Was im Wing Tsun als Prinzipien bezeichnet wird, sind für uns
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Was im Wing Tsun als Prinzipien bezeichnet wird, sind für uns
Artikel 10, 05. März 2015, RFB Woran erkennt man eine gute Wing Tsun / Wing Chun Schule und einen guten Lehrer für sich oder für seine Kinder? Einfachheitshalber wird Wing Tsun in dieser Schreibweise verwendet. Gemeint sind natürlich alle Schreibweisen wie: Wing Tsun, Wing Chun, Ving Tsun usw. Man sieht schon, Wing Tsun ist nicht einfach Wing Tsun, die unterschiedlichen Schreibweisen geben einem „Kenner“ Auskunft über die Traditionslinie, Schwerpunkte / Inhalte in dem Stil und ein wenig auch über die Qualität. ABER, wie kann ein Interessent, ein absoluter Laie im Wing Tsun beurteilen, ob eine Wing Tsun Schule und somit der Lehrer gut ist und ob er oder sein Kind dort gut aufgehoben ist? Ganz einfach: Mittels nachstehender Checkliste! Die Informationen zur Beantwortung dieser Checkliste sollte jeder Interessent zum Teil auf der Homepage bei der Schule, für die er sich interessiert, finden, er kann sie im ersten Telefonat erfragen und nach spätestens dem ersten oder zweiten Probetraining sollte er alle Fragen für sich beantworten können. 1. Gibt es ein ausführliches Gespräch vor dem ersten Probetraining? In einem Gespräch vor dem ersten Probetraining sollte ein Interessent alle notwendigen Informationen erhalten. Doch was viel wichtiger ist: Interessiert sich der Lehrer für den Interessenten, bzw. für das Kind? Jeder Mensch hat einen Grund, warum er sich für Wing Tsun interessiert oder warum er möchte, dass sein Kind damit beginnt. Jeder Mensch hat Wünsche, Ziele, eine Intention und nur wenn der Lehrer diese kennt, kann er individuell auf den Menschen eingehen und einschätzen. Jeder Unterricht sollte an die Zielgruppe und an den einzelnen Menschen angepasst sein. Ja □ Nein □ 2. Sind die Kosten transparent? Sind die Kosten gleichbleibend? Eine klare und transparente Kostenstruktur ist fair und von Vorteil für den Interessenten. Im Wing Tsun Bereich im speziellen hat sich eine Kostenstruktur entwickelt, bei der die Kosten Jahr für Jahr ansteigen, je länger man dabei bleibt. Das ist nicht in jeder Organisation und bei jedem Lehrer so, aber es ist im Wing Tsun üblich. Das wird meist zu Beginn verschwiegen, sogar auf Nachfrage abgestritten. Diese versteckten Kosten nennen sich „Programmgebühren“. Der monatliche Unterrichtsbeitrag bleibt zwar derselbe, aber man muss für einen Din-A-4-Zettel (Programmzettel) plötzlich mehrere hunderte Euros und später mehrere tausende Euros zahlen, um die Berechtigung zu erlangen, neue Übungen gezeigt zu bekommen und somit lernen zu dürfen. Zahlt man diese sog. Programmgebühren nicht, bleibt man in seinem alten Programm stehen, lernt nichts neues mehr dazu und darf keine weitere Prüfung machen. Hinzu kommen meistens für die Prüfung Extra-Kosten. Fair wäre es, von Anfang an alle Kosten offen zu legen. Denn so weiß man, worauf man sich einlässt. Weiß man es nicht, ist man erst ein paar Jahre voller Leidenschaft und Freude dabei, hat Zeit und Geld investiert, vielleicht Freunde in dem Verein, dann will man auch oft dabei bleiben und nicht alles verlieren und somit nehmen viele dann diese hohen Kosten in Kauf. Fair ist es, lediglich für Unterricht zu zahlen, und für Seminare zu zahlen, denn das ist auch Unterricht. Wirbt jemand permanent mit kostenfreien Kursen, dann fragen Sie ihn nach den Kosten, die nach dem Kurs entstehen, denn danach wird Ihnen sicherlich ein Jahresvertrag präsentiert. Unter versteckten Kosten verstehe ich auch, wenn etwas im normalen Gruppenunterricht vorenthalten wird, das nur in speziellen Kursen angeboten wird, die dann auch wieder extra bezahlt werden. So kann jemand zunächst auf dem ersten Blick günstiger wirken, ist aber, wenn man dieses berücksichtigt und einrechnet doch wieder teurer. Ja □ Nein □ 3. Gibt es eine Unterrichtsstruktur? Wing Tsun ist eine sehr komplexe Kampfkunst, die sehr in die Tiefe geht. Das kann ein Laie nicht beurteilen. Nur so viel sei gesagt: es ist eine Kunst, die man ein Leben lang studieren und praktizieren kann. Ein Lehrplan, eine Unterrichtsstruktur, ein System sind von Vorteil. Denn es gibt eine Anordnung, eine Reihenfolge, in der man Übungen lernen sollte, die mit anderen Übungen zusammenhängen, die aufeinander aufbauen. Gibt es keinen Lehrplan, keine Graduierungen, keine Struktur, dann kann der Schüler sich nicht orientieren, er weiß nicht, wo er steht, was als nächstes kommt. Er hat keine Ziele, die er sich stecken kann. Ein Schüler sollte einen Lehrer zu Beginn fragen, ob er auch die Chance hat dort hin zu kommen, wo der Lehrer ist. Oft wird nach außen die Fassade einer flachen Hierarchie dargestellt, dabei ist es eine absolut steile Hierarchie. Es gibt nämlich nur einen im Eifelturm (einen Sifu), und niemand hat die Chance, in seine Nähe zu kommen, wenn es keine Graduierungen und Prüfungen gibt. Der Lehrer wird dann schwerpunktmäßig unterrichten und nicht programminhaltlich. Das bedeutet, ist ein Schüler mal längere Zeit nicht anwesend, und kommt dann wieder, hat er einiges verpasst. Gibt es eine Struktur, ein Programm, eine Graduierung, so kann der Schüler da wieder einsteigen, wo er aufgehört hat. Daher ist ein Graduierungssystem von Vorteil und die Prüfungsseminare dienen der Vertiefung. Ein Lehrgang ist zum Lernen da. Ein Graduierungssystem ist eine wichtige Referenz für den Schüler und eine faire Sache für alle Schüler. Ja □ Nein □ 4. Herrscht dort eine angenehme Atmosphäre? Wichtig ist, dass man als Neuling sich wohl fühlt und die Sympathie da ist. Dazu gehört, dass man freundlich begrüßt wird und in die Gruppe sofort integriert wird. Und wie ist die Atmosphäre in der Gruppe? Gibt es einen respektvollen Umgang zwischen dem Lehrer und den Schülern? Und auch zwischen den Schülern? Passen sie in einer Gruppe zusammen oder sind alle wild zusammengewürfelt? Trifft das letztere zu, dann weist das oft darauf hin, dass ein Lehrer aus finanziellen Gründen alle Schüler anzunehmen nötig hat (Hauptsache seine Quote stimmt). Er nimmt dann jeden als Schüler an, auch wenn er die Gruppenharmonie zerstören würde. Das führt dann im schlimmsten Fall dazu, dass auch die, vor denen wir uns eigentlich schützen wollen, im Wing Tsun ausgebildet werden. Täter, Kriminelle und Drogensüchtige haben in einer Wing Tsun Schule nichts zu suchen! Ja □ Nein □ 5. Quantität oder Qualität? Bekomme ich für mein Geld höchste Qualität? Die menschliche Gier ist kaum zu befriedigen. Das denken sich auch vermeintliche MarketingExperten. Wirbt jemand z. B. mit 20 Einheiten pro Woche, dann fragen Sie sich mal, wie viel Zeit Sie überhaupt pro Woche investieren möchten und können. 1-2 Stunden, oder 2-4 Stunden? Dann sind Sie schon gut, wenn Sie auf Dauer regelmäßig zwei Mal die Woche in den Wing Tsun Unterricht gehen. Fragen Sie, ob Sie alle von den Einheiten besuchen könnten, oder sind mehr als 2/3 dieser angegebenen Einheiten Kurse für Kinder? Dann war das wohl ein schlechter Marketing-Gag. Fragen Sie, ob der Lehrer, bei dem Sie anrufen, jeden Unterricht persönlich leitet oder leitet er Sie nur zu dem Unterricht, in dem er selbst anwesend ist und ist an anderen Tag ein Assistent zuständig? Denn das könnte qualitativ ein Unterschied von Tag und Nacht sein. Erkundigen Sie sich am besten vorher. Wäre dies der Fall, dann besuchen Sie noch einen Probeunterricht bei dem Assistenten, bevor Sie einen Vertrag unterschreiben. Ein direkter Preisvergleich ist möglich, man sieht schon auf einem Blick, wer ist günstiger. Aber der Preis alleine sagt nicht viel aus. Ich kann auch zwei Handcremes mit 50 ml Inhalt vergleichen, und jedem ist klar, dass der günstigste Preis nicht unbedingt immer von Vorteil ist. Denn was bekomme ich für mein Geld. Höchste Qualität? Ganzheitlichen Unterricht? Alle relevanten Inhalte? Oder sind diese in extra Kursen dazu zu buchen? Ja □ Nein □ 6. Wie gut ist der Lehrer selbst? Erkenne ich eine Qualität im Menschen? Woran kann man nun erkennen, wie gut der Lehrer ist? An seiner Graduierung kann man es nicht erkennen, denn die hat lediglich eine Relevanz innerhalb seiner Organisation. Das ist auch nur die halbe Wahrheit, denn Graduierungen werden zu genüge vergeben, weil jemand lange genug dabei ist, die Gebühren zahlt und / oder aus politischen Gründen. Der Lehrer Titel, wie Sifu, Meister, DaiSifu etc. hat auch keine wirkliche Aussagekraft. Es gilt das gleiche wie das eben gesagte. Hinzu kommt, dass letztendlich jeder sich verselbständigen und sich somit einen Titel umhängen kann. Kann für manche gerechtfertigt sein, aber für einen Laien ist es keine Garantie für Qualität. Ist Zeit und Dauer eine Garantie, dass jemand gut ist? Auch nicht! Jemand kann 20 Jahre etwas „minderwertiges“ machen und am Ende kommt dann nichts Gutes dabei raus. Jemand kann etwas mit wenig Intensität machen, mit Pausen. Zeit sagt gar nichts aus. Jemand kann einen schlechten Lehrer haben oder einen Lehrer, der selbst gut ist, aber den Leuten nichts beibringen kann oder auch nicht möchte. Was sollte man sich anschauen? Wie gut sind seine höchsten Schüler? Wie lange kann er Schüler bei sich halten? Wie qualitativ ist er als Mensch? Wing Tsun als Lehrer intensiv zu betreiben bedeutet eigentlich auch, als Mensch eine gewisse Qualität zu entfalten. Dies kann man in seinen Bewegungen sehen, in seinem Verhalten, in seinem Sein. Vielleicht gibt es den einen oder anderen, der so etwas spüren kann. Einen Titel kann man dafür nicht verleihen. Ja □ Nein □ 7. Wird ganzheitlicher Unterricht angeboten? Unter ganzheitlich in Bezug auf Wing Tsun sollte man prüfen, ob von allen nachstehenden Elementen etwas in jedem Unterricht enthalten ist: Formentraining / Grundübungen, Sensitivitätstraining, die Selbstverteidigungsübungen / Anwendungen aus den Formen, Arbeiten mit Hilfsmitteln / Alltagsgegenständen, einen Drill-Teil zum Auspowern und am Ende einen Gesundheits-Teil zum Entspannen. In vielen Schulen wird sehr einseitig trainiert, das liegt an den Vorlieben und der Unvollständigkeit des jeweiligen Lehrers. Die Schüler vor Ort wissen nicht, was ihnen vorenthalten wird. Deshalb sollte jeder prüfen, ob die o. g. Elemente in ihrem Unterricht stattfinden. In jedem Unterricht sollte jeder Schüler Altes vertiefen, Neues Lernen und glücklich aus dem Unterricht gehen. Manche Lehrer unterrichten nicht, weil sie dem Schüler etwas beibringen möchten, sondern weil sie gerne sich selbst darstellen. Sie reden zu viel, und lassen den Schüler zu wenig üben. Sie berücksichtigen nicht, wie man gut lernt. 75 % lernt der Mensch, wenn er anwendet und selber tut, nur 5 % durch zuhören, 20 % durch zuschauen und hören. Natürlich braucht der Schüler Erklärungen, damit der Verstand dem Körper, bei dem was er tun möchte oder soll, nicht rein pfuscht, aber wirklich lernen kann der Schüler nur, wenn man ihm auch Zeit gibt eine Übung zu machen. Ja □ Nein □ 8. Verfügt der Lehrer über Angemessenheit und Kontrolle? Der Lehrer sollte sich nicht darstellen, um ein Aufmerksamkeitsdefizit auszugleichen. Er sollte die Schüler nicht benutzen, um mit Brutalität zu demonstrieren wie toll er ist. Er sollte an seinen Schülern nicht seinen Frust ablassen und sie als „Schlagpolster“ verwenden. Der Lehrer sollte mit Kontrolle Übungen ausführen, sie erklären, und die Schüler dann erst mal eine Weile üben lassen. Kein Schüler sollte Angst haben, dass er verletzt aus dem Unterricht geht oder blöd da steht vor der Gruppe. Ja □ Nein □ 9. Gibt es Parkplätze vor der Tür? Zu guter Letzt ein nicht unbedingt entscheidendes Kriterium, aber es ist eine Annehmlichkeit und ein weiterer Pluspunkt, wenn Parkplätze direkt vor der Tür vorhanden sind. Genauso wie Umkleiden, eine Sitzmöglichkeit für Gespräche vor und nach dem Training. Kein Muss, sondern eher ein Pluspunkt. Wer mag schon gerne nach dem Training nassgeschwitzt zu der kalten Jahreszeit zum Auto laufen? Welche Eltern haben Lust, mit Ihrem Kind weite Wege hin und her zu laufen? Ja □ Nein □ Nun machen Sie den Check! Kreuzen Sie an und zählen Sie zusammen, wie oft Sie „Ja“ und wie oft „Nein“ angekreuzt haben. Auswertung: Haben Sie 7-9 x „Ja“ angekreuzt: Gratuliere! Sie sind in einer guten Wing Tsun Schule gelandet, wo Sie auch wirklich etwas lernen! Sifu Rosa Ferrante Bannera we move people!