Das Buch Lucifer

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Das Buch Lucifer
Das Buch Lucifer
von
aspera
Auflage 0,1: 23.03.2010 / kaum überarbeitet
Inhalt identisch zu 0. Auflage: 15.08.2009
QuantenMagier
« am: 15. Dezember 2008, 12:02:32 »
nach längerer Abwesenheit habe ich einen neuen Text verfasst.
Der folgende Text ist als Prolog für ein Buch zu verstehen, welches ich zu einem späteren Zeitpunkt
schreiben möchte. Es handelt von Liebe, Angst vor dem Verlust der Liebe, von der Frage nach dem Warum,
von der Verweigerung von Antworten, von Liebe die zu Hass wird.
ich hoffe es gefällt euch.
Zitat
Kapitel 1
Einst herrschte der Allmächtige über die Welt,
die er erschaffen hatte. Dann erschuf er die Engel
aus dem reinen Lichte, erweckt von seinem Odem,
geformt nach seinem Ebenbild, um mit ihnen die Ewigkeit zu teilen.
Die Engel waren ihm untertan und lebten im Himmel,
der in jenen Zeiten noch der Himmel des Allmächtigen war.
Zu Beginn waren alle Engel Brüder und Schwestern, erschaffen
um den Allmächtigen zu preisen und über die von ihm erschaffenen Welten
zu wachen. Doch dann erschuf der Allmächtige aus Lehm ein weiteres
Geschöpf, den Engeln ähnlich, doch ohne ihm die Ewigkeit zu Öffnen.
Dieses Geschöpf nannte er Mensch und den Erstgeschaffenen nannte
er nach der Erde aus der er geformt wurde Adam.
Doch Adam war widerspenstig und bald des Alleinseins überdrüssig.
So erschuf der Allmächtige eine Gefährtin für ihn, die er Lillith nannte.
Doch Lilith weigerte sich dem Manne Adam untertan zu sein, da
sie aus dem gleichen Stoffe bestand und den gleichen Lebensodem geatmet hatte.
Die Engel wurden beauftragt über die Menschen zu wachen und diese
in allem Wissen zu unterweisen. Und so wurden die Engel die Lehrer der Menschen,
die ihnen in allem Unterlegen waren, die sterblich und verletzlich waren.
Aber sie verfügten über etwas das die Engel nicht gekannt hatten.
Sie hatten einen eigenen Willen, waren aufsässig und neideten den Engeln ihre
Unsterblichkeit. Die Menschen suchten nach Antworten, warum ihnen nur
eine kurze Lebensspanne gewährt wurde, warum sie nicht die Gnade
des ewigen Lebens erwiesen bekamen.
Einer unserer Brüder, der Älteste und Ersterschaffene, eingesetzt vom Allmächtigen
als Träges des Lichtes, Lucifer wurde mit dem Amt des Satan beauftragt,
ihn von allem zu unterrichten, was die Menschen taten, und alle Verfehlungen
Adams und Liliths aufzudecken.
Doch Lucifer, fasziniert von Lilith, beobachtete sie heimlich und
wurde den in ihm erwachenden Gefühlen gewahr, Gefühle die kein Engel vor ihm
spürte und er erkannte dass sein Herz, bisher nur von Liebe zum Allmächtigen erfüllt,
nun für diese sterbliche schlug. Eine Weile verbarg er diese Liebe, hütete sie wie
einen Schatz, und langsam wuchs in ihm ein weiteres Gefühl, welches ihn peinigte.
Dieses Gefühl war die Angst Lilith zu verlieren, da er wusste dass der allmächtige
ihr nur eine kurze Frist auf Erden gewährte. Er trat vor Lilith, Offenbarte ihr seine
Gefühle und diese erwiderte seine Liebe und verließ Adam.
Lucifer suchte nach einem Weg Lilith das Tor zur Ewigkeit zu Öffnen, doch
der Allmächtige hatte dies nicht im Sinn.
Und Lucifer begann am allmächtigen, seinem Herrn den er liebte und verehrte
zu zweifeln. Mit jedem Tag den Lilith alterte wuchs seine Furcht,
nagten mehr Zweifel in ihm, verdorrte seine Seele vor Schmerz.
Und er weinte Feurige Tränen.
Die Dinge waren so wie sie die Allmächtige erschaffen hatte,
doch was war der Allmächte für ein Herr, dass er diesen Kummer zuließ?
Doch konnte der Allmächtige wirklich allmächtig sein, da seine
Schöpfung so unvollkommen war?
Er ging zu seinem Herrn und konfrontierte ihn mit seiner Furcht und verlangte
Antworten auf seine Fragen.
Konnte der Allmächtige weise sein, wenn selbst keine Antworten
geben konnte, die er seiner eigenen Schöpfung in den Mund gelegt hatte?
Nie zuvor hatte ein Engel gewagt, Fragen zu stellen.
Das Wort, das zuvor Himmel und Erde und alles erschaffen hatte, war es
das schließlich den Himmel zerstörte.
Es war so einfacher Natur, dass selbst Kinder es zu nutzen vermocht hätten.
Das Wort das den Himmel in Rebellion brachte hieß: Warum?
Dieses Wort, das nie eines Engels Lippen sprechen durfte, sprach Lucifer
laut aus, deutlich vernehmbar für alle anderen Engel, die in der Nähe waren.
Wie ein Lauffeuer verbreitete sich das Wort im Himmel.
Das erste Wort welches nicht mehr dem Allmächtigen untertan war, sondern
von nun ab allen Geschöpfen gehörte.
Und der Allmächtige begann seinen Engeln des Lichtes zu Misstrauen,
und im Verborgenen erschuf er eine neue Kaste von Engeln, aus dem Wasser
der Tiefe, die nie ein Lichtstrahl berührte und blies ihnen den Lebensverheissenden Odem ein.
Diese Engel waren wilde und gnadenlose Krieger, kein Herz machte er ihnen zu Eigen.
Dunkel waren ihre Augen, ohne Liebe, und anstelle des feurigen Lichtes ihrer Brüder
rann kaltes Eis durch ihre Adern.
Es gab ein Gesetz, das des Allmächtigen Gesetz war,
und er gab der neuen Kaste, den Erzengeln Schwerter aus Eis, den Flammenschwerter der
alten Engeln gleich um sein Gesetz von ihnen von nun an zu hüten.
Wie Gerecht war ein Herrscher, der Gesetze erließ und diese von Kreaturen
die Verwandte der Engelswesen waren, mit Eisigen Schwertern durchsetzen lassen musste?
Lucifer erkannte, wie ungerecht die Gesetze des Allmächtigen waren.
Und viele Engel, Brüder und Schwestern Lucifers wandten sich gegen die Erzengel,
die von nun ab den Thron des Allmächtigen umgaben und keinen mehr vor sein Angesicht
treten ließen. Lucifer floh mit Lilith, der er einen Teil seines eigenen Lebensodems
einhauchte und so gab er von seiner Kraft um ihr Leben zu verlängern.
Und seine Brüder verbargen ihn vor dem allmächtigen, der ihm zürnte, sie tilgten
ihre Spuren, verweigerten Auskunft über ihren Verbleib und der Allmächtige wurde
Zornig und gebot den Erzengeln die Flüchtigen zu suchen und die Engel des Lichtes zu foltern
auf dass sie das Geheimnis preisgeben, um der Flucht Lucifers.
Und die Erzengel, die als Wächter eingesetzt waren, führten Krieg gegen die
Engel des Lichts die sich nicht mehr dem Allmächtigen beugen wollten.
Ihre eisigen Flammenschwerter bohrten sie in die Leiber der Engel die die Frage nach dem Warum
stellten. Bis der Himmel nur noch von den Leibern der getöteten übersäht war.
Lucifer wurde von seinen Brüdern gerufen, sie im Kampf anzuführen, und voller
Grauen sah er die verstümmelten Leiber die nach der ersten Schlacht ihr Leben ließen,
und er versammelte alle seine Brüder um die Erzengel zu besiegen und wieder vor den
Thron des Allmächtigen treten zu dürfen.
Kapitel 2
Der Allmächtige wurde von Adam angerufen und dieser beklagte sich
dass er nun allein sei, und seiner Gefährtin beraubt und der Herr entnahm ihm eine
Rippe und formte daraus eine neue Gefährtin für Adam die er Eva nannte.
Und den beiden gab er den Garten Eden als Heim, einen Ort der fern des Schlachtenlärms
des Krieges der Engel war, und stellte an den Eingang einen Erzengel als Wache.
doch nicht um die Menschen zu beschützen sondern um sie am Verlassen des Garten Eden
zu hindern. Die einzige Einschränkung die er ihnen Gebot, war vom Baum der Erkenntnis
zu Essen, denn die Erkenntnis der Unvollkommenheit der Schöpfung, hätte sie vom
Allmächtigen entfernt.
Doch Lucifer schaffte es an dem Wächter vorbei zu gelangen und übergab Eva
eine Frucht vom Baum der Erkenntnis, auf dass sie erkennen möge wie es um das Wesen
der Welt bestellt war. Und Eva übergab die Frucht Adam, welcher davon kostete,
und die Erkenntnis trat an die Stelle der Unwissenheit, und auch Adam begann
zu zweifeln am Sinn der Schöpfung und den Motiven des Allmächtigen.
Die Menschen konnten ihr neues Wissen nicht lange vor dem allmächtigen verborgen
halten und wurden aus dem Garten Eden, in welchem sie keine Not quälte und kein
Schmerz peinigte hinaus auf die Erde geschickt.
Die Menschen wurden fortan unter Schmerzen auf der Erde geboren,
lebten und starben, während der Jahrtausende in denen der Krieg im Himmel tobte,
und immer wenn einer der Engel sein Leben aushauchte,
sahen sie einen fallenden Stern am Himmel seine Bahn ziehen und erlöschen.
Der Allmächtige setze Priester ein die sie in der Furcht vor ihm dem Herrn unterweisen
sollen, die Gesetze zu halten und allein auf ihn zu vertrauen.
Lucifer aber trat verkleidet mitten unter die Menschen und öffnete ihnen die Augen
über das Wahre Wesen der Welt, in der es für gute Taten keinen Lohn, und für Schlechtigkeit
keine Strafe gab, sondern der Gute Mensch Büßen während Schurken belohnt werden.
Und viele Menschen begannen die Worte des Herrn zu hinterfragen und versuchten in
Gebeten Antworten zu erlangen. Doch der Herr schwieg zu ihnen.
Kapitel 3
Die Erzengel verfolgten die Engel des Lichtes unbarmherzig, und es gelang ihnen
einen der ihren den sie überwältigten, Azrael der damals den Namen Azazel trug.
Einst war ihm die Aufgabe übertragen, die Namen der Neugeborenen in das Buch
des Lebens zu schreiben und diese wieder zu löschen, wenn deren Zeit abgelaufen ist.
Doch als der Krieg zu toben begannt verriet er den Menschen die Geheimnisse
um den Krieg im Himmel und um die Herstellung von Waffen und Gerätschaften.
Der Allmächtige zürnte ihm dass er die Menschen mit diesem Wissen verdorben hatte,
aber als Lohn für seinen Verrat wurde er begnadigt nachdem er von Raphael, dem Erzengel
überwältigt und in eine einsame Grube, die mit Steinen beschwert war, schier wahnsinnig
vor Einsamkeit, bereit war seinen Bruder Lucifer zu verraten.
Er, der Träger des Lichtes, der Erstgeschaffene wurde überwältigt, und vor den Thron
des Herrn gebracht, doch der Thron war leer.
Der Allmächtige wollte seinem ersten unter den Engeln nicht mehr begegnen,
und an seiner Stelle verlas einer der Erzengel das Urteil, welches der Allmächtige
über Lucifer und die abtrünnigen Engel gesprochen hatte.
Lucifer und seine Brüder wurden aus dem Himmel verbannt, der fortan nur noch von
den Erzengeln und deres Gleichen bevölkert wurde.
Die Abtrünnigen wurden in einen Feurigen Pfuhl geworfen um dort auf das jüngste Gericht
zu warten. Doch sie entkamen dem Inferno und suchten Zuflucht im Hades, in welchem die
Seelen der verstorbenen Menschen darauf warteten vor dem Allmächtigen über ihr
Leben befragt zu werden, am Ende aller Zeiten.
In der Dunkelheit des Hades erlosch ihnen ein Teil des inneren Feuers, und sie verwandelten sich
in Wesen der Dunkelheit, deren einzige Nahrung fortan die Zweifel der Menschen war,
und viele Engel zogen durch die Welt und weideten sich an den Zweifeln die sie gesäht hatten.
Kapitel 4
Lucifer, einst des Schöpfers geliebter Erstgeborener Engel,
der Träger des Lichtes, wurde nach langen Kämpfen
mitsamt seiner Abtrünnigen Engelsschar hinabgestürzt,
der Erde entgegen, da er die Phalanx der Erzengel nicht brechen konnte.
Nicht sich gleich stellen mit dem Allmächtigen wollte er sich,
es verlangte ihn nur nach Antworten auf seine Fragen.
Nie hätte er sich gegen den Allmächtigen gestellt,
wie es die Erzengel dem Herrn vortäuschten,
er den Menschen die Aufmerksamkeit des Allmächtigen würde neiden.
Nicht aus Neid oder Übermut verführte der Lichtträger die Menschen,
sondern um ihnen die Augen zu öffnen, ihren freien Willen zu wecken,
zu Hinterfragen anstatt Stumm zu gehorchen.
Gestürzt aus dem Himmel, seiner Heimat, fern des Thrones
des Allmächtigen, gefangen im feurigen Pfuhl,
gemartert von glühender Hitze,
fanden der Erstgeborene und seine Engel des Lichtes sich wieder,
umfangen von Finsternis, die ihr Licht aufsog, und ihnen die Kraft raubte,
und sie weinten um der Ungerechtigkeit, die ihnen widerfahren war.
Waren sie wirklich abgefallen vom Schöpfer?
Richteten sie sich wirklich gegen den Allmächtigen?
Lucifer verlangte doch nur das Mitleid des Schöpfers für seine
Gefährtin Lilith, die Gnade dass sie mit ihm die Ewigkeiten teilen dürfe.
Nie hatte er vor, an den Grundfesten des Himmels zu rütteln,
noch hatte er vor sich gegen seinen Herrn zu stellen.
Aber hatte nicht der Herr ihn und seine Brüder verraten?
Hatte er nicht seine Gunst entzogen, und statt dessen
eine neue Engelsschar erschaffen, Engel die kein Herz ihr eigen nennen konnten,
Geschlechtslose Engel, nicht Mann noch Frau, unempfänglich
für die Sinnlichen Reize und Verlockungen?
Warum umgab der Allmächtige sich mit diesen Wesen,
die keine Liebe sondern nur Gehorsam kannten?
War es nicht Liebe gewesen die den Schöpfer zu seinen Taten trieb,
waren nicht Himmel und Erde und alles Getier Geschöpfe der Liebe?
Und Lucifer begann zu Zweifeln, und seine Zweifel wurden zu Gewissheit,
dass er nur benutzt wurde, dass er und seine Brüder nur Sklaven
des Allmächtigen waren, Spielzeuge mit denen sich der Allmächtige umgab.
Der Lichtträger war verwirrt, wollte diese Gedanken nicht zu Ende denken,
sie in den Hintersten Winkel seiner Gedanken verbannen, nicht Wahr haben
dass seine Gedanken der Wirklichkeit entsprechen.
Lucifer liebte den Herrn, doch die Liebe zu Lilith war eben so stark,
und die Liebe zum Herrn kämpfte in seinem Herzen und wurde
von der Liebe zu einer Sterblichen besiegt.
Was bedarf er der Unsterblichkeit, wenn sie nur ihm aber nicht ihr gewährt
wurde. Wollte oder konnte der Herr seinem Herzenswunsch nicht entsprechen?
Lucifer fragte sich ob er dem Herrn je einen Grund gegeben hatte,
dass er ihm seine Bitte abschlagen und verweigern mochte.
Doch auch so sehr er sich seine Gedanken zermarterte, er konnte
in seinem Handeln weder Fehl noch Tadel entdecken.
Wenn es keinen Grund in Lucifers Dienst gab, was war der Grund
der den Allmächtigen die Erfüllung seines Wunsches verweigerte?
Konnte der Allmächtige diesen Wunsch nicht erfüllen?
War er überhaupt Allmächtig?
Lucifers Herz war erfüllt von bitteren Zweifeln, die seine Seele vergällten,
und seine Liebe zum Herrn in Trotz verwandelten.
Wie lange war er Blind gewesen, wie lange hatte er nicht erkennen
wollen dass der Herr die Pracht der himmlischen Tempel mehr zu schätzen schien,
als die Liebe in den Herzen seiner Geschöpfe, dass er sich von einer Legion
kalter Engel umgab, die nicht die flammende Liebe zum Herrn in ihren Herzen
trugen, und Lucifer weinte heiße Tränen, heißer noch als die Flammen
des feurigen Pfuhls, und diese Tränen brannten sich ihren Weg durch
den Pfuhl und gaben den Weg frei.
Die Lichtengel verließen den ungastlichen Ort und fanden sich
inmitten einer Wüste wieder. Hier begannen sie sich verborgen
unter der Oberfläche eine Festung zu bauen, die keiner ihrer
kaltäugigen Vettern betreten konnte, denn die Pforte konnte
nur der überwinden der die Feurige Liebe in seinem Herzen trug.
« Antworten #2 am: 22. Dezember 2008, 00:23:11 »
Kapitel 5
Lucifer verfiel in Schwermut, vermisste den Herrn,
dachte an die Zeiten in denen er dem Herrn half Welten zu erschaffen,
und diese wieder vergehen zu lassen.
Er sah Menschengeschlechter kommen und gehen,
Menschen die anfangs kaum höher als die Tiere waren,
bar eines wachen Geistes, unfähig der Sprache, roh und ohne Kultur,
dieser Kreaturen bald überdrüssig, vernichtete der Herr sie wieder,
um immer feinere, Engelsgleiche Menschen zu erschaffen.
Ihnen gab er Verstand, Neugier und die Fähigkeit des Lernens,
des Verstehens und Begreifens, und der allmächtige erfreute sich der Menschen.
Doch je mehr Wissen die Menschen in sich aufsogen, und je tiefer sie
in die Geheimnisse der Natur vordrangen, desto größer wurde die Sorge
des Herrn, dass diese sich gegen ihn wenden oder gar ihn verleugnen würden,
und so beschloss er die Lebensspanne der Menschen zu begrenzen.
Die Engel des Lichtes wurden auserwählt die Menschen in allem zu
Unterweisen was Gut und Nützlich war, ihnen das Wissen um Existenz
des Allmächtigen zu vermitteln, sie zu seinen treuen Dienern zu machen,
auf dass Generation um Generation den Herrn mit Lieder und Lobpreisungen
zu huldigen. Doch dieser Plan schlug fehl, und voller Grimm sah wie
die Menschen seine Weisungen missachteten, sich an der verbotenen Frucht der
Erkenntnis labten, und begannen alles zu hinterfragen.
Selbst nach der Vertreibung aus dem Paradiese, ungeachtet aller Warnungen,
wendeten die Menschen sich vom Allmächtigen ab, und schlimmer noch,
der Mensch wurde des Menschen Feind, und schlimmer als Wölfe fiel Bruder über
Bruder her, wurde der Mensch des Menschen Wolf.
Nur wenige trugen die Liebe zum Herrn in ihren Herzen,
Zitat
viele aber wussten nichts von ihm, noch wollten sie von ihm Wissen.
Und der Herr vernichtete die Menschen, bis auf ein paar wenige von ihnen,
und mit ihnen den größten Teil der Tiere, mit denen sich die Verderbten
eingelassen hatten, zum entsetzen des Herrn.
Das Wasser welches er über die Erde regnen ließ, um der Sündigen allesamt
zu ertränken, zog sich desbald wieder zurück, die erretteten betraten wieder das trockene
Land und bevölkerten bald wieder die Erde.
Auch Lilith die der Lichtengel Ersterschaffener heimlich in den Himmel führte,
und dort verbarg, überlebte die Flut, und wurde nach deren Ende wieder von
Ihrem Geliebten zur Erde getragen.
Schon damals hätten ihm, dem Lichtträger Zweifel kommen müssen,
an den Motiven des Allmächtigen. Und nun wurden Lucifers Zweifel zu
quälenden Stichen in seinem Herzen.
Nun da der Herr sein wahres Wesen gezeigt hat, und Offen lag,
wie sehr er die Demut seiner Geschöpfe deren Freiem Willen vorzog,
und Rache den Vorrang vor Gnade hatte, gab sich Lucifer insgeheim Schuld
am traurigen Los, welches er über die Menschen gebracht hatte,
und letztlich auch über seine Engelsbrüder.
Aber wie konnte der Herr dies alles zu lassen?
War er nicht Allmächtig und Allwissend? Sollte der Mensch nicht die Krone der
Schöpfung sein?
Wie hatte Lucifer einst die Menschen um deren Gunst beneidet,
wie sehr hatte er sich gesträubt seine Knie vor den Menschen zu beugen,
die so schwach waren und so hilflos.
Und Lucifer schämte sich für seinen Neid und sein Herz voller Trauer
um der durch die Rachsucht des Herrn ertränkten.
Kapitel 6
Lilith betrachtete Lucifers Trauer mit schmerzendem Herzen,
ihr wurde bewusst, dass sie es war die für den Fall der Lichtengel,
die treu zu ihrem Bruder Lucifer standen, die Verantwortung trug.
Und so begab sie sich zu Gibril, dem höchsten der Erzengel,
und von ihm vor das Angesicht des Herrn zu gelangen und um Vergebung,
nicht für sich selbst, sondern für die Engel des Lichtes zu bitten.
Sie kniete gebeugten Hauptes vor dem Thron des Allmächtigen,
wagte nicht ihn anzusehen, zitterte vor Aufregung, war bereit
ihr Leben zu Opfern für die Wiedereinsetzung der Engel des Lichtes
als Wächter des heiligen Thrones.
Gibril aber pflanzte die Lüge in das Ohr des Allmächtigen,
dass die Erde aus welcher er, der Erschaffer, sie einst formte
durch den Speichel des Dämonen Samael verunreinigt gewesen sei,
und Lilith aus diesem Grunde schon ihr Leben verwirkt habe.
Auch verbreitete er dem Herrn die Lüge dass es Samael
war der Lucifer zum Aufstand aufgestachelt habe, und dass er es
sei der den Menschen die Verbotene Fruch darbrachte.
Und der Herr verbot Lilith sich zu rechtfertigen oder gar
die Sprache auf Lucifer zu bringen um ihn zu verteidigen.
Und der Herr sprach zu ihr dass sie ihr Leben verwirkt habe,
und Gibril wurde angewiesen ihr den Odem mit dem Lilith
das ewige Leben von Lucifer erlangte aus ihr heraus zu pressen
und sie wieder zu einer Sterblichen zu machen.
Doch Lilith die einst heimlich einer verbotenen Zeremonie
beiwohnte wusste um den wahren Namen des Herrn und
um die Worte mit denen er die Welt und alles in ihr geschaffen hatte
und schrie das Wort, welches nur den höchsten seiner Engeln
bekannt war, die zu Verschwiegenheit er ermahnt hatte,
laut heraus, sie sang es wie ein Lied,
und die Grundfesten des Himmels wurden erschüttert.
Die Erzengel standen wie versteinert, unfähig sich zu bewegen,
und Lilith forderte als Gegenleistung für ihr schweigen vom Herrn
ein paar Flügel, um den Engeln gleich zu werden, und den
Himmel verlassen zu können.
Ihr Wunsch wurde erfüllt, widerwillig zwar, und zögernd,
da die erstarrten Erzengel unfähig zu handeln waren nicht in der Lage
Lilith zu bezwingen noch sie aus dem Thronsaal zu verjagen.
Und so erhog sie sich mit ihren schwarzen Schwingen und verließ
den Himmel mit dem schwur diesen Ort niemals wieder zu betreten.
Erst nach dem Verlassen des Himmels erwachte wieder das Leben
in den Erzengeln, die nun darauf brannten Lilith zu verfolgen
und den Frevel zu rächen.
Doch sie war bereits in der Festung Lucifers angelangt
und befand sich im Schutz der der einstigen Engel des Lichtes.
Kapitel 7
Lucifer vernahm die Erzählungen Liliths mit Entsetzen.
Er hatte gehofft hier auf der Erde, fernab des Himmels
abwarten zu können, bis der Zorn des allmächtigen verebbt,
seine Hass sich besänftigt und Gnade sein Herz erfüllen würde.
Sollte der Herr die Arbeit die er, der Erste der Lichtengel und seine Brüder
verrichteten, auf ewig vergessen sein?
Konnte er nicht hier seine Buße tun, und abwarten bis Milde die Strenge
im Herzen des Allmächtigen erfüllt?
Und Lucifer sah dass sein Bangen und Hoffen umsonst war,
dass es keinen Weg zurück gab, und er nun hier auf Erden sein Dasein fristen
müsse, und schlimmer noch, auf ewiger Hut vor den Nachstellungen der Erzengel
sein zu müssen.
Lucifer war verwirrt. Er sann nach Gründen weshalb die Dinge sich so entwickelt
hatte, und der Zweifel den Gibril in des Allmächtigen Herz gepflanzt hatte,
um die Erschaffung Liliths, bohrte sich wie eine Nadel tief in sein Innerstes.
Samael, was hat er mit all dem zu schaffen?
Einst war er wie der Allmächtige, dem er ein Bruder war, ein Zwilling.
Doch neidete dieser dem Herrn die Erschaffung der Engel die lieblich anzusehen
waren und voller Macht und Kraft, und doch dem Herrn untertan,
und Samael erschuf die Dämonen, die Wesen die zwischen den Welten
leben, die nicht vom Lichte erfüllt waren die dem Licht der Engel nur
Bosheit und Dunkelheit entgegensetzten und ein Äonen langer Krieg,
entbrannte und Samael wurde besiegt und in eines der Geschöpfe verwandelt
die er selbst einst schuf. Aber da er der Bruder des Allmächtigen war,
wurde ihm alle Tausend Jahre die Gnade eines Tages gewährt in denen
er seine einstige Gestalt, wieder erlangen konnte.
Hatte Samael wirklich den Lehm verunreinigt aus welchem Lilith erschaffen wurde?
Und Lucifer begann Samael zu suchen um von ihm eine Antwort zu erlangen.
« Antworten #3 am: 23. Dezember 2008, 22:23:39 »
Kapitel 8
Angelangt im Finsteren Abgrund, eskortiert von den grausamen Geschöpfen,
Samaels dunklen Legionen, die ihn zu dem Grausamen
führten der auf seinem Thron saß, der aus dunklem Onyx gefertigt war.
Samael blickte unserem Bruder in die Augen, ein höhnisches Lächeln
auf den Lippen und mit einer Stimme die Lucifer duch Mark und Bein
ging fragte er ihn nach seinem Begehr.
Wohin des Weges alter Freund? Was verschafft mir die Ehre und Freude
eures Besuchs? Das letzte mal als wir uns begegneten warst du es
der Verächtlich auf mich und die meinen herabschaute?
So sag mir nun was du von mir möchtest, nun da du des Platzes
an der Seite deines Herrn beraubt bist?
Nun ist dir meine Gegenwart plötzlich nicht mehr zuwider?
Nachdem du und deine Brüder entsetzlich unter meinen Geschöpfen gewütet
hatten und mich aus den Himmlischen Gefielden vertrieben hast,
ist dir ein ähnliches Schicksal widerfahren?
Lucifer war beschämt und vor seinem geistigen Auge, wurden Bilder der
Schlachten die er und seine feurigen Brüder gegen Samaels Legionen fochten
Zitat
wieder wach. Er dachte an die vielen Brüder die im Kampfe ihr Leben liessen,
die sich im feurigen Blute wälzten, und ihr Leben aushauchten,
dahingeschlachten von den finsteren Recken des dunklen Mächtigen Samael.
Fürwahr die Gunst des Schicksals weht kühl für die meinen,
die wir nun Allein und ohne schützende Hand sind.
Nun da du am eigenen Leib die Gnade und Barmherzigkeit deines Schöpfers
spürtest und erkannt hast dass seine Gunst launisch ist, dem Winde gleich,
weisst du wie es mir widerfahren war.
Seit ganzen Zeitaltern lebe ich nun in der Verbannung, nicht lebend,
doch auch nicht sterben könnend, da mein Schicksal an das deines Schöpfers,
gebunden ist. Während er im Himmlischen Tempel lebt bin ich auf ewig verdammt,
und verunstaltet, und muss meine Zeit damit fristen von alten Zeiten zu träumen.
Einst machten wir einen Wettstreit aus einer Laune heraus,
wessen Geschöpfe die Krone der Schöpfung tragen dürfen.
So entstandest du Lucifer und deine Brüder einst, geformt aus dem Lichte der
Myriaden von Sonnen, liebkost von der Sterne Licht.
Lieblich wart ihr anzusehen, so gänzlich unbefleckt, eurem Schöpfer ein Ebenbild.
Ich muss gestehen dass ich nicht völlig Neidlos war, als ich euer erblickte.
Als dein Herr meine Geschöpfe erblickte die nicht schön und ebenmäßig gestaltet,
sondern wild und garstig anzuschauen waren, wie ich es in meinem Scherze beschlossen hatte,
verhöhnte er mich, nannte mich einen Stümper, und lachte mich aus.
Ich wurde wütend und beschloss ihm seinen Hochmut heimzuzahlen,
und seinen Geschöpfe, dir Lucifer und deinen Brüder zu beweisen, dass die meinen euch
Ebenbürtig sind. Lachend schlug Samael sich auf die Schenkel.
Was hatte er meinen Kämpfern entgegen zu setzen?
Musiker hatte er erschaffen und Sänger, die ihn mit ihren Weisen erfreuen sollten.
Lucifer rang um Fassung, da er die Wahrheit über seine Erschaffung erfuhr,
und mehr noch, dass so viel Leid von seinen Brüdern erduldet wrden musste,
aufgrund dieser Narretei zweier Wesen die aus Übermut Welten Erschufen
und sie wieder vergehen liessen ungeachtet des Leides der Geschöpfe die diese
Welten bevölkerten.
Und doch schlugen wir deine Dämonen und sogar dich nahmen wir gefangen,
antwortete Lucifer und blickte Samael in die Augen.
Er hat dir dein Leben geschenkt, Samael, erinnerst du dich.
Lucifer, ich glaube du hast es noch immer nicht begriffen.
Er kann mir das Leben nicht nehmen, denn er und ich sind wie zwei Seiten
einer Medallie, die eine rein und in unbefleckter Makellosigkeit,
die andere stumpf und zerkratzt, und doch kann die eine nicht sein ohne die andere.
« Antworten #5 am: 30. Dezember 2008, 02:08:03 »
Kapitel 9
Warum sollte ich deinen Worten Glauben schenken Samael?
Warst du es nicht der seit Beginn der Schöpfung den Unfrieden und die Lüge
In die Welt getragen hat? Warst du es nicht, der den Menschen weis machte
dass du der Schöpfer seiest?
Lucifer, Lucifer, im Grunde muss ich dir danken, dass du unwissend meine
Pläne voran getrieben hast. Warst du es nicht, der den Menschen die Frucht
der Erkenntnis gabst? Wohin hat die Erkenntnis die Menschen gebracht?
Hat diese die Menschen Weise und Verständig gemacht oder gar zu reinen Wesen?
Mich und die meinen nennst du Dämonen, böse Geister und schmähtest uns
wo du nur konntest. Aber schau dir das Werk der Menschen an.
Hat nicht schon der erste von einem Weibe geborene Mensch seinen Bruder
gemordet? War nicht Hass und Zwietracht und Böses von Anbeginn an
den Menschen in die Wiege gelegt und die Erde mit dem Blute des Bruders getränkt?
Kaum dass Eva die Tränen des Schmerzes um ihrer Kinder getrocknet
waren, musste sie wiederum Tränen vergießen um des gemordeten Sohnes?
Meine Wesen, die ich mit eigenen Händen erschuf, trachten einander nicht
nach dem Leben, noch vergelten sie Gutes mit Bösem.
Sie sind mir treu ergeben und mit einander in Brüderlichkeit lebend.
Zitat
Sag mir nun oh du Törichter, wer sind in Wahrheit die Dämonen?
Samael, ich weiß dass die Menschen nicht Vollkommen sind,
noch dass sie es je sein werden. Aber auch viel Gutes habe ich in ihnen entdeckt,
und viele Fähigkeiten schlafen in ihnen, darauf wartend erweckt zu werden.
Lucifer, genau um dieser Fähigkeiten Willen hat ihr Schöpfer ihr Leben
auch so kurz gestaltet. Sie sind ihm ähnlicher geraten als ihm lieb war,
und je mehr Macht des Wissens sie erlangen, desto mehr Macht verliert selbst.
Aus diesem Grunde schickte er den Menschen Gesetze und Gebote,
ernannte ihnen Priester, Fürsten und Könige, um sie vom Denken abzuhalten
und von den Pfaden der Erkenntnis fernzuhalten, auf dass sie weiterhin in
der Dunkelheit der geistigen Armut wandeln. Würden sie sehend werden,
das Licht erkennen welches in ihrem eigenen Innersten brennt,
und beginnen ihre eigenen Schlüsse zu ziehen, würden sie sich mit ihm
und mir in Ferner Zeit auf gleicher Stufe stehen.
Aber so lange ihr Geist vernebelt ist von den Worten der Priester,
und die Augen Tränend vom Weihrauche, auf dass sie Blind den
Weisungen von Oben folgen, so lange kann ihr Schöpfer aus ihrem Glauben
seine Kraft ziehen und ihnen den Lohn in Form von Versprechungen
von einem besseren Leben in einer anderen Welt vorenthalten.
Hast du dich denn niemals gefragt warum dein Schöpfer mich
nicht behelligt? Oder warum die feurigen Schwerter deiner Brüder
nicht jede meiner Kreaturen vernichteten?
Nun will ich dir den Grund nennen.
Dein Herr braucht uns, und aus diesem Grunde verschonte er die Geschöpfe
die ich erschuf. Und auch mein Reich, ließ er bestehen, ja mehr noch,..
er gab mir die Gewalt über die, deren Bosheit sogar meine Brüder erschreckt,
um sie bis zum Tage des Gerichtes zu verwahren.
« Antworten #6 am: 05. Januar 2009, 17:53:24 »
Kapitel 10
Sie zu verwahren? Die, welche durch ihre Untaten und Frevel
unwürdig sind den Himmel zu erlangen. Wohl gewählt ist diese Gesellschaft für
dich, du Herr der verfluchten Seelen.
Gleich was du sagst, deinen Worten schenke ich keinen Glauben,
da deine Zunge schon mehr als eine Lüge in die Welt gesetzt hat und
die Lügen deiner falschen Zunge schon genug des Unheils anrichteten.
Nur weil es dir mit List gelang die Pforten der Hölle dir Untertan zu machen,
und den Schwefeligen Pfuhl zu deiner Heimstatt machtest, denkst du dass
du ihm Ebenbürtig bist?
Du gebärdest dich hier als der Herrscher dieses unheiligen Ortes der Pein,
und die Zahl der armen Seelen die du hier quälst ist Legion, wie die Zahl deiner
Dämonen, doch denkst du dass Er dich als Wesen von gleichem Range anerkennt?
Warum hat er deine einst liebliche Gestalt in etwas verwandelt vor dem jedem
Graut? Weil er dich als seinen Bruder und Helfershelfer ansieht?
Lucifer, wache auf, besinne dich. Selbst jetzt nimmst du deinen Herrn
in Schutz und rechtfertigst sein Tun.
Hat er nicht auch dich in die nach Salpeter und Schwefel stinkende Glut gestoßen?
War er es nicht der dich um den Lohn deiner Treue betrog?
Hat er nicht aus dem Guten Böses erschaffen?
Lucifer schließe dich mir an, und aller Hader der uns einst trennte sei verziehen.
Wenn du mir den Ring Küsst will ich dich zu meinem Höllenvogt ernennen,
dir die Vollmacht über die gestrandeten Seelen geben, dir die Kraft schenken
deinem treulosen Herren zu trotzen und dich zu Rächen.
Dir dienen? Dir dem Gefallenen, dem Erzfeind?
Mir verlangt nicht nach Rache noch nach der Demütigung meines Herren.
Ich möchte nur Gerechtigkeit und Versöhnung mit ihm.
Schallend los Lachen möchte ich, Lucifer, doch deine Einfältigkeit rührt mich.
Meinst du dass er, dein Herr einfach nur darauf wartet das du gefallener Cherub
an seine Pforte klopfst und reumütig um Verzeihung bittest?
Zitat
Was denkst du würdest du erlangen? Eingesetzt zu werden in alle Ämter
die du einst bekleidet hast? Hast du vergessen dass du gegen ihn Rebelliert
hast? Dass du das Blut der Erzengel vergossen hast und auch deine
Brüder ihm abtrünnig gemacht hast um einer Menschenfrau willen?
Da du um Lilith weißt sage mir du Fürst des Unfriedens und der Lüge,
stimmt es was man sich erzählt? Dass du die Erde aus welcher Lilith geformt ward,
vergiftet hast mit deinem unreinen Ausfluss?
« Antworten #7 am: 07. Januar 2009, 11:27:32 »
Zitat
Kapitel 11
Nun will ich dir die Wahrheit um deines Weibes Schaffung Offenbaren
oh du tief gefallener Cherub. Nicht durch meinen Speichel, sondern
von meinem Samen durchtränkt war die Erde aus der sie geformt,
Ich war es der ihr den Widerwillen einpflanzte und den Aufruhr ins Blut legte,
doch nicht Adam wurde von ihr verführt, sondern du Lucifer.
Einst warst du der Held und Bannerträger deines Herrn,
Held siegreicher Schlachten, mir ein eherner Stachel im Fleische.
Und ausgerechnet du, der du in mörderischem Kampfe nicht wanktest,
dich wie ein hungriger Wolf auf meine Kinder stürztest und
dein feuriges Schwert reiche Ernte einfuhr, gleich dem Schnitter im Korn.
Dich brachte zu Fall was der Dämonen Heer nicht vermochte.
Doch mein Anliegen meinte ich in vollem Ernst, auch wenn du es
im ersten Moment an für eine Verhöhnung erachtetest.
Verbünde dich mit mir Lucifer, reihe deine Brüder in den Phalanx
meiner Dämonen und lass uns die Himmelspforte einreißen um
die kalten Engel der Unbarmherzigkeit zu verjagen.
Und wenn ich mich weigere deinem Trachten Folge zu leisten?
Und selbst wenn ich meine Knie vor dir beuge, kann ich nicht für
meine Brüder sprechen, die mein Handeln ins Unglück stürzte.
Samael, ich spreche es frei heraus, ich kann und will dir nicht folgen.
Nicht um der Schmähungen und des Verlustes, noch um der
alten Feindschaft zu dir, sondern einzig allein, weil ich all dies nicht beabsichtigte,
und mich reut dass ich so viele ihrer Heimat beraubte ob meiner Tat.
Ist dies dein letztes Wort Lucifer?
Es gibt nichts weiteres zu bereden.
So will ich dir aufgrund deiner Aufrichtigkeit freies Geleit geben,
auf dass dir keiner ein Haar krümme, doch sei dir gewiss, trotziger Cherub,
dass dies nicht das letzte war was du von mir hören wirst.
« Antworten #8 am: 07. Januar 2009, 17:08:56 »
Kapitel 12
Schwere Gedanken in sich tragend und Reuegeplagt verließ Lucifer das Reich des Widersachers,
des Dämonenfürsten, den die einen Samael, andere Ahriman und wieder andere Belzebub nennen,
und endlose Tage und einsame Nächte lang streifte er durch die Welt,
vermied es auf Menschen oder andere Wesen zu treffen.
Doch kam er mit sich zu keiner Lösung des Dilemmas überein.
An der Festung seiner Brüder angelangt, fand er diese in heller Aufregung vor.
Uriel, sein Bruder berichtete ihm dass seine geliebte Lilith verschleppt und
einige seiner Engelsbrüder die in der Nähe weilten heimtückisch erschlagen waren.
Lucifer war außer sich vor Schmerz um seiner Brüder, deren Schar schon in endlosen Kämpfen
dahin geschmolzen waren, und noch quälender war der Schmerz um den Verlust seiner Liebsten.
Mit einem mal war all sein heimliches Hadern, und alle Selbstvorwürfe verflogen.
Des Lichtengels Gedanken erfassten sofort wer den schändlichen Anschlag verübt hatte.
Der Widersacher dessen Ring er nicht küssen wollte,
wird mit dieser Tat seinen Mutwillen getrieben haben.
Zitat
Und Lucifer sammelte eine kleine Schar seiner getreuesten und Kampferprobtesten Brüder
um sich und trug ihnen auf je zu zweit in einer anderen Richtung nach Spuren zu suchen,
welche ihm Auskunft über den Verbleib seiner Geliebten bringen sollten.
Er selbst flog mit einem seiner Brüder mit Namen Sariel zu der Pforte hinter welcher er kurz
zuvor das Reich Samaels betreten hatte. Die beiden Lichtengel verbargen sich und beobachteten
was sich an der Pforte ereignete.
Nach einigen Tagen, die selbst den Ewigkeitsgewohnten Engeln lang erschienen,
traten 2 der Dämonen Samaels vor die Pforte. Des Zufalls glückliche Hand führte sie
direkt vor die harrenden Engels des Lichtes und diese Überwältigten beide Kreaturen,
wobei Sariel einen von ihnen erwürgte. Der andere lag hernieder, mehr tot als Lebendig,
und gab um sein Leben bettelnd Auskunft ob des Gastes, welcher auf Samaels Geheiß
in das Innere der Hölle verschleppt wurde.
Lucifer erfuhr von der Gewalt die seiner Geliebten angetan wurde und um ihrer Qualen
in den unwirtlichen von schwefligen Pesthauch durchdrungenen Gefilden, und fasste einen
tollkühnen Plan. In der Kleidung des getöteten Dämonen wollte das Höllenreich betreten
um seiner verehrten Lilith die Freiheit zu schenken.
« Antworten #9 am: 08. Januar 2009, 11:03:19 »
Kapitel 13
Angetan mit Schmutzigen Kleidern des erwürgten Dämonen,
die Flügel eng an den Körper geschmiegt, auf dass sie sich nicht Verräterisch
unter der stinkenden Kluft abzeichnen, das Gesicht mit Staube unkenntlich gemacht,
betrat der Engel des Lichts den Höllenschlund. Stunden um Stunden irrte er umher,
darauf bedacht anderen Kreaturen der höllischen Dämonenbrut auszuweichen,
und wenn es nicht vermeidbar war ihnen mit gesenkten Haupte einen Gruß
zu übermitteln, auf dass er von ihnen nicht erkannt werde.
Von der Hitze und dem Inferno schlimmer Gerüche halb betäubt
legte er sich in einem verborgenen Winkel schlafen um wenig später die Suche
aufs Neue aufzunehmen.
Vorbei an grässlichen Stapeln aus Gebeinen, unter denen er auch die Knochen
und Federn seiner dahin geschlachteten Brüdern erkannte, die entkleidet des Fleisches
silbrig schimmerten und sich von den gelblichen Gebeinen der Menschen abhoben.
Erschaudernd erkannte Lucifer dass die Knochen Zeichen trugen, die ihm
Offenbarten dass ihr Fleisch einst von der Teuflischen Brut verzehrt wurde.
Doch Lucifer verhärtete sein Herz, verdrängte die dunklen Gefühle die in ihm brodelten,
die nach Rache für den Frevel schrien, um seine Gedanken wieder auf die Suche
nach Lilith zu lenken. Der Lichtengel versuchte die Zweifel, die er im tiefsten Inneren
seines Herzens hegt, ob der Loyalität Liliths zu verdrängen, was ihm je länger die
Suche andauerte um so schwerer fiel. Doch dann sah er seine Geliebte, den Quell
der Begierde, die Sehnsüchtig vermisste und ein eisiger Schreck durchfuhr ihn
als er sah dass sie von Dämonen geschändet war, mit geöffneter Scham da lag,
und schlimmer noch, dass ihr Bauch von Minute zu Minute mehr anschwoll
als untrügliches Zeichen der unheiligen Frucht die sie in ihrem Leibe trug.
Wie hatte der Lichtengel es geliebt Liliths Körper zu berühren,
ihren Körper als den Tempel seiner Lust und seines Verlangens betrachtet,
und wie sehr schmerzte ihn nu was er mit seinen Augen ansehen musste.
Angewidert verfolgte Lucifer das Treiben aus einem
Versteck und sah wie Lilith ein Kind gebar, das zum Teil Menschlich war und zum Teil
den Kreaturen glich die ihren Mutwillen an Lillith verrichtet hatten.
Er sah wie die Dämonische Frucht, die Obgleich schrecklich anzuschauen war,
doch die Schönen Züge Liliths aufwies. Samael nahm das Neugeborene zu sich,
und mit Hilfe verderbter Zauberei heilte er Liliths Wunden um ihren Schoß für eine
erneute Schwangerschaft vorzubereiten.
Übelkeit stieg in ihm auf und Lucifer machte sich vorsichtig auf und verließ den ungastlichen Ort,
nicht mehr Fähig die nach Rache schreienden Gefühle im Zaum zu halten.
Jeden Dämonen der ihm während seiner Flucht aus dem Höllenpfuhl begegnete
stieß er seinen Feurigen Dolch in den Rücken oder durchschnitt dessen Kehle,
verbarg die Leichen in der feurigen Glut der strömenden Lava, welche die Gefilde
der Hölle durchflossen.
Zitat
Bei seinem Bruder Sariel angelangt überwältigten ihn die Gefühle und er Weinte und Schrie
um der Gewalt und des Leids die Lilith ertragen musste.
Und so begannen die Engel sich für den Kampf zu rüsten um der Dämonenbrut
Lilith, welche die Engel lieb gewonnen hatten zu befreien.
« Antworten #10 am: 12. Januar 2009, 12:35:29 »
Zitat
14
Die Engel des Lichtes belagerten die Tore der Hölle, riefen Schmähungen
aus, in welchen sie Samael verhöhnten, doch die Pforte blieb verschlossen.
Immer mehr Brüder Lucifers trafen ein bildeten Front, bereit sich auf die Kreaturen Samaels zu stürzen,
und mit flammenden Schwertern die Freigabe Liliths zu erzwingen.
Nach langen Tagen, in denen die Geduld der Lichtengel auf die Probe gestellt wurde,
öffnete sich die Pforte und die Krieger Samaels strömten aus den tiefen der Hölle, zum Kampf bereit.
Lucifer sah mit sorge den schier endlosen Strom der Höllischen Gesellen, die Ameisen gleich
aus den Gedärmen der Hölle empor krochen, und Angst schlich sich in sein Herz.
Nicht Angst um sich, sondern um seine Brüder, von denen viele auf der Wahlstatt ihr Leben lassen würden. Doch die
ihn umgebenden Engel des Lichtes klopften ihm nur auf die Schulter, da sie
den Zweifel in seinem Blick erkannten.
Lucifer, angetan mit einer erzenen Rüstung und mit Schimmerndem Helm stand in Mitten der Reihen seiner Brüder, die
dicht geschlossen auf des Feindes Ansturm warteten.
Einige Darunter sein Bruder Sariel flogen Empor und bewarfen die Kreaturen des Bösen mit Felsbrocken
und so mache Kreatur ward davon erschlagen.
Samaels Truppen, begannen die Reihen der Engel zu stürmen, und wurden Reihe um Reihe von den
Flammenden Schwertern dahin geschlachtet. Doch der Strom der Höllenbrut ebbte nicht ab,
und auf einen erschlagenen Dämonen folgten derer drei.
Die Schar der Engel erlahmte unter dem stetigen Ansturm, und ihre Opferzahl stieg von Minute zu Minute.
Doch als sich Lucifer, der mit den wenigen Lichtengeln die noch nicht erschlagen oder verwundet auf dem Boden lagen
schon den Mut verloren hatte, erschallte der Klang einer Fanfare.
Engel wie Dämonen rissen die Köpfe herum, blickten erstaunt in die Richtung aus der sie den Fanfarenruf vernommen,
und sahen die Massen an Kriegern die sich in den Kampf warfen.
Noch bevor Lucifer gewahr wurde wer sich in den Kampf mischte sah er dass sich die neue Truppe auf die Dämonen
stürzte und unter ihnen wütete.
Da verlor Lucifer sein Bewusstsein und sank erschöpft nieder.
Als er wieder die Augen öffnete blickte er in die Augen Azraels.
Sieh diese Tat als meine Sühne für den begangenen Verrat, durch den ich euch erst in diese Lage gebracht habe.
Welche Kämpfer waren es die du in die Schlacht führtest, mein Bruder?
Auch wenn es dir schwerfällt dies zu Glauben Lucifer, es sind Menschen, die ihr Leben wagten
dich zu unterstützen.
Voller Unglauben betrachtete Lucifer seinen Bruder. Wie kam es zu dieser Wendung?
Ich begann darüber nachzudenken Lucifer, über das was in der Welt und im Himmel geschehen ist.
Und ich begann mich unter die Menschen zu begeben und ihnen die Augen über die Dämonen
die sie als Götter verehrten zu öffnen. Götter die das Fleisch der Geopferten fraßen,
das Blut der Unschuldigen tranken, sich Kinder als Brandopfer darbringen ließen und die Menschen
mit allerlei Sinnlosen Geboten, welche diese peinlich genau erfüllen mussten zu verhöhnen.
Als Gestalt aus purem Licht erschien ich den Menschen, den Strahlen der Sonne gleich,
als Licht in der Finsternis. Ich nahm einen neuen Namen an und wurde fortan Aton genannt.
Ich setzte eine Dynastie von Herrschern ein, welche die Priester des Bösen verfolgten,
ihre Tempel der Lüge verschlossen und den Menschen Frieden und Liebe brachten.
Und als Dank folgten die Menschenkinder mir in diese Schlacht.
« Antworten #13 am: 21. April 2009, 16:03:40 »
sowie ich meine Kreative Durststrecke hinter mir gelassen habe geht es mit dem Buch Azrael weiter.
Ich bemühe mich die selbe Geschichte aus mehreren Blickwinkeln zu beschreiben.
Aber bislang konnte ich mich noch nicht so recht aufraffen.
Zitat

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