30 Jahre Beratung und Unterstützung Welt-Aids

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30 Jahre Beratung und Unterstützung Welt-Aids
:info
# 3 2015
Das Magazin der AIDS-Hilfe Düsseldorf e. V.
30 Jahre Beratung und Unterstützung
Welt-Aids-Tag
Hilfe für Flüchtlinge
Inhalt | Impressum
Editorial
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:info aktuell
Interview mit Rufin Kenfack-Sofack, Kerstin Kollenberg und Nicole Thrandorf
airberlin streicht Help & Fly 2015 · „Düsseldorf setzt ein Zeichen“
4
Leute Leute
Jubiläum · Gratulation · Macht‘s gut!
Verstärkung im Team Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit
8
Welt-Aids-Tag 2015
Kampagne „Positiv zusammen leben!“ · HIV und Aids im Überblick
Bärenstark für die AIDS-Hilfe · Die Rote Schleife · Unterstützer gesucht
"Positiv verbunden sein" · Spendenaufruf · Programm zum Welt-Aids-Tag 2015
9
30 Jahre AHD
Psychologische Beratung · Weibliche Aspekte der HIV-Infektion · Kommentar · Gedicht
Kümmerlinge · Nur ein Wort: Weitermachen! · 30 Jahre Drogenarbeit
Betreuung HIV-positiver Häftlinge · Interview mit Michael P.
Interview mit Pfarrer Reiner Spiegel
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Projekte und Gruppen
Versorgung und Betreuung von Menschen mit HIV und Aids · Selbsthilfe
Leben mit HIV – Reiseerfahrungen · 20 Jahre Herzenslust · Kommentar Käthe Köstlich
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Termine
Heartwork 2015 · Tunte Lauf!
31
med:info
Gesundheits­versorgung für Flüchtlinge · Test nach 6 Wochen
32
Rückblick
Ausflug Kümmerlinge · Sommerfest · Ehrenamtsmesse Düsseldorf
33
Angebote | Kontakt
35
:info #3 2015 Magazin der AIDS-Hilfe Düsseldorf e. V.
Herausgeber: AIDS-Hilfe Düsseldorf e. V. (V.i.S.d.P.), Gemeinnütziger Verein, Mitglied der Deutschen AIDS-Hilfe e. V.,
der Aidshilfe NRW e. V., des Deutschen Pari­tätischen Wohlfahrtsverbandes und der Deutschen Leberhilfe e. V.
Redaktion: Yvonne Hochtritt
Texte | Quellenangaben: ascsmaroc.e-monsite.com · Dorothee Achenbach · Auswärtiges Amt · Klaus Bleymehl · Johannes Brans
BürgerStiftung Düsseldorf · BZgA · Jürgen Dörr · Peter von der Forst · Marco Grober · Heike Gröper · Yvonne Hochtritt
Rufin Kenfack-Sofack · Käthe Köstlich · Kerstin Kollenberg · Lutz Middelberg · Annette Rau · Julia Sanchez-Jochum · Nicole Thrandorf
Wikipedia · www.dah.de
Fotos | Grafiken: Dorothee Achenbach · AHD-Archiv · ASCS · Marcus Brammertz · BürgerStiftung Düsseldorf · DAH · Peter von der Forst
Heike Gröper · Henry's · Herzenslust · Yvonne Hochtritt · Kunst und Kollegen · Lupo/pixelio.de · Phoenix-Sauna · Café Bar Piranha
Querverlag · Annette Rau · SG-design/fotolia.com · Klaus-Dieter Weber
Mit freundlicher Genehmigung und Unterstützung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Titelbild: Marcus Brammertz – Solibär 2015
Layout: Julia Sanchez-Jochum
Redaktionsadresse: AIDS-Hilfe Düsseldorf e. V., Johannes-Weyer-Straße 1, 40225 Düsseldorf, [email protected]
Druck: wirmachendruck.de
Auflage: 1.500 Exemplare
Der Bezug der Zeitung ist kostenlos. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Stellungnahmen kann keine Haftung übernommen
werden. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Wenn Sie daran interessiert
sind, Ihre Anzeige im :info zu veröffentlichen, schicken wir Ihnen unsere Mediadaten gerne zu, Anfragen unter Telefon 0211/7 70 95-40.
Diese Ausgabe wurde unterstützt von Heartbreaker, Förderkreis der AIDS-Hilfe Düsseldorf e. V. und wir-machen-druck.de
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Editorial
Liebe Leserinnen und Leser!
das Thema Flüchtlinge und Migranten
sowie ihre Versorgung ist seit Monaten
ein Topthema in Deutschland. Die
AIDS-Hilfe Düsseldorf e.V. stellt sich
diesem Themenkomplex schon seit
vielen Jahren, denn natürlich haben
nach Deutschland eingewanderte
Menschen Fragen zu den Themen HIV,
sexuell übertragbare Erkrankungen,
deutsches Gesundheitswesen, ... und brauchen Antworten.
In den letzten Jahren haben wir deshalb großen Wert
darauf gelegt, kultursensible und zugehende Projekte für
Migranten auf- und auszubauen:
nWir gehen sowohl im Internet und praktisch vor Ort auf
Männer mit Migrationshintergrund zu, die Sex mit
Männern haben und sich nicht als homosexuell definieren.
Sie kommen oft aus sehr konservativ religiös geprägten
Familien. Das Eingeständnis, homosexuell zu sein, würde
sehr wahrscheinlich zur vollständigen Ausgrenzung aus
ihrer Familie führen.
nIn der Düsseldorfer Community der Menschen aus Subsahara-Afrika sind wir ebenfalls vor Ort in Sachen Aufklärung und Beratung unterwegs, denn die Menschen,
die aus dem südlichen Afrika stammen, kommen aus
Ländern, in denen HIV sehr viel stärker verbreitet ist als
hierzulande.
nIn der Uniklinik Düsseldorf bieten wir eine spezielle
Sprechstunde für Menschen mit Migrationshintergrund
an.
nDie Situation der neu ankommenden Flüchtlinge spielt
in unserer Arbeit eine wichtige Rolle: In Kooperation mit
anderen Institutionen planen wir Veranstaltungen in
Erstaufnahmestellen und Asylbewerberheimen zum
Thema "Bildung und Gesundheit".
nOft haben gerade Migranten einen geringen Wissensstand zum Thema HIV. Deshalb kommt es oft vor, dass
Menschen mit Migrationshintergrund erst sehr lange
nach ihrer HIV-Infektion auch die Diagnose erhalten und
bereits im Vollbild Aids sind. Unser Psychologe steht
dann als Krisenhelfer zur Verfügung und hilft in intensiven und einfühlsamen Beratungsgesprächen, wieder
Tritt zu finden.
Zum diesjährigen Welt-Aids-Tag haben wir wieder ein umfassendes Veranstaltungsprogramm zusammengestellt.
Ich freue mich, Sie auf einer der vielen Veranstaltungen
begrüßen zu können!
Mit herzlichen Grüßen
Peter von der Forst
Helfen Sie uns helfen!
Überweisen Sie Ihre Spende auf unser Konto
0 002 509 008
bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank Düsseldorf, BLZ 300 606 01.
IBAN: DE30 3006 06010002 5090 08
BIC: DAAEDEDDXXX
Oder Sie werden Mitglied und unterstützen uns mit Ihrem jährlichen Beitrag von
60 Euro. Mehr Infos hierzu erhalten Sie unter Telefon 02 11/7 70 95-0.
Online spenden unter
www.duesseldorf.aidshilfe.de
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:info aktuell
Im Gespräch mit ...
... drei Hauptamtlichen der AIDS-Hilfe Düsseldorf (AHD):
Kerstin Kollenberg, Rufin Kenfack-Sofack und Nicole Thrandorf
... über die ankommenden Flüchtlinge in Düsseldorf und den
zukünftigen Unterstützungs- und Beratungsbedarf der AIDSHilfe Düsseldorf.
Die hohe Zahl von Flüchtlingen stellt eine enorme Herausforderung auch für das Hilfe- und Gesundheitssystem dar. Der Bedarf
an Beratung und Unterstützung steigt.
Was bedeutet die aktuelle Entwicklung für die Arbeit der AIDSHilfe? Wie erreicht man die ankommenden Menschen?
Kerstin Kollenberg, Nicole Thrandorf und Rufin Kenfack arbeiten
als Sozialarbeiter hauptamtlich bei der AIDS-Hilfe Düsseldorf
und befassen sich mit dem Thema Flüchtlinge und Migranten.
AIDS-Hilfe-Magazin (A-M):
Kerstin, welche Aufgaben kann die AIDS-Hilfe übernehmen?
Kerstin: Es gibt für uns zwei wichtige Felder: Zum einen die
Prävention. Die Mehrzahl der HIV-Infektionen bei Migranten
wird hier in Deutschland erworben. Daher ist Aufklärung sehr
wichtig. Zum anderen die Beratung und Unterstützung bereits
Infizierter.
A-M: Wie kommt der Kontakt zustande und wie erreicht man
die Menschen?
Kerstin: Ich bin bei der AIDS-Hilfe für HIV-positive Frauen und
ihre Familien zuständig. Kontakt entsteht z. B., wenn bei einer
Schwangeren bei der medizinischen Untersuchung festgestellt
wird, dass sie positiv ist. Wir werden dann von den behandelnden
Ärzten eingeschaltet. Wir helfen, sich im Gesundheitssystem
zurecht zu finden, helfen bei der Verarbeitung.
Rufin: Ich bin bei der AIDS-Hilfe für Migrantinnen und Migranten
zuständig. Ich besuche oft Asylheime, darunter auch Erst­
aufnahmeeinrichtungen. Das Angebot ist dabei hauptsächlich
präventiv. Kontakt zu HIV-Betroffenen ist in diesen Einrichtungen
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oft sehr schwierig und es muss mit Vorsicht gehandelt werden.
Denn wir müssen unsere Klienten schützen und Diskretion
gewähren. Ich werde während meiner Besuche oft einfach nur
beobachtet, einige versuchen dann herauszufinden, inwiefern
ich ihnen helfen könnte. In solchen Situationen ziehe ich mich
immer mit der Person zurück, damit sie nicht gleich geoutet wird.
So kam ich bereits ins Gespräch mit einigen Betroffenen. Aber
wir werden auch von der Uni-Klinik oder Arztpraxen angesprochen, die Infizierte betreuen. Wenn die Patienten einverstanden
sind, erhalten wir dann die Kontaktdaten. Manchmal wird aber
auch ein Termin mit uns direkt empfohlen. Regelmäßig und nach
Vereinbarung gibt es eine Sprechstunde in der Uni-Klinik.
A-M: Wo liegen die Schwierigkeiten?
Kerstin: In vielen Herkunftsländern ist Aids ein Tabu-Thema – es
führt zu Ausgrenzung, manchmal zum Verstoß aus der Dorf­
gemeinschaft. Daher gibt es eine große Angst, sich zu offenbaren.
A-M: Steigt die Zahl der Hilfesuchenden? Einschließlich der­
jenigen, die sich hier infizieren, ist die Anzahl der neu fest­
gestellten Infektionen bei Menschen aus Ländern südlich der
Sahara 2014 von 10 auf 15 Prozent gestiegen.
Kerstin: Wir rechnen damit, dass mehr Menschen Hilfe bei uns
suchen, auch bei Kindern ist mit höheren Zahlen zu rechnen.
A-M: Nicole, Du bist eigentlich für Drogenabhängige und Substituierte zuständig. Was ist deine Aufgabe?
Nicole: Kerstin und ich wurden von unserer eigentlichen Arbeit
freigestellt, um mit einem kleinen Stundenkontingent die Betreuung der ankommenden, geflüchteten Menschen zu unterstützen.
Der Paritätische Düsseldorf hatte angefragt, ob die AIDS-Hilfe
:info aktuell
Düsseldorf sowie andere Wohlfahrtsverbände die Arbeit der
Diakonie, AWO und Caritas am Fernbusbahnhof ehrenamtlich
unterstützen können. Am Bahnhof geht es uns nicht um die
Verbreitung von HIV-Präventionsbotschaften oder ähnliches. Wir
möchten willkommen heißen, Hilfestellung bieten. Wir holen
die Menschen vom Bahnsteig ab, versorgen sie mit dem Nötig­
sten, informieren sie über ihre weitere Fahrt. Die AIDS-Hilfe sieht
die Flüchtlingsarbeit als gesamtgesellschaftliches Thema und
übernimmt Verantwortung.
A-M: Wie viele Menschen kommen hier an?
Nicole: Jeden 2. Tag kommen am Düsseldorfer Flughafen in ein
bis drei Zügen abends und nachts ca. 500-1.000 Flüchtlinge an.
Die meisten Ankommenden wurden bereits in Österreich erstversorgt, haben in der Regel Kleidung und Schuhe erhalten. In
den Augen vieler Menschen kann man jedoch die Spuren des
Erlebten sehen. Kaum jemand verlässt freiwillig seine Heimat,
seine Angehörigen. Die Menschen sind vor Krieg und Terror
geflüchtet, hatten Todesangst. Nun stehen sie vor dem Ungewissen. Mich berühren diese Einzelschicksale sehr.
Kerstin: In manchen afrikanischen Sprachen heißt Aids übersetzt
"Das, woran man stirbt". Wenn man eine solche Diagnose einem
Menschen mitteilen muss, während er mit hunderten Anderen
in einer Turnhalle sitzt, kann man sich die Dimension vorstellen.
Aber die Behörden müssen es dem Betroffenen kommunizieren.
A-M: Sind Projekte in Planung?
Rufin: Geplant sind Veranstaltungen in Erstaufnahmestellen und
Asylantenheimen zum Thema "Bildung und Gesundheit".
Das soll die Hemmschwelle nehmen vor dem Thema Aids. Dort
kann man in Kooperationen mit anderen Institutionen unter
anderem etwas über unser Bildungs- und Schulsystem erfahren,
aber eben auch über HIV und Ansteckungsgefahren. Das ist ein
guter Weg, die Menschen abzuholen.
Der AIDS-Hilfe Düsseldorf ist es wichtig, sich der gesellschaft­
lichen Verantwortung zu stellen und Flüchtlinge zu unterstützen.
A-M: Dabei ganz viel Erfolg und Danke für das Gespräch!
A-M: Gibt es Beispiele?
Nicole: Gemeinsam mit einem ehrenamtlichen Sprachmittler
habe ich einen syrischen Mann betreut. Dieser hat zwei seiner
Söhne im Krieg verloren, musste seine Frau und Tochter in seinem
Heimatland zurück lassen, um mit seinem 15jährigen Sohn vor
dem Tod zu flüchten. Am Salzburger Bahnhof, in einer unübersichtlichen Situation, hat er seinen Sohn verloren. Es dauerte drei
Tage, bis wir ihn wieder gefunden hatten. Ich glaube, die meisten
Menschen verarbeiten diese traumatischen Erlebnisse nie.
A-M: Wie erfolgt die Verständigung?
Kerstin: Mit Sprachvermittlern, die in Gesundheitsthemen
geschult sind. Die meisten Flüchtlinge kommen zur Zeit aus Syrien
und dem Irak, die meisten können etwas Englisch. Doch bei HIV
ist es uns wichtig, dass alle Informationen auch wirklich verstanden werden – um den Behandlungserfolg sicher zu stellen und
um die Weitergabe der Infektion verhindern zu helfen. Da benötigen wir Übersetzer. Die gibt es auch für Sprachen wie Twi oder
Kisuaheli.
A-M: Wie erlebt ihr die ankommenden Menschen?
Rufin: Sie haben ein großes Interesse, sich zu integrieren, möchten
dem Sozialsystem nicht zur Last fallen. Die allermeisten möchten
zurück in die Heimat, wenn die Lage wieder sicher ist. Wenn
jemand HIV-positiv ist, weiß er aber auch, dass hier die Chancen
behandelt zu werden und zu überleben ungemein größer sind.
Text: Dorothee Achenbach · Fotos: Peter von der Forst, Heike Gröper, Dorothee Achenbach privat
AIDS-Hilfe Düsseldorf
Kerstin Kollenberg
Beratung für Frauen
Telefon: 0211/7 70 95-21
[email protected]
AIDS-Hilfe Düsseldorf
Rufin Kenfack Sofack
Beratung für Migrantinnen & Migranten
Interkulturelle Prävention
Telefon 0211/7 70 95-23
[email protected]
Anlässlich des 30jährigen Bestehens der
AIDS-Hilfe Düsseldorf führte die promovierte Kunsthistorikerin und freie Journalistin Dr. Dorothee Achenbach ein
Interview mit drei Hauptamtlichen der
Beratungsstelle.
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airberlin streicht Help & Fly 2015
Text: Yvonne Hochtritt · Foto: AHD-Archiv
Damit endet nun leider erneut für 2015 die Erfolgsgeschichte
eines besonderen Events, das über 16 Jahre lang sympathisch
und fantasievoll mitgeholfen hat, Sympathie und Akzeptanz für
Menschen mit HIV und Aids zu schaffen. Bereits 2013 musste aus
Spargründen „Help & Fly“ aussetzen. 2014 fand der beliebte
Rundflug der airberlin für den guten Zweck wieder statt.
„Help & Fly“ ist zuallererst ein Erfolg engagierter Mitarbeiter,
damals noch der LTU, die es geschafft haben, ihre Solidarität und
ihr Mitgefühl für HIV-Betroffene in Form einer genialen BenefizIdee zu verwirklichen. Dieser Kern ist bis heute ungebrochen: Bis 2014
haben sich alle teilnehmenden airberlin Kollegen und Kolleg­
innen ehrenamtlich für „Help & Fly“ und die AIDS-Hilfe engagiert!
Leider wurde, trotz der in 2014 gemachten Zusage, eine beliebte
Düsseldorfer Veranstaltung gestrichen. Eine Benefizveranstaltung, die mit viel Engagement und Herzblut zugunsten der AIDSHilfe Düsseldorf organisiert und durchgeführt wurde: „Help &
Fly“. Der Benefiz-Rundflug der airberlin mit Bodenparty am
Düsseldorfer Flughafen anlässlich des Welt-Aids-Tages.
Quelle und Logo: BürgerStiftung Düsseldorf
Uwe Kattwinkel, Senior Vice President Communications
airberlin hat der AIDS-Hilfe Düsseldorf schriftlich mitgeteilt,
„dass man sich schweren Herzens zu der Absage gezwungen
sah“. Weiter schrieb Kattwinkel: „airberlin befindet sich in einem
schwierigen Wettbewerbsumfeld und muss ihren Sparkurs fortsetzen. Sobald wir wieder eine Möglichkeit zur Unterstützung
und Fortsetzung einer Zusammenarbeit sehen, melden wir uns
umgehend.“
Die BürgerStiftung Düsseldorf unterstützt mit zahlreichen
Düsseldorfer Unternehmen und Bürgern gleichermaßen Flüchtlinge, Wohnungslose und sozial benachteiligte Menschen in
unserer Stadt und ruft dazu auf, zum Weihnachtsfest für Flüchtlinge, Obdachlose und sozial benachteiligte Menschen in Düssel­
dorf zu spenden.
Höhepunkt der Aktion „Düsseldorf setzt ein Zeichen!“ ist der
16. Dezember 2015 um 17.00 Uhr! Dann wird Düsseldorf gemeinsam ein weltweit bekanntes Weihnachtslied in fünf verschiedenen
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Der Flughafen, viele Unternehmen, namhafte Künstler und die
Gäste haben „Help & Fly“ unterstützt und dadurch zu einer sehr
erfolgreichen Benefizveranstaltung gemacht. Fast 700.000 Euro
sind in den 16 Jahren für wichtige Aids-Projekte zusammen­
gekommen.
Natürlich trifft die Absage die AIDS-Hilfe hart. Die Beratungsstelle hofft sehr, dass es „Help & Fly“ 2016 wieder geben wird
und airberlin erneut im „Boot“ für Männer, Frauen und Kinder
mit HIV und Aids sein wird.
Wer die Arbeit der AIDS-Hilfe Düsseldorf unterstützen möchte,
spendet bitte auf das Konto 0002509008 bei der Apobank
Düsseldorf, BLZ 30060601, IBAN DE30 3006 0601 0002 5090 08.
Vielen Dank!
Sprachen singen: Das Lied wird im Rahmen der Weihnachtsfeiern
in den Flüchtlingsunterkünften, Obdachlosenheimen sowie
Stadtteilzentren der Wohlfahrts­verbände gesungen, im Düsseldorfer Rathaus und möglichst auch in allen Unternehmen, die
sich an der Spendenaktion beteiligen. Die AIDS-Hilfe Düsseldorf
unterstützt diese tolle Aktion und setzt, gemeinsam mit vielen
Unternehmen, Verbänden, Vereinen und Bürgern ein Zeichen für
Düsseldorf.
Weitere Infos unter www.duesseldorf-setzt-ein-zeichen.de
HEART
WORK
Die Kunstauktion
zugunsten von Menschen
mit HIV und Aids
14 | 12 | 2015
K21, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen
www.heartbreaker-duesseldorf.de
Wir bedanken uns herzlich bei:
Dr. Dorothee Achenbach, Gérard A. Goodrow, Dr. Gregor Jansen, Isabelle von Rundstedt
Leute Leute
Macht‘s gut!
Seit 1. Oktober ist das Pflege- und Hauswirtschaftsteam von
Care24 zum Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Region Düsseldorf
gewechselt.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, alles Gute und viel Erfolg.
Wir sehen uns …
Wir gratulieren Helmut Kiolbassa, dem Dipl. Sozialpädagogen
und Youthworker der AIDS-Hilfe Düsseldorf herzlich zu seinem
25jährigen Dienstjubiläum! Vielen Dank für deinen unermüd­
lichen Einsatz für Menschen mit HIV und Aids.
Wir gratulieren
Der Düsseldorfer Ratsherr Udo Figge ist Schützenkönig des Bilker
Sebastianer Schützervereins geworden. Erstmals hat ein
Schützen­könig offiziell seinen Lebenspartner Dirk Jehle als Prinzgemahl zur Krönung mitgebracht. Dies wurde von den Gästen
und der Bilker Schützenbruderschaft bejubelt. Wir freuen uns mit
dem Schützenkönigspaar!
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Wer bin ich, was habe ich bis
dato gemacht? Nach einer Ausbildung und meinem Studium
der Germanistik/Medien­
wissenschaften an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf
habe ich immer mit Kommunikation zu tun gehabt: sei es zu
Beginn in der Werbung, dann auf Unternehmensseite und die
vergangenen acht Jahre in einem Büro für Corporate Publishing,
in dem ich als Projekt­manager diverse Magazine für die unterschiedlichsten Unternehmen betreut habe.
Nach einem Sabbatical war es mein großer Wunsch, für eine
Non-Profit-Organisation zu arbeiten und wieder „näher am
Menschen“ zu sein. So bin ich sehr glücklich, ab sofort die
Themen und Anliegen der AIDS-Hilfe Düsseldorf in die Öffentlichkeit tragen zu können – gemeinsam mit so vielen engagierten
und erfahrenen Mitstreitern.
Und privat? Obwohl aus dem „Schwabenländle“, lebe ich seit
vielen Jahren mit meinem Mann und meiner Tochter in Düsseldorf. Ich gehe super gern in Ausstellungen, ins Kino und Ballett,
aber brauche am Wochenende auch ganz viel Natur und Bewegung (Wandern, Ski- und Snowboard).
Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Euch!
Text: Annette Rau · Foto: privat
Verstärkung im Team
Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit
Mein Name ist Annette Rau und
ich unterstütze seit dem 15. September das Team im Bereich
Ehrenamt, Fundraising und
Öffentlichkeitsarbeit an vier
Tagen in der Woche (insgesamt
20 Wochenstunden).
Text: Yvonne Hochtritt
Text: Yvonne Hochtritt
Text: Yvonne Hochtritt · Fotos: AHD-Archiv
Herzlichen Glückwunsch
zum Jubiläum
Welt-Aids-Tag 2015
In Deutschland leben ungefähr 80.000 Menschen mit HIV. Dank
moderner Medikamente haben die meisten von ihnen eine fast
normale Lebenserwartung. Sie können in jedem Beruf arbeiten
und ihre Freizeit gestalten wie andere auch. Man kann also heute
in der Regel mit HIV gut leben – aber nicht mit Diskriminierung,
die leider noch immer vorkommt. Hinter dem Rücken der Betroffenen wird getuschelt, mancher Zahnarzt verweigert die Behandlung, in einigen Fällen ist sogar der Arbeitsplatz in Gefahr. Diese
Zurückweisung und die Angst davor wiegen heute für viele
schwerer als die gesundheitlichen Folgen der Infektion.
Konzept & Design: dashochhaus.de, Köln
Text und Abbildung: BZgA
Welt-Aids-Tag 2015:
Gemeinschafts-Kampagne „Positiv zusammen leben!“
Die Kampagne zum Welt-Aids-Tag 2015
Die Ursache für Diskriminierung sind neben Vorurteilen häufig
unbegründete Ängste vor einer Ansteckung. Diese Ängste greift
die diesjährige Gemeinschafts-Kampagne zum Welt-Aids-Tag
auf und fragt: „Was wäre, wenn der Mensch Dir gegenüber HIV
hätte? Was würdest Du tun?“
„Positiv zusammen leben“ wird auch in diesem Jahr von der
Bundes­zentrale für gesundheitliche Aufklärung in Partnerschaft
mit dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG), der Deutschen
AIDS-Hilfe und der Deutschen AIDS-Stiftung umgesetzt.
In den kommenden Wochen werden neue Motive auf zahlreichen
Plakatflächen, in Zeitschriften und Magazinen zu sehen sein und
natürlich startet die Kampagne auch im Netz auf:
www.welt-aids-tag.de, www.facebook.com/WeltAidsTag und
www.twitter.com/weltaidstag_de
EINE KAMPAGNE VON
BZGA-15-02712_WAT_2015_A4_hoch_RZ.indd 2
IN PARTNERSCHAFT MIT
02.10.15 11:43
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Welt-Aids-Tag 2015
Gestiegene Lebenserwartung
Große Fortschritte der medizinischen Therapie haben den Verlauf
der HIV-Infektion nachhaltig verändert: Inzwischen existieren
Medikamente, die den Ausbruch von Aids sehr viele Jahre verhindern können. Besonders wenn die medizinische Therapie früh
einsetzt und gut anschlägt, können sehr viele Betroffene ein fast
gesundes Leben führen. Die Lebenserwartung ist etwa so hoch
wie die der nicht von HIV Betroffenen.
Weltweites Armutsgefälle
Auf breiter Ebene stehen diese effektiven Behandlungsmöglichkeiten nur in den reichen Industrieländern mit hochentwickelten
Gesundheits- und Sozialsystemen zur Verfügung. Nur 10 Millionen
von 26 Millionen Menschen bekommen die HIV-Medikamente,
die sie benötigen! Hierzulande sind besonders Menschen ohne
Papiere von den Möglichkeiten der effektiven HIV-Therapie
ausgeschlossen.
Mitten im Leben: Menschen mit HIV und Aids
Für eine große Zahl HIV-Infizierter gestaltet sich das Leben nicht
anders als für die meisten anderen Menschen auch. Experten
schätzen, dass in Deutschland zwei Drittel aller Menschen mit
HIV arbeiten: Mit HIV kann man übrigens in jedem Beruf tätig sein!
Das Leben von Sexualität hat sich für Menschen mit HIV erheblich verbessert: Wenn aufgrund einer erfolgreichen medizinischen Therapie die Virusmenge im Blut dauerhaft unter der
sogenannten Nachweisgrenze bleibt, ist eine Ansteckung des
Partners mit HIV auf sexuellem Wege sehr unwahrscheinlich,
der Schutz ist mindestens so gut wie bei der Kondombenutzung!
Inzwischen können Frauen mit Hilfe der HIV-Medikamente
gesunde Kinder zur Welt bringen, sogar eine natürliche Geburt
ist möglich.
Einen wesentlichen Unterschied zu Nichtinfizierten macht das
Wissen um den Virus im Körper, um die Möglichkeit, irgendwann
zu erkranken aus. Es ist für viele Betroffene ein immer wieder zu
führender Kampf, sich nicht von Angst und Ungewissheit dominieren zu lassen. Wenn die Verantwortung und Sorge für eigene
Kinder hinzukommt, ist dies zusätzlich bedrückend. Belastend
für viele Menschen mit HIV ist auch das Wissen um die Möglichkeit, durch sexuelle Kontakte den HI-Virus weiterzugeben. Das
erschwert Partnerschaften und führt in vielen Fällen dazu, dass
Beziehungen zerbrechen oder aus der Angst heraus, sich oder
den anderen zu gefährden, gar nicht erst eingegangen werden.
Eine große Rolle für viele Menschen mit HIV spielt die Angst vor
Diskriminierung.
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Wenn HIV zu spät erkannt wird – „Late Presenter“
Je später die HIV-Diagnose gestellt wird, umso schlechter sind
die Chancen, von den heutigen Behandlungsmöglichkeiten zu
profitieren. Durch HIV im Körper verursachte Schäden sind dann
nicht mehr rückgängig zu machen, die Lebenserwartung kann
deutlich verkürzt sein. Ein wichtiger Grund, dass Menschen sich
nicht rechtzeitig testen lassen, liegt in der Tabuisierung von
Sexualität, die nicht der heterosexuellen Ehenorm entspricht,
der Angst vor Diskriminierung und in mangelnden Zugangsmöglichkeiten zum Gesundheitssystem, was besonders Flüchtlinge
und Menschen ohne Papiere betrifft.
Vollbild Aids
Nach dem fünfzigsten Lebensjahr und nach vielen Jahren medizinischer Therapie leidet eine zunehmende Gruppe von HIVInfizierten unter den teilweise sehr beeinträchtigenden Nebenwirkungen der Medikamente und ersten Begleiterkrankungen
und benötigt eine umfassende Betreuung. Für Patienten mit
gegen die Medikamente resistenten Virenstämmen oder für jene,
die ihre Medikamentenkombinationen mehrfach z.B. wegen
unerwünschter Wirkungen wechseln mussten, gibt es schließlich
keine effizienten Behandlungsmöglichkeiten mehr. Die Menschen, bei denen die Erkrankung Aids ausgebrochen ist, leiden
oft unter sehr unangenehmen Begleiterkrankungen, die körperlich und seelisch belastend oder sogar zerstörerisch wirken.
Neben das Aussehen stark verändernden Fettumverteilungs­
störungen sind dann Krebserkrankungen und neurologische
Veränderungen häufige Bestandteile der Aids-Erkrankung.
Aids und Armut
Viele aidskranke Menschen, die nicht mehr arbeiten können und
früh verrentet wurden, kommen mit ihrer Rente, der Sozialhilfe
oder anderen staatlichen Versorgungsleistungen nicht aus und
sind daher von Armut bedroht. Die seit 2006 eingeführten
Zuzahlungen im Gesundheitswesen, die Verteuerung von
Lebensmitteln und anderen wichtigen Dingen des täglichen
Gebrauchs führen zur materiellen Überforderung gerade von
Menschen, die als chronisch und schwer Erkrankte leben müssen.
Deshalb wird auch der aus Spenden finanzierte Hilfsfonds der
AIDS-Hilfe Düsseldorf e.V. so stark nachgefragt, dass die zur
Verfügung stehenden Gelder bei weitem nicht ausreichen.
Negativ bleiben – sich schützen!
Das HI-Virus schädigt die Gesundheit schwerwiegend und macht
das Leben gewiss nicht leichter. Es lohnt sich, HIV-negativ zu bleiben!
nKondome schützen sehr gut vor HIV und auch einigen anderen
sexuell übertragbaren Infektionen.
nBei Drogengebrauch ist Safer Use, d.h. die Benutzung eines
sauberen Spritzbestecks angesagt.
nNach einem Infektionsrisiko unbedingt auf HIV testen lassen!
Text: Peter von der Forst
HIV und Aids im Überblick
Wer Fragen hat, ist herzlich eingeladen, sich kostenlos und anonym
beraten zu lassen.
Telefon 0211-19411 oder online www.aidshilfe-beratung.de
Das beste Mittel gegen Aids: Aufklärung
Ein sehr wichtiger Grund für die im internationalen Vergleich
niedrigen Neuinfektionszahlen ist die in Deutschland seit vielen
Jahren konsequent durchgehaltene Linie, Aids-Aufklärung
möglichst umfassend und auf die Bedürfnisse der Zielgruppen
zugeschnitten anzubieten und gleichzeitig gegen die Diskriminierung der von HIV und Aids Betroffenen anzugehen.
In Düsseldorf bietet die AIDS-Hilfe Düsseldorf unter Beteiligung
von HIV-Betroffenen für unterschiedliche Zielgruppen Präven­
tion und Aufklärung an: für Jugendliche, für Männer, die Sex mit
Männern haben, für Drogengebraucher, Beschaffungsprosti­
tuierte, für Stricher, für Multiplikatoren wie Lehrer, Kranken­
pfleger, psychosoziale Berufsgruppen, Ordnungsdienste, Polizei etc..
Text: Yvonne Hochtritt · Fotos: Marcus Brammertz, Heike Gröper
Bärenstark für die AIDS-Hilfe
Eine beliebte HeartbreakerSpendenaktion ist in jedem Jahr
die Kampagne „Bärenstark für
die AIDS-Hilfe“ zum Welt-AidsTag. In einer limitierten Auflage
werden die Solidaritätsbärchen
für 6 Euro verkauft. Ein schönes
Geschenk für Klein und Groß, zu
Nikolaus, Weihnachten oder auch einfach nur so. Jeder Bär ist
ca. 13 cm groß, kuschelweich und bei 30° C waschbar. Seit 2009
trägt der Bär das Öko-CE Zeichen, womit bestätigt wird, dass er
aus umweltverträglichem Material und selbstverständlich garantiert ohne den Einsatz von Kinderarbeit hergestellt wurde.
Wichtig für Sammler: Auch der Solibär 2015 unterscheidet sich
erneut von seinen Vorgängern und präsentiert sich in flauschigem schwarzgrauem Fell und blauer Weste.
Für Neueinsteiger in der Teddysammelwelt bietet Heartbreaker
verschiedene „Bärenauslesen“ für je 15 Euro an. Drei Teddys aus
vergangenen Jahren in einer schönen Umverpackung bilden ein
tolles Geschenk für jeden Anlass. Darüber hinaus dienen sie auch
noch einem guten Zweck.
Bestellungen bei Andrea Peters unter Telefon 0211/77095-40
oder per Email an [email protected].
Versand gegen Rechnung und Versandkosten.
Während der Öffnungszeiten ist der Solibär auch
am Empfang der AIDSHilfe erhältlich.
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Welt-Aids-Tag 2015
Text: Yvonne Hochtritt · Foto: Peter von der Forst
Rote Schleifen für Düsseldorf: Unterstützer gesucht
Dieser Aufruf geht an alle Menschen und Unternehmen, die die
Anliegen von Menschen mit HIV und Aids unterstützen möchten. Anlässlich des 28. Welt-Aids-Tags am 1. Dezember 2015 ruft
die AIDS-Hilfe Düsseldorf zu Aktionen für den guten Zweck auf.
Verteilen Sie Rote Schleifen und sammeln Spenden bei Ihren
Freunden, Kollegen und Nachbarn. Oder machen Sie bei unserer
zentralen Aktion in der Düsseldorfer Innenstadt mit. Machen Sie
einen Infostand in Ihrer Firma, Ihrer Apotheke oder Ihrer Schule.
Dekorieren Sie Ihr Ladenfenster. Verkaufen Sie an Ihrem Empfang
Solibären oder verschenken Sie die kleinen Teddys als Nikolausgeschenk oder Weihnachtspräsent an Ihre Kunden. Schneiden
Sie in Ihrem Haar-Salon für den guten Zweck, verkaufen Sie
Kuchen in Ihrem Lokal oder spenden Sie vom Eintritt zu Ihrer
Party einen Teil für die AIDS-Hilfe.
Die Möglichkeiten, Solidarität mit Betroffenen zu zeigen, zum
Ausdruck zu bringen, dass Menschen mit HIV und Aids nicht
ausgegrenzt werden, sondern Teil unserer Gesellschaft sind, sind
vielfältig. Seien Sie kreativ. Wir stellen Ihnen gerne Plakate, Infomaterial, Schleifen, Teddys, Spendendosen und mehr zur Verfügung. Vielen Dank für Ihre Unterstützung im Kampf gegen Aids!
Bitte wenden Sie sich bei Interesse an Heike Gröper, 0211/77095-42
oder [email protected]
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wirkung als Warnung vor den Gefahren von Aids und den damit
verbundenen sozialen Problemen, vor allem der Ausgrenzung
und Stigmatisierung. Die Rote Schleife wurde Anfang der 80er
Jahre von dem New Yorker Frank Moore und der New Yorker
Künstlergruppe Visual Aids als Reaktion auf die ersten bekannt­
gewordenen Aids-Todesfälle geschaffen.
Machen Sie mit: Tragen Sie ein red ribbon als Zeichen der Solida­
rität! Sie ist in der AIDS-Hilfe Düsseldorf (Johannes-Weyer-Str. 1,
Düsseldorf) erhältlich.
"Positiv verbunden sein"
Unter dem Motto „Positiv verbunden sein“ engagieren sich viele
Menschen ehrenamtlich in
Projekten der Düsseldorfer AIDSHilfe. Am 28.11. und dem 1.12.
– dem Welt-Aids-Tag – wird das
Engagement im Stadtbild Düsseldorfs sichtbar. Viele ehren- und
hauptamtliche Mitarbeiter der AIDS-Hilfe Düsseldorf sind in den
Stadtteilen unterwegs, verteilen rote Schleifen, sammeln Spenden und verkaufen Solibären. Die Erlöse fließen direkt in AidsProjekte, die sich maßgeblich durch Spenden finanzieren. Alle
Spenden­sammler tragen gut sichtbar einen Ausweis und haben
darüber hinaus noch ein offizielles Papier der AIDS-Hilfe bei sich,
welches sie legitimiert.
Der zentrale Stand der AIDS-Hilfe wird vor der beliebten Shoppingmall Sevens auf der Königsallee 56 aufgebaut. Am 28.11. (von 11
bis 17 Uhr) und am 1.12. (von 12 bis 18 Uhr) warten dort viele
kleine Teddys auf ein neues Zuhause. Auch Prominente und
Politiker sind dabei, um die Aktion zu unterstützen. Schauen Sie
doch mal vorbei.
Wir danken dem Centermanagement des Sevens, allen Sammlern und Spendern für ihre Unterstützung!
Text: Yvonne Hochtritt · Logo: Kunst und Kollegen
Sie ist das prägnante Zeichen des Welt-AidsTags.
Schön, alarmierend, offen und schick. Die
Rote Schleife, englisch: red ribbon, auch als
„Aids-Schleife“ bekannt. Sie ist weltweit das
Symbol der Solidarität, für Mitmenschlichkeit mit HIV-Infizierten und Aidskranken.
Die Farbe Rot hat dabei mehrere Bedeutungen: Sie steht zum einen für die Liebe und
das Blut, zum anderen hat Rot eine Signal­
Text: Yvonne Hochtritt
Die Rote Schleife
Liebe Leserinnen und Leser!
Niemand erkrankt und stirbt mehr an Aids – wäre das nicht eine tolle Vorstellung? Dies ist eine
Utopie, werden Sie sagen. Das stimmt, aber wir können ihr uns nähern, wenn wir daran arbeiten,
dass sich möglichst wenige Menschen mit HIV anstecken. Und wenn sie sich doch anstecken,
schnell zum HIV-Test gehen, damit im Falle eines HIV-positiven Testergebnisses die Möglichkeiten
der modernen antiretroviralen Therapie genutzt werden können, um den Ausbruch der Krankheit
Aids zu verhindern.
In Deutschland wird ein Drittel aller HIV-Neudiagnosen erst im fortgeschrittenen Stadium von
Aids gestellt, über 500 Menschen sterben jährlich an Aids, immer mehr Menschen wissen nicht,
dass sie HIV-infiziert sind.
Für viele Menschen ist es auch heute noch eine große Schwierigkeit, über Sexualität offen sprechen zu können – besonders, wenn
diese nicht in den normierten und allgemein akzeptierten Bahnen verläuft. Schwul sein, Partnerwechsel und Seitensprünge, das
Nutzen sexueller Dienstleistungen, mit Sexarbeit Geld verdienen – all das sind Zuschreibungen und Verhaltensweisen, die für viele
Menschen tabu sind, und die immer noch oft und schnell in eine negative gesellschaftliche Ecke gestellt werden. Alte und überzogene Vorstellungen von der Infektiosität HIV-Infizierter sind noch in vielen Köpfen. Sie führen zu ausgrenzenden Reaktionen HIVPositiven gegenüber, von denen übrigens die meisten Stigmatisierungserfahrungen aufgrund ihrer HIV-Infektion gemacht haben.
Bei Menschen mit Migrationshintergrund kommen häufig erschwerend fehlende Sprachkenntnisse, Unkenntnis des deutschen
Gesundheitswesens oder fehlende Papiere hinzu.
Aus Angst vor Ausgrenzung und Stigmatisierung verdrängen Menschen ihr HIV-Risiko, gehen nicht zum HIV-Test und nicht in medizinische Behandlung. Sie verpassen damit die Chance auf ein längeres Leben und infizieren unwissentlich andere Menschen mit
HIV. Diskriminierung macht krank und sorgt für die weitere Verbreitung von HIV! Dagegen können wir etwas tun:
Unsere Aufklärungs- und Präventionsarbeit hilft, Vorurteile gegenüber Menschen mit HIV und Menschen mit unterschiedlichen
Lebensstilen abzubauen und Betroffene zu ermutigen, sich ihrer HIV-Infektion zu stellen. Die Stadt Düsseldorf wird auf unsere
Ini­tiative hin ein diskriminierungsfreies Arbeits- und Bewerbungsumfeld für Menschen mit HIV schaffen und setzt so ein wichtiges
Signal für andere Arbeitgeber in unserer Region!
Wir gehen auf Menschen mit Migrationshintergrund zu und unterstützen sie, in ihrer Community aufzuklären. In Erstaufnahme­
stellen von Flüchtlingen sind wir ebenfalls präsent und klären beispielsweise unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge zum Thema
Schutz vor einer HIV-Infektion auf.
Die öffentliche Förderung für unsere Arbeit reicht aber nicht aus:
Spenden Sie für unsere Präventions- und Antidiskriminierungsarbeit – helfen Sie mit, der Utopie näher zu kommen!
Vielen Dank!
Ihr Peter von der Forst
Geschäftsführer
:info #3 2015
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Welt-Aids-Tag 2015
Programm zum Welt-Aids-Tag 2015
1. Dezember 2015: Der 28. Welt-Aids-Tag wird
umrahmt von einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm, das von der AIDS-Hilfe
Düssel­dorf und Kooperationspartnern vor­
bereitet wurde. Thomas Geisel, Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf, hat die Schirmherrschaft über die Veranstaltungen und
Aktionen in Düsseldorf übernommen. Unter
dem Motto „Positiv verbunden sein“ möchten
die einzelnen Veranstaltungen unter anderem
für Sympathie und einen „normalen“ Umgang
mit Menschen mit HIV und Aids werben und
auf die nach wie vor bestehenden Risiken einer
Infektion mit dem HI-Virus aufmerksam
machen.
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse der AidsForschung bedeuten für viele HIV-Positive und
an Aids Erkrankte Hoffnung auf eine Verlängerung und Verbesserung ihrer Lebensqualität.
Trotzdem wird Aids auch in Zukunft ein aktuelles Thema bleiben. In Düsseldorf infizieren
sich nach wie vor Menschen mit dem HI-Virus.
Wir laden Sie herzlich ein, an unseren Veranstaltungen teilzunehmen und dadurch unsere
Arbeit gegen Aids zu unterstützen.
18. November
Café Bar Piranha
Bilker Allee 110
Düsseldorf-Bilk
Eintritt frei
27. November
AIDS-Hilfe Düsseldorf e.V.
Johannes-Weyer-Str. 1
Düsseldorf-Bilk
Teilnahme kostenlos
Einstieg an der Bastionstraße
Düsseldorf-Carlstadt
25 Euro pro Person
(inkl. Begrüßungsdrink)
28. November
Sevens
Königsallee 56
Düsseldorf-Stadtmitte
29. November bis
1. Dezember
Welt-Aids-Tag
kwadrat
Blücher Str. 51
Düsseldorf-Pempelfort
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:info #3 2015
19.30 Uhr – Lesung ›Haus voller Wolken‹
Mit dem Autor Jan Stressenreuter. Mit "Haus voller Wolken" beweist Stressenreuter erneut,
warum er zu den wichtigsten zeitgenössischen schwulen Autoren gehört. Mit berührenden
Bildern, einer einfühlsamen, schnörkellosen Sprache und leisem Humor wagt er sich an das
Thema Alzheimer, dem in Zukunft immer mehr Beachtung geschenkt werden wird, auch von
schwulen Männern. In Zusammenarbeit mit Herzenslust Düsseldorf.
19.00 bis 21.00 Uhr – ›Der Trauer Ausdruck geben‹
Meditative Tänze der Trauer und des Trostes. Zum Gedenken an Aids-Verstorbene. Leitung
Jürgen Dörr. Anmeldung bitte bis 20. November unter 0211/77095-20 oder an juergen.doerr@
duesseldorf.aidshilfe.de.
20.00 bis 23.00 Uhr – ›Benefiz-Straßenbahnfahrt‹
Die AIDS-Hilfe Düsseldorf lädt zu einer vergnüglichen Fahrt durch Düsseldorf ein. Mit dabei:
Käthe Köstlich, Nina Nussig, Max Weyers und das Akustik-Duo Léger. Alle Erlöse kommen AidsProjekten zugute. Restkarten bei der AIDS-Hilfe Düssel­dorf erhältlich.
Bestellung unter 0211/77095-30 und [email protected]
Mit freundlicher Unterstützung der Rheinbahn und der Brauerei Im Füchschen
11.00 bis 17.00 Uhr – ›Spendensammel-Aktion‹
zugunsten von Menschen mit HIV und Aids in den Düsseldorfer Stadtteilen und der Innenstadt
11.00 bis 17.00 Uhr – ›Bärenstark‹ zugunsten von Menschen mit HIV und Aids
Auf der Königsallee werben Düsseldorfer Prominente und Politiker für Sympathie, Toleranz und
Solidarität gegenüber Männern, Frauen und Kindern mit HIV und Aids, verteilen rote Schleifen
und verkaufen Solibären für den guten Zweck. Mit freundlicher Unterstützung des Sevens.
Special-Drink im kwadrat zugunsten der AIDS-Hilfe Düsseldorf e.V.
www.kwadratgmbh.com
Spendenprojekt im Dezember ›Plastiktüte – Nein, danke‹
Die Süd-Apotheke spendet für jede von ihren Kunden nicht
genutzte Plastiktüte 5 Cent an die AIDS-Hilfe Düsseldorf und ruft
zu Spenden zugunsten der AIDS-Hilfe Düsseldorf auf.
Süd-Apotheke, Himmelgeister Straße 106, Düsseldorf-Bilk
Aktualisierte Aktionen und Termine unter www.duesseldorf.aidshilfe.de
1. Dezember
Welt-Aids-Tag
Evangelische StudierendenGemeinde Düsseldorf (ESG)
Johannes-Weyer-Str. 7
Düsseldorf-Bilk
19.00 Uhr – Ökumenische Andacht anlässlich 30 Jahre AIDS-Hilfe Düsseldorf
Nach der Andacht gemütliches Beisammensein im Loft-Café der AIDS-Hilfe Düsseldorf
(Johannes-Weyer-Str. 1)
Mitwirkende: Nicola Stricker (ESG), Timo Volke (altkatholische Gemeinde) und Wolfgang Czaja
(Ev. Diakon). Vorbereitet von der Gottesdienstgruppe der AIDS-Hilfe Düsseldorf e.V.
Sevens
Königsallee 56
Düsseldorf-Stadtmitte
12.00 bis 18.00 Uhr – ›Spendensammel-Aktion‹
zugunsten von Menschen mit HIV und Aids in den Düsseldorfer Stadtteilen und der Innenstadt
Deans Bistro
Erkrather Straße 30
Düsseldorf-Oberbilk
24,90 Euro pro Person
19.00 Uhr – ›Crazy Monday goes Christmas‹ AUSVERKAUFT
Käthe Köstlich, Wanda Kay und Dennis Harder bieten den Gästen eine Crazy Show. Lassen Sie
sich überraschen, es wird weihnachtlich! Tombola zugunsten der AIDS-Hilfe Düsseldorf, Eintritt
inklusive Drei-Gänge-Menü. Einlass ab 18 Uhr. Kartenverkauf im Bistro.
Phoenix Sauna Düsseldorf
Platanenstr. 11a
Düsseldorf-Flingern
6. Dezember
La Rencontre de Dieu
Albertstraße 83 (Kellerraum)
Düsseldorf-Flingern
9. Dezember
AWO „zentrum plus“
Siegstraße 2
Düsseldorf-Unterbilk
11. Dezember
Queenz
Charlottenstr. 62
Düsseldorf-Stadmitte
14. Dezember
K21, Kunstsammlung NRW
Ständehausstr. 1
Düsseldorf-Friedrichstadt
19. Dezember
Café-Bar Piranha
Bilker Allee 110
Düsseldorf-Bilk
12.00 bis 18.00 Uhr – ›Bärenstark‹ zugunsten von Menschen mit HIV und Aids
Auf der Königsallee werben Düsseldorfer Prominente und Politiker für Sympathie, Toleranz und
Solidarität gegenüber Männern, Frauen und Kindern mit HIV und Aids, verteilen rote Schleifen
und verkaufen Solibären für den guten Zweck. Mit freundlicher Unterstützung des Sevens.
19.00 Uhr – ›Benefiz-Whirlpoolparty für Männer‹
Tombola zugunsten der AIDS-Hilfe Düsseldorf e. V.
12.00 bis 14.00 Uhr – Gottesdienst mit der Gemeinde ›La Rencontre de Dieu‹
Positiv verbunden sein mit von HIV und Aids betroffenen Menschen in Afrika und weltweit.
Ein Gottesdienst mit der Gemeinde “La Rencontre de Dieu” (französische Gemeinde von New
Life Church Düsseldorf). Der Gottesdienst will ein Zeichen setzen für Hoffnung, Zuversicht und
Heilung. Verantwortlich: Minister Simon Nkossi
Mitwirkende: Rufin Kenfack, Jürgen Dörr (AIDS-Hilfe Düsseldorf), Pfarrer i.R. Gerhard Gericke
19.00 bis 21.00 Uhr – ›Auch Schwule werden älter …‹
Informationsveranstaltung über Möglichkeiten und Chancen als schwuler Mann auch im Alter
in einem diskriminierungsfreien und akzeptierenden Umfeld leben und wohnen zu können.
Leitung: Georg Roth (rubicon Köln e. V.), Koordinator: Schwule Seniorenarbeit NRW
23.00 Uhr – ›Henry‘s‹ Die neue Party von duesselboy.de
Mit DJ Pop´o´lectric und Barbara Vogue. Eintritt bis 24 Uhr 5 Euro, danach 7 Euro pro Person.
Davon geht jeder erste Euro an die AIDS-Hilfe Düsseldorf.
20.00 Uhr – Benefiz-Kunstauktion ›HEARTWORK‹ im K21, der Kunstsammlung NRW
Es werden ca. 50 Arbeiten zeitgenössischer Künstler durch das Auktionshaus Christie’s
zugunsten HEARTBREAKER, Förderkreis der AIDS-Hilfe Düsseldorf e.V. versteigert.
Einlass ab 17 Uhr nur mit gesonderter Einladung.
Mehr Infos unter www.heartbreaker-duesseldorf.de
21.00 Uhr – ›Benefiz-Weihnachts-Karaoke-Singen‹
Die Special-Karaoke-Party zugunsten der AIDS-Hilfe Düsseldorf
:info #3 2015
15
30
Jahre AIDS-Hilfe Düsseldorf
„Rühren Sie da bloß nicht dran, wer weiß, wie lange der noch hat
… es ist schon viel, wenn der sein Sterben akzeptieren kann.“ ...
„Arbeiten Sie auf keinen Fall aufdeckend, das wirft der Ihnen
nachher alles vor die Füße …“ Das hörte der junge, unerfahrene
Psychologe, der ich damals war, durchs Telefon von einer erfahrenen Psychotherapeutin, die schon mit einigen AIDS-Kranken
gearbeitet hatte.
Ich war neu hier, die AIDS-Hilfe Düsseldorf war schon 5 Jahre
alt und ich hatte bald herausgefunden, dass ich mich auf diese
Dame wohl besser nicht verlassen sollte. Obwohl so viel von
Sterben und Tod die Rede war, hatte ich das Gefühl selten woanders so viel Lebendigkeit und sprühende Energie gesehen zu
haben wie hier in der AIDS-Hilfe.
Ich sollte mich um eine seit 1989 bestehende Positivengruppe
kümmern und um eine ehrenamtliche Telefonberatergruppe,
das war alles, was man mir beim Einstellungsgespräch gesagt
hatte. Ach … und natürlich auch um alle, die mit einer Krise
herein­schneiten oder in einer Krise zuhause oder im Krankenhaus
meinen Beistand brauchten.
Ich hatte schon zwei Vorgänger gehabt, auch Psychologen, auch
wie ich vom Arbeitsamt bezahlt, weil arbeitsuchend gemeldet
und alle befristet, auf Zeit, so wie ich. Ich hatte von meiner Vorgängerin eine Reststelle übernommen: Psychologe für drei
Monate in der AIDS-Hilfe. Das passte! Ich hatte genauso keine
Zeit zu verlieren wie meine Klienten. Es sollte weitergehen mit
der Stelle sagte man mir, aber so genau wüsste man es auch
nicht. Meine Situation passte ideal zu denen, die zu mir kamen:
Keiner wusste so konkret was passieren würde: Leben, wie lange,
krank werden wie, sterben wann wie, wie viel Zeit bleibt noch,
Tanzen auf dem Vulkan oder schon mal im Sarg probeliegen?
Die Lösung des Rätsels konnte nur in der Richtung liegen aus der
ungewissen Zeit etwas zu machen und miteinander in intensive
Beziehung zu treten. Die Positivengruppe bestand aus vielen
schwulen oder bisexuellen Männern. Es waren mindestens
zwanzig, aber zum Glück waren nicht immer alle gleichzeitig da,
so dass ich meine Aufmerksamkeit meist nur auf zehn richten
musste. Das Treffen war für alle offen, immer freitags von 16 bis
20 Uhr. Danach wurde immer noch gemeinsam gekocht oder
man ging zusammen essen. Fast jede Woche kam ein neuer Positiver in die Gruppe, oft den Kopf schon unter dem Arm tragend.
Es war ergreifend zu sehen, wie engagiert und solidarisch die
Fitten in der Gruppe sich der Hilfsbedürftigen annahmen, wie
schnell ein Obdachloser in der Wohnung eines Gruppenmitglieds
unterkam. Man sprach sich ganz kurzfristig miteinander ab, wie
man einen Menschen in Not auch mal ohne Bürokratie und
Professionelle rund um die Uhr versorgen und betreuen konnte.
Das funktionierte damals wie von Geisterhand.
Heute würde ich sagen, es funktionierte, weil jeder morgen
16
:info #3 2015
in die gleiche Situation hätte kommen können und man eine
Notgemeinschaft gebildet hatte.
Selbsthilfe und ehrenamtliche Arbeit waren damals die
Schwerpunkte der AIDS-Hilfe Arbeit. Die Hauptamtlichen waren
quasi die Unterstützer und Koordinierer dieser engagierten,
unentgeltlich Tätigen. Wir hatten zwei ehrenamtliche Betreuergruppen, die mit bestehenden Sozialstationen Kranke zuhause
betreuten (ambulantes Versorgungsmodell von 1987 bis 1992).
Bei Bedarf rund um die Uhr und sehr engagiert und liebevoll. Die
Pflegeversicherung war noch nicht erfunden und professionelle
Anbieter hatten oft Berührungsängste den Patienten gegenüber.
Natürlich gehörte mein Herz bald auch den Drogengebrauchern,
die HIV in sich trugen. Einige fanden den Weg zu mir, wollten
angesichts des HIV-Themas ihr Leben nochmal rumreißen, anders
weiterleben, nicht nur dauerdicht aus dieser Welt schwanken.
Uns kam entgegen, dass wir seit 1987 ebenfalls für fünf Jahre das
Methadon-Programm in NRW als Studienprojekt für HIV-Infizierte installiert bekamen. Das Projekt war einerseits sehr
umstritten, eine Droge durch die andere zu ersetzen, doch
erschien es auch als eine willkommene Entspannung und Ent­
kriminalisierung für viele Drogengebraucher. Bei manchen war
es sogar so begehrt, dass sie sich bemühten noch schnell HIVpositiv zu werden, damit sie die Ersatzdroge bekamen.
Gruppen waren damals der Hit
Bald hatten wir angeleitete Gruppen für jede Art von Betroffenen. Neben der Frauengruppe gab es auch eine Gruppe für Angehörige, eine für Schwule, eine für Hinterbliebene, eine für Heteros, eine für Bluter, eine für Drogengebraucher. Es gab natürlich
auch eine Beratergruppe und zwei Betreuergruppen, die sich
ehrenamtlich um Rat- und Hilfesuchende kümmerten. Es war die
Zeit der Selbstfindung in Gruppen. So sehr es tabuisiert war am
Arbeitsplatz oder in der privaten Umgebung über das Thema HIV
zu sprechen (besonders wenn man selbst der Betroffene war),
so stark brannte der Wunsch dies ungehemmt und offen in der
Gruppe der Schicksalsgleichen tun zu dürfen.
Die Gruppe war für viele der einzige Ort, an dem sie sich mal
Luft machen konnten, wo sie aber auch erfuhren, dass sie nicht
alleine waren, dass es anderen auch so ging wie ihnen. Das Leben
unter dem Damoklesschwert machte viele auch besonders
mutig, kühn und beherzt.
In Safer Sex-Workshops lernte man mit AIDS wieder Sex zu
haben, ohne andere zu gefährden oder immer wieder von einem
schlechten Gewissen geplagt zu sein. In unzähligen Trauerseminaren und Sterbemeditationen konnte man sich in der Phantasie
dem drohenden Schicksal annähern. Damals flossen viele
Tränen. Aber es wurde auch oftmals herzlich und gern gelacht.
Text: Klaus Bleymehl
Psychologische Beratung
30
Jahre AIDS-Hilfe Düsseldorf
Die zentrale Frage in jeder Gruppe war: Wann sagst Du einem
neuen Partner, dass Du HIV hast? Gibt es einen idealen Zeitpunkt
dafür? Es gab nie eine allgemeingültige Antwort darauf. Jeder
musste es selbst herausfinden.
nWir dachten damals in spätestens zehn Jahren wäre ein Impfstoff da, AIDS geheilt.
nNiemand glaubte in jener Zeit, dass es vorstellbar wäre, dass
eine HIV-infizierte Frau ein gesundes Kind bekommen könnte
oder überhaupt schwanger werden dürfte.
nWer wollte und konnte, bekam sofort die Erwerbsunfähigkeitsrente.
nWir hatten jede Woche eine Trauerfeier.
Viele lernten trotz oder vielleicht sogar gerade wegen der vielen
Trauerfälle in der Umgebung ihr eigenes Leben wieder in die
Hand zu nehmen und aktiv und stark dem Schicksal HIV ent­
gegen zu treten. Man kann sagen: Einige lernten durch HIV und
AIDS wieder zu leben.
Für viele meiner Klienten war damals das Jahr 2000 der magische Begriff. Sie hatten die fixe Idee, dieses Jahr wollten sie unbedingt noch erreichen. Manche planten die Zeit danach schon gar
nicht mehr als Lebenszeit ein. Das Jahr 2000 und dann weg!
Viele erlebten das Jahr 2000 nicht mehr, aber dennoch hatten
es einige geschafft noch sehr lebendig zu werden vor dem Sterben. Es war für mich überwältigend miterleben zu dürfen, wie
erfolgreich es viele schafften, trotz der ungewissen Bedrohung
durch AIDS das Leben intensiv und mutig zu leben. So lange es
ging. Und dann oft furchtlos und tapfer sich mit dem Tod zu
arrangieren. Ich habe von diesen Menschen unendlich viel gelernt
und bin ihnen für all das sehr dankbar!
Vom Spurt auf die Mittelstrecke
Ab 1996 kamen die neuen Proteasehemmer, eine neue, dritte
Wirkstoffgruppe, die die HIV-Therapie erstmals wirklich stark
und wirksam machte. Anfangs waren viele noch skeptisch, doch
bald zeigte sich, dass die Sterblichkeitsrate deutlich zurück ging
und viele Kranke sich erheblich kräftiger und gesünder fühlten
als in den vergangenen Zeiten. In den ersten Jahren gab es zwar
viele Probleme mit Herzinfarkten und Blutfetten, auch dicke
Bäuche und Storchenbeine hatten einige, eingefallene Gesichter
oder Büffelnacken hatten andere. Das war zwar auch schlimm,
aber man lebte weiter, das Wüten des Virus war gebremst. Zwar
zu einem hohen Preis der äußeren Stigmatisierung, aber man
lebte weiter und es schien schon damals so, dass es nun wohl
länger gut gehen könnte.
planen zu können, alt werden zu können, verwandelte den größten
Teil der Krankheit:
Aus AIDS wurde Aids. Aus "tödlich verlaufend" wurde "chronisch
infiziert". Aus abgezählten, mickrigen Monaten wurden lange
Jahre bis hin zum "normal alt werden".
Auch heute sterben noch Menschen an den Folgen von Aids.
Nach meiner eigenen Zählung ist es aber nur noch ein Zehntel
im Vergleich zu früher. Also konkret z.B. nur noch fünf statt
früher fünfzig im Jahr. Heute sterben Menschen vor allem daran,
dass sie nicht auf ihren Körper achten, zu spät oder gar nicht zum
Arzt gehen oder nie einen HIV-Test machen, obwohl sie handfeste Risiken eingegangen waren. Oftmals fehlt es aber auch den
Hausärzten am Wissen um die Leitsymptome einer HIV-Infektion.
Leider ist mit der besseren Behandelbarkeit auch eine gewisse
Sorglosigkeit eingetreten. Seit 2007 wissen wir, dass Menschen
unter erfolgreicher HIV-Therapie für andere Menschen nicht
mehr ansteckend sind, wenn sie regelmäßig ihren Arzt aufsuchen
und mindestens ein halbes Jahr unter der Virusnachweisgrenze
liegen. Manche vereinfachen diese Erkenntnis so, dass sie sagen:
"Da brauche ich keine Kondome mehr und wenn es mich
erwischt, dann nehme ich halt die HIV-Therapie. Die ist ja auch
gut verträglich heute."
So schlimm und lähmend die frühere Angst bei dem "alten
AIDS" oft war, so fatal ist die Kurzschlüssigkeit des "neuen Aids",
dass das alles harmlos sei, wenn man heute HIV hat.
Leider erleben wir immer noch viel Diskriminierung und Vorbehalte gegenüber den Infizierten. Oft ist es sogar so, dass
Menschen, die sich heute noch infizieren, deutlich weniger Verständnis und Unterstützung begegnet als früher.
Aids und HIV droht die Banalisierung: Vom ehemaligen weltweiten Bedrohungsszenario zum harmlosen chronischen Infekt.
Immerhin ist Aids noch nicht heilbar. Bisher funktioniert nur die
Verlangsamung des Infekts und dadurch der Gewinn an Zeit.
Doch halt, so weit sind wir noch nicht! Die Zahlen steigen wieder
leicht an und wer weiß, wie sich die Infektionszahlen zukünftig
entwickeln werden. Die Zunahme an Migration wird sicherlich
auch hier Effekte zeigen.
Ob wir noch zur Langstrecke kommen? Mal sehen, wir werden
noch gebraucht …
Ab den 2000er Jahren kamen dann immer wieder bessere neue
Medikamente, die Anzahl der Tabletten wurde reduziert und
auch die Nebenwirkungen wurden weniger. Das Gefühl, nun
wirklich für viele Jahre das Leben wieder vorstellbar zu machen,
:info #3 2015
17
30
Jahre AIDS-Hilfe Düsseldorf
Beim Kelleraufräumen hat ein Ehrenamtlicher mehrere alte Ausgaben des :infos gefunden und mitgebracht. Und so lese ich nun
einen Artikel über „Heteros und HIV/Aids“, geschrieben 1992 von
Uschi, und denke über Wandel und Veränderung nach.
Uschi schildert manches, das uns auch heute vertraut erscheint.
Die beschriebene Unwilligkeit von Männern zur Kondombenutzung gibt es noch immer, ebenso Frauen, die blind verliebt sind.
Romantische Liebe, die Sehnsucht nach Verschmelzung und nicht
gelernter Selbstschutz gehören auch heute zu den Infektions­
risiken für Frauen. Der Anteil der Frauen mit HIV hat sich bei etwa
19 % eingependelt, der von Uschi beschriebene drastische Anstieg
der Infektionszahlen ist glücklicherweise so nicht eingetreten.
Frauen mit HIV: versteckt – vereinzelt – verdrängt
Bemerkenswert ist die Tatsache, dass bereits 1992 im :info
frauen­spezifische Aspekte der HIV-Infektion beleuchtet wurden.
Zu der Zeit waren positive Frauen in den Aidshilfen nur eine kleine
Minderheit. Einige mutige Frauen kämpften bundesweit als
Vorreiterinnen dafür, Themen von Frauen mit HIV sichtbar zu
machen. „Wir sind da – weiblich & positiv“ lautete der Titel eines
der ersten Plakate, und die Situation von Frauen wurde mit den
Worten „versteckt – vereinzelt – verdrängt“ beschrieben. Die
Frage „Dürfen positive Frauen Kinder kriegen“ wurde sogar in
den Medien diskutiert und führte zu heute kaum noch vorstellbaren Kontroversen.
Situation in Düsseldorf
In Düsseldorf engagierten sich ebenfalls schon früh Frauen für
Frauen. Es gab eine Gesprächsgruppe für Frauen mit HIV, persönliche und telefonische Beratungen und Öffentlichkeitsarbeit
– alles ehrenamtlich und mit viel Herzblut geleistet. 1992 stellte
dann die AIDS-Hilfe Düsseldorf die erste hauptamtliche Kraft für
die Arbeit für und mit positiven Frauen ein. Die Entscheidung hat
sich aus meiner Sicht bewährt, denn die Erfahrung zeigt, dass
Frauen verstärkt diejenigen Aidshilfen nutzen, die sie als frauen­
18
:info #3 2015
freundlich wahrnehmen. Von den Menschen, die heute die AIDSHilfe Düsseldorf aufsuchen, liegt der Anteil der Frauen bei etwa
30 % und damit höher als epidemiologisch zu erwarten ist.
„Den Jahren Leben geben“
Mit der Einführung der Kombinationstherapie in 1996 kam die
Aussicht auf eine längere Lebensperspektive. Während zuvor
positive Frauen zu Schwangerschaftsabbrüchen und sogar Steri­
lisationen gedrängt wurden, traten nun Themen wie Kinderwunsch, Familie, aber auch Trauer über im jetzigen Licht falsch
erscheinende Entscheidungen in den Vordergrund. Das eigene
Leben erschien wieder gestaltbar.
Als weitere Folge war für viele Frauen eine Berufstätigkeit oder
eine Ausbildung denkbar – als Alternative zur Frühverrentung.
Jedoch ist die Kombitherapie kein Zaubertrunk: Frauen haben
auch weiterhin durchaus gesundheitlichen Einschränkungen und
der zunehmende Druck in der Arbeitswelt ruft Versagens- und
Versorgungsängste hervor.
Gerade Frauen erhalten überdurchschnittlich oft erst spät und
mit eingeschränkter Gesundheit ihre HIV-Diagnose, obwohl sie
in ärztlicher Behandlung sind. Die Gründe können darin liegen,
dass Frauen nicht mit HIV-Risiken in Verbindung gebracht und
deshalb Marker-Erkrankungen nicht als solche wahrgenommen
und getestet werden. Sterben und Tod stehen dennoch heute
nicht mehr so im Fokus. HIV ist eine chronische Krankheit geworden und die Heraus­forderung liegt darin, ein zufriedenstellendes
Leben mit HIV und auch mit den Einschränkungen durch HIV zu
führen. Jetzt, wo HIV nicht mehr automatisch eine sehr verkürzte
Lebenserwartung bedeutet, treten andere Themen in den Vordergrund und stellen neue Anforderungen an die Arbeit der
AIDS-Hilfe.
Diskriminierung hat fast jede positive Frau erlebt
Auch weiterhin ist HIV mit realen Diskriminierungserfahrungen
und mit Angst vor Diskriminierung verbunden. Mit der Diagnose
Text: Kerstin Kollenberg · Abbildungen: DAH
30 Jahre AIDS-Hilfe Düsseldorf –
weibliche Aspekte der HIV-Infektion
30
Jahre AIDS-Hilfe Düsseldorf
Glaubt nicht, es betrifft euch nicht!
Ich weiß nicht, ob das Folgende zu sehr „erhobener Zeigefinger“
ist. Es ist meine persönliche Geschichte:
HIV machen viele Frauen erstmalig die Erfahrung, einer gesellschaftlichen Randgruppe zugeordnet zu werden. Das „Geheimnis­
management“ – wer bekommt wann welche Informationen –
nimmt auch heute noch viel Energie in Anspruch. Noch größere
Anstrengungen sind erforderlich, um durch absolute Geheimhaltung die eigenen Kinder vor Anfeindungen zu schützen.
Durch die wissenschaftliche Erkenntnis von 2007, dass Menschen
mit erfolgreicher HIV-Therapie unter bestimmten Voraussetzungen nicht mehr ansteckend sind, ist Sexualität und Partnerschaft
für viele Frauen etwas einfacher geworden. Für viele bleibt dennoch ein Rest Angst. Eine junge Frau sagte mal: „Den Kopf kriege
ich nie ganz frei“. Auch von dem Gefühl des „nicht-zuhause-seinim-eigenen-Körper“ berichten Frauen nach wie vor.
Schweigen macht krank
HIV ist auch eine gesellschaftliche Aufgabe: Es gilt, die Bedingungen so zu gestalten, dass das Leben mit HIV von Einzelnen
und Gruppen besser zu bewältigen ist. Um Einfluss auf gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen nehmen zu
können, hat sich die AIDS-Hilfe Düsseldorf schon früh lokal,
landes- und bundesweit vernetzt. Auch heute geht es darum, für
Frauen kompetente und diskriminierungsfreie Versorgung sicherzustellen, für die Belange von Frauen mit HIV zu sensibilisieren
und sich in (gesundheits-)politische Fragestellungen einzumischen.
Bei allen Veränderungen ist eines geblieben: Die HIV-Infektion
von Frauen wird noch immer als eine besondere Erkrankung
wahrgenommen – mit allen Folgen. „Schweigen macht krank,
noch ehe der Virus zur Krankheit führt“ heißt es auch heute noch
gültig in dem Plakat „Wir sind da – weiblich & positiv“.
Und solange dies die gesellschaftliche Realität ist, wird die
Arbeit der AIDS-Hilfe nicht überflüssig.
„Ich geh´mit dir ins Bett, weil ich verrückt nach dir bin.“ Diese
Entscheidung hat 1988 mein Leben grundlegend verändert.
Auch ich war dumm genug zu glauben, HIV sei ein Problem der
Homosexuellen. Die Diagnose kam mit einem Chromosomentest wegen Kinderwunsch telefonisch nach Hause und war ein
Todesurteil. Damals gab es keine Option, das Virus in Schach zu
halten. Die Überlebensrate lag bei ca. 3 Jahren. Kaum einer unserer Freunde oder Familie wusste es. Wir lebten in einer kleinen
Stadt, in der ärztliche Kontrolle oder Versorgung (indirekt) abgelehnt wurde. Auch gerne Aidskranke genannt und immer an die
Uniklinik geschickt. Sieben schöne Jahre, trotz der Belastungen,
waren ein Geschenk. Dann wurde mein Partner krank, und man
hat alles für ihn getan. Meine große Liebe verstarb 1997. Das
ist jetzt fast 20 Jahre her, denn ich bekam später Tabletten, die
das Virus in Schach halten konnten, aber die furchtbare Nebenwirkungen hatten. Immer noch sind Einsamkeit, Isolation und
Ablehnung, ob selbst gewählt oder von außen, gelebte Situation.
Also, all ihr süßen Homos, Heteros und was auch immer, passt
auf euch auf und glaubt nicht, es betrifft euch nicht. Das Virus
kann direkt oder indirekt euer Leben zerstören.
Make Love not „Neuinfektion“!
16.09.1985
ich habe angst.
ich bin wütend, ich zittere und würge.
verdammt noch mal, ich fühle mich alleine
in meiner gefühlsduselei.
meine gedanken kreisen um meine krankheit
und dem unbändigen gefühl der angst,
das wieder in mein leben eingebrochen ist.
die angst ergreift mich jeden tag mehr
und ich erlebe sie jeden tag direkter.
ich versuche, meine gefühle zu bezwingen
und habe dabei schweissausbrüche
und weine daheraus und alles dreht sich.
ihr wisst ja nicht, wie weh es tut, wenn ich meinen
körper spüre, und sehe, wie ich mich verändert habe
in den letzten wochen.
(Autor unbekannt)
:info #3 2015
19
30
Jahre AIDS-Hilfe Düsseldorf
Mit der verbesserten Behandelbarkeit der Infektion haben sich
die Themen von Menschen mit HIV verändert und damit auch
die ehrenamtliche Unterstützung. Das Leben mit HIV steht im
Vordergrund.
Das Auftreten von Aids war eine große Bedrohung. 1985 gründete sich die AIDS-Hilfe Düsseldorf, und die Notwendigkeit,
Menschen in Krankheit und Sterben beizustehen, gehörte von
Beginn an zu den vordringlichen Aufgaben. Viele Positive, Zugehörige und Engagierte waren ehrenamtlich und mit großem
Einsatz bereit, diese Aufgaben zu übernehmen.
Aus dem Bedürfnis der Helferinnen und Helfer, sich auszutauschen und fortzubilden, entstand 1986 die erste „Betreuer­
gruppe“, später kam eine zweite dazu. 1988 wurden etwa
20 Personen in unterschiedlichen Krankheitsstadien unterstützt.
Die Hilfeleistung war schon damals kostenlos, anonym und verschwiegen. Sie war auf kranke Menschen ausgerichtet, die neben
Verständnis einfach auch ganz praktische Hilfe im Alltag benötigten – Krankenpflege, putzen, kochen, Sterbebegleitung.
Aus den „Betreuern“ sind mittlerweile Wegbegleiter geworden,
die in schwierigen Lebensabschnitten zur Seite stehen. Hier in
Düsseldorf nennen wir sie „Kümmerlinge“. Die ehrenamtlich
arbeitende Gruppe besteht zur Zeit aus vier Frauen und vier
Männern, die aufgrund ihrer Verschiedenheit auch den unterschiedlichsten Anliegen gerecht werden können. Das Wortspiel
„Kümmerlinge“ beinhaltet Qualitäten wie das „sich kümmern“,
Verlässlichkeit und Übernahme von Verantwortung. Die seelischen und sozialen Folgen der HIV-Infektion, z.B. Isolation, Einsamkeit oder Diskriminierung, sind durch einen verschwiegenen
und vorurteilsfreien „Kümmerling“ an der Seite leichter zu ertragen oder auch zu verändern.
Nachgefragt wird heute Unterstützung im Alltagsleben. Die
Kümmerlinge nehmen sich Zeit für regelmäßige Besuche, auch
im Gefängnis oder Krankenhaus, für Spaziergänge und Gespräche. Auch Spezialanfragen, wie z.B. das Ordnen von Unterlagen
oder Hilfe bei der Wohnungssuche sind möglich.
Aus der Frage „Kann ich auch so einen Kümmerling haben?“
entsteht oft ein persönlicher Kontakt, der für beide bereichernd ist.
BenefizWeihnachts-Karaoke
19. Dezember ab 21.00 Uhr
Café Bar Piranha, Bilker Allee 110
Ein lustiger Abend mit Dirk und Dirk für alle
Karaoke-Freunde und die, die es werden wollen.
Zugunsten der AIDS-Hilfe Düsseldorf.
20
:info #3 2015
Text: Kerstin Kollenberg · Foto: Lupo/pixelio.de
„Kann ich auch so einen Kümmerling haben?“
Ehrenamtliche Betreuung und Begleitung seit 1985
30
Jahre AIDS-Hilfe Düsseldorf
Text: Rufin Kenfack-Sofack
Nur ein Wort: Weitermachen!
„Immer die Ausländer. Wieso immer spezielle Projekte für Migrantinnen und Migranten, wenn es um Krankheit geht?...“ (übersetzt). So lautet eine der Frage, die wir in den letzten Jahren
immer wieder gestellt bekamen.
Die AIDS-Hilfe Düsseldorf unterstützt und berät als nichtstaatliche Organisation Menschen mit HIV, Aids, Hepatitis und
anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen. Darüber hinaus
entwickelt die AIDS-Hilfe Düsseldorf Projekte und Angebote
besonders für jene Gruppen, die gesundheitlichen Risiken durch
HIV/Aids, Hepatitis und andere sexuell übertragbare Erkrankungen ausgesetzt sind. Dazu gehören Drogengebraucherinnen und
Drogengebraucher, Menschen in Haft, Männer, die Sex mit Männern haben und eben auch Migrantinnen und Migranten.
Migranten sind in Deutschland überproportional von HIV betroffen. Viele Menschen kostet es eine große Überwindung, den Weg
zur AIDS-Hilfe zu gehen. Innerhalb der Communities ist die Angst
groß, ausgeschlossen und stigmatisiert zu werden. Neben der
Stigmatisierung innerhalb der eigenen Kulturkreise machen
weitere Faktoren wie die Sprache, die Religion, der Aufenthaltstitel und die bürokratischen Wege des Gesundheits­systems den
Weg zur AIDS-Hilfe noch schwieriger.
Heute werden einige Communities von Gesundheits- und
Sozialwissenschaftlern als „schwer erreichbar“ bezeichnet. Deshalb gehören der Zugang zu den Communities und die gerechte
Versorgung von Migranten ebenfalls zu den wichtigsten Auf­
gaben der AIDS-Hilfe Düsseldorf.
Ein zielgruppenspezifisches Angebot für und mit Migranten ließ
aus mehreren Gründen leider lang auf sich warten. Erst 21 Jahre
nach Gründung wurde in der AIDS-Hilfe Düsseldorf im Jahr 2006
ein eigenständiger Bereich ins Leben gerufen. Das Angebot
wurde „ Transkulturelle HIV- und Aids-Arbeit“ getauft. Damit
sollten Migranten und schwerpunktmäßig Menschen aus Subsahara-Afrika mehrsprachig beraten und unterstützt werden. In
diesem Jahr nahmen insgesamt 96 Klientinnen und Klienten mit
Migrationshintergrund (überwiegend Frauen) die Angebote der
AIDS-Hilfe in Anspruch. Damals ging es bei Gesprächen überwiegend um finanzielle Notsituationen, Aufenthalts- und sozialrechtliche Fragen und um Schwangerschaft. Die Angst vor Stigmatisierung oder die Traumata, die viele auf dem Weg nach
Deutschland erlebt hatten, machte es fast unmöglich, mit uns
über ihre mögliche Infektion zu reden. Auch finanzielle Eng­pässe
und die zu bürokratische sowie nicht ausreichende Unterstützung der Politik begrenzte eine Erweiterung unserer Angebote.
Heute, 30 Jahre nach Gründung der AIDS-Hilfe Düsseldorf und
neun Jahre nach Gründung des Arbeitsbereichs Migration sieht
die Situation anders aus. Heute ist die Stelle mit einem Berater,
ebenfalls mit Migrationshintergrund, voll besetzt. Auch ein
Berater für schwule und bisexuelle Männer mit Migrations­
hintergrund ist heute in der AIDS-Hilfe tätig. Die zielgruppenspezifische Präventionsarbeit stellt seitdem auch einen sehr
wichtigen Bestandteil des Bereichs Migration dar.
Bei den Anfragen und Gesprächen geht es heute tatsächlich
auch um Aufklärung, Leben mit der Infektion, Therapie, Partnerschaft, Outing, Schwangerschaft sowie aufenthalts- bis sozialrechtliche Fragen. Leider stellt sich die Angst vor Stigmatisierung
wie vor neun Jahren weiterhin als eine der größten Sorgen unserer
Klienten dar.
Eine weitere, zwar sehr langsame aber trotzdem zu vermerkende
positive Entwicklung in diesem Bereich ist die Tatsache, dass
immer mehr Migranten sich ehrenamtlich und auch professionell
in diesem Bereich engagieren. Die AIDS-Hilfe beschäftigt neben
den beiden hauptamtlichen Beratern und Experten nun auch
zwei Honorarkräfte, die selbst aus den Communities sind.
Heute bestehen die Aufgaben der AIDS-Hilfe Düsseldorf aus:
nBeratung, Unterstützung und Betreuung von bereits infizierten Menschen mit Migrationshintergrund: Die Beratungsangebote sind dreisprachig und bei weiteren Sprachen werden
ausgebildete Sprach- und Kulturmittler eingesetzt. Einige
unserer Beratungen finden nach Absprache außerhalb der
AIDS-Hilfe statt. Auch in der Uniklinik Düsseldorf findet eine
Sprechstunde statt.
nZielgruppenspezifischer Prävention direkt in den Communities: Durch aufsuchende Arbeit in den Afroshops, Kirchen­
gemeinden, in Jugend-, Frauen- und Männergruppen und
auch in Asyleinrichtungen.
nPartizipativer Arbeit: Um den Zugang zu den unterschied­
lichen Communities zu ermöglichen oder erleichtern, versuchen wir seit drei Jahren Multiplikatoren insbesondere aus
Subsahara-Afrika zu gewinnen und auszubilden, damit die
Prävention in den Communities nachhaltig erfolgen kann.
Auch wenn der Zugang zu bestimmten Communities immer eine
große Herausforderung darstellt und die Zahlen immer noch zu
hoch sind, ist es trotzdem erfreulich festzustellen, dass sich die
Versorgung von Migranten mit HIV und Aids in unserer Stadt um
einiges verbessert hat und welche bedeutende Rolle die AIDSHilfe dabei gespielt hat und weiterhin spielt. Auch die aktive
Vor-Ort-Präventionsarbeit und die erfolgreiche Partizipation
dürfen wir hier nicht vergessen.
Wie ein Politiker aus Kamerun einmal sagte: „Un seul Mot:
Continuer!“ – auf Deutsch „Nur ein Wort: Weitermachen!“.
:info #3 2015
21
30
Jahre AIDS-Hilfe Düsseldorf
Annamaria Erdmann und Nicole Thrandorf sind verantwortlich
für die psychosoziale Beratung von HIV-positiven Substituierten
sowie Menschen mit Drogenerfahrung. Um einen Großteil der
Betroffenen zu erreichen, findet diese Arbeit nicht ausschließlich
in unseren Räumlichkeiten statt. Neben den fest installierten
Präventionsangeboten (Streetwork, mobile Anlaufstelle, Frühstück für Menschen mit Drogenerfahrung) wurde eine wöchentliche Sprechstunde (dienstags von 12.30 bis 14.00 Uhr) im szenenahen Kontaktladen Café Kola der Drogenhilfe Düsseldorf
eingerichtet.
Ein Vor-Ort-Beratungsangebot in der Drogenhilfe ist für die
Mitarbeiterinnen der AIDS-Hilfe Düsseldorf von besonderer
Bedeutung. In Phasen akuter Rückfälligkeit kommt es häufig zum
Kontaktabbruch zwischen Klientinnen, Klienten und Beraterin.
Durch den Beschaffungsdruck etc. gelingt es vielen Menschen
nicht mehr, Termine wahrzunehmen bzw. Kontakt zu halten.
Die szenenahen Räumlichkeiten und die niederschwelligen
Zugänge zum Hilfesystem der Drogenhilfe bieten den Mitarbeiterinnen der AIDS-Hilfe die Möglichkeit, die Beziehung zu Menschen gerade in prekären Lebenssituationen aufrecht zu halten.
Die Sprechstunde in der Drogenhilfe Düsseldorf ist somit ein
wichtiger Baustein der Beratung schwerstabhängiger Drogenkonsumenten.
Auch bietet es Menschen, die HIV-positiv sind und über keinerlei
Kontakte zur AIDS-Hilfe verfügen, die Möglichkeit, die Mitarbeiterinnen der AIDS-Hilfe kennen zu lernen und anzusprechen.
Intravenöse Drogengebraucher haben ein erhöhtes HIV- und
Hepatitis-Risiko. Ein Blick auf Änderungen und vor allem Erweiterungen des Aufgabenbereiches in den letzten 30 Jahren verdeutlicht den Wandel der Zeit, aber auch den seit den Anfängen
bestehenden Präventionsgedanken: Schon 1985 gelingt es den
noch ehrenamtlichen Mitarbeitern der AIDS-Hilfe Düsseldorf,
Kontakt zur Drogenszene aufzunehmen, erste Betroffene erreichen die Büroräume am Oberbilker Markt.
1987 findet die AIDS-Hilfe Düsseldorf neue Räumlichkeiten am
Worringer Platz. Der szenenahe Ort wird von der Klientel gut
angenommen, Kontakte zur Zielgruppe steigen. Durch Projektmittel ist es nun möglich, hauptamtliche Mitarbeiter einzustellen und die soziale Arbeit spezifischer zu gestalten. Safer-UsePräventionsbotschaften müssen dringend verteilt werden, ein
Mitarbeiter ist nun verantwortlich für das Aufsuchen der Szeneorte. Gebrauchtes Spritzbesteck etc. wird häufig an andere
Konsumenten weiter gegeben. Hier gilt es, Wissen über HIV, Aids
sowie Übertragungswege zu transportieren.
Über Projektmittel gelingt es ebenfalls, mobile psychosoziale
Beratung und Begleitung anzubieten. Zudem wird ein Mitarbei-
22
:info #3 2015
ter eingestellt, der sich ausschließlich auf die Beratung von
Drogengebrauchern spezialisiert. Steriles Spritzbesteck wird
verteilt.
Die 2011 bis 2015 vom Robert Koch-Institut durchgeführte Erhebung (DRUCK-Studie) zeigt auch heute noch Lücken in der Prävention und Versorgung von Drogengebrauchern. Auffällig ist,
dass trotz der hohen Hepatitis-Raten innerhalb der Szene und
der Kostenübernahme der Kassen, die Impfquote Hepatitis A und
B auch 2015 sehr gering ist. Auch wurden Wissenslücken in Bezug
auf Übertragung und Prävention bezüglich Hepatitis-Infektionen
festgestellt.
In Kooperation mit dem Gesundheitsamt und der Drogenhilfe
Düsseldorf wurde Ende 2012 die Impfkampagne „Gelbe Tage“
eingerichtet, die auch 2015 wichtiger Bestandteil des Präven­
tionsangebotes ist. Drogen konsumierenden Menschen ist es
nun möglich, sich in den medizinischen Räumen der Drogenhilfe
Düsseldorf auf Wunsch testen und impfen zu lassen.
Eng an den Arbeitsbereich gekoppelt ist seit den Anfängen der
AIDS-Hilfe Düsseldorf die hauptamtliche sowie ehrenamtliche
aufsuchende Tätigkeit HIV-positiver Inhaftierter. Diese sind
meist wegen kleineren Beschaffungsdelikten inhaftiert. Die
regelmäßige Sprechstunde findet allerdings auch im Jahre 2015
immer noch ohne Spritzenvergabe bzw. Spritzentausch statt.
30 Jahre akzeptierende Drogenarbeit, 30 Jahre Vermittlung von
Präventionsbotschaften, 30 Jahre Gremienarbeit.
Seit 30 Jahren kämpft die AIDS-Hilfe Düsseldorf nun gegen die
Kriminalisierung der Sucht. Denn auch die hohen HIV- und Hepatitisquoten innerhalb der Szene würden wohl sinken, wären die
Bedingungen innerhalb der JVA – gesetzlich verankert – nicht
unsafe. Dennoch wird auch weiterhin, trotz des natürlich stattfindenden Konsums in Haft, die Vergabe von sterilem Spritz­
besteck untersagt. Dies scheint jedoch eine entscheidende Ur­sache
für die hohen Ansteckungsraten zu sein, auch in Düssel­dorf.
Die AIDS-Hilfe Düsseldorf fordert ein Umdenken! Nicht erst in
den nächsten 30 Jahren.
Text: Nicole Thrandorf
30 Jahre Drogenarbeit
30
Jahre AIDS-Hilfe Düsseldorf
Text: Jürgen Dörr
Hinter Gittern:
Die Betreuung HIV-positiver Häftlinge in der JVA Düsseldorf
Bereits seit den 80er Jahren engagiert sich die AIDS-Hilfe Düssel­
dorf (AHD) in der Beratung und Begleitung von Inhaftierten der
JVA Düsseldorf, die von HIV/Aids betroffen sind. Wurde dies
zunächst meist ehrenamtlich geleistet, so konnte die Arbeit ab
2001 in den Bereich des hauptamtlichen Beratungsteams über­
nommen werden.
Seit April 2013 arbeite ich jede Woche mindestens einen Tag im
Gefängnis. Was mich da erwartete, wusste ich nicht, hatte ich
doch bis dahin keine Haftanstalt von innen gesehen.
Die Justizvollzugsanstalt Düsseldorf – das sind 850 Häftlinge in
16 Hafthäusern, 350 Bedienstete, ca. 100 externe Mitarbeiter
und rund 70 ehrenamtliche Betreuer. Einerseits ein mittelständisches Unternehmen, andererseits eine eigene Welt mit eigenen
Regeln, ein Mikrokosmos, ein im wahrsten Sinne geschlossenes
System.
Wenn ich einen Häftling aus der Zelle in mein Büro und wieder
zurück bringe, so bedeutet das 24 Türen auf- und abschließen.
Und das mehrmals am Tag. Der Umgang mit dem Thema HIV ist
in der JVA immer noch sehr tabuisiert. An der Tür meines Büros
steht nur mein Name und meine Beratungszeit, aber kein Hinweis auf die AIDS-Hilfe. In den Hafthäusern hängen Hinweise,
bei Fragen zu HIV/Aids möge man sich an Pfarrer Spiegel wenden
(katholischer Gefängnisseelsorger und mein Ansprechpartner).
Die Anfragen werden dann an mich weiter gegeben, eine direkte
Kontaktaufnahme zu mir als AIDS-Hilfe-Mitarbeiter scheint
jedoch zu heikel.
HIV-positive Inhaftierte sind nach wie von bestimmten Tätigkeiten wie Haus- oder Küchenarbeit ausgeschlossen. Die Anstaltsleitung befürchtet, dass z.B. Häftlinge die Essensannahme von
HIV-Positiven verweigern könnten. Man will keine Störungen im
Vollzugsablauf.
Vor kurzem erzählte mir ein HIV-positiver Häftling, der allein in
einer Zwei-Mann-Zelle untergebracht ist: „Ein Häftling, der zu
mir auf die Zelle sollte, sagte daraufhin ,Zu dem gehe ich nicht
auf die Zelle, da holt man sich ja die Seuche‘.“ Viele sind daher
darauf bedacht, dass ihre Infektion nicht bekannt wird, weil sie
Repressionen durch Mitgefangene befürchten. Doch inzwischen
gibt es auch selbstbewusste HIV-positive Häftlinge: „Ich laufe
nicht mit einem Etikett herum, aber wenn ich gefragt werde, ob
ich HIV-positiv bin, dann stehe ich dazu, und wenn der andere
damit ein Problem hat, dann ist das seine Sache.“
In der JVA befinden sich ca. 8-20 Häftlinge, deren HIV-Infektion
bekannt ist. Es handelt sich fast ausschließlich um Drogen­
gebraucher, die auf Grund von „Beschaffungskriminalität“
inhaftiert sind und viele haben langjährige Hafterfahrung. Etwa
die Hälfte von ihnen befindet sich in der JVA im Substitutionsprogramm.
Im Rahmen meiner Tätigkeit in der JVA biete ich den HIV-positiven Häftlingen Beratung in Einzelgesprächen und ein Gruppenangebot an. In der Regel ergibt sich aus der Krisenintervention
ein gesamtgesundheitlicher Aspekt, der die Drogenabhängigkeit
sowie die bei 90% der Klienten vorhandene Koinfektion mit
Hepatitis C einschließt. Die Hilfsangebote der AHD sollen die
Angebote der JVA ergänzen und unterstützen. Während die
Hauptaufgabe des Vollzugs darin besteht, die Gefangenen zu
einem Leben in sozialer Verantwortung und ohne weitere Straftaten zu befähigen, erweitert die AHD das übergeordnete Ziel
um die Befähigung, ein Leben in Gesundheit während und nach
der Haft führen zu können.
Im Einzelnen richten sich die Ziele nach den jeweiligen Problemlagen:
nInformation und Aufklärung
nGesundheitsförderung
nWiederherstellung, Wahrung und Erweiterung der persön­
lichen Entfaltungsmöglichkeiten
nWeckung, Förderung und Stabilisierung von Selbsthilfe­
potenzialen
nPsychische Verarbeitung und praktische Bewältigung der
durch die Infektion und Suchterkrankung veränderten
Lebenssituation unter besonderer Berücksichtigung der Haftsituation
nSchaffung und Wahrung der materiellen Lebensgrundlagen,
insbesondere im Hinblick auf die Entlassung
nAusbau bzw. Erhalt des persönlichen sozialen Netzwerkes
nStrukturierung des Alltags
nTeilnahme am gesellschaftlichen Leben
Ziele der Gruppenarbeit sind:
nHerstellung von Kontakt zu infizierten Gefangenen
nErmöglichung von Austausch
nZugang zu Informationen zu HIV und Aids
nKlärung haftinterner Fragen und Schwierigkeiten insbesondere in der Zusammenarbeit mit dem medizinischen Dienst
nMotivierung zur Bearbeitung der Suchtproblematik
nÜben von Kommunikationsregeln und sozialer Kompetenz
nAblenkung vom „Knastalltag“
Aus der Betreuung in der JVA ergeben sich natürlich auch NachBetreuungsbedarfe. Besonders die Existenzsicherung, der Erhalt/
die Schaffung von eigenem Wohnraum und die Ermöglichung
des Zugangs zu medizinischer Versorgung stellen hier zentrale
Schwerpunkte dar.
:info #3 2015
23
30
Jahre AIDS-Hilfe Düsseldorf
Draußen in Ruhe leben können
Jürgen: Michael, wann und unter welchen Umständen hast Du
erfahren, dass Du HIV-positiv bist?
Michael: Ich weiß es seit 2003. Ich wurde damals in die Ulmer
Höhe, der alten JVA in Düsseldorf, eingeliefert. Beim Gesundheitscheck fragte man mich, ob ein HIV-Test gemacht werden
dürfe. Ich habe zugestimmt. Mir war klar, dass ich nicht immer
vorsichtig war und ein Risiko bestand. Dennoch hatte ich nicht
damit gerechnet, dass der Test positiv war.
Jürgen: Wie ist man in der JVA damit umgegangen? Hat man
Dir Unterstützung angeboten?
Michael: Ja, sie waren auch sehr sensibel im Umgang mit mir.
Sofort kam Pfarrer Spiegel und brachte mir Informationsbroschüren. Er hat dann auch den Kontakt zur AIDS-Hilfe vermittelt.
Jürgen: Wie war dann die weitere medizinische Versorgung?
Michael: Ich bin dann in das Justizvollzugskrankenhaus Fröndenberg gebracht worden. Nach der Untersuchung meinte man aber,
ich bräuchte noch keine Medikamente zu nehmen, da die Werte
noch gut seien. Medikamente nehme ich erst seit 2006.
Jürgen: Michael, Du hast ja eine langjährige Haft- und Drogenerfahrung. Willst Du etwas dazu sagen?
Michael: Ja, ich war so 15/16, da bin ich das erste Mal in den
Jugendstrafvollzug gekommen. Zusammengerechnet habe ich
in meinem Leben bisher rund 18 Jahre in Haft verbracht. Seit
mehr als 20 Jahren bin ich „auf Droge“. Ich habe es einmal
geschafft sieben Monate clean zu sein, das war die längste Zeit.
Auch in Haft habe ich immer wieder Drogen genommen.
Jürgen: Du hast ja gerade das Thema Haft und Drogen angesprochen. Die Deutsche AIDS-Hilfe setzt sich ja für die Vergabe
von sterilen Spritzen für Drogenkonsumenten in Haft ein.
Wie siehst Du das?
Michael: Das halte ich für sehr sinnvoll. Es ist doch bekannt, dass
sich Häftlinge eine Spritze teilen und gemeinsam benutzen. Auch
wird im Knast mit Spritzen gehandelt.
24
:info #3 2015
Im Gespräch mit ...
... Michael P., 45, HIV-positiv, Drogengebraucher, in Haft.
Das Interview führte AIDS-Hilfe Mitarbeiter Jürgen Dörr.
Jürgen: Wissen andere Häftlinge, dass Du HIV-positiv bist?
Gab es Reaktionen darauf?
Michael: Ich denke schon. Ich bekomme ja jeden Tag zusätzlich
Milch und Obst. Da wird dann untereinander schon drüber
gesprochen. Richtig blöd angemacht worden bin ich noch nicht.
Aber es wird schon hinter einem getuschelt. Einmal kam ein
Häftling und fragte: „Liegt der Aids-Micha hier?“
Jürgen: Was hat sich im Umgang mit HIV in der JVA geändert
oder müsste sich noch ändern?
Michael: Ich kann heute mit jedem Umschluss machen. Früher
musste der andere immer schriftlich sein Einverständnis geben,
wenn ich mit ihm Umschluss machen wollte. Das finde ich schon
sehr gut. Was ich nicht gut finde, dass wir z.B. bei der Essensvergabe nicht mitarbeiten dürfen. Auch müssten die Häftlinge
besser informiert werden. Viele haben immer noch die Vorstellung von Aids und Seuche. Die meisten Bediensteten sind achtsamer geworden, in dem Sinne, dass andere nicht erfahren, dass
ich HIV-positiv bin. Es sagt keiner, „der Mitarbeiter der AIDSHilfe will Sie sprechen.“ Wenn Du kommst, wird nur gesagt,
„Es ist Besuch für Sie da.“ Was ich sehr schade finde, dass die
Essens-Pakete für die HIV-Positiven abgeschafft wurden.
Jürgen: Michael, hast Du Ziele oder Wünsche für Dein weiteres
Leben?
Michael: Wenn ich wieder draußen bin, möchte ich nur in Ruhe
leben können. Meine eigenen vier Wände haben, wenn es auch
nur ein Zimmer ist. Noch mal eine Arbeit zu finden, z.B. ein Halbtagsjob, wäre sehr schön. Wünsche habe ich keine.
30
Jahre AIDS-Hilfe Düsseldorf
Alle hatten Angst vor Aidskranken
Jürgen: Herr Spiegel, gab es einen konkreten Anlass, sich besonders für die HIV-positiven Häftlinge einzusetzen?
Pfarrer Spiegel: Grundsätzlich habe ich hier immer die­jenigen im
Blick, denen es besonders schlecht geht. Durch meinen Freund
und Kollegen Josef Prinz, der in der AHD tätig war, kam der Kontakt zur AIDS-Hilfe zustande und seit 1986 waren in Absprache
mit der AHD rund 33 ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter in
der Betreuung der HIV-positiven Häftlingen tätig.
Jürgen: Die 80er Jahre waren ja – was HIV/Aids betrifft – geprägt
von Hysterie und Panik. Wie war das in der JVA?
Pfarrer Spiegel: Alle hatten Angst vor den Aidskranken. Die
Unterscheidung zwischen HIV und Aids gab es ja damals noch
nicht. „Man darf die nicht anfassen“, hieß es. Was für mich nie
ein Thema war, ich habe immer deutlich gemacht, dass
normaler Körperkontakt, wie jemand die Hand geben, kein Übertragungsweg ist.
Im Gespräch mit ...
... Pfarrer Reiner Spiegel. Er ist seit 31 Jahren als katholischer
Gefängnis-Seelsorger in der JVA Düsseldorf tätig.
Das Interview führte AIDS-Hilfe Mitarbeiter Jürgen Dörr.
HIV-Infektion bekannt wird und sich auch nicht trauen, es jemandem
zu erzählen, weil es dann weitergegeben werden könnte. Die
meisten der Bediensteten hier gehen eher locker damit um.
Jürgen: Was muss nach Ihrer Meinung noch getan werden, dass
auch hier HIV mehr als eine chronische Erkrankung gesehen
wird?
Pfarrer Spiegel: Ich glaube, dass es sich auch hier in diese Richtung entwickeln wird. Doch wird Aufklärung, gerade was den
neuesten Stand der Therapiemöglichkeiten betrifft, nach wie
vor wichtig sein.
Es wurden dann von der AIDS-Hilfe Info-Veranstaltungen für
Inhaftierte und Bedienstete durchgeführt. Am Anfang hatten
wir in der JVA eine große Anzahl Bluter und schwule Männer. Die
Drogen­gebraucher kamen erst in den 90er Jahren. Hier war es
auch eine große Leistung der AHD, der damals weit verbreiteten
Homophobie entgegenzuwirken, so dass sich die Stimmung
gegen Schwule doch gewandelt hat. Auch habe ich von Anfang
an Kondome verteilt, obwohl das damals noch verboten war.
Jürgen: Bis 2011 war es in den NRW-Haftanstalten noch so, dass
sich beim Umschluss die HIV-positiven Häftlinge outen mussten.
Ist HIV-positiv-sein in Haft immer noch ein Stigma?
Pfarrer Spiegel: Formal gilt das immer noch. Es läuft dann aber
mehr als Verträglichkeitsüberprüfung, was nichts mit HIV zu tun
hat. Die HIV-Positiven dürfen ja auch untereinander Umschluss
machen, dafür gibt es die sogenannten weißen Umschlusskarten.
Die Bediensteten sprechen dann vom „weißen Umschluss“, damit
niemand als HIV-positiv geoutet wird. Ich denke, dass viele HIVPositive hier in Haft Angst vor Ablehnung haben, wenn ihre
:info #3 2015
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Projekte und Gruppen
1985 bis 1990
In den ersten Jahren der Aidsepidemie war die Versorgungs­
situation für Aidskranke sehr schlecht. Um diesem Miss- und
Notstand zu begegnen, gründeten in Berlin schwule Männer
1987 mit HIV e.V. den ersten Spezialpflegedienst. Ein solches
Projekt war damals wahrscheinlich nur in Westberlin möglich,
weil dort in den Anfangsjahren der Epidemie die Zahl der Erkrankten und Sterbenden besonders hoch war. Der Verein stand
Modell für viele Initiativen und Einrichtungen, die sich in der
Folge bundesweit gründeten.
In Düsseldorf entstanden – durch die AIDS-Hilfe koordiniert –
Betreuungsgruppen, die die Pflege der Betroffenen zu Hause
organisierten. Wichtig waren insbesondere seelsorgerische und
psychologische Begleitungen und 24-Stunden-Einsätze, etwa im
Rahmen der Sterbebegleitung. Geprägt war diese Zeit durch ein
hohes Maß an ehrenamtlichem Engagement und Solidarität.
Häufig musste improvisiert werden, um die Betreuungen sicherzustellen. Eine geeignete Infrastruktur in Kliniken oder Pflegeeinrichtungen für Aidskranke gab es nicht. Hospize waren weitgehend unbekannt. Gleichzeitig führte das Auftreten von Aids
in Politik und Verwaltung zu einem tiefen Erschrecken vor einer
möglicherweise nicht eindämmbaren Katastrophe. Daraus folgten zum einen Berührungsängste mit Ausgrenzung und Diskriminierung, zum anderen jedoch auch eine hohe politische Handlungs- und Ausgabenbereitschaft.
Das von Rita Süssmuth (1985 bis 1988 Bundesministerin für
Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit) aufgelegte
Bundesmodell­programm „Ausbau ambulanter Hilfen für Aidskranke im Rahmen von Sozialstationen“ und eine Fehlbedarfs­
finanzierung halfen in den ersten Jahren die entstehenden
Projekte zu finanzieren. Auf Basis dieser Förderung entstand auch
ein ambulantes Versorgungsmodell in Nordrhein-Westfalen. In
den Städten Köln, Düsseldorf und Bonn begann ein "kooperatives
Versorgungsmodell", das im Gesundheitsministerium entwickelt
wurde. Menschen mit Aids sollten in Zukunft in ihren eigenen
Wohnungen betreut werden. Eine umfassende medizinische und
psychosoziale Versorgung sollte den Patienten das Verbleiben
in der eigenen Wohnung ermöglichen und die notwendigen
Krankenhausaufenthalte deutlich vermindern.
Außerdem wurde daran gedacht, für Positive, Kranke und ihre
Freunde, die nicht alleine wohnen wollten, Wohngemeinschaften
einzurichten. Die ambulanten Versorgungen und psychosozialen
Betreuungen leisteten die AIDS-Hilfen und die vorhandenen
Sozialstationen. Durch diese Zusammenarbeit der Sozialstationen und AIDS-Hilfen mit den örtlichen Gesundheitsämtern, den
Sozialämtern, den Krankenkassen und den niedergelassenen
Ärzten wurde eine Versorgungsstruktur geschaffen, die den
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:info #3 2015
Bedürfnissen der Kranken gerecht wurde. Auch im Bereich der
Weiterbildung des Personals haben die beteiligten Einrichtungen
zusammengearbeitet.
Anfang der 90er Jahre erfolgte in Düsseldorf der Übergang der
Versorgung vom Modellstatus in die Regelversorgung. Es entstand bei der AIDS-Hilfe Düsseldorf e.V. der Ambulante Pflegedienst mit einer leitenden Krankenschwester.
1990 bis 2005
Zunächst als „Schwulenseuche“ tituliert, infizierten sich in der
Folge auch Drogenabhängige mit HIV. Bei der Pflege, Betreuung
und Begleitung von Betroffenen zeigte sich vermehrt die Notwendigkeit, auch auf die speziellen Probleme von Suchtkranken
und psychisch Kranken einzugehen. Häufig lebten die Menschen
in einem nicht mehr intakten sozialen Umfeld, da Partner verstorben waren und/oder sich Familie und Freunde abgewendet
hatten. Viele HIV-Infizierte und Aidskranke litten unter traumatisch wirkenden Diskriminierungserlebnissen, die zu Vereinsamung, Isolation und Depressionen führten. Hinzu kam ein hohes
Maß an Armut durch eine fehlende oder eingeschränkte soziale
Absicherung (Berufsunfähigkeit, geringer Rentenanspruch).
In die Versorgung durch die AIDS-Hilfe Düsseldorf wurden zunehmend Sozialarbeiter und Sozialpädagogen mit eingebunden, um
den sich ändernden Anforderungen gerecht zu werden. Durch
den vorhandenen Behindertenstatus der Betroffenen bestand
ein gesetzlicher Leistungsanspruch auf Leistungen des Ambulant
Betreuten Wohnens. Auf dieser Grundlage konnten psycho­
soziale Betreuung und Begleitung angeboten werden. Zudem
wurde Hilfestellung zur Aufrechterhaltung von sozialen Beziehungen und bei der Tagesstrukturierung geleistet. Zentral war
auch die Unterstützung bei rechtlichen, behördlichen und finanziellen Angelegenheiten.
Der Ambulante Pflegedienst übernahm die Hilfestellung bei
Verrichtungen des alltäglichen Lebens, die medizinisch-somatische Versorgung und die Schwerstpflege und ambulante Intensivpflege. Dabei war das Zusammenwirken von Pflege und
Sozialarbeit in dieser Zeit von größter Bedeutung. Finanziert
wurden die Leistungen durch örtliche und überörtliche Sozial­
hilfeträger.
Mitte der 90er Jahre entwickelten sich die Dienste – auch bedingt
durch die Einführung der Pflegeversicherung – weiter. Dabei
stiegen auch die wirtschaftlichen Risiken in der Leistungserstellung. 1996 wurden der Ambulante Pflegedienst und das Ambulant Betreute Wohnen aus der AIDS-Hilfe Düsseldorf e.V. ausgegründet und firmierten fortan unter „Ambulanter Dienst der
AHD gGmbH“.
Text: Lutz Middelberg
30 Jahre Versorgung und Betreuung von Menschen mit HIV
und Aids in Düsseldorf
Projekte und Gruppen
Ab 1996 veränderte sich die Versorgung von Menschen mit HIV
und Aids grundlegend. Wesentlich hierfür war die Entwicklung
der „hochaktiven antiretroviralen Therapie“ (HAART). Durch die
Kombinationstherapie war es gelungen, die Lebenserwartung
und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich zu verbessern.
In der Folge war bei den Hilfestellung in der Versorgung nicht
mehr die Sterbebegleitung im Fokus, sondern die Lebensbegleitung und Lebensgestaltung. Aus der tödlichen Bedrohung wurde
eine chronische und behandelbare Erkrankung.
Durch die enormen Erfolge in der Therapie wurden die Betroffenen – mit Ausnahme der ärztlichen Versorgung – immer unabhängiger von Versorgungssystemen. Dieses führte dazu, dass
bundesweit HIV-spezialisierte Pflegedienste schlossen.
In Düsseldorf führte diese Entwicklung zu der Entscheidung,
neben HIV-Patienten/Klienten andere Personengruppen zu versorgen. Der Schwerpunkt lag ab Ende der 90er Jahre neben HIV
auf der Versorgung von sozial benachteiligten, suchtkranken,
psychisch kranken und schwerstkranken Menschen. Der Bereich
der Wohnungslosenhilfe wurde aufgebaut. 2002 wurde die
Gesellschaft „Ambulanter Dienst der AHD gGmbH“ in „Care24
PflegeService gGmbH“ unbenannt.
Der Förderkreis „A.I.D.S. – Alle Im Dienste Solidarisch“ hatte die
Versorgung der Menschen mit HIV und Aids schon in den vergangenen Jahren finanziell unterstützt. Im Jahr 2002 wurde das
Wohnprojekt für Menschen mit HIV und Aids von Care24 eröffnet. Dieses Projekt hätte ohne A.I.D.S. nicht realisiert werden
können. Auch in den Folgejahren unterstützte A.I.D.S Betroffene
und auch den Betrieb von Care24. Das Ambulant Betreute Wohnen wurde mit Erfolg ausgebaut.
2005 bis 2015
Die HIV-spezifische Pflegeinfrastruktur nahm an Bedeutung
weiter ab. Die gesetzlichen und finanziellen Rahmenbedingungen erschwerten die Erbringung von ambulanten Pflegeleistungen bei Schwerst- und Betreuungsbedürftigen. Die Leistungen
waren und sind nicht ausreichend finanziert. Dieses traf und
trifft insbesondere die Menschen, die chronisch und mehrfach
erkrankt sind. Wegen der weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen für die Versorgung dieser Patienten/Klienten war und
ist die wirtschaftliche Situation bei Care24 angespannt.
Dieses galt und gilt für alle Pflegedienste, Care24 ist jedoch
besonders betroffen, da sich Care24 bezogen auf Düsseldorf mit
einer Konzentration dieser Personengruppen in der Versorgung
konfrontiert sieht.
In den letzten zehn Jahren sind die Problemlagen der Patienten
und Klienten vielschichtiger geworden. Dabei steht die HIVInfektion häufig neben anderen gesundheitlichen, aber auch
sozialen Problemen. Die Gestaltung und Koordinierung der
ambulanten Versorgung wird dadurch komplex und sehr aufwendig.
Folgende Faktoren kennzeichnen die Lebensumstände der
Patienten und Klienten:
nein geringer sozioökonomischer Status mit der Abhängigkeit
von staatlichen Transferleistungen,
nMehrfacherkrankungen [HIV-assoziierte-Erkrankungen (z.B.
Demenz, neurologische Erkrankungen), Depressionen, psychiatrische Erkrankungen, Erkrankungen in Folge langjährigen
Drogenmissbrauches (z.B. Leberzirrhose), Herz-Kreislauferkrankungen, onkologische Erkrankungen, Wundheilungsstörungen, etc.],
nein nicht intaktes soziales Umfeld [z.B. mit der Folge von
Vereinsamung, Isolation],
ntraumatisch wirkende Diskriminierungserlebnisse [HIVInfektion, individueller Lebensstil],
ndie Zunahme altersbedingter Einschränkungen bzw. Erkrankungen [Osteoporose, Arthrose, Alzheimer, Demenz, Altersschwerhörigkeit, Rheuma, Arthritis, etc.].
Die medizinischen Behandlungserfolge bei Menschen mit HIV
führten in den letzten Jahren dazu, dass immer weniger Betroffene in den Pflegedienst von Care24 aufgenommen werden
mussten. Häufig war zudem der Aufnahmegrund nicht primär
die HIV-Infektion oder Aidserkrankung, sondern eine Sucht- und/
oder psychiatrische Erkrankung.
Die Mitgliederversammlung der AIDS-Hilfe Düsseldorf e.V. hat
in Folge dieser Entwicklung einen Teilbetriebsübergang des
Ambulanten Pflegedienstes an den ASB Düsseldorf beschlossen.
Die AIDS-Hilfe Düsseldorf wird zukünftig mit dem ASB Regionalverband Düsseldorf und anderen externen Pflegediensten eng
kooperieren – z.B. im Rahmen von gemeinsamen Fortbildungen
– um die pflegerische Versorgung von HIV-Betroffenen mit einer
hohen fachspezifischen Qualität sicher zu stellen.
Care24 bleibt bestehen und wird auch in Zukunft Ambulant
Betreutes Wohnen für Menschen mit körperlicher Behinderung/
chronischer Erkrankung, Menschen mit einer seelischen Behinderung sowie Menschen mit einer chronischen Abhängigkeitserkrankung anbieten. Auch die Hilfen für wohnungslose Menschen und die psychosoziale Beratung für Menschen mit
chronischen Erkrankungen werden weiterhin angeboten.
:info #3 2015
27
Projekte und Gruppen
Wie kaum eine andere Erkrankung zuvor hat Aids die von ihr
bedrohten Menschen und Bevölkerungsgruppen mobilisiert, für
die eigenen Belange aktiv zu werden und die Gesundheitsbehörden zum Handeln aufzufordern.
Termin: montags von 17 bis 19 Uhr in der AIDS-Hilfe Düsseldorf
(kleiner Gruppen­raum)
Kontakt: Jürgen, Telefon 0176/782 294 77 oder JPGlasmacher@
aol.com
Bis heute ist Selbsthilfe – zusammen mit dem ehrenamtlichen
Engagement und der professionellen Arbeit – eine der drei Säulen
der AIDS-Hilfe Düsseldorf. Das Anliegen von Selbsthilfe ist
sowohl die Veränderung der eigenen persönlichen Lebensumstände als auch das Einwirken auf soziale und politische Gegeben­
heiten.
Positiv älter werden – 50plusHIV
Geleitete Gesprächsgruppe
Die Gruppe richtet sich HIV-positive schwule Männer über fünfzig. Thematisiert werden die Vorstellungen vom älter werden,
Umgang mit HIV, Ängsten und Befürchtungen, aber auch die
Möglichkeiten, gemeinsam „positiv älter zu werden“. Das Ziel
der Gruppe ist es, sich weiter zu vernetzen, um auch ein eigenes
Wohnprojekt realisieren zu können.
Kontakt: Jürgen Dörr, Telefon 0211/770 95-20
Selbsthilfe ist wichtig,
num sich auszutauschen,
nweil geteilte Probleme kleinere Probleme sind,
num andere kennenzulernen, denen es genauso geht
nund um Veränderungen zu bewirken.
In der AIDS-Hilfe Düsseldorf treffen sich Gruppen zu verschiedenen Themen. Manche Gruppen richten sich an Menschen mit
HIV, einige werden von auch Menschen ohne HIV besucht.
Das eigene Thema ist nicht dabei? Gerne helfen wir bei der Verwirklichung von Ideen oder der Gründung einer neuen Gruppe.
Familienbrunch für Familien mit HIV
Familien mit HIV haben im Alltag oft niemanden für den Austausch. Das gilt z.B. in Bezug auf Partnerschaft und Kindererziehung und besonders bei HIV-betroffenen Kindern. Beim gemeinsamen Brunch können wir Eltern uns über die spezifische
Probleme austauschen. Die Kinder werden in der Zeit qualifiziert
betreut. Diskretion ist selbstverständlich!
Termin: jeweils am letzten Samstag der ungeraden Monate im
Loft-Café der AIDS-Hilfe Düsseldorf
Kontakt: [email protected] oder
Kerstin Kollenberg, Telefon 0211/770 95-21
Frauengruppe für Afrikanerinnen
Wir sind eine Gruppe von Afrikanerinnen. Wir stammen aus der
gleichen Kultur, haben ähnliche Erfahrungen und Probleme und
tauschen uns über unser Leben aus. Ein besonderer Schwerpunkt
liegt auf Gesundheitsthemen. Frauen auch aus anderen Kulturen
sind herzlich eingeladen. Bei Bedarf wird gedolmetscht.
Termin: einmal im Monat samstags in der AIDS-Hilfe Düsseldorf
Kontakt: Comfort, Telefon 0157/300 605 76
Kreativgruppe
Basteln und Handarbeit für Jedermann
Wir würden uns freuen, euch in unserer Runde begrüßen zu dürfen. Kommt doch einfach mal unverbindlich vorbei, Material
haben wir meist vorrätig.
28
:info #3 2015
Sonntagscafé mit Spielenachmittag
Wir wollen den Sonntagnachmittag in angenehmer Gesellschaft
verbringen und über alle Themen, die uns beschäftigen,
sprechen. Es gibt Kaffee und Kuchen, und nach Lust und Laune
spielen wir Gesellschaftsspiele, gehen spazieren oder machen
andere Dinge. Das Café ist offen für Menschen mit und ohne HIV.
Komm vorbei, triff nette Leute!
Termin: sonntags in den geraden Kalenderwochen ab 15 Uhr im
Loft-Café der AIDS-Hilfe Düsseldorf
Kontakt: Werner, Telefon 0176/509 422 65
SportHIV
Stressfreier Sport für Männer mit HIV/Aids unter der Leitung
eines Diplom-Sportlehrers. Das Bewegungsprogramm stärkt
Kreislauf und Muskulatur, stabilisiert die Abwehrkräfte, verbessert Leistungsfähigkeit und Koordination.
Termin: montags von 20 bis 22 Uhr (nicht in den Schulferien!),
Turnhalle Luisenstr. 73. Einmalige Anmeldegebühr
Trans*gruppe
Seit 2011 ist die Selbsthilfeinitiative für Trans*menschen in den
Räumen der AIDS-Hilfe Düsseldorf beheimatet. Im Rahmen der
Selbsthilfe hat sich die Trans*SHG als festes Angebot für die
Düssel­dorfer Strukturen für Trans*menschen etablieren können
und wird weiterhin logistisch und auf Wunsch inhaltlich von der
AIDS-Hilfe Düsseldorf begleitet. Selbsthilfegruppe für trans­
sexuelle Menschen und Freunde.
Termin: jeden zweiten Mittwoch im Monat im Loft-Café der AIDSHilfe Düsseldorf
Kontakt: [email protected] oder [email protected]
Vorgespräche erbeten.
Texte: Kerstin Kollenberg
Selbsthilfe
Projekte und Gruppen
Sie können auch gerne unsere Frühstücksangebote besuchen:
Dienstagsfrühstück für Menschen mit HIV und ihre Zugehörigen
Termin: jeden Dienstag von 10 bis 12 Uhr gibt es ein leckeres und
gesundes Frühstück im Loft-Café
Donnerstagsfrühstück für Menschen mit Drogenerfahrung
Termin: jeden Donnerstag von 11 bis 13 Uhr gibt es im Loft-Café ein
leckeres Frühstück, außerdem Tipps und Tricks zu Safer Use
Selbsthilfe und Selbstvertretung, auch für Zugehörige, sind auch
landes- und bundesweit möglich!
Informationen finden sich unter www.aidshilfe.de/mitmachen/
selbsthilfe
Reisen aus privaten oder beruflichen Gründen sind für viele
Menschen ein wichtiger Bestandteil ihrer Lebensqualität. Für
Menschen mit HIV und Aids können Reisen mit Unsicherheit
verbunden sein, da einige Länder diskriminierende Einreise- und
Aufenthaltsbestimmungen erlassen haben.
Aktuelle Informationen zu den Einreisebedingungen für viele
Länder gibt der „Schnellfinder“ der Deutschen AIDS-Hilfe unter
www.aidshilfe.de
Unser Frühstücksgast Hartmut reist jeden Winter nach Agadir
in Marokko. Dort gibt es keine Einreisebeschränkungen für
Menschen mit HIV/Aids. Für das :info schildert Hartmut seine
Erfahrungen in Agadir. „Im Jahr 2007 habe ich in Agadir zufällig
die „Association Sud Contre le Sida“ (Vereinigung Süd gegen Aids)
entdeckt.“ Auf einem Plakat konnte Hartmut sehen, dass die
ASCS bereits damals ihr 20-jähriges Bestehen feierte! „Seitdem
habe ich die „Association Sud Contre le Sida“ fast jedesmal, wenn
ich mal wieder in Agadir war, besucht. Die Organisation ist eher
ein vom Königreich unterstütztes Institut und kein Verein, so wie
wir das kennen. Anonymität wird garantiert und der HIV-Schnelltest ist kostenlos, auch für Ausländer.“
LESUNG
Die ASCS ist sehr aktiv in der Prävention. Für „Risikogruppen“
werden Präventions- und Testangebote durchgeführt. Zu den
definierten „Risikogruppen“ zählen in Marokko Seeleute, LKWFahrer, Sexarbeiter und Dorfbewohner, die fern der Städte leben.
Auch Touristen sollen zur Durchführung von HIV-Tests ermuntert
werden. Die Betreuung von Menschen mit HIV ist ebenfalls durch
ASCS möglich.
Jan Stressenreuter
liest aus
Haus voller Wolken
Mittwoch, 18. November, 19.30 Uhr
Café Bar Piranha
Bilker Allee 110 , 40217 Düsseldorf
Eintritt frei!
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Ca. 30.000 HIV-Infektionen wurden 2010 für Marokko gemeldet.
0,1 % der erwachsenen Bevölkerung und ca. 2 % der Sexarbeiterinnen waren HIV-positiv. Das Gesundheitswesen ist im Vergleich
zu einigen afrikanischen Staaten gut entwickelt. Die medizinische Versorgung der Stadtbevölkerung ist allerdings wesentlich
besser als die der Landbevölkerung.
:info #3 2015
29
Text: Kerstin Kollenberg · Abbildung: ASCS · Quellen: ascsmaroc.e-monsite.com, Auswärtiges Amt, Deutsche AIDS-Hilfe, Wikipedia
Leben mit HIV –
Reiseerfahrungen
Projekte und Gruppen
NRW traditionell im Düsseldorfer Landtag anwesend. Die Ausstellung „Herzenslust und ich“ wird dort ebenfalls gezeigt. Sie
kann rund um diesen Termin im Landtag besucht werden. Die
genauen Daten werden auf der Homepage und Facebook-Seite
der AIDS-Hilfe Düsseldorf veröffentlicht. Eine schöne Gelegenheit, den nordrhein-westfälischen Landtag zu besuchen und sich
die Ausstellung anzuschauen.
Die Dokumentation zur Ausstellung ist in der AIDS-Hilfe
Düsseldorf erhältlich.
Vor 20 Jahren entstand die Idee, HIV-Prävention wieder mit mehr
Lebensfreude und Lust am Sex zu verbinden, und zwar unter
Beteiligung vieler schwuler Männer aus ganz NRW.
Herzenslust war geboren, eine großartige Idee, die Lust, Herz
und Verstand verbindet. Seit 20 Jahren thematisiert, informiert
und berät Herzenslust, wenn es um schwules Leben, schwulen
Sex, um schwule Gesundheit und Leben mit HIV geht. Herzenslust strukturiert und organisiert die Präventionsarbeit für Schwule
und Männer, die Sex mit Männern haben. Unzählige Akteure in
ganz NRW waren und sind daran beteiligt. Zum 20jährigen Jubi-
läum entstand eine Wanderausstellung, die bereits im Rahmen
des Deutsch-Österreichischen Aids-Kongresses in Düsseldorf
gezeigt wurde. Am Mittwoch, den 2. Dezember ist die Aidshilfe
Wir wünschen allen Leserinnen und
Lesern eine besinnliche Adventszeit,
fröhliche Weihnachten und einen
guten Rutsch in 2016!
30
:info #3 2015
Käthe Köstlich zur Eröffnungsveranstaltung von Herzenslust im
Kölner Gloria Theater 1995
„Ich erinnere mich sehr gerne an die erste
Veranstaltung im Gloria in Köln. Ich habe
damals das Event moderiert. Es waren
unter anderen auch Dirk Bach und Claus
Vincon dabei. Als ich sagte „Guten Abend
mein Name ist Käthe Köstlich aus Düssel­
dorf!“ wurde ich ausgebuht. Na Gott sei
Dank passiert das heute nicht mehr. Sonst
hätte ich wohl damals schon alles an den Nagel gehangen und
könnte jetzt nicht auf 29 Jahre Bühne und viele Jahre Ehrenamt
zurück sehen. Es ist mir immer eine Freude tolle Aktionen wie den
Welt-Aids-Tag oder Help & Fly zu unterstützen. Ich gratuliere
Herzens­lust zu 20 Jahren erfolgreicher Präventionsarbeit im ganzen
Land NRW und natürlich auch in meinem Düssel­dorf!“
Käthe Köstlich
Text: Käthe Köstlich · Foto: AHD-Archiv
Text: Marco Grober · Abbildungen: Herzenslust
20 Jahre Herzenslust – Ausstellung „Herzenslust und ich“
Termine
Text: Yvonne Hochtritt · Logo: Kunst und Kollegen
Mehr Unterstützung für die Benefizkunstauktion
Heartwork zugunsten Menschen mit HIV und Aids
Traditionell veranstaltet
Heartbreaker anlässlich
des Welt-Aids-Tages eine
Kunstauktion in der
Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Die
Einnahmen werden
jedes Jahr Projekten für Menschen mit HIV und Aids zur Verfügung gestellt. Insbesondere das AIDS-Hilfe Projekt „Frauen und
ihre Familien“ liegt Heartbreaker am Herzen.
HEART
WORK
Nun steht Heartwork erneut in den Startlöchern. Nach den
großen Erfolgen in den letzten Jahren wird es am Montag, den
14. Dezember 2015 zum dreizehnten Mal eine Benefiz-Kunst­
auktion im K21 Ständehaus der Kunstsammlung NRW geben.
Dieses Jahr haben sich für die Akquise von Kunstwerken und zur
Bewerbung der Auktion vier Personen zusammengetan. Es handelt sich dabei um Isabelle von Rundstedt, Dr. Gregor Jansen,
Gérard A. Goodrow und natürlich Dr. Dorothee Achenbach.
Für alle ist es eine Herzensangelegenheit, und gemeinsam möchten
sie Heartwork zu etwas Besonderem machen. Echte Heartbreaker
eben. Der Förderkreis ist sehr gerührt von diesem Engagement.
In diesem Jahr besteht die AIDS-Hilfe Düsseldorf seit 30 Jahren.
Ein Anlass zurück zu blicken, aber auch deutlich zu machen, dass
Männer, Frauen und Kinder mit HIV und Aids nach wie vor Unterstützung und Hilfe benötigen. Heartbreaker plant einen Ausbau
seiner Förderung, sobald es die Einnahmen der Kunstauktion
zulassen.
Im Mittelpunkt der Benefiz-Veranstaltung steht die Kunstauktion, welche von Arno Verkade und seinem CHRISTIE‘S-Team
provisionsfrei durchgeführt wird. Ab Mitte November gibt es
eine virtuelle Vorbesichtigung auf www.heartbreaker-duesseldorf.de. Es werden ca. 50 Arbeiten zeitgenössischer Künstler
versteigert. Zugesagt haben unter anderem Candida Höfer,
Holger Kurt Jäger, Stephan Kaluza, Mischa Kuball, Hermann-Josef
Kuhna, Ingolf Timpner und Walter Vogel. Alle Einnahmen fließen
ohne Abzug in die Heartbreaker-Spendenprojekte.
Die Moderation übernimmt erneut Bettina Böttinger. Für das
leibliche Wohl sorgen Kofler & Kompanie mit Unterstützung der
Brauerei Im Füchschen.
Wir bedanken uns herzlich bei allen Künstlern und Unterstützern.
Weitere Informationen auf www.heartbreaker-duesseldorf.de
Text und Foto: Yvonne Hochtritt
Tunte Lauf!
Seit 1996 heißt es am Karnevalssamstag in Düsseldorf: „Auf die
Stöckel, fertig, los!“. Männer in Frauenkleidern laufen für den
guten Zweck um die Wette. Zunächst Open Air auf der Königsallee. Seit 2012 findet der Tunte Lauf! in der Nachtresidenz unter
Regie der KG Regenbogen statt.
Die Veranstaltung am Karnevalssamstag ist jedes Jahr ausverkauft. Und das Tolle ist: Alle Erlöse spendet die KG Regenbogen
an die AIDS-Hilfe Düsseldorf. So kamen in der Vergangenheit
viele tausend Euro an Spenden für Aids-Projekte zusammen.
Viele Teilnehmer geben auf der Bühne in der Nachtresidenz ihr
Bestes. Sie tanzen, singen und performen. Sie „kämpfen“ in verschiedenen Durchgängen um die Siegerschärpe des Tunte Lauf!
Eine Jury bestehend aus Andreas Mauska, Hoppeditz Tom Bauer,
Marie-Agnes Strack-Zimmermann und wechselnden Gästen
sorgt für viel Spaß und wählt die Siegerin. Moderator Rüdiger
Meyer behält in jeder Situation den Überblick und kündigt
zwischendurch viele Gäste an. Dazu gehören natürlich das aktuelle
Prinzenpaar, die fidelen Sandhasen und viele beliebte Künstler
aus dem Karneval.
Dank, dass Ihr beim Spaß an der Freude nicht vergesst, Männer,
Frauen und Kinder mit HIV und Aids zu unterstützen.
Wir freuen uns schon sehr auf den nächsten Tunte Lauf! am
6. Februar 2016. Beginn 16.11 Uhr, Eintritt 14 Euro.
Mehr Infos und Tickets auf www.kg-regenbogen.de
Die AIDS-Hilfe Düsseldorf möchte sich an dieser Stelle bei allen
Mitgliedern der KG Regenbogen bedanken. Vielen herzlichen
:info #3 2015
31
med:info
„#Refugees welcome – wir sind dabei!“ – unter diesem Titel setzt
sich die Deutsche AIDS-Hilfe ab sofort verstärkt für die
Menschen­rechte von Flüchtlingen mit und ohne HIV ein. Das
Menschenrecht auf Gesundheit verlangt nach einer erheblichen
Verbesserung der Gesundheitsversorgung. Dazu sagt Ulf
Hentschke-Kristal vom Vorstand der Deutschen AIDS-Hilfe: „Wir
alle stehen in diesen Tagen vor der Herausforderung, schutz­
bedürftige Menschen würdig zu empfangen. Wir sind überzeugt:
Deutschland kann das! Die wachsende Hilfs­bereitschaft wollen
wir mittragen. Hass, Rassismus und Gewalt treten wir entschieden entgegen.“
Aidshilfen immer stärker gefordert
Die Deutsche AIDS-Hilfe und ihre Mitgliedsorganisationen
machen seit vielen Jahren HIV-Prävention für Flüchtlinge, beraten
und unterstützen HIV-positive Migrantinnen und Migranten.
Dabei sind vor allem die Aidshilfen vor Ort immer stärker gefordert.
Denn mit der Zahl der Flüchtlinge insgesamt ist auch die Zahl
der HIV-positiven Asylsuchenden gestiegen (wobei es dazu keine
Statistik gibt). Die meisten stammen aus dem südlichen Afrika,
wo HIV besonders häufig ist. Andere kommen aus Ländern wie
Russland oder der Ukraine, aus Syrien oder dem Iran. Darunter
sind auch Männer, die Sex mit Männern haben und dafür in ihren
Herkunftsländern verfolgt werden.
Eine humanitäre Katastrophe mitten in Deutschland
Eine angemessene Versorgung der Flüchtlinge ist zurzeit nicht
gewährleistet. Dazu DAH-Vorstand Hentschke-Kristal: „Flüchtlinge haben ein Recht auf Test-Angebote sowie unkomplizierten
Zugang zu einer vollwertigen Beratung und Behandlung – denn
davon hängen ihr Leben und ihre Gesundheit ab. Helfende Organisationen müssen dringend die nötigen Ressourcen erhalten.
Sonst droht eine humanitäre Katastrophe – mitten in einem der
reichsten Länder der Welt.“ Zwar ist nur ein kleiner Teil der Flüchtlinge HIV-positiv, die Helfer­innen und Helfer stehen jedoch vor
immensen Herausforderungen. Da HIV in vielen Herkunfts­
ländern ein Tabu ist und HIV-Positive dort massiv ausgegrenzt
werden, haben die Menschen meist große Angst, sich zu offenbaren. Anderen ist nicht bekannt, dass man Aids heute mit Medikamenten verhindern kann. Und wieder andere wissen nicht
einmal, dass sie infiziert sind. HIV ist zudem nicht ihr einziges
Problem: Die Menschen haben ihre Existenz und ihre Heimat
verloren, viele sind durch Kriegs- und Fluchterlebnisse sowie
sexuelle Gewalt traumatisiert.
Quelle: www.dah.de
Bessere Gesundheits­versorgung für Flüchtlinge
Lebensbedrohliche Erkrankungen verhindern
Diese Menschen landen nun in überfüllten Massenunterkünften.
Ihnen steht nur eine medizinische Notfallversorgung zu, eine
angemessene psychologische Unterstützung fehlt meist. Manche
finden zudem nicht den Weg in HIV-kompetente Einrichtungen,
weil sie nicht in Großstädten untergebracht sind und Arztbesuche
nach dem Asylbewerberleistungsgesetz vom Sozialamt genehmigt werden müssen. Nicht selten hält Angst vor Stigmatisierung
Menschen davon ab, sich testen, beraten und behandeln zu
lassen. Im schlimmsten Fall erkranken Flüchtlinge aus diesen
Gründen an Aids – obwohl dies heute vermeidbar ist.
Mehr Informationen gibt die Deutsche AIDS-Hilfe ab sofort
unter www.magazin.hiv aus.
30 Jahre nach der Einführung des HIV-Tests verkürzt sich das
diagnostische Fenster. Frühere Gewissheit ist eine Erleichterung
und kann zum Test motivieren. Die Regel galt mehr als drei Jahrzehnte: Nach einem HIV-Risiko musste man zwölf Wochen Ungewissheit aushalten, bevor der HIV-Test eine Infektion sicher
ausschließen konnte. Das hat sich nun geändert. Die heute üblichen Labortests liefern schon nach sechs Wochen zuverlässige
Ergebnisse. Die zuständigen Fachgesellschaften haben die neue
Frist in einer gemeinsamen Stellungnahme festgeschrieben.
Auch die europäischen Testleitlinien wurden bereits entsprechend geändert. Dazu sagt Armin Schafberger, Medizinreferent
der Deutschen AIDS-Hilfe: „Eine gute Nachricht: Mit modernen
HIV-Tests hat man früher Gewissheit. Das ist für viele Menschen
eine Erleichterung und kann zum Test motivieren."
32
:info #3 2015
Verbessertes Testverfahren ermöglicht früheren Test
Die Verkürzung des sogenannten diagnostischen Fensters geht
auf verbesserte Testverfahren zurück. Früher dauerte es bis zu
drei Monate, bis ein HIV-Test Antikörper gegen das Virus nachweisen konnte – und auf diesem Umweg die Infektion. Heute
kommen in aller Regel HIV-Antikörper-Tests der vierten Generation zum Einsatz. Sie sind empfindlicher und weisen Antikörper
früher und sicherer nach. Zusätzlich suchen sie im Blut nach
einem Virusbestandteil, dem Protein p24. Hat sich jemand infiziert, ist p24 nach ungefähr zwei bis drei Wochen nachweisbar
(vorübergehend, denn es wird dann durch Antikörper gebunden).
Eine HIV-Infektion lässt sich dementsprechend mit den Kombinationstests oft schon nach zwei bis vier Wochen feststellen. Da
aber die Infektion individuell verschieden verlaufen kann, sind
p24 und Antikörper in seltenen Fällen erst etwas später nachweisbar. Sicher ausschließen kann man eine Infektion darum erst
nach sechs Wochen.
Quelle: www.dah.de
Gewissheit beim HIV-Test jetzt schon nach sechs Wochen
Rückblick
Angekommen in der Bundesstadt begrüßte uns der Stadtführer
und führte uns als erstes an einen sehr untouristischen, für uns
aber sehr wichtigen Ort: den Sitz der AIDS-Stiftung, die seit Jahren auch die Kümmerlingsausflüge finanziell erst möglich macht.
Wir schickten unseren mentalen Dank in das schlichte Bürogebäude und wendeten uns der Altsstadt zu. Schnell begegneten
wir auf dem Münsterplatz dem größten Sohn der Stadt. Ludwig
van Beethoven wurde 1770 in Bonn geboren. Ihm wurde schon
bald nach seinem Tod hier ein großes Denkmal gesetzt. Vorbei
an dem Sterntor, das einen Eindruck der ehemaligen mittel­
alterlichen Stadtbefestigung vermittelte, folgten wir der Sterngasse mit ihren schönen Häusern bis wir vor Beethovens
Geburtshaus standen. Pilgerstätte für Musikliebhaber vieler
Nationen.
Prunkstück der Stadt ist das Alte Rathaus auf dem Marktplatz.
Ein Kölner Erzbischof hatte es im Rokoko-Stil bauen lassen, um
die Stadt zu verschönern. Es hat funktioniert. Als Bonn Hauptstadt war, konnte es viele illustre Besucher begrüßen. Historische
Ansprachen gab es hier, wie die von Charles de Gaulles und Gorbatschow. Am Rhein angekommen, schifften wir auf ein Linienschiff rheinaufwärts ein. Es ging aber nur nach Bad Godesberg,
vorbei an dem alten Regierungsviertel und mit Blick auf das
Sieben­gebirge und den Drachenfels. Wie bestellt, regnete es nur
in dieser halben Stunde etwas (und als wir wieder in Düsseldorf
ankamen). Was für ein Glück.
Prachtvolle Villen begleiteten unseren Weg zur U-Bahn, die uns
ins Haus der Geschichte brachte. Das Haus der Geschichte lockt
nicht nur mit freiem Eintritt, sondern insbesondere mit der
phanta­sievollen und anschaulichen Darstellung der deutschen
Nachkriegsgeschichte. Alltagsgegenstände und historische
Devotionalien bildeten einen spannenden Kontrast. Realistisch
nachgestellte Szenen trafen sich mit ausführlichen Informationen.
Der Stadtführer wollte dann noch unbedingt das alte Residenzschloss zeigen, wo früher die Kölner Erzbischöfe prunkten und
feierten. Erschreckte uns aber vorher mit der Mitteilung, die
Führung würde noch zwei Stunden dauern. Und dass ein Aufsatz
über den Ausflug abzuliefern wäre. Machte es dann aber mit
einer lustigen Anekdote wieder gut. Nach Auflösung des Kurfürstentums Köln wurde das Schloss unter Preußen Universität.
Nicht nur Heinrich Heine studierte hier, auch Gerhard Schröder,
und, und. Die Hofgartenwiese davor wurde durch die großen
Demos Anfang der 80er bekannt.
Ein Blick in den Haribo-Shop durfte nicht fehlen. Schließlich ist
Bonn Bestandteil des Firmennamens (HArry RIegel BOnn). Nicht
zufällig war im "Begrüßungspaket" auch eine Packung Colorado.
Das in unmittelbarer Nähe liegende Werk ist leider nicht zu
besichtigen.
Wieder angekommen auf dem Münsterplatz gab es noch in
gemütlicher Runde unter dem strengen Blick von Beethoven
einen schönen Kaffee/Kakao. Dann fehlte nur noch die Rückfahrt
nach Düsseldorf, um einen "Guten Tag" abzuschließen.
Wir bedanken uns bei der Deutschen AIDS-Stiftung für die
Unterstützung!
Einladung zur Nikolausparty
Wir möchten Euch herzlich zu unserer Nikolausparty am
Donnerstag, den 10. Dezember 2015 von 18.00 bis 22.00 Uhr in
die AIDS-Hilfe Düsseldorf einladen.
Kontakt: Kerstin Kollenberg, Telefon 0211/77095-21
[email protected]
Wir freuen uns über Beiträge für das Buffet!
:info #3 2015
33
Abbildung: SG-design/fotolia.com
„Auf nach Bonn“ hieß es am 19. Oktober beim zehnten Ausflug,
den die Kümmerlinge (die Begleitergruppe der AHD) organisiert
hatten. Im Zug nach Bonn gab es zwar viel Gedränge, aber gute
Stimmung. Und wie immer wurden wir mit einem kleinen Sekt
bzw. Orangensaft begrüßt. Und für den kleinen Hunger gab es
ein "Fresspaketchen".
Text: Johannes Brans
Beim Ausflug der Kümmerlinge hieß es „Auf nach Bonn“
Rückblick
Gregor Müller (Albert-Schweitzer-Apotheke) spendete die Grillwürstchen, es gab ein leckeres und üppiges Buffet – zubereitet
von den Ehrenamtlichen Cobers und Saverio, ergänzt durch viele
weitere Essensspenden der zahlreichen Gäste.
Das Motto spiegelte sich in der wunderschönen Deko der KreativGruppe wider. Überall hingen überdimensionale bunte Herzen
und kleine süße Blumensträuße – von Blumen Matthes gespendet – verzierten die Tische. Nach dem Fest durften die Blumen
als kleine Erinnerung an eine schöne Feier mit nach Hause
genommen werden.
Am Samstag, den 22. August 2015 fand das beliebte HinterhofSommerfest der AIDS-Hilfe Düsseldorf unter dem Motto
"30 Jahre gel(i)ebte Vielfalt" statt.
Und das Wetter spielte – nach den vergangenen, verregneten
Festen im Loft-Café – endlich mal wieder mit sommerlichen,
heißen Temperaturen und viel Sonnenschein mit. Und so waren
auch viele Besucher zugegen.
Aventem stellte die tolle Musikanlage zur Verfügung und die
Brauerei Füchschen sorgte für erfrischendes Bier. Durstalarm
spendete weitere Getränke und Equipment, Josef Hinkel die
Brötchen – die Unterstützung war wieder groß.
Text: Julia Sanchez-Jochum · Foto: Yvonne Hochtritt
Sommerfest in der AIDS-Hilfe Düsseldorf
Es war ein bunt gemischtes Miteinander von Freunden, Klienten,
Kooperationspartner und Mitgliedern der AIDS-Hilfe Düsseldorf.
Wir freuen uns schon auf unser nächstes Sommerfest.
Ein herzliches Dankeschön an alle fleißigen Helfer, Unterstützer,
Essensspender, die kreativen Bastler und an die Arbeitsgruppe
Sommerfest!
und bei Heartbreaker. Insgesamt 87 Vereine und Verbände aus
den Bereichen Soziales, Kinder + Jugend, Umwelt, Sport + Kultur,
Netzwerke und Senioren + Pflege präsentierten sich nicht nur
auf dem Schadowplatz sondern auch im Haus der Universität.
Das Wetter war gut und wir konnten einige neue Kontakte knüpfen.
Wir danken der Stadt Düsseldorf für die gute Organisation der
Messe und unseren Ehrenamtlichen für ihren Einsatz.
Am Samstag, den 19. September war die AIDS-Hilfe Düsseldorf
und ihr Förderkreis Heartbreaker mit einem Stand auf der
1. Ehrenamtsmesse der Stadt Düsseldorf auf dem Schadowplatz
vertreten.
Hauptamtliche und ehrenamtliche Mitarbeiter informierten die
Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürger von 12 bis 19 Uhr über die
verschiedenen Möglichkeiten des Ehrenamts in der AIDS-Hilfe
34
:info #3 2015
Text: Julia Sanchez-Jochum · Fotos: Julia Sanchez-Jochum, Klaus-Dieter Weber
Erste Ehrenamtsmesse in Düsseldorf
Angebote | Kontakt
AIDS-Hilfe Düsseldorf e. V., Johannes-Weyer-Str. 1, 40225 Düsseldorf
Öffnungszeiten und Beratung
Montag bis Donnerstag:
10.00 bis 13.00 Uhr und
14.00 bis 17.00 Uhr
Freitag: 10.00 bis 13.00 Uhr
Weitere Termine nach Vereinbarung
Telefon-Beratung
02 11/1 94 11, bundesweit 018033/1 94 11
Online-Beratung
www.duesseldorf.aidshilfe.de
www.aidshilfe-beratung.de
Gruppen
Und sonst …
Trans*-Gruppe
(für transsexuelle Menschen & Freunde)
Kontakt: Tom, [email protected] und
Larissa, [email protected]
You're welcome – Mashallah!
Beratung für schwule und bisexuelle
Männer mit Migrationshintergrund.
1.,3. und 5. Donnerstag im Monat,
17.00 - 19.00 Uhr
Kontakt: Robert Sulomar,
Telefon 02 11/7 70 95-31
Positiv älter werden 50plusHIV
Netzwerk der AIDS-Hilfe Düsseldorf für
HIV-positive schwule Männer über 50
Kontakt: Jürgen Dörr
Telefon 02 11/7 70 95-20
[email protected]
Kontakt
AIDS-Hilfe Düsseldorf e. V.
Telefon 02 11/7 70 95-0
Fax 02 11/7 70 95-27
[email protected]
www.duesseldorf.aidshilfe.de
Care24 PflegeService gGmbH
Telefon 02 11/90 09 72-0
Fax 02 11/90 09 72-99
[email protected]
www.care24-pflegeservice.de
Ambulant Betreutes Wohnen
Bernadette von Loë, Telefon 02 11/90 09 72-80
Wohnungslosenprojekt
Dagmar Franke, Telefon 0176/18 00 97 22
Katrin Leber, Telefon 0176/18 00 97 23
Offene Treffs
SportHIV (nicht in den Schulferien!)
Jeden Montag von 20.00 bis 22.00 Uhr.
Stressfreier Sport für Männer mit HIV
und Aids. Turnschuhe nicht vergessen!
Turnhalle Luisenstraße 73
Einmalige Anmeldegebühr
HEARTBREAKER,
Förderkreis der AIDS-Hilfe Düsseldorf e. V.
Telefon 02 11/7 70 95-40
Fax 02 11/7 70 95-45
[email protected]
www.heartbreaker-duesseldorf.de
Frühstück für HIV-positive Menschen
Jeden Dienstag von 10.00 bis 12.00 Uhr
Frühstück für Menschen mit HIV und
Aids und ihren Freunden im Loft-Café
der AIDS-Hilfe Düsseldorf e. V.
Unkostenbeitrag: 1,50 Euro
Gayrobic (nicht in den Schulferien!)
Aerobic-Gruppe für schwule Männer.
Kontakt: Dietmar, Telefon 02 11/49 210 68
und www.gayrobic-duesseldorf.de
Sporthalle Hauptschule
Charlottenstr. 110/Eingang Klosterstr.
PULS – schwul-lesbische Jugendarbeit
Düsseldorf e. V. (SLJD)
Corneliusstr. 28, 40215 Düsseldorf,
Telefon 02 11/210 94 852
[email protected]
www.puls-duesseldorf.de
Das Frühstück findet am 29.12.15 und am
5.1.16 nicht statt. Das „Frühstücksjahr“
endet mit einem Weihnachtsfrühstück
am 22.12.15 und beginnt dann wieder am
12.1.2016.
Sonntagskaffee mit Spielenachmittag
Alle zwei Wochen um 15.00 Uhr
Nächsten Termine: 15. und 29. November,
13. und 27. Dezember, 10. und 24. Januar 2016
Kontakt: Werner, Tel. 0176/50 94 22 65
Frühstück für Menschen
mit Drogenerfahrung
Jeden Donnerstag von 11.00 bis 13.00 Uhr
Kostenloses und leckeres Frühstück
Loft-Café der AIDS-Hilfe Düsseldorf e. V.
Kreativ-Gruppe »Basteln und
Handarbeit für Jedermann«
Montags von 17.00 bis 19.00 Uhr
in der ersten Etage der AIDS-Hilfe
Düsseldorf e. V.
Leitung: Jürgen Glasmacher
Kontakt: [email protected]
Telefon: 0176/78 22 94 77
SchLAu Düsseldorf
Johannes-Weyer-Str. 1, 40225 Düsseldorf
(Trägerschaft SLJD)
Telefon 02 11/7 70 95-32
[email protected]
www.schlau-duesseldorf.com
Das Frühstück findet am 24.12. und am
31.12.15 nicht statt.
Gottesdienst-Gruppe
»God, HIV and friends«
Die Gruppe bereitet pro Jahr
3 bis 4 Gottesdienste vor
Kontakt: Ulrich Kleist
Telefon: 0175/38 48 491
Schwules Überfall Telefon
Telefon 02 11/1 92 28
Montag: 18.00 bis 20.00 Uhr
Donnerstag: 14.00 bis 16.00 Uhr
Beratungs- und Untersuchungsstelle für
sexuell übertragbare Infektionen (STI),
HIV-Prävention, -Beratung und Test,
Hilfen für Betroffene des Gesundheitsamtes
Düsseldorf
Kölner Straße 180, 40227 Düsseldorf,
Telefon 02 11/8 99 26 63
HIV-Test anonym und kostenlos
:info #3 2015
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EINE KAMPAGNE VON
IN PARTNERSCHAFT MIT
Konzept & Design: dashochhaus.de, Köln

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