Bericht in den NaG vom 6.6.2013
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Bericht in den NaG vom 6.6.2013
NaG Nachrichten aus Greifensee 6. Juni 2013 Seite 6 «Die Seele des Streichorchesters, das ist der Gesang!» rh. Am letzten Mai-Wochenende bestritt der Schlosschor Greifensee auswärts zwei Konzerte in bekannten Kirchen. Zuerst am Samstagabend in Grüningen und am Sonntag in der Kirche St. Peter in Zürich. Deren sakrale Architektur passte ausgezeichnet zum Programm. Neben Mozart, Bach und Vivaldi überzeugte der Schlosschor auch mit einem Stück des zeitgenössischen Komponisten Peteris Vasks. Der Schlosschor singt vor vollem Haus. (rh) Es ist kurz vor fünf und der schlicht ornamentierte Innenraum der Kirche St. Peter nimmt die Zuhörer wohlwollend in Empfang. Bis auf den letzten Platz sind alle Bänke besetzt. Plötzlich wird es still, das Orchester und der Chor betreten die Bühne. Mozart trifft auf Musik aus dem 21. Jahrhundert Mit Mozarts Te Deum wurde der Abend eröffnet. Obwohl es sich um kirchliche Dirigent Beat Spörri ist in seinem Element. Musik handelt, erscheinen die ersten Takte wie eine Ouvertüre zu einer Oper. Die Musik holt einem aus dem Alltag ab und man fragt sich, was der Abend wohl noch bringen wird. Nach leichter stimmlicher Unsicherheit in den hohen Lagen, steigerte sich der Chor im Verlauf des Stückes und überzeugte vor allem im Adagio-Teil. Das Pater Noster des lettischen Komponisten Peteris Vasks bildete einen der Höhepunkte des Abends. Obwohl es mit Abstand das neuste Stück war, harmonierte es wunderbar mit dem Rest des Programms. Die Musik ist sehr emotional und schlicht. Trotzdem ist sie nicht oberflächlich. Bei diesem Stück konnten der Schlosschor und sein Dirigent Beat Spörri ihr ganzes Können unter Beweis stellen. An vielen Stellen ist es der Gesang, der die Musik trägt, was grosse Sicherheit auf Seiten der Sängerinnen und Sänger forderte. Der Komponist sagte dazu: «Die Seele des Streichorchesters, das ist der Gesang!» Vivaldi besucht St. Peter Es folgte das Duett «Ach Gott, wie manches Herzeleid» von Bach, gesungen von der Sopranistin Dorothea Frey und dem Alt Bettina Weber. Der dynamische Wechsel von Sopran und Alt zeigte sehr schön die Zerrissenheit zwischen den Sorgen und der Hoffnung auf Erlösung. Auch das Orchester Collegium Cantorum, das aus Berufsmusikern besteht, trug zur Verflechtung der verschiedenen Melodien bei und es entstand ein Gespräch zwischen dem hellen Sopran, dem ernsten Alt und den Streichern. Abgerundet wurde der Auftritt mit Vivaldis Gloria, einem vielfältigen Stück. Wie sein berühmtes Violinekonzert «Die vier Jahreszeiten» führt das Gloria den Hörer durch die verschiedensten Gefühlszustände, vom Frühlingshaften bis zum Tod und wieder zurück. Die Kirche St. Peter war ein ausgezeichneter Ort für dieses Stück, da auch in der Architektur ein Zusammenspiel schlichter, romanischer Bauelemente und barocker, verspielter Ornamentik zu finden ist. Mit diesem letzten Stück gelang es vor allem dem Orchester, das Gebäude ganz zu füllen. Obwohl die Präsenz des Chores im Vergleich zu den vorherigen Stücken etwas nachgelassen hatte, ist es gelungen, ein Gesamtkunstwerk aus Chor, Orchester und Architektur zu gestalten. Dorothea Frey und Bettina Weber können stolz auf sich sein. NaG Nachrichten aus Greifensee Seite 7 6. Juni 2013 Zum Schlosschor Greifensee Rund 80 Sängerinnen und Sänger aus Greifensee und Umgebung bilden unter der Leitung des Dirigenten Beat Spörri den Schlosschor Greifensee. Geprobt wird jeden Montagabend, und vor einem Konzert stehen weitere Proben und ein Probenwochenende auf dem Programm. Trotz dem hohen Einsatz und den Anforderungen des Dirigenten kommt der Spass nicht zu kurz. So gibt es beispielsweise eine Schlosschor-Reise oder eine Adventsfeier, und wer nach der Probe noch nicht müde ist, den erwartet ein gemütliches Zusammensein mit der Truppe. Dieser Zusammenhalt wird auch im Gesang spürbar und zeigt sich in den motivierten Gesichtern der Sängerinnen und Sänger. Letztlich war es die Musik und das Zusammenwirken aller Beteiligten, die den Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis werden liessen. KGG-Generalversammlung 2013 Rückblick und Ausblick mit Musik eing. An der Generalversammlung der Kunstgesellschaft Greifensee konnte eine erfolgreiche Konzertsaison abgeschlossen werden. Die gut 70 Anwesenden stimmten den Anträgen des Vorstandes zu und genossen anschliessend bei Speis und Trank musikalische Unterhaltung. Reformierte Kirche Greifensee Konzert in der Kirche mit dem Duo Flautasto Yumi Golay singt beliebte Melodien aus Musicals von Bernstein, Gershwin, Webber und Loewe. (zvg) Gute Arbeit trägt Früchte Die Präsidentin der KGG, Elisabeth Melcher, führte die Versammlung und blickte in ihrem Jahresbericht zurück auf die Veranstaltungen des letzten Jahres. «Die 205 Abonnenten und alle weiteren Konzertbesucher hörten Perlen der Kammermusik, erfuhren Sternstunden der Klänge und erlebten unvergessliche musikalische und menschliche Begegnungen», so Elisabeth Melcher. Dass für die Anlässe sich Ausgaben und Einnahmen die Waage hielten freute die Kassiererin. Mit dem Dank an alle Beteiligten, Ehrungen und der Ersatzwahl bei der Kontrollstelle wurde die Traktandenliste fortgesetzt. Das für seine einfühlsamen Interpretationen bekannte Duo Flautasto, Sandro Müller (Flöte) und Barbara Müller-Hämmerli (Orgel), konzertiert am Freitag, 14. Juni um 19.30 Uhr in der reformierten Kirche Greifensee. Das Publikum erwartet ein stimmungsvolles Programm mit Sonaten aus der Barockzeit von J. S. Bach, P. Locatelli, L. Vinci sowie des Bach-Sohnes C. Ph. E. Bach. Dazwischen erklingen «Syrinx» für Flöte solo von Cl. Debussy und «Scherzetto» für Orgel solo von L. Vierne, beide 1913 komponiert. Eintritt frei – Kollekte. Schuberts Klänge Mit grosser Spannung wurde dann die Präsentation des Programms der nächsten Saison erwartet. Kompositionen von Franz Schubert werden in jedem Konzert, gespielt von hochklassigen Musikern, zu hören sein. Der spannungsreiche Bogen der Konzertreihe beginnt im Herbst 2013 mit einem neu gegründeten Klaviertrio, vereint in einem Quintett die Dozenten aus den Schaffhauser Meisterkursen und endet als Höhepunkt mit einem Auftritt des Carmina-Quartettes, das mit und bei uns sein 30-jähriges Bühnenjubiläum feiern wird. Ergänzung findet die Saison mit einem Klavierduo-Abend, einem Liederabend und einem Konzert mit Harfe und Flöte. Für die Kinder spielen die Tösstaler Marionetten den «Schellenursli» und am 8. Oktober 2013 ist ein Besuch der «QINTerracottafiguren»-Ausstellung in Bern geplant. Das komplette Programm kann in Kürze auf www.kunstgesellschaftgreifensee.ch nachgelesen werden. Beliebtes aus Musicals Im anschliessenden gesellschaftlichen Teil des Abends wurden die KGG-Mitglieder kulinarisch verwöhnt und musikalisch unterhalten. Die Sopranistin Yumi Golay sang, begleitet am Klavier von Zenon Cassimatis, Melodien aus verschiedenen Musicals. Yumi Golay erfreute die Zuhörer mit ihrer klaren und unaufdringlichen Stimme und dem emotionalen Ausdruck. Ihre Interpretation von «Summertime» aus Gershwins «Porgy and Bess» liess die Hoffnung auf die kommenden Sommertage aufkeimen. Der Auftritt der Sängerin passte sehr gut in den Rahmen der Generalversammlung der KGG. Wir, die regelmässigen Konzertbesucher, danken dem Vorstand der Kunstgesellschaft Greifensee für die unterhaltsame Generalversammlung und für die Organisation der Konzerte mit Künstlern auf Weltklasse-Niveau.