek, Paul Schröder, Sebastian Wendelin MI 25.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 26 | 24 | 21 | 19 Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 59 SCHAUSPIEL modern Eisenstein Jede Generation produziert ihre eigenen historischen Wahrheiten. Die spannende Familiengeschichte Eisenstein von Christoph Nußbaumender entwickelt sich vor dem Hintergrund geschichtsträchtiger Ereignisse, die sich in das kollektive Gedächtnis der Bundesrepublik Deutschland eingegraben haben. Eine aus der Not geborene Lüge entwickelt eine solche Kraft, dass sie über drei Generationen hinweg das Schicksal zweier Familien bestimmt. April 1945: Auf der Flucht rettet sich Erna Schatzschneider nach Eisenstein, auf den Gutshof der Hufnagels. Erzählt wird von Krieg, Zerstörung und Aufbau, von Karriere und Geld sowie davon, dass Reichtum nicht alles ist. Es geht um Verrat, tiefes Schweigen, Hass, Schuld und um eine tragische Liebe. Alle Versuche der Betroffenen, zu ihrem Glück und ihrer Güte zu finden, stoßen immer wieder an die Grenzen, die ein Familiengeheimnis ihnen setzt. Erst ein ganzes Menschenleben später und fern von Eisenstein, mittlerweile im Jahr 2008 in München angelangt, findet die Geschichte ein vorläufiges Ende. Jochen Schölch, bekannt als ein Meister der szenischen Reduktion, dessen Arbeiten in Leverkusen bereits in verschiedensten Produktionen des Metropoltheaters zu sehen waren, wurde für diese Inszenierung bei den Bayerischen Theatertagen mit dem Preis für eine herausragende Ensembleleistung geehrt. von Christoph Nußbaumeder Theater Regensburg und Metropoltheater München in Zusammenarbeit mit dem EURO-STUDIO Landgraf Regie: Jochen Schölch Bühne und Kostüme: Hannes Neumaier Licht: Hans-Peter Boden Mit: Anna Dörnte, Edith Konrath, Ina Meling, Nikola Norgauer, Sophie Rogall; Dirk Bender, Marc-Philipp Kochendörfer, Florian Münzer, Hubert Schedlbauer, Oliver Severin FR 17.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 26 | 24 | 21 | 19 Licht im Dunkel Licht im Dunkel Eisenstein 60 kultur.bayer.de Wahre Begebenheiten sind immer wieder eine Quelle großer Kunst. Der Amerikaner William Gibson bringt in seinem Stück Licht im Dunkel eine biographische Episode aus dem Leben der berühmten Helen Keller auf die Bühne. Sie hat im Alter von 19 Monaten durch eine Krankheit Augenlicht und Gehör verloren und lebte fortan in einer Welt der Stille und Dunkelheit. Erst ihrer Lehrerin Annie Sullivan gelang es, in Helens Welt durchzubrechen und Licht in das dunkle Leben des hochbegabten Kindes zu bringen. Wie das Theaterstück hat auch die Oscar-prämierte Verfilmung, für die Gibson nach seinem Bühnenerfolg das Drehbuch schrieb, die Besucher weltweit zu Tränen gerührt. Volker Hesses Inszenierung ist ein Meisterwerk mit einer nachhaltigen Wirkung. Sie lädt nicht nur ein, die Maßstäbe der Erziehung zu reflektieren, sondern ist auch eine Huldigung der Sprache, obgleich Regisseur und Schauspieler mit stummen Szenen und Pantomimenspiel gearbeitet haben. Hervorzuheben sind die Schauspielerinnen Laia Sanmartin als Helen und Birge Schade als Annie, die regelmäßig vom Publikum für ihre Kunst gefeiert werden. Von Regisseur Volker Hesse war zuletzt die Produktion Wölfe und Schafe in der Spielzeit 2004/05 in Leverkusen zu sehen. Schauspiel von William Gibson Deutsch von Andreas Pegler Stadttheater Fürth | Theater im Rathaus Essen Regie: Volker Hesse Ausstattung: Stephan Mannteuffel Mit: Dalila Abdallah, Magdalene Artelt, Tanja Kübler, Birge Schade, Laia Sanmartin; Wolfgang Häntsch, Daniel Heck SO 23.11 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 26 | 24 | 21 | 19 Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 61 Nichts. Was im Leben wichtig ist Vater DE Die Suche nach Wahrheit ist immer auch eine Suche nach Bedeutung, nach Werten, nach Wichtigem und Bleibendem. In welche Abgründe sie führen kann, zeigt der preisgekrönte Roman Nichts. Was im Leben wichtig ist von Jane Teller. Das Buch der dänischen Schriftstellerin wurde in 13 Sprachen übersetzt, in ganz Europa mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und in der Inszenierung von Jochen Schölch am Metropoltheater kongenial umgesetzt. Der Schüler Pierre Anthon sitzt auf einem Pflaumenbaum und spricht allem und jedem jegliche Bedeutung ab. Seine Klasse versucht, seinen Nihilismus zu widerlegen und macht sich gemeinsam auf eine Suche, bei der sich die Jugendlichen gegenseitig zwingen, das zu opfern, was jedem einzelnen am meisten bedeutet. Was als harmlose Spielerei beginnt, droht bald in einem Sog aus Rache und Gewalt zu eskalieren. „Der raffinierte Einsatz minimaler Mittel, dafür ist Jochen Schölch längst bekannt. Aber es ist schon faszinierend, wie er hier gleichsam virtuos seine zehn jungen Darsteller inszeniert, um zusammen mit ihnen eine dichte, gekonnt bedrückende Version […] auf die Bühne zu zaubern.“, so die Abendzeitung München. Die Angst vor dem Vergessen trifft den Nerv einer alternden Gesellschaft, weltweit kämpfen Menschen gegen die Wahrheit an, dass ihr Hirn verfällt. Der junge französische Schriftsteller und Philosoph Florian Zeller hat ein berührendes Stück über einen betagten Mann geschrieben, der an Alzheimer erkrankt ist: André, achtzig, Witwer, Vater von zwei Töchtern, merkt, dass sich etwas verändert – es verschwinden Sachen, er versteckt Gegenstände, er fühlt sich bedroht, verfolgt, er verliert die zeitliche und räumliche Orientierung. „Irgendetwas Seltsames passiert. Als hätte ich kleine Löcher. Im Gedächtnis.“ In den 15 raffiniert verschachtelten Szenen ist André mal der Maulheld, frech und gewitzt, dann wiederum blickt er staunend und bangend in die Welt und auf seine Mitmenschen. Er verheddert sich immer stärker, bis er am Ende aufgibt und nach seiner Mutter ruft: „Mama, ich will weg von hier. Ich will, dass man mich hier wegholt. Ich will nach Hause.“ In der deutschen Erstaufführung von Vater in der Regie von Uli Waller hat Volker Lechtenbrink die Rolle des an Alzheimer erkrankten Protagonisten übernommen. Durch sein Spiel erschließt er dem Publikum ein ernstes Thema in einer wundervollen Komödie. von Florian Zeller St. Pauli Theater Hamburg in Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen Regie: Ulrich Waller Bühne: Raimund Bauer Kostüme: Ilse Welter Mit: Johanna Christine Gehlen; Volker Lechtenbrink, Stephan Schad u. a. DO 23.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen DE EUR 26 | 24 | 21 | 19 von Janne Teller Bühnenfassung von Andreas Erdmann nach der deutschen Übersetzung von Sigrid D. Engeler Metropoltheater München Regie und Bühne: Jochen Schölch Kostüme: Cornelia Petz Licht: Benjamin Schmidt Erzähler: Christian Baumann Klavier: Friedrich Rauchbauer Mit: Anna-Yael Ehrenkönig, Konstanze Fischer, Theresa Martini, Judith Neumann, Sara Tamburini, Leonie-Merlin Young; Martin Borkert, Simon Heinle, David Lindermeier, Nicolas Fethi Türksever Nichts. Was im Leben wichtig ist Eine Koproduktion von Bayer Kultur und der Bayerischen Theaterakademie August Everding/Hochschule für Musik und Theater. SA 31.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 26 | 24 | 21 | 19 62 kultur.bayer.de V. Lechtenbrink, J. C. Gehlen Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 63 Boulevard & Broadway Du kannst nicht immer 60 sein Du kannst nicht immer 60 sein Zwei Stars sind einer zu viel. Auf der Bühne streiten sich Ilja Richter und Hilde Knefs fiktive Schwester Irmgard (gespielt von Autor, Schauspieler, Kabarettist, Sänger und Musiker Ulrich Michael Heissig) um die Bühne. Beide sind davon überzeugt, sie hätten eine Vorstellung. Richter will aus seinem aktuellen Buch Du kannst nicht immer 60 sein vorlesen, und die Zweit-Knef unbedingt ihre Chansons singen. Dieser Dispositionsfehler verursacht verdutzte Gesichter bei den Bühnenstars, der völlig überraschten Abendspielleiterin und nicht zuletzt beim Publikum. Letzteres jedoch hat gut lachen, erlebt es doch gleich zwei Legenden. Ilja Richter als der ewig verrückte Moderator aus der DiscoSendung sowie die kabarettistisch-fiktive Zwillingsschwester und damit das Alter Ego von Hildegard Knef. Da keines der beiden Alphatiere weichen will, muss das zufällige Gegenüber kurzerhand in die „eigene“ Solo-Show adaptiert werden. Eine Zeitreise in die Jugend. „Licht aus! Spot an!“ 64 kultur.bayer.de Arsen und Spitzenhäubchen Arsen und Spitzenhäubchen von Ulrich Michael Heissig und Ilja Richter Tournee-Theater Thespiskarren, Hannover Regie: Ilja Richter, Ulrich Michael Heissig Musikalische Leitung: Ingvo Clauder, Christian Kullack Ausstattung: Zoltan Labas Choreografie: Marie-Christin Zeisset Musik: Die Toten Rosen (Christian Kullack, Gitarre | Ingvo Clauder, Klavier und Saxophon Philipp Schmitt, Schlagzeug | Kolja Legde, Bass und Viola) Mit: Kim Pfeiffer; Ulrich Michael Heissig, Ilja Richter SA01.11 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO02.11 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 36 | 33 | 28 | 20 Bühne frei für einen Unterhaltungsklassiker des angelsächsischen Humors: Abby und Martha haben es sich zur Lebensaufgabe gemacht, einsame Herren auf äußerst makabre Art ins Jenseits zu befördern. Als Neffe Mortimer hinter das Geheimnis der beiden schwarzen Witwen kommt, nimmt die skurrile Kriminalgeschichte an Fahrt auf. Diesem Giftcocktail sind Essenzen verschiedenster Genres untergemischt. So gelingt es dem fälschlicherweise als bloßem Boulevard-Stück deklarierten Schauspiel, das moralisch einwandfreie Bürgertum an den morbiden Abgrund des Wahnwitzes zu bringen. Arsen und Spitzenhäubchen feierte Anfang der 1940er Jahre einen Triumphzug am New Yorker Broadway. Und kann auch immer wieder hierzulande punkten. „Ein Spitzenensemble mit einer Spitzenkomödie“, jubelte die Fachpresse nach der Aufführung am St. Pauli Theater, eine der ältesten Bühnen Deutschlands. Das Stück wird vom Kiez in Hamburg auf die Reise in das Bayer Kulturhaus nach Leverkusen geschickt. von Joseph Kesselring Deutsche Fassung von Helge Seidel St. Pauli-Theater, Hamburg Regie: Ulrich Waller Bühne: Raimund Bauer Kostüme: Ilse Welter Mit: Deborah Kaufmann, Eva Mattes, Stefanie Stappenbeck, Angela Winkler; Uwe Bohm, Gerhard Garbers, Niels Hansen, Timo Klein, Knut Koch, George Meyer-Goll, Christian Redl, Oliver Urbanski SA28.02 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO01.03 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 36 | 33 | 28 | 20 Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 65 An American in Paris Unter diesem Titel präsentieren wir Ihnen in unserer Reihe Boulevard & Broadway u. a. zwei der musikalischen Protagonisten aus der Blütezeit des Broadways; zwei Komponisten, die mit den Musikstädten Paris und New York auf unterschiedliche Weise, aber beide maßgeblich verbunden sind. George Gershwin, der „Broadway“ von der Pike auf gelernt hat, portraitierte in seinem berühmten Orchesterwerk An American in Paris mit großer Lust auch die lebhaften Pariser Boulevards, und Kurt Weill war, nachdem er Deutschland verlassen hatte, von Paris ebenso begeistert wie später von New York – immer offen für Neues, schuf er hier wie dort markante Kompositionen. Melodien von Gershwin und Weill, die sich auch persönlich kannten und künstlerisch beeinflussten, wurden und werden auf und an den Straßen der Welt – ob Boulevard oder Broadway, ob Allee oder Avenue – gesungen. Viele große Unterhaltungskünstler erweisen beiden immer wieder aufs Neue ihre Reverenz. Dieses Mal ist es das Bayer-Blasorchester unter der Leitung von Pierre Kuijpers, das sich in seinem Programm selbstverständlich auch noch weiteren Hits zwischen Paris und New York widmen wird. Kuijpers und sein Orchester legen seit jeher viel Ehre für eine Musik ein, die eigentlich mit Entertainment am besten beschrieben ist. Zahlreiche Konzerte führten das Ensemble schon durch ganz Europa sowie nach Übersee in die Vereinigten Staaten und nach Brasilien. Werke von Gershwin, Weill u. a. Bayer-Blasorchester Pierre Kuijpers, Musikalische Leitung SA25.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO26.04 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 36 | 33 | 28 | 20 My Fair Lady My Fair Lady Partitur zu Street Scene 66 kultur.bayer.de „Es grünt so grün“ – mit My Fair Lady landeten der Komponist Frederick Loewe und der Textdichter Alan Jay Lerner einen Riesenerfolg. Mehr als 2.700 Mal wurde das Musical, das nach George Bernard Shaws Stück Pygmalion entstand, nach der Broadway-Premiere in Serie gespielt. In Deutschland begründeten die ebenso legendären Erstaufführungen am Berliner Theater des Westens und an der Staatsoperette Dresden überhaupt erst die Popularität der Gattung Musical. Bis heute begeistert My Fair Lady mit liebenswerten Bühnenfiguren und eingängiger Musik. Das Stück stellt eine durchaus aktuelle Frage: Was verrät die soziale Herkunft eines Menschen? Für den Phonetiker Henry Higgins ist das ganz klar: natürlich die Sprache, die gehobene Ausdrucksweise. Er schult das freche, aber ehrgeizige Blumenmädchen Eliza in dieser Kunst. Das Experiment gelingt – und Higgins verliebt sich, natürlich. Die Presse nannte die Inszenierung des Landestheaters Neustrelitz „eine kurzweilige, schillernde Show inklusive Material- und Kostümschlacht“. Na dann: Soll es grünen, das Grün! Musical von Frederick Loewe und Alan Jay Lerner Musikalische Leitung: Jörg Pitschmann | Regie: Wolfgang Lachnitt Ausstattung: Bernd Franke Ensemble und Chor des Landestheaters Neustrelitz Deutsche Tanzkompagnie Neustrelitz Neubrandenburger Philharmonie SA16.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO17.05 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 36 | 33 | 28 | 20 Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 67 STUDIOzeitSTÜCKE Das Wunschkind Odyssee Embryonale Junges DT Berlin Junges Theater Leverkusen In der Medizin markiert die Geburt von Louise Brown, dem ersten Retortenbaby, im Jahr 1978 den Beginn eines neuen Zeitalters. Zusätzlich zur natürlichen Befruchtung hat seitdem die Reproduktionsmedizin den ausgebildeten und gut situierten Bürgern in den Industriestaaten die Möglichkeiten der assistierten Fortpflanzung erschlossen und die künstliche Befruchtung als unumstößliche Wahrheit etabliert, die eine Vielzahl von Fragen aufwirft. Diese turbulente Komödie über die Heilversprechen moderner Gen- und Fortpflanzungstechnologie entstand in ihrer ersten Fassung 1987 und wurde seitdem mehr als 250 Mal im deutschsprachigen Raum aufgeführt. Auch in ihrer neuesten Version hat diese bissige (und einzige) Komödie von Gilla Cremer bis heute nichts an Aktualität, Esprit und Witz verloren. In rasantem Tempo schlüpft die Akteurin in verschiedenste Rollen: in die Werbeagentin Margot Varell, die ihre Leibesfrucht aus Karrieregründen der spanischen Putzfrau Franziska zum Austragen überlässt, in den Obermacker Charly und Geliebten von Margot, in die betuliche Mutter, in geifernde Sekretärinnen oder den forschen Professor Hallogen, der aus Versehen von Margots „Früchtchen“ acht Kopien klont. Das Junge DT ist einer der wichtigsten Kooperationspartner von Bayer Kultur im Berlin Projekt. In den beiden letzten Spielzeiten war das Theater mit zwei herausragenden Gastspielen in Leverkusen zu sehen: Tschick und Burn Baby Burn. In der neuen Spielzeit wird die Zusammenarbeit zum ersten Mal mit Leverkusener Beteiligung stattfinden: Das sogenannte „Herbstcamp“ – ein seit Jahren gepflegtes Format des Jungen DT Berlin – ist eine 10 -tägige Ferienakademie, die als „Zeltplatz der Visionäre“ interessierten Jugendlichen ein eigenes Forum im Theater schafft. Unter der fachkundigen Anleitung renommierter Künstler erarbeiten und gestalten junge Leute eigene Projekte, die anschließend auch öffentlich präsentiert werden. Auf Anregung von Bayer Kultur erhält das Junge Theater Leverkusen die Gelegenheit, sich am „Herbstcamp“ in Berlin zu beteiligen, und zwar mit einer Stückentwicklung unter dem Thema übersichhinausgehen/grenzüberschreitungen. Das Ergebnis des ästhetischen Feldversuchs wird im Studio des Bayer Kulturhauses gezeigt. von Gilla Cremer und Max Eipp Theater Unikate Regie: Max Eipp Mit: Gilla Cremer Odyssee Embryonale 68 kultur.bayer.de MO 27.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Ein Projekt von Bayer Kultur mit dem Jungen DT Berlin und dem Jungen Theater Leverkusen. EUR 20 Dezember 2014 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Junges DT Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 69 KameLions Sie waren eine Gang: Vier junge Männer, aufgewachsen mit den Werten und in den Traditionen ihrer Familien, vertraut mit den Gesetzen der Straße, die nach der gemeinsamen Schulzeit getrennte Wege gegangen sind und sich unterschiedlich entwickelt haben. Ein Unglück führt sie wieder zusammen. Gemeinsam versuchen sie, sich dem Ereignis, den anderen und sich selbst anzunähern. Das Wiedersehen wird zur Stunde der Wahrheit für ihre Freundschaft und ihre Suche nach der eigenen Identität: Es gilt, Masken abzulegen, ohne dabei sein Gesicht zu verlieren, alte Rollen zu hinterfragen, ohne sich aufgeben zu müssen, Unausgesprochenes offen zu legen, ohne sich zu verraten, Fehler einzugestehen, ohne schwach zu wirken, sich zu zeigen, ohne sich zu entblößen, Werte in Frage zu stellen, ohne sie zu zerstören, für den anderen da zu sein, ohne sich selbst aus dem Auge zu verlieren. Jeder muss sich die Frage stellen: Bin ich Kamel (Lastentier), Lion (König der Tiere) oder Chamäleon (passt sich jeder Situation an)? Oder eben ein KameLion? „Eine wunderbare Studie über Freundschaft und Familienbande, Verantwortungsgefühl und Versagen, Aggression und Unsicherheit, Machoposen und Kinderträume – von vier jungen Männern mit Kapuzenshirts, Lederjacke und dem, was man Migrationshintergrund nennt.“ (hr2 Kulturcafé) von Hadi Khanjanpour theaterperipherie Regie: Hadi Khanjanpour Mit: Amin Bimnet Haile, Cem Demir, Nikolas Etzel, Moe Salamat FR 13.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 20 Das Versprechen Das Versprechen Ein Sexualmord an einem Mädchen. Ein Dorf in LynchjustizStimmung. Und ein Kommissar, der den Eltern des Kindes verspricht, nicht eher zu ruhen, bis der wahre Mörder gefunden ist. Friedrich Dürrenmatts Kriminalroman Das Versprechen ist einem breiten Publikum vor allem als Filmstoff bekannt. Im Erscheinungsjahr des Romans, 1958, kam Es geschah am helllichten Tag mit Heinz Rühmann und Gerd Fröbe in die Kinos. 1996 folgte ein Remake mit Joachim Król. Damit nicht genug wurde das Buch auch 2001 in einer US-Version mit Jack Nicholson (Regie: Sean Penn) verfilmt. „Je planmäßiger Menschen vorgehen, desto wirksamer vermag sie der Zufall zu treffen“, schreibt Dürrenmatt, und genau diesen Gedanken verfolgt auch die Romanadaption, die das Kölner Theater der Keller zeigt. Die nervenaufreibende Spannung, die Dürrenmatt mit grandioser schriftstellerischer Meisterschaft erzeugt, verlagert sich beinahe unmerklich von der eigentlichen Aufklärung des 70 kultur.bayer.de Mordes hin zum Psychogramm des ermittelnden Polizisten. Kommissar Matthäi versucht, wie seine berühmten Kriminalroman-Vorbilder, mit brillanter Logik den Fall zu lösen und wird mit diesem Vorgehen selbst an den Rand des Wahnsinns getrieben. Das Gute siegt nicht zwangsläufig, und der Wirklichkeit ist mit Logik nicht mehr ausreichend beizukommen. Im faszinierenden Genre des Krimis werden die Brüche der heutigen Welt sichtbar. von Friedrich Dürrenmatt Theater der Keller, Köln Regie: Heinz Simon Keller Januar 2015 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 20 KameLions Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 71 STUDIOmix M. Brandt Psycho – Fantasie über das kalte Entsetzen Berlin Alexanderplatz „In Psycho habe ich das Publikum geführt, als ob ich auf einer Orgel gespielt hätte“, sagte Alfred Hitchcock im Gespräch mit seinem Bewunderer François Truffaut. Hitchcock hat Psycho als Experimentalfilm verstanden, der beim Publikum eine eindrückliche Wirkung zeitigen sollte. Der Schauspieler Matthias Brandt interpretiert dieses filmische Jahrhundertwerk nun gemeinsam mit dem Pianisten und Sänger Jens Thomas neu auf der Bühne. Brandt greift dabei auf Elemente der literarischen Vorlage zurück. Thomas, von der Süddeutschen als „Jimi Hendrix des Flügels“ bezeichnet, improvisiert zu Brandts inszenierter Lesung den Soundtrack. Dieser Abend ist nicht festgelegt und routiniert einstudiert, vielmehr lebt er von der intensiven, spontanen Interaktion beider Akteure. „Jens Thomas und Matthias Brandt gestalteten in der Improvisation mit Text und Klang ein ungemein dichtes, ungemein individuell ausgestaltetes Szenario, einen nur mit Fantasie gefüllten Klang- und Assoziationsraum, indem ein gelegentlich leiser ironischer Zwischenton nicht dementierend, sondern bereichernd wirkte“, so die Frankfurter Rundschau nach der Premiere auf dem enjoy jazzfestival in Mannheim vor begeistertem Publikum. „Bemerkenswert ist, wie Brandt und Thomas die Aufmerksamkeit des Publikums lenken und wie unmittelbar es dadurch den Schrecken dieser Nacht miterlebt“, schreibt das Göttinger Tageblatt. Alfred Döblins opus magnum Berlin Alexanderplatz ist der bedeutendste deutsche Großstadtroman: Das Berlin der 1920er Jahre als pulsierende Metropole ist Schauplatz der Handlung, in der Döblins Protagonist, der Ex-Häftling Franz Bieberkopf, entlassen aus der Strafanstalt Berlin-Tegel, im Jahre 1929 durch ein Labyrinth aus Einsamkeit und Liebe, Armseligkeit und Zuversicht, Krankheit und Todesnähe taumelt. Günter Lamprecht mimt Franz Bieberkopf. Mit der Fassung des Döblin-Romans von Rainer Werner Fassbinder erlangte der Berliner Schauspieler Weltruhm. Als er in einem Interview gefragt wurde, wie er zu der Figur des bestraften Totschlägers stehe, antwortete Lamprecht, dass er sich bei den proletarischen Figuren bestens aufgehoben fühle, weil es ihm gegeben sei, die besoffenen, verfressenen Opfer menschlicher Widerwärtigkeiten pfleglich, gar liebevoll darzustellen. Günter Lamprecht wurde 1930 in Berlin geboren, HeileWelt-Darstellungen waren nie seine Sache. Neben der 14 teiligen TV-Serie Berlin Alexanderplatz prägte er viele Jahre die von ihm maßgeblich entwickelte Figur des Kreuzberger Tatort-Kommissars Franz Markowitz. Im Bayer Kulturhaus war er in der letzten Spielzeit zusammen mit seiner Frau Claudia Amm mit einer fulminanten Tolstoi-TolstajaLesung zu Gast. Lesung mit Soundtrack Mit: Matthias Brandt, Rezitation | Jens Thomas, Klavier von Alfred Döblin Lesung mit Musik Mit: Günter Lamprecht FR 26.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR 21.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 20 EUR 20 G. Lamprecht J. Thomas 72 kultur.bayer.de Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 73 Eva Mattes erzählt, liest, singt Das Tagebuch der Anne Frank Eva Mattes begeistert mit ihrem spannenden Streifzug durch 40 Jahre deutsche Theater- und Filmgeschichte. In ihrem neuen Programm erzählt und liest Eva Mattes, „die stille Königin unter den deutschen Vorleserinnen“ (FAZ), spannende Kapitel aus ihrem Leben. Sie berichtet von Begegnungen mit Rainer Werner Fassbinder, Werner Herzog, Peter Zadek, Ulrich Wildgruber und weiteren Größen aus Film und Theater, von künstlerischen und anderen Ereignissen, die Künstler und Öffentlichkeit gemeinsam bewegten. Mit im Gepäck hat sie ein paar der schönsten Songs und Chansons von Marlene Dietrich, Hans Albers, Friedrich Hollaender, Kurt Weill. Eingestreut werden italienische Volkslieder sowie unterhaltsame und nachdenkliche Zwischentöne an diesem Abend, der auch von einem langjährigen kulturpolitischen Engagement berichtet, das Eva Mattes eng mit der Dirigentin und Regisseurin Irmgard Schleier verbindet. Sie wird Mattes auf dieser ungewöhnlichen Zeitreise musikalisch am Klavier begleiten. Zum ersten Mal erscheinen sämtliche Texte von Anne Frank in einem Band, darunter auch bislang Unveröffentlichtes: die verschiedenen Fassungen des Tagebuchs sowohl in den beiden eigenhändigen Versionen von Anne Frank selbst als auch in der edierten Fassung von Otto Frank und Mirjam Pressler, ihre Erzählungen und Essays sowie ihre Briefe und Aufzeichnungen. Ergänzt wird diese sorgfältig verfasste, teilweise neu übersetzte Gesamtausgabe durch zahlreiche Fotos, Faksimiles und Dokumente sowie durch kenntnisreiche Einführungen in die Lebensund Familiengeschichte Anne Franks. Drei junge Berliner Künstlerinnen lassen diese junge selbstbewusste Frau und die Musik ihrer Zeit lebendig werden: Die Schauspielerin Pegah Ferydoni (Türkisch für Anfänger) liest in unnachahmlicher Weise aus Anne Franks Schriften. Korrespondierend dazu spielen die renommierten Musikerinnen Lauma Skride (Klavier) und Franziska Hölscher (Geige) Werke verfemter Komponisten. Zu erwarten ist ein besonderer, nachdenklich stimmender und in seiner literarischen und musikalischen Vielfalt überraschender Abend. Lesung, Lieder und Chansons Mit: Eva Mattes | Irmgard Schleier, Klavier Lesung mit Musik Mit: Pegah Ferydoni, Rezitation | Lauma Skride, Klavier Franziska Hölscher, Geige SO 01.03 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA 18.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 20 EUR 20 E. Mattes 74 kultur.bayer.de P. Ferydoni Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 75 Tanz schauspiel kunst Ko Wahrheiten Zeitgenössische Kunst im Dialog mit alten Meistern SØR Rusche Sammlung Oelde/Berlin 14.09 – 04.01 SO14.09 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR24.10 | 19:00 – 24:00 | Leverkusener Kunstnacht Kunst und Wissenschaft 18.01 – 12.04 SO 18.01 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Kunsthochschulen zu Gast Kunstakademie Düsseldorf 19.04 – 28.06 SO 19.04 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Öffnungszeiten | SA, SO, Feiertag | 11:00 – 17:00 Führungen | Jeden 1. und 3. Sonntag im Monat | 11:15 Sonderführungen | nach Vereinbarung (0214.30-41283/-84) Die Vernissagen werden von jungen Studierenden des Pre-College Cologne musikalisch umrahmt. Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 77 Tanz schauspiel kunst Ko Die Wahrheit ist vorhanden für den Weisen, die Schönheit erkennt nur ein fühlendes Herz. Friedrich von Schiller So wie Schiller verbinden wir heute mit dem Begriff der Wahrheit zunächst philosophische Fragestellungen. Dass jedoch auch für den Weisen heute nicht mehr nur eine Wahrheit vorhanden ist, haben Skeptizismus, Postmoderne und Konstruktivismus bis in das gegenwärtige Alltagsverständnis bewirkt. Zu fragwürdig ist der Begriff der Wahrheit geworden, und es scheint nur noch akzeptabel von „Wahrheiten“ zu sprechen. Die Kunst wird weniger mit der Frage nach „Wahrheit“ verbunden als mit ästhetischen Urteilen und der Erfahrung von Schönheit, wobei sich auch hier ein weites Feld öffnet. Schönheit wird in der zeitgenössischen Kunst kaum seltener in Frage gestellt als die Wahrheit. Andrea Peters | Referat KUNST Unser Spielzeitthema unternimmt den offenen Versuch, Kunst nach ihrem Potential hinsichtlich von Wahrheiten und sinnlicher Erkenntnis zu befragen. Künstler gehen nicht immer rational und wissenschaftlich vor, aber es kann kein Zweifel daran bestehen, dass die Intention weit über den schönen Schein hinausgeht. Fast immer können und sollen Bilder, Skulpturen oder Installationen viel mehr sein und über die visuelle Wahrnehmung Erkenntnisprozesse spiegeln und in Gang setzen. Die beiden ersten Ausstellungen der Spielzeit nähern sich der Frage dabei von zwei verschiedenen Seiten. Befragt man Bilder nach ihrem Wahrheitsgehalt, so ist damit oft die Erwartung verbunden, dass die Wirklichkeit gespiegelt wird. In der Kunstgeschichte wurden Künstler seit der Renaissance immer wieder an dem Anspruch einer perfekten Wiedergabe der sichtbaren Welt gemessen. Künstler studierten die Gesetze des Sehens und der Naturphänomene, um in ihren Werken die Wirklichkeit abzubilden und wahr darzustellen. Im Barock entwickelte sich in den nördlichen Niederlanden darüber hinaus das Interesse am Blick auf die eigene Umgebung und brachte die Genres Porträt, Landschaftskunst und Stillleben zu 78 kultur.bayer.de höchster Vollendung. Die genaue Betrachtung der Meisterwerke des 17. Jahrhunderts zeigt jedoch schnell, dass der Maßstab der naturalistischen Abbildung zu kurz greift. Die Kompositionen bestechen nicht allein durch ihre Meisterschaft der Augentäuschung, sondern gehen in ihrer Aussage weit über die sichtbare Welt hinaus. Landschaften können Weltlandschaften sein oder Bilder des menschlichen Lebensweges, Stillleben transportieren das moralische Wertsystem oder sind als Memento Mori angelegt. Theologische Wahrheiten werden in der Kunst zur sichtbaren Wirklichkeit, indem sie in die Landschaft und das Gewand der eigenen Gegenwart versetzt werden. Betrachtet man die Entwicklung der figurativen Kunst bis zur Gegenwart, so wird deutlich, dass diese Fähigkeit der Künstler durch die „imaginatio“ Wirklichkeiten in der Kunst sichtbar zu machen, bis heute ungebrochen ist. Wir können Ihnen mit der Ausstellung zur Spielzeiteröffnung einen außerordentlich spannenden Dialog zeitgenössischer Malerei mit der Kunst des Barock präsentieren, in dem sich diese Fragestellung nach Wahrheiten und Wirklichkeiten entwickelt und ausdifferenziert. Mit der Sammlung SØR Rusche, Oelde/Berlin erwarten Sie der Genuss hervorragender Meisterwerke des „Goldenen Zeitalters“ ebenso wie Arbeiten international bekannter Künstler der Gegenwart. Die Ausstellung verspricht gleichermaßen Herausforderung und Freude bei der neuen Konzeption, die die Werke nicht nach Epochen getrennt, sondern im Zwiegespräch zeigt. Die kunsthistorische Bindung der Gegenwartskunst, die Aktualität des Barock und die zeitübergreifende Suche nach Wahrheit werden sichtbar. Mit der zweiten Ausstellung der Spielzeit laden wir Sie ein, die kulturhistorische Perspektive zugunsten einer hochaktuellen Fragestellung zu verlassen. Kunst und Wissenschaft stellt Positionen junger Kunst vor, die sich der Wirklichkeit forschend nähern und an wissenschaftliche Verfahren anknüpfen. Über Jahrhunderte war die Trennung von Wissenschaft und Kunst festgeschrieben. Das cartesianische Zeitalter ordnete das Technische dem Bereich des Instrumentellen, Rationalen und Kognitiven zu, während das improvisatorische und schöpferische Moment dem künstlerischen Ausdrucksschaffen vorbehalten blieb. Seit einigen Jahren wird diese Trennung durch interdisziplinäre Symposien, Ausschreibungen zum Thema „Kunst und Wissenschaft“ wie z. B. von der UdK Berlin und nicht zuletzt durch die letzte documenta in Kassel einer kritischen Prüfung unterzogen. Kunst und Wissenschaft entdecken zunehmend gemeinsame Fragestellungen und Arbeitsweisen. Die kreativen Prozesse der beiden Disziplinen ähneln einander, doch ihre Ergebnisse sind auch grundsätzlich verschieden. Tatsächlich nähern sich gegenwärtig in der internationalen Kunst immer mehr junge Künstlerinnen und Künstler Fragestellungen, die man den Naturwissenschaften zuordnen würde. Die künstlerischen Verfahren sind dabei vielfältig und können von empirischen Studien über wissenschaftliche Experimente bis zu interdisziplinären Projekten reichen. Frei von Zweckbestimmung und Nutzbarkeit können Künstler ihre forschende Befragung der Wirklichkeit intuitiv, subjektiv und improvisierend verfolgen. Für Bayer Kultur ist das Thema „Kunst und Wissenschaft“ natürlich von besonderem Interesse und erweitert den Blick auf unser Leitmotiv „Science for a better life“. Zum Abschluss der Spielzeit erwarten Sie wieder Entdeckungen aus der jungen Kunstszene. Bayer Kultur fördert mit der Reihe Kunsthochschulen zu Gast im Rahmen des stART-Programms jährlich Studierende der Bildenden Kunst durch eine Ausstellung, verbunden mit Ankäufen für die Sammlung Bayer. Nach Halle, Münster, Kassel und Dresden wird in dieser Saison die Kunstakademie Düsseldorf in Leverkusen zu Gast sein. Die Spielzeit verspricht somit insgesamt einen höchst interessanten Blick auf die gegenwärtige Kunstszene und in jeder Hinsicht Erkenntnisgewinn und Wahrheiten. Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 79 Kunst und Wissenschaft Jan Looten, Berglandschaft mit Zeichner, o. J. (2. H. 17. Jh.) Sven Kroner, ohne Titel, 2006 Wahrheiten Zeitgenössische Kunst im Dialog mit alten Meistern SØR Rusche Sammlung Oelde/Berlin Die niederländische Malerei des Goldenen Zeitalters gilt als Inbegriff der naturgetreuen „wahren“ Wiedergabe der sichtbaren Welt. Seien es Landschaften, Porträts oder Stillleben, stets ist der moderne Betrachter gebannt von der detailgenauen Malerei der barocken Meister. Die Wahrheit geht jedoch über den bloßen Augenschein hinaus, vermitteln die Bilder doch oft verschlüsselt in Allegorien, kleinen Hinweisen und Andeutungen, die nur der aufmerksame (und eingeweihte) Betrachter sieht, tiefere Bedeutungen, die auf theologischen und philosophischen Wahrheiten gründen. Hier bieten sich vielfältige Anknüpfungspunkte zur zeitgenössischen Malerei. Das kulturelle Bezugssystem hat sich seit dem Barock natürlich geändert, aber gerade in der Zusammensicht alter und aktueller Kunst entwickelt sich ein spannungsreicher, überraschender und erkenntnisstiftender Dialog, der neue Perspektiven auf Wahrheiten öffnet, die allein durch die Malerei sichtbar werden. Die Werke aus der SØR Rusche Sammlung Oelde/Berlin belegen dieses dialogische Prinzip überzeugend. Thomas Rusche hat seine über Generationen gewachsene Privatsammlung zur Kunst des 17. Jahrhunderts in den letzten zehn Jahren um wichtige Positionen internationaler Gegenwartskunst 80 kultur.bayer.de Unsere klare Unterscheidung zwischen freier Kunst und (angewandter) Wissenschaft hat sich erst in der Zeit des Rationalismus entwickelt. In der Renaissance bezeichnete der Begriff der „imaginatio“ das schöpferische Grundvermögen zur Beobachtung der Naturphänomene über das Sichtbare hinaus und war Voraussetzung sowohl für die Kunst als auch für die Forschung. Die Gegenwartskunst hat immer weniger mit Festlegungen auf bestimmte Gattungen oder Entscheidungen für Stilrichtungen zu tun, dafür immer mehr mit konzeptuellen Fragestellungen und der Erforschung von Zusammenhängen. Dabei ist zu beobachten, dass sich viele Künstlerinnen und Künstler in der Vorarbeit und Recherche auf vielfältige Weise naturwissenschaftlicher Verfahren bedienen. Dies können Feldforschungen sein, die als genaue empirische Untersuchung zu künstlerischen Umsetzungen führen. Oder es werden Werkprozesse entwickelt, die unsere Vorstellungen von Malerei sprengen und eher an chemische Versuchsreihen denken lassen, aber zu sublimen ästhetischen Bildern führen. Es gibt Künstlerinnen und Künstler, die hochkomplexe Phänomene aus Kunst und Wissenschaft zu vielschichtigen, dichten Arbeiten komponieren, die an naturwissenschaftliche Präsentationsformen erinnern. Verbindend ist, dass der Ausgangspunkt zunächst eine Affinität zu wissenschaftlichen Verfahren suggeriert oder auch besitzt, das künstlerische Produkt jedoch weit von einer Illustration oder praktischen Verwertbarkeit entfernt ist. Wissenschaft und Ästhetik gehen eine Verbindung ein, die sich auf künstlerische Weise der Erkenntnis und damit Wahrheiten nähert. Die Ausstellung wird für das Bayer Kulturhaus von Ludwig Seyfarth kuratiert und hier ihre „Premiere“ haben. 18.01 – 12.04 SO 18.01 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusen erweitert, darunter Neo Rauch, David Schnell oder Matthias Weischer. Sein Blick gilt jedoch nicht nur dem Kanon der großen Namen, sondern auch Entdeckungen, die den Dialog bereichern und die Sammlung unverwechselbar machen. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl, die der Frage nach „Wahrheiten“ in fünf Kapiteln und Genres nachgeht – Stillleben, Landschaften, Physiognomie, Historie und Phantasmagorie. Der international als Kurator und Autor gefragte Kunstwissenschaftler Mark Gisbourne, der die Sammlung seit Jahren begleitet, wird für Bayer Kultur die Ausstellung kuratieren. Es erscheint eine Publikation. 14.09 – 04.01 SO14.09 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR24.10 | 19:00 – 24:00 | Leverkusener Kunstnacht Julia Schmid, Pflanzen im Büro der Lottostiftung, 2008 Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 81 Matthias Grotevent, Gewöllhalle, 2014 (Detail) Felix Contzen, don’t let go, 2013 (Videostill) Kunsthochschulen zu Gast Kunstakademie Düsseldorf Viktoria Strecker, Fax, 2013 (Detail) 82 kultur.bayer.de Die Düsseldorfer Kunstakademie gehört zu den ältesten Kunsthochschulen Deutschlands. Gegründet wurde sie schon 1773 und erreichte im 19. Jahrhundert mit der „Düsseldorfer Malerschule“ Weltruf. Heute gilt die Akademie als eine der renommiertesten Talentschmieden. Junge Menschen aus der ganzen Welt reichen dort alljährlich ihre Mappen ein, um einen der begehrten Studienplätze zu bekommen. Professoren wie Tony Cragg, Peter Doig, Andreas Gursky, Rosemarie Trockel und viele andere setzen gegenwärtig die Reihe bekannter Vorgänger fort und geben nachhaltige Impulse. Alljährlich im Februar öffnet die Akademie ihre Türen für den „Rundgang“, bei dem die Studierenden ihre neuen Arbeiten präsentieren. Das Ereignis zieht zahlreiche Besucher an. Sammler, Kunstberater und Galeristen nutzen den Blick in die Klassen als Orientierung auf der Suche nach vielversprechenden jungen Positionen. Nachdem unsere erfolgreiche Reihe Kunsthochschulen zu Gast im Rahmen des Förderprogrammes stART von Bayer Kultur das Augenmerk auf verschiedene deutsche Akademien gerichtet hat, nehmen wir mit der fünften Ausstellung die benachbarte Düsseldorfer Kunstakademie in den Fokus – allerdings mit neuem Konzept: Bisher haben wir jeweils eine Klasse eingeladen, die Ausstellungsräume zu bespielen. Zu Gast waren in den vergangenen Jahren die Klasse Ute Pleuger aus Halle, die Klasse Cornelius Völker aus Münster, die Klasse Friederike Feldmann aus Kassel und in diesem Jahr die Klasse Peter Bömmels aus Dresden. Das Besondere ist stets der Blick auf das Zusammenspiel der verschiedenen Positionen sowohl ganz junger Studierender als auch der Meisterschüler, wobei jede Klasse ihre Ausstellung selbst mitgestaltet. Da dieses Prinzip auch für die Räume des Düsseldorfer Rundgangs gilt, wird die Kunstakademie Düsseldorf nicht allein durch eine Klasse vertreten sein, sondern durch eine Auswahl der in Fachkreisen bereits als vielversprechend gehandelten Talente. Da sich meist gegen Ende des Studiums der eigene Stil herausbildet, sind überwiegend Künstlerinnen und Künstler berücksichtigt, die auf den Abschluss zugehen oder 2014 ihren Akademiebrief erhalten. Die Ausstellung wird in Kooperation mit der Düsseldorfer Akademie von der Kunsthistorikerin Julia Ritterskamp kuratiert und zeigt eine medienübergreifende Auswahl mit Studierenden aus den Fachbereichen Malerei, Bildhauerei, Fotografie und freie Grafik. Im Unterschied zum Rundgang, bei dem die geballte Fülle der Arbeitsergebnisse präsentiert wird, erwartet Sie im Bayer Kulturhaus eine sorgfältig ausgewählte Gruppenausstellung. Berücksichtigt wurden Positionen, die in den vergangenen Jahren durch ihre künstlerischen Ideen und ihren eigenen Weg besonders überzeugt haben. Eingeladen sind: Louisa Clement (Klasse Andreas Gursky), Felix Contzen, (Klasse Marcel Odenbach), Paul Czerlitzki (Klasse Katharina Grosse), Matthias Grotevent (Klasse Richard Deacon), Johanna Honisch (Klasse Herbert Brandl), Klara Kayser (Klasse Andreas Gursky), Claudia Mann (Klasse Didier Vermeiren), Mercedes Neuß (Klasse Katharina Fritsch), Natascha Schmitten (Klasse Siegfried Anzinger), Viktoria Strecker (Klasse Marcel Odenbach), Christian Theiß (Klasse Rosemarie Trockel), Angelika J. Trojnarski (Klasse Andreas Gursky), Thomas Wachholz (Klasse Katharina Grosse) Klara Kayser, enter the center, 2013 19.04 – 28.06 SO 19.04 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Angelika J. Trojnarski, Tesla, 2013 Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 83 -8+x | KINDER KONZERTE Von Bergen und SeenMit dem KinderOrchester NRW in die Wildnis KinderOrchester NRW | Leitung: Witolf Werner SO 09.11 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Die Winterreise für Kinder Franz Schubert: Die Winterreise - Gekürzte Fassung für Kinder FR 06.02 | 09:00 und 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Lehrerworkshop zur Winterreise Mitmachen! Ein Laterna Musica-Projekt Leitung Barbara Huche und Jacqueline Allers-Ullrich Ein Leben für die Bühne: stART-Künstler stellen sich vor Mitmachen! Valentin Radutiu, Violoncello | Olivia Trummer, Gesang Alexander Krichel, Klavier Olivia Trummer DI11.11 | Historische Stadthalle, Wuppertal MI12.11 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Valentin Radutiu MI18.03 | Historische Stadthalle, Wuppertal FR20.03 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Alexander Krichel MO18.05 | Historische Stadthalle, Wuppertal DI 19.05 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen MO 24.11 | 15:00 – 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Musiktheater Die verlorene Melodie Bayer-Philharmoniker | Musikalische Leitung: Bernhard Steiner Moderation: Malte Arkona Gold Deutsche Oper Berlin | Regie: Annechien Koerselmann SA 02.05 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA21.03 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen S022.03 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Tanzen zur verlorenen Melodie Mitmachen! Anmeldungen und weitere Informationen unter 0214.30-41289 oder [email protected] TANZ Ein Leben für den Jazz Mitmachen! Mit unserer stART-Künstlerin Olivia Trummer Die drei kleinen Schweinchen – Ein Ballett für Kinder und Erwachsene Termine nach Vereinbarung Ballett Stadttheater Bremerhaven Choreographie: Sergei Vanaev Musik: Balkanbeats, French Charleston Orchestra u. a. SA 13.12 | 16:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen -8+x | Kinder 85 Konzerte SCHAUSPIEL Wickie, der kleine Wikinger von Josef Göhlen | Theater der Jungen Welt, Leipzig SO 14.09 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Le cirque est arrivé KUNST KinderOrchester NRW Die Winterreise Wahrheiten – Wirklichkeiten Mitmachen! Leitung: Sylle und Michaela Oberhaus SA20.09 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA08.11 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA29.11 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen von Paulo Ferreira | Le Clair de Lune Théâtre, Brüssel SO 12.10 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Forscher Blick Mitmachen! Leitung: Sylle und Michaela Oberhaus Elias und die Oma aus dem Ei von Iva Procházková | Theater Waidspeicher, Erfurt SO 02.11 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA24.01 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA21.02 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA21.03 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Der standhafte Zinnsoldat nach Hans Christian Andersen | Das Meininger Theater SO 29.03 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Tiger und Bär nach Janosch | Schauburg München SO 19.04 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen 86 kultur.bayer.de Von Bergen und Seen – Mit dem KinderOrchester NRW in die Wildnis Die Winterreise für Kinder Eine murmelnde kleine Quelle, ein reißender Fluss, eine Meeresüberfahrt durch Wind und Wellen oder ein Besuch bei den norwegischen Waldtrollen – in der Musik ist das alles innerhalb eines einzigen Konzerts möglich! Bei dem KinderOrchester NRW kommt die Elite junger Musikerinnen und Musiker aus besagtem Bundesland im Alter von acht bis vierzehn Jahren zu einem großen Sinfonieorchester zusammen. Jede Arbeitsphase steht unter einem Motto. Die abschließenden Konzerte für Kinder sind Höhepunkte für Mitwirkende und Publikum. Ausschnitte aus Händels Wassermusik, Griegs Peer Gynt und Smetanas Moldau erklingen für Bayer Kultur, gemixt mit amerikanischen Berg- und Seemusiken. Wie sagte der Komponist Carl Maria von Weber? „Die Musik ist die wahre Menschensprache.“ Sehr richtig! In eindrucksvollen Bildern erzählt Laterna Musica – früher bekannt unter dem Namen Ohrwurm-Projekt – die Geschichte des Winterwanderers, der von seiner Geliebten verlassen wurde und sich bei Kälte und Eis auf den Weg macht, seinem Kummer zu entrinnen. In Franz Schuberts Liederzyklus Die Winterreise, den Laterna Musica in einer gekürzten Version für Kinder präsentiert, erscheinen unter anderem der rauschende Lindenbaum, der dem Wanderer Zuflucht verspricht, die Postkutsche, die bellenden Hunde und schließlich der Leiermann, der barfuß auf dem Eise schwankt und den dichtenden Wanderer endgültig aus der Welt herauslockt – oder ihn wieder in die Stadt zurückbringt? In der Aufführung werden die Kinder intensiv in das Bühnengeschehen einbezogen, indem sie mitsingen und die Musik mit Tänzen, Bewegungsspielen, Bordunbässen und Bodypercussion begleiten. Werke von Händel, Grieg, Smetana, Gackstatter, Walter, Harbinson und Spears Musikalische Leitung: Witolf Werner KinderOrchester NRW Franz Schubert: Die Winterreise Auf zehn Lieder gekürzte Fassung für Kinder Matthias Horn, Winterwanderer (Bariton) Christoph Ullrich, Krähe (Klavier) Lichtregie: Jacqueline Allers-Ullrich Anmeldung zu allen Mitmachen!-Projekten über unsere Theater-Pädagogin Für Kinder ab 8 Jahren Für Schulklassen und Einzelpersonen (1. bis 6. Klasse) Christine Hellweg Mitmachen!-Telefon: 0214.30-41289 [email protected] SO 09.11 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen FR 06.02 | 09:00 und 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 8 | 4 EUR 8 | 4 -8+x | Kinder 87 Die Winterreise Bayer-Philharmoniker Tanzen zur verlorenen Melodie Ein Leben für den Jazz Ein Leben für die Bühne: stART-Künstler stellen sich vor Olivia Trummer ist seit einem Jahr im Jazz-Bereich stARTKünstlerin bei Bayer Kultur. Sie ist Pianistin, Komponistin und Arrangeurin und wird ähnlich wie Valentin Radutiu (Cello) und Alexander Krichel (Klavier) viel Interessantes aus ihrem vielseitigen Künstlerleben berichten können. Zum ersten Mal bieten wir damit einen Einblick in die Welt des Jazz. Projekte aus dem Bereich der Klassik gehören inzwischen zum Standard, aber über Jazz findet man eher selten etwas. Was kennzeichnet Jazz aus? Was versteht man unter Improvisationen? Welche Instrumente spielen eine Rolle? Mit einer Ausbildung als klassische Pianistin hat Olivia Trummer in beiden Welten Erfahrung und wird mit ihrer besonderen Persönlichkeit die Kinder in ihren Bann ziehen. Seit einigen Jahren laden wir erfolgreich Schulklassen ein, unsere stART-Künstler kennen zu lernen. Diese jungen Musiker und Musikerinnen stehen am Anfang ihrer Karrieren, haben aber auch schon Erfahrungen im Berufsleben als internationale Künstler gesammelt. Sie können unverkrampft und sympathisch von ihren Erfolgen berichten und stellen sich unvoreingenommen den Fragen der Schüler: Was ist der Unterschied zwischen Jazz und Klassik? Was versteht man unter Improvisationen? Wie reist man mit einem Cello durch die Welt? Und wieso reicht es nicht, nur die Noten zu spielen, die auf dem Papier stehen? Die Anzahl der teilnehmenden Klassen ist begrenzt. Eine rechtzeitige Anmeldung unter 0214.30-41289 ist erforderlich. Mitmachen! Mitmachen! Lehrerworkshop zur Winterreise Die verlorene Melodie Tanzen zur verlorenen Melodie Wie jedes Jahr wird unser Laterna Musica-Projekt von einem Lehrerworkshop begleitet, bei dem Ideen vermittelt werden, wie man sich mit Klassen auf das Konzert vorbereiten kann. Das mitgelieferte Material inkl. CD (kostenlos von Bayer Kultur zur Verfügung gestellt) ist so aufgebaut, dass es einfach umzusetzen und auch für den weiteren Unterricht geeignet ist. Für Die Winterreise können von den Kindern Bilder zu den einzelnen Liedern gemalt werden. Es lohnt sich, auch am Workshop teilzunehmen, wenn man mit seiner Klasse nicht ins Konzert gehen kann. Erneut ist der beliebte Moderator Malte Arkona bei uns zu Gast. Diesmal als Moderator und Erzähler der Geschichte Die verlorene Melodie, die er zusammen mit den Bayer-Philharmonikern aufführt. „Ein zerstreuter Komponist schreibt eine Melodie, die durch Zufall in einem Orchester landet und um die von den verschiedenen Instrumenten heftigst gestritten wird. Um die Melodie zu schützen, reißt eine kleine Geige mit ihr aus.“ so Andreas N. Tarkmann über das Stück. Dieses ist bestens geeignet, um Kinder das erste Mal mit in ein Konzert zu nehmen. Unter der Leitung von Bernhard Steiner führen die Bayer-Philharmoniker das Kinderkonzert Die verlorene Melodie auf. Die kleine Melodie, die bei dieser Vorführung im Mittelpunkt steht, ist bei Bayer Kultur erhältlich. Angedacht ist, dass sich Kindergartengruppen oder Schulklassen ihrer annehmen und kreativ damit beschäftigen. Kinder haben Bilder im Kopf? Auf’s Papier damit! Sie möchten einen Tanz erfinden und/oder die Melodie mit verschiedenen Instrumenten aufführen? Kein Problem! Die schönsten Projekte machen beim Konzert auf der Bühne mit oder werden im Foyer gezeigt. Mitmachen! Mitmachen! Olivia Trummer DI11.11 | Historische Stadthalle, Wuppertal MI12.11 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Für Schulklassen 3. bis 7. Klasse Anmeldung erforderlich unter 0214.30-41289 oder [email protected] Termin und Uhrzeit nach Vereinbarung Bayer Kulturhaus, Leverkusen Valentin Radutiu MI18.03 | Historische Stadthalle, Wuppertal FR20.03 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Alexander Krichel MO18.05 | Historische Stadthalle, Wuppertal DI 19.05 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Eine Kooperation von Bayer Kultur und Bayer Healthcare Wuppertal Die verlorene Melodie von Andreas N. Tarkmann nach Eberhard Streul Laterna Musica Leitung: Barbara Huche und Jacqueline Allers-Ullrich Anmeldung erforderlich unter 0214.30-41289 oder [email protected] MO 24.11 | 15:00 – 18:00 | Leverkusen, Bayer Kulturhaus 88 kultur.bayer.de Bernhard Steiner, Musikalische Leitung Malte Arkona, Sprecher Bayer-Philharmoniker Für Kinder ab 5 Jahren SA 02.05 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 8 | 4 Anmeldungen und weitere Informationen unter 0214.30-41289 oder [email protected] O. Trummer stART -8+x | Kinder 89 Musiktheater TANZ schauspiel Gold Die drei kleinen Schweinchen – Ein Ballett für Kinder und Erwachsene Jakob wohnt mit seinen Eltern in einer kleinen Hütte am Meer. Eines Tages geht er mit dem Vater zum Angeln. Da fängt er einen großen Fisch. Der kann sprechen! „Iss mich nicht auf!“, sagt der Fisch. „Wenn du mich wieder schwimmen lässt, darfst du dir alles von mir wünschen!“ Doch Jakob fällt kein Wunsch ein. Am nächsten Tag aber weiß er, was er sich wünschen will! Er geht zum Strand und ruft den Fisch: „Ein richtiges Haus will ich haben!“ Am Tag darauf geht er wieder zum Strand. Und am nächsten wieder… Erst sind Jakobs Eltern misstrauisch. Aber sehr bald wollen auch sie mehr und mehr und mehr… Gold ist ein musikalisches Märchen für Kinder ab vier Jahren. Es wird gespielt, erzählt und gesungen von einer Sängerin und einem Marimbaspieler. Mit viel Humor erforschen sie eines der aktuellsten Themen unserer Zeit: die Gier. Die Deutsche Oper Berlin leistet seit einigen Jahren Pionierarbeit für ein zeitgemäßes und innovatives Kindermusiktheater. Bei Gold sind die kleinen Zuschauer ganz nah am Geschehen und werden sofort in den Bann der Erzählung gezogen. Oink, Oink, Oink. Wer kennt sie nicht, die Geschichte der drei kleinen Schweinchen, denen ihr Haus zu eng wurde? Den meisten von uns ist die Story von Walt Disney wohlbekannt: Das erste Schweinchen baut sich ein Haus aus Gras, das zweite eins aus Holz und das dritte ein festes Haus aus Stein. Doch eines Tages schleicht der böse Wolf mit grummelndem Magen vorbei und will die Schweinchen fressen. Er hustet und pustet, und die Häuschen aus Gras und Holz fallen einfach um. Nur das Steinhaus hält stand und rettet die drei Schweinchen vor dem gefräßigen Wolf. Die bei Bayer Kultur gezeigte wunderbare Ballettfassung aus Bremerhaven hält noch einige unbekannte Überraschungen bereit, die nicht nur die kleinen Besucher, sondern auch ihre erwachsenen Begleiter erfreuen wird. Ein Kritiker schrieb nach der Bremerhavener Premiere: „Bei seinem Kinderballett Die drei kleinen Schweinchen lässt Sergei Vanaev im Großen Haus so grunzulkig die Sau raus, dass jede Schwarte kracht und sich das Publikum speckig lacht.“ Regie: Annechien Koerselman Ausstattung: Dieuweke van Reij | Dramaturgie: Anne Oppermann Eine Produktion der Deutschen Oper Berlin Für Kinder ab 4 Jahren Ballett Stadttheater Bremerhaven Choreographie: Sergei Vanaev Musik: Balkanbeats, French Charleston Orchestra, Hubert v. Goisern, u. a. Für Kinder ab 5 Jahren SA21.03 | 15:00 | Bayer Kulturhaus (STUDIO), Leverkusen SO22.03 | 11:00 | Bayer Kulturhaus (STUDIO), Leverkusen SA 13.12 | 16:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 8 | 4 EUR 8 | 4 Gold 90 kultur.bayer.de Die drei kleinen Schweinchen Elias und die Oma aus dem Ei Wickie, der kleine Wickinger Wickie, der kleine Wikinger Elias und die Oma aus dem Ei Manche sagen, Wickie sei gar kein richtiger Wikinger, sondern ein Angsthase. Sogar Halvar behauptet das, und der ist nicht nur Häuptling im Dorf Flake, sondern auch Wickies Vater. Nun, es stimmt schon, der Junge ist klein, schmächtig, auch nicht besonders stark, und manchmal vielleicht sogar ein bisschen ängstlich. Kann man so einen Jungen mit auf Abenteuerfahrt nehmen? Eindeutig ja! Denn Wickie hat etwas, was nur wenige Wikinger haben: eine gehörige Portion Grips und Witz. So besiegt er schlau den gefährlichen grauen Wolf aus dem Flaker Wald und gewinnt in einem Wettkampf sogar gegen seinen Vater. Als Wickie danach endlich mit auf die große Abenteuerfahrt darf, sind es gerade seine genialen Einfälle, die die starken Männer retten. Ob aus den Fängen des Marquis Le Froc oder vor dem schrecklichen Sven. Da muss auch Halvar zugeben, dass der Junge ein echter Wikinger ist. Rasante Puppentheaterkomik nach den aus Kinderkanal und Kino bekannten Wickie-Geschichten. Mit Thomas Hänsel führt ein alter Bekannter Regie. Seine Inszenierung Peter und der Wolf ist in Leipzig ein wahrer Klassiker geworden. Elias ist acht Jahre alt und wohnt seit wenigen Wochen mit seinen Eltern auf dem Land, fühlt sich jedoch von diesen und dem Rest der Welt völlig allein gelassen. Noch hat er kaum Freunde und langweilt sich oft. Als Elias mal wieder alleine seinen Fußball durch die Dorfstraße kickt, findet er ein großes gelbes Ei. Mit diesem rätselhaften Fund ändert sich alles. In der Erwartung eines schlüpfenden Vogels staunt Elias nicht schlecht, als am nächsten Morgen eine kleine Oma mit verrutschten Strümpfen aus dem Ei hüpft. Die alte Dame lernt schnell, trotzdem ist die „Aufzucht“ kein Zuckerschlecken. Nach anfänglichem und beidseitigem Kennenlernen entspinnt sich gegenseitiger Respekt, und der Junge lernt die wichtigste Oma-Lektion: Lass dich nicht irre machen von der Welt und mach dein Ding! Eine Geschichte über eine tolle alte kleine Frau, die einem Jungen von heute zu Lebensmut und Entdeckerlust verhilft. Autorin Iva Procházková wurde 1952 in Tschechien geboren und lebt heute in Prag. Puppentheater nach den Geschichten Mein Freund Wickie von Josef Göhlen Theater der Jungen Welt, Leipzig Spielfassung: Thomas Hänsel Mit: Christian Bruhn, Runer Jonsson Für Kinder ab 5 Jahren, Dauer ca. 45 min. von Iva Procházková Theater Waidspeicher, Erfurt Regie | Spielfassung: Lars Frank Ausstattung: Kathrin Sellin Animationen: Konrad Frank Mit: Paul Günther, Tomas Mielentz Puppentheater für Kinder ab 6 Jahren, Dauer ca. 55 min. SO 14.09 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO 02.11 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 8 | 4 EUR 8 | 4 -8+x | Kinder 91 Schauspiel Le cirque est arrivé KUNST Der standhafte Zinnsoldat Tiger und Bär Le cirque est arrivé Der standhafte Zinnsoldat Tiger und Bär Der Vorhang auf der Bühne hebt sich, aus geheimnisvollen Schatten zeichnen sich erste Bilder ab. Plötzlich steht er da: ein fantastischer Zirkus, bei dem Licht und Dunkel eng umschlungen glanzvolle Pirouetten drehen. Immer schneller ziehen sie ihre jungen Zuschauer in den Bann und nehmen sie mit in die aufregende Welt der Artisten und Gaukler. Eine Geschichte, die ganz ohne Wort auskommt und an die eindrucksvolle Zeit im Pariser Künstlerviertel Montmartre erinnert. Jene Zeit, in der das Schattentheater im Le Chat Noir seine Erfolge feierte. Auch das Le Clair de Lune Théâtre gilt als geheimnisvoll, verspielt, und es verführt in eine aufregende Welt, in der alle Gedankengrenzen aufgehoben sind. Viele Bücher von H. C. Andersen sind zuerst in deutscher Sprache erschienen, danach in der Originalsprache. Der standhafte Zinnsoldat erzählt spielerisch das Märchen von der makelhaftigen Unperfektheit des 25. Zinnsoldaten: Das Zinn eines Löffels hat beim Gießen nur für 24 gleiche Kameraden gereicht – der 25. muss daher mit nur einem Bein das Leben bestreiten. Als er die hübsche Tänzerin erblickt, die ebenfalls einbeinig daherkommt, verliebt er sich in sie. Der standhafte Zinnsoldat ist ein besonderes Märchen über das Anderssein und eine harmonische Komposition aus Puppenspiel, Schattentheater und Ballett. Komm, wir finden einen Schatz – ein Klassiker des modernen Kinderbuches – erzählt, wie der kleine Tiger und der kleine Bär überall nach einem Schatz suchen, wie sie ihn finden, reich werden und wieder verlieren. Zurück zu Hause erkennen sie, worin ihr größtes Glück besteht… Die wohl berühmtesten Janosch-Figuren Tiger und Bär werden in der Inszenierung der Münchner Schauburg durch die bekannten Puppenspieler Meisi von der Sonnau und Panos Papageorgiou zum Leben erweckt. Die Regie führt George Podt, der bereits zahlreiche erfolgreiche Figurentheater-Inszenierungen zu unvergesslichen Theatermomenten werden ließ. eine Idee von Paulo Ferreira Le Clair de Lune Théâtre, Brüssel Musik: Pascal Ayerbe Gestaltung: Elise Dethier nach Hans Christian Andersen Das Meininger Theater – Südthüringisches Staatstheater Regie: Tobias J. Lehmann Puppenspieler: Jeffrey Burrell, Stefan Wey Tänzerin: Michelle Haugen nach Komm wir finden einen Schatz von Janosch Schauburg München Regie | Ausstattung: George Podt Mit: Meisi von der Sonnau; Panos Papageorgiou Schattentheater, Dauer ca. 30 min. Puppenspiel für Kinder ab 6 Jahren, Dauer ca. 50 min. Für Kinder ab 4 Jahren, Dauer ca. 50 min. SO 12.10 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO 29.03 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO 19.04 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 8 | 4 EUR 8 | 4 EUR 8 | 4 92 kultur.bayer.de Kinderatelier Kinderatelier Wahrheiten – Wirklichkeiten Forscher Blick Kunst kann spiegeln, was man sieht, oft sogar den Blick auf etwas lenken, worauf man gar nicht aufmerksam geworden wäre. Das kann durch Fotografien oder die naturgetreue Wiedergabe der Wirklichkeit geschehen. Kunst kann aber noch mehr: Manchmal ist es gar nicht wichtig, ob ein Bild dem Vorbild ähnlich ist, denn Bilder können vielschichtiger wirken als ein Abbild. Ist ein Porträt z.B. wahr, weil es einer Person ähnlich sieht, oder ist es viel realer, wenn es durch Farben, Formen und Vorlieben etwas über diesen Menschen ausdrückt? Zeigt ein Landschaftsbild die Wirklichkeit, wenn es naturalistisch daherkommt, oder gibt es noch andere Möglichkeiten, die Wahrheit sichtbar zu machen? Alle können einen Nachmittag lang ausprobieren, wie man mit künstlerischen Mitteln Wahrheit und Wirklichkeit am besten auf die Spur kommt. Zeigt sich am Ende gar, dass es viele Wahrheiten gibt und jedes Kunstwerk eine eigene Wirklichkeit enthält? Es darf ausprobiert werden! Im Kinderatelier wird Mut gemacht zum forschen Blick und zum künstlerischen Experiment. Viele moderne Künstlerinnen und Künstler machen vor, dass man nicht unbedingt „gut malen“ können muss. Sie haben viel mehr Interesse an Fragen, die man eher aus dem Sachkundeunterricht kennt. Manche probieren ganz neue Malverfahren mit chemischen Prozessen aus oder beobachten lange forschend ihre Umgebung, sammeln Fotos, Pflanzen, Eindrücke und bilden danach diese Wirklichkeit ab. Andere versuchen sogar, wissenschaftliche Untersuchungen und ihre Ideen dazu in ganz neue Bilder zu bringen. Das klingt nicht nur ungewöhnlich, sondern macht Lust aufs Ausprobieren. Vielleicht kommt man nicht nur zu tollen Ergebnissen, sondern sogar der ein oder anderen Wahrheit ein Stück näher! Leitung: Sylle und Michaela Oberhaus Leitung: Sylle und Michaela Oberhaus Für Kinder von 6 bis 11 Jahren Die Teilnehmerzahl ist auf zwölf begrenzt Anmeldung erforderlich unter 0214.30-41289 oder [email protected] Für Kinder von 6 bis 11 Jahren Die Teilnehmerzahl ist auf zwölf begrenzt Anmeldung erforderlich unter 0214.30-41289 oder [email protected] SA20.09 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA08.11 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA29.11 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA24.01 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA21.02 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA21.03 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Mitmachen! Mitmachen! -8+x | Kinder 93 - 16+x | jugend KONZERT TANZ Reason of Respect II Newcomer-Bands bei Bayer Kultur O SNAP Choreographie: Erik Kaiel Like Snow | Amie & Me | Movie Screens SA 15.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen DO 16.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Tripstone | Oh, John Doe | Secret Vaccine SA 24.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen O SNAP Mitmachen! Leitung: Erik Kaiel Bad Awake | Gamble on Hiob | Thunderbirds SA 09.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen DO16.04 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Last night the DJ saved my life Mitmachen! CD-DJ-Workshop mit Cornelia Friederike Müller aka CFM FR 07.11 – SO 09.11 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Anmeldung zu allen Mitmachen!-Projekten über unsere Theater-Pädagogin Christine Hellweg Mitmachen!-Telefon: 0214.30-41289 [email protected] -16+x | Jugend 95 … - 16+x | jugend SCHAUSPIEL KUNST Moby Dick UA Nichts. Was im Leben wichtig ist Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin von Janne Teller | Regie: Jochen Schölch SO 10.05 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA 31.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Junges DT Berlin | Junges Theater Leverkusen Leben des Gallilei Mitmachen! Herbstcamp Dezember 2014 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Wahrheit in der Kunst? Mitmachen! Leitung: Sylle und Michaela Oberhaus Für Jugendliche von 12 bis 16 Jahren SA15.11 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA10.01 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA14.03 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen von Bertolt Brecht | Regie: Armin Petras MI 25.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Das kann doch wohl nicht wahr sein Mitmachen! Klamms Krieg P von: Kai Hensel | Regie: David N. Koch Termine nach Vereinbarung Im Klassenzimmer Gina Lonka WA Leitung: Andrea Raak Das Tagebuch der Anne Frank Lesung mit Musik | Rezitation: Pegah Ferydoni SA 18.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Coldplay – eine offene, dramaturgische Werkstatt Mitmachen! von: Thilo Reffert | Regie: Addi Stephan Leitung: Petra Clemens, Bernhard Deutsch, Claudia Sowa Termine nach Vereinbarung Im Klassenzimmer Termine werden noch bekannt gegeben Ich bin ein guter Vater WA Herbstferien 2014 MO 06.10 – MI 08.10 | 10:00 – 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Osterferien 2015 MI 08.04 – FR 10.04 | 10:00 – 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Was im Leben wichtig ist Mitmachen! von: Jörg Menke-Peitzmeyer | Regie: Remo Hofer Leitung: Petra Deta Weidemann, Künstlerin und Kunstvermittlerin Termine nach Vereinbarung Im Klassenzimmer MO 02.02 | 11:00 – 16:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Anmeldung zu allen Mitmachen!-Projekten über unsere Theater-Pädagogin Christine Hellweg Mitmachen!-Telefon: 0214.30-41289 [email protected] 96 kultur.bayer.de -16+x | Jugend 97 JUgend im Fokus Spielzeit 2014/15 Unser Jugend-Package (Bestellkarte auf S. 129) hat in der Vergangenen Spielzeit richtig Fahrt aufgenommen! Einige Foto-Impressionen zeigen wir euch auf dieser Seite… Auch wieder mit von der Partie: Studierende der Berliner HfS "Ernst Busch" Und noch viel mehr in der Spielzeit 14/15 s Nachwuchsbands au sich vor n lle ste n gio Re der Reason of Respect Su per Party Coole Musik! wird gero ckt Das ST UDIO Klinkt euch bei uns ein, macht einfach selber mit – zum Beispiel beim Workshop für die DJ’s von morgen, gestaltet den „Berg der Wahrheiten“, zeigt, was ihr beim T hema Comics drauf habt... Wir kommen zu euch ins Klassenzimmer – DSDS à la Bayer Kultur, mit Jana Reiß in der Rolle der Gina Lonka. Mittlerweile 98 kultur.bayer.de >DAS < Kult-Stück in einigen Schulen! Wir bringen das Junge T heater Leverkusen mit dem Jungen DT in Berlin zusammen. Manchmal auch mit Filmstars wie Samuel Finzi… Konzerte Like Snow Tanz Tripstone Bad Awake Reason of Respect II – Newcomer-Bands bei Bayer Kultur Bayer Kultur bietet nach dem spektakulären Erfolg in der Spielzeit 13/14 auch in der Saison 14/15 ein Forum für neun Jugendrockbands, aufgeteilt auf drei Konzerte mit verschiedenen Stilrichtungen. Den Anfang macht eine Acoustic Night mit den Bands Like Snow, Amie & Me und Movie Screens. Like Snow sind vier junge Musiker aus Köln mit einer Leidenschaft für handgemachte, ehrliche Musik, die ohne Umwege ins Ohr geht. Die Combo hat sowohl sich selbst als auch dem Publikum mit Acoustic-Hippie-Pop schon jede Menge Spaß bereitet. Amie & Me ist eine Indie-Folk-Band aus der Eifel, deren Musik vom amerikanischen und britischen Folk beeinflusst ist. Ihre Texte sind nachdenklich, aber nicht angestrengt. Movie Screens pflegen einen experimentellen Sound, gemischt mit Blue-Notes, orientalischen Tonleitern und abstrakten Synthi-Sounds. Der zweite Reason-of-Respect-Event ist eine Rock-or-Indie-Night mit Tripstone, Oh, John Doe und Secret Vaccine. Mit viel Herz und dem Mut zur Wahrheit verknüpft Tripstone aus Köln den Rocksound der Neunziger mit den Beats des 21. Jahrhunderts. Die energiegeladene Rock-Combo Oh, John Doe aus Leverkusen-Schlebusch präsentiert eine frische Mischung aus melodischem Indie-Rock und spacigen Riffs im Stil von Modest Mouse und At the Drive-In, versetzt mit PunkElementen. Secret Vaccine ist eine Band aus Lindlar. Mit den Sixties im Herzen, Punk in den Knochen und dem Sound aus Sheffield im Ohr mischten sie Bandcontests, Festivals und andere Events in der Umgebung schon einige Male auf. Rasanter Sound, hymnische Melodien und persönliche Texte sind ihre Kennzeichen. Like Snow | Amie & Me | Movie Screens Tripstone | Oh, John Doe | Secret Vaccine Bad Awake | Gamble on Hiob | Thunderbirds SA 15.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA 24.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA 09.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 10 | 5 EUR 10 | 5 EUR 10 | 5 100 kultur.bayer.de Abschluss der Reihe ist eine Alternative-Night mit Bad Awake, Gamble on Hiob und Thunderbirds. Egal ob zwölf Uhr morgens oder drei Uhr nachts: Bad Awake findet immer was zu feiern. Aus Burscheid bahnen sich die fünf ihren Weg und zeigen, wie man die Menge mit einer Mischung aus Punk-Rock und Alternative zum Tanzen bringt. Gamble on Hiob war zunächst eine typische „Kellerband“ – ergänzt durch einen Sänger, machten sie sich mit ihrem Mix aus Stoner und Psychedelic Rock auf den Weg zu Konzerten und weiteren Live-Auftritten. Thunderbirds schließlich ist eine vierköpfige Truppe, die sich zum Ziel gesetzt hat, CountryRock in Leverkusen und andernorts populär zu machen. Sie besteht seit 2009, wurde aber erst einige Jahre später mit Verstärkung durch den Bass zum Quartett. O SNAP Last night the DJ saved my life Last night the DJ saved my life Mitmachen! CD-DJ-Workshop mit CFM O SNAP Wie verbinden sich die zehn Lieblingsstücke Deines eigenen Musikrepertoires zu einem tollen Mix mit gutem Fluss? Welches Equipment ist dazu nötig? Was hat es auf sich mit Tempo, Master, Rekord-Level, Cue, Fader, In und Out? Fragen über Fragen, die innerhalb des Workshops beantwortet werden sollen. Vor allem aber geht es um die Anwendung und ein erstes Verständnis vom Mastern. Cornelia Friederike Müller aka CFM ist bildende Künstlerin und Soundkünstlerin, sie lebt und arbeitet in Leipzig. Mit der Musik zu Die Sicherheit einer geschlossenen Fahrgastzelle erhielt sie den Deutschen Hörspielpreis, den Hörspielpreis der Kriegsblinden sowie den Online Award der ARD. Im Rahmen dieses Workshops sollen die Teilnehmer/innen durch Zusehen und Probieren am Ende einen eigenen kleinen Mix als Ergebnis in Händen halten und präsentieren können. „Wow, krass, hammer!“ heißt der Titel O SNAP in etwa übersetzt. Er stammt aus dem amerikanischen Slang und es geht darum, den eigenen Rhythmus, den eigenen Dreh zu finden. Frei nach dem Motto: „Rhythm is a dancer. Freedom is a rhythm. We got the beat!“ Im Mittelpunkt steht der Wunsch, sich selbst treu zu bleiben, die eigene Identität zu finden. Wer sind wir? Wo wollen wir hin? Wo gehören wir hin? Der Weg in die Erwachsenenwelt ist ein steiniger, aber glücklicherweise gehen wir ihn nicht allein. O SNAP ist ein Stück über Freundschaft, denn Freundschaft ist Freiheit, Freunde machen Mut, Freunde verleihen Flügel und fangen dich auf, wenn du zu fallen drohst. O SNAP ist ein Stück über Zusammengehörigkeit und über die einfache Wahrheit, dass „wer ich bin“ mit dadurch bestimmt wird, „wer wir sind“. Amicus ergo sum. Der niederländische Choreograph Erik Kaiel erarbeitete schon viele Stücke für Kinder und Jugendliche. Er zählt zu den ausgewählten Choreographen des EU-Programms Fresh Tracks Europe, das Tanzproduktionen für Kinder und Jugendliche fördert. Choreographie: Erik Kaiel Musik: Wessel Schrik FR 07.11 – SO 09.11 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Tanztheater für Jugendliche Die Teilnehmerzahl ist auf vier Personen begrenzt Anmeldung und Information unter 0214 30-41289 oder [email protected] DO 16.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 10 | 5 -16+x | Jugend 101 Schauspiel Moby Dick, HfS Berlin O SNAP O SNAP Moby Dick UA Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin Erik Kaiel (USA/NL) arbeitet seit 20 Jahren als Choreograph, Tänzer und Dozent. 2003 ließ er sich nach seiner 10-jährigen Tanzkarriere in New York in Den Haag nieder. Seitdem choreographiert, unterrichtet und performt er in den Niederlanden und tourt mit seinen mehrfach ausgezeichneten Stücken international. Seine choreographischen Arbeiten umfassen Jugend- und ErwachsenenProduktionen gleichermaßen. Mit seinen unorthodoxen kreativen Arbeiten bespielt er sowohl klassische Theaterbühnen als auch den Stadtraum und kreiert Body Performance-Projekte an architektonisch interessanten Orten. Er ist künstlerischer Leiter der Arch 8 Dance Group, Den Haag – einem multikulturellen Tanzprojekt, welches junge Tänzer in verschiedenen Stilen ausbildet und Nachwuchschoreographen unterstützt. Anlässlich des Gastspiels O SNAP von Erik Kaiel und seinen drei Tänzern am 16. April 2015 im Bayer Kulturhaus gibt es schon im Vorfeld der Aufführung für interessierte Jugendliche die Möglichkeit, die Künstler in unserem Studio hautnah zu erleben und gemeinsam zu arbeiten. Wie real kann ein Videospiel sein? Wie weit würdest Du gehen, um Deinen Namen ganz oben auf der Liste zu sehen? Und wie viel würdest Du für deine Freunde riskieren? Das Abenteuer um die Mannschaft des Schiffes Pequod wird in die virtuelle Welt übertragen – in ein Videospiel, das in die Realität hineinwächst. Die Charaktere um den jungen Elias, der, neu in der Stadt, nach Freunden sucht, wachsen durch das Spiel zur Gemeinschaft und werden durch eine ominöse Spielfigur vor immer neue Aufgaben gestellt, die sich schon bald aus der virtuellen Welt herauslösen und mit der Alltäglichen verschmelzen. Diese Figur wird zu ihrem weißen Wal, den es in einer finalen Konfrontation zu besiegen gilt – oder könnte man nicht einfach aufhören zu spielen? Mit Hilfe von live-Animationstechnik, Projektionen und Puppenspiel transportieren Studierende des Studiengangs zeitgenössische Puppenspielkunst der Hochschule für Schauspielkunst Berlin die Geschichte um den weißen Wal in die Gegenwart. Digitale Computergrafik im Zusammenspiel mit echten animierten Objekten und Figuren illustriert eine Abenteuergeschichte über moderne Sozialisation und Freundschaft im realen und virtuellen Raum. Mitmachen! Workshop für Jugendliche von 12 bis 17 Jahren Anmeldungen erforderlich unter 0214.30-41289 oder [email protected] Die Teilnehmerzahl ist auf 20 begrenzt DO16.04 | nachmittags | Bayer Kulturhaus, Leverkusen 102 kultur.bayer.de Abteilung zeitgenössisches Puppenspiel/Digitale Medien (Melanie Sowa/Friedrich Kirschner) Eine Koproduktion von Bayer Kultur und der HfS Berlin Junges DT Junges DT Junges DT Berlin Junges Theater Leverkusen Klamms Krieg Im Klassenzimmer Das Junge DT ist einer der wichtigsten Kooperationspartner von Bayer Kultur im Berlin Projekt. In den beiden letzten Spielzeiten war das Theater mit zwei herausragenden Gastspielen in Leverkusen zu sehen: Tschick und Burn Baby Burn. In der neuen Spielzeit wird die Zusammenarbeit zum ersten Mal mit Leverkusener Beteiligung stattfinden: Das sogenannte „Herbstcamp“ – ein seit Jahren gepflegtes Format des Jungen DT Berlin – ist eine 10 -tägige Ferienakademie, die als „Zeltplatz der Visionäre“ interessierten Jugendlichen ein eigenes Forum im Theater schafft. Unter der fachkundigen Anleitung renommierter Künstler erarbeiten und gestalten junge Leute eigene Projekte, die anschließend auch öffentlich präsentiert werden. Auf Anregung von Bayer Kultur erhält das Junge Theater Leverkusen die Gelegenheit, sich am „Herbstcamp“ in Berlin zu beteiligen, und zwar mit einer Stückentwicklung unter dem Thema übersichhinausgehen/grenzüberschreitungen. Das Ergebnis des ästhetischen Feldversuchs wird im Studio des Bayer Kulturhauses gezeigt. Kai Hensels Klamms Krieg ist ein Klassiker „im Klassenzimmer“, der das Thema Gewalt an Schulen ganz nah an die Wirklichkeit rückt. Dem Deutschlehrer Klamm schreiben die Schüler seines Leistungskurses die Verantwortung für den Selbstmord eines Mitschülers zu, dem er den entscheidenden Punkt zum Bestehen des Abiturs nicht gegeben hat. Er steht vor der Klasse und versucht sich in einer Rundumverteidigung, die alle Spielarten der Rechtfertigung durchläuft. Dabei verrennt Klamm sich in maßloser Wut, blindem Hass und einsamer Verzweiflung. Als alle Bemühungen, sich mit seinen Schülern zu verständigen, scheitern, denkt er seinerseits an Suizid… Das neue „Klassenzimmerstück“ thematisiert die Spannungsverhältnisse im heutigen Schulalltag aus der Sicht eines Lehrers. Es zeigt, was an Schulen krank ist und was im System Schule krank machen kann. SO 10.05 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen UA Ein Projekt von Bayer Kultur mit dem Jungen DT Berlin und dem Jungen Theater Leverkusen. EUR 10 | 5 Dezember 2014 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen von Kai Hensel Regie: David N. Koch Die Produktion des Stückes erfolgt im ersten Halbjahr 2015 Informationen unter 0214.30-41289 oder [email protected] Dieses Stück wird in Schulen – „im Klassenzimmer“ – gespielt. -16+x | Jugend 103 J. Reiß F. Russo Gina Lonka WA | Im Klassenzimmer Ich bin ein guter Vater WA | Im Klassenzimmer Gina Lonka ist eine schillernde Persönlichkeit: Superstar, ItGirl, Model, Werbe-Ikone, Sängerin, Songwriterin, Schauspielerin, Designerin und vieles mehr. Gina nimmt sich eine Stunde Zeit und kommt zu ihren Fans in die Schule, um Autogramme zu geben, ihre Single vorzustellen, das letzte Album, ihre Biografie. Thilo Refferts Stück handelt von der glänzenden Oberfläche der Medienindustrie, ihren großen Versprechungen, den Träumen Heranwachsender und der Kurzlebigkeit medialer Berühmtheit. Das Stück wurde in der vergangenen Spielzeit erfolgreich in verschiedenen Schulen der Region aufgeführt und kann auch 2014/15 gebucht werden. Statt schleunigst die 200 Kilometer Autobahn zwischen Familie und Büro zurückzulegen, riskiert es Alexanders Vater, einen wichtigen Geschäftstermin zu verpassen, um dem Sohn das Sportzeug hinterher zu tragen. Was für ein Vater! Im Klassenzimmer angekommen, ist Alexander nicht da. Ist der Junge immer noch sauer auf ihn, weil er seinen Geburtstag vergessen hat? Der Ingenieur kommt ins Grübeln und denkt über sich und sein Leben nach… In diesem Stück geht der Autor Jörg Menke-Peitzmeyer der Frage nach: Was macht denn wirklich einen guten Vater aus? Das Stück wurde in der vergangenen Spielzeit erfolgreich in verschiedenen Schulen der Region aufgeführt und kann auch 2014/15 gebucht werden. von Thilo Reffert Regie: Addi Stephan | Mit: Jana Reiß von Jörg Menke-Peitzmeyer Regie: Remo Hofer | Mit: Francesco Russo Termine nach Vereinbarung unter 0214.30-41289 oder [email protected] Dieses Stück wird in den Schulen – „im Klassenzimmer“ – gespielt. Termine nach Vereinbarung unter 0214.30-41289 oder [email protected] Dieses Stück wird in den Schulen – „im Klassenzimmer“ – gespielt. 104 kultur.bayer.de Nichts. Was im Leben wichtig ist Leben des Galilei P. Ferydoni Nichts. Was im Leben wichtig ist Leben des Galilei Das Tagebuch der Anne Frank In welche Abgründe die Suche nach Wahrheit führen kann, zeigt der Roman Nichts. Was im Leben wichtig ist. Der Schüler Pierre Anthon sitzt auf einem Baum und spricht allem und jedem jegliche Bedeutung ab. Seine Mitschüler versuchen, seinen Nihilismus zu widerlegen und machen sich gemeinsam auf eine Suche, bei der sie sich gegenseitig zwingen, das zu opfern, was jedem am meisten bedeutet. Was als harmlose Spielerei beginnt, droht bald in einem Sog aus Rache und Gewalt zu eskalieren... Der geniale Physiker Galileo Galilei gilt als die Ikone der empirischen Naturwissenschaft, benannte Gestirne nach seinen Mäzenen und betrieb Wissenschaftspolitik von unschätzbarem Wert. Leben des Galilei erzählt von Galileo, aber auch von der Gesellschaft und den Machenschaften um ihn herum: von den Mitarbeitern seiner Forschungsmanufaktur, von seiner Haushälterin, seiner Tochter und seinem adeligen Fast-Schwiegersohn, von untersuchenden und rechnenden Mönchen, Kuratoren und Kirchenmenschen – schlichtweg von den ewig andauernden Konflikten zwischen Glauben und der wissenschaftlichen Wahrheit. Zum ersten Mal erscheinen sämtliche Texte von Anne Frank in einem Band, darunter auch bislang unveröffentlichte: die verschiedenen Fassungen des Tagebuches, ihre Erzählungen und Essays sowie ihre Briefe und Aufzeichnungen. Drei junge Berliner Künstlerinnen lassen diese junge selbstbewusste Frau und die Musik ihrer Zeit lebendig werden: Die Schauspielerin Pegah Ferydoni (Türkisch für Anfänger) liest aus Anne Franks Schriften, dazu spielen die Pianistin Lauma Skride und die Geigerin Franziska Hölscher Werke verfemter Komponisten. Das Stück ist eine SCHAUSPIEL-Empfehlung für Jugendliche und läuft bei Bayer Kultur in der Sparte SCHAUSPIEL modern (S. 62). Das Stück ist eine SCHAUSPIEL-Empfehlung für Jugendliche und läuft bei Bayer Kultur in der Sparte SCHAUSPIEL klassisch (S. 59). von Janne Teller Metropol Theater München Regie und Bühne: Jochen Schölch von Bertolt Brecht | Musik von Hanns Eisler Staatsschauspiel Stuttgart Regie: Armin Petras Lesung mit Musik Mit: Pegah Ferydoni, Rezitation Lauma Skride, Klavier Franziska Hölscher, Geige SA 31.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen MI 25.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA 18.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen EUR 5 € (für Jugendliche) EUR 5 € (für Jugendliche) EUR 5 € (für Jugendliche) Das Stück ist eine SCHAUSPIEL-Empfehlung für Jugendliche und läuft bei Bayer Kultur in der Sparte STUDIOmix (S. 75). -16+x | Jugend 105 KUNST Jugendatelier Was im Leben wichtig ist Was im Leben wichtig ist Mit Coldplay ist nicht eine der besten britischen Pop-RockBands der letzten 20 Jahre gemeint, sondern ein Format, das das Junge Theater Leverkusen erfunden hat. Es handelt sich dabei um eine offene, dramaturgische Werkstatt (eine Art „Theater-Lese-Zirkel“), in der die Mitglieder des Jungen Theaters regelmäßig Stücktexte aus unterschiedlichen Epochen bekannter und unbekannter Autoren lesen. Zu ihrem Gastspiel im Bayer Kulturhaus haben sich die Jugendlichen Gäste aus dem Jungen Theater Mülheim an der Ruhr eingeladen. An vier Terminen werden sich die beiden Gruppen nicht nur mit jungem Publikum, sondern allen Theater- und Literaturinteressierten, die Freude an der Begegnung mit Theatertexten jedweder Art haben, auf eine Entdeckungsreise begeben, die immer mit einer gemeinsamen Diskussion abgeschlossen wird. Die Bekanntgabe der Termine und der Texte, die gelesen werden, erfolgt zu Beginn der Spielzeit 14/15. Das Schauspiel Nichts. Was im Leben wichtig ist spricht insbesondere junge Besucher an. Im Stück behauptet der Schüler Pierre Anthon, dass eigentlich nichts wichtig sei. Seine Klasse widerspricht und versucht das Gegenteil herauszufinden – mit eskalierendem Verlauf. Ausgehend von der Theaterfassung wird in einem interdisziplinären Workshop ein anderer Weg der Suche beschritten – mit den Mitteln der Kunst. Durch Schattenspiel, Inszenierung und Scherenschnitt werden Porträts und Gruppenbilder erarbeitet, die zeigen, was im Leben wichtig ist – für mehrere oder in Einzelporträts für jeden persönlich. Am Ende kommen diese Porträts der Wahrheit vielleicht näher als jeder Fotoschnappschuss? Mitmachen! Mitmachen! Leitung: Petra Deta Weidemann, Künstlerin und Kunstvermittlerin Leitung: Petra Clemens, Bernhard Deutsch, Claudia Sowa Die Teilnahme ist kostenlos Anmeldung erforderlich unter 0214.30-41289 oder [email protected] 106 kultur.bayer.de Wahrheit in der Kunst? Das kann doch wohl nicht wahr sein Spricht man über Wahrheit in der Kunst, denkt man schnell an genaue Wiedergabe des Gesehenen. Manche Malerinnen und Maler sind Meister in der naturgetreuen Abbildung. Aber ist das dann die Wahrheit? Kunst hat vielleicht noch viel mehr Möglichkeiten, denn jedes Werk hat seine eigene Wirklichkeit. An drei Nachmittagen werden Gestaltungstechniken eingeführt und ausprobiert: 1. Action-Painting: Hier geht es nicht mehr um das reine Abbilden, sondern die Malaktion befreit Kopf, Hand und Blick. 2. Kunst Aufräumen: Durch das „Aufräumen“ entstehen ganz neue Ansichten und Wirklichkeiten. 3. Textiles Gestalten, Filzen: Der Stoff, aus dem freie Kunst werke entstehen können – eigene Wahrheiten Gemeinsam staunen vor den Bildern der Ausstellung. Naturgetreu oder inszeniert, realistisch oder mit geheimen Botschaften. Gibt es die „wahre“ Kunst als reines Abbild oder sind Kunstwerke immer eigene Wahrheiten? Beim Zeichnen, Fotografieren und Nachahmen wird die Wahrheit in der Kunst erforscht. Danach werden alle selbst zu Künstlern und schaffen ihre „Kunst der Wahrheit“. Ob Skulptur, Malerei, Fotografie, eine Tanzende, ein Obstkorb oder eine Gesellschaft im Grünen darf jeder Teilnehmer selbst entscheiden. Die eigene Präsentation zum Abschluss bringt es ans Licht: Ist es wahr oder nur gelogen? Der Workshop wird in den Herbst- und Osterferien angeboten, wobei die Ausstellung wechselt und jeweils andere Impulse setzt. Anmeldungen in beiden Ferien sind möglich. Leitung: Sylle und Michaela Oberhaus Leitung: Andrea Raak, Künstlerin und Kunstpädagogin Für Jugendliche von 12 bis 16 Jahren Die Teilnehmerzahl ist auf zwölf begrenzt Anmeldung erforderlich unter 0214.30-41289 oder [email protected] Es besteht die Möglichkeit, sich für mehrere Termine anzumelden. Für Jugendliche von 12 bis16 Jahren Die Teilnehmerzahl ist auf zwölf begrenzt (mind. sechs Teilnehmer) Anmeldung erforderlich unter 0214.30-41289 oder [email protected] Mitmachen! Coldplay – eine offene, dramaturgische Werkstatt Für Jugendliche von 12 bis 16 Jahren Anmeldung erforderlich unter 0214.30-41289 oder [email protected] MO 02.02 | 11:00 – 16:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Jugendworkshop SA 15.11 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA 10.01 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SA 14.03 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Mitmachen! Herbstferien 2014 MO 06.10 – MI 08.10 | 10:00 – 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Osterferien 2015 MI 08.04 – FR 10.04 | 10:00 – 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen -16+x | Jugend 107 Das berlin projekt Zahlreiche Ensembles und Solisten sind mittlerweile darauf spezialisiert, die Musik vor allem des 16. - 18. Jahrhunderts mit authentischen Instrumenten, historischer Spieltechnik sowie den zeittypischen Gestaltungsmitteln zu interpretieren. Eines der renommiertesten deutschen Barockensembles ist die Lautten Compagney Berlin. In der Spielzeit 2014/15 wird diese gleich mit zwei außergewöhnlichen Opernprojekten bei Bayer Kultur vertreten sein und ist damit in der aktuellen Saison der markanteste Partner in unserem immer wieder mit neuen Facetten aufwartenden Berlin Projekt. Die Compagney feiert in diesem Jahr bereits ihr 30-jähriges Bestehen und kann auf eine überaus erfolgreiche Arbeit unter ihrem künstlerischen Leiter und Gründer Wolfgang Katschner zurückblicken. Nicht nur werden die Barock-Spezialisten von Kennern und Liebhabern der Alten Musik für die hohe Qualität ihrer Interpretationen und für ihre Spielfreude geschätzt – die Berliner sind vor allem auch für innovative Konzepte bekannt. Dabei suchen sie immer wieder die Begegnung mit anderen Künsten oder Kulturen: sei es im Tanzoratorium Maria XXX, das in Zusammenarbeit mit der Choreographin Heike Hennig entstand, oder anlässlich des Projekts Auf den Spuren Marco Polos mit dem chinesischen Mundorgel-Virtuosen Wu Wei. Dieser Entdeckermut wurde bereits mehrfach mit Auszeichnungen belohnt: 2012 mit dem Rheingau Musik Preis oder 2010 mit dem ECHO Klassik für das Programm Timeless, das Musik des Frühbarock mit Kompositionen des Zeitgenossen Philip Glass verbindet. Bayer Kulturhaus über die Bühne ging. Ein Debüt nach Maß, das selbst die zahlreich erschienenen Jugendlichen zu begeisterten Reaktionen hinriss. Und das will bei einer Opernaufführung ja nun wirklich etwas heißen! 2014/15 wird nun zunächst im Dezember der ebenfalls schon vielerorts umjubelte Rinaldo gezeigt – in Zusammenarbeit mit dem Mailänder Marionettentheater Carlo Colla e Figli. Also auch hier wieder ein überaus gelungenes „Experiment“ und ein ganz besonderes, ästhetisches Vergnügen. Im April 2015 folgt dann wieder einmal eine echte OpernPremiere im Bayer Kulturhaus: Im Rahmen einer Koproduktion mit dem Bachfest Leipzig zeigen wir nach über 300 Jahren Johann David Heinichens Paris und Helena zum ersten Mal wieder in einer szenischen Aufführung. Ohne Zweifel eine der spannendsten Wiederentdeckungen der letzten Jahre von Wolfgang Katschner und seiner Lautten Compagney aus dem Archiv der Berliner Singakademie. Seit ihrer Gründung widmet sich die Lautten Compagney mit großer Leidenschaft auch dem Musiktheater, wobei sich Wolfgang Katschner als Träger des Händelpreises der Stadt Halle besonders um das Werk Georg Friedrich Händels verdient gemacht hat. www.deutscheoperberlin.de www.lauttencompagney.de www.deutschestheater.de/junges_dt www.hfs-berlin.de Eine der erfolgreichsten Händel-Openproduktionen war dabei ohne Zweifel Serse. Das Ensemble hat es mit dieser fertig gebracht, sogar in Neuseeland zu punkten. Mindestens genauso begeistert reagierte aber auch das Leverkusener Publikum, als dieses Stück in der vergangenen Saison im Die aktuellen Berlin-Partner Lautten Compagney Berlin Junges DT Berlin Deutsche Oper Berlin HfS „Ernst Busch“ Berlin | S. 40, 41 | S. 69, 103 | S. 90 | S. 102 Das Berlin Projekt 109 L’art e del mondo Unser orchestra in residence l’arte del mondo ist unter seinem künstlerischen Leiter Werner Ehrhardt mittlerweile ein sehr gefragter Partner für weltweit renommierte und berühmte Instrumental- und Vokalsolisten wie etwa Edita Gruberová, Xavier de Maistre, Daniel Hope oder Nuria Rial (Foto linke Seite). Sie – und viele andere mehr – schätzen dieses vielseitige Ensemble als Partner sowohl bei Konzerten und Aufführungen als auch im Aufnahmestudio. Und letzteres heißt im Falle von l’arte del mondo-Produktionen in den allermeisten Fällen: das Bayer Kulturhaus in Leverkusen. Einen besonderen Stellenwert nimmt dabei die Bayer KulturReihe Opern aus den Archiven der Welt ein, die hochkarätige Opern aus der Mozart-Zeit der Vergessenheit entreißt. In Zusammenarbeit mit dem WDR und SONY werden diese Aufführungen „live aus dem Bayer Kulturhaus“ sowohl im Hörfunk übertragen als auch auf CD dokumentiert. Opern unserer Reihe Aus den Archiven der Welt Christoph Willibald Gluck (1714 – 1787): La Clemenza di Tito Weltersteinspielung Aikin, Ezenarro, Milanesi; Ferri-Benedetti, Sabadus, Trost l’arte del mondo | Werner Ehrhardt 2013 © 2014 Sony Music Entertainment Pasquale Anfossi (1727 – 1797): La Finta Giardiniera Weltersteinspielung Rial, Adam, Espada, Stuber, Turk, Götz, Reinhard l’arte del mondo | Werner Ehrhardt 2011 WDR © 2013 Sony Music Entertainment Josef Myslivecek (1737 – 1781): Medonte Weltersteinspielung Allen, Lascarro, Bernhard, Elliot, Castellano, Andersen l’arte del mondo | Werner Ehrhardt 2011 WDR © 2012 Sony Music Entertainment Weitere Produktionen von l’arte del mondo in Kooperation mit Bayer Kultur Edita Gruberová: Mozart – Arias l’arte del mondo | Werner Ehrhardt & © 2013 Nightingale Classics Joseph Martin Kraus (1756 – 1792): Begräbniskantate für Gustav III, Trauersinfonie Castellano, Husáhr, Adam, Schendel l’arte del mondo | Werner Ehrhardt, RIAS Kammerchor Eberhard Friedrich, Choreinstudierung & © 2013 Sony Music Entertainment, Deutsche Harmonia Mundi Israel in Egypt – from slavery to freedom Dalal | Tölzer Knabenchor | The Al Ol Ensemble Schachtner l’arte del mondo | Werner Ehrhardt © & 2012 Capriccio Xavier de Maistre – Notte Veneziana Xavier de Maistre, Harfe l’arte del mondo | Werner Ehrhardt © & 2012 Sony Music Entertainment Friedrich der Große – Musik aus Sanssouci Werke von Friedrich dem Großen, C. P. E. Bach, Quants, J. S. Bach Daniel Hope, Violine | l’arte del mondo | Werner Ehrhardt © & 2011 Universal Music Classics & Jazz Deutsche Grammophon Johannes Brahms, 1. Klavierkonzert in d-Moll op.15 Weltersteinspielung mit historischen Instrumenten Hardy Rittner, Erard-Flügel (1854) l’arte del mondo | Werner Ehrhardt © & 2011 mdg Liaisons – Chen Reiss Arias von Mozart, Haydn, Cimarosa, Salieri Chen Reiss, Sopran | l’arte del mondo | Werner Ehrhardt onyx 2011 Chen Reiss, © 2011 PM Classix LTD l’arte del mondo 111 stART Nach wie vor legen wir allergrößten Wert darauf, dass stART ein Förderprojekt für den hochtalentierten künstlerischen Nachwuchs aller Bayer Kultur-Sparten ist, also KOnzerte (Klassik und Jazz), Gesang (Oper), Schauspiel, Kunst und Tanz umfasst. Aufgrund der jeweils anders gelagerten Rahmenbedingungen hatten wir zu Beginn unserer Initiative im Jahre 2009 die jeweilige spartenspezifische Ausrichtung definiert. So schien uns zum Beispiel in der Kunst eine – theoretisch durchaus mögliche – Förderung einzelner junger Künstler weniger sinnvoll als eine Integration in unsere Ausstellungsaktivitäten. Es entstand die Reihe Kunsthochschulen zu Gast mit den besten Klassen der deutschen Kunsthochschulen und -akademien, die uns Jahr für Jahr große Freude bereitet und immer für die ein oder andere „Entdeckung“ gut ist. Die jeweils besten Arbeiten werden von Bayer Kultur angekauft. In der Oper sind wir im Bereich der Rheinischen Opernakademie ein fester Partner der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Junge Sängerinnen und Sänger, die wir im Rahmen der hier erarbeiteten Koproduktionen kennenlernen, werden von uns – je nach Eignung – dann auch in Eigen- oder Koproduktionen sowie bei den CD-Produktionen unserer Reihe Opern aus den Archiven der Welt eingesetzt. Die dreijährigen Förderphasen für junge Instrumentalisten stellen zweifelsohne einen ganz besonderen und singulären Ansatz dar. Die von uns unterstützen Künstler bestätigen die Tragfähigkeit und Nachhaltigkeit dieses Konzepts immer wieder durch außerordentliche Erfolge und vielbeachtete CD-Aufnahmen (so sind „unsere“ stART-Künstler etwa schon dreimal mit dem ECHO-Klassik ausgezeichnet worden). In den Bereichen Schauspiel und Tanz haben wir uns 2009 für eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin entschieden – ohne Zweifel eine der besten (viele sagen „die“) deutschsprachigen Ausbildungsinstitutionen für Schauspieler. Diese Zusammenarbeit beschert uns im Bayer Kulturhaus immer wieder Premieren oder sogar Uraufführungen sowie äußerst spannende Begegnungen mit hervorragenden jungen Künstlerinnen und Künstlern. Wir bieten für Schülerinnen und Schüler begleitende Workshops an, stellen Links zu theaterinteressierten Gruppen her und können damit in den jeweiligen Arbeitsphasen sehr lebendige Eindrücke von der intensiven und beeindruckenden Arbeit der jungen Darsteller und Regisseure bieten. Der hervorra˙ gende Doppelabend mit Sławomir Mrozeks Auf hoher See und Heiner Müllers Philoktet in der letzten Spielzeit haben dies einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt. In dieser Spielzeit heißt es dann einmal mehr „press start“ für Moby Dick – live-Animationstechnik und digitale Computergrafik treffen auf zeitgenössische Puppenspielkunst. Die Projekte mit der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin Liebe Tilla Durieux UA Regie: Markus Joss, Eva Kaufmann (Abteilung Puppenspiel) Troilus und Cressida Regie: Veit Schubert (Abteilung Schauspiel) No one escapes the spectacle of happiness UA Choreographie: Milla Koistinen (Diplom-Inzenierung Studiengang Choreographie) Auf hoher See | Philoktet Regie: Rebecca Charlotte Bussfeld bzw. Marcel Kohler Moby Dick UA Abteilung zeitgenössisches Puppenspiel/Digitale Medien (Melanie Sowa/Friedrich Kirschner) Valentin Radutiu Alexander Krichel Olivia Trummer Die future sounds der Leverkusener Jazztage Intermezzi mit Intermezzo Kunsthochschulen zu Gast: Düsseldorfer Kunstakademie HfS „Ernst Busch“ Berlin | Seite 21, 89 | Seite 22, 89 | Seite 28, 89 | Seite 29, 31 | Seite 38 | Seite 82 | Seite 102 stART 113 zugabe La Verité Alice im Wunderland Mandolinenorchester Bayer Leverkusen Kommunales Kino – Wahrheiten im Film Kasino-Gesellschaft Alice im Wunderland Die kulturellen Vereine Unter dem Motto „Kinder spielen für Kinder“ hat die traditionsreiche KasinoGesellschaft bisher Jahr für Jahr ein Weihnachtsmärchen für und mit Kindern auf die Bühne des Erholungshauses gebracht. Ab 2014 wird dieses Projekt nun als Koproduktion zwischen Kasino-Gesellschaft und Bayer Kultur realisiert. Mit Alice im Wunderland bildet in diesem Jahr ein Kinderbuchklassiker die phantastische Vorlage für ein Theatererlebnis mit der ganzen Familie in der Vorweihnachtszeit. Theaterbegeisterte Kinder, die gerne selbst auf der Bühne im Bayer Kulturhaus stehen möchten (und auch die Eltern, die ihre Kindheit in der Tasche mit sich herumtragen und hinter den Kulissen mithelfen wollen), melden sich bitte direkt bei der Kasino-Gesellschaft. Aaron Quartett Werke von Joseph Martin Kraus, Joseph Haydn und Johann Wilhelm Wilms auf historischen Instrumenten Filmvorführungen ab 2015 Kontakt Kasino-Gesellschaft: Dr. Wolfgang Wiemann [email protected] 0173 . 920 16 66 Schauspiel, Fotografie, Chorgesang, Instrumentalmusik – das künstlerische Engagement der Bayer-Mitarbeiter ist vielseitig. In 17 Vereinen an den Standorten Leverkusen, Wuppertal, Dormagen und Krefeld können sowohl Mitarbeiter als auch nicht werksangehörige Personen ihre Talente entfalten. Die Unterstützung der Vereine, die seit 2012 alle eigenständige e. V.s sind, ist wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Engagements der Bayer AG. Von den insgesamt sieben kulturellen Vereinen am Standort Leverkusen können die Bayer-Philharmoniker, der Männerchor und das Bayer-Blasorchester auf ein mehr als 100-jähriges Bestehen zurückblicken. Die Konzerte der Leverkusener Ensembles gehören fest zum kulturellen Leben der Stadt. Zahlreiche Konzertreisen machten die Orchester und Chöre weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. KLM 230: „Mozarten im Ohr...“ Das Kommunale Kino im Forum präsentiert in dieser Spielzeit Wahrheiten im Film und setzt sich damit auseinander, wie Dinge gesehen werden und so durch die jeweilige Wahrnehmung des Betrachters eine eigene kulturgeschichtliche Bedeutung erlangen können. Berücksichtigung erfahren dabei die unterschiedlichen Blickwinkel des französischen Cinéma Vérité in den 1960 er Jahren sowie deren Rezeption und Reflektion. Die Betrachtung der Dinge verändert sich durch eine direkte Herangehensweise. Ein Indiz dafür ist der intensive Austausch zwischen Filmemachern und Protagonisten. In der zeitgenössischen Kinematographie haben sich so genannte Real Fiction Filme (eine Gradwanderung zwischen Dokumentar- und Spielfilm) etabliert. Dafür finden sich etwa zahlreiche Beispiele in der Berliner Schule, die die Wahrnehmung von Wahrheiten bestimmt. Termine und Filme werden unter www.kultur.bayer.de bekannt gegeben. SA 29.11 | SO 30.11 | SA 06.12 | SO 07.12 jeweils 15:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen Bayer Kulturhaus Schloss Morsbroich Konzerte Leverkusener Musiker 2014/15 KLM 227: Ein Weltkrieg wird hundert KLM 231: „Wenn der Vater mit dem Sohn(e)...“ Burkard Sondermeier, Rezitation, Gesang | Ulrich Raue, Klavier Texte und Chansons von Erich Kästner und Karl Kraus Martin Schäfer, Violine | Malte Schäfer, Klavier Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy und Johannes Brahms SO 28.09 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO 08.03 | 11:00 | Schloss Morsbroich KLM 228: Joseph Marx zum 50. Todesjahr und Richard Strauss zum 150. Geburtsjahr KLM 232: „After You, Mr. Gershwin!“ Anna Pehlken, Sopran | Shu Li-Hoffmann, Klavier Lieder und Werke für Klavier solo von Frédéric Chopin, Joseph Marx und Richard Strauss Dimitri Schenker, Klarinette | Jan Weigelt, Klavier Werke von George Gershwin (An American in Paris, Rhapsody in Blue) und Béla Kovács (After you, Mr. Gershwin) u. a. SO 07.06 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO 16.11 | 11:00 | Schloss Morsbroich je EUR 9 | 6,50 KLM 229: Junge Talente Preisträger des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ SO 14.12 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen SO 18.01 | 11:00 | Schloss Morsbroich 114 kultur.bayer.de Die Konzerte Leverkusener Musiker (Künstlerische Leitung: Camille van Lunen) sind eine Kooperation von Bayer Kultur und KulturStadtLev. Regie: Marc von Reth http://www.bayer.de/de/kultur--undhobby-vereine.aspx Zugabe 115 service Erholungshaus – Kulturhaus der Bayer AG Kloster Knechtsteden Basilika Kartenbüro 0214.30-41283/-84 Abendkasse 0214.30-65973 Kartenbüro 0214.30-41283/-84 Nobelstraße 37 51373 Leverkusen Forum Am Büchelter Hof 9 51373 Leverkusen Wienand-Kayser-Straße 123 41540 Dormagen Altenberger Dom Eugen-Heinen-Platz 51519 Odenthal Kartenbüro 0214.30-41283/-84 Kartenbüro 0214.30-41283/-84 Abendkasse 0214.4064157 Schloss Morsbroich Historische Stadthalle Johannisberg 40 42103 Wuppertal Gustav-Heinemann-Straße 80 51377 Leverkusen Kartenbüro 0214.30-41283/-84 Kartenbüro 0214.30-41283/-84 Burg Linn Rheinbabenstraße 85 47809 Krefeld Kartenbüro 02151.583611 Service 117 Bitte nehmen Sie platz Forum Leverkusen Erholungshaus Kulturhaus der Bayer AG Leverkusen Bühne 1 38 16 0 17 8 18 84 80 16 8 16 9 25 9 26 0 34 8 34 9 43 9 44 0 52 8 75 6 74 85 163 255 263 345 351 438 01 174 254 264 86 162 175 02 03 04 05 06 344 352 07 437 09 08 33 34 44 117 130 43 118 12 9 209 219 220 300 9 9 2 307 308 392 391 396 7 9 3 208 10 52 9 11 61 9 62 0 70 8 70 9 12 13 14 15 79 80 88 894 972 19 20 21 1 1 1 1 1 1 1 1 1 16 19 20 D 01 02 23 26 25 26 26 25 26 27 28 10 1 1 11 12 19 20 1 1 13 14 19 20 1 15 19 14 15 20 14 1 16 20 1 1 17 18 19 20 1 19 19 4 1 20 20 1 1 21 22 23 24 19 20 1 1 1 22 02 21 03 20 21 1 20 20 01 1 1 15 19 1 1 1 1 23 08 09 1 1 22 15 06 07 1 927 938 A B C 03 04 05 1 Seitenbalkon l. 9 39 3 12 4 12 4 21 5 21 3 30 4 30 4 39 5 39 3 48 4 48 4 57 5 57 3 66 4 66 4 5 7 5 75 3 84 5 Kleiner Saal 79 1 Großer Saal 1 Seitenbalkon r. Bühne 04 05 06 07 20 21 22 Empore KONZERTE | TANZ Großer Saal Kleiner Saal Preisgruppe 1 Preisgruppe 2 Preisgruppe 3 Preisgruppe 4 KONZERTE | OPER | SCHAUSPIEL KONZERTE | SCHAUSPIEL Preisgruppe 1 Preisgruppe 2 Preisgruppe 3 Preisgruppe 4 Preisgruppe 1 Reihe 1–13 Preisgruppe 2 Reihe 14–15 Preisgruppe 3 Seitenbalkon Reihe1–11 Seite Reihe 1–10 | Reihe 12–16 Reihe17– 20 Reihe21– 22 Reihe A–D | Reihe 1–13 Reihe14– 24 Reihe 1– 4 Empore | Seitenbalkon Reihe 5–7 Empore TANZ | KONZERTE (Orchester) Preisgruppe 1 Preisgruppe 2 Preisgruppe 3 Preisgruppe 4 118 kultur.bayer.de Reihe 3 – 12 | Plätze 1 – 6 Seitenbalkone Reihe 2 | Reihe 13 – 22 Reihe 23 u. 24 | Reihe 1 – 5 Empore Reihe 6 u. 7 Empore | Plätze 7 – 20 Seitenbalkone Nehmen Sie Platz 119 Preise karten | abos 14/15 Einzelkarten Abonnements NEU NEU NEU NEU NEU NEU Da sich unsere Abo-Reihen nur noch aus jeweils vier Vorstellungen zusammensetzen, haben wir uns für Sie etwas Besonderes überlegt: Beim Kauf eines zweiten Abonnements zu einem mindestens seit der letzten Spielzeit bestehenden erhalten Sie zusätzlich zu dem bereits vergünstigten Abo-Preis 20% Rabatt auf das neue Abonnement (Diese Regelung gilt nicht für die Wahl-Abos.). Mit der Aktion „4+4“ hoffen wir, Ihnen noch mehr Flexibilität und preisliche Attraktivität anbieten zu können. PG 1PG 2PG 3PG 4 KONZERTE Sinfoniekonzert Kammermusik Klavier Leverkusener Jazztage WDR Big Band Jazz STUDIO Jazz KULISSE Knechtsteden Altenberg Neujahrskonzert Konzerte Leverkusener Musiker 36 € 33 € 27 € 21 € 25 € 20 € 48 € im Vorverkauf 22 € 10 € 10 € zzgl. Brunch 24 | 19 € 30 € 25 € 32 € 29 € 9 | 6,50 € OPER Oper im Großen Saal Oper im Studio 40 € 30 € 35 € SCHAUSPIEL klassisch | modern Boulevard & Broadway STUDIOzeitSTÜCKE STUDIOmix 26 € 36 € 20 € 20 € 24 € 33 € TANZ 36 € 33 € -8+x | Kinder Einzelkarte Familienkarte (vier Personen) 8 |4 € 18 € 28 € 20 € 15 € 26 € 23 € 30 € 20 € 21 € 19 € 28 € 20 € 28 € 20 € -16+x | Jugend Einzelkarte 10* | 5 € Veranstaltungen außerhalb -16+x 8€ *Preis für Erwachsene bei Jugendveranstaltungen KONZERTE Sinfoniekonzert (4x) Kammermusik (4x) Klavier (4x) PG 1PG 2PG 3PG 4 96 € 80 € 72 € 88 € 62 € 58 € 99 € 87 € Oper (4x)** **Abonnenten, die die Oper Intermezzi mit Intermezzo bereits in der Spielzeit 13/14 gesehen haben, können sich stattdessen My Fair Lady ansehen. Karten erhalten Sie an der Kasse (solange der Vorrat reicht). 76 € 78 € 54 € 57 € SCHAUSPIEL klassisch | modern (4x) Boulevard & Broadway (4x) STUDIOzeitSTÜCKE (4x) STUDIOmix 80 € 72 € 62 € 56 € 96 € 88 € 76 € 54 € 64 € 64 € TANZ (4x) 96 € 88 € 76 € 54 € Wahl-Abonnement (5x) 80 € Jugend-Package (9x) 27 € Die Wahl-Abonnements setzen sich aus fünf Veranstaltungen zusammen. Es gibt drei verschiedene Kombinationsmöglichkeiten: -Wahl-Abonnement BUNT: Aus den Reihen Sinfoniekonzerte, Klavier/Kammermusik, OPER, SCHAUSPIEL und TANZ je eine Veranstaltung -Wahl-Abonnement KONZERTE/OPER: Alle fünf Termine müssen aus den Reihen OPER, Sinfoniekonzerte, Klavier und Kammer musik (jeweils mind. einmal) ausgewählt werden. -Wahl-Abonnement SCHAUSPIEL/TANZ: Aus den SCHAUSPIEL Reihen klassisch, modern, STUDIOzeitSTÜCKE, STUDIOmix und TANZ je eine Veranstaltung. Ihr Kartentelefon bei Bayer Kultur 0214.30-412 83/-84 Ihr Karten-/Abonnementbüro im Bayer Kulturhaus Leverkusen Nobelstraße 37 | 51373 Leverkusen Telefon 0214.30-41283/84 Telefax 0214.30-41285 [email protected] Öffnungszeiten MO-DO 09:00-16:00 FR 09:00-13:00 Kurzparkmöglichkeit (max. 15 Min.) am Kartenbüro vor dem Theaterbistro Kulisse. Abendkasse Bayer Kulturhaus Leverkusen 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn Telefon 0214.30-41294 Abendkasse Forum Leverkusen Am Büchelter Hof 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn Telefon 0214.406-4157 Karten gibt es auch im Netz unter kultur.bayer.de und bei Bei den Veranstaltungen der Jazz KULISSE wird eine kostenlose Betreuung für Kinder ab 3 Jahren angeboten (Anmeldung erforderlich). Der Brunch kostet zusätzlich 15/7,50 € und muss im Kartenbüro reserviert werden. KUNST Der Eintritt zu den Ausstellungen und Vernissagen sowie die Teilnahme an allen öffentlichen Führungen ist kostenlos. Sonderführungen sind auf Anfrage (0214.30-41283/-84) für Gruppen möglich. 120 kultur.bayer.de Preise Karten Abonnements 121 Das kleingedruckte Abonnements-/Kartenbedingungen AGB Hinweise Neue Abonnements | NEU: Aktion „4+4“ Zur Neuanmeldung dienen die Bestellkarten, die der Spielzeitbroschüre beigefügt sind. Neuanmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs bearbeitet und nach Verfügbarkeit der vorhandenen Plätze gebucht. Sind in der gewünschten Preisgruppe keine Plätze mehr vorhanden, nehmen wir mit Ihrem Einverständnis eine Zuweisung in der nächstmöglichen Preisgruppe vor. Zu diesem Zweck erbitten wir die entsprechende Angabe auf der Bestellkarte. Die Anmeldefrist endet am 28. Juni 2014. Da sich unsere Reihen nur noch aus jeweils vier Vorstellungen zusammensetzen, erhalten Abonnenten beim Kauf eines zweiten Abonnements zu einem mindestens seit der letzten Spielzeit bestehenden 20% Rabatt auf das neue. Diese Regelung gilt nicht für die Wahl-Abos. Umtausch Bereits gekaufte Karten können nur bis 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn zurückgegeben werden. Karten, die mit einem Gutschein erworben worden sind, sind von der Rückgabe ausgeschlossen. Spielplan-Informationen Der Leporello mit den aktuellen Spielplan-Informationen wird den Abonnenten und Einzelkartenbestellern (auf Wunsch auch allen weiteren Interessenten) alle zwei Monate kostenlos zugesandt. Termin- und Programmänderungen sowie Zusatzveranstaltungen werden im Leporello bekannt gegeben. Kurzfristige Änderungen werden in der Tagespresse und auf kultur.bayer.de veröffentlicht. Nur in Ausnahmefällen erfolgt eine schriftliche Mitteilung. Kündigungen Kündigungen bestehender Abonnements müssen bis spätestens 28. Juni 2014 schriftlich eingereicht werden. Ersatzausweis Bei Verlust des Abonnementausweises wird für die Ausstellung eines Ersatzausweises eine Bearbeitungsgebühr von 2,50 € pro Ausweis erhoben. Wahl-Abonnement Wir bieten drei Wahl-Abonnements an. Sie bestehen jeweils aus fünf Veranstaltungen (siehe Seite 121). Das Kontingent hierfür ist begrenzt; die Vergabe erfolgt nach dem zeitlichen Eingang der Bestellung. Die Platzzuteilung erfolgt nach Verfügbarkeit freier Plätze in allen Preiskategorien (Misch-Abo). Das Wahl-Abonnement gilt für eine Spielzeit. Gutscheine für Abonnenten Alle Abonnenten von Bayer Kultur erhalten einen Gutschein für eine Eintrittskarte außerhalb der eigenen Veranstaltungsreihe zum Tarif von 8 € und einen weiteren für eine kostenfreie Eintrittskarte für die auf dem Gutschein aufgeführten Veranstaltungen. Die Gutscheine werden zusammen mit der Rechnung für das Abonnement versandt und sind nur für die laufende Spielzeit gültig. Jugend-Programm (-16+x) Im Jugendprogramm werden nach Verfügbarkeit Karten an Auszubildende, Schüler, Studenten, Wehrpflichtige und Zivildienstleistende (bis zu 27 Jahren) ausgegeben. Informatio- 122 kultur.bayer.de nen zu diesem Programm sind im Kartenbüro erhältlich. Zur Bestellung dient die Bestellkarte -16+x | Jugend. Garderobe Bei allen -8+x- und -16+x-Veranstaltungen ist die Garderobe kostenlos. Einzelkarten im Vorverkauf Zur Bestellung von Einzelkarten dient die EinzelkartenBestellkarte. Einzelkartenbestellungen werden erst nach der Abonnementeinteilung, jedoch in der Reihenfolge des Eintreffens, bearbeitet. Einzelkarten können auch bei allen Vorverkaufsstellen von KölnTicket.DERTICKETSERVICE und über das Internet (kultur.bayer.de) erworben werden. Für die Bearbeitung von Rechnungen, Eintrittskarten u. a. wird eine Gebühr von je 1 € erhoben. Ermäßigungen Auszubildende und Schüler zahlen für alle Vorstellungen außerhalb des Jugendprogramms von Bayer Kultur nur 8 €. Studenten, Wehrpflichtige, Zivildienstleistende (bis zu 27 Jahren), Schwerbehinderte (ab 60%) und Inhaber des Ausweises „Leverkusen für alle“ erhalten auf Einzelkarten eine Ermäßigung von 50%. Inhaber ermäßigter Eintrittskarten sind verpflichtet, am Eingang ihren Ausweis unaufgefordert vorzuzeigen. Familienkarte Die Familienkarte gilt für vier Personen, die eine -8+x-Veranstaltung besuchen, und kann zum Preis von 18 € erworben werden. Zahlungsmodalitäten Für alle Kartenbestellungen gelten folgende Regelungen: - Mit Einzugsermächtigung Falls Sie uns eine Einzugsermächtigung erteilt haben, werden Ihnen Ihre Eintrittskarten mit Rechnung zugeschickt. - Ohne Einzugsermächtigung Falls Sie uns keine Einzugsermächtigung erteilt haben, wird Ihnen eine Rechnung/Reservierungsbestätigung zugesandt. Nach Zahlungseingang werden Ihnen die Karten zugeschickt; sie können aber auch im Kartenbü ro gegen Bar- oder EC-Kartenzahlung abgeholt werden. Allgemeine Geschäftsbedingungen Die nachstehenden allgemeinen Geschäftsbedingungen werden mit einer Kartenbestellung und durch die automatische Verlängerung des Abonnements anerkannt. Die personenbezogenen Daten der Eintrittskartenkäufer werden unter Einhaltung des Datenschutzrechtes in dem für die Durchführung des Vertrages erforderlichen Umfang im automatisierten Verfahren erhoben, bearbeitet und genutzt. Bayer Kultur behält sich Programm- und Besetzungsänderungen vor. Einzel- und Abonnementkarten können grundsätzlich nur gegen Umtauschscheine zurückgegeben werden. Für die Bearbeitung berechnen wir eine Gebühr von 1,50 €. Tickets werden dann von Bayer Kultur zurückgenommen, wenn die Veranstaltung abgesagt und das Programm geändert wird. Eine Rücknahme der Karten erfolgt im Regelfall nur bis zu vier Wochen nach dem Veranstaltungstermin. Die Vorschriften über Fernabsatzverträge finden gemäß § 312 b Abs. 3 Nr. 6 BGB auf Verträge über Dienstleistungen im Bereich der Freizeitgestaltung keine Anwendung. Dem Ticketkäufer steht daher kein zweiwöchiges Widerrufsrecht zu. Bei -8+x-Veranstaltungen im Studio sind die ersten vier Reihen für Kinder freizuhalten. Parken Rund um das Kulturhaus gibt es nur begrenzte Parkmöglichkeiten. Nutzen Sie bitte die Parkhäuser Kaufhof oder Deutsche Bank/P&C. Die Zufahrt für diese beiden Parkhäuser erfolgt über die Wöhlerstraße. In beiden Parkhäusern gilt der Abendtarif von 2,50 € erst ab 19:00 Uhr. Es kann nicht im Voraus bezahlt werden. Die Tiefgarage Forum liegt direkt im Gebäudekomplex. Hier gilt der Theatertarif (roter Knopf) von 2,50 € schon ab 18:00 Uhr. Taxi-Vorbestellung Bei den Veranstaltungen im Bayer Kulturhaus und im Forum können Sie vorher und in der Pause ein Taxi für Ihre Heimfahrt bestellen. Eintrittskarten = Fahrkarten VRS/VRR Auch in der Spielzeit 2014/15 gelten Ihre Abonnement- bzw. Eintrittskarten als Fahrkarte für alle öffentlichen Verkehrsmittel des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) oder Rhein-Ruhr (VRR). Die Gültigkeit beginnt jeweils vier Stunden vor der Veranstaltung. Die Rückfahrt muss bis Betriebsschluss (03:00 Uhr des Folgetages) beendet sein. Abendkasse Die Abendkasse dient lediglich der Abholung vorbestellter Karten für die jeweils stattfindende Vorstellung. Eine Beratung oder der Vorverkauf für andere Veranstaltungen sind leider nicht möglich. Das Kleingedruckte 123 impressum ckets karten Impressum Herausgeber Bayer AG Communications Bayer Kultur Verantwortlich Dr. Volker Mattern Redaktion Kerstin Gebhardt Texte Jürgen Hartmann, Isabelle Kranabetter, Volker Mattern, Reiner Ernst Ohle, Andrea Peters, Carolin Sturm, Bettina Welzel sowie Friedrich Kirschner (HfS Berlin) und Ute Mader (Filmstudio) Redaktionelle Mitarbeit/ Organisation Regina Bernt, Doris Joosten, Rainer Konertz, Rita Lattka, Alexandra Menge, Marc von Reth, Hauke Sören Schliep, Marnie Schreiber-Pogadl Designkonzept Büro Kubitza, Leverkusen Layout und Realisation wedeldesign, Bochum Lithografie seventi Lichtbildmanufaktur oHG, Bochum Druck ICS Druck Communikations-Service GmbH, Bergisch Gladbach Auflage25.000 Redaktionsschluss 04. April 2014 Änderungen im Programm vorbehalten © Bayer AG Communications | Bayer Kultur 2014 Bildnachweis | © fotolia/Avanne Troar, Titelseite und S. 2 Pedro Malinwoski, S. 4 | Hanne Engwald, S. 6 | Peter Büdenbender, S. 8 | Pedro Malinwoski, S. 12 | C. Golomoz, S. 14 | Marco Borggreve, S. 15 | Kaapo Kamu, S.16 | Regina Recht, S. 17 | Gerhard von Richthofen, S.18 | Amadeus Guitar Duo, S.19 | Saskia Pavek, S. 19 | Iva Dimeska, S. 20 | Felix Broede, S. 21 | Steven Haberland, S. 22 | Paul Marc Mitchell, S. 23 | sceneline studio Hamburg, S. 24 | Marco Borggreve, S. 25 | Shawn Peters/Leverkusener Jazztage, S. 26 | Ines Kaier /WDR, S. 27 | Louis Stapleton Trio, S. 28 | Mascha Seitz, S. 28 | Wanja Slavin, S. 29 | Traumton/ Stefanie Marcus, S. 29 | Lucrecia Althabe, S. 30 | Henning Wolter, S. 30 | Marsha Zeitheim, S. 31 | Joop Luimes, S. 31 | Martin Jehnichen, S. 32 | Dr. K.-H. Krauskopf, S. 33 | Jürg Christandl, S. 33 | Thomas Aurin, S. 34 | Isabelle Kranabetter/privat, S. 36 | Doris Joosten, S. 38 | Mamelli/Ezenarro/Adam, S. 39 | Ida Zenna, S. 40 | fotolia/Bred & Co, S. 41 | Steffen Mueller S. 42 | Pedro Malinwoski, S. 44 | Agostino Pacciani, S. 46 | Joao Caldas, S. 47 | Pavel Hejný, S. 48 | Steffen Mueller, S. 49 | Matthias Horn, S. 50 | Pedro Malinwoski, S. 54 | Silke Winkler, S. 56 | Bühnen Halle, S. 57 | Andreas Köhring, S. 58 | Matthias Horn, S. 59 | Juliane Zitzlsperger, S. 60 | Bernd Böhner, S. 61 | Hilda Lobinger, S. 62 | Jim Rakete, S. 63 | Oliver Fantitsch, S. 64 | Jim Rakete, S. 65 | Bildarchiv WDR, S. 66 | Jörg Metzner, S. 67 | Cremer, S. 68 | Deutsches Theater Berlin, S. 69 | MEYER ORIGINALS, S. 70 | theaterperipherie, S. 71 | Matthias Scheuer, S. 72 | Steven Haberland, S. 72 | Günter Lamprecht, S. 73 | Eva Mattes, S. 74 | Pegah Ferydoni, S. 75 | David Schnell, Waldsiedlung, 2008, Öl und Eitempera auf Leinwand, 80 x 60 cm – VG Bild-Kunst, Bonn 2013, Foto: Uwe Walter © Courtesy Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin, S. 76 | Pedro Malinowski, S. 78 | Jan Looten, Berglandschaft mit Zeichner, o. J., Öl auf Leinwand, 52 x 67,3 cm © Courtesy SØR Rusche Sammlung Oelde/Berlin, S. 80 | Sven Kroner, o. T., 2006, Acryl auf Leinwand, 150 x 210 cm, Foto: Wendelin Bottländer © Courtesy Galerie Sies + Höke Düsseldorf, S. 80 | Julia Schmid , Foto: Olaf Raschke, S. 81 | Matthias Grotevent, Gewöllhalle, 2014 (Detail), Holz, Ton, Lack, Schnur, 90 x 15 x 215 cm, S. 82 | Felix Contzen, S. 82 | Viktoria Strecker, S. 82 | Klara Kayser, 2013, S. 83 | Angelika J. Trojnarski, Tesla, 2013, Papier, Öl auf Leinwand, 200 x 200 cm, S. 83 | Hanne Engwald, S. 84 | Verein zur Förderung von Landesjugendensembles NRW, S. 87 | Laterna Musica, S. 87 | Laterna Musica, S. 88 | Dr. K.-H. Krauskopf, S. 88 | fotolia, Hibrida13, S. 88 | Mascha Seitz, S. 89 | fotolia/ Minerva Studio, S. 89 | fotolia/Dmytro Sukharevskyy, S. 90 | Stadttheater Bremerhaven, S. 90 | Frank Schletter, S. 91 | Lutz Edelhoff, S. 91 | Le Clair de Lune Theatre, Brüssel, S. 92 | Lutz Edelhoff, S. 92 | DigiPott, S. 92 | Hanne Engwald (2x), S. 93 | Deutsches Theater Berlin, S. 94 | Hanne Engwald, S. 98 | MetrumVox (2x), S. 98 | Magdalena Bichler, S. 99 | HfS Berlin, S. 99 | Hanne Engwald (2x), S. 99 | Varol Kiyar, S. 99 | Hanne Engwald (2x), s. 99 | Marian Sittart, S. 100 | Lisa Leckelt, S. 100 | Sophie Meester, S. 100 | Connie Müller, S. 101 | Annavan Kooij, S. 101 | Annavan Kooij, S. 102 | HfS Berlin, S. 102 | Deutsches Theater Berlin, S. 103 | Arno Declair/Junges DT Berlin, S. 103 | Varol Kiyar, S. 104 | Hanne Engwald, S. 104 | Hilda Lobinger, S. 105 | Matthias Horn, S. 105 | Max Conrad, S. 105 | Junges Theater Leverkusen, S. 102 | Hanne Engwald, S. 102 | Hanne Engwald (2x), S. 103 | Ida Zenna, S. 108 | Nuria Rial 2009, S. 110 | Magdalena Bichler, S. 112 | Pedro Malinowski, S. 114 | KulturStadtLev, S. 114 | Kommunales Kino Leverkusen, S. 115 | wikipedia, S. 115 | Mandolinen-Orchester Bayer Leverkusen, S. 115 | Pedro Malinowski, S. 116 | Pedro Malinowski, Umschlagseiten innen (vorne und hinten) Für die Überlassung der Fotos danken wir den Künstlern und Künstleragenturen. spielzeit 14/15 Einzelkartenbestellung Ich bestelle verbindlich Anzahl davon ermäßigt* Veranstaltung | Datum Eröffnungsfest frei einverstanden nicht einverstanden. Zutreffendes bitte ankreuzen. Ich bin mit der Zuweisung von Plätzen in einer anderem Preisgruppe Reservierungsbestätigungen und Rechnungen werden ab August 2014 versendet. *Ermäßigung kann nur gewährt werden, wenn der Inhaber von ermäßigten Karten sich verpflichtet, am Eingang seinen Ausweis unaufgefordert vorzuzeigen. Bitte informieren Sie mich per E-Mail mit dem Newsletter von Bayer Kultur über aktuelle Themen und Angebote. Meine E-Mail-Adresse lautet: Ich bestelle das Magazin KUNSTstoff von Bayer Kultur (5 Ausgaben/Saison). Die Versandkosten von EUR 1,45 je Ausgabe übernehme ich. Datum/Unterschrift spielzeit 14/15 Einzelkartenbestellung Ich bestelle verbindlich Anzahl davon ermäßigt* Veranstaltung | Datum einverstanden nicht einverstanden. Zutreffendes bitte ankreuzen. Ich bin mit der Zuweisung von Plätzen in einer anderem Preisgruppe Reservierungsbestätigungen und Rechnungen werden ab August 2014 versendet. *Ermäßigung kann nur gewährt werden, wenn der Inhaber von ermäßigten Karten sich verpflichtet, am Eingang seinen Ausweis unaufgefordert vorzuzeigen. Bitte informieren Sie mich per E-Mail mit dem Newsletter von Bayer Kultur über aktuelle Themen und Angebote. Meine E-Mail-Adresse lautet: 124 kultur.bayer.de Preis Ich bestelle das Magazin KUNSTstoff von Bayer Kultur (5 Ausgaben/Saison). Die Versandkosten von EUR 1,45 je Ausgabe übernehme ich. Datum/Unterschrift Preis team kultur team kulturhaus Team Kultur Team Besucherempfang Team Technik & Aufsicht Sitzend vlnr: Isabelle Kranabetter, Andrea Peters Stehend vlnr: Regina Bernt, Reiner Ernst Ohle, Marnie Schreiber-Pogadl, Marc von Reth, Rita Lattka, Volker Mattern, Kerstin Gebhardt, Doris Joosten, Carolin Sturm, Rainer Konertz, Bettina Welzel Sitzend vlnr: Ingrid Zabelberg, Denise Skoko, Ingrid Krinis Stehend vlnr: Mechthild Haber, Bettina Lucas, Manuela Jiritschka, Doris Strack, Elfi Grimm, Telse Bartsch Es fehlen: Germaine Bähr, Aruna Lass, Kerstin Lass, Sylvia Lass, Martina Newig, Nina Raulf, Helga Sando, Sivia-Regine Weyh Auf dem Sofa vlnr: Sven Jurgeit, Sönke Feuser, Manfred Thunig, Raimund Vogel 2. Reihe vlnr: Stephan Teschke, Guido Paulus, Horst Krohn, Jan Bednarski, Isabell Brock, Dieter Pogadl 3. Reihe vlnr: Roland Tebarth, Heinz Polak, Michael Kalis Es fehlen: Klaus-Dieter Kuhn, Hans Büchel, Joachim Buczynski, Heinz Wirtz, Paul Strehlow, Hans-Peter Fetten, Tobias Hambitzer, Steffen Koch kontakt spielzeit 14/15 Wahrheiten Ihr Kartenbüro: 0214.30-41283/-84 Karten gibt es auch im Netz unter kultur.bayer.de und bei Oberhausen/ Düsseldorf Düsseldorf B8 Rhein AS Opladen Kreuz Leverkusen Wuppertal Bayer Kultur Geschäftsstelle im Kulturhaus B8/Europaring Köln Hotel Best Western Hotel Arkade Carl-Leverkus-Str. Nobelstr. Kaiserstr. Dhünnstr. Wöhlerstr. Forum Moskauer Str. Elberfelder Str. e Rheinalle Hauptstr. Bahnhof Leverkusen Mitte Bus Bahnhof Titanstr. Hochhaus W1 Kaiser-Wilhelm-Allee Besucherzentrum Kasino Baykomm Köln B8 -41270 Leitung | Dr. Volker Mattern -41271 Sekretariat | Marnie Schreiber-Pogadl -41272 Verwaltung | Doris Joosten -41273 SCHAUSPIEL | Reiner Ernst Ohle -41274 KONZERTE | Carolin Sturm -41287 OPER | Isabelle Kranabetter -41275 KUNST | Andrea Peters -41276 TANZ | Bettina Welzel -41277 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Kerstin Gebhardt -41278 Künstlerische Produktionsleitung Marc von Reth -41279/-80 Künstlerisches Betriebsbüro Regina Bernt -41283/-84 Kartenbüro | Rita Lattka Ihr Pressekontakt: Kerstin Gebhardt Telefon0214.30-41277 Telefax0214.30-41282 [email protected] S-Bahnhof Bayerwerk W11 Telefon 0214.30- [email protected] Telefax 0214.30-41282 AS Leverkusen Willi-Brandt-Ring Q26 Bayer Kultur Nobelstraße 37 51373 Leverkusen Köln Spielzeit 14/15 Düsseldorf kultur.bayer.de