Prämenstruelles Syndrom (PMS)
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Prämenstruelles Syndrom (PMS)
PMS.doc, Version: 11.03.01 00:03 Patienteninformation Dr. M. Ledochowski Facharzt f. Innere Medizin Innsbruck Tel.: 0512 561350 Seite - 1 - Prämenstruelles Syndrom (PMS) Synonyme Prämenstruell dysphorisches Syndrom, PMS, PMDS. Definition Von prämenstruellem (dysphorischem) Syndrom spricht man wenn mehrere der folgenden Beschwerden regelmäßig vor Eintreten der Regel auftreten: • Brustschmerzen vor der Regel • Regelschmerzen • Verschlechterung der Stimmung in der 2. Zyklushälfte • Süßhunger (Schokolade!) vor der Regel • Kopfschmerzen vor der Regel Klinik (Symptome) • • • • • • • • Östrogenüberschuß- / Progesteronmangelsymptome: Brustspannen, Mastodynie, Venenschmerzen, Ödeme (geschollene Lider und Beine, prämenstruelle Gewichtzunahme), starke Regelblutung, Blähungen, Durchfall, Bauchkrämpfe, Übelkeit, Völlegefühl, Verstopfung, prämenstruelles Asthma. Progesteronabfallsymptome: Regelschmerzen, Kreuzschmerzen, Lumbalsyndrom. Östrogenabfallsymptome: prämenstruelle Migräne, Libidoverlust, Depression. Serotoninmangelsymtome: Konzentrationsstörungen, Nervosität/Reizbarkeit, Agressivität, Adynamie, Angstzustände, Depressionen. Symptome verschiedener Aetiologie: Tachykardien, Schwindel, Hautunreinheiten u.a. Ursachen • • • • • • • • • • • • Die meisten dieser Beschwerden sind Ausdruck einer vermehrten bzw. ungebremsten Östrogenwirkung. Treten sie jenseits des 30. Lebsnjahr auf können sie Zeichen für die beginnende Menopause sein. Weitere mögliche Ursachen für ein PMS können sein: Serotoninmangel in der 2. Zyklushälfte: Während der Lutealphase kann Tryptophan nicht so gut in Serotonin umgewandelt werden (4) Gestagenmangel bzw. Östrogenüberschuß (Z. Bsp. bei Anovulatorischen Zyklen) Patientinnen mit PMS haben höhere basale Cortisolspiegel (4) Zinkmangel. Kupferüberschuß. Magnesiummangel. Kalziummangel. Porphyrie (Akut intermittierende Porphyrie) Prolactinom. Folgen • • • • • • • Dysphorie => Angstzustände => Depression. Gewichtzunahme => carbohydrate craving obesity (CCO) => Diabetes II Migräne => chronischer Kopfschmerz. Libidoverlust => sexuelle Funktionsstörungen Regelschmerzen => Lumbalsyndrom. Mastodynie => Mastopathie => Brustkrebs Chronischen Blutverlust: Eisen Mangel => hypochrome, mikrozytäre Anämie. PMS.doc, Version: 11.03.01 00:03 Patienteninformation Dr. M. Ledochowski Facharzt f. Innere Medizin Innsbruck Tel.: 0512 561350 Seite - 2 - Untersuchungen Prolactin, E2, SHBG, EW, IPE, TSH, FT4, FT3, BZ, HbA1c, Insulin, Porphyrine (D-ALA, PBG, Uro-, Copro-, Protoporphyrin, Gesamtporphyrine), Mg, Vit B6, Ca, Phos, Cu, H2-Atemtest (Fructose, Laktose), Gliadin Ak. Was Sie selber tun können • • • • Ausdauersport Entspannungsübungen Warme Bäder Diätetische Therapie: • Kein Kaffee, • Salzzufuhr senken (bei Ödemneigung und Speichelnatrium > 4 mmol/L) • Zucker Süßigkeiten und Schokolade prämenstruell reduzieren (bei prämesntruellen Blähungen bzw. Verdauungsstörungen) • sulfatreduzierte Diät (Veganisch fettarm: Fleisch- Ei- und Milchfreie Diät) => weniger • Nahrungsmittelöstrogene (1 Ei hat Östrogengehalt von ca 6 kg Fleisch) (2) • Fettreduktion auf 15% der Gesamtkalorien und Anteil an komplexen Kohlenhydraten erhöhen (3). • Fettarme vegetarische Diät (8). • Kalziumzufuhr 1200 mg/Tag (9) • Zinkzufuhr • Vitamin B6 Zufuhr • Magnesiumzufuhr Wenn all diese Maßnahmen zu keiner Besserung führen sollten Sie ihren Arzt aufsuchen. In diesem Fall ist eine Abklärung durchzuführen ob eine der oa. Ursachen vorliegt. Durch die Gabe von Gelbkörperhormon, bzw. der Auswahl einer Gelbkörperhomron betonten Pille kann in den meisten Fällen eine deutliche Besserung erzielt werden. Auch Stimmungsschwankugen können heute sehr gut behandelt werden Weitere Therapiemöglichkeiten: Psychotherapie.(7). Massagetherapie (12) Chirotherapie (13) Medikamentöse Therapie: suchen Sie dazu Ihren Arzt auf. Bitte führen Sie einige Monate vorher einen Zykluskalender in dem Sie Ihre beschwerden aufzeichnen und bringen sie diesen ihrem Arzt mit. Literatur 1) J Subst Abuse 1996;8(3):303-19 2) Obst. Gynecol 2000;95:245 3) Lancet 1988 Jul 16;2(8603):128-32 4) Fertil Steril 2000 Jan;73(1):144-9 5) Psychopharmacol Bull 1997;33(4):767-70 6) Cell Mol Neurobiol 1996 Jun;16(3):325-44 7) J Affect Disord 1994 Sep;32(1):37-44 8) Obstet Gynecol 2000 Feb;95(2):245-50 9) Ann Pharmacother 1999 Dec;33(12):1356-8 10) Nurse Pract 1998 Sep;23(9):40, 45, 49-52 passim 11) Arch Gynecol Obstet 2000 Nov;264(3):150-3 12) J Psychosom Obstet Gynaecol 2000 Mar;21(1):9-15 13) J Manipulative Physiol Ther 1999 Nov-Dec;22(9):582-5 14) Gynecol Endocrinol 1999 Feb;13(1):48-55