Gefäßerkrankungen frühzeitig erkennen, kann

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Gefäßerkrankungen frühzeitig erkennen, kann
„Durchblutung ist Leben“
Gefäßerkrankungen frühzeitig erkennen, kann Leben retten
Kalte Füße und muskelkaterähnliche Schmerzen im Gesäß schon bei kurzen Spaziergängen
– Österreichs Gefäßspezialisten schlagen Alarm. Univ.-Prof. Dr. Ernst Pilger, Vorstand der
Medizinischen Universitätsklinik Graz: „Scheinbar harmlose Symptome wie Muskelkrämpfe
beim Gehen können Zeichen für die ernste Gefäßerkrankung pAVK (periphere arterielle
Verschlusskrankheit) sein und müssen unbedingt mit dem Arzt abgeklärt werden!“
Gefäßerkrankungen zählen zu den häufigsten direkten und indirekten Gründen für
Krankenhausaufenthalte
und
verursachen
hohe
Therapiekosten.
Herz-Kreislauf-
Erkrankungen sind mit 44 Prozent aller Sterbefälle die häufigste Todesursache in Österreich.
Epidemiologen gehen davon aus, dass bis zu 10 Prozent der Gesamtbevölkerung von pAVK
betroffen sind. Bei den über 70-Jährigen steigt die Zahl sogar auf 15-20 Prozent.
Risikofaktoren, an pAVK zu erkranken, sind u.a. Rauchen (aktuell oder früher),
Zuckerkrankheit
(Diabetes
mellitus),
Übergewicht,
hoher
Cholesterinspiegel
(LDL-
Cholesterin), hoher Blutdruck sowie ein Alter über 65.
PAVK führt nicht nur zur Einschränkung der Mobilität und Lebensqualität der Betroffenen,
sondern stellt auch ein hohes Risiko für schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse dar.
Ohne frühzeitige Diagnose und geeignete Behandlung steigt die Gefahr für die Patienten,
einen Herzinfarkt zu erleiden um das 3fache, das Risiko für Schlaganfälle sogar auf das
4fache.
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PAVK – Die „Schaufensterkrankheit“
Die pAVK, auch bekannt als „Schaufensterkrankheit“, entsteht durch atherosklerotische
Gefäßveränderungen.
Es bilden sich Fettablagerungen (Plaques) in den Wänden jener Gefäße, die das Blut vom
Herzen zu den Armen und Beinen transportieren (Arterien). Fortschreitende Verengungen
der Arterien und Durchblutungsstörungen sind die Folge. Bei manchen Menschen kann
diese atherosklerotische Gefäßveränderung so schwerwiegend sein, dass der Blutfluss zu
Organen, Armen oder (am häufigsten) zu den Beinen deutlich reduziert wird.
Das klassische Symptom der pAVK ist deshalb das intermittierende Hinken („Claudicatio
intermittens“), also Schmerzen beim Gehen. Nimmt der Sauerstoffbedarf der Beinmuskulatur
durch körperliche Belastung wie z.B. längere Spaziergänge oder Stiegen steigen zu, wird die
Unterversorgung spürbar: Es kommt zu Taubheit, Kribbeln, Schwächegefühl, Schmerzen
oder Krämpfen in den Beinen. Weil Betroffene deshalb oft stehen bleiben müssen und dabei
versuchen, dies z.B. durch das Betrachten einer Auslage zu verbergen, wird pAVK auch als
„Schaufensterkrankheit“ bezeichnet.
Beinschmerzen als Vorbote von Herzinfarkt und Schlaganfall
Viele Patienten sind sich der Erkrankung und des damit verbundenen Risikos für
schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt und Schlaganfall gar nicht
bewusst! Die Beschwerden werden von den Patienten oft lange Zeit nicht ernst genommen,
als Folge von Gelenksabnützungen oder Muskelschwäche abgetan, und beim Arztbesuch
nicht angesprochen. Darüber hinaus kann pAVK, vor allem in der Anfangsphase, für den
Patienten völlig symptomlos und ohne Schmerzen verlaufen.
Diagnosen werden deshalb in vielen Fällen erst spät und in einem fortgeschrittenen Stadium
gestellt. 99 Prozent der Fälle von pAVK werden heute in der Phase II1 diagnostiziert. Auch
unter Therapie kommt es bei 30 Prozent dieser Patienten in den ersten 5 Jahren nach
Diagnosestellung zu einer Verschlechterung. Rechtzeitig diagnostiziert, bestehen jedoch
gute Chancen ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.
Univ.-Prof. Dr. Ernst Pilger: „Unser erklärtes Ziel für die Zukunft ist es deshalb, Patienten mit
pAVK zu identifizieren, bevor es zu schwerwiegenden und irreversiblen Schäden des
Gefäßsystems kommt.“
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ABI-Messungen – besonders für Risikogruppen empfohlen
Ob ein Risiko für eine pAVK besteht bzw. eine solche bereits vorliegt, kann schnell und
schmerzfrei durch eine sogenannte ABI-Messung (Ankle Brachial Index) festgestellt werden.
Dabei wird der systolische Blutdruck im Armbereich mit jenem im Beinbereich verglichen. Ist
der Blutdruck im Bein niedriger als am Arm, so weist das auf eine pAVK hin. Experten
empfehlen
allen
Betroffenen
und
Personen
mit
Risikofaktoren,
im
Rahmen
der
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Gesundheitsvorsorge ABI-Messungen beim Arzt oder in einer Gefäßambulanz durchführen
zu lassen.
Eine
wichtige
Maßnahme
bei
der
Behandlung
ist
die
Therapie
vorhandener
Grunderkrankungen und Risikofaktoren, wie Diabetes, Bluthochdruck und erhöhtes
Cholesterin. Änderungen des Lebensstils, verbunden mit gesünderer Ernährung, viel
Bewegung und vor allem dem Verzicht zu rauchen, können wesentlich dazu beitragen, ein
Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern oder es zumindest verlangsamen. Als
medikamentöse Therapie werden u.a. Thrombozyten-Funktionshemmer eingesetzt, um die
Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern und dem Entstehen von Herzinfarkten und
Schlaganfällen vorzubeugen.
Mehr Informationen rund um das Thema pAVK finden Sie auf www.durchblutungistleben.at.
Wien, im Februar 2009
Presserückfragen:
Eva Schweng, swot Werbeagentur GesmbH, Telefon 0676/842 427 300, E-Mail
[email protected]
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Die Phasen der pAVK
• Phase I: Die Arterienverengung
Die Arterien verengen sich, es zeigen sich aber noch keine Beschwerden.
• Phase II: Die Claudicatio intermittens
Übersetzt bedeutet Claudicatio intermittens „zeitweiliges Hinken“.
Schmerzen in Waden, Oberschenkeln und Gesäß treten beim Gehen auf und
verschwinden in Ruhe. Ein längeres schmerzfreies Gehen ist nicht möglich.
• Phase III: Ruheschmerzen
Die Durchblutung verschlechtert sich weiter. Die Schmerzen stellen sich jetzt
auch in Ruhe ein, vor allem nachts, wenn die Beine hochliegen.
• Phase IV: Gewebeschädigungen
Auch kleine Wunden heilen nur sehr langsam oder gar nicht, dadurch kann das
Gewebe zerstört werden und absterben. Es kann sogar eine Amputation
notwendig werden.
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Eine Liste der Ärzte und Gefäßambulanzen, die ABI-Messungen anbieten, finden
Interessierte auf www.netdoktor.at.
Mit freundlicher Unterstützung von:
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