sonnenenergie hilft bei der Reinigung und Aufbereitung von Wasser
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sonnenenergie hilft bei der Reinigung und Aufbereitung von Wasser
Ausgabe 1 / 2011 Fokus Sonnenenergie hilft bei der Reinigung und Aufbereitung von Wasser MOSAMBIK Die Bachelorarbeit einer HSRStudentin zieht weite Kreise WASSERBAU Modellversuche an der HSR optimieren Wasserbauten weltweit www.hsr.ch HSR-Magazin 1 / 2011 Lust auf Probleme? Wenn es dir Spaß macht, komplexe Aufgaben clever zu lösen, ist ein Job bei Zühlke genau dein Fall. Denn außergewöhnliche Businessprobleme sind bei uns der normale Arbeitsalltag – in den Bereichen Softwarelösungen, Produktinnovation und Managementberatung. Wir freuen uns darauf, diesen Alltag mit dir zu teilen. Consulting Development Integration zuehlke.com/jobs NACHWUCHS Das technische Interesse bei Jugend- 19 lichen soll früh geweckt werden Liebe Leserin, lieber Leser Kongress Im Juni wird Zürich zum Mekka für 21 Landschaftsarchitekten Löhne trotzen der krise Die Löhne in den Bereichen Ingenieur 25 wesen und Architektur trotzen der Krise «Numb3rs» Eine kriminell inspirierte Mathematik- 29 EDITORIAL Vorlesung an der HSR mit Kultstatus FOKUS 4 Sonne und Wasser im Zusammenspiel 6 Sauberes Wasser für die Insel Mosambik 8 Kalkschutzgeräte im Härtetest 10 Modelle geben Antwort auf Hydraulikfragen Regenwasserabfluss soll sauberer werden 12 THEMEN 18 Technisches Interesse fördern Im Juni wird Zürich zum Mekka für Landschaftsarchitekten 21 23 Starkes Wachstum an der HSR 24 Löhne trotzen der Krise 27 HSR fördert Unternehmertum 29 «Numb3rs»: Krimiserie im Hörsaal 30 Diplomfeier an der HSR 33 Die HSR baut in Zug ein neues Weiterbildungsinstitut auf AK TUELLES – IN KÜR ZE 38 RobOlympics, Lernstrategien 39Personelles 40Textilaltro 41 Rückblick PLM-Forum, HSR-Informationstag 42 Vernetzte Hochschulen 43 Stellenbörse, Engagement im Niger, Impressum Tips & more 45 46 Magi’s view, fawwworiten Wasser ist eine lebensnotwendige Ressource. Einerseits für die Natur, um die ökologischen Kreisläufe stabil zu halten und um zu gedeihen, andererseits für den Menschen: Wir brauchen das «blaue Gold» nicht nur zum Trinken oder für die Nahrungsmittelproduktion, sondern beispielsweise auch, um Energie zu gewinnen oder zur Reinigung. Wasser ist zudem eine Naturgewalt und kann in Form von Hochwasserereignissen eine Bedrohung darstellen. All diesen Aspekten des Wassers widmen sich Forschungsprojekte der HSR, von denen wir einige in diesem Magazin vorstellen. So zeigt das Institut für Bau und Umwelt IBU, wie es mit Geländemodellierungen Hochwasser ereignisse erforscht, das Institut für Raumplanung IRAP stellt ein Projekt in Mosambik vor, das sich unter anderem mit Verbesserungen in der Wasserversorgung der Bevölkerung auseinandersetzt, und das Institut für Solartechnik SPF gibt einen Einblick in seine Arbeiten im Bereich der Wasseraufbereitung. Die Projekte demonstrieren, wie die Institute in der Forschung disziplinenübergreifend zusammenarbeiten und einander ergänzen. Neben dem Schwerpunkt «Wasser» greift das Heft auch weitere Themen auf: Beispielsweise wird eine etwas andere Mathematik-Vorlesung vorgestellt, die sich mit Episoden der Krimiserie «Numb3rs» auseinandersetzt, und die Verantwort lichen des Instituts für Wissen, Energie und Rohstoffe Zug (WERZ), das die HSR im Auftrag des Kantons Zug aufbaut, erörtern den Stand der Arbeiten. Diesem HSR-Magazin liegt zudem eine Übersicht über sämtliche an der HSR laufenden Forschungsprojekte bei. Sie werden nach Bereich und Thema gegliedert kurz vorgestellt. Ich wünsche Ihnen beim Lesen der Beilage und des HSR-Magazins viel Vergnügen! Michael Näf, Redaktion HSR-Magazin HSR-Magazin 1 / 2011 3 Bei der Erzeugung von Wärme aus Sonnenenergie spielt Wasser als Wärmeträger und Speichermedium eine zentrale Rolle. Das Institut für Solartechnik SPF erforscht und entwickelt aber auch solarthermische Verfahren zur Trinkwasseraufbereitung. Sonne und Wasser im Zusammenspiel von Lars Konersmann und Matthias Rommel, Institut für Solartechnik SPF Trotz neuer Entwicklungen von Hightechmaterialien ist Wasser nach wie vor das Wärmespeichermedium Nummer eins im Bereich der Solarthermie. Dies liegt vor allem daran, dass Wasser eine sehr hohe spezifische Wärme kapazität aufweist, sehr wenig kostet, überall vorhanden, umweltfreundlich und nicht toxisch ist. Zudem kann Wasser als flüssiges Medium mit geringem Aufwand an die Stelle des Bedarfs gepumpt werden. Dementsprechend dienen mit Wasser gefüllte Speichertanks bei solaren Heizsystemen als Zwischenspeicher der solarthermischen Energie. Sie ermöglichen den Ausgleich von Solarenergieangebot einerseits und Wärmenachfrage andererseits. Weitere Informationen: www.spf.ch www.swisswaterkiosk.org www.solarspring.de 4 HSR-Magazin 1 / 2011 Trinkwasseraufbereitung mit Solarenergie Daneben spielt Wasser noch eine ganz andere Rolle in Kombination mit der Solarthermie: Es wird nicht nur als Wärmetransport- und Speichermedium eingesetzt, sondern die Energie der Sonne wird für die Reinigung und Aufbereitung von Wasser verwendet. Wasser ist das wichtigste Lebensmittel überhaupt und wird in vielen Teilen der Erde ein immer knapperes Gut. Gerade in Gebieten mit schlecht entwickelter Infrastruktur gibt es oft sehr viel Solarstrahlung, und Solarenergie ist eine zu verlässige und hervorragend geeignete Energiequelle, um bakteriell verunreinigtes oder salzhaltiges Wasser zu Trinkwasser aufzubereiten. Das SPF fokussiert auf die Verfahren der Wasserpasteurisierung (Entkeimung) und der Destillation (Entsalzung). Daneben existiert eine ganze Reihe von weiteren Ansätzen zur solaren Wasseraufbereitung wie photochemische Verfahren (UV- Bestrahlung, Photokatalyse) oder auch photovoltaisch betriebene Filtrationsanlagen. Bei der Wasserpasteurisierung wird mikrobiologisch verunreinigtes Wasser so weit erhitzt, dass die für den Menschen schädlichen (pathogenen) Bakterien abge tötet werden. Am SPF wurde über die letzten Jahre ein Forschungsprojekt durchgeführt, das mittlerweile unter dem Namen SwissWaterKiosk bekannt ist. Dabei wurden zunächst in enger Zusammenarbeit mit der Wasserforschungsanstalt EAWAG in Dübendorf das minimale Temperaturniveau und die entsprechende Verweilzeit zur Abtötung der Mikroorganismen im Trinkwasser bestimmt. Mit einem überraschenden Ergebnis: Für die Entkeimung von Wasser ist eine Erhitzung auf 100 Grad Celsius nicht notwendig. Es genügt, das Wasser auf 75 Grad Celsius zu erwärmen und während fünf Minuten auf dieser Temperatur zu halten. Sauberes und günstiges Wasser für Entwicklungsländer Das SPF hat ein Solarkollektorsystem mit einer Wärme rückgewinnungseinheit entwickelt, mit dem diese Bedingungen für die Entkeimung möglichst energie effizient und ohne zusätzlichen Energieverbrauch erfüllt werden. Der SwissWaterKiosk kommt in Entwicklungsländern zum Einsatz, wo Menschen ihr Trinkwasser direkt aus Flüssen, Seen oder anderen Oberflächen gewässern beziehen, die mikrobiologisch verunreinigt sind. Das System liefert etwa 500 Liter Trinkwasser pro Tag und kostet in der Herstellung rund 500 Franken. Mittlerweile werden solche Systeme in Bangladesch, Tansania und Mosambik in Feldtestanlagen eingesetzt. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie komplett autark funktionieren und im Vergleich zu anderen Ansätzen zur Wasseraufbereitung sehr wenig Unterhalt erfordern. 1 2 Bild 1: Lars Konersmann (links) und Elimar Frank (Mitte) vom SPF montieren in Tansania eine SwissWaterKioskPilotanlage. Bilder 2 und 3: SwissWaterKioskPilotanlage an einer Primarschule in Nordmosambik. 3 Eine weitere Möglichkeit zur Trinkwassergewinnung mit thermischer Energie aus Solarkollektoren ist die Meerwasserentsalzung. Um aus salzhaltigem Wasser Trink wasser zu gewinnen, kann dieses ganz einfach verdampft werden. Im Wasserdampf ist kein Salz enthalten und wenn der Dampf wieder kondensiert, erhält man reines Wasser. Das einfachste Beispiel hierzu sind sogenannte Solarstills: In flachen Wasserbecken wird Wasser unter der Sonne offen verdampft. Das verdampfte Wasser kondensiert an einer darüber gespannten Folie oder G lasscheibe. Solche Anlagen haben sich in der Praxis allerdings nicht sehr gut bewährt, weil sie einen relativ h ohen Wartungsaufwand erfordern und nicht besonders effizient sind. Energieeffiziente Wasserentsalzung in Namibia Eine Effizienzsteigerung ist vor allem deshalb notwendig, weil der Verdampfungsprozess sehr energieintensiv ist: Zur Verdampfung von einem Kubikmeter Wasser werden etwa 700 Kilowattstunden Energie benötigt. Allerdings kann man diese Energie bei der Kondensation des Dampfes wieder zurückgewinnen. Dazu existiert eine Reihe von technischen Ansätzen. Eine Technologie, mit der sich das SPF näher auseinandersetzt, ist die Membrandestillation. Diese Technologie ist relativ neu und besonders gut geeignet für die ständig wechselnden Betriebsbedingungen, die bei solarbe triebenen Systemen vorliegen. Es wurden Kompaktsysteme mit einer sechs Quadratmeter grossen Kollektorfläche entwickelt. Damit können täglich etwa 120 Liter Wasser entsalzt werden. Eine grössere Pilotanlage mit einer Fläche von 300 Quadratmetern ist unlängst in Namibia in Betrieb genommen worden. Die Technologie wurde im Rahmen mehrerer EU-Forschungsprojekte des Fraun hofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE und der Spin-off-Firma Solarspring entwickelt. Der jetzige SPFInstitutsleiter Matthias Rommel hat diese Projekte geleitet und ist Mitinitiator der Technologie. [email protected], [email protected] HSR-Magazin 1 / 2011 5 Verschiedene Projekte der HSR setzen sich mit Wasser versorgungsproblemen und der Siedlungsentwicklung auf der Insel «Ilha de Moçambique» auseinander. Den Grund stein dazu legte eine Bachelorarbeit im Studiengang Raumplanung. Sauberes Wasser für die Insel Mosambik von Yolanda Leyel, Projektmitarbeiterin Institut für Raumentwicklung IRAP Wasser war für die kleine Ilha de Moçambique, nur w enige Kilometer von der ostafrikanischen Küste entfernt, stets von zentraler Bedeutung. «Ohne Wasser kein Leben», so lernt man deshalb noch heute in den Schulen der Insel, die während ihrer Blütezeit einmal M ittelpunkt und Hauptstadt der portugiesischen Kolonie Mosambik war. Ausgefeiltes Trinkwassersystem in der Blütezeit Als Basis und verbindende Grundlage für ein welt umspannendes Handelsnetz spielte Wasser bereits bei der Entdeckung der Insel durch Vasco da Gama im Jahr 1493 eine wichtige Rolle. Sie diente bald als Stützpunkt für die Versorgung der Handelsschiffe: Hier wurden Waren ausgetauscht und man wartete ab, bis Strömung und Windverhältnisse eine Überwindung des Mosambik-Kanals zwischen Festland und Madagaskar ermöglichten. Die kleine Besatzungsmacht entwickelte schon früh ein ausgefeiltes System zur Trinkwasserversorgung: Die Dächer der steinernen Häuser dienten als Auffangbecken, die das Regenwasser sammelten und in unterirdische Zisternen leiten. Mit der Zeit erwuchs der Insel ein ansehnlicher Reichtum. Dieser schlug sich in prunkhaften Bauten nieder. Sie sind Ausdruck eines ausgefeilten städtebaulichen Regimes, das auch auf e iner optimalen Bewirtschaftung des Wassers beruhte. Kontinuierlicher Niedergang im 19. Jahrhundert Allerdings wurden im Zug der Industrialisierung die Handelsschiffe bald zu gross für die flachen Küstenge wässer, welche die Insel umgeben. Hauptstadt Mosambiks wurde im Jahr 1898 Lorenzo Marques, das heutige Maputo. Es setzte ein kontinuierlicher Niedergang der Insel ein. Die Portugiesen zogen ab und Mosambik 6 HSR-Magazin 1 / 2011 wurde 1975 unabhängig. Im Verlauf des einsetzenden Bürgerkriegs vergrösserte sich im Westen der Insel die sogenannte «Macuti-Town». In der slumähnlichen Siedlung liessen sich vor allem Flüchtlinge vom Festland nieder. Die östliche Hälfte der Insel, die prächtige koloniale «Stone-Town», begann zu verfallen und das System der Zisternen war bald nicht mehr in Betrieb. Die Qualität des Wassers wurde ungenügend und auch die Hygiene war wegen der stark zunehmenden Bevölkerungsdichte gefährdet. Armut bleibt trotz sanftem Aufschwung Die kulturelle Bedeutung der Insel ging jedoch nicht vollständig vergessen. So ermöglichte der Bau einer Verbindungsbrücke zum Festland ab 1963 den Süsswassertransport vom nahe gelegenen Fluss Monapo. Und eine umfangreiche Studie der dänischen Universität Aarhus führte dazu, dass die Insel im Jahr 1991 in das Inventar des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Heute leben rund 14 000 Einwohner auf der anderthalb Quadratkilometer grossen Insel. Die Monumente der Stone-Town werden in verschiedenen Projekten im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit geschützt und wiederhergestellt. Es hat ein sanfter «Aufschwung» der Insel begonnen, auch aufgrund ihres touristischen Potenzials. Das grundlegende Problem der Überbevöl kerung und der Armut im «Macuti»-Teil der Insel ist allerdings, trotz Anstrengungen verschiedener Hilfswerke, noch ungelöst. Bachelorarbeit analysiert die Probleme Eine Bachelorarbeit im Studiengang Raumplanung von Yolanda Leyel (2008) widmete sich dieser Problematik. Yolanda Leyel arbeitete den historischen Hintergrund der Insel auf und untersuchte die aktuellen Entwicklungsprogramme. Dabei zeigte sich, dass eine nach haltige Erholung der Insel nur möglich ist, wenn die sozialen und infrastrukturellen Probleme der informellen «Macuti»-Siedlung gelöst werden. In der Arbeit wird ein Paradigmenwechsel in Bezug auf diese Siedlung angeregt. Dieser soll durch eine gezielte Inter vention erfolgen, so auch im Bereich der Wasserversorgung und -entsorgung. Angestrebt wird ausserdem eine Veränderung in der Selbstwahrnehmung der Bevölkerung, wodurch eine Änderung im Verhalten der Bewohner, etwa im Bereich der Hygiene, ermöglicht werden soll. Die Studie zieht Kreise über die HSR hinaus In einer anschliessenden Forschungsarbeit am Institut für Raumentwicklung IRAP der HSR wurde die partizipative Planung als Instrument für die Verbesserung von informellen Siedlungen thematisiert. Dieses Projekt wird von der Koordinationsstelle für Entwicklungszusammenarbeit der Konferenz der Fachhochschulen (KFH) mitfinanziert. Die Ilha de Moçambique konnte dabei als Pilotprojekt dienen. Eine Serie von Workshops vor Ort und eine Studie zu Möglichkeiten der Abwasserent sorgung auf der Insel, erarbeitet am Studiengang Bau ingenieurwesen der HSR, haben die Grundlage gebildet für eine erfolgreiche Projektbewerbung im Rahmen der «World Engineering Convention» 2011 in Genf. Die Er arbeitung eines Wasserentsorgungszentrums, kombiniert mit Sanitär- und Sportanlage, soll als interdisziplinäre Arbeit von jungen Ingenieuren an Schweizer Fachhochschulen an der Konferenz vorgestellt werden. Für die L ösungssuche kann dabei von der Zusammen arbeit sowohl mit der direkt betroffenen Bevölkerung wie auch mit den zuständigen Planungsbehörden in Mosambik ausgegangen werden. Die existentielle Bedeutung des Wassers kam in den Workshops auf der Insel seitens der direkt Betroffenen klar zum Ausdruck. Eine weitere Entwicklung der Insel setzt eine Lösung des fundamentalen Problems des sauberen Trinkwassers und der zuverlässigen Entsorgung des Abwassers voraus. [email protected] Vom einstigen Glanz der Ilha de Moçambique zeugen die prächtigen Bauten aus der Kolo nialzeit. In der ärmlichen «Macuti»-Siedlung der Insel ist sauberes Trinkwasser Mangelware. HSR-Magazin 1 / 2011 7 Die Wirksamkeit von physikalischen Wasserbehandlungs geräten lässt sich nicht mit einfachen Analysen messen. Eine Testanlage am Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik UMTEC soll Abhilfe schaffen und verbindliche Werte liefern. Kalkschutzgeräte im Härtetest von János Bode und Jean-Marc Stoll, Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik UMTEC Verkalkung kann zu Einschränkungen der Funktionsfähigkeit von Wasserleitungen, Boilern und weiteren Appa raten im Haushalt und in der Industrie führen. Es werden deshalb auf dem Markt die verschiedensten Geräte angeboten, die vor Verkalkung schützen sollen. Für die Weiterentwicklung von bestehenden Geräten beziehungsweise für die Entwicklung von neuen Geräten wurde am UMTEC ein Prüfstand aufgebaut, mit dem die Wirksamkeit von Wasserbehandlungsgeräten gemessen werden kann. Chemische Wasserbehandlungsgeräte Die zur Kalkbekämpfung am Markt angebotenen Systeme lassen sich grob in zwei beziehungsweise drei Gruppen einteilen. Auf der einen Seite gibt es sogenannte chemische Wasserbehandlungsgeräte. Dazu ge hören Anlagen, die Kalzium- und Magnesium-Ionen aus dem Trinkwasser entfernen (Ionentauscher, Membranfiltration), und solche, die dem Trinkwasser Substanzen zusetzen. Die zugesetzten Substanzen maskieren die Kalzium- und Magnesium-Ionen, so dass diese nicht mehr als Kalk ausfallen können (Komplexbildner). Physikalische Wasserbehandlungsgeräte Auf der anderen Seite werden physikalische Wasser behandlungsgeräte angeboten. Diese erzeugen kleinste Kalkkristalle, die mit dem Wasser mitgeschwemmt werden. Weil der Kalk mitgeschwemmt wird, kann er keine kompakte Kalkschicht bilden (Biomineralisation, Elektround Permanentmagnete). Etablierte Tests nur für chemische Verfahren Die Schwierigkeit bei der Entwicklung von Wasser behandlungsgeräten besteht darin, dass die Wirksam- 8 HSR-Magazin 1 / 2011 keit nur bei den beiden chemischen Wasserbehandlungssystemen mit chemisch-analytischen Methoden überprüft werden kann: Sowohl für die Gehaltsbestimmung von Kalzium- und Magnesium-Ionen als auch für die Messung der Löslichkeit nach Zugabe von Maskierungssubstanzen (Komplexbildner) gibt es etablierte Methoden, die unbestritten sind. Bei den physikalischen Wasserbehandlungsgeräten kann die Wirksamkeit nur durch den Einsatz in der Praxis geprüft werden. Dass dabei die Beurteilungen sehr stark divergieren können, liegt auf der Hand. Einerseits ist es fast unmöglich, neben der Kalkschutzbehandlung andere relevante Einflussgrössen über mehrere Monate konstant zu halten (z.B. die Häufigkeit und Menge des Wasserverbrauchs und dessen Temperatur). Andererseits gibt es selten Vergleichswerte, die vor dem Betrieb der Anlage gemessen wurden: Wer kennt schon die Abscheidegeschwindigkeit des Kalks auf den Heizstäben seiner Waschmaschine? Prüfungen des Schweizerischen Vereins des Gas- und Wasserfaches (SVGW) beziehen sich denn auch nicht auf die Wirksamkeit, sondern nur auf die Dichtheit der Anlagen, auf die Festigkeit sowie auf Druckverluste, Geräuschbildung und die Unbedenklichkeit der verwendeten Werkstoffe. Prüfstand am UMTEC soll Abhilfe schaffen Um die Wirksamkeit von physikalischen Wasserbehandlungsgeräten zu testen, wurde am UMTEC ein Prüfstand aufgebaut, der die Situation in einem privaten Haushalt simuliert: Aus einem Warmwasserboiler wird während dreier Wochen in definierten Intervallen Wasser bezogen. Das nachgefüllte kalte Wasser wird im Boiler wieder erhitzt und dabei entsteht auf den Heizstäben Kalk. Nach Ablauf der drei Wochen wird der entstandene Kalk mit Säure abgewaschen und analysiert. Auch Hersteller sollen Geräte testen können In Vorversuchen wurde die sogenannte Härte des Wassers an der HSR gemessen. Diese ist ein Mass für die Menge an gelöstem Kalzium und Magnesium und wird in französischen Härtegraden (ºfH) angegeben. Dabei hat sich gezeigt, dass die Härte des Trinkwassers an der HSR einen Tagesgang zwischen 28 °fH (ziemlich hart) und 34 °fH (hart) aufweist. Mit diesem Wasser wird innerhalb von drei Wochen über 20 Gramm Kalk auf den Heizstäben des Boilers ab geschieden. Somit kann auf einer zweiten Prüfstrecke, die genau gleich betrieben wird wie die erste, die Situa- tion mit einem physikalischen Wasserbehandlungsgerät untersucht werden. Fällt auf der zweiten Prüfstrecke im Vergleich zur ersten weniger als 20 Prozent Kalk aus, so gilt das Wasserbehandlungsgerät als wirksam (gemäss Arbeitsblatt W510/512 des Deutschen Vereins des Gasund Wasserfaches [DVGW]). Nachdem der Prüfstand erstellt und getestet wurde, sollen nun ungefähr zehn physikalische Wasser behandlungsgeräte untersucht werden. Die Resultate werden dann den Finanzierungspartnern des Projekts (Bundesamt für Gesundheit [BAG] und aqua suisse) zur Verfügung gestellt, damit diese interessierte Verbraucher informieren können. Weiter ist vorgesehen, dass auch Hersteller ihre Geräte an der HSR testen lassen können. [email protected], [email protected] Bilder 1 und 2: Verkalktes Wasser kann Heizelementen übel zusetzen und Wasserhähne verstopfen. 1 Leitfähigkeit des Rapperswiler Leitungswassers, das bei der Prüfung verwendet wird. 2 HSR-Magazin 1 / 2011 9 Das Institut für Bau und Umwelt IBU greift für Forschungsarbeiten häufig auf Modellversuche zurück. Sie liefern wichtige Erkenntnisse für Hochwasser- und Murgangschutzprojekte sowie für Gewässerrenaturierungen und die Konstruktion von Wasserkraftwerken. Modelle geben Antwort auf Hydraulikfragen Jürg Speerli, Leiter Fachstelle Wasserbau am Institut für Bau und Umwelt IBU Die Schäden nach Hochwasser- und Murgangereignissen können gewaltige Ausmasse annehmen. So haben die Hochwasserereignisse vom August 2005 in der Schweiz sechs Todesopfer gefordert und Schäden von drei Milliarden Schweizer Franken nach sich gezogen. Vor diesem Hintergrund hat die angewandte Forschung und Entwicklung im Bereich von Naturgefahren wie Hochwasser und Murgänge stark an Bedeutung ge wonnen. Aber auch im Wasser- und Flussbau sind neue Konzepte gesucht: beispielsweise zur Minderung von Schwall und Sunk – also der Abflussschwankungen – bei Wasserkraftanlagen. Oder für die Reaktivierung des Geschiebehaushalts bei Fliessgewässern. Diese Themen haben durch die Annahme der parlamentarischen Initiative «Schutz und Nutzung der Gewässer» zusätzliche Re levanz erhalten. Strömungsvorgänge sind äusserst komplex Entsprechend diesen Anforderungen liegen die Forschungsschwerpunkte der Fachstelle Wasserbau des IBU hauptsächlich in den Bereichen Hochwasser- und Murgangschutz, Gewässerrenaturierungen sowie Wasserkraftanlagen. Die Strömungsvorgänge, die dabei untersucht werden, sind meist hoch komplex. So werden im Hochwasserfall Geschiebe und Schwemmholz transportiert, was Erosions- und Ablagerungsprozesse zur Folge haben kann. Zudem sind durch Schwemmholz sogenannte Verklausungen – also Verschlüsse – bei Brücken möglich. Die Erosionsvorgänge wiederum können Ufer und Bauwerke unterspülen und Ablagerungen sowie Verklausungen können zu Überschwemmungen führen. 10 HSR-Magazin 1 / 2011 Untersuchung im verkleinerten Massstab Auch heute noch können die Strömungsprozesse bei Geschiebe- und Schwemmholztransport nicht zuver lässig genug mit numerischen Simulationen berechnet werden. Deshalb betreibt die Fachstelle Wasserbau an der HSR modern ausgerüstete hydraulische Versuchs anlagen für angewandte Forschungs- und Entwicklungs projekte sowie für experimentelle Studierendenarbeiten. Dabei werden Strömungsvorgänge in einem verklei nerten Massstab nachgebildet und untersucht. Die Er gebnisse lassen sich schliesslich unter Anwendung eines entsprechenden Modellgesetzes auf Prototypwerte umrechnen. Vom Modell in die Praxis Solche hydraulischen Miniaturmodelle waren die Grundlage für verschiedene Projekte, beispielsweise für ein Murgangschutzprojekt am Glyssibach im Berner Oberland (HSR-Magazin 1/2007) oder für die Konstruktion einer Druckbrücke an der Lütschine für die Berner Oberland-Bahnen AG. Ebenso wurden ein Geschiebesammler und ein Schwemmholzrückhaltebauwerk an der Chiene im Kiental in hydraulischen Modellversuchen auf ihre Funktionalitäten hin geprüft und ihre Wirkungs weisen optimiert. Alle drei Projekte wurden in der Zwischenzeit realisiert und bieten der betroffenen Bevöl kerung einen Schutz vor zukünftigen Murgang- und Hochwasserereignissen. Know-how für Kraftwerk in Nigeria Im Bereich Wasserkraftanlagen werden der Ausbau u nd die Optimierung von bestehenden Anlagen immer wichtiger. Auch hier werden komplexe Fragestellungen der 1 2 3 4 Bilder 1 und 2: Das Murgang-Ausleitbauwerk am Glyssibach in Brienz in Natur und im hydraulischen Modell. Bilder 3 und 4: Geschiebesammler und Schwemmholzrück haltebauwerk an der Chiene im Kiental im hydraulischen Modell und in Natur. Hydraulik oftmals mit Modellversuchen beantwortet. So wurde im Glarnerland auf diese Weise die Wasserfassung Engi der SN Energie AG im hydraulischen Modell analysiert und optimiert. Das Know-how der HSR im Bereich Wasserkraftwerke ist zudem in den Bau einer Multifunktionsanlage zur Bewässerung, Wasserversorgung und Wasserkraftnutzung in Nigeria eingeflossen. Projektingenieure der Fachstelle Wasserbau haben für die Anlage Galma Damm alle hydraulischen Anlagenteile entworfen und dimensioniert. Die Regulierorgane und die Stahlwasserbauelemente wurden durch Projekt ingenieure des Instituts für Anlagen und Sicherheitstechnik SITEC ausgelegt und berechnet. Erkenntnisse für den Wasserbau Die erwähnten Projekte zeigen, dass das IBU – auch in Zusammenarbeit mit anderen Instituten der HSR – wichtige Erkenntnisse für den Wasserbau liefern kann. Die Forschungstätigkeiten können einerseits in konkrete Bauten umgesetzt werden, andererseits in Empfehlungen münden. Für zukünftige Hochwasser- und Murgangschutzprojekte sowie zur Leistungssteigerung von Wasserkraftanlagen ist dieses Wissen äusserst wertvoll. [email protected] HSR-Magazin 1 / 2011 11 Abfliessendes Regenwasser enthält zahlreiche Schmutzstoffe, die Boden und Gewässer belasten. Das Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik UMTEC forscht deshalb an wirksamen Technologien zur Behandlung von Regenwasser. Regenwasserabfluss soll sauberer werden von Michael Burkhardt, Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik UMTEC Gegenwärtig wird meistens davon ausgegangen, dass oberflächlich abfliessendes Regenwasser nicht verschmutzt ist. Eine Belastung wird eher als Ausnahme erwartet. Untersuchungen zeigen aber, dass Regen wasserabflüsse aus Siedlungsgebieten durchaus recht häufig verschmutzt sind. Zu den Belastungen zählen Schwermetalle, Mineralöle oder der Benzinzusatz MTBE. Einige der Schadstoffe werden von Metalloberflächen abgewaschen, andere vom Strassenverkehr freigesetzt. Relativ neu ist, dass in Regenwasser auch Biozide, Pflanzenschutzmittel, Flammschutzmittel, Vulkanisations beschleuniger oder UV-Schutzmittel enthalten sind. Beispielsweise gelangen Biozide aus Gebäudefassaden mit dem Regen in Boden und Gewässer. Über zahlreiche weitere Verschmutzungsquellen in Siedlungsgebieten gibt es keine genaueren Informationen. Behandlungsgebot für schmutziges Regenwasser Die Kantone und Vollzugsbehörden zeigen sich besorgt, dass diese Problemstoffe unkontrolliert in die Umwelt gelangen. Denn eigentlich gilt für verschmutztes Regenwasser ein Behandlungsgebot. Dabei gilt als Stand der Technik, dass verschmutztes Regenwasser mindestens über einen bepflanzten Oberboden, noch besser über eine Kombination von Ober- und Unterboden versickert wird. Neben natürlichen Oberböden haben sich künst liche Adsorbermaterialien bewährt. Diese sind vor allem wegen ihrer überschaubaren Kosten, des kontrollierten Leistungsprofils und der geringen Platzansprüche interessant. Knappe Flächenressourcen in Siedlungsräumen dürften die Nachfrage nach technischen Adsorbersys temen noch weiter erhöhen. So wurde zum Beispiel in 12 HSR-Magazin 1 / 2011 der Gemeinde Ostermundigen (BE) eine unterirdische Behandlungsanlage errichtet, bei der die oberirdische Fläche anderweitig genutzt werden kann. Darüber hinaus ist die Anlage auch sicherer für die Bewohner des Quartiers, besonders Kinder. Denn alternativ wäre ein grosses Versickerungsbecken gebaut worden, das zeitweilig mit Wasser gefüllt ist. Bestehende Anlagen filtern nicht alle Schadstoffe Solche und andere bisher verfügbare Anlagen sind allerdings nur für Schwermetalle und ausgewählte Kohlenwasserstoffe entwickelt worden. Für andere Schadstoffe existieren noch keine befriedigenden Lösungen. Technisch erprobte und wirksame Regenwasserbehandlungsanlagen mit innovativen Filtern rücken daher in den Mittelpunkt eines nachhaltigen Boden- und Gewässerschutzes. So wird derzeit im Rahmen eines Projekts am UMTEC eine Adsorber technik für Pestizide und Schwermetalle ent wickelt (Projektbeteiligte: Michael Burkhardt, Jean-Marc Stoll János Bode). Dabei wird im Labor die Stoff und elimination getestet sowie unter realitätsnahen hydrau lischen und stofflichen Bedingungen optimiert. Bessere Entfernung von Pestiziden Ziel ist es, mit der definitiven Adsorbertechnologie mehr als 90 Prozent der Schadstoffmischung zurückzuhalten. Die ausgewählten anorganischen und organischen Verbindungen sollen in jedem Fall effizienter als mit natür lichem Bodenmaterial entfernt werden. Ebenso soll durch das Vermischen und Schichten der Adsorptionsmaterialien die hydraulische Leistung verbessert werden, wobei ein gutes Durchströmen auch bei geringen Was- Bild oben: Oberflächlich a bfliessendes Regenabwasser wird oft ohne vorherige Behandlung in kleine Fliessgewässer eingeleitet. Bild rechts: Unter irdische Anlage zur Behandlung von verschmutzten Regenwasserabflüssen in der Gemeinde Ostermundigen. Durch die perforierten Rohre wird das Wasser auf einem Mischadsorber gleichmässig verteilt und versickert danach. sermengen sicherzustellen ist. Bei der Beurteilung der Materialmischungen werden die Kosten für Einbau, Unterhalt und Entsorgung berücksichtigt. Bereits jetzt lässt sich zeigen, dass kalkangereichertes granuliertes Eisenhydroxid (GEH), das für die gelösten Schwermetalle Kupfer und Zink geprüft wurde, für Pes tizide wie erwartet nicht geeignet ist. Hierfür braucht es andere hochwirksame Materialien. Dazu zählt beispielsweise ein karbonisiertes mikroporöses Adsorberharz, das mehr als 99,9 Prozent der unpolaren und polaren Pestizide entfernt. Die Entwicklung einer solchen Anlagentechnik für Regenwasserbehandlungsanlagen stellt die Grundlage für neue Optionen im Boden- und Gewässerschutz dar. Projektpartner profitieren von den Daten Den erwarteten Referenzdatensatz aus den Untersuchungen können die am Projekt beteiligten Kantone und Gemeinden nutzen, um in Bauvorhaben vorgeschlagene Behandlungsanlagen für Versickerung oder Regenwasserableitung hinsichtlich deren Eliminationsleistung fachlich abgesichert zu beurteilen. Die erarbeiteten Kenntnisse sind auch geeignet, bestehende Richtlinien und Verordnungen durch neue Empfehlungen für die Massnahmenplanung zu ergänzen. Das Projekt wird gefördert vom Bundesamt für Umwelt (BAFU), von den Kantonen Bern und Zürich, vertreten durch das Amt für Wasser und Abfall (AWA) und das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL), von den Gemeinden Ostermundigen und Lyss sowie den Firmen Watersys AG und CREABETON BAUSTOFF AG. Zusätzlich übernehmen das AWA und das AWEL chemische Analysen von Wasserproben. Fachlich begleitet wird die Studie von aQa.Engineering und WST21. Die Projektpartnerschaft verdeutlicht, dass sich das g eplante Vorgehen an realen Bedürfnissen orientiert und stark lösungs- und umsetzungsorientiert ausgerichtet ist. Das Projektende ist für November 2011 vorgesehen. [email protected] Internationale Tagung an der HSR An der HSR findet am 24. und 25. Mai 2011 eine internationale Tagung zum Thema «Leaching of Biocides from Facade Coatings» statt. Ausgewiesene Experten aus verschiedenen europäischen Ländern berichten über Auswaschmechanismen, Risikobeurteilung und gesetz liche Anforderungen. Weitere Informationen: www.umtec.ch. HSR-Magazin 1 / 2011 13 LENKEN SIE IHRE ZUKUNFT IN NEUE BAHNEN. Als Technologieführer im Bereich Lenksysteme und Massivumformung ist ThyssenKrupp Presta Steering innovativer Partner der Automobilindustrie. Wir bringen Ideen auf die Strasse und sorgen täglich dafür, dass Millionen von Fahrzeugen sicher in der Spur bleiben. An weltweit 16 Standorten denken wir Technik weiter. 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Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme ACUTRONIC Switzerland Ltd Rosengartenstrasse 25 8608 Bubikon Schweiz E-Mail [email protected] Telefon +41 55 253 55 55 www.acutronic.com Ein Bericht des Bundesrats zeigt Ausmass und Ursachen des Fachkräftemangels im naturwissenschaftlichtechnischen Bereich auf und nennt mögliche Massnahmen, wie dem Mangel begegnet werden kann. Technisches Interesse fördern von Michael Näf, Redaktion HSR-Magazin Schon seit Jahren wird in der Schweiz ein Mangel an Fachleuten in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) proklamiert. Letzten Herbst hat nun der Bundesrat einen Bericht zum Ausmass, den Ursachen und den Folgen des Fachkräftemangels verabschiedet. Erstellt wurde der Bericht vom Eidgenössischen Departement des Innern in Zusammenarbeit mit dem Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartement. Grosse Lücke zwischen Angebot und Nachfrage Im Rahmen des Berichts hat das Büro für arbeits- und sozialpolitische Studien BASS den MINT-Fachkräftemangel in der Schweiz quantifiziert. So fehlten im Oktober 2007 23 700 MINT-Fachkräfte. Und auch im März 2009 – also nach dem rezessionsbedingten Einbruch der Volkswirtschaft – kamen auf 16 000 offene Stellen lediglich gut 2 000 Stellensuchende. Zu diesem Zeitpunkt betrug die Zahl der beschäftigten MINT-Fachkräfte 173 000 und die Arbeitslosenquote lag bei 1,2 Prozent gegenüber 3,4 Prozent unter allen Erwerbspersonen. Bei den RobOlympicsWettkämpfen erhalten Jugendliche einen spielerischen Einblick in die Robotik. Mangel ist strukturell bedingt Die Zahlen zeigen einerseits, dass der Fachkräftemangel stark konjunkturabhängig ist und in einigen Branchen die Lücke möglicherweise sogar ganz geschlossen wer- den kann. Sie deuten laut Bericht andererseits aber auch darauf hin, dass der Mangel an MINT-Fachkräften strukturell bedingt ist und dass sich die Lücke bei einem wirtschaftlichen Aufschwung höchstwahrscheinlich rasch wieder vergrössern wird. Die detaillierte Analyse nach Fachgebieten zeigt zudem, dass sich der Fachkräfte mangel in den Bereichen Technik, Informatik und Bau ingenieurwesen besonders akzentuiert. Höhere Löhne, starke Zuwanderung Der MINT-Arbeitsmarkt hat auf die Verknappung an verfügbaren Fachkräften auf zwei Arten reagiert: Zum einen stieg die Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland stark an, zum anderen kann eine substanzielle Lohnsteigerung festgestellt werden. So sind gemäss den Salärumfragen von Swiss Engineering STV die realen Löhne der MINT-Fachkräfte zwischen Juni 2004 und Mai 2008 stärker gestiegen als der Durchschnitt aller Löhne (3,3 Prozent gegenüber 0,6 Prozent). Zudem haben sie auch von 2009 auf 2010 nochmals zugenommen (siehe Bericht auf Seite 24). Untermauert wird dieser Befund durch die Lohnstudien von FHSchweiz und dem Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein SIA. Nur moderater Zuwachs bei Studieneintritten Dennoch: Ein Einfluss der MINT-Fachkräftelücke und der Lohnerhöhungen auf die Anzahl der Studieneintritte in einschlägige Ausbildungen ist gemäss Bericht nicht direkt erkennbar. So habe die Zahl der Studierenden an universitären Hochschulen und Fachhochschulen in den letzten Jahren zwar insgesamt stark zugenommen, doch das Wachstum in den MINT-Studiengängen sei moderat geblieben und grösstenteils auf den gestiegenen Anteil Studierender aus dem Ausland zurückzuführen. Frühe Festlegung der Interessen Zukünftige Massnahmen, um die Zahl der Studieneintritte zu erhöhen, müssten gemäss Bericht bereits früh ansetzen. Denn die Interessen und die damit verbundene berufliche Ausrichtung von Jugendlichen stünden in einem hohen Grad bereits am Ende der obligato rischen Schulzeit fest. Als zentral werden in dieser Hinsicht die Fächer Mathematik, Physik und das technische Interesse ganz allgemein betrachtet: Zeigen Jugendliche 18 HSR-Magazin 1 / 2011 Die HSR bietet seit 2009 einen speziell für Jugendliche entwickelten ElektrotechnikKurs unter dem Titel «electronics4you» an. im Alter von 15 Jahren in diesen Bereichen Interesse sowie gute Leistungen und schätzen sie ihre Leistungs fähigkeit als gut ein, dann erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass sie später ein Studium im MINT-Bereich aufnehmen. Bei Jungen treffe diese Konstellation noch in einem viel höheren Mass zu als bei Mädchen. Tiefe Frauenanteile in MINT-Studiengängen Insgesamt ist denn auch der Frauenanteil in MINT-Studiengängen ausgesprochen tief. Nur sogenannt «weiche» MINT-Bereiche wie beispielsweise Chemie und Life Sciences weisen hohen Frauenanteile aus. Als Gründe, weshalb junge Frauen trotz vorhandenem Talent einen Entscheid gegen einen MINT-Studiengang fällen, nennt der Bericht einerseits eine geschlechterspezifische schulische und ausserschulische Sozialisation, das Fehlen von weiblichen Rollenvorbildern, die bei Mädchen generell tiefere Einschätzung der eigenen Leistungen und die bereits im frühen Alter inhärente Vorstellung einer schlechten Vereinbarkeit von Familie und Beruf in den MINT-Berufsfeldern. Bundesrat will handeln Dem Bundesrat ist es angesichts der Bedeutung von Forschung und Innovation für die Schweizer Volks wirtschaft ein Anliegen, das Problem des MINT-Fachkräftemangels anzugehen. Dafür müssten das Interesse für MINT auf Vorschul-, Kindergarten-, Primar- und Sekundarstufe I gefördert werden und die hierfür getroffenen Massnahmen konsequent weitergeführt werden. Der Bundesrat empfiehlt auch eine Verbesserung des Über- gangs von der Sekundarstufe II in die Tertiärstufe sowie eine Sensibilisierung des in der Lehre eingebundenen Hochschulpersonals für eine stufen- und gendergerechte Vermittlung des Wissens in den MINT-Fächern. Zudem möchte der Bund die Zusammenarbeit von Universitäten, ETH und Fachhochschulen mit den Pädagogischen Hochschulen weiter fördern und spezifische Massnahmen im Bereich der Chancengleichheit prüfen. Für die Umsetzung dieser Ziele ist der Bundesrat bereit, bei der För derung von Bildung, Forschung und Innovation in den Jahren 2013 bis 2016 «geeignete Massnahmen» zu treffen und die dafür erforderlichen Gelder zu beantragen. [email protected] Aktuelle Projekte der HSR Die HSR versucht mit verschiedenen Projekten, junge Menschen für Technik und IT sowie das Bau- und Planungswesen zu begeistern. So bietet sie P atenschaften für Maturaarbeiten an, führt unter dem Titel «electronics4you» Elektrotechnik-Kurse für Jugendliche durch, veranstaltet jährlich den Roboterwettkampf «RobOlympics» und engagiert sich mit diversen Erlebnistagen für Schülerinnen und Schüler bei Ferienpassaktivitäten. Speziell zur Förderung des weiblichen Nachwuchses führt die HSR während der Sommer ferien eine Informatikschnupperwoche für Sekundarschülerinnen durch. HSR-Magazin 1 / 2011 19 Our Company Elliott Turbomachinery is a leading designer and manufacturer of steam turbines and centrifugal compressors used in the petrochemical and energy industries worldwide. Elliott in Switzerland is responsible for the maintenance, upgrades and overhauls of a vast fleet of Elliott machines located in Europe, Middle East and Africa. We have extensively equipped workshops located in Italy and the UK and local offices in many of the regions in which we operate. Our operation based in Lachen, Switzerland is responsible for providing engineering and support services for teams performing maintenance and overhauls in the field. Worldwide are 1'500 people in charge for Elliott, out of them are 60 located in Lachen. Our customers include: BP, Dow, ExxonMobil, Repsol, Shell, Sabic, Statoil, Total, Yanpet and others in the refining, petrochemical and gas liquefaction industries. Job Opportunity Field Service Engineer From the heat of the Saudi Arabian desert through the humidity of the Indian jungle to the cold of t he Siberian winter, you will install, commission and overhaul multistage centrifugal compressors and steam turbines in Europe, Middle East, Africa and Russia. Being a globetrotter for our company gives you the opportunity to visit many different places in the world and provides you with a vast amount of unique experiences. Contact HR Fabienne Büttiker Address: Elliott Turbomachinery SA Feldstrasse 2 CH-8853 Lachen Tel.: +41 (0)55 451 80 00 Fax: +41 (0)55 451 80 99 E-Mail: [email protected] Internet: www.elliott-turbo.com Your profile Languages: German, English (French and other languages an advantage) Education: Graduate in Mechanical Engineering (FH) or equivalent Personality: Ideally, we are seeking young graduate engineers who are flexible, team-oriented and adapt well to changing situations. They must be willing to travel at short notice and to spend time on sites in any of the regions we operate. Vernetzt sein 28 Sektionen und 24 Fachgruppen bieten ein einzigartiges Netzwerk, um Kontakte aufzubauen, Informationen auszutauschen und Gleichgesinnte kennen zu lernen. Kostenlos kennenlernen: 1 Jahr gratis für Studenten und Diplomanden! Wissen austauschen Ein breites Spektrum von Tagungen, Workshops, Schulungen und Anlässen bietet Gelegenheit, um Wissen auszutauschen und beruflich weiter zu kommen. Informiert bleiben Fachzeitschriften und Sonderpublikationen von Swiss Engineering STV sorgen dafür, dass Ingenieure und Architekten stets aktuell informiert sind. Swiss Engineering STV Weinbergstrasse 41, 8006 Zürich Tel. +41 (0)44 268 37 11, Fax +41 (0)44 268 37 00 [email protected], www.swissengineering.ch Das Netzwerk der Ingenieure und Architekten in der Schweiz. Mitmachen, Mitglied werden Weitere interessante Dienstleistungen finden Sie auf unserer Homepage www.swissengineering.ch. Werden Sie Mitglied! Es lohnt sich. Im Juni wird Zürich zum Mekka für Landschaftsarchitekten von Margit Mönnecke, Studiengangleiterin Landschaftsarchitektur Die International Federation of Landscape Architects (IFLA) veranstaltet jedes Jahr ein internationales Treffen zu einem aktuellen Thema, an dem Fachleute aus Landschaftsarchitektur und Gartenbau, Landschaftsentwicklung, Raumplanung, Stadtplanung, Bau-, Forst- und Agraringenieurwesen teilnehmen. Der 48. Weltkon gress unter dem Titel «Scales of Nature – From Urban Landscapes to Alpine Gardens» findet vom 27. bis 29. Juni 2011 in Zürich statt. HSR organisiert internationalen Wettbewerb Um den Weltkongress finden verschiedene Aktivitäten statt, an denen der Studiengang Landschaftsarchitektur der HSR massgeblich beteiligt ist. So hat der Studiengang unter der Federführung von Kerstin Gödeke und Joachim Kleiner einen in ternationalen Studierendenwettbewerb zum Thema «Urban Boundaries» ausgeschrieben. Studierende sind aufgefordert, anhand eines eigenen Beispiels planerische und konzeptionelle Vorschläge zu entwickeln, wie Siedlungsränder als Übergangsbereich zwischen Siedlungslandschaft und un bebauter Landschaft gestaltet werden können. Die Wettbewerbsbeiträge werden von einer international besetzten Jury beurteilt. Honoriert wird das Sieger projekt mit 3500 US-Dollar und der Einladung zur Preisverleihung am Kongress. Die besten Wett bewerbs beiträge werden an der HSR in einer Ausstellung präsentiert. Weitere Informationen: www.ifla2011.com Regionale Aufgabenstellungen für Studierende Des Weiteren findet vor dem Kongress vom 22. bis 24. Juni eine Charette statt, vorbereitet vom Studiengang Landschaftsarchitektur. Die Charette ist ein dreitätiger Gestaltungsworkshop, an dem rund 60 Studierende der Landschaftsarchitektur aus dem Ausland und der HSR gemeinsam eine Aufgabenstellung aus dem Raum Rapperswil-Jona unter Leitung von Prof. Massimo Fontana (HSR) und weiteren Experten aus dem In- und Ausland bearbeiten und Beispiel gebende Lösungen kreieren. Diese Ergebnisse werden ebenfalls an der HSR präsentiert. World Council Meeting an der HSR Unmittelbar vor dem Kongress, am 25. und 26. Juni, treffen sich die IFLA-Delegierten aus den Regionen Afrika-Mittlerer Osten, Amerika, Asien-Pazifik und Europa zum World Council Meeting an der HSR. Für die HSR ist dies eine gute Gelegenheit, mit Kolleginnen und Kollegen aus dem Ausland bestehende Kontakte wiederzubeleben, neue Kontakte zu knüpfen und zukünftige Projekte zu verabreden. Hochkarätige Vorträge und Studierendentreffen Der Kongress bietet an den Vormittagen hochkarätige Fachvorträge. An den Nachmittagen diskutieren die Kongressteilnehmenden spezielle Fachthemen in Ses sions, von denen je eine von Joachim Kleiner und Margit Mönnecke vom Studiengang Landschaftsarchitektur geleitet wird. Die Landschaftsarchitektur-Studierenden der HSR or ganisieren zudem ein Treffen der European Landscape Architecture Students Association (ELASA) in der Schweiz. Studierende aus 35 europäischen Ländern werden sich vom 24. bis 26. Juni zum fachlichen Austausch treffen, Kontakte aufbauen, sich mit aktuellen Projekten aus der Schweiz auseinandersetzen und an gemeinsamen Exkursionen teilnehmen. [email protected] Urbane Grenzen stehen im Fokus eines Studierendenwettbewerbs, den die HSR im Rahmen des 48. Weltkongresses der International Federation of Landscape Architects organisiert. HSR-Magazin 1 / 2011 21 P U B L I R E P O R TA G E Kompetenz im Schacht und auf der Baustelle Höchste Professionalität bei Montage und Unterhalt ist ein zentrales Ziel des Aufzugs- und Fahrtreppenunternehmens Schindler. Deshalb wurde das Schindler Lift Camp ins Leben gerufen, mit einem Standort Service in Ebikon/LU und einem Standort Montage in Degersheim/SG. T E XT DA N I E L A O B R E C H T | B I L D E . T. S T U D H A LT E R N ur noch top ausgebildete Servicetechniker an die Anlagen! – das ist das Ziel des Schindler-Lehrganges Servicetechniker im Lift Camp Ebikon. «Die dreimonatige Intensivausbildung richtet sich an alle neu eintretenden Servicetechniker von Schindler Schweiz», sagt Markus Luther, Head Lift Camp Ebikon. Sie beinhaltet Trainings in Classrooms und an den Modularbeitsplätzen sowie geführte Anwendungen im Feld, im Unterhalt, in der Montage und in der Reparatur. Die Ausbildung erfolgt zielorientiert und schliesst mit der Abschlussprüfung bzw. mit einem Qualitäts-Zertifikat ab. «Früher hat jede Geschäftsstelle ihre Leute leicht anders ausgebildet. Heute fahren wir dank dem Lift Camp eine einheitliche Linie», erklärt Markus Luther den grossen Vorteil des Camps. In den Geschäftsstellen erhalten die Techniker dann den Feinschliff. Von Arbeitssicherheit bis Kundenorientierung Die neuen Servicetechniker in Ebikon erhalten vom ersten Tag an volles Gehalt, dasselbe gilt für die angehenden Monteure, die ihr zweimonatiges Lift Camp in Degersheim absolvieren. Sie verbringen zuerst vier Wochen im Classroom. Hier werden Themen wie Arbeitssicherheit, Grundlagen der Aufzugs- und Elektrotechnik, Theorie zu den Anlagen, Befestigungstechnik, Werkzeuglehre, Prozess- und Montagekennzahlen sowie Kundenorientierung gelehrt. Anschliessend arbeiten die neuen Monteure in Zweiergruppen mit je einem Trainer in den vier Übungsschächten und an den modulartigen Arbeitsstationen. «Unser Lift Camp ist sehr baustellennah und keine Hochglanzhalle», erklärt Campleiter Hans-Peter Bösch das Ausbildungskonzept von Degersheim. Auch er sieht einen grossen Vorteil in der Standardisierung der Ausbildung und in der Entlastung der Geschäftsstellen. Nach Abschluss des Lift Camps mit dem Montagezertifikat arbeiten die angehenden Monteure auf einem sehr hohen Niveau. Die Trainer nehmen laufend Rückmeldungen aus dem Feld auf, um sicherzustellen, dass ihre Trainings den sich wandelnden Praxisansprüchen auch stets gerecht werden. Marek Raphael Käslin, Trainer Lift Camp Service, ist von den Schutzausrüstungen überzeugt. Kunert, seit Eröffnung des Lift Camps Montage Trainer in Degersheim, ist sogar der Meinung, dass heute noch mehr verlangt werde als vor eineinhalb Jahren. Sicherheit geht vor Für beide Camps gelten die drei Grundsätze Sicherheit, Ordnung und Disziplin. Bereits am ersten Tag findet eine Safety-Schulung statt. Denn Sicherheit für die eigenen Leute auf der Baustelle und im Schacht ist für Schindler zentral. Dazu Raphael Käslin, Trainer Lift Camp Service: «Wir stellen die Elemente der persönlichen Schutzausrüstung vor und erklären Sinn und Zweck jedes einzelnen Safety Tools.» Die Erfahrung zeigt, dass Absolventen des Lift Camps ihre Schutzausrüstungen auf den Baustellen konsequent tragen. www.schindler.ch/jobs Lift Camp Modernisierung Neben einer Grundausbildung für Neuanlagen-Monteure und für Servicetechniker soll auch noch eine Grundausbildung für ModernisierungsMonteure ins Leben gerufen werden. Das Liftcamp «MOD Umbau» startet voraussichtlich im März 2011. Ausbildner Marcel Huser (l.) erklärt einem Servicetechniker im Liftcamp in Ebikon die Eigenschaften eines Kabels. Mehr Studierende in den Hörsälen: Die Anmeldezahlen für dieses Studienjahr sind an der HSR stark angestiegen. Starkes Wachstum an der HSR von Michael Näf, Redaktion HSR-Magazin Der neu eingeführte Studiengang Erneuerbare Ener- Auch Fachhochschule Ostschweiz wächst gien und Umwelttechnik der HSR ist äusserst er Nicht nur die HSR, sondern die gesamte Fachhochschule folgreich gestartet: Rund 100 Studentinnen und Stu- Ostschweiz (FHO) konnte für das S tudienjahr 2010/2011 denten haben im letzten Herbst die ein Wachstum verbuchen. Die StuBacheloraus bildung in Angriff ge dierendenzahlen an der FHO haben Der Studiengang nommen. Auch das neu gestaltete von 3600 im Jahr 2009 auf 4040 Studium Maschinentechnik-Innovazugenommen. Die grösste WachsErneuerbare Energien tion, das das bisherige Studium in tumsrate weist dabei die HSR mit und Umwelttechnik Maschinentechnik abgelöst hat, ist 14,7 Prozent auf, gefolgt von der mit 83 Anmeldungen auf grossen HTW Chur mit 14,5 Prozent. Die NTB hat auf Anhieb rund Anklang gestossen. Buchs konnte um 41 Studierende wachsen (12,4 Prozent), während 100 Studierende ange die 122 neuen Studierenden der FHS Anmeldezahlen um über zogen. St. Gallen 9,7 Prozent Wachstum 25 Prozent gestiegen ausmachen. Insgesamt haben damit im letzten Herbst auf Bachelorebene 469 neue Studierende ihre Ausbildung in den Bereichen Elektro- Weiteres Wachstum in der Schweiz prognostiziert technik, Erneuerbare Energien und Umwelttechnik, Nach Szenarien des Bundesamts für Statistik dürften die Informatik, Maschinentechnik | Innovation, Bauin Studierendenzahlen auch in den kommenden Jahren genieurwesen, Landschaftsarchitektur und Raum weiter zunehmen. So wird für die Schweiz ein Wachsplanung begonnen. Auf Masterebene starteten 34 tum von heute 200 000 Studierenden auf 226 000 bis Studierende ihre Ausbildung und spezialisieren sich 248 000 Studierende im Jahr 2019 prognostiziert. Vor nun im Rahmen des Master of Science in Engineering allem die Fachhochschulen sollen gemäss der Prognose MSE an der HSR in einem Fachbereich aus dem In einen starken Zustrom verzeichnen. genieurwesen. Im Vergleich zum Vorjahr sind die [email protected] Anmeldezahlen bei den B achelor- und Masterstudiengängen der HSR um über 25 Prozent gestiegen und liegen auf einem Rekordniveau. Um die Lehrqualität sicherzu stellen, sind auf das Studienjahr 2010/2011 allein für den neuen Studiengang Erneuerbare Energien und Umwelttechnik vier neue P rofessoren eingestellt w orden. Weitere drei ersetzen Abgänge anderer Dozenten. HSR-Magazin 1 / 2011 23 Der Verband Swiss Engineering STV führte letztes Jahr eine Erhebung zu den Löhnen in den Bereichen Ingenieurwesen und Architektur durch. Die Ergebnisse wurden in einer Salärbroschüre veröffentlicht. Löhne trotzen der Krise von Michael Näf, Redaktion HSR-Magazin Der Verband Swiss Engineering STV publiziert jährlich eine Salärbroschüre, die auf einer Umfrage unter den Verbandsmitgliedern und weiteren Berufsleuten basiert. An der Befragung im letzen Jahr nahmen 3800 Inge nieurinnen und Ingenieure sowie Architektinnen und Architekten aus der Schweiz teil und gaben über ihre Lohnsituation Auskunft. Transparenz bei Löhnen Mit der jährlichen Salärerhebung versucht Swiss Engineering STV Transparenz bei der Entlöhnung von Inge nieuren und Architekten in der Schweiz zu schaffen. Die Resultate der Studie dienen gleichzeitig als Richtlinien für Lohngespräche, wovon sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer profitieren. Insbesondere Studienabgängerinnen und -abgänger nutzen die Studie als hilfreichen Wegweiser. Löhne sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen Etwas überraschend zeigt die Untersuchung, dass die Saläre von Ingenieuren und Architekten auch 2010 trotz Junge Ingenieurinnen und Ingenieure sind nach wie vor gesucht: Ein Jahr nach Studienabschluss haben über 97 Prozent der Absolventen einen Arbeits vertrag unterschrieben. 24 HSR-Magazin 1 / 2011 rezessionsbedingtem Einbruch der Volkswirtschaft branchenübergreifend gestiegen sind. Eine Ausnahme bilden lediglich Berufsleute in der besondes krisengeschüttelten Maschinen- und Metallindustrie. Am deutlichsten sind die Löhne bei Ingenieuren und Architekten aus den Bereichen Finanz und Dienstleistung gestiegen. Die Finanzbranche ist auch der Spitzenreiter bei den Bruttojahreseinkommen: Das Medianeinkommen beträgt hier 147 000 Franken. In der Telekommunikationsbranche liegt der Median bei 136 000 Franken, in der Konsumgüterindustrie bei 134 000 Franken und in der Chemie- und Pharmabranche bei 131 000 Franken. Über die gesamte Stichprobe wurde ein Durchschnittslohn von rund 120 000 Franken jährlich errechnet. Im Vergleich liegen die Saläre der Frauen mit durchschnittlich 113 000 Franken etwas tiefer. Grosse Unternehmen bezahlen mehr Weniger überraschend ist der Befund, dass der ermittelte Lohn der befragten Ingenieure und Architekten von der Grösse des Unternehmens abhängig ist. So liegt das Die Löhne in den Bereichen Ingenieurwesen und Architektur sind 2010 gestiegen. Dies zeigt eine Studie von Swiss Engineering STV. mittlere Bruttojahreseinkommen in Unternehmen mit mehr als 1000 Angestellten mit 128 000 Franken über dem Gesamtdurchschnitt. Ebenso sind in gösseren Firmen mehr Ingenieure und Architekten mit Doktortitel angestellt: in Unternehmen mit über 250 Beschäftigten fast doppelt so viele wie in Firmen mit weniger Mitarbeitenden. Unabhängig von der Firmengrösse ist hingegen die Teilnahme der Befragten an Weiterbildungsprogrammen. Trotz Krise begehrt Obwohl sich der Mangel an Ingenieurinnen und Inge nieuren im vergangenen Jahr aufgrund der Wirtschaftskrise verringert hat, scheinen gut ausgebildete Inge nieure und Architekten weiterhin gefragt zu sein. Gemäss der Untersuchung haben jedenfalls über 97 Prozent der Absolventinnen und Absolventen eines einschlägigen Studiums ein Jahr nach Abschluss einen Arbeitsvertrag unterschrieben. [email protected] Erwartungen decken sich Dieses Jahr fragte Swiss Engineering STV erstmals auch nach den gegenseitigen Erwartungen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern hinsichtlich persönlicher Fähigkeiten und dem Arbeitsumfeld. Die Analyse zeigt, dass Geschäftsleitungsmitglieder bei ihren Mitarbeitenden vor allem Analysefähigkeit, Belastbarkeit und Eigenmotivation schätzen, während für die Arbeitnehmer berufliche Perspektiven, vielseitige Arbeit und Wertschätzung im Vordergrund stehen. Übereinstimmung gab es bei der Bereitschaft zu Überstunden: So gehört eine nicht vergütete Mehrarbeit von im Mittel drei Stunden pro Woche in allen Ingenieurbranchen zur Normalität. Gute Lohnsituation bei Neueinsteigern Einen weiteren Schwerpunkt legte Swiss Engineering STV bei der Auswertung der letztjährigen Umfrage auf Studienabgängerinnen und -abgänger. Die 429 frisch gebackenen Ingenieurinnen und Ingenieure, die sich an der Studie beteiligten, verdienten im ersten Jahr nach Studienabschluss durchschnittlich rund 78 000 Franken. Im Vergleich zu FH-Diplomierten verdienen Absolventinnen und Absolventen mit Master- und Bachelordiplom leicht mehr. Berufseinsteiger aller Fachrichtungen gaben an, mit Gehaltszuwächsen gegenüber dem Vorjahr zu rechnen. Die Resultate 2010 Swiss Engineering STV ist der Berufsverband der Ingenieurinnen und Ingenieure sowie der Architektinnen und Architekten in der Schweiz und vertritt seit über hundert Jahren die Interessen seiner Mitglieder in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Der Berufsverband unterstützt Ingenieure und Architekten in ihrer beruflichen Entwicklung – mit vielfältigen Dienstleistungen, spezifischen Fachpublikationen, Veranstaltungen und durch eine enge Zusammenarbeit mit relevanten Organen im In- und Ausland. Die Salärbroschüre 2010/2011 kann für 75 Franken plus Porto bei Swiss Engineering STV bestellt werden. Für Mitglieder des Berufsverbands sind die Publikation wie auch der Online-Salärvergleich nach Region, Alter oder Branche kostenlos (www.swissengineering.ch). HSR-Magazin 1 / 2011 25 „Können Sie high-speed Digitalverarbeitung und low-noise Analogtechnologie clever verbinden?“ Nah’ dran! R&D Teams bringen für unsere High-Tech-Lösungen ihr Wissen zusammen. Mit dem Blick fürs Ganze und Freude am Detail können Ingenieure verschiedener Bereiche bei Uster Technologies viel bewegen – und weiterkommen als Fachspezialist, Projekt- oder Teamleiter im spannenden internationalen Umfeld. Uster Technologies ist der weltweit führende Hersteller von High-Tech Prüf- und Überwachungssystemen für die Textilbranche. Unser Unternehmen steht für hohe Innovationskraft und technische Spitzenleistung. Wir sind global tätig und haben Entwicklungscenter in der Schweiz, den USA und China. Uster Technologies ist ein börsenkotiertes internationales Unternehmen mit Hauptsitz in Uster. Uster Technologies AG Sonnenbergstrasse 10 8610 Uster www.uster.com [email protected] Ueli Minder 043 366 36 39 HSR fördert Unternehmertum von Ludger Klostermann, Zentrum für Regionalmanagement OberseeLinth Das Resultat einer europaweiten Umfrage zeigt, dass die Schweizerinnen und Schweizer eine sehr positive Ein stellung zu Unternehmertum und Selbständigkeit haben. Sie nennen als wesentliche Gründe für den Schritt in die Selbständigkeit: Unabhängigkeit, Selbstverwirk lichung und das Umsetzen eigener Ideen. Erst dann folgen Motive wie zusätzliche Verdienstmöglichkeiten und die bessere Vereinbarkeit von Familie, Freizeit und Beruf. Nur wenige wagen den Schritt Trotzdem: Den Schritt in die Selbständigkeit wagen nur relativ wenige. Einerseits, weil sich in unserer Wirtschaft mehr und mehr ein Stil durchsetzt, der von den Angestellten nicht nur unternehmerisches Handeln erwartet, sondern dieses auch zulässt. Damit entfällt ein wichtiges Motiv für die Gründung einer eigenen Firma. Andererseits werden Hürden genannt wie fehlendes Startkapital, die Angst vor dem Scheitern und der hohe bürokratische Aufwand. Durchdachtes Unternehmenskonzept ist wichtig Gerade das letztgenannte Argument ist schwer nachvollziehbar, denn in kaum einem anderen Land sind die bürokratischen Hürden bei der Gründung einer eigenen Firma so klein wie in der Schweiz. Das erstgenannte Argument, das fehlende Startkapital, ist tatsächlich eine grosse Hürde, denn bei der aktuell geringen Risikobereitschaft potenzieller Kapitalgeber gibt es kaum Fremdkapital für den Start und das Überleben in der frühen Phase. Umso wichtiger ist die Ausarbeitung eines wirklich überzeugenden Unternehmenskonzepts und eines durchdachten Businessplans. Gründungs willige aus technischem Umfeld sind gut beraten, ihre wesentlichen Argumente mit Unterstützung von Fachleuten zu formulieren. Die HSR unterstützt Jungunternehmen Unsere Volkswirtschaft hat grosses Interesse an technologiebasierten Unternehmensgründungen, wie sie immer wieder aus Ideen bei der Mitarbeit in innovativen Projekten entstehen. Deshalb sorgt sie für ein Umfeld, das den entscheidenden Schritt so einfach wie möglich macht, und versucht das noch schlafende Interesse am Unternehmertum zu wecken. In einer kürzlich erstellten Studie wird im Vergleich der Fachhochschulen das Umfeld an der HSR schon als recht vorteilhaft eingestuft. Das Angebot der Stiftung Futur mit kostenlosem Büroraum und Förderung der Inno vation trägt dazu bei, ebenso wie die Thematisierung im Modul Wirtschaft und Recht. Klärungshilfe und Unterstützung bei allen relevanten Fragen bietet neu auch eine Anlaufstelle zur Förderung von Jungunternehmerinnen und -unternehmern (siehe Kasten). [email protected] Anlaufstelle bietet Unterstützung In der Anlaufstelle im Zentrum für Regionalmanagement OberseeLinth unter dem Dach der HSR (Raum 1.024) können Unternehmungswillige ihr Projekt oder ihre Idee vertraulich mit erfahrenen Fachleuten besprechen. Weitere Informationen: www.zrmol.ch. Erfolgreiche Unter nehmensgründung: Vor zwei Jahren wagten die ehemaligen HSR-Studenten Claudio Foscan (links) und Marco Pfister mit der Idee einer energie sparenden Kaffee maschine den Schritt in die Selbständigkeit (www.econovis.ch). HSR-Magazin 1 / 2011 27 HUBER+SUHNER HUBER+SUHNER ExcellenceinConnectivitySolutions ExcellenceinConnectivitySolutions NICE TO MEET YOU Von Herisau und Pfäffikon bis Sydney Stehen Ihre persönlichen Entwicklungsziele weit oben in der Wahl Ihres neuen Arbeitgebers? Dann sind Sie bei uns richtig. Ob in der Schweiz oder in anderen Werken in Europa, den USA, Kanada, Brasilien, Indien, China und Australien, wir bieten Ihnen breit gefächerte Herausforderungen auf internationaler Ebene. Für Studienabgänger der Fachrichtungen Elektrotechnik, Maschinenbau und Werkstofftechnik bieten sich ideale Einstiegsmöglichkeiten in einer unseren Entwicklungsabteilungen oder im internationalen Verkaufssupport. Unsere 1600 Mitarbeitenden in der Schweiz profitieren von einem gut ausgebauten Weiterbildungsangebot, flexiblen Arbeitszeiten und vertrauensvollen Umgangsformen. Dies und vieles mehr finden Sie in unseren Unterlagen oder auf unserer Homepage – wir freuen uns auf Sie! Interessierte wenden sich an Beat Gfeller, Personalleiter, Telefon-Direktwahl +41 (0)44 952 22 42 E-Mail: [email protected] Die HUBER+SUHNER Gruppe ist eine internatio nal führende Anbieterin von Komponenten und Systemen der elektrischen und optischen Ver bindungstechnik. Unsere Kunden in den Märkten Kommunikation, Transport und Industrie schätzen uns als Spezialisten mit vertieften Anwendungs kenntnissen. Unter einem Dach kombinieren wir Kompetenz in der Hochfrequenztechnik, Fiber optik und Niederfrequenztechnik. HUBER+SUHNER Degersheimerstrasse 14 CH9100 Herisau Tel. +41 (0)71 353 41 11 info@hubersuhner.com HUBER+SUHNER Tumbelenstrasse 20 CH8330 Pfäffikon ZH Tel. +41 (0)44 952 22 11 info@hubersuhner.com www.hubersuhner.com Clevere Köpfe Man muss nicht Einstein heissen, um bei uns erfolgreich zu sein. Ungewöhnliche Ideen in praktische Produkte umzusetzen ist bei uns aber der Normalfall. Optosensorik auf Halbleiterbasis ist Teil des täglichen Lebens geworden. epc verschiebt die Grenze des technologisch Möglichen. Damit hat sie sich eine weltweite Spitzenposition durch hochintegrierte und intelligente Photonics-Chips erarbeitet. Ein Team von Chip-Designern, Hard- und Softwareentwicklern, Halbleiter-Technologen und Mikrosystemtechnik-Ingenieuren arbeiten an Produkten, die vor kurzem noch undenkbar schienen. Bei epc sind vielfältige, persönliche Entwicklungsmöglichkeiten offen. Eine fundierte Unterstützung für Einsteiger ist gewährleistet. epc – Erste Wahl für NTB Absolventen! ng deru sfor fabrik u a r He hip ! er C in d Gonzen im ESPROS Photonics AG, Ragazerstrasse 61, CH-7320 Sargans, Telefon 058 411 03 00, E-Mail [email protected], www.espros.ch In der Krimiserie «Numb3rs» werden mit Mathematik schwierige Fälle gelöst – an der HSR sind die Folgen Gegenstand einer speziellen Vorlesung. «Numb3rs»: Krimiserie im Hörsaal von Andreas Müller, Professor für Mathematik an der HSR Amerikanische Krimiserien, die die Möglichkeiten der heutigen Kriminaltechnik speziell hervorheben, erfreuen sich zurzeit beim Fernsehpublikum besonderer Be liebtheit. Fast jeden Abend findet der geneigte Couch-Kommissar ein passendes Angebot im Pro gramm. Die Klassiker DNA-Analyse oder Ballistik ent locken ihm allerdings nur noch ein müdes Lächeln, der modernen Forensik entgeht anscheinend keine noch so unscheinbare Spur, ihre Methoden können scheinbar jeden Täter überführen. Dass hier manchmal die Grenze zwischen Science und Fiction überschritten wird, merkt der kritische Zuschauer schnell. Dem Mathematiker fällt aber auch auf, dass der Mathematik – trotz der fundamentalen Bedeutung für alle exakten Wissenschaften – anscheinend nicht zugetraut wird, zur Verbrecherjagd beitragen zu können. Eigentlich unverständlich: Denn obwohl Fingerabdrücke seit dem frühen zwanzigsten Jahrhundert als Beweismittel anerkannt sind, versteht man nur dank der Arbeiten von Mathematikern und erst seit wenigen Jahren, wie die einzigartigen Kurvenmuster entstehen. Weitere Informationen: http://math.hsr.ch Facebook-Gruppe Numb3rs@HSR Mit einer Krimiserie wird Mathematik gelehrt Eine Ausnahme bildet die Krimiserie «Numb3rs»: Charlie Eppes, Mathematikprofessor, hilft seinem grossen Bruder und FBI-Agenten Don, die schwierigsten Fälle mit mathematischen Methoden zu lösen. Seit 2005 wird die Reihe in den USA mit grossem Erfolg ausgestrahlt. Warum also nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden und den Krimi als Grundlage nehmen, um etwas Mathematik zu lernen? Diese Idee stand der ersten «Numb3rs»-Vorstellung an der HSR im Juli 2007 Pate. In einem zum «MathCinema» mfunktionierten Hörsaal sah sich ein noch eher kleines u Grüppchen neugieriger Studierender die Pilotfolge von «Numb3rs» an. In den Werbepausen erklärte ein Mathematikdozent, wie Kriminalisten ein geographisches Profil erstellen, also den Wohnort eines Serientäters mit mathematischen Methoden eingrenzen. Nicht relevant für den HSR-Ingenieur? Aber sicher: Dieselbe Methode wird im Modul Wahrscheinlichkeit und Statistik unterrichtet, nur meist wesentlich weniger unterhaltsam. Seit drei Jahren eine beliebte Vorlesung In drei Jahren und 16 Vorstellungen hat sich Numb3rs@ HSR zu einer Institution entwickelt. Hollywood und die Mathematik haben genügend Stoff für viele weitere mathematische Unterhaltungsabende geschaffen. Zweimal im Semester findet eine solche öffentliche Vorlesung statt. Mittlerweile hat Numb3rs@HSR auch eine Website und eine Facebook-Gruppe (siehe Box). Geblieben ist das bewährte Format. Die mathematischen Erläuterungen fassen nicht einfach nur die Filmstory in Formeln, stattdessen erzählen die Dozierenden eine eigene, vom Film inspirierte, aber mathematisch ausgestaltete Geschichte. So gab ein Fall, wo Fingerabdrücke eine besondere Rolle spielten, den Rahmen für eine Darstellung der mathematischen Prinzipien ihrer Entstehung. Und als der Physiker Larry Fleinhardt, Charlies Freund und Kollege, mit dem Space Shuttle die Reise zur ISS antritt, nahm Numb3rs@ HSR seine Gäste mit auf eine Reise in die faszinierende Welt der Berechnung von Satellitenbahnen. Man darf auf zukünftige mathematische Entdeckungsreisen von Numb3rs@HSR gespannt sein. [email protected] HSR-Magazin 1 / 2011 29 Die A-cappella-Band «acappucci» sorgte an der Diplomfeier für die musikalische Umrahmung. Diplomfeier an der HSR von Michael Näf, Redaktion HSR-Magazin Im Oktober letzten Jahres feierten 193 Bachelor- und Masterstudierende der HSR ihren erfolgreichen Studienabschluss. Die Absolventinnen und Absolventen erhielten ihre Diplome in der Aula der HSR. Die Festansprache hielt Martina Bernasconi, Inhaberin der philosophischen «Denkpraxis» in Basel. Umrahmt wurde die Diplomfeier von eigenen Beiträgen der Diplomandinnen und Dip lomanden sowie der A-cappella-Band «acappucci». Die meisten Abschlüsse verzeichnete der Bachelorstu diengang Maschinentechnik mit 38 Diplomandinnen und Diplomanden. Im Bachelorstudiengang Informatik schlossen 36 Absolventinnen und Absolventen ab, in Landschaftsarchitektur 33, in Elektrotechnik 30, in Raumplanung 29 und in Bauingenieurwesen 21. Von den insgesamt 187 Bachelordiplomen gingen 27 an Frauen. Zum zweiten Mal erlangten an der HSR sechs Absolventinnen und Absolventen den Master of Science in Engineering. Besonderer Preis für Informatikstudenten Eine besondere Auszeichnung durften an der Diplom feier die Informatikstudenten Patrick Boos, Silvan Gehrig und Michael Gfeller entgegennehmen. Sie haben für ihre Bachelorarbeit den mit 4000 Franken dotierten regionalen Siemens Excellence Award erhalten. Darin beschäftigen sie sich mit «Scrum», einer Methode zur flexiblen Abwicklung von Informatikprojekten. Diese ergänzt klassische Projektmanagement-Ansätze, bei spielsweise bei der Softwareentwicklung, indem sie die Zusammenarbeit im Team neu organisiert und optimiert. Die Preisträger der HSR sind damit, wie jene von wei teren Fachhochschulen, für den nationalen Siemens Excellence Award nominiert. Dieser wird im Frühjahr 30 HSR-Magazin 1 / 2011 v erliehen und ist mit 10 000 Franken dotiert. Mit dem Excellence Award will Siemens Schweiz junge Menschen zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit praxis relevanten Fragestellungen motivieren. Neben der wissenschaftlichen Leistung werden vor allem der Innova tionsgrad und die gesellschaftliche Relevanz sowie die praktische Umsetzbarkeit der Arbeit bewertet. [email protected] Ausgezeichnete Abschlussarbeiten Im Rahmen der Diplomfeier wurden folgende Studierenden für ihre Abschlussarbeiten ausgezeichnet: Bauingenieurwesen: Samuel Federer, Jochem Seifert, Rafael Vogt Elektrotechnik: Christoph Beeler, Martin Schnyder, Patrick Fleischmann, Stefan Zollinger Landschaftsarchitektur: Carolin Ammann, Patrick Schönenberger Raumplanung: Joël Buntschu, Joris Allemann, Bettina Latzer, Andreas Rohrer Informatik: Patrick Boos, Silvan Gehrig, Michael Gfeller, Mario Guhl, Yves Thrier, Sebastian Hunkeler, Christian Ramseier, Stefan Züger, Tobias Zürcher Maschinentechnik: Michael Bachmann, Conradin Knecht, Florian Meier, André Wildhaber Master of Science in Engineering: Robert Hegner Und wohin soll Ihr Karriereweg führen? Bei Avanade arbeiten hochqualifizierte IT-Berater in spannenden und abwechslungsreichen Kundenprojekten auf Basis der neuesten Microsoft-Technologien. Um den hohen Qualitätsanforderungen unserer Kunden gerecht zu werden, profitieren unsere Mitarbeiter von zukunftsorientierter Weiterbildung und einer klar strukturierten Karriereplanung. Avanade steht als Tochterunternehmen von Microsoft und Accenture für ein weltweites Team von technikbegeisterten Beratern. In Zukunft möchten Sie neue Herausforderungen angehen, mehr Verantwortung übernehmen und Ihre Kompetenzen kontinuierlich erweitern? Wir Wissen viel. Und Wir teilen gerne. Über Vorsorge wird viel geschrieben: Gesetze, Reglemente, Bestimmungen. Alles findet sich Schwarz auf Weiss, in Broschüren, Büchern oder auf Websites. Dieses Wissen ist die Basis für unsere Arbeit. Seit 50 Jahren. Doch jeder Mensch ist einzigartig, jede Situation individuell. Gesammeltes Wissen allein reicht deshalb nicht – man muss es auch richtig anwenden. Wir tun das. In der Praxis. Mit Ihnen. Für Sie. Starten Sie jetzt Ihre Karriere bei Avanade am Standort Zürich als: IT-Berater (m/w) Solution Development für die Bereiche: • Application & .NET Integration • Portals & Collaboration Solutions (z.B. SharePoint) • Business Intelligence • Dynamics CRM oder Dynamics Axapta Alle aktuellen Jobprofile unter: http://www.avanade.com/de-ch/careers/ Überzeugen Sie uns und bewerben Sie sich mit Ihren aussagekräftigen Unterlagen online unter http://www.avanade.com/de-ch/careers/ oder per E-Mail an: [email protected]! Wir freuen uns darauf, Sie kennenzulernen! Weitere Informationen zu uns erhalten Sie unter: www.avanade.ch Pensionskasse der Technischen Verbände SIA STV BSA FSAI USIC | www.ptv.ch Beste Aussichten für clevere Füchse Zuerst müssen Sie den richtigen Beruf finden – dann das richtige Unternehmen. Keine einfache Aufgabe. Ih r e Z u k u n ft fä ngt h ie r a n : www.ce des.com Sie sind talentiert, enthusiastisch und motiviert – dann muss CEDES unbedingt von Ihnen hören und gemeinsam neue Grenzen sprengen. Zusammen mit Ihnen im Team, entwickeln wir innovative Sensortechnologie-Lösungen für die ganze Welt. Reizt Sie das? Wir freuen uns auf Ihre Bewerbungsunterlagen! CEDES AG, Finanzen & Personal, Science Park, 7302 Landquart, Tel. 081 307 23 23, [email protected]. CEDES – Die schlaue Wahl für NTB Absolventen! Die HSR baut in Zug ein neues Weiterbildungsinstitut auf von Peter Nedic, Leiter Weiterbildung der HSR In der Schweiz besteht ein Mangel an Fachpersonen mit einer ganzheitlichen Sicht der effizienten Energie- und Rohstoffnutzung in Unternehmen. Zu diesem Schluss kam eine im Auftrag der Zuger Regierung durchgeführte Marktabklärung des Technologie Forums Zug (tfz). Weiter wurde festgestellt, dass in der Schweiz ein Bedarf an Weiterbildungs- und Beratungsdienstleistungen im Bereich Energie- und Rohstoffeffizienz besteht. Aus dieser Erkenntnis folgte eine Empfehlung an die Zuger Regierung zur Gründung des «Instituts für Wissen, Energie und Rohstoffe Zug (WERZ)» am Standort Zug. Neben der HSR wurden auch die Zürcher Hochschule für An gewandte Wissenschaften und die Hochschule Luzern eingeladen, ein Konzept einzureichen. Schliesslich hat sich der Regierungsrat des Kantons Zug für eine Zusammenarbeit mit der HSR entschieden. Synergien nutzen Die HSR verfügt sowohl in der Lehre als auch in der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung (aF&E) über nachgewiesene Kompetenzen auf den Gebieten der Energie- und Umwelttechnik sowie der Rohstoffrückgewinnung aus Abfällen. Das WERZ gliedert sich ideal in dieses Umfeld ein und wird sich am Standort Zug in den Leistungsbereichen berufliche Weiterbildung, Beratung und Vernetzung positionieren. Das bereits vorhandene Know-how und die Ressourcen können dabei optimal genutzt werden und stellen die Verankerung der HSR im Gebiet Energie- und Umwelttechnik auf eine breite Basis. Weitere Informationen: www.werz.hsr.ch Bildung, Beratung und Vernetzung Das Weiterbildungsangebot am WERZ wird etappen- weise aufgebaut. Mit einem Certificate of Advanced Studies (CAS), welcher im September 2011 startet, wird ein berufsbegleitender Lehrgang im Themenbereich Energieeffizienz angeboten. Parallel zu diesem CAS wird ein attraktives Programm an Fachkursen mit dem Ein bezug von Spezialistinnen und Spezialisten aus der Industrie und in Kooperation mit anderen Hochschulen aufgebaut. Voraussichtlich ab 2012 soll der CAS zu einem modular aufgebauten Master of Advanced Studies (MAS) ausgebaut werden, einem längeren berufsbe gleitenden Studiengang, der die im CAS vermittelten Kompetenzen durch Wissen in Rohstoffeffizienz, Umwelttechnik und Projektmanagement ergänzen wird. Im Bereich der Beratung wird das WERZ in Zusammenarbeit mit den Partnerinstituten an der HSR ihre Kunden bei der Analyse von Problemstellungen begleiten und Möglichkeiten und Kosten für die nächsten Schritte aufzeigen. Daneben unterstützt das Institut den Aufbau eines Netzwerk-Clusters im Themenbereich «Cleantech», der zurzeit vom Technologie Forum Zug (tfz) initiiert wird. Unterstützung durch den Kanton Zug Der Aufbau und Betrieb des WERZ wird vom Kanton Zug während maximal sechs Jahren mit einem namhaften Betrag unterstützt. Nach dieser Initialisierungsphase muss das WERZ finanziell selbsttragend sein. Für die Träger der HSR entstehen weder für den Aufbau noch nach Abschluss der Initialphase Kosten. Die Eröffnung des WERZ findet am 2. März 2011 im Theater Casino Zug statt. Die Weiterbildungsstelle der HSR freut sich, die Institutsleitung bei der spannenden und herausfordernden Aufbauarbeit zu begleiten. [email protected] Das neue Institut WERZ nutzt das Know-how und die Ressourcen der HSR-Institute. Im Bild: Abfallsortieranlage am Institut für Umweltund Verfahrenstechnik UMTEC. HSR-Magazin 1 / 2011 33 Tridonic - enlightening your ideas „Entwickeln Sie mit uns die Zukunft des Lichts.“ Tridonic ist führender Hersteller von elektronischen Lichtkomponenten. Unsere innovativen Lösungen werden weltweit in der Beleuchtungsindustrie erfolgreich eingesetzt. An unserem Standort in Ennenda (GL) entwickeln und produzieren wir Produkte für LED und Metallhalogenlampen, Lichtsteuersysteme sowie kundenspezifische Produkte. Zur Zeit suchen wir Sie als T Hardware Entwicklungsingenieur T Software Entwicklungsingenieur T Elektroniker in der Produktentwicklung T Production Engineer T Projektleiter Wenn Sie an einer Mitarbeit in einem internationalen Konzern mit interessanten Aufgabengebieten interessiert sind, dann senden Sie Ihre Unterlagen an: [email protected] Sie finden alle offenen Stellen unter www.tridonic.ch Wir freuen uns darauf, Sie kennen zu lernen. WELCOME TO YOUR OFFICE Wärtsilä in der Schweiz hat ihren Sitz in Winterthur. Hier befindet sich das Zentrum für langsam laufende Zweitakt Schiffsdieselmotoren. Diese werden für den Antrieb jeglicher Hochseeschiffstypen, wie Tanker, Massengutfrachter und Containerschiffe, bis hin zum weltgrössten Frachtschiff verwendet. Mehr erfahren Sie unter www.wartsila.ch oder www.wartsila.com BAUMANN FEDERN Federn und Stanzteile für die Welt. Als weltweit tätige Gruppe bietet BAUMANN FEDERN technologische Vielfalt und internationale Kundenbetreuung. BAUMANN FEDERN AG ist eine selbständige, internationale Unternehmensgruppe mit Stammwerk in Ermenswil bei Rüti, ZH. Mit 400 Mitarbeitenden entwickeln, produzieren und vertreiben wir technische Federn nach Kundenspezifikation. Unsere Kunden sind Grossabnehmer aus den Bereichen; Automobil, Elektro, Elektronik, Haushaltgeräte sowie dem Maschinen- und Motorenbau. www.baumann-springs.com HSR_BAUMANN-SPRINGS_1.indd 1 16.08.2010 08:41:39 Steigen Sie ein in das SBB Trainee Programm und bewegen Sie mit uns die Bahn! Gemeinsam täglich eine Meisterleistung. sbb.ch/trainee Open Systems gehört mit seinen Mission Control Security Services im Bereich IT-Sicherheit zu den europaweit anerkannten Anbietern. Wir arbeiten von Zürich und Sydney aus in einem dynamischen Umfeld in über 120 Ländern. Bei uns kannst Du Dein Wissen in einem jungen Team in die Praxis umsetzen und rasch Verantwortung übernehmen. Infos über Einstiegs- und Karrieremöglichkeiten sowie Videos findest Du auf unserer Website. www.open.ch Die Siegerteams der diesjährigen RobOlympics bei der Siegerehrung mit der international erfolgreichen Rollstuhlsportlerin Sandra Hager aus Rapperswil-Jona. Aktuelles – in Kürze RobOlympics: www.robolympics.ch Lerntechnik: www.hsr.ch/lerntechnik 38 HSR-Magazin 1 / 2011 R o b O ly m p i c s L E R N S T R AT E G I E N Schülerinnen und Schüler schickten Roboter gegeneinander ins Rennen Am Samstag, 20. November 2010, fanden an der HSR zum achten Mal die RobOlympics statt. Am RoboterWettkampf haben über 90 Teilnehmer in 33 Teams aus der Deutschschweiz teilgenommen. Die Wettkämpfe wurden in mehreren Disziplinen ausgetragen. So massen sich die Roboter im korrekten Folgen einer Linie und eines Kreuzmusters, bei einem Pingpong-Spiel, im Sumo-Ringen und einer Ad-hoc-Aufgabe, die erst am Morgen des Wettkampftags bekannt gegeben wurde. Die spannenden Spiele begeisterten die Teilnehmer und eine grosse Anzahl von Zuschauern gleichermassen. Die Gewinnerteams in den verschiedenen Kategorien wurden nach den Wettkämpfen mit attraktiven Preisen für ihre Leistungen belohnt, beispielsweise mit Roboterbausätzen und weiterem Zubehör für den Roboterbau. Unter allen Teilnehmern wurde zudem ein Gesamtsieger gekürt, der den begehrten RobOlympics-Pokal erhielt. Die Gewinnerinnen und Gewinner durften die Preise aus den Händen der international erfolgreichen Rollstuhlsportlerin Sandra Hager aus Rapperswil-Jona entgegennehmen. Red. Gesamtwertung: 1. bzb-BMB-Let‘s go Ladys und bzb-BMS-P+3K, beide Berufs- und Weiterbildungszentrum Buchs 3.bzb-BMS-fifty-fifty, Berufs- und Weiterbildungszentrum Buchs 4.bzb-BMS-robaholics, Berufs- und Weiterbildungszentrum Buchs 5. login Berufsbildung, login Berufsbildung Olten Erfolgreich lernen Technik, Taktik, Kondition – nur wenn diese drei Elemente zusammenspielen, kann ein Sportler erfolgreich sein. Und wie im Sport, so ist es auch beim Lernen. Lernen wollen und sich selber zum Lernen motivieren: Beides muss gelingen, damit Studierende an der Hochschule erfolgreich sind. Die HSR bietet den Studierenden daher die Möglichkeit, gezielt das Lernen zu lernen. Ab dem Frühlingssemester 2011 werden die beiden Kurse «Persönliche Lernplanung» und «Lerntechnik» angeboten. In der persönlichen Lernplanung lernen die Studierenden, den eigenen Lernprozess zu planen, den Lernerfolg eigenständig zu kontrollieren und Angst und Stress zu bewältigen. In der Lerntechnik befassen sich die Studierenden damit, wie sie die verschiedenen Techniken effektiv und effizient für den eigenen Lernerfolg einsetzen können. Lernen kann gelernt werden: Die HSR vermittelt in verschiedenen Kursen die nötigen Arbeitsmethoden. Aber nicht nur in den beiden Kursen werden Lerntechniken vermittelt. Auch in einzelnen studiengangspezifischen Modulen werden Lerntechnik-Elemente, wie z. B. Zeitplanung in Projekten, fachspezifische Arbeitsmethoden oder die schriftliche und mündliche Präsentation von Arbeitsergebnissen, gezielt instruiert, eingeübt und ausgewertet. So werden die Studierenden durch das gesamte Studium auf dem Weg zum Lernerfolg begleitet. Das neue Angebot wurde in enger Zusammenarbeit mit allen Studiengängen entwickelt. Annette Verhein, Tomi Matta, Heiner Prechtl und Julia Niepel konnten für diese Arbeit auf die wertvollen Erfahrungen aus früheren Kurskonzepten aufbauen. Für die beiden LerntechnikModule zeichnet neu Stefan Kammhuber verantwortlich. Zum Dozierendenteam gehören ausserdem Bärbel Bohr, Beate Kossmann, Margit Mönnecke und Annette Verhein. Annette Verhein, Gruppenvorsteherin Gesellschaft, Wirtschaft, Recht P E R SO N E LL E S Jean-Marc Stoll Rainer Bunge Werner Hinn Lothar Müller Wechsel in der Leitung des UMTEC Prof. Dr. Rainer Bunge ist per 1. Januar 2011 nach rund zehn Jahren als Leiter des Instituts für Umwelt- und Verfahrenstechnik UMTEC zurückgetreten. Prof. Dr. JeanMarc Stoll hat auf Anfang Jahr die Institutsleitung übernommen. Jean-Marc Stoll wurde im Herbst 2004 als Professor für Chemie an die HSR gewählt. Neben seiner Lehrtätigkeit im Fach Chemie leitet er am UMTEC die Fachstelle für Wasser, Abwasser und Geruch. Rainer Bunge wird nach einem dreimonatigen Auslandaufenthalt an der Stellenbosch University (Südafrika, bei Kapstadt) weiterhin Fachstellenleiter am UMTEC bleiben. Zudem wird er sich verstärkt in der Lehre engagieren, insbesondere im Studiengang Erneuerbare Energien und Umwelttechnik. Ebenso ist die Ausarbeitung eines Lehrbuchs über die Separation von Schüttgütern geplant. Red. Altersrücktritt Prof. Werner Hinn Prof. Werner Hinn wird die HSR per Ende März 2011 altershalber verlassen. Werner Hinn war im Studiengang Elektrotechnik in der Ausbildung, Weiterbildung und im Technologietransfer tätig. Schon kurz nach Antritt der Professur im April 1989 und der Einführung neuer Vorlesungen stellte er einen Diplomanden als Mitarbeiter für den Technologietransfer ein, um für ein Unternehmen ein Mikroelektronikprojekt zu bearbeiten. 1991 liess er zwei Diplomanden eine mikroelektronische integrierte Schaltung entwickeln, die danach 19 Jahre lang produziert wurde und auch heute noch in Robotikprodukte eingebaut wird. Im gleichen Jahr bewarb sich Werner Hinn zusammen mit der Schulleitung beim Bund für die Eröffnung eines Mikroelektronik-Kompetenzzentrums. Im Februar 1992 konnte er das MICROSWISS-Zentrum Nord-Ost als Zentrumsleiter eröffnen und das Team sukzessive auf zwölf Mitarbeitende erweitern. Nach Ablauf des MICRO SWISS-Förderprogramms 1998 übergab Werner Hinn die Leitung einem Institutskollegen, der dieses im Jahr 2000 als Spin-off in die neu gegründete Firma austria microsystems Schweiz AG überführte. Im Jahr 2000 begann Werner Hinn erneut damit, ein Institut aufzubauen, das heute unter dem Namen IMES acht Mitarbeitende und vier Professoren umfasst. Von 2000 bis 2005 war Werner Hinn Leiter des Studiengangs Elektrotechnik. In diese Zeit fiel die Modularisierung des Unterrichts. Mit den weiteren Studiengang leitenden bildete er ein Team, dem die Umgestaltung rasch und im Urteil der vom Bund eingesetzten interna tionalen Peer-Review hervorragend gelang. Besonderes Interesse zeigte Werner Hinn auch im Bereich Weiterbildung, indem er einerseits Simulationsund IC-Designkurse durchführte und andererseits Initiant und Leiter des ersten Schweizer Nachdiplomstudiums für Mikroelektronik war. 2002 wurde das Nachdiplomstudium in drei Teilkurse zerlegt und auf mehrere Schweizer Fachhochschulen verteilt. 2006 erfolgte die Zertifizierung als Masterstudium (MAS Master of Advanced Studies). Auch in seinem letzten Arbeitsjahr leitet und unterrichtet Werner Hinn den zugehörigen Certificate Course of Advanced Studies in Analog Microelectronics. Daneben betreut er Masterarbeiten und nimmt Masterprüfungen ab. Red. Rücktritt Prof. Dr. Lothar Müller Prof. Dr. Lothar Müller wird die HSR per Ende Herbst semester 2010/11 verlassen und vorzeitig in den Ruhestand treten. Lothar Müller war seit 1993 an der HSR als Dozent für Informatik tätig. Er unterrichtete anfangs im Studiengang Elektrotechnik, später im Studiengang Informatik. Dort entwickelte er die neuen Fächer/Module Programmieren, Software-Technologien, Verteilte Software-Systeme 1 & 2 und User Interfaces 1 & 2. Zuletzt waren seine Schwerpunkte Software-Engineering, User-zentrierte Software-Entwicklung und User Interfaces. Von 1996 bis 2000 leitete er als erster Abteilungs vorstand den neuen Studiengang Informatik und trug damit wesentlich zu dessen Aufbau bei. Unter anderem entwickelte der Studiengang Informatik damals als Erster an der HSR ein Qualitätsmanagementsystem. Von 1999 bis 2001 leitete Lothar Müller eine Arbeitsgruppe zur Neustrukturierung des Ausbildungsangebots, was zur Einführung eines modularen Studiensystems an der HSR führte. Bei der Einführung des Bachelorstu diums im Rahmen des Bologna-Prozesses konnte die HSR so bereits auf Erfahrungen mit einem modularen Studium aufbauen und dieses zum heutigen Bachelorstudium weiterentwickeln. Von 2005 bis 2010 war Lothar Müller erster Studien gangleiter des Weiterbildungsstudiums zum Master of Advanced Studies in Human Computer Interaction Design (MAS HCID), einem gemeinsamen Angebot der HSR und der Universität Basel. Dieser wurde erstmals im März 2006 gestartet und seither dank guter Nachfrage jedes Jahr durchgeführt. Der Studiengang gibt dem Thema HCI-Design in der Schweizer Wirtschaft durch die Ausbildung von entsprechenden Fachleuten ein starkes ewicht. G HSR-Magazin 1 / 2011 39 40 HSR-Magazin 1 / 2011 nun seinem Leben vorzeitig ein Ende gesetzt. Uns bleibt die Erinnerung an einen Lehrer aus Überzeugung und an einen liebenswerten Menschen, dem unsere Schule sehr viel verdankt. Fritz Casal, ehemaliger Schuldirektor des Interkantonalen Technikums Rapperswil Nachruf Prof. Dr. Erwin Längle Meine erste Begegnung mit Erwin Längle fand Mitte 1972 statt, als das «Tech», wie wir es damals kurz nannten, noch eine Baustelle war und die Infrastruktur aus einer Kellerwohnung im Südquartier mit ausgeliehenen Möbeln bestand. Eine meiner ersten und wichtigsten Aufgaben als Schuldirektor war damals, Hauptlehrer für die fünf Abteilungen Bauingenieurwesen, Maschinenbau, Elektrotechnik, Grünplanung und Siedlungsplanung zu finden, und ein besonderes Anliegen war mir, die für die zukünftigen HTL-Ingenieure wichtigen Grundlagenfächer Mathematik, Physik und Chemie mit den bestmöglichen Fachkräften zu besetzen. Unter den Bewerbern für die Stelle des Hauptlehrers für Chemie erschien eines Morgens Dr. Erwin Längle mit seiner Frau. Nach unserem Gespräch wusste ich, dass ich dem «Technikumsrat» – wie der Hochschulrat damals hiess – Dr. Längle mit Überzeugung vorschlagen konnte. Der Technikumsrat teilte meine Beurteilung spontan, und so wurde Dr. Längle einer unserer ersten Hauptlehrer. In den folgenden Jahren, von 1972 bis 2004, konnte eine ganze Generation zukünftiger Ingenieurinnen und Ingenieure von seinem Unterricht profitieren. Seine Vorlesungen waren nicht nur professionell, sondern auch packend und er verstand es, ein Unterrichtskonzept aufzubauen, das der Vorbildung unserer Studierenden angepasst war. Im Chemieunterricht sah er die Basis für die nachhaltige Entwicklung unserer Welt und er verteidigte sein Fach mit Überzeugung – jedoch immer fair – gegenüber den Spezialisierungstendenzen unserer Zeit. Mit seinem Fachwissen holte er sich den Respekt, mit seinem Charakter die Sympathie der Studierenden. Seine Selbstdisziplin hat ihm geholfen, seine schwere Krankheit zwölf Jahre lang zu bewältigen. Ein Unfall hat Daeny Jungkind – Bilder und Objekte Die Galerie TEXTILALTRO der HSR zeigt dieses Frühjahr Werke von Daeny Jungkind. Die Bilder bestechen durch klare und intensive Farbigkeit. Im Zusammenspiel mit den meist geometrischen Formen entsteht ein Raumund Zeiterlebnis, das die Betrachterin, den Betrachter in neue Welten führt. T E X T IL A LT R O Roger König Präzise Formen, leuchtende Farben: Die HSR-Galerie TEXTILALTRO zeigt dieses Frühjahr Werke von Daeny Jungkind. Roland Niklaus Marc Heitzmann ✁ Neben seinen Tätigkeiten in Unterricht, Studienleitung und Schulentwicklung war Lothar Müller in Technologietransfer und angewandter Forschung und Entwicklung tätig. Projekte waren unter anderem Beratungen zum Thema Software-Engineering, Entwicklung eines grossen Software-Systems für Meteo Schweiz, Forschung zur User-zentrierten Software-Entwicklung in der Schweiz und Entwicklung eines Systems zur Analyse des Besucherverhaltens in Museen. Red. Daeny Jungkinds Arbeit ist geprägt durch ausgedehnte Reisen in verschiedene Kulturen und durch die politische und emotionale Auseinandersetzung mit dem Leben als kreative Einzelgängerin. Ein weiteres zentrales Thema ihrer Arbeit ist die Beschäftigung mit Raum und Zeit. Dabei geht es um Reduktion und Verdichtung. Die scheinbare Ordnung von Form, Perspektive und Farbe soll eine spielerische Erweiterung der Wahrnehmung ermöglichen. Wesentlich sind auch die verwendeten Materialien: Vielfach integriert sie gefundene Dinge und Alltagsgegenstände und gibt ihnen so eine neue Bedeutung. Ihre Liebe zu Mathematik und Geometrie, zur präzisen Form findet ihren Niederschlag in den Bildern. Sie sind der konkreten Kunst zuzuordnen. Daeny Jungkind arbeitet mit reinen, leuchtenden Farben und setzt sie als Element der Komposition ein. In den Objekten verwendet sie freie Formen, konzentriert sich auf das Wesent liche und befreit sich damit von der vermeintlichen Strenge der präzisen Formen in den Bildern. Die Ausstellung an der HSR wird ergänzt durch eine Lesung mit Wanda Schmid. Sie schreibt Gedichte, Prosa und Theatertexte und erhielt verschiedene Auszeichnungen. Ein Bild von Daeny Jungkind wurde bei ihrer letzten Veröffentlichung «Apfelblütenstecher» als Umschlag verwendet. Elisabeth Müller, Leiterin HSR-Bibliothek aus unterschiedlichen Blickwinkeln. An der Tagung sprachen Prof. Dr.-Ing. Michael Abramovici (Lehrstuhl für Maschinenbauinformatik, Ruhr-Universität Bochum), Philemon Handschin (IT Associate Director, Zimmer hristoph Lutz (Leiter Engineering Business Solutions), C Services, Julius Blum GmbH) und Marco Mueller (Head Project Management, Sulzer Mixpac AG). Die Referate wurden umrahmt von einer Ausstellung, an der sich die Besucherinnen und Besucher über aktuelle Produkte und Dienstleistungen informieren konnten. Zudem fand unmittelbar vor dem PLM-Forum eine Fachveranstaltung zum Bereich Stammdatenmanagement statt, die den Besucherinnen und Besuchern ebenfalls offen stand. Für die Organisation der Anlässe war die Interessen gemeinschaft PLM Schweiz verantwortlich. Sie führt an der HSR über das ganze Jahr verteilt auch Workshops zum Thema Product Lifecycle Management durch. Red. H S R - Inf o r m at i o n s tag Vernissage: Freitag, 1. April, 18–20 Uhr Finissage: Freitag, 27. Mai, 18 Uhr Öffnungszeiten: Samstag, 2. April, 14–17 Uhr Montag bis Freitag, 9.30–18 Uhr Geschlossen: 22. und 25. April (Ostern) Lesung mit Wanda Schmid: Sonntag, 15. Mai, 11 Uhr R Ü c k b l i c k PLM - F o r u m Viertes Swiss PLM-Forum an der HSR Am Donnerstag, 11. November 2010, fand an der HSR zum vierten Mal das Swiss PLM-Forum statt. Im Fokus der Tagung standen Innovationszyklen und Wertschöpfungen mit Product Lifecycle Management. Experten beleuchteten dieses Leitthema in mehreren Referaten Am Infotag können sich Interessierte über die sieben Bachelorstudiengänge der HSR informieren. Alles Wissenswerte zu den Studienangeboten Am Samstag, 19. März 2011, findet der nächste HSR- Informationstag zu den sieben Bachelorstudiengängen statt. Der Tag richtet sich in erster Linie an Berufs Ihr Beraterteam für Ihren Berufseinstieg oder nächsten Karriereschritt in der Informationstag www.hsr.ch/infotag Lust auf Raumplanung: www.hsr.ch/raumplanung ICT-Branche! A Team AG Ueberlandstrasse 103 CH-8600 Dübendorf Telefon +41 44 421 21 31 [email protected] www.ateam.ch HSR-Magazin 1 / 2011 41 maturandinnen und Berufsmaturanden sowie Gym nasiastinnen und Gymnasiasten, die sich demnächst für ein S tudium entscheiden. Diese erfahren am Informa tionstag alles Relevante über die Ausbildungsinhalte und -ziele der Bachelorstudiengänge Elektrotechnik, Erneuerbare Energien und Umwelttechnik, Informatik, Maschinentechnik-Innovation, Bauingenieurwesen, Land schaftsarchitektur sowie Raumplanung. Zudem können dien sie sich detailliert über die Aufnahme und Stu bedingungen an der HSR orientieren oder den Dozierenden und Studierenden individuelle Fragen stellen. Die Teilnehmenden können unter anderem Schulräume, Labors und die zentralen Einrichtungen besichtigen und so einen ersten Eindruck von der Infrastruktur und dem Lernambiente der HSR gewinnen. Red. Einführung in die Raumplanung wichtigsten Fertigkeiten und Kenntnisse vermitteln. Angesprochen werden vor allem Personen aus nicht zum Studium direkt zugelassenen Berufsabschlüssen (mit Berufsmatura) oder solche mit gymnasialer Matura, die beabsichtigen, später ein Hochschulstudium in diesem Bereich aufzunehmen. Viele Büros und Ämter erwarten, dass Praktikanten und Praktikantinnen schon gewisse Vorkenntnisse und praktische Fähigkeiten mitbringen. «Lust auf Raumplanung» soll durch die vermittelten Kenntnisse den Entscheid für eine Praktikumsstelle erleichtern. «Lust auf Raumplanung» findet vom 29. August bis zum 9. September 2011 in den Schulungs räumen der HSR statt. In der ersten Woche vermitteln Dozierende der HSR theoretische Grundkenntnisse der Raumplanung und führen in die wichtigsten EDV- Anwendungen ein. Die zweite Woche wird von externen Fachleuten aus öffentlichen Ämtern und privaten Planungsbüros betreut und besteht aus praxisnahen Übungen sowie dem Besuch von Büros und Ämtern. Die HSR rechnet diese zwei Wochen an die geforderte Praxis zeit an. Der Besuch von «Lust auf Raumplanung» ist kostenlos. Anmeldungen sind bis Donnerstag, 4. August 2011, möglich. Red. V ernet z te H o c h s c h u l en Im Kurs «Lust auf Raumplanung» erhalten Interessierte einen praxisnahen Einblick in das Studienfach. Informationsnetzwerk Elektroantriebe: www.topmotors.ch/ MotorenHochschulnetz Stellenbörse: www.hsr.ch/stellenboerse Der Studiengang Raumplanung führt vom 29. August bis zum 9. September 2011 eine zweiwöchige Veranstaltung unter dem Titel «Lust auf Raumplanung» durch. Der Kurs soll den Teilnehmenden die Tätigkeiten des Berufs Raumplaner/Raumplanerin näher bringen und die Energie. erzeuge Ich 42 HSR-Magazin 1 / 2011 Informationsnetzwerk für Elektroantriebe Unter der Leitung von Topmotors ist ein Informationsnetzwerk für effiziente Elektroantriebe aufgebaut worden, an dem sich auch die HSR beteiligt. Das Projekt Topmotors will den Energieverbrauch von Elektromo toren und Antriebssystemen in der Industrie, bei Infrastrukturprojekten und in grossen Gebäuden durch wirtschaftliche Massnahmen vermindern. Zudem werden die Aus- und Weiterbildung von Fachleuten, die Koordination von Motorentests sowie Forschungs arbeiten gefördert. Im Hochschulnetz «Effiziente Elektroantriebe» arbeiten zurzeit neben Spezialisten der HSR Fachleute von acht weiteren Fachhochschulen und der ETH Lausanne zusammen. Die Vernetzung der Hochschulen soll in Zukunft Synergieeffekte auf dem Weg zu einem effizienten M otorenbestand in der Schweiz schaffen. Red. Ste l l en b ö r s e IMPRESSUM Studierende treffen auf Arbeitgeber Die HSR führt jährlich eine Stellenbörse für Studien abgängerinnen und -abgänger durch. Dieses Jahr findet sie am Mittwoch, 30. März 2011, statt. An der Stellenbörse nutzen jeweils rund 60 Unternehmen die Gelegenheit, sich den Absolventinnen und Absolventen der HSR als Arbeitgeber zu präsentieren und über Karrieremöglichkeiten zu informieren. Für die angehenden In genieurinnen und Ingenieure wiederum ist der Anlass eine einmalige Gelegenheit, kurz vor Studienabschluss Kontakte mit der Arbeitswelt zu knüpfen. Sie haben die Möglichkeit, sich bereits vor dem Anlass via Internet über die Börsenteilnehmer zu informieren und können so gezielt auf einzelne Unternehmen zugehen. Die Stellenbörse findet auf dem Campus der HSR, in der Aula sowie in den Eingangsbereichen statt. An der Stellenbörse sind Firmen aus der ganzen Schweiz vertreten, vor allem aus der Region Zürich und der Ostschweiz. Dank des breiten Firmenangebots erhalten die Studierenden einen guten Überblick über mögliche zukünftige Arbeitsfelder. Red. Herausgeberin: HSR Kommunikation Adresse: HSR Hochschule für Technik Rapperswil Oberseestrasse 10, 8640 Rapperswil Telefon 055 222 41 11, [email protected] www.hsr.ch/magazin Redaktion (Red.): Eva Tschudi (Chefredaktion), Michael Näf Fotos/Bilder: Daniela Kohler, Daeny Jungkind, Institut für Bau und Umwelt IBU, Institut für Solartechnik SPF Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik UMTEC Lars Konersmann, Susi Lindig, Yolanda Leyel Layout: kommUnikate, Baden Druck: Spälti Druck AG, Glarus E ngage m ent i m N i ger Weitere Informationen: www.taderass.ch Entwicklungsprojekte bieten Hilfe zur Selbsthilfe Patricia Wenk, ehemalige Raumplanungsstudentin und Expertin der HSR, engagiert sich mit dem Verein TADERASS zugunsten der Tuareg-Nomaden in Niger. Das private Hilfsprojekt unterstützt die lokale Bevölkerung insbesondere in den Bereichen Trinkwasserauf bereitung, Bildung sowie Gesundheitsversorgung. TADERASS legt grossen Wert darauf, die Betroffenen direkt in die Realisierung der Projekte einzubeziehen. Auf diese Weise wird nicht nur Überlebenshilfe geleistet, sondern die Tuareg werden dabei unterstützt, sich letztlich selber helfen zu können. Weitere Informationen zum Verein und den Projekten im Gebiet Taderass (Niger) sind zu finden unter: www.taderass.ch. Red. Anzeigenverwaltung: Südostschweiz Publicitas AG Zürcherstrasse 45 8730 Uznach Telefon 055 285 91 04 Fax 055 285 91 11 [email protected] www.so-publicitas.ch Die Stiftung zur Förderung der HSR übernimmt in verdankenswerter Weise die Autoren honorare. Nachdruck mit Angabe der Quelle gestattet. Belegexemplar erbeten. Externe Autoren: Copyright bei den Verfasserinnen und Verfassern. Erscheint zweimal jährlich in einer Auflage von rund 5000 Exemplaren. Das nächste Magazin erscheint am 19. September 2011, Redaktionsschluss ist am 1. Juli 2011. Inserate werden bis zum 12. August 2011 entgegengenommen. Wo fliesst Ihre Energie? Finden Sie’s raus – Infos zum Einstieg bei der BKW-Gruppe gibt es unter: www.bkw-fmb.ch/karriere HSR-Magazin 1 / 2011 43 BBDO Als weltweit führendes Technologieunternehmen mit Schwerpunkten in der Blechbe arbeitung, Lasertechnik, Elektronik und Medizintechnik glauben wir daran, dass man Gutes immer noch besser machen kann. Nicht nur, wenn es um unsere Produkte geht, sondern auch im Hinblick auf Unternehmenskultur, Mitarbeiterförderung und gesell schaftliches Engagement. Für ein Umfeld, in dem neben Innovationen vor allem eines wachsen kann: Begeisterung. www.trumpf.com/karriere Tips & MORE Ehemaliges Filtergebäude der Wasserversorgung der Stadt St. Gallen im «Rietli» am Bodensee, 1912 erbaut von Robert Maillart (Bild aus: David P. Billington, The Art of structural Design. A Swiss Legacy. Princeton University 2003). Maillarts Wasser-Filterwerk am Bodensee ist Geschichte Der Schweizer Ingenieur Robert Maillart (1889–1940) gilt international als Schöpfer und Pionier der unterzugslosen Beton deckenkonstruktionen mittels armierter Pilzstützen. Bekannter, weil in der Landschaft sichtbar, sind seine eleganten, aus leichten Stahlbetontragelementen gefügten Betonbrücken (Salginatobelbrücke bei Schiers GR u.a.). Die St. Galler Stadtwerke haben 2009/2010 das von Maillart 1912 erbaute Filterwerk im «Rietli» am Bodensee (Teil der städtischen Wasserversorgung) abgebrochen, um einer Neunutzung des Areals Platz zu machen. Das Werk war im örtlichen Schutzinventar nicht aufgeführt. Für die Geschichte des Wasserbaus, aber auch für die Denkmalpflege, die den Bau offenbar übersehen hat, ein Verlust. Bedeutung und Einzigartigkeit im internationalen Schaffen von Robert Maillart hat Carl Jegher, Kulturingenieur und langjähriger Redaktor und Verleger der «Schweizerischen Bauzeitung», im Nekrolog auf seinen 1940 verstorbenen Freund Maillart so formuliert: «Als kostbarstes Gut seines schöpferischen Geistes hinterliess Maillart seiner Heimat und der gesamten Ingenieurwelt die von ihm ersonnene Pilzdecke nach dem Zwei bahnensystem (1908), seine Brückenbauart mit der konsequenten Verschmelzung der Fahrbahn mit den Hauptträgern zu einem organischen Traggebilde (1903) und den durch einen biegungsfesten Träger versteiften Stabbogen (1924).» Das Prinzip von Maillarts Pilzdecken, wie sie am Bodensee bis vor kurzem bestanden haben, baut auf der Möglichkeit, eine Betonplatte kreuzweise zu armieren und so Biegungsbeanspruchungen in jeder Richtung aufzuhalten. Mit der Eisenbetonplatte als neuem Konstruktionselement entwickelte Maillart auf diese Weise als einer der Ersten unterzugslose Decken. Die Stützen in Pilzform sind mit der Decke durch das Bewehrungssystem der Eisenbetonplatte engmaschig verwoben. Die geneigte Dachkonstruktion der einen Beckenhalle entsprach der Notwendigkeit einer Erdisolation. Die Wasserbauten von Maillart am Bodensee waren spätestens 1990, dem Ausstellungsjahr über Robert Maillart im damaligen Kunstgewerbemuseum Zürich, in Fach kreisen bekannt geworden. Dazu trug auch das gleichzeitige Erscheinen eines Buches von David P. Billington bei. Zudem rückte der 1996 erschienene INSA-Band St. Gallen (Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850–1920) Maillarts Filterwerk illustrativ prominent in den Gesamtzusammenhang mit anderen frühen Betonkonstruktionen prominenter Architekten in der Textilmetropole. Die brillante, 2003 im Verlag der Princeton University erschienene Publikation The Art of structural Design. A Swiss Legacy von David P. Billington würdigt Maillarts Filterwerk über fünf Seiten mit grossforma tigen Farbaufnahmen. Das Einzige, was uns nun von diesem industriegeschichtlichen Erbe bleibt, sind die Erinnerung und schöne Bilder. Peter Röllin, Kulturwissenschaftler und Dozent an der HSR HSR-Magazin 1 / 2011 45 Magi’s view Die Ferien auf dem Web planen fawwworiten Haben Sie sich schon Gedanken darüber gemacht, wo Sie Ihre nächsten Ferien verbringen möchten? Vielleicht im idyllischen Val Sinestra im Engadin? Dort soll es im Kurhaus bekanntlich spuken. Einen Vorgeschmack auf gespenstische Ferientage vermittelt ein Video unter www2.lostinvalsinestra.com. Speziell daran: Sie können selber Regie führen und Rollen mit Freunden – zum Beispiel aus Facebook – besetzen. Wenn es doch ein bisschen weiter weg gehen sollte, dann empfehle ich Ihnen die Seite https://www.cia.gov/library/ publications/the-world-factbook. Sie können sich dort über fast alle Länder der Welt informieren. Besser jedenfalls, als sich bei der Ferien planung allzu fest auf Google Maps zu verlassen. Das kann unter Umständen gefährlich werden, wie eine Geschichte unter dem Titel «Google Maps zieht falsche Grenzen» zeigt: Weil ein nicaraguanischer Militärkommandeur sich allzu sehr auf die Webkarten verliess, beschwor er beinahe einen Konflikt mit dem Nachbarn Costa Rica herauf (mehr unter www.heise.de). 46 HSR-Magazin 1 / 2011 Nicht selten zieht eine allzu extensive Ferienplanung eine Flut an Prospekten zu einer Vielzahl an Feriendestinationen nach sich. Falls diese mit der Zeit lästig werden, gibt es verschiedene Möglichkeiten, daran etwas zu ändern. So können sich Personen, die keine Werbung mehr in ihrem Briefkasten möchten, in diese Datenbank eintragen lassen: www.sdv-asmd.ch/index. php?TPL=10124. Und gegen Telemarketing gibt es nun ein wirksames, allerdings nicht ganz ernst gemeintes Gegenskript: www.xs4all.nl/~egbg/duits.html. Falls Sie in absehbarer Zeit nicht vorhaben, in die Ferne zu schweifen, hier noch ein Tipp, wie Sie sich Ihre Ferienträume an den Arbeitsplatz holen: Mit einen schönen Auswahl an Hintergrundbildern aus aller Welt unter http://interfacelift.com. Oliver Kirchhofer, Webmaster und Online-Projektleiter an der HSR TOP-JOBS FÜR SOFTWARE-INGENIEURE TDD TFS Coded UI Testing Agile Development Clean Code BDD JEE Java Scrum .NET Embedded CI Ajax Test Professional Quick Test Distributed Azure Android Silverlight HP Quality Center Windows Phone Wir von bbv erachten aktuelle Methoden und Technologien als zentrale Elemente unseres Erfolges und sehen unsere Mitarbeitenden als unser grösstes Kapital. Einsatzbereitschaft und Eigenverantwortung sind uns wichtig und herausfordernde Projekte, stetige Förderung und konsequente Weiterbildung liegen uns am Herzen. Bewerben Sie sich noch heute! www.bbv.ch/karriere Luzern · Zug · Bern · Zürich Kompliziert? Einfach! 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