WICONA und Sapa: Gemeinsam auf Erfolgskurs
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WICONA und Sapa: Gemeinsam auf Erfolgskurs
Das WICONA Partnermagazin Dezember 2013 impulse WICONA und Sapa: Gemeinsam auf Erfolgskurs ■ Highlight in Ulm: Neuer WICONA Firmensitz ■ „The Squaire“ in Frankfurt: Brandschutzlösungen von WICONA 04 04 INHALT EDITORIAL Arnd Brinkmann, WICONA Geschäftsführer: Unsere Marke bleibt uneingeschränkt erhalten und selbstständig am Markt aktiv. ® 14 03Editorial Liebe Kunden und Geschäftspartner, TITEL-THEMA 04 WICONA - Premiummarke der neuen SBS Gruppe KURZ BERICHTET 09 WICONA Objekt erhält Deutschen Fassadenpreis 14 WICONA Chefseminar 2013: Partnerschaft lohnt sich 27 Neue Planungshandbücher für Fassaden und Fenster 32 Chirurgie Ulm gewinnt Architekturpreis 34 WICONA forscht in Qatar 35 Neue WICONA Seminarbroschüre 18 OBJEKTE IM FOKUS 10 WICONA Neubau in Ulm 18 Neubau Stadthalle Reutlingen Technik + Wissen 24 Brandschutzfassade KUNDEN-PORTRÄT 28 Metallbau Beck GmbH, Frankenheim 32 mit der neuen Sapa Building Systems (SBS) sind wir fortan als deutlich größerer Player in einem international erweiterten Marktumfeld unterwegs. Gleichzeitig haben wir in Ulm in der Einsteinstraße ein neues Firmengebäude bezogen, dessen auffälligstes Merkmal sicher unser Markenlogo WICONA an der Vorderseite im Eingangsbereich ist. Diese offensive Präsentation unserer Marke hat gerade im Zusammenhang mit der Bildung der SBS große symbolische Bedeutung. Das Signal heißt: die Marke WICONA bleibt voll umfänglich bestehen und agiert weiterhin selbstständig am Markt – ebenso wie die anderen SBS Marken TECHNAL, DOMAL und Sapa. WICONA hat dabei klar den Anspruch – und die Verpflichtung – der Premiummarke innerhalb der SBS Gruppe. Für Sie als unser Kunde ändert sich im Tagesgeschäft erstmal nichts – Sie bleiben Partner von WICONA. Mittelfristig streben wir natürlich an, aus der neuen Konstellation Vorteile für Sie zu generieren. WICONA und Sapa sind als etablierte Marken bereits mit einem separaten Vertrieb in unterschiedlichen Marksegmenten positioniert. Das ermöglicht neue Chancen für eine gezielte Wachstumsstrategie. Gleichzeitig können wir uns noch spezieller auf die unterschiedlichen Kundenbedürfnisse in Bezug auf Service, Produktprogramm sowie Vertriebsorganisation einstellen. Durch Synergien z. B. bei den Plattform-Entwicklungen lässt sich Einkaufsvolumen bündeln, so profitieren wir und Sie von der Größe. In der Logistik werden wir durch Tourenzusammenlegungen und Abstimmungen des internen und externen Warenverkehrs Transportzeiten reduzieren und schnellere Lieferzeiten ermöglichen. Zudem haben wir weitere ausschließlich auf WICONA Produkte spezialisierte Presswerke dazubekommen (insbesondere das in Bellenberg, direkt neben unserem Testcentre und Schulungszentrum). Diese sind in unsere Bausysteme Organisation eingebunden, was für Sie künftig effizientere und schnellere Lieferungen ermöglicht. Mit den vielen Vorteilen bei Einkauf, Sortiment, Lager und Logistik im Rücken bleibt unser Ziel, der schnellste und flexibelste Anbieter zu sein. Weitere Hintergründe und Details zur neuen SBS finden Sie in der vorliegenden IMPULSE. Ansonsten sind Sie natürlich in unserem neuen Domizil in der Ulmer Einsteinstraße jederzeit herzlich willkommen. Impressum Herausgeber: WICONA, Ulm Verantwortlich: Markus Hofstetter Redaktion: Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre, eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit und uns gemeinsam viel Erfolg im neuen Jahr! Ayten Yilmaz Text: Pressebüro Egen-Gödde, Kaufering, Ihr Arnd Brinkmann Geschäftsführer 2 Partner von NETmark5 Gestaltung: NETmark5, Landsberg am Lech 3 Titel-Thema T E C H N I K F Ü R I D E E N impulse Sapa Building Systems (SBS) setzt mit Mehrmarkenstrategie auf kundenorientierte Lösungen in etablierten und neuen Märkten. D urch das Joint Venture der Konzerne Orkla (Sapa) und Hydro (WICONA) entstand am 1.9.2013 die neue Gruppe Sapa AS mit Sitz in Oslo. Sapa AS ist der weltweit größte Anbieter von AluminiumExtrusionslösungen mit einem Gesamtumsatz von rund 5,3 Mrd. Euro, rund 23.000 Beschäftigten und Aktivitäten in 140 Ländern. Ein wichtiges Geschäftsfeld innerhalb von Sapa AS stellt Sapa Building Systems (SBS) dar. In dieser Gruppe sind vier Marken mit jeweils eigenem Unternehmenssitz zusammengefasst: WICONA (Ulm), Sapa Building System (Landen), Technal (Toulouse) und Domal (Mailand). Freuen sich auf die gemeinsamen Aktivitäten innerhalb der SBS Gruppe (v.l.): Arnd Brinkmann, Stephan Flisch und Markus Hofstetter. (Foto: Andreas Albrecht, Wohlfarth-Verlag) WICONA ist Premiummarke der neuen SBS Gruppe Eine starke Organistation Orkla und Hydro hatten im Oktober 2012 vereinbart, ihre jeweiligen Aktivitäten in den Bereichen Profile, Bausysteme und Rohre zu einem Gemeinschaftsunternehmen (Sapa AS) zusammenzuschließen, das sich zu je 50 Prozent im Besitz der beiden Unternehmen befindet. Die darin integrierte neue SBS Gruppe tritt jeweils über die genannten Marken in den internationalen Märkten auf, denn WICONA, Sapa, Technal und Domal sind als etablierte Marken bereits mit eigenen Vertriebsorganisationen in unterschiedlichen Marksegmenten positioniert. Marken bleiben das Zentrum der Aktivitäten Arnd Brinkmann, Vice President Sapa Group und Geschäftsführer der Länderorganisationen DACH + > > > 44 5 Titel-Thema T E C H N I K Vertriebsleiter D/A/CH WICONA Dino Rossi Leitung Finanzen D/A/CH + Guido Hawkridge Leitung Personal D/A/CH + Gudrun Kempter Leitung Entwicklung Dietmar Brüderl Leitung Einkauf Werner Reinisch Anwendungstechnik Uwe Weinzierl Leitung Sonderprojekte Otto Fischer Vertriebsleiter Ost Michael Rjasanowski > > > (PL/Russland/CZ/SK/SLO/HU/RO): „Diese Konstellation bietet neue Chancen für eine gezielte Wachstumsstrategie. Eine klare Differenzierung des Angebotes im jeweiligen Kundensegment ermöglicht es, dass wir uns noch spezieller auf die unterschiedlichen Kundenbedürfnisse in Bezug auf Service, Produktprogramm sowie Vertriebsorganisation einstellen können. Aus Kundensicht stellt sich das SBS-Portfolio dar wie bei einigen Automobilkonzernen, die vom Premiumprodukt über die Volumenmarke bis zum Basisangebot eine kundenorientiert abgestufte Produktrange anbieten und jeweils unter eigenen Markennamen vermarkten. Übertragen auf SBS stellt WICONA hier klar die Premiummarke.“ In allen DACH-Märkten wird neben WICONA auch die Sapa-Produktpalette zur Verfügung stehen. Der Vertrieb läuft über die bereits etablierte und weiter auszubauende Vertriebsorganisation. Der Standort Ulm mit Bellenberg wird sozusagen zum „Markenzentrum WICONA“, mit Produkt- und Softwareentwicklung, Projektservice, Vertriebssteuerung, Forschung, Testcentre und Schulung. Metallbauer, Architekten und Investoren brauchen sich nicht auf neue Marken(namen) einzustellen, auch die Vertriebsstrukturen und persönlichen Ansprechpartner bleiben für alle Zielgruppen dieselben wie bisher. Technische Fachkompetenz im Vordergrund Der Zusatznutzen der SBS Konstellation für die Initiatoren wie für die Kunden besteht darin, dass in Ländern oder Regionen, in denen eine der Marken bereits eine 6 I D E E N impulse Geschäftsführer D/A/CH + Arnd Brinkmann So sieht die Organisationsund Personalstruktur der SBS Gruppe in der Region Deutschland, Österreich und Schweiz aus. Vertriebsleiter D/A/CH Sapa Stephan Flisch F Ü R Leitung iProject WICONA Max Radt Markenauftritt bleibt: der TECHNAL Stand auf der „Batimat“ 2013 in Paris; unten die gelungene Titelseite der „Bauelemente Bau“ zur neuen SBS Gruppe. Leitung Supply Chain Claudia Schäfer hohe Präsenz hat, nun auch für die anderen Marken der SBS Gruppe bessere Möglichkeiten eigener Marktbearbeitung existieren. Dabei gilt für WICONA der länderübergreifende Ansatz, dass an allen SBS Standorten grundsätzlich mit eigenen Strukturen und eigenen Experten agiert wird: „Lizenzvereinbarungen oder Vertrieb über Handelsorganisationen streben wir nicht an. Das hat vor allem damit zu tun, dass wir die Markensteuerung in den jeweiligen Ländern selbst in der Hand behalten wollen, dass wir dabei unsere technische Fachkompetenz in den Vordergrund stellen und die hohen Ansprüche, für die die SBS Marken stehen, auch beim Kunden einlösen wollen“, erläutert Markus Hofstetter, Kommunikationsverantwortlicher bei WICONA für die DACH-Region. berg in die Gruppe. Dieses Presswerk produziert fortan ausschließlich für WICONA, was angesichts des direkt gegenüberliegenden Schulungs- und Entwicklungszentrums mit Testcentre entscheidende Vorteile bietet. „Die Einbindung der Presswerke in unsere Bausysteme Organisation und insbesondere die neue Konstellation in Bellenberg ermöglicht für unsere Kunden effizientere und schnellere Lieferungen“, erläutert Arnd Brinkmann. „Mit den Optimierungen bei Einkauf, Sortiment, Lager und Logistik im Rücken kommen wir unserem Ziel, der schnellste und flexibelste Anbieter zu sein, wieder deutlich näher.“ Presswerk Bellenberg produziert nur für WICONA Diesen Kurs verfolgt man bei WICONA nicht nur in der Region DACH, sondern international. Dazu gehört ein abgestimmtes strategisches Vorgehen in einzelnen Ländern, basierend auf Marktanalysen, die wiederum Grundlage für Entscheidungen sind, ein System- oder ein Projektgeschäft zu forcieren. Weiterer Kernpunkt der Strategie ist, das in der Gruppe und bei den Marken vorhandene Know-how gezielt in die einzelnen Länder mit Wachstumspotenzial zu tragen und dort zu verankern. Ein Mittel dazu sind speziell ausgerichtete Schulungsprogramme, welche die jeweiligen nationalen Anforderungen berücksichtigen. Denn die Vermittlung von Fachkompetenz ist wesentliche Grundlage für solides und erfolgreiches Agieren am Markt. Synergien werden oberhalb des Markenvertriebes durch die gemeinsame Nutzung von Logistik, Entwicklung, technischem Support, Einkauf etc. geschaffen. Arnd Brinkmann: „Bei den Plattform-Entwicklungen z. B. lässt sich Einkaufsvolumen bündeln, so profitieren wir von der Größe. In der Logistik werden wir durch Tourenzusammenlegungen und Abstimmungen des internen und externen Warenverkehrs Transportzeiten reduzieren und kürzere Lieferzeiten ermöglichen. Schnelle Reaktion auf die individuellen Kundenbedürfnisse und eine exzellente Logistik sind für mich der Schlüssel für weiteres Wachstum.“ Dazu trägt auch die Neuausrichtung der Produktionsstandorte bei: Zu den bisher vier Presswerken (zwei in Italien, je eines in Spanien und Frankreich) kommt neu das bisher zu Hydro zählende Presswerk in Bellen- ISSN 1435-1854 E 1352 E Entwicklung Produktion Vertrieb 11 NOVEMBER 2013 BAUELEMENTE MARKETINGMAGAZIN FÜR BAUAUSSTATTER Investitionen in Schulung und Personal vor Ort Das gilt bezogen auf die SBS Gruppe auch für Länder, in denen man bisher eher zurückhaltend agiert hat. > > > ® 7 Titel-Thema Kurz Berichtet Die von dem Berliner Architekturbüro Staab Architekten durchgeführte Sanierung des Hochhauses der Hochschule Darmstadt (h_da) ist mit dem Deutschen Fassadenpreis 2013 für vorgehängte hinterlüftete Fassaden ausgezeichnet worden. WICONA hat für dieses Objekt Aluminium-Systemteile der Serien WICLINE und WICTEC geliefert. Starke Präsenz der SBS in Zentraleuropa mit den WICONA Standorten in Rot und den Sapa Standorten in Blau. > > > Arnd Brinkmann: „Als SBS werden wir unsere Marktbearbeitung überall dort intensivieren, wo wir entsprechende Wachstumspotenziale sehen. Dies betrifft insbesondere Länder wie China, Indien und mehrere nordafrikanische Staaten. In der näheren Umgebung spielt Osteuropa eine wichtigere Rolle.“ Ziel ist es zunächst, über die zunehmende Präsenz vor Ort ein Gespür dafür zu entwickeln, welche Produkte und Systeme für die jeweiligen Märkte erforderlich sind und das eigene Portfolio dann entsprechend anzupassen und die Marktbearbeitung zu intensivieren. Dazu sind auch Investitionen in Personal geplant. Wie hier auf der französischen Baumesse „Batimat“ im November wird Sapa auch künftig eigenständig am Markt auftreten. 8 Kernregion Deutschland, Österreich & Schweiz „In allen Sparten und in den Markenteams haben wir hervorragende, motivierte und kompetente MitarbeiterInnen mit exzellenten Marktkenntnissen“, so Brinkmann, „darauf bauen wir auf und verfolgen eine klare Wachstumsstrategie. Die Basis bleibt Europa – und hier besonders die DACH-Region – wo wir bisher am stärksten aufgestellt sind und in einer Konstellation mit mehreren Marken und entsprechendem kunden- und lösungsorientiertem Ansatz auch weiterhin große Marktpotenziale sehen. Hier haben wir zugleich die höchsten Kundenansprüche – hier erfolgreich zu bestehen ist der Maßstab für alle weiteren Entwicklungen.“ ■■■ WICONA Objekt erhält Deutschen Fassadenpreis V erliehen wurde die Auszeichnung im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt am Main. Insgesamt gingen 117 Bewerbungen beim Fachverband Baustoffe und Bauteile für vorgehängte hinterlüftete Fassaden ein, der den Preis seit zehn Jahren vergibt. „Das Hochhaus C10 ist ein Beispiel eines überzeugenden Einsatzes vorgehängter hinterlüfteter Fassaden, die die Nachkriegsmoderne zeitgemäß weiterdenken, indem sie dem Haus eine ausgeprägte ‚Strahlkraft‘ verleihen“, heißt es in der Jury-Begründung. „Der Ansatz überzeugte in seinem ganzheitlichen Anspruch, der gestalterische Herausforderungen mit funktionalen Erforderlichkeiten in einer beispielhaften Weise miteinander verbindet.“ Im Zuge der Grundinstandsetzung wurde das 60 Meter hohe und 1963 fertiggestellte Gebäude bis auf den Rohbau zurückgebaut, die Fenster ersetzt und die Außenwände mit vorgehängten hinterlüfteten Fassaden versehen. Die Nordseite des Hochhauses wurde großflächig verglast, während auf der Südseite markante Verschattungselemente angebracht wurden, um der Aufheizung der Räume durch Sonneneinstrahlung entgegenzuwirken. Diese dreidimensional gefalteten Fassadenelemente aus Aluminium dienen als feststehender und wartungsfreier Sonnenschutz. Von WICONA stammen die als elementierte Fensterfassade und in Form von Fensterbändern ausgeführten Konstruktionen auf Basis der Serie WICLINE 75 evo. Außerdem sind Teile der Fassade als Pfosten-Riegelkonstruktion WICTEC 50 mit integrierten Andruckprofilen zum Einsatz gekommen. Durchgeführt wurde die Sanierung vom Berliner Büro Staab Architekten, dessen Arbeit bereits im Juli 2013 mit einer Auszeichnung beim Deutschen Architekturpreis gewürdigt wurde. Die Metallbauarbeiten hat die Heinrich Würfel Metallbau GmbH Markantes Outfit: die Hochschule Darmstadt erhielt bei der Sanierung u. a. Fassaden- und Fensterelemente von WICONA. & Co. Betriebs KG ausgeführt. Das 16-geschossige Gebäude wird von den Fachbereichen „Mathematik und Naturwissenschaften“, „Elektrotechnik und Informationstechnik“ und in geringerem Umfang auch von den Fachbereichen „Informatik“ sowie „Maschinenbau und Kunststofftechnik“ genutzt. Daneben sind hier auch der AStA, das Student Service Center und das Präsidium mit der zentralen Hochschulverwaltung zu finden. Weitere Informationen: www.wicona.de ■■■ 9 Objekte im Fokus T E C H N I K F Ü R I D E E N impulse WICONA Neubau an der Einsteinstraße D ritter im Bunde bei diesem Projekt war das ebenfalls in Ulm ansässige Architekturbüro mühlich, fink & partner, das den Gestaltungswettbewerb des Investors gewonnen hatte. Die Architekten wurden durch ein WICONA Team aus der Fassadenkonstruktion, Bauphysik, Nachhaltigkeitsplanung und dem ProjektService unterstützt. Technik für Ideen – live in Ulm Einfach und präzise Das viergeschossige markante Gebäude mit seiner durch Fensterbänder gegliederten Fassade fällt vor allem durch das kontrastreich rot leuchtende WICONA Logo in Augenhöhe vorbei flanierenden Passanten und Autofahrern auf. Die Grundidee für den Neubau mit seinem prägenden Eingangsbereich beschreibt Architekt Günter Perl so: „Auf die vorgefundene sehr heterogene Umgebung antwortet das unprätentiöse Gebäude mit einer eigenständigen inneren Mitte; einer Mitte, die Willkommen und Geborgenheit im ansonsten wenig maßstabsbildenden Straßenraum signalisiert. Das große zweigeschossige Tor durchstanzt den anthrazitfarbenen Aluminiumglattblechkubus mit seiner allseitig umlaufenden Bandfassade, markiert den Eingang und schafft somit einen angemessenen Vorbereich, das übergroße Firmenlogo definiert hier die Raumgrenze. Die Details folgen der konzeptionellen Haltung: einfach und präzise.“ > > > Wenn Investor und Nutzer eines Neubaus schon gemeinsam planen, dann lassen sich die meisten Ideen und Wünsche an Materialien und Ausführung optimal umsetzen. Das gilt erst recht, wenn sich diese Partnerschaft bereits bewährt hat. So wie zwischen WICONA, Premiummarke für Aluminiumprofile innerhalb der Sapa Building Systems (SBS), und der Plaza Estates GmbH & Co. KG. Die beiden Unternehmen aus Ulm haben im Neubau an der Einsteinstraße 61 den WICONA Slogan „Technik für Ideen“ anschaulich zum Leben erweckt. 10 11 Objekte im Fokus T E C H N I K F Ü R I D E E N impulse Der WICONA Neubau in Zahlen >>> Höchste Energieeffizienz angestrebt „Als Aluminium Systemhaus wollen wir unseren Kunden und Gästen im eigenen Domizil natürlich zeigen, wie sich unsere Produkte wirkungsvoll einsetzen lassen“, erläutert Arnd Brinkmann, Geschäftsführer bei SBS für die Region DACH und verantwortlich für die Marke WICONA, „aber das alles sollte natürlich harmonisch ins Konzept der Architekten integriert werden. Daher auch unsere intensive personelle Unterstützung in der Planungs- und Realisierungsphase.“ Prägend für die Fassade des Neubaus sind die Fensterbänder aus Elementen der WICLINE 75 evo Serie, ergänzt durch dekorative Glattblechelemente. Hohe Energieeffizienzwerte gehören zu den wichtigsten Eigenschaften dieser Serie, erzielt durch ein wärmegedämmtes Mehrkammersystem mit symmetrischem Aufbau. In der Schweiz wurde WICLINE 75 evo als erstes Metallfenster als Minergie-P-Modul zertifiziert. Durch die Optimierung der Scheibenformate (quadratisch statt rechteckig) konnte im Ulmer WICONA Neubau die Länge des Randverbundes minimiert werden, dadurch ergab sich ein erstklassiger Uw-Wert von 0,86 W/(m²K). 12 Wärmeschutz beim Eingang und Atrium Konsequent wurde das Thema Energieeffizienz auch im Eingangsbereich realisiert: Eine wärmegedämmte automatische Schiebetür der Serie WICSTYLE 65ED öffnet sich für den Besucher. Durch kurze, durchlassoptimierte Öffnungs- und Schließzyklen hält sie im Tagesbetrieb den größten Teil der Wärme im direkt angeschlossenen Foyer. Nachts dauerhaft geschlossen schützt die Tür das Gebäude vor zu hohem Energieverlust und trägt mit ihrem Ud-Wert unter 1,5 W/(m²K) maßgeblich zur Verbesserung der Gesamtenergiebilanz des Neubaus bei. Ein architektonisches Highlight des WICONA Domizils ist das direkt vom Eingang aus zugängliche Atrium, das seine Attraktivität aus dem Spannungsfeld an der Schwelle von außen nach innen und aus der geschossübergreifenden Höhe mit viel Tageslichteinfall gewinnt. Die Fassade im Atrium besteht aus der hochwärmedämmenden Serie WICTEC 50HI, überdacht wird der Innenhof mit einer WICTEC 50 Aufsatzkonstruktion. WICTEC 50HI wurde als erste passivhaustaugliche Aluminium-Glasfassade durch das ift Rosenheim zertifiziert und ließ sich mit sehr geringem zusätzlichem Aufwand auf Basis der Standard- serie WICTEC 50 im WICONA Neubau ausführen. Durch Einsatz eines Dämmprofils aus Elastomerschaum gelingt bei dieser Konstruktion ein Uf-Wert von 0,74 W/(m²K). Investor: Plaza Estates GmbH & Co. KG, Ulm Investitionsvolumen: 10 Mio. € Architekten: mühlich, fink & partner, Ulm Nutzfläche: 4.465 m² + 1.695 m² Stellplätze Umbauter Raum: 34.220 m³ Metallbau: Dodel Metallbau GmbH, Ulm Tragwerk: IB. Heller, Ulm TGA-Planer: INUTEC GmbH, Ulm Büros: 54 MitarbeiterInnen: 200 aktuell vor Ort Produkte und Systeme zum Anfassen In den Treppenhäusern kommen T30-Brandschutztüren der Serie WICSTYLE 77FP zum Einsatz. Sie sind geprüft gemäß den Normen DIN 4102 bzw. DIN EN 13501-2. Zur Ausführung kam hier die Variante ohne Brandschutzstreifen, möglich ist bei dem System auch eine Ausführung in der Brandschutzklasse EI60/T60, hierzu werden Brandschutzstreifen zusätzlich in die Konstruktion integriert. Details zu den im Neubau integrierten Systemen und zum sonstigen WICONA Lieferprogramm präsentiert das Unternehmen Metallbauern, Architekten und Investoren im Erdgeschoss zusätzlich in einem Showroom, in dem Elemente in Funktion zu sehen sind und wo auch Beratungsgespräche stattfinden können. Eigentlich dient das gesamte Gebäude als lebendiger „Showroom“, was jedoch seitens WICONA nicht zum Dogma erklärt wurde. Architekt Günter Perl: „Das Gebäude sollte mit seinen Bauteilen den formalen und funktionalen Anforderungen gerecht werden. Ein ‚Flickwerk‘ aus dem Produktsortiment war ausdrücklich nicht gewünscht.“ Stattdessen ging es um Faktoren wie energetische Qualität und funktionale Flexibilität bei höchster Wirtschaftlichkeit. Geschäftsführer Arnd Brinkmann zum neuen Unternehmenssitz: „Hier können wir unsere Marke WICONA mit Stolz präsentieren. Wir sind mit diesem Neubau unserem Anspruch an hochwertige Qualität und ideenreiche Gestaltung gerecht geworden. Entstanden ist ein zukunftsorientiertes Gebäude für zukunftsorientierte Produktentwicklungen, ein freundliches Ambiente mit positiver Ausstrahlung in einer energiesparenden Bauweise als Zeichen für eine nachhaltige Unternehmenspolitik bei WICONA.“ ■■■ 13 Kurz Berichtet T E C H N I K F Ü R I D E E N impulse Neue Impulse fürs Geschäft und für die Persönlichkeit beim WICONA Chefseminar Große Resonanz: Das WICONA Chefseminar mit seiner spannenden Themenmischung erfreut sich höchster Beliebtheit bei den Kunden. „Partnerschaft lohnt sich!“ U m den Dialog mit den Kunden weiter zu intensivieren und gemeinsam mit ihnen über den Tellerrand des Tagesgeschäftes zu schauen, hat WICONA vom 24. bis 25. Oktober ca. 60 Inhaber und Führungskräfte von Metallbaubetrieben zum 3. WICONA Chefseminar eingeladen. Schon im entsprechenden Anschreiben an die Kunden wurde mit einem Zitat von Henry Ford die Wertigkeit der Veranstaltung deutlich: „Zusammenkunft ist ein Anfang. Zusammenhalt ist ein Fortschritt. Zusammenarbeit ist der Erfolg!“ Veranstaltungsort war das 2010 eröffnete und in der Parklandschaft Friedrichsau gelegene Vier-Sterne-Hotel Lago in Ulm. Dabei wurden in einem abwechslungsreichen Vortrags-Mix nicht nur fachspezifische, sondern auch unternehmerische Themen behandelt. Ulrich Tschorn, Geschäftsführer des Verbandes Fenster + Fassade, stellte die "Allianz für Gebäude Energie Effizienz" vor. Nach der Begrüßung am Donnerstag referierte Dino Rossi, Vertriebsleiter Deutschland, Österreich und Schweiz bei WICONA, über das Joint Venture von Hydro und Sapa und zeigte dabei die Position und Zukunft der Marke WICONA im weltgrößten Aluminium-BausystemeUnternehmen auf. Dass man gemeinsam mehr erreicht, wurde auch beim anschließenden Vortrag von Ulrich Tschorn deutlich. Der Geschäftsführer des Verbandes > > > 14 15 Kurz Berichtet T E C H N I K den Unternehmensstrategien nicht mehr nur das Ziel „Qualität“ oder „Kundenzufriedenheit“ zu verfolgen – diese Kriterien seien inzwischen selbstverständlich. Seine Empfehlung für nachhaltigen Erfolg am enger werdenden Markt lautet: Sich abheben und etwas bieten, das andere nicht bieten können. Nach einem gemeinsamen Resümee der Vorträge gingen die Seminarteilnehmer zum gemütlichen Teil des Chefseminars über – einem Abendessen auf Schloss Erbach inklusive Rahmenprogramm. Neue Perspektiven und Denkansätze eröffnete auch der Vortrag des Heidelberger Arztes Dr. med. Gunter Frank, mit dem das Programm am Freitag begann. Auch wenn das Thema auf den ersten Blick „fachfremd“ anmutete, ließen sich die Zuhörer schnell fesseln. Schließlich ist Gesundheit die Basis für körperliche und geistige Leistungsfähigkeit und daher auch für jeden Firmenchef das A und O. „Schlechte Medizin – Warum es gefährlich ist, zum Arzt zu gehen und wie man sich davor schützen kann“ lautete der provokante Titel des Vortrages. Die aufrüttelnde These des Heidelberger Arztes und Buchautors („Schlechte Medizin. Ein Wutbuch“): Für das Gesundheitssystem ist es besser, wenn Menschen krank sind. Zur Not werden diese für krank erklärt. Sein Rat an „mündige Patienten“ lautet, nicht jeder Studie glauben zu schenken und empfohlene Therapien und Medikamente kritisch zu hinterfragen. An erster Stelle einer persönlichen Checkliste sollte die Frage stehen: „Wie ist der natürliche Verlauf meiner Erkrankung ohne Therapie?“ Neben den Fachvorträgen gehört zum WICONA Chefseminar stets auch ein gesellschaftlicher Teil – hier findet ein ungezwungener Dialog unter Kollegen statt. >>> Fenster + Fassade ging unter anderem auf die Ziele der geea (Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz) ein. Die geea – ein Aktionsbündnis führender Unternehmen und Verbände der Branchen Bauen und Energie – hat unter anderem die erste gewerkeübergreifende Sanierungskampagne auf den Weg gebracht, die in dem Vortrag kurz vorgestellt wurde. Weitere interessante Themen waren ein Blick auf den aktuellen Fenster- und Haustürenmarkt, die EnEV 2014 und das Thema „Gütesicherung und Zertifizierung als Hilfestellung“. Das neue WICONA Partner-Programm stellte anschließend Stefan Korte vor. Gemäß dem Motto „Partnerschaft lohnt sich“ sammeln die Verarbeiter beim Einsatz von WICONA Produkten Punkte, welche sie später in zusätzliche Leistungen umwandeln können. Diese Leistungen sind darauf ausgelegt, die Darstellung und Präsenz der Unternehmen im Markt zu optimieren. Um den Partnerbetrieben die Entscheidung zu erleichtern, hat WICONA eine Reihe von attraktiven Paketen mit unter- 16 schiedlichem Wert geschnürt, die übersichtlich im Vorteilskatalog „WICONA +Partner“ präsentiert werden. Mit Spannung erwartet wurde der Vortrag von Dr. Dr. Cay von Fournier mit dem Titel „UnternehmerEnergie – die 10 Gebote für exzellente Unternehmen“. Der Arzt, Trainer und Buchautor verdeutlichte den Unterschied zwischen einer guten und einer mittelmäßigen Unternehmensführung, die heute „eine Frage des Überlebens“ sei. Denn nur durch ein ganzheitliches Verständnis von Unternehmensführung sind seiner Überzeugung nach Betriebe in der Lage, ihre eigene Konjunktur positiv zu beeinflussen. „Sei kreativ“! lautet das erste Gebot, „Investiere!“ das vierte, „Führe mit Werten!“ das neunte – alle kurz und einprägsam für die tägliche Praxis formuliert. Unter dem Stichwort „Marketing 3.0“ ging von Fournier anschließend auf erfolgreiche Strategien von mittelständischen Unternehmen zur Verkaufsförderung ein. Kernaussage: „Zufriedene Kunden kommen wieder – begeisterte Kunden bringen ihre Freunde mit.“ Wichtig sei es heute, bei F Ü R I D E E N impulse „10 Gebote für exzellente Unternehmen“ servierte Dr. Dr. Cay von Fournier (o.); Dr. Gunter Frank (m.) erklärte, was „schlechte Medizin“ ist und wie man sich davor schützen kann; Dino Rossi (Foto unten, r. zusammen mit Prof. Christian Niemöller) fungierte in Vertretung des erkrankten WICONA Geschäftsführers Arnd Brinkmann als Gastgeber und Moderator des Chefseminars. Sachlich und trotzdem spannend war der anschließende Vortrag von Prof. Christian Niemöller mit dem Titel: „Vorsicht Falle! Aktuelle Entwicklungen im Bauvertragsrecht und wie Sie teure Fehler vermeiden können“ – denn hier ging es um Paragraphen anstatt um Befindlichkeiten. Der Rechtsanwalt und Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht sprach über die Bauproduktenverordnung und die Marktüberwachung harmonisierter Bauprodukte. Dabei ging er insbesondere auf für die Zuhörer relevante Haftungsfragen ein und führte ausgewählte gerichtliche Entscheidungen mit Bezug auf die Herstellung, Lieferung und Montage von Fenstern und Fassaden an. Die sich anschließende intensive Diskussion zeigte die Aktualität dieser Thematik für viele Metallbaubetriebe. Den Schlussakkord der Veranstaltung setzte Dietmar Brüderl, Leiter Entwicklung bei WICONA, im Atrium der neuen Ulmer Unternehmenszentrale. Er gab den Teilnehmern einen Einblick in laufende Entwicklungsprojekte und informierte sie über Produktinnovationen 2013 und 2014. Nach der Verabschiedung konnten die Teilnehmer des Chefseminars mit vielen neuen Ideen und Informationen im Gepäck die Heimreise antreten, um nachfolgend die ein oder andere Anregung in ihren unternehmerischen Alltag einzubringen. Die Resonanz noch vor Ort und im Nachhinein fiel durchwegs positiv aus, die Kunden äußerten sich sehr zufrieden mit der Themenmischung und darüber, dass die Veranstaltung auch genügend Freiraum zum direkten Dialog untereinander geboten hat. ■■■ 17 Objekte im Fokus T E C H N I K F Ü R I D E E N impulse Hochwertig – nicht großspurig Die Stadthalle Reutlingen steht mitten in einem neu angelegten Park und wirkt durch diese Alleinstellung besonders eindrucksvoll. Die neue Stadthalle prägt mit einer markanten und gleichzeitig zurückhaltenden Architektur sowie einer klar gegliederten Fassade den Stadtkern von Reutlingen, ohne dabei die Umgebung zu dominieren. W ohl selten haben sich eine Stadt und ihre Bürger so lange und so intensiv mit einem Bauvorhaben auseinandergesetzt, das an zentraler Stelle wichtige architektonische, gesellschaftliche und funktionale Aufgaben erfüllen soll wie die schwäbische Kreisstadt. „Reutlingen diskutiert seit 60 Jahren über eine neue Halle. Jetzt ist die Zeit gekommen, einen Knopf dran zu machen.“ – Das schreibt Oberbürgermeisterin Barbara Bosch 2008 im Vorwort einer Broschüre, die den Reutlingern ihr neues Herzstück vorstellt, nachdem die Entscheidung im Gestaltungswettbewerb für den Entwurf des Berliner Büros Max Dudler Architekten gefallen war. „Dieser Entwurf stellt eine gelungene und seltene Mischung aus Bescheidenheit und Noblesse dar“, heißt es in der Begründung des Preisgerichts unter dem Vorsitz von Prof. Arno Lederer. Und weiter: „Er überzeugt insgesamt durch seine konsequente Klarheit und Strenge. Die Erwartungen der Stadt an ein herausragendes architektonisches Signal durch den Neubau einer Stadthalle als Kulturstätte werden auf interessante Weise erfüllt. Der transparente Baukörper, der auch eine interessante Nachtwirkung erwarten lässt, erhebt sich über der Baumkrone und macht die Stadthalle auch von Weitem wahrnehmbar, ohne massiv zu wirken.“ > > > 18 19 Objekte im Fokus > > > Andreas Enge, der als Projektleiter bei Dudler Architekten die Planungsverantwortung für den Komplex hatte, erläutert dieses Zusammenspiel so: „Das Gebäudevolumen reagiert mit einem Sockelkörper, der den Bezug zur späteren Baumkronenoberkante herstellt und dem darauf stehenden Glas-Stützenkorpus, der symbolhaft übersetzt das klassische Tempelmotiv und die Funktion als Kulturbau zum Ausdruck bringt.“ Die Berliner Architekten sprechen mit dem Blick auf das Ganze auch von einer „dem Gebäudekörper innewohnenden Monumentalität“. Diese Sichtweise ist der Grund dafür, dass man im Kontrast dazu mit Aluminium als prägendem Werkstoff für die Fassadenkonstruktion ein modernes, leichtes Material zum Einsatz brachte. Ausführender Partner für die Herstellung und Montage der Fassade war die Heinrich Würfel Metallbau GmbH & Co. Betriebs KG (HW, Sontra), ein erfahrener und auf elementierten Fassadenbau spezialisierter Fachbetrieb mit zahlreichen Projekten vergleichbarer Größenordnung und Komplexität auf der Referenzliste. Seitens HW wurde vorgeschlagen, eine Warmfassade als sog. „durchgehende Membran“ zu schaffen, welche die bau- T E C H N I K physikalischen Probleme durch den geschwungenen Isothermenverlauf von vornherein eliminiert. Weitere Vorteile dieses Aufbaus: Die funktionale Gebäudehülle (Primärfassade) verläuft als durchgehende Haut – die Isothermen verlaufen ebenfalls gerade, Kältebrücken im Bereich der Befestigungen werden minimiert (weil weniger Befestigungen nötig sind), es besteht die Möglichkeit eines hohen Vorfertigungsgrades in der Werkstatt mit verkürzten Montagezeiten vor Ort. Die monumental anmutenden Lisenen (Sekundärkonstruktion) sollten zudem als gezogene Kastenprofile (Sonderentwicklung) realisiert werden, womit zum einen die geforderte Scharfkantigkeit erzielt und zum anderen das Problem eines kaum zu führenden statischen Nachweises für „eingeschnittene“ oder „eingefräste“ Kantbleche gelöst wurde. Die Fassade (Primärkonstruktion) wurde somit als reine Elementfassade in Form neu entwickelter Sonderprofile konstruiert, um den architektonischen Vorgaben gerecht zu werden. Der Elementstoß der mehrteiligen Fassadenelemente wurde nach Angaben von Christian Müller, Assistent der Geschäftsleitung und Prokurist bei HW, jeweils im Stützenbereich (ehemaliger Kaltbereich) angeordnet und mit einer Paneelfüllung ausgestattet. Die vorgesetzten Lisenen-Profilierungen wurden mittels Agraffen-Konstruktion unsichtbar eingehängt und verdecken damit den Paneelbereich der Fensterfassaden. Die Fassade ist zudem mit einem Rinnensystem ausgestattet, welches aufkommendes Niederschlagswasser auffängt und kontrolliert und unsichtbar nach unten abführt. Andreas Enge zu den Vorteilen der gewählten Bauform für die Fassade: „Die technische Realisierung der Gebäudehülle als glatt durchlaufende Membranfassade garantiert größte Dichtigkeit und beste thermische Wärmedämmeigenschaften. Verglasung und Dämmschichtstärken wurden im Vorgriff um ca. 20 % wirkungsvoller ausgeführt als nach der zugrundeliegenden Baugesetzgebung erforderlich.“ Solche Konstellationen sind häufig nur möglich, wenn sich die beteiligten Partner gut kennen. Würfel arbeitet seit vielen Jahren mit WICONA als Systemlieferanten für die Aluminiumprofile zusammen. Basis-Profilsystem für die Konstruktion in Reutlingen war die Serie WICLINE 75 F Ü R I D E E N impulse durchgängig als modifizierte Sonderkonstruktion mit einem sehr guten Uw-Wert von 0,83 W/(m²K). Dieser wurde bei Messungen im WICONA eigenen Testcentre in Bellenberg ermittelt. Ein weiterer wesentlicher Clou dieses Profilsystems zeigt sich nach Fertigstellung: Der Unterschied zwischen Fassadenelementen mit Flügelfenster und solchen mit Festverglasung ist von außen nicht zu erkennen, sodass die stimmige Gesamtoptik der Fassade an keiner Stelle gestört wird. Max Dudler entschied sich für den Farbton Baubronze, „weil er nicht nur mit den Backsteinen des benachbarten historischen Krankenhäusles gut harmoniert, sondern auch mit den Farben der Dachflächen der Altstadt.“ Die Konstruktion mit den Lisenen erzeugt in der Fassadenfläche einen besonderen optischen Effekt. Als charakteristisch bezeichnet Klaus Kessler, Leiter der Stadthallen-Projektgruppe, dabei den Schattenwurf der in der Farbe Baubronze verkleideten, vorgelagerten Lisenen: „Das macht die Fassade sehr lebendig.“ Die strenge vertikale Ordnung der Saal-Fassade widerspricht dem nicht. Sie erinnert mit ihren raumhohen Fenstern an den Säulengang eines antiken Tempels – ein Eindruck, der sich auch beim Blick von innen nach außen durchaus einstellt. >>> Die Längsstruktur der WICONA Fassadenelemente sorgt auch im Inneren des Neubaus für wirkungsvolle Lichteffekte (unten rechts). 20 21 Objekte im Fokus > > > Ausgeschrieben wurde die Metallfassade laut Dudler Architekten analog der Musterfassade mit einer Pulverbeschichtung, die eingebrannt wird und den optisch gewünschten matten Metallcharakter der Fassade mithilfe der dafür notwendigen Oberflächenrauigkeit erzielt, technisch unempfindlicher und haltbarer ist als Einbrennlackierungen. Die Oberflächenbeschaffenheit der Fassadenelemente lag Max Dudler sehr am Herzen, weshalb hier innovative Wege eingeschlagen wurden: Für die Beschichtung entwickelte HW zusammen mit dem eigenen Betrieb MBG Metallbeschichtung Gerstungen sowie dessen Pulverlieferanten ein Sonderpulver in Form eines Feinstrukturlackes, der durch einen 2-schichtigen Pulverauftrag zu einer „wolkigen Oberflächenausbildung“ mit entsprechenden Metallic-Anteilen geführt hat und der Fassade eine natürliche Anmutung verleiht. Die letzte der kristallinen Schichten sei von Hand aufgetragen worden, wodurch die Oberfläche der Aluminiumteile eine Tiefe erhalte und nicht flächig wirke, sondern wolkig, formulierte Max Dudler gegenüber der regionalen Presse. Dieses spezielle Verfahren habe man für die Fertigung der Reutlinger Stadthallenfassade erstmals angewandt. T E C H N I K Dudler war im Rahmen seiner regelmäßigen Besuche auf der Baustelle in Reutlingen auch beim Start der Fassadenmontage vor Ort und begutachtete zusammen mit dem Leiter der Projektgruppe Stadthalle, Klaus Kessler, die Fixierung der Aluminium-Glas-Elemente an der StahlUnterkonstruktion. Im Gespräch mit dem Reutlinger Generalanzeiger erläuterte der Schweizer Architekt auch, warum ihm die Fassade insgesamt so wichtig ist: „Mein Stadthallen-Entwurf ist ein großes Gebäude, das mit wenigen Gestaltungsmerkmalen auskommt. Daher muss jedes Detail stimmen.“ Dieser Anspruch galt auch für die Logistik. Die Fassadenelemente wurden vollständig inklusive Verglasung bei HW im Werk Sontra vormontiert. Von der als weitgehend prozesssicher einzuschätzenden Werkstattfertigung gegenüber der Baustellenmontage haben in diesem Fall beide Seiten, sowohl der Auftraggeber als auch HW als ausführendes Unternehmen, profitiert. Trotzdem blieben Herausforderungen zu bewältigen. Christian Müller: „Wegen der Übergröße der Elemente brauchten wir einen Spezialtieflader zum Transport auf die Baustelle. Dort wurden sie per Teleskop-Lader mit Turmdrehkranz in die vorab montierte Unterkonstruktion eingehängt.“ Die Abmessungen der Elemente betrugen in den zweigeschossigen Bereichen bis zu ca. 2.700 mm x 6.700 mm (B x H) und hatten ein Gewicht von jeweils rund 1,2 Tonnen. Die Sonnenschutzanlagen sowie die aufgesetzten Lisenen wurden dann erst nachträglich vor Ort montiert. Der Sonnenschutz stellt dabei weit mehr als nur ein Funktionselement dar. Architekt Andreas Enge: „Im Sockelbauwerk wurden schienengeführte und damit windverträgliche Sonnenschutzmarkisen installiert. Ein wirklich einzigartiges Gestaltungsmerkmal der Stadthalle sind aber die vertikal verfahrbaren Sonnenschutzkulissen aus Streckmetallgewebe im Kronenbauwerk, die als außen liegender, blickdurchlässiger Sonnenschutz dienen und die Funktion als Bühnengebäude reflektieren. Hierbei handelt es sich um Unikate, die in dieser Form woanders noch nicht realisiert wurden.“ Die Entwicklung dieses überdimensionalen, motorisch betriebenen Sonnenschutzes im Kronengeschoss war für HW eine ganz besondere Herausforderung: „Hier den Lieferanten für F Ü R I D E E N impulse die überbreiten Bleche (als Rohmaterial), den Lieferanten für die motorischen Antriebseinheiten, den verantwortlichen Elektroplaner (für die sicherheitsrelevanten Steuerungsteile), die Mechanik an sich sowie auch den Statiker unter einen Hut zu bekommen, war ein langer Weg“, erinnert sich Christian Müller. Zufrieden zeigen sich in der Rückschau auch die Beteiligten. Andreas Enge als verantwortlicher Projektleiter der Berliner Architekten stellt vor allem dem Fassadenbauer ein gutes Zeugnis aus: „Die Firma Würfel konnte aufgrund ihrer hervorragenden handwerklich-technischen Leistungsfähigkeit die Fassade genau in der Art produzieren, die wir uns vorgestellt hatten. Christian Müller ergänzt: „Das funktioniert nur in einem gut eingespielten Team aus Partnerschaften mit den Lieferanten und Systemgebern, welche gemeinsam mit uns – zum Teil auch im Zuge langer Sitzungen hier in Sontra – die Lösungsansätze erarbeitet haben. Gleiches gilt auch für die Aufgeschlossenheit und Bereitschaft der Bauherrschaft, der Planer und Bauleitung, sich dieser Themen anzunehmen und auf die erarbeiteten Lösungsansätze einzugehen. Ein derartiges Objekt kann nur als Gemeinschaftsprojekt realisiert werden. ■■■ Bei Tag und Nacht ein optisches Highlight: Die spannungsreich gestaltete Fassade des Congress Centrums Heidenheim. Funktional und praktisch: das Erscheinungsbild des angegeliederten Hotels (links). Architekt Max Dudler (r.) und Klaus Kessler, Projektleiter der Stadt Reutlingen, besichtigten während der Bauphase u. a. auch die Fassadenmontage. 22 23 TECHNIK + WISSEN T E C H N I K F Ü R I D E E N impulse The Squaire – das „größte liegende Hochhaus Europas“ steht auf 86 Stützen über der Dachfläche des ICE-Bahnhofs am Frankfurter Flughafen. Es beherbergt verschiedenste Büro- und Verwaltungseinheiten sowie zwei Hotels. Seine Außenhaut dominieren Bauelemente aus Stahl und Aluminium sowie die großen umlaufenden Glasflächen der Fensterbänder. Als verbindendes Element wirkt ein 25 Meter hohes glasüberdachtes Atrium, das sich über die sieben obersten Ebenen des Gebäudes erstreckt. Im zentralen Innenraum bleibt der gewölbte Teil des Bahnhofsdaches erhalten. Brandschutzfassade im Multifunktionskomplex A n dieses Tonnendach anschließend planten die Architekten eine geneigte Glas-Aluminium-Fassade, sie liegt in direkter Blickrichtung von einem der Atrien aus gesehen und erfüllt Brandschutzfunktionen. Der ausführende Fassadenbaubetrieb Metallbau Lehr GmbH aus Mainz-Hechtsheim bediente sich der Systemlösungen aus dem Hause WICONA, um den Entwurf der Architekten Wirklichkeit werden zu lassen. Sie führte eine Pfosten-Riegel-Fassade mit integrierten NRWG Lüftungsflügeln (NRWG = Natürliche Rauch- und Wärmeabzugsgeräte) aus, eine Sonderkonstruktion, aufgebaut aus dem Fassadensystem WICTEC 50 in Teilen als Brandschutzfassade FP. Als technische Besonderheit ist der Übergang der geneigten Fassade zum bestehenden Tonnendach des Fernbahnhofs zu nennen. Die wichtigsten Komponenten der Brandschutzkonstruktion mit WICONA Elementen sind die Überkopfverglasung, Innenecken im Nord- und Südbereich der Atrien A, B, C und D mit jeweils zwei bis vier horizontalen Hauptfeldern auf mehreren Ebenen und ein Fassaden-Bereich in der Garage des Komplexes über zwei Ebenen. Die Ausführung als Brandschutzfassade WICTEC FP basiert auf der bewährten Standardfassade WICTEC 50; die Konstruktion eignet sich grundsätzlich für den Einsatz als Fassade wie auch als Überkopfverglasung 24 (Brandschutz bis 0° Neigung, mit Schlagregen bis 10° Neigung), wie sie im Squaire-Komplex montiert wurde. Durch die schlanke Profilansicht der WICTEC Fassade bleibt das transparente Erscheinungsbild des auf Stelzen „schwebenden“ Multifunktionsgebäudes uneingeschränkt erhalten. Kennzeichnend für das System ist die problemlose Integrierbarkeit der Brandschutztür WICSTYLE 77FP und des Brandschutzfensters WICLINE 75FP. Dessen Konstruktion basiert zu 100 % auf einem Standard WICLINE 75 Fenster und ist optisch davon nicht zu unterscheiden. Die selbstschließende öffenbare Brandschutzverglasung ist ausführbar als Lochfenster, Fenster mit Umfeld oder – wie im Squaire-Komplex – integriert in die Pfosten-RiegelBrandschutzfassade WICTEC 50FP. Überkopfverglasung Die F30-Brandschutzverglasung wurde mit einer Dachneigung von 75° als Überkopfverglasung montiert, die ab der Ebene 7 in eine F0-Überkopfverglasung übergeht. Im unteren Durchgangsbereich wird der Feuerschutzabschluss über einen Brandschutzvorhang F90 erreicht. Seitlich ist der Bereich zwischen der Brandschutzfassade und dem Baukörper durch eine Brandschutzvergla- „The Squaire“ Die Ausführung als Brandschutzfassade WICTEC FP beim Objekt „The Squaire“ basiert auf der bewährten Standardfassade WICTEC 50. sung mit je einer T30-2 Tür bis zur Ebene 7 geschlossen. Die Überkopfverglasung wurde generell an einer F90-Stahl-Konstruktion befestigt und ist ohne raumabschließende Zwischendecke bis zu einer Höhe von 14 m ausgeführt. Der maximale Befestigungsabstand der Sparren bzw. Pfosten beträgt 4300 mm. Die Übergangsbereiche oben und seitlich sind mit Paneelen ausgeführt. Alle Befestigungsteile zur Stahl-Unterkonstruktion haben einen F90-Anstrich. Atrium-Innenecken Hier handelt es sich um eine F30-Brandschutzfassade über die gesamte Fassadenansicht und in den Paneelbereichen bzw. im Bereich der Geschossdecken um eine Kombination mit einer W90-Brandschutzbrüstung. Die Brandschutzfassade wurde analog der Zulassung Z-14.19-1448, jedoch geschossübergreifend ausgeführt und mit Spezial-Brandschutzglas mit der Zusatzfunktion absturzsicher verglast. Für die Absturzsicherung wurde ein extra Pendelschlagversuch vor Ort durchgeführt. Im Bereich der Brüstungen wird das F30-Brandschutzpaneel durch die Brandschutzbrüstung W90 ersetzt. Diese gehört als optionale Ergänzung zum Fassadensystem WICTEC FP und dient zur Verhinderung des Brand- überschlags bei Standardfassaden. Sie wurde zusätzlich auch im Garagenbereich des Squaire-Gebäudes eingebaut (s. u.). Die Innenecken in den weiteren Atrien B und C sind analog ausgeführt, unterscheiden sich lediglich durch die Zahl der Elementfelder. Im Eckbereich von Atrium D wurde die Brandschutzfassade oben und unten an einem bekleideten Stahlrohr befestigt, im untersten Feld musste die Leitung für die Sprinkler durchgeführt werden. Garage Die Türen wurden mit dem bauaufsichtlich zugelassenen System WICSTYLE 77FP ausgeführt (Z-19.142015). WICSTYLE 77FP ist geprüft gemäß den Nor- > > > 25 Kurz Berichtet TECHNIK + WISSEN Dass gedruckte Informationen auch im Online-Zeitalter nach wie vor ihren Stellenwert haben, zeigen die neuen WICONA Planungshandbücher für Fassaden und Fenster: Sie entstanden aufgrund von Anregungen aus dem Markt für den Praxisalltag von Architekten und Metallbauern. Neue Planungshandbücher für Fassade und Fenster Im Tiefgaragenbereich (u.) kam eine F30-Brandschutzfassade über die gesamte Fassadenansicht zum Einsatz und in den Paneelbereichen bzw. im Bereich der Geschossdecke eine Kombination mit einer W90-Brandschutzbrüstung. > > > men DIN 4102 bzw. DIN EN 13501-2. Zur Ausführung kam hier die Variante in den Brandschutzklassen EI30/T30/F30 ohne Brandschutzstreifen, möglich ist bei dem System auch eine Ausführung in der Brandschutzklasse EI60/T60, hierzu werden Brandschutzstreifen zusätzlich in die Konstruktion integriert. Neben dem modularen Aufbau überzeugt diese Brandschutztür auch durch leichte Verarbeitung und die Vielzahl an Öffnungsvarianten und Ergänzungsbauteilen wie Seitenteile, Oberlichter und Festverglasungen. Im Garagenbereich des Squaire-Komplexes zeigt sich zudem die optisch perfekte Integration in die WICTEC Fassade. Die Brandschutzfassade wurde analog der Zulassung Z-14.19-1448, jedoch geschossübergreifend ausgeführt und mit Spezial-Brandschutzglas mit der Zusatzfunktion (zum Teil) absturzsicher verglast. Für die Absturzsicherung wurde ein extra Pendelschlagversuch vor Ort durchgeführt. Im Bereich der Brüstungen wird das F30-Brandschutzpaneel durch die Brandschutzbrüstung W90 ersetzt. Brandschutz gehört zu den sensibelsten technischen Merkmalen moderner Gebäudearchitektur. Höchste Funktionalität ist Pflicht, individuelle Optik passend zum Gesamterscheinungsbild die Kür. WICONA bietet hierzu ein umfassendes Produktprogramm, das von einund zweiflügeligen WICSTYLE Brandschutztüren über WICLINE Brandschutzfenster in verschiedenen Anwendungen bis hin zu WICTEC Pfosten-Riegel-Fassaden ganzheitlich alle brandschutzrelevanten Bereiche abdeckt. Diese Komponenten sind voll kompatibel mit den WICONA Standard-Profilsystemen, gemäß den Normen geprüft und bauaufsichtlich zugelassen. ■■■ 26 D ie Planungshandbücher sind Produktkatalog, Systemüberblick, Nachschlagewerk und Detailinformation in einem Band“, erläutert WICONA Marketingleiter Markus Hofstetter, „sie dienen in erster Linie zur Auswahl, Planung und Festlegung von Lösungen und Konstruktionen, aber nicht zuletzt auch als Beratungsinstrument für jene Metallbauer, die beim Architekten oder Investor sitzen und Systeme, Konstruktionen oder einzelne Komponenten für ein Bauvorhaben im Detail planen.“ dann einzelne Anwendungen in zum Teil ganzseitigen Vertikal- und Horizontalschnitten veranschaulicht werden und der jeweilige Konstruktionsaufbau verdeutlicht wird. Alle Zeichnungen sind zugleich mit den entsprechenden Artikelnummern versehen, sodass parallel in der Bestellsoftware WICTOP die weiteren Schritte elektronisch umgesetzt werden können. Der inhaltliche Aufbau der beiden bisher verfügbaren Handbücher zu Fassade und Fenster folgt der logischen Vorgehensweise bei der Planung und ist gleich aufgebaut, damit die Orientierung und der Wechsel zwischen beiden Bereichen leicht fallen. Einer kurzen Übersicht aller WICONA Systeme folgen jeweils Kapitel, welche die verschiedenen Fassaden- bzw. Fenstersysteme vorstellen, illustriert mit zahlreichen Objektbeispielen. Nächster Schwerpunkt in beiden Bänden sind dann die zugehörigen technischen Datenblätter. Hier finden sich auf einen Blick Kurzbeschreibung, Schnittzeichnung, technische Leistungsmerkmale und Systemprüfungen sowie Angaben zum CE-Produktpass kompakt für jedes einzelne Produkt auf einer Seite. Das Planungshandbuch Fassade enthält weitere Kapitel zu den Themen Einsatzelemente und Sonnenschutz, im Fenster-Band kommen als Ergänzungsthema die Beschläge für die gesamte Vielfalt an Öffnungsvarianten hinzu. Umfangreiche Kapitel mit illustrierten Anwendungsbeispielen, zum Teil ganzseitigen Konstruktionsschnitten mit Anwendungsbeispielen und Bauanschlusszeichnungen, die exemplarisch Ideen für mögliche Planungen geben, ermöglichen eine ebenso detaillierte wie handliche Informationsbeschaffung für den Nutzer. Profilübersichten zu beiden Bereichen runden die Planungshandbücher ab. Markus Hofstetter: „Von unseren Metallbau-Kunden und Architekten, die mit den Planungshandbüchern gearbeitet haben, bekommen wir positives Feedback, weil hier umfassendes Praxis-Know-how kompakt, anschaulich und schnell auffindbar präsentiert wird. Die dritte Version des Planungshandbuches zum Thema WICSTYLE Türen ist in Vorbereitung und wird im Frühjahr 2014 vorliegen.“ Sicherheit, Wärme-, Schall- und Brandschutz Gemeinsam haben beide Planungshandbücher dann im Anwendungsteil jeweils die Kapitel zu Wärmedämmung, Sicherheit, Schall- und Brandschutz. Diese Kapitel bieten nach dem kurzen Einleitungstext jeweils eine Übersicht über die baurechtlichen Zulassungen der Serien, bevor Anwendungsbeispiele und Bauanschlüsse als Ideen-Geber Die Handbücher sind neben der Printversion auch als PDF verfügbar und über den zuständigen WICONA Außendienst erhältlich. ■■■ 27 Kunden-PORTRÄT T E C H N I K F Ü R I D E E N impulse Metallbau Beck GmbH, Frankenheim 2013 ist ein Jubiläumsjahr für die Metallbau Beck GmbH. Vor zwei Jahrzehnten gegründet hat sich das Unternehmen aus Frankenheim inzwischen als erfolgreicher Metallbaubetrieb in der Region Rhön und darüber hinaus etabliert. Stahlbau, Aluminium- und Edelstahlfertigung sind die wichtigsten Standbeine, Sonderanfertigungen die herausragende Spezialität des von Gründer und Geschäftsführer Tino Beck geleiteten Unternehmens. Seit dem Bau des ersten Firmensitzes 1995/96 wurde das Betriebsgelände regelmäßig erweitert und die Abläufe wurden optimiert. Zwei Jahrzehnte professioneller Metallbau Familiär geht es zu bei Tino Beck, hier mit Ehefrau Jeanette, zuständig für Personal- und Büroorganisation, und den beiden Töchtern. W as heute nach Tradition klingt, hat mit dem seinerzeitigen Ursprung eigentlich kaum noch etwas zu tun. Zu Beginn der 1990er-Jahre startete Tino Beck wie manch anderer Unternehmer in den Jahren nach der Wende im Bauelementebereich mit der Auftragsmontage von Kunststofffenstern. Der nächste Schritt zu diesem Zeitpunkt war dann der Zukauf von Kunststoffelementen, Umstellung auf eigenen Vertrieb und Montage. Mit dem Bau des ersten Firmensitzes am heutigen Standort begann 1996 der Einstieg in die Metallbranche mit dem Schwerpunkt Stahlbau, ein Jahr später legte Tino Beck die Meisterprüfung im Metallhandwerk ab. Seitdem verfolgt er zusammen mit seinem Team zielstrebig den Ausbau des Unternehmens. Als Vorteil erweist sich dabei die geografische Lage von Frankenheim im Dreiländereck Thüringen, Hessen und Bayern. „Wir sind bundesweit aktiv“, so Tino Beck, „bewegen uns aber schwerpunktmäßig in dieser Region.“ Die Verbundenheit hat auch damit zu tun, dass im nahen Bad Neustadt an der Saale der größte Kunde der Becks seinen Konzernsitz hat: die Rhön Klinikum AG, größter Anbieter von medizinischen Dienstleistungen hierzulande mit Standorten über das ganze Bundesgebiet verteilt. Rund 60 Prozent seines Geschäftsvolumens wickelt Metallbau Beck mit den Gesundheitsdienstleistern ab; ein weiteres Drittel stellen Kunden aus dem Bauträgerbereich und der öffentlichen Hand. „Wir sind somit fast ausschließlich im Objektgeschäft unterwegs, private Auftraggeber bilden eher die Ausnahme.“ Auch bei der Frage Neubau oder Sanierung ist die Gewich- 28 tung in der Ausrichtung des Unternehmens klar verteilt: Neubaumaßnahmen machen hier mit 90 % den bei Weitem größten Anteil aus, Modernisierungen schlagen nur mit zehn Prozent der Aufträge zu Buche. Wobei man die Begriffe in diesem Zusammenhang nicht nur klassisch definieren kann: Wenn Metallbau Beck bei Brandschutzsanierungen in Kliniken und öffentlichen Einrichtungen Türen einbaut, sind das im handwerklichen Sinne neu erstellte Erzeugnisse. Ein langjähriges umfangreiches Geschäftsfeld, welches vor allem den Anfang der Firma begründete, war von 1997 bis 2007 der Brückengeländerbau, begünstigt auch durch die Neubaustrecken der A71 und A73 mit den vielen Brücken in der thüringischen und bayerischen Region. 5.000 m² misst inzwischen die gesamte Betriebsfläche; die Produktion verteilt sich auf Stahlbau (375 m²), Aluminium- und Edelstahlbau mit je 225 m². Dazu kommen ein zweigeschossiges Produktionshandlager mit 90 m² und eine Vorrichtehalle (525 m²) mit integrierter moderner Spritzkabine (4 m x 8 m) für Nassbeschichtungen im Stahlbau. Zur besseren Auslastung der Raumvolumen wurden in die Hallen 2013 noch weitere Etagen eingebaut. Diese Verteilung bei den Produktionsflächen spiegelt auch die Größenordnung der Geschäftsanteile in etwa wieder: Der Stahlbau nimmt allein die Hälfte des Arbeitsvolumens bei Beck in Anspruch, in diesem Segment gelang es dem Unternehmen seinerzeit, als Erstes Fuß zu fassen. Stahlhallen, Überdachungen, Balkone, Geländer und sonstige Schlosserarbeiten bilden die wesentlichen >>> 29 Kunden-PORTRÄT Klinikbauten wie in Erlenbach (l.) und in Gifhorn (r.) gehören zu den Spezialgebieten der Beck Metallbau GmbH. Wichtige Referenzen T E C H N I K F Ü R I D E E N impulse • Autohaus Streit in Ostheim (erstes WICONA Objekt mit WICTEC 50HI und Stahlbau aus einer Hand) • Klinikum Gifhorn mit WICTEC 50HI/ WAREMA integriertem Sonnenschutz • Kreiskrankenhaus Erlenbach mit WICTEC 50HI/WAREMA integriertem Sonnenschutz • Klinikum Meiningen, Brandschutzsanierung WICSTYLE 77FP • Klinikum Warburg, Neubau, WICSTYLE 77FP, WICSTYLE 65N, WICTEC 50HI • Klinikum Marburg, Sanierung, WICSTYLE 77FP, WICSTYLE 75EVO • Wohnhaus Pechthold, Neubau, WICSLIDE 160 • Klinik Evangelische Stiftung Tannenhof, Brandschutzsanierung, WICSTYLE 77FP • Schullandheim Zella-Mehlis, Brandschutzsanierung, WICSTYLE 77FP, WICSTYLE 65N • Mediencenter Berlin, Komplettumbau, WICSTYLE 77FP, WICSTYLE 65N • Uniklinik Gießen, Klinikum Gifhorn, Klinikum Köthen, Stahlvordächer mit großflächigen Glasdeckungen, WICTEC 50HI >>> Schwerpunkte in diesem Produktionsbereich. Fenster-, Fassaden- und Dachkuppelbau sowie Wintergärten bilden die Aluminiumfertigung, die einen Anteil von rund 30 Prozent am Produktionsvolumen einnimmt. Spezialitäten in diesem Bereich sind u. a. Brandschutz- und Ganzglaskonstruktionen, die genauso wie die Fenster- und Fassadenkonstruktionen mit Profilsystemen von WICONA ausgeführt werden. Hier verfügt Metallbau Beck auch über die entsprechenden Zertifizierungen. Die restlichen 20 % der Kapazitäten liegen in der Edelstahlverarbeitung. Schlosserarbeiten in Lohnfertigung, Plasma- und Brennzuschnitte sowie Kant- und Umformarbeiten runden das Spektrum der handwerklich geprägten Aufträge ab. Familiäre Atmosphäre im Betrieb Das Team bei Metallbau Beck umfasst neben dem Geschäftsführer und seiner Ehefrau Jeanette Beck, die sich um die Personal- und Büroorganisation kümmert, derzeit 20 Fachkräfte, darunter einen erfahrenen Diplomingenieur aus der Fachrichtung Architektur für die mittlerweile doch sehr umfangreichen CAD-Planungsaufgaben, einen Techniker, einen Werkstattmeister, vier Vorarbeiter und Azubis. Die übrigen Beschäftigten verteilen sich auf die genannten Fertigungsbereiche je nach aktuellem Auftragsbestand. Tino Beck denkt bei der Frage nach einer Erfolgsformel seines Unternehmens sofort an sein Team: „Wir können nur so gut sein wie unsere Mitarbeiter, sie sind das wichtigste Kapital des Betriebes.“ Entsprechend spielt auch der soziale Aspekt bei Beck eine große Rolle. Durch die Verlegung von Büroräumen aus dem Parterre in das Obergeschoss ist nicht nur die Attraktivität für die Kunden gestiegen. Damit ist es vor allem möglich, die Pausen- und Sozialräume für die Mitarbeiter wesentlich zu vergrößern und schöner zu gestalten. Nicht nur die traditionellen Jahresabschlussfeiern, auch der mehrtägige Betriebsausflug zum Jubiläum fördern Teamgeist und die Motivation. Ein nicht unwesentlicher Aspekt ist die Tatsache, dass bei Metallbau Beck seit vielen Jahren ausgebildet wird und das Fachpersonal fast zur Hälfte aus früheren Lehrlingen besteht. 30 Mit WICONA verbindet Metallbau Beck seit 2008 eine intensive und partnerschaftliche Zusammenarbeit. Entstanden ist sie eigentlich über die Produktionssoftware WICTOP. Tino Beck: „Wir haben eine Zeit lang vor allem Stahltüren im System Ferro-WIC von ESCO gefertigt. Die Zuarbeit für die Bestellungen und Bearbeitungen der Stahlprofile kam zunächst direkt von ESCO, wurde dort im WICTOP Programm erstellt und uns übermittelt. Nach und nach haben wir die Elemente selbst kalkuliert und größtenteils im CAD bearbeitet. Parallel beabsichtigten wir, in die Fertigung von Fenstern, Türen und Fassaden aus Aluminium einzusteigen. Nachdem die WICTOP Software beide Bereiche abdeckt und wir das Programm nutzen wollten, lag es nahe, den Kontakt zu WICONA aufzunehmen.“ Regelmäßige Seminar-Teilnahme Des „Neukunden“ aus der Rhön nahm sich WICONA Fachberater Uli Stiehm an, seitdem wurde die Zusammenarbeit schrittweise immer weiter ausgebaut. Bei Metallbau Beck schätzt man die gute und unkomplizierte Beratung durch Uli Stiehm und das zuständige Verkaufsbüro, die Qualität und den hohen Innovationsgrad der Produkte bzw. Systeme. Inzwischen laufen Planung und Realisierung von Objekten in enger Abstimmung zwischen beiden Partnern, bei Bedarf gibt es technische Unterstützung vom Systemhaus. Für das Tagesgeschäft bei Metallbau Beck sind Details wie individuelle Betreuung, schnelle und zuverlässige Lieferung und die Erreichbarkeit der Partner im Systemhaus die wichtigste Basis für eine erfolgreiche Geschäftsbeziehung. „Wir setzen auch auf den Innovationsgedanken bei WICONA“, so Tino Beck, „und erwarten, dass die Systeme kontinuierlich im Sinne einer weiter optimierten Verarbeitbarkeit weiterentwickelt werden.“ Dafür tut man beim Metallbauer auch einiges, zum Beispiel besuchen Mitarbeiter des Unternehmens regelmäßig die Seminare des Systempartners. Tino Beck: „Ständig auf dem neusten Stand zu sein in der Technik, dazu die intensive Schulung der Mitarbeiter – beides gehört zu den entscheidenden Herausforderungen für einen Metallbaubetrieb.“ Auch die Präsenz in der Öffentlichkeit zählt für den Unternehmer aus der Rhön dazu, einerseits durch attraktive und nutzenorientierte Internetseiten, andererseits aber auch durch z. B. ein gepflegtes und seriöses Auftreten der Mitarbeiter auf der Baustelle. Keine großen Werbekampagnen Und die Ergebnisse dieser Fachkräfte bilden zugleich die Basis für die eigene Werbung. Sauber und hochwertig ausgeführte Bauvorhaben seien die besten Empfehlungen für neue Aufträge, lautet die Erfahrung bei Beck. Da braucht es für die Akquisition lediglich kleinere Werbeaktivitäten und den Wiedererkennungswert des Unternehmens z. B. durch einheitliche Arbeitskleidung und Fahrzeugbeschriftung. Voraussetzung für zufriedene Auftraggeber sind neben der qualifizierten Ausführung vor allem Flexibilität und das Eingehen auf Kundenwünsche. „Unser großer Vorteil liegt u. a. darin, dass wir ein umfassendes Lieferprogramm in Stahl, Aluminium und Edelstahl anbieten können – alles aus einer Hand und in Handwerksqualität“, erläutert Tino Beck. Von Bauherren und Architekten geschätzt wird auch die professionelle Beratung und Erarbeitung von Planungsleistungen in der Phase der Projektvorbereitung und der Abwicklung, bis hin zu 3-D-Entwürfen sowohl im Stahl- als auch im Aluminiumbau. Außerdem setzt man auf modernste Technik durch ständige Neuinvestitionen in Computer, Software wie z. B. CAD, Maschinen- und Fuhrpark. Beck-Fahrzeuge arbeiten mit eigener Kran- und Hebetechnik, eine für die professionelle Baustellenlogistik unverzichtbare Ausstattung. Optimierung und Ausbau der technischen Einrichtungen und der Fertigung – sie bilden für Tino Beck die Schwerpunkte der Zukunftsplanung: „… in diese Bereiche investieren wir kontinuierlich weiter. Die schrittweise auf jetzt 20 Jahre verteilte, bedachte Unternehmensentwicklung gesunden Wachstums stellt überhaupt das Grundprinzip unserer Firmenphilosophie dar. Das soll auch in Zukunft ein Erfolgskonzept bleiben.“ ■■■ Eckdaten der Unternehmensentwicklung Metallbau Beck, Frankenheim 1995: Start des Firmenneubaues (Bürotrakt inkl. Fertigungshalle) am jetzigen Standort in Frankenheim, Reichenhäuser Straße 29. 1996: Beginn der eigenen Produktion (Stahltreppen, kleinerer Stahlbau, Fertigung von Geländern aus Stahl und Edelstahl) 1997: Erste Firmenerweiterung durch Anbau einer weiteren Fertigungshalle (heutige Aluminiumfertigung) 2000: Zweite Firmenerweiterung durch Anbau einer weiteren Fertigungshalle (heutige Stahlbauvorrichtehalle und Kaltlager) 2008: Montage von PV-Solarmodulen auf den vorhandenen Dachflächen. 2009: Neubau einer weiteren Fertigungshalle (Stahlbau) mit Krananlage inkl. einer modernen Absauganlage für die installierten Schweißarbeitsplätze. Auf der neuen Dachfläche wurden wiederum PV-Solarmodule montiert. Einbau einer Spritzkabine mit automatischer Klimatisierung und Absaugung. Beginn der Aluminiumfertigung 2011: Neubau eines modernen Lagers für Kleinteile und Zubehör 2012: Umbau und Neubau eines Bürobereiches 2013: Erweiterung der Nutzflächen durch Einbau von Etagen Umbau der Personal- und Sozialräume 31 KURZ BERICHTET T E C H N I K F Ü R I D E E N impulse Einen Preis gewinnt, wer bei Tag und bei Nacht ein eindrucksvolles Bild abgibt: die neue Chirurgie in Ulm, realisiert mit WICONA Fassadenund Fensterelementen). Chirurgie Ulm gewinnt Architekturpreis Die chirurgische Klinik Ulm hat den erstmals von den Architekten für Krankenhausbau und Gesundheitswesen (AKG) im Bund Deutscher Architekten vergebenen Preis für herausragende Gesundheitsbauten erhalten. WICONA Fenster und Fassadenelemente prägen das Erscheinungsbild des modernen Komplexes. G eplant wurde das Gebäude vom Münchner Architekturbüro KSP Engel und Zimmermann. Die AKG-Auszeichnung wird gleichermaßen den Architekten wie dem Bauherren des von einer unabhängigen Jury prämierten Bauwerks verliehen. Die Chirurgische Klinik mit 15 OP-Sälen, 235 Normalpflege- und 80 Intensivpflegebetten gliedert sich in einen 2- bis 3-geschossigen Sockel, der sämtliche Funktionsbereiche beherbergt, und ein „schwebendes“ Bettenhaus. Wesentlich beteiligt an diesem Objekt waren mit WICONA und Dodel Metallbau zwei Ulmer Fassadenspezialisten. Zum Einsatz kamen die Pfosten-RiegelFassade WICTEC 50 und das Fenstersystem WICLINE 77. Vier warme Farbtöne – Gelb, Orange, Rot und Braun – prägen das Erscheinungsbild und finden sich im gesamten Gebäude wieder. Sie sorgen für ein freundliches, helles Ambiente. Farblich variierende Öffnungsflügel bringen eine besondere Lichtstimmung in jedes Patientenzimmer. Die AKG würdigen mit der Auszeichnung herausragende Beiträge zur Architektur des Krankenhausbaus oder des Gesundheitswesens, an denen die vielfältigen Anforderungen an die Bauqualität, Funktionalität und Detailgenauigkeit vorbildlich gelöst wurden. ■■■ 32 33 Kurz berichtet KURZ BERICHTET In Qatar wurde eine Forschungs- und Messeinrichtung für Fassaden und Fensterkonstruktionen eröffnet. An Laborcontainern, die als Freilandprüfstände dienen, werden experimentell Daten zur Energieeffizienz und zur Energiegewinnung unter den dortigen extremen Klimabedingungen ermittelt. Daraus lassen sich Rückschlüsse für die eigene Produktentwicklung und die Marktbearbeitung in solchen Ländern und Regionen ziehen. Neue WICONA Seminarbroschüre 2014 mit umfangreichem Fortbildungsangebot für Fachleute aus dem Metall- und Fassadenbau, kommentiert von aktiven Teilnehmern. WICONA nimmt Fassaden-Prüfstation in Qatar in Betrieb Testraum 1: Ähnliche Testeinrichtungen betreibt WICONA bereits im schwäbischen Bellenberg und im südfranzösischen Toulouse. Qatar liefert nun Ergebnisse unter völlig anderen klimatischen Voraussetzungen und verbreitert somit das Forschungsspektrum spürbar. Der maximale Sonnenstand von Toulouse wird in Qatar an 174 Tagen im Jahr überschritten, der von Bellenberg sogar an 183 Tagen. Sommertemperaturen oberhalb von 50° C sind am Golf keine Ausnahme, im Winter fallen sie selten unter 10° C. Am Freilandprüfstand können vier unterschiedliche Fassadensysteme parallel untersucht werden. Alle vier Messräume sind gleich groß und befinden sich innerhalb einer thermisch aktiven Hülle. Nur die nach Süden ausgerichtete Fläche steht in direktem Kontakt mit der Umgebung. Darin werden die Fassadenprüfkörper montiert. Die Klimatisierung der Prüfstände erfolgt über einen zentralen Kaltwassersatz und dezentrale FanCoil-Geräte an der Decke mit elektrisch betriebenen Nachheizregistern. Alle Testräume sind mit entsprechender Messsensorik ausgestattet. Der Konstruktionsaufbau im Detail sieht wie folgt aus: Fassade/Glas wie Testraum 1, außen angebrachter feststehender WICSOLAIRE Sonnenschutz mit Lamellen im 500 mmAbstand. Die Eröffnung der Forschungseinrichtungen fand in feierlichem Rahmen statt, unter anderem mit Hilde Merete Aasheim (Executive Vice President Norsk Hydro, Bildmitte), Dr. Alex Amato (Director Qatar Green Building Council, l.), Tom Petter Johansen (CEO Qatalum, 9. v. l.), Khalid Mohammed Laram (Deputy CEO Qatalum, 11. v. l.) und Armin Bäumler (WICONA, r.). Die Freilandprüfstände auf dem Gelände der Firma Qatalum (Qatar Aluminium, ein Joint Venture zwischen Norsk Hydro und Qatar Petroleum). Vorsprung durch Wissen Testraum 2: Testraum 3: WICTEC 50HI Fassade (hochdämmende Fassade) mit 3-fachIsolierverglasung und Sonnenschutz im Scheibenzwischenraum; U-Wert Glas: 0,6 W/(m²K), g-Wert 0,134 „Uns geht es bei den Untersuchungen vor allem um die Frage, ob und inwieweit europäische hochdämmende Fenster- und Fassadensysteme auch in dieser Klimaregion einsetzbar sind“, so Armin Bäumler, „und wo genau die spezifischen Herausforderungen liegen bzw. welche Wirkungen sie auf die Systeme haben. Wichtig hier vor Ort ist z. B. die Reduzierung des Kühlenergiebedarfs der Gebäude, etwa durch passive Systeme wie eine Fensterlüftung.“ Erste Ergebnisse werden bis 2014 vorliegen und in die weitere Produktentwicklung bei WICONA einfließen, sodass auch die Kunden in Europa von den Resultaten profitieren können. goodluz - Fotolia.com Einschalige SG-Fassade + WICLINE 77 mit motorischem außenliegendem Sonnenschutz (Lamellenbreite 80 mm); U-Wert Zweifach-Isolierglas: 1,1 W/(m²K), g-Wert: 0,16. Diese Fassade stellt die Referenzfassade für Qatar dar. WICONA Akademie – Seminare 2014 W802/071213XX Q atar strebt wie andere Länder im Nahen und Mittleren Osten trotz des Rohstoffreichtums immer stärker nach Null-Energie-Gebäudelösungen“, erläutert Armin Bäumler, Projektverantwortlicher bei WICONA, „Daten und Ergebnisse dieser neuen Einrichtung helfen uns dabei, die richtigen Systeme für Märkte mit diesen speziellen Voraussetzungen zu entwickeln, im Einzelfall die Resultate aber auch für andere Länder zu nutzen.“ Machen Sie sich schlau … www.wicona.com Testraum 4: WICLINE 215 Fenster mit außenliegendem Parallel-Ausstellfenster und innenliegendem Dreh-/Kippfenster; Sonnenschutz im Fassadenzwischenraum (Hybridfenster); Ug: 1,1 W/(m²K) (Zweifach-Isolierverglasung), g-Wert: 0,162 Chronologie Juni 2010: Erste Ideen zur Errichtung einer Prüfeinrichtung in Qatar Juli 2011: Fertigung der Laborgebäude, der Datenerfassungselektronik und der Klimatisierungskomponenten Mai 2012: Aufbau der Einrichtung bei der Firma Qatalum (Qatar Aluminium, ein Joint Venture zwischen Norsk Hydro und Qatar Petrol) Dezember 2012: Probeläufe und Inbetriebnahme März 2013: Offizieller Start der Anlagen mit Vertretern aus Politik, Medien, Industrie sowie Kunden von Norsk Hydro und WICONA. ■ ■ ■ D er Titel „Vorsprung durch Wissen“ – der neuen WICONA Seminarbroschüre beschreibt präzise, worum es den Initiatoren geht: Das in den zahlreichen Seminaren der WICONA Akademie durch ausgewiesene Experten vermittelte Know-how verschafft Führungskräften und Mitarbeitern im Fassaden- und Metallbau einen echten Wettbewerbsvorteil. Der kann im Tagesgeschäft mitunter entscheidend sein. Dass dies kein bloßer Werbespruch ist, beweist WICONA mit einer Premiere: Erstmals kommen zu den einzelnen Veranstaltungen aktive Teilnehmer zu Wort. In kurzen Statements schildern sie ihre Motivation für die Teilnahme und beschreiben ihre Eindrücke zu Wissensvermittlung, Kompetenz der Referenten und zur Stimmung in den Veranstaltungen. Deutlich wird hier besonders der hohe Praxisnutzen, den die Seminare der WICONA Akademie den Teilnehmern liefern. ■■■ ■■■ 34 35 Deutschland Hydro Building Systems GmbH Einsteinstr. 61 D-89077 Ulm Telefon +49 731 3984-0 Telefax +49 731 3984-241 www.wicona.de Schweiz Hydro Building Systems AG Gewerbepark Postfach 30 CH-5506 Mägenwil Telefon +41 62 88741-41 Telefax +41 62 88741-11 www.wicona.ch W0603DE/01121320 Österreich Hydro Building Systems GmbH Wallerseestraße 49 A-5201 Seekirchen Telefon +43 6212 2000 Telefax +43 6212 20236 www.wicona.at