WICONA und Sapa: Gemeinsam auf Erfolgskurs

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WICONA und Sapa: Gemeinsam auf Erfolgskurs
Das WICONA Partnermagazin
Dezember 2013
impulse
WICONA und Sapa:
Gemeinsam
auf Erfolgskurs
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Highlight in Ulm:
Neuer WICONA Firmensitz
■
„The Squaire“ in Frankfurt:
Brandschutzlösungen
von WICONA
04 04
INHALT
EDITORIAL
Arnd Brinkmann, WICONA Geschäftsführer: Unsere Marke bleibt uneingeschränkt
erhalten und selbstständig am Markt aktiv.
®
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03Editorial
Liebe Kunden und Geschäftspartner,
TITEL-THEMA
04 WICONA - Premiummarke der neuen SBS Gruppe
KURZ BERICHTET
09 WICONA Objekt erhält Deutschen Fassadenpreis
14 WICONA Chefseminar 2013: Partnerschaft lohnt sich
27 Neue Planungshandbücher für Fassaden und Fenster
32 Chirurgie Ulm gewinnt Architekturpreis
34 WICONA forscht in Qatar
35 Neue WICONA Seminarbroschüre
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OBJEKTE IM FOKUS
10 WICONA Neubau in Ulm
18 Neubau Stadthalle Reutlingen
Technik + Wissen
24 Brandschutzfassade
KUNDEN-PORTRÄT
28 Metallbau Beck GmbH, Frankenheim
32
mit der neuen Sapa Building Systems (SBS) sind wir fortan als deutlich größerer Player in
einem international erweiterten Marktumfeld unterwegs. Gleichzeitig haben wir in Ulm
in der Einsteinstraße ein neues Firmengebäude bezogen, dessen auffälligstes Merkmal sicher
unser Markenlogo WICONA an der Vorderseite im Eingangsbereich ist. Diese offensive
Präsentation unserer Marke hat gerade im Zusammenhang mit der Bildung der SBS große
symbolische Bedeutung. Das Signal heißt: die Marke WICONA bleibt voll umfänglich bestehen
und agiert weiterhin selbstständig am Markt – ebenso wie die anderen SBS Marken
TECHNAL, DOMAL und Sapa. WICONA hat dabei klar den Anspruch – und die Verpflichtung –
der Premiummarke innerhalb der SBS Gruppe.
Für Sie als unser Kunde ändert sich im Tagesgeschäft erstmal nichts – Sie bleiben Partner von
WICONA. Mittelfristig streben wir natürlich an, aus der neuen Konstellation Vorteile für Sie zu
generieren. WICONA und Sapa sind als etablierte Marken bereits mit einem separaten Vertrieb
in unterschiedlichen Marksegmenten positioniert. Das ermöglicht neue Chancen für eine gezielte
Wachstumsstrategie. Gleichzeitig können wir uns noch spezieller auf die unterschiedlichen
Kundenbedürfnisse in Bezug auf Service, Produktprogramm sowie Vertriebsorganisation
einstellen. Durch Synergien z. B. bei den Plattform-Entwicklungen lässt sich Einkaufsvolumen
bündeln, so profitieren wir und Sie von der Größe. In der Logistik werden wir durch Tourenzusammenlegungen und Abstimmungen des internen und externen Warenverkehrs Transportzeiten reduzieren und schnellere Lieferzeiten ermöglichen. Zudem haben wir weitere ausschließlich auf WICONA Produkte spezialisierte Presswerke dazubekommen (insbesondere das in
Bellenberg, direkt neben unserem Testcentre und Schulungszentrum). Diese sind in unsere Bausysteme Organisation eingebunden, was für Sie künftig effizientere und schnellere Lieferungen
ermöglicht.
Mit den vielen Vorteilen bei Einkauf, Sortiment, Lager und Logistik im Rücken bleibt unser Ziel,
der schnellste und flexibelste Anbieter zu sein. Weitere Hintergründe und Details zur neuen
SBS finden Sie in der vorliegenden IMPULSE. Ansonsten sind Sie natürlich in unserem neuen
Domizil in der Ulmer Einsteinstraße jederzeit herzlich willkommen.
Impressum
Herausgeber:
WICONA, Ulm
Verantwortlich:
Markus Hofstetter
Redaktion:
Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre, eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit
und uns gemeinsam viel Erfolg im neuen Jahr!
Ayten Yilmaz
Text:
Pressebüro Egen-Gödde, Kaufering,
Ihr
Arnd Brinkmann
Geschäftsführer
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Partner von NETmark5
Gestaltung:
NETmark5, Landsberg am Lech
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Titel-Thema
T E C H N I K
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impulse
Sapa Building Systems (SBS) setzt mit Mehrmarkenstrategie auf kundenorientierte
Lösungen in etablierten und neuen Märkten.
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urch das Joint Venture der Konzerne Orkla (Sapa)
und Hydro (WICONA) entstand am 1.9.2013 die
neue Gruppe Sapa AS mit Sitz in Oslo. Sapa
AS ist der weltweit größte Anbieter von AluminiumExtrusionslösungen mit einem Gesamtumsatz von rund
5,3 Mrd. Euro, rund 23.000 Beschäftigten und Aktivitäten
in 140 Ländern. Ein wichtiges Geschäftsfeld innerhalb
von Sapa AS stellt Sapa Building Systems (SBS) dar.
In dieser Gruppe sind vier Marken mit jeweils eigenem
Unternehmenssitz zusammengefasst: WICONA (Ulm),
Sapa Building System (Landen), Technal (Toulouse) und
Domal (Mailand).
Freuen sich auf die gemeinsamen Aktivitäten innerhalb
der SBS Gruppe (v.l.):
Arnd Brinkmann, Stephan
Flisch und Markus Hofstetter.
(Foto: Andreas Albrecht,
Wohlfarth-Verlag)
WICONA ist
Premiummarke der
neuen SBS Gruppe
Eine starke Organistation
Orkla und Hydro hatten im Oktober 2012 vereinbart, ihre
jeweiligen Aktivitäten in den Bereichen Profile, Bausysteme und Rohre zu einem Gemeinschaftsunternehmen
(Sapa AS) zusammenzuschließen, das sich zu je 50 Prozent im Besitz der beiden Unternehmen befindet. Die
darin integrierte neue SBS Gruppe tritt jeweils über die
genannten Marken in den internationalen Märkten auf,
denn WICONA, Sapa, Technal und Domal sind als etablierte Marken bereits mit eigenen Vertriebsorganisationen
in unterschiedlichen Marksegmenten positioniert.
Marken bleiben das Zentrum der Aktivitäten
Arnd Brinkmann, Vice President Sapa Group und
Geschäftsführer der Länderorganisationen DACH + > > >
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Titel-Thema
T E C H N I K
Vertriebsleiter
D/A/CH
WICONA
Dino Rossi
Leitung Finanzen
D/A/CH +
Guido Hawkridge
Leitung Personal
D/A/CH +
Gudrun Kempter
Leitung
Entwicklung
Dietmar Brüderl
Leitung
Einkauf
Werner Reinisch
Anwendungstechnik
Uwe Weinzierl
Leitung
Sonderprojekte
Otto Fischer
Vertriebsleiter
Ost
Michael
Rjasanowski
> > > (PL/Russland/CZ/SK/SLO/HU/RO): „Diese Konstellation bietet neue Chancen für eine gezielte Wachstumsstrategie. Eine klare Differenzierung des Angebotes im
jeweiligen Kundensegment ermöglicht es, dass wir uns
noch spezieller auf die unterschiedlichen Kundenbedürfnisse in Bezug auf Service, Produktprogramm sowie
Vertriebsorganisation einstellen können. Aus Kundensicht stellt sich das SBS-Portfolio dar wie bei einigen
Automobilkonzernen, die vom Premiumprodukt über
die Volumenmarke bis zum Basisangebot eine kundenorientiert abgestufte Produktrange anbieten und jeweils
unter eigenen Markennamen vermarkten. Übertragen
auf SBS stellt WICONA hier klar die Premiummarke.“
In allen DACH-Märkten wird neben WICONA auch die
Sapa-Produktpalette zur Verfügung stehen. Der Vertrieb
läuft über die bereits etablierte und weiter auszubauende
Vertriebsorganisation.
Der Standort Ulm mit Bellenberg wird sozusagen zum
„Markenzentrum WICONA“, mit Produkt- und Softwareentwicklung, Projektservice, Vertriebssteuerung,
Forschung, Testcentre und Schulung. Metallbauer,
Architekten und Investoren brauchen sich nicht auf neue
Marken(namen) einzustellen, auch die Vertriebsstrukturen und persönlichen Ansprechpartner bleiben für alle
Zielgruppen dieselben wie bisher.
Technische Fachkompetenz im Vordergrund
Der Zusatznutzen der SBS Konstellation für die Initiatoren wie für die Kunden besteht darin, dass in Ländern
oder Regionen, in denen eine der Marken bereits eine
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Geschäftsführer
D/A/CH +
Arnd Brinkmann
So sieht die Organisationsund Personalstruktur
der SBS Gruppe in der
Region Deutschland,
Österreich und Schweiz aus.
Vertriebsleiter
D/A/CH
Sapa
Stephan Flisch
F Ü R
Leitung
iProject
WICONA
Max Radt
Markenauftritt bleibt: der
TECHNAL Stand auf der
„Batimat“ 2013 in Paris; unten
die gelungene Titelseite der
„Bauelemente Bau“ zur neuen
SBS Gruppe.
Leitung
Supply
Chain
Claudia Schäfer
hohe Präsenz hat, nun auch für die anderen Marken der
SBS Gruppe bessere Möglichkeiten eigener Marktbearbeitung existieren. Dabei gilt für WICONA der länderübergreifende Ansatz, dass an allen SBS Standorten
grundsätzlich mit eigenen Strukturen und eigenen Experten agiert wird: „Lizenzvereinbarungen oder Vertrieb über
Handelsorganisationen streben wir nicht an. Das hat vor
allem damit zu tun, dass wir die Markensteuerung in den
jeweiligen Ländern selbst in der Hand behalten wollen,
dass wir dabei unsere technische Fachkompetenz in
den Vordergrund stellen und die hohen Ansprüche, für
die die SBS Marken stehen, auch beim Kunden einlösen wollen“, erläutert Markus Hofstetter, Kommunikationsverantwortlicher bei WICONA für die DACH-Region.
berg in die Gruppe. Dieses Presswerk produziert fortan
ausschließlich für WICONA, was angesichts des direkt
gegenüberliegenden Schulungs- und Entwicklungszentrums mit Testcentre entscheidende Vorteile bietet.
„Die Einbindung der Presswerke in unsere Bausysteme
Organisation und insbesondere die neue Konstellation
in Bellenberg ermöglicht für unsere Kunden effizientere
und schnellere Lieferungen“, erläutert Arnd Brinkmann.
„Mit den Optimierungen bei Einkauf, Sortiment, Lager
und Logistik im Rücken kommen wir unserem Ziel, der
schnellste und flexibelste Anbieter zu sein, wieder deutlich näher.“
Presswerk Bellenberg produziert nur für WICONA
Diesen Kurs verfolgt man bei WICONA nicht nur in
der Region DACH, sondern international. Dazu gehört
ein abgestimmtes strategisches Vorgehen in einzelnen
Ländern, basierend auf Marktanalysen, die wiederum
Grundlage für Entscheidungen sind, ein System- oder
ein Projektgeschäft zu forcieren. Weiterer Kernpunkt der
Strategie ist, das in der Gruppe und bei den Marken vorhandene Know-how gezielt in die einzelnen Länder mit
Wachstumspotenzial zu tragen und dort zu verankern.
Ein Mittel dazu sind speziell ausgerichtete Schulungsprogramme, welche die jeweiligen nationalen Anforderungen berücksichtigen. Denn die Vermittlung von Fachkompetenz ist wesentliche Grundlage für solides und
erfolgreiches Agieren am Markt.
Synergien werden oberhalb des Markenvertriebes durch
die gemeinsame Nutzung von Logistik, Entwicklung,
technischem Support, Einkauf etc. geschaffen. Arnd
Brinkmann: „Bei den Plattform-Entwicklungen z. B. lässt
sich Einkaufsvolumen bündeln, so profitieren wir von der
Größe. In der Logistik werden wir durch Tourenzusammenlegungen und Abstimmungen des internen und externen Warenverkehrs Transportzeiten reduzieren und
kürzere Lieferzeiten ermöglichen. Schnelle Reaktion auf
die individuellen Kundenbedürfnisse und eine exzellente
Logistik sind für mich der Schlüssel für weiteres Wachstum.“ Dazu trägt auch die Neuausrichtung der Produktionsstandorte bei: Zu den bisher vier Presswerken (zwei
in Italien, je eines in Spanien und Frankreich) kommt
neu das bisher zu Hydro zählende Presswerk in Bellen-
ISSN 1435-1854
E 1352 E
Entwicklung
Produktion
Vertrieb
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NOVEMBER 2013
BAUELEMENTE
MARKETINGMAGAZIN FÜR BAUAUSSTATTER
Investitionen in Schulung und Personal vor Ort
Das gilt bezogen auf die SBS Gruppe auch für Länder,
in denen man bisher eher zurückhaltend agiert hat. > > >
®
7
Titel-Thema
Kurz Berichtet
Die von dem Berliner Architekturbüro Staab
Architekten durchgeführte Sanierung des
Hochhauses der Hochschule Darmstadt
(h_da) ist mit dem Deutschen Fassadenpreis
2013 für vorgehängte hinterlüftete Fassaden
ausgezeichnet worden. WICONA hat
für dieses Objekt Aluminium-Systemteile der
Serien WICLINE und WICTEC geliefert.
Starke Präsenz der SBS in
Zentraleuropa mit den WICONA
Standorten in Rot und den
Sapa Standorten in Blau.
> > > Arnd Brinkmann: „Als SBS werden wir unsere Marktbearbeitung überall dort intensivieren, wo wir entsprechende
Wachstumspotenziale sehen. Dies betrifft insbesondere
Länder wie China, Indien und mehrere nordafrikanische
Staaten. In der näheren Umgebung spielt Osteuropa
eine wichtigere Rolle.“ Ziel ist es zunächst, über die
zunehmende Präsenz vor Ort ein Gespür dafür zu entwickeln, welche Produkte und Systeme für die jeweiligen
Märkte erforderlich sind und das eigene Portfolio dann
entsprechend anzupassen und die Marktbearbeitung zu
intensivieren. Dazu sind auch Investitionen in Personal
geplant.
Wie hier auf der französischen
Baumesse „Batimat“ im
November wird Sapa
auch künftig eigenständig am
Markt auftreten.
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Kernregion Deutschland, Österreich & Schweiz
„In allen Sparten und in den Markenteams haben wir hervorragende, motivierte und kompetente MitarbeiterInnen
mit exzellenten Marktkenntnissen“, so Brinkmann, „darauf bauen wir auf und verfolgen eine klare Wachstumsstrategie. Die Basis bleibt Europa – und hier besonders
die DACH-Region – wo wir bisher am stärksten aufgestellt sind und in einer Konstellation mit mehreren Marken
und entsprechendem kunden- und lösungsorientiertem
Ansatz auch weiterhin große Marktpotenziale sehen. Hier
haben wir zugleich die höchsten Kundenansprüche –
hier erfolgreich zu bestehen ist der Maßstab für alle weiteren Entwicklungen.“
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WICONA Objekt erhält
Deutschen Fassadenpreis
V
erliehen wurde die Auszeichnung im Deutschen
Architekturmuseum in Frankfurt am Main. Insgesamt gingen 117 Bewerbungen beim Fachverband Baustoffe und Bauteile für vorgehängte hinterlüftete Fassaden ein, der den Preis seit zehn Jahren vergibt.
„Das Hochhaus C10 ist ein Beispiel eines überzeugenden Einsatzes vorgehängter hinterlüfteter Fassaden, die
die Nachkriegsmoderne zeitgemäß weiterdenken, indem
sie dem Haus eine ausgeprägte ‚Strahlkraft‘ verleihen“,
heißt es in der Jury-Begründung. „Der Ansatz überzeugte in seinem ganzheitlichen Anspruch, der gestalterische
Herausforderungen mit funktionalen Erforderlichkeiten in
einer beispielhaften Weise miteinander verbindet.“
Im Zuge der Grundinstandsetzung wurde das 60
Meter hohe und 1963 fertiggestellte Gebäude bis auf
den Rohbau zurückgebaut, die Fenster ersetzt und die
Außenwände mit vorgehängten hinterlüfteten Fassaden versehen. Die Nordseite des Hochhauses wurde
großflächig verglast, während auf der Südseite markante Verschattungselemente angebracht wurden, um
der Aufheizung der Räume durch Sonneneinstrahlung
entgegenzuwirken. Diese dreidimensional gefalteten
Fassadenelemente aus Aluminium dienen als feststehender und wartungsfreier Sonnenschutz.
Von WICONA stammen die als elementierte Fensterfassade und in Form von Fensterbändern ausgeführten
Konstruktionen auf Basis der Serie WICLINE 75 evo.
Außerdem sind Teile der Fassade als Pfosten-Riegelkonstruktion WICTEC 50 mit integrierten Andruckprofilen zum Einsatz gekommen. Durchgeführt wurde die
Sanierung vom Berliner Büro Staab Architekten, dessen
Arbeit bereits im Juli 2013 mit einer Auszeichnung beim
Deutschen Architekturpreis gewürdigt wurde. Die Metallbauarbeiten hat die Heinrich Würfel Metallbau GmbH
Markantes Outfit: die
Hochschule Darmstadt
erhielt bei der Sanierung
u. a. Fassaden- und
Fensterelemente von
WICONA.
& Co. Betriebs KG ausgeführt. Das 16-geschossige
Gebäude wird von den Fachbereichen „Mathematik und
Naturwissenschaften“, „Elektrotechnik und Informationstechnik“ und in geringerem Umfang auch von den
Fachbereichen „Informatik“ sowie „Maschinenbau und
Kunststofftechnik“ genutzt. Daneben sind hier auch
der AStA, das Student Service Center und das Präsidium mit der zentralen Hochschulverwaltung zu finden.
Weitere Informationen: www.wicona.de
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Objekte im Fokus
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WICONA Neubau an der Einsteinstraße
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ritter im Bunde bei diesem Projekt war das ebenfalls in Ulm ansässige Architekturbüro mühlich,
fink & partner, das den Gestaltungswettbewerb
des Investors gewonnen hatte. Die Architekten wurden
durch ein WICONA Team aus der Fassadenkonstruktion,
Bauphysik, Nachhaltigkeitsplanung und dem ProjektService unterstützt.
Technik für Ideen – live in Ulm
Einfach und präzise
Das viergeschossige markante Gebäude mit seiner
durch Fensterbänder gegliederten Fassade fällt vor allem durch das kontrastreich rot leuchtende WICONA
Logo in Augenhöhe vorbei flanierenden Passanten und
Autofahrern auf. Die Grundidee für den Neubau mit seinem prägenden Eingangsbereich beschreibt Architekt
Günter Perl so: „Auf die vorgefundene sehr heterogene Umgebung antwortet das unprätentiöse Gebäude
mit einer eigenständigen inneren Mitte; einer Mitte, die
Willkommen und Geborgenheit im ansonsten wenig
maßstabsbildenden Straßenraum signalisiert. Das große
zweigeschossige Tor durchstanzt den anthrazitfarbenen
Aluminiumglattblechkubus mit seiner allseitig umlaufenden Bandfassade, markiert den Eingang und schafft
somit einen angemessenen Vorbereich, das übergroße
Firmenlogo definiert hier die Raumgrenze. Die Details
folgen der konzeptionellen Haltung: einfach und präzise.“ > > >
Wenn Investor und Nutzer eines Neubaus
schon gemeinsam planen, dann lassen
sich die meisten Ideen und Wünsche an
Materialien und Ausführung optimal umsetzen.
Das gilt erst recht, wenn sich diese Partnerschaft bereits bewährt hat. So wie zwischen
WICONA, Premiummarke für Aluminiumprofile
innerhalb der Sapa Building Systems (SBS),
und der Plaza Estates GmbH & Co. KG.
Die beiden Unternehmen aus Ulm
haben im Neubau an der Einsteinstraße 61
den WICONA Slogan „Technik für Ideen“
anschaulich zum Leben erweckt.
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Objekte im Fokus
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Der WICONA Neubau in Zahlen
>>>
Höchste Energieeffizienz angestrebt
„Als Aluminium Systemhaus wollen wir unseren Kunden
und Gästen im eigenen Domizil natürlich zeigen, wie sich
unsere Produkte wirkungsvoll einsetzen lassen“, erläutert
Arnd Brinkmann, Geschäftsführer bei SBS für die Region
DACH und verantwortlich für die Marke WICONA, „aber
das alles sollte natürlich harmonisch ins Konzept der Architekten integriert werden. Daher auch unsere intensive
personelle Unterstützung in der Planungs- und Realisierungsphase.“
Prägend für die Fassade des Neubaus sind die Fensterbänder aus Elementen der WICLINE 75 evo Serie,
ergänzt durch dekorative Glattblechelemente. Hohe
Energieeffizienzwerte gehören zu den wichtigsten Eigenschaften dieser Serie, erzielt durch ein wärmegedämmtes Mehrkammersystem mit symmetrischem Aufbau. In
der Schweiz wurde WICLINE 75 evo als erstes Metallfenster als Minergie-P-Modul zertifiziert. Durch die Optimierung der Scheibenformate (quadratisch statt rechteckig) konnte im Ulmer WICONA Neubau die Länge des
Randverbundes minimiert werden, dadurch ergab sich
ein erstklassiger Uw-Wert von 0,86 W/(m²K).
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Wärmeschutz beim Eingang und Atrium
Konsequent wurde das Thema Energieeffizienz auch im
Eingangsbereich realisiert: Eine wärmegedämmte automatische Schiebetür der Serie WICSTYLE 65ED öffnet
sich für den Besucher. Durch kurze, durchlassoptimierte
Öffnungs- und Schließzyklen hält sie im Tagesbetrieb den
größten Teil der Wärme im direkt angeschlossenen Foyer.
Nachts dauerhaft geschlossen schützt die Tür das Gebäude vor zu hohem Energieverlust und trägt mit ihrem
Ud-Wert unter 1,5 W/(m²K) maßgeblich zur Verbesserung
der Gesamtenergiebilanz des Neubaus bei.
Ein architektonisches Highlight des WICONA Domizils ist
das direkt vom Eingang aus zugängliche Atrium, das seine Attraktivität aus dem Spannungsfeld an der Schwelle
von außen nach innen und aus der geschossübergreifenden Höhe mit viel Tageslichteinfall gewinnt. Die Fassade
im Atrium besteht aus der hochwärmedämmenden Serie WICTEC 50HI, überdacht wird der Innenhof mit einer
WICTEC 50 Aufsatzkonstruktion. WICTEC 50HI wurde
als erste passivhaustaugliche Aluminium-Glasfassade
durch das ift Rosenheim zertifiziert und ließ sich mit sehr
geringem zusätzlichem Aufwand auf Basis der Standard-
serie WICTEC 50 im WICONA Neubau ausführen. Durch
Einsatz eines Dämmprofils aus Elastomerschaum gelingt
bei dieser Konstruktion ein Uf-Wert von 0,74 W/(m²K).
Investor: Plaza Estates GmbH & Co. KG, Ulm
Investitionsvolumen: 10 Mio. €
Architekten: mühlich, fink & partner, Ulm
Nutzfläche:
4.465 m² + 1.695 m² Stellplätze
Umbauter Raum:
34.220 m³
Metallbau: Dodel Metallbau GmbH, Ulm
Tragwerk:
IB. Heller, Ulm
TGA-Planer:
INUTEC GmbH, Ulm
Büros: 54
MitarbeiterInnen:
200 aktuell vor Ort
Produkte und Systeme zum Anfassen
In den Treppenhäusern kommen T30-Brandschutztüren
der Serie WICSTYLE 77FP zum Einsatz. Sie sind geprüft
gemäß den Normen DIN 4102 bzw. DIN EN 13501-2.
Zur Ausführung kam hier die Variante ohne Brandschutzstreifen, möglich ist bei dem System auch eine Ausführung in der Brandschutzklasse EI60/T60, hierzu werden
Brandschutzstreifen zusätzlich in die Konstruktion integriert. Details zu den im Neubau integrierten Systemen
und zum sonstigen WICONA Lieferprogramm präsentiert
das Unternehmen Metallbauern, Architekten und Investoren im Erdgeschoss zusätzlich in einem Showroom, in
dem Elemente in Funktion zu sehen sind und wo auch
Beratungsgespräche stattfinden können. Eigentlich dient
das gesamte Gebäude als lebendiger „Showroom“, was
jedoch seitens WICONA nicht zum Dogma erklärt wurde.
Architekt Günter Perl: „Das Gebäude sollte mit seinen
Bauteilen den formalen und funktionalen Anforderungen
gerecht werden. Ein ‚Flickwerk‘ aus dem Produktsortiment war ausdrücklich nicht gewünscht.“ Stattdessen
ging es um Faktoren wie energetische Qualität und funktionale Flexibilität bei höchster Wirtschaftlichkeit.
Geschäftsführer Arnd Brinkmann zum neuen Unternehmenssitz: „Hier können wir unsere Marke WICONA mit
Stolz präsentieren. Wir sind mit diesem Neubau unserem Anspruch an hochwertige Qualität und ideenreiche
Gestaltung gerecht geworden. Entstanden ist ein zukunftsorientiertes Gebäude für zukunftsorientierte Produktentwicklungen, ein freundliches Ambiente mit positiver Ausstrahlung in einer energiesparenden Bauweise
als Zeichen für eine nachhaltige Unternehmenspolitik bei
WICONA.“
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Kurz Berichtet
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Neue Impulse fürs Geschäft und für
die Persönlichkeit beim WICONA Chefseminar
Große Resonanz: Das WICONA Chefseminar
mit seiner spannenden Themenmischung erfreut sich
höchster Beliebtheit bei den Kunden.
„Partnerschaft lohnt sich!“
U
m den Dialog mit den Kunden weiter zu intensivieren und gemeinsam mit ihnen über den Tellerrand des Tagesgeschäftes zu schauen, hat
WICONA vom 24. bis 25. Oktober ca. 60 Inhaber und
Führungskräfte von Metallbaubetrieben zum 3. WICONA
Chefseminar eingeladen. Schon im entsprechenden
Anschreiben an die Kunden wurde mit einem Zitat von
Henry Ford die Wertigkeit der Veranstaltung deutlich:
„Zusammenkunft ist ein Anfang. Zusammenhalt ist ein
Fortschritt. Zusammenarbeit ist der Erfolg!“ Veranstaltungsort war das 2010 eröffnete und in der Parklandschaft Friedrichsau gelegene Vier-Sterne-Hotel Lago
in Ulm. Dabei wurden in einem abwechslungsreichen
Vortrags-Mix nicht nur fachspezifische, sondern auch
unternehmerische Themen behandelt.
Ulrich Tschorn, Geschäftsführer des Verbandes Fenster +
Fassade, stellte die "Allianz für Gebäude Energie Effizienz" vor.
Nach der Begrüßung am Donnerstag referierte Dino
Rossi, Vertriebsleiter Deutschland, Österreich und
Schweiz bei WICONA, über das Joint Venture von Hydro
und Sapa und zeigte dabei die Position und Zukunft der
Marke WICONA im weltgrößten Aluminium-BausystemeUnternehmen auf. Dass man gemeinsam mehr erreicht,
wurde auch beim anschließenden Vortrag von Ulrich
Tschorn deutlich. Der Geschäftsführer des Verbandes > > >
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Kurz Berichtet
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den Unternehmensstrategien nicht mehr nur das Ziel
„Qualität“ oder „Kundenzufriedenheit“ zu verfolgen – diese Kriterien seien inzwischen selbstverständlich. Seine
Empfehlung für nachhaltigen Erfolg am enger werdenden
Markt lautet: Sich abheben und etwas bieten, das andere nicht bieten können. Nach einem gemeinsamen Resümee der Vorträge gingen die Seminarteilnehmer zum
gemütlichen Teil des Chefseminars über – einem Abendessen auf Schloss Erbach inklusive Rahmenprogramm.
Neue Perspektiven und Denkansätze eröffnete auch der
Vortrag des Heidelberger Arztes Dr. med. Gunter Frank,
mit dem das Programm am Freitag begann. Auch wenn
das Thema auf den ersten Blick „fachfremd“ anmutete,
ließen sich die Zuhörer schnell fesseln. Schließlich ist
Gesundheit die Basis für körperliche und geistige Leistungsfähigkeit und daher auch für jeden Firmenchef das
A und O. „Schlechte Medizin – Warum es gefährlich ist,
zum Arzt zu gehen und wie man sich davor schützen
kann“ lautete der provokante Titel des Vortrages. Die
aufrüttelnde These des Heidelberger Arztes und Buchautors („Schlechte Medizin. Ein Wutbuch“): Für das
Gesundheitssystem ist es besser, wenn Menschen krank
sind. Zur Not werden diese für krank erklärt. Sein Rat an
„mündige Patienten“ lautet, nicht jeder Studie glauben zu
schenken und empfohlene Therapien und Medikamente
kritisch zu hinterfragen. An erster Stelle einer persönlichen Checkliste sollte die Frage stehen: „Wie ist der
natürliche Verlauf meiner Erkrankung ohne Therapie?“
Neben den Fachvorträgen gehört zum WICONA Chefseminar
stets auch ein gesellschaftlicher Teil –
hier findet ein ungezwungener Dialog unter Kollegen statt.
>>>
Fenster + Fassade ging unter anderem auf die Ziele
der geea (Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz) ein. Die
geea – ein Aktionsbündnis führender Unternehmen und
Verbände der Branchen Bauen und Energie – hat unter
anderem die erste gewerkeübergreifende Sanierungskampagne auf den Weg gebracht, die in dem Vortrag
kurz vorgestellt wurde. Weitere interessante Themen waren ein Blick auf den aktuellen Fenster- und Haustürenmarkt, die EnEV 2014 und das Thema „Gütesicherung
und Zertifizierung als Hilfestellung“.
Das neue WICONA Partner-Programm stellte anschließend Stefan Korte vor. Gemäß dem Motto „Partnerschaft lohnt sich“ sammeln die Verarbeiter beim Einsatz
von WICONA Produkten Punkte, welche sie später in
zusätzliche Leistungen umwandeln können. Diese Leistungen sind darauf ausgelegt, die Darstellung und Präsenz der Unternehmen im Markt zu optimieren. Um den
Partnerbetrieben die Entscheidung zu erleichtern, hat
WICONA eine Reihe von attraktiven Paketen mit unter-
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schiedlichem Wert geschnürt, die übersichtlich im Vorteilskatalog „WICONA +Partner“ präsentiert werden.
Mit Spannung erwartet wurde der Vortrag von Dr. Dr. Cay
von Fournier mit dem Titel „UnternehmerEnergie – die 10
Gebote für exzellente Unternehmen“. Der Arzt, Trainer
und Buchautor verdeutlichte den Unterschied zwischen
einer guten und einer mittelmäßigen Unternehmensführung, die heute „eine Frage des Überlebens“ sei. Denn
nur durch ein ganzheitliches Verständnis von Unternehmensführung sind seiner Überzeugung nach Betriebe in
der Lage, ihre eigene Konjunktur positiv zu beeinflussen.
„Sei kreativ“! lautet das erste Gebot, „Investiere!“ das
vierte, „Führe mit Werten!“ das neunte – alle kurz und
einprägsam für die tägliche Praxis formuliert. Unter dem
Stichwort „Marketing 3.0“ ging von Fournier anschließend auf erfolgreiche Strategien von mittelständischen
Unternehmen zur Verkaufsförderung ein. Kernaussage:
„Zufriedene Kunden kommen wieder – begeisterte Kunden bringen ihre Freunde mit.“ Wichtig sei es heute, bei
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„10 Gebote für exzellente Unternehmen“ servierte Dr. Dr. Cay von
Fournier (o.); Dr. Gunter Frank (m.) erklärte, was „schlechte Medizin“
ist und wie man sich davor schützen kann;
Dino Rossi (Foto unten, r. zusammen mit Prof. Christian Niemöller)
fungierte in Vertretung des erkrankten WICONA Geschäftsführers
Arnd Brinkmann als Gastgeber und Moderator des Chefseminars.
Sachlich und trotzdem spannend war der anschließende
Vortrag von Prof. Christian Niemöller mit dem Titel: „Vorsicht Falle! Aktuelle Entwicklungen im Bauvertragsrecht
und wie Sie teure Fehler vermeiden können“ – denn hier
ging es um Paragraphen anstatt um Befindlichkeiten.
Der Rechtsanwalt und Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht sprach über die Bauproduktenverordnung
und die Marktüberwachung harmonisierter Bauprodukte.
Dabei ging er insbesondere auf für die Zuhörer relevante
Haftungsfragen ein und führte ausgewählte gerichtliche
Entscheidungen mit Bezug auf die Herstellung, Lieferung
und Montage von Fenstern und Fassaden an. Die sich
anschließende intensive Diskussion zeigte die Aktualität
dieser Thematik für viele Metallbaubetriebe.
Den Schlussakkord der Veranstaltung setzte Dietmar
Brüderl, Leiter Entwicklung bei WICONA, im Atrium der
neuen Ulmer Unternehmenszentrale. Er gab den Teilnehmern einen Einblick in laufende Entwicklungsprojekte
und informierte sie über Produktinnovationen 2013 und
2014. Nach der Verabschiedung konnten die Teilnehmer
des Chefseminars mit vielen neuen Ideen und Informationen im Gepäck die Heimreise antreten, um nachfolgend
die ein oder andere Anregung in ihren unternehmerischen
Alltag einzubringen. Die Resonanz noch vor Ort und im
Nachhinein fiel durchwegs positiv aus, die Kunden äußerten sich sehr zufrieden mit der Themenmischung und
darüber, dass die Veranstaltung auch genügend Freiraum
zum direkten Dialog untereinander geboten hat.
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Objekte im Fokus
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Hochwertig –
nicht großspurig
Die Stadthalle Reutlingen steht mitten in einem
neu angelegten Park und wirkt durch
diese Alleinstellung besonders eindrucksvoll.
Die neue Stadthalle prägt mit einer markanten und gleichzeitig
zurückhaltenden Architektur sowie einer klar gegliederten Fassade den
Stadtkern von Reutlingen, ohne dabei die Umgebung zu dominieren.
W
ohl selten haben sich eine Stadt und ihre Bürger
so lange und so intensiv mit einem Bauvorhaben
auseinandergesetzt, das an zentraler Stelle wichtige architektonische, gesellschaftliche und funktionale Aufgaben erfüllen soll wie die schwäbische Kreisstadt. „Reutlingen diskutiert seit 60 Jahren über eine neue Halle. Jetzt
ist die Zeit gekommen, einen Knopf dran zu machen.“ –
Das schreibt Oberbürgermeisterin Barbara Bosch 2008
im Vorwort einer Broschüre, die den Reutlingern ihr neues
Herzstück vorstellt, nachdem die Entscheidung im Gestaltungswettbewerb für den Entwurf des Berliner Büros Max
Dudler Architekten gefallen war.
„Dieser Entwurf stellt eine gelungene und seltene Mischung
aus Bescheidenheit und Noblesse dar“, heißt es in der Begründung des Preisgerichts unter dem Vorsitz von Prof.
Arno Lederer. Und weiter: „Er überzeugt insgesamt durch
seine konsequente Klarheit und Strenge. Die Erwartungen
der Stadt an ein herausragendes architektonisches Signal
durch den Neubau einer Stadthalle als Kulturstätte werden
auf interessante Weise erfüllt. Der transparente Baukörper,
der auch eine interessante Nachtwirkung erwarten lässt,
erhebt sich über der Baumkrone und macht die Stadthalle
auch von Weitem wahrnehmbar, ohne massiv zu wirken.“ > > >
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Objekte im Fokus
> > > Andreas Enge, der als Projektleiter bei Dudler Architekten die Planungsverantwortung für den Komplex hatte,
erläutert dieses Zusammenspiel so: „Das Gebäudevolumen reagiert mit einem Sockelkörper, der den Bezug
zur späteren Baumkronenoberkante herstellt und dem
darauf stehenden Glas-Stützenkorpus, der symbolhaft
übersetzt das klassische Tempelmotiv und die Funktion
als Kulturbau zum Ausdruck bringt.“ Die Berliner Architekten sprechen mit dem Blick auf das Ganze auch von
einer „dem Gebäudekörper innewohnenden Monumentalität“. Diese Sichtweise ist der Grund dafür, dass man
im Kontrast dazu mit Aluminium als prägendem Werkstoff für die Fassadenkonstruktion ein modernes, leichtes Material zum Einsatz brachte.
Ausführender Partner für die Herstellung und Montage
der Fassade war die Heinrich Würfel Metallbau GmbH
& Co. Betriebs KG (HW, Sontra), ein erfahrener und auf
elementierten Fassadenbau spezialisierter Fachbetrieb
mit zahlreichen Projekten vergleichbarer Größenordnung und Komplexität auf der Referenzliste. Seitens
HW wurde vorgeschlagen, eine Warmfassade als sog.
„durchgehende Membran“ zu schaffen, welche die bau-
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physikalischen Probleme durch den geschwungenen
Isothermenverlauf von vornherein eliminiert. Weitere
Vorteile dieses Aufbaus: Die funktionale Gebäudehülle
(Primärfassade) verläuft als durchgehende Haut – die
Isothermen verlaufen ebenfalls gerade, Kältebrücken im
Bereich der Befestigungen werden minimiert (weil weniger Befestigungen nötig sind), es besteht die Möglichkeit
eines hohen Vorfertigungsgrades in der Werkstatt mit
verkürzten Montagezeiten vor Ort.
Die monumental anmutenden Lisenen (Sekundärkonstruktion) sollten zudem als gezogene Kastenprofile (Sonderentwicklung) realisiert werden, womit zum einen die
geforderte Scharfkantigkeit erzielt und zum anderen das
Problem eines kaum zu führenden statischen Nachweises für „eingeschnittene“ oder „eingefräste“ Kantbleche
gelöst wurde.
Die Fassade (Primärkonstruktion) wurde somit als reine Elementfassade in Form neu entwickelter Sonderprofile konstruiert, um den architektonischen Vorgaben
gerecht zu werden. Der Elementstoß der mehrteiligen
Fassadenelemente wurde nach Angaben von Christian
Müller, Assistent der Geschäftsleitung und Prokurist bei
HW, jeweils im Stützenbereich (ehemaliger Kaltbereich)
angeordnet und mit einer Paneelfüllung ausgestattet.
Die vorgesetzten Lisenen-Profilierungen wurden mittels
Agraffen-Konstruktion unsichtbar eingehängt und verdecken damit den Paneelbereich der Fensterfassaden. Die
Fassade ist zudem mit einem Rinnensystem ausgestattet, welches aufkommendes Niederschlagswasser auffängt und kontrolliert und unsichtbar nach unten abführt.
Andreas Enge zu den Vorteilen der gewählten Bauform
für die Fassade: „Die technische Realisierung der Gebäudehülle als glatt durchlaufende Membranfassade
garantiert größte Dichtigkeit und beste thermische Wärmedämmeigenschaften. Verglasung und Dämmschichtstärken wurden im Vorgriff um ca. 20 % wirkungsvoller
ausgeführt als nach der zugrundeliegenden Baugesetzgebung erforderlich.“
Solche Konstellationen sind häufig nur möglich, wenn
sich die beteiligten Partner gut kennen. Würfel arbeitet
seit vielen Jahren mit WICONA als Systemlieferanten für
die Aluminiumprofile zusammen. Basis-Profilsystem für
die Konstruktion in Reutlingen war die Serie WICLINE 75
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durchgängig als modifizierte Sonderkonstruktion mit
einem sehr guten Uw-Wert von 0,83 W/(m²K). Dieser
wurde bei Messungen im WICONA eigenen Testcentre
in Bellenberg ermittelt. Ein weiterer wesentlicher Clou
dieses Profilsystems zeigt sich nach Fertigstellung: Der
Unterschied zwischen Fassadenelementen mit Flügelfenster und solchen mit Festverglasung ist von außen
nicht zu erkennen, sodass die stimmige Gesamtoptik
der Fassade an keiner Stelle gestört wird. Max Dudler
entschied sich für den Farbton Baubronze, „weil er nicht
nur mit den Backsteinen des benachbarten historischen
Krankenhäusles gut harmoniert, sondern auch mit den
Farben der Dachflächen der Altstadt.“ Die Konstruktion
mit den Lisenen erzeugt in der Fassadenfläche einen besonderen optischen Effekt. Als charakteristisch bezeichnet Klaus Kessler, Leiter der Stadthallen-Projektgruppe,
dabei den Schattenwurf der in der Farbe Baubronze
verkleideten, vorgelagerten Lisenen: „Das macht die
Fassade sehr lebendig.“ Die strenge vertikale Ordnung
der Saal-Fassade widerspricht dem nicht. Sie erinnert
mit ihren raumhohen Fenstern an den Säulengang eines
antiken Tempels – ein Eindruck, der sich auch beim Blick
von innen nach außen durchaus einstellt.
>>>
Die Längsstruktur der WICONA Fassadenelemente sorgt auch im Inneren des Neubaus
für wirkungsvolle Lichteffekte (unten rechts).
20
21
Objekte im Fokus
> > > Ausgeschrieben wurde die Metallfassade laut Dudler
Architekten analog der Musterfassade mit einer Pulverbeschichtung, die eingebrannt wird und den optisch
gewünschten matten Metallcharakter der Fassade mithilfe der dafür notwendigen Oberflächenrauigkeit erzielt,
technisch unempfindlicher und haltbarer ist als Einbrennlackierungen. Die Oberflächenbeschaffenheit der Fassadenelemente lag Max Dudler sehr am Herzen, weshalb
hier innovative Wege eingeschlagen wurden: Für die
Beschichtung entwickelte HW zusammen mit dem eigenen Betrieb MBG Metallbeschichtung Gerstungen sowie
dessen Pulverlieferanten ein Sonderpulver in Form eines
Feinstrukturlackes, der durch einen 2-schichtigen Pulverauftrag zu einer „wolkigen Oberflächenausbildung“
mit entsprechenden Metallic-Anteilen geführt hat und
der Fassade eine natürliche Anmutung verleiht. Die letzte der kristallinen Schichten sei von Hand aufgetragen
worden, wodurch die Oberfläche der Aluminiumteile eine
Tiefe erhalte und nicht flächig wirke, sondern wolkig, formulierte Max Dudler gegenüber der regionalen Presse.
Dieses spezielle Verfahren habe man für die Fertigung
der Reutlinger Stadthallenfassade erstmals angewandt.
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Dudler war im Rahmen seiner regelmäßigen Besuche auf
der Baustelle in Reutlingen auch beim Start der Fassadenmontage vor Ort und begutachtete zusammen mit
dem Leiter der Projektgruppe Stadthalle, Klaus Kessler,
die Fixierung der Aluminium-Glas-Elemente an der StahlUnterkonstruktion. Im Gespräch mit dem Reutlinger Generalanzeiger erläuterte der Schweizer Architekt auch,
warum ihm die Fassade insgesamt so wichtig ist: „Mein
Stadthallen-Entwurf ist ein großes Gebäude, das mit wenigen Gestaltungsmerkmalen auskommt. Daher muss
jedes Detail stimmen.“
Dieser Anspruch galt auch für die Logistik. Die Fassadenelemente wurden vollständig inklusive Verglasung bei
HW im Werk Sontra vormontiert. Von der als weitgehend
prozesssicher einzuschätzenden Werkstattfertigung gegenüber der Baustellenmontage haben in diesem Fall
beide Seiten, sowohl der Auftraggeber als auch HW als
ausführendes Unternehmen, profitiert. Trotzdem blieben
Herausforderungen zu bewältigen. Christian Müller: „Wegen der Übergröße der Elemente brauchten wir einen
Spezialtieflader zum Transport auf die Baustelle. Dort
wurden sie per Teleskop-Lader mit Turmdrehkranz in die
vorab montierte Unterkonstruktion eingehängt.“ Die Abmessungen der Elemente betrugen in den zweigeschossigen Bereichen bis zu ca. 2.700 mm x 6.700 mm (B x H)
und hatten ein Gewicht von jeweils rund 1,2 Tonnen. Die
Sonnenschutzanlagen sowie die aufgesetzten Lisenen
wurden dann erst nachträglich vor Ort montiert.
Der Sonnenschutz stellt dabei weit mehr als nur ein
Funktionselement dar. Architekt Andreas Enge: „Im
Sockelbauwerk wurden schienengeführte und damit
windverträgliche Sonnenschutzmarkisen installiert. Ein
wirklich einzigartiges Gestaltungsmerkmal der Stadthalle
sind aber die vertikal verfahrbaren Sonnenschutzkulissen aus Streckmetallgewebe im Kronenbauwerk, die als
außen liegender, blickdurchlässiger Sonnenschutz dienen und die Funktion als Bühnengebäude reflektieren.
Hierbei handelt es sich um Unikate, die in dieser Form
woanders noch nicht realisiert wurden.“ Die Entwicklung
dieses überdimensionalen, motorisch betriebenen Sonnenschutzes im Kronengeschoss war für HW eine ganz
besondere Herausforderung: „Hier den Lieferanten für
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die überbreiten Bleche (als Rohmaterial), den Lieferanten
für die motorischen Antriebseinheiten, den verantwortlichen Elektroplaner (für die sicherheitsrelevanten Steuerungsteile), die Mechanik an sich sowie auch den Statiker unter einen Hut zu bekommen, war ein langer Weg“,
erinnert sich Christian Müller. Zufrieden zeigen sich in der
Rückschau auch die Beteiligten. Andreas Enge als verantwortlicher Projektleiter der Berliner Architekten stellt
vor allem dem Fassadenbauer ein gutes Zeugnis aus:
„Die Firma Würfel konnte aufgrund ihrer hervorragenden
handwerklich-technischen Leistungsfähigkeit die Fassade genau in der Art produzieren, die wir uns vorgestellt
hatten. Christian Müller ergänzt: „Das funktioniert nur in
einem gut eingespielten Team aus Partnerschaften mit
den Lieferanten und Systemgebern, welche gemeinsam
mit uns – zum Teil auch im Zuge langer Sitzungen hier in
Sontra – die Lösungsansätze erarbeitet haben. Gleiches
gilt auch für die Aufgeschlossenheit und Bereitschaft der
Bauherrschaft, der Planer und Bauleitung, sich dieser
Themen anzunehmen und auf die erarbeiteten Lösungsansätze einzugehen. Ein derartiges Objekt kann nur als
Gemeinschaftsprojekt realisiert werden.
■■■
Bei Tag und Nacht
ein optisches Highlight:
Die spannungsreich
gestaltete Fassade des
Congress Centrums
Heidenheim.
Funktional und praktisch:
das Erscheinungsbild des
angegeliederten Hotels (links).
Architekt Max Dudler (r.) und
Klaus Kessler, Projektleiter der
Stadt Reutlingen, besichtigten
während der Bauphase u. a.
auch die Fassadenmontage.
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TECHNIK + WISSEN
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The Squaire – das „größte liegende Hochhaus Europas“ steht auf 86 Stützen über der Dachfläche des ICE-Bahnhofs
am Frankfurter Flughafen. Es beherbergt verschiedenste Büro- und Verwaltungseinheiten sowie zwei Hotels.
Seine Außenhaut dominieren Bauelemente aus Stahl und Aluminium sowie die großen umlaufenden Glasflächen der
Fensterbänder. Als verbindendes Element wirkt ein 25 Meter hohes glasüberdachtes Atrium, das sich über die sieben
obersten Ebenen des Gebäudes erstreckt. Im zentralen Innenraum bleibt der gewölbte Teil des Bahnhofsdaches erhalten.
Brandschutzfassade im Multifunktionskomplex
A
n dieses Tonnendach anschließend planten die
Architekten eine geneigte Glas-Aluminium-Fassade, sie liegt in direkter Blickrichtung von einem
der Atrien aus gesehen und erfüllt Brandschutzfunktionen. Der ausführende Fassadenbaubetrieb Metallbau
Lehr GmbH aus Mainz-Hechtsheim bediente sich der
Systemlösungen aus dem Hause WICONA, um den
Entwurf der Architekten Wirklichkeit werden zu lassen.
Sie führte eine Pfosten-Riegel-Fassade mit integrierten
NRWG Lüftungsflügeln (NRWG = Natürliche Rauch- und
Wärmeabzugsgeräte) aus, eine Sonderkonstruktion, aufgebaut aus dem Fassadensystem WICTEC 50 in Teilen
als Brandschutzfassade FP. Als technische Besonderheit ist der Übergang der geneigten Fassade zum bestehenden Tonnendach des Fernbahnhofs zu nennen. Die
wichtigsten Komponenten der Brandschutzkonstruktion
mit WICONA Elementen sind die Überkopfverglasung,
Innenecken im Nord- und Südbereich der Atrien A, B, C
und D mit jeweils zwei bis vier horizontalen Hauptfeldern
auf mehreren Ebenen und ein Fassaden-Bereich in der
Garage des Komplexes über zwei Ebenen.
Die Ausführung als Brandschutzfassade WICTEC FP basiert auf der bewährten Standardfassade WICTEC 50;
die Konstruktion eignet sich grundsätzlich für den Einsatz als Fassade wie auch als Überkopfverglasung
24
(Brandschutz bis 0° Neigung, mit Schlagregen bis
10° Neigung), wie sie im Squaire-Komplex montiert
wurde. Durch die schlanke Profilansicht der WICTEC
Fassade bleibt das transparente Erscheinungsbild des
auf Stelzen „schwebenden“ Multifunktionsgebäudes uneingeschränkt erhalten. Kennzeichnend für das System ist die problemlose Integrierbarkeit der Brandschutztür WICSTYLE 77FP und des Brandschutzfensters WICLINE 75FP. Dessen Konstruktion basiert zu
100 % auf einem Standard WICLINE 75 Fenster und
ist optisch davon nicht zu unterscheiden. Die selbstschließende öffenbare Brandschutzverglasung ist ausführbar als Lochfenster, Fenster mit Umfeld oder – wie
im Squaire-Komplex – integriert in die Pfosten-RiegelBrandschutzfassade WICTEC 50FP.
Überkopfverglasung
Die F30-Brandschutzverglasung wurde mit einer Dachneigung von 75° als Überkopfverglasung montiert, die ab
der Ebene 7 in eine F0-Überkopfverglasung übergeht.
Im unteren Durchgangsbereich wird der Feuerschutzabschluss über einen Brandschutzvorhang F90 erreicht.
Seitlich ist der Bereich zwischen der Brandschutzfassade und dem Baukörper durch eine Brandschutzvergla-
„The Squaire“
Die Ausführung als Brandschutzfassade
WICTEC FP beim Objekt „The Squaire“ basiert auf der
bewährten Standardfassade WICTEC 50.
sung mit je einer T30-2 Tür bis zur Ebene 7 geschlossen.
Die Überkopfverglasung wurde generell an einer
F90-Stahl-Konstruktion befestigt und ist ohne raumabschließende Zwischendecke bis zu einer Höhe von
14 m ausgeführt. Der maximale Befestigungsabstand
der Sparren bzw. Pfosten beträgt 4300 mm. Die Übergangsbereiche oben und seitlich sind mit Paneelen ausgeführt. Alle Befestigungsteile zur Stahl-Unterkonstruktion haben einen F90-Anstrich.
Atrium-Innenecken
Hier handelt es sich um eine F30-Brandschutzfassade
über die gesamte Fassadenansicht und in den Paneelbereichen bzw. im Bereich der Geschossdecken um
eine Kombination mit einer W90-Brandschutzbrüstung.
Die Brandschutzfassade wurde analog der Zulassung
Z-14.19-1448, jedoch geschossübergreifend ausgeführt
und mit Spezial-Brandschutzglas mit der Zusatzfunktion
absturzsicher verglast. Für die Absturzsicherung wurde
ein extra Pendelschlagversuch vor Ort durchgeführt.
Im Bereich der Brüstungen wird das F30-Brandschutzpaneel durch die Brandschutzbrüstung W90 ersetzt.
Diese gehört als optionale Ergänzung zum Fassadensystem WICTEC FP und dient zur Verhinderung des Brand-
überschlags bei Standardfassaden. Sie wurde zusätzlich
auch im Garagenbereich des Squaire-Gebäudes eingebaut (s. u.).
Die Innenecken in den weiteren Atrien B und C sind analog ausgeführt, unterscheiden sich lediglich durch die
Zahl der Elementfelder. Im Eckbereich von Atrium D wurde die Brandschutzfassade oben und unten an einem
bekleideten Stahlrohr befestigt, im untersten Feld musste die Leitung für die Sprinkler durchgeführt werden.
Garage
Die Türen wurden mit dem bauaufsichtlich zugelassenen System WICSTYLE 77FP ausgeführt (Z-19.142015). WICSTYLE 77FP ist geprüft gemäß den Nor- > > >
25
Kurz Berichtet
TECHNIK + WISSEN
Dass gedruckte Informationen auch
im Online-Zeitalter nach wie vor
ihren Stellenwert haben, zeigen die neuen
WICONA Planungshandbücher
für Fassaden und Fenster: Sie entstanden
aufgrund von Anregungen aus
dem Markt für den Praxisalltag von
Architekten und Metallbauern.
Neue Planungshandbücher für Fassade und Fenster
Im Tiefgaragenbereich (u.) kam eine F30-Brandschutzfassade
über die gesamte Fassadenansicht zum Einsatz und in
den Paneelbereichen bzw. im Bereich der Geschossdecke eine Kombination mit einer W90-Brandschutzbrüstung.
> > > men DIN 4102 bzw. DIN EN 13501-2. Zur Ausführung kam hier die Variante in den Brandschutzklassen EI30/T30/F30 ohne Brandschutzstreifen, möglich
ist bei dem System auch eine Ausführung in der Brandschutzklasse EI60/T60, hierzu werden Brandschutzstreifen zusätzlich in die Konstruktion integriert. Neben
dem modularen Aufbau überzeugt diese Brandschutztür auch durch leichte Verarbeitung und die Vielzahl an
Öffnungsvarianten und Ergänzungsbauteilen wie Seitenteile, Oberlichter und Festverglasungen. Im Garagenbereich des Squaire-Komplexes zeigt sich zudem die optisch perfekte Integration in die WICTEC Fassade.
Die Brandschutzfassade wurde analog der Zulassung
Z-14.19-1448, jedoch geschossübergreifend ausgeführt und mit Spezial-Brandschutzglas mit der Zusatzfunktion (zum Teil) absturzsicher verglast. Für die Absturzsicherung wurde ein extra Pendelschlagversuch
vor Ort durchgeführt. Im Bereich der Brüstungen wird
das F30-Brandschutzpaneel durch die Brandschutzbrüstung W90 ersetzt.
Brandschutz gehört zu den sensibelsten technischen
Merkmalen moderner Gebäudearchitektur. Höchste
Funktionalität ist Pflicht, individuelle Optik passend zum
Gesamterscheinungsbild die Kür. WICONA bietet hierzu ein umfassendes Produktprogramm, das von einund zweiflügeligen WICSTYLE Brandschutztüren über
WICLINE Brandschutzfenster in verschiedenen Anwendungen bis hin zu WICTEC Pfosten-Riegel-Fassaden
ganzheitlich alle brandschutzrelevanten Bereiche abdeckt. Diese Komponenten sind voll kompatibel mit den
WICONA Standard-Profilsystemen, gemäß den Normen
geprüft und bauaufsichtlich zugelassen.
■■■
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D
ie Planungshandbücher sind Produktkatalog,
Systemüberblick, Nachschlagewerk und Detailinformation in einem Band“, erläutert WICONA
Marketingleiter Markus Hofstetter, „sie dienen in erster
Linie zur Auswahl, Planung und Festlegung von Lösungen und Konstruktionen, aber nicht zuletzt auch als
Beratungsinstrument für jene Metallbauer, die beim Architekten oder Investor sitzen und Systeme, Konstruktionen oder einzelne Komponenten für ein Bauvorhaben
im Detail planen.“
dann einzelne Anwendungen in zum Teil ganzseitigen
Vertikal- und Horizontalschnitten veranschaulicht werden
und der jeweilige Konstruktionsaufbau verdeutlicht wird.
Alle Zeichnungen sind zugleich mit den entsprechenden Artikelnummern versehen, sodass parallel in der
Bestellsoftware WICTOP die weiteren Schritte elektronisch umgesetzt werden können.
Der inhaltliche Aufbau der beiden bisher verfügbaren
Handbücher zu Fassade und Fenster folgt der logischen
Vorgehensweise bei der Planung und ist gleich aufgebaut, damit die Orientierung und der Wechsel zwischen
beiden Bereichen leicht fallen. Einer kurzen Übersicht aller WICONA Systeme folgen jeweils Kapitel, welche die
verschiedenen Fassaden- bzw. Fenstersysteme vorstellen, illustriert mit zahlreichen Objektbeispielen. Nächster
Schwerpunkt in beiden Bänden sind dann die zugehörigen technischen Datenblätter. Hier finden sich auf einen
Blick Kurzbeschreibung, Schnittzeichnung, technische
Leistungsmerkmale und Systemprüfungen sowie Angaben zum CE-Produktpass kompakt für jedes einzelne
Produkt auf einer Seite.
Das Planungshandbuch Fassade enthält weitere Kapitel
zu den Themen Einsatzelemente und Sonnenschutz, im
Fenster-Band kommen als Ergänzungsthema die Beschläge für die gesamte Vielfalt an Öffnungsvarianten hinzu. Umfangreiche Kapitel mit illustrierten Anwendungsbeispielen, zum Teil ganzseitigen Konstruktionsschnitten mit
Anwendungsbeispielen und Bauanschlusszeichnungen,
die exemplarisch Ideen für mögliche Planungen geben,
ermöglichen eine ebenso detaillierte wie handliche Informationsbeschaffung für den Nutzer. Profilübersichten zu
beiden Bereichen runden die Planungshandbücher ab.
Markus Hofstetter: „Von unseren Metallbau-Kunden und
Architekten, die mit den Planungshandbüchern gearbeitet haben, bekommen wir positives Feedback, weil hier
umfassendes Praxis-Know-how kompakt, anschaulich
und schnell auffindbar präsentiert wird. Die dritte Version
des Planungshandbuches zum Thema WICSTYLE Türen
ist in Vorbereitung und wird im Frühjahr 2014 vorliegen.“
Sicherheit, Wärme-, Schall- und Brandschutz
Gemeinsam haben beide Planungshandbücher dann im
Anwendungsteil jeweils die Kapitel zu Wärmedämmung,
Sicherheit, Schall- und Brandschutz. Diese Kapitel bieten
nach dem kurzen Einleitungstext jeweils eine Übersicht
über die baurechtlichen Zulassungen der Serien, bevor
Anwendungsbeispiele und Bauanschlüsse als
Ideen-Geber
Die Handbücher sind neben der Printversion auch als
PDF verfügbar und über den zuständigen WICONA
Außendienst erhältlich.
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Kunden-PORTRÄT
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Metallbau Beck GmbH, Frankenheim
2013 ist ein Jubiläumsjahr für die Metallbau Beck GmbH. Vor zwei Jahrzehnten gegründet hat
sich das Unternehmen aus Frankenheim inzwischen als erfolgreicher Metallbaubetrieb
in der Region Rhön und darüber hinaus etabliert. Stahlbau, Aluminium- und Edelstahlfertigung
sind die wichtigsten Standbeine, Sonderanfertigungen die herausragende
Spezialität des von Gründer und Geschäftsführer Tino Beck geleiteten Unternehmens.
Seit dem Bau des ersten
Firmensitzes 1995/96
wurde das Betriebsgelände regelmäßig
erweitert und die Abläufe
wurden optimiert.
Zwei Jahrzehnte professioneller Metallbau
Familiär geht es zu bei
Tino Beck, hier mit Ehefrau
Jeanette, zuständig für
Personal- und Büroorganisation, und den
beiden Töchtern.
W
as heute nach Tradition klingt, hat mit dem
seinerzeitigen Ursprung eigentlich kaum noch
etwas zu tun. Zu Beginn der 1990er-Jahre startete Tino Beck wie manch anderer Unternehmer in den
Jahren nach der Wende im Bauelementebereich mit der
Auftragsmontage von Kunststofffenstern. Der nächste
Schritt zu diesem Zeitpunkt war dann der Zukauf von
Kunststoffelementen, Umstellung auf eigenen Vertrieb
und Montage. Mit dem Bau des ersten Firmensitzes
am heutigen Standort begann 1996 der Einstieg in die
Metallbranche mit dem Schwerpunkt Stahlbau, ein Jahr
später legte Tino Beck die Meisterprüfung im Metallhandwerk ab. Seitdem verfolgt er zusammen mit seinem
Team zielstrebig den Ausbau des Unternehmens.
Als Vorteil erweist sich dabei die geografische Lage von
Frankenheim im Dreiländereck Thüringen, Hessen und
Bayern. „Wir sind bundesweit aktiv“, so Tino Beck, „bewegen uns aber schwerpunktmäßig in dieser Region.“
Die Verbundenheit hat auch damit zu tun, dass im nahen Bad Neustadt an der Saale der größte Kunde der
Becks seinen Konzernsitz hat: die Rhön Klinikum AG,
größter Anbieter von medizinischen Dienstleistungen
hierzulande mit Standorten über das ganze Bundesgebiet verteilt. Rund 60 Prozent seines Geschäftsvolumens
wickelt Metallbau Beck mit den Gesundheitsdienstleistern ab; ein weiteres Drittel stellen Kunden aus dem
Bauträgerbereich und der öffentlichen Hand. „Wir sind
somit fast ausschließlich im Objektgeschäft unterwegs,
private Auftraggeber bilden eher die Ausnahme.“ Auch
bei der Frage Neubau oder Sanierung ist die Gewich-
28
tung in der Ausrichtung des Unternehmens klar verteilt:
Neubaumaßnahmen machen hier mit 90 % den bei Weitem größten Anteil aus, Modernisierungen schlagen nur
mit zehn Prozent der Aufträge zu Buche. Wobei man die
Begriffe in diesem Zusammenhang nicht nur klassisch
definieren kann: Wenn Metallbau Beck bei Brandschutzsanierungen in Kliniken und öffentlichen Einrichtungen
Türen einbaut, sind das im handwerklichen Sinne neu
erstellte Erzeugnisse.
Ein langjähriges umfangreiches Geschäftsfeld, welches
vor allem den Anfang der Firma begründete, war von
1997 bis 2007 der Brückengeländerbau, begünstigt
auch durch die Neubaustrecken der A71 und A73 mit
den vielen Brücken in der thüringischen und bayerischen
Region.
5.000 m² misst inzwischen die gesamte Betriebsfläche;
die Produktion verteilt sich auf Stahlbau (375 m²), Aluminium- und Edelstahlbau mit je 225 m². Dazu kommen
ein zweigeschossiges Produktionshandlager mit 90 m²
und eine Vorrichtehalle (525 m²) mit integrierter moderner Spritzkabine (4 m x 8 m) für Nassbeschichtungen im
Stahlbau. Zur besseren Auslastung der Raumvolumen
wurden in die Hallen 2013 noch weitere Etagen eingebaut. Diese Verteilung bei den Produktionsflächen spiegelt auch die Größenordnung der Geschäftsanteile in
etwa wieder: Der Stahlbau nimmt allein die Hälfte des Arbeitsvolumens bei Beck in Anspruch, in diesem Segment
gelang es dem Unternehmen seinerzeit, als Erstes Fuß zu
fassen. Stahlhallen, Überdachungen, Balkone, Geländer
und sonstige Schlosserarbeiten bilden die wesentlichen
>>>
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Kunden-PORTRÄT
Klinikbauten wie in Erlenbach (l.)
und in Gifhorn (r.) gehören
zu den Spezialgebieten der
Beck Metallbau GmbH.
Wichtige Referenzen
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• Autohaus Streit in Ostheim (erstes WICONA Objekt mit WICTEC 50HI und
Stahlbau aus einer Hand)
• Klinikum Gifhorn mit WICTEC 50HI/ WAREMA integriertem Sonnenschutz
• Kreiskrankenhaus Erlenbach mit WICTEC 50HI/WAREMA integriertem Sonnenschutz
• Klinikum Meiningen, Brandschutzsanierung WICSTYLE 77FP
• Klinikum Warburg, Neubau, WICSTYLE 77FP, WICSTYLE 65N, WICTEC 50HI
• Klinikum Marburg, Sanierung, WICSTYLE 77FP, WICSTYLE 75EVO
• Wohnhaus Pechthold, Neubau, WICSLIDE 160
• Klinik Evangelische Stiftung Tannenhof, Brandschutzsanierung, WICSTYLE 77FP
• Schullandheim Zella-Mehlis, Brandschutzsanierung, WICSTYLE 77FP, WICSTYLE 65N
• Mediencenter Berlin, Komplettumbau, WICSTYLE 77FP, WICSTYLE 65N
• Uniklinik Gießen, Klinikum Gifhorn, Klinikum Köthen, Stahlvordächer mit
großflächigen Glasdeckungen, WICTEC 50HI
>>>
Schwerpunkte in diesem Produktionsbereich. Fenster-,
Fassaden- und Dachkuppelbau sowie Wintergärten bilden die Aluminiumfertigung, die einen Anteil von rund 30
Prozent am Produktionsvolumen einnimmt. Spezialitäten
in diesem Bereich sind u. a. Brandschutz- und Ganzglaskonstruktionen, die genauso wie die Fenster- und Fassadenkonstruktionen mit Profilsystemen von WICONA ausgeführt werden. Hier verfügt Metallbau Beck auch über
die entsprechenden Zertifizierungen. Die restlichen 20 %
der Kapazitäten liegen in der Edelstahlverarbeitung.
Schlosserarbeiten in Lohnfertigung, Plasma- und Brennzuschnitte sowie Kant- und Umformarbeiten runden das
Spektrum der handwerklich geprägten Aufträge ab.
Familiäre Atmosphäre im Betrieb
Das Team bei Metallbau Beck umfasst neben dem Geschäftsführer und seiner Ehefrau Jeanette Beck, die sich
um die Personal- und Büroorganisation kümmert, derzeit
20 Fachkräfte, darunter einen erfahrenen Diplomingenieur aus der Fachrichtung Architektur für die mittlerweile
doch sehr umfangreichen CAD-Planungsaufgaben, einen Techniker, einen Werkstattmeister, vier Vorarbeiter
und Azubis. Die übrigen Beschäftigten verteilen sich auf
die genannten Fertigungsbereiche je nach aktuellem
Auftragsbestand. Tino Beck denkt bei der Frage nach
einer Erfolgsformel seines Unternehmens sofort an sein
Team: „Wir können nur so gut sein wie unsere Mitarbeiter, sie sind das wichtigste Kapital des Betriebes.“
Entsprechend spielt auch der soziale Aspekt bei Beck
eine große Rolle. Durch die Verlegung von Büroräumen
aus dem Parterre in das Obergeschoss ist nicht nur die
Attraktivität für die Kunden gestiegen. Damit ist es vor
allem möglich, die Pausen- und Sozialräume für die Mitarbeiter wesentlich zu vergrößern und schöner zu gestalten. Nicht nur die traditionellen Jahresabschlussfeiern,
auch der mehrtägige Betriebsausflug zum Jubiläum fördern Teamgeist und die Motivation. Ein nicht unwesentlicher Aspekt ist die Tatsache, dass bei Metallbau Beck
seit vielen Jahren ausgebildet wird und das Fachpersonal fast zur Hälfte aus früheren Lehrlingen besteht.
30
Mit WICONA verbindet Metallbau Beck seit 2008 eine
intensive und partnerschaftliche Zusammenarbeit. Entstanden ist sie eigentlich über die Produktionssoftware
WICTOP. Tino Beck: „Wir haben eine Zeit lang vor allem
Stahltüren im System Ferro-WIC von ESCO gefertigt.
Die Zuarbeit für die Bestellungen und Bearbeitungen der
Stahlprofile kam zunächst direkt von ESCO, wurde dort
im WICTOP Programm erstellt und uns übermittelt. Nach
und nach haben wir die Elemente selbst kalkuliert und
größtenteils im CAD bearbeitet. Parallel beabsichtigten
wir, in die Fertigung von Fenstern, Türen und Fassaden
aus Aluminium einzusteigen. Nachdem die WICTOP
Software beide Bereiche abdeckt und wir das Programm
nutzen wollten, lag es nahe, den Kontakt zu WICONA
aufzunehmen.“
Regelmäßige Seminar-Teilnahme
Des „Neukunden“ aus der Rhön nahm sich WICONA
Fachberater Uli Stiehm an, seitdem wurde die Zusammenarbeit schrittweise immer weiter ausgebaut. Bei
Metallbau Beck schätzt man die gute und unkomplizierte Beratung durch Uli Stiehm und das zuständige Verkaufsbüro, die Qualität und den hohen Innovationsgrad
der Produkte bzw. Systeme. Inzwischen laufen Planung
und Realisierung von Objekten in enger Abstimmung
zwischen beiden Partnern, bei Bedarf gibt es technische Unterstützung vom Systemhaus. Für das Tagesgeschäft bei Metallbau Beck sind Details wie individuelle
Betreuung, schnelle und zuverlässige Lieferung und die
Erreichbarkeit der Partner im Systemhaus die wichtigste
Basis für eine erfolgreiche Geschäftsbeziehung. „Wir setzen auch auf den Innovationsgedanken bei WICONA“,
so Tino Beck, „und erwarten, dass die Systeme kontinuierlich im Sinne einer weiter optimierten Verarbeitbarkeit
weiterentwickelt werden.“ Dafür tut man beim Metallbauer auch einiges, zum Beispiel besuchen Mitarbeiter des
Unternehmens regelmäßig die Seminare des Systempartners. Tino Beck: „Ständig auf dem neusten Stand
zu sein in der Technik, dazu die intensive Schulung der
Mitarbeiter – beides gehört zu den entscheidenden
Herausforderungen für einen Metallbaubetrieb.“ Auch
die Präsenz in der Öffentlichkeit zählt für den Unternehmer aus der Rhön dazu, einerseits durch attraktive und
nutzenorientierte Internetseiten, andererseits aber auch
durch z. B. ein gepflegtes und seriöses Auftreten der Mitarbeiter auf der Baustelle.
Keine großen Werbekampagnen
Und die Ergebnisse dieser Fachkräfte bilden zugleich die
Basis für die eigene Werbung. Sauber und hochwertig
ausgeführte Bauvorhaben seien die besten Empfehlungen für neue Aufträge, lautet die Erfahrung bei Beck. Da
braucht es für die Akquisition lediglich kleinere Werbeaktivitäten und den Wiedererkennungswert des Unternehmens z. B. durch einheitliche Arbeitskleidung und
Fahrzeugbeschriftung. Voraussetzung für zufriedene
Auftraggeber sind neben der qualifizierten Ausführung
vor allem Flexibilität und das Eingehen auf Kundenwünsche. „Unser großer Vorteil liegt u. a. darin, dass wir ein
umfassendes Lieferprogramm in Stahl, Aluminium und
Edelstahl anbieten können – alles aus einer Hand und in
Handwerksqualität“, erläutert Tino Beck. Von Bauherren
und Architekten geschätzt wird auch die professionelle
Beratung und Erarbeitung von Planungsleistungen in der
Phase der Projektvorbereitung und der Abwicklung, bis
hin zu 3-D-Entwürfen sowohl im Stahl- als auch im Aluminiumbau. Außerdem setzt man auf modernste Technik
durch ständige Neuinvestitionen in Computer, Software
wie z. B. CAD, Maschinen- und Fuhrpark. Beck-Fahrzeuge arbeiten mit eigener Kran- und Hebetechnik, eine
für die professionelle Baustellenlogistik unverzichtbare
Ausstattung.
Optimierung und Ausbau der technischen Einrichtungen
und der Fertigung – sie bilden für Tino Beck die Schwerpunkte der Zukunftsplanung: „… in diese Bereiche investieren wir kontinuierlich weiter. Die schrittweise auf jetzt
20 Jahre verteilte, bedachte Unternehmensentwicklung
gesunden Wachstums stellt überhaupt das Grundprinzip
unserer Firmenphilosophie dar. Das soll auch in Zukunft
ein Erfolgskonzept bleiben.“
■■■
Eckdaten der Unternehmensentwicklung Metallbau Beck,
Frankenheim
1995: Start des Firmenneubaues (Bürotrakt inkl. Fertigungshalle) am
jetzigen Standort in Frankenheim, Reichenhäuser Straße 29.
1996: Beginn der eigenen Produktion (Stahltreppen, kleinerer Stahlbau,
Fertigung von Geländern aus Stahl und Edelstahl)
1997: Erste Firmenerweiterung durch Anbau einer weiteren
Fertigungshalle (heutige Aluminiumfertigung)
2000: Zweite Firmenerweiterung durch Anbau einer weiteren
Fertigungshalle (heutige Stahlbauvorrichtehalle und Kaltlager)
2008: Montage von PV-Solarmodulen auf den vorhandenen Dachflächen.
2009: Neubau einer weiteren Fertigungshalle (Stahlbau) mit Krananlage
inkl. einer modernen Absauganlage für die installierten
Schweißarbeitsplätze. Auf der neuen Dachfläche wurden
wiederum PV-Solarmodule montiert. Einbau einer Spritzkabine mit automatischer Klimatisierung und Absaugung.
Beginn der Aluminiumfertigung
2011: Neubau eines modernen Lagers für Kleinteile und Zubehör
2012:
Umbau und Neubau eines Bürobereiches
2013: Erweiterung der Nutzflächen durch Einbau von Etagen
Umbau der Personal- und Sozialräume
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KURZ BERICHTET
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Einen Preis gewinnt, wer bei
Tag und bei Nacht ein eindrucksvolles Bild abgibt: die neue
Chirurgie in Ulm, realisiert mit
WICONA Fassadenund Fensterelementen).
Chirurgie Ulm gewinnt
Architekturpreis
Die chirurgische Klinik Ulm hat
den erstmals von den Architekten
für Krankenhausbau und
Gesundheitswesen (AKG) im
Bund Deutscher Architekten
vergebenen Preis für herausragende
Gesundheitsbauten erhalten.
WICONA Fenster und Fassadenelemente prägen das Erscheinungsbild des modernen Komplexes.
G
eplant wurde das Gebäude vom Münchner
Architekturbüro KSP Engel und Zimmermann.
Die AKG-Auszeichnung wird gleichermaßen den
Architekten wie dem Bauherren des von einer unabhängigen Jury prämierten Bauwerks verliehen. Die Chirurgische Klinik mit 15 OP-Sälen, 235 Normalpflege- und
80 Intensivpflegebetten gliedert sich in einen 2- bis
3-geschossigen Sockel, der sämtliche Funktionsbereiche beherbergt, und ein „schwebendes“ Bettenhaus.
Wesentlich beteiligt an diesem Objekt waren mit
WICONA und Dodel Metallbau zwei Ulmer Fassadenspezialisten. Zum Einsatz kamen die Pfosten-RiegelFassade WICTEC 50 und das Fenstersystem WICLINE 77.
Vier warme Farbtöne – Gelb, Orange, Rot und Braun
– prägen das Erscheinungsbild und finden sich im gesamten Gebäude wieder. Sie sorgen für ein freundliches,
helles Ambiente.
Farblich variierende Öffnungsflügel bringen eine besondere Lichtstimmung in jedes Patientenzimmer. Die AKG
würdigen mit der Auszeichnung herausragende Beiträge
zur Architektur des Krankenhausbaus oder des Gesundheitswesens, an denen die vielfältigen Anforderungen an
die Bauqualität, Funktionalität und Detailgenauigkeit vorbildlich gelöst wurden.
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Kurz berichtet
KURZ BERICHTET
In Qatar wurde eine Forschungs- und
Messeinrichtung für Fassaden und Fensterkonstruktionen eröffnet. An Laborcontainern,
die als Freilandprüfstände dienen,
werden experimentell Daten zur Energieeffizienz
und zur Energiegewinnung unter den
dortigen extremen Klimabedingungen ermittelt.
Daraus lassen sich Rückschlüsse für die eigene
Produktentwicklung und die Marktbearbeitung
in solchen Ländern und Regionen ziehen.
Neue WICONA Seminarbroschüre 2014 mit
umfangreichem Fortbildungsangebot
für Fachleute aus dem Metall- und Fassadenbau,
kommentiert von aktiven Teilnehmern.
WICONA nimmt Fassaden-Prüfstation in Qatar in Betrieb
Testraum 1:
Ähnliche Testeinrichtungen betreibt WICONA bereits im
schwäbischen Bellenberg und im südfranzösischen Toulouse.
Qatar liefert nun Ergebnisse unter völlig anderen klimatischen
Voraussetzungen und verbreitert somit das Forschungsspektrum spürbar. Der maximale Sonnenstand von Toulouse wird in
Qatar an 174 Tagen im Jahr überschritten, der von Bellenberg
sogar an 183 Tagen. Sommertemperaturen oberhalb von 50° C
sind am Golf keine Ausnahme, im Winter fallen sie selten unter
10° C. Am Freilandprüfstand können vier unterschiedliche Fassadensysteme parallel untersucht werden. Alle vier Messräume
sind gleich groß und befinden sich innerhalb einer thermisch
aktiven Hülle. Nur die nach Süden ausgerichtete Fläche steht
in direktem Kontakt mit der Umgebung. Darin werden die Fassadenprüfkörper montiert. Die Klimatisierung der Prüfstände
erfolgt über einen zentralen Kaltwassersatz und dezentrale FanCoil-Geräte an der Decke mit elektrisch betriebenen Nachheizregistern. Alle Testräume sind mit entsprechender Messsensorik ausgestattet. Der Konstruktionsaufbau im Detail sieht wie
folgt aus:
Fassade/Glas wie Testraum 1, außen angebrachter feststehender WICSOLAIRE Sonnenschutz mit Lamellen im 500 mmAbstand.
Die Eröffnung der Forschungseinrichtungen
fand in feierlichem Rahmen statt, unter
anderem mit Hilde Merete Aasheim
(Executive Vice President Norsk Hydro,
Bildmitte), Dr. Alex Amato (Director
Qatar Green Building Council, l.), Tom Petter
Johansen (CEO Qatalum, 9. v. l.), Khalid
Mohammed Laram (Deputy CEO Qatalum,
11. v. l.) und Armin Bäumler (WICONA, r.).
Die Freilandprüfstände auf dem Gelände der
Firma Qatalum (Qatar Aluminium, ein Joint Venture
zwischen Norsk Hydro und Qatar Petroleum).
Vorsprung durch Wissen
Testraum 2:
Testraum 3:
WICTEC 50HI Fassade (hochdämmende Fassade) mit 3-fachIsolierverglasung und Sonnenschutz im Scheibenzwischenraum; U-Wert Glas: 0,6 W/(m²K), g-Wert 0,134
„Uns geht es bei den Untersuchungen vor allem um die Frage,
ob und inwieweit europäische hochdämmende Fenster- und
Fassadensysteme auch in dieser Klimaregion einsetzbar sind“,
so Armin Bäumler, „und wo genau die spezifischen Herausforderungen liegen bzw. welche Wirkungen sie auf die Systeme haben. Wichtig hier vor Ort ist z. B. die Reduzierung des
Kühlenergiebedarfs der Gebäude, etwa durch passive
Systeme wie eine Fensterlüftung.“ Erste Ergebnisse werden
bis 2014 vorliegen und in die weitere Produktentwicklung bei
WICONA einfließen, sodass auch die Kunden in Europa von den
Resultaten profitieren können.
goodluz - Fotolia.com
Einschalige SG-Fassade + WICLINE 77 mit motorischem außenliegendem Sonnenschutz (Lamellenbreite 80 mm); U-Wert
Zweifach-Isolierglas: 1,1 W/(m²K), g-Wert: 0,16.
Diese Fassade stellt die Referenzfassade für Qatar dar.
WICONA Akademie – Seminare 2014
W802/071213XX
Q
atar strebt wie andere Länder im Nahen und Mittleren Osten trotz des Rohstoffreichtums immer stärker
nach Null-Energie-Gebäudelösungen“, erläutert Armin
Bäumler, Projektverantwortlicher bei WICONA, „Daten und Ergebnisse dieser neuen Einrichtung helfen uns dabei, die richtigen Systeme für Märkte mit diesen speziellen Voraussetzungen
zu entwickeln, im Einzelfall die Resultate aber auch für andere
Länder zu nutzen.“
Machen Sie sich schlau …
www.wicona.com
Testraum 4:
WICLINE 215 Fenster mit außenliegendem Parallel-Ausstellfenster und innenliegendem Dreh-/Kippfenster; Sonnenschutz im
Fassadenzwischenraum (Hybridfenster);
Ug: 1,1 W/(m²K) (Zweifach-Isolierverglasung), g-Wert: 0,162
Chronologie
Juni 2010:
Erste Ideen zur Errichtung einer Prüfeinrichtung in Qatar
Juli 2011:
Fertigung der Laborgebäude, der Datenerfassungselektronik und der Klimatisierungskomponenten
Mai 2012:
Aufbau der Einrichtung bei der Firma Qatalum
(Qatar Aluminium, ein Joint Venture zwischen
Norsk Hydro und Qatar Petrol)
Dezember 2012:
Probeläufe und Inbetriebnahme
März 2013:
Offizieller Start der Anlagen mit Vertretern aus Politik, Medien,
Industrie sowie Kunden von Norsk Hydro und WICONA. ■ ■ ■
D
er Titel „Vorsprung durch Wissen“ – der neuen
WICONA Seminarbroschüre beschreibt präzise,
worum es den Initiatoren geht: Das in den zahlreichen Seminaren der WICONA Akademie durch ausgewiesene Experten vermittelte Know-how verschafft
Führungskräften und Mitarbeitern im Fassaden- und
Metallbau einen echten Wettbewerbsvorteil. Der kann im
Tagesgeschäft mitunter entscheidend sein.
Dass dies kein bloßer Werbespruch ist, beweist WICONA
mit einer Premiere: Erstmals kommen zu den einzelnen
Veranstaltungen aktive Teilnehmer zu Wort. In kurzen
Statements schildern sie ihre Motivation für die Teilnahme und beschreiben ihre Eindrücke zu Wissensvermittlung, Kompetenz der Referenten und zur Stimmung in
den Veranstaltungen. Deutlich wird hier besonders der
hohe Praxisnutzen, den die Seminare der WICONA
Akademie den Teilnehmern liefern.
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Deutschland
Hydro Building Systems GmbH
Einsteinstr. 61
D-89077 Ulm
Telefon +49 731 3984-0
Telefax +49 731 3984-241
www.wicona.de
Schweiz
Hydro Building Systems AG
Gewerbepark
Postfach 30
CH-5506 Mägenwil
Telefon +41 62 88741-41
Telefax +41 62 88741-11
www.wicona.ch
W0603DE/01121320
Österreich
Hydro Building Systems GmbH
Wallerseestraße 49
A-5201 Seekirchen Telefon +43 6212 2000
Telefax +43 6212 20236
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