Pressemappe zum Feierlichen Gelöbnis ( PDF , 931 kB)
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Pressemappe zum Feierlichen Gelöbnis ( PDF , 931 kB)
Inhalt: Pressemitteilung Programm Kurzdarstellung der Gelöbnisaufstellung/ Verbände Ansprache Bundesministerin der Verteidigung Rede Generalmajor a.D. von Stauffenberg Vita Bundesministerin der Verteidigung Dr. Ursula von der Leyen Vita Generalmajor a.D. Berthold Schenk Graf von Stauffenberg Vita Generalinspekteur der Bundeswehr Volker Wieker Das Attentat vom 20. Juli 1944 und seine Bedeutung für die Bundeswehr HAUSANSCHRIFT POSTANSCHRIFT TEL FAX INTERNET E-MAIL DATUM SEITEN NUMMER BMVg Presse- und Informationsstab Stauffenbergstr. 18, 10785 Berlin 11055 Berlin +49 (0)30-18-24-8111 +49 (0)30-18-24-8240 www.bmvg.de [email protected] Berlin, 14. Juli 2014 Seite 1 von 5 19/2014 Feierliches Gelöbnis auf dem Paradeplatz des Bundesministeriums der Verteidigung Am 70. Jahrestag des Attentats auf Hitler werden ca. 430 Soldatinnen und Soldaten im Rahmen eines feierlichen Appells am Sonntag, den 20. Juli 2014, von 19:00 bis 19:50 Uhr in Berlin-Tiergarten, Hildebrandstraße Paradeplatz Bendlerblock ihr Gelöbnis ablegen. Freiwillig Wehrdienstleistende des Wachbataillons beim Bundesministerium der Verteidigung aus Berlin, des Panzergrenadierbataillons 401 aus Hagenow, des Luftwaffenausbildungsbataillons aus Germersheim, der Marineunteroffizierschule aus Plön, des Sanitätsregimentes 32 aus Weißenfels, des Führungsunterstützungsbataillons 383 aus Erfurt, des Logistikbataillons 171 aus Burg sowie des Logistikbataillons 172 aus Beelitz geloben vor ihren Angehörigen und Freunden, vor ihren Vorgesetzten und Kameraden und vor der Öffentlichkeit, “der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen”. Die Bundeswehr unterstreicht durch dieses Zeremoniell am 20. Juli die große Bedeutung des militärischen Widerstands für das eigene Traditionsverständnis als wichtigen Teil der Inneren Führung. Die Bundesministerin der Verteidigung, Frau Dr. Ursula von der Leyen und Generalmajor a.D. Berthold Schenk Graf von Stauffenberg halten die Gelöbnisansprachen. Musikalisch umrahmt wird das Programm durch das Stabsmusikkorps der Bundeswehr aus Berlin, das bereits von 18:00 bis 18:30 Uhr ein Platzkonzert geben wird. PROGRAMM für das Feierliche Gelöbnis von Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr am 20. Juli 2014 auf dem Paradeplatz des Bundesministeriums der Verteidigung in Berlin Führer der Gelöbnisaufstellung: Kommandeur Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung Oberstleutnant Dr. Axel DOHMEN Stabsmusikkorps der Bundeswehr: Chef Oberstleutnant Reinhard KIAUKA Organisation: Kommando Territoriale Aufgaben Protokoll: Oberst Hubertus von ROHR Oberstleutnant Uwe VOYÉ Fregattenkapitän Lars PETERSEN Programm 17.30 Uhr Empfang für geladene Gäste im Gästekasino des Bundesministeriums der Verteidigung, gegeben durch die Bundesministerin der Verteidigung, Dr. Ursula von der LEYEN bis 18.45 Uhr Eintreffen der Gäste auf dem Paradeplatz 18.55 Uhr Einmarsch der Ehrenformation, gestellt durch das Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung und das Stabsmusikkorps der Bundeswehr 19.00 Uhr Meldung der Gelöbnisaufstellung an die Bundesministerin der Verteidigung, Dr. Ursula von der LEYEN, durch den Führer der Gelöbnisaufstellung Abschreiten der Gelöbnisaufstellung durch die Bundesministerin der Verteidigung in Begleitung des Generalinspekteurs der Bundeswehr, General Volker WIEKER Ansprache der Bundesministerin der Verteidigung Musikstück „Viribus Unitis“ (Mit vereinten Kräften) von Josef BACH Gelöbnisansprache durch den Ehrengast, Generalmajor a.D. Berthold Schenk Graf von Stauffenberg Musikstück „Des Großen Kurfürsten Reitermarsch“ von Cuno Graf von MOLTKE Vortreten der Fahnenabordnung Vortreten der Rekrutenabordnungen Musikstück „Altniederländisches Dankgebet“ von Adriaan VALERIUS Ablegen des Feierlichen Gelöbnisses („Ich gelobe, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“) Nationalhymne Gelöbnisfeststellung durch den Führer der Gelöbnisaufstellung Bekräftigung des Treuebekenntnisses mit Handschlag durch den Ehrengast die Bundesministerin der Verteidigung, den Generalinspekteur der Bundeswehr und den Führer der Gelöbnisaufstellung Zurücktreten der Rekrutenabordnungen und der Fahnenabordnung Europahymne Ausmarsch der Ehrenformation ca. 19.50 Uhr Meldung der Durchführung des Feierlichen Gelöbnisses an die Bundesministerin der Verteidigung Ende des militärischen Zeremoniells Wir bitten unsere Gäste: sich beim Ein- und Ausmarsch der Ehrenformation sowie während der Nationalhymne von den Plätzen zu erheben bei der Nationalhymne und der Europahymne als zivile Gäste die Kopfbedeckung abzunehmen bzw. als Soldaten zu grüßen die Nationalhymne mitzusingen Text der Nationalhymne Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland Danach lasst uns alle streben brüderlich mit Herz und Hand! Einigkeit und Recht und Freiheit sind des Glückes Unterpfand. Blüh´ im Glanze dieses Glückes, blühe, deutsches Vaterland! Teilnehmende Truppenteile Das Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung 30 Rekruten, darunter eine Frau, legen als Angehörige des Wachbataillons beim Bundesministerium der Verteidigung ihr Gelöbnis in Berlin ab. Die Soldatinnen und Soldaten des Wachbataillons haben eine herausragende Rolle: Sie begrüßen und verabschieden unter anderem als Ehrenformation hohe Staatsgäste der Bundesregierung und sind somit die „Militärische Visitenkarte Deutschlands“. Die Rekruten des Wachbataillons müssen deshalb strenge Einstellungsvoraussetzungen erfüllen. Sie absolvieren eine rund eineinhalb monatige Protokollgrundausbildung, die sich an die Allgemeine Grundausbildung anschließt. Nach Abschluss der Verlegung aus Siegburg wird das Bataillon mit seinen sieben Kompanien bis zum Jahresende vollständig in der Julius-Leber-Kaserne in Berlin stationiert sein. Das Wachbataillon ist der einzige Verband der Bundeswehr, der alle drei Teilstreitkräfte (Heer, Marine und Luftwaffe) unter einem Dach vereint. Soldaten des Wachbataillons sind Gardisten und Infanteristen, die auch an multinationalen Auslandseinsätzen der Bundeswehr beteiligt sind. Geführt wird das Wachbataillon von Oberstleutnant Dr. Axel Dohmen. Er wird die Aufstellung zum Feierlichen Gelöbnis kommandieren. Logistikbataillon 171 in Burg 12 Rekruten, darunter vier Frauen, sind vom Logistikbataillon 171 in Burg (Magdeburg) nach Berlin gekommen. Der Name des Bataillons beschreibt bereits den Auftrag: er umfasst alle logistischen Leistungen von Transporten, über Instandsetzungen bis hin zur Ersatzteilversorgung. Es stellt auch die Versorgung im Auslandseinsatz sicher. Die 5. Kompanie des Logistikbataillons ist eine Transportkompanie mit einem zusätzlichen Grundausbildungszug. Dieser Zug bildet die Soldaten in den ersten drei Monaten ihrer Dienstzeit aus und bringt ihnen alle für ihren Dienst notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse bei. Das Logistikbataillon 172 in Beelitz Das Logistikbataillon 172 in Beelitz hat neun junge Frauen und fünf Männer als Rekruten zum Feierlichen Gelöbnis entsandt. Das Beelitzer Bataillon mit seinen rund 990 Soldatinnen und Soldaten gehört zu den mobilen Logistiktruppen der Streitkräftebasis. Hauptauftrag ist die logistische Unterstützung in Auslandseinsätzen. Das Bataillon ist in der Lage, die logistische Versorgung in bis zu zwei Einsatzgebieten parallel sicherzustellen. Es untersteht dem Logistikkommando der Bundeswehr in Erfurt. Das Bataillon besteht aus sechs Kompanien: einer Stabs- und Versorgungskompanie, zwei Nachschubkompanien, einer Instandsetzungskompanie und einer Transportkompanie, die auch die Grundausbildung der Rekruten übernimmt. Marineunteroffizierschule in Plön 93 Rekruten, darunter zwölf Frauen, die am Feierlichen Gelöbnis teilnehmen, gehören zur Marineunteroffzierschule und kommen aus den Grundausbildungseinheiten in Kramerhof. An der Marineunteroffizierschule werden im Wesentlichen Maate und Bootsleute der Marine allgemeinmilitärisch ausgebildet. In den jeweiligen Laufbahnlehrgängen erhalten sie das Rüstzeug für ihre Rolle als Vorgesetzte in ihren jeweiligen Einheiten an Bord oder an Land. Alle Marinesoldaten, die für eine Verwendung als Koch oder Marineinfanterist vorgesehen sind, sowie alle, die in der Streitkräftebasis eingesetzt werden oder Bootsmannlaufbahn beginnen, starten ihr Marineleben in einer der Grundausbildungseinheiten der Marineunteroffizierschule. Panzergrenadierbataillon 401 in Hagenow Das Panzergrenadierbataillon 401 ist mit 84 Rekruten, darunter vier Frauen, beim Feierlichen Gelöbnis vertreten. Das Bataillon mit rund 900 Soldatinnen und Soldaten ist in der Ernst-Arndt-Kaserne in Hagenow stationiert. Seit 2006 untersteht es der Panzergrenadierbrigade 41 Vorpommern in Neubrandenburg. Das Panzergrenadierbataillon 401 gliedert sich in die Stabs- und Versorgungskompanie, drei Einsatzkompanien und die Einsatzunterstützungskompanie. Kernauftrag des Bataillons ist die Ausbildung der Panzergrenadiere. Hierbei gilt es, die verschiedensten Anforderungen dieser Truppengattung zu berücksichtigen. Schwerpunkt der Ausbildung ist die Befähigung zum Kampf. Zusätzlich bildet die 5. Kompanie junge Soldatinnen und Soldaten in der Allgemeinen Grundausbildung aus. Das Bataillon hat sich in den Einsätzen der Bundeswehr in Bosnien-Herzegowina, im Kosovo und in Afghanistan bereits mehrfach bewährt. Führungsunterstützungsbataillon 383 in Erfurt 14 Rekruten, darunter zwei Frauen, aus dem Grundausbildungszug des Führungsunterstützungsbataillons 383 in Erfurt nehmen am Feierlichen Gelöbnis in Berlin teil. Das Führungsunterstützungsbataillon 383 gehört seit 2014 zum Führungsunterstützungskommando der Bundeswehr in Bonn. Das Bataillon mit rund 750 Soldaten besteht aus fünf Kompanien und einem Stabszug. Sachgerecht aufbereitete und aktuelle Informationen sind die Basis jedes Lagebildes. Der Auftrag ist es daher, die Führungsunterstützung im Inland, im Ausland, bei Übungen sowie im Einsatz sicherzustellen. Eine Besonderheit des Verbandes stellt der in Wesel stationierte Fernmeldezug für militärische Evakuierungsoperationen dar. Sanitätsregiment 32 in Weißenfels Das Sanitätsregiment 32 hat 108 Rekruten zum Feierlichen Gelöbnis nach Berlin entsandt, darunter 52 Frauen. Das Sanitätsregiment 32 hat den Auftrag, die sanitätsdienstliche Versorgung der Soldaten im Auslandseinsatz zu unterstützen. Dafür stellt es neben Sanitätssoldaten auch medizinische Ausrüstung und Material bereit. Das Regiment verfügt unter anderem über ein mobiles Rettungszentrum sowie geländegängige Krankenwagen. Unterstützung leistet das Regiment auch im Rahmen der zivil- militärischen Zusammenarbeit im Falle von Naturkatastrophen oder Großereignissen. Viermal im Jahr führt das Sanitätsregiment in einer Ausbildungskompanie die Allgemeine Grundausbildung mit einem vierwöchigen Sanitätslehrgang durch. Parallel dazu werden die Spezialgrundausbildung, die Einsatzausbildung und die Vollausbildung durchgeführt. Luftwaffenausbildungsbataillon in Germersheim 13 junge Frauen und 89 Männer legen als Rekruten des Luftwaffenausbildungsbataillons ihr Gelöbnis in Berlin ab. Das Luftwaffenausbildungsbataillon an den Standorten Germersheim und Roth ist zentral für die Grundausbildung von Mannschaften und Offizieranwärtern in der Luftwaffe zuständig. Es ist dem Kommando Unterstützungsverbände der Luftwaffe unterstellt. Das Luftwaffenausbildungsbataillon ist in Struktur und Auftrag einmalig in der Luftwaffe. Die Grundausbildung Luftwaffe, die in drei Kompanien des Bataillons durchgeführt wird, ist wichtige Voraussetzung für die nachfolgende Vorgesetzten- und Führerausbildung der Offizieranwärter. In der einsatzvorbereitenden Ausbildung werden jährlich durchschnittlich 6.000 Soldaten der Luftwaffe aller Dienstgradgruppen und aller Verwendungen auf die Auslandseinsätze der Bundeswehr vorbereitet. Platzkonzert zum Feierlichen Gelöbnis Stabsmusikkorps der Bundeswehr Das Stabsmusikkorps der Bundeswehr wirkt mit seinem vielfältigen musikalischen Können als Botschafter der Bundesrepublik Deutschland im In- und Ausland und sorgt für die wichtige Einbindung der deutschen Streitkräfte in unsere Gesellschaft. Gerade vor dem Hintergrund der bewegenden weltpolitischen Ereignisse unserer Tage und der zunehmenden Bedeutung eines „Dialogs der Kulturen“ hat die Militärmusik nicht zuletzt als „klingender Ausdruck sicherheitspolitischen Bewusstseins“ entschieden an Bedeutung gewonnen. Im Rahmen des protokollarischen Ehrendienstes begrüßt das Stabsmusikkorps der Bundeswehr, mit über 110 Musikern, gemeinsam mit dem Wachbataillon des Bundesministeriums der Verteidigung alle Staatsgäste der Bundesrepublik Deutschland. Dabei spielt dieses Orchester jedes Jahr über 70 verschiedene Nationalhymnen. Daneben werden die klassische Literatur eines großen symphonischen Blasorchesters, also klassische Bearbeitungen, sowie originale Werke, Tanz- und Unterhaltungsmusik, Kammermusik sowie die Kultur des Spielmannswesens gepflegt. Einen besonderen Stellenwert haben Benefizkonzerte für karitative Zwecke. Anlässlich des Feierlichen Gelöbnisses am 20. Juli 2014 im Bundesministerium der Verteidigung wird das Stabsmusikkorps unter Leitung von Oberstleutnant Reinhard Kiauka folgende Märsche während des Platzkonzerts spielen: o o o o o o o o Kerntruppen-Marsch Gruß an Kiel Jagdgeschwader Richthofen Berliner Luft Der Coburger Radetzky-Marsch Bayerischer Defiliermarsch Alte Kameraden Kurzlebenslauf Dr. Ursula von der Leyen Ursula von der Leyen studierte nach dem Abitur Volkswirtschaft in Göttingen und Münster sowie an der London School of Economics and Medizinstudium Political Science. 1980 nahm sie ein an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) auf, wo sie nach der Approbation als Ärztin in der Frauenklinik arbeitete und 1991 promovierte. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in den USA kehrte Ursula von der Leyen mit ihrer Familie 1996 nach Deutschland zurück. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung für Sozialmedizin und Gesundheitsforschung war sie von 1998 bis 2002 wieder an der MHH tätig. 2001 schloss sie hier auch ihren Magister in Public Health ab. Politisch aktiv wurde Ursula von der Leyen mit dem Eintritt in die CDU 1990. Von 2001 bis 2003 hatte sie verschiedene kommunalpolitische Mandate in der Region Hannover inne und zog 2003 als Abgeordnete für die CDU in den Landtag von Niedersachsen ein. Im gleichen Jahr übernahm sie das Amt der Landesministerin für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit. 2005 wechselte Ursula von der Leyen in die Bundespolitik und wurde zur Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ernannt. Seit 2009 ist sie Mitglied des Deutschen Bundestages und wurde zur Bundesministerin für Arbeit und Soziales ernannt. Nachdem sie 2004 ins Präsidium der CDU gewählt wurde, wurde Ursula von der Leyen im November 2010 zur stellvertretenden Parteivorsitzenden gewählt. 2013 wurde sie zur Bundesministerin der Verteidigung ernannt. Ursula von der Leyen wurde 1958 in Brüssel geboren. Sie lebt in der Nähe von Hannover, ist mit Prof. Heiko von der Leyen verheiratet und hat sieben Kinder. Kurzlebenslauf Generalmajor a.D. Berthold Schenk Graf von Stauffenberg Generalmajor a.D. Berthold Schenk Graf von Stauffenberg wurde am 03.07.1934 als ältestes von fünf Kindern geboren. Nach dem Abitur 1953 an der Schule Schloss Salem bewarb er sich beim damaligen „Amt Blank“ als Offizieranwärter für die künftigen Streitkräfte. Bis zur Aufstellung der Bundeswehr absolvierte er ein Maschinenbaupraktikum, einen Handelskurs und drei Semester Jura. Am 02.05.1956 trat er als Offizieranwärter der Panzeraufklärungstruppe in die Bundeswehr ein. Nach der Offizierausbildung hatte er Truppenverwendungen als Zugführer, Kompaniechef im Panzeraufklärungsbataillon 4, Kommandeur des Panzeraufklärungslehrbataillons 11 und der Heimatschutzbrigade 55 und stellvertretender Kommandeur der 4. Panzergrenadierdivision. Er ist Absolvent der Führungsakademie der Bundeswehr (Hamburg) und des U.S.Army Command and General Staff College (Ft. Leavenworth KS). Er hatte Verwendungen als Generalstabsoffizier in nationalen und NATO-Stäben und als Verteidigungs- und Heeresattaché in London. Er war tätig in der Lehre am britischen Army Staff College und an der Führungsakademie der Bundeswehr. Zuletzt war er Befehlshaber im Wehrbereich V (BadenWürttemberg) und danach für einige Monate amtierender Befehlshaber des Territorialkommandos Süd. Mit Erreichen der Altersgrenze trat er am 30.09.1994 in den Ruhestand. Seitdem verwaltet er seinen Land- und Forstbesitz und den seiner Frau und ist in vielfältigen ehrenamtlichen Funktionen tätig. Er ist seit 1958 verheiratet mit Mechtild, geb. Gräfin v. Bentzel-SturmfederHorneck und hat drei erwachsene und verheiratete Söhne. General Volker Wieker General Volker Wieker wurde am 1. März 1954 in Delmenhorst geboren. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Generalinspekteur der Bundeswehr, General Volker Wieker (Quelle: Bundeswehr/ Bienert/Andrea Bienert) Militärischer Werdegang 1. Juli 1974 Eintritt in die Bundeswehr beim Panzerartilleriebataillon 315, Wildeshausen 1976-1980 Offizier der Panzerartillerietruppe in Wildeshausen; Studium Vermessungswesen, München 1980-1987 Batterieoffizier und Batteriechef beim Panzerartilleriebataillon 315, Wildeshausen 1987-1989 Generalstabsausbildung an der Führungsakademie der Bundeswehr, Hamburg 1989-1991 Referent im Bundesministerium der Verteidigung, Personalabteilung, Bonn 1991-1992 Teilnehmer an der Generalstabsausbildung der US Army, Fort Leavenworth 1992-1993 Stabsoffizier für Einsatz und Ausbildung (G 3) bei Panzerbrigade 21, Augustdorf 1993-1996 Kommandeur Panzerartilleriebataillon 215, Augustdorf 1996-1997 Referent Leitung im Bundesministerium der Verteidigung, Bonn, dabei 1996 Einsatz als Stabsoffizier für Einsatz und Ausbildung, Leiter Operationszentrale des Heereskontingentes IFOR, Bosnien und Herzegowina 1997-1999 Adjutant des Bundesministers der Verteidigung, Bonn 1999-2002 Leiter Arbeitsgruppe „Weiterentwicklung Heer“ im Führungsstab des Heeres, Bonn, Kommandeur Panzerbrigade 40 „Mecklenburg“, Schwerin, dabei 2001 KFOR-Einsatz als Kommandeur Multinationale Brigade Süd und Nationaler Befehlshaber im Einsatzland, Prizren / Kosovo 2002-2004 Chef des Stabes Heeresamt, Köln 2004-2007 Chef des Stabes im Führungsstab des Heeres, Bonn 2007-2008 Stellvertretender Kommandierender General I. DeutschNiederländischen Korps, Münster 2008-2010 Kommandierender General I. Deutsch-Niederländischen Korps, Münster, dabei Einsatz als Chef des Stabes ISAF, Kabul Seit 21. Januar 2010 15. Generalinspekteur der Bundeswehr Auszeichnungen 1996 1996 1999 2001 2001 2010 2010 Einsatzmedaille der Bundeswehr IFOR Einsatzmedaille NATO Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold Einsatzmedaille der Bundeswehr KFOR Bulgarischer Verdienstorden Einsatzmedaille Bundeswehr ISAF The Legion of Merit Beförderungen 1977 1979 1984 1990 1993 1997 2002 2004 2008 2010 Leutnant Oberleutnant Hauptmann Major Oberstleutnant Oberst Brigadegeneral Generalmajor Generalleutnant General Das Attentat auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944 und seine Bedeutung für die Bundeswehr Der Militärische Widerstand Der militärische Widerstand gegen Hitler und den Nationalsozialismus ist untrennbar mit dem 20. Juli 1944 verbunden. Die Wurzeln des militärischen Widerstandes reichen zurück in die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Im Sommer 1938 hatte der Generalstabschef des Heeres, Generaloberst Ludwig Beck, auf einen gemeinsamen Rücktritt der Generalität hingewirkt, um den von Hitler geplanten Krieg zu verhindern. Als dies scheiterte, trat er im August 1938 von seinem Amt zurück, blieb aber bis 1944 treibende Kraft der militärischen Opposition. Beck, der nach einem erfolgreichen Attentat auf Hitler Staatsoberhaupt werden sollte, stand in engem Kontakt zu Carl Friedrich Goerdeler, dem ehemaligen Oberbürgermeister von Leipzig und Kopf des zivilen Widerstandes, der als Reichskanzler vorgesehen war. In Abstimmung mit Beck und Goerdeler erarbeitete der Chef des Allgemeinen Heeresamtes, General der Infanterie Friedrich Olbricht, die „Walküre“-Pläne, mit denen sich die Verschwörer beim Umsturz die vollziehende Gewalt sichern wollten. Im Herbst 1943 forderte General Olbricht den Oberstleutnant i. G. Claus Schenk Graf von Stauffenberg für das Allgemeine Heeresamt an, der sich in den folgenden Monaten entschloss, das Attentat auf Hitler selbst zu unternehmen. Auch der Kopf der Militäropposition an der Ostfront, Generalmajor Henning von Tresckow, drängte angesichts der aussichtslosen militärischen Situation Deutschlands im Sommer 1944 zum Attentat, um zu zeigen, „dass die deutsche Widerstandsbewegung vor der Welt und vor der Geschichte den entscheidenden Wurf gewagt hat“. Der 20. Juli 1944 Nachdem bereits mehrere Attentatsversuche gescheitert waren, zündete Stauffenberg – inzwischen Oberst und Chef des Stabes beim Befehlshaber des Ersatzheeres – am Mittag des 20. Juli 1944 im „Führerhauptquartier Wolfsschanze“ bei einer Lagebesprechung mit Hitler eine Bombe. Er flog anschließend zurück nach Berlin, um den Umsturzversuch leiten zu können. Zunächst gelang es, planmäßig die Schaltstellen der Macht in Berlin zu besetzen. Das Regierungsviertel wurde abgesperrt, Fernschreiben gingen heraus, in denen erklärt wurde, das Heer übernehme im Reichsgebiet die vollziehende Gewalt. Dann aber verbreitete der Rundfunk die Nachricht, dass Hitler den Anschlag überlebt habe. Das Heer verweigerte sich dem Umsturzversuch. Erfolgreicher verlief der Umsturz anfangs in Paris, wo der Militärbefehlshaber in Frankreich, General CarlHeinrich von Stülpnagel, mit Vertrauten über 1.200 führende Köpfe des Regimes inhaftierte und damit die Voraussetzungen schuf, den Krieg im Westen sofort zu beenden. Als sich jedoch der Oberbefehlshaber West, Generalfeldmarschall Hans Günther von Kluge, dem Umsturzversuch verweigerte, brach auch in Frankreich der Staatsstreichversuch in sich zusammen. Regimetreue Offiziere im Bendlerblock, dem Dienstsitz des Befehlshabers des Ersatzheeres, machten dem Umsturzversuch ein Ende. Gegen 23 Uhr erklärte der Befehlshaber des Ersatzheeres, Generaloberst Friedrich Fromm, die Verschwörer in Berlin für verhaftet und verkündete unverzüglich Todesurteile wegen Hochverrats. General der Infanterie Olbricht, Oberst i.G. von Stauffenberg, Oberst i.G. Mertz von Quirnheim und Oberleutnant Werner von Haeften wurden noch in der Nacht zum 21. Juli 1944 im Hof des Bendlerblocks erschossen. Generaloberst Beck wurde zur Selbsttötung gedrängt. Nach dem 20. Juli 1944 starben bis zum Kriegsende mehr Menschen, als in den ersten fünf Jahren des Zweiten Weltkriegs. Die Bedeutung des 20. Juli 1944 für die Tradition der Bundeswehr Die Männer des 20. Juli 1944 handelten aus Verantwortung für Deutschland und für die ihnen anvertrauten Soldaten. Sie wollten das verbrecherische Regime von innen heraus stürzen, um den sinnlos gewordenen Krieg zu beenden, die Herrschaft des Rechts wiederherzustellen und Deutschland die Rückkehr in die Völkergemeinschaft zu ermöglichen. Sie handelten in der Überzeugung, dass diese Ziele auch das höchste Opfer - das eigene Leben - rechtfertigen. Der Anschlag auf das Leben Hitlers und der Staatsstreichversuch vom 20. Juli 1944 sind der sichtbarste Ausdruck des Widerstands der Deutschen gegen das nationalsozialistische Regime. Als befreiende Tat hat der 20. Juli 1944 symbolische Bedeutung, denn er war ein Aufstand des Gewissens. Ungeachtet seines Scheiterns ermöglichte er dadurch Deutschland nach dem Krieg einen moralischen Neuanfang, der uns die Rückkehr in die Staatengemeinschaft des Westens erleichterte. Die Bundeswehr hat schon bald nach ihrer Gründung die Erinnerung an den 20. Juli 1944 als einen der zentralen Bestandteile ihres Traditionsverständnisses begriffen und aktiv gewürdigt. Bereits 1957 würdigte das erste „Handbuch Innere Führung“ den Widerstand und stellte einen klaren Bezug zum neuen Traditionsverständnis her. Schließlich wertete der erste Generalinspekteur der Bundeswehr, General Heusinger, zum 15. Jahrestag des 20. Juli den Widerstand 1959 als „Tat gegen das Unrecht und gegen die Unfreiheit“. Seine Angehörigen nannte er „Lichtpunkte in der dunkelsten Zeit Deutschlands“. Die Bundeswehr war gegenüber vielen anderen gesellschaftlichen Gruppen führend bei der Anerkennung des Widerstands als Teil einer freiheitlich-rechtsstaatlichen Tradition.