Tagungsbroschüre - DWT-SGW
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Tagungsbroschüre - DWT-SGW
Studiengesellschaft der DEUTSCHEN GESELLSCHAFT FÜR WEHRTECHNIK mbH Konferenz mit Ausstellung Angewandte Forschung für Verteidigung und Sicherheit in Deutschland Die nationale Wissenschaftskonferenz zur Technologieentwicklung Konferenzbroschüre 03. - 05. Februar 2014 | Hotel Maritim proArte | Friedrichstraße 151 |10117 Berlin Forum Angewandte Forschung Vorwort Sehr geehrte Damen und Herren, das Bedrohungs- und Sicherheitsumfeld in zukünftigen Einsätzen der Bundeswehr ist kaum vorhersagbar, vielschichtig und einem schnellen Wandel unterworfen. Eine verbesserte Ausrüstung und Bewaffnung soll helfen, in zukünftigen Einsätzen flexibel auf geänderte Einsatzformen und -bedingungen reagieren zu können. Um vorausschauend agieren zu können ist dazu eine kontinuierliche Beobachtung und Bewertung der wissenschaftlichen und technologischen Entwicklungen unverzichtbar. Mit dieser Veranstaltung sprechen wir Sie als Experte aus dem Bereich angewandter Forschung im Bereich von Verteidigung und Sicherheit an. In den kommenden beiden Tagen werden Vertreter aus den wissenschaftlichen Bereich ihre aktuellen und künftigen Forschungsfelder vorstellen und gemeinsam mit Ihnen in den Dialog treten. Der Dialog zwischen allen Teilnehmern soll ein Schwerpunkt dieser Veranstaltung sein - nutzen Sie daher die sich bietenden Gelegenheiten im Programm, den zahlreichen Panel Sessions, bei unseren Ausstellern und im direkten Gespräch untereinander für Gespräche! In diesem Sinne wünsche ich Ihnen zwei informative und Deutschland verfügt über eine leistungsfähige und weltweit spannende Tage hier in Berlin! anerkannte Forschungslandschaft. Sie reicht von der institutionellen Grundlagenforschung bis zur produktnahen Forschung der wehrtechnischen Industrie. Die Bundes- Ihr wehr unterstützt vielfältige Forschungsaktivitäten. Der Rückgriff auf aktuelle, zivile Forschungsergebnisse und eine Vernetzung von ziviler Sicherheits- und militärisch geprägter Verteidigungsforschung sind dabei wesentliche Schlüsselelemente. So lassen sich Synergien nutzen und fi- OTL a.D. Dipl.-Ing. (FH) Wolf Rauchalles, nanzielle Ressourcen einsparen. Geschäftsführer der SGW Organisatorische Hinweise - Während der Veranstaltung stehen Ihnen kostenfreie Erfrischungsgetränke zur Verfügung, die Sie an Theken in der Ausstellung und im Foyer vorfinden. 18. Februar 2014 AKM besucht die NSPA Capellen (Luxemburg) - Die Mittags– und Abendbuffets sind im Foyer und in der Ausstellung aufgebaut. 09./10. April Forum "Der CPM (nov.) in der Praxis - Erfahrungen und Anregungen" Bonn, Stadthalle Bad Godesberg - Die Panel Sessions finden im Plenum und in den Salons (im Bereich der Registrierung) statt. Welches Panel in welchem Raum stattfindet, können Sie dem Hallenplan und dem Panel-Programm in dieser Broschüre entnehmen. - Die CD mit allen Vorträgen erhalten Sie i.d.R. innerhalb von 14 Tagen auf dem Postweg zugestellt. - Bitte nehmen Sie sich nach Abschluss des Forums zwei Minuten Zeit für die Beantwortung des Fragebogens. Inhaltsverzeichnis 2 Die nächsten Termine der DWT / SGW Vorwort Seite 2 Das Hauptprogramm Seite 3 Panel Sessions Seite 5 Hallenplan Seite 8 Catering / Speisen Seite 10 Terminhinweise Seite 11 Ausstellerübersicht Seite 12 Kurzfassungen der Vorträge Seite 18 23. April 2014 Im Dialog mit Militärattachés Berlin 14. Mai 2014 Jahrestagung und Jahresempfang der DWT Bonn, Stadthalle Bad Godesberg 30. Juni 2014 Brüsseler Botschaftertreff der DWT Brüssel/BEL 09./10. September Forum Weltraum 2014 Bonn, Stadthalle Bad Godesberg 22./24. September 16.DWT-Marineworkshop Marinestützpunkt Eckernförde 07./08. Oktober Forum Luftverteidigung Bonn, Stadthalle Bad Godesberg 20./22. Oktober 2nd International Urban Operations Conference Berlin, dbb Forum 11./12. November Forum ITK 2014 Bonn, Stadthalle Bad Godesberg Forum Angewandte Forschung Vorabendempfang / Das Hauptprogramm am 04. Februar Montag, 03. Februar 2014 18:30 Vorabendempfang im Dorotheensaal (UG) Maritim Hotel proArte, Friedrichstraße 18:45 Begrüßung 19:00 Dialog bei Häppchen und Getränken 21:30 Ende Vorabendempfang Dienstag, 04. Februar 2014 09:00 Eröffnung des Forums General a.D. Rainer Schuwirth, Vorsitzender der DWT e.V. Organisatorische Hinweise OTL a.D. Dipl.-Ing. (FH) Wolf Rauchalles, Geschäftsführer der SGW 09:10 Einführung in die Veranstaltung Ministerialrat Dipl.-Ing. Norbert Weber, Referatsleiter, BMVg AIN II 2 09:15 Wehrtechnische Forschung und Technologie – Ein unverzichtbares Element für eine zukunftsorientierte Bundeswehr N.N., Bundesministerium der Verteidigung 09:45 Der Fraunhofer-Verbund Verteidigung und Sicherheit VVS Prof. Dr. Klaus Thoma, Institutsleiter, Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut EMI, Freiburg 10:10 Verteidigungs– und Sicherheitsforschung im DLR Dr.-Ing. Dennis Göge, Programmdirektor Sicherheitsforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt DLR, Köln 10:35 Kaffeepause, Besuch der Ausstellung 11:20 Fortführung des Programms in den Panel Sessions 1 - 5 12:35 Mittagspause, Besuch der Ausstellung 14:00 Der Fraunhofer-Verbund IUK-Technologie: Europas größte IT-Forschungsorganisation Prof. Dr. Peter Martini, Institutsleiter, Fraunhofer Institut für Kommunikation und Informationsauswertung FKIE, Wachtberg 14:25 Der Fraunhofer-Verbund Materials: Werkstoffe – Grundlage für technische Innovationen Prof. Dr. Peter Elsner, Institutsleiter, Fraunhofer Institut für Chemische Technologien ICT, Pfinztal 14:50 Der Fraunhofer-Verbund Mikroelektronik Prof. Dr. Albert Heuberger, Institutsleiter, Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen IIS, Erlangen 15:15 Kaffeepause, Besuch der Ausstellung 15:55 Der Fraunhofer-Verbund Light and Surfaces Photonics – Schlüsseltechnologie in Verteidigung und Sicherheit Dr. Thomas Schreiber, Prof. Dr. Andreas Tünnermann Fraunhofer Institut Angewandte Optik und Feinmechanik IOF, Jena 16:20 Der Fraunhofer-Verbund Life Sciences Life Sciences – Schlüsseltechnologien für Verteidigung und Sicherheit Prof. Dr. rer. nat. Thomas Hirth, Vorsitzender des Fraunhofer-Verbundes Life Sciences, Institutsleiter Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB, Stuttgart 16:45 Kaffeepause 17:10 Fortführung des Programms in den Panel Sessions 6 - 10 18:30 Beer Call 18:50 Fortsetzung des Dialogs beim Buffet 22:00 Ende des ersten Tages 3 Forum Angewandte Forschung Das Hauptprogramm am 05. Februar Mittwoch, 05. Februar 2014 08:30 Der Fraunhofer-Verbund Produktion Forschungsaktivitäten des Fraunhofer-Verbundes Produktion Prof. Dr. Michael Schenk, Institutsleiter, Fraunhofer Institut für Fabrikbetrieb und Automatisierung IFF, Magdeburg 08:55 Industrielle Forschung bei Rheinmetall Defence – Ein Überblick Dr. Thomas Weise, Rheinmetall AG 09:20 Vernetzung der Industrie mit der deutschen Forschungslandschaft am Beispiel der MBDA-D Dr. Gerhard Elsbacher, MBDA Deutschland GmbH 09:45 Forschung und Technologie bei Diehl Defence in Zusammenarbeit mit nationalen Forschungseinrichtungen Dipl.-Phys. Dirk Krogmann, Diehl BGT Defence GmbH & Co.KG 10:10 Maritime Sicherheit, militärische und zivile Forschungsschwerpunkte bei ATLAS Elektronik, gestern, heute und morgen Dipl.-Inf. Ulf Martens, ATLAS Elektronik GmbH 10:35 Kaffeepause, Besuch der Ausstellung 11:15 Fortführung des Programms in den Panel Sessions 11 - 17 12:30 Mittagspause, Besuch der Ausstellung 14:00 Das Fraunhofer-Zentrum für Hochtemperatur-Leichtbau – Werkstoffentwicklungen für extreme Anforderungen Dipl.-Ing. (FH) Arne Rüdinger, Fraunhofer ISC, Bayreuth 14:25 ISL-Forschung für Verteidigung und Sicherheit im Überblick Dipl.-Phys. Hilmar Peter, Beauftragter für Forschung Deutsch-Französisches Forschungsinstitut, Institute Saint Louis ISL 14:50 Thema in Abstimmung N.N., NN 15:15 Schlussworte 15:30 Ende +++SAVE THE DATE+++ October 19 - 21, 2015 | Berlin, Germany 3 rd International Symposium on Development of CBRN Defence Capabilities Berlin CBRN-Symposium 2015 B C chemical R radiological biological N nuclear An Event under the auspicies of the GE Federal Ministry of Defence, supported by the GE Federal Ministry of the Interior and the Association of the German Army, organized by the Centre of Studies and Conferences of the German Association for Defence Technology. Information and registration at www.cbrn-symposium.com 4 Forum Angewandte Forschung Panel Sessions 1-5 Panel Session 1 „Schutz und Wirkung“ Leitung: Fraunhofer Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut EMI Raum: Saal Maritim (Plenum) 11:20 Die neuronale Kanone Dr. Bernd Lexow, Gruppenleiter Penetrationsmechanik und Dipl.-Phys. Richard Cunrath, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Abteilung Impaktphysik, Fraunhofer EMI 11:45 Simulationsergebnisse zum Thema Erweiterte Luftverteidigung – Ein Überblick Dr. Pascal Matura, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Abteilung Mikrostrukturdynamik, Gruppe Computational Physics, Fraunhofer EMI 12:10 Schwerpunkte im Bereich der Fahrzeugschutzentwicklung Dr. Matthias Wickert, Abteilungsleiter Impaktphysik, Fraunhofer EMI Panel Session 2 „Vor die Lage kommen durch Mikroelektronik“ Leitung: Fraunhofer Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF Raum: Salon 2 11:20 Infrarotlaser zur sicheren Detektion von Gefahrstoffen Dr. Hans-Joachim Wagner, Abteilungsleiter, Fraunhofer IAF 11:45 Detektoren und Kameras für die Aufklärung Dr. Michael Schlechtweg, Abteilungsleiter, Fraunhofer IAF 12:10 Energieeffiziente Mikroelektronik für die mobile Kommunikation Prof. Dr. Oliver Ambacher, Institutsleiter, Fraunhofer IAF Panel Session 3 „Datenfusion, Kommunikation und Informationsverarbeitung“ Leitung: Fraunhofer Institut für Kommunikation und Informationsauswertung FKIE Raum: Salon 3 11:20 Sensordatenfusionstechnologie – Anwendungen bei Aufklärung, Schutz und Wirkung Priv.-Doz. Dr. Wolfgang Koch, Abteilungsleiter Sensordatenfusion, Fraunhofer FKIE 11:45 Mobile taktische Kommunikation für Koalitionseinsätze Dr. Markus Antweiler, Abteilungsleiter Kommunikationssysteme Fraunhofer FKIE 12:10 Informationstechnologie für verteilte Führungsinformationssysteme Dr. Michael Wunder, Abteilungsleiter Informationstechnik für Führungssysteme, Fraunhofer FKIE Panel Session 4 „Plattformen“ Leitung: Dr.-Ing. Dennis Göge, Programmdirektor Sicherheitsforschung Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt Raum: Salon 4 11:20 Wehrtechnische Drehflüglerforschung im DLR Dr.-Ing. Klausdieter Pahlke, Forschungsgebietskoordinator Drehflügler, Programmdirektion Luftfahrt des DLR 11:45 Forschung für den Betrieb militärischer Transporter Dr.-Ing. Thomas Jann, Projektleiter Institut für Flugsystemtechnik des DLR e.V. 12:10 Fortschrittliche Flugkörpertechnologien Dr.-Ing. Patrick Gruhn, Gruppenleiter Flugkörpertechnologien, DLR Panel Session 5 „Führung und Aufklärung“ Leitung: Prof. Dr.-Ing. Andreas Knopp, UniBwM Raum: Salon 6 11:20 Mobile SATCOM Terminals: Technologien und Performanceanalysen Prof. Dr.-Ing. Andreas Knopp, Institut für Informationsübertragung & SATCOM, UniBwM Dr.-Ing. Wolfgang Felber, Gruppenleiter Satellitenkommunikation, Fraunhofer IIS 11:45 Autonome Drohnen - Wieviel Automation sein muss / sein darf? Prof. Dr.-Ing. Axel Schulte, Institut für Flugsysteme, UniBwM 12:10 Entwicklung eines fluidtronischen Balgaktorsystems auf Basis elektrorheologischer Flüssigkeiten Hptm Dipl.-Wi.-Ing. Andreas Breitfeld und Holger Freyer, Helmut Schmidt Universität Hamburg 5 Forum Angewandte Forschung Panel Sessions 6-11 Panel Session 6 Leitung: Fraunhofer Institut für Chemische Technologien ICT Raum: Saal Maritim (Plenum) 17:10 Neue Treib- und Explosivstoffe Dr. Horst Krause, Stellvertretender Institutsleiter, Fraunhofer-Institut ICT 17:35 Energieversorgung in militärischen Anwendungen Dr. Karsten Pinkwart, Fraunhofer-Institut ICT 18:00 Hochleistungsfaserverbund – Werkstoffe für militärische Fahrzeuge Dr. J. Kuppinger, Fraunhofer-Institut ICT Panel Session 7 „Überwachung und Aufklärung mit Radar“ Leitung: Fraunhofer Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik FHR Raum: Salon 2 17:10 Weltraumlage-Erfassung mit Radar Prof. Dr.-Ing. Joachim Ender, Institutsleiter Fraunhofer-Institut FHR 17:35 Aufklärung mit Millimeterwellen auf kleinen Flugplattformen Dr. rer. nat. Michael Caris, Fraunhofer-Institut FHR 18:00 Passiv Radar, Zielortung und Radarsignalerfassung Dipl.-Ing. Heiner Kuschel, Fraunhofer-Institut FHR Panel Session 8 „Trendanalysen für Sicherheit und Verteidigung“ Leitung: Fraunhofer Institut für Naturwissenschaftliche Trendanalysen INT Raum: Salon 3 17:10 Technologische Trends Prof. Dr. Dr. Michael Lauster, Institutsleiter, Fraunhofer-Institut INT 17:35 Human Performance Enhancement – Von Fähigkeitsforderungen zu emergenten technischen Lösungen Dr. Carsten Heuer, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Geschäftsfeld Wehrtechnische Zukunftsanalysen 18:00 Atmosphärische Neutronen – Eine zunehmende Gefährdung am Boden und in der Luft Dr. Stefan Metzger, Geschäftsfeldleiter Nukleare Effekte in Elektronik und Optik Panel Session 9 Leitung: Stefan Bullmer, Diehl BGT Defence Raum: Salon 4 17:10 Autonome Fähigkeiten (TULF und Strasrob) Stefan Bullmer, Diehl BGT Defence GmbH & Co. KG 17:35 Von der Forschung in die Anwendung: Antriebstechnologien für Flugkörper Dr. Karl Wieland Naumann, Bayern-Chemie 18:00 Nicht lineare Filterung mit dünnen Gittern Dr. Carolyn Kalender, MBDA Deutschland GmbH Panel Session 10 „Innovative Entwicklungen für die Wehrmedizin“ Leitung: Verbund Life Sciences Raum: Salon 6 17:10 Charakterisierung und Bewertung chemischer und biologischer Noxen Prof. Dr. rer. nat. Wolfgang Koch, Bereichsleiter Aerosolforschung und Analytische Chemie Fraunhofer-Institut für Toxologie und Experimentelle Medizin ITEM, Hannover 17:35 Stammzellenbanken als medizinisch relevante Zellreserve für die Wundheilung Dr. rer. nat. Sandra Danner, Projektleiterin Translationale Medizin Fraunhofer-Einrichtung für Marine Biotechnologie EMB, Lübeck 18:00 Entwicklung und Bereitstellung neuer Kompetenzen zum Management typischer Verletzungsmuster Dr. med., Dr. rer. nat. Johannes Boltze, Abteilungsleiter Zelltherapie Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI, Leipzig Panel Session 11 – Lasertechnologie Leitung: Doris Laarmann, MBDA Raum: Salon 7 17:10 Von der Technologie zum System – Laserwaffenentwicklung bei MBDA-D Dr. Markus Martinstetter, MBDA Deutschland GmbH 17:35 Hochenergie-Laserwaffe – Stand der Untersuchungen bei Rheinmetall Defence Alexander Graf, Rheinmetall WaffeMunition 6 18:00 Mit Lasertechnologie gegen Weltraummüll Dr. Hans-Albert Eckel, Programmlinienleiter Wirkung, Schutz und Werkstoffe Programmkoordination Sicherheitsforschung des DLR e.V. Forum Angewandte Forschung Panel Sessions 12-17 Panel Session 12 „Eingebettete Lokalisierungs- und Kommunikations-Technologien für Sicherheitsanwendungen“ Leitung: Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen IIS | Raum: Saal Maritim (Plenum) 11:15 Datenlinks für autonome Sensorsysteme Dipl.-Ing. Stefan Lipp, Gruppenleiter Chipset Reference Design, Abteilung Nachrichtenübertragung, Fraunh. IIS 11:40 Lokalisierungstechnologien Dr. Günter Rohmer, Abteilungsleiter Leistungsoptimierte Systeme, Fraunhofer IIS 12:05 Überwachung und Steuerung großer Infrastrukturen Dipl.-Ing. Thomas von der Grün, Abteilungsleiter Funkortung und Navigation, Fraunhofer IIS Panel Session 13 „Bildgestützte Aufklärung und Überwachung im Verbund“ Leitung: Fraunhofer Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB Raum: Salon 2 11:15 Bildgebende passive und aktive Sensorik Dr. Reinhard Ebert, Bereichsleiter Photonik und Optische Systeme, Fraunhofer IOSB 11:40 Interoperabilität in der abbildenden Aufklärung Dr.-Ing. Rainer Schönbein, Abteilungsleiter Interoperabilität und Assistenzsysteme, Fraunhofer IOSB 12:05 Multisensorielle Bildauswertung für Verteidigung & Sicherheit Prof. Dr.-Ing. Jürgen Beyerer, Institutsleiter Fraunhofer IOSB Panel Session 14 „Informations-und Kommunikationsforschung am HHI“ Leitung: Fraunhofer Heinrich-Hertz Institut HHI Raum: Salon 3 11:15 Taktisches LTE und resiliente Notfall-Funknetze Dipl.-Inform. Thomas Wirth, Gruppenleiter Drahtlose Kommunikation und Netzwerke, Fraunhofer HHI 11:40 Optische Freistrahl Kommunikation für Weltraum und terrestrische Anwendungen Dr. Nicolas Perlot, Gruppenleiter Photonische Netze und Systeme, Fraunhofer HHI 12:05 Hochgenaue bildbasierte Erfassung von 3D Objekten mittels Tiefenkarten Prof. Dr.-Ing. Peter Eisert, Stellvertretender Abteilungsleiter Image Processing, Fraunhofer HHI Panel Session 15 „Innovative Entwicklungen im Bereich Bewaffnung“ Leitung: Wirtschaft Raum: Salon 4 11:15 Untersuchungen zur Vo-Messung und Programmiertechnik für MK-Munition Dr. Michael Tüchler, Rheinmetall Air Defence 11:40 SAL-Seeker und FARIR-Technologie für endphasengelenkte Munition Johannes Wörlein, Diehl BGT Defence GmbH & Co. KG 12:05 Neue Verfahren für die Analyse von Sonardaten Ralf Michael Meyer, ATLAS Elektronik GmbH Panel Session 16 „Aufklärung und Sicherheit“ Leitung: Dr.-Ing. Dennis Göge, Programmdirektor Sicherheitsforschung, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt Raum: Salon 6 11:15 Modulare Kamerasysteme für sicherheitsrelevante Informationsgewinnung Frank Lehmann, Abteilungsleiter Sensorkonzepte und Anwendungen, Institut für optische Sensorsysteme, DLR 11:40 Aufklärung mittels Optik-Radar Datenfusion Harald Anglberger, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Prof. Helmut Süß, Abteilungsleiter Aufklärung und Sicherheit Institut für Hochfrequenztechnik und Radarsysteme des DLR 12:05 Moderne Mikrowellenmessverfahren und ihr Einsatz in Sicherheitsanwendungen Dr. Markus Peichl, Gruppenleiter Mikrowellensensorik, Institut für Hochfrequenztechnik und Radarsysteme, DLR Panel Session 17 „Resortforschung im Rüstungsbereich“ Leitung: TDir Frank Aldekamp, BMVg AIN II 2 Raum: Salon 7 11:15 Die Maritime Forschung bei der WTD 71 Dr. Dirk Tielbürger, WTD 71 11:40 Forschung zum Schutz von CBRN-Gefahren Dr. Winfried Schuhn, Direktor und Professor, Institutsleiter WIS 12:05 Schwerpunkte der ressorteigenen Forschung auf dem Gebiet der Werk- und Betriebsstoffe Dr. Georg Maier, Direktor und Professor, Institutsleiter WIWeB 7 Forum Angewandte Forschung Studiengesellschaft der DEUTSCHEN GESELLSCHAFT FÜR WEHRTECHNIK mbH Stand m² Unternehmen / Dienststelle B1 B2 B3 C1 C2 C3 C4 C5 C6 C7 C8 C9 C10 C11a C11b C12 C13 C14 C15 C16 S1 S2 24 6 6 16 24 15 9 21 18 6 8 9 21 12 8 21 16 6 16 6 2 6 Fraunhofer IOF Carl Cranz Gesellschaft Lachen Helfen Fraunhofer INT Fraunhofer FKIE WTD 71 DWT / SGW Fraunhofer FHR Fraunhofer IAF acal BFI Germany MBDA DLR DLR Fraunhofer VVS Fraunhofer IOSB Fraunhofer Life Sciences Fraunhofer ICT MBDA Fraunhofer ICT MBDA tukomGEO Behörden Spiegel Salon 5 Lagerraum Standbelegung zum Forum Angewandte Forschung für Verteidigung und Sicherheit in Deutschland Konferenz und Ausstellung im 1. OG Des Hotel Maritim proArte 03.-05. Februar 2014 Hotel Maritim proArte Friedrichstraße 151 10117 Berlin Stand: 27.01.2014, ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN Counter Salon 6 Panels 5, 10, 16 Sicherheitsüberprüfung und Garderobenbereich Salon 7 Panels 11, 17 Garderobe Tagungsbüro Salon 4 Panels 4, 9, 15 8 Salon 3 Panels 3, 8, 14 Salon 2 Panels 2, 7, 13 Salon 1 Lagerraum Forum Angewandte Forschung Saal Maritim Plenum Panels 1, 6, 12 S2 6 m² S1 2 m² 200 300 300 800 B1 24 m² B2 6 m² 200 300 300 300 C10 21 m² 300 C9 9 m² 200 700 350 300 350 C12 21 m² C16 6 m² 200 C15 16 m² 300 C11b 8 m² 300 250 Säule C8 8 m² 200 400 400 350 C14 6 m² C13 16 m² 600 Variable Wand C1 16 m² 550 Catering / Drinks / Buffet C11a 12 m² 200 300 400 350 400 400 Ausstellungsstand B3 6 m² C7 6 m² 300 200 300 Notausgang 500 600 C6 18 m² 300 C5 21 m² 300 C4 9 m² 700 300 C3 15 m² 300 300 300 C2 24 m² 9 Forum Angewandte Forschung Caterings Abendbuffet zum Ice-Breaker am 03. Februar Hummerterrine mit Meerrettich | Terrine von der Landente mit Preiselbeeren | Pochierter Lachs mit Dillcreme | Exotische Geflügelgalantinen mit Melonenschiffchen | Grissini mit Landschinken | rosa Rinderhüfte mit Gewürzgurkenschmand | Dreifarbige Gemüseterrine mit Gewürzdip | Tomate Mozzarella mit Orangenreduktion | Eingelegter Fetakäse mit Peperoni | Matjesfilet mit Kräutern | Gouda und Edamerwürfel mit Feigensenf | Allgäuer Nudelsalat, verschiedene Blattsalate mit Essigen und Ölen und zweierlei Dressings | Farmersalat, Gemüsesalat in Frenchdressing | Italienischer Lauchsalat | Mexikanischer Krautsalat | Gurkensalat in Joghurtdressing | Bunter Hirtensalat, Italienischer Garnelencocktail | Antipasti von Pilzen | Mini Wraps | Italienischer Landschinken mit Melone und Grissini und Salami Milano *** Käserahmsuppe mit Brotkrusteln *** Kokosgeschnetzeltes „Singapur“ mit Zitronengrass | Putenspieße mit Ananas, Linsenragout und gegrillte Bamberger Hörnchen | Im Ofen gegartes Seelachsfilet in Muschelsauce und Lotus-Gemüsemischung | Koriander und französischer Carmague Reis, Wild und Langkornreis *** Marillenknödel | Gelbe Grütze mit Sahnehaube | Kleine Kardinalschnitte | Charlotte Royal mit Bayerisch Creme | Grand Cru Schokoterrine mit Erdbeeren | Reis Trautmannsdorf | Baumstammterrine | Ananas- Kokosmousse | Petit Fours Mittagessen am 04. Februar Tomaten-Mozzarellsülze | Zweierlei Markrelen | Gefüllte Calamaris im Kräutersud | Schwarzwälder Schinken mit eingelegtem Gemüse | Graved Lachsfilet mit Senfsauce | Geflügelschinken mit Galiamelone | Vitello Tonnato | Roquefort-Quarkterrine | Mozzarellkugeln mit Kirschtomaten | Matjesfilet mit Kräutern | Mini Kalbfleischpaste mit Orangenfrüchten | Wildterrine auf Waldorfsalat | Uckerkaas mit Trauben, halbe gefüllte Eier | verschiedene Sushi | Gemischte Blattsalate mit zweierlei Dressing | Glasnudelsalat asiatisch | Argentinischer Rindfleischsalat | Pikanter Krautsalat, Brokkolisalat mit Schinken | Tomaten und Gurkensalat | Fenchelsalat mit Orangen, Berliner Kartoffelsalat in Essig und ÖL | Antipasti von Zucchini und gelber Paprika | BIO Pennesalat | BIO Körner Mix-Salat | Thunfischsalat *** Kokos-Currysuppe mit gebratenen Shrimps *** BIO- Truthancurry mit Bio Wokgemüse und Bio-Basmatireis | Pochiertes Steinbeißerfilet an Paprikagemüse und Korianderkartoffeln | Schweinefilet „Satee“ mit Ingwer-Karotten und Chinakohl an gebratenen Eiernudeln | Gebratene Glasnudeln mit asiatischen Pfannengemüse *** Kaiserschmarrn | Latte Macchiatocreme | Guarana Crunchy Cake | Potpourrie von dreierlei Melonen | Trilogie von Schokoladenmousse | Mascarpone-Orangencreme | Black Forrest Terrine | Kokosmousse mit Ananas Abendbuffet am 04. Februar Matjes natur mit Zwiebelringen und Vollkornbrot | Matjesfilet mit Sauerrahm Äpfeln und Zwiebeln | Rollmops | Brathering | Verschiedene Rohkostsalate | Berliner Fleischsalat | Kartoffelsalat mit Bärlauch | Terrine von Heilbutt mit Garnelensalat, Hasenterrine mit Beeren | Schweinekrustenbraten mit Perlzwiebeln | Gemüsevitalsalat | Gurken und Tomatensalat | Lachspralinen mit Creme Fraiche | Hackepeter vom Brett mit Schnittlauch und Zwiebeln | Lauwarmer Speck-Kartoffelsalat | Ofenfrische Schusterjungs | Eingelegter Harzer Käse mit den traditionellen Beilagen *** Berliner Kartoffelsuppe mit Würstchen *** Hausgemachte Pfannenboulette mit gebratenen Majoranzwiebeln | Kasseler Rippenspeer mit Sauerkraut und Stampfkartoffeln | Zanderfilet mit Schmorgurken und Dill-Reis | Senfeier und Currywurst | Kartoffel-Gemüseauflauf *** Rote Grütze mit Vanillesahne | Creme bruleé von Mango | Baumstammterrine mit Blutorange und Schokolade Berliner Luft an Beerensalat | Verschieden Maccarons Mittagessen am 05. Februar Hummerterrine mit Meerrettich |Terrine von der Landente mit Preiselbeeren | Pochierter Lachs mit Dillcreme | Exotische Geflügelgalantinen mit Melonenschiffchen | Grissini mit Landschinken | rosa Rinderhüfte mit Gewürzgurkenschmand | Dreifarbige Gemüseterrine mit Gewürzdip | Tomate Mozzarella mit Orangenreduktion | Eingelegter Fetakäse mit Peperoni | Matjesfilet mit Kräutern | Gouda und Edamerwürfel mit Feigensenf | Allgäuer Nudelsalat, verschiedene Blattsalate mit Essigen und Ölen und zweierlei Dressings | Farmersalat, Gemüsesalat in Frenchdressing | Italienischer Lauchsalat, Mexikanischer Krautsalat | Gurkensalat in Joghurtdressing | Bio Sommer Nudelsalat | Bunter Hirtensalat, Italienischer Garnelencocktail | Antipasti von Pilzen | Mini Wraps *** Schaumsuppe vom Mais mit Pastrami *** BIO- BBQ Hähnchenschenkel mit gegrilltem Bio- Karotten, Bio-Makkaroni | Alaska Seelachsfilet mit Sardellen-Kapernsauce | auf Paprika-Chiligemüse und gerösteten Süßkartoffeln| Geschmorte Schulter vom Rind mit Zwiebelsauce | an Bohnenvariation mit Countrypotatoes | Gemüselasagne *** lauwarmer Milchreis mit Mangostückchen | Mango-Papayamousse im Baumkuchenmantel | Terrine von Waldbeeren mit Joghurtmousse | Delice von Mango und Schokolade | Marmoriertes Schokoladenmousse | Triangel von grünem Apfel | SchokoladenIngwermousse 10 Forum Angewandte Forschung Terminhinweise Datum 21./22.01. Veranstaltung DWT/SGW: 7. Perspek tiven der Verteidigungswirtschaft 2014 22.01. IKZ: Mitgliederversammlung 2013 23.01. DWT/SGW k ompak t: Combined+Joint: Denk en - Ausbilden Wirk en 03./05.02. SGW: Forum "Angewandte Forschung für Verteidigung und Sicherheit in Deutschland" AKM: Besuch NSPA IKZ: Koblenzer Forum "3-D-Ersatzteile" 18.02. 25.02. 06.03. 23.04. DWT: Gespräch mit Wissenschaftlichen Mitarbeitern der MdB 12014 DWT: Parlamentarischer Abend 1-2014 SGW: Forum "Der CPM (nov.) in der Praxis - Erfahrungen und Anregungen" AKM: Informationsveranstaltung "Im Dialog mit Attachés" 23./24.04. 28./29.04. 13.05. DWT Sektion Nordsee/SGW: 1. Garlstedter Logistikforum DWT: 5. Expertentreffen Weltraum DWT: Sektions- und Arbeitskreisleitertagung 14.05. 15.05. DWT: Mitgliederversammlung, Jahrestagung und Jahresempfang 2014 DWT/AKM: Einführung in das Preisrecht für neue AKM-Mitglieder 12.06. 24./25.06. IKZ: Berliner Querschuss SGW: Forum Thema: tbd 30.06. 01./02.07. DWT: "Brüsseler Botschaftertreff" DWT Sektion Nordsee: 16. Symposium über Verbindungen 02./04.09. 09./10.09. Arbeitskreis Akustik: BeTSSi II Workshop/Conference SGW: Forum "Weltraum 2014" 16.09. 22./24.09. IKZ: Bonner Gespräch DWT/SGW: 16. Marine Workshop 30.09. 07./08.10. (tbc) 16.10. 20./22.10. 28.10. 04.11. 11./12.11. AKM: Besuch der WTD 81 SGW: Forum "Luftverteidigung" 18.11. DWT: Gespräch mit Wissenschaftlichen Mitarbeitern der MdB 22014 DWT: Parlamentarischer Abend 2-2014 (gemeinsam mit der GfW) AKM: Mitgliederversammlung AKM/PlgABw: Fähigkeitsentwicklung im mittelfristigen Zeitraum 11.03. 09./10.04. Ä 25.11. 26.11. DWT: Industrietreffen am Standort SHAPE SGW: Forum "2nd International Urban Operations Conference" AKM: Der Mittelstand und Schenker DWT: "Brüsseler Gespräch" 2-2014 SGW: Forum "ITK 2014" Ort Bonn, Stadthalle Bad Godesberg Bonn, Stadthalle Bad Godesberg Königswinter, Steigenberger Hotel Petersberg Berlin, Maritim proArte Capellen/LUX Koblenz, IABGBüro Berlin Expo ja Berlin, LV Hessen Bonn, Stadthalle Bad Godesberg Berlin, Schloss Diedersdorf Garlstedt, LogSBw Kalkar Bonn, Stadthalle Bad Godesberg Bonn, Stadthalle Bad Godesberg Bonn, Stadthalle Bad Godesberg Berlin Bonn, Stadthalle Bad Godesberg Brüssel/BEL Wilhelmshaven, Gorch-Fock-Haus Kiel Bonn, Stadthalle Bad Godesberg Bonn Eckernförde, MarStPkt Greding Bonn, Stadthalle Bad Godesberg Mons/BEL Berlin, dbb Forum tbd Brüssel/BEL Bonn, Stadthalle Bad Godesberg Berlin nein ja Berlin Berlin nein nein nein nein ja nein nein nein ja ja nein nein nein nein nein ja nein nein nein ja nein ja nein ja ja ja nein nein ja nein 11 Forum Angewandte Forschung Ausstellerübersicht Acal BFi Germany Behörden Spiegel Acal BFi, ein 1959 gegründetes Privatunter-nehmen, ist ein paneuropäischer Value Added Distributor und Spezialist für elektronische und optische Komponenten. Durch die Fokussierung auf ausgewählte Schlüsselmärkte profitieren die Kunden von einer tiefen Expertise. In 2011 wurden zwei Unternehmen in die Unternehmensgruppe Acal plc integriert: CompoTRON, Anbieter von Hochfrequenzund Faseroptik-Bauteilen, und MTC, Entwickler und Hersteller von EMC Abschirmmaterialien und Wärmeableitmaterialien. Mit den Übernahmen markieren wir einen weiteren Schritt in der Umsetzung der Acal Strategie der stärkeren Marktpräsenz in Zentraleuropa. Das erweiterte Produktspektrum und das gewachsene Team ermöglicht es uns, unsere Kunden noch intensiver in den Entwicklungsund Fertigungsphasen ihrer Produkte zu unterstützen. Der Behörden Spiegel ist mit einer Druckauflage von 104.000 monatlich und einer verbreiteten Auflage von 99.066 Exemplaren (4. Quartal 2011 IVW-geprüft) die auflagenstärkste unabhängige Zeitung für den Öffentlichen Dienst in Deutschland. Der Vertrieb der Zeitschrift findet über den Postversand und über den Behördenweg statt, aber auch im Zeitschriftenhandel kann man den Behörden Spiegel erwerben. Hinzu kommen Einzel- sowie Sammelabonnements (Abnahme hoher Stückzahlen), die den Vertrieb bei großen Behördenstrukturen garantieren. Neben der Bundeshauptstadt Berlin sind Bonn, die 16 Landeshauptstädte und letztlich jede Kommune und jeder Landkreis Zielpunkte des Vertriebs. Da der Großteil der Auflage direkt in den Dienststellen zugestellt wird, erreichen die Informationen des Behörden Spiegel die Leser am Dienstort und zur Dienstzeit direkt. Technologie-Expertise wird bei Acal BFi groß geschrieben. Unsere Kunden erhalten intensive Betreuung durch anwendungsorientierte Ingenieure, kundenspezifische Lösungen und eine maßgeschneiderte Logistik – vom Projektstart bis zur Serienfertigung. Wir verstehen uns als kompetenter Partner in allen Entwicklungs- und Fertigungsphasen. Für jede Produktgruppe ist ein spezialisiertes Vertriebs-team zuständig. Intensive Schulungen vermit -teln den Vertriebsingenieuren stets die neuesten Technologien und Produkte und sorgen für Support auf Herstellerniveau. Besonderes Augenmerk legen wir auf das kundenspezifische Design: Dank unserer detaillierten Applikationskenntnisse in den verschiedensten Geschäftsbereichen können wir schnell auf Designänderungen oder neue Anforderungen reagieren und stehen unseren Kunden bei der Applikationsentwicklung und der Absicherung der Produktqualität zur Seite. Das etwas Mehr an Kompetenz ist oft der maßgebliche Unterschied. Denn selbst kleine Abweichungen bedeuten manchmal einen großen Unterschied für die Anwendung unserer Kunden. Bundes-, Landes- und Kommunalbehörden bilden die drei Vertriebssäulen des Behörden Spiegel. Neben den Abonnenten aus dem Öffentlichen Dienst gehören aber auch die Wirtschaftsverbände, die ausländischen Missionen, Berufsverbände und Gewerkschaften des Öffentlichen Dienstes sowie Industrievertretungen zu den regelmäßigen Lesern. Zahlreiche Städte haben eine verdichtete Verbreitung des Behörden Spiegel, nämlich dort, wo obere Bundes- und Landesbehörden oder zentrale behördliche Einrichtungen sitzen. Beispiele für SammelabonnementEmpfänger sind das Robert-Koch-Institut in Berlin, das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung in Koblenz, das Bundesverwaltungsamt in Köln, das Bundeskriminalamt in Wiesbaden, die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in Dortmund, der Deutsche Wetterdienst in Offenbach, das Luftfahrt-Bundesamt in Braunschweig, das Bundespolizeipräsidium in Potsdam oder die in Bonn verbliebenen Ministerien. Die Themen aus der Kommunalverwaltung und den kommunalen Eigenbetrieben sowie über outgesourcte Aufgaben der öffentlichen Hände bilden weitere Schwerpunkte der Berichterstattung Nischenmärkte im Fokus des Behörden Spiegel. So gehören denn die LeitungsmitAcal BFi konzentriert sich auf die Märkte Automotive, Con- arbeiter aus den 12.000 Kommunal- und Kreisverwaltunsumer, Industrial und Military/Space, Telecommunication gen in Deutschland zu den Lesern dieser Fachzeitung für und Wire-less/Datacom, Medical sowie Security. Durch den Öffentlichen Dienst. den bewussten Verzicht auf Standardprodukte haben wir uns erfolgreich als bevorzugter Partner für Hersteller von Die Zeitung mit aktuellen Informationen und Berichten aus Spezialkomponenten etabliert. Viele Exklusiv - Bereichen der Behörden, von der Kommune bis zur BunPartnerschaften desverwaltung, erreicht die wichtigsten Entscheidungsträsichern unseren Kunden innovative Produkte mit Allein- ger auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene, inklusive stellungsmerkmalen. Unseren Kunden zu erfolgreichen der Mandatsträger aus allen politischen EntscheidungsbeProdukten zu verhelfen – das ist unser Antrieb. reichen. Ein Online-Portal, das Artikel aus dem Behörden Ausstellungsprogramm Spiegel mit weiterem Hintergrundmaterial ergänzt, sowie Das Ausstellungsspektrum umfasst die robusten Wärme- die beiden wöchentlichen Newsletter (E-Government/ITK; bildkameras WATCHMASTER™ IP ELITE mit Ethernet IP- Sicherheit) stärken die Community-Bildung durch das Leitund PAL-Interface, ONVIF kompatibel, H.264/MJPEG und medium Behörden Spiegel für den Öffentlichen Dienst Kame-ragehäuse IP66 für den Außeneinsatz. Des- zusätzlich. Im Wirtschaftsteil des Behörden Spiegel, Beweiteren Wärmebild- und CCD-Kameras WATCH- schaffung, werden aktuelle Themen aus dem VergabeMASTER™ IP ULTRA und OCULUS mit Schwenk/ recht erörtert, gleichzeitig Best Practice-Beispiele vorgeNeigeeinrichtung. stellt, und es wird über neue Produkte und DienstleistunDienstleistungen gen informiert. Acal BFi bietet umfangreiche Value Added Services auf Darüber hinaus gibt es jeden Monat ausgesuchte SchwerHerstellerniveau während des gesamten Produktlebens- punktthemen, die Sie in der ausführlichen Themenliste zyklus bis zum Post Sales Service. Individuelles Beschaf- finden, die einen Gesamtüberblick über die Einzelthemen fungs-, Lager- und Logistikmanagement sowie von Januar bis Dezember gibt. Reparatur-, Wartungs- und Kalibrierservice komplettieren Community-Building ist dem Behörden Spiegel in 25 Jahdas Portfolio. ren gelungen – die Behörden Zeitung. www.acalbfi.de 12 www.behoerdenspiegel.de Forum Angewandte Forschung Ausstellerübersicht Carl Cranz Gesellschaft nisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) sowie Wissenschaft, Forschung und Öffentlichkeit bei Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen sowie Ausstellungen der DWT und ihrer Tochtergesellschaft, der Studiengesellschaft der DWT mbH (SGW), zusammen. Dabei werden aktuelle und zukunftsorientierte Lösungsmöglichkeiten für Ausrüstung und Ausstattung von Bundeswehr und BOS unter Berücksichtigung nationaler und internationaler Interessen und Rahmenbedingungen besprochen. Die überregionalen Veranstaltungen des Arbeitskreises Mittelstand (AKM) und des Initiativkreises Zukunft (IKZ) tragen dazu ebenso bei wie die Arbeit in den Wehrtechnischen Arbeitskreisen und den regionalen Sektionen der DWT. Unsere Seminare decken folgende Fachgebiete ab: • Softwaretechnologie, Informationssysteme, Architektur und Betrieb von Netzen • Bild-, Signal- und Messdatenverarbeitung • Digitale Kommunikation: Mobilfunk und Satellitenkommunikation • Optik, Optoelektronik, Infrarottechnik • Mikrowellentechnik, Sensoren (Radar), Sensorfusion • Erkundung, Aufklärung, Führungssysteme • Regelungstechnik, Mechatronik, Adaptronik • Transport und Verkehrssysteme • Verteidigung und Sicherheit Unsere Dozenten sind führende Wissenschaftler und Praktiker aus Hoch-schulen, Forschung, Industrie, Behörden Fraunhofer FHR und Streitkräften des In- und Auslands. www.dwt-sgw.de www.ccg-ev.de Das Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik FHR entwickelt Konzepte, Verfahren und SysDLR teme für elektromagnetische Sensorik, insbesondere im Bereich Radar, verbunden mit neuartigen Methoden der Das DLR ist das nationale Forschungszentrum der Bun- Signalverarbeitung und innovativen Technologien vom desrepublik Deutschland für Luft- und Raumfahrt. Seine Mikrowellen- bis zum unteren Terahertz-Bereich. Mit eiumfangreichen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in nem Budget von rund 20,7 Mio. Euro (2012) und rund 250 Luftfahrt, Raumfahrt, Energie, Verkehr und Sicherheit sind Mitarbeitern ist das Fraunhofer FHR eines der größten in nationale und internationale Kooperationen eingebun- Radarforschungsinstitute in Europa. den. Über die eigene Forschung hinaus ist das DLR als Das Fraunhofer FHR ist Teil der Fraunhofer-Gesellschaft, Raumfahrt-Agentur im Auftrag der Bundesregierung für die Europas größter Organisation für angewandte Forschung Planung und Umsetzung der deutschen Raumfahrtaktivitä- und Mitglied in den Fraunhofer-Verbünden Verteidigungsten zuständig. Zudem fungiert das DLR als Dachorganisa- und Sicherheitsforschung VVS und Mikroelektronik VµE. tion für den national größten Projektträger. Die wichtigsten Kernkompetenzen des Fraunhofer FHR – In den 16 Standorten Köln (Sitz des Vorstands), Augsburg, numerische Berechnung elektromagnetischer Felder, Berlin, Bonn, Braunschweig, Bremen, Göttingen, Ham- H ö c h s t f r e q u e n z t e c h n o l o g i e und Sensor burg, Jülich, Lampoldshausen, Neustrelitz, Oberpfaffenho- Signalverarbeitung – ermöglichen den Entwurf, Aufbau fen, Stade, Stuttgart, Trauen und Weilheim beschäftigt das und Betrieb komplexer Hochfrequenzsysteme unter einem DLR circa 7.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Dach. Das Institut vereint Leading-Edge-Technologie mit DLR unterhält Büros in Brüssel, Paris, Tokio und Washing- anspruchsvollen Signalverarbeitungsverfahren zu neuartiton D.C. gen Systemen. Realisiert wird dies in interdisziplinärer Die Mission des DLR umfasst die Erforschung von Erde Zusammenarbeit von Physikern, Ingenieuren und Matheund Sonnensystem und die Forschung für den Erhalt der matikern. Umwelt. Dazu zählt die Entwicklung umweltverträglicher Die Forschungsthemen des FHR sind ausgerichtet auf die Technologien für die Energieversorgung und die Mobilität • äußere Sicherheit, der wichtigste Kunde ist die Bundesvon morgen sowie für Kommunikation und Sicherheit. Das wehr, Forschungsportfolio des DLR reicht von der Grundlagen- • innere Sicherheit, d.h. die Bewältigung von und Warnung forschung bis zur Entwicklung von Produkten für morgen. vor Krisen und Katastrophen, die Sicherung der InfrastrukSo trägt das im DLR gewonnene wissenschaftliche und tur und der Versorgung, der Verhinderung krimineller und technische Know-how zur Stärkung des Industrie- und terroristischer Taten, Technologiestandorts Deutschland bei. Das DLR betreibt • Sicherheit technischer Einrichtungen im Verkehr, der Großforschungsanlagen für eigene Projekte sowie als Energiewirtschaft und bei der industriellen und landwirtDienstleistung für Kunden und Partner. Darüber hinaus schaftlichen Produktion. fördert das DLR den wissenschaftlichen Nachwuchs, be- Geschäftsfelder treibt kompetente Politikberatung und ist eine treibende • Sicherheit im Weltraum Kraft in den Regionen seiner Standorte. • Luft- und raumgestützte Radarsysteme • Land- und seegestützte Aufklärung www.dlr.de • Systeme für Sicherheit und Schutz • Sensoren für Fahrzeuge und Verkehr • Sensoren für die Qualitätssicherung DWT / SGW • Energie und Umwelt • Elektromagnetische Simulation und Antennentechnologie Die DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR WEHRTECHNIK www.fhr.fraunhofer.de e.V. (DWT) wirkt als neutrale Dialog- und Informationsplattform für Fragen der Sicherheits- und Verteidigungspolitik, der Wehr- und Sicherheitstechnik sowie der Verteidi- Fraunhofer FKIE gungswirtschaft. Die DWT stellt Transparenz der Zusammenhänge her und führt Entscheidungsträger aus Politik, Seit den Ereignissen des 11. September 2001 betrachten Wirtschaft, Industrie und Dienstleistungssektor, Bundes- Politik, Wirtschaft und Gesellschaft das Thema Sicherheit wehr / Bundeswehrverwaltung, anderen Behörden / Orga- unter veränderten Gesichtspunkten. Im militärischen Sek- 13 Forum Angewandte Forschung Ausstellerübersicht tor wie auch im Bereich innere Sicherheit folgt daraus ein erweitertes Spektrum von Aufgaben, deren Bewältigung anspruchsvolle technische Infrastrukturen erfordert – im Fraunhofer FKIE werden sie gestaltet und weiterentwickelt. Wehrtechnische Systeme zur vernetzten Operationsführung sind unsere Kernkompetenz. Doch zunehmend ergeben sich daraus auch Synergieeffekte für zivile Anwendungen im Umwelt- und Katastrophenschutz sowie in der Unternehmensführung. So haben etwa auch große Konzerne ein Interesse, ihre Datennetze vor CyberAngriffen zu schützen. Dual-Use-Forschung nennen wir das. Voraussetzung und Herausforderung zugleich ist für unsere Arbeit die schnelle Weiterentwicklung der Informationstechnologie, die große Potenziale für die Verbesserung von Verteidigungs- und Sicherheitsanwendungen birgt. Dementsprechend gliedert sich unsere Vorgehensweise in folgende Schwerpunkte: Wir identifizieren Potenziale, erarbeiten Methoden und Verfahren zu ihrer Umsetzung in Anwendungen, erbringen den Nachweis der Machbarkeit und nehmen auf der Basis exemplarischer Realisierungen eine Abschätzung des Aufwandes vor. Auf diese Weise gestaltet und entwickelt das FKIE Systeme, die den gesamten militärischen Führungs- und Aufklärungsprozess der Bundeswehr aufgaben- und anforderungsgerecht unterstützen. www.fkie.fraunhofer.de Fraunhofer IAF Die besondere Stärke des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Festkörperphysik IAF liegt in der Forschung und Entwicklung von mikro- und nanoelektronischen sowie optoelektronischen Komponenten auf der Basis von III/VHalbleitern. Das Fraunhofer IAF ist eine der wenigen Forschungseinrichtungen weltweit, welche die vollständige Wertschöpfungskette auf dem Gebiet der III/VVerbindungshalbleiter und des synthetischen Diamanten auf höchstem Niveau beherrscht. Unsere Technologien werden in Bereichen wie Sicherheit, Energie, Kommunikation, Gesundheit und Mobilität eingesetzt. Für Anwendungen in der Aufklärungs- und Sicherheitstechnik stellt das Fraunhofer IAF Infrarot-Laser, Hochfrequenz-Schaltungen, Leistungsverstärker, UV-Detektoren und Mikro-Sensoren bereit. In einem europaweiten Kooperationsprojekt wurde ein synthetisches Apertur-Radar (SAR) entwickelt, das bereits erfolgreich im Flugbetrieb getestet wurde. Das SARSystem ist nicht nur allwettertauglich, sondern kann die aufgenommenen Daten in Echtzeit auswerten. Auch bei der Entwicklung breitbandiger Störsender auf Basis des Halbleiters Galliumnitrid konnten Fortschritte erzielt werden. Mit SiC-Substraten aus Deutschland oder Schweden können die beteiligten Partner aus Forschung und Industrie nun die gesamte Wertschöpfungskette vom Substrat bis zum System in Europa abbilden. Dies ermöglicht die Kommerzialisierung hochwertiger Galliumnitrid-basierter Schaltungen für höchste Frequenzen und Leistungen. Desweiteren wurden die Lasermodule des Fraunhofer IAF strategisch zur Systemreife vorangetrieben. Mittlerweile konnte ein komplettes Dreiband-Laser-System auf Basis von Halbleiterbauelementen umgesetzt werden. Die Lasermodule sind kompakt, leistungsstark und flexibel verwendbar. Von verschiedenen Projektpartnern werden sie neben »Directed Infrared Counter Measures«-Anwendungen auch in der Sicherheitstechnik eingesetzt. So zum Beispiel für die Entwicklung von Sicherheitssystemen für Flugzeu- 14 ge, die Verbesserung von Infrarot-Sichtgeräten durch aktive Beleuchtung oder auch für die Entwicklung von InfrarotProjektionsgeräten zu Test- und Trainingszwecken. Neben der Weiterentwicklung von Halbleitertechnologien, die bereits einen hohen Reifegrad erlangt haben, werden am Fraunhofer IAF auch neue vielversprechende Forschungsgebiete gezielt erschlossen und so das Portfolio des Instituts komplementiert. Die Forschungsarbeiten zu den Infrarot-Detektoren werden bereits seit vielen Jahren vorangetrieben. Seit kurzem werden auch ultraviolette Sensoren entwickelt, die Technologien für RaketenFrühwarn-Systeme sinnvoll ergänzen können. Zudem wurde erst kürzlich ein Echtzeit-Messsystem entwickelt, das eine Actinoid-Verunreinigung von Trinkwasser innerhalb weniger Minuten ermittelt. Diese miniaturisierten Sensoren werden damit zukünftig sowohl zur militärischen als auch zur zivilen Sicherheit beitragen. Mit dieser strategischen Ausrichtung garantieren wir die Zukunftsfähigkeit der Sicherheitsforschung am Fraunhofer IAF. www.iaf.fraunhofer.de Fraunhofer ICT Das Fraunhofer ICT forscht anwendungsbezogen für zivile und wehrtechnische Kunden. Zentral sind hierbei Themen aus den Bereichen Energie und Sicherheit. Auf der Basis langjähriger Erfahrung steht das Fraunhofer ICT als einziges deutsches Forschungsinstitut im Explosivstoffbereich sowohl dem Verteidigungsministerium als auch der Industrie und öffentlichen Einrichtungen zur Bearbeitung aktueller Fragestellungen zur Verfügung. Im Zentrum der Projektforschung stehen dabei die Entwicklung, Herstellung und Charakterisierung von Raketentreibstoffen, Gasgeneratoren, Rohrwaffentreibmitteln, Sprengstoffen und neuen Anzündsystemen, ergänzt durch nicht-letale Wirkmittel, Sicherheits- und Schutzsysteme. Die militärische Energieversorgung im stationären, mobilen und autarken Bereich ist ein weiterer Tätigkeitsschwerpunkt. Zudem verfügt das Institut über besondere Erfahrungen bei der Detektion von Explosivstoffen. In diesem Kontext wird am Fraunhofer ICT seit 2010 in Kooperation mit der Bundespolizei das nationale Testzentrum zur Detektion von Flüssigexplosivstoffen betrieben. Zur sicherheitstechnischen Forschung gehören die Untersuchung und Bewertung von Sicherheitsrisiken und Unfallszenarien im industriellen und öffentlichen Bereich. Erfahrungen mit reaktiven chemischen Abläufen und die entsprechende Ausstattung bis hin zur Eigenentwicklung spezieller Messtechnik ermöglichen Risikoanalysen - auch im größeren Maßstab speziell beim Umgang mit brennbaren und explosiven Materialien. Hinzu kommen Entwicklungen neuer situationsbezogener Schutzsysteme unter Einbeziehung verschiedener Wirkmechanismen und innovativer Werkstoffe. Das Fraunhofer ICT setzt die Kompetenzen seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Entwicklung verbesserter chemischer Energieträger und Wirksysteme und die Integration leistungsfähiger Energieversorgungssysteme in die Bundeswehr ein. Die Erarbeitung neuer Technologien und Werkstoffe zur Abwehr terroristischer Angriffe sind weitere Kerninhalte der Arbeiten. Energetische Systeme Die Charakterisierung explosivstoffhaltiger Materialien und Systeme im Hinblick auf ihre Eigenschaften und Auswirkungen in wehrtechnischen und zivilen Anwendungen bilden die Schwerpunkte im Bereich Energetische Systeme. Die Entwicklung situationsbezogener Schutzsysteme, nicht Forum Angewandte Forschung Ausstellerübersicht -letaler Wirkmittel, die Untersuchung und Bewertung von Sicherheitsrisiken und Unfallszenarien, thermische und stoffliche Energiespeicher sowie Oberflächen- und Prozessanalyse ergänzen das Forschungsportfolio. Angewandte Elektrochemie Batterien, Brennstoffzellen, elektrochemische Sensoren und Analysesysteme sind die zivilen und wehrtechnischen Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte des Produktbereichs Angewandte Elektrochemie. Die Arbeiten reichen von der Materialcharakterisierung und –optimierung bis zur Methodenentwicklung und der Herstellung von Prototypen. Umfangreiche Test- und Entwicklungsmethoden für Brennstoffzellen, Batterien und Komponenten werden entwickelt und als Serviceleistung angeboten. Fraunhofer IGB Fraunhofer IOF Das Fraunhofer IOF betreibt mit seinen Partnern anwendungsorientierte Forschung in der optischen Systemtechnik im direkten Auftrag der Industrie und im Rahmen von öffentlich geförderten Verbundprojekten. Die optische Systemtechnik ermöglicht den Schritt von der speziellen optischen, mechanischen und elektronischen Komponente zu optischen, opto-mechanischen und opto-elektronischen Modulen und Systemen komplexer Funktionalität. Ziel ist die Kontrolle von Licht von dessen Erzeugung bis hin zur Anwendung. Das Leistungsangebot des Fraunhofer IOF umfasst Systemlösungen, beginnend mit neuen Systemdesignkonzepten über die Entwicklung von Techwww.ict.fraunhofer.de nologien, Fertigungs- und Messverfahren bis hin zum Bau von Prototypen und Pilotserien für Anwendungen im Wellenlängenbereich von Millimeter bis Nanometer. Das Fraunhofer IGB entwickelt und optimiert Verfahren und Produkte für die Geschäftsfelder Medizin, Pharmazie, Chemie, Umwelt und Energie. Wir verbinden höchste wissenschaftliche Qualität mit professionellem Know-how in den Kompetenzfeldern Grenzflächentechnologie und Materialwissenschaft, Molekulare Biotechnologie, Physikalische Prozesstechnik, Umweltbiotechnologie und Bioverfahrenstechnik sowie Zellsysteme – stets mit Blick auf Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit. Komplettlösungen vom Labor- bis zum Pilotmaßstab gehören dabei zu den Stärken des Instituts. Kunden profitieren auch vom konstruktiven Zusammenspiel der verschiedenen Disziplinen am Institut, das in Bereichen wie Medizintechnik, Nanotechnologie, industrieller Biotechnologie oder Umwelttechnologie neue Ansätze und innovative Lösungen eröffnet. www.iof.fraunhofer.de Fraunhofer IOSB Das Fraunhofer IOSB mit seinen Hauptstandorten in Karlsruhe und Ettlingen verfügt über ein einzigartiges, durchgängiges Kompetenzspektrum von der Objekt- und Atmosphärenphysik über die Optik, die Sensorphysik, die Bildund Signalauswertung bis hin zur Informations- und Wissensverarbeitung sowie der Mensch-MaschineSystemtechnik. Ein Schwerpunkt für wehrtechnische Anwendungen liegt in der Echtzeitauswertung und Fusion der Daten vernetzter, abbildender Sensoren, z. B. »FullMotion-Video«, Infrarotkameras, abbildende Laser- sowie Radar-Systeme. Als Elemente einer vernetzten Operationsführung sind die luft- und raumgestützte Aufklärung www.igb.fraunhofer.de und Überwachung, die präzise Wirkung durch Zielerkennung und Zielübergabe, der Schutz durch Warnsensorik Fraunhofer INT sowie die Modellgenerierung und Simulatorföderation für Ausbildung und Training wichtige Anwendungsgebiete für Das Fraunhofer-Institut für Naturwissenschaftlich- Techni- das Geschäftsfeld Verteidigung des IOSB. sche Trendanalysen INT erstellt einen umfassenden Überblick über die allgemeine Forschungs- und Technologie- Das Geschäftsfeld Verteidigung land- schaft und das gesamte Spektrum technologischer ist mit zehn beteiligten Abteilungen das größte GeschäftsEntwicklungen sowohl national als auch international, der feld am Fraunhofer- Institut für Optronik, Systemtechnik laufend aktualisiert wird. Vertieft wird der allgemeine Über- und Bildauswertung IOSB. Es steht unter dem Leitthema blick durch eigene Fachanalysen und -prognosen auf aus- „Beratung und Technologie für die Verteidigung“ und entgewählten Technologiegebieten. Seit rund 40 Jahren berät wickelt aus Grundlagenuntersuchungen der wehrtechnidas Institut das Bundesministerium der Verteidigung in schen Forschung Machbarkeitsstudien und Verfahren, es Techno- logiefragen und bei der planerischen Umsetzung bewertet Trends und Technologien, prüft und entwickelt neuer Entwicklungen in Forschung und Technologie. In Demonstratoren, unterstützt die Industrie und stellt innovaden vergangenen Jahren wurden zunehmend Forschungs- tive Ausrüstung her. projekte für an- dere Ressorts durchgeführt, die mit Sicherheitsvorsorge und langfristigen Veränderungen in der Ge- Die Kernkompetenzen des Geschäftsfelds sind die Erzeusellschaft befasst sind. Ergänzend zu diesen Studien wird gung von Bildern und verwandten Sensorsignalen, die eigene experimentelle und theoretische Forschung zur dazugehörige Signalverarbeitung und die Nutzung von Einwirkung ionisierender und elektromagnetischer Strah- Bildern in Systemen. Dabei konzentrieren wir uns auf die lung auf elektronische Bauelemente und Systeme betrie- Bereiche Aufklärung, Navigation, Simulation, Satellitenben. Das Institut ist mit modernster Messtechnik ausges- technik, land-, luft- und seegestützte Plattformen, Zielantattet. Die wichtigsten Labor- und Groß- geräte sind Strah- näherung, Wirkung und Schutz, die Ausrüstung des Soldalungsquellen und elektromagnetische Simulationseinrich- ten sowie Informationstechnologie. Interoperabilität ist seit tungen, die in dieser Kombination in Deutschland in keiner Jahren ein herausragend wichtiges Forschungsfeld. In anderen zivilen Einrichtung vorhanden sind. Auftraggeber einem „System of Systems“-Ansatz bietet das IOSB Assissind Behörden und Institutionen, die mit Sicherheits- und tenzsysteme mit den Schwerpunkten der Dialoggestaltung Vorsorgeaufgaben befasst sind. Zusätzlich berät das INT und der semantischen Interoperabilität. So hat sich z.B. einen Kundenstamm vom mittelständischen Unternehmen die Coalition Shared Data Base CSD in zahlreichen bis zum DAX30-Konzern. Einsätzen als Informationsschnittstelle bewährt. www.int.fraunhofer.de www.iosb.fraunhofer.de 15 Forum Angewandte Forschung Ausstellerübersicht Fraunhofer IPM Das Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM entwickelt maßgeschneiderte Messtechniken, Systeme und Materialien für die Industrie. Langjährige Erfahrungen mit optischen Technologien und funktionalen Materialien bilden die Basis für Hightech-Lösungen in den Bereichen Produktionskontrolle, Materialcharakterisierung und prüfung, Objekt- und Formerfassung, Gas- und Prozesstechnologie sowie im Bereich Energiesysteme. schnelle Differentialdiagnostik bis zum kompletten mobilen Labor. Unter den Fraunhofer-Fachwissenschaftlern sind auch zahlreiche Reservisten, die ein hohes Verständnis für die Notwendigkeiten und Anforderungen innerhalb der Streitkräfte, insbesondere innerhalb des Sanitätsdienstes, vorweisen können. Führungs- und Einsatzstrukturen der Bundeswehr, insbesondere im Bereich der zivil-militärischen Zusammenarbeit, können so beispielsweise bei der Entwicklung logistischer und biomedizinischer Komponenten aufgegriffen werden. www.ipm.fraunhofer.de Fraunhofer IST Am Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST entstehen Oberflächen für unsere Zukunft. Das Institut bündelt als industrienahes FuE Dienstleistungszentrum Kompetenzen auf den Gebieten Oberflächenbehandlung, Schichtherstellung, Schichtanwendung, Schichtcharakterisierung und Oberflächenanalyse. Dünne Schichten und gezielt modifizierte Oberflächen erlauben die Verbesserung von Funktionalität, Qualität und Einsatzmöglichkeiten von Produkten sowie Produktionsprozessen in Industrie- und Schwellenländern. Mit umweltfreundlichen und hocheffizienten Prozessen aus dem Bereich der Plasmatechnologie werden oberflächentechnische Problemlösungen generiert, die maßgeblich dazu beitragen, den Bedürfnissen der Menschheit nach Gesundheit, Sicherheit, Mobilität, Kommunikation, Energie sowie einer sauberen Umwelt unter Berücksichtigung der Megatrends Klimawandel, Ressourcenknappheit, demographischer Wandel und Globalisierung gerecht zu werden. Das Fraunhofer IST arbeitet in den Geschäftsfeldern »Maschinenbau und Fahrzeugtechnik«, »Luft- und Raumfahrt«, »Werkzeuge«, »Energie, Glas und Fassade«, »Optik und Elektronik« sowie »Mensch und Umwelt«. Die Forschung im Fraunhofer-Verbund Life Sciences ist durch ihre Anwendungsnähe gekennzeichnet, um bedarfsorientierte Lösungen für die Kunden zu entwickeln. Immer im Blick stehen hierbei auch die Aspekte Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit. Zudem forschen die Institute auch an den Grundlagen, um so die Basis für zukünftige Anwendungen zu schaffen und innovative Entwicklungen auf den Weg zu bringen. Die Geschäftsfelder des FraunhoferVerbunds Life Sciences umfassen die medizinische Translationsforschung und Biomedizintechnik, die regenerative Medizin, gesunde Lebensmittel, Biotechnologie für die industrielle Nutzung sowie die Forschung für Sicherheit bei Prozessen, Chemikalien und Pflanzenschutzmitteln. www.lifesciences.fraunhofer.de Fraunhofer-Verbund Light & Surfaces Der Fraunhofer-Verbund Light & Surfaces bündelt die Kompetenzen von sechs Fraunhofer-Instituten, das Fraunhofer IOF, Fraunhofer IST, Fraunhofer ILT, Fraunhofer IWS, Fraunhofer IPM und Fraunhofer FEP. Der Verbund führt anwendungsorientierte Forschung auf dem Gebiet der optischen Systemtechnik im direkten Industrieauftrag oder im Rahmen von Verbundprojekten durch. Ziel ist es, innovative optische Systeme zur Kontrolle von Licht zu www.ist.fraunhofer.de entwickeln, von dessen Erzeugung hin zu seiner Anwendung. Um dies zu erreichen, deckt der FraunhoferFraunhofer-Verbund Life Sciences Verbund Light & Surfaces die gesamte Prozesskette ab, Angewandte Wissenschaft für Mensch und Umwelt vom Systemdesign bis zu die Herstellung von Prototypen optischer, opto-mechanischer und opto-elektronischer Sechs Fraunhofer-Institute und eine Fraunhofer- Systeme. Einrichtung stellen die Lebenswissenschaften in den Fokus ihrer Forschung. Im Fraunhofer-Verbund Life Sciences Aufeinander abgestimmte Kompetenzen gewährleisten bündeln und potenzieren sie ihre Kompetenzen in Biolo- eine schnelle und flexible Anpassung der Forschungsargie, Chemie, Biochemie, Biotechnologie, Medizin, Pharma- beiten an die Erfordernisse in den verschiedensten Ankologie, Ökologie und Ernährungswissenschaft. Mit mehr wendungsfeldern zur Lösung aktueller und zukünftiger als 1700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stellt der Fraun- Herausforderungen, insbesondere in den Bereichen Enerhofer-Verbund Life Sciences einen wichtigen FuE-Partner gie, Umwelt, Produktion, Information und Sicherheit. Koorfür die Pharma- und Biotechnologiebranche ebenso wie für dinierte, auf die aktuellen Bedürfnisse des Marktes ausgedie Chemieindustrie, Medizintechnikunternehmen und die richtete Strategien führen zu Synergieeffekten zum Nutzen Wehrmedizin dar. der Kunden. Durch die breite Aufstellung in den Life Sciences und eine umfangreiche Palette an Expertisen ist eine Bearbeitung verschiedener wehrmedizinischer Themenbereiche mit hoher Effizienz möglich. Schwerpunkte sind hierbei auf der einen Seite Prävention und Sicherheit, auf der anderen Seite die Wiederherstellung der Gesundheit sowie die Minimierung von Langzeitschäden. Dazu gehören die Detektion und Bewertung vor allem luftgetragener Noxen und die Ableitung von Schutzmaßnahmen ebenso wie die Entwicklung neuer Therapien für typische EinsatzVerletzungsmuster. Für den mobilen Einsatz sind Entwicklungen in den verschiedensten Ausprägungen in der Pipeline: vom tragbaren mobilen Diagnostikgerät für eine 16 www.light-and-surfaces.fraunhofer.de Lachen Helfen e.V. Deutsche Soldaten und Polizisten beteiligen sich seit 1989 an friedensichernden und friedenerhaltenden Einsätzen internationaler Organisationen. Seitdem erleben sie in den Krisen- und Konfliktgebieten dieser Welt hautnah das teilweise unbeschreibliche Elend der betroffenen Kinder. Im ehemaligen Jugoslawien beschlossen Bundeswehrsoldaten Anfang der 90er Jahre, sich neben ihren dienstlichen Aufgaben auch privat mit humanitären Projekten für Kinder zu engagieren. Forum Angewandte Forschung Ausstellerübersicht Neben Brennholz und Bekleidung schenkten sie ihnen auch Plüschbären in der Hoffnung, dass sie ihr Lachen zurückgewinnen. Um den traumatisierten, verwundeten oder elternlosen Kindern auch dauerhaft, schnell und unbürokratische zu helfen, gründeten sie 1996 einen gemeinnützigen Verein. ideale Softwarebasis für den kompletten MissionsLifecycle in den Bereich Luft-und Raumfahrt, Sicherheit und Verteidigung. Durch unsere Erfahrung in den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Aufklärung, Kommunikation, Fernerkundung und Datenhandling entwickeln wir, auf Basis von AGI Technowww.lachen-helfen.de logien, maßgeschneiderte Lösungen für Ihren Anwendungsfall. MBDA Deutschland www.tukomgeo.de Als führendes deutsches High-Tech-Unternehmen der Verteidigungsindustrie entwickelt, produziert und wartet die MBDA Deutschland Lenkflugkörpersysteme und dazugehörige Komponenten für Luftwaffe, Marine und Heer. Das Systemhaus für Schutz und Wirksamkeit im Einsatz ist das Kompetenzzentrum für Luftverteidigungs- und Lenkflugkörpersysteme in Deutschland. Es verfügt als Partner der Streitkräfte über einzigartige Fähigkeiten und Einrichtungen. Die MBDA Deutschland sichert mit ihren Kompetenzen technologisches Know-how und die Gesamtsystemfähigkeit im Bereich der Luftverteidigungs- und Lenkflugkörpersysteme in Deutschland. Auf dem Gebiet der Hochleistungs-Laserwirksysteme nimmt das Unternehmen eine weltweite Spitzenstellung ein. Die MBDA Deutschland unterstützt den gesamten Produktlebenszyklus von der Forschung und Entwicklung bis hin zur Produktion und Logistik von modernen Luftverteidigungssystemen sowie Lenkflugkörpersystemen zur Bewaffnung von Flugzeugen, Hubschraubern, Schiffen bis hin zur Bewaffnung abgesessener Soldaten. An den Standorten in Schrobenhausen, Aschau am Inn und Ulm arbeiten rund 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie erwirtschaften einen Jahresumsatz von ca. 300 Millionen Euro. Ein Großteil des Umsatzes stammt aus europäischen und transatlantischen Kooperationsprogrammen. Der Standort Schrobenhausen ist einer der modernsten wehrtechnischen Standorte in Europa. Die MBDA Deutschland betreibt an Ihrem Hauptsitz neben zahlreichen Entwicklungs- und Produktionseinrichtungen, ein Testgelände und ein neues Simulations- und Integrationszentrum. Zu der modernen Infrastruktur gehört zudem das in Deutschland einzigartige Erprobungsgelände für Luftverteidigungssysteme in Freinhausen. Das Erprobungsgelände wird von der Luftwaffe mit der Test- und Referenzanlage (TuRA) für PATRIOT genutzt und steht auch für zukünftige Luftverteidigungsprogramme zur Verfügung. 2006 wurde MBDA Deutschland im Rahmen der Konsolidierung und Bündelung der europäischen Lenkflugkörperindustrie Teil des weltweit agierenden MBDA-Konzerns. Damit wurde eine wichtige Voraussetzung geschaffen, um die Kernfähigkeiten Deutschlands im Bereich Lenkflugkörpersysteme auf europäischer Ebene zu erhalten. Die MBDA erwirtschaftet einen Umsatz von ca. 3 Mrd. Euro und beschäftigt insgesamt 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. WTD 71 Die Wehrtechnische Dienststelle für Schiffe und Marinewaffen, Maritime Technologie und Forschung (WTD 71) gehört zum Geschäftsbereich des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr. Sie befindet sich in Eckernförde (SchleswigHolstein) und wurde 1957 gegründet. Die WTD 71 deckt die gesamte Bandbreite maritimer Wehrtechnik in allen Phasen des Entstehungsganges von Wehrmaterial ab. Die Aktivitäten sind in erster Linie ausgerichtet auf das Gesamtsystem Schiff und das Zusammenwirken unterschiedlicher Komponenten auf und mit diesem System in maritimem Umfeld. Für diese komplexen Tätigkeiten werden besondere, zum Teil einzigartige, technische Einrichtungen verwendet: Anlagen für die magnetische Vermessung und Behandlung von Schiffen und Komponenten, wie z. B. der große Erdmagnetfeldsimulator für Schiffe und U-Boote zur Überprüfung des magnetischen Schutzzustandes der Schiffe Akustische Messstellen für Schiffe in Tief- und Flachwasser Unter- und Überwasserbahnvermessungssysteme, Unterwassertestanlage, Torpedoschießstand und -bahn Schock-, Rüttel-, Klima-, Korrosionsschutz-, Flamm- und schiffstechnische Prüfstände Flotte von 8 modernen Erprobungsschiffen einschließlich Forschungsschiff "Planet" Die WTD 71 arbeitet auf vielen Gebieten eng mit anderen wehrwissenschaftlichen und wehrtechnischen Dienststellen zusammen. Dadurch können vorhandene Ressourcen optimal genutzt und Redundanzen von Fachkapazitäten oder Testeinrichtungen vermieden werden. Die Wehrtechnische Dienststelle für Schiffe und Marinewaffen nimmt folgende Aufgaben wahr: Integrierte Nachweisführung Bereitstellung fachlicher Expertise für Marine, BAAINBw und Industrie vom Phasenvorlauf bis zur Nutzung Forschung & Technologie für marineeigentümliches Gerät (einschl. Waffensysteme) Fachtechnische Betreuung der im Einsatz befindlichen Waffensysteme der Marine Vertretung Deutschlands in internationalen Gremien www.mbda-systems.com Bei der WTD 71 sind derzeit zirka 830 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Darüber hinaus bildet die WTD 71 jährlich zirka 23 Auszubildende in den Berufen tukomGEO Technischer Zeichner/-in Die tukomGEO GmbH bietet Software Produkte und indivi- Elektroniker/-in für Geräte und Systeme duelle Lösungen für die Bereiche Simulation, Missionsmo- Schiffsmechaniker/-in dellierung und -analyse an. Mit STK (Systems Tool Kit) von AGI (Analytical Graphics, Inc.) bieten wir Ihnen die www.baain.de 17 Forum Angewandte Forschung Kurzfassungen der Vorträge im Hauptprogramm (chronologisch) Verteidigungs- und Sicherheitsforschung im DLR Dr.-Ing. Dennis Göge, Deutsches Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) In der Verteidigungs- und Sicherheitsforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) werden die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mit verteidigungs- und sicherheitsrelevanten Bezug in Abstimmung mit den Partnern in Staat, Wissenschaft und Industrie geplant und gesteuert. Der Schwerpunkt Sicherheitsforschung verknüpft die Kernkompetenzen aus den etablierten DLR-Programmen der Luftfahrt, Raumfahrt, Energie und des Verkehrs. Mehr als 20 DLR-Institute und -Einrichtungen liefern im Rahmen ihrer sicherheitsrelevanten Arbeiten Beiträge zur Entwicklung, Erprobung und Bewertung von Technologien, Systemen und Konzepten sowie zur Analyse- und Bewertungsfähigkeit hinsichtlich verteidigungs- und sicherheitsrelevanter Anwendungen. Dabei verfügt das DLR über eine umfassende „End-to-End“ Systemkompetenz für weltraum- und luftgestützte Plattformen sowie über Kompetenzen in wesentlichen Teil-Systembereichen wie z.B. Sensorik, Erdbeobachtung oder Kommunikation. Mit den verfügbaren Satelliten und den zugehörigen, für den Betrieb benötigten Einrichtungen und Datenempfangsinfrastrukturen sowie zahlreichen Forschungsflugzeugen, den verschiedenen Aufnahme- und Auswerteverfahren und speziellen Simulationsumgebungen, ist das DLR in der Lage, zum Schutz und zur Überwachung kritischer Infrastrukturen, zum Krisen- und Katastrophenmanagement, zur Grenzsicherheit und zum Schutz vor Terrorismus und organisiertem Verbrechen beizutragen. Das DLR ist national, europäisch und global in der Sicherheitsforschung vernetzt. Mit seinen Forschungsaktivitäten unterstützt es die Position Deutschlands im europäischen und internationalen Wettbewerb. Im Rahmen des Vortrags wird der Schwerpunkt Sicherheitsforschung des DLR in Bezug auf Struktur, laufende und zukünftige Aktivitäten sowie Vernetzung mit Partnern aus Staat, Wissenschaft und Industrie vorgestellt. Der Fraunhofer-Verbund IuK-Technologie Europas größte IT-Forschungsorganisation Prof. Dr. Peter Martini, Institutsleiter Fraunhofer-FKIE Mit seinen 19 Mitgliedsinstituten bündelt der Fraunhofer-Verbund IuK-Technologie die Interessen und Kompetenzen von mehreren Tausend Mitarbeitern, die in unterschiedlichsten Anwendungsfeldern ihre Forschungs- und Entwicklungs¬dienstleistungen anbieten. Getreu dem Fraunhofer-Motto „so dezentral wie möglich, so zentral wie nötig“ verfügen die Institute über große Eigenständigkeit und große Eigenverantwortung: Um dennoch eine zentrale Anlaufstelle bieten zu können, unterhält der Verbund in Berlin ein Büro, das zu allen Fragestellungen aus dem weiten Themenfeld der Informations- und Kommunikationstechnologie Kontakte zu den jeweils einschlägig tätigen Instituten herstellt. Vor allem bildet der Verbund aber die Grundlage für die immer wichtiger werdenden, institutsübergreifenden Ansätze der Systemforschung: Durch Bündelung der Kompetenzen verschiedener Institute entstehen in enger Kooperation mit der Wirtschaft schlüssige, zukunftsfähige und kostengünstige Gesamtlösungen, die unmittelbar einsatzfähig sind. Der Vortrag gibt einen Überblick über die Kernkompetenzen der IuK-Institute und über die wichtigsten Anwendungsfelder. Einen besonderen Schwerpunkt bildet hierbei das Thema „Cyber-Sicherheit“: In diesem für Wirtschaft und Staat so wichtigen Zukunftsfeld wird Fraunhofer seiner Verantwortung gerecht, indem die einschlägig tätigen Institute ihre Kompetenzen gemeinsam strategisch weiterentwickeln und die Brücke schlagen zwischen der exzellenten Grundlagenforschung und dem drängenden Bedarf im Alltag. Zentrale Bedeutung hat hier die Umsetzung der Grundlagen in marktfähige, praxisorientierte Lösungen, die weder den Menschen als Endnutzer noch die Administratoren überfordern: Menschengerechte „Security & Privacy by Design“. Der Fraunhofer-Verbund Light and Surfaces: Photonics Schlüsseltechnologien in Sicherheit und Verteidigung Dr. Thomas Schreiber, Prof. Dr. Andreas Tünnermann, Fraunhofer Institut Angewandte Optik und Feinmechanik IOF, Jena Der Fraunhofer Verbund „Light & Surface“ bietet über die in ihm vertretenen sechs Fraunhofer Institute eine hohe Bandbreite an Kompetenzen für die Entwicklung und Anwendung optischer Technologien für die Erzeugung und Manipulation von Licht und Oberflächen, um die stetig wachsenden Anforderungen im Themenfeld „Photonic“ zur erfüllen. In diesem Vortrag werden die einzelnen Institute und Kompetenzen kurz vorgestellt. Hauptaugenmerk des Vortrages liegt aber in Technologie- und Anwendungsbeispielen, die diese Kompetenzen verdeutlichen. Diese sind mit Hinblick auf sicherheits- und verteidigungsrelevante Themen ausgewählt und führen von funktionalen Oberflächen z.B. zur photokatalytischen Desinfektion bis hin zur Hochleistungslaserentwicklung für militärische Szenarien. Die Themen werden untersetzt mit Forschungsschwerpunkten und zukünftigen Handlungsfelder. Der Fraunhofer-Verbund Produktion: Forschungsaktivitäten des FraunhoferVerbundes Produktion Prof. Dr. Michael Schenk, Institutsleiter, Fraunhofer Institut für Fabrikbetrieb und Automatisierung IFF, Magdeburg Der Fraunhofer-Verbund Produktion ist eine Kooperation verschiedener Fraunhofer-Institute mit dem Ziel, produktionsorientierte Forschung und Entwicklung gemeinsam zu betreiben, um den Kunden in Industrie, Handel und Dienstleistung durch die Bündelung der vielfältigen Kompetenzen und Erfahrungen der einzelnen Institute auch umfangreiche, ganzheitliche Problemlösungen aus einer Hand anbieten zu können. Die Kernkompetenzen des Fraunhofer-Verbunds Produktion liegen neben der Produktentwicklung und Produktionsorganisation in der Entwicklung von innovativen Fertigungstechnologien sowie der intelligenten Gestaltung von Produkti- 18 Forum Angewandte Forschung Kurzfassungen der Vorträge im Hauptprogramm (chronologisch) ons- und Logistiksystemen und deren Vernetzung durch verschiedene Informationstechniken. Unter Nutzung der neuesten Erkenntnisse aus den Produktions- und Ingenieurwissenschaften sowie der Informatik bietet der Fraunhofer-Verbund Produktion ein Leistungsspektrum an, das den gesamten Produktlebenslauf bzw. die gesamte Wertschöpfungskette umfasst. Eine Auswahl aus den Entwicklungsbereichen »Massivumformung«, »Präzisions- und Mikrofertigung« sowie »Logistik und Produktion« ist im folgenden Abschnitt aufgeführt: Im Bereich der »Massivumformung« werden zur Herstellung von sicherheitsrelevanten Bauteilen u.a. hybride Werkstoffverbunde mit hoch warmfesten Sonderwerkstoffen in der Kombination mit klassischen Stahlwerkstoffen zur Steigerung der Warmfestigkeit verwendet. Ebenfalls können im metastabilen Austenitgebiet durch spezielle Umformprozesse von bruchzähen Funktionsbauteilen sicherheitsrelevante Bauteile hergestellt werden. Im Gebiet der Massivumformung werden weiterhin zum Einsatz als Explosions- und Projektildurchschlagsschutz sowie der elektromagnetischen Abschirmung von empfindlichen elektronischen Geräten Metallschäume und Metallschaumsandwiches erprobt und eingesetzt. Der Bereich »Präzisions- und Mikrofertigung« zeichnet sich u.a. durch die Entwicklungen von tribologisch optimierten sowie schmutzabweisenden, metallischen Oberflächen zur Reduzierung von Abrieb und Verschleiß sowie der thermischen Optimierung von Heiz- und Kühlsystemen für den Einsatz in modernster Hochleistungselektronik aus. Im Forschungsbereich »Logistik und Produktion« findet im Fraunhofer-Verbund Produktion u.a. eine Entwicklung von Fracht-Fingerprints als manipulationssicheres Multi-Merkmals-Siegel für Land- und Luftfrachtsendungen statt. Weiterhin werden Untersuchungen im Bereich der nichtindividualisierten Verhaltensanalyse in Produktions- und Logistikumgebungen durchgeführt, um Interaktionen von Personen und gefährlichen oder schweren Gegenständen zu analysieren und abnormale Situationen frühzeitig zu erkennen. Die drei ausgewählten Teilbereiche spiegeln nur sicherheitsrelevante Aspekte des Leistungsumfangs der Forschungsaktivitäten des Fraunhofer-Verbunds Produktion wider. Industrielle Forschung bei Rheinmetall Defence – Ein Überblick Dr. Thomas H. G.G. Weise, Rheinmetall AG - Unternehmensbereich Defence Der Unternehmensbereich Defence der Rheinmetall AG richtet seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten konsequent auf die Missionsprofile von Streitkräften aus. In einer Zeit, in der internationale Einsätze zur Krisenprävention an der Tagesordnung sind, kämpfen Soldaten oft unter höchstem Risiko für den Erhalt von Sicherheit und Freiheit. Technische Überlegenheit und eine optimale Ausrüstung können in den Einsatzszenarien der Soldaten einen entscheidenden Beitrag leisten, um Überlebensfähigkeit, Führungsfähigkeit, Durchhaltevermögen, Mobilität und Wirksamkeit im Einsatz zu verbessern. Rheinmetall Defence steht für fähigkeitsorientierte Innovation und setzt immer wieder technische Standards: von Fahrzeug-, Schutz- und Waffensystemen über Infanterieausstattungen und Flugabwehr bis hin zur Vernetzung von Funktionsketten sowie im Bereich Simulation und Ausbildung. Der Unternehmensbereich ist auf die Entwicklung und Fertigung von Komponenten und Systemen zum Schutz von Menschen, Fahrzeugen, Flugzeugen, Schiffen und Objekten spezialisiert und steht als Ausrüster von Bundeswehr, Nato und anderer verantwortungsvoll belieferbarer Staaten für den Schutz von Einsatzkräften, die an militärischen Operationen teilnehmen. Zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und zur Stärkung der führenden Marktpositionen ergänzt Rheinmetall Defence die von Kunden beauftragten Entwicklungen kontinuierlich durch eigenfinanzierte Projekte. Der Vortrag zeigt zunächst die strategische Ausrichtung der Forschungs- und Technologieaktivitäten bei Rheinmetall auf und gibt einen Überblick über die organisatorische Einbindung und deren Zuordnung zu den Technologiefeldschwerpunkten des BMVg. Anschließend werden einige exemplarisch ausgewählte Forschungsvorhaben von Rheinmetall kurz vorgestellt und erläutert. Zusammenfassend wird noch einmal kurz auf die strategische Bedeutung einer stabilen nationalen F&T-Landschaft für die Innovativität und den Kompetenzerhalt der in diesem Bereich beteiligten Stakeholder eingegangen. Vernetzung der MBDA-D in die deutsche Forschungslandschaft Dr. Gerhard Elsbacher, MBDA Deutschland GmbH Der Vortrag gibt einen Überblick über zukünftige Technologieschwerpunkte der MBDA-D und die Einbindung/ Vernetzung in die deutsche Forschungslandschaft. Um auch in Zukunft wettbewerbsfähige Produkte herstellen zu können, spielt die Entwicklung neuer Technologien bei der MBDA-D eine zentrale Rolle. Stagnierende FuT-Budgets des öffentlichen Auftraggebers machen es der Industrie aber immer schwieriger, diese Technologien selbst zu entwickeln. Die MBDA-D verfolgt daher ein ganzheitliches Konzept basierend auf einem Make/Buy/Cooperate Umsetzungsregelkreis mit den folgenden Elementen: - Kooperation mit wissenschaftlichen Instituten und Hochschulen - eigenfinanzierten FFE/IRAD Projekten der MBDA-D - Kooperationen im Airbus Group R&T Netzwerk - Technologie Forschungskooperationen innerhalb der MBDA-Group - Kooperationen mit Unterauftragnehmern - F&T Projekte des nationalen Kunden bzw. EDA-Projekte Anhand von konkreten Beispielen wird gezeigt, wie diese Elemente bei der MBDA-D genutzt werden, um die für die Entwicklung von wettbewerbsfähigen Produkten notwendigen Technologien verfügbar zu haben. Es zeigt sich auch, dass die Umsetzung eines Make/Buy/Cooperate Regelkreis einerseits kein linearer Prozess ist und andererseits aber auch getrieben wird von zivilen Technologien (COTS/MOTS). 19 Forum Angewandte Forschung Kurzfassungen der Vorträge im Hauptprogramm (chronologisch) Forschung und Technologie bei Diehl Defence in Zusammenarbeit mit nationalen Forschungseinrichtungen Dipl.-Phys. Dirk Krogmann, Diehl BGT Defence GmbH & Co.KG Militärische Kernfähigkeiten werden seit Jahrzehnten von Diehl Defence auf Basis von Forschungs- und Technologievorhaben unterstützt und weiterentwickelt. Zahlreiche Schlüsseltechnologien für militärische und sog. Dual-Use Anwendungen werden bei Diehl Defence beherrscht. Das Portfolio an technologischen Kernkompetenzen reicht von Optik und Elektrooptik über Aktuatorik und Mechatronik bis hin zu Mikroelektronik sowie Halbleiter- und Hochfrequenztechnologien. Jahrzehntelange Erfahrung auf den Gebieten der Munitionstechnik und der energetischen Materialien komplettieren das Know-How von Diehl Defence. Die genannten Kernkompetenzen befähigen Diehl Defence zur Bereitstellung unterschiedlichster, innovativer Produkte für breite Anwendungsfelder. Im Bereich Systemtechnik werden die einzelnen Fachdisziplinen zusammengeführt. Darin enthalten sind u.a. fortschrittliche Simulationsumgebungen als Bewertungs- und Entwicklungshilfsmittel, welche durchgängig modular aufgebaut sind und über unterschiedliche Parametersätze für Komponenten zahlreiche Untersuchungen innerhalb eines nur einmal zu erstellenden Frameworks gestatten. Die Anzahl aufwändiger Erprobungen kann dadurch stark reduziert werden. Diehl Defence stellt Technologien und Verfahren auf den Gebieten ihrer Kernkompetenzen bereit, welche es ermöglichen, kurzfristig, bedarfsgerecht und wirtschaftlich geforderte Fähigkeiten und Produkte zu entwickeln. Die Realisierung modularer Baugruppen mittels skalierbarer Technologien mit vereinheitlichten Schnittstellen und offenen Architekturen erlauben querschnittliche und flexible Einsatzmöglichkeiten auf System und System-of-Systems Ebene. Aufgrund dieser Entwicklungsphilosophie ist Diehl Defence idealer Partner der nationalen Forschungseinrichtungen. Forschungsergebnisse können in Diehl Defence „Tool-Boxen“ über offene Schnittstellen eingebracht, getestet und gegebenenfalls mit industriellen Lösungen verglichen werden. Ideal sind Kooperationen im Bereich Algorithmenentwicklung, Software Verfahren und Methoden sowie auch Hardwarerealisierungen und gemeinsame Erprobungen. Umgekehrt können Diehl Defence Forschungs- und Entwicklungsergebnisse auf Basis offener Schnittstellen in Plattformen nationaler Forschungseinrichtungen portiert werden. Idealerweise werden FuT Vorhaben auf diese Weise möglichst von Beginn an, mittels „industrieller Rückkopplung“ in die Forschungslandschaft, zielgerichtet auf ein späteres Produkt, effizient durchgeführt. Der Vortrag beschreibt die oben genannte Diehl Defence Entwicklungsphilosophie mit Beispielen aus dem eigenen Kernkompetenzen Portfolio sowie gemeinsamen Vorhaben mit nationalen Forschungseinrichtungen. Es wird dargestellt, welchen Nutzen und Gewinn eine frühe Kopplung gemeinsamer Aktivitäten innerhalb der angewandten Forschung aus Sicht der Diehl Defence bietet. Maritime Sicherheit, militärische und zivile Forschungsschwerpunkte bei ATLAS Elektronik, gestern, heute und morgen Dipl.-Inf. Ulf Martens, ATLAS Elektronik GmbH Forschung bei ATLAS ist traditionell interdisziplinär ausgelegt. Dabei bauen wir auf langjährige Partnerschaft mit Industrie Unternehmen und Partnern aus der institutionellen Forschung auf. Wir als ATLAS Gruppe sind dabei sowohl im Feld der zivilen maritimen Sicherheit als auch im militärischen Feld aktiv. Zu unseren zivilen Feldern gehören dabei die Verkehrsleit- und Sicherheitstechnik, die Hydrographie und die Entwicklung von autonomen Unterwasserfahrzeugen für zivile Sicherheit, sowohl im Sinne der „Safety“ als auch im Sinne der „Security“. Im Verteidigungsbereich liegen unsere Schwerpunkte auf den Bereichen Sonar, Torpedo, Minenjagd und Führungsund Waffeneinsatzsysteme. Während der Schwerpunkt unserer Forschung in der Vergangenheit auf der Entwicklung neuer Technologien lag, liegt die Herausforderung für uns heute immer häufiger in der engeren Integration der vielfältigen Technologien zu integrierten Gesamtsystemen. Insbesondere im Markt der zivilen Sicherheit gibt es heute eine Vielzahl von unterschiedlichen Sicherheitssystemen, die meist nicht miteinander integriert sind, so dass durch einen ‚Systems of Systems‘-Ansatz ein Gewinn für die Sicherheit besteht. Hier können militärische Entwicklungen im Bereich Datenfusion, Datenlinks und Führung dabei unterstützen, diese Herausforderung zu meisten. Allerdings – und das ist die Herausforderung – ist der Markt für zivile Sicherheit insbesondere in Deutschland anders strukturiert als der Verteidigungsmarkt. Dies gilt in sowohl im Hinblick auf die Organisation, die Führungskultur als auch das Aufgabenspektrum. Nicht zuletzt sind dabei auch die anderen rechtlichen Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Es ist eine Besonderheit im deutschen Markt, dass neben der Bundespolizei See und dem THW als Bundesbehörden eine Vielzahl von in den Bundesländern beheimateten Sicherheitsbehörden „Safety“ und „Security“ gewährleisten. Die Verantwortung teilt sich dabei auch auf ministerieller Ebene auf. Zum einen liegen Sicherheitsaufgaben im Feld des Innen- und zum anderen im Verkehrsministerium. Somit haben wir es mit einer sehr komplexen Struktur der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben zu tun, denn neben den staatlichen rganen tragen zur unser Sicherheit auch maßgeblich Hilfsorganisationen bei. Im Vergleich dazu stellt sich der Verteidigungsbereich einfach dar: ein Ministerium und eine Organisation. Weitet man den Blick und verlässt den deutschen Kontext, so stellt sich die Lage hier deutlich anderes, da denn in vielen Ländern übernimmt die Marine neben den Aufgaben der Landesverteidigung auch die hoheitlichen und polizeilichen Aufgaben. Auch bei der Deutschen Marine hat sich das Aufgabenspektrum deutlich verlagert. Von einer Marine mit dem Schwerpunkt Verteidigung hin zu einer Marine mit vielfältigen Aufgaben im Feld maritimer Sicherheit, z. B. dem Schutz von Schiffen der Welthungerhilfe oder der Bekämpfung der Piraterie. Diese neuen Aufgabenfelder haben zu neuen Herausforderungen geführt, die sich z. B. im Fähigkeitsspektrum der Fregatten F125 niederschlagen. Unsere aktuellen Forschungsschwerpunkte adressieren daher sehr stark die Schaffung neuer Systemansätze für das polizeiliche Aufgabenspektrum, wie z. B. im Forschungsprojekt EMSec – Echtzeitdienste für maritime Sicherheit, das 20 Forum Angewandte Forschung Kurzfassungen der Vorträge im Hauptprogramm (chronologisch) vom DLR geführt wird. Dieses und andere Forschungsvorhaben in unserer Roadmap, z. B. eine Optimierung des Prozesses zum Überprüfen von Schiffen in See, eröffnen uns mittelfristig neue Märkte im Feld der zivilen Sicherheit. Allerdings tragen diese Forschungsvorhaben, wie auch andere zivile Forschung bei ATLAS, in der Regel nicht zum Erhalt und Ausbau unserer Wehrtechnischen Fähigkeiten bei. Hier besteht Handlungsbedarf in vielen Feldern: wie der Abwehr von Gefahren durch die zunehmende Verbreitung von U-Booten, der Abwehr von Torpedos oder der Verteidigung unser Schiffe gegen moderne Seezielflugkörper. In diesen Feldern besteht Handlungsbedarf und vor allem auch Forschungsbedarf, um dem Bedrohungsspektrum auf den Weltmeeren auch zukünftig gewachsen zu sein. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in unserem Geschäftsfeld – der maritimen Sicherheit – neue attraktive zivile Märkte entstanden sind und entstehen, für die wir aufgrund unseres Fähigkeitsspektrums eine gute Ausgangsbasis haben. Forschungsprogramme wie EMSec helfen uns, diese zivilen Märkte zu adressieren. Unabhängig davon benötigen wir weiterhin wehrtechnische Forschungsmittel, um für die Deutsche Marine weiterhin den notwenigen Schutz gegen militärische Bedrohungen sicherzustellen. Ein Schutz, der auch in Einsätzen zum Schutz von Seehandelswegen gegen Piraterie oder dem Schutz von Schiffen der Welthungerhilfe notwendig ist, da diverse Waffen heute nicht nur militärischen Organisationen, sondern vermehrt auch durch die weite Verbreitung kriminellen und terroristischen Organisationen zur Verfügung stehen. Das Fraunhofer-Zentrum für Hochtemperatur-Leichtbau Werkstoffentwicklungen für extreme Anforderungen A. Rüdinger, Fraunhofer-Institut für Silicatforschung, Zentrum für Hochtemperatur Leichtbau HTL Das Fraunhofer ISC / Zentrum HTL entwickelt Hochtemperatur-Komponenten insbesondere für die Energie-, Antriebsund Wärmetechnik. Dazu wird anwendungsnahe Forschung und Entwicklung an Ceramic Matrix Composites (CMC), Keramikfasern und Hochleistungskeramiken durchgeführt. Im Unterschied zu monolithischen Keramiken besitzen CMC eine hohe Schadenstoleranz. Ähnlich wie bei Metallen wird dadurch ein katastrophales Versagen von CMC-Bauteilen vermieden, was sie attraktiv für den Einsatz in sicherheitsrelevanten Bereichen macht. Im Unterschied zu Metallen, deren maximale Einsatztemperatur ca. 1100°C beträgt, können CMC auch bei wesentlich höheren Temperaturen verwendet werden. CMC werden - je nach Anwendung - mit Oxid-, Carbon- oder Siliziumcarbid-Fasern verstärkt, wobei letztere das größte Anwendungspotential besitzen. CMC, die mit Siliziumcarbid-Fasern verstärkt sind, können bis zu 1500°C in oxidierender Atmosphäre eingesetzt werden. Damit eignen sie sich hervorragend für Hochtemperaturanwendungen – insbesondere bei hohen thermomechanischen Belastungen. Weitere Vorteile gegenüber Metallen sind das geringe spezifische Gewicht der CMC, was zu hohen spezifischen Steifigkeiten führt, sowie die hohe Neutronenbeständigkeit, die den Einsatz in Reaktoren ermöglicht. Heutige Einsatzfelder von CMC-Bauteilen mit Siliziumcarbid-Fasern liegen im militärischen Bereich der Luftfahrt bei Komponenten, die hohen Temperaturen ausgesetzt sind, sowie im Reaktorbau (Brennstabhalterungen in Kernreaktoren). Treiber für künftige Anwendungen sind die Trends zu höheren Betriebstemperaturen, Leichtbau und höherer Energieeffizienz. Anwendungsschwerpunkte sind: - die zivile Luft- und Raumfahrt: Flammrohre, Flammhalter, Leit- und Laufschaufeln in Fluggasturbinen, Hitzeschutzkacheln - die Energietechnik: stationäre Gasturbine, Brenn- und Steuerstäbe in Kernreaktoren, Divertorkacheln und ChannelInserts in Fusionsreaktoren, - die Thermoprozesstechnik: Heizgasventilatoren, -klappen und -filter, Transportrollen und -bänder, Wärmetauscher. Um die zukünftigen international festgelegten Grenzwerte für Schadstoff- und Geräuschemissionen sowie Kerosinverbrauch erfüllen zu können, müssen künftig Bauteile für Flugzeugtriebwerke aus SiC/SiC-CMC hergestellt werden. Eine weitere Bedeutung erhält das Thema durch die angestrebte nationale Energiewende. Hochtemperaturstabile keramische Verbundwerkstoffe helfen Energiekonversionsvorgänge effizienter zu vollziehen, da der thermische Wirkungsgrad erhöht werden kann. Obwohl das Marktvolumen von CMC-Bauteilen mit 750 Mio. € vergleichsweise gering eingeschätzt wird, kommt ihnen als Schlüsselkomponente in komplexen Anlagen eine strategisch wichtige Bedeutung für viele deutsche Unternehmen zu. Siliziumcarbidfasern werden bisher jedoch nur von wenigen Firmen in Japan oder den USA hergestellt, und der Zugriff auf die Fasern durch europäische Firmen ist stark eingeschränkt. Deshalb entwickelt das Fraunhofer Zentrum HTL seit 2004 mit Industriepartnern eine europäische Siliziumcarbidfaser. Europäische Unternehmen haben zu den derzeit einzigen kommerziellen Lieferanten von SiC Fasern in Japan nur einen eingeschränkten Zugang und messen diesem Thema daher strategische Bedeutung zu. ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ 21 Forum Angewandte Forschung Kurzfassungen der Vorträge in Panel Session 1 Die Neuronale Kanone – Neuronale Feuerleitsysteme Bernd Lexow, Richard Cunrath, Fraunhofer Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut (EMI) Bei der Optimierung einer zweistufigen Kanone wurden am Fraunhofer EMI erstmals neuronale Netze für die Anwendung in der Ballistik eingesetzt. Neuronale Netze verknüpfen gemessene Ergebniswerte über Schichten von sogenannten Neuronen mit den Einstellgrößen eines Systems und sind durch diesen von der Funktionsweise des Gehirns inspirierten Aufbau in der Lage, auch feine systematische aber implizite Zusammenhänge im Antwortverhalten eines Systems in Korrelationsbeziehungen abzubilden. Nach einem großen Erfolg bei der Leistungssteigerung der zweistufigen Kanone wurde die Methode auch für andere Bereiche in der Ballistik eingesetzt. So war die Umstellung der Kanone auf ein Treibladungspulver mit anderer chemischer Zusammensetzung notwendig. Auch für diesen Prozess war die Methode sehr erfolgreich und reduzierte den Aufwand an sonst notwendigen Vorversuchen für die Umstellung erheblich. Aufgrund dieser sehr positiven Erfahrungen für die Vorhersage der Geschossgeschwindigkeit bei der Kanone ergab sich die Idee, ob die Methode nicht von einer innenballistischen Anwendung auch auf eine außenballistische Anwendung übertragen werden kann, indem man als gemessene Ergebniswerte direkt die Trefferposition einträgt und mit den Einstellgrößen für den Kanonenantrieb und dem Elevationswinkel korreliert. Mit diesem Ansatz konnte die Abhängigkeit der Schussweite von Pulvermenge und Elevation für ein bestimmtes Geschoss schnell erfasst und sehr gut beschrieben werden, wofür sonst eine sehr große Zahl von Versuchsschüssen durchgeführt wird, welche dann die Basis für eine computergestützte Feuerleitung darstellten. Hierauf entstand die Idee zu einer Neuronalen Kanone, die die Zusammenhänge zwischen Schussweite und Elevation und der Einstellgröße für den Kanonenantrieb selbstständig erlernt. Im Labor wurde eine Modellkanone mit Pressluftantrieb aufgebaut. Entsprechend ist der Druck die entscheidende Einstellgröße für den Kanonenantrieb. In Versuchsserien konnte gezeigt werden, dass diese Neuronale Kanone in der Lage war, den Zusammenhang zwischen Schussweite, Elevationswinkel und Druck in der Pressluftkammer sehr schnell zu erfassen und präzise Vorhersagen für das Erreichen neuer Schussweiten zu machen. Damit konnte gezeigt werden, dass neuronale Netze in der Lage sind, sowohl die innen- als auch die außenballistischen Zusammenhänge für eine Kanone zu erfassen und für die direkte Ansteuerung nutzbar zu machen. Dieser Ansatz bietet das Potential, dass Trefffehler aufgrund unerwartet auftretender Einflüsse wie z.B. extremen klimatischen Verhältnisse aufgrund der Lernfähigkeit der neuronalen Netze schnell kompensiert werden können. Als Ergänzung zu computergestützten Feuerleitsystemen bieten neuronale Netze zusätzlich die Möglichkeit, auch nachträglich neue Parameter mit geringem Aufwand in die Bestimmung der Einstellgrößen für ein ballistisches System mit aufzunehmen. Somit bieten lernfähige Neuronale Feuerleitsysteme die Möglichkeit, auch unter bislang nicht berücksichtigten, schwierigen Einsatzbedingungen eine hohe Treffergenauigkeit zu erzielen und Kollateralschäden zu vermeiden. Simulationen im Bereich der Erweiterten Luftverteidigung – Ein Überblick Pascal Matura, Bernd Lexow, Richard Cunrath, Martin Sauer, Matthias Wickert, Fraunhofer Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut (EMI) Mehr und mehr Länder verfügen über die technologischen Fähigkeiten, ballistische Raketen herzustellen, die mit Massenvernichtungswaffen bestückt werden können. Darüber hinaus nimmt auch die Reichweite von Trägersystemen allgemein zu, so dass eine potentielle Bedrohung nicht nur für Streitkräfte im Einsatz, sondern auch für Territorialgebiete besteht. Im Rahmen der erweiterten Luftverteidigung wird untersucht, welche technologischen Möglichkeiten zur Abwehr einer derartigen Bedrohung bestehen. Diese sind sehr aufwendig und lassen sich nur mit großer Vorbereitungszeit realisieren, wie die Abwehr einer ballistischen Rakete bereits außerhalb der Atmosphäre mit einem Abfangflugkörper. Dabei muss ein Abfangflugkörper eine anfliegende Rakete in sehr kurzer Zeit erreichen können, ihn mit hinreichender Genauigkeit treffen und gegen den Gefechtskopf effizient wirken, so dass auch von einem aus vielen Submunitionen aufgebauten Gefechtskopf keine Gefahr mehr ausgeht. Moderne Abwehrsysteme basieren darauf, dass der Abfangflugkörper mit sehr hoher Geschwindigkeit auf direkten Kollisionskurs mit dem nach Abtrennung der Antriebsstufen rein ballistisch fliegenden Gefechtskopf gebracht wird. Dabei kann die Begegnungsgeschwindigkeit durchaus im Bereich der Erdorbitalgeschwindigkeit von 8000 m/s liegen. Da der Gefechtskopf während seines exoatmosphärischen Flugs im Allgemeinen taumelt, muss für die vielen verschiedenen möglichen Auftreffsituationen die Zerstörwirkung bewertet werden. Wird sonst die Wirksamkeit militärischer Wirkmittel vorab in umfangreichen Testserien erprobt, ist dies nicht nur für ein bestehendes Abwehrsystem, sondern bereits für die Auslegung eines solchen Systems extrem aufwendig und teuer. Zudem ist eine genaue Beobachtung und Beurteilung der Schädigungswirkung praktisch nicht möglich. Am Fraunhofer EMI wurde daher eine Methode zur Bewertung der Wirkung im Ziel derartiger Abwehrsysteme entwickelt, die auf der Durchführung von Computersimulationen beruht. Die physikalischen Abläufe werden hierbei als „virtuelles Experiment“ abgebildet. Hierzu werden aufwendige Simulationsmodelle auf einem Hochleistungsrechner eingesetzt. Wesentlich für die Aussagefähigkeit über die erzielte Trefferwirkung ist, dass an speziellen Beschleunigeranlagen am Institut auch Experimente im Modellmaßstab mit Kollisionsgeschwindigkeiten bis etwa 8000 m/s durchgeführt werden können, die es erlauben, das tatsächliche Verhalten von Materialien und Strukturen unter diesen extremen Bedingungen zu erfassen und in Modellen für die Simulation korrekt abzubilden. Mit diesen Simulationen wird ein Instrument zur Verfügung gestellt, das in der Lage ist, die Wirksamkeit im Ziel von Abfangflugköpern zu bewerten und das auch für eine wirksame Auslegung von Abwehrmaßnahmen eingesetzt werden kann. 22 Forum Angewandte Forschung Kurzfassungen der Vorträge in Panel Session 1 Schwerpunkte im Bereich der Fahrzeugschutzentwicklung Matthias Wickert, Fraunhofer Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut (EMI) Die klassische Grundlage des Fahrzeugschutzes besteht in der Verwendung von geeigneten Werkstoffen, die der Eindringung einer Bedrohung einen Widerstand entgegensetzen. Passive Schutzsysteme sind in der Regel aus Plattenwerkstoffen aufgebaut. Hier erlauben verbesserte Materialien und Anwendungsweisen die Steigerung der Schutzwirkung. Heute können jedoch auch andere physikalische Mechanismen zur Schutzwirkung genutzt werden, deren Wirksamkeit nicht mehr primär an die Einwirkung von Masse gebunden ist. Ein Beispiel hierfür ist die Abwehr von Eindringung von Panzerabwehrhandwaffen durch Verwendung von elektrischer Energie. Statt viel Schutzmasse um den Insassenbereich zu verteilen, kann ein angeschlossener Energiespeicher elektrische Energie zur Verfügung stellen, die genau an dem Ort und genau zu dem Zeitpunkt des Aufschlags in der Lage ist, die Eindringung der Bedrohung wirksam zu unterbinden. Die Weiterentwicklung von Sensorik und ultraschneller Elektronik erlaubt heute jedoch auch, Bedrohungen zu erkennen und automatisierte Gegenmaßnahmen bereits auszulösen, bevor die Bedrohung auf das Fahrzeug einwirkt. Eine Störung bzw. Abwehr von Bedrohungen vor dem Erreichen des Fahrzeugs ist besonders wirksam, weil der Eindringmechanismus erst gar nicht ungestört zur Entfaltung kommt. Geeignete physikalische Mechanismen für Gegenmaßnahmen mit neuartigen Einwirkmechanismen stehen zur Verfügung und können gezielt und fokussiert auf den Bereich der anfliegenden Bedrohung angewendet werden. Mit einer geeigneten Abwehrmaßnahme kombiniert stellt dieser Ansatz eine Schwellentechnologie für den Fahrzeugschutz der Zukunft dar. Fraunhofer EMI arbeitet an dem aufgezeigten Portfolio von Technologien, die eine gute Anpassung auf die jeweiligen Anforderungen für den Schutz der Fahrzeuge ermöglichen. ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ 23 Forum Angewandte Forschung Kurzfassungen der Vorträge in Panel Session 2 Infrarotlaser zur sicheren Detektion von Gefahrstoffen Marcel Rattunde, Fraunhofer IAF Am IAF werden breit abstimmbare, halbleiterbasierte Infrarot-Laser (sog. Quantenkaskadenlaser, QCL) entwickelt, die eine Vielzahl neuartiger Anwendungen ermöglichen. Sie dienen z.B. gleichermaßen als Schlüsselkomponente für die Ferndetektion von Explosivstoffen wie auch für das Aufspüren von gefährlichen Kontaminationen in Trinkwasser. Es gibt ein großes Interesse an Techniken, die eine Detektion und Identifikation gefährlicher Substanzen berührungslos über größere Distanzen ermöglichen. Ein wichtiges Einsatzgebiet hierfür ist die Detektion improvisierter Sprengkörper um beispielsweise Autobomben aufzuspüren zu können. Für diese Fragestellung wird am IAF eine neuartige Methode entwickelt, bei der Laserspektroskopie im mittleren Infrarot zum Einsatz kommt. In diesem Spektralbereich zwischen 7 µm und 12 µm Wellenlänge haben praktisch alle organischen Verbindungen ihre charakteristischen Absorptionsstrukturen, weshalb man diesen Bereich als die molekulare „Fingerprint-Region“ bezeichnet. Die Messmethode kann geringste Spuren der Explosivstoffe auf beliebigen Oberflächen durch eine abbildende Rückstreuspektroskopie nachweisen und ist selektiv gegenüber harmlosen anderen Oberflächenverunreinigungen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass bei unserer Art der Laserbeleuchtung die Leistungsdichte zuverlässig unter den Grenzwerten der Augensicherheit gehalten werden kann. Weiterhin ist es durch den Einsatz der Infrarot-Laserquellen möglich, ein kontinuierlich arbeitendes DurchflussMesssystem zur Überwachung von Trinkwasser zu realisieren. Die Einsatzfähigkeit dieses Messsystems konnte in einem Dauertest unter realen Bedingungen bereits nachgewiesen werden. Der Vortrag wird die beiden neuartigen Messsysteme vorstellen sowie weitere Einsatzmöglichkeiten dieser IR-Laser basierten Detektionsmethode für die Streitkräfte diskutieren. Detektoren und Kameras für die Aufklärung Mehr sehen mit Millimeterwellen, Infrarot und UV Michael Schlechtweg, Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF Monolithisch integrierte Millimeterwellen-Schaltungen (MMICs) sowie Infrarot- und UV-Sensoren sind Schlüsselkomponenten in wehrtechnischen Anwendungen für Radarsysteme, hochauflösende Bildgebung und Nachtsichtgeräte. Die verwendbaren Frequenzen für Millimeterwellen- und Infrarot-Systeme entsprechen den lokalen Maxima im atmosphärischen Transmissionsspektrum elektromagnetischer Wellen. Millimeterwellen ermöglichen eine präzise geometrische Auflösung aufgrund großer absoluter Bandbreite und kleiner Wellenlänge. Diese verringert die Abmessungen von Schaltungskomponenten und Antennen und prädestiniert sie für kleine fliegende Plattformen (UAVs). Für Anwendungen in der Bildgebung und Sensorik ist es besonders vorteilhaft, dass Millimeterwellen Staub, Nebel, Wolken, Regen, Schnee und Kleidung durchdringen können. Zudem bieten sie eine weitgehende Abhör- und Störsicherheit. Im Infrarotbereich können mit Zweifarben-Detektoren die Abgasfahnen anfliegender Raketen mit hoher Empfindlichkeit nachgewiesen werden, was sie für Raketen-Warnsysteme hervorragend geeignet macht. Sensoren im kurzwelligen UVBereich besitzen den Vorteil, dass sie durch Sonneneinstrahlung nicht geblendet werden. Das Fraunhofer IAF entwickelt eine breite Palette von Höchstfrequenzschaltungen und Infrarotkomponenten und verfügt über eine komplette Technologiekette für MMICs: Schaltungsentwurf, MMIC-Herstellung sowie Modulaufbau. Zu den entwickelten Hochfrequenz-komponenten gehören rauscharme Verstärker für Frequenzen bis über 500 GHz sowie Mischer, Oszillatoren, Frequenzvervielfacher, Leistungsverstärker, Sender, Empfänger und komplette Radarschaltkreise. Für Infrarotkameras werden Bildfeldmatrizen in dem Wellenlängenbereich 1,4 µm bis 5 µm entwickelt. Im Vortrag werden wehrtechnische Anwendungen im Millimeterwellen-, Infrarot- und UV-Bereich vorgestellt, beispielsweise eine Zweifarben-Infrarotkamera für Raketenwarner sowie verschiedene bildgebende Millimeterwellensysteme mit hohem Potenzial für den Feldlagerschutz und die Aufklärung mittels UAVs. Energieeffiziente Mikroelektronik für die mobile Kommunikation Prof. Dr. Oliver Ambacher, Institutsleiter Fraunhofer IAF Immer größere Datenmengen müssen im Einsatz der Bundeswehr zwischen der Führung und den operierenden Einheiten durch die Übermittlung komplexer Bilder sowie von echt-Zeit-Videos in kürzester Zeit sicher übertragen werden. Insbesondere die Kommunikation zwischen Flugzeug und Satellit oder zwischen unbemannten Flugobjekten und Bodenstationen stellt zusätzliche Anforderungen an die Energieeffizienz und Kompaktheit von Sender- und Empfangsmodulen. Die für die Bundeswehr notwendige Kombination von Ansprüchen an moderne Kommunikationssysteme kann aus unserer Sicht durch kommerziell verfügbare Silizium-basierte Mikroelektronik nicht optimal gelöst werden. Aus diesem Grund hat das Fraunhofer IAF spezielle mikroelektronische Schaltungen sowie Sender- und Empfangsmodule auf der Basis von Verbindungshalbleitern entwickelt. Im Rahmen des Vortrags werden erzielte technische Lösungen für die Mobilfunk-Kommunikation erläutert, die aufgrund ihrer besonders hohen Betriebsfrequenz und der verwendeten neuartigen Materialien die Realisierung von sehr hohen Datenraten bei einer sehr niedrigen Aufnahme elektrischer Leistung ermöglichen. Dabei wird der Stand der Technik, die Verfügbarkeit der elektronischen Schaltung sowie die zukünftige Entwicklung von Systemen anhand von zwei exemplarischen Funkfrequenzen (f = 2 GHz und 240 GHz) erläutert. Abschließend wird ein Ausblick auf weitere Einsatzmöglichkeiten der etablierten Technologieplattform in den Bereichen der Aufklärung und ELOKA gegeben. 24 Forum Angewandte Forschung Kurzfassungen der Vorträge in Panel Session 3 Mobile taktische Kommunikation für Koalitionseinsätze Dr. Markus Antweiler, Abteilungsleiter Kommunikationssysteme Fraunhofer FKIE Organisationsübergreifende Kommunikation ist unabdingbar für die Bewältigung zukünftiger Einsätze der Bundeswehr. Neben den bekannten Anforderungen an joint und combined Einsätze, die unter Einschluss verschiedener Teil- bzw. nationaler Streitkräfte stattfinden, werden zukünftig - beispielsweise im Rahmen humanitärer Einsätze - Anforderungen an interoperable IKT-Lösungen auch mit Nicht-Regierungsorganisationen eine wachsende Bedeutung haben. Viele auf einer taktischen Ebene statt findenden Operationen zeichnen sich durch hohe Mobilität der teilnehmenden Akteure aus. Kommunikation findet dann über Funk statt, was einerseits für die Unterstützung der Mobilität unabdingbar ist, aber auch die bekannten Nachteile für Applikationen wie Sprache, Video, und Daten wie geringere Datenrate und höhere Verzögerungen mit sich bringt. Besondere Herausforderungen entstehen dadurch, dass die oft proprietären Funkgeräte auf der Luftschnittstelle nicht kompatibel sind. Der Vortrag skizziert verschiedene Lösungsmöglichkeiten: einerseits verfügen heute schon viele Funkgeräte über eine Ethernet-Schnittstelle oder andere digitale Schnittstellen, die eine Kopplung mithilfe spezieller Router ermöglichen. Will man die verschiedenen Funkgeräte in einem Netz betreiben, um so auch die Vorteile einer Adhoc-Vernetzung wie auch Multihop-Verbindungen zu erzielen, so müssen gewisse technische Voraussetzungen bezüglich der Architektur wie Transparenz gegenüber einem einheitlichen, technologieübergreifenden Routingprotokoll eingehalten werden. Da diese Lösungsmöglichkeit aber gewisse betriebliche Nachteile wie der simultane Betrieb verschiedener Funkgeräte in einem Fahrzeug mit sich bringt, stellt sie nur eine Interims-Lösung da. Dies wird sich erübrigen, wenn Funkgeräte zukünftig interoperabel über die Antenne sind. Dies setzt voraus, dass gleiche Funkverfahren, aber auch Protokolle wie auch interoperable Anwendungen verwendet werden. Dies kann durch die Verwendung identischer, so genannter Wellenformen auf programmierbaren Funkgeräten ermöglicht werden. Da zur Zeit Funkgeräte auf der technologischen Basis eines Software Defined Radio s entwickelt werden, ist eine wichtige Voraussetzung – die Programmierbarkeit – erfüllt. Eine weitere wichtige Voraussetzung sind standardisierte Wellenformen, die alle Nutzeranforderungen erfüllen, aber auch im Hinblick die auf ihre Verwendung auf verschiedenen Funkgerät-Typen angepasst sein müssen. Weitere Aspekte wie Implementierung und Portierung einer Wellenform auf verschiedene Funkgeräte runden den Vortrag ab. Informationstechnologie für verteilte Führungsinformationssysteme Dr. Michael Wunder, Abteilungsleiter Informationstechnik für Führungssysteme, Fraunhofer FKIE Militärische Führungs- und Entscheidungsprozesse sind häufig gekennzeichnet durch hohen Zeitdruck in Verbindung mit hohem Risiko für Fehlentscheidungen, dynamische Prozesse, viele kooperierende Akteure, Wechselwirkungen zwischen simultanen Aktivitäten, Ressourcenkonflikte sowie teilredundante, fehlende oder unscharfe bis falsche Informationen. Die verfügbaren Führungsinformations- und Kommunikationssysteme sind oft heterogen, komplex und unflexibel oder untereinander nur teilweise bis gar nicht interoperabel. Diese ungünstigen Voraussetzungen erschweren es, dass alle kooperierenden Akteure mit einem einheitlichen, rollenspezifischen sowie konsistenten Lagebild als Voraussetzung für zielgerichtete Entscheidungen und abgestimmtes Handeln, versorgt werden. Physikalische und syntaktische Interoperabilität ermöglichen den Austausch von Signalen bzw. sinnvollen Zeichenkombinationen. Entscheidend für abgestimmtes Handeln ist aber erst die semantische Interoperabilität, die sicherstellt, dass ausgetauschte Information auch über Sprach- und Systemgrenzen hinweg in identischer Weise verstanden wird. Nur dann, kann mittels partnerschaftlicher Systemverbünde ohne Missverständnisse und Fehlinterpretationen zielgerichtet agiert werden. Semantische Interoperabilität erfordert die Entwicklung international anerkannter Standards. Parallel müssen ITArchitekturen auch bei komplexen Systemverbünden die Durchgängigkeit des Informationsaustauschs, also für den gesamten, übergreifenden Führungsprozess, gewährleisten (NetOpFü). Dazu müssen Prozessketten analysiert, modelliert und Konzepte für Systemverbünde entwickelt werden. Vorhandene Systeme müssen anhand dieser Standards und Architekturen harmonisiert und/oder migriert werden. Um sicherzustellen, dass die Prozessinteroperabilität tatsächlich gewährleistet wird, muss die gesamte Kette aus einzelnen Komponenten/Produkten in „Battle-Labs“ getestet und weiterentwickelt werden. Zur Beherrschung der Informationsflut müssen außerdem Verfahren zur automatischen Informationsanalyse und Fusion entwickelt werden. Mittels wissensbasierter und statistischer Verfahren der Computerlinguistik können relevante Fakten und Zusammenhänge aus Massendaten extrahiert und für das Lagebild verdichtet werden. ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ 25 Forum Angewandte Forschung Kurzfassungen der Vorträge in Panel Session 4 Wehrtechnische Drehflüglerforschung im DLR Dr.-Ing. Klausdieter Pahlke, Forschungsgebietskoordinator Drehflügler, Programmdirektion Luftfahrt des DLR Es wird eine Übersicht des DLR-Drehflüglerprogramms gegeben, das ein Volumen von ca. 14,5 M€ pro Jahr hat. Nach einer kurzen Motivation zur Komplexität der Hubschrauberaerodynamik und der daraus resultierenden Probleme wie der niedrigen Fluggeschwindigkeit, der geringen Reichweite, dem hohen Außenlärm, dem hohen Vibrationsniveau und der daraus resultierenden Materialermüdung, werden ausgewählte aktuelle Beispiele gezeigt. Das große Potential aktiven Ausblasens zur Kontrolle von Dynamic Stall wird mittels Windkanalmessungen nachgewiesen. Es wird im Flugversuch gezeigt, dass durch einen geeigneten Eingriff in die Flugreglung eine signifikant verbesserte Stabilisierung einer Außenlast erreicht werden kann. Es werden Beispiele präsentiert, wie die Flugbahnplanung und Hindernisanzeige basierend auf fusionierten Sensordaten in die Flugregelung integriert werden kann. Als ein Beispiel für die Nutzung eines Helmet Mounted Display (Anzeige im Helmvisier) wird eine außensichtkonforme Symbolik als Assistenz für die Landung im unvorbereiteten Gelände präsentiert. Im Jahr 2014 wird beim DLR ein Projekt gestartet, dass als Mittelfristziel die In-Flight Simulation mit dem ACT/FHS (EC135 Fly-by-Wire/Fly-by-Light) anstrebt. Es wird an Beispielen gezeigt, dass heutige Simulationsverfahren es erlauben, Strukturen und Insassenrückhaltesysteme gezielt zu entwerfen, um somit die Überlebenschancen von Piloten und Passagieren im Falle eines Unfalls signifikant zu verbessern. Schließlich wird das große Potential aktiver Rotorsteuerung aufgezeigt, dass im Windkanal für eine höherharmonische Ansteuerung der Taumelscheibe nachgewiesen wurde. Laufende Arbeiten für aktive Blätter und eine Mehrfachtaumelscheibenanordnung werden präsentiert. Forschung für den Betrieb militärischer Transporter Dr.-Ing. Thomas Jann, Institut für Flugsystemtechnik, DLR Braunschweig Beim Transport von Personen und Material in abgelegene Gebiete und der Lieferung von Hilfsgütern in Katastrophenregionen spielen militärische Transportflugzeuge eine Schlüsselrolle. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hilft dabei, die speziellen Fähigkeiten dieser Flugzeuge zu verbessern und für den Einsatz zu optimieren. Um die Transporter für den Einsatz weiter zu verbessern, befassen sich die DLR-Institute für Flugsys-temtechnik, Aeroelastik sowie Aerodynamik und Strömungstechnik intensiv mit den speziellen Anfor-derungen an die Flugzeuge. In den Projekten MiTraPor und MiTraPor II wurden Simulations- und Be-wertungswerkzeuge entwickelt, mit denen sich die Fähigkeiten von Transportflugzeugen genauer ana-lysieren lassen. Bei der einsatzorientierten Betrachtung geht es dabei weniger um Aspekte, die für die Konstruktion und Fertigung des Flugzeugs relevant sind, sondern um Fragestellungen, die im Betrieb des fertigen Militärtransporters eine Rolle spielen. Durch das Zusammenführen von Erkenntnissen aus der Flugmechanik, der Aerodynamik und der Mehrkörperdynamik kann das Transportflugzeug als Gesamtsystem in seinem operationellen Umfeld bewertet werden. In spezialisierten Simulationen kann virtuell getestet werden, was beim Eintreten bestimmter Bedin-gungen passiert. Im Projekt MiTraPor wurden grundsätzliche Fragen untersucht, etwa wie das Strö-mungsfeld hinter dem Transportflugzeug aussieht und welchen Einfluss dieses auf abgeworfene Las-ten oder nachfliegende Flugzeuge hat. Weitere Fragen waren zum Beispiel, welches Flugprofil bei welcher Zuladung am wirtschaftlichsten ist, oder welche Start- und Landestrecken mindestens ge-braucht werden. Das Projekt MiTraPor II fokussierte sich hingegen auf die Aspekte „Lastabsetzen“ und „Degradierte Konfigurationen“. Abgesetzte Fallschirmlasten sollen die Landezone am Boden möglichst zielgenau erreichen und das Aufsetzen unbeschädigt überstehen. Die spezialisierten Simulationen des DLR erlauben eine weitreichende Vorhersage und die Optimierung dieses Ablaufs. Hinsichtlich „degradier-ter Konfigurationen“ wird untersucht, wie sich Beschädigungen am Flugzeug auf dessen Einsatzfähig-keit auswirken. Durch moderne Fly-by-Wire Unterstützungssysteme ist es prinzipiell möglich, Degra-dierungen durch eine entsprechende Flugsteuerung bis zu einem gewissen Grade automatisch zu kompensieren. Dazu wurden im DLR entsprechende Verfahren entwickelt und in hierfür modifizierten Simulatoren mit Piloten erprobt. Fortschrittliche Flugkörpertechnologien Dr.-Ing. Patrick Gruhn, Gruppenleiter Flugkörpertechnologien, DLR Im Rahmen der wehrtechnischen Grundfinanzierung arbeitet das DLR an „Fortschrittlichen Flugkörpertechnologien“ im Beginn des technologischen Reifeprozesses. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf der Entwicklung von Tools, die zu einem besseren Verständnis der Leistungsfähigkeit von Flugkörpern beitragen, sowie auf der Entwicklung innovativer Technologien um diese Leistungsfähigkeit zu steigern. Der vorliegende Vortrag erläutert die Ausrichtung der grundfinanzierten Forschungsaktivitäten des DLR zum Thema Flugkörper, und gibt einen Überblick über die wesentlichsten Inhalte des gerade abgeschlossenen DLR-Projekts „Fortschrittliche Flugkörpertechnologien 2 (FFT 2)“. Abschließend erfolgt ein kurzer Ausblick auf die zukünftigen Planungen zu diesem Thema. ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ 26 Forum Angewandte Forschung Kurzfassungen der Vorträge in Panel Session 5 Autonome Drohnen - Wieviel Automation sein muss / sein darf Prof. Dr.-Ing. Axel Schulte, Institut für Flugsysteme, UniBwM Der Begriff 'Autonome Systeme' ist seit etwa einem Jahrzehnt in aller Munde. Mindestens genauso oft werden wir mir unzureichenden und irreführenden Definitionen konfrontiert, was die jüngste Debatte zu unbemannten, bewaffneten Drohnen gezeigt und belastet hat. In den Gesellschafts- und Politikwissenschaften wird unter 'Autonomie' die Freiheit verstanden, zu entscheiden was verantwortlich getan werden soll. Dies ist keinesfalls ei Freiheitsgrad, denwir Maschinen einräumen wollen. So viel ist klar. Aber was können wir tun, um den wachsenden industriellen Technologieschub im Bereich hoch automatisierter Drohnen zu kanalisieren? Das Institut für Flugsysteme (IFS) der Universität der Bundeswehr München (UniBwM) untersucht die Wechselwirkungen hoch automatisierter Systeme mit dem verantwortlich handelnden menschlichen Operateur seit bereits zwei Jahrzehnten. Als Ergebnis schlagen wir eine neue Taxonomie der Autonomiegrade vor, die explizit die Zusammenarbeit des Menschen mit hoch automatisierten Systemen adressiert. Entsprechende kognitionsergonomische Ansätze implizieren die adaptive Allokation von Funktionen zwischen Bediener und Automation zum Wohle einer besseren Gesamtsystemleistung des Mensch-Maschine-Systems. In diesem Zusammenhang werden kognitive Assistenzsysteme untersucht, die prinzipiell komplexe Aufgaben übernehmen können, aber gleichzeitig den Operateur so weit wie möglich in seiner aktiven und verantwortlichen Rolle belassen. Im vorgeschlagenen Vortrag werden zunächst die konzeptionellen Grundlagen dargelegt, welche unter dem Begriff 'DualMode Cognitive Automation' eingeführt sind. Anschließend werden verscheidene Funktionsprototypen vorgestellt, die sich der Ansätze im Umfeld von Multi-UAV-Missionen, sogenannter 'manned-unmanned teaming' Missionen, bedienen. Die Präsentation schließt mit Ergebnissen aus mehreren Simulatorexperimenten. Entwicklung eines fluidtronischen Balgaktorsystems auf Basis elektrorheologischer Flüssigkeiten Hptm Dipl.-Wi.-Ing. Andreas Breitfeld und Holger Freyer, Helmut Schmidt Universität Hamburg Überdehnte Einsatzräume, unklare Gefährdungslagen und zahlenmäßig begrenzte Personalkontingente machen den Einsatz von hochmobilen, autonom operierenden, unbemannten Aufklärungs- und Überwachungssystemen zur Unterstützung von Landstreitkräften in derzeitigen und zukünftigen Einsatzszenarien interessant. Die Entwicklung von derartigen Systemen stellt jedoch eine große Herausforderungen an Robustheit, Autonomie und Durchhaltefähigkeit für die technischen Realisierung dar. Am Fachbereich Maschinenbau der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg wird ein fluidtronisches Balgaktorsystem für den Antrieb eines apedalen, autonomen Überwachungsvehikels entwickelt. Der fluidtronische Aktor setzt sich dabei aus einem elektrorheologischen Ventilsegment und einem elastischen Faltenbalgsegment zusammen. Diese neuartige, funktionsintegrative Aktorkombination zeichnet sich durch seine einfache und robuste Bauform, kurze Stellzeiten und im Verhältnis zur Aktorgröße hohen Stellkräften aus. Komplexitätsreduktiver Aufbau, systemische Modularität und eine hohe Miniaturisierbarkeit zeichnen dieses unkonventionelle Aktorkonzept. Im weiteren Verlauf des, durch das Wehrwissenschaftliche Institut für Werk- und Betriebsstoffe (WIWeB) finanzierte Projekts, soll die Integration eines gesamten miniaturisierten, elektrorheologischen Hydraulikkreislaufes in einem autonomen, apedalen Bewegungsmechanismus Realisierung werden. ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ 27 Forum Angewandte Forschung Kurzfassungen der Vorträge in Panel Session 6 Neue Treib- und Explosivstoffe Dr. Horst Krause, Stellvertretender Institutsleiter, Fraunhofer-Institut ICT Das Explosivstoff Portfolie des ICT beinhaltet die gesamte Prozesskette von der Synthe-se und Charakterisierung des Explosivstoffes über die Veredelung und Weiterverarbeitung bis hin zur Formulierung, Herstellung und den Test von Prototypen für spezifische Anforderungen wie: Rohrwaffentreibmittel, Raketentreibstoffe, Sprengstoffe, Gasgeneratoren und pyrotechnische Formulierungen. Attraktive Anwendungen neuer Substanzen und Verarbeitungstechniken werden anhand von beispielhaften Forschungsergebnissen aufgezeigt: Treibladungspulver mit niedrigem Temperaturkoeffizienten durch Einsatz von Nitramin-Weichmachergemischen. Geltreibstoffe für agile Raketenantriebe Design der Strahlungssignatur von Flares durch neue Kompositionen. Rauchfreie Raketentreibstoffe durch Verwendung neuer Oxidatoren Energieversorgung in militärischen Anwendungen Dr. Karsten Pinkwart, Fraunhofer-Institut ICT Militärische Energieversorgungssysteme sind in den unterschiedlichsten Anwendungen zu finden. Die dort zur Verfügung gestellten elektrischen Leistungen reichen von wenigen Mikro- bis hin zu mehreren Megawatt. Darüber hinaus sind die Anforderungen, die an eine militärische Energieversorgung gestellt werden sehr vielfältig und reichen von hoher Mobilität und Modularität über eine gute Anpassungsfähigkeit bis hin zu einer exzellenten Durchhaltfähigkeit. Am Ende soll die verwendete Technologie auch noch ei-ne lange Zukunftsfähigkeit besitzen. Das heißt die Eignung möglicher zu-künftiger militärischer Energieversorgungssysteme wird an diesen Eigen-schaften und noch weiteren wie dem logistischen Aufwand, der Versorgungssicherheit und der gewonnenen Autarkie gemessen. Die Energieversorgung heutiger militärischer Einsätze oder auch Anwendungen beruht mehrheitlich auf fossilen Energieträger oder Systemen, die nur unzureichend die Anforderungen erfüllen. Es ist daher aus vielen Gründen wünschenswert für die militärische Energieversorgung alternative Technologien zu evaluieren, ihre theoretische wie auch praktische Tauglichkeit zu beurteilen. Hochleistungsfaserverbund – Werkstoffe für militärische Fahrzeuge Dr. J. Kuppinger, Fraunhofer-Institut ICT Der seit jüngster Vergangenheit beobachtbare Trend zur vermehrten Ausschöpfung von Leichtbaupotentialen hat die Entwicklung ziviler und militärischer Fahrzeuge erfasst. Der Vortrag stellt an beispielhaft ausgewählten Technologien aus dem Bereich der Faserverbunde dar, wie sich Fahrzeugkomponenten als Leichtbauteile herstellen lassen. Treibende Faktoren bei der Gewichtszunahme von zivilen Fahrzeugen sind stetig steigende Anforderungen an Sicherheit und Komfort, die mit einer zunehmenden Komplexität des Gesamtsystems PKW einhergehen. Der gegenläufige Trend zu leichteren Fahrzeugen setzte mit dem Erlassen einer EU-Verordnung mit verbindlichen Obergrenzen bei der CO2-Emission ein, etwa dem Grenzwert von max. 120 g/km ab 2015 für neu zugelassene Fahrzeuge. Neben der Minimierung des Kraftstoff- bzw. Energieverbrauchs zum Antrieb, kommt bei der Entwicklung von Hybrid-/Elektrofahrzeugen noch die Erhöhung der Reichweite hinzu. Da durch das Verbauen von Polymerbauteile kaum noch Leichtbaupotenziale zu erschließen sind, konzentrieren sich die Entwicklungsbemühungen der Fahrzeugindustrie bei der Gewichtsreduzierung zunehmend auf Semi- und Vollstrukturbauteile, also Komponenten die teilweise oder vollständig Lastübertragung zu leisten haben. Dies hat zur Folge, dass die Automobilbranche schon seit längerem sehr stark und, seit der wachsenden Nachfrage nach elektrisch angetriebenen Fahrzeugen, noch in viel stärkerem Maße Bauteilkonzepte verfolgt, die sich mit Faserverbundtechnologien realisieren lassen. Wichtige Parameter sind neben der Erfüllung von vorgegebenen mechanischen Eigenschaften wirtschaftliche Aspekte sowie Produktionsparameter, wie Zykluszeiten und die damit eng verbundene Möglichkeit, durch den Einsatz automatisierter Abläufe, Großserien fertigen zu können. Um die z.T. sehr schwer in Einklang zu bringenden Anforderungen an Leichtbauteile auszubalancieren, werden für die jeweils zu erfüllenden Anforderungen bzw. Funktionen optimierte Werkstoffsysteme wie Metalle, polymerbasierte Faserverbunde sowie weitere organgisch-/anorganische Materialien in einem Bauteil kombiniert; das hier zugrundeliegende Konzept wird als Multi-Material-Design bezeichnet. Das Fraunhofer ICT verfolgt hierbei einen ganzheitlichen Entwicklungsansatz, bei dem folgende zur Bauteilherstellung maßgeblichen Faktoren auf einander abgestimmt werden: Auslegungsmethoden, Produktion, Materialien, Kosten, Zeit und Qualität. Zur Bewältigung dieser Aufgabe haben sich das Fraunhofer ICT mit weiteren Verbundpartnern aus Forschung und Industrie zu einem Forschung- und Entwicklungsnetzwerk vereinigt. Die Aufgabengebiete umfassen u.a. das Engineering/Design, Simulationen von Strukturen und Prozessen sowie eine breite Palette von Faserverbundtechnologien. Um einen Einblick in die Forschungsaktivitäten zu bieten, werden im Vortrag vier Technologien und zwei Fallbeispiele aus dem Bereich ziviler Fahrzeuge erläutert. Die Herstellung eines LKW-Staufachs etwa, kann mit einem erst wenige Jahre auf dem Markt befindlichen thermoplastischen TapelegeVerfahren realisiert werden. Charakteristisch für das sog. RELAY®-Verfahren ist die Möglichkeit, in beliebigen Winkeln thermoplastische Tapes abzulegen und so den Lastfluss optimal zu steuern. Darüber hinaus können die Bauteilkonturen sehr verschnittarm ausgeführt werden. Spätestens seit der Markteinführung des BMW i3-Elektrofahrzeugs im Herbst 2013 sind einer brei- 28 Forum Angewandte Forschung Kurzfassungen der Vorträge in Panel Session 6 teren Öffentlichkeit die technischen Möglichkeiten des Resin-Transfer-Moulding-(RTM-)Prozesses und seiner Verfahrensvarianten demonstriert worden. Das Standard-RTM-Verfahren basiert auf der Infiltration von aushärtbaren Harzen in vorgeformte Textilhalbzeugen (Preforms) in einem Werkzeug. Wird das in die Werkzeugform verbrachte HarzHärtermischung mit Hochdruck injiziert (man spricht dann vom HP-RTM) und weist das Werkzeug Einleger auf, können, ähnlich dem Spritzgießverfahren bei der Thermoplastverarbeitung, auch HInterschnitte aufweisende Hohlbauteile mit kurzen Taktzeiten und damit hohen Stückzahlen (>300 Stück/Tag) realisiert werden. Ein weiteres Faserverbundverfahren, das große Entwicklungssprünge in den letzten Jahren erfahren hat ist das sog. SMC (Sheet Moulding Compound)-Verfahren, bei dem es sich um flächige Formmassen aus geschnittenen Langfasern und additivierten HarzFüllstoff-Gemischen handelt, die unter Wärmeeinwirkung in einem Pressprozess zu einem Bauteil geformt werden. Durch das Einlegen etwa von imprägnierten Textilbewehrungen oder Faserschlaufen können hochbelastbare Bauteile (SMC-Felgen) hergestellt werden. Gewichtsreduzierung ist für militärische Rad- und Kettenfahrzeuge ebenfalls von großem Interesse, da neben der Senkung des Treibstoffverbrauchs, der Reichweitenerhöhung sowie der Steigerung von Nutzlasten insbesondere die Luftverlast-/bzw. verladbarkeit gewährleistet werden müssen. Somit bietet es sich an, über einen Transfer von Faserverbundtechnolgien, wie sie bisher nur im zivilen PKW-Bereich eingesetzt und momentan weiterentwickelt werden, nachzudenken. Unter der Voraussetzung von nennenswerten Jahresstückzahlen sind die oben aufgeführten Faserverbundtechnologien auch für die Herstellung von Fahrzeugkomponenten aus dem militärischen Sektor geeignet. I m Auftrag der Wehrtechnischen Dienststelle 41 (WTD-41), Trier wurden zwei Machbarkeitsstudien durchgeführt, bei dem das Leichtbaupotenzial wichtiger Fahrwerkskomponenten (Drehstabfeder und Tragarmschwinge) untersucht wurde. Für beide Bauteile konnte nachgewiesen werden, dass mit Hilfe der Flechttechnologie hergestellten und anschließend infiltrierten Preforms zu funktionsfähigen Bauteilen führten, die in weiten Teilen den vorgegebenen Anforderungen genügten. So konnte ein einbaufähige Tragarmschwinge für den Wiesel hergestellt und über eine kurze Distanz von 6 km der „Belgisch-Block“-Probebahn erfolgreich getestet werden. Die erfolgsversprechenden Ergebnisse werden als Basis weiterer Entwicklungsarbeiten betrachtet. ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ 29 Forum Angewandte Forschung Kurzfassungen der Vorträge in Panel Session 7 Weltraumlageerfassung mit Radar Prof. Dr.-Ing. Joachim Ender, Institutsleiter Fraunhofer-Institut FHR Die sich rasant entwickelnde militärische und zivile Nutzung des Weltraums hat zu einer erheblichen Abhängigkeit von raumgestützten Systemen geführt – man denke nur an die Bereiche Navigation, Kommunikation und Erdbeobachtung/aufklärung – so dass bei Ausfall solcher Systeme weitreichende Konsequenzen zu erwarten wären. Die Bundeswehr betreibt allein acht Satelliten und wird mit dem neuen System „SARah“ drei weitere hinzubekommen, die die weltweite Aufklärungsfähigkeit bis zum Jahr 2029 gewährleisten soll. Die Sicherheit im Weltall aufrecht zu erhalten, ist - national und international - als eine Aufgabe mit zunehmender Bedeutung erkannt worden, so dass vielfältige nationale und internationale Aktivitäten zur Etablierung von Einrichtungen zur Weltraumlageerfassung zu verzeichnen sind. So wurde bereits 2009 das Weltraumlagesystem der Bundeswehr WRLageSys in Uedem bei Kalkar gegründet, ein Vorläuferprogramm zu einem “European Space Situational Awareness System” (ESSAS) wurde auf europäischer Ebene von der ESA durchgeführt, und auch bei der EU stehen Bestrebungen zur europaweiten Nutzung von Sensoren zur Weltraumbeobachtung auf dem Programm. Aufgabe eines Weltraumlagesystems ist vor allem, die aktuelle Gefährdungslage für eigene Obkjekte im Weltraum festzustellen und im Falle einer konkreten Gefahr alle notwendigen Informationen bereitzustellen, um einen Schaden nach Möglichkeit abzuwenden. Gefährdet sind die Satellitensysteme vor allem durch das Kollisionsrisiko mit anderen Weltraumobjekten – anderen Satelliten oder Weltraummüll. Für die Weltraumlageerfassung spielen Radarsysteme eine besondere Rolle. Für eine kontinuierliche Überwachung der niedrigeren Erdumlaufbahnen sind bodengestützte Phased-Array-Hochleistungsradare erforderlich, während zur hochpräzisen Bahnvermessung und hochaufgelösten Abbildung von Weltraumobjekten breitbandige Zielverfolgungsradare eingesetzt werden. Im Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik FHR arbeitet eine Expertengruppe an den Fragestellungen der Weltraumlageerfassung. Als Messinstrument steht dem Institut zum einen das weltweit zu den größten Radarsystemen zählende Instrument TIRA (Tracking and Imaging Radar) zur Verfügung, zum anderen richten sich seine Forschungsaktivitäten auf die Technologie und Signalverarbeitung optimierter Hochleistungs-Arrays mit digitaler Keulenbildung (DBF = digital beamforming). So wurde im Jahr 2013 ein Industrieauftrag zur Entwicklung eines „EmpfangsDemonstrator für ein künftiges Weltraumüberwachungs-Radar“ für die ESA erfolgreich abgeschlossen. Sowohl für das Weltraumlagesystem der Bundeswehr WRLageSys als auch für künftige europäische Programme und Systeme stellt das FHR seine Kompetenz zur Verfügung. Aufklärung mit Millimeterwellen auf kleinen Flugplattformen Dr. rer. nat. Michael Caris, Fraunhofer-Institut FHR Der luftgetragenen Überwachung von zivilen und militärischen Szenen, speziell von kleinen ggf. unbemannten Luftfahrzeugen aus, kommt eine immer größere Bedeutung zu. Dabei spielen Dimension und Masse des bildgebenden Sensorsystems eine entscheidende Rolle. Ziel der hier präsentierten Systeme – SUMATRA-94 und -35 – war die Entwicklung eines miniaturisierten SAR-Systems, welches für den Einsatz auf kleinen Flugplattformen mit geringer Nutzlast optimiert ist. Dazu wird nicht nur ein kompakter und leichter Radar-Sensor benötigt, sondern auch seine Leistungsaufnahme muss sich an den Vorgaben der Plattform orientieren. Ferner wurde im Rahme der Projekte ein effizienter und robuster echtzeitfähiger SAR-Prozessor entwickelt, der, trotz der instabilen Flugbedingungen eines kleinen Luftfahrzeugs, vollfokussierte und hochaufgelöste Bilder produziert. SUMATRA ist ein hochentwickeltes SAR-System, das modernen Ansprüchen in den zivilen und militärischen Einsatzszenarien genügt. Insbesondere die Echtzeitfähigkeit eröffnet ein weites Anwendungsfeld. Die 94 GHz Version stellt eine Ausgangsleistung von 100 mW zur Verfügung und ermöglicht damit Flughöhen bis 2 km. Bei der 35 GHz Variante steht mit 10 W deutlich mehr Leistung zur Verfügung, womit Flughöhen von 6 km und mehr machbar sind. Gleichzeitig ist die Leistungsaufnahme der Sensoren sehr gering. In Verbindung mit einer modernen FMCW-Erzeugung ermöglicht die hohe Bandbreite beider Systemvarianten (bis zu 1 GHz) im Zusammenspiel mit kleinen Antennen eine sehr hohe Auflösung von 15 x 15 cm². Aufgrund des guten Signal-zu-Rauschabstandes der Empfänger wird auch bei dieser Auflösung ein optimaler Bildkontrast erzielt. Im Vortrag werden Vorteile sowie der Aufbau und die Funktionsweise der Systeme erläutert und Messergebnisse vorgestellt. Passiv Radar, Zielortung und Radarsignalerfassung Dipl.-Ing. Heiner Kuschel, Fraunhofer-Institut FHR Unter dem Oberbegriff Passiv Radar firmieren Verfahren zur Zielortung und –verfolgung mit Radarverfahren, ohne die Abstrahlung eigener Sendesignale zu nutzen, aber auch ELOKA-Verfahren zur passiven Erfassung von Radarsignalen. Passive Zielortungsverfahren nutzen Rundfunk- und Kommunikationssignale als Beleuchtung um aus der Korrelation von Zielechos mit Direktsignalen eine Ortsbestimmung des Ziels zu erreichen. Besonders geeignet sind dafür moderne digitale Rundfunksignale. Die passive Erfassung von Radarsignalen dient zunächst der Ortung der Signalquelle, aber auch der Bedrohungsanalyse durch Auswertung und Klassifizierung der Signalform, Parameterextraktion und Emitteridentifizierung. Die Kombination beider Verfahren ermöglicht es, eine umfassende Bedrohungsanalyse und vorhersage zu generieren, ohne Informationen über das eigene System und die damit erzielten Erkenntnisse zu offenbaren. 30 Forum Angewandte Forschung Kurzfassungen der Vorträge in Panel Session 8 Technologische Trends Prof. Dr. Dr. Michael Lauster, Institutsleiter, Fraunhofer-Institut INT Technologische Trends bestimmen in großem Umfang die Budgetverteilung für ressorttypische Forschungsvorhaben. Gerade für die stark technologieorientierten Bereiche Verteidigung und Sicherheitsvorsorge ist es deshalb von entscheidender Bedeutung, die aktuellen Trends zu erkennen, ihre Auswirkungen auf das jeweilige Gebiet abschätzen zu können und daraus Forschungsziele mit adäquaten Zeithorizonten abzuleiten. Im Vortrag werden die Unterschiede zwischen Trends, Megatrends und Moden herausgearbeitet und die Implikationen dieser Phänomene für das Forschungsgeschehen dargestellt. Aus den langfristigen Megatrends werden Trends abgeleitet, die durch Beispiele aktueller und zukünftiger Technologien näher erläutert werden. Darin enthalten sind konkrete Vorschläge für die Ausgestaltung des Ressortforschungsprogramms. Human Performance Enhancement Emergente Technologien, Potenziale, Bedrohungen Dr. Carsten M. Heuer, Fraunhofer Institut für Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen INT Das Bestreben, die eigene Leistungsfähigkeit über das Normalmaß hinaus zu steigern, liegt in der Natur des Menschen. Vom Wagenrad bis zum Flugzeug und von der Einkaufsliste bis zum Smartphone – ohne Technologien, die es uns Fähigkeiten jenseits unserer körperlichen und geistigen Grenzen ermöglichen wäre die moderne Gesellschaft nicht denkbar. Insbesondere im wehrtechnischen Kontext stellt die menschliche Leistungsfähigkeit einen kritischen Faktor dar. Welche Formen der menschlichen Leistungsverbesserung (Human Performance Enhancement, HuPE) mit gegenwärtigen und zukünftigen Technologien erreicht werden können – und welche rechtlichen, ethischen und gesellschaftlichen Implikationen sich daraus ergeben – war Gegenstand einer Studie, die das INT zusammen mit europäischen Kooperationspartnern im Auftrag der European Defence Agency erarbeitete. Die Studie zeigt auf, welche Technologiefelder und welche Fähigkeitsanforderungen im HuPE-Kontext als relevant einzustufen sind und versucht den wahrscheinlichen technologischen Fortschritt in den einzelnen Feldern über die nächsten 30 Jahre hinweg zu projizieren. Rechtliche, ethische und gesellschaftliche Implikationen werden identifiziert und mögliche Handlungsmaßnahmen im Umgang mit diesen Fragestellungen empfohlen. Basierend auf den Aussagen von europäischen Technologieexperten und den Einschätzungen der nationalen CapTech-Vertreter werden schließlich jene fünf Technologien erarbeitet, denen bis 2040 das größte Potenzial zur Leistungsverbesserung zuzurechnen ist. Für jede dieser Technologien wird eine Roadmap präsentiert, die mögliche Entwicklungsstufen und -faktoren skizziert und die dem Auftraggeber für gegebene Zeitabschnitte Handlungsempfehlungen aufzeigt, durch die die wehrtechnische Nutzbarkeit der Technologie erhöht werden kann (z.B. Forschungsförderung). Atmosphärische Neutronen Eine zunehmende Gefährdung am Boden und in der Luft Dr. Stefan Metzger, Geschäftsfeldleiter Nukleare Effekte in Elektronik und Optik Strahlungs-induzierte „Soft-Error“ gelten als einer der limitierenden Faktoren für die Zuverlässigkeit moderner Digitalelektronik. Dieses Problem ist seit mehr als 40 Jahren in der Raumfahrt bekannt. Dort ist die Erzeugung von Einzelteilcheneffekten (im Englischen „Single-Event Effect“) durch solare Protonen oder kosmische Schwerionen sehr gut charakterisiert. Für diesen Anwendungsbereich wurden zwischenzeitlich wirksame Schutzmaßnahmen entwickelt und implementiert. Seit den 1980er Jahren ist es bekannt, dass hochenergetische atmosphärische Neutronen, deren Fluss zwischen 10 n/cm2/h auf Meereshöhe und einigen 103/cm2/h in typischen Flughöhen liegt, die natürliche Abschirmung der Erdatmosphäre und der von Gebäuden oder Gehäusen durchdringen. Sie erzeugen nachfolgend in integrierten Schaltungen transiente Fehler oder permanente Schäden. Das Problem wird durch Miniaturisierung der Strukturweiten („Moore’s Law“), Erhöhung der Arbeitsfrequenzen und Vergrößerung der Speicher (SRAM, DRAM) oder auch dem Aufkommen von Mikroprozessoren, Field-Programmable Gate-Arrays (FPGA) oder System-on-Chips (SoC) prägnanter. Parallel sanken die akzeptierten Fehlerlimits deutlich, insbesondere auch von Herstellerseite, was sich in der Definition von entsprechenden Teststandards niederschlug. ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ 31 Forum Angewandte Forschung Kurzfassungen der Vorträge in Panel Session 9 Autonome Fähigkeiten für Landsysteme am Beispiel der FuT Projekte TULF und StrAsRob Stefan Bullmer, Diehl BGT Defence GmbH & Co. KG Selbstständig fahrende Autos sind im vergangenen Jahr 2013, vor allem durch Nachrichten aus dem zivilen Automotivbereich, verstärkt in die öffentliche Wahrnehmung gerückt. Angetrieben durch die Aktivitäten von Google, haben fast alle namhaften Fahrzeughersteller nachgezogen und die eigenen Entwicklungen deutlich vorangetrieben. Die Vorteile des Einsatzes autonom agierender Systeme in aktuellen und zukünftigen militärischen Operationen sind seit einiger Zeit erkannt. Unterschiedliche militärische Bedarfsforderungen, anstehende und geplante Beschaffungsvorhaben sowie der Zulauf neuer Systeme zeugen von dieser Bewertung. Ziel ist es, durch den Einsatz von Systemen mit (teil-)autonomen Fähigkeiten, den Schutz der Soldaten zu erhöhen bzw. eine Entlastung der Soldaten zu erzielen. Diehl Defence arbeitet bereits seit 2009 konsequent an der schrittweisen Realisierung von (teil-)autonomen Fähigkeiten für Landfahrzeuge. Mittels einer durch Diehl Defence entwickelten plattformunabhängigen Rüstsatztechnologie stehen (teil-)autonome Fähigkeiten grundsätzlich für alle Arten von landbasierten Fahrzeugplattformen zur Verfügung. Im Rahmen des Vortrages wird, ausgehend von den speziellen Rahmenbedingungen für (teil-)autonome Fähigkeiten im militärischen Umfeld, der technische Lösungsansatz von Diehl Defence erläutert. Darauf aufbauend wird das generelle Vorgehen zur Integration von neuen, nicht durch Diehl Defence entwickelten Forschungsergebnissen sowie marktverfügbaren zivilen Komponenten in das Gesamtsystem entwickelt. Abschließend wird die Umsetzung dieses Vorgehens in den aktuellen FuT Studien TULF und StrAsRob aufgezeigt. Von der Forschung in die Anwendung: Antriebstechnologien für Flugkörper Dr. Karl Wieland Naumann, Bayern-Chemie Zu Sicherung und Ausbau ihrer Technologie- und Markführerschaft in fortschrittlichen Antriebstechnologien für Flugkörper- und verwandte Anwendungen betreibt Bayern-Chemie kontinuierliche und fokussierte F&T-Projekte in Zusammenarbeit mit dem öAG, WTDs und Instituten. Wesentliche Vorhaben waren und sind die Entwicklung der Feststaustrahlantriebs-Technologie, der Doppelpuls-Feststoffraketenmotors für verschiedenen Motorbauweisen (LFK-NG, MSA), die Entwicklung insensitiver Bauweisen und wirkungsschwächender Vorrichtungen und die Entwicklung von hoch regelbaren, insensitiven und umweltfreundlichen Raketenantrieben und Gasgeneratoren mit gelförmigem Treibstoff. Die Art und Weise erfolgreicher F&T-Kooperation wird am Beispiel der Entwicklung von „Raketenantrieben und Gasgeneratoren mit gelförmigen Treibstoffen“ von den Anfängen bis hin zur Erstanwendung exemplarisch dargestellt. An weiteren aktuellen Themen wie „Zukünftige Raketenfesttreibstoffe“ und „Weiterentwickelte Feststaustrahlantriebe“ werden zusätzliche Facetten der kooperativen Technologieentwicklung erläutert. Nichtlineare Filterung mit dünnen Gittern Dr. Carolyn Kalender, MBDA Deutschland GmbH Wir betrachten das Problem der Zielverfolgung (Tracking) mittels Sensormessdaten. Die Aufgabe ist die Schätzung des Zustands eines zu bekämpfenden Flugkörpers, basierend auf Messungen (z.B. eines Radars). Das klassische Filterproblem wird über System- und Messgleichung mit im Allgemeinen nichtlinearen Funktionen f und g und Brownschen Bewegungen W und V formuliert. Gesucht ist der Schätzwert mit minimaler Fehlervarianz. Typischerweise werden zur Lösung dieses Problems linearisierende Verfahren wie das Extended Kalman Filter verwendet, das jedoch für nichtlineare Probleme (wie z.B. manövrierende Ziele) nur eine suboptimale Lösung liefert. Statt der Entwicklung der Schätzwerte, betrachten wir die Entwicklung der gesamten Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion mit im Allgemeinen nichtlinearen Funktionen f und g und Brownschen Bewegungen W und V formuliert. Gesucht ist der Schätzwert mit minimaler Fehlervarianz. Typischerweise werden zur Lösung dieses Problems linearisierende Verfahren wie das Extended Kalman Filter verwendet, das jedoch für nichtlineare Probleme (wie z.B. manövrierende Ziele) nur eine suboptimale Lösung liefert. Statt der Entwicklung der Schätzwerte, betrachten wir die Entwicklung der gesamten Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion 32 Forum Angewandte Forschung Kurzfassungen der Vorträge in Panel Session 10 Charakterisierung und Bewertung luftgetragener Schadstoffe Prof. Dr. rer. nat. Wolfgang Koch, Das Fraunhofer ITEM verfügt über ein umfangreiches Methodenrepertoire zur Bewertung von Schadstoffen mit besonderer Expertise für luftgetragene, partikel- und gasförmige Stoffe. Zum Spektrum gehören die Charakterisierung der Exposition, die Quantifizierung der Toxizität mittels in-vivo-, ex-vivo- und in-vitro Methoden sowie die Analyse des sich daraus ergebenden Risikos. Diese integrierte Bewertungsstrategie wird am Beispiel potentieller akuter Lungenschädigungen beim Einatmen versprühter, oberflächenaktiver Substanzen erläutert. Bei dieser Stoffklasse resultieren die akuten Schäden häufig aus der Schädigung der die Lungenbläschen auskleidenden Surfactantschicht, was zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Atemfunktionen, der Lungenventilation einschließlich Ödembildung führen kann. In einem ersten Schritt wird das mit dem Sprühprozess verbundene Expositionspotential für lungengängige Partikel realitätsnah über eine Massenbilanzmethode und spezieller Aerosolmesstechnik quantifiziert. Die toxikologische Bewertung erfolgt mit dem ex-vivo-Modell der isoliert perfundierten Rattenlunge, die kontrolliert gegenüber einem Aerosol der Testsubstanz exponiert wird. Echtzeitmessungen der Lungenfunktionsparameter und der zugeführten Dosis ermöglichen die Quantifizierung des Schädigungsgrads der Lunge über den Anstieg der DosisWirkungskurve. Die Ergebnisse für unterschiedliche Stoffe aus der Klasse der Fluorpolymere korrelieren gut mit Befunden aus akuten In-vivo-Inhalationsstudien mit Ratten. Die isoliert perfundierte Lunge bietet sich daher für Screeninguntersuchungen insbesondere auch unter dem Gesichtspunkt einer Reduzierung der Zahl der Tierversuche an. Eine Risikobewertung erfolgt nach Festlegung eines „worst-case“ Expositionsszenarios bei der Anwendung des Sprays durch Extrapolation der für die Rattenlungen gewonnenen Daten auf die menschliche Lunge auf der Basis der speziesspezifischen anatomischen und atemmechanischen Parameter. Stammzellbanken als wehrmedizinisch relevante Zellreserve für die Wundheilung Dr. rer. nat. Sandra Danner, Projektleiterin Translationale Medizin, Fraunhofer-Einrichtung für Marine Biotechnologie EMB, Lübeck Menschen in Berufsgruppen mit einem erhöhten Sicherheitsrisiko, wie Militär, Polizei oder Feuerwehr, sollte eine schnelle und effiziente Wundversorgung zur Verfügung stehen. Die medizinischen Möglichkeiten werden in Zukunft durch Strategien der Regenerativen Medizin und dem Einsatz körpereigener Stammzellen maßgeblich verbessert. Körpereigene Stammzellen können dem Patienten aus dem Knochenmark, dem Fettgewebe oder der Haut entnommen werden. Am einfachsten erreichbar sind Schweißdrüsen-Stammzellen, die aus kleinen Hautbiopsien der Achselhöhle gewonnen werden und über vielseitige, multipotente Eigenschaften verfügen. Nach Isolation von Einzelzellen aus dem Gewebeverband lassen sich diese Stammzellen in der In-vitro-Kultur vermehren. Die Patienten-Stammzellen können anschließend in einer Kryo-Biobank gesichert und bei Bedarf gezielt zur Wundheilung bei schweren Verletzungen oder Erkrankungen eingesetzt werden. Möglich ist die Versorgung von akuten Hautverletzungen, wie Verbrennungen, Verbrühungen, Verätzungen (z.B auch Wunden nach Kampfstoffkontakt) sowie schwer heilenden chronischen Wunden. Ein Einsatz für weitere Indikationen mit wehrmedizinischer Bedeutung, wie periphere Nervenverletzungen, Knochen-, Knorpel und Muskeldefekte oder Strahlungsschäden wäre ebenfalls denkbar. Die Fraunhofer Einrichtung für Marine Biotechnologie (EMB) hat ein patentgeschütztes Verfahren entwickelt, das die Gewinnung von multipotenten Stammzellen aus humanen Schweißdrüsen ermöglicht. Eine Hautstanze wird dafür aus der Achsel des Patienten ambulant entnommen. Eine Operation ist - im Gegensatz zu dem Entnahmeverfahren der weiter verbreiteten Stammzellen aus dem Knochenmark - nicht notwendig. Die Zellen können unabhängig vom Alter des Patienten gewonnen werden und sind nach ca. drei Wochen in einer klinisch relevanten Zellmenge verfügbar. Im Anschluss werden die Zellen in einer Kryo-Biobank konserviert. Bei Bedarf können die Zellen innerhalb kurzer Zeit aufgetaut und dem Patienten bereitgestellt werden. Auch eine Matrix-gestützte Applikation als schnell verfügbares Zellbesiedeltes Wundheilungsvlies ist möglich. In präklinischen wissenschaftlichen Untersuchungen konnte bereits gezeigt werden, dass der Transfer dieser Zellen in akute Hautwunden eine beschleunigte Wundheilung und eine verbesserte Gefäßbildung bewirkt [1]. [1] Danner S, Kremer M, Petschnik AE, Nagel S, Zhang Z, Hopfner U, Reckhenrich AK,Weber C, Schenck TL, Becker T, Kruse C, Machens HG, Egaña JT. The use of human sweat gland-derived stem cells for enhancing vascularization during dermal regeneration. J Invest Dermatol. 2012 Jun;132(6):1707-16. Entwicklung und Bereitstellung neuer Kompetenzen zum Management typischer Verletzungsmuster auf dem Gefechtsfeld Dr. med., Dr. rer. nat. Johannes Boltze, Abteilungsleiter Zelltherapie, Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI, Leipzig Die Regenerative Medizin beschäftigt sich mit neuen Verfahren und therapeutischen Ansätzen zur kurativen Versorgung von akuten und degenerativen Krankheitsbildern, für die bisher keine ursächliche Heilung möglich war. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Regeneration von Zell- und Gewebeverbünden durch zelltherapeutische Verfahren, der Versorgung großflächiger Gewebedefekte mittels innovativer Biomaterialien sowie der Verhinderung z.B. inflammatorisch bedingter Sekundärschäden nach ausgedehnten Verletzungen. Gleichzeitig finden rasante Entwicklungen auf dem Gebiet neuer diagnostischer Verfahren statt, bei denen unter anderem eine klare Tendenz zur Mobilisierung diagnostischer Geräte zu erkennen ist. Die Kombination dieser Technologien ermöglicht perspektivisch auch eine Betreuung von typischen Verletzungsmustern, die in bewaffneten Konflikten vermehrt auftreten. Dabei wird es ebenfalls möglich sein, eine effektive Diagnostik, Schadensprävention und Therapie näher an die zu versorgenden Personen heranzubringen. Dieser Übersichtsvortrag stellt wesentliche Fortschritte auf dem Gebiet der Regenerativen Medizin vor und diskutiert mögliche Konzepte einer wehrmedizinischen Anwendung. Ein besonderes, aber nicht ausschließliches Augenmerk wird dabei auf Verletzungen des Zentralnervensystems gelegt. 33 Forum Angewandte Forschung Kurzfassungen der Vorträge in Panel Session 11 Von der Technologie zum System Laserwaffenentwicklung bei MBDA Deutschland Dr. Markus Martinstetter, MBDA Deutschland GmbH Bereits seit den 70er Jahren beschäftigt sich die militärische Forschung mit Technologien zur Entwicklung von Laserwaffensystemen, um präzise und schnelle Wirkung möglichst kollateralschadensarm zu realisieren. In den ersten Jahren stand vor allem die Entwicklung von Laserquellen im Fokus, um die für militärische Anwendungen notwendigen Laserleistungen aufzubringen. Dies führte zur Realisierung chemischer Laser, die jedoch aufgrund von Volumen und Bedarf an chemischen Substanzen nicht für den operationellen Serieneinsatz im militärischen Umfeld geeignet waren. Dies führte zur Einstellung der meisten Forschungsvorhaben in diesem Bereich. Der durch die Entwicklung in der zivilen Produktionstechnik geförderte Technologieschub bei Festkörper-Faserlasern regte MBDA Deutschland Mitte der 2000er Jahre dazu an, die Nutzung dieser Technologie für militärische Zwecke erneut mit anderer Schwerpunktsetzung zu untersuchen. Nachdem prinzipielle Wirksamkeitsuntersuchungen sehr vielversprechend verliefen, entwickelte MBDA Deutschland das inzwischen patentierte Prinzip der geometrischen Kopplung mehrerer Laserstrahlen in einer Spiegeloptik, um im Zielpunkt Strahlleistungen zu erreichen, die auch die Bekämpfung anspruchsvoller gehärteter Ziele möglich machen. Diese konsequente Vorgehensweise von „Proof of Concept“ über Betrachtung kritischer Teiltechnologien bis hin zur Demonstration einer kompletten Funktionskette führt dazu, dass heute der Punkt erreicht ist, an dem die Technologie selbst als wirksam bezeichnet werden kann. Der Vortrag zeigt auf, wie diese Vorgehensweise von der Technologie zur Definition von Konzepten für operationelle Laserwaffensysteme führt. Es wird neben dem Weg von der Technologie zum System ein Ausblick auf mögliche zukünftige Laserwaffen und deren Einbindung in den bestehenden und zukünftigen Waffenmix der Streitkräfte gegeben. Hochenergie-Laserwaffe Stand der Untersuchungen bei Rheinmetall Defence Alexander Graf, Rheinmetall WaffeMunition Der Vortrag legt die grundlegenden Aspekte dar, welche Hochenergielaser für potentielle Waffenanwendungen interessant machen. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf die Darstellung der Rheinmetall eigenen Superimposing Beam Technologie, der Überlagerung von Laserstrahlung im Fernfeld, gelegt. Dieser Technologieansatz erlaubt es, modular, relativ kleine und beliebig skalierbare Laserwaffenmodule zu verwenden, die in ihrer Grundkonzeption auf nahezu allen eingeführten und neuen Plattformen integrierbar sind. In einem weiteren Schwerpunkt werden ausgewählte Versuchsund Beschussergebnisse in realitätsnahen Szenarien vorgestellt, die mit den aktuellen Technologiemustern der Firma Rheinmetall erzielt wurden. Zum Abschluß werden die inzwischen 8 verfügbaren Technologiemuster von 1kW bis 50kW vorgestellt und ein Ausblick auf zukünftige Integrationsuntersuchungen gegeben. Mit Lasertechnologie gegen Weltraummüll Dr. Hans-Albert Eckel, Programmlinienleiter Wirkung, Schutz und Werkstoffe Programmkoordination Sicherheitsforschung des DLR e.V. Die uneingeschränkte Nutzung des Weltraums für wissenschaftliche, sicherheitstechnische und informationstechnische Anwendungen ist eine wesentliche Entwicklungsvoraussetzung für fortschrittliche Nationen. Die wachsende Zahl der Weltraummissionen hat aber auch zu einer Anhäufung von Weltraummüll geführt. Dadurch nimmt das Risiko einer Kollision zwischen aktiven Satelliten und Müllteilchen ständig zu. Prinzipiell besteht die Gefahr, dass die Weltraummüll-Population in unkontrollierter Weise anwächst (sog. Kessler Syndrom). Aus den angeführten Gründen ist es unabdingbar, dass die Bahndaten der als gefährlich eingestuften Objekte bekannt sind und regelmäßig aktualisiert werden. Dies ermöglicht es, aktive Satelliten durch Ausweichmanöver vor Kollisionen zu schützen oder, in naher Zukunft, Weltraummüll durch Laserbeschuss zu beseitigen. Die Kombination von passiv-optischen Methoden (zum Finden) mit aktiv-optischen Methoden (zur Entfernungsmessung) erlaubt die Bahndatenbestimmung von Weltraummüll-Objekten mit bisher unerreichter Genauigkeit. Erste Ergebnisse einer Messkampagne zum aktiven Laserranging in Graz sowie Messungen am Uhlandshöhe Forschungsobservatorium in Stuttgart werden diskutiert. Neben der Ortung wird auch die Beseitigung der Weltraumschrottobjekte aus dicht populierten Orbits durch Modifikation der Bahngeschwindigkeit mit laserinduzierten Methoden untersucht. Neben dem Konzept des „Laser Debris Removal“ werden Studienergebnisse zu grundlegenden Fragestellungen im Hinblick auf die Realisierung einer bodengestützten „Laserstation“ vorgestellt. ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ 34 Forum Angewandte Forschung Kurzfassungen der Vorträge in Panel Session 12 Lokalisierungstechnologien Dr. Günter Rohmer, Abteilungsleiter Leistungsoptimierte Systeme, Fraunhofer IIS Ausgehend von den unterschiedlichen Anforderungen an ein Lokalisierungssystem, gibt der Vortrag einen Überblick über grundlegende Messprinzipien, die für die Ortsbestimmung eingesetzt werden können. Es werden verschiedene Realisierungen von Lokalisierungstechnologien mit ihren spezifischen Stärken und Grenzen vorgestellt und diskutiert, für welche Umgebungen und Anwendungen sich diese jeweils eignen bzw. welche Technologien für eine nahtlose Lokalisierung kombiniert werden können. Schwerpunkt des Vortrags sind Satellitennavigationsempfänger und die Vorteile von Mehrfrequenz- und Multistandard-Ansätzen. Überwachung und Steuerung großer Infrastrukturen Dipl.-Ing. Thomas von der Grün, Abteilungsleiter Funkortung und Navigation, Fraunhofer IIS Sicherer Transport, Versorgung von Energie und Wasser, Informationsdienste und vieles mehr sind heutzutage selbstverständlich. Doch die moderne Gesellschaft ist sehr komplex, hoch vernetzt und verletzbar. Kleine Störungen können größere Auswirkungen verursachen. Im Fokus dieses Vortrags stehen die Überwachungs- und Steuerungsinstrumente zum Schutz großer sicherheitskritischer Infrastrukturen am Beispiel eines Flughafens d. h. Systeme und Technologien zur frühen Erkennung, Verhinderung bzw. schnelle Überwindung der Folgen eines kritischen Ereignisses. Diese Plattformen basieren auf Ortungs- und Kontextinformationen, um dem Betreiber eine durchgehende Übersicht des Geschehens und Kontrolle der Lage anhand situationsabhängiger Information zu bieten und dadurch Sicherheit rund um die Uhr und bei jedem Wetter zu gewährleisten. Der Systemansatz ermöglicht Flexibilität und Individualisierung für unterschiedliche Nutzergruppen wie z.B. die Flughafensicherheit oder die Feuerwehr. Durch die Integration und Fusion videobasierter Überwachungstechnologien mit funkbasierten Ortungstechnologien können auch schwierige Situationen vom System erfasst werden. ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ 35 Forum Angewandte Forschung Kurzfassungen der Vorträge in Panel Session 13 Bildgebende passive und aktive Sensorik Dr. Reinhard Ebert, Bereichsleiter Photonik und Optische Systeme, Fraunhofer IOSB Eine zentrale Forderung an die militärische Nachtsichtfähigkeit ist die Erkennung der Bedrohungssituation bis hin zur Identifizierung von Personen und deren Bewaffnung (Unterscheidung von Kombattant/ Nicht-Kombattant). Diese Anforderung sollte auch unter schwierigsten Umweltbedingungen, wie geringe Beleuchtung, geringe Temperaturdifferenzen von Hintergrund und Ziel sowie bei hoher atmosphärischer Exstinktion erfüllt werden. Neue Technologien bieten die Möglichkeit, heutige IR-Breitbandsensoren durch Multispektral-Sensoren zu ersetzen, die die Zielsignatur in unterschiedlichen Spektralkanälen registrieren. Aufgabenspezifischen Bildverarbeitungsverfahren in Echtzeit ermöglichen eine verbesserte Informationsgewinnung aus der Fusion der verschieden Spektralkanälen. Stößt die passive Sensorik an ihre physikalischen Grenzen, ermöglichen neue Detektorentwicklungen für aktive Sensoren (z.B. „Gated Viewing“), die hohen Leistungsanforderungen dennoch zu erfüllen. Interoperabilität in der abbildenden Aufklärung Dr.-Ing. Rainer Schönbein, Abteilungsleiter Interoperabilität und Assistenzsysteme, Fraunhofer IOSB Aktuelle und zukünftige Einsätze der Bundeswehr sind zunehmend als „Combined and Joint“ Operationen durchzuführen. Hier vollzieht sich der Paradigmenwechsel vom Prinzip "Need to Know" zum Konzept "Need to Share / Share to Win“. Für den resultierenden streitkräftegemeinsamen, nationenübergreifenden Informationsraum ergeben sich technische und organisatorische Anforderungen. Für den Bereich der abbildenden Aufklärung wurde das Konzept der Coalition Shared Data (CSD) in multinationalen Projekten entwickelt. Ziel ist die Maximierung des militärischen Nutzens von ISTAR-Systemen durch Herstellung der technischen, prozeduralen und operationellen Interoperabilität. Implementierungen des CSD-Konzeptes wurden erfolgreich in NATO-Übungen und Bundeswehr CD&E-Vorhaben erprobt. Die CSD ermöglicht den interoperablen Austausch von Aufklärungsinformationen durch ein Datenmodell für Aufklärungsaufträge, Sensordaten und Auswertungsergebnisse sowie durch standardisierte Zugriffsmechanismen. Eine Schlüsselfähigkeit bilden die konfigurierbaren Synchronisations-dienste zum Abgleich der Informations-Metadaten zwischen verschiedenen CSDs. Die Komplexität heutiger Koalitionsoperationen erfordert eine erhöhte Flexibilität des auf STANAGs beruhenden Datenmodells. Auf der semantischen Ebene müssen international abgestimmte Ontologien verabredet werden. Rollenbasierte Zugriffe, Informationsfilter und Verschlüsselungskomponenten müssen ebenso berücksichtigt werden wie organisatorische Maßnahmen und „Service-Level-Agreements“. Multisensorielle Bildauswertung für Verteidigung & Sicherheit Prof. Dr.-Ing. Jürgen Beyerer, Institutsleiter Fraunhofer IOSB Mit den optronischen Kompetenzen des IOSB lässt sich umfassend verstehen und modellieren, wie Bilder in unterschiedlichen Sensoren entstehen und wie die interessierenden Informationen über die reale Welt in den Bilddaten kodiert sind. Die Bildauswertung ist dann der konsequente nächste Schritt, um aus den aufgenommenen Bilddaten diese Nutzinformation bedarfsgerecht und zuverlässig zu extrahieren und schließlich zu nutzen. Die Berücksichtigung der Physik der Bildsignalentstehung bei unterschiedlichen Sichtverfahren und Sensoren ist essentiell, wenn Auswerteverfahren an die Grenzen des Machbaren gehen sollen. Im Kontext der optischen Aufklärung für Verteidung und Sicherheit erforscht und entwickelt das IOSB einsatzfähige Bildauswertungsverfahren, die den aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik widerspiegeln. An drei ausgewählten Schwerpunktthemen: der multisensoriellen Bildauswertung, der UAV-basierten Aufklärung und der systemübergreifenden Zielkoordinatenübergabe wird beispielhaft gezeigt, mit welchen methodischen Ansätzen aufklärungsrelevante Fragestellungen gelöst werden und wie daraus einsatzfähige Systeme entstehen. ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ 36 Forum Angewandte Forschung Kurzfassungen der Vorträge in Panel Session 14 Optische Freistrahl Kommunikation für Weltraum und terrestrische Anwendungen Dr. Nicolas Perlot, Gruppenleiter Photonische Netze und Systeme, Fraunhofer HHI Das HHI entwickelt optische drahtlose Systeme für schnelle und sichere Kommunikation. Für längere Distanzen im Außenbereich wird das kohärente infrarote Licht von Lasern bevorzugt, wobei 10 Gbit/s über mehrere Kilometer durch die atmosphäre erreicht wird. Die Kommunikation ist abhörsicher dadurch, dass eine Sichtlinie notwendig ist (der Strahl kann sich nicht durch die Wand ausbreiten) und dass der Strahldurchmesser nicht viel größer als der Empfänger ist. Diese optischen Wellen können mit elektronischen Geräten nicht interferieren. Sie sind augensicher und keine Lizenz ist notwendig für ihre Nutzung. ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ 37 Forum Angewandte Forschung Kurzfassungen der Vorträge in Panel Session 15 Untersuchungen zur Vo-Messung und Programmiertechnik für MK-Munition Dr. Michael Tüchler, Rheinmetall Air Defence Das WBV-Prinzip (Waveguide Below Cut-off Frequency Velocity Measurement) ist ein von der Firma Rheinmetall Air Defence AG Zürich entwickeltes Verfahren zur Messung der Mündungsgeschwindigkeit (v0) der von einer Rohrwaffe verschossenen Projektile. Im Fokus des Vortrags stehen dabei Ergebnisse aus der Untersuchung zur Eignung dieses Prinzips in einer v0-Mess- und Programmierbase im Mittelkaliberbereich bzgl. Messgenauigkeit, Lebensdauer und Kosten. Dabei werden zuerst die gesetzten Ziele und das Vorgehen bei der Untersuchung erörtert. Die Arbeiten dazu starteten bereits 2010 mit einer Machbarkeitsstudie, in der verschiedene Funktionsmuster von WBV-Messeinheiten mit Kaliber 35mm im Einzel-, Dauer- und Lebensdauerbeschuss getestet wurden. Hier wurde gezeigt, dass das Messprinzip funktioniert und die neu verbauten Materialien, insbesondere hochfeste Keramiken, den Belastungen standhielten. Daran fügte sich 2013 eine Phase mit konzeptionellen Untersuchungen an, in der das Messprinzip auf seine grundsätzliche Eignung geprüft wurde bzgl. Messgenauigkeit und der Fähigkeit zur Munitionstyperkennung. Dazu gehörten auch Arbeiten zur Integration der Messeinheit ins Waffenrohr, zur erreichbaren Nutz-/Kampfwertsteigerung sowie zur Kompatibilität mit eingeführter Munition und existierenden Programmiereinheiten. Als Ergebnis stellte sich heraus, dass das Messprinzip robust ist und mit niedrigem Entwicklungsrisiko implementiert werden kann. Aufgrund der höheren Messgenauigkeit und des kleineren Volumens (vor allem in Verbindung mit einer Programmiereinheit) im Vergleich zu eingeführten Lösungen sind mit dem WBV-Prinzip signifikante Kampf-/Nutzwertsteigerung realisierbar. Neue Verfahren für die Analyse von Sonardaten Ralf Michael Meyer, ATLAS Elektronik GmbH Die Klassifikation von umgebenden Sonarzielen ist eine entscheidende Aufgabe während eines U-Boot Einsatzes. Der beste vorhandene Klassifikator ist der Sonarbediener. Um den Bediener bei dieser Aufgabe zu unterstützen, können automatische Klassifikationsalgorithmen hilfreiche Werkzeuge sein. Um eine möglichst gute automatische Klassifikation zu erreichen, wird hier das menschliche auditorische System als Vorbild genommen. Die Automatische Spracherkennung bietet zahlreiche Werkzeuge, die eine gute Performance in Klassifikationsprozessen erreichen. In diesem Beitrag werden klassische Werkzeuge und Features aus der Automatischen Spracherkennung für die Verwendung mit Sonardaten beschrieben. Um eine möglichst vollständige akustische Beschreibung eines Objekts zu verwenden werden Mel Frequency Cepstral Coefficients‘ (MFCCs) als Features benutzt. Für die eigentliche Klassifikation werden Gaussian Mixture Models (GMMs) und Neuronale Netze benutzt. Mit Hilfe einer vorhandenen Datenbank wird die grundsätzliche Eignung dieser Methoden für die Klassifikation von Sonarzielen gezeigt. ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ 38 Forum Angewandte Forschung Kurzfassungen der Vorträge in Panel Session 16 Aufklärung mittels Optik-Radar Datenfusion Harald Anglberger, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Prof. Helmut Süß, Abteilungsleiter Aufklärung und Sicherheit, Institut für Hochfrequenztechnik und Radarsysteme des DLR e.V. Ein raumgestütztes Radarabbildungssystem mit synthetischer Apertur (SAR) bildet durch seine Unabhängigkeit von der Tageszeit und den vorherrschenden Wetterbedingungen ein ideales Werkzeug in der Fernerkundung. In der Praxis ist die Interpretation der resultierenden Bilddaten jedoch eine äußerst herausfordernde Aufgabe auf Grund der zahlreichen radarspezifischen Ausbreitungs- und Geometrieeffekte. Zusätzlich ist eine Fusion mit optischem Bildmaterial keine einfache Aufgabe, da sich die Koordinatensysteme der jeweiligen Bildebenen stark unterscheiden. Üblicherweise werden für eine Anpassung der Koordinatensysteme die Bilddaten orthorektifiziert. Durch diese Vorgehensweise wird die ohnehin schon schwierige Interpretation der Radardaten jedoch weiter erschwert. Im Institut für Hochfrequenztechnik und Radarsysteme des DLR wurde eine Methode entwickelt, welche Radardaten in der ursprünglichen Bildebene der Schrägentfernung belässt und stattdessen optische Daten in diese Ebene transformiert. Auf diese Weise bleibt die Interpretierbarkeit beider Bilddaten weitgehend erhalten. Für die Fusion wird außerdem ein möglichst genaues Höhenmodell der Zielszene benötigt. Die Methode kann einerseits zur nutzergestützten Zielerkennung, oder durch Fusion der gesamten Zielszene zur Verbesserung der Interpretierbarkeit des Radarbildes verwendet werden. Für die Zielerkennung werden exakte 3D-Modelldaten als optische Information benötigt, wogegen in der Fusion von großflächigen SAR-Bildern optische Orthodaten kombiniert mit einem Höhenmodell die Ausgangsbasis bilden. Dieser Vortrag zeigt die Vorgehensweise der Datenfusion Schritt für Schritt an Hand mehrerer Anwendungsbeispiele mit hoch aufgelöstem TerraSAR-X Datenmaterial. Moderne Mikrowellenmessverfahren und ihr Einsatz in Sicherheitsanwendungen Dr. Markus Peichl, Gruppenleiter Mikrowellensensorik, Institut für Hochfrequenztechnik und Radarsysteme des DLR e.V. Moderne Mikrowellenmessverfahren bieten vielfältige Anwendungsmöglichkeiten im Bereich militärischer Verteidigungsfähigkeiten und zum Schutz von Mensch und Material durch Erhöhung der Sicherheit. Der Vortrag konzentriert sich auf neuartige Anwendungen und insbesondere solche Fähigkeiten, die von klassischen Mikrowellenmessverfahren wie Überwachungs- und Verfolgungsradar sowie Zielerkennungssystemen abweichen. Einleitend wird der Nutzen von Mikrowellenmessverfahren und die wesentlichen Merkmale der Leistungsfähigkeit besprochen und eine kurze Einführung und Unterscheidung von aktiven und passiven Messverfahren vorgenommen. Beispiele aus der Erdbeobachtung via Satellit und Abbildung mittels auf der Erde betriebener Sensorik geben einen Eindruck von der Art und Qualität dieser Informationsquellen. Im zweiten Teil sind einige spezielle Anwendungsfälle wie z.B. die Detektion von Eindringlingen, die Detektion verborgener Objekte sowie die Fähigkeit zur Lagebeurteilung anhand passiver und aktiver Messbeispiele illustriert. Dabei wird der wesentliche Mehrwert durch die einzelnen Technologien herausgestellt und durch die jeweiligen Messbeispiele untermauert. An vielen Stellen wird auf die Komplementarität der Mikrowellensensoren mit anderen Informationsquellen auch beispielhaft hingewiesen. Der Vortrag schließt mit einem Ausblick auf die zukünftig zu bewältigenden Herausforderungen. ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ ____________________________________________________ 39 Wehrtechnik im Dialog www.dwt-sgw.de