Gote: Heike soll raus aus der „Neap“

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Gote: Heike soll raus aus der „Neap“
NEUSTADT 23
SAMSTAG/SONNTAG, 6./7. FEBRUAR 2010
Termine
Samstag in Neustadt
10 bis 12 Uhr: Eine-Welt-Laden
im Gemeindehaus Schulstraße
geöffnet.
14 Uhr: Hausfasching im Senioren- und Pflegeheim der AWO
an der Sonneberger Straße.
14.30 Uhr: Die Bergfreunde ’70
treffen sich am Arnoldplatz zur
Winterwanderung auf ebener
Strecke.
15 Uhr: Hauptversammlung der
Ortsgruppe Neustadt im LBV
in der Gaststätte „Zur Mühlenbrücke“.
19 Uhr: Kappenabend der Feuerwehr Wildenheid im TBVfLSportheim.
Sonntag in Neustadt
12.30 Uhr: Treffpunkt und Aufstellung zum Faschingsumzug
in Wildenheid an der Schule.
13.13 Uhr: Faschingsumzug in
Wildenheid mit Start an der
Schule.
14 Uhr: Kinderfasching der
TSSV in der Sporthalle in
Fürth am Berg.
15 bis 18 Uhr: Kinderfasching
der TGN in der Corning-Kantine.
Polizeibericht
Wer vermisst
einen kleinen Kater?
Neustadt — In der Nähe des
Krankenhauses ist am Mittwoch ein herrenloser kleiner
Kater aufgefunden worden.
Das Tier ist grau-gestromt, hat
eine weiße Brust und vier weiße
Pfoten. Wer diesen Kater vermisst oder weiß, wem er gehört, wird gebeten, sich mit
dem Tierschutzverein in Neustadt unter der Telefonnummer
09568/85 95 66 in Verbindung
zu setzen.
Im Straßengraben
gelandet
Neustadt — Auf der teilweise
winterglatten Ortsverbindungsstraße von Mürschnitz in
Thüringen nach Meilschnitz ist
am Mittwochabend ein 56 Jahre
alter Autofahrer mit seinem
Toyota ins Schleudern geraten.
Der Pkw kam daraufhin von
der Fahrbahn ab und blieb im
Straßengraben liegen. Der
Fahrer erlitt bei dem Unfall
leichte Prellungen, sein Toyota
Yaris wurde allerdings erheblich beschädigt und musste abgeschleppt werden.
Auto gestreift und
weitergefahren
Neustadt — Weil eine 30-Jährige
Autofahrerin mit ihrem Chrysler am Mittwochmittag in der
Heubischer Straße in Neustadt
einen entgegenkommenden
Pkw streifte und ihre Fahrt
fortsetzte, wird gegen sie nun
wegen Unfallflucht ermittelt.
Der Pkw der Frau stieß an einer
Engstelle gegen den entgegenkommenden Kia eines 49-jährigen Mannes. An dessen Fahrzeug wurde dadurch der linke
Außenspiegel beschädigt.
Wir sind für Sie da:
Rainer Lutz
09561 / 888-134
Anzeigen (geschäftlich) 09561 / 888-129
Fax
09561 / 888-120
E-Mail: [email protected]
Damit das Leben
wieder etwas
heller wird
Der Verein GERO-Live nähert sich mit großen
Schritten dem Bau eines „Gartens der Erinnerung“.
PROJEKT
Neustadt — Ein sichtbares Zeichen für
den „Garten der Erinnerung“ setzten
die Vorstandsmitglieder von Gero-Live
mit der Aufstellung eines Hinweisschildes. Hinter den Kulissen unternimmt
der Förderverein Neustadt zur Pflege
von demenzkranken Personen bereits
alle Schritte, um die erforderlichen Voraussetzungen für einen Baubeginn im
Frühjahr zu schaffen.
Aufbauend auf der Planung von Architekt Leonhard Pötsch, die nach einem Vorstandsbeschluss die Grundlage
für das Vorhaben darstellt, wurden die
Förderanträge und eine Kostenermittlung erstellt. Innerhalb von drei Monaten erwartet man die Genehmigungen
und geht von einem Spatenstich im Mai
aus. Auf einer Fläche von knapp 2000
Quadratmetern soll am südlichen Ende
des AWO-Senioren- und Pflegeheimes
in der Sonneberger Straße eine besonders gestaltete Außenanlage entstehen,
die eine Verknüpfung der vier Elemente
mit den fünf Sinnen des Menschen erreicht.
In Neustadt verbindet man mit GERO-Live folgende Eckpunkte: „Gemeinsamkeiten finden – Erinnerungen
wecken – Ressourcen erkennen – Orientierung finden“: Die Forschung über
den Verlauf der unterschiedlich ausgeprägten Demenz-Erkrankungen hat in
den letzten Jahren an Bedeutung stark
zugenommen, da der Kreis der Betroffenen mit der steigenden Lebenserwartung ebenfalls wächst.
Margit Welscher, die Leiterin des
AWO-Heimes schätzt, dass in Neustadt
bereits jeder fünfte Einwohner unmittelbar als Kranker oder mittelbar durch
erkrankte Familienangehörige oder im
Freundeskreis zu den Betroffenen zählt.
Eine grundlegende Erkenntnis der Forschung besagt, dass Demenzkranke den
Willen zur Mobilität beibehalten. Der
geplante „Garten der Erinnerung“ soll
dazu beitragen, diesen Drang zu stillen.
Gleichzeitig besteht die Absicht, Gemeinsamkeiten zwischen kranken und
gesunden Personen herzustellen und zu
stärken. Über die positiven Auswirkungen einer solchen Einrichtung soll ein
medizinisches Gutachten für das Genehmigungsverfahren erstellt werden.
Auf einem Rundweg in der Form einer großen „8“ werden Beete mit unterschiedlichen Duft-, Zier- und Nutzpflanzen angelegt, deren Gerüche und
Farben unbewusste Erinnerungen wecken. Details aus dem öffentlichen Lebensbereich wie eine Bushaltestelle, für
die Heinrich Luthardt bereits ein Fahrzeug organisiert hat, sollen die Betroffenen an Vertrautes von früher denken
lassen. Ebenfalls als sehr stimulierend
für die Betroffenen werden die Wahrnehmungen von frischer Luft, Sonne,
Margit Welscher, Heinrich Luthardt, Klaus Großmann und Dr. Gerhard Beyer als Vorstandsmitglieder (von links) teilen sich die Aufgaben, um die Voraussetzungen für die
Genehmigung und den Baubeginn im „Garten der Erinnerung“ innerhalb der nächsten
Wochen zu schaffen.
Foto: Peter Nistl
Wind oder Regen eingestuft. Ein Bereich ist für Kleintiere vorgesehen, in
dem Streichelkontakte für die Auffrischung verloren gegangener Gefühle
sorgen. Offen stehen wird die Anlage
selbstverständlich für alle Bewohner
und deren Angehörigen, betonte Margit
Welscher.
Der ermittelte Kostenrahmen für die
Umsetzung der Pläne in die Wirklichkeit liegt bei rund 175 000 Euro. Nicht
berücksichtigt sind in dieser Summe
eventuell mögliche Eigenleistungen und
ein Ausbau in mehreren Abschnitten,
stellte Heinrich Luthardt fest. Sehr positiv überrascht waren die Vorstands-
mitglieder über die Starthilfe, die von
den Bürgerinnen und Bürgern während
der Adventszeit kam. Vorsitzender Dr.
Gerhard Beyer hob ebenso wie Margit
Welscher und Heinrich Luthardt hervor, dass die Unterstützung nicht ausschließlich von privater Seite, sondern
in erheblichem Umfang auch von Unternehmern und Gewerbetreibenden in
Neustadt erfolgte.
Alle Spenden und die Mitgliedsbeiträge in der Höhe von 24 Euro werden
vom Finanzamt für soziale und gemeinnützige Zwecke steuerlich anerkannt,
wurde von den Vorstandsmitgliedern
betont.
pen
Gote: Heike soll raus aus der „Neap“
Die Abgeordnete der Grünen im Bayerischen Landtag sieht die Neustadter Ferienverbindung
Neapolitania politisch „am rechten Rand“ angesiedelt und fordert Konsequenzen von Jürgen W. Heike, der dort Mitglied ist.
DEUTSCHLANDLIED
Neustadt — Dass die Neustadter
Ferienverbindung Neapolitania
sich am äußersten rechten Rand
bewege, scheine in Neustadt
kein Geheimnis zu sein und auch
nur wenige zu stören, vermutet
die oberfränkische Landtagsabgeordnete der Grünen, Ulrike
Gote.
Wie anders könne es möglich
sein, dass diese Organisation bei
Veranstaltungen offenbar regelmäßig die erste Strophe des
Deutschlandliedes singe und
auch in ihrem Internet-Auftritt
deutliche Anknüpfungspunkte
an rechtes Gedankengut biete.
Gote greift in diesem Zusammenhang ihren Landtagskollegen Jürgen W. Heike (CSU) an,
der Mitglied der Neapolitania
ist. Heike äußerte sich nach Meinung seiner Kollegin Gote gegenüber Medien „windelweich“
und in verharmlosender Weise
zu der Haltung der Ferienver- folgendermaßen zitiert:,Ich habe das schon ein paar Mal angebindung in dieser Frage.
sprochen, aber leider gibt es da
Offener Brief
ein paar HundertfünfzigprozenUlrike Gote fordert Heike daher tige. Ich jedenfalls singe die erste
in einem offenen Brief zum Aus- Strophe nicht mit und stehe erst
tritt aus der Ferienverbindung bei der dritten, unserer Natioauf, sollte es ihm nicht gelingen, nalhymne, auf.’
Sehr geehrter Herr Kollege,
den rechtslastigen Umtrieben in
der Organisation ein Ende zu be- wer heute die erste Strophe des
Deutschlandliedes singt, muss
reiten:
„Sehr geehrter Herr Kollege sehr genau wissen, in welche GeHeike, der Presse habe ich ent- sellschaft er sich damit begibt.
nommen, dass Sie Mitglied der Das Singen der ersten Strophe
Schülerverbindung Neapolita- wird nur in rechtsextremen
praktiziert.
nia sind und auch an Veranstal- Gruppierungen
tungen dieser Organisation teil- Wenn die Schülerverbindung
genommen haben, in denen die Neapolitania dies auch noch oferste Strophe des Deutschland- fensiv verteidigt, dann stellt sie
sich in eine Reihe mit Rechtsexliedes gesungen wurde.
Ich wende mich heute in ei- tremen. Im Übrigen lässt auch
nem offenen Brief an Sie, weil ich der Internet-Auftritt der Verihre öffentlichen Äußerungen zu bindung vermuten, dass sich
diesem Sachverhalt für nicht diese Organisation am äußersten
hinnehmbar halte. Sie wurden rechten Rand bewegt. Von Ih-
nen als Mitglied des Bayerischen
Landtags und ehemaligem Mitglied der Staatsregierung darf
die Öffentlichkeit wohl erwarten, dass Sie sich deutlich von
der Schülerverbindung Neapolitania distanzieren. Was Sie in
diesem Zusammenhang mit
,Hundertfünfzigprozentige’
meinen, bleibt mindestens dubios. Ich fordere Sie daher auf,
zuverlässig dafür zu sorgen, dass
die Praxis des Singens der ersten
Strophe des Deutschlandliedes
in der Neapolitania in Zukunft
unterbleibt und dafür zu sorgen,
dass die Schülerverbindung sich
deutlich von rechtsextremen
Einstellungen distanziert oder
öffentlich Ihren Austritt aus dieser Organisation zu erklären.“
gestern dem Tageblatt auf Anfrage, er bekomme derzeit nicht
gerade wenige Zuschriften aus
rechtsextremen Kreisen, in denen Jürgen W. Heike scharf angegriffen und beschimpft wird,
weil er das Singen der ersten beiden Strophen des Deutschlandliedes in der Ferienverbindung
kritisiert hat.
Prüfung rechtlicher Möglichkeiten
„Wir lassen derzeit prüfen, wie
weit wir gegen die Verfasser dieser Zuschriften rechtlich vorgehen können“, sagte Rebhan, der
die Ferienverbindung nicht als
eine rechtsextreme Vereinigung
betrachtet, jedoch das Singen
der ersten Strophen des
Deutschlandliedes in der Verbindung und eine entsprechende
Hetzbriefe an die Stadt
Publikation auf der Internetseite
Neustadts Oberbürgermeister der Neapolitania für „äußerst
Frank Rebhan (SPD) erklärte unsensibel“ hält.
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„Weil sie jüdisch waren“
AUSSTELLUNG
Am Arnoldgymnasium wird an die NS-Zeit erinnert.
Neustadt — Über Juden in
Deutschland, ihr Leben, ihre
Kultur und die Vernichtung jüdischen Lebens, am Beispiel der
Stadt Coburg, berichtet eine
Wanderausstellung, die auf Initiative der Lehrerin Christine
Wolf noch bis zum 12. Februar in
der Aula des Arnold-Gymnasiums Neustadt gezeigt wird.
Zur Eröffnung referierte Dr.
Hubertus Habel, Mitinitiatoren
der Ausstellung und Vorsitzender der Initiative Stadtmuseum
Coburg. Die Ausstellung soll
dem beginnenden Vergessen
entgegenwirken. Dr. Habel zitierte Richard von Weizsäcker
mit den Worten: „Die Jungen
von heute sind nicht verantwortlich für das, was geschah, aber
sie sind verantwortlich dafür,
was daraus wird.“
Die Ausstellung schildert unter anderem die Reichspogromnacht, die Nürnberger Gesetze
und den Boykott der jüdischen
Geschäfte. Presseartikel der Zeit
werden zitiert, wie etwa aus der
Coburger Nationalzeitung vom
31. März 1933: „Die Juden sind
unser Unglück.“ Zehn Prozent
der jüdischen Gemeinde wurden
aus Coburg deportiert. Viele der
350 Mitglieder konnten vorher
schon außer Landes fliehen.
Filme und Hörstationen sind
in die Ausstellung integriert.
Aktiv können sich die Besucher
am Laubhüttenfest beteiligen.
Eine Hütte, noch ohne „Laub“
ist Bestandteil der Ausstellung.
Die Besucher sollen ihre Gedanken, Meinungen oder Eindrücke
auf einem Zettel notieren und
dies an der Hütte anbringen, so
dass sie mit der Zeit zu einer
„Laubhütte“ wird.
Die Ausstellung dient für den
Geschichtsunterricht der Mittelstufe als Unterrichtsmaterial.
Für die Öffentlichkeit ist sie am Ein Koffer aus der Zeit, in der auch in Coburg Bürger jüdischen Glaubens
Sonntag, zwischen 13.30 und deportiert oder vertrieben wurden, dient als Medium im Rahmen der
16.30 Uhr geöffnet.
kant Ausstellung am Arnold-Gymnasium.
Foto: Klaus Antoni

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