La Palma und sein Parador [broschüre]

Transcrição

La Palma und sein Parador [broschüre]
DIE ERSTE LINKS
“Das Land, zu dem man kommt,,
und das man, kaum dort,
nie wieder verlassen möchte.”
VOLKSTÜMLICHES SPRICHWORT
LAP ALMA
Und Sein Parador
iese dichte, helle Insel diente als Zufluchtsort für Klima- und
Ideologieflüchtlinge: Sie wurde von vielen begeisterten Menschen
bewohnt; aber an ihren Küsten ankerten auch die Bösen: einige
unerschrockene und skrupellose Abenteurer. Sie waren auf der Suche
nach vermuteten Schätzen; oder nach Sklavinnen und Sklaven, um sie
jenseits des Atlantiks zu verkaufen.
Oder vielleicht sogar auf der Suche nach Fanggründen, wo sich die
Versorgungsschiffe befanden, mit Wasser, Hölzern, Netzen und anderen
Notwendigkeiten, die für die Überquerung der atlantischen Abgründe
notwendig waren.
Sie sind sonderbar, diese Inselbewohner; friedfertig und pazifistisch,
D
geduldig; gelegentlich aber - und diese Gelegenheit bot sich sehr oft - sind
sie gewaltsam intolerant. Sie sind ebenso gebildet wie auf bescheidene Art
stolz. Sie wissen, ihre Insel ist ein Schatz und wollen und können diesen
respektieren und erhalten.
Deshalb und aus vielen weiteren Gründen mehr ist “La Palma” unter all
diesen Inseln die erste auf der linken Seite.
Zweifellos hat der Besucher zahlreiche Gelegenheiten, dies festzustellen:
Der Fremde braucht nur an der Rezeption dieses Paradors zu fragen.
Die Kanarenbewohner sagen es, und es scheint, dass es auch so ist: ”Von
den Kanarischen Inseln zu sprechen, das ist eine unverzeihliche
Einfältigkeit; eine Dummheit, wie sie bei den Westgoten und anderen
blutarmen, von Melancholie ergriffenen Touristen anzutreffen ist...”.
Es muss gesagt werden, dass es sich bei den Inseln, oder besser gesagt,
dem Archipel, um eine Ansammlung verschiedenartiger Formen handelt;
man kann schließlich auch nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.
Der Besucher wird zweifellos zahlreiche Gelegenheiten gehabt haben, dies
zu bemerken, obwohl vielleicht nicht ohne gewisse
Konzentrationsübungen. Einst kamen nur gelegentlich Durchreisende mit
Transistorradio im Gepäck vorbei. Heute sind die Dinge etwas klarer
geregelt.
LA PALMA UND SEIN PARADOR
1
Wie dem auch sei, und da das Wetter gelegentlich bedeckt zu sein droht,
haben wir natürlich einen ganz willkürlichen Ausflug auf das Archipel
gewählt auf der Suche nach der ersten Insel links: La Palma. Schweigsam,
süßlich und lavabedeckt; ihre Menschen hatten mehr als genügend Gründe
und Lust, um sich nicht rechts oder in der Mitte niederzulassen: Sie lebten
seit Beginn aller Zeiten in Gütergemeinschaft.
Die Frauen benötigten niemals Emanzipation oder beschämende Quoten;
schon immer nahmen sie, wie die Männer, an Kriegen und Turnieren teil
und erfüllten stets unterschiedslos ihre Pflichten.
La Palma wollte der demokratische Gemeinderat Spaniens sein. Und seine
Kinder hatten und haben noch immer eine spezielle Neigung zur Presse,
zur Illustration und zu neuen Dingen, die man in sich aufnehmen kann
und die sich schlimmstenfalls immer als revolutionär und widerspruchsreif
erweisen. Hoffentlich nur vielleicht.
Diese und weitere Unterschiede unter den Inselbewohnern bezeichnen
einige gelehrte Doktoren als das Fehlen kultureller Einheit auf dem
Archipel.
Und auch wenn es nicht ganz so sein sollte, kann niemand abstreiten, dass
die geneigten Palmeros, wenn sie sich öffnen wollen, dies auf ganz
natürliche Weise zu tun pflegen. Ihr
Palma ist eher ein Paradies als ein
Garten, geschaffen von einem Gott, der
heute die Form eines friedlichen
Vulkans angenommen hat.
Man weiß weder so genau, wie die
Dinge am Urbeginn aussahen, noch
wann dieser stattfand. Es muss aber
mehr oder weniger mit dem großen
Mythos der Entstehung dieses
Archipels zu tun haben. Oder war
Atlantis doch nur ein Traum?
Sicher ist, dass man diese Legende nie
hat widerlegen können. Und es fehlt
nicht an ernst zu nehmenden Studien
mit gleichem Unsicherheitsfaktor wie
die Theorie der Wanderung der
Kontinente von Wegener und andere
intelligente Spinnereien der Gelehrten
und Erklärer.
Tatsache ist, dass “Atlantis” eine
immense Region hat sein können,
gelegen inmitten ihres atlantischen
Ozeans. “Es waren sehr fruchtbare
Länder; sie wurden von einem edlen
und starken Geschlecht von Riesen
bewohnt, den Atlanten, regiert von einem noch gigantischeren König
namens Atlas. Dieser König aber verfiel der Sünde des Größenwahns und
wollte Europa besetzen. Ein vergebliches Vorhaben, denn sie wurden von
sämtlichen Göttern des Olymp geschlagen: Der gerechte Zorn des Zeus
verurteilte den gesamten sechsten Kontinent zum Verschwinden, und dem
Atlas legte er die schwere Qual auf, für alle Zeiten, sich mit Herkules
abwechselnd, der damals so zum Erhalter der Meerenge wurde, die Säulen
zu halten...”
Im letzten Moment konnte Atlas noch sehen, wie sein allerletzter Wunsch
in Erfüllung ging: nämlich dass “sein Name den großen afrikanischen
Bergen gegeben würde, die sich hier wie ein unumstößlicher
Tatsachenbeweis befinden”. Und da ist auch der Atlantik, für alle Fälle.
Eine unmögliche Strafe würde es sein, lägen die Dinge anders.
All dies befindet sich nicht im unüberwindbaren Widerspruch mit der
mehr als wahrscheinlichen Möglichkeit, dass die ersten bekannten Siedler
auf den "glücklichen Inseln", den Islas Afortunadas, bereits tausend oder
zweitausend Jahre vor unserer Zeitrechnung dort waren, obwohl sich in La
Palma zahlreiche archäologische Fundstätten mit Höhlenmalereien
befinden, die einen noch viel früheren Beginn belegen.
Man vermutet, dass Afrika der Guanche-Rasse, also den kanarischen
Ureinwohnern, das erste Blut spendete. Und dass es die punischen
Plünderer waren, welche hier die ersten Teilpachten für landwirtschaftliche
Ressourcen einrichteten; abgelegen, notwendig und sicher für ihre
Raubzüge.
Man weiß zweifelsfrei, dass diese ersten Stämme sehr schlechte Seeleute
waren, eine Tatsache, die sehr gut die notorischen Unterschiede und
Eigentümlichkeiten zwischen den einzelnen Inseln erklären kann.
Im Sport, in der Politik, in der gesellschaftlichen Organisation... mit
unterschiedlichen Strukturen der Familie, Wirtschaft, Wohnung...
Der Besucher weiß, erinnert sich oder stellt sich vor, dass diese Völker, die
heute zusammen leben, mehrheitlich als Hirten und Sammler der vielen
Dinge, welche die Natur hergab, lebten; es waren keine großen Fischer,
wohl aber gute Meeresfrüchtesammler und hervorragende Taucher.
Sie lebten in Familien in Naturhöhlen; oder in anderen, die sie
eigenhändig ausgegraben hatten. Sie waren zutiefst egalitär: Beute und
Ernte wurden sorgsam aufgeteilt, und das ging so weit, dass eine
Schwangere die doppelte Ration erhielt.
Die Palmeros hatten ihre eigenen Vorstellungen vom Eigentum: Einen
Nachbarn auszurauben, das brachte Ehre
und Auszeichnung. Die Justiz fand in Form
persönlicher Rache statt. Und der
Vollstrecker genoss ein Anrecht auf Asyl
und volle Immunität beim Nachbarstamm.
Sämtliche Chronisten stimmen darin
überein, dass die Insel über Jahrhunderte
hinweg eine großzügige und angenehme
Oase war, wo die Sorge ums Überleben
müßig und unnütz war. Und so...
So ging es viele Jahre lang gut, bis
europäische Seefahrer eintrafen, sehr
kultivierte und zivilisierte Menschen; mit
anderen Worten, ehrgeizig...
Die einseitigen Beziehungen zum
Kontinent wurden mit der
Wiederentdeckung eines Seefahrers aus
Genua wieder aufgenommen, der einem
kühnen Normannen die Augen öffnete und
seinen Ehrgeiz erweckte: Jean de
Bethencourt gelangte nach Lanzarote und
eröffnete die Eroberung, kaum war das 15.
Jahrhundert angebrochen. Aus dem
Normannen wurde sehr bald ein
Lehnsträger Heinrichs III. von Kastilien.
Schließlich kauften die Katholischen und
einigenden Könige den Abenteurern die Rechte auf Eroberungen ab, und
1481 wurde ein Vertrag unterzeichnet, nach dem die Inseln von nun an
zur kastilischen Krone gehörten.
La Palma allerdings, eine noch unreife Frucht, wurde in diese Ereignisse
erst 1492 hineingezogen, wenige Tage vor der glorreichen Entdeckung
Amerikas. Und dies nicht ohne Schwierigkeiten, denn das letzte Bollwerk
der Insel, die Caldera del Taburiente - dieser herrliche und überwältigende
Vulkankrater und seine Umgebung, die zu einem ruhigen und müßigen
Spaziergang auffordern - wurde von dem äußerst tapferen und legendären
Heerführer Tanausú verteidigt.
Diesem Guanche-Krieger konnte nur mit Hilfe unpassender und dem
kastilischen Geist widersprechender Kunstgriffe beigekommen werden.
Gedemütigt und beleidigt, verurteilte er sich selbst zum Hungertod in einer
dieser Gegenden.
LA PALMA UND SEIN PARADOR
2
PARADOR VON LA PALMA:DIE
EINSAMKEIT DES MEERES
“Diese Einsamkeit des Meeres,
die uns von allen Seiten umgibt,
ist ein starkes Beruhigungsmittel,
beinahe ein Narkotikum...”
is a powerful sedative,
almost a narcotic.”
Miguel de Unamuno
amals begannen andere und gefürchtete Invasoren, die Insel zu
besetzen: Kastilier, Mallorquiner, Italiener, Portugiesen... Alle
wurden angezogen von der überraschenden Fruchtbarkeit dieser
Länder. Dem Archipel wurde eine Wirtschaftsform auferlegt, die auf dem
Tausch der auf den europäischen Märkten gefragtesten Produkte basierte:
Zucker, Gewürze und Färbeprodukte, darunter die “Schildlaus”.
D
Im 14. Jahrhundert befand sich auf La Palma eine erfindungsreiche
Zuckerindustrie in den Tälern von Aridane, die zu besuchen der Reisende
Gelegenheit hat. Die Zuckerlieferungen zum Kontinent waren sehr
reichlich und appetitanregend für die Verkäufer. Nicht weniger süß war
der Wein, damals wie heute als “Malvasía” bekannt, der sich ein Lob von
Shakespeare höchstpersönlich verdiente, als er auf dessen Gaumen
zerfloss. Der Besucher schwöre, er werde vor einer ähnlichen Provokation
nicht klein beigeben.
Die Insel strotzte vor Wohlstand, sodass der intensive Handel der
Kontinente zu beiden Seiten es notwendig machte, Werften zu bauen. Aber
sie war auch rücksichtsloseren Abenteurern einen Besuch wert. Wie im
Falle des französischen Piraten Le Clerc, dem unsterblichen “Holzbein”,
der eine minutiöse Plünderung und Zerstörung der Monumente und
Archive von Santa Cruz vornahm...
Bereits im 18. Jahrhundert genoss der Hafen von la Palma einen
angesehenen Ruf unter seinen Artgenossen, nur übertroffen von Antwerpen
und Sevilla. Hier wurde der erste Übersee-Gerichtshof gegründet. Bereits
vor Anbruch des 19. Jahrhunderts funktionierte hier die erste
Druckerpresse, und bald darauf erblickte die erste Zeitung Palmas das
Licht der Welt.Heute gehört die Insel zu den bereits selten gewordenen
zauberhaften Orten. Wo die Reise, der Besuch oder die einfache
Kontemplation andere Zeiten heraufbeschwören, als der Tourismus
vielleicht noch eine edle Handlung im Rhythmus des "Sich-treibenLassens" sein konnte ohne Voranmeldung oder die Sammelwut von
Andenken, die eher zum Vorzeigen gesucht als ganz nebenbei zur eigenen
Erbauung gefunden werden. Für den Fremden, Seefahrer vielleicht.
Die Geschichte des Parador von la Palma begann in einer zentralen Straße
in La Palma, der Hauptstadt der Insel; konkret an der Avenida de la
Marina, umgeben von Häusern mit den Teakholzbalkonen und Jalousien
der 80er Jahre. Das Schönste an ihm war sein Stein- und Kaktusgarten
und seine Balkone mit Blick aufs Meer.
Mit den veränderten Zeiten und den neuen Ansprüchen, Forderungen und
Geschmäckern der Besucher eröffnet das Netzwerk der Paradores ein
neues Haus. Das Gebäude passt sich dem Kanon der traditionellen
kanarischen Architektur an. Das Hauptaugenmerk kommt dem Garten zu,
wie es ja auch nicht anders hätte sein können; mit Beispielen der
verbreitetsten Pflanzen auf der Insel. Auf die Gäste wirkt er sehr
einladend. Eine weitere große Errungenschaft ist seine exzellente Küche,
die sich ganz besonders auf die traditionellen Gerichte der Insel stützt.
Die Aussichten vom Parador sind hervorragend: auf das Meer und die
Inseln La Gomera und Teneriffa. Im Inneren wurde ein Ambiente
geschaffen, das von Möbeln im kanarischen Stil geprägt wird.
Der Parador rühmt sich seiner Küche mit traditionellen Gerichten aus La
Palma. Kenner sagen, es reiche nicht aus, davon zu erzählen; man muss
sie probieren...
Der Parador befindet sich in der Nähe des Flughafens in einem
Fremdenverkehrszentrum: “Los Cangajos”, in der Nähe von San Antonio
und etwa acht Kilometer von Santa Cruz entfernt. Er ist zweifellos der
luxuriöseste Komplex von “La Palma”.
Santa Cruz liegt ganz in der Nähe des Paradors, der Ort mit
Hauptstadtstatus, ist aber nicht größer als eine Kreisstadt auf der
Halbinsel. Das Rathaus, , das heute noch seine Fassade im plateresken Stil
bewahrt, stammt aus dem 16. Jahrhundert. Im Inneren besitzt es
Kassettendecken, die von den Guanches hergestellt wurden. Ein
Handwerk, bei dem sie wahre Künstler waren.
Die Kirche Iglesia de El Salvador ist aus der Renaissance des 16.
Jahrhunderts; sie bewahrt eine Kassettendecke im Mudejarstil und einen
barocken Chor. Besucht werden können die Kirchen und Klöster von Santo
Domingo und San Francisco... Auf dem höchsten Punkt wacht die Kirche
Iglesia de las Nieves, ebenfalls aus der Renaissancezeit, dem 16.
Jahrhundert. Hier befindet sich ein Hochaltar aus mexikanischem Silber
aus dem 17. Jahrhundert.
Zur Karnevalszeit im Februar verändern sich die Menschen von Santa
Cruz de la Palma, die normalerweise recht introvertiert sind, vollständig,
wenn die Musik und die Kostüme und Masken die Straßen mit Freude
erfüllen. Die Bewohner verlassen ihre Routine und werden zu erstaunlichen
Schauspielern.
Was den Tanz betrifft, so gibt es auf der Insel ein echt palmerisches
Musikstück: Das ist der Sirinoque. Es handelt sich um einen sehr alten
Tanz prähispanischen Ursprungs, ähnlich dem ursprünglichen kanarischen
Tanz, der im 16. oder 17. Jahrhundert an den europäischen Höfen getanzt
wurde.
LA PALMA UND SEIN PARADOR
3
DIE KÜCHE DES PARADORS
“was süße Sachen betrifft, die Kanaren “
Luis de Góngora
atürlich ist La Palma kein Gourmet-Paradies. Wenn man sie ein
wenig näher betrachtet, ist seine Küche dennoch nicht zu
verachten. Der Besucher trifft ohne Schwierigkeiten auf mehr
als eine angenehme Guanche-Kreation abseits der Pfade der Reiseführer,
die für Touristen ohne Orientierungssinn sind.
N
Fisch gibt es hier reichlich, und ist hervorragend: Zackenbarsch,
Sägebarsch, Goldbrasse, Seeaal, Bonito, Krake und einige Molluskenarten.
Und vor allem, wenn man sich für Fisch entscheidet: La Vieja, das
beliebteste einheimische Gericht. Sie werden nicht enttäuscht sein...
Gemüsesuppe auf Grundlage von Kresse, Kohl und Zucchini.
Schmortöpfe und "Puchero", der besondere Eintopf à la canaria.
Fleisch, da begnügt man sich mit dem, was da ist: Schwein, Kaninchen
und Zicklein vor allem. Häufig gepökelt oder in Salmorejo. Stets mit
Kartoffeln. Gelegentlich an abgelegenen Orten. Überraschende und
exzellente Gerichte. Wie Ziege in Soße, die Hauptgericht sein kann oder
auch ein Häppchen zum Wein. Die Einheimischen bevorzugen einige der
nicht wenigen Grillstuben.
Zu allem und jederzeit der”gofio”: Mehl aus geröstetem Weizen oder
Mais. Und alles in unverzichtbarer Kombination mit den "mojos", Soßen.
Der palmerische Mojo, ein Gemisch aus getrocknetem Paprika, Knoblauch,
Öl und Kümmel.
Der grüne “Mojo verde” wird hier mit Pfeffer gefärbt.
Kartoffelgerichte wie “el Escachón”, mit Käse, Fett, Mojo verde und
einiges mehr; oder die Borrallera, bei der die Knolle im Sand, nach
Möglichkeit vom Vulkan, gegart wird.
Die Nachspeisen sind bei den weisesten Leckermäulern sehr geschätzt:
Mandelsauce, Marquesotes, Mandel-Nuss-Honigkuchen, Mandelkäse...
Nicht zu vergessen der eine oder andere leicht verdauliche Ziegenkäse,
oder ein Wein, wie er für Helden und Götter gemacht scheint. Man weiß
dann nicht so genau, ob es sich um “Malvasía” handelt oder um den
Unsterblichkeitsnektar vom Olymp oder aus Atlantis.
GEHEIMREZEPTE
AUFGEBRÜHTER GOFIO
Der aufgebrühte “gofio” ist der traditionelle Eintopf auf vielen dieser
Inseln. Darin sind Gofio und Kartoffeln, Kürbisse und Süßkartoffeln und
Pökelfleisch Das Resultat ist eigenartig und schmackhaft.
MARQUESOTES
Eier, Zucker, Mehl,Hefe, Zimtpulver,und die geriebene Schale einer
grünen Limette.Den Gästen, die gerne Andenken oder Geschenke in den
Orten, die sie besucht haben, kaufen, empfehlen wir Stickereien,
Schwarzkeramik und Zigarren.
KUNSTHANDWERK, LAUNEN
ODER SPEZIALEINKÄUFE
E
s gibt verschiedene Sticktechniken: Richelieu, Fischgrät, Relief
und verlorene Maschen... Damit entstehen wahre Wunder.
Die Töpfer modellieren Stücke, bei denen sie die Vorlagen der
Ureinwohner nachahmen. Sie benutzen einen schwarzfarbigen Ton aus
Tijarafe oder Puntagorda, der mit schwarzem Sand verknetet wird. Sie
benutzen keine Drehscheibe. Nachdem die Teile mehrere Tage getrocknet
wurden, werden sie bemalt und im Ofen gebrannt.
Die Zigarren aus La Palma sind, wie jeder weiß, herrlich. Kenner sagen,
das liege am Mikroklima der Insel: Es wird ein exzellenter Tabak
angebaut, und es gibt noch Werkstätten, in denen die Zigarren in
Handarbeit hergestellt werden.
Man sagt, als Winston Churchill auf La Palma war, habe er es nicht
versäumt, sich eine Handvoll dieser exzellenten Zigarren von der Insel
mitzunehmen.
LA PALMA UND SEIN PARADOR
4
OHNE EILE REISEN, SEHEN
UND GENIESSEN
a Palma” ist luxuriös mit Landschaften ausgestattet, häufig
überladen. Grün, aber intensiv und erregend. Mit vielfarbigen
Böden: sepiafarben bis schwarz, dazwischen liegt die gesamte Palette der
Rot- und Brauntöne...
“L
Der Besucher erfreut sich, besucht er die Magie dieses “winzigen”
Kontinents: die Motive der Entstehung des malerischen “Informalismus”
von Manolo Millares, Palmero und verliebt in seine Insel La Palma und
Der Reisende empfindet stets, dass diese Böden eher geeignet sind für
Blumen als für merkwürdiges Getier. Der Liebhaber weiß das bereits. Hier
finden sich bis zu siebzig eigenständige und exklusive Pflanzensorten. Wie
zum Beispiel “der Drachenbaum”, der ein so langes Leben führen kann,
sodass mehr als einer von denen, die man heute antrifft, bereits die
Ankunft der ersten Karavellen miterlebt hat. Wie die Wälder des
kanarischen Lorbeers, ein weltweit einzigartiges Spektakel.
Viele Szenarien verdienen besondere Schutzregelungen: La Caldera de
Taburiente, der Canal und Los Tilos, Cumbre Vieja und Teneguía, die
Playa de Nogales, der Barranco del río...und viele mehr. Ausflüge.
Niemand, der die Insel La Palma besucht, dürfte wieder gehen, ohne die
CALDERA DE TABURIENTE gesehen zu haben. Ein Besuch hier ist die
beste Form, die titanischen Schwierigkeiten zu erahnen, auf welche die
Männer des Pioniers Alonso Fernández de Lugo stießen, als sie sich in
diesem Knäuel von Pfaden, Wäldern und Bächen zurechtfinden mussten...
Es gibt wenige Orte auf der Welt, die sich mit der Caldera de Taburiente
vergleichen lassen, mit ihren zahlreichen Bächen und Sturzbächen, welche
diesen Kreis von Bergen mit einem Durchmesser von etwa acht Kilometern
ernähren und erodieren.
Wenn man auf ihren Pfaden wandelt, verliert man das Bewusstsein für das
Jahrhundert, in dem wir leben. Es ist ein Zusammentreffen mit einer
irrealen Welt, mit geologischen Formationen, die uns von längst
vergangenen Zeiten berichten, unterbrochen von jungfräulichen
Gewässern, die umgeben sind von Resten vulkanischer Eruptionen.
Die Caldera de Taburiente ist heute Nationalpark: Dieser umfasst ebenfalls
das Kopfstück der Schlucht Barranco de las Angustias, die Südseite des
Bejenado und einen Teil der Schlucht von Riachuelo.
Die Empfehlungen an diejenigen, die hierher kommen und die Pfade
bewandern, sind fundamental: Schützen Sie sich vor der
Sonneneinstrahlung; tragen Sie angemessenes Schuhwerk und ebensolche
Kleidung (Sport- oder Bergkleidung).
Empfehlenswert wäre es, einen Führer zu nehmen; so bekommt man nicht
nur eingehendere Informationen über das, was man im Park antrifft,
sondern man kann auch schnell alle möglicherweise eintretenden
Komplikationen lösen.
deren prähispanische kanarische Motive. Seine beeindruckende Reihe
“Sackleinen und Homunkel” wird in Museen ausgestellt, weit entfernt von
seinem geliebten Zimmer.
Man wird beinahe augenblicklich feststellen, dass diese Insel alles hat:
Strände und Kunst, Gipfel und Erdspalten, Handwerkskunst und
Kochkunst. Und liebenswerte Menschen und Häuser und Dinge, die der
Reisende noch eher bemüht sein sollte zu suchen –zu entdecken- als zu
finden. Aus irgendwelchen Gründen sagen die Weisen, die Insel La Palma
war die Lieblingsinsel der Guanches.
Die Insel setzt sich aus zwei gut differenzierten Regionen zusammen. Im
Norden, von El Paso bis Garafía, befindet sich eine von tiefen Schluchten
durchzogene Gegend, wo das Schwindelgefühl am Grün der Wälder Halt
sucht.
Im Süden, bis Fuencaliente, liegen die jüngeren Landesteile, mit
gezähmter Dürre. Es gibt Vulkane mit Legenden und mit Geschichte. Wie
der von Tacante, dessen lautester und bedrohlichster Ausbruch der von
1490 war, zweifellos ein grober Protest gegen die Ankunft der Goten. Wie
der von Tajuya, von Charco, von Teneguía...Alle bedrohlich; alle herrlich.
LOS LLANOS DE ARIDANE ist die zweitgrößte Stadt der Insel. Sie hat
ein außergewöhnliches Klima und eine schattige Plaza mit gigantischen
Lorbeerbäumen, auf der man sich mit Freuden aufhält. Hier ist der
Karneval traditionell lärmend.
Die Strände von Tacoronte nahmen zwangsweise den ersten Invasor, den
Pionier Alonso Fernández de Lugo, auf.
Eine Gegend mit hervorragendem Fisch. Wenn Sie die Möglichkeit haben,
versäumen Sie es nicht, ihn zu probieren; und den Gourmets, seien sie
Freunde von Bananen oder nicht, sei gesagt, dass aus Los Llanos die
besten Bananen des Archipels kommen.
KANARISCHER RINGKAMPF
Wenn Sie auch nur die geringste Möglichkeit haben, einem kanarischen
Ringkampf beizuwohnen, nehmen Sie diese unbedingt wahr: Es handelt
sich um eine uralte Sportart, offenbar eine Hinterlassenschaft der
primitiven Siedler des Archipels. Die Kanaren sagen, bei diesem Kampf
gehe es um Edelmut und Kunst.
Er wird jeden Tag beliebter und findet ständig mehr Zuschauer. Die
Palmeros sind stolz darauf, dass ihre Insel immer große Kämpfer
hervorgebracht hat.
LA PALMA UND SEIN PARADOR
5
EL PASO, ein herrlicher Ort. Man nennt ihn die Stadt der tausend
Mandelbäume; er ist Zufluchtsort für Kunsthandwerker und Maler, und im
Charakter seiner Bewohner bemerkt man den Stolz auf ihre Stadt. Über
Jahre hinweg wurde hier Seide geerntet und verarbeitet, von der Raupe bis
zur Stickerei.
In Richtung Norden setzen sich die hohen Steilküsten fort. In den Strand
von Jorobado mündet die gleichnamige Schlucht.
Ab der Punta del Serradero beginnt die geschützte Küste von Puntagorda.
Ab der Punta de Santo Domingo bis Punta del Mudo ist der Küstenbereich
sehr gezackt und schwindelerregend.
Tijarafe, Punta Gorda, Barlovento, Fuencaliente, Puntallana und so viele
weitere Orte, wie der Besucher will.
Die Nordküste
Wir schlagen eine andere Orientierung vor, entlang der Küsten:
Die Ostküste erstreckt sich bis zum Leuchtturm von Punta Cumplida und
Punta de las Salineras: Zu ihr gehört auch die Inselhauptstadt.
Die Mündung der Schlucht von Sanjuán, zwischen la Puntilla und dem
Cercado Grande, ist als Naturlandschaft geschützt. Im Inneren befindet
sich ein interessanter Fall eines Steilrückens zwischen den Schluchten.
Die Schlucht von Nogales begrenzt den Meereszugang des “Parque Natural
de los Sauces y Puntallana”, sie weist einen Artenreichtum an Flora auf.
In der Nähe der Landspitze von Santa Lucía befindet sich der größte
Wolfsmilchhain der Insel.
Die Hauptstadt, Santa Cruz, liegt in der Nähe des Vulkans Caldereta.
Im Süden der Hauptstadt erhebt sich der Risco de la Concepción.
Der Strand von Bajamar gehört zur Gemeinde Breñas Altas, die als sehr
sehenswert eingestuft wird.
Beinahe die gesamte Küste besteht aus einem frontalen Steilhang. Durch
die Franzosenschlucht zieht sich die Gemeindegrenze von Barlovento.
Der Bereich zwischen der Punta de las Maderas und Punta Gaviota ist
wegen seiner Landschaft und Morphologie als Naturpark geschützt.
Den Neugierigsten sei noch gesagt, dass in den Wolfsmilchhainen der
Falter "kleiner Monarch" sowie See- und Greifvögel leben.
Die Südküste: An der Landspitze der Salinen befindet sich die Montaña de
Azufre. Die Flanke weist eine Steilküste auf: Die Roques de Anaga sind ein
deutliches Beispiel für eine in früheren Zeiten dem Meer abgewonnene
Küste, im Gebiet von Lomo Gordo.
Der südliche Scheitelpunkt der Insel gehört zur Gemeinde Fuencaliente,
geschützt durch den Nationalpark Cumbre Vieja y Teneguía; an seinen
Steilküsten leben zahlreiche Greifvögel.
Die Vulkane der Cumbre Vieja im Süden der Caldera de Taburiente
registrieren zahlreiche Ausbrüche. Im äußersten Süden befinden sich der
Leuchtturm von Fuencaliente und der Strand von Faro.
Die Westküste: Sie erstreckt sich zwischen den Landspitzen Punta del
Banco und Punta del Mudo. Der gesamte erste Abschnitt ist bebaut und
von Gehöften übersät, dann erscheinen die Strände von Guincho, Remo,
Puerto Naos...
Auf dem Strand von Bombilla im Bereich der Gemeinde Tazacorte
befinden sich eine große Bananenplantage und ein bemerkenswerter
Fischereihafen. In nächster Nähe des Hafens liegt die Mündung der
Schlucht Barranco de las Angustias, wo auch die Caldera de Taburiente
ihren Ursprung nimmt.
Parador de La Palma
Carretera de El Zumacal, s/n. 38720 Breña Baja. Isla de La Palma
Tel.: 922 43 58 28 - Fax: 922 43 59 99
e-mail: [email protected]
Zentrale Zimmerreservierung
Requena, 3. 28013 Madrid (España)
Tel.: 902 54 79 79 - Fax: 902 52 54 32
www.parador.es / e-mail: [email protected]
Text: Miguel García Sánchez Design: Fernando Aznar
LA PALMA UND SEIN PARADOR
6