Spielzeit-Broschüre 14/15

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Spielzeit-Broschüre 14/15
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spielzeit 14/15
Wahrheiten
Ihr Kartenbüro: 0214.30-41283/-84
Karten gibt es auch im Netz unter
kultur.bayer.de und bei
Oberhausen/
Düsseldorf
Düsseldorf B8
Rhein
AS
Opladen
Kreuz
Leverkusen
Wuppertal
Bayer Kultur
Geschäftsstelle
im Kulturhaus
B8/Europaring
Köln
Hotel
Best Western
Hotel
Arkade
Carl-Leverkus-Str.
Nobelstr.
Kaiserstr.
Dhünnstr.
Wöhlerstr.
Forum
Moskauer Str.
Elberfelder Str.
e
Rheinalle
Hauptstr.
Bahnhof
Leverkusen
Mitte
Bus
Bahnhof
Titanstr.
Hochhaus W1
Kaiser-Wilhelm-Allee
Besucherzentrum
Kasino
Baykomm
Köln
B8
-41270 Leitung | Dr. Volker Mattern
-41271 Sekretariat | Marnie Schreiber-Pogadl
-41272 Verwaltung | Doris Joosten
-41273 SCHAUSPIEL | Reiner Ernst Ohle
-41274 KONZERTE | Carolin Sturm
-41287 OPER | Isabelle Kranabetter
-41275 KUNST | Andrea Peters
-41276 TANZ | Bettina Welzel
-41277 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Kerstin Gebhardt
-41278
Künstlerische Produktionsleitung
Marc von Reth
-41279/-80 Künstlerisches Betriebsbüro
Regina Bernt
-41283/-84 Kartenbüro | Rita Lattka
Ihr Pressekontakt:
Kerstin Gebhardt
Telefon0214.30-41277
Telefax0214.30-41282
[email protected]
S-Bahnhof
Bayerwerk
W11
Telefon 0214.30-
[email protected]
Telefax 0214.30-41282
AS
Leverkusen
Willi-Brandt-Ring
Q26
Bayer Kultur
Nobelstraße 37
51373 Leverkusen
Köln
Spielzeit 14/15
Düsseldorf
kultur.bayer.de
team kultur
team kulturhaus
Team Kultur
Team Besucherempfang
Team Technik & Aufsicht
Sitzend vlnr: Isabelle Kranabetter, Andrea Peters
Stehend vlnr: Regina Bernt, Reiner Ernst Ohle, Marnie Schreiber-Pogadl, Marc von Reth, Rita Lattka,
Volker Mattern, Kerstin Gebhardt, Doris Joosten, Carolin Sturm, Rainer Konertz, Bettina Welzel
Sitzend vlnr: Ingrid Zabelberg, Denise Skoko, Ingrid Krinis
Stehend vlnr: Mechthild Haber, Bettina Lucas, Manuela Jiritschka, Doris Strack, Elfi Grimm, Telse Bartsch
Es fehlen: Germaine Bähr, Aruna Lass, Kerstin Lass, Sylvia Lass, Martina Newig, Nina Raulf, Helga Sando, Sivia-Regine Weyh
Auf dem Sofa vlnr: Sven Jurgeit, Sönke Feuser, Manfred Thunig, Raimund Vogel
2. Reihe vlnr: Stephan Teschke, Guido Paulus, Horst Krohn, Jan Bednarski, Isabell Brock, Dieter Pogadl
3. Reihe vlnr: Roland Tebarth, Heinz Polak, Michael Kalis
Es fehlen: Klaus-Dieter Kuhn, Hans Büchel, Joachim Buczynski, Heinz Wirtz, Paul Strehlow, Hans-Peter Fetten, Tobias Hambitzer, Steffen Koch
spielzeit 14/15
INhalt
Willkommen4
Auftakt6
Konzerte 8
Sinfoniekonzerte
14
Kammermusik
18
Klavier
22
Jazz
26
32
MUSIK plus
oper
34
TANZ42
SCHAUSPIEL50
SCHAUSPIEL klassisch
56
SCHAUSPIEL modern
60
64
Boulevard & Broadway
-8+x | Kinder
84
-16+x | Jugend 94
Berlin108
l’arte del mondo110
stART112
Zugabe114
Service116
Impressum124
Kontakt125
STUDIOzeitSTÜCKE68
STUDIOmix72
KUNST76
Inhalt 3
WILLKOMMEN
Wahrheiten
Die Spielzeit 2014/15
„Where the truth lives“ – so bewerben die Erfinder von
Whisper ihre Social Media-Konkurrenz zu facebook. Wer
hier mitmacht, muss – im Unterschied zum (noch) dominierenden Mitbewerber – nichts hinterlassen, keine E-MailAdresse, keine Telefonnummer. Einfach loslegen heißt die
Devise. Die Wahrheit liegt nach Ansicht der Konstrukteure
im Verborgenen, im Geheimen, in der Anonymität.
Das wäre die aktuellste, aber auch so ziemlich die ungewöhnlichste Definition dieses komplexen Begriffs – der im
umgangssprachlichen Sprachgebrauch in seiner Bedeutung eigentlich doch ganz klar zu sein scheint. In Wahrheit
meint man aber oft nur zu wissen, was wahr oder falsch
ist. Denn nicht von ungefähr folgt als Antwort auf bestimmte Aussagen oder Behauptungen häufig die Frage:
„Ist das (wirklich) wahr?“ oder im Englischen kurz und
knapp „Really?“. Schon diese alltägliche Erfahrung zeigt
uns, dass es doch nicht so einfach ist mit der Wahrheit.
Nicht selten sind Zweifel angebracht – in Zeiten quasi unbegrenzter Manipulationsmöglichkeiten von Nachrichten
und Informationen mehr denn je.
Im allgemeinen Verständnis ist ein Urteil oder eine Behauptung wahr, sofern das damit Gemeinte mit einem
(dinglichen oder undinglichen) Sachverhalt übereinstimmt.
Gegen diese auf Aristoteles zurückgehende Formel wurde eingewendet, dass eine solche Wahrheit nicht erkannt
werden könne, ohne dass zugleich die Übereinstimmung
erkannt wird. Auch diese Erkenntnis wäre aber ein Urteil,
und dessen Wahrheit müsste in der Übereinstimmung mit
wieder etwas anderem bestehen, womit man in einen unendlichen Diskurs käme…
Begrenzt man den Wahrheitsbegriff nur auf die „bloße
Richtigkeit“ im Sinne der formalen Logik (eine Aussage ist
wahr oder falsch), wird man der eigentlichen Komplexität
dieses Begriffs jedenfalls nicht gerecht.
4 kultur.bayer.de
Es ist der Kunst immanent, selten (oder nie) eindeutige
Aussagen zu treffen. Zwar werden häufig geradezu existentielle Fragen aufgeworfen, aber klare Antworten gibt es
darauf nicht; die Zuschauer oder Zuhörer sind aufgefordert, die jeweiligen „Thesen“ weiterzudenken.
Was für den einen (subjektiv) wahr ist, lehnt der andere
vollkommen ab. Absolute Wahrheiten gibt es – zumindest
im Kontext der künstlerischen Beschäftigung mit den Fragen des menschlichen Daseins – nicht. Das zumindest,
scheint wahr zu sein.
Lesen Sie Goethes Dichtung und Wahrheit und Sie werden
sehen, dass auch die ganz Großen mit der Definition dieses Begriffs Schwierigkeiten haben. Der Geheimrat führt –
zwecks größtmöglicher begrifflicher Klarheit – in einem
Brief an Zelter den Terminus des „Grundwahren“ ein, differenziert zwischen dem „Dichten der Erinnerung“ und
dem bloßen „Erdichten“ als freie Erfindung. Denn er legt
auf die Wahrheit seiner Lebenserinnerung großen Wert:
„…man dürfe nur die Zustände ganz treu so schildern, wie
sie sich dem poetischen Auge (hic!) damals darstellten,
Dichtung und Wahrheit, ohne dass Erdichtung dabei wäre.“
Blättern Sie dieses Heft mit unseren Überlegungen zu diesem Thema durch und Sie werden auf viele unterschiedliche
Ansätze stoßen, sich mit Wahrheiten zu beschäftigen – ungewöhnliche, unbequeme, lustige, nachdenklich machende… Lassen Sie sich auf dieses (Erkenntnis)abenteuer im
Laufe der kommenden Monate doch einfach unvoreingenommen ein.
Mein Team und ich freuen uns schon jetzt, Sie bei unserem Eröffnungsfest oder aber bei einer der vielen heiteren
oder ernsten, immer aber spannenden Veranstaltungen –
seien es Konzerte, Oper, Tanz, Schauspiel oder Ausstellungen – begrüßen zu dürfen. Ganz besonders freuen wir
uns natürlich auf die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die mehr und mehr entdecken, wie toll und
bereichernd ein Nachmittag oder Abend im Bayer Kulturhaus sein kann. Zum Schluss nochmals Goethe, der von
der Poesie (also cum grano salis auch von der Kunst) sagt:
„Wie ein Luftballon hebt sie uns mit dem Ballast der uns
anhängt, in höhere Regionen“ – „culture for a better life“,
wenn man so will. Wir freuen uns auf Sie!
Ihr
Dr. Volker Mattern
Leiter Bayer Kultur
Wenn Stawrogin glaubt, dann glaubt er nicht, dass er
glaubt. Wenn er nicht glaubt, dann glaubt er nicht, dass
er nicht glaubt.
Dostojewskij, Die Dämonen
Ich wünsche Ihnen erst einmal viel Spaß und ebenso viele
Anregungen beim Stöbern in diesem Heft und begrüße
Sie – natürlich auch im Namen aller meiner Kolleginnen
und Kollegen – sehr herzlich zur neuen Spielzeit 2014/15.
Willkommen 5
AUFTAKT
Das Eröffnungsfest 2014
Wie sagte doch der gute alte William Shakespeare, der am
23. April diesen Jahres seinen 450. Geburtstag gefeiert hat
(ob dieses Datum wirklich „wahr“ ist, weiß man allerdings
gar nicht so genau!), im ersten Teil seines King Henry IV
(und das ist wirklich wahr):
Nach dem „offiziellen“ Programm-Ende wird der Abend
wie immer in der „Kulisse“ und im STUDIO mit weiteren
Darbietungen bei Musik, Gesprächen und guter Laune
fortgesetzt. Sie sind herzlich dazu eingeladen!
Wenn alle Tag’ im Jahr gefeiert würden,
So würde Spiel so lästig sein wie Arbeit:
Doch seltne Feiertage sind erwünscht,
Und nichts erfreut wie unversehne Dinge.
Einmal mehr trifft der große Theatermann aus Stratfordupon-Avon hier ins Schwarze. Und seit nunmehr drei Jahren halten wir uns an seine Leitlinie: Natürlich kann es nicht
das ganze Jahr über „Theaterfeste“ geben. Das kann ja
niemand bezahlen (schon gar nicht, wenn der Eintritt frei
ist, wie bei uns!), und in der Tat würde das Spiel dann irgendwann „so lästig sein wie Arbeit“.
Aber die „seltnen Feiertage sind erwünscht“ – auch bei
Bayer Kultur. Und so werden wir Sie, liebe Kulturfreunde,
auch 2014 mit unserem Eröffnungsfest erfreuen, wobei wir
uns bezüglich der Inhalte in diesem Jahr auch an den oben
zitierten Versen des größten englischen Theaterdichters aller Zeiten orientieren: Wir verraten Ihnen vorab nämlich noch
nicht, was Sie erwarten wird! Denn das „Überraschende“
soll – „Schlag’ nach bei Shakespeare“ – die Freude ja sogar
noch steigern. Und das kann uns natürlich nur Recht sein!
Lassen Sie sich am 13. September 2014 von den „unversehnen Dingen“ also einfach in Erstaunen versetzen!
Eins können wir Ihnen aber schon jetzt garantieren: Heiter,
unterhaltsam und unbeschwert von all den (oft grausamen) Wahrheiten dieser Welt werden wir mit großem Elan
und einem facettenreichen Programm in die neue Spielzeit
starten. Begeisterte unser neues Eröffnungsformat 2012
und 2013 mit einer spritzigen Melange aus Schauspiel,
Chanson, Jazz und Tanz, so wird in diesem Jahr zum ersten Mal auch die Oper (selbstredend in ganz besonders
heiterer Ausprägung) zu Wort kommen.
P.S.: Das Foto auf der gegenüberliegenden Seite zeigt die
zweifellos spektakulärste Szene des Eröffnungsfestes im
letzten Jahr. Die Compagnie Gauthier Dance animierte das
Publikum bei Freistoß zu frenetischem Jubel in BayArenaLautstärke!
Eröffnungsfest
Olivia Trummer
Barbara Kratz
Meera Varghese, Manos Kia, Michael Taylor, Milan Sládek
l’arte del mondo | Werner Ehrhardt
Bayerisches Staatsballett II – Junior Company
Das Akkordeon-Orchester Bayer Leverkusen
unter der Leitung von Monika Schneider
…und das Team von Bayer Kultur
SA 13.09 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Eintritt frei, Kartenbestellung erforderlich
Auftakt 7
HAUSPIEL KUNST Konzerte O
Sinfoniekonzerte
Seiten 14-17
l’arte del mondo
Werner Ehrhardt | Corina Golomoz
Sperger, Britten, Stamitz
DI 23.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Musikkollegium Winterthur
Heinz Holliger | Vilde Frang
Mendelssohn Bartholdy, Brahms,
DO 13.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Tampere Filharmonia
Santtu-Matias Rouvali
Sibelius, Schostakowitsch
MO 23.03 | 19:30 | Forum, Leverkusen
Bayer-Philharmoniker
Bernhard Steiner | Silver-Garburg Piano Duo
Berlioz, Dvorák,
Smetana
ˇ
SO 07.06 | 18:00 | Forum, Leverkusen
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 9
HAUSPIEL KUNST Konzerte O
Kammermusik
Seiten 18-21
Klavier
Seiten 22-25
Jazz
Seiten 26-31
MUSIK plus
Seiten 32-33
Festival
Festival Alte Musik Knechtsteden:
ensemble amarcord
Asasello Quartett
Alexander Krichel
Mendelssohn Bartholdy, Schostakowitsch, Tschaikowsky
Chopin, Beethoven, Mozart
DO23.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR24.10 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld
MO29.09 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal
DI30.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Leverkusener Jazztage 2014
Gregory Porter & Special Guest
Vokalkompositionen vom 17. bis 20. Jahrhundert von Schütz bis Franke
MO 10.11 | 19:00 | Forum, Leverkusen
DI 23.09 | 20:00 | Basilika Knechtsteden, Dormagen
Amadeus Guitar Duo | Duo Gruber & Maklar
Denis Kozhukhin
Albéniz, Bach, Domeniconi, de Falla, Garcia, Händel, Kavanagh,
Praetorius, Purcell, Rossini, Zenamon
Haydn, Schubert, Mussorgski
DO20.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR21.11 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld
G.A.P. Ensemble | Raffaella Milanesi
WDR Big Band feat. Chris Potter
MO03.11 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal
DI04.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Sofja Gülbadamova
Dohnányi
Valentin Radutiu
MO 0 9.02 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal
DI 10.02 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Kristian Bezuidenhout
Mozart
Bayer-Philharmoniker | Bernhard Steiner
Barber und Bruckner
Jazz STUDIO
SA 27.09 | 20:30 | Altenberger Dom, Odenthal
Louis Stapleton Trio
Olivia Trummer
SA 29.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Benjamin Schaefer & Quiet Fire
DO 28.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Neujahrskonzert: Vier Saxophone gehen in die Oper
Bayer-Philharmoniker | Bernhard Steiner
Alliage Quartett
Ausschnitte, Paraphrasen und Medleys aus Rigoletto, Carmen,
Porgy and Bess, Hoffmanns Erzählungen, Lakmé u. a.
DO 01.01 | 17:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Masaa
Bach, Kodály
DO19.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR20.03 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld
Altenberger Kultursommer 2014:
Bayer-Philharmoniker
DI 05.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
DO 18.09 | 19:30 | Bayer Klturhaus, Leverkusen
Piani, Caldara, Scarlatti, Vivaldi
DO22.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR23.01 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld
Big Band
DI 16.06 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal
MI17.06 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
DO 18.06 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Jazz Kulisse
oui d’accord
SO 26.10 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Henning Wolter Trio
SO 07.12 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
DuckTapeTicket
SO 01.02 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Masha Bijlsma und Band
SO 26.04 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
10 kultur.bayer.de
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 11
HAUSPIEL KUNST Konzerte O
Niemand würde wohl bestreiten, dass es in der Musik
„magische Momente“ gibt. Für Komponisten ebenso wie
für die Musizierenden, sie existieren für uns als Programmverantwortliche von Bayer Kultur und nicht zuletzt auch für
Sie, unser Publikum. Manchmal kann ein ganzer Abend
ein solcher „Moment“ sein, manchmal eins der gespielten
Werke, manchmal vielleicht wirklich nur ein Augenblick,
einige Takte lang oder noch kürzer. Aber was macht solche Momente aus? Woraus fügen sie sich? Wie empfinden
wir sie? Da sind etwa altmodische Worte – beispielsweise
„erhaben“, ein Begriff, über den die Epoche der Romantik,
gerade auch mit Blick auf die Musik, trefflich gestritten
hat, den sie als Bedingung jeglicher Kunst verstand. Man
könnte aber auch Schlagworte gebrauchen, „genial“ vielleicht, oder sogar „cool“. Und ein Begriff hat sogar alle
Zeiten überdauert: Empfinden wir in besagten magischen
Momenten womöglich so etwas wie – Wahrheit?
Carolin Sturm | Referat KONZERTE
Alle Musik strebt nach dem Besseren, dem Eigentlichen,
dem – Wahren. Wie sonst wäre das faszinierende, komplizierte Bauwerk unserer Musik vorstellbar, denkbar, möglich, wenn nicht mit dieser großartigen, in gewissem Sinn
durchaus auch „überheblichen“ Zielvorstellung? Enthält
vielleicht gerade die so genannte Absolute Musik, die im
Gegensatz zur Programmmusik nichts von der äußerlichen
Wirklichkeit in Klang und Struktur abbildet, die eigentliche
Wahrheit? Ist Musik „wahr“, weil sie eben jene magischen
Momente herbeizaubern kann, weil sie unmittelbar Emotionen hervorruft, mit denen man noch Augenblicke vorher
gar nicht gerechnet hatte? Ganz tiefe, manchmal auch widersprüchliche Emotionen wie das „Lächeln unter Tränen“,
von dem man bei Mozart gesprochen hat, oder Momente,
in denen man beim Hören von Musik trotz Hochstimmung
traurig ist – dies alles sind Aspekte von Wahrheit. Wir haben versucht, diese so zahlreich wie möglich in unseren
Musikspielplan einzubringen.
Vieles von der Suche nach Wahrheit durch die Musik war früher religiös geprägt wie bei Anton Bruckner, der im Grunde
sein Gesamtwerk „dem lieben Gott“ widmen wollte, oder in
der Bach-Zeit, in der man unter „geistlich“ und „weltlich“ gar
keine Gegensätze verstand. Andernorts war die Suche nach
12 kultur.bayer.de
nationaler Identität, wie bei Antonín Dvorák
oder Bedrich
ˇ
ˇ
Smetana, eine mächtige Triebfeder, um in diesem Sinne
„Wahrheiten“ in Musik zu fassen und ihren Landsleuten verständlich zu machen. Und auch musikalische Variationen
eines Motivs – wie Frédéric Chopin sie aus einem MozartThema ableitete – sind ein Spiel mit der Wahrheit, das überaus reizvoll pendelt zwischen Ent- und Verhüllung.
Das Streben nach Wahrheit kann aber auch in autoritäre
Bevormundung umschlagen, wenn eine Wahrheit für bestimmte, insbesondere politische Zwecke vereinnahmt werden soll. Dies versuchten autoritäre Regime wie das sowjetische, das den Komponisten Dmitri Schostakowitsch
in die innere Emigration zwang und immer wieder mit Repressalien zur Verzweiflung brachte. Die meisten Komponisten ließen sich aber auch durch widrige äußere
Umstände von ihrer Suche nach der Wahrheit nicht abbringen. Johann Sebastian Bach rang seiner übergroßen
Arbeitslast als Leipziger Thomaskantor ewig gültige Werke
ab, und Schostakowitsch führte das Regime, das ihm die
Ehre abgeschnitten hatte, mit Musik hinters Licht, die die
ihr abgeforderte äußere Pracht ins Groteske wendete und
damit ihre menschenfeindliche Kälte bloßlegte – verständlich zumindest für diejenigen, die es verstehen konnten
und wollten.
später als höchst fortschrittlich erkannt worden ist. Oder
wenn wir ein ganzes Konzert Ernst von Dohnányi widmen,
dessen wechselhafte Biografie eine Brücke vom 19. ins
20. Jahrhundert bildet, mit all den für diese Zeit typischen
Bruchstellen.
Denn auch was den Begriff Wahrheit angeht, müssen wir
uns eingestehen, dass die Welt nun einmal kompliziert ist
und es die eine Wahrheit nirgendwo gibt, auch in der Musik
nicht. Im Grunde ist jeder kreative Vorgang, also auch jede
Komposition, jedes Konzert eine Suche nach ihr. Letzten
Endes bringt jedes Konzert mehr als nur eine Wirklichkeit
hervor. Darauf verweist unser Spielzeitmotto Wahrheiten –
diese entstehen nicht zuletzt in Ihnen selbst, verehrtes Publikum. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen in der bevorstehenden Konzertsaison von Bayer Kultur viele magische
und „wahre“ Momente – auch im Sinne des Komponisten
Carl Maria von Weber, der meinte: „Die Musik ist die wahre
Menschensprache.“
Wie auch immer – erst in der konkreten Wiedergabe kann
die Wahrheit in der Musik eine für uns alle wahrnehmbare
Gestalt annehmen. Und so ist die Suche nach ihr nicht
zuletzt eine Aufgabe für die Interpreten. Auch diese wissen
intensiv und ausdauernd um sie zu streiten, wie wir nicht
nur aus den jahrzehntelangen Diskussionen um eine historisch informierte Aufführungspraxis wissen, aus denen
auch ein Ensemble wie unser orchestra in residence l’arte
del mondo hervorgegangen ist. Man sucht nach der Wahrheit in so praktischen Gesichtspunkten wie Besetzungsgrößen von Chören und Orchestern, aber auch in musikalischen Details, die der Hörer im Einzelnen kaum noch wird
erkennen können. Auch wir Programmmacher versuchen
der Wahrheit näherzukommen, wenn wir beispielsweise
Schostakowitsch mit Sibelius kombinieren, dessen Streben nach seiner eigenen musikalischen Wahrheit erst viel
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 13
Sinfoniekonzerte
l’arte del mondo
Musikkollegium Winterthur
Werner Ehrhardt und das historisch informierte, aber in
allen Musikepochen versierte Orchester l’arte del mondo
widmen sich Johann Matthias Sperger (1750 – 1812), der
zu seiner Zeit als Virtuose am Kontrabass Ehre für das unterschätzte Instrument einlegte, aber auch als Komponist
vielseitig war – unter anderem hinterließ er 45 Sinfonien.
Manche davon waren gleichsam Bewerbungsunterlagen, denn Sperger musste sich einige Jahre lang um eine
Anstellung bemühen, bis ihn der kunstsinnige Fürst von
Mecklenburg-Schwerin 1789 in seine Hofkapelle berief.
Spergers Kompositionen sind unterhaltsam im Stil des
klassischen Divertimento und beeindrucken durch einfallsreiche Melodik. Auch die Viola wird eher unterschätzt, wenn
es um instrumentale Virtuosität geht. Corina Golomoz,
Mitglied von l’arte del mondo, wird in diesem Konzert als
Solistin beweisen, dass man als Bratscherin sehr wohl
brillieren kann: Britten paraphrasierte in Lachrimae einen
ergreifenden, vier Jahrhunderte alten Song seines Landsmanns Dowland, und Stamitz, ein Meister der berühmten
klassischen Mannheimer Schule, war mit enormen Anforderungen an die Könnerschaft der Instrumentalisten seiner Zeit weit voraus.
Ein Sinfonieorchester mit großer Tradition ist das Musikkollegium Winterthur. 1629 gegründet, war es von Anfang
an ein bürgerlicher Verein, zunächst als Laienensemble,
dann ab dem späten 19. Jahrhundert als Berufsorchester. Vom Stammsitz im Stadthaus Winterthur gehen die
Schweizer fleißig auf Reisen und werden dabei stets von
namhaften Künstlern begleitet. In diesem Konzert sind
dies Heinz Holliger als Dirigent und die junge norwegische
Geigerin Vilde Frang, der die Neue Zürcher Zeitung „unverbrauchte Neugier und eine erstaunliche Reife des Spiels“
bescheinigt hat. Sie präsentieren für Bayer Kultur einen
doppelten Nord-Süd-Dialog: Johannes Brahms komponierte sein Violinkonzert größtenteils 1877/78 in der Sommerfrische am Wörthersee. Felix Mendelssohn Bartholdy,
in Großbritannien später sehr berühmt, ließ sich von einer
Reise nach Schottland 1829 zur Hebriden-Ouvertüre und
der Schottischen Sinfonie inspirieren. Beide Komponisten
sind übrigens gebürtige Hamburger, gelangten aber weiter
südlich erst zu künstlerischer Reife: Brahms in Wien, Mendelssohn in Berlin und Leipzig. Fakt ist, dass ihre Musik in
alle Himmelsrichtungen strahlt.
Johann Matthias Sperger: Zwei Sinfonien
Benjamin Britten: Lachrimae (Reflections on a Song of Dowland) op. 48
Carl Stamitz: Violakonzert Nr. 1 D-Dur
Werner Ehrhardt, Dirigent | Corina Golomoz, Viola
l’arte del mondo
C. Golomoz
14 kultur.bayer.de
Gefördert durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur
und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen sowie die Kunststiftung
NRW. In Zusammenarbeit mit WDR 3
Felix Mendelssohn Bartholdy: Ouvertüre Die Hebriden h-Moll op. 26
Johannes Brahms: Violinkonzert D-Dur op. 77
Felix Mendelssohn Bartholdy: Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56 Schottische
Heinz Holliger, Dirigent | Vilde Frang, Violine
Musikkollegium Winterthur
DI 23.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
DO 13.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 36 | 33 | 28 | 20
EUR 36 | 33 | 28 | 20
V. Frang
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 15
S.-M. Rouvali
16 kultur.bayer.de
Tampere Filharmonia
Bayer-Philharmoniker
Die größte Konzerthalle Nordeuropas ist Sitz der Tampere
Filharmonia. Der Klangkörper der drittgrößten finnischen
Stadt besteht aus rund 100 Musikern und hat Konzertreisen in viele europäische Länder und in die USA unternommen. Mit Santtu-Matias Rouvali hat das Orchester kürzlich einen noch nicht einmal dreißigjährigen Landsmann
und unkonventionellen Dirigenten zum Chef berufen. So
ist es wohl eine Ehrensache, dass beim Gastkonzert in
Leverkusen eine Sinfonie des großen Finnen Jean Sibelius
erklingt, dessen 150. Geburtstag im Jahr 2015 gefeiert
wird. Sibelius steht als Spätromantiker an der Schwelle zur
Moderne und hat bereits in seiner kontrastreichen 1. Sinfonie nach neuen Wegen – gleichsam nach der musikalischen Wahrheit – gesucht. Ähnlich schillernd ist die Musik
von Dmitri Schostakowitsch, der beinahe mit jeder Sinfonie eine neue musikalische Realität erschloss – oder diese
bewusst verhüllte wie in seiner 5. Sinfonie, die zunächst als
Annäherung an das dem Komponisten gegenüber nicht
selten bedrohliche Sowjetregime aufgefasst und erst später als hintergründige Kritik verstanden wurde. „Der Jubel
ist unter Drohungen erzwungen“, sagte Schostakowitsch,
der vor vierzig Jahren starb und ein ebenso rätselhaftes
wie faszinierendes Werk hinterließ.
Nicht ohne Grund gilt Hector Berlioz als ein Genie der Instrumentation – auch seine Konzertouvertüre Le carnaval
romain bietet scheinbar unendliche Orchesterfarben und
Effekte. Sein französischer Landsmann Francis Poulenc
knüpfte fast ein Jahrhundert später an diese Kunst an und
gilt ebenfalls als ein feinfühliger Meister der Klangfarben.
Sein 1932 entstandenes Konzert für zwei Klaviere ist eine
Hommage an Mozart und hat den Ruhm Poulencs auch
außerhalb Frankreichs bis in unsere Zeit getragen. Das von
Bayer Kultur hierfür verpflichtete Klavierduo Sivan Silver
und Gil Garburg stammt aus Israel, studierte in Hannover
und lebt in Berlin, von wo aus sie zu Konzertreisen in mehr
als fünfzig Länder auf allen Kontinenten aufbrechen. Ihr
pianistisches Feuerwerk trifft weltweit auf begeisterte
Hörer. Die FAZ schwärmte von „lyrischer Empfindsamkeit,
außergewöhnlich tiefem inneren Verständnis und hinreißender technischer Meisterschaft“. Den Abschluss des Konzertprogramms bilden drei Sätze aus Bedrich
Smetanas
ˇ
Zyklus Sinfonischer Dichtungen Mein Vaterland. Neben
Tábor und Sárka am Ende Die Moldau, eines der populärsten Werke der klassischen Musik überhaupt.
Jean Sibelius: Sinfonie Nr. 1 e-Moll op. 39
Dmitri Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47
Santtu-Matias Rouvali, Dirigent
Tampere Filharmonia
Hector Berlioz: Le carnaval romain op. 9
Francis Poulenc: Konzert für zwei Klaviere d-Moll FP 61
Bedrich Smetana: Tábor, Sárka, Die Moldau aus Mein Vaterland
Bernhard Steiner, Musikalische Leitung
Silver-Garburg Piano Duo
Bayer-Philharmoniker
MO 23.03 | 19:30 | Forum, Leverkusen
SO 07.06 | 18:00 | Forum, Leverkusen
EUR 36 | 33 | 28 | 20
EUR 36 | 33 | 28 | 20
Silver-Garburg Duo
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 17
Kammermusik
Asasello Quartett
Blindheit als Schutz vor der Wahrheit nannte der mit
Dmitri Schostakowitsch befreundete russische Musikologe Daniel Shitomirski ein Buch über das Musikleben in
der Sowjetunion zur Zeit Stalins. Der Titel erzählt bereits
viel über die Zwänge, die auf den Komponisten in jener
Zeit lasteten. Schostakowitsch wurde mehr als ein Mal
ausgebootet und fügte sich unter seelischen Schmerzen
dem Druck, der auf ihn ausgeübt wurde. Viele seiner Werke
erzählen von diesem Kampf zwischen künstlerischen
Überzeugungen und äußeren Verhältnissen. Sein Landsmann Tschaikowsky, zwei Generationen älter, hatte eher
mit innerer Unsicherheit zu kämpfen, während der deutsche Komponist Mendelssohn eigentlich ein „Glückskind“
war – natürlich nicht ohne Niederlagen, aber doch meistens
vom Erfolg verwöhnt und hoch anerkannt. Der Gattung
Streichquartett, die bis heute fast alle Komponisten fasziniert, haben sich auch diese drei Tonsetzer intensiv gewidmet. Schostakowitsch komponierte sogar fünfzehn Quartette. Das neunte verbindet Leichtigkeit mit Abgründen –
Amadeus Guitar Duo
Duo Gruber & Maklar
und kennzeichnet damit nicht zuletzt auch seine schwierige Lage. Die Musiker des Asasello Quartetts stammen aus
Russland, der Schweiz, Polen und Finnland. Das Ensemble
ging aus der Kammermusikklasse des berühmten Quartettprimarius Walter Levin hervor.
Felix Mendelssohn Bartholdy: Streichquartett Es-Dur Nr. 1 op. 12
Dmitri Schostakowitsch: Streichquartett Es-Dur Nr. 9 op. 117
Peter Tschaikowsky: Streichquartett es-Moll Nr. 3 op. 30
Asasello Quartett
Rostislav Kozhevnikov, Barbara Kuster, Violine
´
Justyna Sliwa,
Viola
Teemu Myöhänen, Violoncello
DO23.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR24.10 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld
EUR 27 | 21
Asasello Quartett
Amadeus Guitar Duo | Duo Gruber & Maklar
Zwei mal zwei Gitarren, das verspricht musikalische Abwechslung von zeitgenössischen Solostücken über Purcellund Bach-Bearbeitungen bis zu exquisiten Originalkompositionen für Gitarrenquartett. Zusammengetan haben
sich für Bayer Kultur zwei renommierte Gitarrenduos: Das
Amadeus Guitar Duo, deutsch-kanadisch besetzt, und
das Duo Gruber & Maklar, alle vier mit großer Erfahrung
in allen Facetten der Gitarre. Mit ihnen kann das Publikum
sich von den Klängen in andere Welten entführen lassen,
etwa auf eine andalusische Plaza, in den quirligen Trubel
eines spanischen Marktplatzes oder in den Bann der sehnsüchtigen Gedanken einer einsamen, traurigen Signora.
Stilsicher spüren die Gitarristen die Feinheiten verschiedenster Epochen auf, von der klassischen über die romantische bis hin zur zeitgenössischen Literatur. In diesem
Konzert können die Hörer nicht nur instrumentale Virtuosität, sondern auch die hohe Kunst der Bearbeitung bewundern: Nicht einmal die Welt der Oper bleibt der Gitarre
18 kultur.bayer.de
verschlossen, ersetzen doch die vier Saiteninstrumente in
Ballettmusiken von Purcell oder der berühmten BarbierOuvertüre von Rossini ein ganzes Orchester.
Werke von Albéniz, J. S. Bach, Domeniconi, de Falla, Garcia, Händel,
Kavanagh, M. Praetorius, Purcell, Rossini und Zenamon
Amadeus Guitar Duo: Dale Kavanagh, Thomas Kirchhoff
Duo Gruber & Maklar: Christian Gruber, Peter Maklar
DO20.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR21.11| 20:00 | Burg Linn, Krefeld
EUR 27 | 21
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 19
Valentin Radutiu
Erneut kombiniert der von Bayer Kultur als stART-Künstler
geförderte Cellist Valentin Radutiu Meisterwerke des
deutschen Repertoires mit einem hierzulande seltener gespielten Komponisten aus dem kulturell so reichen südosteuropäischen Raum. Der Ungar Kodály war eine der
wichtigsten musikalischen Persönlichkeiten seines Landes, nicht zuletzt weil er – darin Bartók vergleichbar – die
Volksmusik Ungarns und der benachbarten Regionen in
seine anspruchsvolle Kompositionskunst einfließen ließ.
Dies gilt auch für seine Cellosonate, die Valentin Radutiu
nicht ohne Grund den zwei wunderbaren Cellosuiten von
Bach folgen lässt. Kodály bekannte sich hier gleichermaßen zur ungarischen Volksmusik wie zum Fundament bei
Bach, dessen Stücke einerseits glanzvolle Virtuosität vom
Spieler erfordern, andererseits meditative Versenkung des
Hörers ermöglichen. Dem stART-Künstler Valentin Radutiu
schrieb ein Rezensent schon in ganz jungen Jahren eine
hohe Individualität der Bach-Interpretation zu. Später wurde er bei Wettbewerben als bester Bach-Interpret ausgezeichnet. Bei dem Konzert von Bayer Kultur werden die
Besucher gewiss einen weiteren Schritt in dieser bemerkenswerten Entwicklung mitgehen können.
G.A.P. Ensemble, R. Milanesi
G.A.P. Ensemble | Raffaella Milanesi
Hinter der Abkürzung G.A.P. verbirgt sich in diesem Fall kein
Autokennzeichen und auch nicht der sprichwörtliche „Mut
zur Lücke“, hergeleitet vom englischen „gap“ – wobei vielleicht gerade der Mut dieses Barockmusik-Ensemble kennzeichnet: Schließlich ist Giovanni Antonio Piani (G.A.P.), der
dem Trio den Namen gab und dessen Werk die Musiker sich
verschrieben haben, hierzulande wenig bekannt. Er ist einer
jener italienischen Meister, die im 18. Jahrhundert die Musik
in französischen und habsburgischen Landen maßgeblich
beeinflusst haben. Piani wurde sogar unter Maria Theresia
„Leiter der Instrumentalmusik“. Für das Konzert bei Bayer
Kultur hat sich das auf Barockinstrumenten spielende G.A.P.
Ensemble – alle drei Musiker sind übrigens auch Mitglieder
von l’arte del mondo – die italienische Sängerin Raffaella Milanesi eingeladen, um neben Pianis Instrumentalwerken einige exemplarische Kantaten jener Zeit zu präsentieren. Die
vielseitige Sängerin, die in der letzten Spielzeit schon in der
umjubelten Aufführung von Ch. W. Glucks La Clemenza di
Tito brillierte, stellt damit eine Gattung vor, die vor allem, aber
nicht nur im Werk von Alessandro Scarlatti eine Hauptrolle
20 kultur.bayer.de
spielte. 799 Kantaten schrieb der Italiener, damals Stücke
für Kenner und Liebhaber, heute ein wahrhafter, immer wieder neu zu entdeckender, funkelnder Schatz für eine atemberaubende Sängerin und stilsichere Instrumentalisten –
sprich: für das G.A.P. Ensemble. Die im Bayer Kulturhaus
aufgenommene CD mit Werken dieses Programms wird
nach dem Konzert zusammen mit den Künstlern präsentiert.
Werke von Giovanni A. Piani, Antonio Caldara, Alessandro Scarlatti
und Antonio Vivaldi
Raffaella Milanesi, Sopran
G.A.P. Ensemble
Emilio Percan, Violine | Oriol Aymat Fusté, Violoncello
Luca Quintavalle, Cembalo
Johann Sebastian Bach: Suite Nr. 1 G-Dur BWV 1007
Johann Sebastian Bach: Suite Nr. 3 C-Dur BWV 1009
Zoltán Kodály: Sonate für Violoncello solo op. 8
Valentin Radutiu, Violoncello
DO19.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR20.03 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld
V. Radutiu
EUR 27 | 21
DO22.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR23.01 | 20:00 | Burg Linn, Krefeld
EUR 27 | 21
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 21
Klavier
Alexander Krichel
„Hut ab, ein Genie!“, ließ Robert Schumann sein Alter Ego
Eusebius über den jungen Chopin sagen – und das schon
angesichts der Variationen über das berühmte MozartDuett La ci darem la mano. Diesen Stücken folgten Klavierwerke, die die Pariser Salons in Wallung brachten –
zumal dann, wenn sie von Chopin selbst gespielt wurden.
In dessen Fußstapfen tritt Alexander Krichel mit den Variationen und der Ballade Nr. 1, die nicht erst seit ihrer unvergesslichen Verwendung in dem Film Der Pianist ein zentrales Werk im Chopin-Repertoire ist. Mit den jugendlichen
Werken allein lässt es Krichel aber nicht bewenden – mit
einer späten Beethoven-Sonate beweist der 1989 geborene stART-Künstler seine virtuose Reife. Er hat Anfang
2014 vor ausverkauften Sälen in Tokio und London debütiert und bereits zwei CDs veröffentlicht. In Japan wurde
er mit stehenden Ovationen gefeiert und prompt wieder
eingeladen. Der junge Pianist ist vielseitig begabt, er gewann Preise in Mathematik, Fremdsprachen und Biologie.
„So stellte sich der Philosoph Platon bereits vor Jahrtausenden den geistig ideal ausgebildeten Bürger vor“, hieß
es in der Rezension eines Berliner Klavierabends. Gut für
die Musikfreunde, dass das Piano für Krichel wohl doch
die Hauptrolle spielt.
Frédéric Chopin: Ballade Nr. 1 g-Moll op. 23
Ludwig van Beethoven: Sonate Nr. 31 As-Dur op. 110
Wolfgang Amadeus Mozart: Sonate Nr. 6 D-Dur KV 284
Dürnitz-Sonate
Frédéric Chopin: Introduktion und Variationen über ein Thema aus
Mozarts Don Giovanni B-Dur op. 2
Alexander Krichel, Klavier
MO29.09 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal
DI30.09| 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 25 | 20
D. Kozhukhin
Denis Kozhukhin
A. Krichel
22 kultur.bayer.de
„Ihm waren Falschheit und Neid durchaus fremd“, so
Schuberts enger Freund, der Dichter Johann Mayrhofer,
in seinen Erinnerungen an F. Schubert, „in seinem Wesen mischten sich Zartheit und Derbheit, Genussliebe
mit Treuherzigkeit, Geselligkeit mit Melancholie. Bescheiden, offen, kindlich besaß er Gönner und Freunde, die seinen
Schicksalen und Produktionen herzlichen Anteil widmeten.“
Den Gönnern zum Trotz wurde Schubert zeitlebens kein reicher Mann – aber bis heute hat er „Gönner und Freunde“
in großer Zahl. Darunter natürlich die Pianisten! Schuberts
späte D-Dur-Sonate entstand während eines Aufenthalts im
Salzkammergut und reflektiert atmosphärisch diese großartige Landschaft. Bei Mussorgskis Bildern einer Ausstellung
wiederum entzündeten Aquarelle und Reiseskizzen eines
verstorbenen Freundes die musikalische Fantasie. Die ursprüngliche Klavierversion des Zyklus’ steht der bekannten
Orchesterversion an Klangpracht in nichts nach. Der junge
russische Pianist Denis Kozhukhin hat in den letzten Jahren ein enormes Karrieretempo vorgelegt. Ein Schweizer
Kritiker nannte Kozhukhin eine „talentierte und respektvolle Interpretenpersönlichkeit“ – und beschrieb dessen
Spiel treffend: „Keine Show, sondern immer Energie, Ausdruck, Struktur.“
Joseph Haydn: Sonate D-Dur Hob XVI:24
Franz Schubert: Klaviersonate D-Dur D 850
Modest Mussorgski: Bilder einer Ausstellung
Denis Kozhukhin, Klavier
MO03.11 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal
DI04.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 25 | 20
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 23
S. Gülbadamova
24 kultur.bayer.de
Sofja Gülbadamova
Kristian Bezuidenhout
Mit diesem Konzert wird nicht einfach noch ein Gedenktag
„abgehakt“ – in diesem Fall ist es pure Wahrheit, dass mit
dem am 9. Februar 1960 in New York verstorbenen Ernst
von Dohnányi ein Komponist stärkere erinnernde Aufmerksamkeit benötigt. Die in Russland geborene, in Deutschland und Paris ausgebildete Pianistin Sofja Gülbadamova
widmet sich in ihrem Konzert zum 55. Todestag Dohnányis
ausschließlich diesem bemerkenswerten Komponisten, verdienstvollen Pädagogen und virtuosen Pianisten, dessen
Stücke für Klavier solo nicht zuletzt zum eigenen Gebrauch
entstanden. Ernst von Dohnányi, geboren in Pressburg, studierte in Budapest und wurde u. a. von Brahms und d’Albert
gefördert. Nach Stationen in Berlin und erneut Budapest
ging er 1948 nach Argentinien und ein Jahr später in die
USA. Seine Musik ist fest in der klassisch-romantischen
Tradition verwurzelt und führt diese, in Kenntnis moderner
Entwicklungen, ins 20. Jahrhundert. Als Kind des damaligen
Habsburger-Reiches und seiner vielfältigen musikalischen
Facetten bezieht er auch ungarische Einflüsse mit ein. Sofja
Gülbadamova hat sich bereits mehrfach für Dohnányi eingesetzt. Sie hat zahlreiche internationale Preise erhalten, ist
nach Auftritten in Großbritannien, Frankreich und den USA
international bekannt geworden und gehört zweifellos zu
den interessantesten Pianistinnen Ihrer Generation.
Für seine Gesamtaufnahme von Mozarts Klaviermusik hat
der südafrikanische Pianist Kristian Bezuidenhout mehrere begehrte Schallplattenpreise erhalten. Er spielt Mozart
auf dem historischen Fortepiano, dem Hammerklavier,
das – so Bezuidenhout – eher „spricht“ als singt. Aber
wie es spricht! Zwar mit geringerer Lautstärke, aber dafür
mit vielfältigen Klangfarben und Nuancen. So bringt der
1979 geborene Musiker ganz neue Aspekte aus den oft
als allzu einfach missverstandenen Klavierstücken hervor
und legt ihr dramatisches Potenzial frei. „Mit herrlich fließenden Tempi, ständigen Licht- und Farbwechseln erzählt
er Geschichten: von zurückhaltenden und scheuen, von
selbstbewussten oder melancholischen, von anmutigen
und kecken Wesen“, hieß es in einer Rezension von Bezuidenhouts Mozart-Interpretationen. Ein anderer Kritiker
nannte ihn gar „den Justin Bieber des Cembalos“ (denn
auch dieses spielt Bezuidenhout ebenso virtuos wie differenziert). Auch wenn andere Pianisten ihre Karrieren auf
Chopin oder Beethoven aufbauen – Bezuidenhout schwört
auf Mozart: „Ihn würde ich durch nichts auf der Welt eintauschen“, sagte der Pianist in einem Interview. Also spielt
er auch für Bayer Kultur – ausschließlich Mozart.
Ernst von Dohnányi: Sechs Klavierstücke op. 41,
Winterreigen (Zehn Bagatellen) op. 13, Vier Klavierstücke op. 2
Sofja Gülbadamova, Klavier
Wolfgang Amadeus Mozart
Sonaten Es-Dur KV 282, F-Dur KV 332, c-Moll KV 457
Suite C-Dur KV 399
Menuett D-Dur KV 355
Eine kleine Gigue G-Dur KV 574
Adagio C-Dur für Glasharmonika KV 356
Rondo a-Moll KV 511
Kristian Bezuidenhout, Klavier
MO09.02 | 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal
DI10.02 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
DI16.06| 20:00 | Historische Stadthalle, Wuppertal
MI17.06 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 25 | 20
EUR 25 | 20
K. Bezuidenhout
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 25
Jazz
Festival
Big Band
WDR Big Band feat. Chris Potter
Mit dem Album The Sirens hat sich der renommierte Tenorsaxophonist Chris Potter kürzlich beim Label ECM als
Bandleader vorgestellt – eine Position, die er zusätzlich
zum Status als Instrumentalsolist nun auch als Gast der
WDR Big Band einnehmen wird. Anlässlich dieser CDVeröffentlichung wurde der 1971 in Chicago geborene
Musiker in Rezensionen als „bester Saxophonist seiner
Generation“ oder auch „Reinkarnation von Joe Henderson“
bezeichnet. Das Magazin The New Yorker hob außerdem
hervor, dass Potters Musik „frei von Klischees und den
üblichen Ablenkungen“ sei. Seit er 1989 nach New York
kam, entwickelte sich Potter stetig zu dem führenden Instrumentalisten, Komponisten und Arrangeur, der er heute
ist. Dabei ließ er sich immer wieder auf innovative, grenzüberschreitende Experimente ein.
Die WDR Big Band muss man in Leverkusen wohl kaum
noch ausführlich vorstellen, da sie regelmäßig bei uns zu
Gast ist. Ihr Renommée wächst von Jahr zu Jahr – davon
künden German Jazz Award, mehrere Grammy-Nominierungen und drei verliehene Grammys. Mit immer neuen
Programmen in einem stilistisch weiten Spektrum hat sich
die international besetzte Band, die gleichzeitig die europäische Jazz-Tradition intensiv pflegt, auch als Ur- und
Erstaufführungsorchester profiliert.
G. Porter
Leverkusener Jazztage 2014
The Highlight: Gregory Porter & Special Guest
Seit Kurt Elling hat es im Jazz keinen Sänger gegeben,
der einen so glänzenden Karriereeinstieg hinlegte wie
Gregory Porter. Mit Water und Be Good, seinen beiden
ersten, von der Kritik frenetisch gefeierten Alben, konnte
sich Porter als einer der besten zeitgenössischen Jazzsänger etablieren. Beide Alben wurden für den Grammy
nominiert – und das Nachfolgeprojekt Liquid Spirit erhielt
2014 den begehrten Preis. „Ich betrachte mich selbst definitiv als Jazzsänger, aber ich liebe den Blues, schwarzen
Southern Soul und Gospelmusik nicht weniger“, definiert
sich Porter. „Diese Elemente finden immer ihren Weg in
meine Musik. Und ich habe sie auch stets im Jazz wahrgenommen.“ Porter verfügt über eine der fesselndsten und
souligsten Baritonstimmen der Gegenwart. Er schafft es,
die Emotionen und den Geist jedes erdenklichen Songs
zu vermitteln, ohne auf theatralische Tricks zurückgreifen
zu müssen. In der New York Times schrieb Kritiker Nate
Chinen: „Gregory Porter besitzt das meiste von dem, was
26 kultur.bayer.de
man sich bei einem Jazzsänger wünscht, und vielleicht
noch ein paar Dinge, von denen man gar nicht wusste,
dass man sie sich wünscht.“
Gregory Porter, Vocals
Otis Taylor, Vocals, Gitarre, Banjo
Miles Brett, Geige
Taylor Scott, Lead-Gitarre
Todd Edmunds, Bass
Larry Thompson, Drums
Chris Potter, Tenorsaxophon und Leitung
WDR Big Band
DO 05.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
C. Potter
EUR 22
In Kooperation mit den Leverkusener Jazztagen
MO 10.11 | 19:00 | Forum, Leverkusen (Einlass 18:30)
EUR 48 (im Vorverkauf)
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 27
Jazz STUDIO
Louis Stapleton Trio
O. Trummer
K. Pechlof
Masaa
Louis Stapleton Trio
Olivia Trummer
Benjamin Schaefer & Quiet Fire
Masaa
Das Louis Stapleton Trio spielt modernen, groove-orientierten Jazz mit Rock-Pop-Einfluss. Beim Konzert für Bayer
Kultur werden ausschließlich Eigenkompositionen des Pianisten Louis Stapleton auf dem Programm stehen. Anfang
2012 fanden sich die drei jungen Musiker an der Musikhochschule Köln zusammen. Es geht ihnen um Balance –
Balance zwischen Musik für Kenner und Jazz-Neulinge;
Balance zwischen der Tradition des Piano-Trios und moderner Popmusik. Louis Stapleton stammt aus Australien, ging 2008 mit einem Stipendium nach Frankreich
und mit der Band Zooo Superbande auf Tournee auch
durch Deutschland. Er spielte auf namhaften Festivals
und wurde an den Musikhochschulen Weimar und Köln
ausgebildet. Stapleton hat bisher rund 20 Kompositionen
für das Trio geschrieben, die jungen Musiker traten beim
WDR Campus Jazz auf und gewannen den Sparda Jazz
Award. In Düsseldorf spielten sie mit Claus Doldinger und
beim Audi Jazz Festival Köln mit Max Mutzke. Als Vorbilder nennt Stapleton unter anderem The Bad Plus und das
Avishai Cohen Trio.
Die neue, von Bayer Kultur geförderte CD von stART-Künstlerin Olivia Trummer demonstriert den internationalen und
gleichsam „transatlantischen“ Anspruch der Sängerin und
Pianistin. Sie wurde u. a. an der Manhattan School of Music ausgebildet, baute sich dann ihre deutsche Karriere auf
und reiste ab dem Sommer 2012 immer wieder nach New
York, um musikalische Freundschaften zu erneuern und in
die aufregende zeitgenössische Musikszene einzutauchen.
In den Clubs werde sie „durch die einmalige, herausfordernde Energie“ von New York beeinflusst, sagt Olivia Trummer,
„die intensive Art zu leben“ fasziniere sie stark. Kein Wunder,
dass die CD, die die Musikerin in einem Release-Konzert bei
Bayer Kultur vorstellen wird, von diesen wichtigen Erfahrungen erzählt. Mit New Yorker Freunden und dem Gitarristen
Kurt Rosenwinkel nahm Olivia Trummer ausschließlich selbst
komponierte, neue englischsprachige Songs auf. „Alle meine Songs handeln von Liebe und der paradoxen Beziehung
zwischen Sehnsucht und Unabhängigkeit“, sagt sie. Olivia
Trummer strebt eine „konstante Bewegung des Loslassens“
an, die ihr immer wieder Raum für Neues eröffnet.
Mit seinem neuen Bandprojekt beschreitet der ehemalige
stART-Künstler Benjamin Schaefer wieder einmal neue
Wege – die „Lust, etwas auszuprobieren“, wie der junge Pianist sagt, führte zur Gründung von Quiet Fire. Dabei sind
„quiet“ und „fire“ keine beliebigen Stichworte – Schaefer
und seine Mitstreiter loten Spannungs- und Gemütszustände aus; ihr Ziel ist es, gehaltvolle Musik zu schaffen, die
einen emotionalen Zugang ermöglicht. Ein besonderer Reiz
ist dabei die Einbeziehung der Harfe in einen Jazzkontext:
Sie ist ein vielseitiges Instrument mit ganz eigenem Klang,
das man eher weniger mit Jazz assoziiert, das aber als Pendant zum Klavier Melodie und Harmonie bestimmen und ein
rhythmisches Fundament liefern kann. „Dank der umfassenden musikalischen Erfahrung und Sensibilität aller beteiligten Musiker können wir gewohnte Rollenverteilungen
aufbrechen und neue erdenken, was für den Zuhörer ein
spannendes Hörerlebnis bietet“, sagt Benjamin Schaefer.
Dämmerung zwischen den Zeiten, Wechsel von Tag zur
Nacht: Masaa (Abend) ist eine junge deutsch-libanesische
Nachwuchsband, die 2012 die Jazzszene in Deutschland
überraschte. Die vierköpfige Band gründete sich 2011 –
nur ein Jahr später gewann sie den Bremer Jazzpreis, und
2013 wurden sie Zweite beim Wettbewerb future sounds
der Leverkusener Jazztage und erhielten damit verbunden
eine Einladung von Bayer Kultur. Spielerisch bewegt sich
Masaa zwischen Orient und Okzident, zwischen Vertrautem und Fremden. Mit Reiseeindrücken und Erinnerungen
im Gepäck werden die Musiker zu Grenzgängern zwischen
traditioneller arabischer Musik und zeitgenössischem
Jazz. Dabei stehen die improvisierten Gedichte Rabih
Lahouds im Mittelpunkt. Afkar heißt ihr neues Programm,
das bereits als CD vorliegt – die Klangsprache hat sich
weiter emanzipiert, ist sinnlicher, die Verschmelzung von
Tänzerischem und Ungebundenem, von Tradition und Experiment hat eine neue Stufe erreicht.
Louis Stapleton Trio
Louis Stapleton, Piano | David Helm, Kontrabass
Fabian Arends, Schlagzeug
Olivia Trummer Trio
Olivia Trummer, Vocals, Piano | Matt Penman, Bass
Obed Calvaire, Drums | Special Guest: Kurt Rosenwinkel, Gitarre
Quiet Fire
Christian Weidner, Altsaxophon
Kathrin Pechlof, Harfe | Benjamin Schaefer, Piano
Igor Spallati, Bass | Max Andrzejewski, Drums
Masaa
Rabih Lahoud, Gesang | Marcus Rust, Trompete
Clemens Pötzsch, Klavier | Demian Kappenstein, Schlagzeug
DO 18.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 29.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
DO 28.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
DO 18.06 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 10
EUR 10
EUR 10
EUR 10
28 kultur.bayer.de
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 29
Jazz KULISSE
oui d’accord
Henning Wolter Trio
DuckTapeTicket
M. Bijlsma
oui d’accord
Ja, einverstanden – so lautet die deutsche Übersetzung
von oui, d’accord. Und es ist nicht schwer, mit diesen
drei Musikern einverstanden zu sein, denn sie wissen zu
überraschen. Das Berliner Trio hat sich mit einer Mischung
aus französischer Musette, Tango, Jazz und Swing einen
Namen gemacht. Ausgehend zunächst von Klassikern
dieser Genres, profiliert sich oui d’accord immer stärker
auch durch eigene Kompositionen und Arrangements, die
bewusst die erreichte stilistische Vielfalt nutzen. Inspiriert
ist ihre Musik durch den genialen Raymond Scott, einen
Komponisten und elektronischen Tüftler, dessen Stücke
für mehr als hundert Zeichentrickfilme benutzt worden
sind. Gern wird die Musik auch bei oui d’accord aus dem
ursprünglichen Zusammenhang gelöst und ermöglicht
damit überraschende Effekte – so liegen einigen Arrangements beispielsweise Motive aus Videospielen zu Grunde.
Aus der an sich gar nicht so ungewöhnlichen Besetzung
dieses bemerkenswerten Trios ergibt sich so eine unerwartete Vielfalt. Man bemerkt, mit wie viel Liebe die drei
musikalischen Freunde zur Sache gehen. Also: Einverstanden!
Henning Wolter Trio
DuckTapeTicket
Masha Bijlsma und Band
Was die drei Jazzer vom Henning Wolter Trio umtreibt, ist
die Magie des Verborgenen – und so erschaffen sie kurzerhand eine Allianz der Musik mit dem, wie sie sagen,
„Nichtoffensichtlichen“. Für ihr 2013 veröffentlichtes Album
Undercover Job schlüpfen die drei Musiker in die Rollen
von Agenten. Ihre Mission ist, verborgene Schätze und
die Vielfalt und Schönheit dessen, was man gemeinhin als
„zwischen den Zeilen stehend“ betitelt, aufzuspüren. Ihre
„Waffen“ sind eine überbordende Kreativität, der spielerische Umgang mit gestalterischer Perfektion und außerordentliches Kompositionstalent – und dies alles verquickt
mit musikalischer Virtuosität, hintergründigem Humor und
fast schon philosophischem Tiefgang. Berühmten Geheimagenten oder auch Situationen und Orten, die im Zusammenhang mit dem Agentenmilieu stehen, hat Wolter jeweils
eine Komposition gewidmet; programmmusikalische Elemente wecken Assoziationen zu den jeweiligen Schauplätzen. Mit dabei sind Miss Moneypenny und Lawrence von
Arabien. So bildet Undercover Job aus vielen Einzelgeschichten ein fein gewobenes Netz musikalischer Themen.
DuckTapeTicket ist das groovende Streichertrio mit Ente.
Die drei improvisierenden Musiker Paul Bremen, AnnaSophie Becker und Veit Steinmann definieren den Jazz auf
ihre neue, außergewöhnliche Art. Egal ob eigene Kompositionen oder Arrangements von Stücken aus Jazz, Rock und
Folklore – mit spielerischer Leichtigkeit bewegt sich das Trio
in den verschiedensten Genres und adaptiert diese für sich,
sodass ein unverkennbarer, einzigartiger Sound entsteht.
Die spürbare Spontaneität und humorvolle Kommunikation reißen das Publikum mit, und so wurde DuckTapeTicket
2013 zum Gewinner des Jazzwettbewerbs future sounds
der Leverkusener Jazztage gekürt. „Es war ein irrer Abend,
wir können’s noch nicht ganz glauben“, kommentiert die
Band auf ihrer Internetseite. Die Konzerte des Trios sind abwechslungsreich und spannend – „so eine ungewöhnliche
Besetzung und dann so viel Groove, Geschichten und spielerische Perfektion“, urteilte Arthur Horváth von den Jazztagen. Im Rahmen der Zusammenarbeit von Bayer Kultur
und den Leverkusener Jazztagen sind DuckTapeTicket nun
auch im Rahmen der Jazz KULISSE zu hören!
Handfester Jazz, traditionsbewusst und dennoch zeitgemäß – so definieren sich die niederländische Sängerin
Masha Bijlsma und ihr Trio. Die international erfolgreiche
Vokalistin fesselt mit Klangfarbenreichtum und großem
Tonumfang. Sie weiß mit samtig zarter Stimme große
Chansons darzubieten und Popsongs mit emotionalem
Jazz zu verbinden. Bijlsma interpretiert Standards ebenso stilsicher wie eigene Kompositionen, die den Großteil
ihres Repertoires ausmachen. Dieses besteht aus üppigen Balladen und phantasiereichen Scats mit kraftvollen
Ausbrüchen. 2010 brachten Masha Bijlsma und ihre Band
das Album For Love of Abbey als Hommage an die große
Jazzinterpretin Abbey Lincoln heraus, die seinerzeit ihren
80. Geburtstag feierte. Die beiden Sängerinnen hatten
sich beim Jazzfestival Gütersloh 1995 kennen gelernt.
Bijlsma hatte Lincoln zuvor mit ihrer Cover-Interpretation
von Tender as a Rose beeindruckt. In ihrem Programm für
Bayer Kultur werden Masha Bijlsma und ihre exzellente
Band Songs aus For Love of Abbey mit weiteren attraktiven Nummern kombinieren.
oui d’accord
Daniel Stetich, Akkordeon | Pablo Castagnola, Gitarre
Simon Houghton, Kontrabass
Henning Wolter Trio
Henning Wolter, Piano | Lucien Matheeuwsen, Bass
Marcel van Cleef, Drums, Percussion
DuckTapeTicket
Paul Bremen, Violine, Viola | Anna-Sophie Becker, Viola
Veit Steinmann, Cello
Masha Bijlsma und Band
Masha Bijlsma, Vocals | Ed Baatsen, Piano | Henk de Ligt, Bass
Dries Bijlsma, Schlagzeug
SO 26.10 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO 07.12 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO 01.02 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO 26.04 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 10 | Brunch (Einlass 10:00) zzgl. EUR 15 | 7,50
EUR 10 | Brunch (Einlass 10:00) zzgl. EUR 15 | 7,50
EUR 10 | Brunch (Einlass 10:00) zzgl. EUR 15 | 7,50
EUR 10 | Brunch (Einlass 10:00) zzgl. EUR 15 | 7,50
30 kultur.bayer.de
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 31
Musik plus
Festival Alte Musik Knechtsteden:
ensemble amarcord
Götter und Menschen ist das Thema des Festivals Alte
Musik Knechtsteden 2014. Neun Konzerte und drei Symposien sollen auch die Frage behandeln, was die zweitausendjährige Geschichte des Christentums mit der häufig
katastrophalen Machtpolitik im Namen der Religion und
was die biblischen Zukunftsverheißungen mit unserer Gegenwart zu tun haben. Auch hier geht es also um Wahrheiten! Dass die Musik dabei eine wichtige Rolle spielt,
davon sind die Festivalmacher überzeugt, kann sie doch
ihre Zeitlosigkeit durch emotionale Berührung des Hörers beweisen. Ein Höhepunkt des Festivals ist das Bayer
Kultur-Konzert des fünfköpfigen Leipziger Vokalensembles amarcord, das sich eine musikalische Reise von der
Reformationszeit bis heute vorgenommen hat. amarcord
ging 1992 aus dem Leipziger Thomanerchor hervor und ist
längst eines der führenden Ensembles seiner Kategorie.
Die fünf Sänger sind weltweit unterwegs, und in ihrer reichhaltigen Diskographie finden sich zahlreiche preisgekrönte
ensemble amarcord
32 kultur.bayer.de
Alben. 2012 wurde amarcord mit dem ECHO Klassik als
Ensemble des Jahres in der Kategorie Vokalmusik ausgezeichnet. Kein Wunder, dass es kürzlich auf WDR3 hieß:
„Fünf ehemalige Mitglieder machen dem Thomanerchor
inzwischen in puncto Berühmtheit ernsthafte Konkurrenz.“
Vokalkompositionen vom 17. bis 20. Jahrhundert –
von Schütz bis Franke
ensemble amarcord
Wolfram Lattke, Robert Pohlers, Tenor
Frank Ozimek, Bariton
Daniel Knauft, Holger Krause, Bass
DI 23.09 | 20:00 | Basilika Knechtsteden
EUR 24 | 19 (ermäßigt)
Alliage
Bayer-Philharmoniker
Altenberger Kultursommer 2014:
Bayer-Philharmoniker
Neujahrskonzert: Vier Saxophone gehen in die Oper
Anton Bruckners vierte Sinfonie, die Romantische, ist vermutlich seine „beliebteste“ – einmal, weil sie mit ihrem Beinamen angenehme Assoziationen hervorruft, aber auch,
weil ihre Spieldauer sich nicht allzu weit von den Maßen
der sinfonischen Vorgänger Beethoven oder Brahms entfernt. Wie im Grunde alle Musik Bruckners trägt aber auch
diese Sinfonie durchaus Züge von Kirchenmusik, denn
was der Komponist seiner unvollendeten neunten Sinfonie
zuschrieb – „dem lieben Gott gewidmet“ – galt dem tiefgläubigen Bruckner ohnehin als persönliches und künstlerisches Leitmotiv. Die Musik birgt viele Wahrheiten, denn
die Romantische setzt mit Weckrufen, mit Jagd- und Tanzklängen gerade dem menschlichen Leben in der Natur ein
tönendes Denkmal. Sie passt also wunderbar in den Altenberger Dom, wo die Bayer-Philharmoniker ein Festkonzert
im Rahmen des Altenberger Kultursommers geben. Das
vielseitige Orchester hat 2013 im Zusammenspiel mit Weltstar David Garrett oder dem Auftritt zum Festakt 150 Jahre
Bayer erneut viele Hörer begeistert. Mit der Romantischen
von Bruckner knüpfen das Orchester und ihr Chefdirigent
Bernhard Steiner an die beeindruckende letztjährige Aufführung von Bruckners d-Moll-Messe an.
Oper und Saxophon – ja, geht denn das? Die Wahrheit ist:
Natürlich geht es, denn schon immer hat es spezielle Arrangements von Opernausschnitten für den unterschiedlichsten Gebrauch gegeben (in Zeiten ohne Radio und
Schallplatte war der „Hausgebrauch“ oft sogar die einzige
Möglichkeit, Opern kennenzulernen). Warum also nicht die
eine oder andere Opernszene für vier Saxophone, unterstützt von einem großen Orchester, abwandeln? Alliage ist
die wohl charmanteste Legierung (franz. alliage) von mehreren Saxophonen. Die melodisch und zugleich expressiv
klingenden vier Instrumente des u. a. mit einem ECHO
Klassik ausgezeichneten Alliage Quartetts erzeugen ein
verblüffendes Hörerlebnis höchster Qualität. Gründer des
Ensembles ist Daniel Gauthier am Sopransaxophon. Mit
ihm spielen einige der derzeit besten Solisten des klassischen Saxophons. Es ist also ganz gewiss ein Opernabend der besonderen Art, den die Bayer-Philharmoniker
und das Alliage Quartett zum neuen Jahr präsentieren,
denn es ist so mancher Aha-Effekt vorprogrammiert,
wenn Belcanto und Jazz miteinander Walzer tanzen.
Samuel Barber: Adagio für Streicher
Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 4 Es-Dur Romantische
Bernhard Steiner, Musikalische Leitung
Bayer-Philharmoniker
Ausschnitte, Paraphrasen und Medleys aus Rigoletto, Carmen,
Porgy and Bess, Hoffmanns Erzählungen, Lakmé u. a.
Bernhard Steiner, Musikalische Leitung
Alliage Quartett
Bayer-Philharmoniker
In Kooperation mit KulturStadtLev
SA 27.09 | 20:30 | Altenberger Dom, Odenthal
DO 01.01 | 17:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 30 | 25 | 15 | 10
EUR 32 | 29 | 26 | 23
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 33
SPIEL KUNST Konzerte Oper ta
Intermezzi mit Intermezzo WA
La Dirindina von Domenico Scarlatti
La serva padrona von Giovanni Battista Pergolesi
mit einem kulinarisch-pantomimischen Intermezzo
Musikalische Leitung: Werner Ehrhardt | Regie: Kay Link
MI17.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA07.02 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO08.02 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Giove in Argo
Pasticcio in drei Akten von Georg Friedrich Händel
Dirigent: Werner Ehrhardt | Regie: Kay Link
SO 19.10 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Rinaldo
von Georg Friedrich Händel
Dirigent: Wolfgang Katschner | Regie: Eugenio Monti Colla
SA 20.12 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Paris und Helena oder Der glückliche Liebeswechsel
von Johann David Heinichen
Dirigent: Wolfgang Katschner
SO 12.04 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
KONzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 35
SPIEL KUNST Konzerte Oper ta
Dass Wahrheit nicht als überzeitlicher Zustand existiert,
sondern immer wieder nur neu gesucht werden kann und
sich im Moment der Definition dieser schon wieder entzieht, ist fortschrittlichen Denkern seit jeher bewusst. Die
Musik und das Theater sind als Zeitkünste ihrem Wesen
nach nicht fixierbar. Sie entfalten sich überhaupt erst in
der Aufführung und entstehen immer wieder allein für die
leibhaftig anwesenden Zeitgenossen. So ist auch die Aufführung und Rezeption 300 Jahre alter Opern stets eine
Suche nach ihrer gegenwärtigen Relevanz und dem ganz
individuellen, wahrhaftigen Erleben im Hier und Jetzt.
Isabelle Kranabetter | Referat Oper
36 kultur.bayer.de
Die OPER bei Bayer Kultur geht mit der Spielzeit 2014/15
nun bereits in die dritte Runde. Während der letzten Saison
zeigten wir lebendiges Musiktheater in vier ganz unterschiedlichen Aufführungen – und das mit großem Erfolg
beim Publikum. Ein riesiger Triumph war zweifelsohne die
konzertante Aufführung von Christoph Willibald Glucks La
Clemenza di Tito. Mit dieser, auch von der Fachpresse vielbeachteten Vorstellung ist Leverkusen endgültig ein wichtiger Punkt auf der Landkarte der Opernkenner geworden.
Wer das Konzert verpasst hat, kann sich mit der Weltersteinspielung aus unserer Reihe Opern aus den Archiven der
Welt trösten, die im Mai 2014 bei SONY erscheint.
In dieser Spielzeit führen wir unsere enge Zusammenarbeit mit zwei hochkarätigen Spezialensembles für Alte
Musik fort. l’arte del mondo unter der Leitung von Werner
Ehrhardt wird bei Giove in Argo erneut seine hohe Qualität als Opernorchester unter Beweis stellen. Wolfgang
Katschner empfahl sich mit seiner Lautten Compagney
bereits vergangene Spielzeit. Als einer unserer ständigen
Berlin-Partner werden er und seine Barockspezialisten mit
einem Kleinod aus ihrem Repertoire sowie einer hochinteressanten Koproduktion wiederkommen.
Pünktlich zu Spielzeitbeginn gibt es ein Wiedersehen mit
unserem außergewöhnlichen Opernabend im STUDIO:
Intermezzi mit Intermezzo. Zwei ursprünglich als komische
Zwischenspiele zu einer ernsten Oper gegebene Werke werden hier zum theatralischen Hauptakt – Giovanni Battista
Pergolesis La serva padrona, das wohl bekannteste Werk
seines Genres, trifft auf die erst kürzlich wiederentdeckte
La Dirindina von Domenico Scarlatti. Diese werden ihrerseits durch ein kulinarisch-pantomimisches Intermezzo
verbunden. Durch den ganzen Abend zieht sich wie ein
roter Faden die Kunst des Star-Pantomimen Milan Sládek.
In bester barocker Tradition gehen Kunst, Unterhaltung,
Geselligkeit und kulinarischer Genuss eine beglückende
Liaison ein. Zum ersten Mal gibt es bei Bayer Kultur also
eine „echte“ Wiederaufnahme einer Eigenproduktion mit
drei Aufführungen.
Wer hätte gedacht, dass es noch unbekannte Opern von
Georg Friedrich Händel gibt! Das 1739 aus verschiedenen Quellen zusammengestellte Pasticcio Giove in Argo
ist eines seiner letzten noch neu zu entdeckenden Bühnenwerke. Unermüdlich darum bemüht, der historisch
authentischen Interpretation einer Partitur möglichst nahe
zu kommen, präsentiert l’arte del mondo die erste szenische Aufführung von Giove in Argo nach den neuesten
wissenschaftlichen Erkenntnissen der Hallischen HändelAusgabe. Inszeniert von Kay Link und gesungen von einem Ensemble international gefragter Solisten ist diese
Produktion der Händelfestspiele Halle ein Theaterabend,
den man auf keinen Fall verpassen sollte.
Mit Johann David Heinichens Paris und Helena präsentieren wir unserem Publikum erstmalig eine frühe deutsche
Barockoper. Gleichzeitig handelt es sich um die erste szenische Aufführung dieses Werkes in unserer Zeit, nachdem
2012 die umjubelte konzertante Wiederentdeckung bei den
Tagen Alter Musik in Herne stattfand. Das literarische Genre
der Mythenbearbeitung führt beispielhaft vor Augen, dass
es stets mehrere Perspektiven, verschiedene Wahrheiten
zu einem Ereignis gibt. So wirft diese komische Oper auch
einen ungewohnt ironischen Blick auf die Vorgeschichte
des Trojanischen Krieges. In einer gemeinsamen Produktion mit dem Bachfest Leipzig und der Lautten Compagney
Berlin verhilft Bayer Kultur einer unbedingt hörens- und
sehenswerten Rarität zurück auf die Opernbühne. Die Premiere in Leverkusen sollten Sie auf keinen Fall verpassen!
Danach ist diese Produktion auch in Leipzig und bei den
Ludwigsburger Schlossfestspielen zu sehen.
Auch in dieser Saison verfolgen wir also weiter die programmatische Ausrichtung, welche die Junge Oper Leverkusen
zu einem einzigartigen Ort für das Musiktheater in der Region macht: In musikalisch hochkarätiger Besetzung werden
Raritäten und Klassiker aus dem Repertoire des Barocks
und der Frühklassik einander gegenübergestellt. Damit
konzentrieren wir uns auf eine überaus reiche Epoche des
Musiktheaters, welche durch die Ausrichtung der Opernhäuser auf den gängigen Kanon oft vernachlässigt wird –
ein wichtiger künstlerischer Auftrag.
Georg Friedrich Händels Rinaldo ist zweifellos eine Perle
des Musiktheater-Repertoires. Als Klassiker unter den
Barockopern hat man sie in vielen verschiedenen szenischen Interpretationen gesehen. Wohl aber nie als derart
charmantes und verzauberndes Marionettentheater wie
es die Mailänder Compagnia Marionettistica Carlo Colla
e Figli auf die Bühne bringt. Ihnen zur Seite stehen die
Händelspezialisten der Lautten Compagney Berlin, die
bereits in ganz Europa mit dieser Produktion frenetisch
gefeiert wurden.
KONzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 37
Oper
Giove in Argo
Intermezzi mit Intermezzo WA
La Dirindina | La serva padrona
Noch bis vor kurzem galt Händels Giove in Argo als nicht
aufführbar, da die Musik nur in Teilen erhalten ist. Erst 2007
erklang ein erster Rekonstruktionsversuch, und so ist diese
Pasticcio-Oper nach wie vor eine Rarität des wohl bekanntesten Barockopern-Komponisten.
Um 1739 dem kurzfristigen Auftrag des King’s Theatre gerecht zu werden, griff Händel auf ein ihm bekanntes Libretto zurück und kombinierte die Filetstücke seiner vorherigen
Opern mit Bravourarien der Londoner Starsänger. Auch in
der Handlung werden verschiedene Versatzstücke der antiken Mythologie miteinander verschränkt. Im Zentrum steht
der Göttervater Jupiter, der die Sterblichen mit seinen Verwirrspielen durch alle Gefühlslagen treibt. Typisch für die
Ereignisfülle einer barocken Intrigenhandlung spielt Jupiter
nicht nur seine beiden Geliebten Io und Calisto gegeneinander aus, sondern provoziert zusätzlich noch die Eifersucht
von Isis’ Verlobtem Osiris, des ägyptischen Königs.
In dieser Spielzeit präsentiert l’arte del mondo unter der Leitung von Werner Ehrhardt mit Giove in Argo ein bemerkenswertes Werk von Georg Friedrich Händel, welches mit seinen Chören bereits auf die späteren Oratorien vorausweist.
Verkörpert werden die Götter und Sterblichen von internationalen Sängersolisten, unter denen mit Krystian Adam
und Arantza Ezenarro bereits bekannte Gesichter sind.
Kay Link setzt die turbulenten Verwechslungen in Szene –
ein amüsanter und kurzweiliger Abend ist garantiert.
Aufgrund des großen Erfolgs von Intermezzi mit Intermezzo
in der letzten Spielzeit steht dieser außergewöhnliche
Opernabend als Wiederaufnahme erneut auf dem Spielplan! Ursprünglich als komische Zwischenspiele zur großen,
ernsten Oper aufgeführt, sind das berühmteste Intermezzo
La serva padrona und die Wiederentdeckung La Dirindina
an diesem Abend als eigenständige Werke ihrerseits durch
ein kulinarisch-pantomimisches Intermezzo verbunden.
Dass die beiden so leichtfüßig daherkommenden Kurzopern
von Giovanni Battista Pergolesi und Domenico Scarlatti
auch viel über den Brennstoff unserer heutigen Gesellschaft
erzählen können, zeigt die Inszenierung von Kay Link.
Zwei kurzweilige Geschichten über starke Frauen, welche
die Männerwelt in ihre Schranken weisen, die Kunst des
Star-Pantomimen Milan Sládek, der in die verschiedensten Rollen schlüpft sowie barocke Gaumenfreuden in drei
Gängen – all das und noch jede Menge anderer Überraschungen hat dieser Abend zu bieten.
Wer Intermezzi mit Intermezzo bereits vergangene Spielzeit
im Opern-Abo erlebt hat, erhält die Möglichkeit, stattdessen das Musical My Fair Lady zu sehen, mit dem das Landestheater Neustrelitz am 16./17. Mai zu Gast ist.
La Dirindina von Domenico Scarlatti
La serva padrona von Giovanni Battista Pergolesi
mit einem kulinarisch-pantomimischen Intermezzo
A. Ezenarro
Werner Ehrhardt, Musikalische Leitung
Kay Link, Regie
Olga von Wahl, Bühne und Kostüme
von Georg Friedrich Händel
Werner Ehrhardt, Dirigent | Kay Link, Regie
Olga von Wahl, Bühne und Kostüme
Mit: Arantza Ezenarro, Roberta Mamelli; Krystian Adam u. a.
und l’arte del mondo
Mit: Meera Varghese; Manos Kia, Milan Sládek, Michael Taylor und
l’arte del mondo
Eine Produktion von l’arte del mondo und den Internationalen
Händelfestspielen Halle, gefördert von der Kunststiftung NRW und
dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des
Landes Nordrhein-Westfalen
Eine Produktion von Bayer Kultur
DO17.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen WA
SA07.02 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO08.02 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 30 (zzgl. kulinarisches Intermezzo EUR 19,50)
38 kultur.bayer.de
R. Mamelli
SO 19.10 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Intermezzi mit Intermezzo
EUR 40 | 35 | 30 | 20
K. Adam
KONzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 39
Paris und Helena oder Der glückliche Liebeswechsel
Rinaldo
Rinaldo
Mit dem sensationellen Erfolg seiner Oper Rinaldo gab
Georg Friedrich Händel 1711 seinen Einstand in der Londoner Wahlheimat. Spektakuläre Bühneneffekte werden
in dieser Zauberoper mit einer überaus vielseitigen Musik
kombiniert, deren Spektrum von innig-lyrischen Momenten bis hin zu koloraturseligen und dramatischen Rachearien reicht. Nicht umsonst wurde Rinaldo Händels populärstes Musiktheaterwerk zu seinen Lebzeiten und läutete
darüber hinaus auch den Triumphzug der italienischen
Oper in England ein.
Die Handlung spielt zur Zeit des ersten Kreuzzuges vor
rund 1000 Jahren. Der Ritter Rinaldo soll im Falle eines
Sieges gegen die Sarazenen Almirena, die Tochter des
Generals, zur Frau bekommen. Gemeinsam mit der Zauberin Armida lässt der Sarazenen-König Almirena jedoch
entführen. So wird sie zum Spielball zwischen den feindlichen Lagern. Wie so oft in der Barockzeit schließt die Oper
aber mit einem Happy End: die Geliebte wird befreit, die
heidnischen Feinde geschlagen. Gerührt von ihrer Konversion zum Christentum, schenkt ihnen Rinaldo die Freiheit.
Dieser Opernstoff mit Feuer speienden Drachen, Seeschlachten und aufziehenden Heerscharen scheint wie
geschaffen für das Marionettentheater von Carlo Colla e
Figli. Ab der ersten Minute zieht es die Zuschauer in den
40 kultur.bayer.de
Bann seiner Märchenwelt. Kongenial ergänzt wird das über
zweihundert Jahre alte Puppenspielerhandwerk durch die
Alte Musik-Spezialisten der Lautten Compagney Berlin unter der Leitung von Wolfgang Katschner. Nach triumphalen
Aufführungen in ganz Europa darf man sich nun in Leverkusen auf das junge Solistenensemble und einige der bekanntesten Händel-Ohrwürmer freuen.
von Georg Friedrich Händel
Wolfgang Katschner, Dirigent
Eugenio Monti Colla, Regie
Mit: Gesche Geier, Marie-Sophie Pollak; Yosemeh Adjei,
Antonio Giovannini, Florian Götz, Artem Krutko.
Lautten Compagney Berlin und
Compagnia Marionettistica Carlo Colla e Figli
Eine gemeinsame Produktion der Händel-Festspiele Halle,
des Theaters Winterthur, der Associazione Grupporiani,
Milano, Comune di Milano – Cultura Teatro Convenzionato
und der Lautten Compagney Berlin.
Als Johann David Heinichens Paris und Helena 1710 urauf-geführt wurde, steckte die deutsche Oper noch in den
Kinderschuhen. Heinichen gilt als Freigeist unter den Komponisten seiner Zeit, der sich von den damals strengen
Kompositionsregeln nicht sonderlich beeindrucken ließ.
Vielmehr forderte er von seinen Kollegen „etwas höheres
in der Music zu suchen, als man vorher gehabt“. Und um
dieses zu finden, müsse das „noch zur Zeit unergründliche
Meer“ der „Affecten und Worte in der Music“ ergründet
werden. So ist seine unlängst im Archiv der Sing-Akademie
zu Berlin wiederentdeckte Oper zur Vorgeschichte des Trojanischen Krieges mit vielen originellen Einfällen gespickt
und begeistert in ihrer Frische auch heutige Zuhörer.
Paris, ein trojanischer Prinz, ist verliebt in die Prinzessin
Enona – und sie in ihn. Während seiner Griechenlandreise
verliert er jedoch sein Herz an Helena, Ehefrau des spartanischen Königs, die ihm ohne groß zu zögern nach Troja folgt.
Der Trojanische Krieg könnte noch abgewendet werden,
denn das anfängliche Feuer zwischen den beiden scheint
erloschen. Am Ende jedoch führt die listige Dienerin Rusilla sowohl Helena und Paris als auch Enona und den lange
verschmähten Euristenes zusammen, womit das Schicksal
Trojas besiegelt ist. Nach 300 Jahren der Vergessenheit
feiern wir die Premiere der ersten szenischen Produktion
von Paris und Helena, diesem lebhaften Zeugnis der jungen
deutschen Barockoper, im Bayer Kulturhaus.
von Johann David Heinichen
Wolfgang Katschner, Dirigent
Mit: Lautten Compagney Berlin
Paris und Helena
Eine Koproduktion der Lautten Compagney Berlin,
Bayer Kultur und des Bachfestes Leipzig
SO 12.04 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 40 | 35 | 30 | 20
SA 20.12 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 40 | 35 | 30 | 20
KONzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 41
NST konzerte Oper tanz s
Boyakodah
Compagnie Georges Momboye
Choreographie: Georges Momboye
Musik: traditionell
FR 07.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
São Paulo Companhia de Dança
Peekaboo
Choreographie: Marco Goecke
Musik: Benjamin Britten
Gnawa
Choreographie: Nacho Duato
Musik: Hassam Hakmoun, Adam Rudolph, Juan Alberto Arteche,
Javier Paxarino, Rabih Abih Abou-Khalil, Velez, Kusurand Sarkissian
In the Middle, Somewhat Elevated
Choreographie: William Forsyth
Musik: Thom Willems
MI 28.01 | 19:30 | Forum, Leverkusen
Mirage
420PEOPLE
Choreographie: Václav Kuneš und Tänzer
Musik: Owen Belton
SA 21.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Bundesjugendballett
Choreographie: John Neumeier u. a.
SA 30.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 43
NST konzerte Oper tanz s
Wird der Begriff „Wahrheit“ bei Google eingegeben, werden
über 9 Millionen Ergebnisse angezeigt. Man mag dies als
Hinweis auf die ausführliche Dokumentation des Begriffs
in unserer digitalen Zeit werten oder als Andeutung darauf,
dass des Menschen Suche nach Wahrheit (fast) unendlich
scheint und sein gesamtes Dasein durchzieht. Philosophen,
Wissenschaftler und Forscher aus allen erdenklichen Gebieten unseres Wissens waren und sind damit beschäftigt,
und es ist bisher in der gesamten Menschheitsgeschichte
nicht gelungen, die Wahrheit zu finden.
Bei dem aufgeklärten Menschen ist es mittlerweile zur Realität geworden, dass es eine endgültige, ewige Wahrheit nicht
gibt, dass jeder Mensch seine eigene Wahrheit hat, und es
somit vielleicht ehrlicher ist, von Wahrheiten zu sprechen.
Bettina Welzel | Referat TANZ
Wahrheiten beziehen sich oft auf Aussagen. Um eine oder
mehrere Wahrheiten mitzuteilen, ist Sprache nötig. Aus der
Sprachforschung weiß man, dass der Mensch, bevor er
auch nur ansatzweise Sprache entwickelt hatte, sich auf
eine bereits sehr komplexe Art nonverbal verständigte, und
linguistische Studien haben auch gezeigt, dass Menschen
weltweit über abstrakte Konzepte sprechen, indem sie
konkrete, auf leiblicher Erfahrung beruhende Metaphern
benutzen. Bewegung scheint also fundamental für die
menschliche Kommunikation zu sein. Die Körpersprache
eines Menschen gilt oft als wahr und unfähig zur Lüge.
Tänzer – jahrelang im Ausdruck und in der Beherrschung
kleinster Gesten und Bewegungen geschult – kommunizieren mit uns, ihrem Publikum, ausschließlich über den
Körper. Ganze Geschichten und vielfältige Emotionen entstehen allein durch Bewegung, Bewegungsfolgen, Gestik.
Wollen wir die erlebten Erfahrungen einer Tanzaufführung
wiedergeben, wird uns bewusst, dass sich der Tanz der
Sprache entzieht, sich diese Erfahrungen kaum vollständig
verbal wiedergeben lassen. Es bleibt bei der Beschreibung
von subjektiv empfundenen Wahrheiten.
Merce Cunningham, der große amerikanische Choreograph, sagte einmal: „Es ist tatsächlich schwierig über
Tanz zu sprechen. Er ist nicht nur schwer zu beschreiben,
er entzieht sich einfach. Ich vergleiche Gedanken zum Tanz
44 kultur.bayer.de
und auch den Tanz selbst gern mit Wasser. (…) Gut, vielleicht weiß jeder, was Wasser ist oder was Tanz ist, aber
die Unbeständigkeit macht beides unfassbar.“
Ist es dieses Phänomen, das jede Tanzaufführung – selbst
wenn die Choreographie bekannt ist – zu einem einmaligen
Erlebnis werden lässt? Steckt hier eine besondere Form
der Wahrheit?
In dieser Spielzeit bei Bayer Kultur möchten wir Ihnen wie
immer ausgewählte Gastspiele international anerkannter
Choreographen und Ensembles präsentieren und laden Sie
ein, Ihre ganz persönlichen Wahrheiten darin zu entdecken.
Anfang November reist der afrikanische Choreograph
Georges Momboye mit seinem Ensemble an. 2010 bereits
Gast in Leverkusen, begeisterte er damals mit seinen Choreographien zu den bekannten Kompositionen von Claude
Debussy und Igor Stravinsky. Das neue Stück Boyakodah
bezieht seine Kraft aus den Bewegungen des afrikanischen
Tanzes, die von dem Choreographen meisterhaft mit Elementen des Modern Dance kombiniert werden. Begleitet
werden die Tänzer von einem Ensemble afrikanischer Musiker, die mit ihren Rhythmen die Füße der Zuschauer zum
Wippen bringen.
Zur Weihnachtszeit zeigt das Ballett des Stadttheaters
Bremerhaven die wohlbekannte Geschichte von den drei
kleinen Schweinchen, die ein Haus bauen wollen, und dem
Wolf, der seinen Hunger zu stillen sucht. Die belehrende
Volkserzählung – Fleiß und harte Arbeit zahlen sich aus,
während Bequemlichkeit durchaus zu Problemen führen
kann – wird hier um humorvolle Details erweitert, in denen
nicht nur Kinder den Witz erleben, sondern auch Erwachsene durchaus gewisse Wahrheiten ihres Alltags wiedererkennen können.
Im Januar 2015 freuen wir uns auf die herausragenden
Tänzer der São Paulo Companhia de Dança, die an der
Spitze aller Listen als beste lateinamerikanische Tanzcompagnie steht, obwohl erst wenige Jahre seit ihrer Gründung
vergangen sind. Klassik und Moderne haben im Repertoire
der Comphania ihren Platz. Dazu kommt ein auf klassi-
scher Ballettausbildung aufbauendes tänzerisches Können, gepaart mit einer Leidenschaft, die den jungen Brasilianern im Blut zu liegen scheint. In Leverkusen zeigen sie
einen dreiteiligen Abend mit Choreographien von William
Forsythe, Marco Goecke und Jirí Kylián.
Wie stark das Nederlands Dans Theater (NDT) und Jirí
Kylián die Entwicklung im modernen Ballett beeinflusst
haben, wird auch in den Stücken des jungen Tschechen
Václav Kuneš deutlich. Lange Jahre als Tänzer beim NDT
engagiert, später als Assistent von Kylián zuständig für die
Einstudierung seiner Werke bei anderen Kompanien, findet
man in seinen Arbeiten durchaus noch Spuren von Kyliáns
fließender Eleganz. Gemeinsam mit den Tänzern seiner
Kompanie 420People entstehen so Choreographien geprägt durch eine sinnliche, fließende Körpersprache.
„Das Bundesjugendballett ist für mich nicht nur ein wichtiges Bindeglied zwischen der Tanzausbildung und dem
Berufsleben in einer Compagnie. Mit ihrem eigenen Repertoire, das Gefühl, Bewusstsein und Ideen der jungen
Generation kreativ spiegelt, scheint mir das Jugendballett
ideal für die Vermittlung zwischen Jugendkultur, Hochkultur und Bevölkerung“, sagte John Neumeier, als das Bundesjugendballett (BJB) 2011 ins Leben gerufen wurde. Mit
einer Aufführung der zweiten Generation des BJB zum
Abschluss der Spielzeit wollen wir dem hochtalentierten
tänzerischen Nachwuchs – ähnlich wie in den anderen
Sparten unseres Spielplans auch – ein Forum bieten, ihr
Können auf der Bühne unter Beweis zu stellen und wichtige
künstlerische Erfahrungen zu sammeln.
Sicher ist, dass all die hervorragenden Künstlerpersönlichkeiten, Tänzer wie Choreographen, überzeugt sind von
„ihren“ Wahrheiten, die sie uns, ihrem Publikum, präsentieren. Inwieweit wir sie als solche annehmen können oder
wollen, bleibt jedem Einzelnen überlassen, denn schlussendlich ist es doch wohl so, dass die Wahrheit, genau wie
die Schönheit, im Auge des Betrachters liegt.
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 45
São Paulo Companhia de Dança
Boyakodah
2008 vom Kultusministerium des brasilianischen Bundesstaats São Paolo gegründet, gilt die São Paulo Companhia
de Dança zwar noch als junge, mittlerweile aber als renommierteste zeitgenössische Tanzkompanie Brasiliens. Ihre
künstlerische Leiterin, Inês Bogéa, sucht mit den Arbeiten,
die sie für ihr Ensemble auswählt, bewusst die Schnittstelle zwischen der Neoklassik des 20. Jahrhunderts und der
landeseigenen Kreativität, zwischen brasilianischem Erbe
und internationaler Moderne. Die Compagnie hat sich seit
ihrer Gründung ein beachtenswertes Repertoire aus klassischen und modernen Choreographien von internationalen
Größen wie Kylián, Forsythe, Duato und anderen erarbeitet. Daneben werden auch immer wieder Choreographen
eingeladen neue Ballette zu schaffen, wie im vergangenen
Jahr der Stuttgarter Marco Goecke. In Leverkusen wird ein
dreiteiliger Abend zu sehen sein.
São Paulo Companhia de Dança
Peekaboo
Choreographie: Marco Goecke | Musik: Benjamin Britten
Gnawa
Choreographie: Nacho Duato
Musik: Hassam Hakmoun, Adam Rudolph, Juan Alberto Arteche,
Javier Paxarino, Rabih Abih Abou-Khalil, Velez, Kusurand Sarkissian
In the Middle, Somewhat Elevated
Choreographie: William Forsythe | Musik: Thom Willems
MI 28.01 | 19:30 | Forum, Leverkusen
EUR 36 | 33 | 28 | 20
Boyakodah
Der von der Elfenbeinküste stammende Georges Momboye
zählt nicht nur in Frankreich, sondern weltweit zu den renommiertesten Vertretern des afrikanischen Tanzes. Seit
seiner Kindheit ist die rhythmische Bewegung für ihn selbstverständlicher Teil seines Lebens. Mit seiner Interpretation
von Strawinskys Frühlingsopfer und seinem beeindruckenden Solo L’après midi d’un Faune begeisterte Momboye
bereits 2010 das Publikum im Bayer Kulturhaus. In seinen
Choreographien fließt genauso klassischer Tanz wie HipHop und Zeitgenössisches mit ein. Seine Werke betrachten
Unterschiede und Gegensätze, sie zeigen Offenheit und
Respekt vor den Kulturen.
In dieser Spielzeit kommt die Compagnie nun mit einem
weiteren Stück nach Leverkusen, einer Symbiose von afrikanischem und europäischem Tanz, betörend und voll
46 kultur.bayer.de
sinnlicher Kraft. Boyakodah bedeutet in der Sprache der
Elfenbeinküste „Glückseligkeit“ – und umreißt damit in einem Wort, um was es geht. Boyakodah ist eine Ode an die
schöpferische Energie und an den universellen Rhythmus
des Tanzes. Begleitet werden die neun Tänzer an diesem
Abend von vier fantastischen afrikanischen Musikern und
einer Sängerin.
Compagnie Georges Momboye
Choreographie: Georges Momboye
Musik: traditionell
FR 07.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 36 | 33 | 28 | 20
São Paulo Companhia de Dança
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 47
Mirage
Bundesjugendballett
2007 gründeten Václav Kuneš und Nataša Novotná eine
neue Tanzcompagnie in Prag und nannten sie 420People.
Er hat als Choreograph international mit den renommiertesten Compagnien gearbeitet, sie war bis dahin eine erfolgreiche, mehrfach ausgezeichnete Tänzerin. Gemeinsam ist
beiden Künstlern ihre langjährige Arbeit mit einer der bekanntesten Compagnien der Welt: dem Nederlands Dans
Theater. Dort sind sie sich begegnet, dort haben sie viele
Jahre als Tänzer gearbeitet, Václav Kuneš seit 2004 auch
als Assistent von Jirí Kylián sowie als Choreograph.
Diese Zeit war für beide prägend, und Spuren finden sich
auch heute noch in Václav Kuneš Choreographien, zum
Beispiel in seinen raffinierten Pas de deux. Diese strotzen
nur so vor Leichtigkeit, psychologischer Wahrheit und der
Freiheit, mit sich selbst, dem eigenen tänzerischen Vokabular und der dargestellten Beziehung ironisch und spielerisch umzugehen.
Mit Mirage, 2013 uraufgeführt, verarbeitet der Choreograph
seine Faszination für die Stand-up-Comedy. Er hinterfragt
in dem Stück Begriffe wie Humor, Eleganz und die Leichtigkeit der Tänzer, die wir so oft bewundern. Alles scheint
wahr und ist doch nur eine Fata Morgana… Oder?
420PEOPLE
Choreographie: Václav Kuneš und Tänzer
Musik: Owen Belton
SA 21.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 36 | 33 | 28 | 20
420People
48 kultur.bayer.de
Bundesjugendballett
Das Bundesjugendballett wurde 2011 vom Hamburger
Ballettchef John Neumeier mit dem Ziel gegründet, jungen
professionellen Tänzern den Übergang zwischen Ausbildung und Profi-Karriere zu erleichtern. Die vier jungen
Frauen und vier jungen Männer zwischen 18 und 23 Jahren
müssen ihre Ausbildung abgeschlossen haben, bevor sie
in das Bundesjugendballett aufgenommen werden. Sie
bleiben maximal zwei Jahre zusammen, bevor sich ihre
Wege trennen. Die in Leverkusen auftretende Besetzung
arbeitet seit Sommer 2013 miteinander und ist bereits die
zweite Generation, die jedoch – um mit den Worten John
Neumeiers zu sprechen – „nicht in die Fußstapfen ihrer
Vorgänger treten, sondern es ist ihr Ziel, neue Wege zu finden, um Tanz zu den Menschen zu bringen und ihre ersten
Erfahrungen zu machen und sich auszuprobieren.“
Das Repertoire wächst beständig und besteht aus exklusiven Neukreationen von John Neumeier und anderen renommierten Gast-Choreographen sowie aus Stücken der
Tänzerinnen und Tänzer des Bundesjugendballetts selbst.
Da das genaue Programm bei Drucklegung unserer Spielzeitbroschüre noch nicht feststand, entnehmen Sie diese
Angaben bitte unseren aktuellen Publikationen oder informieren sich unter www.kultur.bayer.de.
Bundesjugendballett
SA 30.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 36 | 33 | 28 | 20
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 49
rte Oper tanz SCHAUSPIEL
SCHAUSPIEL
klassisch
Seite 56-59
Geizhals
von Molière, in der Fassung von Marc von Henning
Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin
Regie: Marc von Henning
DO 02.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Der Trinker
nach Hans Fallada
Bühnen Halle | Regie: Uwe Dag Berlin
SA 08.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Monsieur Chasse oder wie man Hasen jagt
von Georges Feydeau
Theater an der Ruhr | Regie: Roberto Ciulli
SA 10.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Leben des Galilei
von Bertolt Brecht | Musik von Hanns Eisler
Staatsschauspiel Stuttgart | Regie: Armin Petras
MI 25.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 51
rte Oper tanz SCHAUSPIEL
SCHAUSPIEL modern
Seite 60-63
Eisenstein
von Christoph Nußbaumeder
Theater Regensburg und Metropoltheater München
in Zusammenarbeit mit dem EURO-STUDIO Landgraf
Regie: Jochen Schölch
FR 17.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Boulevard & Broadway
Seiten 64-67
STUDIOzeitSTÜCKE
Seite 68-71
STUDIOmix
Seite 72-75
Du kannst nicht immer 60 sein
Das Wunschkind
Psycho – Fantasie über das kalte Entsetzen
von Ulrich Michael Heissig und Ilja Richter
Tournee-Theater Thespiskarren
Regie: Ulrich Michael Heissig und Ilja Richter
Odyssee Embryonale
von Gilla Cremer und Max Eipp
Theater Unikate | Regie: Max Eipp
Lesung mit Soundtrack
Mit: Matthias Brandt, Jens Thomas
SA 01.11 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO 02.11 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
MO 27.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 26.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Licht im Dunkel
Arsen und Spitzenhäubchen
von William Gibson
Stadttheater Fürth | Theater im Rathaus Essen
Regie: Volker Hesse
von Joseph Kesselring
St. Pauli-Theater | Regie: Ulrich Walter
SO 23.11 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 28.02 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO 01.03 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Nichts. Was im Leben wichtig ist
An American in Paris
von Janne Teller
Metropoltheater München | Regie: Jochen Schölch
Werke von Gershwin, Weill u. a.
Bayer-Blasorchester
Musikalische Leitung: Pierre Kuijpers
Junges Theater Leverkusen
Junges DT Berlin
Projekt von Bayer Kultur mit dem Jungen DT Berlin
und dem Jungen Theater Leverkusen
FR 21.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Eva Mattes erzählt, liest, singt
Das Versprechen
Lesung, Lieder und Chansons
Mit: Eva Mattes, Irmgard Schleier
von Friedrich Dürrenmatt
Theater der Keller Köln | Regie: Heinz Simon Keller
SO 01.03 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Januar 2015 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Das Tagebuch der Anne Frank
SA 25.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO 26.04 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Vater DE
DO 23.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Lesung mit Musik
Mit: Günter Lamprecht
Dezember 2014 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 31.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
von Florian Zeller
St. Pauli Theater Hamburg in Koproduktion mit den Ruhrfestspielen
Recklinghausen
Regie: Ulrich Waller
Berlin Alexanderplatz
KameLions
Lesung mit Musik
Mit: Pegah Ferydoni, Franziska Hölscher, Lauma Skride
von Hadi Khanjanpour
theaterperipherie | Regie: Hadi Khanjanpour
SA 18.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
My Fair Lady
von Frederick Loewe und Alan Jay Lerner
Ensemble und Chor des Landestheaters Neustrelitz
Deutsche Tanzkompagnie Neustrelitz
Neubrandenburger Philharmonie | Regie: Wolfgang Lachnitt
FR 13.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 16.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO 17.05 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
52 kultur.bayer.de
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 53
rte Oper tanz SCHAUSPIEL
Seit der Antike ist der Mensch auf der Suche nach Wahrheiten. Wir wissen, dass Wahrheit nicht offensichtlich ist,
und dass das, was wir für die Wahrheit halten, von unserer
Weltsicht abhängt, von unseren Prägungen, Bedingungen
und Möglichkeiten der Erkenntnis. In Platons Höhlengleichnis sind wir, die Menschen, ohne Kenntnis der Ideen, die die
Wahrheit hinter den Dingen darstellen. So etwas wie Gefangene, die in einer Höhle sitzen, nie die Sonne gesehen haben
und unsere Schatten für das echte, das wahre Leben halten.
Reiner Ernst Ohle | Referat SCHAUSPIEL
Sowohl der Wahrheitssuche als auch den Wahrheiten haftet
im Theater immer etwas Paradoxes an – operieren doch
Literatur, Schauspiel und Kunst regelmäßig mit Lügen, mit
Erfindungen und Simulationen. Ob als Werkzeug der Aufklärung oder als Instrument der Manipulation, das Theater
ist ein Spiel und immer auch ein öffentliches Forum, das
auf vielfältige Weise mit jeweils unterschiedlicher Motivation nach „Wahrheiten“ sucht. Das heißt, nach der Bedeutung oder dem Zustand zentraler menschlicher, kultureller, wissenschaftlicher Werte, nach Haltungen, Ansichten
und Gesetzen fragt, sie untersucht und vorstellt. Ein Blick
auf die Theatergeschichte der letzten 200 Jahre zeigt eine
enge Vernetzung von Mittel und Zweck, von Theaterkunst
und Wahrheitssuche. Sie begegnen sich in ihrem Willen zur
Infragestellung, zur Nachfrage und zur Klärung sowohl
bei den Theatermachern wie auch beim Publikum. Den
Anspruch, die heutige Wirklichkeit möglichst authentisch
oder modellhaft abzubilden, bindet über alle Zeitläufe hinweg das künstlerische Schaffen an die Wahrheitssuche auf
den verschiedensten Ebenen und Zusammenhängen – wie
in unserem gesamten Schauspielprogramm:
Die Macht des Geldes schafft bittere Wahrheiten, Geld
erobert selbst die kleinste Zelle der Gesellschaft – die
Familie. Molières Komödie Der Geizige von 1668 nimmt
Regisseur Marc von Henning und versetzt sie mit dem
Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin mit ihren originären Typen und Szenen in die Gegenwart.
Erwin Sommer alias Matthias Brenner ist Firmenbesitzer
mit einer Villa am Stadtrand – und ein Trinker. Die Wahrheit
über die Sucht kommt aus der Feder Hans Falladas als
authentisches und erschütterndes Psychogramm eines
alkoholkranken Menschen.
54 kultur.bayer.de
Monsieur Chasse spielt in einer Gesellschaft des gegenseitigen Ausspionierens, jenseits aller moralischen Konventionen und damit schlichtweg in einer Gesellschaft, in der jeder
jeden betrügt – vor allem am Ende sich selbst. Der mit dem
Staatspreis NRW 2013 für sein kritisches Lebenswerk ausgezeichnete Theatermann Roberto Ciulli seziert hier feingliedrig die bürgerliche (Wahrheits-)Welt.
Armin Petras erzählt im Staatstheater Stuttgart in Bertolt
Brechts Leben des Galilei vom großen Wahrheitssucher
Galileo, von den Konflikten zwischen Glauben und wissenschaftlichen Wahrheiten.
Dass jede Generation ihre eigenen historischen Wahrheiten
hervorbringt, entwickelt die spannende Familiengeschichte
Eisenstein von Christoph Nußbaumender vor dem Hintergrund historischer Ereignisse, die sich in das kollektive
Gedächtnis der Bundesrepublik Deutschland eingegraben
haben. Eine aus der Not geborene Lüge entwickelt eine
solche Kraft, dass sie über drei Generationen hinweg das
Schicksal zweier Familien bestimmt.
Wahre Begebenheiten sind immer wieder eine Quelle
großer Kunst. Der Amerikaner William Gibson bringt in seinem Stück Licht im Dunkel eine biographische Episode
aus dem Leben der berühmten Helen Keller auf die Bühne,
die im Alter von 19 Monaten durch eine Krankheit Augenlicht und Gehör verlor. Erst ihrer Lehrerin Annie Sullivan
gelang es, in Helens ganz eigene Welt vorzustoßen.
Die Suche nach Wahrheit ist immer auch eine Suche nach
Bedeutung, nach Werten, nach Wichtigem und Bleibendem. In welche Abgründe sie führen kann, zeigt Jane Teller in Nichts. Was im Leben wichtig ist. Der Roman der
dänischen Schriftstellerin wurde in 13 Sprachen über- und
in der Inszenierung von Jochen Schölch am Metropoltheater kongenial umgesetzt.
Die Angst vor dem Vergessen trifft den Nerv einer alternden
Gesellschaft: Weltweit kämpfen Menschen gegen die Wahrheit an, dass ihr Hirn verfällt. Der junge französische Schriftsteller und Philosoph Florian Zeller hat das berührende
Stück Vater über einen alten Mann geschrieben, der an Alzheimer erkrankt ist.
Die Komödie Das Wunschkind – Odyssee Embryonale über
die Heilsversprechen moderner Gen- und Fortpflanzungstechnologie hat in ihrer neuesten Fassung von und mit Gilla
Cremer nichts an Bissigkeit und Wahrheit verloren.
In Friedrich Dürrenmatts Kriminalroman Das Versprechen
versucht Kommissar Matthäi den Fall seines Lebens mit
brillanter Logik zu lösen und wird mit diesem Vorgehen
selbst an den Rand des Wahnsinns getrieben. Wir sehen:
Wahrheit kommt nicht zwangsläufig ans Licht – mit Logik
ist sie nicht erzwingbar.
KameLions ist die Geschichte einer Gang und erzählt von
vier jungen Männern, aufgewachsen mit den Werten und
in den Traditionen ihrer Familien, die durch ein Unglück
zusammengeführt werden und gemeinsam versuchen, sich
dem Ereignis, den anderen und sich selbst anzunähern. Ein
Wiedersehen wird zur Stunde der Wahrheit für ihre Freundschaft und ihre Suche nach der eigenen Identität.
Günter Lamprecht erarbeitet meisterlich in Alfred Döblins
opus magnum Berlin Alexanderplatz die wahre Natur seines
proletarischen Helden Franz Biberkopf.
Für Hitchcock war Psycho ein Experimentalfilm. Der Schauspieler Matthias Brandt interpretiert dieses filmische Jahrhundertwerk, das zweifelsfrei zeigt, dass wahrer Horror
ohne Gewalt und technische Effekte auskommt, gemeinsam
mit dem Pianisten und Sänger Jens Thomas auf eine neue
Art und Weise für die Bühne.
Die durch die Serie Türkisch für Anfänger bekannt gewordene Schauspielerin Pegah Ferydoni liest in unnachahmlicher Weise aus Anne Franks Schriften, die 2009 von der
UNESCO in das Weltdokumentenerbe aufgenommen wurden und durch ihren Wahrheitsgehalt erschüttern.
Last but not least: Wahre Geschichten erzählt Eva Mattes,
„die stille Königin unter den deutschen Vorleserinnen“,
auf ihrem spannenden Streifzug durch 40 Jahre deutsche
Theater- und Filmgeschichte.
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 55
SCHAUSPIEL klassisch
Der Trinker
Drei Stühle, ein Kerzenleuchter, ein Klavier und ein knarzendes Feldbett: Erwin Sommer alias Matthias Brenner ist
Firmenbesitzer mit einer Villa am Stadtrand – und ein Trinker.
Die Wahrheit über die Sucht kommt als authentisches und
erschütterndes Psychogramm eines Alkoholkranken – von
Uwe Dag Berlin als Monolog inszeniert – auf die Bühne
des Bayer Kulturhauses. Die Spirale nach unten beginnt
mit dem sozialen Abstieg, dreht einen Schlenker über
Entmündigung und endet mit der Einweisung in die Heilanstalt. Der berühmte Schriftsteller Hans Fallada schrieb
sich die teuflische Sucht, die er am eigenen Leib erfuhr,
buchstäblich von der Seele. Der Trinker – allein mit sich,
dem Text, dem Publikum und in Leinentüchern gehüllt –
schildert den Übergang vom Leben zum Tod zum Leben,
vom Gestern zum Heute, von seinem Leiden, seinem
Rausch und dem Warten auf das Ende. Mit einem letzten
Glas möchte er dem Ende entgegentreten und glücklich
sterben. Hans Fallada, der wegen Totschlagversuch angeklagt und als nicht zurechnungsfähiger Trinker in die Neustrelitzer Landesanstalt eingewiesen wurde, verbrachte
dreieinhalb Monate dort. Während dieser Zeit entstand das
Manuskript seines Romans. Posthum wurde Der Trinker
im Jahr 1958 veröffentlicht.
nach dem Roman von Hans Fallada
Bühnen Halle
Textfassung: Uwe Dag Berlin, Claudia Steinseifer
Regie: Uwe Dag Berlin
Mit: Matthias Brenner
SA 08.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 26 | 24 | 21 | 19
Geizhals
Geizhals
Die Macht des Geldes sorgt für bittere Wahrheiten – es
erobert die kleinste Zelle der Gesellschaft: die Familie. Mitte
des 17. Jahrhunderts etabliert sich die Todsünde Geiz als
Tugend und Wirtschaftsfaktor. Als das „Evangelium der
Entsagung“ bezeichnet Karl Marx das Sparen, das neben
Raub und Betrug ein wichtiger Baustein der ursprünglichen
Akkumulation des Kapitals und der politischen Ökonomie
ist. Der Regisseur Marc von Henning nimmt Molières
Komödie Der Geizige von 1668 und versetzt diese mit ihren
Typen und Szenen in die Gegenwart, mitten in die „Geiz ist
geil“-Mentalität: Harpagon schielt auf eine Hochzeit mit der
um etliche Jahre jüngeren Mariane, in die sich auch sein
Sohn Cléante verguckt hat. Und um eine Mitgift zu sparen,
verheiratet er die eigene Tochter mit einem alten Mann, der
bereits ausgesorgt hat. Harpagons Effizienzdenken übergeht nicht nur die Leidenschaften seiner Kinder, sondern
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setzt darüber hinaus auch seine Angestellten unter Druck.
Als diesen schließlich der Kragen platzt, wird der Geizhals
seines Vermögens beraubt.
Komödie von Molière
Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin
In der Fassung von Marc von Henning
Regie: Marc von Henning
Bühne und Kostüm: Jörg Kiefel | Dramaturgie: Ralph Reichel
Mit: Sonja Isemer, Brigitte Peters, Lucie Teisingerova,
Caroline Wybranietz; Klaus Bieligk, Christoph Bornmüller,
Christoph Götz, Jochen Fahr, Sebastian Reusse, Kai Windhövel
DO 02.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 26 | 24 | 21 | 19
Der Trinker
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 57
Monsieur Chasse oder wie man Hasen jagt
Léontine misstraut ihrem Mann Duchotel, weil er immer
absurdere Beute von seinen angeblichen Jagdausflügen
mit nach Hause bringt – auf dem Höhepunkt ist es Pastete
im Glas. Sie glaubt, dass er sie betrügt und denkt selbst
über ein Verhältnis nach. Arzt Moricet stünde dazu bereit,
und es entwickelt sich ein verwirrendes Spiel um Moral
und Wahrheiten, das in Feydeaus Belle Epoque-Komödie
grotesk-komische Züge entwickelt. Das Vaudeville als
Pariser Theatergenre mit Ursprüngen im Jahrmarkttheater ist mit Melodien versetzt, entwickelte sich bis hin zur
Opéra comique und unterhält auf eine frivole, witzige und
satirische Art und Weise. Monsieur Chasse spielt in einer
Gesellschaft des gegenseitigen Ausspionierens, jenseits
aller moralischen Konventionen und damit schlichtweg in
einer Gesellschaft, in der jeder jeden betrügt – vor allem
am Ende sich selbst. Der mit dem Staatspreis NRW 2013
für sein kluges kritisches Lebenswerk ausgezeichnete
Theatermann Roberto Ciulli, regelmäßiger Gast im Bayer
Kulturhaus seit der Gründung des Mülheimer Theaters
1982, seziert feingliedrig die bürgerliche Doppelmoral in
der Tradition der großen Aufklärer Frankreichs von Balzac
bis Molière.
von Georges Feydeau
Theater an der Ruhr
Regie: Roberto Ciulli
Regiemitarbeit: Simone Thoma
Dramaturgie: Helmut Schäfer
Bühne: Gralf-Edzard Habben
Kostüme: Heinke Stork
Musik: Matthias Flake
Lichtgestaltung: Ruždi Aliji
Mit: Carla Gesthuisen, Ellen Meder, Carlotta Salamon,
Simone Thoma, Petra von der Beek; Albert Bork, Klaus Herzog,
Marco Leibnitz, Steffen Reuber, Volker Roos, Rupert J. Seidl
SA 10.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 26 | 24 | 21 | 19
Monsieur Chasse oder wie man Hasen jagt
58 kultur.bayer.de
Leben des Galilei
Leben des Galilei
Der Moment, an dem es möglich wurde, die Erde als
bewegten Planeten zu sehen: Bertolt Brechts episches
Werk Leben des Galilei stellt die Verantwortung der
Wissenschaft in den Vordergrund. Der geniale Physiker
Galileo Galilei gilt als die Ikone der empirischen Naturwissenschaft, benannte Gestirne nach seinen Mäzenen
und betrieb Wissenschaftspolitik von unschätzbarem
Wert. Leben des Galilei erzählt von Galileo, aber auch von
der Gesellschaft um Galilei: Von den Mitarbeitern seiner
Forschungsmanufaktur, von seiner Haushälterin, seiner
Tochter und seinem adeligen Fast-Schwiegersohn, von
untersuchenden und rechnenden Mönchen, Kuratoren
und Kirchenmenschen – schlichtweg von den ewig andauernden Konflikten zwischen Glauben und wissenschaftlichen Wahrheiten. Dreimal hat Bertolt Brecht sich den Stoff
neu vorgenommen: 1938 im dänischen und schwedischen
Exil, 1947 nach intensiver Zusammenarbeit mit Charles
Laughton in Kalifornien in einer englischsprachigen Version
und 1955 in Berlin. Armin Petras, Regisseur, Autor und
Intendant am Staatsschauspiel Stuttgart, inszeniert das
Stück als Drama zwischen Historie und Erkenntnis.
Schauspiel von Bertolt Brecht | Musik von Hanns Eisler
Staatsschauspiel Stuttgart
Regie: Armin Petras
Dramaturgie: Ole Georg Graf, Carmen Wolfram
Bühne | Video: Carsten Nicolai
Videomitarbeit: Rebecca Riedel
Musikalische Leitung: Thomas Kürstner, Sebastian Vogel
Mit: Julischka Eichel, Karina Plachetka; Robert Kuchenbuch,
Peter Kurth, Jonas Friedrich Leonhardi, Wolfgang Michalek,
Paul Schröder, Sebastian Wendelin
MI 25.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 26 | 24 | 21 | 19
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 59
SCHAUSPIEL modern
Eisenstein
Jede Generation produziert ihre eigenen historischen
Wahrheiten. Die spannende Familiengeschichte Eisenstein
von Christoph Nußbaumender entwickelt sich vor dem
Hintergrund geschichtsträchtiger Ereignisse, die sich in
das kollektive Gedächtnis der Bundesrepublik Deutschland eingegraben haben. Eine aus der Not geborene Lüge
entwickelt eine solche Kraft, dass sie über drei Generationen hinweg das Schicksal zweier Familien bestimmt.
April 1945: Auf der Flucht rettet sich Erna Schatzschneider
nach Eisenstein, auf den Gutshof der Hufnagels. Erzählt
wird von Krieg, Zerstörung und Aufbau, von Karriere und
Geld sowie davon, dass Reichtum nicht alles ist. Es geht
um Verrat, tiefes Schweigen, Hass, Schuld und um eine
tragische Liebe. Alle Versuche der Betroffenen, zu ihrem
Glück und ihrer Güte zu finden, stoßen immer wieder an
die Grenzen, die ein Familiengeheimnis ihnen setzt. Erst
ein ganzes Menschenleben später und fern von Eisenstein, mittlerweile im Jahr 2008 in München angelangt,
findet die Geschichte ein vorläufiges Ende. Jochen Schölch,
bekannt als ein Meister der szenischen Reduktion, dessen
Arbeiten in Leverkusen bereits in verschiedensten Produktionen des Metropoltheaters zu sehen waren, wurde für diese
Inszenierung bei den Bayerischen Theatertagen mit dem
Preis für eine herausragende Ensembleleistung geehrt.
von Christoph Nußbaumeder
Theater Regensburg und Metropoltheater München
in Zusammenarbeit mit dem EURO-STUDIO Landgraf
Regie: Jochen Schölch
Bühne und Kostüme: Hannes Neumaier
Licht: Hans-Peter Boden
Mit: Anna Dörnte, Edith Konrath, Ina Meling, Nikola Norgauer,
Sophie Rogall; Dirk Bender, Marc-Philipp Kochendörfer,
Florian Münzer, Hubert Schedlbauer, Oliver Severin
FR 17.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 26 | 24 | 21 | 19
Licht im Dunkel
Licht im Dunkel
Eisenstein
60 kultur.bayer.de
Wahre Begebenheiten sind immer wieder eine Quelle großer
Kunst. Der Amerikaner William Gibson bringt in seinem
Stück Licht im Dunkel eine biographische Episode aus dem
Leben der berühmten Helen Keller auf die Bühne. Sie hat
im Alter von 19 Monaten durch eine Krankheit Augenlicht
und Gehör verloren und lebte fortan in einer Welt der Stille
und Dunkelheit. Erst ihrer Lehrerin Annie Sullivan gelang
es, in Helens Welt durchzubrechen und Licht in das dunkle
Leben des hochbegabten Kindes zu bringen. Wie das
Theaterstück hat auch die Oscar-prämierte Verfilmung,
für die Gibson nach seinem Bühnenerfolg das Drehbuch
schrieb, die Besucher weltweit zu Tränen gerührt. Volker
Hesses Inszenierung ist ein Meisterwerk mit einer nachhaltigen Wirkung. Sie lädt nicht nur ein, die Maßstäbe der
Erziehung zu reflektieren, sondern ist auch eine Huldigung
der Sprache, obgleich Regisseur und Schauspieler mit
stummen Szenen und Pantomimenspiel gearbeitet haben.
Hervorzuheben sind die Schauspielerinnen Laia Sanmartin
als Helen und Birge Schade als Annie, die regelmäßig vom
Publikum für ihre Kunst gefeiert werden. Von Regisseur
Volker Hesse war zuletzt die Produktion Wölfe und Schafe
in der Spielzeit 2004/05 in Leverkusen zu sehen.
Schauspiel von William Gibson
Deutsch von Andreas Pegler
Stadttheater Fürth | Theater im Rathaus Essen
Regie: Volker Hesse
Ausstattung: Stephan Mannteuffel
Mit: Dalila Abdallah, Magdalene Artelt, Tanja Kübler, Birge Schade,
Laia Sanmartin; Wolfgang Häntsch, Daniel Heck
SO 23.11 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 26 | 24 | 21 | 19
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 61
Nichts. Was im Leben wichtig ist
Vater DE
Die Suche nach Wahrheit ist immer auch eine Suche nach
Bedeutung, nach Werten, nach Wichtigem und Bleibendem. In welche Abgründe sie führen kann, zeigt der preisgekrönte Roman Nichts. Was im Leben wichtig ist von
Jane Teller. Das Buch der dänischen Schriftstellerin wurde
in 13 Sprachen übersetzt, in ganz Europa mit zahlreichen
Preisen ausgezeichnet und in der Inszenierung von Jochen
Schölch am Metropoltheater kongenial umgesetzt.
Der Schüler Pierre Anthon sitzt auf einem Pflaumenbaum
und spricht allem und jedem jegliche Bedeutung ab. Seine
Klasse versucht, seinen Nihilismus zu widerlegen und
macht sich gemeinsam auf eine Suche, bei der sich die
Jugendlichen gegenseitig zwingen, das zu opfern, was
jedem einzelnen am meisten bedeutet. Was als harmlose
Spielerei beginnt, droht bald in einem Sog aus Rache und
Gewalt zu eskalieren. „Der raffinierte Einsatz minimaler
Mittel, dafür ist Jochen Schölch längst bekannt. Aber es
ist schon faszinierend, wie er hier gleichsam virtuos seine
zehn jungen Darsteller inszeniert, um zusammen mit ihnen
eine dichte, gekonnt bedrückende Version […] auf die
Bühne zu zaubern.“, so die Abendzeitung München.
Die Angst vor dem Vergessen trifft den Nerv einer alternden Gesellschaft, weltweit kämpfen Menschen gegen die
Wahrheit an, dass ihr Hirn verfällt. Der junge französische
Schriftsteller und Philosoph Florian Zeller hat ein berührendes Stück über einen betagten Mann geschrieben, der
an Alzheimer erkrankt ist: André, achtzig, Witwer, Vater
von zwei Töchtern, merkt, dass sich etwas verändert – es
verschwinden Sachen, er versteckt Gegenstände, er fühlt
sich bedroht, verfolgt, er verliert die zeitliche und räumliche Orientierung. „Irgendetwas Seltsames passiert. Als
hätte ich kleine Löcher. Im Gedächtnis.“ In den 15 raffiniert verschachtelten Szenen ist André mal der Maulheld,
frech und gewitzt, dann wiederum blickt er staunend und
bangend in die Welt und auf seine Mitmenschen. Er verheddert sich immer stärker, bis er am Ende aufgibt und
nach seiner Mutter ruft: „Mama, ich will weg von hier. Ich
will, dass man mich hier wegholt. Ich will nach Hause.“
In der deutschen Erstaufführung von Vater in der Regie
von Uli Waller hat Volker Lechtenbrink die Rolle des an
Alzheimer erkrankten Protagonisten übernommen. Durch
sein Spiel erschließt er dem Publikum ein ernstes Thema
in einer wundervollen Komödie.
von Florian Zeller
St. Pauli Theater Hamburg in Koproduktion
mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen
Regie: Ulrich Waller
Bühne: Raimund Bauer
Kostüme: Ilse Welter
Mit: Johanna Christine Gehlen;
Volker Lechtenbrink, Stephan Schad u. a.
DO 23.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen DE
EUR 26 | 24 | 21 | 19
von Janne Teller
Bühnenfassung von Andreas Erdmann
nach der deutschen Übersetzung von Sigrid D. Engeler
Metropoltheater München
Regie und Bühne: Jochen Schölch
Kostüme: Cornelia Petz
Licht: Benjamin Schmidt
Erzähler: Christian Baumann
Klavier: Friedrich Rauchbauer
Mit: Anna-Yael Ehrenkönig, Konstanze Fischer, Theresa Martini,
Judith Neumann, Sara Tamburini, Leonie-Merlin Young;
Martin Borkert, Simon Heinle, David Lindermeier,
Nicolas Fethi Türksever
Nichts. Was im Leben wichtig ist
Eine Koproduktion von Bayer Kultur und der Bayerischen Theaterakademie August Everding/Hochschule für Musik und Theater.
SA 31.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 26 | 24 | 21 | 19
62 kultur.bayer.de
V. Lechtenbrink, J. C. Gehlen
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 63
Boulevard & Broadway
Du kannst nicht immer 60 sein
Du kannst nicht immer 60 sein
Zwei Stars sind einer zu viel. Auf der Bühne streiten sich Ilja
Richter und Hilde Knefs fiktive Schwester Irmgard (gespielt
von Autor, Schauspieler, Kabarettist, Sänger und Musiker
Ulrich Michael Heissig) um die Bühne. Beide sind davon
überzeugt, sie hätten eine Vorstellung. Richter will aus seinem aktuellen Buch Du kannst nicht immer 60 sein vorlesen, und die Zweit-Knef unbedingt ihre Chansons singen.
Dieser Dispositionsfehler verursacht verdutzte Gesichter
bei den Bühnenstars, der völlig überraschten Abendspielleiterin und nicht zuletzt beim Publikum. Letzteres jedoch
hat gut lachen, erlebt es doch gleich zwei Legenden. Ilja
Richter als der ewig verrückte Moderator aus der DiscoSendung sowie die kabarettistisch-fiktive Zwillingsschwester und damit das Alter Ego von Hildegard Knef. Da keines
der beiden Alphatiere weichen will, muss das zufällige
Gegenüber kurzerhand in die „eigene“ Solo-Show adaptiert
werden. Eine Zeitreise in die Jugend. „Licht aus! Spot an!“
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Arsen und Spitzenhäubchen
Arsen und Spitzenhäubchen
von Ulrich Michael Heissig und Ilja Richter
Tournee-Theater Thespiskarren, Hannover
Regie: Ilja Richter, Ulrich Michael Heissig
Musikalische Leitung: Ingvo Clauder, Christian Kullack
Ausstattung: Zoltan Labas
Choreografie: Marie-Christin Zeisset
Musik: Die Toten Rosen
(Christian Kullack, Gitarre | Ingvo Clauder, Klavier und Saxophon
Philipp Schmitt, Schlagzeug | Kolja Legde, Bass und Viola)
Mit: Kim Pfeiffer; Ulrich Michael Heissig, Ilja Richter
SA01.11 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO02.11 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 36 | 33 | 28 | 20
Bühne frei für einen Unterhaltungsklassiker des angelsächsischen Humors: Abby und Martha haben es sich zur
Lebensaufgabe gemacht, einsame Herren auf äußerst
makabre Art ins Jenseits zu befördern. Als Neffe Mortimer
hinter das Geheimnis der beiden schwarzen Witwen
kommt, nimmt die skurrile Kriminalgeschichte an Fahrt auf.
Diesem Giftcocktail sind Essenzen verschiedenster Genres untergemischt. So gelingt es dem fälschlicherweise
als bloßem Boulevard-Stück deklarierten Schauspiel, das
moralisch einwandfreie Bürgertum an den morbiden
Abgrund des Wahnwitzes zu bringen. Arsen und Spitzenhäubchen feierte Anfang der 1940er Jahre einen Triumphzug am New Yorker Broadway. Und kann auch immer wieder
hierzulande punkten. „Ein Spitzenensemble mit einer Spitzenkomödie“, jubelte die Fachpresse nach der Aufführung
am St. Pauli Theater, eine der ältesten Bühnen Deutschlands. Das Stück wird vom Kiez in Hamburg auf die Reise in
das Bayer Kulturhaus nach Leverkusen geschickt.
von Joseph Kesselring
Deutsche Fassung von Helge Seidel
St. Pauli-Theater, Hamburg
Regie: Ulrich Waller
Bühne: Raimund Bauer
Kostüme: Ilse Welter
Mit: Deborah Kaufmann, Eva Mattes, Stefanie Stappenbeck,
Angela Winkler; Uwe Bohm, Gerhard Garbers, Niels Hansen,
Timo Klein, Knut Koch, George Meyer-Goll, Christian Redl,
Oliver Urbanski
SA28.02 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO01.03 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 36 | 33 | 28 | 20
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 65
An American in Paris
Unter diesem Titel präsentieren wir Ihnen in unserer Reihe
Boulevard & Broadway u. a. zwei der musikalischen Protagonisten aus der Blütezeit des Broadways; zwei Komponisten, die mit den Musikstädten Paris und New York auf
unterschiedliche Weise, aber beide maßgeblich verbunden sind. George Gershwin, der „Broadway“ von der Pike
auf gelernt hat, portraitierte in seinem berühmten Orchesterwerk An American in Paris mit großer Lust auch die lebhaften Pariser Boulevards, und Kurt Weill war, nachdem er
Deutschland verlassen hatte, von Paris ebenso begeistert
wie später von New York – immer offen für Neues, schuf
er hier wie dort markante Kompositionen. Melodien von
Gershwin und Weill, die sich auch persönlich kannten und
künstlerisch beeinflussten, wurden und werden auf und
an den Straßen der Welt – ob Boulevard oder Broadway,
ob Allee oder Avenue – gesungen. Viele große Unterhaltungskünstler erweisen beiden immer wieder aufs Neue
ihre Reverenz. Dieses Mal ist es das Bayer-Blasorchester
unter der Leitung von Pierre Kuijpers, das sich in seinem
Programm selbstverständlich auch noch weiteren Hits
zwischen Paris und New York widmen wird. Kuijpers und
sein Orchester legen seit jeher viel Ehre für eine Musik
ein, die eigentlich mit Entertainment am besten beschrieben ist. Zahlreiche Konzerte führten das Ensemble schon
durch ganz Europa sowie nach Übersee in die Vereinigten
Staaten und nach Brasilien.
Werke von Gershwin, Weill u. a.
Bayer-Blasorchester
Pierre Kuijpers, Musikalische Leitung
SA25.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO26.04 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 36 | 33 | 28 | 20
My Fair Lady
My Fair Lady
Partitur zu Street Scene
66 kultur.bayer.de
„Es grünt so grün“ – mit My Fair Lady landeten der Komponist Frederick Loewe und der Textdichter Alan Jay Lerner
einen Riesenerfolg. Mehr als 2.700 Mal wurde das Musical,
das nach George Bernard Shaws Stück Pygmalion entstand, nach der Broadway-Premiere in Serie gespielt. In
Deutschland begründeten die ebenso legendären Erstaufführungen am Berliner Theater des Westens und an der
Staatsoperette Dresden überhaupt erst die Popularität
der Gattung Musical. Bis heute begeistert My Fair Lady
mit liebenswerten Bühnenfiguren und eingängiger Musik.
Das Stück stellt eine durchaus aktuelle Frage: Was verrät
die soziale Herkunft eines Menschen? Für den Phonetiker
Henry Higgins ist das ganz klar: natürlich die Sprache,
die gehobene Ausdrucksweise. Er schult das freche, aber
ehrgeizige Blumenmädchen Eliza in dieser Kunst. Das
Experiment gelingt – und Higgins verliebt sich, natürlich.
Die Presse nannte die Inszenierung des Landestheaters
Neustrelitz „eine kurzweilige, schillernde Show inklusive
Material- und Kostümschlacht“. Na dann: Soll es grünen,
das Grün!
Musical von Frederick Loewe und Alan Jay Lerner
Musikalische Leitung: Jörg Pitschmann | Regie: Wolfgang Lachnitt
Ausstattung: Bernd Franke
Ensemble und Chor des Landestheaters Neustrelitz
Deutsche Tanzkompagnie Neustrelitz
Neubrandenburger Philharmonie
SA16.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO17.05 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 36 | 33 | 28 | 20
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 67
STUDIOzeitSTÜCKE
Das Wunschkind
Odyssee Embryonale
Junges DT Berlin
Junges Theater Leverkusen
In der Medizin markiert die Geburt von Louise Brown, dem
ersten Retortenbaby, im Jahr 1978 den Beginn eines neuen
Zeitalters. Zusätzlich zur natürlichen Befruchtung hat seitdem die Reproduktionsmedizin den ausgebildeten und
gut situierten Bürgern in den Industriestaaten die Möglichkeiten der assistierten Fortpflanzung erschlossen und die
künstliche Befruchtung als unumstößliche Wahrheit etabliert, die eine Vielzahl von Fragen aufwirft.
Diese turbulente Komödie über die Heilversprechen moderner Gen- und Fortpflanzungstechnologie entstand in ihrer
ersten Fassung 1987 und wurde seitdem mehr als 250 Mal
im deutschsprachigen Raum aufgeführt. Auch in ihrer neuesten Version hat diese bissige (und einzige) Komödie von
Gilla Cremer bis heute nichts an Aktualität, Esprit und Witz
verloren. In rasantem Tempo schlüpft die Akteurin in verschiedenste Rollen: in die Werbeagentin Margot Varell, die
ihre Leibesfrucht aus Karrieregründen der spanischen Putzfrau Franziska zum Austragen überlässt, in den Obermacker
Charly und Geliebten von Margot, in die betuliche Mutter, in
geifernde Sekretärinnen oder den forschen Professor Hallogen, der aus Versehen von Margots „Früchtchen“ acht
Kopien klont.
Das Junge DT ist einer der wichtigsten Kooperationspartner
von Bayer Kultur im Berlin Projekt. In den beiden letzten
Spielzeiten war das Theater mit zwei herausragenden Gastspielen in Leverkusen zu sehen: Tschick und Burn Baby
Burn. In der neuen Spielzeit wird die Zusammenarbeit zum
ersten Mal mit Leverkusener Beteiligung stattfinden: Das
sogenannte „Herbstcamp“ – ein seit Jahren gepflegtes
Format des Jungen DT Berlin – ist eine 10 -tägige Ferienakademie, die als „Zeltplatz der Visionäre“ interessierten
Jugendlichen ein eigenes Forum im Theater schafft. Unter
der fachkundigen Anleitung renommierter Künstler erarbeiten und gestalten junge Leute eigene Projekte, die anschließend auch öffentlich präsentiert werden. Auf Anregung von
Bayer Kultur erhält das Junge Theater Leverkusen die Gelegenheit, sich am „Herbstcamp“ in Berlin zu beteiligen, und
zwar mit einer Stückentwicklung unter dem Thema übersichhinausgehen/grenzüberschreitungen. Das Ergebnis des
ästhetischen Feldversuchs wird im Studio des Bayer Kulturhauses gezeigt.
von Gilla Cremer und Max Eipp
Theater Unikate
Regie: Max Eipp
Mit: Gilla Cremer
Odyssee Embryonale
68 kultur.bayer.de
MO 27.10 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Ein Projekt von Bayer Kultur mit dem Jungen DT Berlin und dem
Jungen Theater Leverkusen.
EUR 20
Dezember 2014 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Junges DT
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 69
KameLions
Sie waren eine Gang: Vier junge Männer, aufgewachsen
mit den Werten und in den Traditionen ihrer Familien,
vertraut mit den Gesetzen der Straße, die nach der gemeinsamen Schulzeit getrennte Wege gegangen sind und
sich unterschiedlich entwickelt haben. Ein Unglück führt
sie wieder zusammen. Gemeinsam versuchen sie, sich
dem Ereignis, den anderen und sich selbst anzunähern.
Das Wiedersehen wird zur Stunde der Wahrheit für ihre
Freundschaft und ihre Suche nach der eigenen Identität:
Es gilt, Masken abzulegen, ohne dabei sein Gesicht zu
verlieren, alte Rollen zu hinterfragen, ohne sich aufgeben
zu müssen, Unausgesprochenes offen zu legen, ohne
sich zu verraten, Fehler einzugestehen, ohne schwach zu
wirken, sich zu zeigen, ohne sich zu entblößen, Werte in
Frage zu stellen, ohne sie zu zerstören, für den anderen da
zu sein, ohne sich selbst aus dem Auge zu verlieren. Jeder
muss sich die Frage stellen: Bin ich Kamel (Lastentier),
Lion (König der Tiere) oder Chamäleon (passt sich jeder
Situation an)? Oder eben ein KameLion?
„Eine wunderbare Studie über Freundschaft und Familienbande, Verantwortungsgefühl und Versagen, Aggression
und Unsicherheit, Machoposen und Kinderträume – von vier
jungen Männern mit Kapuzenshirts, Lederjacke und dem,
was man Migrationshintergrund nennt.“ (hr2 Kulturcafé)
von Hadi Khanjanpour
theaterperipherie
Regie: Hadi Khanjanpour
Mit: Amin Bimnet Haile, Cem Demir, Nikolas Etzel, Moe Salamat
FR 13.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 20
Das Versprechen
Das Versprechen
Ein Sexualmord an einem Mädchen. Ein Dorf in LynchjustizStimmung. Und ein Kommissar, der den Eltern des Kindes
verspricht, nicht eher zu ruhen, bis der wahre Mörder
gefunden ist. Friedrich Dürrenmatts Kriminalroman Das
Versprechen ist einem breiten Publikum vor allem als
Filmstoff bekannt. Im Erscheinungsjahr des Romans, 1958,
kam Es geschah am helllichten Tag mit Heinz Rühmann
und Gerd Fröbe in die Kinos. 1996 folgte ein Remake mit
Joachim Król. Damit nicht genug wurde das Buch auch
2001 in einer US-Version mit Jack Nicholson (Regie: Sean
Penn) verfilmt.
„Je planmäßiger Menschen vorgehen, desto wirksamer
vermag sie der Zufall zu treffen“, schreibt Dürrenmatt,
und genau diesen Gedanken verfolgt auch die Romanadaption, die das Kölner Theater der Keller zeigt. Die nervenaufreibende Spannung, die Dürrenmatt mit grandioser
schriftstellerischer Meisterschaft erzeugt, verlagert sich
beinahe unmerklich von der eigentlichen Aufklärung des
70 kultur.bayer.de
Mordes hin zum Psychogramm des ermittelnden Polizisten. Kommissar Matthäi versucht, wie seine berühmten
Kriminalroman-Vorbilder, mit brillanter Logik den Fall zu
lösen und wird mit diesem Vorgehen selbst an den Rand
des Wahnsinns getrieben. Das Gute siegt nicht zwangsläufig, und der Wirklichkeit ist mit Logik nicht mehr ausreichend beizukommen. Im faszinierenden Genre des Krimis
werden die Brüche der heutigen Welt sichtbar.
von Friedrich Dürrenmatt
Theater der Keller, Köln
Regie: Heinz Simon Keller
Januar 2015 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 20
KameLions
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 71
STUDIOmix
M. Brandt
Psycho – Fantasie über das kalte Entsetzen
Berlin Alexanderplatz
„In Psycho habe ich das Publikum geführt, als ob ich auf
einer Orgel gespielt hätte“, sagte Alfred Hitchcock im
Gespräch mit seinem Bewunderer François Truffaut. Hitchcock hat Psycho als Experimentalfilm verstanden, der
beim Publikum eine eindrückliche Wirkung zeitigen sollte.
Der Schauspieler Matthias Brandt interpretiert dieses
filmische Jahrhundertwerk nun gemeinsam mit dem Pianisten und Sänger Jens Thomas neu auf der Bühne. Brandt
greift dabei auf Elemente der literarischen Vorlage zurück.
Thomas, von der Süddeutschen als „Jimi Hendrix des
Flügels“ bezeichnet, improvisiert zu Brandts inszenierter
Lesung den Soundtrack. Dieser Abend ist nicht festgelegt
und routiniert einstudiert, vielmehr lebt er von der intensiven, spontanen Interaktion beider Akteure. „Jens Thomas
und Matthias Brandt gestalteten in der Improvisation mit
Text und Klang ein ungemein dichtes, ungemein individuell
ausgestaltetes Szenario, einen nur mit Fantasie gefüllten
Klang- und Assoziationsraum, indem ein gelegentlich leiser ironischer Zwischenton nicht dementierend, sondern
bereichernd wirkte“, so die Frankfurter Rundschau nach
der Premiere auf dem enjoy jazzfestival in Mannheim vor
begeistertem Publikum. „Bemerkenswert ist, wie Brandt
und Thomas die Aufmerksamkeit des Publikums lenken
und wie unmittelbar es dadurch den Schrecken dieser
Nacht miterlebt“, schreibt das Göttinger Tageblatt.
Alfred Döblins opus magnum Berlin Alexanderplatz ist der
bedeutendste deutsche Großstadtroman: Das Berlin der
1920er Jahre als pulsierende Metropole ist Schauplatz der
Handlung, in der Döblins Protagonist, der Ex-Häftling Franz
Bieberkopf, entlassen aus der Strafanstalt Berlin-Tegel, im
Jahre 1929 durch ein Labyrinth aus Einsamkeit und Liebe,
Armseligkeit und Zuversicht, Krankheit und Todesnähe
taumelt. Günter Lamprecht mimt Franz Bieberkopf. Mit der
Fassung des Döblin-Romans von Rainer Werner Fassbinder
erlangte der Berliner Schauspieler Weltruhm. Als er in einem
Interview gefragt wurde, wie er zu der Figur des bestraften
Totschlägers stehe, antwortete Lamprecht, dass er sich
bei den proletarischen Figuren bestens aufgehoben fühle,
weil es ihm gegeben sei, die besoffenen, verfressenen
Opfer menschlicher Widerwärtigkeiten pfleglich, gar liebevoll darzustellen.
Günter Lamprecht wurde 1930 in Berlin geboren, HeileWelt-Darstellungen waren nie seine Sache. Neben der
14 teiligen TV-Serie Berlin Alexanderplatz prägte er viele
Jahre die von ihm maßgeblich entwickelte Figur des Kreuzberger Tatort-Kommissars Franz Markowitz. Im Bayer Kulturhaus war er in der letzten Spielzeit zusammen mit seiner
Frau Claudia Amm mit einer fulminanten Tolstoi-TolstajaLesung zu Gast.
Lesung mit Soundtrack
Mit: Matthias Brandt, Rezitation | Jens Thomas, Klavier
von Alfred Döblin
Lesung mit Musik
Mit: Günter Lamprecht
FR 26.09 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 21.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 20
EUR 20
G. Lamprecht
J. Thomas
72 kultur.bayer.de
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 73
Eva Mattes erzählt, liest, singt
Das Tagebuch der Anne Frank
Eva Mattes begeistert mit ihrem spannenden Streifzug
durch 40 Jahre deutsche Theater- und Filmgeschichte.
In ihrem neuen Programm erzählt und liest Eva Mattes,
„die stille Königin unter den deutschen Vorleserinnen“
(FAZ), spannende Kapitel aus ihrem Leben. Sie berichtet
von Begegnungen mit Rainer Werner Fassbinder, Werner
Herzog, Peter Zadek, Ulrich Wildgruber und weiteren Größen aus Film und Theater, von künstlerischen und anderen
Ereignissen, die Künstler und Öffentlichkeit gemeinsam
bewegten. Mit im Gepäck hat sie ein paar der schönsten
Songs und Chansons von Marlene Dietrich, Hans Albers,
Friedrich Hollaender, Kurt Weill. Eingestreut werden italienische Volkslieder sowie unterhaltsame und nachdenkliche Zwischentöne an diesem Abend, der auch von einem
langjährigen kulturpolitischen Engagement berichtet, das
Eva Mattes eng mit der Dirigentin und Regisseurin Irmgard
Schleier verbindet. Sie wird Mattes auf dieser ungewöhnlichen Zeitreise musikalisch am Klavier begleiten.
Zum ersten Mal erscheinen sämtliche Texte von Anne
Frank in einem Band, darunter auch bislang Unveröffentlichtes: die verschiedenen Fassungen des Tagebuchs
sowohl in den beiden eigenhändigen Versionen von Anne
Frank selbst als auch in der edierten Fassung von Otto
Frank und Mirjam Pressler, ihre Erzählungen und Essays
sowie ihre Briefe und Aufzeichnungen. Ergänzt wird diese
sorgfältig verfasste, teilweise neu übersetzte Gesamtausgabe durch zahlreiche Fotos, Faksimiles und Dokumente
sowie durch kenntnisreiche Einführungen in die Lebensund Familiengeschichte Anne Franks. Drei junge Berliner
Künstlerinnen lassen diese junge selbstbewusste Frau und
die Musik ihrer Zeit lebendig werden: Die Schauspielerin
Pegah Ferydoni (Türkisch für Anfänger) liest in unnachahmlicher Weise aus Anne Franks Schriften. Korrespondierend dazu spielen die renommierten Musikerinnen
Lauma Skride (Klavier) und Franziska Hölscher (Geige)
Werke verfemter Komponisten. Zu erwarten ist ein besonderer, nachdenklich stimmender und in seiner literarischen
und musikalischen Vielfalt überraschender Abend.
Lesung, Lieder und Chansons
Mit: Eva Mattes | Irmgard Schleier, Klavier
Lesung mit Musik
Mit: Pegah Ferydoni, Rezitation | Lauma Skride, Klavier
Franziska Hölscher, Geige
SO 01.03 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 18.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 20
EUR 20
E. Mattes
74 kultur.bayer.de
P. Ferydoni
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 75
Tanz schauspiel kunst Ko
Wahrheiten
Zeitgenössische Kunst im Dialog mit alten Meistern
SØR Rusche Sammlung Oelde/Berlin
14.09 – 04.01
SO14.09 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR24.10 | 19:00 – 24:00 | Leverkusener Kunstnacht
Kunst und Wissenschaft
18.01 – 12.04
SO 18.01 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Kunsthochschulen zu Gast
Kunstakademie Düsseldorf
19.04 – 28.06
SO 19.04 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Öffnungszeiten | SA, SO, Feiertag | 11:00 – 17:00
Führungen | Jeden 1. und 3. Sonntag im Monat | 11:15
Sonderführungen | nach Vereinbarung (0214.30-41283/-84)
Die Vernissagen werden von jungen Studierenden des
Pre-College Cologne musikalisch umrahmt.
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 77
Tanz schauspiel kunst Ko
Die Wahrheit ist vorhanden für den Weisen, die Schönheit
erkennt nur ein fühlendes Herz.
Friedrich von Schiller
So wie Schiller verbinden wir heute mit dem Begriff der
Wahrheit zunächst philosophische Fragestellungen. Dass
jedoch auch für den Weisen heute nicht mehr nur eine
Wahrheit vorhanden ist, haben Skeptizismus, Postmoderne
und Konstruktivismus bis in das gegenwärtige Alltagsverständnis bewirkt. Zu fragwürdig ist der Begriff der Wahrheit
geworden, und es scheint nur noch akzeptabel von „Wahrheiten“ zu sprechen.
Die Kunst wird weniger mit der Frage nach „Wahrheit“ verbunden als mit ästhetischen Urteilen und der Erfahrung
von Schönheit, wobei sich auch hier ein weites Feld öffnet.
Schönheit wird in der zeitgenössischen Kunst kaum seltener in Frage gestellt als die Wahrheit.
Andrea Peters | Referat KUNST
Unser Spielzeitthema unternimmt den offenen Versuch,
Kunst nach ihrem Potential hinsichtlich von Wahrheiten
und sinnlicher Erkenntnis zu befragen. Künstler gehen
nicht immer rational und wissenschaftlich vor, aber es
kann kein Zweifel daran bestehen, dass die Intention weit
über den schönen Schein hinausgeht. Fast immer können
und sollen Bilder, Skulpturen oder Installationen viel mehr
sein und über die visuelle Wahrnehmung Erkenntnisprozesse spiegeln und in Gang setzen. Die beiden ersten
Ausstellungen der Spielzeit nähern sich der Frage dabei
von zwei verschiedenen Seiten.
Befragt man Bilder nach ihrem Wahrheitsgehalt, so ist
damit oft die Erwartung verbunden, dass die Wirklichkeit
gespiegelt wird. In der Kunstgeschichte wurden Künstler
seit der Renaissance immer wieder an dem Anspruch
einer perfekten Wiedergabe der sichtbaren Welt gemessen. Künstler studierten die Gesetze des Sehens und der
Naturphänomene, um in ihren Werken die Wirklichkeit
abzubilden und wahr darzustellen. Im Barock entwickelte
sich in den nördlichen Niederlanden darüber hinaus das
Interesse am Blick auf die eigene Umgebung und brachte
die Genres Porträt, Landschaftskunst und Stillleben zu
78 kultur.bayer.de
höchster Vollendung. Die genaue Betrachtung der Meisterwerke des 17. Jahrhunderts zeigt jedoch schnell, dass der
Maßstab der naturalistischen Abbildung zu kurz greift. Die
Kompositionen bestechen nicht allein durch ihre Meisterschaft der Augentäuschung, sondern gehen in ihrer Aussage weit über die sichtbare Welt hinaus. Landschaften
können Weltlandschaften sein oder Bilder des menschlichen Lebensweges, Stillleben transportieren das moralische Wertsystem oder sind als Memento Mori angelegt.
Theologische Wahrheiten werden in der Kunst zur sichtbaren Wirklichkeit, indem sie in die Landschaft und das
Gewand der eigenen Gegenwart versetzt werden.
Betrachtet man die Entwicklung der figurativen Kunst bis
zur Gegenwart, so wird deutlich, dass diese Fähigkeit der
Künstler durch die „imaginatio“ Wirklichkeiten in der Kunst
sichtbar zu machen, bis heute ungebrochen ist. Wir können Ihnen mit der Ausstellung zur Spielzeiteröffnung einen
außerordentlich spannenden Dialog zeitgenössischer Malerei mit der Kunst des Barock präsentieren, in dem sich
diese Fragestellung nach Wahrheiten und Wirklichkeiten
entwickelt und ausdifferenziert. Mit der Sammlung SØR
Rusche, Oelde/Berlin erwarten Sie der Genuss hervorragender Meisterwerke des „Goldenen Zeitalters“ ebenso
wie Arbeiten international bekannter Künstler der Gegenwart. Die Ausstellung verspricht gleichermaßen Herausforderung und Freude bei der neuen Konzeption, die die
Werke nicht nach Epochen getrennt, sondern im Zwiegespräch zeigt. Die kunsthistorische Bindung der Gegenwartskunst, die Aktualität des Barock und die zeitübergreifende Suche nach Wahrheit werden sichtbar.
Mit der zweiten Ausstellung der Spielzeit laden wir Sie ein,
die kulturhistorische Perspektive zugunsten einer hochaktuellen Fragestellung zu verlassen. Kunst und Wissenschaft
stellt Positionen junger Kunst vor, die sich der Wirklichkeit forschend nähern und an wissenschaftliche Verfahren anknüpfen. Über Jahrhunderte war die Trennung von
Wissenschaft und Kunst festgeschrieben. Das cartesianische Zeitalter ordnete das Technische dem Bereich des
Instrumentellen, Rationalen und Kognitiven zu, während
das improvisatorische und schöpferische Moment dem
künstlerischen Ausdrucksschaffen vorbehalten blieb. Seit
einigen Jahren wird diese Trennung durch interdisziplinäre
Symposien, Ausschreibungen zum Thema „Kunst und
Wissenschaft“ wie z. B. von der UdK Berlin und nicht zuletzt durch die letzte documenta in Kassel einer kritischen
Prüfung unterzogen. Kunst und Wissenschaft entdecken
zunehmend gemeinsame Fragestellungen und Arbeitsweisen. Die kreativen Prozesse der beiden Disziplinen ähneln
einander, doch ihre Ergebnisse sind auch grundsätzlich
verschieden. Tatsächlich nähern sich gegenwärtig in der
internationalen Kunst immer mehr junge Künstlerinnen
und Künstler Fragestellungen, die man den Naturwissenschaften zuordnen würde. Die künstlerischen Verfahren
sind dabei vielfältig und können von empirischen Studien
über wissenschaftliche Experimente bis zu interdisziplinären Projekten reichen. Frei von Zweckbestimmung und
Nutzbarkeit können Künstler ihre forschende Befragung der
Wirklichkeit intuitiv, subjektiv und improvisierend verfolgen.
Für Bayer Kultur ist das Thema „Kunst und Wissenschaft“
natürlich von besonderem Interesse und erweitert den Blick
auf unser Leitmotiv „Science for a better life“.
Zum Abschluss der Spielzeit erwarten Sie wieder Entdeckungen aus der jungen Kunstszene. Bayer Kultur fördert
mit der Reihe Kunsthochschulen zu Gast im Rahmen des
stART-Programms jährlich Studierende der Bildenden
Kunst durch eine Ausstellung, verbunden mit Ankäufen
für die Sammlung Bayer. Nach Halle, Münster, Kassel und
Dresden wird in dieser Saison die Kunstakademie Düsseldorf in Leverkusen zu Gast sein. Die Spielzeit verspricht
somit insgesamt einen höchst interessanten Blick auf die
gegenwärtige Kunstszene und in jeder Hinsicht Erkenntnisgewinn und Wahrheiten.
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 79
Kunst und Wissenschaft
Jan Looten, Berglandschaft mit Zeichner, o. J. (2. H. 17. Jh.)
Sven Kroner, ohne Titel, 2006
Wahrheiten
Zeitgenössische Kunst im Dialog mit alten Meistern
SØR Rusche Sammlung Oelde/Berlin
Die niederländische Malerei des Goldenen Zeitalters
gilt als Inbegriff der naturgetreuen „wahren“ Wiedergabe der sichtbaren Welt. Seien es Landschaften, Porträts
oder Stillleben, stets ist der moderne Betrachter gebannt
von der detailgenauen Malerei der barocken Meister.
Die Wahrheit geht jedoch über den bloßen Augenschein
hinaus, vermitteln die Bilder doch oft verschlüsselt in Allegorien, kleinen Hinweisen und Andeutungen, die nur der
aufmerksame (und eingeweihte) Betrachter sieht, tiefere
Bedeutungen, die auf theologischen und philosophischen
Wahrheiten gründen.
Hier bieten sich vielfältige Anknüpfungspunkte zur zeitgenössischen Malerei. Das kulturelle Bezugssystem hat sich
seit dem Barock natürlich geändert, aber gerade in der
Zusammensicht alter und aktueller Kunst entwickelt sich
ein spannungsreicher, überraschender und erkenntnisstiftender Dialog, der neue Perspektiven auf Wahrheiten öffnet, die allein durch die Malerei sichtbar werden. Die Werke
aus der SØR Rusche Sammlung Oelde/Berlin belegen
dieses dialogische Prinzip überzeugend. Thomas Rusche
hat seine über Generationen gewachsene Privatsammlung
zur Kunst des 17. Jahrhunderts in den letzten zehn Jahren
um wichtige Positionen internationaler Gegenwartskunst
80 kultur.bayer.de
Unsere klare Unterscheidung zwischen freier Kunst und
(angewandter) Wissenschaft hat sich erst in der Zeit des
Rationalismus entwickelt. In der Renaissance bezeichnete
der Begriff der „imaginatio“ das schöpferische Grundvermögen zur Beobachtung der Naturphänomene über das
Sichtbare hinaus und war Voraussetzung sowohl für die
Kunst als auch für die Forschung.
Die Gegenwartskunst hat immer weniger mit Festlegungen auf bestimmte Gattungen oder Entscheidungen für
Stilrichtungen zu tun, dafür immer mehr mit konzeptuellen
Fragestellungen und der Erforschung von Zusammenhängen. Dabei ist zu beobachten, dass sich viele Künstlerinnen
und Künstler in der Vorarbeit und Recherche auf vielfältige
Weise naturwissenschaftlicher Verfahren bedienen. Dies
können Feldforschungen sein, die als genaue empirische
Untersuchung zu künstlerischen Umsetzungen führen.
Oder es werden Werkprozesse entwickelt, die unsere Vorstellungen von Malerei sprengen und eher an chemische
Versuchsreihen denken lassen, aber zu sublimen ästhetischen Bildern führen. Es gibt Künstlerinnen und Künstler,
die hochkomplexe Phänomene aus Kunst und Wissenschaft zu vielschichtigen, dichten Arbeiten komponieren,
die an naturwissenschaftliche Präsentationsformen erinnern. Verbindend ist, dass der Ausgangspunkt zunächst
eine Affinität zu wissenschaftlichen Verfahren suggeriert
oder auch besitzt, das künstlerische Produkt jedoch weit
von einer Illustration oder praktischen Verwertbarkeit entfernt ist. Wissenschaft und Ästhetik gehen eine Verbindung ein, die sich auf künstlerische Weise der Erkenntnis
und damit Wahrheiten nähert. Die Ausstellung wird für das
Bayer Kulturhaus von Ludwig Seyfarth kuratiert und hier
ihre „Premiere“ haben.
18.01 – 12.04
SO 18.01 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
erweitert, darunter Neo Rauch, David Schnell oder Matthias
Weischer. Sein Blick gilt jedoch nicht nur dem Kanon der
großen Namen, sondern auch Entdeckungen, die den
Dialog bereichern und die Sammlung unverwechselbar
machen. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl, die der Frage
nach „Wahrheiten“ in fünf Kapiteln und Genres nachgeht –
Stillleben, Landschaften, Physiognomie, Historie und Phantasmagorie. Der international als Kurator und Autor gefragte
Kunstwissenschaftler Mark Gisbourne, der die Sammlung
seit Jahren begleitet, wird für Bayer Kultur die Ausstellung
kuratieren. Es erscheint eine Publikation.
14.09 – 04.01
SO14.09 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR24.10 | 19:00 – 24:00 | Leverkusener Kunstnacht
Julia Schmid, Pflanzen im Büro der Lottostiftung, 2008
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 81
Matthias Grotevent, Gewöllhalle, 2014 (Detail)
Felix Contzen, don’t let go, 2013 (Videostill)
Kunsthochschulen zu Gast
Kunstakademie Düsseldorf
Viktoria Strecker, Fax, 2013 (Detail)
82 kultur.bayer.de
Die Düsseldorfer Kunstakademie gehört zu den ältesten Kunsthochschulen Deutschlands. Gegründet wurde
sie schon 1773 und erreichte im 19. Jahrhundert mit der
„Düsseldorfer Malerschule“ Weltruf. Heute gilt die Akademie als eine der renommiertesten Talentschmieden. Junge Menschen aus der ganzen Welt reichen dort alljährlich
ihre Mappen ein, um einen der begehrten Studienplätze
zu bekommen. Professoren wie Tony Cragg, Peter Doig,
Andreas Gursky, Rosemarie Trockel und viele andere setzen gegenwärtig die Reihe bekannter Vorgänger fort und
geben nachhaltige Impulse. Alljährlich im Februar öffnet
die Akademie ihre Türen für den „Rundgang“, bei dem die
Studierenden ihre neuen Arbeiten präsentieren. Das Ereignis zieht zahlreiche Besucher an. Sammler, Kunstberater und Galeristen nutzen den Blick in die Klassen als
Orientierung auf der Suche nach vielversprechenden jungen Positionen.
Nachdem unsere erfolgreiche Reihe Kunsthochschulen
zu Gast im Rahmen des Förderprogrammes stART von
Bayer Kultur das Augenmerk auf verschiedene deutsche
Akademien gerichtet hat, nehmen wir mit der fünften Ausstellung die benachbarte Düsseldorfer Kunstakademie in
den Fokus – allerdings mit neuem Konzept: Bisher haben
wir jeweils eine Klasse eingeladen, die Ausstellungsräume
zu bespielen. Zu Gast waren in den vergangenen Jahren
die Klasse Ute Pleuger aus Halle, die Klasse Cornelius
Völker aus Münster, die Klasse Friederike Feldmann aus
Kassel und in diesem Jahr die Klasse Peter Bömmels aus
Dresden. Das Besondere ist stets der Blick auf das Zusammenspiel der verschiedenen Positionen sowohl ganz
junger Studierender als auch der Meisterschüler, wobei
jede Klasse ihre Ausstellung selbst mitgestaltet. Da dieses
Prinzip auch für die Räume des Düsseldorfer Rundgangs
gilt, wird die Kunstakademie Düsseldorf nicht allein durch
eine Klasse vertreten sein, sondern durch eine Auswahl
der in Fachkreisen bereits als vielversprechend gehandelten Talente. Da sich meist gegen Ende des Studiums der
eigene Stil herausbildet, sind überwiegend Künstlerinnen
und Künstler berücksichtigt, die auf den Abschluss zugehen oder 2014 ihren Akademiebrief erhalten.
Die Ausstellung wird in Kooperation mit der Düsseldorfer
Akademie von der Kunsthistorikerin Julia Ritterskamp kuratiert und zeigt eine medienübergreifende Auswahl mit
Studierenden aus den Fachbereichen Malerei, Bildhauerei, Fotografie und freie Grafik. Im Unterschied zum Rundgang, bei dem die geballte Fülle der Arbeitsergebnisse
präsentiert wird, erwartet Sie im Bayer Kulturhaus eine
sorgfältig ausgewählte Gruppenausstellung. Berücksichtigt wurden Positionen, die in den vergangenen Jahren
durch ihre künstlerischen Ideen und ihren eigenen Weg
besonders überzeugt haben.
Eingeladen sind: Louisa Clement (Klasse Andreas Gursky),
Felix Contzen, (Klasse Marcel Odenbach), Paul Czerlitzki
(Klasse Katharina Grosse), Matthias Grotevent (Klasse
Richard Deacon), Johanna Honisch (Klasse Herbert
Brandl), Klara Kayser (Klasse Andreas Gursky), Claudia
Mann (Klasse Didier Vermeiren), Mercedes Neuß (Klasse
Katharina Fritsch), Natascha Schmitten (Klasse Siegfried
Anzinger), Viktoria Strecker (Klasse Marcel Odenbach),
Christian Theiß (Klasse Rosemarie Trockel), Angelika J.
Trojnarski (Klasse Andreas Gursky), Thomas Wachholz
(Klasse Katharina Grosse)
Klara Kayser, enter the center, 2013
19.04 – 28.06
SO 19.04 | 11:00 | Vernissage | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Angelika J. Trojnarski, Tesla, 2013
Konzerte oper Tanz Schauspiel Kunst 83
-8+x | KINDER
KONZERTE
Von Bergen und SeenMit dem KinderOrchester NRW in die Wildnis
KinderOrchester NRW | Leitung: Witolf Werner
SO 09.11 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Die Winterreise für Kinder
Franz Schubert: Die Winterreise - Gekürzte Fassung für Kinder
FR 06.02 | 09:00 und 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Lehrerworkshop zur Winterreise
Mitmachen!
Ein Laterna Musica-Projekt
Leitung Barbara Huche und Jacqueline Allers-Ullrich
Ein Leben für die Bühne:
stART-Künstler stellen sich vor
Mitmachen!
Valentin Radutiu, Violoncello | Olivia Trummer, Gesang
Alexander Krichel, Klavier
Olivia Trummer
DI11.11 | Historische Stadthalle, Wuppertal
MI12.11 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Valentin Radutiu
MI18.03 | Historische Stadthalle, Wuppertal
FR20.03 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Alexander Krichel
MO18.05 | Historische Stadthalle, Wuppertal
DI 19.05 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
MO 24.11 | 15:00 – 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Musiktheater
Die verlorene Melodie
Bayer-Philharmoniker | Musikalische Leitung: Bernhard Steiner
Moderation: Malte Arkona
Gold
Deutsche Oper Berlin | Regie: Annechien Koerselmann
SA 02.05 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA21.03 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
S022.03 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Tanzen zur verlorenen Melodie
Mitmachen!
Anmeldungen und weitere Informationen unter 0214.30-41289
oder [email protected]
TANZ
Ein Leben für den Jazz
Mitmachen!
Mit unserer stART-Künstlerin Olivia Trummer
Die drei kleinen Schweinchen –
Ein Ballett für Kinder und Erwachsene
Termine nach Vereinbarung
Ballett Stadttheater Bremerhaven
Choreographie: Sergei Vanaev
Musik: Balkanbeats, French Charleston Orchestra u. a.
SA 13.12 | 16:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
-8+x | Kinder 85
Konzerte
SCHAUSPIEL
Wickie, der kleine Wikinger
von Josef Göhlen | Theater der Jungen Welt, Leipzig
SO 14.09 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Le cirque est arrivé
KUNST
KinderOrchester NRW
Die Winterreise
Wahrheiten – Wirklichkeiten
Mitmachen!
Leitung: Sylle und Michaela Oberhaus
SA20.09 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA08.11 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA29.11 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
von Paulo Ferreira | Le Clair de Lune Théâtre, Brüssel
SO 12.10 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Forscher Blick
Mitmachen!
Leitung: Sylle und Michaela Oberhaus
Elias und die Oma aus dem Ei
von Iva Procházková | Theater Waidspeicher, Erfurt
SO 02.11 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA24.01 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA21.02 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA21.03 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Der standhafte Zinnsoldat
nach Hans Christian Andersen | Das Meininger Theater
SO 29.03 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Tiger und Bär
nach Janosch | Schauburg München
SO 19.04 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
86 kultur.bayer.de
Von Bergen und Seen –
Mit dem KinderOrchester NRW in die Wildnis
Die Winterreise für Kinder
Eine murmelnde kleine Quelle, ein reißender Fluss, eine
Meeresüberfahrt durch Wind und Wellen oder ein Besuch
bei den norwegischen Waldtrollen – in der Musik ist das
alles innerhalb eines einzigen Konzerts möglich! Bei dem
KinderOrchester NRW kommt die Elite junger Musikerinnen und Musiker aus besagtem Bundesland im Alter
von acht bis vierzehn Jahren zu einem großen Sinfonieorchester zusammen. Jede Arbeitsphase steht unter einem
Motto. Die abschließenden Konzerte für Kinder sind Höhepunkte für Mitwirkende und Publikum. Ausschnitte aus
Händels Wassermusik, Griegs Peer Gynt und Smetanas
Moldau erklingen für Bayer Kultur, gemixt mit amerikanischen Berg- und Seemusiken. Wie sagte der Komponist
Carl Maria von Weber? „Die Musik ist die wahre Menschensprache.“ Sehr richtig!
In eindrucksvollen Bildern erzählt Laterna Musica – früher
bekannt unter dem Namen Ohrwurm-Projekt – die Geschichte des Winterwanderers, der von seiner Geliebten
verlassen wurde und sich bei Kälte und Eis auf den Weg
macht, seinem Kummer zu entrinnen. In Franz Schuberts
Liederzyklus Die Winterreise, den Laterna Musica in einer
gekürzten Version für Kinder präsentiert, erscheinen unter
anderem der rauschende Lindenbaum, der dem Wanderer
Zuflucht verspricht, die Postkutsche, die bellenden Hunde
und schließlich der Leiermann, der barfuß auf dem Eise
schwankt und den dichtenden Wanderer endgültig aus
der Welt herauslockt – oder ihn wieder in die Stadt zurückbringt? In der Aufführung werden die Kinder intensiv in das
Bühnengeschehen einbezogen, indem sie mitsingen und
die Musik mit Tänzen, Bewegungsspielen, Bordunbässen
und Bodypercussion begleiten.
Werke von Händel, Grieg, Smetana,
Gackstatter, Walter, Harbinson und Spears
Musikalische Leitung: Witolf Werner
KinderOrchester NRW
Franz Schubert: Die Winterreise
Auf zehn Lieder gekürzte Fassung für Kinder
Matthias Horn, Winterwanderer (Bariton)
Christoph Ullrich, Krähe (Klavier)
Lichtregie: Jacqueline Allers-Ullrich
Anmeldung zu allen Mitmachen!-Projekten
über unsere Theater-Pädagogin
Für Kinder ab 8 Jahren
Für Schulklassen und Einzelpersonen (1. bis 6. Klasse)
Christine Hellweg
Mitmachen!-Telefon: 0214.30-41289
[email protected]
SO 09.11 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
FR 06.02 | 09:00 und 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 8 | 4
EUR 8 | 4
-8+x | Kinder 87
Die Winterreise
Bayer-Philharmoniker
Tanzen zur verlorenen Melodie
Ein Leben für den Jazz
Ein Leben für die Bühne:
stART-Künstler stellen sich vor
Olivia Trummer ist seit einem Jahr im Jazz-Bereich stARTKünstlerin bei Bayer Kultur. Sie ist Pianistin, Komponistin und Arrangeurin und wird ähnlich wie Valentin Radutiu
(Cello) und Alexander Krichel (Klavier) viel Interessantes aus
ihrem vielseitigen Künstlerleben berichten können. Zum ersten Mal bieten wir damit einen Einblick in die Welt des Jazz.
Projekte aus dem Bereich der Klassik gehören inzwischen
zum Standard, aber über Jazz findet man eher selten etwas.
Was kennzeichnet Jazz aus? Was versteht man unter Improvisationen? Welche Instrumente spielen eine Rolle? Mit
einer Ausbildung als klassische Pianistin hat Olivia Trummer
in beiden Welten Erfahrung und wird mit ihrer besonderen
Persönlichkeit die Kinder in ihren Bann ziehen.
Seit einigen Jahren laden wir erfolgreich Schulklassen ein,
unsere stART-Künstler kennen zu lernen. Diese jungen Musiker und Musikerinnen stehen am Anfang ihrer Karrieren,
haben aber auch schon Erfahrungen im Berufsleben als internationale Künstler gesammelt. Sie können unverkrampft
und sympathisch von ihren Erfolgen berichten und stellen
sich unvoreingenommen den Fragen der Schüler: Was ist
der Unterschied zwischen Jazz und Klassik? Was versteht
man unter Improvisationen? Wie reist man mit einem Cello
durch die Welt? Und wieso reicht es nicht, nur die Noten zu
spielen, die auf dem Papier stehen? Die Anzahl der teilnehmenden Klassen ist begrenzt. Eine rechtzeitige Anmeldung
unter 0214.30-41289 ist erforderlich.
Mitmachen!
Mitmachen!
Lehrerworkshop zur Winterreise
Die verlorene Melodie
Tanzen zur verlorenen Melodie
Wie jedes Jahr wird unser Laterna
Musica-Projekt von einem Lehrerworkshop begleitet, bei dem Ideen
vermittelt werden, wie man sich mit
Klassen auf das Konzert vorbereiten kann. Das mitgelieferte Material
inkl. CD (kostenlos von Bayer Kultur
zur Verfügung gestellt) ist so aufgebaut, dass es einfach umzusetzen
und auch für den weiteren Unterricht
geeignet ist. Für Die Winterreise können von den Kindern Bilder zu den
einzelnen Liedern gemalt werden. Es
lohnt sich, auch am Workshop teilzunehmen, wenn man mit seiner Klasse
nicht ins Konzert gehen kann.
Erneut ist der beliebte Moderator Malte
Arkona bei uns zu Gast. Diesmal als
Moderator und Erzähler der Geschichte Die verlorene Melodie, die er zusammen mit den Bayer-Philharmonikern
aufführt. „Ein zerstreuter Komponist
schreibt eine Melodie, die durch Zufall
in einem Orchester landet und um die
von den verschiedenen Instrumenten
heftigst gestritten wird. Um die Melodie zu schützen, reißt eine kleine Geige
mit ihr aus.“ so Andreas N. Tarkmann
über das Stück. Dieses ist bestens geeignet, um Kinder das erste Mal mit in
ein Konzert zu nehmen.
Unter der Leitung von Bernhard Steiner
führen die Bayer-Philharmoniker das
Kinderkonzert Die verlorene Melodie
auf. Die kleine Melodie, die bei dieser
Vorführung im Mittelpunkt steht, ist bei
Bayer Kultur erhältlich. Angedacht ist,
dass sich Kindergartengruppen oder
Schulklassen ihrer annehmen und kreativ damit beschäftigen. Kinder haben
Bilder im Kopf? Auf’s Papier damit! Sie
möchten einen Tanz erfinden und/oder
die Melodie mit verschiedenen Instrumenten aufführen? Kein Problem! Die
schönsten Projekte machen beim Konzert auf der Bühne mit oder werden im
Foyer gezeigt.
Mitmachen!
Mitmachen!
Olivia Trummer
DI11.11 | Historische Stadthalle, Wuppertal
MI12.11 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Für Schulklassen 3. bis 7. Klasse
Anmeldung erforderlich unter 0214.30-41289 oder
[email protected]
Termin und Uhrzeit nach Vereinbarung
Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Valentin Radutiu
MI18.03 | Historische Stadthalle, Wuppertal
FR20.03 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Alexander Krichel
MO18.05 | Historische Stadthalle, Wuppertal
DI 19.05 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Eine Kooperation von Bayer Kultur und Bayer Healthcare Wuppertal
Die verlorene Melodie
von Andreas N. Tarkmann
nach Eberhard Streul
Laterna Musica
Leitung: Barbara Huche und Jacqueline
Allers-Ullrich
Anmeldung erforderlich unter 0214.30-41289
oder [email protected]
MO 24.11 | 15:00 – 18:00
| Leverkusen, Bayer Kulturhaus
88 kultur.bayer.de
Bernhard Steiner, Musikalische Leitung
Malte Arkona, Sprecher
Bayer-Philharmoniker
Für Kinder ab 5 Jahren
SA 02.05 | 15:00
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 8 | 4
Anmeldungen und weitere Informationen
unter 0214.30-41289
oder [email protected]
O. Trummer
stART
-8+x | Kinder 89
Musiktheater
TANZ
schauspiel
Gold
Die drei kleinen Schweinchen –
Ein Ballett für Kinder und Erwachsene
Jakob wohnt mit seinen Eltern in einer kleinen Hütte am
Meer. Eines Tages geht er mit dem Vater zum Angeln. Da
fängt er einen großen Fisch. Der kann sprechen! „Iss mich
nicht auf!“, sagt der Fisch. „Wenn du mich wieder schwimmen lässt, darfst du dir alles von mir wünschen!“ Doch
Jakob fällt kein Wunsch ein. Am nächsten Tag aber weiß
er, was er sich wünschen will! Er geht zum Strand und ruft
den Fisch: „Ein richtiges Haus will ich haben!“ Am Tag darauf geht er wieder zum Strand. Und am nächsten wieder…
Erst sind Jakobs Eltern misstrauisch. Aber sehr bald wollen
auch sie mehr und mehr und mehr…
Gold ist ein musikalisches Märchen für Kinder ab vier Jahren. Es wird gespielt, erzählt und gesungen von einer Sängerin und einem Marimbaspieler. Mit viel Humor erforschen
sie eines der aktuellsten Themen unserer Zeit: die Gier.
Die Deutsche Oper Berlin leistet seit einigen Jahren Pionierarbeit für ein zeitgemäßes und innovatives Kindermusiktheater. Bei Gold sind die kleinen Zuschauer ganz nah
am Geschehen und werden sofort in den Bann der Erzählung gezogen.
Oink, Oink, Oink. Wer kennt sie nicht, die Geschichte der
drei kleinen Schweinchen, denen ihr Haus zu eng wurde?
Den meisten von uns ist die Story von Walt Disney wohlbekannt: Das erste Schweinchen baut sich ein Haus aus Gras,
das zweite eins aus Holz und das dritte ein festes Haus aus
Stein. Doch eines Tages schleicht der böse Wolf mit grummelndem Magen vorbei und will die Schweinchen fressen.
Er hustet und pustet, und die Häuschen aus Gras und Holz
fallen einfach um. Nur das Steinhaus hält stand und rettet
die drei Schweinchen vor dem gefräßigen Wolf.
Die bei Bayer Kultur gezeigte wunderbare Ballettfassung
aus Bremerhaven hält noch einige unbekannte Überraschungen bereit, die nicht nur die kleinen Besucher, sondern auch ihre erwachsenen Begleiter erfreuen wird. Ein
Kritiker schrieb nach der Bremerhavener Premiere: „Bei seinem Kinderballett Die drei kleinen Schweinchen lässt Sergei
Vanaev im Großen Haus so grunzulkig die Sau raus, dass
jede Schwarte kracht und sich das Publikum speckig lacht.“
Regie: Annechien Koerselman
Ausstattung: Dieuweke van Reij | Dramaturgie: Anne Oppermann
Eine Produktion der Deutschen Oper Berlin
Für Kinder ab 4 Jahren
Ballett Stadttheater Bremerhaven
Choreographie: Sergei Vanaev
Musik: Balkanbeats, French Charleston Orchestra,
Hubert v. Goisern, u. a.
Für Kinder ab 5 Jahren
SA21.03 | 15:00 | Bayer Kulturhaus (STUDIO), Leverkusen
SO22.03 | 11:00 | Bayer Kulturhaus (STUDIO), Leverkusen
SA 13.12 | 16:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 8 | 4
EUR 8 | 4
Gold
90 kultur.bayer.de
Die drei kleinen Schweinchen
Elias und die Oma aus dem Ei
Wickie, der kleine Wickinger
Wickie, der kleine Wikinger
Elias und die Oma aus dem Ei
Manche sagen, Wickie sei gar kein richtiger Wikinger,
sondern ein Angsthase. Sogar Halvar behauptet das, und
der ist nicht nur Häuptling im Dorf Flake, sondern auch
Wickies Vater. Nun, es stimmt schon, der Junge ist klein,
schmächtig, auch nicht besonders stark, und manchmal
vielleicht sogar ein bisschen ängstlich. Kann man so einen Jungen mit auf Abenteuerfahrt nehmen? Eindeutig ja!
Denn Wickie hat etwas, was nur wenige Wikinger haben:
eine gehörige Portion Grips und Witz. So besiegt er schlau
den gefährlichen grauen Wolf aus dem Flaker Wald und
gewinnt in einem Wettkampf sogar gegen seinen Vater. Als
Wickie danach endlich mit auf die große Abenteuerfahrt
darf, sind es gerade seine genialen Einfälle, die die starken
Männer retten. Ob aus den Fängen des Marquis Le Froc
oder vor dem schrecklichen Sven. Da muss auch Halvar
zugeben, dass der Junge ein echter Wikinger ist. Rasante
Puppentheaterkomik nach den aus Kinderkanal und Kino
bekannten Wickie-Geschichten. Mit Thomas Hänsel führt
ein alter Bekannter Regie. Seine Inszenierung Peter und
der Wolf ist in Leipzig ein wahrer Klassiker geworden.
Elias ist acht Jahre alt und wohnt seit wenigen Wochen mit
seinen Eltern auf dem Land, fühlt sich jedoch von diesen
und dem Rest der Welt völlig allein gelassen. Noch hat er
kaum Freunde und langweilt sich oft. Als Elias mal wieder
alleine seinen Fußball durch die Dorfstraße kickt, findet er
ein großes gelbes Ei. Mit diesem rätselhaften Fund ändert
sich alles. In der Erwartung eines schlüpfenden Vogels
staunt Elias nicht schlecht, als am nächsten Morgen eine
kleine Oma mit verrutschten Strümpfen aus dem Ei hüpft.
Die alte Dame lernt schnell, trotzdem ist die „Aufzucht“ kein
Zuckerschlecken. Nach anfänglichem und beidseitigem
Kennenlernen entspinnt sich gegenseitiger Respekt, und
der Junge lernt die wichtigste Oma-Lektion: Lass dich nicht
irre machen von der Welt und mach dein Ding! Eine Geschichte über eine tolle alte kleine Frau, die einem Jungen
von heute zu Lebensmut und Entdeckerlust verhilft. Autorin
Iva Procházková wurde 1952 in Tschechien geboren und
lebt heute in Prag.
Puppentheater nach den Geschichten Mein Freund Wickie
von Josef Göhlen
Theater der Jungen Welt, Leipzig
Spielfassung: Thomas Hänsel
Mit: Christian Bruhn, Runer Jonsson
Für Kinder ab 5 Jahren, Dauer ca. 45 min.
von Iva Procházková
Theater Waidspeicher, Erfurt
Regie | Spielfassung: Lars Frank
Ausstattung: Kathrin Sellin
Animationen: Konrad Frank
Mit: Paul Günther, Tomas Mielentz
Puppentheater für Kinder ab 6 Jahren, Dauer ca. 55 min.
SO 14.09 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO 02.11 | 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 8 | 4
EUR 8 | 4
-8+x | Kinder 91
Schauspiel
Le cirque est arrivé
KUNST
Der standhafte Zinnsoldat
Tiger und Bär
Le cirque est arrivé
Der standhafte Zinnsoldat
Tiger und Bär
Der Vorhang auf der Bühne hebt sich,
aus geheimnisvollen Schatten zeichnen sich erste Bilder ab. Plötzlich steht
er da: ein fantastischer Zirkus, bei dem
Licht und Dunkel eng umschlungen
glanzvolle Pirouetten drehen. Immer
schneller ziehen sie ihre jungen Zuschauer in den Bann und nehmen sie
mit in die aufregende Welt der Artisten und Gaukler. Eine Geschichte, die
ganz ohne Wort auskommt und an die
eindrucksvolle Zeit im Pariser Künstlerviertel Montmartre erinnert. Jene Zeit,
in der das Schattentheater im Le Chat
Noir seine Erfolge feierte. Auch das Le
Clair de Lune Théâtre gilt als geheimnisvoll, verspielt, und es verführt in eine
aufregende Welt, in der alle Gedankengrenzen aufgehoben sind.
Viele Bücher von H. C. Andersen sind
zuerst in deutscher Sprache erschienen, danach in der Originalsprache.
Der standhafte Zinnsoldat erzählt spielerisch das Märchen von der makelhaftigen Unperfektheit des 25. Zinnsoldaten: Das Zinn eines Löffels hat beim
Gießen nur für 24 gleiche Kameraden
gereicht – der 25. muss daher mit
nur einem Bein das Leben bestreiten.
Als er die hübsche Tänzerin erblickt,
die ebenfalls einbeinig daherkommt,
verliebt er sich in sie. Der standhafte
Zinnsoldat ist ein besonderes Märchen
über das Anderssein und eine harmonische Komposition aus Puppenspiel,
Schattentheater und Ballett.
Komm, wir finden einen Schatz – ein
Klassiker des modernen Kinderbuches – erzählt, wie der kleine Tiger
und der kleine Bär überall nach einem
Schatz suchen, wie sie ihn finden,
reich werden und wieder verlieren.
Zurück zu Hause erkennen sie, worin
ihr größtes Glück besteht… Die wohl
berühmtesten Janosch-Figuren Tiger
und Bär werden in der Inszenierung
der Münchner Schauburg durch die
bekannten Puppenspieler Meisi von
der Sonnau und Panos Papageorgiou
zum Leben erweckt. Die Regie führt
George Podt, der bereits zahlreiche
erfolgreiche Figurentheater-Inszenierungen zu unvergesslichen Theatermomenten werden ließ.
eine Idee von Paulo Ferreira
Le Clair de Lune Théâtre, Brüssel
Musik: Pascal Ayerbe
Gestaltung: Elise Dethier
nach Hans Christian Andersen
Das Meininger Theater – Südthüringisches
Staatstheater
Regie: Tobias J. Lehmann
Puppenspieler: Jeffrey Burrell, Stefan Wey
Tänzerin: Michelle Haugen
nach Komm wir finden einen Schatz
von Janosch
Schauburg München
Regie | Ausstattung: George Podt
Mit: Meisi von der Sonnau;
Panos Papageorgiou
Schattentheater, Dauer ca. 30 min.
Puppenspiel für Kinder ab 6 Jahren,
Dauer ca. 50 min.
Für Kinder ab 4 Jahren, Dauer ca. 50 min.
SO 12.10 | 15:00
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO 29.03 | 15:00
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO 19.04 | 15:00
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 8 | 4
EUR 8 | 4
EUR 8 | 4
92 kultur.bayer.de
Kinderatelier
Kinderatelier
Wahrheiten – Wirklichkeiten
Forscher Blick
Kunst kann spiegeln, was man sieht, oft sogar den Blick
auf etwas lenken, worauf man gar nicht aufmerksam geworden wäre. Das kann durch Fotografien oder die naturgetreue Wiedergabe der Wirklichkeit geschehen. Kunst
kann aber noch mehr: Manchmal ist es gar nicht wichtig,
ob ein Bild dem Vorbild ähnlich ist, denn Bilder können
vielschichtiger wirken als ein Abbild. Ist ein Porträt z.B.
wahr, weil es einer Person ähnlich sieht, oder ist es viel realer, wenn es durch Farben, Formen und Vorlieben etwas
über diesen Menschen ausdrückt? Zeigt ein Landschaftsbild die Wirklichkeit, wenn es naturalistisch daherkommt,
oder gibt es noch andere Möglichkeiten, die Wahrheit
sichtbar zu machen? Alle können einen Nachmittag lang
ausprobieren, wie man mit künstlerischen Mitteln Wahrheit und Wirklichkeit am besten auf die Spur kommt. Zeigt
sich am Ende gar, dass es viele Wahrheiten gibt und jedes
Kunstwerk eine eigene Wirklichkeit enthält?
Es darf ausprobiert werden! Im Kinderatelier wird Mut gemacht zum forschen Blick und zum künstlerischen Experiment. Viele moderne Künstlerinnen und Künstler machen
vor, dass man nicht unbedingt „gut malen“ können muss.
Sie haben viel mehr Interesse an Fragen, die man eher aus
dem Sachkundeunterricht kennt. Manche probieren ganz
neue Malverfahren mit chemischen Prozessen aus oder
beobachten lange forschend ihre Umgebung, sammeln
Fotos, Pflanzen, Eindrücke und bilden danach diese Wirklichkeit ab. Andere versuchen sogar, wissenschaftliche
Untersuchungen und ihre Ideen dazu in ganz neue Bilder
zu bringen. Das klingt nicht nur ungewöhnlich, sondern
macht Lust aufs Ausprobieren. Vielleicht kommt man nicht
nur zu tollen Ergebnissen, sondern sogar der ein oder anderen Wahrheit ein Stück näher!
Leitung: Sylle und Michaela Oberhaus
Leitung: Sylle und Michaela Oberhaus
Für Kinder von 6 bis 11 Jahren
Die Teilnehmerzahl ist auf zwölf begrenzt
Anmeldung erforderlich unter 0214.30-41289 oder
[email protected]
Für Kinder von 6 bis 11 Jahren
Die Teilnehmerzahl ist auf zwölf begrenzt
Anmeldung erforderlich unter 0214.30-41289 oder
[email protected]
SA20.09 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA08.11 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA29.11 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA24.01 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA21.02 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA21.03 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Mitmachen!
Mitmachen!
-8+x | Kinder 93
- 16+x | jugend
KONZERT
TANZ
Reason of Respect II
Newcomer-Bands bei Bayer Kultur
O SNAP
Choreographie: Erik Kaiel
Like Snow | Amie & Me | Movie Screens
SA 15.11 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
DO 16.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Tripstone | Oh, John Doe | Secret Vaccine
SA 24.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
O SNAP
Mitmachen!
Leitung: Erik Kaiel
Bad Awake | Gamble on Hiob | Thunderbirds
SA 09.05 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
DO16.04 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Last night the DJ saved my life
Mitmachen!
CD-DJ-Workshop mit Cornelia Friederike Müller aka CFM
FR 07.11 – SO 09.11 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Anmeldung zu allen Mitmachen!-Projekten
über unsere Theater-Pädagogin
Christine Hellweg
Mitmachen!-Telefon: 0214.30-41289
[email protected]
-16+x | Jugend 95
…
- 16+x | jugend
SCHAUSPIEL
KUNST
Moby Dick UA
Nichts. Was im Leben wichtig ist
Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin
von Janne Teller | Regie: Jochen Schölch
SO 10.05 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 31.01 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Junges DT Berlin | Junges Theater Leverkusen
Leben des Gallilei
Mitmachen!
Herbstcamp
Dezember 2014 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Wahrheit in der Kunst?
Mitmachen!
Leitung: Sylle und Michaela Oberhaus
Für Jugendliche von 12 bis 16 Jahren
SA15.11 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA10.01 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA14.03 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
von Bertolt Brecht | Regie: Armin Petras
MI 25.03 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Das kann doch wohl nicht wahr sein
Mitmachen!
Klamms Krieg P
von: Kai Hensel | Regie: David N. Koch
Termine nach Vereinbarung
Im Klassenzimmer
Gina Lonka WA
Leitung: Andrea Raak
Das Tagebuch der Anne Frank
Lesung mit Musik | Rezitation: Pegah Ferydoni
SA 18.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Coldplay –
eine offene, dramaturgische Werkstatt
Mitmachen!
von: Thilo Reffert | Regie: Addi Stephan
Leitung: Petra Clemens, Bernhard Deutsch, Claudia Sowa
Termine nach Vereinbarung
Im Klassenzimmer
Termine werden noch bekannt gegeben
Ich bin ein guter Vater WA
Herbstferien 2014
MO 06.10 – MI 08.10 | 10:00 – 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Osterferien 2015
MI 08.04 – FR 10.04 | 10:00 – 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Was im Leben wichtig ist
Mitmachen!
von: Jörg Menke-Peitzmeyer | Regie: Remo Hofer
Leitung: Petra Deta Weidemann, Künstlerin und Kunstvermittlerin
Termine nach Vereinbarung
Im Klassenzimmer
MO 02.02 | 11:00 – 16:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Anmeldung zu allen Mitmachen!-Projekten
über unsere Theater-Pädagogin
Christine Hellweg
Mitmachen!-Telefon: 0214.30-41289
[email protected]
96 kultur.bayer.de
-16+x | Jugend 97
JUgend
im Fokus
Spielzeit 2014/15
Unser Jugend-Package (Bestellkarte auf S. 129)
hat in der Vergangenen Spielzeit richtig Fahrt
aufgenommen! Einige Foto-Impressionen zeigen
wir euch auf dieser Seite…
Auch wieder mit von der Partie:
Studierende der Berliner HfS "Ernst Busch"
Und noch viel mehr in der Spielzeit 14/15
s
Nachwuchsbands au
sich vor
n
lle
ste
n
gio
Re
der
Reason of Respect
Su per Party
Coole Musik!
wird gero ckt
Das ST UDIO
Klinkt euch bei uns ein,
macht einfach selber mit – zum
Beispiel beim Workshop für die
DJ’s von morgen, gestaltet den
„Berg der Wahrheiten“, zeigt,
was ihr beim T hema
Comics drauf habt...
Wir kommen zu euch ins Klassenzimmer – DSDS à la Bayer Kultur, mit Jana Reiß
in der Rolle der Gina Lonka. Mittlerweile
98 kultur.bayer.de
>DAS <
Kult-Stück in einigen Schulen!
Wir bringen
das Junge T heater
Leverkusen mit dem
Jungen DT in Berlin
zusammen. Manchmal
auch mit Filmstars wie
Samuel Finzi…
Konzerte
Like Snow
Tanz
Tripstone
Bad Awake
Reason of Respect II – Newcomer-Bands bei Bayer Kultur
Bayer Kultur bietet nach dem spektakulären Erfolg in der Spielzeit 13/14
auch in der Saison 14/15 ein Forum
für neun Jugendrockbands, aufgeteilt
auf drei Konzerte mit verschiedenen
Stilrichtungen. Den Anfang macht eine
Acoustic Night mit den Bands Like
Snow, Amie & Me und Movie Screens.
Like Snow sind vier junge Musiker aus
Köln mit einer Leidenschaft für handgemachte, ehrliche Musik, die ohne
Umwege ins Ohr geht. Die Combo hat
sowohl sich selbst als auch dem Publikum mit Acoustic-Hippie-Pop schon
jede Menge Spaß bereitet. Amie & Me
ist eine Indie-Folk-Band aus der Eifel,
deren Musik vom amerikanischen und
britischen Folk beeinflusst ist. Ihre Texte sind nachdenklich, aber nicht angestrengt. Movie Screens pflegen einen
experimentellen Sound, gemischt mit
Blue-Notes, orientalischen Tonleitern
und abstrakten Synthi-Sounds.
Der zweite Reason-of-Respect-Event
ist eine Rock-or-Indie-Night mit Tripstone, Oh, John Doe und Secret
Vaccine. Mit viel Herz und dem Mut
zur Wahrheit verknüpft Tripstone aus
Köln den Rocksound der Neunziger
mit den Beats des 21. Jahrhunderts.
Die energiegeladene Rock-Combo Oh,
John Doe aus Leverkusen-Schlebusch
präsentiert eine frische Mischung aus
melodischem Indie-Rock und spacigen Riffs im Stil von Modest Mouse
und At the Drive-In, versetzt mit PunkElementen. Secret Vaccine ist eine
Band aus Lindlar. Mit den Sixties im
Herzen, Punk in den Knochen und dem
Sound aus Sheffield im Ohr mischten
sie Bandcontests, Festivals und andere Events in der Umgebung schon
einige Male auf. Rasanter Sound, hymnische Melodien und persönliche Texte
sind ihre Kennzeichen.
Like Snow | Amie & Me | Movie Screens
Tripstone | Oh, John Doe | Secret Vaccine
Bad Awake | Gamble on Hiob | Thunderbirds
SA 15.11 | 19:30
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 24.01 | 19:30
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 09.05 | 19:30
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 10 | 5
EUR 10 | 5
EUR 10 | 5
100 kultur.bayer.de
Abschluss der Reihe ist eine Alternative-Night mit Bad Awake, Gamble on
Hiob und Thunderbirds. Egal ob zwölf
Uhr morgens oder drei Uhr nachts:
Bad Awake findet immer was zu feiern.
Aus Burscheid bahnen sich die fünf ihren Weg und zeigen, wie man die Menge mit einer Mischung aus Punk-Rock
und Alternative zum Tanzen bringt.
Gamble on Hiob war zunächst eine
typische „Kellerband“ – ergänzt durch
einen Sänger, machten sie sich mit ihrem Mix aus Stoner und Psychedelic
Rock auf den Weg zu Konzerten und
weiteren Live-Auftritten. Thunderbirds
schließlich ist eine vierköpfige Truppe,
die sich zum Ziel gesetzt hat, CountryRock in Leverkusen und andernorts
populär zu machen. Sie besteht seit
2009, wurde aber erst einige Jahre später mit Verstärkung durch den
Bass zum Quartett.
O SNAP
Last night the DJ saved my life
Last night the DJ saved my life
Mitmachen!
CD-DJ-Workshop mit CFM
O SNAP
Wie verbinden sich die zehn Lieblingsstücke Deines eigenen Musikrepertoires zu einem tollen Mix mit gutem Fluss?
Welches Equipment ist dazu nötig? Was hat es auf sich
mit Tempo, Master, Rekord-Level, Cue, Fader, In und Out?
Fragen über Fragen, die innerhalb des Workshops beantwortet werden sollen. Vor allem aber geht es um die Anwendung und ein erstes Verständnis vom Mastern.
Cornelia Friederike Müller aka CFM ist bildende Künstlerin und Soundkünstlerin, sie lebt und arbeitet in Leipzig. Mit der Musik zu Die Sicherheit einer geschlossenen
Fahrgastzelle erhielt sie den Deutschen Hörspielpreis,
den Hörspielpreis der Kriegsblinden sowie den Online
Award der ARD. Im Rahmen dieses Workshops sollen die
Teilnehmer/innen durch Zusehen und Probieren am Ende
einen eigenen kleinen Mix als Ergebnis in Händen halten
und präsentieren können.
„Wow, krass, hammer!“ heißt der Titel O SNAP in etwa übersetzt. Er stammt aus dem amerikanischen Slang und es geht
darum, den eigenen Rhythmus, den eigenen Dreh zu finden.
Frei nach dem Motto: „Rhythm is a dancer. Freedom is a
rhythm. We got the beat!“ Im Mittelpunkt steht der Wunsch,
sich selbst treu zu bleiben, die eigene Identität zu finden.
Wer sind wir? Wo wollen wir hin? Wo gehören wir hin? Der
Weg in die Erwachsenenwelt ist ein steiniger, aber glücklicherweise gehen wir ihn nicht allein. O SNAP ist ein Stück
über Freundschaft, denn Freundschaft ist Freiheit, Freunde
machen Mut, Freunde verleihen Flügel und fangen dich auf,
wenn du zu fallen drohst. O SNAP ist ein Stück über Zusammengehörigkeit und über die einfache Wahrheit, dass „wer
ich bin“ mit dadurch bestimmt wird, „wer wir sind“. Amicus
ergo sum.
Der niederländische Choreograph Erik Kaiel erarbeitete
schon viele Stücke für Kinder und Jugendliche. Er zählt
zu den ausgewählten Choreographen des EU-Programms
Fresh Tracks Europe, das Tanzproduktionen für Kinder und
Jugendliche fördert.
Choreographie: Erik Kaiel
Musik: Wessel Schrik
FR 07.11 – SO 09.11 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Tanztheater für Jugendliche
Die Teilnehmerzahl ist auf vier Personen begrenzt
Anmeldung und Information unter 0214 30-41289 oder
[email protected]
DO 16.04 | 19:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 10 | 5
-16+x | Jugend 101
Schauspiel
Moby Dick, HfS Berlin
O SNAP
O SNAP
Moby Dick UA
Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin
Erik Kaiel (USA/NL) arbeitet seit 20 Jahren als Choreograph, Tänzer und Dozent. 2003 ließ er sich nach seiner
10-jährigen Tanzkarriere in New York in Den Haag nieder.
Seitdem choreographiert, unterrichtet und performt er in
den Niederlanden und tourt mit seinen mehrfach ausgezeichneten Stücken international. Seine choreographischen Arbeiten umfassen Jugend- und ErwachsenenProduktionen gleichermaßen. Mit seinen unorthodoxen
kreativen Arbeiten bespielt er sowohl klassische Theaterbühnen als auch den Stadtraum und kreiert Body Performance-Projekte an architektonisch interessanten Orten.
Er ist künstlerischer Leiter der Arch 8 Dance Group, Den
Haag – einem multikulturellen Tanzprojekt, welches junge
Tänzer in verschiedenen Stilen ausbildet und Nachwuchschoreographen unterstützt.
Anlässlich des Gastspiels O SNAP von Erik Kaiel und seinen
drei Tänzern am 16. April 2015 im Bayer Kulturhaus gibt es
schon im Vorfeld der Aufführung für interessierte Jugendliche die Möglichkeit, die Künstler in unserem Studio hautnah
zu erleben und gemeinsam zu arbeiten.
Wie real kann ein Videospiel sein? Wie weit würdest Du gehen, um Deinen Namen ganz oben auf der Liste zu sehen?
Und wie viel würdest Du für deine Freunde riskieren? Das
Abenteuer um die Mannschaft des Schiffes Pequod wird
in die virtuelle Welt übertragen – in ein Videospiel, das in
die Realität hineinwächst. Die Charaktere um den jungen
Elias, der, neu in der Stadt, nach Freunden sucht, wachsen
durch das Spiel zur Gemeinschaft und werden durch eine
ominöse Spielfigur vor immer neue Aufgaben gestellt, die
sich schon bald aus der virtuellen Welt herauslösen und mit
der Alltäglichen verschmelzen. Diese Figur wird zu ihrem
weißen Wal, den es in einer finalen Konfrontation zu besiegen gilt – oder könnte man nicht einfach aufhören zu spielen? Mit Hilfe von live-Animationstechnik, Projektionen und
Puppenspiel transportieren Studierende des Studiengangs
zeitgenössische Puppenspielkunst der Hochschule für
Schauspielkunst Berlin die Geschichte um den weißen Wal
in die Gegenwart.
Digitale Computergrafik im Zusammenspiel mit echten animierten Objekten und Figuren illustriert eine Abenteuergeschichte über moderne Sozialisation und Freundschaft im
realen und virtuellen Raum.
Mitmachen!
Workshop für Jugendliche von 12 bis 17 Jahren
Anmeldungen erforderlich unter 0214.30-41289 oder
[email protected]
Die Teilnehmerzahl ist auf 20 begrenzt
DO16.04 | nachmittags | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
102 kultur.bayer.de
Abteilung zeitgenössisches Puppenspiel/Digitale Medien
(Melanie Sowa/Friedrich Kirschner)
Eine Koproduktion von Bayer Kultur und der HfS Berlin
Junges DT
Junges DT
Junges DT Berlin
Junges Theater Leverkusen
Klamms Krieg Im Klassenzimmer
Das Junge DT ist einer der wichtigsten Kooperationspartner
von Bayer Kultur im Berlin Projekt. In den beiden letzten
Spielzeiten war das Theater mit zwei herausragenden Gastspielen in Leverkusen zu sehen: Tschick und Burn Baby
Burn. In der neuen Spielzeit wird die Zusammenarbeit zum
ersten Mal mit Leverkusener Beteiligung stattfinden: Das
sogenannte „Herbstcamp“ – ein seit Jahren gepflegtes
Format des Jungen DT Berlin – ist eine 10 -tägige Ferienakademie, die als „Zeltplatz der Visionäre“ interessierten
Jugendlichen ein eigenes Forum im Theater schafft. Unter
der fachkundigen Anleitung renommierter Künstler erarbeiten und gestalten junge Leute eigene Projekte, die anschließend auch öffentlich präsentiert werden. Auf Anregung von
Bayer Kultur erhält das Junge Theater Leverkusen die Gelegenheit, sich am „Herbstcamp“ in Berlin zu beteiligen, und
zwar mit einer Stückentwicklung unter dem Thema übersichhinausgehen/grenzüberschreitungen. Das Ergebnis
des ästhetischen Feldversuchs wird im Studio des Bayer
Kulturhauses gezeigt.
Kai Hensels Klamms Krieg ist ein Klassiker „im Klassenzimmer“, der das Thema Gewalt an Schulen ganz nah an die
Wirklichkeit rückt. Dem Deutschlehrer Klamm schreiben die
Schüler seines Leistungskurses die Verantwortung für den
Selbstmord eines Mitschülers zu, dem er den entscheidenden Punkt zum Bestehen des Abiturs nicht gegeben hat. Er
steht vor der Klasse und versucht sich in einer Rundumverteidigung, die alle Spielarten der Rechtfertigung durchläuft.
Dabei verrennt Klamm sich in maßloser Wut, blindem Hass
und einsamer Verzweiflung. Als alle Bemühungen, sich mit
seinen Schülern zu verständigen, scheitern, denkt er seinerseits an Suizid…
Das neue „Klassenzimmerstück“ thematisiert die Spannungsverhältnisse im heutigen Schulalltag aus der Sicht
eines Lehrers. Es zeigt, was an Schulen krank ist und was
im System Schule krank machen kann.
SO 10.05 | 18:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen UA
Ein Projekt von Bayer Kultur mit dem Jungen DT Berlin und dem
Jungen Theater Leverkusen.
EUR 10 | 5
Dezember 2014 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
von Kai Hensel
Regie: David N. Koch
Die Produktion des Stückes erfolgt im ersten Halbjahr 2015
Informationen unter 0214.30-41289 oder [email protected]
Dieses Stück wird in Schulen – „im Klassenzimmer“ – gespielt.
-16+x | Jugend 103
J. Reiß
F. Russo
Gina Lonka WA | Im Klassenzimmer
Ich bin ein guter Vater WA | Im Klassenzimmer
Gina Lonka ist eine schillernde Persönlichkeit: Superstar, ItGirl, Model, Werbe-Ikone, Sängerin, Songwriterin, Schauspielerin, Designerin und vieles mehr.
Gina nimmt sich eine Stunde Zeit und kommt zu ihren Fans
in die Schule, um Autogramme zu geben, ihre Single vorzustellen, das letzte Album, ihre Biografie. Thilo Refferts
Stück handelt von der glänzenden Oberfläche der Medienindustrie, ihren großen Versprechungen, den Träumen Heranwachsender und der Kurzlebigkeit medialer Berühmtheit.
Das Stück wurde in der vergangenen Spielzeit erfolgreich
in verschiedenen Schulen der Region aufgeführt und kann
auch 2014/15 gebucht werden.
Statt schleunigst die 200 Kilometer Autobahn zwischen
Familie und Büro zurückzulegen, riskiert es Alexanders
Vater, einen wichtigen Geschäftstermin zu verpassen, um
dem Sohn das Sportzeug hinterher zu tragen. Was für ein
Vater! Im Klassenzimmer angekommen, ist Alexander nicht
da. Ist der Junge immer noch sauer auf ihn, weil er seinen
Geburtstag vergessen hat? Der Ingenieur kommt ins Grübeln und denkt über sich und sein Leben nach… In diesem
Stück geht der Autor Jörg Menke-Peitzmeyer der Frage
nach: Was macht denn wirklich einen guten Vater aus? Das
Stück wurde in der vergangenen Spielzeit erfolgreich in verschiedenen Schulen der Region aufgeführt und kann auch
2014/15 gebucht werden.
von Thilo Reffert
Regie: Addi Stephan | Mit: Jana Reiß
von Jörg Menke-Peitzmeyer
Regie: Remo Hofer | Mit: Francesco Russo
Termine nach Vereinbarung
unter 0214.30-41289 oder [email protected]
Dieses Stück wird in den Schulen – „im Klassenzimmer“ – gespielt.
Termine nach Vereinbarung
unter 0214.30-41289 oder [email protected]
Dieses Stück wird in den Schulen – „im Klassenzimmer“ – gespielt.
104 kultur.bayer.de
Nichts. Was im Leben wichtig ist
Leben des Galilei
P. Ferydoni
Nichts. Was im Leben wichtig ist
Leben des Galilei
Das Tagebuch der Anne Frank
In welche Abgründe die Suche nach
Wahrheit führen kann, zeigt der Roman Nichts. Was im Leben wichtig ist.
Der Schüler Pierre Anthon sitzt auf
einem Baum und spricht allem und
jedem jegliche Bedeutung ab. Seine
Mitschüler versuchen, seinen Nihilismus zu widerlegen und machen sich
gemeinsam auf eine Suche, bei der
sie sich gegenseitig zwingen, das zu
opfern, was jedem am meisten bedeutet. Was als harmlose Spielerei
beginnt, droht bald in einem Sog aus
Rache und Gewalt zu eskalieren...
Der geniale Physiker Galileo Galilei
gilt als die Ikone der empirischen Naturwissenschaft, benannte Gestirne
nach seinen Mäzenen und betrieb
Wissenschaftspolitik von unschätzbarem Wert. Leben des Galilei erzählt
von Galileo, aber auch von der Gesellschaft und den Machenschaften um
ihn herum: von den Mitarbeitern seiner Forschungsmanufaktur, von seiner Haushälterin, seiner Tochter und
seinem adeligen Fast-Schwiegersohn,
von untersuchenden und rechnenden
Mönchen, Kuratoren und Kirchenmenschen – schlichtweg von den ewig
andauernden Konflikten zwischen
Glauben und der wissenschaftlichen
Wahrheit.
Zum ersten Mal erscheinen sämtliche
Texte von Anne Frank in einem Band,
darunter auch bislang unveröffentlichte:
die verschiedenen Fassungen des
Tagebuches, ihre Erzählungen und
Essays sowie ihre Briefe und Aufzeichnungen. Drei junge Berliner Künstlerinnen lassen diese junge selbstbewusste Frau und die Musik ihrer Zeit
lebendig werden: Die Schauspielerin
Pegah Ferydoni (Türkisch für Anfänger)
liest aus Anne Franks Schriften, dazu
spielen die Pianistin Lauma Skride und
die Geigerin Franziska Hölscher Werke
verfemter Komponisten.
Das Stück ist eine SCHAUSPIEL-Empfehlung
für Jugendliche und läuft bei Bayer Kultur in
der Sparte SCHAUSPIEL modern (S. 62).
Das Stück ist eine SCHAUSPIEL-Empfehlung
für Jugendliche und läuft bei Bayer Kultur in
der Sparte SCHAUSPIEL klassisch (S. 59).
von Janne Teller
Metropol Theater München
Regie und Bühne: Jochen Schölch
von Bertolt Brecht | Musik von Hanns Eisler
Staatsschauspiel Stuttgart
Regie: Armin Petras
Lesung mit Musik
Mit: Pegah Ferydoni, Rezitation
Lauma Skride, Klavier
Franziska Hölscher, Geige
SA 31.01 | 19:30
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
MI 25.03 | 19:30
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 18.04 | 19:30
| Bayer Kulturhaus, Leverkusen
EUR 5 € (für Jugendliche)
EUR 5 € (für Jugendliche)
EUR 5 € (für Jugendliche)
Das Stück ist eine SCHAUSPIEL-Empfehlung
für Jugendliche und läuft bei Bayer Kultur in
der Sparte STUDIOmix (S. 75).
-16+x | Jugend 105
KUNST
Jugendatelier
Was im Leben wichtig ist
Was im Leben wichtig ist
Mit Coldplay ist nicht eine der besten britischen Pop-RockBands der letzten 20 Jahre gemeint, sondern ein Format,
das das Junge Theater Leverkusen erfunden hat. Es handelt sich dabei um eine offene, dramaturgische Werkstatt
(eine Art „Theater-Lese-Zirkel“), in der die Mitglieder des
Jungen Theaters regelmäßig Stücktexte aus unterschiedlichen Epochen bekannter und unbekannter Autoren lesen. Zu ihrem Gastspiel im Bayer Kulturhaus haben sich
die Jugendlichen Gäste aus dem Jungen Theater Mülheim
an der Ruhr eingeladen. An vier Terminen werden sich die
beiden Gruppen nicht nur mit jungem Publikum, sondern
allen Theater- und Literaturinteressierten, die Freude an der
Begegnung mit Theatertexten jedweder Art haben, auf eine
Entdeckungsreise begeben, die immer mit einer gemeinsamen Diskussion abgeschlossen wird. Die Bekanntgabe
der Termine und der Texte, die gelesen werden, erfolgt zu
Beginn der Spielzeit 14/15.
Das Schauspiel Nichts. Was im Leben wichtig ist spricht
insbesondere junge Besucher an. Im Stück behauptet der
Schüler Pierre Anthon, dass eigentlich nichts wichtig sei.
Seine Klasse widerspricht und versucht das Gegenteil herauszufinden – mit eskalierendem Verlauf. Ausgehend von
der Theaterfassung wird in einem interdisziplinären Workshop ein anderer Weg der Suche beschritten – mit den
Mitteln der Kunst. Durch Schattenspiel, Inszenierung und
Scherenschnitt werden Porträts und Gruppenbilder erarbeitet, die zeigen, was im Leben wichtig ist – für mehrere
oder in Einzelporträts für jeden persönlich. Am Ende kommen diese Porträts der Wahrheit vielleicht näher als jeder
Fotoschnappschuss?
Mitmachen!
Mitmachen!
Leitung: Petra Deta Weidemann, Künstlerin und Kunstvermittlerin
Leitung: Petra Clemens, Bernhard Deutsch, Claudia Sowa
Die Teilnahme ist kostenlos
Anmeldung erforderlich unter 0214.30-41289 oder
[email protected]
106 kultur.bayer.de
Wahrheit in der Kunst?
Das kann doch wohl nicht wahr sein
Spricht man über Wahrheit in der Kunst, denkt man
schnell an genaue Wiedergabe des Gesehenen. Manche
Malerinnen und Maler sind Meister in der naturgetreuen
Abbildung. Aber ist das dann die Wahrheit? Kunst hat vielleicht noch viel mehr Möglichkeiten, denn jedes Werk hat
seine eigene Wirklichkeit. An drei Nachmittagen werden
Gestaltungstechniken eingeführt und ausprobiert:
1. Action-Painting: Hier geht es nicht mehr um das reine
Abbilden, sondern die Malaktion befreit Kopf, Hand und
Blick.
2. Kunst Aufräumen: Durch das „Aufräumen“ entstehen
ganz neue Ansichten und Wirklichkeiten.
3. Textiles Gestalten, Filzen: Der Stoff, aus dem freie Kunst werke entstehen können – eigene Wahrheiten
Gemeinsam staunen vor den Bildern der Ausstellung. Naturgetreu oder inszeniert, realistisch oder mit geheimen
Botschaften. Gibt es die „wahre“ Kunst als reines Abbild
oder sind Kunstwerke immer eigene Wahrheiten? Beim
Zeichnen, Fotografieren und Nachahmen wird die Wahrheit
in der Kunst erforscht. Danach werden alle selbst zu Künstlern und schaffen ihre „Kunst der Wahrheit“. Ob Skulptur,
Malerei, Fotografie, eine Tanzende, ein Obstkorb oder eine
Gesellschaft im Grünen darf jeder Teilnehmer selbst entscheiden. Die eigene Präsentation zum Abschluss bringt
es ans Licht: Ist es wahr oder nur gelogen? Der Workshop
wird in den Herbst- und Osterferien angeboten, wobei die
Ausstellung wechselt und jeweils andere Impulse setzt.
Anmeldungen in beiden Ferien sind möglich.
Leitung: Sylle und Michaela Oberhaus
Leitung: Andrea Raak, Künstlerin und Kunstpädagogin
Für Jugendliche von 12 bis 16 Jahren
Die Teilnehmerzahl ist auf zwölf begrenzt
Anmeldung erforderlich unter 0214.30-41289 oder
[email protected]
Es besteht die Möglichkeit, sich für mehrere Termine anzumelden.
Für Jugendliche von 12 bis16 Jahren
Die Teilnehmerzahl ist auf zwölf begrenzt (mind. sechs Teilnehmer)
Anmeldung erforderlich unter 0214.30-41289 oder
[email protected]
Mitmachen!
Coldplay – eine offene, dramaturgische Werkstatt
Für Jugendliche von 12 bis 16 Jahren
Anmeldung erforderlich unter 0214.30-41289 oder
[email protected]
MO 02.02 | 11:00 – 16:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Jugendworkshop
SA 15.11 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 10.01 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SA 14.03 | 14:30 – 17:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Mitmachen!
Herbstferien 2014
MO 06.10 – MI 08.10 | 10:00 – 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Osterferien 2015
MI 08.04 – FR 10.04 | 10:00 – 15:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
-16+x | Jugend 107
Das berlin projekt
Zahlreiche Ensembles und Solisten sind mittlerweile darauf
spezialisiert, die Musik vor allem des 16. - 18. Jahrhunderts
mit authentischen Instrumenten, historischer Spieltechnik
sowie den zeittypischen Gestaltungsmitteln zu interpretieren. Eines der renommiertesten deutschen Barockensembles ist die Lautten Compagney Berlin.
In der Spielzeit 2014/15 wird diese gleich mit zwei außergewöhnlichen Opernprojekten bei Bayer Kultur vertreten
sein und ist damit in der aktuellen Saison der markanteste
Partner in unserem immer wieder mit neuen Facetten aufwartenden Berlin Projekt.
Die Compagney feiert in diesem Jahr bereits ihr 30-jähriges
Bestehen und kann auf eine überaus erfolgreiche Arbeit
unter ihrem künstlerischen Leiter und Gründer Wolfgang
Katschner zurückblicken.
Nicht nur werden die Barock-Spezialisten von Kennern und
Liebhabern der Alten Musik für die hohe Qualität ihrer Interpretationen und für ihre Spielfreude geschätzt – die Berliner
sind vor allem auch für innovative Konzepte bekannt. Dabei suchen sie immer wieder die Begegnung mit anderen
Künsten oder Kulturen: sei es im Tanzoratorium Maria XXX,
das in Zusammenarbeit mit der Choreographin Heike Hennig entstand, oder anlässlich des Projekts Auf den Spuren
Marco Polos mit dem chinesischen Mundorgel-Virtuosen
Wu Wei. Dieser Entdeckermut wurde bereits mehrfach mit
Auszeichnungen belohnt: 2012 mit dem Rheingau Musik
Preis oder 2010 mit dem ECHO Klassik für das Programm
Timeless, das Musik des Frühbarock mit Kompositionen
des Zeitgenossen Philip Glass verbindet.
Bayer Kulturhaus über die Bühne ging. Ein Debüt nach Maß,
das selbst die zahlreich erschienenen Jugendlichen zu begeisterten Reaktionen hinriss. Und das will bei einer Opernaufführung ja nun wirklich etwas heißen!
2014/15 wird nun zunächst im Dezember der ebenfalls
schon vielerorts umjubelte Rinaldo gezeigt – in Zusammenarbeit mit dem Mailänder Marionettentheater Carlo Colla e
Figli. Also auch hier wieder ein überaus gelungenes „Experiment“ und ein ganz besonderes, ästhetisches Vergnügen.
Im April 2015 folgt dann wieder einmal eine echte OpernPremiere im Bayer Kulturhaus: Im Rahmen einer Koproduktion mit dem Bachfest Leipzig zeigen wir nach über 300
Jahren Johann David Heinichens Paris und Helena zum
ersten Mal wieder in einer szenischen Aufführung. Ohne
Zweifel eine der spannendsten Wiederentdeckungen der
letzten Jahre von Wolfgang Katschner und seiner Lautten
Compagney aus dem Archiv der Berliner Singakademie.
Seit ihrer Gründung widmet sich die Lautten Compagney
mit großer Leidenschaft auch dem Musiktheater, wobei
sich Wolfgang Katschner als Träger des Händelpreises der
Stadt Halle besonders um das Werk Georg Friedrich Händels verdient gemacht hat.
www.deutscheoperberlin.de
www.lauttencompagney.de
www.deutschestheater.de/junges_dt
www.hfs-berlin.de
Eine der erfolgreichsten Händel-Openproduktionen war dabei ohne Zweifel Serse. Das Ensemble hat es mit dieser fertig gebracht, sogar in Neuseeland zu punkten. Mindestens
genauso begeistert reagierte aber auch das Leverkusener
Publikum, als dieses Stück in der vergangenen Saison im
Die aktuellen Berlin-Partner
Lautten Compagney Berlin
Junges DT Berlin
Deutsche Oper Berlin
HfS „Ernst Busch“ Berlin
| S. 40, 41
| S. 69, 103
| S. 90
| S. 102
Das Berlin Projekt 109
L’art e del mondo
Unser orchestra in residence l’arte del mondo ist unter
seinem künstlerischen Leiter Werner Ehrhardt mittlerweile
ein sehr gefragter Partner für weltweit renommierte und
berühmte Instrumental- und Vokalsolisten wie etwa Edita
Gruberová, Xavier de Maistre, Daniel Hope oder Nuria Rial
(Foto linke Seite). Sie – und viele andere mehr – schätzen
dieses vielseitige Ensemble als Partner sowohl bei Konzerten und Aufführungen als auch im Aufnahmestudio.
Und letzteres heißt im Falle von l’arte del mondo-Produktionen in den allermeisten Fällen: das Bayer Kulturhaus in
Leverkusen.
Einen besonderen Stellenwert nimmt dabei die Bayer KulturReihe Opern aus den Archiven der Welt ein, die hochkarätige Opern aus der Mozart-Zeit der Vergessenheit entreißt.
In Zusammenarbeit mit dem WDR und SONY werden diese
Aufführungen „live aus dem Bayer Kulturhaus“ sowohl im
Hörfunk übertragen als auch auf CD dokumentiert.
Opern unserer Reihe Aus den Archiven der Welt
Christoph Willibald Gluck (1714 – 1787):
La Clemenza di Tito
Weltersteinspielung
Aikin, Ezenarro, Milanesi; Ferri-Benedetti, Sabadus, Trost
l’arte del mondo | Werner Ehrhardt
2013 © 2014 Sony Music Entertainment
Pasquale Anfossi (1727 – 1797): La Finta Giardiniera
Weltersteinspielung
Rial, Adam, Espada, Stuber, Turk, Götz, Reinhard
l’arte del mondo | Werner Ehrhardt
2011 WDR © 2013 Sony Music Entertainment
Josef Myslivecek (1737 – 1781): Medonte
Weltersteinspielung
Allen, Lascarro, Bernhard, Elliot, Castellano, Andersen
l’arte del mondo | Werner Ehrhardt
2011 WDR © 2012 Sony Music Entertainment
Weitere Produktionen von l’arte del mondo
in Kooperation mit Bayer Kultur
Edita Gruberová: Mozart – Arias
l’arte del mondo | Werner Ehrhardt
& © 2013 Nightingale Classics
Joseph Martin Kraus (1756 – 1792):
Begräbniskantate für Gustav III, Trauersinfonie
Castellano, Husáhr, Adam, Schendel
l’arte del mondo | Werner Ehrhardt,
RIAS Kammerchor
Eberhard Friedrich, Choreinstudierung
& © 2013 Sony Music Entertainment,
Deutsche Harmonia Mundi
Israel in Egypt – from slavery to freedom
Dalal | Tölzer Knabenchor | The Al Ol Ensemble
Schachtner
l’arte del mondo | Werner Ehrhardt
© & 2012 Capriccio
Xavier de Maistre – Notte Veneziana
Xavier de Maistre, Harfe
l’arte del mondo | Werner Ehrhardt
© & 2012 Sony Music Entertainment
Friedrich der Große – Musik aus Sanssouci
Werke von Friedrich dem Großen, C. P. E. Bach, Quants,
J. S. Bach
Daniel Hope, Violine | l’arte del mondo | Werner Ehrhardt
© & 2011 Universal Music Classics & Jazz Deutsche
Grammophon
Johannes Brahms, 1. Klavierkonzert in d-Moll op.15
Weltersteinspielung mit historischen Instrumenten
Hardy Rittner, Erard-Flügel (1854)
l’arte del mondo | Werner Ehrhardt
© & 2011 mdg
Liaisons – Chen Reiss
Arias von Mozart, Haydn, Cimarosa, Salieri
Chen Reiss, Sopran | l’arte del mondo | Werner Ehrhardt
onyx 2011 Chen Reiss, © 2011 PM Classix LTD
l’arte del mondo 111
stART
Nach wie vor legen wir allergrößten Wert darauf, dass stART
ein Förderprojekt für den hochtalentierten künstlerischen
Nachwuchs aller Bayer Kultur-Sparten ist, also KOnzerte
(Klassik und Jazz), Gesang (Oper), Schauspiel, Kunst
und Tanz umfasst. Aufgrund der jeweils anders gelagerten Rahmenbedingungen hatten wir zu Beginn unserer
Initiative im Jahre 2009 die jeweilige spartenspezifische
Ausrichtung definiert. So schien uns zum Beispiel in der
Kunst eine – theoretisch durchaus mögliche – Förderung
einzelner junger Künstler weniger sinnvoll als eine Integration in unsere Ausstellungsaktivitäten. Es entstand die
Reihe Kunsthochschulen zu Gast mit den besten Klassen
der deutschen Kunsthochschulen und -akademien, die uns
Jahr für Jahr große Freude bereitet und immer für die ein
oder andere „Entdeckung“ gut ist. Die jeweils besten Arbeiten werden von Bayer Kultur angekauft.
In der Oper sind wir im Bereich der Rheinischen Opernakademie ein fester Partner der Hochschule für Musik und Tanz
Köln. Junge Sängerinnen und Sänger, die wir im Rahmen der
hier erarbeiteten Koproduktionen kennenlernen, werden von
uns – je nach Eignung – dann auch in Eigen- oder Koproduktionen sowie bei den CD-Produktionen unserer Reihe Opern
aus den Archiven der Welt eingesetzt. Die dreijährigen Förderphasen für junge Instrumentalisten stellen zweifelsohne
einen ganz besonderen und singulären Ansatz dar. Die von
uns unterstützen Künstler bestätigen die Tragfähigkeit und
Nachhaltigkeit dieses Konzepts immer wieder durch außerordentliche Erfolge und vielbeachtete CD-Aufnahmen (so
sind „unsere“ stART-Künstler etwa schon dreimal mit dem
ECHO-Klassik ausgezeichnet worden).
In den Bereichen Schauspiel und Tanz haben wir uns
2009 für eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin entschieden – ohne Zweifel eine der besten (viele sagen „die“)
deutschsprachigen Ausbildungsinstitutionen für Schauspieler. Diese Zusammenarbeit beschert uns im Bayer
Kulturhaus immer wieder Premieren oder sogar Uraufführungen sowie äußerst spannende Begegnungen mit hervorragenden jungen Künstlerinnen und Künstlern. Wir bieten
für Schülerinnen und Schüler begleitende Workshops an,
stellen Links zu theaterinteressierten Gruppen her und können damit in den jeweiligen Arbeitsphasen sehr lebendige
Eindrücke von der intensiven und beeindruckenden Arbeit
der jungen Darsteller und Regisseure bieten. Der hervorra˙
gende Doppelabend mit Sławomir Mrozeks
Auf hoher See
und Heiner Müllers Philoktet in der letzten Spielzeit haben
dies einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt. In dieser Spielzeit heißt es dann einmal mehr „press start“ für
Moby Dick – live-Animationstechnik und digitale Computergrafik treffen auf zeitgenössische Puppenspielkunst.
Die Projekte mit der Hochschule für
Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin
Liebe Tilla Durieux UA
Regie: Markus Joss, Eva Kaufmann
(Abteilung Puppenspiel)
Troilus und Cressida
Regie: Veit Schubert (Abteilung Schauspiel)
No one escapes the spectacle of happiness UA
Choreographie: Milla Koistinen
(Diplom-Inzenierung Studiengang Choreographie)
Auf hoher See | Philoktet
Regie: Rebecca Charlotte Bussfeld bzw. Marcel Kohler
Moby Dick UA
Abteilung zeitgenössisches Puppenspiel/Digitale Medien
(Melanie Sowa/Friedrich Kirschner)
Valentin Radutiu Alexander Krichel Olivia Trummer Die future sounds der
Leverkusener Jazztage Intermezzi mit Intermezzo Kunsthochschulen zu Gast:
Düsseldorfer Kunstakademie HfS „Ernst Busch“ Berlin
| Seite 21, 89
| Seite 22, 89
| Seite 28, 89
| Seite 29, 31
| Seite 38
| Seite 82
| Seite 102
stART 113
zugabe
La Verité
Alice im Wunderland
Mandolinenorchester Bayer Leverkusen
Kommunales Kino –
Wahrheiten im Film
Kasino-Gesellschaft
Alice im Wunderland
Die kulturellen Vereine
Unter dem Motto „Kinder spielen für
Kinder“ hat die traditionsreiche KasinoGesellschaft bisher Jahr für Jahr ein
Weihnachtsmärchen für und mit Kindern auf die Bühne des Erholungshauses gebracht. Ab 2014 wird dieses
Projekt nun als Koproduktion zwischen
Kasino-Gesellschaft und Bayer Kultur
realisiert. Mit Alice im Wunderland bildet in diesem Jahr ein Kinderbuchklassiker die phantastische Vorlage für ein
Theatererlebnis mit der ganzen Familie
in der Vorweihnachtszeit. Theaterbegeisterte Kinder, die gerne selbst auf
der Bühne im Bayer Kulturhaus stehen
möchten (und auch die Eltern, die ihre
Kindheit in der Tasche mit sich herumtragen und hinter den Kulissen mithelfen wollen), melden sich bitte direkt bei
der Kasino-Gesellschaft.
Aaron Quartett
Werke von Joseph Martin Kraus, Joseph Haydn und
Johann Wilhelm Wilms auf historischen Instrumenten
Filmvorführungen ab 2015
Kontakt Kasino-Gesellschaft:
Dr. Wolfgang Wiemann
[email protected]
0173 . 920 16 66
Schauspiel, Fotografie, Chorgesang,
Instrumentalmusik – das künstlerische
Engagement der Bayer-Mitarbeiter ist
vielseitig. In 17 Vereinen an den Standorten Leverkusen, Wuppertal, Dormagen und Krefeld können sowohl Mitarbeiter als auch nicht werksangehörige
Personen ihre Talente entfalten. Die Unterstützung der Vereine, die seit 2012
alle eigenständige e. V.s sind, ist wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Engagements der Bayer AG. Von
den insgesamt sieben kulturellen Vereinen am Standort Leverkusen können
die Bayer-Philharmoniker, der Männerchor und das Bayer-Blasorchester auf
ein mehr als 100-jähriges Bestehen
zurückblicken. Die Konzerte der Leverkusener Ensembles gehören fest zum
kulturellen Leben der Stadt. Zahlreiche
Konzertreisen machten die Orchester
und Chöre weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.
KLM 230: „Mozarten im Ohr...“
Das Kommunale Kino im Forum präsentiert in dieser Spielzeit Wahrheiten
im Film und setzt sich damit auseinander, wie Dinge gesehen werden und
so durch die jeweilige Wahrnehmung
des Betrachters eine eigene kulturgeschichtliche Bedeutung erlangen können. Berücksichtigung erfahren dabei
die unterschiedlichen Blickwinkel des
französischen Cinéma Vérité in den
1960 er Jahren sowie deren Rezeption
und Reflektion. Die Betrachtung der
Dinge verändert sich durch eine direkte Herangehensweise. Ein Indiz dafür
ist der intensive Austausch zwischen
Filmemachern und Protagonisten. In
der zeitgenössischen Kinematographie haben sich so genannte Real
Fiction Filme (eine Gradwanderung
zwischen Dokumentar- und Spielfilm)
etabliert. Dafür finden sich etwa zahlreiche Beispiele in der Berliner Schule, die die Wahrnehmung von Wahrheiten bestimmt.
Termine und Filme werden unter
www.kultur.bayer.de bekannt gegeben.
SA 29.11 | SO 30.11 | SA 06.12 | SO 07.12
jeweils 15:30 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
Bayer Kulturhaus
Schloss Morsbroich
Konzerte Leverkusener Musiker 2014/15
KLM 227: Ein Weltkrieg wird hundert
KLM 231: „Wenn der Vater mit dem Sohn(e)...“ Burkard Sondermeier, Rezitation, Gesang | Ulrich Raue, Klavier
Texte und Chansons von Erich Kästner und Karl Kraus
Martin Schäfer, Violine | Malte Schäfer, Klavier
Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy und Johannes Brahms
SO 28.09 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO 08.03 | 11:00 | Schloss Morsbroich
KLM 228: Joseph Marx zum 50. Todesjahr und
Richard Strauss zum 150. Geburtsjahr
KLM 232: „After You, Mr. Gershwin!“
Anna Pehlken, Sopran | Shu Li-Hoffmann, Klavier
Lieder und Werke für Klavier solo von Frédéric Chopin,
Joseph Marx und Richard Strauss
Dimitri Schenker, Klarinette | Jan Weigelt, Klavier
Werke von George Gershwin (An American in Paris,
Rhapsody in Blue) und Béla Kovács (After you, Mr. Gershwin) u. a.
SO 07.06 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO 16.11 | 11:00 | Schloss Morsbroich
je EUR 9 | 6,50
KLM 229: Junge Talente Preisträger des Wettbewerbs „Jugend musiziert“
SO 14.12 | 11:00 | Bayer Kulturhaus, Leverkusen
SO 18.01 | 11:00 | Schloss Morsbroich
114 kultur.bayer.de
Die Konzerte Leverkusener Musiker (Künstlerische Leitung: Camille van
Lunen) sind eine Kooperation von Bayer Kultur und KulturStadtLev.
Regie: Marc von Reth
http://www.bayer.de/de/kultur--undhobby-vereine.aspx
Zugabe 115
service
Erholungshaus –
Kulturhaus der Bayer AG
Kloster Knechtsteden
Basilika
Kartenbüro 0214.30-41283/-84
Abendkasse 0214.30-65973
Kartenbüro 0214.30-41283/-84
Nobelstraße 37
51373 Leverkusen
Forum
Am Büchelter Hof 9
51373 Leverkusen
Wienand-Kayser-Straße 123
41540 Dormagen
Altenberger Dom
Eugen-Heinen-Platz
51519 Odenthal
Kartenbüro 0214.30-41283/-84
Kartenbüro 0214.30-41283/-84
Abendkasse 0214.4064157
Schloss Morsbroich
Historische Stadthalle
Johannisberg 40
42103 Wuppertal
Gustav-Heinemann-Straße 80
51377 Leverkusen
Kartenbüro 0214.30-41283/-84
Kartenbüro 0214.30-41283/-84
Burg Linn
Rheinbabenstraße 85
47809 Krefeld
Kartenbüro 02151.583611
Service 117
Bitte nehmen Sie platz
Forum Leverkusen
Erholungshaus
Kulturhaus der Bayer AG Leverkusen
Bühne
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Empore
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Großer Saal
Kleiner Saal
Preisgruppe 1
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Preisgruppe 3
Preisgruppe 4
KONZERTE | OPER | SCHAUSPIEL
KONZERTE | SCHAUSPIEL
Preisgruppe 1
Preisgruppe 2
Preisgruppe 3
Preisgruppe 4
Preisgruppe 1 Reihe 1–13
Preisgruppe 2 Reihe 14–15
Preisgruppe 3 Seitenbalkon
Reihe1–11
Seite Reihe 1–10 | Reihe 12–16
Reihe17– 20
Reihe21– 22
Reihe A–D | Reihe 1–13
Reihe14– 24
Reihe 1– 4 Empore | Seitenbalkon
Reihe 5–7 Empore
TANZ | KONZERTE (Orchester)
Preisgruppe 1 Preisgruppe 2 Preisgruppe 3 Preisgruppe 4 118 kultur.bayer.de
Reihe 3 – 12 | Plätze 1 – 6 Seitenbalkone
Reihe 2 | Reihe 13 – 22
Reihe 23 u. 24 | Reihe 1 – 5 Empore
Reihe 6 u. 7 Empore | Plätze 7 – 20 Seitenbalkone
Nehmen Sie Platz 119
Preise karten | abos 14/15
Einzelkarten
Abonnements
NEU NEU NEU NEU NEU NEU
Da sich unsere Abo-Reihen nur noch aus jeweils vier Vorstellungen zusammensetzen, haben wir uns für Sie etwas
Besonderes überlegt: Beim Kauf eines zweiten Abonnements zu einem mindestens seit der letzten Spielzeit bestehenden erhalten Sie zusätzlich zu dem bereits vergünstigten Abo-Preis 20% Rabatt auf das neue Abonnement
(Diese Regelung gilt nicht für die Wahl-Abos.). Mit der Aktion „4+4“ hoffen wir, Ihnen noch mehr Flexibilität und
preisliche Attraktivität anbieten zu können.
PG 1PG 2PG 3PG 4
KONZERTE
Sinfoniekonzert
Kammermusik
Klavier
Leverkusener Jazztage
WDR Big Band
Jazz STUDIO Jazz KULISSE
Knechtsteden Altenberg
Neujahrskonzert
Konzerte Leverkusener Musiker
36 €
33 €
27 €
21 €
25 €
20 €
48 € im Vorverkauf
22 €
10 €
10 € zzgl. Brunch
24 | 19 €
30 €
25 €
32 €
29 €
9 | 6,50 €
OPER
Oper im Großen Saal
Oper im Studio
40 €
30 €
35 €
SCHAUSPIEL
klassisch | modern Boulevard & Broadway
STUDIOzeitSTÜCKE
STUDIOmix
26 €
36 €
20 €
20 €
24 €
33 €
TANZ
36 €
33 €
-8+x | Kinder
Einzelkarte
Familienkarte (vier Personen)
8 |4 €
18 €
28 € 20 €
15 €
26 € 23 €
30 € 20 €
21 € 19 €
28 € 20 €
28 € 20 €
-16+x | Jugend
Einzelkarte
10* | 5 €
Veranstaltungen außerhalb -16+x
8€
*Preis für Erwachsene bei Jugendveranstaltungen
KONZERTE
Sinfoniekonzert (4x)
Kammermusik (4x)
Klavier (4x)
PG 1PG 2PG 3PG 4
96 €
80 €
72 €
88 €
62 €
58 €
99 €
87 €
Oper (4x)**
**Abonnenten, die die Oper Intermezzi mit Intermezzo bereits
in der Spielzeit 13/14 gesehen haben, können sich stattdessen
My Fair Lady ansehen. Karten erhalten Sie an der Kasse
(solange der Vorrat reicht).
76 €
78 € 54 €
57 €
SCHAUSPIEL
klassisch | modern (4x)
Boulevard & Broadway (4x)
STUDIOzeitSTÜCKE (4x)
STUDIOmix
80 € 72 € 62 € 56 €
96 € 88 € 76 € 54 €
64 €
64 €
TANZ (4x)
96 € 88 € 76 € 54 €
Wahl-Abonnement (5x)
80 €
Jugend-Package (9x)
27 €
Die Wahl-Abonnements setzen sich aus fünf Veranstaltungen
zusammen. Es gibt drei verschiedene Kombinationsmöglichkeiten:
-Wahl-Abonnement BUNT: Aus den Reihen Sinfoniekonzerte,
Klavier/Kammermusik, OPER, SCHAUSPIEL und TANZ je
eine Veranstaltung
-Wahl-Abonnement KONZERTE/OPER: Alle fünf Termine müssen
aus den Reihen OPER, Sinfoniekonzerte, Klavier und Kammer musik (jeweils mind. einmal) ausgewählt werden.
-Wahl-Abonnement SCHAUSPIEL/TANZ: Aus den SCHAUSPIEL Reihen klassisch, modern, STUDIOzeitSTÜCKE, STUDIOmix und
TANZ je eine Veranstaltung.
Ihr Kartentelefon bei Bayer Kultur
0214.30-412 83/-84
Ihr Karten-/Abonnementbüro im
Bayer Kulturhaus Leverkusen
Nobelstraße 37 | 51373 Leverkusen
Telefon 0214.30-41283/84
Telefax 0214.30-41285
[email protected]
Öffnungszeiten
MO-DO 09:00-16:00
FR 09:00-13:00
Kurzparkmöglichkeit (max. 15 Min.)
am Kartenbüro
vor dem Theaterbistro Kulisse.
Abendkasse
Bayer Kulturhaus Leverkusen
1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn
Telefon 0214.30-41294
Abendkasse Forum Leverkusen
Am Büchelter Hof
1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn
Telefon 0214.406-4157
Karten gibt es auch im Netz unter
kultur.bayer.de und bei
Bei den Veranstaltungen der Jazz KULISSE wird eine kostenlose
Betreuung für Kinder ab 3 Jahren angeboten (Anmeldung erforderlich). Der Brunch kostet zusätzlich 15/7,50 € und muss im Kartenbüro reserviert werden.
KUNST
Der Eintritt zu den Ausstellungen und Vernissagen sowie die Teilnahme an allen öffentlichen Führungen
ist kostenlos. Sonderführungen sind auf Anfrage (0214.30-41283/-84) für Gruppen möglich.
120 kultur.bayer.de
Preise Karten Abonnements 121
Das kleingedruckte
Abonnements-/Kartenbedingungen
AGB
Hinweise
Neue Abonnements | NEU: Aktion „4+4“
Zur Neuanmeldung dienen die Bestellkarten, die der Spielzeitbroschüre beigefügt sind. Neuanmeldungen werden in
der Reihenfolge ihres Eingangs bearbeitet und nach Verfügbarkeit der vorhandenen Plätze gebucht. Sind in der
gewünschten Preisgruppe keine Plätze mehr vorhanden,
nehmen wir mit Ihrem Einverständnis eine Zuweisung in
der nächstmöglichen Preisgruppe vor. Zu diesem Zweck
erbitten wir die entsprechende Angabe auf der Bestellkarte. Die Anmeldefrist endet am 28. Juni 2014. Da sich
unsere Reihen nur noch aus jeweils vier Vorstellungen
zusammensetzen, erhalten Abonnenten beim Kauf eines
zweiten Abonnements zu einem mindestens seit der letzten Spielzeit bestehenden 20% Rabatt auf das neue. Diese Regelung gilt nicht für die Wahl-Abos.
Umtausch
Bereits gekaufte Karten können nur bis 45 Minuten vor
Vorstellungsbeginn zurückgegeben werden. Karten, die
mit einem Gutschein erworben worden sind, sind von der
Rückgabe ausgeschlossen.
Spielplan-Informationen
Der Leporello mit den aktuellen Spielplan-Informationen
wird den Abonnenten und Einzelkartenbestellern (auf
Wunsch auch allen weiteren Interessenten) alle zwei Monate kostenlos zugesandt. Termin- und Programmänderungen sowie Zusatzveranstaltungen werden im Leporello
bekannt gegeben. Kurzfristige Änderungen werden in der
Tagespresse und auf kultur.bayer.de veröffentlicht. Nur in
Ausnahmefällen erfolgt eine schriftliche Mitteilung.
Kündigungen
Kündigungen bestehender Abonnements müssen bis spätestens 28. Juni 2014 schriftlich eingereicht werden.
Ersatzausweis
Bei Verlust des Abonnementausweises wird für die Ausstellung eines Ersatzausweises eine Bearbeitungsgebühr
von 2,50 € pro Ausweis erhoben.
Wahl-Abonnement
Wir bieten drei Wahl-Abonnements an. Sie bestehen jeweils
aus fünf Veranstaltungen (siehe Seite 121). Das Kontingent
hierfür ist begrenzt; die Vergabe erfolgt nach dem zeitlichen
Eingang der Bestellung. Die Platzzuteilung erfolgt nach Verfügbarkeit freier Plätze in allen Preiskategorien (Misch-Abo).
Das Wahl-Abonnement gilt für eine Spielzeit.
Gutscheine für Abonnenten
Alle Abonnenten von Bayer Kultur erhalten einen Gutschein
für eine Eintrittskarte außerhalb der eigenen Veranstaltungsreihe zum Tarif von 8 € und einen weiteren für eine kostenfreie Eintrittskarte für die auf dem Gutschein aufgeführten
Veranstaltungen. Die Gutscheine werden zusammen mit der
Rechnung für das Abonnement versandt und sind nur für die
laufende Spielzeit gültig.
Jugend-Programm (-16+x)
Im Jugendprogramm werden nach Verfügbarkeit Karten an
Auszubildende, Schüler, Studenten, Wehrpflichtige und Zivildienstleistende (bis zu 27 Jahren) ausgegeben. Informatio-
122 kultur.bayer.de
nen zu diesem Programm sind im Kartenbüro erhältlich. Zur
Bestellung dient die Bestellkarte -16+x | Jugend.
Garderobe
Bei allen -8+x- und -16+x-Veranstaltungen ist die Garderobe kostenlos.
Einzelkarten im Vorverkauf
Zur Bestellung von Einzelkarten dient die EinzelkartenBestellkarte. Einzelkartenbestellungen werden erst nach der
Abonnementeinteilung, jedoch in der Reihenfolge des Eintreffens, bearbeitet. Einzelkarten können auch bei allen Vorverkaufsstellen von KölnTicket.DERTICKETSERVICE und
über das Internet (kultur.bayer.de) erworben werden. Für
die Bearbeitung von Rechnungen, Eintrittskarten u. a. wird
eine Gebühr von je 1 € erhoben.
Ermäßigungen
Auszubildende und Schüler zahlen für alle Vorstellungen
außerhalb des Jugendprogramms von Bayer Kultur nur
8 €. Studenten, Wehrpflichtige, Zivildienstleistende (bis zu
27 Jahren), Schwerbehinderte (ab 60%) und Inhaber des
Ausweises „Leverkusen für alle“ erhalten auf Einzelkarten
eine Ermäßigung von 50%. Inhaber ermäßigter Eintrittskarten sind verpflichtet, am Eingang ihren Ausweis unaufgefordert vorzuzeigen.
Familienkarte
Die Familienkarte gilt für vier Personen, die eine -8+x-Veranstaltung besuchen, und kann zum Preis von 18 € erworben
werden.
Zahlungsmodalitäten
Für alle Kartenbestellungen gelten folgende Regelungen:
- Mit Einzugsermächtigung
Falls Sie uns eine Einzugsermächtigung erteilt haben,
werden Ihnen Ihre Eintrittskarten mit Rechnung zugeschickt.
- Ohne Einzugsermächtigung
Falls Sie uns keine Einzugsermächtigung erteilt haben,
wird Ihnen eine Rechnung/Reservierungsbestätigung
zugesandt. Nach Zahlungseingang werden Ihnen die
Karten zugeschickt; sie können aber auch im Kartenbü ro gegen Bar- oder EC-Kartenzahlung abgeholt werden.
Allgemeine Geschäftsbedingungen
Die nachstehenden allgemeinen Geschäftsbedingungen
werden mit einer Kartenbestellung und durch die automatische Verlängerung des Abonnements anerkannt. Die personenbezogenen Daten der Eintrittskartenkäufer werden
unter Einhaltung des Datenschutzrechtes in dem für die
Durchführung des Vertrages erforderlichen Umfang im automatisierten Verfahren erhoben, bearbeitet und genutzt.
Bayer Kultur behält sich Programm- und Besetzungsänderungen vor.
Einzel- und Abonnementkarten können grundsätzlich nur
gegen Umtauschscheine zurückgegeben werden. Für die
Bearbeitung berechnen wir eine Gebühr von 1,50 €. Tickets
werden dann von Bayer Kultur zurückgenommen, wenn die
Veranstaltung abgesagt und das Programm geändert wird.
Eine Rücknahme der Karten erfolgt im Regelfall nur bis zu
vier Wochen nach dem Veranstaltungstermin.
Die Vorschriften über Fernabsatzverträge finden gemäß
§ 312 b Abs. 3 Nr. 6 BGB auf Verträge über Dienstleistungen im Bereich der Freizeitgestaltung keine Anwendung.
Dem Ticketkäufer steht daher kein zweiwöchiges Widerrufsrecht zu.
Bei -8+x-Veranstaltungen im Studio sind die ersten vier
Reihen für Kinder freizuhalten.
Parken
Rund um das Kulturhaus gibt es nur begrenzte Parkmöglichkeiten. Nutzen Sie bitte die Parkhäuser Kaufhof oder
Deutsche Bank/P&C. Die Zufahrt für diese beiden Parkhäuser erfolgt über die Wöhlerstraße. In beiden Parkhäusern gilt der Abendtarif von 2,50 € erst ab 19:00 Uhr. Es
kann nicht im Voraus bezahlt werden. Die Tiefgarage Forum liegt direkt im Gebäudekomplex. Hier gilt der Theatertarif (roter Knopf) von 2,50 € schon ab 18:00 Uhr.
Taxi-Vorbestellung
Bei den Veranstaltungen im Bayer Kulturhaus und im Forum
können Sie vorher und in der Pause ein Taxi für Ihre Heimfahrt bestellen.
Eintrittskarten = Fahrkarten VRS/VRR
Auch in der Spielzeit 2014/15 gelten Ihre Abonnement- bzw.
Eintrittskarten als Fahrkarte für alle öffentlichen Verkehrsmittel des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) oder
Rhein-Ruhr (VRR). Die Gültigkeit beginnt jeweils vier Stunden vor der Veranstaltung. Die Rückfahrt muss bis Betriebsschluss (03:00 Uhr des Folgetages) beendet sein.
Abendkasse
Die Abendkasse dient lediglich der Abholung vorbestellter
Karten für die jeweils stattfindende Vorstellung. Eine Beratung oder der Vorverkauf für andere Veranstaltungen sind
leider nicht möglich.
Das Kleingedruckte 123
impressum ckets karten
Impressum
Herausgeber
Bayer AG Communications
Bayer Kultur
Verantwortlich
Dr. Volker Mattern
Redaktion
Kerstin Gebhardt
Texte
Jürgen Hartmann,
Isabelle Kranabetter,
Volker Mattern, Reiner Ernst Ohle,
Andrea Peters, Carolin Sturm,
Bettina Welzel sowie
Friedrich Kirschner (HfS Berlin) und Ute Mader (Filmstudio)
Redaktionelle Mitarbeit/
Organisation
Regina Bernt, Doris Joosten,
Rainer Konertz, Rita Lattka,
Alexandra Menge, Marc von Reth,
Hauke Sören Schliep,
Marnie Schreiber-Pogadl
Designkonzept
Büro Kubitza, Leverkusen
Layout und Realisation wedeldesign, Bochum
Lithografie
seventi Lichtbildmanufaktur oHG,
Bochum
Druck
ICS Druck
Communikations-Service GmbH,
Bergisch Gladbach
Auflage25.000
Redaktionsschluss
04. April 2014
Änderungen im Programm
vorbehalten
© Bayer AG Communications | Bayer Kultur 2014
Bildnachweis | ©
fotolia/Avanne Troar, Titelseite und S. 2
Pedro Malinwoski, S. 4 | Hanne Engwald, S. 6 | Peter Büdenbender,
S. 8 | Pedro Malinwoski, S. 12 | C. Golomoz, S. 14 | Marco
Borggreve, S. 15 | Kaapo Kamu, S.16 | Regina Recht, S. 17 |
Gerhard von Richthofen, S.18 | Amadeus Guitar Duo, S.19 | Saskia
Pavek, S. 19 | Iva Dimeska, S. 20 | Felix Broede, S. 21 | Steven
Haberland, S. 22 | Paul Marc Mitchell, S. 23 | sceneline studio
Hamburg, S. 24 | Marco Borggreve, S. 25 | Shawn Peters/Leverkusener Jazztage, S. 26 | Ines Kaier /WDR, S. 27 | Louis Stapleton
Trio, S. 28 | Mascha Seitz, S. 28 | Wanja Slavin, S. 29 | Traumton/
Stefanie Marcus, S. 29 | Lucrecia Althabe, S. 30 | Henning Wolter,
S. 30 | Marsha Zeitheim, S. 31 | Joop Luimes, S. 31 | Martin
Jehnichen, S. 32 | Dr. K.-H. Krauskopf, S. 33 | Jürg Christandl, S. 33 |
Thomas Aurin, S. 34 | Isabelle Kranabetter/privat, S. 36 | Doris
Joosten, S. 38 | Mamelli/Ezenarro/Adam, S. 39 | Ida Zenna, S. 40 |
fotolia/Bred & Co, S. 41 | Steffen Mueller S. 42 | Pedro Malinwoski,
S. 44 | Agostino Pacciani, S. 46 | Joao Caldas, S. 47 | Pavel Hejný,
S. 48 | Steffen Mueller, S. 49 | Matthias Horn, S. 50 | Pedro
Malinwoski, S. 54 | Silke Winkler, S. 56 | Bühnen Halle, S. 57 |
Andreas Köhring, S. 58 | Matthias Horn, S. 59 | Juliane Zitzlsperger,
S. 60 | Bernd Böhner, S. 61 | Hilda Lobinger, S. 62 | Jim Rakete,
S. 63 | Oliver Fantitsch, S. 64 | Jim Rakete, S. 65 | Bildarchiv WDR,
S. 66 | Jörg Metzner, S. 67 | Cremer, S. 68 | Deutsches Theater
Berlin, S. 69 | MEYER ORIGINALS, S. 70 | theaterperipherie, S. 71 |
Matthias Scheuer, S. 72 | Steven Haberland, S. 72 | Günter
Lamprecht, S. 73 | Eva Mattes, S. 74 | Pegah Ferydoni, S. 75 |
David Schnell, Waldsiedlung, 2008, Öl und Eitempera auf Leinwand,
80 x 60 cm – VG Bild-Kunst, Bonn 2013, Foto: Uwe Walter © Courtesy
Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin, S. 76 | Pedro Malinowski, S. 78 |
Jan Looten, Berglandschaft mit Zeichner, o. J., Öl auf Leinwand,
52 x 67,3 cm © Courtesy SØR Rusche Sammlung Oelde/Berlin, S. 80 |
Sven Kroner, o. T., 2006, Acryl auf Leinwand, 150 x 210 cm, Foto:
Wendelin Bottländer © Courtesy Galerie Sies + Höke Düsseldorf, S. 80 |
Julia Schmid , Foto: Olaf Raschke, S. 81 | Matthias Grotevent,
Gewöllhalle, 2014 (Detail), Holz, Ton, Lack, Schnur, 90 x 15 x 215 cm,
S. 82 | Felix Contzen, S. 82 | Viktoria Strecker, S. 82 | Klara Kayser,
2013, S. 83 | Angelika J. Trojnarski, Tesla, 2013, Papier, Öl auf Leinwand, 200 x 200 cm, S. 83 | Hanne Engwald, S. 84 | Verein zur
Förderung von Landesjugendensembles NRW, S. 87 | Laterna
Musica, S. 87 | Laterna Musica, S. 88 | Dr. K.-H. Krauskopf, S. 88 |
fotolia, Hibrida13, S. 88 | Mascha Seitz, S. 89 | fotolia/ Minerva
Studio, S. 89 | fotolia/Dmytro Sukharevskyy, S. 90 | Stadttheater
Bremerhaven, S. 90 | Frank Schletter, S. 91 | Lutz Edelhoff, S. 91 |
Le Clair de Lune Theatre, Brüssel, S. 92 | Lutz Edelhoff, S. 92 |
DigiPott, S. 92 | Hanne Engwald (2x), S. 93 | Deutsches Theater
Berlin, S. 94 | Hanne Engwald, S. 98 | MetrumVox (2x), S. 98 |
Magdalena Bichler, S. 99 | HfS Berlin, S. 99 | Hanne Engwald (2x),
S. 99 | Varol Kiyar, S. 99 | Hanne Engwald (2x), s. 99 | Marian Sittart,
S. 100 | Lisa Leckelt, S. 100 | Sophie Meester, S. 100 | Connie Müller,
S. 101 | Annavan Kooij, S. 101 | Annavan Kooij, S. 102 | HfS Berlin,
S. 102 | Deutsches Theater Berlin, S. 103 | Arno Declair/Junges DT
Berlin, S. 103 | Varol Kiyar, S. 104 | Hanne Engwald, S. 104 | Hilda
Lobinger, S. 105 | Matthias Horn, S. 105 | Max Conrad, S. 105 |
Junges Theater Leverkusen, S. 102 | Hanne Engwald, S. 102 | Hanne
Engwald (2x), S. 103 | Ida Zenna, S. 108 | Nuria Rial 2009, S. 110 |
Magdalena Bichler, S. 112 | Pedro Malinowski, S. 114 | KulturStadtLev, S. 114 | Kommunales Kino Leverkusen, S. 115 | wikipedia,
S. 115 | Mandolinen-Orchester Bayer Leverkusen, S. 115 | Pedro
Malinowski, S. 116 | Pedro Malinowski, Umschlagseiten innen (vorne
und hinten)
Für die Überlassung der Fotos danken wir den Künstlern und
Künstleragenturen.
spielzeit 14/15
Einzelkartenbestellung
Ich bestelle verbindlich
Anzahl
davon
ermäßigt*
Veranstaltung | Datum
Eröffnungsfest
frei
einverstanden
nicht einverstanden. Zutreffendes bitte ankreuzen.
Ich bin mit der Zuweisung von Plätzen in einer anderem Preisgruppe
Reservierungsbestätigungen und Rechnungen werden ab August 2014 versendet.
*Ermäßigung kann nur gewährt werden, wenn der Inhaber von ermäßigten Karten sich verpflichtet, am Eingang seinen Ausweis unaufgefordert vorzuzeigen.
Bitte informieren Sie mich per E-Mail mit dem Newsletter von Bayer Kultur
über aktuelle Themen und Angebote. Meine E-Mail-Adresse lautet:
Ich bestelle das Magazin KUNSTstoff von Bayer Kultur (5 Ausgaben/Saison).
Die Versandkosten von EUR 1,45 je Ausgabe übernehme ich.
Datum/Unterschrift
spielzeit 14/15
Einzelkartenbestellung
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einverstanden
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*Ermäßigung kann nur gewährt werden, wenn der Inhaber von ermäßigten Karten sich verpflichtet, am Eingang seinen Ausweis unaufgefordert vorzuzeigen.
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124 kultur.bayer.de
Preis
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Preis
team kultur
team kulturhaus
Team Kultur
Team Besucherempfang
Team Technik & Aufsicht
Sitzend vlnr: Isabelle Kranabetter, Andrea Peters
Stehend vlnr: Regina Bernt, Reiner Ernst Ohle, Marnie Schreiber-Pogadl, Marc von Reth, Rita Lattka,
Volker Mattern, Kerstin Gebhardt, Doris Joosten, Carolin Sturm, Rainer Konertz, Bettina Welzel
Sitzend vlnr: Ingrid Zabelberg, Denise Skoko, Ingrid Krinis
Stehend vlnr: Mechthild Haber, Bettina Lucas, Manuela Jiritschka, Doris Strack, Elfi Grimm, Telse Bartsch
Es fehlen: Germaine Bähr, Aruna Lass, Kerstin Lass, Sylvia Lass, Martina Newig, Nina Raulf, Helga Sando, Sivia-Regine Weyh
Auf dem Sofa vlnr: Sven Jurgeit, Sönke Feuser, Manfred Thunig, Raimund Vogel
2. Reihe vlnr: Stephan Teschke, Guido Paulus, Horst Krohn, Jan Bednarski, Isabell Brock, Dieter Pogadl
3. Reihe vlnr: Roland Tebarth, Heinz Polak, Michael Kalis
Es fehlen: Klaus-Dieter Kuhn, Hans Büchel, Joachim Buczynski, Heinz Wirtz, Paul Strehlow, Hans-Peter Fetten, Tobias Hambitzer, Steffen Koch
kontakt
spielzeit 14/15
Wahrheiten
Ihr Kartenbüro: 0214.30-41283/-84
Karten gibt es auch im Netz unter
kultur.bayer.de und bei
Oberhausen/
Düsseldorf
Düsseldorf B8
Rhein
AS
Opladen
Kreuz
Leverkusen
Wuppertal
Bayer Kultur
Geschäftsstelle
im Kulturhaus
B8/Europaring
Köln
Hotel
Best Western
Hotel
Arkade
Carl-Leverkus-Str.
Nobelstr.
Kaiserstr.
Dhünnstr.
Wöhlerstr.
Forum
Moskauer Str.
Elberfelder Str.
e
Rheinalle
Hauptstr.
Bahnhof
Leverkusen
Mitte
Bus
Bahnhof
Titanstr.
Hochhaus W1
Kaiser-Wilhelm-Allee
Besucherzentrum
Kasino
Baykomm
Köln
B8
-41270 Leitung | Dr. Volker Mattern
-41271 Sekretariat | Marnie Schreiber-Pogadl
-41272 Verwaltung | Doris Joosten
-41273 SCHAUSPIEL | Reiner Ernst Ohle
-41274 KONZERTE | Carolin Sturm
-41287 OPER | Isabelle Kranabetter
-41275 KUNST | Andrea Peters
-41276 TANZ | Bettina Welzel
-41277 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Kerstin Gebhardt
-41278
Künstlerische Produktionsleitung
Marc von Reth
-41279/-80 Künstlerisches Betriebsbüro
Regina Bernt
-41283/-84 Kartenbüro | Rita Lattka
Ihr Pressekontakt:
Kerstin Gebhardt
Telefon0214.30-41277
Telefax0214.30-41282
[email protected]
S-Bahnhof
Bayerwerk
W11
Telefon 0214.30-
[email protected]
Telefax 0214.30-41282
AS
Leverkusen
Willi-Brandt-Ring
Q26
Bayer Kultur
Nobelstraße 37
51373 Leverkusen
Köln
Spielzeit 14/15
Düsseldorf
kultur.bayer.de

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