de 4/2003 2. Februar_Heft

Transcrição

de 4/2003 2. Februar_Heft
2. Februar-Heft
www.online-de.de
Ausgabe
ZV
Hüthig & Pflaum Verlag
69018 Heidelberg
Postfach 10 28 69
ISSN 1617-1160
78. Jahrgang
6,– €
Der Elektro- und Gebäudetechniker
4/2003
GEBÄUDETECHNIK
Wartung von
Rauchschaltanlagen
ELEKTROINSTALLATION
Kurzschlussberechnung in
Drehstromnetzen –
Neue Norm
INFORMATIONSTECHNIK
Webtechnologie
in der Gefahrenmeldetechnik
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Strukturierte
Planung für
Schaltschränke
BETRIEBSFÜHRUNG
Gut geplant ist
fast geschafft
ORGAN DES
ZVEH
D 4785
PVSt, DPAG · Entgelt bezahlt
Editorial
Wort und Tat
Ü
ber 6000 demonstrierende Mittelständler in Frankfurt, 7000 in
Düsseldorf, 3000 in Nürnberg
oder 5500 in Hannover. An anderer
Stelle ist Ärztestreik. So stand es in den
Schlagzeilen der letzten Tage. Doch wer
da auf die Straßen ging, waren nicht die
Arbeitnehmer von Großunternehmen
oder des öffentlichen Dienstes, wie man
das so gewohnt ist. Nein, hier gingen
Unternehmer des Mittelstands demonstrieren. Unter den Mottos „Jetzt
reicht’s« oder »Der Mittelstand wehrt
sich« machten sie ihrem Unmut über die
Politik der vergangenen Jahre Luft.
Dieter Philipp, Präsident des Zentralverbands des deutschen Handwerks
(ZDH), sagte hierzu: »Wachstumsbremse Nr. 1 sind die hohen Steuer- und Abgabelasten auf Arbeit«. Dies haben nun
wohl sogar die Gewerkschaften zugegeben. So erkannte auch DGB-Chef Michael Sommer den unmittelbaren Zusammenhang von Lohnzusatzkosten,
Wachstum und Beschäftigung an.
Die Kosten auf Arbeit zu senken ist
eine der Hauptforderungen, wenn Mittelständler – so auch Handwerker – darüber klagen, dass die Rahmenbedingungen nicht stimmten. Eine angestrebte
Zielmarke ist z. B., den gesamten Sozialversicherungsbeitrag auf unter 40 % zu
senken. Von den zurzeit sehr hohen
bzw. steigenden Lohnnebenkosten sind
die beschäftigungsintensiven Handwerksbetriebe überproportional stark
betroffen. Hinzu kommt der Frust des
Mittelstands, dass die Sozialabgaben
zweckentfremdet eingesetzt werden,
z. B. für versicherungsfremde Leistungen oder um andere Löcher für gesamtgesellschaftliche Aufgaben zu stopfen.
Zusätzlich werden sie bombardiert
mit immer mehr Regularien, Steuervorauszahlungen und -erhöhungen oder
behördlichen Meldepflichten. Wenn es
dann noch zu wenig Aufträge für die bestehenden Betriebe gibt, klingen die Aufforderungen der aktuellen Regierung, eine »Ich-AG« zu gründen, wie der blanke
Hohn. Mit den Worten von ZDH-Gene-
de 4/2003
ralsekretär Hanns-Eberhard Schleyer
ausgedrückt, der meinte, dass »handwerklicher Fehler« das eigentliche Unwort des Jahres 2002 sei. Keiner jener
Politiker, die mit dem Wortungetüm
»Ich-AG« daneben griffen, hätte je ein
Handwerk gelernt.
In den Reden der Politiker wird der
Mittelstand gelobt für seine hohe Ausbildungsbereitschaft und überhaupt für
seine enorme Bedeutung für den Arbeitsmarkt. Doch geholfen wird immer den
anderen, zumeist größeren Unternehmen. Unser Kanzler war in den letzten
Jahren schnell bei einigen Großbetrieben
zur Stelle, wenn die Insolvenz vor der
Tür stand. Diese Reaktion können kleine mittelständische Betriebe niemals
hervorrufen. Sie sterben langsam und
unbemerkt von der Öffentlichkeit. Dennoch, wenn dem Handwerk die Luft
zum Atmen ausgeht, passiert es, dass
auch Unternehmer auf die Straße gehen.
Erste Reaktionen aus der Politik
gab es schon, so das angekündigte
Mittelstandsprogramm von Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement.
Diesen Ankündigungen wollen die
Handwerker nur allzu gerne Glauben
schenken. Doch sie sind die leeren Versprechungen der letzten Jahre leid und
werden künftig die Politik nur an deren
Ergebnissen messen.
Wird dem Mittelstand nicht sofort
geholfen, sind weitere 100 000 verlorene
Arbeitsplätze zu befürchten, so ZDHPräsident Philipp. Geraten Mittelstandsbetriebe künftig in die roten Zahlen,
werden auch sie gezwungen sein, sofort
Arbeitskräfte zu entlassen oder nicht
genügend Lehrlinge einzustellen.
Ankündigungen der Politik sind nur
Worte, das Handwerk braucht Taten.
Die gute Absicht muss in den Betrieben
ankommen, erst dann kann das Handwerk aus der Krise kommen.
Michael Muschong
Redakteur
»Ankündigungen
der Politik sind nur
Worte, das Handwerk
braucht Taten.«
Michael Muschong
3
de 4 / 2003
Inhalt
3
Wort und Tat
6
Gira investiert in Standort Radevormwald
6
Zertifizierung von Fachfirmen für Brandmeldeanlagen
8
Bundesweite Handwerkerproteste
Der Elektro- und Gebäudetechniker
78. JAHRGANG
Organ des Zentralverbandes der Deutschen
Elektro- und Informationstechnischen Handwerke ZVEH sowie der Landesinnungsverbände
Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg,
Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen.
46
Webtechnik hält auch Einzug in der
Sicherheitstechnik. Gebäudeautomatisierung und Sicherheitstechnik wachsen
mittels BACnet oder LAN zusammen.
Sicherheitstechnik, Telekommunikation
und Gebäudeautomation fordern
Systemintegration und offene
Kommunikationsstandards.
53
Die Norm für den Schutz elektrischer
Maschinen im Ex-Bereich bedarf einer
Erläuterung. Die Ursache liegt in der
Übernahme der Formulierung aus der
internationalen Fassung. Daher gibt es
von der PTB einen klärenden Kommentar
zugunsten des phasenausfallempfindlichen Bi-Relais.
11
Intelligente Gebäudeleittechnik
12
Personalien
13
Erwärmung von Sicherungselementen
14
Schutzmaßnahmen und Prüfungen in Großküchen
15
Elektrische Fußbodenheizung unter Duschen ohne Wanne
16
Außensteckdose mit langer Zuleitung
17
Herstellererklärung und CE-Kennzeichnung für den Bau von
Schaltschränken (2)
19
Stromaufteilung in parallel geschalteten Leitern
20
Verlegearten für Leitungen mit Funktionserhalt
22
Feststellanlagen für Feuerschutzabschlüsse
26
Türkommunikation und EIB kombiniert
29
Rufen, Sehen, Sprechen, Öffnen – alles an einem Bus
32
Kurzschlussberechnung in Drehstromnetzen (1)
Neue Norm DIN EN 60909-0 (VDE 0102) – Änderungen und Begriffe
77
Korrigierte Fassungen der Tabellen für
Rettungswegekennzeichnung
37
40
Überspannungs-Schutzgeräte richtig ausgewählt und fachgerecht
installiert
Dezentrale Erzeugungsanlagen in bestehende Netze integrieren
TAB-Fachforum
ANZEIGE TITELSEITE
Titelbild: Wöhner
Mit neuen Haltern zu Class-JSicherungen erweitert Wöhner
seine Produktpalette
4
de 4/2003
42
Gebäudetechnologie heute und morgen
Das Internet als begleitendes Medium
46
Mehr als nur ein Trend
Webtechnologie in der Gefahrenmeldetechnik
48
Weltweiter Zugang
Verschiedene Wege führen ins Internet
50
Die Überwachungskamera als Webserver
52
EIB, Internet und Telekommunikation kombiniert
53
Phasenausfallempfindliche Bimetallrelais oder Phasensymmetriewächter?
Schutz von Ex-geschützten Drehstrommotoren
56
58
Ergonomische Software für Planungsarbeiten
Strukturierte Planung für Schaltschränke
Software für normgerechte Dokumentation
60
Drei Sterne schonen die Kasse
62
Gut geplant ist fast geschafft
64
Eine selbsterklärende kaufmännische Software
66
Neue Normen und Bestimmungen
69
Neue Produkte
74
Fachliteratur
75
Fortbildung und Seminare
76
Vorschau, Impressum
77
Korrektur – Kennzeichnung und Beleuchtung von Rettungswegen
GELERNT IST GELERNT
Weitere nützliche Workshops nach Seite 80
de 4/2003
iG
G
5
Aktuell
Am Firmenstandort in Radevormwald hat Gira vor kurzem ein neues Produktionsund Bürogebäude in Betrieb
genommen, das sich durch
seine außergewöhnliche Architektur auszeichnet. Mit
diesem Neubau setzt Gira
auch ein deutliches Zeichen
für diesen Wirtschaftsstandort. »Wir sind der Meinung,
dass wir auch am Standort
Deutschland zu konkurrenzfähigen Bedingungen produzieren können«, so Dirk
Giersiepen, geschäftsführender Gesellschafter. Außerdem
ist diese Investition auch ein
Zeichen dafür, dass Gira den
Markt für Gebäudetechnik
weiterhin für lukrativ und
interessant hält.
Das neue Gebäude beherbergt sowohl Produktion als
auch Verwaltung. Dabei fällt
jeglicher Unterschied zwischen Büro und Produktion
weg – alle Kollegen finden die
gleichen, attraktiven Arbeitsbedingungen vor. Dies erforderte zwar gegenüber einem
»Standard«-Gebäude eine etwas höhere Investition, doch
dürfte sich dies sehr schnell
bezahlt machen – durch die
hohe Motivation und Identifikation der Mitarbeiter mit
dem Unternehmen.
Geplant und errichtet
wurde das Gebäude von dem
Architekturbüro Ingenhoven
Overdiek und Partner aus
Düsseldorf, das künftig alle
Gira-Neubauvorhaben
betreuen wird. Der jetzt eröffnete Neubau besteht aus zwei
nebeneinander liegenden Baukörpern, die über 70 m lang
und zusammen über 50 m
breit sind. Im Erdgeschoss
beider Gebäudeteile befindet
sich die Kunststoffteileproduktion, im Obergeschoss
Büros für Geschäftsleitung,
Qualitätswesen und Beschaffung, dazu Prüflabors und der
Formenbau.
Der EIB übernimmt die
Steuerung von Beleuchtung,
Sonnen- und Blendschutz, die
Störmeldeüberwachung sowie die Steuerung der gesamten Heizung und Belüftung
des Gebäudes. Die bei der
Kunststoffproduktion erzeugte Wärme wird in Heizenergie
umgewandelt und dem Gebäude wieder zugeleitet. Auf
die Verbrennung fossiler
Brennstoffe zum Heizen
konnten die Architekten verzichten. Eine natürliche Lüftung versorgt den Neubau
mit Frischluft. Für das Gebäude ist keine externe Klimaanlage notwendig.
Etwaige Störungen in den
Bereichen Heizung, Klima,
Lüftung, Sanitär, Elektro- und
Informationstechnik
sind
EMV-MESSE IN AUGSBURG
Die Mesago Messe Frankfurt
GmbH veranstaltet vom 1. bis 3.
April in Augsburg die Internationale Messe mit Workshops für
Elektromagnetische Verträglichkeit. Das Programm der EMV
2003 Augsburg bietet in großer
Vielfalt die Möglichkeit, sich intensiv zu aktuellen EMV-Sachverhalten zu informieren, EMVBrennpunktfragen mit Experten
zu diskutieren und sich EMVfachspezifisch zu qualifizieren.
Europas führende internationale
Fachmesse mit Workshops für
Elektromagnetische Verträglichkeit ermöglicht EMV-Fachleuten
sich zeit- und kosteneffektiv mit
6
gezielter Informationsrecherche und Produktbeschaffung zu befassen.
Ein besonderes Highlight sind
die Podiumsdiskussionen auf dem
Messeforum. In 36 HalbtagesWorkshops vermitteln renommierte Experten aus Industrie
und Wissenschaft sowohl EMVGrundlagenwissen als auch branchenspezifisches Know-how.
Ausführliche Informationen
zu Ausstellern, Workshops, Anfahrtsweg etc. erhalten Sie auf
der Homepage der EMV 2003 im
Internet unter
www.e-emv.com oder
www.mesago.de
Quelle: Gira / H.G. Esch, Hennef
Gira investiert in Standort Radevormwald
Das neue Produktions- und Bürogebäude von Gira
ebenfalls auf den Instabus geschaltet. Störmeldungen werden auf einem Leitrechner im
Verwaltungsgebäude von Gira und in den beiden Meisterbüros im Neubau angezeigt.
Eine zusätzliche Visualisierung ist in den parallelen Baukörpern über den Homeserver 2.0 möglich (siehe hierzu
auch Seite 52 in diesem Heft),
zentral an zwei Pulten in den
Erdgeschossen, aber im Prinzip natürlich über jeden im
Gebäude
angeschlossenen
PC. Die Zugriffsrechte sind
definiert, so dass ein Missbrauch der Anlage ausgeschlossen ist.
www.gira.de
Zertifizierung von Fachfirmen
für Brandmeldeanlagen
Die neue DIN 14675 (Ausgabe November 2002) stellt erhöhte Anforderungen an die
Fachfirmen für Brandmeldeanlagen. So wird unter anderem ein Kompetenznachweis
durch eine Zertifizierung bis
spätestens November 2003
gefordert.
Fachfirmen für Brandmeldeanlagen können sich ab sofort vom TÜV Rheinland Berlin Brandenburg nach DIN
14675 auditieren und zertifizieren lassen. Damit ist der
Köln/Berliner
Dienstleister
der zweite akkreditierte Anbieter. »Zum Schutz von Personen und Sachwerten werden immer mehr Brandmeldeanlagen errichtet. Für die
automatische Weiterleitung
einer Brandmeldung zur Feuerwehr sind strenge Bedingungen einzuhalten. Es ist daher erforderlich, die Planung,
Errichtung, Abnahme und Instandhaltung von Fachfirmen
durchführen zu lassen«, erläutert Norbert Brandau, Geschäftsfeldleiter für Elektround Gebäudetechnik beim
TÜV Rheinland Berlin Bran-
denburg. Brandmeldeanlagen
kommen unter anderem in
Versammlungsstätten, Schulen, Krankenhäusern, Museen sowie Abfertigungsgebäuden von Flughäfen und
Großbahnhöfen zum Einsatz.
Nach der Auditierung am
Firmenstandort der Fachfirma begleiten die TÜV-Experten die Mitarbeiter auch bei
der Installation der Brandmeldeanlagen am zukünftigen Betriebsort. »Bei der Auditierung vor Ort prüfen wir
die Montage und teilweise die
Funktionstüchtigkeit der Anlage. Außerdem wird die
Übereinstimmung mit den
Errichternormen geprüft«, erklärt N. Brandau. Nach erfolgreicher Auditierung erhält
die Fachfirma das Zertifikat
nach DIN 14675 als Kompetenznachweis.
de 4/2003
Aktuell
Neue Funktionen für AS-i
Quelle: Siemens
Der Sicherheitsmonitor des
Systems AS-Interface »Safety
at Work« wird um neue logische Funktionen erweitert.
Dazu zählen beispielsweise
Erweiterungen für Applikationen wie die Steuerung einer
Türzuhaltung oder Bausteine
wie ein sicheres Flip-Flop.
Das bedeutet für die Realisierung von Sicherheitseinrichtungen einen erheblichen
Komfortgewinn und rationellere Entwicklung von Anlagen.
Das Konsortium AS-Interface »Safety at Work« besteht
aus den folgenden Firmen und
repräsentiert die führenden
Anbieter der Sicherheitstech-
nik in der Fertigungsautomatisierung: Euchner, Festo,
Idec, IFM, Leuze, Moeller,
Omron, Pepperl+Fuchs, Sick,
Schmersal, Schneider und Siemens. Neu seit 2002 sind Honeywell und EJA.
Die Anwendungen erstrecken sich
von der Sicherheitstechnik in einer Endmontage bis hin zu
Gepäckförderungen
in Flughäfen. ASInterface »Safety at
Work« vereinfacht die
Verdrahtung in einer
sicheren Anwendung.
Das System ASInterface »Safety at
Work« besteht im Wesentlichen aus dem zentralen Monitor, Eingangsmodulen und
integrierten Sensoren. Über
Eingangsmodule können beispielsweise Not-Aus-Taster,
Türzuhaltungen, Lichtgitter,
Trittmatten oder ähnliche
Sensoren, die keinen integrierten
AS-Interface-Anschluss haben, angeschlossen
werden.
www.as-interface.net
VR-INNOVATIONSPREIS 2003
Für kreative Unternehmen mit
erfolgreichen Produkten
Die für das Jahr 2003 ausgeschriebenen Preise belaufen sich
auf 25 000 € für den Hauptpreis,
15 000 € für den Sonderpreis für
das Handwerk sowie vier
Sonderpreise zu je 10 000 €.
Bewerben können sich Unternehmen mit einem Umsatzvolumen bis maximal 100 Mio. €,
die Mitarbeiterzahl darf 500
nicht überschreiten, also ideal
für Handwerksbetriebe.
Als besonders beachtenswürdig sieht die Jury folgende Ideen
und neue Produkte/Dienstleistungen an:
• Technische Innovationen (von
der »kleinen« Erfindung bis hin
zur Hightech-Lösung)
• Personalkonzepte
• Beispielhafte Maßnahmen im
Bereich Fortbildung/Mitarbeiterqualifizierung und Ausbildung
de 4/2003
• Vorbildliche Lösungen im Bereich Kooperation
• Zusammenführen bewährter
Handwerkstraditionen
mit
modernen Dienstleistungen
Maßgeblich für die Prämierung
ist neben der kreativen Leis-tung
auch der bereits realisierte
unternehmerische Erfolg. Bewerbungsschluss ist der 24. März
2003. Abzugeben bei allen
Volksbanken und Raiffeisenbanken. Für alle Handwerksbetriebe,
die Interesse an der Bewerbung
haben, bietet die Handwerkskammer Ulm Unterstützung an.
Von der Entscheidungsfindung,
ob eine Teilnahme sinnvoll ist,
bis zur Begleitung bei der Erstellung der Unterlagen, steht Ihnen
die Technologie-Transfer-Stelle
im BTZ-Ulm zur Verfügung.
Kontakt:
Peter Deutsch
Telefon (07 31) 9 37 1109,
E-Mail: [email protected]
Hilti und Jenoptik:
jetzt Hillos GmbH
Die Jenoptik-Tochter Jenoptik Laser, Optik, Systeme
GmbH und die in Schaan/
Fürstentum Liechtenstein beheimatete Hilti Aktiengesellschaft (Hilti) haben rückwirkend zum 1. Januar 2003 das
Gemeinschaftsunternehmen
Hillos GmbH (Hillos) gegründet. Hilti und Jenoptik
führen in diesem Unternehmen ihre bisherige Produktionspartnerschaft auf dem
Gebiet der Laser-Distanzmessgeräte fort und erweitern
sie zusätzlich um Positioniergeräte. Hillos hat ihren Betrieb mit rund 20 Beschäftigten bereits Anfang des Jahres
auf dem Gelände der Jenoptik
in Jena, Deutschland, aufgenommen.
Zwischen Hilti und Jenoptik besteht seit Mai 2002
eine erfolgreiche Entwicklungs- und Produktionspartnerschaft für Laser-Distanzmessgeräte. Hillos wird auch
künftig auf die Entwicklungskompetenz der beiden Unternehmen zurückgreifen.
»Die Entscheidung, aus
der Produktions- und Entwicklungsgemeinschaft jetzt
das gemeinsame Unternehmen Hillos zu gründen, stärkt
den Standort Jena. Das wird
sich auch positiv auf die
Nachfrage nach Arbeitskräften auswirken«, sagt Norbert
Thiel, Mitglied des Vorstandes der Jenoptik AG.
www.hilti.com und
www.jenoptik.com
Traditionsreiche Messtechnik
Ein junges Unternehmen mit hat man im Jahr 2001 den
Tradition. Was in sich einen Vertrieb der Industrietechnik,
Widerspruch birgt, ist die der bis dato von GMCkonsequente Fortsetzung ei- Instruments getätigt wurde,
nes Unternehmens, das 1932, in die eigene Verantwortung
damals noch unter der Fir- übernommen.
mierung P. Gossen
& Co. KG, das erste
lichtmesstechnische
Gerät entwickelte
und auf den Markt
brachte. Nach Übernahme und Eingliederung (1989/1990)
des Unternehmens
in die RöchlingGruppe und anschließender Fusion
und Umfirmierung
in Gossen-Metrawatt wurde die
lichtmesstechnische Messtechnik von Gossen Foto- und LichtAbteilung 1997 auf messtechnik GmbH
eigene Beine gestellt.
Die
Philosophie
des
Die Gossen Foto- und Lichtmesstechnik GmbH, mit Sitz Unternehmens, ausgegeben
in Nürnberg, ist seitdem ein vom Geschäftsführer Hans
eigenständiges Tochterunter- Arnold, eine Firma der kurzen Wege zu werden, wurde
nehmen der GMC-Gruppe.
Gestützt auf die positiven schnell und konsequent umErfahrungen im Fotovertrieb gesetzt.
7
Aktuell
Bundesweite Handwerkerproteste
Neuer Webauftritt des DKI
Der Zentralverband
des Deutschen Handwerks hat die Anregungen der Basis aufgegriffen und den Anstoß zu bundesweiten
Protestkundgebungen
gegen den politischen
Stillstand
gegeben.
Die regionalen Handwerksorganisationen
haben diese Initiative Dieter Philipp, Präsident des Zentralaufgegriffen und zwi- verbandes des Deutschen Handwerks
schen dem 23. Januar (ZDH), eröffnet die Pressekonferenz
und 7. Februar an am 21. Januar 2003 im Haus des Handzahlreichen Orten in werks in Berlin
Deutschland zu Protesten aufgerufen unter dem werk positiv, doch dem Wort
Motto: »Jetzt reicht`s! Hand- müsse die Tat folgen. Die
Handwerker-Demos verleihen
werk gegen Stillstand.«
In einer Pressekonferenz dieser Forderung den entspream 21.1.2003 betonte Hand- chenden Nachdruck.
Zum Zeitpunkt des Rewerkspräsident Dieter Philipp, dass deutsche Handwer- daktionsschlusses waren Deker deshalb auf die Straße gin- monstrationen in folgenden
gen, weil sie unter massivem Städten am 7. sowie 10.2.
existenziellen Druck stünden. 2003 vorgesehen: Eine zentEs treibe sie im wahrsten Sin- rale Kundgebung in Berlin
ne des Wortes die blanke Not. und auch Versammlungen in
Die aktuellen Ankündigungen Stuttgart, München, Hamaus der Politik sähe das Hand- burg, Leipzig sowie Erfurt.
Mit verändertem Gesicht präsentiert sich das Deutsche
Kupferinstitut als zentrale
technisch-wissenschaftliche
Beratungsstelle für die Anwendung und Verarbeitung
von Kupfer und Kupferlegierungen. Die komplett neu gestaltete Webpräsenz wurde
auch um zahlreiche Inhalte
erweitert und ermöglicht
dem Anwender nun einen
schnellen und effektiven Zugriff auf Informationen rund
um Kupfer.
Neben fachspezifischen
Inhalten zu den Anwendungsgebieten des Werkstoffs gibt
es aber auch für den technischen Laien einen ausführlichen und verständlichen
Einblick in die Geschichte
und die Bandbreite des
Nur noch vier deutsche Anbieter
geschafft, so schnell in die
Spitzengruppe der Lieferanten zu gelangen. Technisat befindet sich seit geraumer Zeit
also laut BVT-Umfrage im
Kreis der Spitzenfernsehmarken in guter
Gesellschaft
mit
Metz, Loewe und
Grundig.
Technisat gehört
im Übrigen zu den
nur noch vier Fernsehmarken, die ihre
Geräte in Deutschland produzieren. Die
Te c h n i s a t - G r u p p e
Fernsehempfänger von Technisat
entwickelt und proronik-Lieferanten durch. Bei duziert in Deutschland digitadieser Umfrage wurde Tech- le Set-Top-Boxen, Sat-Pronisat von den teilnehmenden dukte, TV-Geräte, AutoraFachhändlern in der Gesamt- dios und PC-Karten.
Entwickelt werden die
beurteilung auf Platz vier gewählt. Noch nie hat es in Technisat-Produkte bei TechDeutschland eine relativ neue nisat Digital in Dresden.
Fernsehmarke wie Technisat www.technisat.de
Der Bundesverband Technik
des Einzelhandels e.V. (BVT)
führt jährlich eine repräsentative Umfrage zum Thema Beurteilung der Konsumerelekt-
8
Webseite des Deutschen
Kupferinstitutes
Metalls. Außerdem findet
man im umfangreichen Verlagsprogramm eine Liste mit
Veröffentlichungen zu Kupfer, die komfortabel online
bestellt werden können.
Und wer sich noch mehr
mit dem Metall beschäftigen
möchte, der kann weitere
Links zu wichtigen Informationsquellen nutzen.
www.kupferinstitut.de
Die Industrie- und Handelskammer zu Kiel bietet ab diesem
Frühjahr eine neue Prüfung namens
»Zusatzqualifikationen
Elektrofachkraft für festgelegte
Tätigkeiten« an. Sie besteht aus
einem praktischen Prüfungsteil
mit einer praxisbezogenen Aufgabe sowie einem theoretischen
Teil, der die zwei Prüfungsfächer
Sicherheitstechnik und Elektrotechnik umfasst.
Was diese so genannte Sparten übergreifende Ausbildung
für das Elektrohandwerk bedeutet, hat die »de« bei Hans Joachim Beckers nachgefragt. Beckers ist Geschäftsführer und
Abteilungsleiter Berufsbildung
bei der IHK zu Kiel.
»de«: Wie kam es zu dem neuen Nachweis?
Der Anstoß für die Regelung
kam von der Deutschen Bahn in
Schleswig-Holstein, die diese
Qualifikation insbesondere in
ihrem Ausbesserungswerk für
Waggons benötigt. Dazu gehört
es eben auch, dass im Bedarfsfall
Leitungen, Anschlüsse, Dosen
etc. verlegt werden.
»de«: Was schätzen Sie, wie
viele Personen die »Zusatzqualifikationen Elektrofachkraft
für festgelegte Tätigkeiten« in
den nächsten zwei Jahren in
Quelle: IHK zu Kiel
NACHGEFRAGT
Hans Joachim
Beckers,
Geschäftsführer und
Abteilungsleiter Berufsbildung bei der
IHK zu Kiel
Schleswig-Holstein
machen
werden?
Wir gehen von anfänglich
40 bis 50 Auszubildenden aus,
die in den Jahren 2003 und 2004
teilnehmen werden. Wenn der
Bekanntheitsgrad
zunimmt,
rechnen wir mit steigenden Zahlen.
»de«: Wer kann an der Ausbildung teilnehmen?
Teilnehmen können alle Lehrlinge aus dem Bereich der Industrie- und Handelskammer Kiel.
»de«: Steht diese Ausbildung
nicht in Konkurrenz zum
Elektrohandwerk?
Eine Konkurrenz zum Elektrohandwerk ist nicht beabsichtigt
und wird auch nicht gesehen. Es
handelt sich im Grunde um eine
Maßnahme, mit der die betriebsinternen Einsatzmöglichkeiten verbessert werden sollen.
Das gilt insbesondere für die
ausgebildeten Facharbeiter bei
der Deutschen Bahn.
Das Interview führte Corinna
Linke
de 4/2003
Aktuell
Intelligente Gebäudeleittechnik Ausschreibung per Internet
Wie Automatisierungsprozesse sowie Geschäftsprozesse in
Gebäuden implementiert sind,
hat entscheidende Auswirkung auf die Produktivität
und den Unternehmenswert.
Sind beide Prozesse nahtlos
und in Echtzeit miteinander
vernetzt, lassen sich Optimierungspotenziale
umsetzen,
welche die Betriebskosten von
Gebäuden senken und die
Werte von Immobilien bzw.
Unternehmen erhöhen. »Die
Anbindung und Integration
intelligenter Gebäudeleittechnik an CAFM-Systeme spielt
dabei eine entscheidende Rolle«, erklärt Volkmar Fölsch,
Novacon, Geschäftsführer
Sales und Marketing.
Wesentlicher Bestandteil
für effiziente und innovative
Gebäudeautomations- und
Metallnotierungen
Datum
Kupfer
(DEL-Notierungen)
09.01.2003
10.01.2003
13.01.2003
14.01.2003
15.01.2003
16.01.2003
17.01.2003
20.01.2003
21.01.2003
22.01.2003
23.01.2003
Blei in Kabeln
de 4/2003
159,50 – 166,17
160,10 – 166,78
157,80 – 164,46
158,97 – 165,61
161,94 – 168,60
160,62 – 167,27
160,09 – 166,68
160,70 – 167,29
162,37 – 168,96
161,14 – 167,70
160,84 – 167,37
58,14 – 57,79
managementsysteme ist der
Einsatz von Feldbus- sowie
Informations- und Kommunikations-Technik
(IuK).
»Die Technik betrachten wir
als Hilfsmittel«, so Fred Delique, Novacon, Geschäfts-
Volkmar Fölsch, Novacon
führer Technologie und IuKSysteme.
Novacon ist ein Beratungs- und Technologieunternehmen, das sich auf den
Bereich Geschäftsprozessmanagement spezialisiert hat.
www.novacon.de
Um den Einkauf effizienter zu
gestalten, schreibt die Zentrale Ausschreibungsabteilung in
der Finanzbehörde der Freien
und Hansestadt Hamburg
künftig auch online aus. Damit ist die Metropole die erste
deutsche Großstadt, die das
Internet für die Beschaffung
nutzt. Seit Januar 2003 wird
die öffentliche Vergabe vollständig elektronisch abgewickelt und löst das papierbasierte Verfahren sukzessive
ab. »Dies gilt für den Standardbedarf vom Bleistift über
die Gebäudereinigung bis zum
Leasing des Kopierers«, so
der Pressesprecher Burkhard
Schlesies. »Zunächst fahren
wir noch zweigleisig – also auf
Papier und elektronisch –«,
schränkt er ein, »da die digitale Signatur noch nicht
durchgängig eingesetzt wird.«
Die Finanzbehörde verspricht sich von der elektronischen Vergabe mehr Transparenz und Wettbewerb für die
rund 700 jährlichen Verträge.
Dadurch sollen laut Finanzsenator Wolfgang Peiner an die
5% bei der Beschaffung eingespart werden. Ein durchaus
nennenswerter Posten, da das
Einkaufsvolumen 67 Mio. €
im Jahr erreicht.
An dem Projekt beteiligten sich das Softwarehaus
Materna GmbH (Beratung)
und der E-Shop-Spezialist
Healy Hudson AG (Produkt).
Nach einer ausführlichen
Testphase seit 2001 steht die
Plattform nun den Vergabestellen und Bietern offen. So
lassen sich Ausschreibungen
nach VOL und VOF ins Netz
stellen und online oder offline
bearbeiten. Sicherheitsmechanismen, wie digitale Signatur
oder SSL-Verschlüsselung, gewährleisten die erforderliche
Vertraulichkeit.
(CL)
w w w. h a m b u r g . d e / f h h /
behoerden/finanzbehoerde/
ausschreibungen.htm
Umsatzsteigerung bei Deha
Im Geschäftsjahr 2001 haben
die fünf zur Deha-Gruppe gehörenden Unternehmen ihre
führende Stellung im deutschen Elektrogroßhandel verteidigt.
Mit einem kumulierten
Umsatz von mehr als
528 Mio. € (2000: 520 Mio. €)
und etwa 13 000 bearbeiteten Aufträgen pro Tag war
die Deha im schwierigen
Jahr 2001 gegen den allgemeinen Trend erfolgreich.
Der Erfolg der Deha resultiert aus der Struktur der
mittelständischen Firmengruppe, die seit 1973 am
Markt agiert. Überaus erfolg- Vermarktungshilfen sowie die
Umsetzungshilfe
reich war bislang das Ver- konkrete
marktungssystem »Tecselect«, über Strategiegruppen.
das bereits zwölf Monate www.deha.de und
nach Einführung schon über www.tecselect.de
700
Mitglieder
zählte. Tecselect ist
eine Hilfestellung,
um das mittelständische
Elektrohandwerk zu stärken und auf neue
Herausforderungen und Chancen
des Marktes vorzubereiten. Es umfasst Schulungen, Webseite: Tecselect, Vermarktungssystem
Präsentations- und für das mittelständische Handwerk
11
Aktuell
Personalien
Neuer Vertriebsleiter
bei Saeco
Ab März 2003 ist Johannes
Hintzen neuer Vertriebsleiter
der Division Haushalt bei
Saeco. Seit Jahren in der
Elektrogerätebranche tätig,
war er zuvor bei Rowenta,
Krups-Moulinex und Samsung in leitenden Positionen
beschäftigt und wesentlich an
der Erweiterung der Vertriebswege beteiligt. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung verfügt er über fundiertes Wissen im Klein- und
Großgerätemarkt und wechselt nun von Kenwood zu
Saeco nach Eigeltingen.
Die Verstärkung des Führungsteams resultiert aus der
Ausdehnung der Verantwortungsbereiche von Hermann
Weber, Mitglied der Geschäftsleitung von Saeco
von Konsumgütern. Er betrachtet es als seine Hauptaufgabe, das dynamische
Wachstum des Unternehmens,
Jürgen Killes
das es zu einem der führenden
Anbieter von Elektrokleingeräten für die Körperpflege auf
dem deutschen Markt hat
werden lassen, fortzusetzen.
Jürgen Schmidt wird nach
der Einarbeitung seines Nachfolgers in die internationale
Geschäftsführung von Remington wechseln.
Neuer Vorsitz bei der
Nord-Elektro
Johannes Hintzen
Deutschland, auf verschiedene Marken der Saeco Gruppe
wie beispielsweise Moulinex,
den Neuerwerb im Markenportfolio.
Führungswechsel bei
Remington
Nach mehr als 15-jähriger
Tätigkeit als Geschäftsführer
der Remington Products
GmbH, Riedlingen, wird Jürgen Schmidt in Kürze die Leitung des Unternehmens in
jüngere Hände legen. Als sein
Nachfolger ist Dr. Jürgen Killes bei Remington eingetreten. Dr. Killes verfügt über
breit gefächerte Erfahrungen
in Verkauf und Marketing
12
Karl-Heinz Bertram, Vorsitzender des Landesinnungsverbandes
Niedersachsen/
Bremen der Elektrohandwerke, ist neuer Vorsitzender des
Nord-Elektro-Messebeirats.
Das beschloss das Gremium
auf seiner Sitzung Mitte Januar in Hamburg, an der erstmals der neue Präsident des
NFE Norddeutscher Fachverband Elektro- und Informationstechnik Hamburg, Martin Hildebrandt, teilnahm.
Künftig wechselt der Vorsitz
im Messebeirat nach einem
festgelegten Rotationsverfahren alle zwei Jahre zwischen
den vier beteiligten Landesinnungsverbänden. Demzufolge
übergibt Bertram sein Amt
nach der Nord Elektro 2004,
9. Fachmesse für Elektro-, Informations- und Lichttechnik, turnusgemäß an den Vorsitzenden des Landesinnungsverbandes der Elektrohandwerke Mecklenburg-Vorpommern.
»INFORMATIONSTECHNIK«
STARK GETROFFEN
»de« hat Fluke Networks, Kassel,
nach den Marktaussichten für
2003 im Bereich der Kommunikationsmesstechnik befragt. Der
Gesprächspartner war Stefan
Klotzbücher, Distribution Account
Manager.
»de«: Herr Klotzbücher, wie
beurteilen Sie die Marktsituation für das Jahr 2003?
Die gesamtwirtschaftliche Situation hat den Bereich Informationstechnik stark getroffen. Investitionen, die in den letzten
Jahren stabil gewachsen sind,
fehlen im Moment. Man kann
sogar sagen, dass die hohen Investitionen, resultierend aus Euro- und Jahr-2000-Umstellung
und dem Internetboom, sich ins
Gegenteil gewandt haben. Im
Bereich der Netzwerktechnik
war eine fehlende Standardisierungssicherheit für die Gebäude-Verkabelung ein weiterer
Hemmschuh für Investitionen.
Daraus resultiert eine schwierige
Marktsituation, auch für den Bereich der Messtechnik.
»de«: Rechnen Sie mit einer
Änderung der Marktsituation?
Für 2003 rechne ich nicht mit einer kurzfristigen Änderung. Vielmehr ist davon auszugehen, dass
sich der Markt noch weiter bereinigt und die Investitionsbereitschaft nur langsam zunimmt.
Aus technischer Sicht können
wir auf einige interessante Aspekte schauen. Die Verabschiedung der Standards (ISO, EN und
TIA) beinhaltet klare Werte für
die Anschlusstechnik bei CAT6Komponenten. Die Probleme,
mit welchen Komponenten tatsächlich CAT6-Werte zu erreichen sind, gehören nun der Vergangenheit an. Auch für die Abnahmemessung sind nun eindeutige Messverfahren definiert
worden. Damit sind Investitionen technisch wieder sicher zu
realisieren und für das Handwerk einfacher zu installieren.
Weiterhin ist die Frage offen,
ob wir uns stark Richtung CAT7
oder zu Fiber-to-the-Desk bewegen. Aus deutscher Sicht ist
CAT7 die bevorzugte Lösung, jedoch spielt CAT7 weltweit
(außerhalb Deutschlands) keine
Rolle. Vor allem die technischen
Probleme, bei Übertragung von
600 MHz, und die Zukunftssi-
Stefan Klotzbücher,
Fluke Networks
cherheit von Fiber-to-the-Desk
könnten wichtige Kriterien gegen CAT7 sein.
»de«: Was ergibt sich daraus
für Ihr Unternehmen?
Für Fluke Networks ergeben sich
aus dieser Situation einige interessante Möglichkeiten. Mit der
Einführung des Optifibers Certification-OTDRs im Oktober und
der garantierten Update-Möglichkeit auf ein Fluke-NetworksCAT7-Tester, können wir beide
Entwicklungen unterstützen.
Wir sehen auch eine weitere
Spezialisierung im Bereich des
Handwerks. Evtl. werden einige
Betriebe, die in den letzten Jahren in den Bereich der Netzwerktechnik eingestiegen sind,
diesen wieder aufgeben. Andere
werden sich weiter auf diesen
Bereich spezialisieren und neben
der reinen Verkabelung auch die
Installation und Wartung von aktiven Komponenten mit anbieten. Dies ist wichtig, da nur kompetente und gut ausgebildete
Unternehmen in diesem schwierigen Marktumfeld Gewinne erzielen können. Hier sehen wir einen stark wachsenden Bedarf an
einfachen Testern für die aktive
Netzwerkseite.
Sicherlich wird sich gerade in
der ersten Jahreshälfte die Spreu
vom Weizen trennen. Unternehmen, die die richtige Lösung anbieten, technisch auf dem neuesten Stand sind und echte Kompetenz im Bereich Informationsund Netzwerktechnik vorweisen
können, werden deutliche Vorteile haben. Wer nur über den
Preis in diesem Markt arbeitet,
hat mittelfristig keine Gewinne
zu erwarten und arbeitet mit hohem Risiko.
www.flukenetworks.de
de 4/2003
Praxisprobleme
Erwärmung von Sicherungselementen
DIN VDE 0636-301 (VDE 0636 Teil 301) und
DIN EN 60947-3 (VDE 0660 Teil 507)
FRAGESTELLUNG
Wir sind Betreiber eines Verwaltungsgebäudes für ca. 2 000 Mitarbeiter. Im letzten Jahr kam es zu einem Schwelbrand
in einer Anlage, weil ein mit 50 A abgesichertes Neozedelement zu heiß wurde.
Eine anschließenden Infrarotmessung
aller wichtigen Unterverteilungen zeigte
starke Erwärmungen. Das ausführende
Unternehmen empfahl uns, alle Neozedelemente mit über 50 A Absicherung
gegen NH-Sicherungstrenner auszutauschen.
Viele Bauteile, z. B. Neozedsicherungselemente oder NH-Trenner, werden heute nur noch aus leichtem Kunststoff gefertigt. Nach mehrmaligem Betätigen sind oft schon Beschädigungen
vorhanden.
Ist der Einsatz von NH-Trennern ein
geeignetes Mittel gegen zu hohe Erwärmung?
Wie können die auf ein Minimum
geschrumpften Neozedelemente oder
NH-Trenner überhaupt noch die Zulassung durch den VDE bekommen?
Wird da etwa nach dem Motto verfahren: Sicherheit ja, aber bitte nicht,
wenn die Industrie nicht genug damit
verdient?
R. H., Nordrhein-Westfalen
ANTWORT
Bei kleiner Bauweise
abzuführende Verlustleistung
genau betrachten
Dass Neozedelemente bezüglich der Erwärmung, aufgrund ihrer wesentlich
kleineren Bauweise, problematischer
sind als Diazed- oder NH-Sicherungselemente dürfte allseits bekannt sein. Die
zulässigen Grenzübertemperaturen der
berührbaren Teile dürfen bei normgerechten Betriebsmitteln nicht überschritten werden. Bei 35 °C liegen zulässige
Grenzübertemperaturen
bei
ca.
40 … 45 K. Sie erreichen somit bis zu
80 °C. Da an den Anschlüssen noch höhere Temperaturen zulässig sind, muss
bei Auswahl und bei Einbau in einen
Verteiler besonders auf die Randbedingungen geachtet werden, damit diese
Grenzwerte nicht überschritten werden.
de 4/2003
Neozedelemente sind Betriebsmittel,
die nach DIN VDE 0636-301 (VDE
0636 Teil 301) hergestellt und vom
Hersteller geprüft werden. Da diese
Elemente zusätzlich noch ein Prüfzeichen von der VDE-Prüfstelle haben,
kann davon ausgegangen werden, dass
diese Elemente für sich allein betrachtet
nicht den Schwelbrand verursacht haben
dürften.
So wird z. B. häufig übersehen, dass
an elektrische Betriebsmittel bei der Prüfung ein so genannter »Prüfquerschnitt«
angeschlossen werden muss, der auch in
der praktischen Anwendung nicht unterschritten werden darf. Für die 50A–Elemente beträgt dieser Querschnitt
10 mm2 Cu, d. h. ein solcher Querschnitt muss auch in der elektrischen
Anlage mindestens angeschlossen sein,
wenn das Betriebsmittel mit Nennstrom
betrieben wird. Weiterhin ist es wichtig,
dass der Anschluss mit dem richtigen –
vom Hersteller vorgegebenen – Drehmoment ausgeführt wird. Außerdem werden solche Elemente üblicherweise bei
einer Umgebungstemperatur von 20 °C
± 5 °C geprüft. Wenn sie aber in einen
Verteiler eingebaut werden, ergeben sich
meist wesentlich höhere Umgebungstemperaturen im Verteiler. Dies wird
aber nur selten berücksichtigt.
Bei hoher Bestückungsdichte
wenig Verlustleistung abführbar
Betrachtet man z. B. einen dreireihigen
Kleinverteiler bei einer zulässigen Übertemperatur von 30 K – bei einer Umgebungstemperatur um den Verteiler
von 25 °C entspricht dies einer inneren
Temperatur von 55 °C –, so kann dieser
nur 24 W Verlustleistung abführen. Eine 50-A-Neozedsicherung liefert bereits bis zu 5 W Verlustleistung. Werden
die angeschlossenen Leiter noch berücksichtigt, so liegt der Verteiler schon bei
einem Drehstromkreis an der Grenze
seiner abführbaren Verlustleistung. Die
relativ hohe Umgebungstemperatur
von 55 °C im Verteiler wird dann erreicht und damit werden auch die Sicherungselemente zusätzlich erwärmt.
Jedes weitere Betriebsmittel – in der
Regel ist der Verteiler ja voll bestückt –
und die dazugehörige Verlustleistung
führen zwangsläufig zu einer höheren
Temperatur im Verteiler. Damit erwärmen sich auch die Sicherungen unzulässig stark.
Des Weiteren wurde vom Autor bereits festgestellt, dass es zu höheren Erwärmungen kommen kann, wenn die
einzelnen Elemente einer solchen Sicherung – z. B. Schraubkappe und Unterteil
– nicht vom gleichen Hersteller sind.
Eine exakte Klärung der Ursache
könnte natürlich nur vor Ort erreicht
werden.
A und O sind normengerechte
Auswahl und Einsatz von
elektrischen Betriebsmitteln
Auch die in der Anfrage genannten
»NH-Trenner« – vermutlich sind Sicherungstrennschalter gemeint – werden
nach allgemein anerkannten Normen
hergestellt und geprüft. Für Sicherungstrennschalter gilt DIN EN 60947-3
(VDE 0660 Teil 107). Sie sind keine
prüfzeichenfähigen Betriebsmittel. Einige Hersteller lassen sich diese von
einer Prüfstelle prüfen (z. B. VDE-Prüfstelle) und erhalten dafür ein Registrierzeichen. Mit oder ohne Registrierzeichen sind solche VDE-gerechten Betriebsmittel, wenn sie richtig eingesetzt
werden, ausreichend sicher, d. h. es besteht ein vertretbares Restrisiko. Sicher
liegt auch hier das Problem bei der richtigen Auswahl und dem normgerechten
Einsatz.
Sicherungstrenner sind zum Trennen
und nicht zum betriebsmäßigen Schalten vorgesehen. Durch eine zu hohe Erwärmung im Verteiler – ein immer wieder unterschätztes Problem – können die
Kunststoffe verspröden und das Material brechen.
Dass die elektrischen Betriebsmittel
in immer kleinerer Bauweise hergestellt
werden liegt nicht alleine an der Industrie, sondern genauso an den
Planern/Anwendern, die solche Betriebsmittel fordern. Für die Elektrotechnik –
insbesondere für die Verteiler – ist häufig
sehr wenig Platz vorgesehen, sodass in
vielen Fällen zu solchen Notlösungen –
Auswahl von Betriebsmitteln in kleinster
Bauweise – gegriffen wird.
W. Hörmann
13
Praxisprobleme
Schutzmaßnahmen und Prüfungen
in Großküchen
DIN VDE 0100 Teil 701, DIN VDE 0704, DIN VDE 0100, DIN VDE 0100
Teil 410, DIN VDE 0100 Teil 470, DIN VDE 0100 Teil 737, DIN VDE 0700
Teil 6, DIN VDE 0700 Teil 50, DIN VDE 0700 Teil 47, DIN VDE 0701
Teil 5, DIN VDE 0100 Teil 410, DIN VDE 0100 Teil 540, DIN VDE
0701/0702
Bei Elektroinstallationen und Anlagenprüfungen von gewerblichen Großküchen haben wir immer wieder das
Problem, in den VDE-Bestimmungen
keine konkreten Vorgaben vorzufinden.
M. E. sind Großküchen sehr beanspruchte Bereiche, die eine sorgfältige
Prüfung der Anlage sowie einen hohen
Aufwand an Schutzmaßnahmen erfordern.
Sind in gewerblichen Küchen Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen vorgeschrieben?
Sollte ein zusätzlicher Potentialausgleich für Küchengroßgeräte durchgeführt werden?
Welche Besonderheiten sind zu beachten?
Was ist bei Anlagenprüfungen in
Großküchen zu berücksichtigen?
H. H., Niedersachsen
ANTWORT
Elektrofachkraft entscheidet
Für die Elektroinstallation einer Großküche gibt es tatsächlich keine spezielle
DIN-VDE-Norm, wie etwa für Orte mit
Badewanne (DIN VDE 0100 Teil 701)
oder Baustellen (DIN VDE 0704).
Da es nicht für jeden erdenklichen
Bereich eine spezielle Norm geben kann,
wird an dieser Stelle folgende gedankliche Herangehensweise zur Normeninterpretation empfohlen:
• Den Elektrofachkräften werden mit einer gut verständlichen Norm (DIN VDE
0100) die grundsätzlichen Vorgaben für
das Errichten und für die zulässigen
Schutzmaßnahmen gegen elektrischen
Schlag angeboten (DIN VDE 0100 Teil
410).
• Diese immer verbindlichen Grundsätze werden mit weiteren Hinweisen für
das Anwenden der Schutzmaßnahmen
unter den vom Normalfall – sprich: tro-
14
ckener Raum – abweichenden Bedingungen ergänzt. So z. B. im Freien, nach
DIN VDE 0100 Teil 470 oder in feuchten Betriebsstätten nach DIN VDE 0100
Teil 737.
• Alles Weitere sollte den mit guten
Fachkenntnissen ausgestatteten, erfahrenen,
verantwortungsbewussten
und mit den Verhältnissen vor Ort
vertrauten Elektrofachkräften überlassen sein.
Berücksichtigung mehrerer
möglicher Normen
Wenden Sie diese Gedanken auf elektrische Anlagen in Großküchen an und beachten noch einige spezielle Normen, in
denen die Besonderheiten für die dort
einzusetzenden Geräte zu finden sind, so
können Sie sich selbst alle nötigen Regeln des Errichtens und Prüfens ableiten.
Als spezielle Normen für Geräte in
Großküchen seien hier z. B. genannt:
• DIN VDE 0700 Teil 6 – Herde, Kochmulden, Backöfen
• DIN VDE 0700 Teil 50 – elektrische
Warmhaltgeräte
• DIN VDE 0700 Teil 47 – elektrische
Kochkessel
• DIN VDE Norm 0701 Teil 5 – Instandsetzung, Änderung und Prüfung
elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke; Großküchengeräte.
Die verantwortliche Elektrofachkraft
legt dann die konkreten Maßnahmen
fest, um das Schutzziel der VDE-Sicherheitsbestimmungen zu erreichen. Sie erfüllt damit die Festlegung in DIN VDE
0100 Teil 410: »Wenn bestimmte Bedingungen einer Schutzmaßnahme vorliegen – hier z. B. das Vermeiden von Strömen von mehr als 3,5 mA auf dem
Schutzleiter (Tabelle) oder das rechtzeitige und zuverlässige Abschalten
bei Fehler-/Berührungsströmen von
> 30 mA –, müssen ergänzende Maßnahmen ergriffen werden, um den gleichen
Grad der Sicherheit sicherzustellen…«.
Unter Berücksichtigung der zuvor
geschilderten Überlegungen würde ich
Ihnen Nachstehendes empfehlen.
Großküche ist als Bereich
mit besonderen Anforderungen
zu sehen
Die Großküche ist wohl fast immer als
ein feuchter oder nasser Raum anzuse-
Ableitströme
Bemessungsstrom der
Grenzwert für den Schutzleiterstrom Grenzwert nach DIN
Verbrauchsmittel
nach IEC-Entwurf
VDE 0701/0702
Verbrauchsmittel Schutzklasse I, Anschluss per Steckvorrichtungen bis einschließlich 32 A
bis 4 A
2 mA
3,5 mA, bei
Heizgeräten 1 mA/kW
über 4 bis 10 A
0,5 mA/A
–
über 10 A
5 mA
–
Verbrauchsmittel Schutzklasse I, fester Anschluss (ohne besondere Vorkehrungen für den
Schutzleiter, z. B. PA) oder per Steckvorrichtungen über 32 A
bis 7 A
3,5 mA
über 7 bis 20 A
über 20 A
0,5 mA/A
10 mA
3,5 mA, bei
Heizgeräten 1 mA/kW
Beispiele für zulässige Werte
de 4/2003
Quelle: u.a. IEC-Entwurf 64/1120 CDV: 2000-01
FRAGESTELLUNG
Praxisprobleme
hen, dessen elektrische Anlage durch
Abspritzen usw. zumeist sogar härteren
Bedingungen unterliegt als eine Anlage
im Freien.
Daraus ergeben sich folgende Konsequenzen:
• Die Steckdosen sind über eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) mit
I∆N ≤ 30 mA zu versorgen.
• Die Anzahl der Steckdosen je RCD ist
so zu wählen, dass die Summe der üblicherweise bei den ortsveränderlichen
Verbrauchsgeräten zu erwartenden Ableitströme – z. B. 3,5 mA – den Auslösestrom des Schalters – ca. 20 mA – nicht
übersteigt. Dabei ist zu beachten, dass
sich bei Drehstromverbrauchsgeräten
die Ableitströme der Außenleiter geometrisch – d. h. gegebenenfalls zu null – addieren. Sie tragen daher nicht in vollem
Umfang zum Auslösen der RCD bei und
sind mit der üblichen Differenzstrommessung oder mit der direkten Messung
im Schutzleiter nicht exakt feststellbar.
Eine genaue Information darüber kann
nur vom Hersteller eingeholt werden.
• Es muss davon ausgegangen werden,
dass die Elektroinstallation und die
Elektrogeräte durch die dort anwesenden, nicht mit allen Problemen der
Elektrotechnik vertrauten Personen ohne Rücksichtnahme abgespritzt und
auch sonst z. B. mit Reinigungsmitteln
usw. »misshandelt« werden. Die Unterweisung und die Forderung eines besonderen Verhaltens sind nur zusätzliche
Maßnahmen, sie können keinesfalls
als Ersatz – z. B. für den fehlenden
PA-Ausgleich oder eine andere technische Schutzeinrichtung – angesehen
werden.
Ortsfeste Großküchengeräte mit
hohen Ableitströmen
Bei den ortsfesten Großküchengeräten
ergeben sich funktions- und/oder verschleißbedingt oft Ableitströme von
3,5 mA bis über 20 mA. Diese Situation
entspricht in ihrer Auswirkung einem
Isolationsfehler und kann im Falle eines
zweiten Fehlers (Schutzleiterunterbrechung) zur gefährlichen elektrischen
Durchströmung des Bedienpersonals
führen. Bei diesen Geräten wird daher
von deren Hersteller der Anschluss eines
zusätzlichen Potentialausgleichs – man
könnte auch sagen eines zweiten Schutzleiters – vorgeschrieben und eine dementsprechende Anschlusstelle vorgesehen.
Auch hier ergeben sich wiederum einige Konsequenzen:
• An allen ortsfesten Großküchengeräten, die einen Anschluss für den
zusätzlichen Potentialausgleich aufweisen, muss der zusätzliche Potentialausgleich nach den Vorgaben von
DIN VDE 0100 Teil 540 vorgenommen werden. Da dann die o. g. Durchströmung praktisch ausgeschlossen ist –
hierfür sollte der Anlagenerrichter eine
regelmäßige Wiederholungsprüfung im
Übergabebericht/Prüfprotokoll verlangen – genügt als Schutzmaßnahme bei
indirektem Berühren das TN-S-System mit Überstromschutzeinrichtung.
Wird die Schutzmaßnahme TN-S-System mit RCD gewählt (I∆N > 100 mA),
so ergäbe sich damit eine zusätzliche Sicherheit.
• Bei ortsfesten Großküchengeräten mit
derart hohen Ableitströmen, die nicht
über einen PA-Anschluss verfügen, sollte
die Ansicht des Herstellers über die notwendige Schutzmaßnahme eingeholt
werden. Als Errichter der elektrischen
Anlage würde ich darauf bestehen, dass
in diesen Fällen ein PA-Anschluss nachgerüstet oder dieses Gerät nicht eingesetzt wird.
• Bei ortsfesten Großküchengeräten mit
Ableitströmen bis zu etwa 10 mA, die
nicht über einen PA-Anschluss verfügen,
könnte – trotz des Einhaltens der IECGrenzwerte gemäß obenstehender Tabelle – auch eine RCD mit I∆N ≤ 30 mA
als zusätzliche Sicherheit vorgesehen
werden.
• Als Ersatz für einen fehlenden PA-Anschluss ist eine RCD mit I∆N ≤ 100 mA
nicht zulässig. Während im Fall eines
Schutzleiterbruchs der PA keinen Berührungsstrom zulässt, wäre bei der RCD
ein ständiger Berührungsstrom von
30 mA bis zu etwa 70 mA (Auslösestrom der RCD) möglich und könnte zu
Gesundheitsschäden führen. Darüber
hinaus ist es aus meiner Sicht nicht richtig, eine RCD mit I∆N ≤ 30 mA anstelle
eines PA-Leiters (d.h. bei Überschreiten
der Grenzwerte gemäß Tabelle) einzusetzen. Einen Berührungsstrom zu vermeiden ist immer besser als einen schnell abschalten zu müssen.
Auch die anderen für die Elektroinstallation einer solchen Großküche
zutreffenden Sicherheitsregeln, z.B. bezüglich der nötigen Schutzart, sind in
gleicher Weise, durch den Bezug auf die
für gleiche oder ähnliche Betriebsstätten
bestehenden Vorgaben zu ermitteln.
K. Bödeker
Elektrische Fußbodenheizung unter
Duschen ohne Wanne
DIN VDE 0100-701 (VDE 0100 Teil 701) und
Entwurf DIN VDE 0100-753 (VDE 0100 Teil 753)
FRAGESTELLUNG
In einem von uns bearbeiteten Projekt
soll in Baderäumen mit Duschen ohne
Duschwanne der ganze Fußboden des
Raums mit einer elektrischen Fußbodenheizung versehen werden. Dies betrifft also auch den Bereich unter der
de 4/2003
eigentlichen Dusche. Nach DIN VDE
0100-701 sind die Bereiche 0 bis 2
durch den Fertigfußboden begrenzt und
diese Installation somit zulässig. Wir
befürchten nun, dass die späteren
Bewohner ggf. Duschwände aufstellen,
die sie am Boden mit Dübeln befestigen.
Wenn dabei ein aktiver Leiter verletzt
würde, könnten gefährliche Spannungen
im Bereich der Dübel auftreten und über
die Befestigungsschraube verschleppt
werden.
Spielt in solchen Fällen die erforderliche Restwandstärke von 6,0 cm eine
Rolle?
S. B., Baden-Württemberg
15
Praxisprobleme
ANTWORT
Für in Planung oder Bau befindliche
elektrische Anlagen in Räumen mit Badewannen oder Duschen darf für eine
Übergangszeit bis zum 01.03.2003 noch
DIN VDE 0100-701 (VDE 0100 Teil
701):1984-05 angewendet werden. Da
jedoch in dieser Ausgabe Anforderungen
zu Flächenheizelementen noch nicht enthalten waren, empfiehlt sich die seit
01.02.02 gültige DIN VDE 0100-701
(VDE 0100 Teil 701) anzuwenden.
Spezielle Maßnahmen für
elektrische Fußboden-Flächenheizungen
Im Abschnitt 701.753 ist hierzu festgelegt, dass Fußboden-Flächenheizungen
in Fußböden, d. h. unter dem Estrich/im
Estrich, ohne Berücksichtigung der Bereiche verlegt werden dürfen. Demnach
ist es auch zulässig, bei Duschen ohne
Wanne diese Flächenheizung im Fußboden unter Bereich 1 (Bereich 0 gibt
es bei Duschen ohne Wannen nicht) zu
verlegen.
Hierbei wird nur vorausgesetzt, dass
hierfür
• isolierte Heizleitungen nach DIN VDE
0253 (VDE 0253) oder
• Flächenheizelemente nach den zutreffenden Betriebsmittelnormen
verwendet werden.
Weitere geforderte Maßnahmen sind:
• Diese Heizelemente müssen mit einem
metallenen Mantel oder einer metallenen Umhüllung versehen sein. Diese
sind über Schutzleiter bzw. Potentialausgleichsleiter mit dem Schutzleiter
des versorgenden Stromkreises zu verbinden.
• Der versorgende Stromkreis muss mit
einem zusätzlichen Schutz durch Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs)
mit einem Bemessungsdifferenzstrom
I∆N ≤ 30 mA versehen sein.
Die beiden letzten Forderungen gelten
nicht bei Anwendung der Schutzmaßnahme SELV. Außerdem ist die Schutzmaßnahme Schutztrennung für Fußboden-Flächenheizungen nicht zulässig.
Unter Berücksichtigung des Entwurfes von DIN VDE 0100-753 (VDE 0100
Teil 753) muss eine Fußboden-Flächenheizung mindestens der Schutzart IPX7
entsprechen.
Verlegepläne und Warnhinweise
Die in der Anfrage angeführten Bedenken bezüglich des »Anbohrens« sind na-
16
türlich nicht von der Hand zu weisen.
Letztlich ist diese Gefahr auch mit ein
Grund für die Forderung nach der RCD
mit einem Bemessungsdifferenzstrom
I∆N ≤ 30 mA. Mit der Kombination
RCD und metallische Umhüllung der
Heizleitungen kann kaum eine gefährliche Berührungsspannung bestehen bleiben, da solche (impedanzbehafteten)
Fehler von der RCD sehr schnell abgeschaltet werden.
Außerdem wird vom Errichter erwartet, dass er entsprechende Verlegepläne
erstellt und Warnhinweise im Verteiler
anbringt. Die zukünftige DIN VDE
0100-753 (VDE 0100 Teil 753) – zurzeit
ist sie noch ein Entwurf – wird eine solche Forderung neben den nachfolgend
aufgeführten anderen Forderungen enthalten:
»753.514 Kennzeichnung
Der Errichter muss für jedes Heizungssystem einen Plan mit den folgenden Einzelheiten vorsehen:
• Bauart der Heizeinheiten
• Zahl der errichteten Heizeinheiten
• Länge/ Fläche der Heizeinheiten
• Flächenheizleistung
• Anordnung der Heizeinheiten
• Lage der Heizeinheiten
• Lage der Verbindungsdosen
• Leiter, Abschirmungen und dergleichen
• Errichtete/ beheizte Fläche
• Bemessungsspannung
• Bemessungswiderstand
• Bemessungsstrom der ÜberstromSchutzeinrichtung
• Bemessungs-Fehlerstrom der RCD.«
Dieser Plan muss dauerhaft im Verteiler- und Schaltschrank für das Heizungssystem hinterlegt sein. Durch diese
Vorgaben kann das Restrisiko als vertretbar angesehen werden.
Vorgabe der Restwanddicke gilt
nicht für Fußböden
Bezüglich der Restwanddicke gilt Folgendes:
Im Abschnitt 701.521 der Norm
DIN VDE 0100-701 wird von Restwanddicke und nicht von »Restfußbodendicke« gesprochen, d. h. diese Vorgaben beziehen sich nur auf Wände und
nicht auf Fußböden und Decken. Aber
selbst wenn man die Restwanddicke auf
den Fußboden beziehen würde, wäre die
Fußbodenheizung zulässig, da der
Stromkreis durch eine FehlerstromSchutzeinrichtung (RCD) mit einem Bemessungsdifferenzstrom I∆N ≤ 30 mA zu
schützen ist und damit die Anforderungen für das Unterschreiten der Restwanddicke erfüllt wären.
W. Hörmann
Außensteckdose mit langer
Zuleitung
DIN VDE 0100 Teil 737, DIN VDE 0664,
DIN 40050, DIN 18015
FRAGESTELLUNG
ANTWORT
Wenn in einem Außenbereich eine 230V-Wechselstromsteckdose angeschlossen
werden soll und die Zuleitung von der
Zähleinrichtung bis dort ca. 80 bis
100 m beträgt, komme ich mit einem
Querschnitt von 2,5 mm2 Cu in Schwierigkeiten. Einen größeren Querschnitt
lassen aber die Anschlussklemmen nicht
zu, die Möglichkeit, einen Zwischenverteiler zu setzen, habe ich auch nicht.
Was wäre die sinnvollste Lösung?
U. B.
Allgemeine Anforderungen an
Steckdosen im Freien
Aus der Fragestellung geht hervor, dass
die Steckdose offensichtlich zum Betreiben von elektrischen Betriebsmitteln im
Freien benutzt werden soll. Die DIN
VDE 0100 Teil 737 schreibt unter 5.3
vor, dass für solche Steckdosenkreise bis
16 A von Gebäuden, die vorwiegend
zum Wohnen genutzt werden, in TNoder TT-Netzen diese mit FehlerstromSchutzeinrichtungen nach den Normen
de 4/2003
Praxisprobleme
der Reihe DIN VDE 0664 mit Nenndifferenzstrom I∆N ≤ 30 mA geschützt werden müssen. Unter Punkt 5.1 und 5.2
wird für Betriebsmittel in geschützten
und ungeschützten Anlagen im Freien
unterschieden und dem entsprechend die
Schutzart IP X1 bzw. IP X3 nach DIN
40050 gefordert.
Bezüglich der letzten Aussage ist zu
prüfen, wo eine Steckdose sinnvoll installiert und welche Ausführung gewählt
wird. Bietet sich der Platz und die Möglichkeit für eine UP-Steckdose an, so
könnte eine Geräteanschlussdose verwendet und in dieser geeignete Übergangsklemmen gesetzt werden.
Großer Querschnitt
unumgänglich
Das Problem des Spannungsfalls kann
also nur gelöst werden, indem ein größerer Leiterquerschnitt verwendet wird,
welcher dann kurz vor oder in der Steckdose über geeignete Klemmen mit dem
zulässigen Querschnitt aufgeklemmt
wird.
Die vom Fragesteller nicht gewünschte Lösung wäre natürlich auch eine Abzweigdose so dicht wie möglich vor der
Steckdose.
DIN VDE 0100 Punkt 9 besagt, dass
der Spannungsfall zwischen Verteilernetz und Verbraucheranlage bis zum
Anschlusspunkt eines Verbrauchsmittels
(Steckdose oder Geräteanschlussklemmen) nicht größer als 4 % der Nennspannung des Netzes sein soll.
DIN 18015, 4.3.1, (6) verlangt, dass
ab Messeinrichtung bis zum Anschlusspunkt der Verbrauchsmittel 3 % nicht
überschritten werden sollen, was etwa
das Gleiche bedeutet und für diesen Fall
zutrifft. Dabei ist für die Berechnung des
Spannungsfalls der Nennstrom der vorgeschalteten Überstrom-Schutzeinrichtung zugrunde zu legen.
Es ist davon auszugehen, dass für den
Hausgebrauch 1 kW im Außenbereich
kaum überschritten wird und damit eine
Sicherung von 6 A auch ausreichend ist.
Eine Leitertemperatur von maximal
50 °C ist als ausreichend für die Berechnung anzusehen.
Bei einem Leiterquerschnitt von
4 mm2 und einem cos ϕ von 0,8 ergäbe
sich folgende Rechnung:
∆U = R ⋅ l ⋅ cos ϕ
50
=
=
2, 24 ⋅ l ⋅ I ⋅ cos ϕ
κ ⋅S
2, 24 ⋅ 100m ⋅ 6A ⋅ 0, 8
= 4, 98V
m
⋅ 4mm 2
54
2
Ω ⋅ mm
Bei einem cos ϕ von 1 wären das
2,7 %.
Damit sind der zulässige Spannungsfall eingehalten und auch die anderen
Bedingungen erfüllt
W. Meyer
Herstellererklärung und CE-Kennzeichnung
für den Bau von Schaltschränken (2)
Maschinenrichtlinie 98/37/EG, Niederspannungsrichtlinie
73/23/EWG, VDE 0113 Teil 1, VDE 0660 Teil 500, DIN EN 45020
FRAGESTELLUNG
Als Leiter der Elektroinstandhaltung in
einem größeren Konzern der Elektrotechnik bin ich des Öfteren mit dem Bau
von Schaltschränken beschäftigt, die entsprechend z. B. EN 60204-1, DIN VDE
660 Teil 500 usw. ausgeführt werden.
Muss für diese Schaltschränke eine
Herstellererklärung im Sinne der 98/37/
EG Anhang IIB ausgestellt werden?
Oder reicht anderenfalls – da die Gefährdung nur durch die Elektrizität erfolgt – eine CE-Kennzeichnung nach der
Niederspannungsrichtlinie 73/23/EWG?
S. E., Rheinland-Pfalz
ANTWORT
Im ersten Teil dieser Antwort (siehe
»de« 3/2003, S. 15 f.) wurden zunächst
einmal einige Begriffe geklärt, damit die
Beziehung der verschiedenen Regelwer-
de 4/2003
ke untereinander und deren Wertigkeit
zueinander klar wurden. Dabei ging es
um den Zusammenhang von Normen
und Richtlinien in der EU und deren historischen Hintergrund. Weitere Themen
waren das CE-Kennzeichen als europäischer Sicherheitsstandard, die Entstehung von Normen, die Nachweispflicht
des Herstellers sowie die Herstellererklärung für Teile im Warenverkehr über
die deutschen Grenzen hinweg.
Dieser zweite Beitragsteil beantwortet die Leserfrage abschließend.
Herstellererklärung durch
Unterlieferanten
Der Hersteller muss eine Risikoanalyse
für die Gesamtmaschine durchführen
und die Konformitätserklärung abgeben.
Mit dieser (optionalen) Information
bekommt er aber entscheidende Hinweise darauf, was seine Unterlieferanten
schon berücksichtigt haben, bzw. wo er
selbst noch etwas tun muss. Dies gilt
auch für eine Herstellererklärung für die
elektrische Ausrüstung, wenn sie mit
diesen Zusatzinformationen angereichert wird. Dies ist der sachliche Grund,
warum viele Maschinenhersteller von
ihren Unterlieferanten grundsätzlich eine Herstellererklärung verlangen – auch
dort, wo es für die Sicherstellung des
freien Warenverkehrs eigentlich nicht
notwendig wäre.
Harmonisierte Normen bieten
Rechtssicherheit
So genannte harmonisierte Normen haben im Europäischen Normenwerk eine
Sonderstellung. Diese Normen werden
von der EU-Kommission bei den Normenorganisationen CEN und CENELEC speziell in Auftrag gegeben, um die
Anforderungen einer EU-Richtlinie für
17
Praxisprobleme
ein bestimmtes Produkt oder bestimmte
Anforderungen für eine Produktgruppe
zu erfüllen. Von einem Beauftragten der
EU-Kommission wird die fertige Norm
darauf hin geprüft, ob diese Aufgabenstellung erfüllt wurde. Bei positivem Ergebnis wird diese Norm dann im europäischen Amtsblatt unter der entsprechenden Richtlinie gelistet. Werden diese
harmonisierten Normen angewendet
entsteht eine so genannte »Vermutungswirkung«, d. h. es wird vermutet, dass
der Hersteller die betreffenden Anforderungen der Richtlinie erfüllt hat. Damit
wird der Nachweis der Richtlinienkonformität wesentlich erleichtert und der
Hersteller hat eine wesentlich größere
Rechtssicherheit. Seine freie Entscheidung bleibt davon unberührt.
Nicht alle Europäischen Normen
sind in diesem Sinne harmonisierte Normen. Leider kann man den Normen dies
äußerlich nicht ansehen. Entscheidend
ist nur die Listung im Europäischen
Amtsblatt. Allerdings geben Fachverbände wie ZVEI oder VDMA usw.
Zusammenstellungen der gelisteten
Normen heraus. Beim ZVEI sind diese
auch als Diskette erhältlich, die regelmäßig aktualisiert wird.
Normenhierarchie in Europa
Die in der Anfrage erwähnte EN 602041 – sie entspricht VDE 0113 Teil 1 – ist
unter der Maschinenrichtlinie gelistet,
während VDE 0660 Teil 500 als EN
60439-1 unter der Niederspannungsrichtlinie gelistet ist.
Um das Thema »Bedeutung von Normen« abzurunden, muss auch noch etwas über die Hierarchie der Normen gesagt werden. Man unterscheidet hierbei
in:
• Grundnormen (in Europa auch ANormen genannt) – Diese enthalten allgemeine Gestaltungsleitsätze und Prinzipien. Die primäre Zielgruppe für diese
Normen sind die Normungskomitees
der beiden folgenden Normengruppen.
• Gruppennormen (in Europa auch BNormen genannt) – Diese Normen behandeln eine größere Produktgruppe,
und können daher nicht immer alle Details regeln. Häufig werden für eine Problemlösung Alternativen zur Auswahl
angeboten oder Ermessensspielräume
definiert, in denen sich der Normenanwender bewegen kann. Die Zielgruppe
sind sowohl die Normungskomitees der
entsprechenden Normengruppe als auch
Hersteller. Die in der Anfrage erwähnte
18
EN 60204-1 (VDE 0113 Teil 1) ist eine
solche B-Norm.
• Produktnormen (in Europa auch CNormen genannt) – Diese Normen behandeln nur ein spezielles Produkt. Z. B.
behandelt die EN 1012-1 »Kompressoren«, also eine bestimmte Maschinenart.
Diese Normen können deshalb ins Detail gehen und sollen dieses Produkt
möglichst umfassend mechanisch, elektrisch usw. beschreiben. Bezüglich der
Elektrotechnik wird jedoch häufig auf
die EN 60204-1 als übergeordnete
Gruppennorm verwiesen. Diese Normengruppe richtet sich ausschließlich an
die Hersteller. Für ein bestimmtes Produkt hat die entsprechende C-Norm die
höhere Priorität gegenüber B- oder ANormen. Fehlt allerdings für ein bestimmtes Produkt eine C-Norm oder ist
diese aus irgendwelchen Gründen nicht
anwendbar, so sollte sich der Hersteller
an zutreffenden B- und A-Normen
orientieren. Die in der Anfrage erwähnte
EN 60439-1 (VDE 0660 Teil 500) ist eine solche C-Norm für das Produkt
»Schaltgerätekombinationen«.
Häufig eine Ermessensfrage
Vor diesem Hintergrund lässt sich jetzt
die konkrete Anfrage relativ leicht beantworten. Der Anfragende ist Leiter
der Elektroinstandhaltung. Daher wird
an dieser Stelle davon ausgegangen, dass
es sich um Schaltschränke für den Eigenbedarf handelt.
Es ist auf jeden Fall richtig, beim Bau
der Schaltschränke die Produktnorm
VDE 0660 Teil 500 anzuwenden, unabhängig davon, welchen Bestimmungszweck der Schrank hat. Ob für diesen
Schrank dann auch eine Konformitätserklärung nach Niederspannungsrichtlinie
erstellt und ein CE-Zeichen angebracht
wird, ist eine Ermessensfrage und liegt
im Bereich der bereits erwähnten Grauzonen. In der deutschen Übersetzung der
Richtlinie wird von »Betriebsmitteln«
gesprochen. Betriebsmittel sind z. B.
Schütze, Leistungsschalter usw. Ein
Schaltschrank ist mehr als ein solches
Betriebsmittel. In der englischen Fassung
der Richtlinie heißt es aber »electrical
equipment«, und hierunter wird wesentlich mehr verstanden, als nur ein Schütz
oder Schalter. Da die VDE 0660 Teil 500
aber unter der Niederspannungsrichtlinie gelistet ist und für diese Vermutungswirkung hat, dürfte eine CE-Kennzeichnung nach dieser Richtlinie kein Problem sein, wenn es gewünscht wird. Dies
gilt auch, wenn der Schaltschrank für ei-
ne Maschinensteuerung bestimmt ist. In
einer Maschinensteuerung sind noch
mehr Geräte enthalten – z. B. Schalter,
Motoren usw. –, die auch nach der
Niederspannungsrichtlinie CE-gekennzeichnet sind, evtl. auch nach anderen
EU-Richtlinien.
CE-Kennzeichnung bei Eigenverwendung nicht erforderlich
Ist der Schaltschrank für eine Maschinensteuerung bestimmt, so muss auf jeden Fall auch die VDE 0113 Teil 1 angewendet werden. Dies schließt die Anwendung der VDE 0660 Teil 500 nicht
aus. In der VDE 0113 wird auch an vielen Stellen auf die VDE 0660 verwiesen.
Es gibt jedoch einige Stellen in der VDE
0113, wo höhere Anforderungen gestellt
werden als in der VDE 0660 – z. B. bei
bestimmtem IP-Schutzgraden.
In diesen Fällen hat die VDE 0113
Priorität, da es hier um Produktanwendung in einem bestimmten Umfeld geht.
Die VDE 0113 ist primär eine sicherheitstechnische Norm. Dies schließt natürlich die CE-Kennzeichnung dieses
Schaltschrankes nach der Niederspannungsrichtlinie nicht aus. Auf keinen
Fall darf dieser Schrank eine CE-Kennzeichnung nach der Maschinenrichtlinie
bekommen, denn diese gibt es nur für
die komplette Maschine. Ist der Schaltschrank für den Eigenbedarf bestimmt
gibt es eigentlich keine Notwendigkeit
für eine formale Herstellererklärung.
Wichtig ist allerdings, dass der Hersteller der Maschine Informationen darüber
bekommt, welche technischen Regeln
beim Bau des Schaltschrankes berükksichtigt wurden, evtl. auch Prüfprotokolle usw. Dies ist für seine Konformitätserklärung nach der Maschinenrichtlinie sehr hilfreich.
EMV-Richtlinie beachten
Abschließend noch ein ergänzender Hinweis. Schaltschränke müssen als elektrotechnische Produkte auch den Anforderungen der EMV-Richtlinie entsprechen.
Ob allerdings hierfür eine Konformitätserklärung und eine CE-Kennzeichnung
vorgeschrieben ist, muss im Einzelfall
geprüft werden. Die EMV-Richtlinie
kennt hier viele Sonderbestimmungen
und Ausnahmen. Hinweise hierfür finden sich in dem »Leitfaden für die Anwendung der EMV-Richtlinie«, speziell
unter den Stichworten »Systeme« und
»Anlagen«.
D. Lenzkes
de 4/2003
Praxisprobleme
Stromaufteilung in parallel
geschalteten Leitern
DIN VDE 0100-430 (VDE 0100 Teil 430) und
DIN VDE 0100-473 (VDE 0100 Teil 473)
FRAGESTELLUNG
In einem Industriebetrieb wurde zur
Versorgung von Extruderanlagen eine
3000-A-Stromschiene montiert. Die
Schaltanlagen der Extruder enthalten
Thyristorsteller zum Regeln von Heizungen sowie Frequenzumformer. Die
Einspeisung der Stromschiene erfolgt
aus der Niederspannungs-Hauptverteilung (NSHV) über einen Leistungsschalter. An diese NSHV ist eine Zentralkompensationsanlage
angeschlossen.
Die Verbindung zwischen Leistungsschalter und Stromschiene wurde aus
Kostengründen nicht mit Schiene sondern
mit Kabelverbindungen hergestellt. Für
jede Phase wurden vier Kabel vom Typ
N2XH-0 1x240 mm2 (VPE-Isolierung)
parallel geschaltet, für den PEN-Leiter
wurden drei Kabel gleichen Typs verlegt.
Die Anschlüsse am Leistungsschalter sowie am Einspeisekasten sind über Kabelschuhe hergestellt. Die Länge vom Abgang Leistungsschalter bis Einspeisekasten Stromschiene beträgt 26 m. Bei der
Installation wurde genau darauf geachtet, dass die Längen der Kabel nicht
mehr als 0,5 m voneinander abwichen.
Die Leitungsverlegung erfolgte über eine
senkrechte Steigetrasse sowie eine horizontale Kabelleiter. Die Kabel sind in
vier Dreierbündeln mit gleicher Phasenlage – je Bündel L1, L2 und L3 – nebeneinander verlegt. Die drei PEN-Leiter
sind mit Einzelschellen nebeneinander
verlegt und liegen neben dem letzten
Dreierbündel.
Im jetzigen Ausbauzustand fließt in
der 3000-A-Schiene ein Betriebsstrom
von rund 1000 A, der demnächst um
weitere 1000 A erhöht wird.
Der Kunde wendet sich jetzt an uns
und klagt über hohe Oberflächentemperaturen an der Kabelverbindung zwischen Leistungsschalter und Einspeisekasten der 3000-A-Schiene.
Strommessungen in den einzelnen
Leitern – zeitgleich gemessen mit einer
Messzange unmittelbar vor dem Anschluss an der 3000-A-Schiene – lieferten die ungleichen Werte für die jeweiligen Außenleiter gemäß Tabelle. Weiter-
de 4/2003
hin werden die Einzelkabel mit den
höchsten Stromwerten theoretisch zu
heiß. Der mögliche Nennstrom der Ader
beträgt 606 A – ermittelt nach Belastungstabelle für 240 mm2, Verlegeart:
Bündel in Luft und VPE-Isolierung.
Haben Sie für die unterschiedlichen
Stromwerte der Kabel für den jweils
gleichen Außenleiter eine Erklärung?
Warum werden die Kabel heiß?
Sind die Kabel fehlerhaft verlegt
worden?
Kann eine Rückwirkung durch Oberschwingungen der Extruderanlage die
hohe Erwärmung verursachen?
R. H., Nordrhein-Westfalen
ANTWORT
Stromschienen sind besser
geeignet
Die Parallelschaltung von Kabel/Leitungen beinhaltet immer größere Probleme,
insbesondere wenn es sich um Ströme in
dieser Größenordnung handelt. Es wäre
sicher sinnvoller gewesen, die Stromschienen bis zum Einspeisefeld weiter zu
führen.
Für eine exakte Klärung der unterschiedlichen Ströme in den parallelgeschalteten Leiter wären zusätzlich Angaben bzw. eine genauere Kenntnis der Anlagenkonfiguration erforderlich. Ungeachtet dessen gilt Folgendes:
Derzeit gibt es in DIN VDE 0100430 (VDE 0100 Teil 430) bezüglich der
Parallelschaltung von Kabeln nur sehr
allgemeine Festlegungen. Daher verstößt
die geschilderte Anlage zwar nicht gegen
gültige Normen, jedoch leider gegen
physikalische Grundsätze.
Um die Induktionsflächen zu verkleinern, müsste eine symmetrische Verle-
gung erfolgen, d. h. zu jedem Dreierbündel (drei Außenleiter) müsste auch der
PEN-Leiter im engen Kontakt zu den
Außenleitern angeordnet werden.
Neutralleiter besser nicht
reduzieren
Unter dieser Voraussetzung hätte die
nach Norm zulässige Reduzierung des
PEN-Leiter-Querschnittes nicht mit 3 x
240 mm2, sondern mit vier Leitern –
z. B. 4 x 120 mm2 – durchgeführt
werden müssen. Diese Reduzierung ist
jedoch zweifelhaft. Wegen der sehr
wahrscheinlich vorhandenen Oberschwingungen – insbesondere die dritte Oberschwingung, die angeschlossene Thyristorsteller und Frequenzumrichter häufig verursachen –, könnte es
aber notwendig werden, dass der PENLeiter-Querschnitt nicht reduziert werden darf. Im Extremfall muss der PENLeiter-Querschnitt sogar größer als der
Außenleiterquerschnitt dimensioniert
werden. Die Ursache hierfür ist, dass im
Neutralleiter durch die dritte Oberschwingung Ströme auftreten können,
die wesentlich größer als die Außenleiterströme sind – auch bei symmetrischer
Belastung.
Richtige Anordnung von
Einzelkabeln
Bezüglich einer symmetrischen Anordnung bei parallelgeschalteten Leitern
werden in der in Kürze zu erwartenden
deutschen Fassung von HD 384.4.473
hierzu die Festlegungen gemäß der Darstellung im Bild enthalten sein. Anmerkung: Diese Norm wird später voraussichtlich als DIN VDE 0100-430 (VDE
0100 Teil 430) veröffentlicht. Für zwei
Einzelströme
L1
L2
L3
Bündel 1
290 A
190 A
230 A
Bündel 2
195 A
215 A
215 A
Bündel 3
205 A
250 A
200 A
Bündel 4
245 A
220 A
265 A
Zuordnung der Ströme der Einleiterkabel zum jeweiligen Bündel
19
Praxisprobleme
parallel geschaltete Leiter wird es Varianten geben.
Bei drei parallelen Leitern ist für die
Strombelastbarkeit ein Unsymmetriefaktor von 0,8 zu berücksichtigen. Mehr
als vier Leiter sollten nicht parallel geschaltet werden.
Diese Ausführung ist auch für die
Konfiguration in der Fragestellung anzuwenden, selbst wenn anstelle eines
Neutralleiters ein PEN-Leiter verwendet
wird. Bei 5-Leiter-Ausführungen (TN-SSystem) muss der Schutzleiter ebenso
möglichst im engen Kontakt mit den aktiven Leitern verlegt werden.
Unsymmetrie und Erwärmung
Aufgrund des o.g. »Unsymmetriefaktors« kann davon ausgegangen werden,
dass sich die gemessene ungleichmäßige
Stromaufteilung hauptsächlich aus der
unsymmetrischen Anordnung der einzelnen Systeme in der ausgeführten Anlage
ergibt. Weitere mögliche Einflussfaktoren der Stromunsymmetrie:
• Die Anschlüsse der Einleiterkabel an
den Schienen bzw. an den Geräten
Vier Kabel/Leitungen pro Außenleiter mit Neutralleiter in zwei Anordnungsvarianten –
die Zahlen 1 bis 3 beziehen sich auf die Leiter L1, L2 und L3
wurden nicht mit dem erforderlichen
Drehmoment angezogen.
• Die vorhandene Längendifferenz von
bis zu 0,5 m.
Die erwähnte »zu hohe« Temperatur
ist eine subjektive Angabe. In diesem
Zusammenhang sei darauf hingewiesen,
dass nach Norm an den Anschlüssen
von
Niederspannungs-Schaltgeräten
eine Übertemperatur von 70 K (bei
Bemessungsstrom) auftreten darf. Dies
entspricht einer absoluten Temperatur
von 105 °C, was sicher als sehr »warm«
angesehen werden kann. VPE-Kabel
dürfen übrigens bis 90 °C »warm« werden, Temperaturen die man üblicherweise nicht mehr berühren darf und
kann.
Thyristorsteller und Frequenzumrichter können je nach Ausführung – z. B. mit
oder ohne Netzfilter oder Art des Netzfilters – Oberschwingungen erzeugen, die
zu einer höheren Erwärmung der Kabel/Leitungen führen können. Messgeräte
einfacher Ausführung erfassen diese
Oberschwingungsströme häufig nicht.
Unter Umständen könnte auch eine
»Überkompensierung« zu einer zusätzlichen Erwärmung der Zuleitungskabel/leitungen mit beitragen.
Für den weiteren Anschluss von Verbrauchern sollte berücksichtigt werden,
dass sich durch die parallel geschalteten
Adern eine Häufung ergibt, für die ein
Reduktionsfaktor zu berücksichtigen ist.
W. Hörmann
Verlegearten für Leitungen mit Funktionserhalt
MLAR 2000, DIN 4102 Teil 12
FRAGESTELLUNG
Zum Beitrag »Elektrische Leitungsanlagen künftig bundesweit einheitlich«
in »de« 18/02. S. 53 ff. haben wir eine
nachträgliche Frage.
Wir finden zu der auf S. 57, Bild 6,
aufgestellten Forderung, dass Leitungen
mit Funktionserhalt – in diesem Fall
E90-Leitungen – innerhalb eines Steigeschachtes mit einer F90-Trennung
von übrigen Leitungen getrennt verlegt werden müssen. In der MLAR
03/2002 finden wir hierfür keine Anhaltspunkte.
Des Weiteren wurde vereinzelt die geschossweise Schottung in Steigeschächten gefordert, um das Durchsacken im
Falle eines Brands auf ganzer Schachthöhe zu vermeiden. Alternativ hätten die
Leitungen abschnittsweise (einmal je
Geschoss) U-förmig geführt werden
müssen.
Auf welcher Basis werden diese Verlegearten gefordert?
F. W., Berlin
20
ANTWORT
MLAR nicht allein zu betrachten
Im geschilderten Fall beziehe ich mich
nicht nur auf die MLAR. Bei der Verlegung von Leitungen sollten auch die
Prüfbedingungen der DIN 4102 Teil 12
hinzugezogen werden.
Danach ist die von Ihnen dargestellte
Methode der Schleifenbildung nach
3,5 m eine heute zugelassene Methode,
um ein Durchsacken, damit die Beschädigung der abbrennenden Leitung und
so den Ausfall des Funktionserhalts zu
verhindern. Beachtet man dabei zusätzlich die Prüfbedingungen in DIN 4102
Teil 12, so wird schnell klar, dass in einem Installationsschacht mit zusätzlichen Leitungen ohne Funktionserhalt
durchaus die Gefahr der Beschädigung
besteht. Die Befestigungen sind nicht
temperaturstabil. Zum Teil wird mit
Verlegesystemen gearbeitet, an denen
Leitungen mit Kunststoff-Kabelbinder
zu befestigen sind.
Alternativen sind möglich
Um die hieraus entstehenden Gefahren
zu vermeiden, können mehrere Maßnahmen durchgeführt werden. Eine mechanisch stabile und somit feuerbeständige Trennung der Trassen ist die im
oben erwähnten Bild dargestellte Form.
Weiterhin können zur Verlegung der
übrigen Leitungen qualifizierte Befestigungssysteme verwendet werden.
Eine dritte Möglichkeit stellt die Verwendung mineralisolierter Leitungen
dar. Diese werden auch bei einem Brand
durch äußere Einflüsse einer abbrennenden Leitungstrasse nachweislich nicht
beschädigt.
Leider lassen sich solche Betrachtungen in einem kurzen Artikel nur schwer
darstellen. Im o.g. Beitrag sollte keine
»Neue Verlegevorschrift« beschrieben
werden. Ziel war es, auf die Beschädigungsmöglichkeit hinzuweisen, um der
Leitungstrasse mit Funktionserhalt eine
größtmögliche Sicherheit zu geben.
H.-D. Fröse
de 4/2003
Gebäudetechnik
Feststellanlagen für Feuerschutzabschlüsse
Detlef Solasse
Bei der Planung von Rauchschaltanlagen wird häufig aus Unkenntnis gegen bestehende Richtlinien verstoßen – ebenso wie bei Abnahme und
Wartung. Hier bietet sich für den
Elektroinstallateur die Chance, längerfristig im Geschäft zu bleiben. Er
sollte dem Betreiber anbieten, nach
der Installation die vorgeschriebene
für Feuerschutztüren entweder durch
geprüfte Federbänder (DIN 18262 und
18272) oder durch Türschließer mit
hydraulischer Dämpfung nach DIN
18263 realisiert, bei Rauchschutztüren
dürfen nur Türschließer eingesetzt
werden. Allerdings erwarten Bauherren
und Gebäudenutzer auch von diesen
Sicherheitseinrichtungen den Komfort,
der heute bei Türen üblich ist, z. B.
Daueröffnung. Diese Komfortansprüche
lassen sich für Feuer- und Rauchschutztüren durch Feststellanlagen befriedigen.
Abnahme durchzuführen und ebenfalls die später anfallenden periodi-
Feststellanlagen
schen Überwachungen vorzunehmen.
Die Definition einer Feststellanlage findet sich in den DIBt-Richtlinien: Danach
sind Feststellanlagen Geräte oder Gerätekombinationen, die sich dazu eignen,
die Funktion von Schließmitteln kont-
F
euer- oder Brandschutzverordnungen sind keine Erfindung unserer
Zeit. Schon im Mittelalter gab es
Verordnungen, die zum Ziel hatten, dass
ein Gebäude nicht in Brand geraten und
dass sich ein Feuer, wenn es einmal
ausgebrochen war, nicht auf andere
Bereiche ausdehnen sollte. Solche Verordnungen finden wir, der Technik und
den Risiken angepasst, in unseren heutigen Vorschriften ebenfalls wieder. Der
Ausbreitung von Bränden wirken z. B.
Brandabschnitte entgegen, die durch
Brandwände voneinander getrennt sind.
Öffnungen in diesen Brandabschnitten
müssen über selbstschließende, feuerbeständige Abschlüsse verfügen.
Selbstschließende Türen und Tore,
die durch Verkeilen, Verstellen oder
durch sonstige blockierende Elemente
unzulässig offengehalten werden, setzen
eine wichtige Maßnahme des vorbeugenden Brandschutzes außer Funktion
und gefährden so Menschenleben und
Sachwerte. Leider finden man solche
Beispiele täglich in den Betrieben
(Bild 1). Werden solche Türen und Tore
offengehalten, muss man dafür zugelassene Feststellanlagen verwenden.
Nach Baurecht, den Richtlinien des
Deutschen Institutes für Bautechnik
(DIBt) und DIN bezeichnet man Verschlüsse von Öffnungen in Brandwänden als »Feuerschutzabschlüsse«. Für
diese gilt folgende Forderung: Feuerschutzabschlüsse müssen selbstschließend sein. Diese Selbstschließung wird
Detlef Solasse, Hekatron GmbH
22
Geräte
Eine Feststellanlage kann aus mehreren
einzelnen Komponenten bestehen oder
als integriertes System ausgeführt werden. Bei den erstgenannten Anlagen haben sich in der Praxis zwei Systeme
durchgesetzt.
Das eine System kombiniert Brandmelder und Auslösevorrichtung im so
genannten Rauch- bzw. Thermoschalter.
Im Brandfall steuern die Schalter die
Feststellvorrichtung (Haftmagnete o.ä.)
an. Die Spannung an der Feststellvorrichtung wird unterbrochen, und die
Brandschutztür schließt automatisch.
Diese Anlagen sind als Rauchschaltanlagen bekannt und waren die ersten
Feststellanlagen, die auf den Markt
kamen.
Beim anderen System werden die
vom Brandmelder kommenden Signale
an eine Zentrale (allerdings keine Brandmelderzentrale) weitergeleitet,
die den Befehl zum Schließen der Türen gibt.
Der überwiegende Teil
der in Deutschland installierten Anlagen funktioniert nach dem ersten
Prinzip. Bei den integrierten Systemen befindet sich
der Brandmelder im Türschließer. Es gibt eine Vielzahl verschiedener Geräte
mit
unterschiedlichen
Schließmechanismen auf
dem Markt.
Zulassungen
Jede Feststellanlage muss
vom DIBt zugelassen werden. Dabei gilt folgender
wichtiger Grundsatz: Alle
systemzugehörigen Teile
müssen zusammen geBild 1: Eine leider immer noch häufige Art der »Festprüft und zugelassen werstellanlage«: Zyniker sprechen vom »automatischen
den. Ein einziges nicht zuHolzkeil« – wenn er weggebrannt ist, schließt die Tür
gelassenes Teil hat zur
automatisch
Folge, dass die gesamte
Anlage nicht zugelassen ist. Für die Prarolliert unwirksam zu machen. Die
xis bedeutet das, dass man sich nicht auf
Richtlinien beschreiben ebenfalls die erdem Markt alle für eine Feststellanlage
forderliche Mindestausstattung: Eine
benötigten Teile zusammenkaufen kann
Feststellanlage besteht aus mindestens
nach dem Motto »Hauptsache billig«,
einem Brandmelder, einer Auslösevorsondern nur die im Zulassungsbescheid
richtung, einer Feststellvorrichtung und
aufgeführten Geräte einsetzen darf.
einer Energieversorgung (Bild 2).
de 4/2003
Gebäudetechnik
Projektierung
Obwohl die DIBt-Richtlinien genau beschreiben, wie viele Melder wo und wie
installiert werden müssen, kommt es
häufig vor, dass die Anlage nicht richtig
ausgelegt ist. Die erste Fehlerquelle liegt
in der Ausschreibung. Der Planer
schreibt meist die Feststellanlage zusammen mit der Brandschutztür aus. Oft
wird nicht detailliert nach den bauseits
vorhandenen Bedingungen ausgeschrieben, sondern nur pauschal Feuerschutztür mit Feststellanlage. Es liegt auf der
Hand, dass hierdurch Fehler auftreten
können.
Um präziser auschreiben zu können,
muss der Planer über die notwendi
gen Kenntnisse verfügen. Fehlt hier das
erforderliche Wissen, geht die Projektierung schon mal daneben. Als erstes
müssen die einschlägigen Richtlinien in
die Planung einfließen. Zweitens sollte
der Planer die Herstellerdienstleistung in
Anspruch nehmen: Montageanleitungen
anfordern, Außendienst kontaktieren,
Herstellerseminare besuchen. Eine Erleichterung für Planung und Ausschreibung ist seit kurzem erhältlich:
24
Die Firma Hekatron bietet einen kostenlosen Rauchschaltanlagen-Planer an,
mit dem man in wenigen Schritten eine
richtlinienkonforme Planung durchführen kann und eine Ausschreibung
erhält.
Installation
Aufgrund der Ausschreibung liefern die
Hersteller von Feuerschutztüren oft die
Feststellanlage mit. Es kann vorkommen, dass die Anlage unvollständig ist,
da der Türenhersteller natürlich nicht
weiß, wo seine Tür eingebaut wird. In
diesem Fall sollte der Errichter den Betreiber auf die unvollständige Anlage
hinweisen und beim Türenhersteller, im
Baubeschlaghandel oder direkt beim
Hersteller fehlende Teile nachordern.
Meist werden dies Melder sein, die in
nicht ausreichender Zahl geliefert wurden.
Leider kommt es bei Nachbestellungen häufig zu Konflikten mit dem Bauherrn, der sich auf die Ausschreibung
des Planers bzw. die Lieferung des Türenherstellers verlässt. Hier muss der
Elektroinstallateur durch Kompentenz
Bild 2: Komponenten einer Rauchschaltanlage
de 4/2003
Gebäudetechnik
überzeugen und auf die Sicherheitsmängel mit den daraus resultierenden Folgen
hinweisen. Die angesprochene Kompetenz sollte er durch Schulungen beim
Feststellanlagenhersteller erworben haben, um überzeugend argumentieren zu
können
Probleme bei der Installation ergeben
sich auch dadurch, dass es für den Bereich Feststellanlagen keine Systemerrichter gibt, wie es bei Brandmeldesystemen üblich ist. Im BMA-Bereich
kann sich der Hersteller auf seine
Systemerrichter verlassen, im Feststellanlagenbereich ist immer eine Grauzone vorhanden. Dies ermöglicht aber dem
Elektroinstallateur, sich in diesem Segment des Sicherheitsmarktes stärker zu
engagieren. Wenn er sich dann für Hersteller entscheidet, die ihn umfassend
schulen oder bei Problemen mit einem
technischen Kundendienst präsent sind,
kann er überzeugend seine Dienstleistung anbieten.
Abnahme
Zitat aus den DIBt-Richtlinien: »Nach
dem betriebsfertigen Einbau einer
de 4/2003
Feststellanlage am Verwendungsort ist
deren einwandfreie Funktion und vorschriftsmäßige Installation durch eine
Abnahmeprüfung festzustellen. …Die
Abnahmeprüfung darf nur von Fachkräften der Hersteller von Auslöseund/oder Feststellvorrichtungen, von
diesen autorisierten Fachkräften oder
Fachkräften einer dafür benannten Prüfstelle durchgeführt werden (Hervorhebungen vom Autor).« Alles klar – leider
nein.
Man kann davon ausgehen, dass die
Mehrzahl der installierten Feststellanlagen nicht abgenommen ist. Dies liegt
zum einen daran, dass die Baubehörden
bei der Bauabnahme nicht ausdrücklich
auf den Abnahmenachweis der Feststellanlage bestehen. Weiterhin wissen viele
Betreiber nicht, dass eben diese Bauabnahme nicht gleichzeitig auch der Abnahme der Feststellanlage entspricht.
Auch die Abnahme der Elektroinstallation durch den TÜV ist keine Abnahme
der Feststellanlage. TÜV-Mitarbeiter
behaupten zwar gern, sie dürften die
Feststellanlage abnehmen: Aber die
einzige vom DIBt benannte Prüfstelle ist
der VdS.
Hier bietet sich für den Elektroinstallateur die Chance, längerfristig im Geschäft zu bleiben. Er sollte dem Betreiber
anbieten, nach der Installation die vorgeschriebene Abnahme durchzuführen
und ebenfalls die später anfallenden periodischen Überwachungen vorzunehmen. Voraussetzung dafür, dass er die
Dienstleistung anbieten darf: Er muss
vom Hersteller der Feststellanlage dafür
autorisiert sein. Diese Berechtigung erwirbt er durch einen Seminarbesuch
beim Hersteller der Feststellanlage.
Fazit
Rauchschaltanlagen sind seit Jahren bewährte Anlagen, die, richtig projektiert,
installiert und gewartet, zuverlässig
funktionieren. Leider zeigt die Praxis,
dass bei der Planung häufig Fehler gemacht werden und bei Abnahme und
Wartung massiv gegen Richtlinien verstoßen wird. Hier bietet sich dem
Elektrohandwerk eine Chance, in diesem Bereich des Sicherheitsmarktes von
der Installation über die Abnahme bis
zur Wartung präsent zu sein.
■
25
Gebäudetechnik
Türkommunikation und EIB kombiniert
Andreas Stöcklhuber
Als intelligente Bustechnologie mit
zahlreichen kombinierbaren Modulen steht der »Twinbus« von Ritto für
komfortable Türsprechanlagen und
Video-Hausstationen bei verpolungssicherer Installation und schneller Inbetriebnahme. Kombiniert mit dem
EIB verschafft er den Eigentümern eines Einfamilienhauses in Bad Homburg rundum Sicherheit.
D
er Bauherr des hier beschriebenen, im letzten Herbst fertig gestellten Einfamilienhauses hatte
klare Vorstellungen von der zu installierenden Sicherheitstechnik. Diese sollte
vor allen Dingen zuverlässig funktionieren, aber auch komfortabel und einfach
zu bedienen sein. So stand von Anfang
an ein von beiden Etagen des Hauses
kontrollierbarer Eingangsbereich ganz
oben auf seiner Wunschliste. Hinzu kamen Forderungen nach einer auch aus
der Ferne reibungslos zu bedienenden
Licht- und Jalousiensteuerung sowie
nach einer Einbruchmeldeanlage.
Die gesamte Elektroinstallation, inklusive der Sicherheitstechnik, hat Müller-Waffenschmidt übernommen, ein Installationsbetrieb aus dem hessischen
Buseck-Beuern. Wolfgang Müller, Inhaber des Betriebes, erinnert sich: »Wir haben dem Bauherren, maßgeschneidert
auf seine Wünsche, ein kombiniertes Sicherheitspaket empfohlen: für die Überwachung des Eingangsbereichs und die
Kommunikation über die Sprechanlage
den Twinbus, für Jalousiensteuerung und
Einbruchmeldeanlage den EIB.« Beide
Systeme sind über einen Twinbus-EIBUmsetzer verbunden und lassen reichlich Spielraum für eventuell anstehende,
zukünftige Erweiterungen (Bild 1).
nutzten Adern des EIB einfach mit. Die
EIB-Leitung besteht aus vier Adern, von
denen jedoch nur zwei (rot/schwarz) benötigt werden. Der Twinbus nutzt die
beiden frei bleibenden Adern (gelb/
weiß). »Beachten muss man dabei nur,
dass dieses zweite Adernpaar ohne Bedenken für die Sprachübertragung verwendet werden darf, nicht jedoch als
Fernmeldeleitung«, erläutert W. Müller.
Das Videosignal wird über eine zweite
EIB-Leitung gesteuert.
Insgesamt sind in dem Objekt aus
der Twinbus-Familie neben der PortierTürstation eine Video-Hausstation im
Obergeschoss, ein Wohntelefon im Erdgeschoss sowie drei Bewegungsmelder
rund um das Haus installiert. Die Bewegungsmelder kommunizieren in dieser
Anwendung über den Twinbus-EIB-Umsetzer mit dem EIB.
Bild- und Sprachkommunikation
Im Eingangsbereich des Hauses empfängt eine Portier-Türstation die Besucher (Bild 2). Sie vereint die Aufgaben
des herkömmlichen Briefkastens mit der
Funktionsvielfalt der modernen Kommunikation. Portier-Türstationen gibt es
in unterschiedlichen Größen und mit variabler Bestückung. Sie sind grundsätzlich modular aufgebaut und wahlweise
Installationstechnisch konnte W. Müller
mit diesem Vorschlag gleich zwei Fliegen
mit einer Klappe schlagen, denn der
Twinbus »fährt« auf den zwei nicht ge-
26
in den Farben Silber, Platin, Braun oder
Weiß zu haben. Hier hat sich der Bauherr für eine Station in der Farbe Weiß
mit neun Modulfeldern entschieden, die
unter Putz installiert wurde. Drei Felder
benötigt der Briefkasten, jeweils ein
weiteres Feld nehmen ein Klingeltastenmodul mit Namensschild, ein ColorKameramodul sowie ein Türsprechmodul ein. Weiterhin verfügt die Türstation
über ein beschriftbares und gravierfähiges Infomodul, ein Blindmodul – das
sich bei späterer Nachrüstung einfach
auswechseln lässt – und ein Bewegungsmeldermodul mit Infrarot-Sensoren (Erfassungsbereich 110˚).
Beim Betätigen der Klingel schaltet
sich gleichzeitig die Außenbeleuchtung
ein. Dies gewährleistet die für die Funktion des Kameramoduls erforderliche Beleuchtungsstärke auch bei Dunkelheit.
Video-Hausstation mit
zusätzlichen Steuerfunktionen
Twinbus »fährt«
auf EIB-Leitungen mit
Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Redaktion
»de«, nach Unterlagen von Ritto, Haiger
Hauseingang des Referenzobjekts mit
Türstation
Bild 1: Kopplung des Wohntelefons mit
dem EIB
Die zugehörige Twinbus-EIB-VideoHausstation »Color«, die mit der Portier-Türstation kommuniziert, befindet
sich unter Putz im Obergeschoss des
Hauses (Bild 3). Sie ist sehr flach ausgelegt und wahlweise in den Farben Weiß,
Schwarz und Silber erhältlich. Die Video-Hausstation verfügt, wie auch Stationen ohne EIB-Anbindung, über die
standardmäßigen Funktionen Mithörund Mitsehsperre sowie Rufunterscheidung, falls zusätzlich die hausinterne
Kommunikation über diese Station laufen soll. Ein Rufanschaltrelais steht für
die Ansteuerung von externen Signalgebern zur Verfügung, wenn z. B. zusätzlich zum Klingelton noch ein Lichtsignal
gegeben werden soll.
de 4/2003
Gebäudetechnik
Über die Video-Hausstation kann
man auf dem 84-mm-Farbdisplay alle
Vorgänge vor der Haustür sicher und in
guter Qualität beobachten. Per Knopfdruck lassen sich das Flurlicht einschalten, die Kamera aktivieren und bewegen
sowie die Haustür öffnen. Bei Bedarf
können weitere Kameras zugeschaltet
und variabel gesteuert werden. Der
Sprachkontakt mit dem Besucher erfolgt
über einen flachen Telefonhörer. Die
acht Tasten mit optischer Ein- / Aus-Anzeige stehen für das Schalten von bis zu
acht EIB-Funktionen zur Verfügung,
z. B. für die Jalousiensteuerung. Beim
Klingelsignal kann der Kunde zwischen
acht unterschiedlichen Ruftönen inklusive einem 3-Klang-Gong wählen. Die
Rufton-Lautstärke ist in vier Stufen regelbar. Darüber hinaus lässt sich der Ruf
z. B. während der Nacht abschalten und
für den Tag wieder einschalten. Das
Leuchtdesign der Türöffnertaste und
klare Symbole sorgen auch bei Dunkelheit für eine sichere Bedienung. Optional gibt es für die Video-Hausstation
einen Bildspeicher mit Datum- und Uhrzeitangabe für bis zu 32 Einzelbilder.
de 4/2003
Bild 2: Türstation mit
Kameramodul
Bild 3: Video-Hausstation
Unterputz
Das Bild der Video-Türstation
auf dem Fernseher
Im Erdgeschoss, wo sich die Wohnräume der Familie befinden, ist ein Twinbus-EIB-Wohntelefon
angeschlossen
(Bild 4). Außerdem wird das Videosignal der Türstation mit einem Adapter
auf das Fernsehgerät aufgeschaltet. Bei
unerwartetem Besuch genügt ein Knopfdruck auf die Fernbedienung des Fernsehgerätes, um das Geschehen vor der
Haustür am Fernseher anzuzeigen.
Bild 4: EIB-Wohntelefon
Sowohl der Bauherr als auch Installateurmeister W. Müller zeigten sich mit
der Twinbus-EIB-Kombilösung zufrieden. »Für uns war vor allen Dingen die
Zeitersparnis bei der Installation gegenüber der herkömmlichen 1+n-Technik
und die Kompatibilität aller TwinbusModule untereinander interessant«, betont W. Müller. »In Kombination mit
dem EIB kommt noch ein weiterer
Vorteil hinzu: Für zwei Bussysteme
brauchen wir nur eine Leitung, damit
halbiert sich der Aufwand im Audio-Be-
27
Gebäudetechnik
NACHGEFRAGT: QUALITÄT
IM FOKUS
Die Redaktion »de« sprach
mit Hartmut Hame, seit
1.9.2002 Geschäftsführer bei
Ritto.
»de«: Herr Hame, wie entwickelt sich der Absatz Ihrer
neuen Türsprechanlage?
Hame: Seit vergangenem
Herbst sind wir mit den neuen
Wohntelefonen voll lieferfähig. Die Resonanz des Marktes
ist außerordentlich positiv – sowohl bezüglich des neuen
Designs als auch hinsichtlich der technischen Funktionalität. Hier haben wir in den vergangenen Monaten die Fertigung für die neuen Modelle optimiert, um unseren Partnern im Handwerk eine möglichst hohe Qualität liefern zu
können.
»de«: Türsprechanlagen für Einfamilienhäuser bekomme ich heute als Endkunde zu niedrigen Preisen in jedem
Baumarkt um die Ecke? Warum also für ein Markenprodukt mehr ausgeben?
Hame: Vor allem aus zwei Gründen: Einerseits ist die Qualität bei den Baumarktangeboten oft sehr zweifelhaft, da
in diesem Fall ja auch die Montage und Inbetriebnahme
durch einen qualifizierten Elektrohandwerksbetrieb fehlt.
Aus meiner Sicht mindestens genau so gravierend ist die
fehlende Nachrüstbarkeit bei Baumarktprodukten. Wenn
Sie z. B. später eine weitere Nebenstelle nachrüsten wollen oder auch einfach nur ein Ersatzteil brauchen: Hier
werden Sie sich bei Baumarktprodukten schwer tun, während das bei unseren Anlagen selbstverständlich ist.
»de«: Stichwort »Twinbus und EIB«: Wie entwickelt sich
dieses Segment?
Hame: Die Stückzahlen unserer »konventionellen« Twinbus-Telefone erreichen wir mit der EIB-Variante natürlich
nicht. Doch wenn der Bauherr EIB wünscht, ist die Einbindung der Türkommunikation ein weiterer Schritt hin zu
mehr Komfort und Sicherheit.
Schnittstellen von Twinbus zu anderen Bussystemen
wie LON wären technisch kein Problem. Allerdings wird
dies derzeit von Markt kaum nachgefragt, daher halten wir
uns hier momentan zurück.
reich auch an dieser Stelle.« Um auch Video übertragen zu können, legte W. Müller einfach schon bei der
Grundinstallation eine zweite Busleitung.
Der Bauherr profitiert einerseits vom ausgefeilten
Sicherheitskonzept, andererseits vom hohen Bedienkomfort. Über die Wohntelefone und Video-Hausstationen kann er nicht nur den Eingangsbereich
beobachten und bedienen, sondern auch sämtliche
EIB-Funktionen schalten. Darüber hinaus sind jederzeit Erweiterungen und Änderungen möglich, ohne
neue Leitungen zu verlegen. Bei Bedarf stehen für die
Portier-Türstation neben Türsprech- und Klingeltasten-Modul wahlweise Module für Kamera, Licht und
Bewegungsmelder sowie für eine berührungslose Identifizierung oder für das Türöffnen per Zahlencode zur
Verfügung. Per Busverbinder können diese Module in
der Türstation schnell und einfach verdrahtet werden.
■
28
de 4/2003
Gebäudetechnik
Rufen, Sehen, Sprechen, Öffnen –
alles an einem Bus
Andreas Kriebel
Die Güte von Türkommunikation
hängt entscheidend von ihrer Fähigkeit ab, über das Standardmaß hinaus
Brücken in benachbarte Bereiche zu
schlagen. Sie bieten ihrem Anwender
dadurch einen erweiterten Nutzwert.
Daneben müssen natürlich auch Standardlösungen mit guter Qualität,
Funktionalität und einem konkurrenzfähigen Preis aufwarten.
S
owohl Planer als auch Fachhändler und Elektroinstallateure schätzen bei Türkommunikationsanlagen zunehmend einfache und innovative
Lösungen mit hohem Potenzial. Hinzu
kommen Bauherren und Hausverwaltungen, die oft mit sehr individuellen
Anforderungen an das Leistungsspektrum einer Anlage ihre Auswahl treffen.
Mit den Komponenten der TCS TürControlSysteme, Genthin, lassen sich
viele Anwendungen unkompliziert realisieren – vom Einfamilienhaus bis hin zu
großen Wohnkomplexen. Der geringe
Planungs- und Installationsaufwand
spart Zeit und Kosten.
Moderne Bustechnologie
TCS bietet seit 1995 Türsprechanlagen
auf Basis des selbst entwickelten, polungsfreien »TCS:Bus« an. Dieser Bus
vereint die Funktionen Rufen, Sehen,
Sprechen und Öffnen. Der »TCS:Bus«
ist ein polungsfreier Zweidraht-Bus, bei
dem man auch problemlos vorhandene
Installationen weiterhin verwenden
kann. Ein System aus den drei Komponenten
• Türsprechstellen,
• Wohnungssprechstellen und
• Steuergeräten
bietet so für neue Projekte ebenso eine
Basis wie für die Modernisierung alter
Klingelanlagen (Bild 1).
Alle Komponenten werden parallel
an den zwei Drähten des »TCS:Bus« anAndreas Kriebel, Marketing,
TCS TürControlSysteme AG in Genthin
de 4/2003
Bild 1: Das Türsprechsystem besteht aus
den drei Komponenten Türsprechstellen,
Wohnungssprechstellen und Steuergeräten
geschlossen. Zwischen der Türstation
und dem Steuergerät kann man optional
die P-Ader anschließen. Sie dient der
Beleuchtung der Türstation. Die »TCS:Bus«-Anlage läuft mit Gleichspannung
(23…24 V). Informationen, welche die
Anlage zur Steuerung benötigt, werden
durch digitale Datenpakete übertragen.
Alle TCS-Geräte haben eine einmalige und nicht veränderbare Seriennummer. Diese Seriennummer nutzen die
Geräte beim Informationsaustausch
untereinander als Busadresse. Bei der
Zuordnung der Wohnungssprechstellen
zu den Klingeltasten wird ihre Adresse
im Speicher der Türstation abgelegt. Die
Speicherung geht durch einen Stromausfall nicht verloren.
Beim Betätigen der Klingeltaste wird
die zugewiesene Adresse in einem Datenpaket auf dem Bus ausgesendet. Alle
Geräte empfangen das Datenpaket, aber
nur die Wohnungssprechstelle mit der
passenden Adresse erzeugt ein Rufsignal. Zur Energieversorgung der Geräte
am »TCS:Bus« reichen die zwei Busadern aus – bis auf wenige Ausnahmen.
Das Bussteuergerät dient auch als
Energiequelle.
Auch nachträgliche Erweiterungen
lassen sich einfach realisieren. Mit der
Unterscheidung von bis zu 64 Türstationen stellt der »TCS:Bus« sowohl für
Kleinst- als auch Großanlagen eine sinnvolle Alternative dar, die zudem mit einer hohen Betriebssicherheit aufwarten
kann. Der »TCS:Bus« bietet darüber
hinaus die Möglichkeit, eine Vielzahl
von Bus-Relais und -Meldern in eine Anlage zu integrieren.
Bild 2: Bei großen Wohnanlagen wählt
der Nutzer den gesuchten Namen per
Handrad aus
Sowohl die Installation einer »TCS:
Bus«-Anlage als auch deren Programmierung erweisen sich in der Praxis als
einfach und zeitsparend. Zudem ermöglicht der Einsatz eines exklusiven Servicegerätes einen höheren Komfort.
Paketlösungen erleichtern die
Inbetriebnahme
Das einfache System aus den drei
Grundkomponenten
ermöglicht
»Packs« als kompakte, fertig konfigurierte Lösungen für die Türkommunikation im Einfamilien- und Zweifamilienhaus sowie für kombinierte Wohn- und
Arbeitssituationen. An diesen Türstationen stehen verschieden farbige Leuchtdioden zur Verfügung – für eine individuelle Farbe bei der Namensschildbeleuchtung. Desweiteren bestehen für den
Bild 3: Die Aufputz-Videotürstation benötigt nur 20 mm Einbautiefe
29
Gebäudetechnik
ten (Türstation mit integrierter Kamera /
Monitorsprechstelle / Video:Bus-Steuerund Versorgungsgerät) kann man VideoTürsprechanlagen in nahezu jeder
Größe realisieren – vom Einfamilienhaus bis zum Apartmenthaus. Dabei
kommt eine Videotürstation (Aufputz)
mit lediglich 20 mm Bautiefe aus
(Bild 3).
Elektronische Schlüssel übernehmen die Zutrittskontrolle
Bild 4: Türsprechstelle mit integrierter
Zutrittskontrolle über elektronischen
Schlüssel (rechts unten)
Mehrfamilienhausbereich »Packs« von
drei bis acht Wohneinheiten. Das Programmieren entfällt genauso wie umständliche Bestellnummernlisten.
Türstationen mit Anzeigeeinheit
Mit Displaytürstationen gehören große,
unübersichtliche Klingeltableaus mit einer unüberschaubaren Anzahl von
Knöpfen und ständig veralteten, unleserlichen Beschriftungen endgültig der Vergangenheit an. Bis zu 500 Namen können einfach und übersichtlich auf dem
LC-Display dargestellt werden. Zur
Auswahl der Namen dient wahlweise eine Tastatur mit Codeschlossfunktion
oder ein Namenswahlrad (Bild 2).
Türsprechanlagen mit Videoüberwachung
Für den Markt der Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie für die professionelle
Objekt- und Flächenüberwachung geben Produkte zur visuellen Zutrittskontrolle Sicherheit. Mit nur drei Komponen-
Die TCS-Zutrittskontrolle bietet für verschiedene Einsatzbereiche eine entsprechende Lösung. Elektronische Schlüssel
gewähren dem Benutzer an der Türstation bzw. am Lesegerät Zutritt. Die Geräte sind entweder mit einem kontaktierenden (»iKey«-Leser) oder einem
kontaktlosen System (für »tCard«- oder
»tKey«-Leser) ausgestattet und fügen
sich harmonisch in das hochwertige Produktdesign ein (Bild 4).
Die Zutrittskontrolle lässt sich sowohl durch eine autarke Einzelstation
installieren – z.B. am Garagentor oder
am gemeinsam benutzten Fahrradkeller
– oder auch in Kombination mit einer
Türsprechanlage (Bild 5).
Verbindung mit dem Telefonnetz
Zur Anbindug an das Telefonnetz mit
dem »TCS:Bus« dient ein Interface-Gerät. Hierdurch lassen sich Funktionen
wie z. B. Türruf, Schalten oder Sprechen
über das Fest- und Handynetz nutzen.
Eine Alarmmeldung kann auf diese
Weise weltweit abgesetzt werden.
Weitere Systemanwendungen
Für die gebäudetechnische Überwachung stehen Steuer- und Schaltmodule
zur Verfügung. Es können Stör- und Zustandsmeldungen erfasst werden, um
über Schaltmodule technische Anlagen
zu steuern oder einfach nur das Licht
einzuschalten.
Neben den Standardanlagen für die
Türkommunikation bietet das umfassende TCS-Programm heute auch komplexe Systemlösungen wie Ruf-, Notrufund Gefahrenalarmierungsanlagen sowie
Bewohnerinformationssysteme.
Rufsysteme, z.B. Pförtner- oder Concierge-Anlagen sowie Alarm- und Informationsdurchsagefunktionen, lassen sich
mit diesem Modul- und Gerätepro-
REFERENZEN
Neben der Erstausstattung von Neubauten im Bereich Türsprechen greifen Planer
von Großanlagen oft auch auf TCS-Systemfunktionen, z.B. Gefahrendurchsage
oder Zutrittskontrolle zurück, wie die folgenden Referenzen zeigen:
Hotel Maritim in Travemünde
• Sanierung einer
Großanlage mit
450 WE
• Sprechstellen in
jeder Wohneinheit
• Integration eines
Bewohnerinformationssystems
Nordische Botschaften in Berlin
• Errichtung eines
Aufzugnotrufsystems für sieben Fahrstühle
• Quellenanzeige
über
Busfernschalter
• Rückrufmöglichkeit zu jedem
Fahrstuhl
• Internsprechen zwischen Fahrstuhl und
Maschinenraum
Seniorenwohnheim in Berlin
• Errichtung einer
Sprechanlage
mit 372 WE
(TTN2/02)
• zusätzlicher
Melderbus mit
400 Teilnehmern
• Überwachung der Haustechnik mit separatem Bus (120 I/O-Kanäle)
• fünf Türsprechstellen
• Visualisierung mit Software »PC2000«
und Touchscreen
• Aufzugsnotruf für sechs Aufzüge
• diverse Rufweiterleitungen über Personensuchanlage und Wählgeräte
• Feuerwehr-Notruf über Sprechanlage
30
de 4/2003
Gebäudetechnik
gramm ebenfalls realisieren. Anwendungsbereiche finden sich zum Beispiel im
betreuten Wohnen oder bei Gebäudeleitsystemen.
Service
Die gute Beziehung zu Kunden ist für einen Hersteller von enormer Bedeutung.
Hierfür bietet der Hersteller das »TCS:
Bus«-Service-Gerät an. Konzipiert für
die zeitsparende Inbetriebnahme von
Standardanlagen, unterstützt das Gerät
auch einen schnellen Systemcheck. Es ist
preiswert, leicht zu bedienen und dabei
nur so groß wie ein Telefonhörer
(Bild 6).
Ein positiver Effekt entsteht zudem
bei den Servicegerätebenutzern durch
die Möglichkeit, sich im Wettbewerb
um den Kunden als Fachmann zu profilieren.
Bild 6: Mit dem Servicegerät kann man
Anlagen schnell in Betrieb nehmen und
auf Funktionsfähigkeit testen
Individuelle Lösungen
Bild 5: Die Zutrittskontrolle lässt sich sowohl durch eine autarke Einzelstation
installieren als auch in Kombination mit einer Türsprechanlage
de 4/2003
Bei allen Stationen besteht die Möglichkeit, Sonderanfertigungen entsprechend
der Kundenvorstellung durch farbig eloxierte Gehäuse zu fertigen und mit einer
Gravur von Straßennamen, Hausnummern oder einem Firmenlogo zu versehen. Auch in Zukunft werden sich die
Hersteller mit einem breiteren Produktsortiment und eigenen Serviceangeboten, z.B. Hotlines oder Downloadbereiche im Internet, zunehmend an den Bedürfnisse ihrer Kunden anpassen.
■
www.tcs-germany.de
31
Elektroinstallation
Kurzschlussberechnung in Drehstromnetzen (1)
Neue Norm DIN EN 60909-0 (VDE 0102) – Änderungen und Begriffe
Ismail Kasikci
Die Änderungen in der abgelösten
Norm DIN VDE 0102 entstammen der
Übernahme von Inhalten internationaler bzw. europäischer Normen. Die
daraus entstehenden Konsequenzen
werden im Rahmen einer Beitragsfolge erläutert und mit Beispielen aus
der Praxis vertieft.
D
er vorliegende erste Beitragsteil
führt in die neue Norm ein – insbesondere in die Änderungen
gegenüber der früheren Fassung. Weitere Beitragsfolgen behandeln dann in späteren »de«-Heften:
• Eigenschaften von Kurzschlussströmen sowie deren Berechnungsmethode
• Berechnung der Kurzschlussimpedanzen elektrischer Betriebsmittel
• Berechnung der einzelnen Kurzschlussströme
• Diskussionen über Auswirkungen auf
die Praxis – insbesondere aus der Sicht
von Meistern, Technikern und Ingenieuren.
Chronologie der Normen
Die Kurzschlussberechnung in Drehstromnetzen lässt sich ohne Zweifel als
klassisches Gebiet der Elektrotechnik
bezeichnen. Die Norm VDE 0670 war
die erste Vorschrift, die die Berechnung
der Kurzschlussströme behandelte. Sie
erschien bereits 1929.
Bis 1964 waren hauptsächlich zwei
VDE-Bestimmungen maßgebend:
• VDE 0102 Teil 1:1962-09: Leitsätze
für die Berechnung der Kurzschlussströme, Drehstromanlagen mit Nennspannungen von 1 kV und darüber.
• VDE 0102 Teil 2:1964-04: Leitsätze
für die Berechnung der Kurzschlussströme, Drehstromanlagen mit Nennspannungen bis 1 kV.
Die VDE 0102 wurde im Jahr 1971 verabschiedet und 1975 neu bearbeitet.
Dr. Ismail Kasikci, Gastprofessor für
Elektrische Gebäudeausrüstung, Anlagenprojekte und Elektrotechnik,
Fachhochschule Biberach
32
Bild 1: Schematische Übersicht der Energieversorgung vom Kraftwerk bis zum Verbraucher, die Blitze symbolisieren mögliche Kurzschlussorte
1 – Wärmekraftwerk
9 – Transformatorenstation
2 – Höchstspannungsfreileitung
(Turmstation) zur Umspannung auf
380 kV oder 220 kV
0,4 kV (230V/400V)
3 – Umspannwerk auf 110 kV
10 – Niederspannungsfreileitung 0,4 kV
4 – Hochspannungsfreileitung 110 kV
(230V/400V)
5 – Umspannwerk auf 20 kV mit
11 – Transformatorenstation
Schalthaus
(Maststation) zur Umspannung auf
6 – Mittelspannungskabel 20 kV
0,4 kV (230V/400V)
7 – Transformatorenstation
12 – Kabelverteilerschrank
(Kabelstation) zur Umspannung
13 – Niederspannungskabel 0,4 kV
auf 0,4 kV (230V/400V)
(230V/400V)
8 – Mittelspannungsfreileitung 20 kV
1990 kam eine neue DIN VDE 0102
heraus, die international harmonisiert
war und mit kleinen Abweichungen mit
der IEC 60909-88 übereinstimmte.
Die Europäische Norm DIN EN
60909-0: »Kurzschlussströme in Drehstromnetzen – Teil 0; Berechnung der
Ströme« ist im Juli 2002 neu erschienen
[1]. Der Inhalt dieser Norm war zuvor
als E DIN IEC 73/89/CDV (VDE 0102
Teil 100):1997-08 veröffentlicht.
DIN EN 60909-0 (VDE 0102) gilt
für die Berechnung von Kurzschlussströmen in Niederspannungs- und Hochspannungs-Drehstromnetzen bei symmetrischen und unsymmetrischen Kurzschlüssen (Bild 1). Für die Berechnung,
Bemessung und Bewertung einer Anlage
benötigt der Elektroplaner neben umfassendem Fachwissen vor allem Kenntnisse aller einschlägigen Normen und
Vorschriften. Diese Kenntnisse auf dem
Laufenden zu halten, wird wegen der
Vielzahl der Normen sowie ihrer regel-
mäßig stattfindenden Überarbeitung
und der zunehmenden internationalen
Harmonisierung immer schwieriger und
komplizierter. Daher sollten Elektrotechniker sich neben ihrem Tagesgeschäft ständig weiterbilden [2].
In elektrischen Anlagen treten bei
Störungen thermische und mechanische
Beanspruchungen auf, die Schäden an
Anlagen und Bedienungspersonal zur
Folge haben können. Um diese Auswirkungen zu vermeiden bzw. gering zu halten, ist der dreipolige und der minimale
einpolige Kurzschlussstrom gesondert
zu berechnen. Der Anfangs-Kurzschlusswechselstrom I"k ist die wichtigste Größe, die zur Berechnung weiterer Größen
dient. Bild 2 zeigt den Aufgabenbereich
der Kurzschlussberechnung.
Was sich geändert hat
Die folgende Aufzählung beschreibt die
wichtigsten Änderungen der neuen
de 4/2003
Elektroinstallation
Norm, auf deren Details der Beitrag später noch näher eingeht:
• Für die Hauptabschnitte 1, 2, 3 und 4
sind thematische Gliederungen vorgesehen.
• Um die Anwendung zu verbessern, ist
die Unterteilung »generatorferner und
generatornaher Kurzschluss« entfallen.
• Der Hauptabschnitt 3 (Doppelerdkurzschluss und Teilkurzschlussströme
über Erde) ist als IEC 60909-3 in Bearbeitung.
• Die Faktoren cmax (maximaler Spannungsfaktor) und I"k (Anfangs-Kurzschlusswechselstrom) sind in Niederspannungs-Netzen neu definiert.
• Die Anwendung der Norm ist auf
Spannungsebenen bis 550 kV erweitert.
• Die
Anfangs-Kurzschlusswechselstromleistung ist entfallen.
• Die Einzelkorrektur bei Kraftwerksblöcken ist entfallen.
• Die Impedanzkorrekturen für Kraftwerksblöcke mit und ohne Stufenschalter des Blocktransformators und
des Netztransformators sind eingeführt.
34
• Es wird ein neuer Abschnitt für einen
Kurzschluss auf der Unterspannungsseite von Transformatoren eingefügt,
wenn ein Leiter auf der Oberspannungsseite unterbrochen ist.
• Ein Abschnitt zur Berechnung des Joule-Integrals ∫i2dt des Kurzschlusses
wird ergänzt.
• Der Beitrag von Motoren ist bei unsymmetrischen Fehlern berücksichtigt.
BEGRIFFE DER DIN EN 60909-0 (VDE 0102)
Die wichtigsten Begriffe und Definitionen
werden hier kurz erläutert, die im wesentlichen DIN EN 60909-0 (VDE 0102) entsprechen. Alle hier nicht aufgeführten Begriffe
sind in dieser Norm nachzuschlagen [1].
Kurzschluss
Ein Kurzschluss entsteht durch einen Fehler,
zufällig oder beabsichtigt, zwischen betriebsmäßig gegeneinander unter Spannung stehenden aktiven Leitern über eine niedrige
Resistanz oder Impedanz.
Kurzschlussstrom
Ein Kurzschlussstrom kommt zum Fließen
durch einen Fehler (Kurzschluss) während der
Dauer des Kurzschlusses.
Einpoliger Erdkurzschluss I"k1
Leitfähige Verbindung zwischen einem Leiter
und der Erde in einem Netz mit direkter
Neutralpunktverbindung.
Dreipoliger Kurzschluss I"k3
Leitfähige Verbindung zwischen Leitern ohne
Erdverbindung in einem Netz .
Anfangs-Kurzschlusswechselstrom I"k
Dies ist der Effektivwert des Kurzschlusswechselstroms im Augenblick des Kurzschlusseintritts, wenn die Kurzschlussimpedanz ihre Größe zum Zeitpunkt Null beibehält.
Stoßkurzschlussstrom ip
Größtmöglicher Augenblickswert des auftretenden Kurzschlusses.
Spannungsfaktor c
Verhältnis zwischen der Ersatzspannungsquelle und
_ der Netznennspannung dividiert
durch √3.
_
Ersatzspannungsquelle c·Un/√3
Die Spannung an der Kurzschlussstelle, die im
Mitsystem als einzige wirksame Spannung
eingeführt und zur Berechnung der Kurzschlussströme verwendet wird.
Kurzschlussimpedanz ZK:
Die zur Berechnung der Kurzschlussströme
benötigte Impedanz, die an der Kurzschlussstelle auftritt.
de 4/2003
Elektroinstallation
Bild 2: Aufgabenbereich der Kurzschlussberechnung
• Bisher wurde für die Berechnung des
kleinsten einpoligen Kurzschlussstroms die Leitertemperatur eingesetzt.
Die neue Norm schlägt die Temperatur
am Ende der Kurzschlussdauer vor
(z. B. für PVC-Kabel und Leitungen
160 °C). Gleichzeig verweist sie auf die
de 4/2003
Normen – z. B. IEC 60865-1, IEC
60949 und IEC 60986.
Für die Bemessung von elektrischen Anlagen und die Auslegung von Schutzeinrichtungen muss man den maximalen
Kurzschlussstrom berechnen. Dabei ist
der dreipolige Kurzschlussstrom maß-
gebend für die thermischen und dynamischen Beanspruchungen der Betriebsmittel.
Der minimal auftretende einpolige
Kurzschlussstrom wird für die Schutzmaßnahmen »Schutz durch Abschaltung« und die Einstellung der Überstrom-Schutzeinrichtungen benötigt.
Anlagensicherheit und Wirtschaftlichkeit haben dabei eine große Bedeutung. Für die Anlagensicherheit setzen
die Betreiber in Mittel- und Hochspannungsnetzen grundsätzlich Sekundärrelais ein. Diese schließen sie über Wandler
an den Betriebsstromkreis an. Die Hersteller können Sekundärrelais für genormte Eingangsgrößen, die von den
Werten des Betriebsstromkreises unabhängig sind, fertigen. Die Anpassung erfolgt dann über Spannungs- und Stromwandler. In Niederspannungsnetzen setzen die Betreiber statt Relais und Wandler Überstrom-Schutzeinrichtungen ein,
die die Abschaltung des Stromkreises
übernehmen. Deshalb müssen sie die
Kurzschlussströme unbedingt kennen.
Aus den folgenden Betrachtungen
geht hervor, warum der Schutz in elektrischen Anlagen erforderlich ist:
35
Elektroinstallation
• Elektrische Anlagen sind so zu dimensionieren, dass
weder Personen noch Sachwerte gefährdet werden.
• Jede installierte Anlage muss nicht nur dem normalen Betriebszustand genügen, sie ist auch für Störfälle auszulegen.
• Die Wirtschaftlichkeit und Sicherheit der Anlagen ist
stark von der Beherrschung der Kurzschlussströme
abhängig.
• Die Netzqualität ist wichtig für die Produktionsanlagen.
Folgende Daten und Punkte sind für den Kurzschlussschutz notwendig:
• Die allgemeine Netzdaten Un (Nennspannung) und
I"k müssen bekannt sein.
• Sternpunktbehandlung des Netzes (z. B. geerdet, gelöscht oder isoliert) ist wichtig für die Berechnung
der einzelnen Kurzschlussarten.
• Netzform im Niederspannungs-Netz (TN, TT oder
IT) muss bekannt sein.
• Kurzschlussarten (z. B. I"k1 min oder I"k3 ) sind immer
zu berechnen.
• Die Anordnung der Schutzeinrichtungen (z. B. Sicherungen oder Leistungsschalter) bestimmt die
richtige Funktion der Anlage.
• Abschaltzeiten von 0,1 s, 0,2 s, 0,4 s oder 5 s sind zu
berücksichtigen.
Für den Schutz in 20-, 10- und 0,4-kV-Netzen sind folgende Punkte wichtig:
• Eine automatische Abschaltung der Fehler muss gewährleistet sein.
• Der Hauptpotentialausgleich muss immer ausgeführt werden.
• Thermische und dynamische Auswirkungen müssen
vermieden werden.
• Überstrom-Schutzeinrichtungen und Auslösekennlinien sind immer auf Selektivität zu prüfen.
Literatur
[1] DIN EN 60909-0 (VDE 0102):2002-07,
Kurzschlussströme in Drehstromnetzen –
Teil 0: Berechnung der Ströme
[2] Kasikci, I.: Projektierung von Niederspannungsanlagen,
Hüthig & Pflaum Verlag, 2000.
(Fortsetzung folgt)
36
de 4/2003
Elektroinstallation
Überspannungs-Schutzgeräte richtig
ausgewählt und fachgerecht installiert
Wolfgang Pilsl
Bild 1: Einsatz von
Überspannungs-Schutzgeräten in einer
NiederspannnungsVerbraucheranlage
Die Aufgabe eines ÜberspannungsSchutzgerätes ist es, elektrische Installationen und Geräte vor der zerstörenden Wirkung durch transiente
Überspannungen zu bewahren. Die
richtige Auswahl der Produkte hilft
nicht nur Anlagen zu schützen und
Produktionsausfälle zu vermeiden,
sondern reduziert den Installationsaufwand und den Platzbedarf im Verteiler.
A
ls transiente Überspannungen
werden Überspannungsereignisse gewertet, die deutlich oberhalb der Toleranzgrenzen der Netznennspannung bzw. Systemnennspannung im
Zeitbereich von einigen 10 µs bis einigen
100 µs auftreten. In Abhängigkeit von
der Ursache, die zum Entstehen transienter Überspannungen geführt hat,
unterscheiden sich diese Überspannungen hinsichtlich ihrer Amplitude und der
mit ihnen verbundenen Störenergie.
Das wichtigste Grundprinzip, nach
dem alle Überspannungs-Schutzgeräte
arbeiten, ist die Schaffung eines Potentialausgleichs unter Berücksichtigung
aller aktiven elektrischen Leiter. Denn
nur wenn es gelingt, für einen Anlagenteil oder ein Endgerät Potentialgleichheit
zwischen allen elektrisch leitfähigen
Komponenten zu schaffen, verlieren
Überspannungen ihre zerstörende Wirkung. Rein von der funktionellen Aufgabe her betrachtet, lassen sich Überspannungs-Schutzgeräte als superschneller
Schalter darstellen, die beim Auftreten
von definierten Potentialdifferenzen einen für die Überspannung kurzschlussähnlichen Zustand herbeiführen. Die
elektrischen und mechanischen Anforderungen an Überspannungs-Schutzgeräte definieren sich anhand ihrer Funktion und Einsatzorte. Für Überspannungs-Schutzgeräte, die in elektrischen
Anlagen bis 1 000 V Wechselspannung
Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Pilsl ist
Produktmanager für Überspannungsschutz
bei Siemens A&D in Regensburg
de 4/2003
zum Einsatz kommen, nimmt E DIN
VDE 0675, Teil 6, 6A1 und 6A2 [1] eine
Einteilung in so genannte Anforderungsklassen vor.
Anforderungsklassen von
Überspannungs-Schutzgeräten
Überspannungs-Schutzgeräte der Anforderungsklasse B haben die Aufgabe, den
entsprechend DIN V ENV 61024-1 [2]
geforderten
Blitzschutz-Potentialausgleich zwischen der elektrischen Anlage
eines Gebäudes und dem Gebäudeerder
sicherzustellen. Die ÜberspannungsSchutzgeräte der Anforderungsklassen C
und D übernehmen die Überspannungsbegrenzung für den sensibleren Teil der
elektrischen Verbraucheranlage, einschließlich der an ihr betriebenen Endgeräte und Funktionseinheiten. Bild 1 zeigt
die Anwendung der ÜberspannungsSchutzgeräte unterschiedlicher Anforderungsklassen in einer NiederspannungsVerbraucheranlage.
Um zu verdeutlichen, dass Überspannungs-Schutzgeräte der Anforderungsklasse B neben ihrer überspannungsbegrenzenden Wirkung in der Lage sein müssen, die Stoßströme direkter
Blitzentladungen zu beherrschen, bezeichnet man derartige Schutzgeräte
auch als so genannte Blitzstrom-Ableiter. Als Überspannungs-Ableiter werden
die Überspannungs-Schutzgeräte der
Anforderungsklasse C und D benannt.
Geeignete Installationsorte
Entsprechend DIN V ENV 61024-1 sollte
man Blitzstrom-Ableiter möglichst nahe
an der Eintrittsstelle der NiederspannungsVersorgungsleitung installieren. Unter
Einhaltung der in der VDEW-Richtlinie
Ȇberspannungsschutz-Einrichtungen der
Anforderungsklasse B – Richtlinie für
den Einsatz in Hauptstrom-Versorgungssystemen« beschriebenen Anforderungen und mit Zustimmung des lokalen
Verteilnetz-Betreibers besteht die Mög-
Bild 2: Blitzstrom-Ableiter gemeinsam mit einem Hauptleitungsschutzschalter in
einem Zählerschrank
37
Elektroinstallation
lichkeit, Blitzstrom-Ableiter im Vorzähler- Bereich der elektrischen Gebäudeinstallation einzusetzen. Die hierfür notwendigen Anforderungen werden in [3]
und [4] beschrieben.
Überspannungs-Ableiter sollte man
so nah wie möglich an zu schützenden
Betriebsmitteln/Funktionseinheiten installieren, um diese vor eingekoppelten
Überspannungen effektiv zu schützen.
Als vorteilhaft in Bezug auf Schutzwirkung und Aufwand erwies sich für
ausgedehnte elektrische Anlagen der
Einsatz von Ableitern der Anforderungsklasse C im Bereich der Niederspannungs-Unterverteilung. Dann beherrschen diese neben den
• Störungs-Restgrößen der BlitzstromAbleiter auch
• in die Leitungssysteme induzierte
Überspannungen sowie
• in der Anlage selbst »erzeugte«
Überspannungen (z.B. Schaltüberspannungen).
Als sinnvoll erweist sich ein Einsatz von
Überspannungs-Schutzgeräten
direkt
vor dem zu schützenden Endgerät – je
nach Topologie der Endstromkreise
der Niederspannungs-Verbraucheranlage
und der Art der zu schützenden elektrischen/elektronischen Geräte. Hierzu eignen sich Überspannungs-Schutzgeräte
der Anforderungsklasse C oder D.
Fazit für die Installation von Überspannungs-Schutzgeräten ist: Blitzstrom-Ableiter sind möglichst nahe an
der Eintrittstelle der Leitungen ins Gebäude und Überspannungs-Ableiter sind
38
Bild 3: Installation des mehrpoligen
Überspannungs-Ableiters TNS 230/400
in der Unterverteilung mit deutlich
reduziertem Verdrahtungsaufwand im
Vergleich zur konventionellen Lösung mit
einpoligen Ableitern
möglichst nahe am zu schützenden Endgerät/System zu installieren.
Auch bei der Umsetzung des in DIN
VDE 0185, Teil 103, beschriebenen
Blitz-Schutzzonen-Konzeptes
spiegelt
sich dieser gestaffelte Netzschutz wieder
(Bild 2 und 3) [5].
Energetische Koordination sorgt
für selektiven Schutz
Erst die energetische Koordination der
einzelnen Ableiter untereinander gewährleistet ein selektives Wirken der unterschiedlichen Überspannungs-Schutzgeräte. Dabei stellt sich das Grundprinzip der energetischen Koordination wie
folgt dar: Jede Ableiterstufe leitet nur die
Menge an Störenergie ab, für die der Ableiter ausgelegt ist. Beim Auftreten höherer Störenergien muss die dem Ableiter
vorgeschaltete Schutzstufe, z. B. Ableiter
der Anforderungsklasse B, die Ableitung
des Stoßstromes übernehmen und die
nachgeschalteten Ableiter entlasten. Eine derartige Koordination muss alle
möglichen Störereignisse berücksichtigen, z.B. Schaltüberspannungen oder
Blitzteilströme. Der Hersteller der Überspannungs-Schutzgeräte muss die Koordination entsprechend DIN V VDE V
0100, Teil 534 dokumentieren [6].
In räumlich ausgedehnten elektrischen
Anlagen verwendet man zur sicheren
energetischen Koordination die zwischen
den Überspannungs-Schutzgeräten installierten Kabel und Leitungen. Dagegen hat sich bei Anlagen geringer räumlicher Ausdehnung der Einsatz spezieller
Entkopplungsspulen bewährt. Mit derartigen Entkopplungsspulen lassen sich
Ableiterkombinationen der Anforderungsklasse B und C auf relativ engem
Raum schaffen – 10000 Mobilfunkstationen weltweit sind beispielsweise mit
derartigen Ableiterkombinationen seit
Jahren sicher geschützt (Bild 4).
Die Entkopplung der Überspannungs-Schutzgeräte mittels spezieller
Entkopplungsspulen hat jedoch auch
technische und ökonomische Grenzen:
Sowohl der erhöhte Platz- und Kostenaufwand bei räumlich kompakten
Anlagen als auch die besonders technisch aufwändige und kostenintensive
Dimensionierung von Entkopplungsspulen für hohe Anlagennennströme gestaltet deren Einsatz in einigen Anlagen
schwierig bzw. zu kostenaufwändig.
Kombi-Ableiter –
Klasse B und C kombiniert
Die Lösung derartiger Probleme liegt in
der Entwicklung energetisch koordinierter Kombi-Ableiter. Diese Kombi-Ableiter müssen Anforderungen erfüllen, die
sich aus der Summe der Anforderungen an
Ableiter der Klassen B und C ergeben:
• Blitzstrom-Ableitvermögen eines Blitzstrom-Ableiters von einigen 10 kA
(10 kA/350 µs)
• Tiefer Schutzpegel eines Überspannungs-Ableiters der Anforderungsklasse C
• Selektive Wirkungsweise und energetische Koordination der internen »Ableiterstufen«
• Energetische Koordination ohne zusätzliche Entkopplungsspulen und
Bild 4: Montage einer blitzstromtragfähigen Ableiterkombination bestehend
aus Blitzstrom-Ableitern, ÜberspannungsAbleitern und Entkopplungsspulen
de 4/2003
Elektroinstallation
notwendige Leitungslängen zu weiteren Ableitern der Anforderungsklassen
C und D in nachgeordneten Verteilungen sowie direkt zu den zu schützenden Endgeräten
• Vermeidung bzw. Löschung von Netzfolgeströmen je nach Kurzschlussbedingung am Einsatzort bis zu einigen
kA
• Vermeidung des Fehlauslösens kleiner
Anlagensicherungen durch Unterdrückung hoher Netzfolgeströme
• Berücksichtigung der Festigkeit gegenüber zeitweisen Überspannungen entsprechend DIN VDE 0100, Teil 442
[7]
• Leckstromfreiheit der ÜberspannungsSchutzbeschaltung bei Netznennspannung
Eine neue Kombi-Ableiter-Generation
vereint nun erstmals all diese Anforderungen in einem Gerät (Bild 5). Unter
Beachtung der in DIN V VDE V 0100,
Teil 534, beschriebenen Schaltungsvarianten für die Netzsysteme TN-C, TN-S
und TT stehen dem Anwender drei Gerätevarianten zur Verfügung. Diese anschlussfertigen Überspannungs-Schutzgeräte der neuen Kombiableiter-Generation gewähren eine sehr hohe
Anlagenverfügbarkeit mit einer Vielzahl
von Optionen wie:
• Einfache Auswahl der Überspannungs-Schutzbeschaltung durch systemspezifische Gerätevarianten
• Integrierte Betriebs-/Defektanzeige für
alle Außenleiter
• Vermeidung zusätzlicher Abgangsklemmen durch zusätzliche Klemmstellen direkt am Gerät
• Schnelle und sichere Installation durch
anschlussfertige Kompakteinheit
• Stoßstromfeste Ableitung durch Vermeidung modularer Ableiteranordnungen
de 4/2003
Bild 5: Kombi-Ableiter TNC in der Verteilung mit deutlicher Platzeinsparung im
Vergleich zum Aufbau mit Entkopplungsdrosseln
• Optionales Anzeigemodul mit potentialfreien Wechslerkontakten und optischer Schnittstelle
Als Ergänzung der bewährten Überspannungs-Schutzgeräte-Familie bieten die
Kombi-Ableiter die Möglichkeit, Blitzschutzpotentialausgleich und Überspannungsschutz einer Anlage auf engem
Raum auszuführen. Dies erfordert für
die Anwendung im TN-C-System lediglich einen Platz von sechs Teilungseinheiten im Verteiler.
Literaturverzeichnis
[1] E DIN VDE 0675-6/A1, VDE 0675 Teil 6/A1:
1996-03: Überspannungsableiter zur Verwendung
in Wechselspannungsnetzen mit Nennspannungen zwischen 100V und 1000V.
Änderung A1 zum Entwurf DIN VDE 0675-6
(VDE 0675 Teil 6). VDE-Verlag, Berlin/
Offenbach
[2] DIN V ENV 61024-1 (VDE V 0185 Teil 100):
1996-08. Blitzschutz baulicher Anlagen. Teil 1:
Allgemeine Grundsätze. VDE-Verlag, Berlin/
Offenbach
[3] VDEW: Überspannungs-Schutzeinrichtungen der
Anforderungsklasse B. Verlags- und Wirtschaftsgesellschaft der Elektrizitätswerke m.b.H.,
Frankfurt, 1998
[4] Lösungen zur Umsetzung der VDEW-Richtlinie
für den Einsatz von Überspannungs-Schutzeinrichtungen der Anforderungsklasse B in Hauptstromversorgungssystemen, Druckschrift Nr.
665, 03.2000, Dehn & Söhne, Neumarkt/
Nürnberg
[5] Hasse, P.; Wiesinger, J.: EMV Blitz-SchutzzonenKonzept. Pflaum Verlag, München/VDE-Verlag,
Offenbach, 1994
[6] DIN V VDE V 0100-534 (VDE V 0100 Teil 534):
1999-04: Elektrische Anlagen von Gebäuden –
Teil 534: Auswahl und Errichtung von Betriebsmitteln – Überspannungs-Schutzeinrichtungen.
VDE-Verlag, Berlin/Offenbach
[7] DIN VDE 0100-442 (VDE 0100 Teil 442): 1997-11:
Elektrische Anlagen von Gebäuden – Teil 4:
Schutzmaßnahmen – Kapitel 44: Schutz bei
Überspannungen – Hauptabschnitt 442: Schutz
von Niederspannungsanlagen bei Erdschlüssen
in Netzen mit höherer Spannung. VDE-Verlag,
Berlin/Offenbach
■
39
Elektroinstallation
Dezentrale Erzeugungsanlagen in
bestehende Netze integrieren
TAB-Fachforum
Michael Muschong
Mit der zunehmenden Anzahl von dezentralen Erzeugungsanlagen, die in
die bestehenden elektrischen Verteilungsnetze einspeisen, beschäftigte
sich dieses Forum.
R
egenerative Energien stehen in der
öffentlichen Meinung gut im
Kurs. Auf der technischen Seite
wird es immer schwieriger, diese auf die
Fläche verteilten Energieerzeuger in die
bestehenden Verteilungsnetze einzubinden. Hinzu kommen die Umstellungen
der Verteilungsnetzbetreiber (VNB) auf
die neuen Anforderungen der liberalisierten Strommärkte. Bei deren Umsetzung stehen die deutschen Stromversorger im Vergleich zu den meisten europäischen Nachbarn dennoch recht gut da.
Fachleute sprachen für Fachleute
Mit an vier deutschen Orten im Jahr
2002 durchgeführten Fachforen zu diesem Thema wendete sich der Verband
der Netzbetreiber (VDN) – unterstützt
vom ZVEH sowie den Firmen VWEV,
ABB und Hager-Tehalit – direkt an die
Vertreter von Netzbetreibern und Herstellern aus dem Bereich der Elektroenergieversorgung (Bild 1).
In einer Reihe von Fachbeiträgen
erläuterten die Referenten aus der Energiewirtschaft, der Industrie und den
Verbänden die Problematik der dezentralen Energieerzeugung im Kontext zu
den technischen Anschlussbedingungen
(TAB2000).
der Elektrizitätswirtschaft(VDEW-e.V.) gegründet worden, welcher damit Dachverband des VDN ist. Der
Einflussbereich
des
VDN in Deutschland
reicht von den Höchstspannungsnetzebenen
(Bild 2) bis in die Niederspannungsebene vor
Ort am Verbraucher.
Seit 2001 gibt es die
4. Auflage folgender
VDEW/VDN-Richtlinien:
Bild 1: Die Teilnehmer erhielten Informationen über den Um• Notstromaggregate – gang mit dezentralen Eigenerzeugern an den vorhandenen
Richtlinie für Pla- Verteilungsnetzen
nung, Errichtung und
und Parallelbetrieb von EigenerzeuBetrieb von Anlagen mit Notstromaggungsanlagen am Mittelspannungsgregaten
netz.
• Eigenerzeugungsanlagen am NiederHier gibt es also eine klare Trennung
spannungsnetz – Richtlinie für Anzwischen Notstromaggregaten und Eischluss und Parallelbetrieb von Eigengenerzeugungsanlagen. Prinzipiell unerzeugungsanlagen am Niederspanterscheiden sie sich dadurch, dass bei
nungsnetz
Notstrombetrieb eine Umschaltung zwi• Eigenerzeugungsanlagen am Mittelschen VNB-Netz und Notstromgenespannungsnetz – Richtlinie für Anrator erfolgt, während Eigenerzeugungsschluss und Parallelbetrieb von Eigenanlagen parallel zum VNB-Netz arerzeugungsanlagen am Mittelspanbeiten.
nungsnetz
• Erzeugungsanlagen am Hochspannungsnetz – Richtlinie für Anschluss
Dezentrale Erzeugungsanlagen
am Niederspannungsnetz
Richtlinien für dezentrale
Erzeugungsanlagen
Grundsätzlich ist der VDN dafür verantwortlich, die technischen Richtlinien für
elektrische Verteilungsnetze ständig an
den aktuellen Stand der Technik anzupassen. Der VDN ist 2001 vom Verband
Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong,
Redaktion »de« nach Unterlagen des
VDEW/VDN
40
Bild 2: Aufbau des Höchstspannungsnetzes in Deutschland, Stand: 1.1.2002
Die TAB2000 verweist auf die zuvor genannten Richtlinien. Diese werden im
Netzgebiet eines Verteilungsnetzbetreibers (VNB) erst dann rechtsgültig, wenn
eine Anzeige gemäß § 17 AVBEltV erfolgt ist. Die Richtlinien sehen am Verknüpfungspunkt Niederspannungsnetz
z. B. folgende parallele Erzeuger vor:
• Wasserkraftanlagen,
• Windenergieanlagen,
• Photovoltaikanlagen,
• von Wärmekraftmaschinen angetriebene Generatoren oder
• Brennstoffzellen.
Hierbei dürfen Leistungen bis 4,6 kVA
einphasig eingespeist werden. Im Zusammenhang mit der Einspeisevergütung gemäß Erneuerbare-Energien-Gesetz bestehen derzeit noch Streitpunkte
bezüglich der Kostenübernahme für
de 4/2003
Elektroinstallation
• zeitnahere Veröffentlichung
der
Ergebnisse der Clearingstelle und den
sich daraus ergebenden Konsequenzen.
Integration von
dezentralen
Erzeugungsanlagen
Dezentrale
Erzeugungsanlagen (DEA)
Bild 3: Zähleranlage eines Mehrfamilienhauses mit separater erleben derzeit einen
wahren Boom. Die
Einspeisung und Zählerplatz für eine Photovoltaikanlage
Netzbetreiber konnten
deren Einflüsse auf die bestehenden NetNetzerweiterungen, die ggf. durch die
ze vorab nur theoretisch abschätzen.
Paralleleinspeisung notwendig werden.
Mit den nun vorliegenden praktischen
Hierfür gibt es beim Bundesministerium
Erfahrungen, wie sich DEAs auf die
für Wirtschaft eine »Clearingstelle zum
Netzstruktur auswirken, können sie
EEG §10 (3) Netzkosten« (weitere Infos
technische Grundsätze für eine optimale
unter www.vdn-berlin.de). Die FestleNetzeinspeisung erarbeiten.
gung des Netzverknüpfungspunktes erBei der Einspeisung von DEAs in das
folgt dabei immer nach dem Grundsatz
Niederspannungsnetz besteht derzeit
der Kostenminimierung.
folgende Situation:
Für die Errichtung von parallelen Er• Der Netzparallelbetrieb von Kleinanzeugungsanlagen an Niederspannungslagen im Bereich der Kraft-Wärmeanlagen erhielten die Forumsteilnehmer
Kopplung nimmt stark zu. In den
mehrere Planungsbeispiele. Quasi zum
nächsten Jahren erwarten die NetzbeAnfassen waren auch Demonstrationstreiber, dass sich der Wirtschaftlichobjekte ausgestellt (Bild 3).
keitspunkt einstellt.
Künftig sieht der VDN Handlungsbe• Es gibt wenige Erfahrungen, wie sich
darf für noch praxisgerechtere Richteine zunehmende Anzahl von einspeilinien, besonders bei den folgenden
senden DEAs in das NiederspannungsSchwerpunkten:
netz verhalten.
• Erarbeitung von Faustformeln, um
• Die bestehenden Planungsgrundlagen
Anschlüsse einfacher beurteilen zu
und Betriebsgrundsätze für Verteikönnen
lungsnetze berücksichtigen nicht den
• Erarbeitung von Richtlinien für Brennhohen Anteil von DEAs.
stoffzellen im Niederspannungsnetz
• Die Versorgungsqualität wird durch
• Überdenken der Abschaltphilosophie
DEAs beeinflusst, sodass die Netzbe• Verbesserung der ENS-Technik
treiber Lösungen für einige Kriterien
• Optimierung der Zähleinrichtungen
finden müssen (Tabelle).
und Abrechnungsverfahren
Netzkriterien
Lokale Kriterien
Erhöhung der Kurzschlussleistung
Schutzselektivität
Schaltbedingte Spannungsänderungen
Netzweite Kriterien
Quasistationäre Spannungshaltung/-anhebung
Strombelastbarkeit der Betriebsmittel
Einhaltung der Grenzen auch bei
Netzumschaltungen
Langzeitflicker
Oberschwingungen
Schwerpunkt und Fazit
Technische Einzellösungen
Gesamtoptimierung ganzer Netzbereiche
(Ausrüstung der Anlagen)
Bei der Integration einzelner oder weniger Anlagen in vorhandene Netze liegen genügend
Erfahrungen vor. Zum großflächigen Einsatz von DEAs gibt es derzeit keine betrieblichen
Erfahrungen; Bestimmungen und Richtlinien fehlen noch.
Problemfelder bei der Integration von dezentralen Erzeugungsanlagen
de 4/2003
• Eine relativ hohe Anzahl von DEAs
können ohne Betriebsmittelüberlastungen oder Verletzung des Spannungsbandes (Toleranzbereich der
Nennspannung im Verteilungsnetz) in
Niederspannungsnetze
einspeisen.
Voraussetzung für die hohe Zahl von
DEAs ist eine Einzelbegrenzung der
Einspeiseleistung auf 1…1,5 kVA je
Haushalt.
• Die Einspeisung von DEAs sollte besser im Mittel- statt im Niederspannungsnetz erfolgen.
• Es treten zunehmend Rückspeiseprobleme in übergeordnete Netzebenen
auf. Besonders massive Rückspeisungen gibt es z. B. bei Windkraftanlagen
(große Windparks), die sich bis in die
110-kV-Ebene auswirken.
Viele Themen wurden
angesprochen
Im Verlauf des Fachforums wurden eine
Reihe von Themen angesprochen, die
sich mit der zuvor geschilderten Problematik beschäftigen. Zu folgenden Themen gab es umfangreiche Vorträge:
• Ausführungsbeispiele und Einsatz von
PV-Anlagen
• Normensituation im Bereich der Erzeugungsanlagen
• Blitz- und Überspannungsschutz für
Erzeugungsanlagen
• Inbetriebnahme und Prüfung von
Photovoltaikanlagen
• Arbeiten des Bundesinstallateurausschusses (BIA)
• Lehren aus dem Hochwasser aus Sicht
eines betroffenen Netzbetreiber
• Die neue AVBEltV
• Betriebliche Erfahrungen mit Erzeugungsanlagen
• Die Schutzeinrichtungen ENS und
Ausblick auf nationale und internationale Weiterentwicklungen sowie messtechnische Alternativen
• Die Brennstoffzelle als dezentrale Erzeugungsanlage – Funktionsprinzipien
und aktueller Stand der Entwicklung
• Der Stirlingmotor als eine Variante der
dezentralen Erzeugungsanlage.
Das Forum zeigte den Anwesenden, dass
viele technische, ökonomische und
rechtliche Probleme zu lösen sind. So
werden z. B. im Bereich der Brennstoffzellen oder Offshore-Windkraftanlagen
künfig enorme Zuwächse an dezentraler
Einspeisung zu erwarten sein. Hierfür
muss der VDN mit Unterstützung der
Fachleute der Branche neue Lösungen
erarbeiten.
■
41
Informationstechnik
Gebäudetechnologie heute und morgen
Das Internet als begleitendes Medium
Armin Bäuerle
Dient das Internet irgendwann zur
Steuerung von gebäudetechnischen
Funktionen und welche werden das
dann sein? Wie werden wir uns in solchen Gebäuden fühlen? Ferngesteuert oder behütet und geborgen?
Quelle: ABB Stotz-Kontakt
D
ie einschlägigen Medien berichten fast täglich über »atemberaubende« Entwicklungen. Doch
auch wer die neuen Techniken annimmt,
kommt kaum noch hinterher und muss
ständig für die neuen Geräte und Applikationen »Führerscheine« machen. Vielen fehlt für eine ganzheitliche Betrachtungsweise meist das breite Wissen.
Die Übersicht, wo das Ganze hinführt,
haben wir nicht. Wir ahnen jedoch
die Quelle dieser Entwicklungen: Erlaubt ist, was den ökonomischen Nutzen
des Gebäudebetreibers steigert.
Voraussetzung für die Entwicklung im
Gebäudebereich waren das Internet und
die immer preiswertere und leistungsfähigere Netzwerk- und PC-Technologie. So
lässt sich heute vieles vernetzen, kontrollieren und in den Informationsstrom einbetten. Ein unumkehrbarer Prozess. Die
Frage, ob die globale Vernetzung stattfindet, stellt sich nicht mehr. Die Frage kann
höchstens lauten, wann bzw. wie schnell
es überall vonstatten geht.
dulare Hardware, kommuniziert über
intelligente Portale1) mit dem Server,
der das Gebäude im Ganzen bedient.
Das führt zu verteilten, dezentralen,
völlig vernetzten Gebäudestrukturen.
Die Anpassungsfähigkeit des Gebäudes
nimmt also zu. Systematisch baut sich
so ein »Nervensystem« in Gebäuden
auf, das sich mit der Außenwelt vernetzen lässt.
Alle am Kommunikationsprozess beteiligten Komponenten erhalten eine so
genannte IP-Adresse, also eine eigene
»datentechnische Hausnummer«.
Intelligenz inklusive
Viele Gebäudefunktionen lassen sich
heute über Bussysteme steuern, und
zwar mittels Komponenten, die über eine eigene, eingebaute »Intelligenz« verfügen. Diese Komponenten, häufig dicht
gepackte Elektronikbausteine (embedded system) oder sogar komplette Webserver, können in eine Unterputzdose
eingebaut werden (Bild 1).
Module mit integriertem Prozessor
steuern und regeln – in Gruppen zusammengefasst – die Funktionsgruppen
in einem Raum oder einer Raumgruppe.
Die Technik des Raumes, also die moArmin Bäuerle arbeitet bei der Fa. Varioconcept in Puchheim
42
Klassifizierung von Ereignissen
Im Gebäude passiert eine ganze Menge,
irgendwann, irgendwie, irgendwo. Das
nennt der Fachmann »Ereignisse«. Man
unterscheidet zwischen ständig wiederkehrenden Ereignissen (die Sonne geht
auf) und plötzlichen (es brennt). Hilfreich und sinnvoll ist, diese Ereignisse zu
erfassen und zu verarbeiten. Man differenziert folgendermaßen:
Betriebsmeldungen z. B. von
• Heiz- und Kühlventilen
• Lichtkreisen
1) Portale kontrollieren Räume, informieren Personen und kommunizieren über
moderne Datennetze.
• Betriebsarten im Raum
• Rauchmeldern
• Toxische Gasüberwachungen
• Strom- und Notstromversorgungen
• Akkus und Batterien
• Isolationsüberwachungseinrichtungen
• Maschinen und Anlagen aus dem Produktionsbereich und
Störungen u. a. in
• Raum- und Lichtreglern
• Identifikationsgeräten
• Beschattungsgeräten
• Taupunktmessgeräten sowie
Ist- und Sollwerte z. B. von
• Helligkeitssensoren
• Aktoren
• Raumtemperatur- und Feuchtefühlern
• Zeitgebern und Schaltern
Diese erfassten Ereignisse lassen sich
klassifizieren, z. B. in folgende Ereignisgruppen:
• Identifikation
• Zutritts- und Zugriffskontrolle
• Information und Orientierung
• Zeiterfassung und Zeitmanagement
• Betriebsdatenerfassung
• Sicherheitstechnik
• Logistik
• Fuhrparkverwaltung
• Automatische Gebührenerfassung
Die Einteilung in Ereignisgruppen führte
in der Vergangenheit zur Entwicklung
von eigenständigen, nicht genormten
de 4/2003
Informationstechnik
(proprietären) Steuerungs- und Kontrollsystemen. Heute versucht man, diese
Systeme auf eine einheitliche Basis zu
stellen.
Informationsverarbeitung und
neue Organisationsformen
Der Abschnitt »Klassifizierung von Ereignissen«, S. 42, verdeutlicht die Informationsfülle, die ein Gebäudeautomatisierungssystem verarbeiten muss. Für eine effiziente Informationsverarbeitung
werden zukünftig neuartige Organisationsformen sorgen, also ein zuverlässiges und professionelles Managementsystem. Dieses Managementsystem dient
nicht nur der effizienten Beurteilung und
Rekonstruktion der Ereignisse, sondern
auch der übersichtlichen Darstellung aller relevanten Inhalte. Das ermöglicht
dem Betreiber, die Ereignisse zügig bewerten zu können und sodann bereichsübergreifend, eigenverantwortlich und
unmittelbar zu handeln. Ein leistungsfähiges Managementsystem besteht somit
aus reibungslos und sicher miteinander
kommunizierenden Komponenten:
• periphere Datenendgeräte,
de 4/2003
• Kommunikationswege,
• Software-Programme und
• Identifikationsträger.
Dokumentmanagement schafft
Ordnung
Wer die Datenflut beherrschen will,
muss die Informationen zuordnen, sortieren, verwalten und strukturiert ablegen. Was heute noch im Internet fehlt, ist
ein Service für das Dokumenten-Management. Soll diese Dienstleistung von
den Kunden akzeptiert werden, müsste
dieser Service ähnlich sicher sein wie der
einer Bank.
Die Gliederung des Gebäudes
Ein Gebäude- oder Anlagenkomplex
besteht aus vielen Raumgruppen und
Teilbereichen. So gibt es Bereiche, die
nur von Einzelpersonen oder Personengruppen genutzt bzw. aufgesucht werden, z. B. die Raucherecke. Es gibt aber
auch Bereiche, zu denen man nur zu einer gewissen Zeit Zugang hat, z. B. zur
Kantine. Ein Managementsystem muss
also u. a. in der Lage sein, Personen
den Zugang zu bestimmten Räumlichkeiten und zu bestimmten Zeiten zu gestatten und darüber hinaus diese Ereignisse zu erfassen, zu kontrollieren und
zu bewerten. Eine Leitwarte ähnelt
dem Managementsystem. Auch hier
lässt sich das gesamte Geschehen eines
Gebäudes oder einer Anlage auf einem
Bildschirm erfassen und ggf. kann jedes einzelne Ereignis unmittelbar beeinflusst werden.
Entscheidungskriterien für ein
System
Vor der Entscheidung des Betreibers, ein
Gebäude mit innovativer Technik auszustatten, sollte er sich folgende grundsätzliche Fragen stellen:
• Verbessern die technischen Einrichtungen das wirtschaftliche Ergebnis?
• Steigern die technischen Einrichtungen
das Wohlbefinden und die Sicherheit
der Beschäftigten?
• Dienen die technischen Einrichtungen
der Steigerung der Sicherheit?
Ist die Entscheidung schließlich zugunsten eines Managementsystems gefallen,
muss der Betreiber untersuchen, ob…
43
Informationstechnik
• … es alle Bild-, Ton- und Textinformationen kompakt, statistisch aufbereitet
und übersichtlich liefert,
• … es auf alle Ereignisse online zugreift,
• ... sich jedes Ereignis einzeln aufrufen
lässt,
• … die Informationen klar und irrtumsfrei erfasst, verarbeitet, bewertet und
zur Dokumentation ausgegeben werden können,
• … Langzeitbeobachtungen möglich
sind und ob sich Tendenzen aufzeigen
lassen und
• ob die Kommunikationswege standardisiert sind.
Umfassender Überblick
Heutige und zukünftige Gebäudetechnik stützt sich auf offene Netzwerktechnologien wie Ethernet und TCP/IP sowie
auf gängige Software wie Java. Sie ist somit kompatibel zu künftigen Internetanwendungen.
Diese offenen Netzwerktechnologien
ermöglichen dem Betreiber eines Gebäudes, sich uneingeschränkt über alle Ereignisse zu informieren, und zwar zeitgerecht, irrtumsfrei und überall. Dabei
kann es sich um Daten aus der Gebäudeautomation handeln, aber auch um betriebswirtschaftliche Daten bzw. Daten
aus der Fertigung. Alle werden über den
gleichen Datenweg kommuniziert.
ler als die Kommunikation über ISDN.
Darüber hinaus erlaubt das genutzte
Frequenzband eine gerichtete Datenübertragung mit sehr hoher Bandbreite.
Doch diese Technik ist nicht unumstritten.
Funkverbindungen
für kleine Distanzen
Als drahtloses Netzwerk für die Datentechnik eignet sich das Wireless-LAN,
und zwar als transparente Verlängerung
der drahtgebundenen LANs.
Das Handy im Bluetooth-Netzwerk
Handys mit Bluetooth-Schnittstelle ermöglichen u.a. den Zugang zum Internet
bzw. zu externen Datenein- und -ausgabegeräten.
Maximal acht Bluetooth-fähige Geräte können im Kommunikationsbereich
eines fest installierten Knotens (im Rahmen der verfügbaren Übertragungskapazität) kollisionsfrei mit diesem – ge-
Und so könnte es sein, dass Bluetooth
trotz aller Unkenrufe das Wireless-LAN
bald einholt, weil Bluetooth …:
• … den Datenverkehr ebenso unterstützt wie Sprache, Bild und Ton,
• … robust gegen Interferenzen ist,
• … sicher gegen das unerlaubte Eindringen schützt und
• … spontane Umrüstungen ermöglicht.
Eine typische Anwendung in Fertigungsbetrieben könnte sich im Bereich
des Lagers ergeben. Eine Online-Verbindung zum Warenwirtschaftssystem lässt
sich jederzeit und an jeder Stelle herstellen. So haben die Mitarbeiter die Möglichkeit, unmittelbar auf alle Informationen im Netz zuzugreifen.
Weitere Anwendungen von
Bluetooth
Handy-Besitzer mit Bluetooth-Funktionalität nutzen bereits eine drahtlose Infrastruktur und zusätzliche kostenlose
Dienste im öffentlichen Bereich:
Hohe Bandbreiten für den
Datenaustausch
Die Gebäudeautomation verwendet in
zunehmendem Maße den drahtgebundenen Netzwerkstandard Ethernet, denn
er zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:
• Geschwindigkeiten bis zu 10 Gbit/s,
• erlaubt komplexe Web-Anwendungen
und
• gleichzeitiger Zugriff vieler Nutzer
durch Switching-Technologie möglich.
Der Ethernet-Standard ersetzt mehr und
mehr die »alten« Feldbus-Standards und
hat sich am Markt etabliert. Der Markt
forderte und bekommt nun in Kürze äußerst preiswerte Embedded-System-onchip-Lösungen, und das bei geringem
Platzbedarf und geringer Stromaufnahme (Bild 1).
Einen kräftigen Innovationsschub
erfahren aktuell die drahtlosen Netzwerke, denn sie verhindern das Kabelwirrwarr und steigern die Mobilität. In vielen Fällen ermöglichen sie die leitungslose Erweiterung von kabelgebundenen
LANs. Sie sind um ein Vielfaches schnel-
44
Bild 1: In einer Unterputzdose findet ein kompletter Webserver für die Gebäudesteuerung Platz (li.) bzw. eine Schnittstelle zum Internet (re.)
nannt auch Hotspot – seriell bidirektional kommunizieren. Die Reichweite beträgt 10 m … max. 100 m. Mit dieser
Technik kann man noch bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h sicher kommunizieren, wichtig z. B. in der Automatisierungstechnik (Bild 2).
Fachleute behaupten, die Allerweltsanwendungen würden sich im Bluetooth
verstecken, die professionellen im Wireless-LAN. Man kann darüber trefflich
streiten. Doch Bluetooth ist echtzeitfähig und lässt damit die Übertragung von
Sprache zu. Dadurch eröffnen sich im
Gebäudebereich zahlreiche Anwendungen.
• In Flughäfen und Bahnhöfen dient
Bluetooth zur Beobachtung von Schaltern, Toren und Bahnsteigen, zur Ausgabe von Flugdaten oder Fahrplänen,
zur Überwachung von Gepäck/Persknen und zur Aussendung von Werbebotschaften.
• In Museen vermitteln Hotspots ergänzende Informationen bei der Betrachtung von historischen Kunstobjekten.
• In Kliniken hilft Bluetooth bei der Beobachtung der medizinischen Einrichtungen und der Ausgabe von Patientendaten am Krankenbett.
de 4/2003
Informationstechnik
Bild 2:
BluetoothAntenne
Bluetooth findet aber auch im Handel und Dienstleistungsgewerbe einige Anwendungen:
• Kennzeichnung lokal positionierter Sonderangebote,
• Anzeige von Ausverkäufen,
• Informationen für Touristen.
Weiterhin setzt man Bluetooth in Büroumgebungen zu
Folgendem ein:
• Verfolgung von Personen in Sicherheitsbereichen,
• Zutrittskontrolle und zum
• Informationsaustausch.
ZWISCHEN WUNSCH UND
WIRKLICHKEIT
Laut einem Reisebericht in der Süddeutschen Zeitung gibt
es bereits Hotels, in denen die elektronische Medien-Zukunft schon begonnen hat. Dort kommt keine Langeweile
auf, denn der Gast ist mit seinen Fernbedienungen voll
ausgelastet. So wird das Zappen zum Problem: der DVDPlayer spinnt und der Video-Beamer will einfach nicht
funktionieren.
Spötter sagen, bisher habe es noch keiner geschafft, auf
Anhieb alle Remote-Controls zu bedienen.
Der Zimmerservice hilft und erzählt nebenbei eine
schöne Geschichte, die nicht in Prospekten steht: Bisher
habe es nur einen Mann gegeben, der es schaffte, die Anlage alleine zu bedienen – ein Mitarbeiter von Sony.
Oder – wie in einem anderen Fall – der Zugang zum
Internet über Hotspot realisiert keine Verbindung.
Oder die Einstellung der Zimmertemperatur führt zu einem Sauna-Vergnügen.
Doch wir sind willig. Das alles soll uns nicht abhalten,
die aktuellen Entwicklungen für uns sinnvoll und ökonomisch zu nutzen.
Ausblick
Wo es hingeht, werden wohl die Halbleiter- oder Software-Riesen bestimmen, d.h., inwieweit sie ein Verfahren oder eine Produktgruppe forcieren. Doch der
größte Schub kommt aus der Java-Ecke, denn Java bewegt sich – wenn auch nicht so schnell wie ursprünglich erwartet, aber immerhin. Die »Java-2-Micro-Edition« ist hervorragend etabliert im mobilen Gerätesektor. Experten prognostizieren einen kräftigen Marktimpuls durch die zahllosen Bluetooth-Applikationen,
die in JAVA geschrieben werden.
■
de 4/2003
45
Informationstechnik
Mehr als nur ein Trend
Webtechnologie in der Gefahrenmeldetechnik
René Kiefer
Webtechnologie — dieser Trend findet immer mehr Anwendung in der
Sicherheitstechnik. Gebäudeautomatisierung
und
Sicherheitstechnik
wachsen mittels BACnet oder LANbasiert genauso zusammen wie Sprache und Internet-Technologie mittels
Voice over IP. Der Grund: In den Bereichen Sicherheitstechnik, Telekommunikation und Gebäudeautomation, die in der Vergangenheit oft mit
eher proprietären Systemen Kommunikation betrieben haben, ist die Forderung nach Systemintegration und
offenen Kommunikationsstandards
allgegenwärtig.
E
in hoher Grad an Integrationsfähigkeit, Flexibilität, ortsunabhängiger Zugriff sowie Komfort – das
sind Kriterien, die heute am Markt gefragt sind und die eine Systemlösung für
den Kunden attraktiv machen. Sicherheitsmanagementsysteme, die als Plattform auf Webtechnologie aufsetzen, bieten genau diese Attraktivität:
• Intranetbasierter Zugriff auf aktuelle
Anlagen- oder Ereignisdaten
• Reduzierung von Wegzeiten durch virtuelle Technikzentrale an jedem PC
• Einbindung räumlich abgesetzter Stellen mit gewohnter Leistung
• Bereitstellung zielgruppengerechter Informationen (z. B. für Dienstleister
oder Wachdienst, Pförtner)
• Schnelle Verfügbarkeit an nahezu beliebigen Orten, Transparenz und Kontrolle
• Verwendung preiswerter, handelsüblicher Endgeräte, keine aufwändige Installation
• Minimale Investitionskosten; radikale
Einsparung von Hardware-, Verkabelungs- oder Lizenzkosten
• Teilhabe an den technischen Weiterentwicklungen der TCP/IP- und WebTechnologie
René Kiefer ist Leiter Marketing Security Systems bei Siemens Gebäudetechnik, Karlsruhe
46
• Zusammenführung
von bisher getrennten technologischen
Welten in einem Bediensystem
• Erleichterung
von
Systemintegrationen
auf der Bedienoberfläche
Kurz gesagt, die Webtechnologien ermöglichen einen ortsunabhängigen, unkomplizierten und dennoch si- Bild 1: Das GMA-Bedienfeld DMT 1000 …
cheren Zugriff auf aktuelle Anlagen- und Ereignisdaten –
»DT1000 Web« eine browserbasierte
egal, ob die Technologie nun für große
Variante des innovativen GMA-BedienGebäudekomplexe oder kleine dezentrafelds DT1000 vor (Bild 1, 2). Unter Bele Anwendungen eingesetzt werden soll.
rücksichtigung definierter Sicherheitsmechanismen (Autorisierung, Verschlüsselung) macht das DT1000 Web den ZuWeb-basierte Sicherheitstechnik
griff auf eine Gefahrenmeldeanlage mit
Hilfe bekannter Browsertechnologien
In der Informationstechnologie ist der
möglich. Konkret heißt das für den AnEinsatz von Web-Technologie seit vielen
wender:
Jahren allgegenwärtig. Nahezu jeder
• Der Bearbeiter muss nicht mehr zum
Rechner verfügt heute über einen BrowBedienfeld, das Bedienfeld kommt via
ser, fast jeder Anwender nutzt WebtechWebtechnologie zu ihm
nologie, indem er über diesen Browser
• Keine Softwareinstallation auf dem
ins Internet / Intranet geht, um sich dort
Client notwendig
Daten und Informationen zu holen oder
• Browserbasierte Bedienung identisch
schicken zu lassen.
mit der Bedienung des VdS-zugelasseIn der Sicherheitstechnik kamen
nen Bedienfelds
Webtechnologien zunächst nur in ausge• Keine Umgewöhnung des Bedienperwählten Bereichen wie beispielsweise
sonals erforderlich
der Videotechnologie zum Einsatz. Seit
• Keine gesonderte Versorgung notdem Jahr 2000 gibt es u. a. Produkte wie
wendig.
das DVÜ-Web, ein VideoüberwachungsDas heißt: Egal, ob sich der Techniker
system mit integrierten Funktionen der
irgendwo draußen über sein Notebook
Einbruchmeldetechnik und der Zutrittseinloggt oder der Firmenchef von seinem
kontrolltechnik. Mit z. B. diesem ProArbeitsplatz im Büro aus zuverlässig Indukt war Siemens beim Einsatz von
formationen über Ereignisse erhalten
Webtechnologien im Sicherheitsumfeld
möchte – beide können aufgrund der
der Vorreiter. Seither konnte das UnterWebtechnologie komfortabel auf aktuelnehmen Erfahrungen in der Anwendung
le Anlagen- oder Ereignisdaten zugreivon Webtechnologie im angesprochenen
fen. Im Vordergrund steht dabei nicht
Umfeld sammeln, die sich – vor allem
mehr der Standort der Nutzer, sondern
für den Kunden – heute natürlich ausderen Autorisierung und der Übertrazahlen. Denn heute bietet Siemens webgungsweg. Wo immer sich autorisierte
basierte Lösungen nicht nur für die ViNutzer eines webbasierten Systems bedeoüberwachung, sondern auch für die
finden, können sie sich Informationen
Zeiterfassung und die Zutrittskontrolle,
holen oder ereignisgesteuert erhalten.
für die Brandmeldetechnik, für übergeordnete Managementsysteme sowie für
die Gebäudeautomation an.
HTML, Java & Co.
Zur Security 2002, der weltweit
wichtigsten Sicherheitsmesse, stellte SieHTML, die Standardsprache der Webmens Gebäudetechnik mit dem
technologie, hat für eine sicherheitsrele-
de 4/2003
Informationstechnik
Bild 2: … gibt es nun auch in einer komplett
webbasierten Version
vante Anwendung einen großen Nachteil: HTML ist
anfragebasierend und textorientiert. Um eine Information zu erhalten, muss der Nutzer diese anfordern. Die
Information wird nicht, automatisch ausgelöst, durch
ein Ereignis geschickt und dynamisch aktualisiert.
Bei der Programmiersprache Java sieht das anders
aus. Java ist aktiv. So kann Java die Ereignisinformation zeitnah übermitteln. Aus diesem Grund
setzt Siemens zum Beispiel bei seinem GMA-Manager
auf Java. Denn entscheidend in der Gefahrenmeldetechnik ist: Jede relevante Zustandsveränderung muss
im System dem Bediener sofort signalisiert werden,
ohne dass er diese Information selbst aktiv abrufen
muss.
Siemens kombiniert in seinen Lösungen HTMLund Javatechnologien. Denn ein großer Vorteil von
browserbasierten Lösungen besteht darin, dass der
Anwender unterschiedliche Rechner und Betriebssysteme nutzen kann. Diese Vorteile der Webtechnologie
hat Siemens jetzt mit dem Gefahrenmanagementsystem »GMA-Manager Web« auf der Managementebene integriert – und damit sämtliche Gewerke der
Sicherheitstechnik auf der Managementebene zusammengeführt. Und darüber hinaus lassen sich weitere Systeme einbinden – von der Telefonie bis zur Gebäudeautomation.
Fazit
Gebäude, Technik, Sicherheitsvorkehrungen – die Anforderungen an Sicherheitsexperten und FacilityManager werden tagtäglich komplexer. Was jedoch
Betreiber moderner Bauten von der Gebäude- und
Sicherheitstechnik fordern, sind einfache und integrierbare Lösungen. Webtechnologien berücksichtigen
diese Anforderungen. Sie ermöglichen u.a. der autorisierten Person einen leichten und komfortablen Zugang zu Daten an allen Computern. Sie machen es
möglich, dass der Wunsch nach Integration von anderen Systemen wie der Gebäudeautomation in die Gefahrenmeldetechnik keine Zukunftsvision bleibt.
■
de 4/2003
47
Informationstechnik
Weltweiter Zugang
Verschiedene Wege führen ins Internet
Sigurd Schobert
Das Internet hat auch für die Gebäudetechnik eine Bedeutung erlangt: Es
gestattet den Kommunikationszugang von außen in die Technik des
Hauses und es unterstützt eine weltweite Anbindung des internen Gebäudenetzes an andere, externe Netze. Der Beitrag vergleicht gängige Zugangstechniken.
V
or knapp zehn Jahren nutzte man
das Internet ausschließlich für
technisch-wissenschaftliche Zwecke. Mitte der neunziger Jahre erkannten Firmen und Unternehmen – kurze
Zeit später auch private Anwender – den
Nutzen des Internets: das Austauschen
von E-Mails und die Informationsbeschaffung aus weltweit verteilten Datenbanken, das World Wide Web. Parallel
dazu entwickelten sich in der Industrie
und Wirtschaft verschiedene, gebäudeinterne Kommunikationssysteme für die
Automatisierung, Steuerung und Datenverwaltung.
Heute hat man die Notwendigkeit des Internet erkannt und nutzt
es bereits als Brücke zwischen der Gebäudeautomation und externen Kontrollstellen und Datenbanken. Je nach
Anwendung (Alarmweiterleitung, Kontrolle und Steuerung, Dateitransfer sowie Informationsbeschaffung) sind verschiedene Bandbreiten eines Internetzugangs sowie Zugangstechniken dafür erforderlich. Entscheidungskriterien für
die geeignete Auswahl der Internetzugangstechnik sind hier außer der Sicherheit und Zweckmäßigkeit meistens – wie
immer – die Einrichtungs- und Betriebskosten.
Klassische Zugangstechniken
Früher standen den Anwendern nur
zwei Alternativen eines Internetzugangs
zur Verfügung, der Wählzugang über
das Telefonnetz mittels Modem und für
die etwas »größeren« Anwender ein
Dipl.-Ing. (FH) Sigurd Schobert,
Redaktion »de«
48
Standleitungszugang (Standard-Festverbindung, SFV).
Allerdings war der Preissprung – und
das trifft heute noch zu – zwischen diesen beiden Alternativen hoch und zudem
fehlte es an brauchbaren, vernünftigen
Zwischenlösungen in Bezug auf Bandbreite, Betriebssicherheit und Preis-Leistungs-Verhältnis.
Das Angebot an Zugangstechniken ist breit gefächert
Heute bieten die Provider (Telefon- und
Datennetzbetreiber) ein fast unüberschaubares Angebot an Internetzugangstechniken und Preismodellen an. Hier ist
guter Rat nicht nur teuer, sondern auch
schwierig zu erhalten, denn fast jeder
Provider bietet seine Internetdienste mit
eigenen Fantasienamen und besonderen
Merkmalen an: Bei der Telekom heißt
z. B. der ADSL-Zugang (Asynchroner,
digitaler Zugang) »T-DSL«. Mit der Verbreitung der ISDN-Technik und letztendlich der Einführung der DSL-Technologie seit Ende 1999 wurde die »Preislücke« weitgehend geschlossen und weitere Lösungen gesellten sich dazu, die
teilweise wieder auf der »Strecke« blieben
(Internetzugang über Richtfunktechnik
und über Stromleitungen, Powerline). Eine Übersicht der verschiedenen InternetZugangstechnologien und deren Eigenschaften beschreibt die Tabelle.
DSL setzt sich durch
Im Umfeld der Geschäftsanwendungen,
angefangen vom Kleinbetrieb bis hin zu
großen Unternehmen, sind Lösungen
auf der Basis der xDSL-Technologien
und Standverbindungen für den Internetzugang zu empfehlen.
Die xDSL-Übertragungstechnik basiert zumeist auf den schon vorhandenen
ISDN-Teilnehmerleitungen. Mit Hilfe einer zusätzlichen Multiplextechnik (Splitter beim Teilnehmer) überträgt man die
Internetdaten (siehe auch »de« 5/2002,
Seite 27).
Die xDSL-Lösungen unterscheiden
sich in asynchrone und synchrone Anschlusstechniken (ADSL und SDSL). Bei
der ADSL-Technik besteht ein Internetzugang mit der Bandbreite von
756 kBit/s in Abwärtsrichtung (Herun-
terladen vom Internet, Downstream)
und in Aufwärtsrichtung (Hochladen ins
Netz, Upstream) mit 128 kBit/s, daher
asynchron. Alternative Internetprovider
bieten schon länger auch SDSL-Zugänge
an. Das »S« steht für »synchrone« Übertragung, d. h., für beide Richtungen stellen die Provider gleiche Übertragungsgeschwindigkeiten mit den Staffelungen
von 128 kBit/s, 256 kBit/s, 512 kBit/s
1024 kBit/s und letztlich 2 MBit/s zur
Verfügung. Dieses schließt die Lücke
zwischen der kleinen Lösung des einfachen ISDN-Zugangs mit 64 kBit/s und
der allgemein kleinsten Lösung eines
Standleitungszugangs (SFV, StandardFestverbindung) von 2 MBit/s. Durch
die Einführung der DSL-Zugangstechniken ab 1999 wurde der parallel dazu
aufkommende Markt der Internetzugangstechniken über Richtfunk (Punktzu-Mehrpunkt) sofort wieder zurückgedrängt.
Die Stellung der Telekom
Die Telekom hatte (und besitzt heute
noch) den größten Marktanteil aller
Standleitungen. Mitanbieter vermieten
diese Leitungen weiter und »packen« ihre Dienstleistungen (Internetdienste) darüber. Einige Mitanbieter (Arcor, Colt)
bieten bundesweit oder lokal und andere nur regional (Stadtnetzbetreiber wie
Hansanet) ihre eigenen Standleitungen
an. Ratsam ist, sich vor einem Vertragsabschluss bei einem Provider genau zu
informieren und die Preise sowie Leistungen zu vergleichen. Interessant ist
auch das Angebot des Deutschen
Forschungsnetzes (www.dfn.de/win/
gwin/dienste/internet.html).
Standverbindungen für
Geschäftsbetriebe
Die klassischen Lösungen von Internetzugängen über Standleitungen bleiben
jenen vorbehalten, die sehr große Datenmengen pro Monat »schaufeln« (mehr
als 20 GByte pro Monat), auf eine hohe
Verfügbarkeit angewiesen sind und einen hohen Datendurchsatz benötigen
(z. B. 2 MBit/s). 34 MBit/s und 155 MBit/s
sind bei großen Firmen keine Seltenheit.
Solche Internetverbindungen sind die
beste Basis für flexible und auch gesi-
de 4/2003
Informationstechnik
Zugangstechniken
Technologie
ISDN
ADSL
Stärken
100% Verfügbarkeit durch Flächendeckung – Defacto-Standard für Internet-Wählverbindungen
Hohe Verfügbarkeit – simultane Daten- und
Sprach-Kommunikation – hohe Übertragungsraten
möglich – Nutzung vorhandener Infrastruktur
(Kupferdoppelader)
SDSL
Hohe Verfügbarkeit – Nutzung vorwiegend
für Datenübertragung
Standleitungen
Hohe Verfügbarkeit durch Flächendeckung –
hohe Übertragungsraten möglich
Richtfunk
(Punkt-zuMehrpunkt)
Satellit
Übertragungsraten je nach Provider bis zu
2 MBit/s – Überbrückung schwieriger Gelände
möglich
Gebündelte Angebote von TV und Internet
möglich – hohe Übertragungsraten möglich –
ortsungebunden
BK-Netz
Permanente Verfügbarkeit – Übertragungsraten bis zu 36 MBit/s je 6-MHz-Kanal – bestehende Strukturen können genutzt werden
Schwächen
Für zukünftige Internetnutzung mit max.
128 kBit/s zu langsam – nur Einwahl möglich
Keine Bandbreitengarantie – Überbuchung – max.
Geschwindigkeit nur auf kurzen Entfernungen
technisch realisierbar – Begrenzung in der
Teilnehmeranschlusszahl – Verfügbarkeit nur in
Ballungszentren
max. Geschwindigkeit nur auf kurzen Entfernungen
technisch realisierbar – Verfügbarkeit nur in
Ballungszentren
Hoher Preis – geringe Anpassung an das
Kundenbedürfnis, da kein Angebot zwischen
128 kBit/s und 2 MBit/s möglich
teilweise Sichtverbindung erforderlich –
– Verfügbarkeit bei 2,4-GHz-Band eingeschränkt,
da öffentlich
Hohe Investitionskosten – begrenzte
Skalierbarkeit – längere Verbindungszeiten/
Verzögerungen (ca. 350 ms, da nur geostationäre Satelliten in Frage kommen) – Übertragungssicherheit ist witterungsabhängig
Kostenintensiv – Umrüstung bestehender Infrastruktur (Rückkanalfähigkeit) – geringe Flächendeckung – kein einheitliches Netz von Anbietern
typ. Bezeichnung
(T) T-Net
(A) Arcor-ISDN
(T) T-DSL
(T) T-DSL-flat
(A) Arcor-DSL 768
(T) TDSL 1500
(A) DSL 1500
(T) SFV D64S
(T) SFV S2M
Airdata 250/512
(T) TDSL via
Satellit
(mit Astra)
(W) Intertel 128
(W) Intertel 2000
Tabelle: Vergleich der Internetzugangstechniken; Erläuterung: (T): Telekom, (A): Arcor, (W): Wilhelmtel, Hamburg, Airdata: Stuttgart
cherte Zugänge für VPN-Netze (Virtual
Private Network, in sich geschlossene,
firmeninterne Datennetze, auch Intranet
genannt). Dagegen sind über xDSL-Zugänge VPN-Netze nur eingeschränkt
möglich und können u. U. zu »Engpässen« in den Netzknoten der Provider
führen, da sich dort die einzelnen DSLLeitungen an den DSLAM-Multiplexern
konzentrieren (Digital Subscriber Line
Access Multiplexer).
Die Netzübergänge zwischen Standleitungen und den internen lokalen Netzen (LAN) in den Geschäftsgebäuden
müssen immer mit einem Router realisiert werden, der durch eine fest zugewiesene IP-Adresse gekennzeichnet ist.
Die IP-Adressen werden über die Provider von Behörden wie Denic und Ripe
zugewiesen.
den. Das ist technisch bedingt. Man
kann sich das so vorstellen, dass ein Telefonkunde, der zeitweise nicht am Netz
hängt, dann auch nicht von außen angerufen werden kann. Ruft dieser hinaus,
bekommt er von dem Provider nur eine
temporäre Telefonnummer zugewiesen –
im Internet ist das dann die dynamische
IP-Adresse. So ist das bei ADSL und einem reinen ISDN-Internetanschluss: Ist
der Rechner nicht eingeschaltet, ist er
durch keine IP-Adresse von »außen« erkennbar. Dynamisch heißt, bei jedem
neuen Internetverbindungsaufbau erhält
der ADSL-Nutzer eine andere IP-Adresse aus einem Pool, weil weltweit die
Ressourcen der IP-Adressen schon
knapp werden.
Feste Internetadressen für
Standleitungen oder SDSL
Für einen privaten Nutzer oder eine
kleine Kanzlei, in der gelegentlich im
Internet recherchiert wird, reicht ein
Internetanschluss über ISDN. Nutzt ein
Kleinbetrieb sehr oft das Internet für
Recherchen, lohnt sich die Einrichtung
eines xDSL-Anschlusses. Für einen
mittelständischen Betrieb (Verlag, Bürozentrum, Vertriebszentrum) ist allein
Nur Nutzer von SDSL, SFV (aber auch
Richtfunk) können fest zugewiesene IPAdressen vom Provider bekommen,
währenddessen über ADSL (T-DSL) und
ISDN-Einzelplatzzugänge nur »dynamische« Internetadressen vergeben wer-
de 4/2003
Schlussbetrachtung – Ergebnis
wegen der gleichzeitigen Nutzung des
Internets eine Standleitungsverbindung
anzuraten.
Die Entscheidung für die richtige
Auswahl eines Internetanschlusses für
einen Bürokomplex oder ein mittelständisches Unternehmen sollte aufgrund einer gründlichen Untersuchung des Nutzerverhaltens getroffen werden. Entscheidend sind hier
• die Gleichzeitigkeit der Nutzung des
Netzes,
• das übertragene monatliche Datenvolumen (100 GByte/Monat erfordern
einen 2-MBit/s-Anschluss),
• die Unterbringung des Webservers
vom Unternehmen (wenn im eigenen
LAN, dann zwingend eine Standverbindung) und
• die geforderte Verfügbarkeit zum Netz.
Die Wahl fällt nach den oben genannten
Kriterien in den meisten Fällen nur zwischen den Lösungen xDSL und einer
Standverbindung. Nur in regionalen
günstigen Fällen kann man auf die Lösungen der kombinierten BK-Netzbetreiber zurückgreifen. Tarifvergleiche
und Übersichten zu Anbietern findet
man unter www.billigersurfen.de und
www.telespiegel.de
■
49
Informationstechnik
Die Überwachungskamera als Webserver
Josef von Stackelberg
Die Mobotix-Kamera verzichtet auf
anfällige Mechanik. Außerdem speichert sie die aufgenommenen Bilder
ab und stellt sie in Funktion eines
Internet-Servers auf Bedarf zur Verfügung. Nebenbei arbeitet sie als
Hör-Sprech-Einheit, erkennt Bewegungen über den Infrarot-Sensor und
misst Temperaturen.
Die Mobotix-Kamera stellt keine Kamera im eigentlichen Sinn dar, sondern
einen Server mit zwei Bildsensoren im
Gehäuse (Bild 2). Unsichtbar für den
Benutzer unterstützt ein Linux-Betriebssystem die Kamera in allen Kommunikationsaufgaben. Der Intel-Prozessor
(StrongArm 1110) bietet in etwa die
Prozessor-Leistung eines 200 MHz
schnellen Pentium. Diese hohe Rechenleistung erlaubt es, die Bildoptimierung
und -komprimierung per Software
durchzuführen.
Hieraus resultiert die große Flexibilität der Kamera. Je nach Modell verfügt
sie über 32 MByte bis 64 MByte Hauptspeicher als RAM, von dem sie bis zu
36 MByte als Bildspeicher ausweisen
kann. Bei rund 15 kByte für ein JPEGBild mit einer Auflösung von 320 x 240
Pixeln kann sie auf diese Weise rund
2 400 Bilder intern speichern. Die Programme der Kamera liegen in einem
8-MByte-Flash-Speicher, der über den
Josef von Stackelberg, Redaktion »de«,
nach Unterlagen von Mobotix,
Kaiserslautern
50
Bild 1: Die Mobotix-Kamera beinhaltet neben den Video-Modulen einen kompletten, als
Server programmierten Rechner
Browser komplett neu beschrieben werden kann. Damit lassen sich neue Software-Versionen nach dem Download
von der Mobotix-Website einfach durch
Nachladen im Administrator-Bereich
der Kamera aktivieren.
Die Digitalisierung der Bilder der beiden Sensoren erfolgt kontinuierlich mit
einer Rate von 12 s-1. In diesem Raster
von 12 Hz findet auch die Belichtungsadaption und Helligkeitssteuerung statt.
Anschließend komprimiert die Kamera
die aufgenommenen Bilder je nach eingestellter Wandelrate ins JPEG-Format
und stellt sie über eine TCP/IP-Verbindung für den Web-Browser des Betrachters zum Abholen bereit. Um im Falle
der Ereignissteuerung auch Bilder vor
dem Ereigniszeitpunkt abspeichern zu
können, liegt eine gewisse Menge von
Bildern in einem speziellen Ringpuffer
ständig auf Vorrat.
• Computer: Ein lokaler Computer mit
ISDN- und LAN-Karte stellt wie ein
ISDN-Router die Verbindung zwischen LAN und Internet her
• Kabelmodem: Die Verbindung erfolgt
direkt über den netzwerkseitigen Anschluss des Kabelmodems, z. B. DSL
oder Standleitung, ähnlich dem ISDNRouter
• GSM: Mit einem GSM-Modul kann
die Kamera sich ins Internet einwählen
oder von dort angesprochen bzw. aktiviert werden.
Die Kamera lässt sich von außen über
das Internet nur ansprechen, wenn ihr
eine statische IP-Adresse zugewiesen
wird. Da diese Adressen aufgrund der
begrenzten Anzahl nicht uneinge-
Der Zugang zum Internet
Die Kamera lässt sich auf verschiedene
Arten ins Internet integrieren bzw. über
das Internet abfragen:
• ISDN: Die Kamera kann sich über einen ISDN-Anschluss selbständig ins
Internet einwählen
• Router: Wenn über ein lokales Netzwerk, z. B. über einen ISDN-Router,
Zugang zum Internet besteht, kann die
Kamera wie die angeschlossenen PCs
diesen Router per Gateway-Einstellung zum Internet-Zugang verwenden
Quelle: Mobotix
Hardware-Struktur
der Kamera
Quelle: Mobotix
D
ie Miniaturisierung in der Elektrotechnik ermöglicht die Kombination von zwei Video-KameraModulen, einer Hör-Sprech-Einheit, einem Infrarot-Sensor und einem Thermofühler gemeinsam mit einem kompletten
Rechner in einem kompakten Gehäuse.
Weil das Gerät als Server programmiert
ist und über mehrere Schnittstellen zum
Datenaustausch verfügt, lassen sich die
Bilddaten mit einem Standard-Browser
darstellen (Bild 1).
Bild 2: Alle Komponenten der Kamera
sind fest in das Gehäuse eingebaut,
Störungen durch mechanische Defekte
entfallen
de 4/2003
Informationstechnik
Verschiedene Kameravarianten
de 4/2003
Quelle: Mobotix
Quelle: Mobotix
Kamera die Bilder
zwischenpuffert und
somit auch einige
s später noch zum
Server transferieren
kann. Diese Technik
bei
gleichzeitigem
Auftreten von Speicheraktionen
aller
Kameras entschärft
Netzwerkstaus. Außerdem sorgt die
sternförmige Struktur der heutigen
Bild 3: Die Bildauflösung von 640 x 480 Pixeln und eine Wie100/10-Mbit-Netzderholrate von sechs Bildern/s ermöglichen den Anschluss
werke, bei denen jevon bis zu zwölf Kameras an ein 100-Mbit-Netzwerk
der Anschluss über
einen Switch läuft, dafür, dass nur die
schränkt zur Verfügung stehen, erhält sie
beiden Leitungen, die Ziel und Quelle
bei jeder Internet-Einwahl je nach Interverbinden, belegt werden. Auf allen annet-Provider aus einem Pool eine neue
deren Leitungen bleiben im Gegensatz
»dynamische« IP-Adresse zugewiesen.
zu den alten Koax-Ringverkabelungen
Ist diese IP-Nummer bekannt, z. B.
im 10-Mbit-Ethernet die Leitungskapadurch lokale Einwahl über LAN im Info
zitäten erhalten.
der Kamera, lässt sich die Kamera weltIn letzter Konsequenz fällt auch der
weit bis zum Beenden der Verbindung
Austausch oder Upgrade eines Switches
unter dieser Nummer ansprechen. In
im Patchschrank preiswerter aus als eine
lokalen Netzwerken mit speziellen Inneue Videoverkabelung. Da alle Leitunternet-Routern, z. B. ISDN oder DSL,
gen üblicherweise im Patchschrank ensind neben der Kamera auch die Router
den, realisiert bereits die Installation eizu programmieren, da diese die externe
nes zusätzlichen Switches den Aufbau eiInternet-IP-Adresse in eine interne LANnes zweiten Videonetzwerkes ohne neue
IP-Adresse umrechnen. Manche Router,
Leitungen.
z. B. DSL, ISDN, erlauben in VerbinDas Mobotix-System erweist sich
dung mit einem speziellen Internetauch beim Langzeitspeichern auf lokale
Dienst – DynDNS – die Zuweisung eines
Fileserver als robust, da die Kamera alle
festen Namens, z. B. »www.MarktBilder auf dem internen Recorder zwiplatz.myMobotix.de« auf die gerade dyschenpuffert und auf diese Weise sogar
namisch vergebene IP-Adresse, so dass
totale Netzwerkausfälle für eine gewisse
Geräte im lokalen LAN vom Internet
Zeit überbrückt. Die für Banken nach
aus immer unter dem selben Namen
UVV-Kassenstandard geforderten zwei
angesprochen werden können.
Bilder/s belegen bei der Mobotix-Kamera
in hoher Auflösung mit 640 x 480 Pixeln
Die Belastung
und entsprechender Qualitätseinstellung
des Netzwerkes
von 80 % nicht mehr als 140 kByte/s
≈ 1,2 Mbit ≈ 2 % Netzwerklast.
Die Mobotix-Kamera belastet das Netzwerk nur geringfügig, weil die Bildkomprimierung in der Praxis bei zwölf Bildern/s und einem Bildumfang von
15 kByte bei einer Auflösung von
320 x 240 Pixeln maximal eine Datenrate von etwa 2 Mbit bis 3 Mbit erreicht,
was rund 3 % der theoretischen Bandbreite eines modernen 100-Mbit-Ethernets darstellt. Wie die Beispielrechnung
zeigt, kann ein kontinuierlicher Betrieb
über einen 100-Mbit-Anschluss die Daten von zwölf Kameras mit sechs Bildern/s bei 640 x 480 Pixeln verkraften
(Bild 3).
Im ereignisgesteuerten und praktiBild 4: Die gängigen Netzwerkschnittschen Betrieb können sehr viel mehr
stellen ISDN, Ethernet LAN und RS232
Kameras integriert werden, da die
stehen standardmäßig zur Verfügung
Alle Mobotix-Kameras verfügen über einen ISDN-S0- und einen 10/100 MbitEthernet-Netzwerkanschluss sowie eine
serielle Schnittstelle (RS232) mit zusätzlichen Funktionen (Schaltein-/ausgang)
(Bild 4). Die grundsätzliche HardwareAusstattung bleibt bis auf den Speicherausbau weitgehend gleich. Aus logistischen Gründen stehen nicht alle Kombinationsmöglichkeiten zur Verfügung.
Die Kameras unterscheiden sich im
Wesentlichen in folgenden Punkten:
• Innen-/Außenvariante mit der Unterscheidung im Sonnen- und Regenschutz bzw. im Montageanschluss. Die
Innenvariante verfügt über einen Fotostativanschluss und wird mit einem
Kugelgelenk zur universellen Deckenund Wandmontage geliefert. Die
Außenvariante hat dagegen einen robusten wetterfesten Kugelkopf zur
Wandmontage
• Zweites Bildsystem mit zusätzlichem
Objektiv als Dualkamera, welches die
simultane Anzeige und Aufzeichnung
von Weitwinkel und Telebild ermöglicht
• Speicherausbau mit 32 MByte bzw.
64 MByte und damit 8 Mbyte bzw.
36 MByte Bildspeicher für rund 800
oder 2 400 Alarmbilder
• Software-Umfang mit unterschiedlich
frei geschalteten Software-Modulen,
die je nach eingestelltem Kameratyp
die Funktionen von Software und
Hardware erweitern; somit gibt es für
alle Kameratypen nur eine gemeinsame Software bzw. Upload-Datei; insgesamt unterscheiden sich drei Funktionstypen:
• Basic: Die preiswerte WebCam mit allen Webfunktionen, kleinem 2 MByte
umfassenden Bildspeicher, aber ohne
Audiokanal, ohne Fileserveranschluss
und ohne Sicherheitsfunktionen
• IT: Die Standardkamera mit 12 MByte
Bildspeicher und allen wesentlichen
Funktionen: Web, Audio, Softbutton, Multiview, Fileserver; http-Fernzugriff
• Secure: Die Sicherheitskamera mit
36 MByte Bildspeicher und allen wesentlichen Funktionen der IT-Variante,
aber zuzüglich weiterer Funktionen
für den Sicherheitsbereich
• Banking: Die Dual-Bankkamera mit
UVV-Kassenzulassung und 36 MByte
Bildspeicher sowie allen Funktionen
im Innengehäuse.
■
www.mobotix.com
51
Informationstechnik
EIB, Internet und Telekommunikation
kombiniert
Andreas Stöcklhuber
Zur Visualisierung und Steuerung
der gesamten Instabus-Installation
steht nun eine zentrale Bedienplattform zur Verfügung. Sie bietet neben
der EIB-Anbindung auch eine Netzwerk-Schnittstelle sowie eine Verbindung zu ISDN.
tern bedienen, sondern nun auch zentral
von außen fernsteuern.
Der Homeserver bietet zwei serielle
Schnittstellen (1 x EIB, 1 x Inbetriebnahme), einen Netzwerk-Anschluss für
10/100 Mbit Ethernet sowie ein integriertes ISDN-Modem. Über entsprechende Busankoppler wird die Verbindung zum EIB hergestellt.
Einfache Bedienung
Eine grafische Benutzeroberfläche vereinfacht die Bedienung des Homeseriese Schaltzentrale bietet Gira,
vers. Mit frei positionierbaren Icons lasRadevormwald, unter der Besen sich Gebäude- und Gerätezustänzeichnung »Homeserver 2.0« an
de visualisieren – ein
(Bild 1). Der HomeserLeuchtensymbol
im
ver eignet sich sowohl
Keller zeigt beispielsfür den privaten Wohnweise an, dass dort noch
bau als auch im Objekt,
Licht brennt. Messwerbesonders in kleingete sind in Form von
werblichen Bauten. BeGrafiken niedergelegt
dienen lässt er sich mit
und können archiviert
allen
internetfähigen
werden.
Geräten, deren Browser
Bilder vom Gebäude,
den Standard HTML
Ansichten von Gebäu3.2 beherrschen. Das
deteilen oder Grundriskann der heimische PC
se der einzelnen Stocksein, ein Laptop oder
werke lassen sich in die
ein Fernseher mit Intergrafische Darstellung
net-Anschluss,
aber
einbinden und erleichauch das WAP-Handy
tern so die Steuerung
(Bild 2) oder mobile Inder EIB-Anlage. Aber
ternet-Terminals, wie
auch Netzwerk-KamePDAs oder Webpads.
ras können in die OberAuf den Homeserver
fläche integriert und die
kann man auf verschievon ihnen geschossenen
denen Wegen zugreifen
Bilder abgerufen wer– über das eigene Netz- Bild 1: Mit dem Homeserver
den.
werk oder das Internet, 2.0 kann man die komplette
Störungen der Anlaper Handy oder mit ei- EIB-Installation bedienen –
nem ISDN-Telefon.
entweder direkt am Gerät oder ge meldet der Homeserver sofort an die geDer große Vorteil des via Telefon bzw. Internet von
wünschte Adresse – per
Homeservers liegt in der überall
E-Mail oder SMS an eiVereinigung aller Funknen angeschlossenen Störungsdienst,
tionen in einem Gerät. Der Nutzer beaber auch an den Bauherren selbst.
dient mit ihm alle EIB-Funktionen – von
zu Hause, von unterwegs oder vom Büro aus. Über das Internet-Portal
Mehrstufiges Sicherheitskonzept
http:\\homeserver.gira.de loggt sich der
Nutzer sich ohne zusätzliche Software in
Der Zugang zum eigenen Homeserver
die eigene Instabus-Installation ein. So
ist gegen Missbrauch geschützt: Vor der
lässt sich die Haustechnik nicht nur inEinwahl ins Internet werden Rufnummer und Benutzername geprüft und
dann eine individuelle PIN vergeben, die
Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber,
als einmaliges Passwort gilt. Ein Zugang
Redaktion »de«, nach Unterlagen
zum Internet baut sich nur bei Bedarf
von Gira, Radevormwald
D
52
Bild 2: Mit einem WAP-Handy lässt sich
der EIB ebenfalls steuern
auf, das spart Kosten. Auf Wunsch ist
aber auch eine Unterstützung von DSL
für eine permanente Online-Verbindung
möglich. Je nach Zugangsumgebung lassen sich unterschiedliche Sicherheitsstufen konfigurieren oder generell verschiedene Benutzergruppen mit genau definierten Zugangsrechten anlegen. Dies
schließt einen Missbrauch der Anlage
aus.
Immer aktuell
Der Homeserver 2.0 lässt sich mit einer
entsprechenden Software programmieren. Durch Upgrades bleibt die Bedienplattform immer auf den aktuellen
Stand der Technik. Alle Funktionen
können zudem einfach und schnell umprogrammiert werden. Gerade die hohe
Wirtschaftlichkeit im Falle einer Nutzungsänderung zeichnet den Homeserver gegenüber konventionellen Systemen
aus.
Fazit
Der Homeserver bietet eine Schnittstelle
zwischen EIB, Internet und Telekommunikationstechnologie. Mit dieser Lösung lässt sich die Gebäudetechnik von
innen und außen bedienen. Und der
Elektromeister kann das Marktpotenzial, das die moderne Haustechnologie
bietet, jetzt voll ausschöpfen. Zum Thema Homeserver bietet Gira auch Schulungen an.
■
de 4/2003
Automatisierungstechnik
Phasenausfallempfindliche Bimetallrelais
oder Phasensymmetriewächter?
Schutz von explosionsgeschützten Drehstrommotoren
Helmut Greiner
Die Norm, welche den Schutz elektrischer Maschinen im Ex-Bereich
regelt, bedarf einer Erläuterung. Die
Ursache liegt in der Übernahme der
Formulierung aus der internationalen
Fassung. Daher gibt es von der PTB einen klärenden Kommentar zugunsten des phasenausfallempfindlichen
Bi-Relais.
Ü
ber den »Zweileiterbetrieb«
durch »Phasenausfall« – seine
Ursachen, Auswirkungen und
die möglichen oder vorgeschriebenen
Schutzmaßnahmen – gibt es eine Reihe
von Veröffentlichungen [1, 2, 3]. Bei explosionsgeschützten elektrischen Maschinen – ganz besonders in Zündschutzart
»e« – hängt der Explosionsschutz in hohem Maße von der Wirksamkeit des
Motorschutzes auch bei vorhersehbaren
Betriebsstörungen ab.
»Phasenausfall« kommt zwar selten
vor, lässt sich aber nicht völlig ausschließen – deshalb befassen sich die »Bestimmungen für das Errichten elektrischer Ablagen in explosionsgefährdeten Bereichen« eingehend mit diesem
Thema. Die derzeit gültige Norm [5]
beinhaltet allerdings eine Formulierung,
welche die Anwender der Norm unterschiedlich auslegen. Daher hat die
Physikalisch-Technische Bundesanstalt
(PTB) einen klärenden Kommentar abgegeben.
cherstellen. Stromabhängig verzögerte thermische Überstromrelais oder -auslöser sind
z. B. geeignet, wenn sie
mit
Phasenausfallschutz nach DIN VDE
0660 Teil 104/09.82
versehen sind. Schutzeinrichtungen für Motoren in Dreiecksschaltung müssen bei zweipoliger Belastung ausgehend vom kalten Zustand bei Auslöseströmen > 3 x Einstellstrom Bild 1: Relative Temperatur des wärmsten Stranges der
bei dem 0,87fachen Ständerwicklung, bezogen auf die Temperatur bei dreiAnzugsstrom des Mo- phasigem Bemessungsbetrieb; im zweiphasigen Betrieb
tors innerhalb der Er- wurde die Belastung so eingerichtet, dass der Außenleiterwärmungszeit tE auslö- strom dem Bemessungsstrom entspricht; ein Motorschutz
sen. Hierzu sind Kenn- ohne Phasenausfallempfindlichkeit würde diese Betriebslinien für die Schutz- weise nicht verhindern
einrichtungen für zweibräuchlichste – Lösungsmöglichkeit gepolige Belastung analog Abschnitt
nannt.
6.1.4.3.2 (in DIN VDE 0165) zu beDie grundsätzlichen Untersuchungen
achten.«
nach [2] zeigen, dass besonders die MaDiese Formulierung lässt für den Anwender verschiedene Lösungsmöglichschinen mit höheren Bemessungsleistunkeiten offen, soweit sie eine anerkannte
gen, z. B. > 15 kW im Zweileiterbetrieb
Prüfstelle als ausreichend betrachtet.
durch höhere Erwärmung gefährdet sind
Beispielhaft wurde nur eine – relativ ein(Bild 1). Dies begründet sich vor allem
fache und daher wahrscheinlich die gedurch die ausgeprägte Stromverdrän-
Erste Festlegungen in deutschen
Normen
In der Ausgabe 12.1980 der DIN 57165
A1/VDE 0165 A1 findet sich eine Formulierung, die sinngemäß auch noch in
den letzten rein nationalen deutschen
Errichtungsbestimmungen [4] unter
6.1.4.3.3 zu finden war:
»Bei Motoren sind Schutzeinrichtungen vorzusehen, die einen Motorschutz
auch bei Ausfall eines Außenleiters siObering. Helmut Greiner, Aichwald
de 4/2003
Bild 2: Funktion eines Bi-Relais [6]: Wenn sich die Bimetalle im Hauptstromteil des
Relais infolge einer dreiphasigen Motorüberlastung ausbiegen, wirken sie alle drei auf
eine Auslöse- und eine Differentialbrücke; ein gemeinsamer Auslösehebel schaltet bei
Erreichen der Grenzwerte den Sprungschalter um, die Auslöse- und die Differentialbrücke liegen eng und gleichmäßig an den Bimetallen an; wenn nun z. B. bei einem
Phasenausfall ein Bimetall nicht so stark ausbiegt wie die beiden anderen oder
zurückläuft, dann legen die Auslöse- und die Differentialbrücke unterschiedliche Wege
zurück, dieser Differenzweg wird im Gerät durch eine Übersetzung in einen zusätzlichen
Auslöseweg umgewandelt und die Auslösung erfolgt schneller
53
Automatisierungstechnik
Bild 3: Die Mittelwerte der Auslösezeiten bei symmetrischer
dreipoliger Belastung aus kaltem Zustand nach Kennlinie 1
erhöhen sich deutlich bei zweipoliger Belastung, wenn keine
Phasenausfallempfindlichkeit vorgesehen ist (Kennlinie 2);
bei Relais mit Phasenausfallempfindlichkeit (Kennlinie 3)
hingegen gehen die Auslösezeiten sehr stark zurück
gung im Läufer. Eine zunächst diskutierte, entsprechende Leistungsbegrenzung
gelangte dann aber nicht in die Vorschriften.
Prinzip und Wirkung der
Phasenausfallempfindlichkeit
Der Begriff »Phasenausfallschutz« wird
heute meist durch »Phasenausfallempfindlichkeit« ersetzt, weil die Einrichtung ja nicht gegen den Ausfall einer
Phase schützen kann, sondern ihn nur
registriert. Das Beispiel des Fabrikats
Moeller [7] verdeutlicht die Wirkungsweise (Bild 2). Diese einfache und relativ
kostengünstige Einrichtung gehört heute
meist zur Standardausrüstung von Bimetallrelais und handbetätigten Motorschutzschaltern. Die Auslösekennlinien
nach [8] stellen die Auswirkungen der
Phasenausfallempfindlichkeit prägnant
dar (Bild 3).
54
Phasenausfallempfindliche Relais reagieren also vor allem
in dem kritischen Bereich der Überlastungen bis etwa 2fachem
Bemessungsstrom sehr
sensibel.
Die
konsequente
Einführung der phasenausfallempfindlichen
Bi-Relais hat eine positive Auswirkung auf
die Ausfallquoten, wie
eine langjährige Statistik aufzeigt (Bild
4).
Derzeitige
Festlegungen in
IEC und EN
Seit einigen Jahren hat die internationale
elektrotechnische Normenarbeit bei IEC
Vorrang. Die Ergebnisse werden im
so genannten Parallelverfahren bei CENELEC in die europäische Normung
(EN) übernommen und gelangen von
dort unverändert in das deutsche Nor-
früher
menwerk von DIN und VDE. Auch die
derzeit gültigen Errichtungsbestimmungen [5] entstanden im weltweiten Konsens. Auf Grund dieser Prozedur konnten die neuen Festlegungen zum Zweileiterbetrieb missverständlich interpretiert
werden.
Im Abschnitt 7 von DIN EN 6007914/VDE 0165 Teil 1 heißt es:
»Es müssen Vorkehrungen getroffen
werden, die den Betrieb eines Drehstrommotors bei Ausfall einer Phase verhindern.«
Bei strenger Auslegung dieser Anforderung müsste der Betrieb eines Motors
unabhängig von seinem Belastungs- und
Erwärmungszustand sofort unterbrochen werden, wenn ein Netzleiter ausfällt. Die im vorigen Abschnitt beschriebenen phasenausfallempfindlichen
Bimetallrelais können diese Anforderung bei Leerlauf oder Teillast nicht erfüllen. Sie erreichen lediglich das in den
früheren Bestimmungen formulierte
Schutzziel, nämlich den Motorschutz
auch bei Ausfall eines Außenleiters
sicherzustellen.
Da die Installation eines Phasensymmetriewächters im Vergleich zu den seit
heute
Bild 4: Die konsequente Einführung der phasenausfallempfindlichen Bi-Relais reduziert die
Ausfälle aufgrund von Wicklungsschäden wegen Zweileiterbetrieb (MECH = mechanische
Schäden, WI = Wicklungsschäden, WI-2L = Wicklungsschäden wegen Zweileiterbetrieb)
de 4/2003
Automatisierungstechnik
Bild 5: Die PTB betrachtet das phasenausfallempfindliche Motorschutzrelais als normgerechten und
ausreichenden Schutz auch im Ex-Bereich
langer Zeit bewährten phasenausfallempfindlichen BiRelais einen erheblichen Mehraufwand bedeutete, hat
die Fachabteilung eines Betreibers der Chemie bei der
PTB eine Stellungnahme eingeholt, die beim 22.
Sachverständigenseminar von Ceag vorgestellt
wurde [9].
Die PTB sieht also in praxisgerechter Auslegung die
Anforderungen der EN 60079-14/VDE 0165 Teil 1,
Abschnitt 7 durch die Verwendung von phasenausfallempfindlichen Motorschutzrelais als erfüllt an
(Bild 5).
Literaturhinweise:
[1] Greiner, H.: Überlastungsschutz bei elektrischen Maschinen der
Zündschutzarten »d« und »e",
de-Jahrbuch »Elektromaschinenbau« (2003)
[2] Sperling, P.-G.: Betrieb eines Drehstrommotors bei Ausfall einer
Phase, Siemens-Zeitschrift 43 (1969) Heft 2
[3] Greiner, H.: Schutzmaßnahmen bei Drehstromantrieben, Hüthig
Verlag Heidelberg (1999)
[4] DIN VDE 0165 (1991), Errichten elektrischer Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen (überholt)
[5] DIN EN 60079-14/VDE 0165 Teil 1 (1998), Elektrische Anlagen in
explosionsgefährdeten Bereichen
[6] Esser, H.-W.: Schaltgeräte für den Schutz elektrischer Motoren,
Klöckner-Moeller GmbH, Bonn (1998)
[7] IEC/EN 60947-4-1/DIN VDE 0660 Teil 102, Niederspannungsschaltgeräte Teil 4-1, elektromechanische Schütze und Motorstarter
[8] Autorenkollektiv: Schalten, Schützen, Verteilen in Niederspannungsnetzen, Siemens-Handbuch, Publicis MCD Verlag (1997)
[9] Lamprecht, D.: Beitrag zum 22. CEAG-Sachverständigen-Seminar
(2002), www.ceag.de
■
de 4/2003
55
Automatisierungstechnik
Ergonomische Software für Planungsarbeiten
Zunächst
einmal
wird das Symbol mit
allen Elementen als
Die Ergonomie einer CAE-Lösung
Grafik aufgebaut. Dalässt sich an Hand von drei beispielzu bietet das Programm
haften Funktionen verdeutlichen.
umfassende Zeichenfunktionen, welche das
Wie aufwändig gestaltet sich die ErZeichnen von Kreisen,
stellung eigener Symbole, wie komEllipsen, Polygonfläpliziert läuft die Anpassung von
chen usw. vereinfachen.
Ein MarkierungsrahNormblättern und inwieweit bietet
men selektiert anschliedas Programm die gewohnte Drag &
ßend alle Elemente, die
Drop-Funktion?
zum Symbol gehören
sollen. Die Funktion
»Symbol erzeugen« aus Bild 2: Eine gute Software-Ergonomie ist neben einem prodem Menü »Bearbei- fessionellen Funktionsumfang ein entscheidendes Kriterium
oderne CAE-Lösungen, z. B.
ten« öffnet die Dialog- für die Rentabilität einer CAE-Lösung
Caddy electrical von IGE+
box, in der Caddy elecXAO, Mönchengladbach, unbestätigung mit »OK« speichert das
trical eine Auswahl an Symboldefinitioterstützen den Elektroplaner durch umSymbol in der individuellen Bibliothek.
nen zu Verfügung stellt. Auf diese Weise
fassende Logikfunktionen, welche z. B.
Es kann von diesem Moment an für zuerhält das zu erstellende Symbol die
Fehlerkontrollen automatisch durchfühkünftige Projekte immer wieder genutzt
Zuordnung zu einer Symbolart, z. B.
ren oder ganze Klemmenleisten beschrifwerden.
»Schütz«. Anschließend erscheint ein
ten. Doch damit sich das CAE-System
Dialogfeld, in dem ein Kennbuchstabe
schnellst möglich amortisiert, gilt für die
für das Bauteil festgelegt werden kann,
Auswahl der Software ein besonders
Normblätter nach eigenen
z. B. »K« für eine Schützspule.
wichtiges Kriterium: die einfache BedieVorgaben ändern
Das Bestätigen mit »OK« fasst die
nung bzw. die schnelle Erlernbarkeit der
grafischen Elemente endgültig zu einem
Funktionen. IGE+XAO legt daher bei
Normblätter bilden den Rahmen und
der Entwicklung seiner
das Format für den Ausdruck von
CAE-Lösung Caddy
Zeichnungen und Listen eines Projektes.
electrical besonderes
Caddy electrical stellt verschiedene
Augenmerk auf die ErNormblätter entsprechend der gültigen
gonomie, d. h., auf inNorm EN 61082-1 zur Verfügung. Dartuitive Bedienbarkeit
über hinaus ermöglicht Caddy electrical
und Befehlsabfolgen,
die Erzeugung firmenspezifischer Normdie zu einem schnellen
blätter. Im einfachsten Fall soll das
Ergebnis führen.
Adressfeld das Firmenlogo oder den Firmennamen beinhalten. Dazu wird über
die Funktion »Datei → Neu → Seite« eiIndividuelle
ne neue Seite geöffnet. Anschließend
Symbole in drei
kann über »Datei → Öffnen → SeitenSchritten
vorlage« aus den vorhandenen Vorlagen
ein Normblatt ausgewählt werden, das
Für die Erstellung von
dem neuen, individuellen Normblatt am
Stromlaufplänen stellt
meisten entspricht.
Caddy electrical die in Bild 1: Die mitgelieferten Standard-Symbole von Caddy elecNatürlich ist auch eine komplette
EN 60617 definierten trical lassen sich mit wenigen Schritten durch individuelle
Neuerstellung eines Normblattes mögSymbole in einer Da- Symbole ergänzen
lich. Die Tastenkombination »STRG +
tenbank standardmäSymbol zusammen und ordnet die LoA« markiert die gesamte Vorlage. Anßig zur Verfügung. Darüber hinaus kann
gikfunktionen entsprechend der Symschließend löst die Funktion »Symbol
die Praxis individuelle Symbole erforbolart automatisch zu. Im letzten Schritt
auflösen« im Menü »Bearbeiten« die
dern, z. B. Schaltzeichen, die einer interwird das Symbol dann in der Symbolbibeinzelnen Zeichnungselemente auf. Nun
nen Firmennorm unterliegen. Caddy
liothek abgespeichert. Dies erfolgt mit
lassen sich Logos löschen, Textvorgaben
electrical bietet die Möglichkeit, derarder Maus durch Selektion und Ziehen
ändern oder neue Elemente einfügen.
tige Symbole in nur drei Schritten zu erdes Symbols in den Unterordner der DaEin Logo gelangt z. B. über die Funktion
stellen (Bild 1).
tenbank. Die letzte Dialogbox erfragt
»Bitmap einfügen« im Menü »Bearbeinoch den Symbolnamen und bei Bedarf
ten« in die Vorlage. Natürlich lassen sich
Sabine Holz, Produktmanagement
eine Symbolbeschreibung. Die EingabeGrafiken auch als Vektorgrafik im DXFIGE+XAO, Mönchengladbach
Sabine Holz
M
56
de 4/2003
Automatisierungstechnik
oder DWG-Format einbinden (Menü
»Datei«, »Öffnen als …«, »DXF-DWGDatei«).
Entspricht das Normblatt den eigenen Vorstellungen, werden wieder alle
Zeichnungselemente mit der Tastenkombination »STRG + A« markiert und
die Funktion »Symbol erzeugen« im
Menü »Bearbeiten« aufgerufen. Hierfür
gibt im Dialogfeld »Symboldefinition«
die Symbolart »Normblatt«. Anschließend wird die Seite im Projektbaum angewählt, über die rechte Maustaste das
Kontextmenü aktiviert und im Dialogfeld »Eigenschaften« die Attribute der
Seite festgelegt. Abschließend werden
das neue Normblatt und die zugehörigen Voreinstellungen als Seitenvorlage
abgespeichert (»Datei« → »Speichern
als« → »Seitenvorlage«). Fertig ist das
neue, individuelle Normblatt, das jetzt
für zukünftige Projekte immer wieder
zur Verfügung steht.
spruch das passende CAE-System zur
Verfügung steht. Die kleinste Ausbaustufe »basic« entspricht vom Investitionsaufwand und von den Kosten den
Anforderungen von kleinen Planungsbüros, Instandhaltungsabteilungen oder
kleineren Anlagenbauern. Die Ausbaustufe »economy« eignet sich für ElektroPlanungsbüros jeder Größe oder für
Schaltschrank- und Schaltanlagenbauer.
Caddy electrical professional rundet die
Produktpalette mit einem Expertensystem für die Stromlaufplan-Projektierung
nach oben hin ab (Bild 2).
Zusatzmodule für die Elektroinstallation und für die Schaltschrankplanung
ergänzen die drei Ausbaustufen. Dabei
sind die Projektdaten über alle drei Ausbaustufen durchgängig zu bearbeiten.
■
www.ige-xao.de
Windows-Standard entspricht
Anforderungen an Ergonomie
Da Caddy electrical als »echte« Windows-Anwendung den Microsoft-Standard verwendet, stehen dem Anwender
die Funktionen zur Verfügung, die
er auch aus der Windows-Welt kennt,
z. B. »Drag & Drop«. Hiermit können
Elemente markiert und einfach in ein
neues Projekt hineingezogen bzw. kopiert werden.
Caddy electrical ermöglicht es, viele
Projekte gleichzeitig zu öffnen. Mit der
Drag & Drop-Funktion lassen sich Elemente aus verschiedenen Projekten zusammenstellen und in das neue Projekt
hineinkopieren. Außerdem steht wie bei
den Microsoft-Office-Produkten die Kopierfunktion mit »STRG + C« und die
Einfügefunktion mit »STRG + V« zur
Verfügung.
Der Betrachter von Projekten
Um Caddy electrical noch weiter zu nutzen, gibt es nun auch einen Viewer (= Betrachter), mit dem sich Caddy-electricalProjekte betrachten lassen. Der Viewer
dient z. B. für Revisionen oder um bestimmte Unternehmensbereiche mit den
CAE-Informationen zu versorgen.
Ausbaustufe den Anforderungen
angepasst
Caddy electrical umfasst drei Ausbaustufen, mit denen in einem günstigen
Preis/Leistungsverhältnis für jeden An-
de 4/2003
57
Automatisierungstechnik
Strukturierte Planung für Schaltschränke
Software für normgerechte Dokumentation
Michael Widmann
Normgerechte und detaillierte Dokumentation bildet die Grundlage,
die Kosten für Inbetriebnahme und
Bild 2: Aufteilung der Anlage in Funktionsgruppen
Instandhaltung einer Maschine oder
menten-Schema), die er vom Kunden erhält (Bild 1).
tete Dokumentation setzt durchgänDiese verfahrenstechnischen Darstellung bildet nicht nur die Anordnung der
gig aufeinander abgestimmte Voreinzelnen elektrischen und mechanigänge der Planungssoftware voraus.
schen Komponenten ab, es lassen sich
auch die Grundfunktionen der Anlage
daraus ableiten. Das logische Nachvollleichermaßen, wie die Steuerunziehen der Grundfunktionen enthüllt
gen umfangreicher und verzweigu. a. voraussichtliche Probleme in der
ter werden, wachsen die AnforAnlage beim Ablauf von vorgegebenen
derungen an die Dokumentation, die
Steuerungsaufgaben. Je nach Größe der
Umfänge vollständig und einfach lesbar
Anlage veranschaulichen ein oder mehwiederzugeben. Der Notwendigkeit in
rere Diagramme die Wirkungsweise und
der Automatisierungstechnik, Schaltdie Zusammenhänge für die zeitlichen
schränke normgerecht und detailliert zu
Funktionsabläufe.
dokumentieren, begegnet WSCAD,
Mit den Informationen des Kunden
Bergkirchen, mit seiner Version 4.3 der
erstellt der Planer eine Basisplanung, in
Planungssoftware WSCAD.
der Blockbezeichnungen die elektrischen,
mechanischen, fluidtechnischen, pneuVorbereitung der Planung
matischen und hydraulischen sowie bautechnischen Informationen beschreiben.
Die Planung von Schaltanlagen teilt sich
Im nächsten Schritt wird die Lage der
auf in die Hardware- und Softwareproeinzelnen Komponenten bestimmt bzw.
jektierung. Bei der Hardwareprojektieermittelt. Hieraus ergeben sich weitere
rung arbeitet der Planer nach den Vorgawichtige Informationen über den Zustand
ben einer verfahrenstechnischen Darstelder Örtlichkeiten, z. B. der Einbauorte
lung (R&I-Schema = Regel- & Instruvon Komponenten. Daraus lassen sich die Anforderungen an die Betriebsmittel ableiten. Je nach
Gegebenheit müssen Störgrößen, z. B. Öl, Wasser,
Hitze und Schmutz, bei
der Betriebsmittelwahl mit
berücksichtigt werden.
Anschließend erstellt
der Projektant eine Grobplanung, in der er die Anlage in ein für die Funktionsweise der Anlage
entsprechendes Konzept
überführt. Hier erfolgt
die Aufteilung in kleine
logische Funktionsgruppen (Bild 2). Jede Funktionsgruppe bildet eine
Einheit und wird einer
übergeordneten Funktion
Bild 1: Vorgaben des Kunden zur Funktionsweise der Anlage zugewiesen.
Anlage zu senken. Eine derart gestal-
G
58
WSCAD bietet für diese Art der Dokumentationserstellung einen KTP-Modus (Kombinierter-Teil-Projekt-Modus).
Bei dieser Art von Projekt besteht die
Dokumentation aus mehreren, kleineren
Abschnitten, welche die Dokumentation
logisch unterteilen und die automatische
Verwaltung zulassen.
Der Nutzer entscheidet bei der Erstellung eines neuen Projekts, ob es sich um
ein KTP-Projekt handelt. Ein programmierter Assistent der Projektverwaltung
begleitet den Anwender bei der Generierung eines neuen Teil-Projekts. Die TeilProjekte lassen sich alle auf einmal oder
während des Zeichnens nach Bedarf anlegen.
Anschließend sind mit den vorliegenden Informationen die Anschlussleistungen zu ermitteln. Bei den meisten Verbrauchern geben die Maschinenbauer
die Leistungsangaben vor. Lüftermotore,
Pumpen, Frequenzumrichter und andere
leistungsstarke Verbraucher finden hierbei Berücksichtigung. Eine Excel-Tabelle
nimmt von allen Verbrauchern die Leistung und den Betriebsstrom jedes
Außenleiters auf und errechnet unter Berücksichtigung des Gleichzeitigkeitsfaktors die Anschlussleistung und die
Strombelastung der Außenleiter der Anlage (Bild 3).
Erstellen der
Schaltungsunterlagen
Der nächste Planungsschritt umfasst die
Ausarbeitung und Anfertigung der
Schaltungsunterlagen.
Am häufigsten finden sich in der
Elektro- und Automatisierungstechnik
die Stromlaufpläne. Sie stellen den genauen Stromkreisverlauf dar, wobei sie
keine Rücksicht auf die Anordnung der
Bauteile im Schaltschrank nehmen. Die
Wiedergabe gerätetechnischer und
räumlicher Zusammenhänge darf die
übersichtliche Darstellung der Wirkungsweise im Stromlaufplan nicht beeinträchtigen. Für die Erstellung von
de 4/2003
Automatisierungstechnik
Stromlaufplänen gibt es eine Norm. Eine
der wichtigsten Neuerungen bildet die
ab 1.6.2003 gültige DIN EN 61346,
welche die Betriebsmittelkennzeichnung
nach Funktionen organisiert.
Die Reihenfolge der Schaltungsunterlagen beginnt mit den Einspeisungen
sowie deren Potentialen und Bezeichnungen. Anschließend erfolgt das Zeichnen der Motorleistungsabgänge. Der
nächste Schritt definiert die vorhandenen Not-Aus-Kreise. Beim Zeichnen der
Steuerungsfunktionen werden zunächst
die SPS-Ein- und -Ausgänge verteilt und
funktionsmäßig gruppiert. Die einzelnen
Symbole verbergen weitere Zusatzinformationen im Hintergrund, um spätere
Bild 3: Ermittlung der Anschlussleistung
der Anlage
Bild 4: Alle im Stromlaufplan
verwendeten Bauteile stehen für das
Schaltschranklayout zur Verfügung
de 4/2003
Auswertungen zu vereinfachen.
Alle verwendeten
Komponenten erhalten
eine
Artikelnummer
und haben somit einen
Herstellerbezug. Weiterhin verbergen sich
im Hintergrund technische Parameter, z. B.
die Schaltleistung oder
die Steuerspannung.
Verschiedene
Filterund Suchfunktionen
vereinfachen die Kom- Bild 5: Anhand der CAD-Daten wird der Schaltschrank
ponentenauswahl.
angefertigt und geliefert
WSCAD
organisiert
Schaltplan zurück. Je nach Konfiguradiese Filter mehrstufig. Dies erleichtert
tion erstellt er den Aufbauplan mit neudas Auffinden eines bestimmten Symtralen Rechtecken, welche das Betriebsbols bzw. Artikels.
mittel mit den korrekten Abmessungen
repräsentieren, oder mit AufbausymboDer Aufbau des Schaltschrankes
len, welche den Komponenten entsprechen. Die Betriebsmittelkennzeichen lasDer Schaltschrankaufbau repräsentiert
sen sich nach dem Positionieren des
die grafisch maßstäbliche Anordnung
Symbols an die gewünschte Position
der Bauteile im Schaltschrank. Die Erplatzieren. Nach dem Setzen der Aufstellung beruht auf die im Schaltplan
bauteile erhält der Schaltschrank seine
zum Einsatz kommenden KomponenBemaßung (Bild 5).
ten. Zunächst liest der Schaltschrankmanager alle im Plan verwendeten Bauteile ein, nicht benötigte Komponenten
Vollständige Dokumentation
blendet er gezielt aus. Nicht benötigte
Komponenten umfassen z. B. externe
Eine vollständige elektrotechnische DoBetriebsmittel, Ventile, Motore oder Bekumentation besteht nicht nur aus
dienelemente in anderen Einbauorten.
Schaltplänen und Aufbauplänen, sonNun folgt die Ermittlung der benötigdern umfasst auch eine Reihe verten Fläche der Montageplatte. Da beschiedener Listen. Neben der Inhaltsanreits jedes Bauteil im Schaltplan eine Argabe und den Änderungsständen finden
tikelnummer hat, steht die tatsächliche
sich
Schaltpläne,
Klemmenpläne,
Baugröße eines jeden Betriebsmittels zur
Steckerpläne, Kabelpläne, Kabellisten,
Verfügung. Die Ermittlung erfolgt autoVerdrahtungslisten und Materiallisten.
matisch und berücksichtigt zunächst
Das Programm erstellt die einzelnen
keine Reserven auf der Montageplatte.
Listen automatisch, wobei es die vorDiese Reserven legt der Projektant je
handenen Informationen aus den Schaltnach Bedarf fest. Die anschließende
plänen auswertet und in eine Liste
Schrankauswahl erfordert noch die Beeinträgt.
rücksichtigung, aus welcher Richtung
Damit die Übersicht in umfangreidie Einspeisung kommt, wo sich die Abchen Dokumentationen mit der Vielzahl
gänge des Schaltschrankes befinden und
von Listen nicht verloren geht, werden
welche Schutzart der Schaltschrank aufalle Informationen in einem Projekt zenweisen muss.
tral verwaltet. Eine übersichtliche StrukDann legt der Planer ein grobes
turierung von Listen und Schaltplänen
Schaltschrank-Layout fest, in dem er
existiert für die einzelnen Projekte und
Montageschienen, Verdrahtungskanäle,
gewährleistet zu jeder Zeit die TranspaSammelschienen und gegebenenfalls
renz und zielsichere Navigation in den
andere Komponenten über eine BiblioDateien der Dokumentation.
thek einfügt und auf der Montageplatte
Für die spätere Arbeit mit den Ananordnet. Anschließend fügt der Planer
lagen bleibt abschließend nur noch,
nacheinander die einzelnen Betriebseinen Ausdruck des Schaltplans sowie
mittel in das Schaltschrank-Layout ein
aller Listen im Schaltschrank zu hin(Bild 4).
terlegen.
In WSCAD greift der Planer hierzu
■
auf die verwendeten Bauteile aus dem
www.wscad.com
59
Betriebsführung
Drei Sterne schonen die Kasse
Thomas Dietrich
Für organisierte Fachbetriebe der
elektro-
und
informationstechni-
schen Handwerke besteht die Möglichkeit, die Mercedes-Transporter
Vito, Sprinter oder Vario erheblich
preisgünstiger zu erwerben. Da zahlt
sich
eine
Innungsmitgliedschaft
schnell aus. Wir stellen in diesem Beitrag die drei Modelle vor.
Kleiner Frachtraum
Die erste Vito-Generation kam Mitte
1996 auf den Markt. Einzelradaufhängung vorn und hinten gehören ebenso
zum Konzept wie rundum Scheibenbremsen, ABS mit Anti-Schlupf-Regelung und Fahrer-Airbag. Unter der kurzen Haube des Fronttrieblers verbirgt
sich z.B. ein CDI-Dieselaggregat mit
Common-Rail-Einspritzung. Die Leistungsvarianten mit ihren Typenbezeichnungen: 108 CDI (60 kW / 82 PS), 110
CDI (75 kW / 102 PS) und 112 CDI
(90 kW / 122 PS). Auch zwei Benziner
stehen beim Vito zur Wahl, zum einen
gibt es den Vito 113 mit 95 kW / 129 PS,
zum anderen den Typ 114 mit 105
kW / 143 PS.
Der Käufer kann sich zwischen Kastenwagen, Kombi oder Freizeit-Bus (Vito F) entscheiden. Beim Kasten oder
Kombi hat man die Wahl zwischen
Heckklappe und 180°-Flügeltüren. Als
Ausstattungsvarianten bietet der Vito
Komplettpakete für bestimmte Zielgruppen (Bild).
Das Frachtraumvolumen beim Kasten und Kombi liegt bei 4,8 m3 und ermöglicht eine Nutzlast von ca. 1 t. Das
zulässige Gesamtgewicht ist auf 2,6 t.
beschränkt. Die Herstellerliste beziffert
den Einstiegspreis für die Kastenversion
mit etwa 20 000 € (zzgl. MwSt.).
Unterstützt das Beratungsgespräch: die Software MBKS (Mercedes Benz Kundenberatungs-Service), die die wichtigsten Ausstattungsmerkmale für Vito, Sprinter und
Vario beinhaltet
2002 in Deutschland und Europa als der
meistverkaufte Transporter seiner Klasse.
Die Einstiegsmodelle in der 2,8-tKlasse sind in der Typ-Serie 208 bis 214
zusammengefasst. Die Konstrukteure
dachten jedoch bei der Entwicklung eher
an höhere Tonnagen und entwickelten
dafür vor allem die 300er-Serie (bis 3,5 t
zulässiges Gesamtgewicht).
Ein größeres zulässiges Gesamtgewicht erreicht die 400er-Reihe mit zwillingsbereifter Hinterachse – als Kasten,
Pritsche, Kipper oder Doppelkabine.
Seit Frühjahr 2002 gibt es den SprinterTyp 616 CDI mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 6,0 t und zwillingsbereiften Rädern. Der Einstiegspreis beträgt etwa 40 000 € (zzgl. MwSt.).
MERCEDES VITO, SPRINTER UND VARIO FÜR
INNUNGSMITGLIEDER GÜNSTIGER
Der ZVEH schloss ein Rahmenabkommen mit
Daimler-Chrysler, das es (allerdings nur) In-
Großer Frachtraum
Der Sprinter, das Allround-Talent und
seit 1995 im Markt, rollt mit seinen
unterschiedlichen Ausführungen mittlerweile in vier Tonnen-Klassen und galt
Thomas Dietrich, freier Autor, Solingen
60
Drei Radstände und zwei Dachhöhen
stehen zur Wahl. Der Frachtraum hat bei
der Kastenversion ein Volumen von
max. 13,4 m3 und verkraftet eine Nutzlast von max. 2270 kg.
Der ergonomisch gestaltete Fahrerplatz, das vergleichsweise kleine Lenkrad sowie die in die Mittelkonsole integrierte Joystick-Schaltung vermitteln
Pkw-Ambiente. Auf Wunsch lässt sich
ein Sechs-Gang-Getriebe ordern.
Die Top-Motorisierung realisiert ein
Fünfzylinder (Common Rail-Technik)
mit einer Leistung von 115 kW / 156 PS.
Die Einstiegsmotorisierung liegt bei
60 kW / 82 PS, gefolgt von Varianten mit
80 kW / 109 PS und 95 kW / 129 PS. Ein
Benziner mit 105 kW / 143 PS gehört
Mitgliedsbetriebe der ZVEH-Organisation
können die Modelle Vito, Sprinter oder
Vario (v. li.) von Mercedes aufgrund eines
Rahmenabkommens deutlich preisgünstiger kaufen
nungsmitgliedern ermöglicht, die Transporter Vito (max. 2,8 t zul. Gesamtgewicht),
Sprinter (max. 6 t) und Vario (max. 7,4 t) zu besonders günstigen Konditionen zu erwerben.
Der erforderliche Bezugsschein lässt sich
beim ZVEH (Fax: (0 69 ) 247747 59) anfordern.
Der Mercedes-Händler gewährt daraufhin
folgende Nachlässe auf die Listenpreise:
• Vito: 19%
• Sprinter: 22%
• Vario: 30%
Dies sind Vergünstigungen, bei denen sich der
Innungsbeitrag schon bei einem Transporterkauf bezahlt macht.
de 4/2003
Betriebsführung
ebenso zum Abgebot wie eine Erdgas-Variante (NGTSprinter).
Klarglasscheinwerfer und neu gestaltete Rückleuchten kennzeichnen das Modelljahr 2003. Ein besser dosierbares Bremssystem sowie das auf ABS und
ASR basierende Sicherheitssystem ESP wachen jetzt
serienmäßig über alle Räder, damit das Fahrzeug auch
bei kritischen Manövern in der Spur bleibt.
Der Einstiegspreis beim einfachen Kasten – Typ
208 CDI – liegt laut Liste bei 20 800 € (zzgl. MwSt.).
Der Elektrofachmann kann sich bei den Modellen
Vito und Sprinter eine komplette Werkstatteinrichtung von Sortimo einbauen lassen, die speziell für die
Elektrobranche entwickelt wurde.
Große Zuladung
Das leichteste der schweren Vario-Modelle beginnt bei
einem zulässigen Gesamtgewicht von 5990 kg. Hierbei
handelt es sich um die Typen 614 D (Dieselmotor mit
100 kW / 136 PS) und 615 D (110 kW / 150 PS). Der
Kastenwagen mit insgesamt drei Radständen (max.
2775 kg Nutzlast) ist als 6-Tonner genauso robust gebaut wie die darüber angesiedelten 814 D und 815 D,
die sich mit den gleichen Motoren ausstatten lassen,
bei denen jedoch ein zulässiges Gesamtgewicht von
knapp 7,5 t möglich ist. Ab Mitte 2003 bringt Mercedes unter der Bezeichnung Vario 818 D eine drehmomentstarke Top-Motorisierung mit 130 kW / 177 PS
auf den Markt.
Als maximale Nutzlast erreicht der Vario im Solobetrieb knapp 4,8 t. Erweiterte Möglichkeiten ergeben
sich durch Anhängelasten von drei und mehr Tonnen.
Dazu hier ein Beispiel: Der Mercedes Vario »Bau« 814 D
Doppelkabine hat ein zulässiges Gesamtgewicht von
6,6 t, verfügt bei einer 406 cm langen Pritsche über eine Nutzlast von 3,2 t und erlaubt zusätzlich eine Anhängelast von 5,5 t – ergibt zusammen 8,7 t.
Beim Vario erstrecken sich die Varianten von der
5 m langen Pritsche über die Doppelkabine sowie
Sonderaufbauten bis hin zur erweiterten Fahrgastkabine im Kastenwagen.
Der maximal 4930 mm lange Frachtraum im Kasten bietet ein Volumen von 17,4 m3.
■
de 4/2003
61
Betriebsführung
Gut geplant ist fast geschafft
einer deutlich besseren Entspannung in
der Freizeit.
Schließlich streichen Sie die erledigten Dinge durch. Dann sehen Sie auf den
ersten Blick, was Sie bereits geschafft haben. Das motiviert.
Christiane Decker
Das neue Jahr verlangt die volle Arbeitskraft von uns. Schnell hält auch
bei manchem der Stress wieder Einzug in seinen Alltag, vor allem bei jenen, die sich richtig viel vorgenommen haben. Doch zu Dauerstress
muss es nicht zwangsläufig kommen.
Wer gut plant, hat jeden Tag ein Erfolgserlebnis, weil er mit dem, was er
anpacken wollte, auch fertig wurde.
Wir unterhielten uns zum Thema
Zeitplanung und Stress mit Ulrich C.
Heckner, Inhaber der Unternehmensberatung Heckner, Kastl/Obb.
S
tress kann krank machen. Doch
wer richtig plant, behält den Stress
im Griff und besitzt genügend
Energie, um sein Unternehmen erfolgreich zu führen.
»de«: Es gibt zwei Arten von Stress, den,
der krank macht, und den, der anregend
wirkt. Wie kann man diese beiden Arten unterscheiden?
U. C. Heckner: Zunächst einmal gilt,
dass Stress nicht von der Anzahl der Arbeitsstunden abhängt. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen und der
Mensch zufrieden ist, kann er auch 11
oder 12 Stunden am Tag arbeiten, ohne
dass Stress aufkommt.
Anders beim krank machenden
Stress. Er entsteht immer dann, wenn einer keinen Ausweg aus seiner Situation
sieht. Wenn sich also jemand wie ein
Hamster im Rad vorkommt, wenn er
strampelt, ohne von der Stelle zu kommen, und wenn er keine Perspektiven für
die Zukunft sieht (Bild 1). Menschen,
die krank machenden Stress erleben,
wirken oft demotiviert, frustriert und
verzweifelt (Bild 2).
»de«: Sie sagten, die Zukunftsperspektiven spielen eine große Rolle. Könnten
Sie das erklären?
U. C. Heckner: Ja, gern. Nur wenn der
Chef eines Unternehmens Perspektiven
Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker,
Redaktion »de«
62
Bild 1: Wer seine Arbeit schlecht plant,
kommt sich vor wie ein Hamster im Rad,
der sich abends fragen muss: »Was habe
ich heute eigentlich geschafft?« Eine professionelle Zeitplanung hilft bei der Bewältigung dieses negativen Stresses
für sich und sein Unternehmen sieht, ist
er motiviert. Diese Motivation strahlt
schließlich auf Kunden, Mitarbeiter und
Geschäftspartner aus. Nur ein motivierter Chef kann seine Mannschaft motivieren.
»de«: Bei mir kommen aber immer viele
Dinge dazwischen.
U. C. Heckner: Ja, das geht uns allen
gleich. Deshalb müssen Sie Zeit für solche Dinge einplanen, und zwar 2 bis 4
Stunden pro Tag. Sonst wirft das Unvorhergesehene ständig die beste Zeitplanung über den Haufen.
Viele machen auch den Fehler, mehr
einzuplanen, als sie am nächsten Tag tatsächlich erledigen können. Wenn die
Liste der Aufgaben nie endet, beginnt
der Stress. Planen Sie also für Ihre Aufgaben einen Zeitrahmen ein. Dann werden Sie erkennen, ob Sie sich zu viel für
diesen Tag vorgenommen haben.
»de«: Kennen Sie nicht auch Tage, an
denen man sich fragt, was man eigentlich geleistet hat? Tage, an denen man
den Eindruck gewinnt, von morgens bis
abends beschäftigt gewesen zu sein,
aber letztlich doch nichts von dem geschafft hat, was man sich vorgenommen
hatte?
Bild 2: Wer seinen Stress nicht in den
U. C. Heckner: Nein, heute nicht mehr.
Griff bekommt, verfällt in Apathie, das
Denn mit einer gründlichen Arbeitsplakann das Ende des Unternehmens bedeunung beginnt die Bewältigung des Stresten. Der Chef mutiert vom Unternehmer
ses. Wenn Sie und Ihre Leser die folgenzum »Unterlasser«
den Regeln beachten,
wird Ihnen das helfen, den Stress besser
zu durchschauen und
die Zufriedenheit zu
erhöhen.
Zunächst einmal
ist es wichtig, dass
Sie am Abend vorher
schriftlich den kommenden Tag planen.
Denn wer seine Planung bereits abends
abschließt, muss in
der Freizeit nicht
ständig daran denken, was er möglicherweise vergessen
hat. Die Planung am Bild 3: Wer den Stress im Griff hat, ist ein motivierter Chef.
Abend führt also zu Die richtige Planung trägt also zur Motivation bei
de 4/2003
Betriebsführung
»de«: Ich werde immer wieder abgelenkt. Was kann man dagegen tun?
U. C. Heckner: Mein Rat lautet: Machen Sie Termine mit sich selbst. Wenn
eine Aufgabe besonders wichtig ist,
schreiben Sie die Uhrzeit auf, wann Sie
diese Aufgabe erledigen wollen, und
schotten Sie sich dann gegenüber Ihrer
Umwelt ab. Sprechen Sie mit Kollegen
ab, dass Sie das Telefon zu bestimmten
Zeiten auf sie umleiten. Und haben Sie
dabei keine Gewissensbisse, denn wenn
Sie beim Kunden vor Ort sind, kann
man Sie ja auch nicht erreichen.
»de«: Hätten Sie noch weitere Tipps für
unsere Leser?
U. C. Heckner: Ja, wichtig ist, Prioritäten zu setzen. Das bedeutet, man muss
für sich selbst klären, was unbedingt am
nächsten Tag erledigt werden muss und
was warten kann.
»de«: Die Einteilung nach Prioritäten
hört sich ziemlich theoretisch, fast sogar
kompliziert an.
U. C. Heckner: Nein, das ist sie aber
ganz und gar nicht, denn wer weiß, was
er in seinem Unternehmen erreichen will,
de 4/2003
BUCHTIPP ZUM THEMA
Wenn Sie mehr zum Thema Organisation und Planung erfahren möchten, empfehlen wir das neue Handbuch für
das Elektrohandwerk »Marketing im Tagesgeschäft«:
Ulrich C. Heckner, Roland Meier
Erfolgreiche Unternehmensführung im
Elektrohandwerk
Marketing im Tagesgeschäft
2002, 530 Seiten im Ordner,
ISBN 3-8101-0159-1, 78,00 €
Weitere Informationen zum Ordner erhalten Sie beim
Hüthig & Pflaum Verlag,
Tel. (0 62 21) 4893 84,
E-Mail: [email protected] oder unter www.online-de.de/shop
wer also Ziele hat, der kann das Wichtige vom Unwichtigen unterscheiden und
Prioritäten setzen. Wer keine Ziele hat,
für den ist alles gleich wichtig. Der will
also alles am liebsten zur selben Zeit erledigen. Da das bekanntlich nicht funktioniert, gerät er automatisch in Stress.
In diesem Zusammenhang ist es auch
wichtig, Routineaufgaben und immer
wiederkehrende Tätigkeiten an Mitar-
beiter zu delegieren. So verschafft man
sich genügend Spielraum für die wirklich wichtigen Dinge. Übrigens wird sich
die Zeit für die Schulung der Mitarbeiter, damit sie diese Aufgaben übernehmen
können, bald als die am besten investierte Zeit des Unternehmers erweisen.
»de«: Herzlichen Dank für das Gespräch.
■
63
Betriebsführung
Eine selbsterklärende kaufmännische Software
Corinna Linke
Es gibt mehrere Anbieter von kaufmännischer Software für Handwerksbetriebe. Einige offerieren auch Lösungen speziell für die klassischen
elektrohandwerklichen
Unterneh-
men, doch nur wenige für elektrohandwerkliche Mischbetriebe, also
jene, die »Leistungen aus einer Hand«
abdecken, z. B. Elektro und SHK. Für
die im Interview vorgestellte Software
lassen
sich
Bild-Leistungs-
kataloge erwerben, z. B. Elektro,
Sanitär, Heizung.
W
ir unterhielten uns mit Daniel
Curis, Elektrotechnikermeister und Juniorchef des Elektrohandwerksunternehmens Marijo Curis. Wir wollten u. a. wissen, warum er
sich 1998 für die kaufmännische Software Bauhandwerk win (heute Bauhandwerk 2000) von KWP Informationssysteme, Landshut, entschied. Weiterhin interessierte uns, welche Erfahrungen er mit der Branchenlösung sammeln konnte.
»de«: Warum stellten Sie Ihre kaufmännische Software um?
D. Curis: Wir waren mit unserer damaligen Kalkulationssoftware nicht mehr
Dipl.-Ing. Corinna Linke, freie Autorin,
Hamburg
zufrieden und planten schon länger, unsere EDV zu modernisieren. Und das bedeutete für uns, ein neues Netzwerk aufzubauen, alle Rechner komplett auszutauschen und Windows zu installieren.
Bei unserer vorherigen Software
überzeugte uns das kostenpflichtige Update des Programms nicht, da es sich im
Grunde nur um eine erweiterte DOSVersion handelte. Also hielten wir nach
neuen Systemen Ausschau und fanden
das Software-Paket Bauhandwerk win.
»de«: Wo lernten Sie das kaufmännische Programm kennen?
D. Curis: Mein Vater und ich stießen
beim Besuch der Eltec auf den Hersteller
KWP Informationssysteme. Das Beratungspersonal stellte uns auf dem Messestand die Software vor. Sie gefiel uns
sofort recht gut.
»de«: Was beeindruckte Sie besonders?
D. Curis: Es handelte sich seinerzeit um
eines der wenigen Programme, die vollständig mit der Windows-Oberfläche arbeiteten. Das heißt, es war eben keine
»umgestrickte DOS-Version« – wie
sonst damals üblich. Wir sahen darin einen erheblichen Zeitvorteil beim Erstellen und Bearbeiten von Angeboten. Die
Entscheidung, die Software zu kaufen,
fiel uns im Grunde dann nicht schwer,
und so erteilten wir im August 1998 den
Lieferauftrag an den Hersteller.
»de«: Wofür setzen Sie die Software ein?
D. Curis: Wir erstellen damit Angebote,
Rechnungen und Leistungsverzeichnisse
(Bild 1). Darüber hinaus verwalten und
vergleichen wir unsere Konditionen bei
Bild 1: Die Projektverwaltung, Kernpunkt des Programm-Moduls
Basis, enthält Funktionen wie Angebotsjournal für die Angebotsverfolgung, Rechnungen oder Erfassen von Nachträgen
64
Großhändlern über die Artikelkataloge.
Außerdem lesen wir Leistungsverzeichnisse über die GEAB-Schnittstelle1) ein
bzw. aus. Natürlich wickeln wir auch das
gesamte Materialwesen und die Lohnkosten bei laufenden Projekten über die
Software ab, damit wir immer die Kosten genau analysieren können.
Zurzeit arbeiten drei Personen ständig mit der Software und eine weitere
gelegentlich. Unser Programmpaket besteht aus den Modulen Basis, Kalkulation, Aufmaß, Material- und Bestellwesen sowie GAEB-Schnittstelle und
Leistungskatalog der Fa. Rutzmoser.
»de«: Welche Erfahrungen sammelten
Sie mit der Software?
D. Curis: Das Programm erweist sich
durch den modularen Aufbau als sehr
einfach und effizient bedienbar. Eigentlich handelt es sich um ein selbsterklärendes System. Wir mussten nicht erst
tagelang Bücher lesen, um zurechtzukommen.
Wir finden auch sehr überzeugend,
dass man die Kalkulation und die Abrechnung mit dem Aufmaß verknüpfen
oder Massen direkt übernehmen kann.
Darüber hinaus spart uns der Bild-Produktkatalog zur Erstellung von Angeboten viel Zeit. Wir z. B. verknüpfen die
Bilder in unserem eigenen Katalog mit
1) GAEB = Gemeinsamer Ausschuss für
Elektronik im Bauwesen, das »GAEBFormat« ist ein Standardaustauschformat,
das den direkten Austausch von
Leistungsverzeichnissen mit anschließender Weiterverarbeitung im jeweiligen
AVA-Programm ermöglicht (AVA =
Ausschreibung, Vergabe, Abrechnung)
Bild 2: In der Artikel-Stammdatenverwaltung lassen sich unterschiedliche Kataloge übersichtlich handhaben
de 4/2003
Betriebsführung
Vergleichsnummern und mit den Bestellnummern der jeweiligen Großhändler
(Bild 2). Das ermöglicht uns einen direkten Preisvergleich zwischen allen gängigen Lieferanten.
»de«: Wo sehen Sie die Vor- und Nachteile?
D. Curis: An dem Programm gefällt mir
gut, dass die Angebotserstellung durch
den umfangreichen Bild- und Leistungskatalog von Rutzmoser sehr schnell vonstatten geht (Bild 3). Auch die Menüführung lässt sich als übersichtlich und verständlich beschreiben. Erwähnenswert
ist auch die Objektüberwachung, genauso wie die Kostenverfolgung, da man dadurch die Kosten für Material und Lohn
projektbezogen auflisten kann.
Die Formularverwaltung würde ich
als weniger gut bezeichnen. Sie ist relativ
unübersichtlich und sehr kompliziert
über Formeln und Parameter aufgebaut.
Auch die vielen Schritte bei der Auswahl
oder Einstellung der Drucker könnte
Bild 3: Im ElektroBild-Leistungskatalog
(Rutzmoser) kann der
Anwender Artikel auch
über die Bildsuche
auswählen. Dies ist
nach Aussage von KWP
einmalig für das
Elektrohandwerk
KWP reduzieren. Ebenso ließe sich das
zum Teil unübersichtliche Rechnungsjournal verbessern. Man kann nämlich
nur nach Monaten sortieren, nicht nach
Objekten oder Projekten.
»de«: Können Sie einschätzen, inwieweit sich Bauhandwerk 2000 von anderen Branchenlösungen unterscheidet?
D. Curis: Leider kann ich nur ein Urteil
darüber abgeben, welche Vorteile das
Produkt von KWP 1998 gegenüber den
EIN ELEKTROHANDWERKSBETRIEB STELLT SICH VOR
Quelle: privat
Das Fürther ElektrounGründers, in der EIBternehmen Marijo CuTechnologie, da die
ris wurde im Dezember
Mitarbeiter die kom1994 in Nürnberg geplette
Realisierung
gründet. Begann man
übernehmen, wie Plaseinerzeit mit drei Annung, Projektierung,
gestellten, steigerte
Programmierung, Inbesich das mittlerweile
triebnahme und Schaltauf 26 Mitarbeiter. Ananlagenbau. Er selbst
lässlich des 5-jährigen Daniel Curis (24), Elektrotechnikerarbeitet momentan
Firmenjubiläums zog meister und Juniorchef des Elektrohauptsächlich im Beder Betrieb in einen unternehmens Marijo Curis in Fürth
reich AngebotserstelNeubau in Fürth um.
lung, BestandsunterlaDas Elektrounternehmen spezialisierte gen (CAD-Planungen) sowie EIB-Projektiesich auf Gebäudesystemtechnik, nimmt aber rung und -Programmierung. Für die Zukunft
generell Aufträge aus dem gesamten Gebiet nimmt sich Daniel Curis jedoch vor, auch wieder Elektrotechnik an. Die Hauptstärke des der Projekte vor Ort zu betreuen und abzuwiBetriebes liegt für Daniel Curis, Sohn des ckeln.
de 4/2003
anderen Anbietern hatte. Es handelte
sich um die vollständigste Software – um
eine, die all jene Module miteinander
verknüpft, die für unser Unternehmen
damals wichtig waren und auch heute
noch sind. Es beginnt bei der WindowsBedienoberfläche und endet beim Bildkatalog, der die Arbeitsabläufe sehr erleichtert. Alle anderen Anbieter, die wir
besuchten, waren von dem Funktionsumfang weit entfernt. Bei ihnen hätten
wir z. T. noch zusätzliche Module kaufen müssen, z. B. die Aufmaßverwaltung.
Und diese ließ sich dann noch nicht einmal mit dem Basisprogramm verknüpfen, um später die Rechnung zu stellen.
»de«: Regelmäßig gibt es Updates, wie
im November 2002 oder künftig im
Sommer 2003. Machen die regelmäßigen Updates Sinn?
D. Curis: Ja, die regelmäßigen Updates
erleichtern im Lauf der Zeit den Arbeitsablauf. Allerdings ist es ratsam, vor der
Installation der Updates seinen Vertriebspartner vor Ort zu kontaktieren.
Man sollte ihn fragen, ob man die Aktualisierung sofort installieren soll, oder
ob man doch lieber noch wartet, weil es
eventuell noch kleine Fehler gibt.
Herzlichen Dank für das Gespräch.
■
65
R e g e l n d e r Te c h n i k
Neue Normen und Bestimmungen
Inkraftsetzungen
DIN EN 62013-1
(VDE 0170/0171
Teil 14-1):2003-01
Kopfleuchten für die Verwendung in schlagwettergefährdeten Grubenbauen; Teil
1: Allgemeine Anforderungen. Konstruktion und Prüfung in Relation zum Explosionsrisiko. Ersatz für DIN
VDE 0170/0171-14 (VDE
0170/0171 Teil 14):1992-08
DIN VDE 0293-308
(VDE 0293 Teil 308):
2003-01
Kennzeichnung der Adern
von Kabeln/Leitungen und
flexiblen Leitungen durch
Farben; Teilweiser Ersatz für
DIN VDE 0293 (VDE
0293):1990-01
DIN EN 50205
(VDE 0435 Teil 2022):
2003-01
Relais mit (mechanisch)
zwangsgeführten Kontakten;
Ersatz für DIN EN 50205
(VDE 0435 Teil 2022):1998-04
DIN IEC 61577-3
(VDE 0493 Teil 1-10-3):
2003-01
Umwelt- und StrahlenschutzMessgeräte
Messgeräte für Radon und
Radonfolgeprodukte; Teil 3:
Besondere Anforderungen an
Messgeräte für Radonfolgeprodukte
DIN EN 60076-1
(VDE 0532 Teil 76-1):
2003-01
Leistungstransformatoren;
Teil 1: Allgemeines. Ersatz
für DIN EN 60076-1 (VDE
0532 Teil 101):1997-12 und
DIN EN 60076-1/A1 (VDE
0532 Teil 101/A1):2001-07
DIN EN 60676
(VDE 0721 Teil 1012):
2003-01
Industrielle Elektrowärmeanlagen
Prüfverfahren für Lichtbogen-Schmelzöfen; Ersatz für
DIN IEC 60676 (VDE 0721
Teil 1012):1984-02
DIN EN 60065
(VDE 0860):2003-01
Audio-, Video- und ähnliche
elektronische Geräte; Sicherheitsanforderungen. Ersatz
66
für DIN EN 60065 (VDE
0860):1999-10
DIN EN 60747-5-1
(VDE 0884 Teil 1):
2003-01
Einzel-Halbleiterbauelemente und integrierte Schaltungen; Teil 5-1: Optoelektronische Bauelemente. Allgemeines. Ersatz für DIN EN
60747-5-1 (VDE 0884 Teil
1):2002-09
DIN EN 60747-5-2
(VDE 0884 Teil 2):
2003-01
Einzel-Halbleiterbauelemente und integrierte Schaltungen; Teil 5-2: Optoelektronische Bauelemente. Wesentliche Grenz- und Kennwerte.
Ersatz für DIN EN 60747-52 (VDE 0884 Teil 2):200204
DIN EN 60747-5-3
(VDE 0884 Teil 3):
2003-01
Einzel-Halbleiterbauelemente und integrierte Schaltungen; Teil 5-3: Optoelektronische Bauelemente. Messverfahren. Ersatz für DIN EN
60747-5-3 (VDE 0884 Teil
3):2002-04
DIN EN 50117-1
(VDE 0887 Teil 1):
2003-01
Koaxialkabel; Teil 1: Fachgrundspezifikation. Ersatz
für DIN EN 50117-1 (VDE
0887 Teil 1):1996-02, DIN
EN 50117-1/A1 (VDE 0887
Teil 1/A1):1997-09, DIN EN
50117-1/A2 (VDE 0887 Teil
1/A2):1998-03
DIN EN 50117-2-1
(VDE 0887 Teil 2-1):
2003-01
Koaxialkabel; Teil 2-1: Rahmenspezifikation für Kabel
für Kabelverteilanlagen. Hausinstallationskabel im Bereich
von 5 MHz – 1000 MHz. Ersatz für DIN EN 50117-2
(VDE 0887 Teil 2):1996-05
DIN EN 50117-3-1
(VDE 0887 Teil 3-1):
2003-01
Koaxialkabel; Teil 3-1: Rahmenspezifikation für Kabel
für Anwendungen in der Telekommunikation. Miniaturkabel für digitale Kommunikationssysteme
de 4/2003
R e g e l n d e r Te c h n i k
DIN EN 60794-3-10
(VDE 0888 Teil 310):
2003-01
Lichtwellenleiterkabel; Teil
3-10: Außenkabel – Familienspezifikation für LWLFernmelde-Erd- und Röhrenkabel. Ersatz für DIN EN
187101 (VDE 0888 Teil
109):1996-02
DIN EN 60794-3-20
(VDE 0888 Teil 320):
2003-01
Lichtwellenleiter; Teil 3-20:
Außenkabel – Familienspezifikation für selbsttragende
LWL-Fernmelde-Luftkabel.
Ersatz für DIN EN 187102
(VDE 0888 Teil 110):1996-02
E DIN VDE 0281-1
(VDE 0281 Teil 1):
2003-01
Leitungen mit thermoplastischer Isolierhülle für Nennspannungen bis 450/750 V;
Teil 1: Allgemeine Anforderungen. Vorgesehen als Ersatz für DIN VDE 0281-1
(VDE 0281 Teil 1):1999-01
E DIN VDE 0281-2/A1
(VDE 0281 Teil 2/A1):
2003-01
Leitungen mit thermoplastischer Isolierhülle für Nennspannungen bis 450/750 V;
Teil 2: Prüfverfahren. Vorgesehen als Änderung von DIN
VDE 0281-2 (VDE 0281 Teil
2):1999-01
Entwürfe
Einsprüche an die Deutsche
Elektrotechnische Kommission im DIN und VDE
(DKE), Stresemannallee 15,
60596 Frankfurt, bis 28. Februar 2003
E DIN IEC 60364-7-703
(VDE 0100 Teil 703):
2003-01
Errichten von Niederspannungsschaltanlagen; Anforderungen für Betriebsstätten,
Räume und Anlagen besonderer Art. Teil 703: Räume
mit elektrischen Saunaheizgeräten. Vorgesehen als Ersatz für DIN VDE 0100-703
(VDE 0100 Teil 703):1992-06
de 4/2003
E DIN VDE 0282-4/A2
(VDE 0282 Teil 4/A2):
2003-01
Gummi-isolierte Leitungen
mit Nennspannungen bis
450/750 V; Teil 4: Flexible
Leitungen. Vorgesehen als
Änderung von DIN VDE
0282-4 (VDE 0282 Teil
4):2000-07
E DIN VDE 0282-14
(VDE 0282 Teil 14):
2003-01
Starkstromleitungen mit vernetzter Isolierhülle für Nennspannungen bis 450/750 V;
Teil 14: Leitungen für Anwendungen, die hohe Flexi-
bilität erfordern. Vorgesehen
als Ersatz für DIN VDE
0282-14 (VDE 0282 Teil
14):2000-07
E DIN EN 61010-2-010
(VDE 0411 Teil 2-010):
2003-01
Sicherheitsbestimmungen für
elektrische Mess-, Steuer-,
Regel- und Laborgeräte; Teil
2-010: Besondere Anforderungen an Laborgeräte für
das Erhitzen von Stoffen.
Vorgesehen als Ersatz für
DIN EN 61010-2-010 (VDE
0411 Teil 2-010):1995-03
E DIN EN 61010-2-081/
A1 (VDE 0411 Teil 2-081/
A1):2003-01
Sicherheitsbestimmungen für
elektrische Mess-, Steuer-,
Regel- und Laborgeräte; Teil
2-081: Besondere Anforderungen an automatische und
semiautomatische Laborgeräte für Analysen und andere
Zwecke. Vorgesehen als Änderung von DIN EN 610102-081 (VDE 0411 Teil 2081):2002-12
E DIN EN 60726
(VDE 0532 Teil 726):
2003-01
Trockentransformatoren;
Vorgesehen als Ersatz für
DIN VDE 0532-6 (VDE
0532 Teil 6):1994-01, DIN
VDE 0532-6/A1 (VDE 0532
Teil 6/A1):1996-01
E DIN EN 62237
(VDE 0682 Teil 744):
2003-01
Arbeiten unter Spannung
Isolierende Schläuche zur
Verwendung mit hydraulischen Werkzeugen und Einrichtungen
E DIN EN 60335-2-6/AA
(VDE 0700 Teil 6/AA):
2003-01
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke; Teil 2-6:
Besondere Anforderungen
für Herde, Kochmulden, Backöfen und ähnliche Geräte.
Vorgesehen als Änderung zu
DIN EN 60335-2-6 (VDE
0700 Teil 6):2002-05
E DIN EN 60335-2-9/AA
(VDE 0700 Teil 9/AA):
2003-01
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke; Teil 2-9:
Besondere Anforderungen
für Grillgeräte, Brotröster
und ähnliche ortsveränderliche Kochgeräte. Vorgesehen
als Änderung von DIN EN
60335-2-9 (VDE 0700 Teil
9):2002-10
E DIN EN 60335-2-21/
AA (VDE 0700 Teil 21/
AA):2003-01
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
67
R e g e l n d e r Te c h n i k
ähnliche Zwecke; Teil 2-21:
Besondere Anforderungen
für Wassererwärmer (Warmwasserspeicher und Warmwasserboiler).
Vorgesehen
als Änderung von DIN EN
60335-2-21 (VDE 0700 Teil
21):2002-10
E DIN EN 60335-2-30/
AA (VDE 0700 Teil 30/
AA):2003-01
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke; Teil 2-30:
Besondere Anforderungen
für Raumheizgeräte. Vorgesehen als Änderung von DIN
EN 60335-2-30 (VDE 0700
Teil 30):2000-09
E DIN EN 50288-1
(VDE 0819 Teil 1):
2003-01
Mehradrige metallische Daten- und Kontrollkabel für
analoge und digitale Übertragung; Teil 1: Fachgrundspezifikation. Vorgesehen als
Ersatz für DIN EN 50288-1
(VDE 0819 Teil 1):2001-09
E DIN EN 50288-2-1
(VDE 0819 Teil 2-1):
2003-01
Mehradrige metallische Daten- und Kontrollkabel für
analoge und digitale Übertragung; Teil 2-1: Rahmenspezifikation für geschirmte
Kabel bis 100 MHz – Kabel
für den Horizontal- und
Steigbereich. Vorgesehen als
Ersatz für DIN EN 50288-2-1
(VDE 0819 Teil 2-1):2001-10
E DIN EN 50288-2-2
(VDE 0819 Teil 2-2):
2003-01
Mehradrige metallische Daten- und Kontrollkabel für
analoge und digitale Übertragung; Teil 2-2: Rahmenspezifikation für geschirmte
Kabel bis 100 MHz – Geräteanschlusskabel und Schaltkabel. Vorgesehen als Ersatz für
DIN EN 50288-2-2 (VDE
0819 Teil 2-2):2001-10
E DIN EN 50288-3-1
(VDE 0819 Teil 3-1):
2003-01
Mehradrige metallische Daten- und Kontrollkabel für
analoge und digitale Übertragung; Teil 3-1: Rahmenspezifikation für ungeschirmte Kabel bis 100 MHz – Kabel für den Horizontal- und
Steigbereich. Vorgesehen als
Ersatz für DIN EN 50288-3-1
(VDE 0819 Teil 3-1):2001-09
E DIN EN 50288-3-2
(VDE 0819 Teil 3-2):
2003-01
Mehradrige metallische Daten- und Kontrollkabel für
analoge und digitale Übertragung; Teil 3-2: Rahmenspezifikation für ungeschirmte Kabel bis 100 MHz – Geräteanschlusskabel und Schalt-
kabel. Vorgesehen als Ersatz
für DIN EN 50288-3-2 (VDE
0819 Teil 3-2):2001-10
E DIN EN 50288-4-1
(VDE 0819 Teil 4-1):
2003-01
Mehradrige metallische Daten- und Kontrollkabel für
analoge und digitale Übertragung; Teil 4-1: Rahmenspezifikation für geschirmte
Kabel bis 600 MHz – Kabel
für den Horizontal- und
Steigbereich. Vorgesehen als
Ersatz für DIN EN 50288-4-1
(VDE 0819 Teil 4-1):2001-09
E DIN EN 50288-4-2
(VDE 0819 Teil 4-2):
2003-01
Mehradrige metallische Daten- und Kontrollkabel für
analoge und digitale Übertragung; Teil 4-2: Rahmenspezifikation für geschirmte
Kabel bis 600 MHz – Geräteanschlusskabel und Schaltkabel / Rangierkabel. Vorgesehen als Ersatz für DIN EN
50288-4-2 (VDE 0819 Teil
4-2):2001-09
E DIN EN 50288-5-1
(VDE 0819 Teil 5-1):
2003-01
Mehradrige metallische Daten- und Kontrollkabel für
analoge und digitale Übertragung; Teil 5-1: Rahmenspezifikation für geschirmte
Kabel bis 250 MHz für den
Horizontal- und Steigbereich
E DIN EN 50288-5-2
(VDE 0819 Teil 5-2):
2003-01
Mehradrige metallische Daten- und Kontrollkabel für
analoge und digitale Übertragung; Teil 5-2: Rahmenspezifikation für geschirmte
Kabel bis 250 MHz – Geräteanschlusskabel und Schaltkabel
68
E DIN EN 50288-6-1
(VDE 0819 Teil 6-1):
2003-01
Mehradrige metallische Daten- und Kontrollkabel für
analoge und digitale Übertragung; Teil 6-1: Rahmenspezifikation für ungeschirmte Kabel bis 250 MHz – Kabel für den Horizontal- und
Steigbereich
E DIN EN 50288-6-2
(VDE 0819 Teil 6-2):
2003-01
Mehradrige metallische Daten- und Kontrollkabel für
analoge und digitale Übertragung; Teil 6-2: Rahmenspezifikation für ungeschirmte Kabel bis 250 MHz – Geräteanschlusskabel und Schaltkabel
E DIN IEC 61156-7
(VDE 0819 Teil 1007):
2003-01
Symmetrische paarverseilte
Kabel für die digitale und
analoge Kommunikation mit
Übertragungseigenschaften
bis zu 1200 MHz – Rahmenspezifikation
E DIN EN 61000-4-6
(VDE 0847 Teil 4-6):
2003-01
Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV); Teil 4-6:
Prüf- und Messverfahren –
Störfestigkeit gegen leitungsgeführte Störgrößen, induziert hochfrequente Felder –
EMV-Grundnorm. Vorgesehen als Ersatz für DIN EN
61000-4-6 (VDE 0847 Teil
4-6):2001-12
E DIN IEC 60793-2-10
(VDE 0888 Teil 321):
2003-01
Lichtwellenleiter; Teil 2-10:
Produktspezifikationen. Rahmenspezifikation für Mehrmodenfasern der Kategorie
A1. Vorgesehen als Ersatz für
DIN EN 60793-2-10 (VDE
0888 Teil 321):2002-11
■
de 4/2003
Produkte
Gebäudetechnik
Türsprechen über die Nebenstellenanlage
Die Tür-Freisprecheinheit TLT
06 von Balcom, KirchhundemWürdinghausen, lässt sich mit
zwei Drähten direkt auf den
analogen a/b-Port der Nebenstellenanlage aufschalten. Bis
zu sechs Rufnummern lassen
sich speichern und über die
Klingeltaster anwählen. Das
Gespräch mit dem Besucher
und das Öffnen der Tür läuft
dann über den Festnetz-Telefonapparat. Die Tür-Freisprecheinheit kann als »normale« Türsprechanlage, Notruftelefon, Aufzugverbindung, Apothekerschaltung oder auch für
Wärterdienste dienen. Die Balcom TLT 06 gibt es als Einzelmodul oder als komplette Tür-
station für eins bis sechs Klingeltaster.
Fax (02723) 7165-29
www.balcom-electronic.de
Regenmesser zur Wetterbeobachtung
»RM 1« heißt der Regenmelder von Elsner, Gechingen. Die
variable Haltezeit überstreicht
den Bereich von 10s bis zu
5min. Sie lässt sich entsprechend der Meldungsbedürfnisse direkt am Sensor einstel-
len. Der RM 1 misst mit zwei
unabhängigen Sensorflächen.
Eine 2-W-Heizung, die sich bei
Temperaturen unter 10 °C
oder Feuchteniederschlag automatisch einschaltet, garantiert
die fehlerfreie Messung selbst
bei Tau und Nebel. Äußeren
Schutz bietet ein schlagfestes
und UV-beständiges Kunststoffgehäuse mit VA-Schrauben. Der RM 1 lässt sich
mittels
Kugelkopfhalterung
justieren.
Fax (07056) 9397-20
www.elsner-elektronik.de
Schnellverbinder für selbstlimitierende
Heizbänder
Devi, Flensburg, bietet neben
herkömmlicher Schrumpftechnik eine Schnell-Verschraubung für Heizbänder mit
Schutzgeflecht. Die Konfektionierung erfolgt in nur 90 s. Das
Klemmen und Schrumpfen entfällt. Die kompakte Anschlusstechnik gibt es auch in verschiedenen Ausführungen, z. B.
als T- und X-Abzweig. Der
Schnellanschluss für Heizbänder erfüllt die Bedingungen der
Schutzart IP 68.
de 4/2003
Schnelllaufende Torautomatik
Normstahl, Moosburg, präsentiert den Schnelllauf-Garagentorantrieb »Ultra excellent«,
der Decken-Sektional-Tore innerhalb von nur 7 s öffnet. Der
»Ultra excellent« in Schnelllauf-Version unterscheidet sich
– abgesehen vom Schnelllauf –
äußerlich und technisch nicht
vom Basismodell, das mit einer
Anzugskraft von 800 N auch
große und schwere Garagentore bewegen kann. Neben den
Standard-Merkmalen, z. B. individuelle
Beleuchtungsabschaltung, Teilöffnungs- und
einstellbare Soft-Stop-Funk-
tion, verfügt der nahezu wartungsfreie Antrieb über Mikroprozessorgesteuerte Hinderniserkennung, Sperrung durch
den Antrieb und Funkfernsteuerung. Unterschiedliches Zubehör, z. B. Sicherheitsleisten,
Lichtschranken, Codiertaster
und Schlüsseltaster, gibt es
ebenfalls.
Fax (08761) 683210
Elektroinstallation
USV in der Steckdosenleiste
Die USV mit Namen
WOW300 von Errepi, Landsberied, ist
kaum größer als eine
handelsübliche Verteilerleiste. Mit ihren
300 VA/165 W eignet sie sich speziell
für SOHO-Anwender. Sie beinhaltet
Shutdown-Software
und Schutz der Telefon-Modem-Leitung
vor Überspannungen. Das Bauteil bietet drei Anschlussmöglichkeiten mit Überspannungsschutz, zwei davon
über Batterien gepuffert. Die
im Lieferumfang enthaltene
Software sorgt im Falle eines
Stromausfalles für die automatische Datensicherung und das
selbstständige Herunterfahren
des Systems, während die Batterien die angeschlossenen Geräte versorgen. WOW300 unterstützt die Betriebssysteme
Windows 95/98/Me/NT/2000/
XP sowie Linux und Novell
Netware.
Fax (08141) 1920-56
[email protected]
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Fax (0461) 93118
www.de-vi.de
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69
Produkte
Brandschutzkanal mit Zweiteilung
Rasten statt schrauben
Der Brandschutzkanal Rauthermo von Rehau, Rehau, besteht aus einem sendzimirverzinktem Stahlblechmantel nach
Mit dem Steckverbindersystem
Fixcon von Hirschmann, Neckartenzlingen, können M12-Verteiler sowie -Einbauflansche
und -Sensoren schneller und sicherer als mit herkömmlichen
Systemen angeschlossen werden. Dafür sorgt ein spezieller
Mechanismus, der nach dem
Prinzip »Stecken, Rasten, Verriegeln« funktioniert. Das Produktprogramm umfasst im ersten Schritt gerade und abgewinkelte Steckverbinder mit angespritzter Leitung. Später folgen frei konfektionierbare Aus-
DIN EN10142 und aus nicht
brennbaren,
asbestfreien
Brandschutzplatten der Baustoffklasse A1. Das Formteile-
programm mit Innen- und
Außeneck, Flachwinkel, Endund T-Stück sowie das Zubehörprogramm mit Trennwand,
Material für den Potentialausgleich und die
Aufhängung ermöglichen eine einfache und
anwendergerechte
Handhabung. Für die
passgenaue Anbindung
sorgen
Schiebemuffe
und Füllstück. Der Kanal, der sich sowohl für
die Decken- als auch
für die Wandmontage
eignet, besteht aus einem Ober- und Unterteil, die nach dem Nut- und Federprinzip montiert werden.
Fax (09283) 1016
www.rehau.de
Anschlussdosen für Lautsprecher
Berker, Schalksmühle, bietet
mit seinen Lautsprecher-Anschlussdosen ein Produkt mit
zeitgemäßer Anschlusstechnik
für den Audiobereich, z. B. Dolby
Digital oder andere Audiosysteme. Die Dosen
gibt es in Einfach- und Zweifach-Ausführung. Neben der
Klemmtechnik
im Frontbereich
bieten sie Verbindungsmöglichkeiten für flexible und starre
Leiter mit Querschnitten bis zu
6 mm2, eine große Klemmkammer für die Leitungsbefesti-
gung und die optionale Befestigung über Tragplatte oder
Spreizkrallen. Da es sich bei
den Lautsprecher-Anschlussdosen um Berkertypische ModulEinsätze handelt,
lassen sie sich
innerhalb aller
modular aufgebauten
Berker
Unterputz-Programme verwenden. Außerdem
sind keine speziellen Zentralstücke notwendig. Übliche TAE-Zentralstücke
dienen zur Abdeckung.
Fax (02355) 905-606
www.berker.de
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70
führungen und ein geschirmter
Steckverbinder. Fixcon ist eine
gemeinsame Entwicklung von
Binder, Neckarsulm, Escha,
Halver, Hirschmann und Lumberg, Schalksmühle.
Fax (07127) 14-1970
www.hirschmann.de
Beleuchtungstechnik
Hochdruckdampflampe mit integrierter
Zündelektronik
Mit der NHR400/I-Serie von
Eye Iwasaki bietet Hauber &
Graf, Steinheim, Reflektorlampen an, die sich ohne externen
Zünder direkt mit Vorschaltgeräten für NatriumdampfHochdrucklampen betreiben
lassen. Die Zündung der Lampe erfolgt über eine interne
Zündelektronik, die zusammen
mit der Induktivität der Drossel einen phasengesteuerten
Zündimpuls generiert. Erhältlich sind die Lampen in 400 W
und 250 W. Die mittlere Lebensdauer beträgt 24000 h.
Fax (07144) 281505
www.hauber-graf.de
Schonende Beleuchtung dank Glasfaser
Bedea, Aßlar, bietet für die Beleuchtung z. B. empfindlicher
Museumsstücke Glasfasertechnik. Sie reduziert die Wärmeund UV-Belastung empfindlicher Exponate. Diese Gefahr
schließt die Beleuchtungstechnik über Glasfaser aus, da sie
kein IR- und UV-Licht überträgt. Außerdem bleibt die
Lichtquelle nahezu unsichtbar.
Durch die Linsen am Ende der
Glasfaserkabel lassen sich die
Lichtkegel varieren und auf
diese Weise punktgenaue oder
flutend ausgerichtete Lichteffekte erzielen. Dieser Vorteil
macht eine komplette Beleuchtung des Gebäudes mit Glasfasertechnik möglich. Sie be-
leuchtet nicht nur die Exponate, sondern auch flächig und indirekt die Stuckdecken und
dient als Grundbeleuchtung
der Museumsräume.
Fax: (06441) 801-189
[email protected]
de 4/2003
Produkte
Informationstechnik
Hausanschluss- und Nachverstärker für
Kabelnetze
Unter der Bezeichnung »MiniPower« vermarktet Spaun, Singen, kompakte Hausanschlussund Nachverstärker für die
Netzebene 4. Die Verstärkertypen HNV 20/30 FPE und HNV
30/30 FPE verfügen über einen
passiven Rückwegbereich von
5...30 MHz, während sich die
Typen HNV 20/65 FPE und
HNV 30/65 FPE für Kabelnetze mit einem Rückwegbereich
von 5...65 MHz eignen. Alle
Typen verfügen über einen integrierten Pegelsteller und Leitungsentzerrer. Sie erfüllen hinsichtlich dem Schirmungsmaß
die Klasse-A Anforderungen.
Fax (07731) 8673-17
[email protected]
Automatisierungstechnik
Umrichter für den unteren Leistungsbereich
Für den Leistungsbereich von
0,5 kW bis 18,5 kW bietet Siemens, Erlangen, einen Simovert
Masterdrives Vector Control in
der Bauform Kompakt Plus. Die Masterdrives-VectorControl-Antriebe
ermöglichen damit
bei kleinen Leistungen eine hohe Momentengenauigkeit
bei voller Momentenausnutzung
durch
100-%ige
Ausgangsspannung
und im Feldschwä-
chebereich bis zu einem Verhältnis von 1:5. Der Umrichter
kann zusätzlich in Mehrachsanwendungen als Einspeiseeinheit für Wechselrichter gleicher
Gesamtleistung dienen und
übernimmt die 24-V-Stromversorgung für maximal zwei
Wechselrichter. Die Funktion
»Sicherer-Halt« bei den Masterdrives verhindert in Verbindung mit einer externen Beschaltung den unerwarteten
Anlauf des angeschlossenen
Motors aus dem Stillstand.
Fax (0911) 978-3321
[email protected]
Funktastaturen im 433-MHz-Band
Gett, Treuen, bietet eine Kurzhub-Industrietastatur mit einem eingebauten Funksender,
zu der ein an den Rechner angeschlossener Funkempfänger
gehört. Damit können etwa
10 m drahtlos überbrückt werden. Die Tastaturen erhöhen
die Arbeitssicherheit durch
Verringerung von Stolperfallen. In Labors der chemischen
oder biotechnischen Industrie
lassen sich Rechner von außerhalb des Sicherheitsbereiches
bedienen. Ähnliches gilt auch
für Kernkraftwerke oder in industriellen Umgebungen mit einer hohen Belastung durch
de 4/2003
Dämpfe, z. B. bei der Lackierung von Autos. Der an den
Rechner anzuschließende Empfänger unterstützt die PS/2und die USB-Schnittstellen.
Das deutsche und das US-Layout gibt es ab Lager, andere
Tastaturtypen und Länderlayout-Versionen auf Anfrage.
Fax (037468) 660-66
www.0800-tastatur.com
Modulare Luft/Luft-Wärmetauscher
für Schaltschränke
Die
Luft/LuftWärmetauscher
von Seifert, Ennepetal, bestehen
aus einem Kopfund einem Bodenmodul und je
nach gewünschter
Kühlleistung aus
einer bis fünf
WärmetauscherKassetten. Sie erreichen eine spezifische Wärmeleistung zwischen
40 W/K und 74 W/K. Sie verfügen über eine optimierte Luftführung im Außen- und Innenkreislauf durch die integrierte
Luftumlenkung
und die dichte Wärmetauscher-Kassette. Je nach Leistung
arbeiten
Außenund Innenkreislauf
mit Luftmengen bis
530 m3/h. Die Abmessungen liegen
bei 115 mm Tiefe,
315 mm Gesamtbreite und einer
Höhe von 665 mm
bis 1545 mm. Der
lageunabhängige
Betrieb macht den An- und
Einbau der Geräte möglich.
Fax (02333) 834-133
www.seifert-mtmsystems.de
Programmierbarer Ethernet-Controller
Der Ethernet-Controller 750841 von Wago, Minden, eignet
sich für Datenübertragungsraten von 10 Mbit/s und
100 Mbit/s. Er lässt sich programmieren nach IEC 611313. Er ist multitasking-fähig,
verfügt über eine gepufferte
Echtzeituhr und basiert auf einer 32-Bit-CPU. Der Controller
kann die Anwednerprotokolle
Modbus/TCP(UDP),
EtherNet/IP, HTTP, BootP, DHCP,
DNS, SNTP, FTP, SNMP und
SMTP nutzen. Für Web-basierende Anwendungen steht
ein interner Server zur Verfügung, auf dem sich HTMLSeiten hinterlegen lassen. Via
XML und ASP lassen sich Programme direkt aufrufen. Bibliotheksfunktionen für Mail,
SOAP, ASP, IP-Konfiguration,
Ethernet-Sockets und Filesystem
runden das Produktprofil ab.
Fax (0571) 887-169
www.wago.com
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71
Produkte
D-Sub-25-Steckverbinder in Schutzart IP 67
Die Variosub-Steckverbinder
im D-Sub-25-Format von
Phoenix Contact, Blomberg,
bieten zuverlässigen Schutz im
industriellen Umfeld durch die
Ausführung in Schutzart IP 67.
Die Push-Pull-Verriegelung ge-
währleistet eine einfache Bedienung. Eine integrierte EMVTülle schirmt elektromagnetische Wellen ab und
schützt auf diese Weise
vor Einwirkungen. Zwei
integrierte
Kabelverschraubungen ermöglichen die getrennte Einführung von Signal- und
Stromleitungen sowie
den Aufbau von Linienstrukturen. Durch steckbare Codierprofile werden Fehlverbindungen
vermieden. Kennzeichnungsschilder sorgen für
die schnelle Identifikation in der Anlage. Die
Baureihe umfasst 9-, 15- und
25-polige
Steckverbinder.
Fax (05235) 3-41825
www.phoenixcontact.com
Beleuchtbare Not-Aus-Taste
Die
beleuchtbare
Not-Aus-Taste von
Schlegel, Dürmentingen, hat mit
9 mm die gleiche
Einbautiefe
wie
handelsübliche
Kurzhubtasten. Dadurch kann sie auf
gemeinsame Leiterplatten gesetzt werden. Die Beleuchtung erfolgt durch
eine sehr helle LED. Die NotAus-Taste mit einem Einbaudurchmesser von 22 mm ist
überlistsicher und lässt sich
durch eine Drehung nach
rechts oder links entriegeln. Ein
grüner Streifen zeigt die Schaltstellung an. Die Kontakte sind
zwangsöffnend, die Schutzart
entspricht IP65.
Fax (07371) 502-49
www.schlegel-ekontakt.de
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72
Werkstatt
Prüfgerät für Kranken- und Pflegebetten
Beha, Glottertal, bietet
mit dem Telaris 0751
ein mobiles Gerät zur
Überprüfung von elektromedizinischen Geräten der Typen B und
BF sowie für Krankenund Pflegebetten. Es
integriert die Messungen für den Ersatz-Geräteableitstrom
und
Ersatz-Patientenableitstrom gemäß DIN VDE 0751.
Ergänzend gibt es Messbereiche für Schutzleiter- und Isola-
tionswiderstand sowie
Ersatzableit- und Berührungsstrom gemäß
DIN VDE 0701/0702.
Der externe SchukoMessadapter ermöglicht die Messung von
Schutzleiter-, Differenzund Lastströmen. So
kann das Telaris 0751
auch Prüfungen ortsveränderlicher Geräte
gemäß BGV A2 durchführen.
Fax (07684) 8009-410
[email protected]
Speicherbox für Netzanalysedaten
Die Memobox 300 smart von
LEM, Groß-Gerau, speichert
bei Netzqualitäts-Messungen
alle relevanten Parameter.
Sie
misst
170 mm x 125 mm x
55 mm und eignet
sich deshalb für den
Einsatz in schwer zugänglichen Bereichen,
z. B. kleine Schaltschränke und Verteiler. Außerdem verfügt sie über einen erweiterten
Versorgungsspannungsbereich bis zu 400 V AC.
Der Spannungsmessbereich endet bei 480 V AC Stern und
830 V AC Dreieck. Der Spei-
cher von 4 MByte erlaubt die
Verwaltung von zwei Messaufträgen. Die automatische
Erkennung und Skalierung von angeschlossenem Zubehör
verhindert jede Fehlbedienung. Eine Kontrolle der Daten und
aktuellen Messgrößen
ist jederzeit über die
Online-Schnittstelle möglich,
ohne die laufende Messung abzubrechen. Die Memobox 300
smart bietet mit der Schutzart
IP 65 Anwendungen im Freien.
Fax (06152) 84661
[email protected]
Hausgeräte
Waschmaschine für 8 kg Wäsche
»Big«, die Waschmaschine mit
78-l-Pflegetrommel und AAAKlassifizierung von Bauknecht,
Schorndorf, wäscht in einem
Waschgang 8 kg Wäsche.
Wegen der großen Bewegungsfreiheit in der Trommel knittern z. B. Hemden und Blusen
kaum und lassen sich später
leichter bügeln. Darüber hinaus vermindert die schonende
Bewegung der Wäsche in der
Trommel die Abnutzung des
Stoffes. Und weil das Wasser in
der großen Trommel besser zirkulieren kann, verteilen sich
die Wasch- und Pflegemittel
gleichmäßiger in der Maschine.
Fax: (07181) 39-1167
www.bauknecht.de
de 4/2003
Produkte
Zahnpflege im Set
Das
Mundpflege-Center
»Oral-B OxyJet« von Braun,
Kronberg,
beugt durch
die
MicroLuftblasen im
schnell rotierenden Mundduschen-Wasserstrahl nicht
nur Zahnbelägen vor, sondern
auch
Zahnfleischentzündungen und Parodontitis. Die elektrische Zahnbürste
beseitigt Beläge nachgewiesenermaßen gründlicher als eine
Rasierer für empfindliche Haut
Handzahnbürste. Die koordinierten Bewegungen des Bürstenkopfes lassen sich manuell nicht erreichen. Darüber
hinaus
lohnt sich die
Investition in
die Vorsorge
und Pflege der
Zähne, zumal
die Zuzahlungen für Inlets,
Kronen oder Brücken sehr
hoch ausfallen können.
Fax: (069) 963652-15
www.braun.com
Rutschfeste Küchenwaage
Die elektronische,
batteriebetriebene
Küchenwaage
»Luna« von Soehnle, Murrhardt,
mit symmetrisch
angeordneten,
großen
runden
Tasten – ein Schalter für g/oz-Umstellung und Ein-/
Aus-/Tara-Taster –
und
stabilem
Unterteil rutscht
nicht auf dem Küchentisch. Die
LCD-Anzeige bietet große Ablesewinkel. Die Tragkraft der
Luna beträgt 2 kg bei einer 1-gTeilung bis 1 kg und einer 2-gTeilung ab 1 kg. Als praktisch
erweisen sich nicht nur die
Funktion des Zuwiegens auf
Tastendruck, sondern auch die
Schale mit Ausgießer.
Fax: (07192) 28-349
www.soehnle.com
Elektrische Zusatzheizung für Badezimmer
Der Badschnellheizer AKO
H274TF von Glen Dimplex,
Nürnberg, heizt mit 2000 W
Leistung kalte Badezimmer
kurzfristig auf. Er ist als Standgerät oder zur Wandmontage
erhältlich. Der wandmontierte
AKO H276TUH verfügt über
einen 60-min-Timer. Er wärmt
bei Bedarf zusätzlich das
Handtuch. Die Kunststoffgehäuse bieten die Schutzart
IP24. Die Geräte beinhalten
Überhitzungs- und Frostschutz.
Fax (0911) 6587167
de 4/2003
Braun, Kronberg,
entwickelte mit dem
»Freeglider« einen
Rasierer für empfindliche Haut. Der
Freeglider
trägt
während des Rasierens automatisch einen so genannten
Conditioner auf die
Haut auf. Dieser
bindet die Feuchtigkeit auf der Hautoberfläche
und verdunstet sofort rückstandslos. Auf diese Weise
kann die Scherfolie über die
Haut gleiten, ohne sie zu irritieren. Der Hochgeschwindigkeitsmotor und das Mehrfach-
schersystem verbessern die
Qualität der Rasur. Schließlich
lässt sich der Freeglider mit heißem, fließenden Wasser abwaschen.
Fax: (069) 963652-15
www.braun.com
Wäschetrockner für kleine Bäder
Der
Kondensationstrockner »Thermat KER
2031« mit elektronischer
Feuchtemessung
von
Zanker, Nürnberg, lässt
sich an die Wand hängen. Über die Ein-KnopfBedienung lassen sich sowohl vier Automatikprogramme für unterschiedliche Trockenwünsche
als auch die Trockenzeit
auswählen. Des Weiteren
verfügt er über eine
Mengenautomatik. Der
Direktwasserablauf ist
hier ebenso möglich wie
die Kombination zu einer Wasch-Trocken-Säule. Der Kompakttrockner eignet sich für eine Füllmenge bis
3,4 kg, hat die Energieklasse D
und benötigt im Standardpro-
gramm mit 60 °C bei 100 min
Trockenzeit 2,78 kWh.
Fax: (0911) 323-1178
www.zanker.de
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73
Literatur
Informationstechnik
Betriebsführung
xDSL-Fiebel
Mahnverfahren und Forderungseinzug
Andreas Bluschke und Michael Matthews, 276 S., geb., 23,00 €,
ISBN 3-8007-2557-6, VDE-Verlag Berlin
Peter David, 232 S., brosch., 29,90 €, ISBN 3-448-05221-3,
Haufe Verlag Freiburg, Berlin, München
Die rasch fortschreitende Entwicklung
der Mikroelektronik
bietet mit schnelleren und höher integrierten Schaltungslösungen immer aufwändigere Möglichkeiten der digitalen
Signalverarbeitung.
Gleichzeitig steigt das Bedürfnis der Kommunikationsgesellschaft nach größeren Datenraten. Mit ISDN und DSL (Digital Subscriber Line) begann das
digitale Zeitalter des Teilnehmeranschlussleitungsnetzes. Verbesserungen und neue Ansätze sowie Marketingaktivitäten ließen immer wieder neue
xDSL-Varianten entstehen,
sodass der Platzhalter »x«
fast die Grenzen des Alphabets erreicht hat. Dieses Buch
Das nach taktischen
Gesichtspunkten erstellte Buch soll es dem
Benutzer ermöglichen,
ein System der Forderungseinziehung aufzubauen, das von
vertraglichen Absicherungen über die
private Rechnungsstellung und Mahnung und das
gerichtliche Mahnverfahren
bis hin zur Zwangsvollstreckung reicht. Es ist auch für
Nichtjuristen verständlich geschrieben und richtet sich an
Handwerker, Unternehmen ohne eigene Rechtsabteilung, Freiberufler und alle, die ihre
Außenstände selbst einziehen
wollen. Zahlreiche Muster und
Checklisten – die auch auf der
beigefügten CD-ROM enthalten sind – erhöhen den prakti-
bringt Klarheit in
den »xDSL-Buchstaben-Dschungel«.
Auf Basis eines
xDSL-Stammbaums
wird eine Klassifizierung der bekannten xDSL-Verfahren
(symmetrische und
asymmetrische)
durchgeführt. Tabellen im
Anhang erläutern einzelne
xDSL-Varianten kurz und
bündig mit ihren wichtigsten
Eigenschaften. Das Buch gibt
umfangreiche Informationen
zu aktuellen Entwicklungen im
Teilnehmeranschlussnetz. Darüber hinaus beschreibt es
Marktprognosen sowie erläutert die Grundlagen zum Übertragungsmedium
Kupferdoppelader und Übertragungsverfahren.
Elektroinstallation
schen Wert des Buches und dienen der
Arbeitserleichterung.
Die geltenden neuen
Gesetze sowie die
neue Rechtsprechung
zur Forderungseinziehung sind berücksichtigt. Kriminelles
Verhalten von Schuldnern, deren Tricks und ihre Abwehr, Informationen über
Schuldner sowie zahlreiche erfolgreiche Gläubigerstrategien
werden neben den Standardthemen wie Mahnverfahren etc.
ausführlich behandelt. Um Ihre
Außenstände erfolgreich einzuziehen, müssen Sie von den Verträgen bis zur Zwangsvollstreckung »auf der sicheren Seite«
sein. Mit den Mustern auf der
CD-ROM geht dies schnell und
unkompliziert.
Elektroinstallation
Elektroinstallationspraxis
Leitfaden Photovoltaische Anlagen
Winfried Hoppmann, 420 S., kart., 33,00 €,
ISBN 3-7905-07885-3, Pflaum Verlag, München
R. Haselhuhn u. U. Hartmann, 570 S., Loseblattwerk, 69,00 €,
ISBN 3-9805738-3-4, DGS LV Berlin Brandenburg e.V.
In praxisnaher Weise
dient das Buch als
Leitfaden für das Planen und Errichten sicherer und normgerechter Elektroinstallationsanlagen. Die
Erläuterungen
der
wichtigsten Bestimmungen, Gesetze und
Normen stehen dabei immer im
Vordergrund. Die täglichen Probleme bei der Elektroinstallation
werden an Hand konkreter Beispiele gelöst. Berechnungsbeispiele helfen dabei, elektrische
Anlagen und Betriebsmittel zu
bemessen, zu planen und fachgerecht zu errichten. Jedes Kapitel schließt mit einem Fragenkatalog, mit dem der Lernerfolg
messbar wird. Dieses Buch in
der nun vorliegenden aktuali-
Der
Leitfaden
»Photovoltaische
Anlagen« ist ein
Nachschlagewerk
und Kompendium
der Solarbranche.
Der Leitfaden vermittelt Grundlagen
und Praxis der
Photovoltaik und gibt Hilfestellung bei Planung, Bau und Installation von PV-Anlagen. Es
wird u. a. auf Dimensionierung,
Simulationsprogramme, marktgängige Systeme, Vorschriften
und Praxiserfahrungen eingegangen. Schwerpunkte sind die
Planung von netzgekoppelten
PV-Anlagen und die verschiedenen Varianten der Montagesysteme insbesondere im Bereich
der Gebäudeintegration. Die
Zielgruppen des Leitfadens sind
74
sierten Auflage ist
nicht nur für Meistervorbereitungslehrgänge eine wertvolle
Hilfe, sondern auch
für die erfahrene
Elektrofachkraft in
Handwerk, Industrie
und Energieversorgungsunternehmen,
die sich mit dem neuen Stand
der »anerkannten Regeln der
Elektrotechnik« vertraut machen will. Aus dem Inhalt:
Rechtliche Grundlagen der
Elektroinstallation
(Gesetze,
Verordnungen, Normen); Anwendung der VDE-Bestimmungen; Schutzeinrichtungen und
Schutzmaßnahmen; Prüfungen;
Leitungen und Kabel, TAB
2000, Planung und Ausführung
und vieles mehr.
neben den Installationsbetrieben die
Herstellerfirmen,
Planer, Elektriker,
Dachdecker, Architekten, Bauherren
sowie Bildungseinrichtungen. Sie finden in dem Werk
nun die neuen Entwicklungen
in der Zelltechnik. Im Planungsund Praxisteil wurde die Dünnschichttechnik mit einbezogen;
die Ausführungen zum Blitzund Überspannungsschutz und
zum Netzanschluss wurden auf
den neuesten Stand gebracht.
Abgerundet wird der Leitfaden
durch eine Literatur-, Medienund Fachzeitschriftenübersicht,
ein umfangreiches Stichwortregister sowie ein vollständiges
Quellenverzeichnis.
de 4/2003
Te r m i n e
Fortbildung und Seminare
THEMA / BEZEICHNUNG DES SEMINARS
VERANSTALTER
ORT
TERMIN
ARBEITSSICHERHEIT
Arbeiten unter Spannung
Jährliche Sicherheitsunterweisung für Elektrofachkräfte
Sicherheitsunterweisung zur Schaltberechtigung
für Mittelspannungsanlagen bis 30 kV
T-Consult
T-Consult
Kaiserslautern
Kassel
03.04.03
21.03.03
T-Consult
Kassel
19.03. – 20.03.03
T-Consult
Otti
Augsburg
Regensburg
27.03.03
08.05.03
Wisi
Wisi
KWS
KWS
Acterna
Acterna
Acterna
IFTT
Niefern
Niefern
Tattenhausen
Tattenhausen
Frankfurt
Reutlingen
Bern (CH)
München
09.05. – 10.05.03
23.05. – 24.05.03
08.05. – 09.05.03
22.05. – 23.05.03
25.03. – 26.03.03
13.05. – 15.05.03
25.03. – 26.03.03
24.03. – 26.03.03
Promotor
Wiesbaden
03.04. – 04.04.03
IFTT
IFTT
Frankfurt/Main
Frankfurt/Main
07.05. – 09.05.03
05.05. – 06.05.03
IFTT
Frankfurt/Main
20.03. – 21.03.03
solid
solid
Fürth
Fürth
25.03.2003
14.03.2003
BETRIEBSFÜHRUNG
Die neue Betriebssicherheitsverordnung
Prozessorientiertes Prüfmittelmanagement
INFORMATIONSTECHNIK
3. Aufbau- Lehrgang SAT-Technik
4. Grundlagen Hausverteiltechnik für Kabelfernsehanlagen
Antennentechnik analog und digital
Antennentechnik analog und digital
CATV und HFC-Netze, Grundlagen und Messtechnik
Datenfernübertragung xDSL/X.25/FR/ATM/ISDN
Grundlagen der Lichtwellenleitertechnik
PC-Troubleshooting leicht gemacht
KLIMATECHNIK
Fachkongress »Wir Klimamacher«
SOFTWARE, DATENBANKEN
Administration von Linux
Praktischer Einsatz von Linux
Windows XP Professional: Netzwerkkonfiguration
und Troubleshooting
SOLARTECHNIK
Solarer Städtebau und Bauleitplanung
Solarstrom für Handwerker
Hinweis: Weitere Termine befinden sich auf unserer Homepage www.online-de.de unter »Termine«
DIE VERANSTALTER
Acterna Deutschland GmbH
Promotor Verlags- und Förderungsges. MbH,
Arbachtalstr. 6 D-72800 Eningen
Tel.: (07121) 86 16 57, Fax: (0 71 21) 86 21 45
[email protected], www.acterna.com/de
Borsigstraße 3, 76185 Karlsruhe,
Tel.: (0721) 56 51 40, Fax: (0721) 5 65 14 35,
[email protected], www.cci-promotor.de
IFTT EDV-Consult GmbH
Solarenergie Informationsund Demonstrationszentrum
Eschborner Landstr. 122 D-60489 Frankfurt/M.
Tel.: (069)78910810, Fax: (069)78910820
[email protected], www.iftt.de
KWS Electronic GmbH
Sportplatzstr. 1 D-83109 Großkarolinenfeld
Tel.: (0 80 67) 9 03 70, Fax: (0 80 67) 90 37 99
[email protected], www.kws-electronic
Heinrich-Stranka-Straße 3-5 D-90765 Fürth
Tel.: (0911)792035, Fax: (0911)792412
[email protected], www.solid.de
TechnikConsult
Gartenstr. 17 D-66851 Linden
Tel.: (06307)993934, Fax: (06307)4010032
[email protected], www.technikconsult.de
Otti Kolleg
Wilhelm Sihn Jr. KG
Wernerwerkstr. 4 b D-93049 Regensburg
Tel.: (09 41) 2 96 88 20, Fax: (0941) 2 96 88 19
[email protected], www.otti.de
Wilhelm-Sihn-Straße 5–7 D-75223 Oeschelbronn
Tel.: (07233)660, Fax: (07233)66309
[email protected], www.wisi.de
de 4/2003
75
5/2003
Vo r s c h a u
Gebäudetechnik
Informationsstechnik
Marktübersicht: Kabeltester für
das Installationshandwerk
Prüfgeräte wie der klassische Durchgangsprüfer, auch
einfach »Piepser« genannt, haben nach wie vor ihre Berechtigung. Hinzugekommen sind Prüfgeräte für ISDN,
DSL, Ethernet sowie komfortable Verdrahtungstester.
Eine Marktübersicht hilft
dem Installateur, das richtige Gerät für seine AnwenWeitere Themen:
dungen zu finden.
HEIZUNG / KLIMA /
LÜFTUNG
Automatisierungstechnik
Im vergangenen Jahr wurden
die rechtlichen Voraussetzungen
dafür geschaffen, dass Elektrohandwerksbetriebe auch im
Bereich Sanitär / Heizung / Klima
tätig werden können. Aus Anlass
der Leitmesse der Branche – der
ISH in Frankfurt
– stellen wir
einige interessante Aspekte
dieses Marktes
vor.
Der Elektro- und Gebäudetechniker
IMPRESSUM
REDAKTION
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Tel. (089)12607-240,
Fax (089)12607-111
Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber,
Chefredakteur, (verantw.),
Tel. (089) 12607-248,
E-Mail: [email protected]
(Gebäudetechnik)
Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker,
Tel. (089) 12607-242,
E-Mail: [email protected]
(Betriebsführung, gig)
Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong,
Tel. (030) 467829-14,
E-Mail: [email protected]
(Praxisprobleme, Elektroinstallation)
Dipl.-Ing. (FH) Sigurd Schobert,
Tel. (089)12607-244,
E-Mail: [email protected]
(Informationstechnik)
Dipl.-Ing. Josef von Stackelberg,
Tel. (089)12607-256,
E-Mail: [email protected]
(Automatisierungstechnik,
Neue Produkte)
Sekretariat: Christa Roßmann,
Tel. (089) 12607-240,
E-Mail: [email protected]
Elektroinstallation
TAB 2000 und Hauptstromversorgungssysteme
Die Übernahme der
TAB2000 in die regionalen technischen Anschlussbedingungen
deutscher Verteilungsnetzbetreiber hat Konsequenzen bei der Planung und Ausführung von Hauptstromversorgungssystemen zur Folge. Der Beitrag
beschreibt, welche Besonderheiten hierbei
zu beachten sind.
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vom 1.1.2003
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darunter 2 Doppelnummern im Januar
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Einzelheft 6 €*, ab Verlag zzgl. Porto.
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76
Störungsarmer Bus
mit LWL
Betriebsführung
Vergaberecht – private
Generalunternehmer
Praxisprobleme
Arten der Betriebsmittelkennzeichnung
de 5/2003
erscheint am
3. März 2003
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de 4/2003
Elektroinstallation
Korrektur – Kennzeichnung und
Beleuchtung von Rettungswegen
Ein Überblick über arbeits- und baurechtliche Vorschriften
Bei diesem Beitrag in »de« 1-2/2003
haben sich in den Tabellen bedauerlicher Weise einige kleine Fehler
eingeschlichen. Wir veröffentlichen
daher an dieser Stelle die beiden Tabellen erneut.
D
ie Korrektur bezieht sich in Tabelle 1 auf den Punkt 7 (Schulen).
In Tabelle 2 haben wir den Hinweis
ergänzt, dass die alten Rettungszeichen
zwar nach Baurecht nicht mehr zugelassen sind, nach dem Arbeitsschutzrecht
jedoch schon. Da das Arbeitsschutzrecht
hier eine höhere Priorität hat als das
Baurecht, darf man in gewerblich genutzten Bauten die alten Rettungszeichen weiterhin nutzen.
Zugelassene Rettungszeichen
RETTUNGSZEICHEN
BAURECHT
ARBEITSSCHUTZRECHT
DIN 4844, Teil 2, Abs. 2.4
BGV A8, Abs. 4.3
nicht zugelassen1)
BGV A8, Abs. 4.3
nicht zugelassen1)
BGV A8, Abs. 4.3
nicht zugelassen1)
BGV A8, Abs. 4.3
DIN 4844, Teil 2, Abs. 2.4
BGV A8, Abs. 4.3
nicht zugelassen1)
BGV A8, Abs. 4.3
nicht zugelassen1)
BGV A8, Abs. 4.3
Rettungsweg/Notausgang geradeaus
Rettungsweg/Notausgang nach rechts
Rettungsweg/Notausgang nach links
DIN 4844, Teil 2, Abs. 2.4
BGV A8, Abs. 4.3
nicht zugelassen1)
BGV A8, Abs. 4.3
nicht zugelassen1)
BGV A8, Abs. 4.3
Tabelle 2: Piktogramme und maßstäbliche Geometrie zugelassener Rettungszeichen
1) Bezüglich der Rettungszeichen hat die BGV A8 (früher UVV) eine höhere Priorität als die DIN-Normen: Auch wenn das Baurecht die
alten Rettungszeichen nicht zulässt, sind sie in gewerblichen Bauten nach dem Arbeitsschutzrecht trotzdem erlaubt
de 4/2003
77
Elektroinstallation
Vorgeschriebene Kennzeichnung bzw. Beleuchtung
BAULICHE EINRICHTUNG BZW. BEREICH EINER BAULICHEN EINRICHTUNG
1. Arbeitsstätten
1.1. Rettungswege in und aus Arbeits- und Lagerräumen mit einer Grundfläche
< 2000 m2; Bei der Berechnung der Grundfläche sind die Grundflächen einzelner
Räume < 2000 m2 zu addieren, wenn diese gemeinsame Rettungswege,
z. B. Flure, Treppenhäuser oder Tunnel, haben.
1.2. Rettungswege in und aus Arbeits- und Pausenräumen mit einer
Verkehrsoberfläche > 22 m2 über der Geländeoberfläche
1.3. Treppenhäuser, die der Benutzung von mehr als 50 Versicherten dienen
1.4. Rettungswege in und aus Arbeits- und Sozialräumen ohne natürliche Beleuchtung
1.4.1. > 30 m2 und < 100 m2: Kennzeichnung
1.4.2. > 100 m2: Kennzeichnung und Beleuchtung
1.5. Rettungswege in und aus Arbeitsräumen mit explosions- oder giftstoffgefährdeten
bzw. offenen radioaktiven Materialien:
1.5.1. > 30 m2 und < 100 m2: Kennzeichnung
1.5.2. > 100 m2: Kennzeichnung und Beleuchtung
1.6. Rettungswege in und aus Laboratorien mit erhöhter Gefährdung:
1.6.1. > 600 m2: Kennzeichnung
1.7. Rettungswege in und aus Arbeits- und Verkaufsräumen mit einer Grundfläche
> 500 m2 und einer kleinen Anzahl Versicherter und großen Anzahl fremder Personen
1.8. Rettungswege > 35 m
1.9. Rettungswege durch zwei oder mehr Brandabschnitte
ARBEITSSCHUTZRECHT
BAURECHT
BGR 216, Abs. 3.2.2.1.1, Satz 1
BGR 216, Abs. 3.2.2.1.1, Satz 2
BGR 216, Abs. 3.2.2.1.1, Satz 3
BGR 216, Abs. 3.2.2.1.1, Satz 4
BGR 216, Abs. 3.2.2.1.1, Satz 5
BGR 216, Abs. 3.2.2.1.1, Satz 6
BGR 216, Abs. 3.2.2.1.1, Satz 7
BGR 216, Abs. 3.2.2.1.1, Satz 8
BGR 216, Abs. 3.2.2.1.1, Satz 1
2. Ausstellungsstätten
2.1. Rettungswege in und aus Ausstellungsräumen, die einzeln oder zusammen
eine Nutzfläche > 2000 m2 haben.
2.2. ggf. auch Punkte 1.1, 1.3, 1.4, 1.7, 1.8 und 1.9 berücksichtigen.
Versammlungsstättenverordnung
3. Garagen
3.1. Rettungswege in und aus geschlossenen Garagen mit einer Nutzfläche
> 1000 m2 (Ausnahme: eingeschossige, private Garagen)
Garagenverordnung
4. Gaststätten
4.1. Beherbergungsbetriebe
4.1.1. Rettungswege in und aus Beherbergungsbetrieben mit > 60 Gastbetten
4.1.2. ggf. auch Punkte 1.2, 1.3, 1.4, 1.7, 1.8 und 1.9 berücksichtigen
4.2. Gaststätten als Schank- und Speisebetriebe
4.2.1. Rettungswege in und aus Schank- und Speisebetrieben mit > 400 Gastplätzen
4.2.2. ggf. auch Punkte 1.2, 1.3, 1.4, 1.7, 1.8 und 1.9 berücksichtigen
Gaststättenverordnung
5. Geschäftshäuser
5.1. Rettungswege in und aus Verkaufsräumen, die einzeln oder zusammen eine
Nutzfläche > 2000 m2 haben.
5.2. ggf. auch Punkte 1.1, 1.2, 1.3, 1.4, 1.7, 1.8 und 1.9 berücksichtigen
Geschäftshausverordnung
6. Hochhäuser
6.1. Rettungswege in und aus Hochhäusern mit mindestens einem Aufenthaltsraum mit
einer Verkehrsoberfläche > 22 m2 über der Geländeoberfläche
Hochhausverordnung
7. Schulen
7.1. Rettungswege in und aus allgemein- und berufsbildenden Schulen, wenn in diesen
nicht ausschließlich Erwachsene unterrichtet werden.
7.2. Rettungswege in und aus Aufenthaltsräumen ohne natürliche Beleuchtung
8. Versammlungsstätten
8.1. Rettungswege in und aus Versammlungsräumen mit Bühnen- und Szenenflächen oder
Film- bzw. Bild- und Tonvorführungen, die der Benutzung von > 100 Besuchern dienen
8.2. Rettungswege in und aus nicht überdachten Szenenflächen, die der Benutzung von
> 1000 Besuchern dienen
8.3. Rettungswegen in und aus nicht überdachten Sportflächen, die der Benutzung von
> 5 000 Besuchern dienen
8.4. Rettungsweg in und aus nicht überdachten Sportflächen für Rasenspiele mit
> 15 Steh- oder Sitzstufen
8.5. Rettungswege in und aus Versammlungsräumen, die einzeln oder zusammen der
Benutzung von > 200 Besuchern dienen.
8.6. Rettungswege in und aus Versammlungsräumen in Schulen, Museen oder ähnlichen
Gebäuden, die einzeln der Benutzung von > 200 Besuchern dienen.
8.7. ggf. auch Punkte 1.3, 1.4, 1.7, 1.8 und 1.9 berücksichtigen
Muster-SchulbauRichtlinie
Versammlungsstättenverordnung
Tabelle 1: Bauliche Einrichtungen bzw. Bereiche, in denen eine Rettungswegkennzeichnung und -beleuchtung vorgeschrieben ist;
Verordnungen sind Ländersache, daher kann es von Bundesland zu Bundesland Abweichungen geben
de 4/2003
79
Gelernt ist gelernt
Die grünen Seiten
für die Aus- und
Weiterbildung
iG
G
Inhalt
Projekt: Planung der
Elektroinstallation
am Beispiel eines
Autohauses
Teil 3: Planung der Bürobeleuchtung
Holger Clausing
Anhand eines praxisnahen Beispiels erklären wir hier
Schritt für Schritt, wie ein Teil der neuen Meisterprüfung
abläuft, die Projektarbeit. Somit wendet sich dieser Beitrag hauptsächlich an Meisterschüler, obwohl er durch die
vielen praktischen Tipps allen Elektrofachkräften Anregungen für die tägliche Arbeit bietet.
2 Elektroinstallation
Projekt: Planung der
Elektroinstallation
am Beispiel eines
Autohauses
[3]
5 Grundlagen
Die Blindleistung
[2]
Beleuchtungsstärke 0,62. Mit
diesem Ergebnis gibt sich
7 Informationstechnik
Klaus, mittlerweile routinierVom Ethernet nun zum
ter Beleuchtungsplaner, nicht
10-Gigabit-Ethernet
zufrieden. Er steigert die
Gleichmäßigkeit auf einen
Wert von 0,72, indem er die
Leuchten hier weiter zu den Wänden verschiebt (Bild 17). An
Freds Schreibtisch fällt das Licht nun nahezu von links ein,
nicht mehr von rechts.
Bei der Planung erinnert sich Klaus an zwei repräsentative
Bilder in Freds Büro, eines aus der Gründungsphase des Betriebes und Freds Meisterurkunde. Er meint, beide sollten ins rechte Licht gerückt werden. Dafür sieht Klaus eine Strahlerschiene zur Bestückung mit schwenkbaren Strahlern vor, und zwar
nach dem Muster der Reparaturannahme.
Klaus Kabel, unser Elektromeister, beschließt, die bei der Planung der Grund- und Effektbeleuchtung von Fred Feuerstuhls
Reparaturannahme gewonnenen Erkenntnisse zügig auf die
anderen Büroräume (Meisterbüro und Geschäftsführerbüro,
Bild 1) zu übertragen. Der Elektromeister hält den ausgewählten Leuchtentyp (2-flammige Einbauleuchte mit DarklightRaster von Trilux, bestückt mit zwei 35-W-Leuchtstofflampen1)) auch hier für angemessen. Er weiß, dass sich die Anordnung der Leuchten auch in diesen Räumen nach den Fensterflächen und der Lage der Arbeitsplätze richtet.
Beleuchtungsplanung der Einzelbüros
Die Beleuchtung im Geschäftsführerbüro
Mi., 19.00 Uhr. Bei Freds Büro ergeben vier Trilux-Leuchten
3692D-RSX35 mit je zwei 35-W-Lampen eine mittlere Grundbeleuchtungsstärke von 614 lx. Bei der Leuchten-Standardanordnung, bei der die Leuchten untereinander doppelt so weit
entfernt sind wie von der Wand (siehe auch »gig« 3/2002,
S. 1), beträgt das Verhältnis von minimaler zu mittlerer
4/2003
2 x 35 W
2 x 35 W
Klemmleuchte
4 TCT 42 W
100 W
100 W
Geschäftsführerbüro
2 x 35 W
2 x 35 W
1) Berichtigung: In den ersten beiden Folgen des Beitrags »Projekt:
Planung der Elektroinstallation am Beispiel eines Autohauses«
muss es in den Bildern 6, 7, 12 und 16 an jeder Stelle 2 x 35W
heißen, und nicht 2 x 36W. Wir bitten dieses Versehen zu entschuldigen.
Dipl.-Ing. (FH) Holger Clausing arbeitet als Fachlehrer am Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik (bfe) in
Oldenburg.
Fortsetzung aus »gig« 3/2003
de 4/2003
Bild 17: Anordnung der Leuchten im Geschäftsführerbüro
1
Gelernt ist gelernt
iG
G
ELEKTROINSTALLATION
5,0
4,5
3,5
3,0
2,5
2,0
1,5
1,0
400 600
300
200
0,5
y
↑
m → x 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5
Beleuchtungsstärken in lx
4,0
Bild 18: Arbeitszonenleuchte Trilux Dual 6014AT/TCT42 (li.) und
Beleuchtungsdiagramm dieser Arbeitszonenleuchte in beispielhafter Anordnung (re.)
Um diese nicht voreilig zu positionieren, falls Fred die Bilder anderweitig anbringen möchte, ruft Klaus seinen alten
Bekannten, Fred Feuerstuhl, im Autohaus an. Der Kfz-Meister
hat – obwohl es schon spät ist – tatsächlich noch in der Firma
zu tun. Während des Telefonats stellt sich unser Elektromeister
vor, wie Fred in seinem Büro sitzt, der Raum dunkel – bis auf
die einsame Schreibtischleuchte. Nicht gerade die ideale
Beleuchtung für längere »Sitzungen«. Klaus beschließt, sich
einen Vorschlag zu überlegen. Doch als Erstes will er wissen,
was Fred bzgl. des Anbringens der Bilder geplant hat, und er
fragt ihn auch gleich noch nach der augenblicklichen
Beleuchtungssituation seines Büros. Und wirklich gibt Fred zu,
bei derartig höhlenähnlichem Licht, punktuell hell auf dem
Schreibtisch und dunkel im Rest des Raumes, an seiner
Monatsabrechnung zu arbeiten.
Klaus sucht im Katalog nach Arbeitsplatzleuchten. Die
meisten haben eine direkt strahlende Charakteristik, die nur
einen Teil der Arbeitsfläche beleuchtet. Endlich findet er als
wirkliche Alternative eine Arbeitszonen-Tischklemmleuchte
von Trilux, die sich wahlweise auf direkte oder indirekte
Abstrahlung oder eine Kombination von beidem schalten lässt.
Das Leuchtenmodell namens 6014AT/TCT42 (Bild 18) ist
bestückt mit vier 42-W-Lampen TC-T und kann ein bis zwei
Schreibtische mit der erforderlichen Stärke beleuchten. Der
zuschaltbare indirekte Lichtanteil sorgt für eine optisch angenehme Aufhellung der Decke, insbesondere bei ausgeschalteter
Allgemeinbeleuchtung. So entstehen nicht die sonst üblichen
Hell-Dunkel-Unterschiede um den Kegel von direktstrahlenden
Schreibtischleuchten. Darüber hinaus blendet dieser Lichtanteil
nicht – sehr vorteilhaft bei der Arbeit am Bildschirm.
Die Beleuchtung im Meisterbüro
Klaus ermittelt, dass für die Beleuchtung des Meisterbüros
(Bild 19) zwei Einbauleuchten für Leuchtstofflampen reichen.
Das ergibt rechnerisch eine Beleuchtungsstärke von 540 lx.
Unser Elektromeister wählt den gleichen Abstand der Leuchten
von der Wand wie im Geschäftsführerbüro, da zum einen beide
Räume gleich lang sind und zum anderen dieser Abstand zu
einer besseren Gleichmäßigkeit in Raumlängsrichtung führt.
Obwohl das Beleuchtungsniveau (540 lx) im Meisterbüro
gerade eben ausreicht, empfiehlt Klaus den Kauf einer Schreibtischleuchte als zusätzliche Arbeitsplatzbeleuchtung, und zwar
für ein effektives Arbeiten und das Gefühl ausreichender Helligkeit. Schließlich benötigt Freds Kfz-Meister auf Grund seiner
58 Jahre ein deutlich höheres Beleuchtungsniveau für ein ermüdungsfreies Arbeiten als ein 20-Jähriger.
2
Die Beleuchtung des Flures
Über den Flur gehen Freds Kunden oft in die Werkstatt, um
noch Details mit den Mechanikern abzustimmen (Bild 20).
Wird das Licht in Fluren von Hand geschaltet, so ist es nach
Klaus’ Erfahrung mehr oder minder dauernd eingeschaltet.
Daher möchte Klaus hier einen Bewegungsmelder zur UnterPutz-Montage einsetzen. Der Bewegungsmelder (180 °-Erfassungswinkel) mit einstellbarer Einschaltzeit vermeidet also die
Energieverschwendung durch Dauerlicht.
Doch der Bewegungsmelder lässt sich schlecht mit Leuchtstofflampen kombinieren, da die Personen den kurzen Flur fast
schon wieder verlassen haben, ehe sich das Licht endlich einschaltet. Klaus wählt deshalb als schnell einschaltendes Licht
drei Leuchten für Niedervolt-Halogenlampen à 20 W in einer
Reihe und einen zentral angeordneten elektronischen 75-VATransformator. Der elektronische Transformator hat übrigens
die Vorzüge, dass er nahezu geräuschlos arbeitet, kurzschlussfest ist und auch bei Ausfall einer Lampe mit einer konstant
niedrigen Spannung von 11,8 V für eine lange Lebensdauer der
restlichen Lampen sorgt.
2 x 35 W
Meisterbüro
2 x 35 W
zur Werkstatt
Bild 19: Beleuchtung des Meisterbüros
de 4/2003
Gelernt ist gelernt
iG
G
ELEKTROINSTALLATION
0.240
HV1.91
1.760
HV1.91.f 2 x 35 W
HV1.91.d
100 W
13 Anschlussraum
HV1.91.d
100 W
HV1.91
0.240
2 x 35 W
HV1.91.f 2 x 35 W
Meisterbüro
Treppe 1. OG
Treppe Keller
HV1
Unterzug
5.355
HV1.91.e
Klemmleuchte
4 TCT 42 W
Geschäftsführerbüro
2 x 35 W
HV1.91.f 2 x 35 W
Verlegeweg
zur Werkstatt
HV1.91.f 2 x 35 W
Zeiterfassung
HV1.90.a 2 x 35 W
13.200
HV1.90.b 2 x 35 W
HV1.90.a 2 x 35 W
3 Lager
Tresenbereich
HV1.90.b 2 x 35 W
HV1.90.a 2 x 35 W
HV1.90.a 2 x 35 W
100 W
Büro/
Reparaturannahme
100 W
HV1.90.c
100 W
100 W
Infosäulen
100 W
180°
20 W
HV1.92
100 W
HV1.90.b 2 x 35 W
20 W
20 W
Flur zur
Werkstatt
HV1.90.b 2 x 35 W
Flur (EG)
Auslagen
HV1.93
HV1.93
100 W
100 W
100 W
100 W
Bild 20: Beleuchtungsplanung der Büros im Überblick samt Stromkreisnummern und Darstellung der Verlegewege
Die Elektroinstallation der Beleuchtungsanlage
Do., 9.00 Uhr. Heute will Klaus die elektrische Seite der Beleuchtungsanlage planen. Dazu gehören:
• die Platzierung der Schalter,
• die Festlegung der Schaltgruppen und
• die Planung der Verlegewege (Bild 20).
Die Platzierung der Schalter
Klaus beschließt, die Beleuchtung der Reparaturannahme nicht
vollständig von der Außentür her zu schalten. Dies könnte zu
Streichen à la »Licht aus und raus« einladen.
Für die Planung der Schalter analysiert Klaus das Lichteinschaltverhalten. Klaus befragt dazu Fred Feuerstuhl (Bild 21):
de 4/2003
»Wenn ich morgens als Erster komme, gehe ich durch die Eingangstür des Werkstattbereiches, dann durch die Werkstatt, das
Meisterbüro, die Reparaturannahme und schließlich in mein
Büro. Auf demselben Weg verlasse ich abends das Gebäude
wieder.« Entlang dieses Weges sollten also die Schaltmöglichkeiten zumindest für die Durchgangsbeleuchtung liegen. Normalerweise sucht jeder intuitiv den Lichtschalter auf der Klinkenseite der Tür. Trotzdem möchte Klaus ausnahmsweise von
dieser Regel abweichen, und zwar zwischen Freds Büro und
dem Meisterbüro. Hier bietet sich aus Installationsgründen eine
zentrale Schalteranordnung zwischen den Türen an (Bild 20).
Klaus notierte sich seinerzeit im Beleuchtungsseminar u. a.:
Die Arbeitsstättenverordnung fordert in Arbeitsstätten leicht
zugängliche und selbst leuchtende Lichtschalter, und zwar
3
Gelernt ist gelernt
iG
G
ELEKTROINSTALLATION
HV1.91
HV1
HV1.91.f 2 x 35 W
Meisterbüro
Treppe 1. OG
Treppe Keller
Unterzug
2 x 35 W
HV1.91.d
100 W
13 Anschlussraum
HV1.91.d
100 W
HV1.91
HV1.91.e
HV1.91.f 2 x 35 W
Klemmleuchte
4 TCT 42 W
Geschäftsführerbüro
2 x 35 W
HV1.91.f 2 x 35 W
zur Werkstatt
zur Werkstatt
HV1.91.f 2 x 35 W
Zeiterfassung
HV1.90.a 2 x 35 W
HV1.90.a 2 x 35 W
HV1.90.b 2 x 35 W
Bild 21: Freds Weg am Morgen bzw. am Abend zu bzw. aus seinem Büro
dann, wenn es keine Orientierungsbeleuchtung oder Zentraleinschaltung gibt.
Klaus erfüllt diese Anforderung durch selbst leuchtende
Schalter und durch deren Anordnung (Bild 20).
Die Festlegung der Schaltgruppen
In der Reparaturannahme soll es nach Klaus’ Vorstellung drei
Schaltgruppen geben (Bild 20):
• Die Schaltgruppe »a« (erkennbar in Bild 20 z. B. an der
Leuchtenbezeichnung »HV1.90.a«) umfasst die vier Deckenleuchten des vom Tresen gebildeten Rechtecks.
• Mit der Schaltgruppe »b« lässt sich der fensternahe äußere
Ring der Deckenleuchten am Tag abschalten.
L1..3
09
–F09
D02/25A
3
–F009
30mA/25A
4
90
–F90
B16A
91
–F91
B16A
92
–F92
B16A
93
–F93
B16A
–Q93
–X9
1..3 –X9
–90
NYM-J
3x1.5
L1..3
4..6 –X9 7..9 –X9
–91
–92
NYM-J
NYM-J
3x1.5
3x1.5
1
10..12
–93
NYM-J
3x1.5
Beleuchtung
Schaufenster
0,4 kW
Beleuchtung
Flur
0,06 kW
Beleuchtung
GF-, Meisterbüro
0,8 kW
Beleuchtung
Reparaturannahme
1,18 kW
Vorsicherung 09
Beleuchtung
Bild 22: Übersichtsschaltplan der Bürobeleuchtung für die Räume
Reparaturannahme, Freds Büro, Meisterbüro sowie Flur
4
• Die Stromschienen der Info-Säulen-Beleuchtung bilden die
Gruppe »c« – sie lassen sich somit auch separat schalten.
Ferner plant Klaus, dass eine Zeitschaltuhr in der Verteilung
die Schaufensterbeleuchtung steuert.
Die Schaltgruppe »f« sorgt dafür, dass Fred in seinem Büro
die vier Deckenleuchten über eine Wechselschaltung schalten
kann, und zwar sowohl von der Tür aus als auch vom Schreibtisch. Und für die Strahlerschiene (Schaltgruppe »d«) plant
Klaus die Installation eines Dimmers.
Klaus überlegt, dass es für Fred praktisch wäre, wenn er bei
Eintritt der Dämmerung von seinem Schreibtisch aus die Allgemeinbeleuchtung aus- und seine Arbeitsplatzleuchte einschalten könnte. Richtig komfortabel wäre es nach Klaus’
Ansicht, wenn Fred dann beim Verlassen des Raumes das Licht
an der Tür ausschalten kann. Daher zeichnet Klaus auch eine
Wechselschaltung »e« für die Arbeitszonenleuchte ein. Die
Arbeitszonenleuchte will Klaus über eine schaltbare Schutzkontaktsteckdose anschließen.
Für das Meisterbüro plant Klaus eine einfache Wechselschaltung an beiden Türen.
Die Flurbeleuchtung aktiviert sich automatisch über den
Bewegungsmelder (siehe Abschnitt »Die Beleuchtung des Flures«, S. 2).
Übersicht durch Aufteilung der Stromkreise
Klaus hat sich aus Gründen der Übersicht und der Betriebssicherheit angewöhnt, Licht- und Steckdosenstromkreise voneinander zu trennen und diese nach Möglichkeit auch verschiedenen RCDs (Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen) zuzuordnen.
Doch im Ausnahmefall weicht Klaus von dieser Regel ab, so
erhält z. B. die schaltbare Steckdose für die Arbeitszonenleuchte in Freds Büro keinen separaten Stromkreis.
Klaus plant einen Verteilerabschnitt (Nr. 09) mit 25-AAbsicherung und RCD, an den die Beleuchtung angeschlossen
wird (Bild 22). Auf diesem Abschnitt liegen folgende Stromkreise:
• Beleuchtung der Reparaturannahme (ca. 1,18 kW),
• Beleuchtung des Geschäftsführer- und Meisterbüros (ca. 0,8kW),
• Beleuchtung des Flures (ca. 0,06 kW),
• Beleuchtung der Auslagen mit Zeitschaltuhr.
(Fortsetzung folgt)
de 4/2003
Gelernt ist gelernt
iG
G
GRUNDLAGEN
Die Blindleistung [ 2 ]
Helmuth Biechl
Damit erhalten wir für die maximal übertragbare Wirkleistung
Pmax:
Mit diesem Beitrag lässt sich das Wissen zum Thema
Blindleistung vertiefen, und zwar sowohl durch anschauliche Beispiele als auch durch mathematische Aspekte.
Das ermöglicht dem Leser, viele praktische Aufgabenstel-
Für Q = 0 ergibt sich Pmax = Smax. In allen anderen Fällen erhalten wir:
Pmax < Smax
lungen, die mit Blindleistung zu tun haben, zu bearbeiten.
Blindleistung bei Privatkunden
Im ersten Teil des Beitrags lernten wir u. a.:
Tritt Blindleistung bei einem Wechselstromverbraucher auf,
führt das zu einem Zuleitungsstrom, der höher ist, als er für
reine Wirkleistungsübertragung nötig wäre. Somit steigen
auch die Verluste auf den Zuleitungen.
Diese Verluste sind unerwünscht, schließlich muss diese
Verlustleistung in Kraftwerken erzeugt werden. Darüber hinaus müssen die Elektroplaner bei einem größeren Zuleitungsstrom die Leiterquerschnitte größer dimensionieren, und zwar
wegen der zulässigen Strombelastbarkeit der Kabel oder Freileitungen. Das führt wiederum zu höheren Investitionskosten.
Man kann diesen Sachverhalt auch anders formulieren:
Bei gegebenem Zuleitungsquerschnitt sinkt die übertragbare
Wirkleistung im selben Maße wie die Blindleistung steigt.
Bei der Blindleistung handelt es sich um eine Leistung, die
sich beim Verbraucher nicht in nutzbare Energie wie Wärme,
Licht oder mechanische Leistung umwandeln lässt. Blindleistung »verstopft« also die Übertragungsleitungen. Es fließt also
Strom, der keine Nutzenergie zur Folge hat und nur Verluste
erzeugt.
Die Blindleistungskompensation
Die Energieversorger sind also schon aus wirtschaftlichen
Überlegungen bestrebt, die Blindleistung auf den Übertragungsleitungen möglichst gering zu halten. Dies kann z. B.
durch eine Blindleistungskompensation am Ort des Verbrauchers geschehen. Dabei erzeugt man mit so genannten Blindleistungselementen zusätzliche Blindleistung – vorstellbar als eine
Art »Gegenblindleistung«. Und zwar geschieht das dort, wo
die Blindleistung entsteht, z. B. nah an einer Maschine. Dadurch braucht weder die Blindleistung noch die »Gegenblindleistung« über die Übertragungsleitungen geführt zu werden,
denn beide kompensieren sich (heben sich auf). Diese verbrauchernahe Blindleistungskompensation bietet den Vorteil, dass
die Übertragungsverluste sinken und die maximal übertragbare Wirkleistung steigt.
An den Gleichungen
sehen wir, dass bei gegebener Spannung U und gegebener
Stromtragfähigkeit Imax einer Leitung1) folgende max. Scheinleistung entsteht:
Smax = U · Imax
1) Die Stromtragfähigkeit einer Leitung hängt hauptsächlich vom
Leiterquerschnitt ab.
Prof. Dr. Helmuth Biechl, freier Autor, Kempten
Fortsetzung aus »de« 3/2003
de 4/2003
Elektrizitätszähler messen bei Privatkunden nur den Verbrauch
an Wirkarbeit, der sich aus dem zeitlichen Verlauf des
Wirkleistungsverbrauchs ergibt. Doch auch Privatkunden verbrauchen Blindarbeit – das berücksichtigt eine Pauschale in der
Stromrechnung, also
eine nicht gesonderte
Ausweisung. Die Kosten verbergen sich im
Leistungs- und Arbeitspreis. Die EVU
gehen davon aus, dass
sich der Leistungsfaktor von Privathaushalten annähernd gleich
verhält, da man in
jedem Haushalt von
ähnlichen Stromverbrauchern ausgeht,
z. B. Wasch- und Spülmaschine, Elektroherd, Staubsauger, Beleuchtung, Gefrierschrank. Natürlich variiert der Leistungsfaktor von Haushalt zu Haushalt tatsächlich geringfügig. Jedoch
würde eine genaue Erfassung die Installation von so genannten
Blindleistungszählern erfordern, deren Investitionskosten letztendlich die Kunden indirekt über höhere Gebühren bezahlen
müssten.
Blindleistung bei Industriekunden
Bei Industriekunden erfasst ein Blindarbeitszähler die »konsumierte« Blindarbeit. Je nach Vertrag gibt es verschiedene Abrechnungsverfahren. Meist gibt es einen gewissen BlindarbeitsFreibetrag, der vom Wirkleistungsverbrauch abhängt. Dabei
kann der Kunde Zählintervalle von z. B. einer Viertelstunde
vereinbaren. Konkret könnte das heißen: In einer Viertelstunde
darf die Blindarbeit z. B. 50 % der Wirkarbeit betragen. Sollte
die Blindarbeit diesen Wert überschreiten, muss der Industriekunde einen bestimmten Prozentsatz des Wirkarbeitspreises an
das EVU bezahlen, z. B.: Preis pro kVarh = 0,2 · Preis pro kWh.
Blindleistung und Betriebsmittel
Wie wir im Abschnitt »Blindleistung bei Industriekunden«
gesehen haben, kostet die Blindarbeit weniger als die Wirkarbeit. Schließlich müssen die Kraftwerke fast keine Primärenergie (Kohle, Gas oder Öl) aufwenden, sondern müssen »nur«
die Turbinen am Laufen halten. Allerdings fallen bei der Blindarbeit Kosten für Verluste, Bereithaltung, höhere Bemessungsleistung der Betriebsmittel (Generatoren, Leitungen, Schalter,
5
Gelernt ist gelernt
iG
G
GRUNDLAGEN
Transformatoren) an. Schauen wir uns an, welche Rolle die
Blindleistung bei der Dimensionierung der Betriebsmittel spielt:
• Während der höhere Gesamtstrom zu einer höheren Erwärmung der Betriebsmittel führt,
• bestimmt die Bemessungsleistung (Bemessungsscheinleistung)
von Betriebsmitteln, also das Produkt aus Spannung und
Strom, die räumliche Größe der Betriebsmittel sowie die
Anschaffungskosten. Ein Transformator mit einer Bemessungsscheinleistung von Sr = 1 MVA2) ist größer und teurer als einer
mit Sr = 400 kVA. Übrigens kann ein Generator an die Grenze
seiner Leistungsfähigkeit stoßen, ohne dass er Wirkleistung
abgibt, wenn man ihn mit cos ϕ = 0 belastet, d. h. rein induktiv oder kapazitiv. Er gibt dann keine Wirkleistung ab und
muss somit auch nur die mechanische Leistung zugeführt bekommen, die er zur Deckung seiner Verluste benötigt. Bei großen Generatoren beträgt diese Verlustleistung lediglich ca. 2 %
der Bemessungsleistung.
Weitere mathematische Zusammenhänge zwischen
Wirk-, Blind- und Scheinleistung
Wir wollen im Folgenden noch einige mathematische Zusammenhänge betrachten, die der Elektrofachmann bei der
Berechnung der Blindleistung hin und wieder benötigt. Wir
kennen die Gleichungen
P = S · cos ϕ und
Q = S · sin ϕ
In diesem Beispiel muss man also mit 29 % mehr Übertragungsverlusten rechnen, und zwar im Vergleich zur reinen
Wirkleistungsübertragung.
Die Verhältnisse bei einer reinen Induktivität
Betrachten wir nun die Verhältnisse bei einer reinen Induktivität. Mit »rein« meint man, dass sich das Element ideal verhält und keine zusätzlichen Effekte verursacht, z. B. durch einen seriellen ohmschen Widerstand. Dieser serielle ohmsche
Widerstand ist natürlich durch den Wicklungswiderstand immer vorhanden – außer bei der Supraleitung. Eine ideale
Induktivität gibt es also in der Praxis nicht.
Wir kennen die Definition für die Blindleistung Q:
Q = U · I · sin ϕ
Weiterhin wissen wir, dass der Phasenverschiebungswinkel ϕ
zwischen Strom und Spannung bei einer Induktivität 90 °
beträgt. Somit erhalten wir:
Q = U · I · sin 90° = U · I
(1)
Bei einer Induktivität lautet der Zusammenhang zwischen
Spannung U und Strom I, wobei es sich um Effektivwerte handelt (mit XL = induktiver Blindwiderstand):
Eingesetzt in Gleichung (1) erhalten wir somit:
Bildet man den Quotienten aus Q und P, so erhält man:
(2)
Daraus folgt:
Q = P · tan ϕ
Kennt man die Wirkleistung P und den Phasenverschiebungswinkel ϕ, dann lässt sich die Blindleistung Q auf diesem Weg
berechnen. Schauen wir uns hierzu ein Beispiel an: Ein Wechselstromverbraucher nimmt eine Wirkleistung von P = 7 kW
auf, und zwar bei einem Leistungsfaktor von cos ϕ = 0,88.
Gesucht sind die Blindleistung Q sowie die Scheinleistung S.
Wir setzen an (siehe auch »gig« 3/2003, S. 5):
Nun kann man sich fragen, um wie viel Prozent die Übertragungsverluste in diesem Fall (PV) höher sind gegenüber einer
reinen Wirkleistungsübertragung (P’V). Wir setzen an:
2) Der Index »r« kommt aus dem Englischen und steht für rated,
was Bemessungs- oder Auslegungsgröße bedeutet.
6
Schauen wir uns dazu ein Beispiel an: Eine Induktivität mit
dem Wert L = 10 mH liegt an einer sinusförmigen Spannung
mit U = 230 V und f = 50 Hz. Gesucht ist die Blindleistung Q
an diesem Element. Wir setzen an:
An Gleichung (2) kann man folgenden interessanten Zusammenhang erkennen:
Die Blindleistung Q an einer Induktivität steigt, wenn die
Induktivität L sinkt.
Man darf aber daraus nicht folgern, dass das Element deshalb kleinere Abmessungen hat, im Gegenteil, schließlich
bedeutet die halbe Induktivität, dass der doppelte Strom durch
den Leiter fließt, was deshalb einen deutlich höheren Querschnitt erfordert. Der doppelte Strom verursacht bei gleichem
Leiterquerschnitt die vierfachen Kupferverluste (= ohmsche
Verluste), die eine entsprechend intensivere Kühlung erfordern.
In der Praxis heißt das, dass derartige Blindleistungselemente
mit größer werdender Bemessungsblindleistung größere räumliche Maße annehmen und natürlich auch mehr kosten. In
elektrischen Energieversorgungsnetzen benötigt man übrigens
Blindleistungselemente, um die Netzspannung bei Schwachlast
(z. B. im Sommer, aber auch nachts von Sonntag auf Montag)
zu begrenzen. Man nennt sie dort Drosselspulen oder Ladestromspulen. Sie ähneln äußerlich den Transformatoren. Ihren
Wert gibt man in kVar oder Mvar an, nicht in H (Henry).
(Fortsetzung folgt)
de 4/2003
Gelernt ist gelernt
iG
G
INFORMATIONSTECHNIK
Vom Ethernet nun zum 10-Gigabit-Ethernet
Christiane Decker
Nicht nur die Anzahl der Nutzer in lokalen Netzen wächst
1 FE 1 FE
1GE
1GE
1 FE
te benötigen, nehmen zu. Beides sorgt für einen rasanten
Anstieg des Datenverkehrs, den viele Unternehmen zu
Verwaltung
bewältigen haben. Nach Ethernet, Fast Ethernet und Giga-
1 FE
1GE
Produktion
1GE
le Normengremium IEEE im Juli 2002 mit 10 Gigabit Ether-
1 FE
Datenspeicherung
Logistik
FE = Fast Ethernet GE = Gigabit Ethernet
net einen Standard, der Daten mit 10 Gbit/s überträgt.
Bild 2: Größeres LAN in einem Unternehmen, Teilnetze sind über
Gigabit Ethernet verbunden (Backbone)
Die in den siebziger Jahren von der Xerox Corporation entwickelte LAN-Spezifikation Ethernet lässt sich als die älteste und
populärste Übertragungstechnologie bezeichnen. Schließlich
gibt es weltweit mehr als 300 Mio. einzelne angeschlossene
Stationen (auch Knoten genannt). Niedrige Einrichtungskosten, hohe Zuverlässigkeit sowie die einfache Installation und
Wartung führten dazu, dass heute fast der gesamte Datenverkehr in lokalen Netzen (LAN) über Ethernet abgewickelt wird.
flexiblere Verknüpfungen von weit auseinander liegenden
LANs (Interconnectivity).
Der 10-Gigabit-Ethernet-Standard
1999 – 2002 10 Gigabit Ethernet IEEE 802.3ae
1998 – 2000 Funktionsangleichung der 10/100/1000 Mbit/s
Ethernet-Geschwindigkeiten IEEE 802.3ad
Quelle: Enterasys Networks/de
1995 – 1999 1000 Mbit/s Ethernet IEEE 802.3ab
10 Mbit/s Ethernet IEEE 802.3
10 GE
switch
1 FE
100 Mbit/s bzw. 1 Gbit/s verabschiedete das internationa-
1980
1GE
10 GE
bit Ethernet mit Übertragungsraten von 10 Mbit/s,
1992 – 1995 100 Mbit/s Ethernet IEEE 802.3u
1GE
Die Standardisierung der 10-Gigabit-Ethernet-Technologie
(10 GbE) hatte das Ziel, die Übertragungsgeschwindigkeit in
Ethernet-Netzen auf 10 Gbit/s zu erhöhen und den Anwendungsbereich auf WAN-Anbindungen auszudehnen. In erster
Linie bedeutet dies eine Leistungssteigerung im LAN-Backbone
und bei den Server/Gateway-Anbindungen. Die Erhöhung der
Bandbreite liefert insbesondere Vorteile für Anwendungen aus
den Bereichen Multimedia, Bildbearbeitung, Medizin und
CAD/CAM.
Der 10-GbE-Standard erfüllt folgende Kriterien:
• Der Standard verfügt über ein großes Marktpotenzial, unterstützt eine breite Palette an Anwendungen und wird von
zahlreichen Herstellern und Anwendern akzeptiert.
• Der Standard ist kompatibel zu anderen 802.3-ProtokollStandards sowie zu OSI3)- und SNMP-Management-Spezifikationen4).
Bild 1: Entwicklung des Ethernet – von 10 Mbit/s bis 10 Gbit/s
Mit dem Ziel, immer schnellere Netzgeschwindigkeiten zu
erreichen, entwickelte die Industrie das Ethernet-Protokoll
kontinuierlich weiter (Bild 1). Ethernet beschränkt sich heute
nicht mehr nur auf den LAN-Bereich (Bild 2), sondern erobert
nach und nach sowohl die Anbindung privater Netze untereinander mit einer Ausdehnung von bis zu 20 km (MAN = Metropolitan Area Network) als auch die Anbindung an die Weitverkehrsnetze (WAN = Wide Area Network) (Bild 3).
Die Einführung von Gigabit Ethernet im Jahre 1999 ermöglichte erstmalig Übertragungsraten von 1 Gbit/s. Bei Gigabit Ethernet handelt es sich um eine Weiterentwicklung der
Ethernet-Spezifikation IEEE 802.3, die sich inzwischen als zentrale Backbone-Technologie im LAN etablieren konnte. Mit
Backbone meint man in diesem Zusammenhang (beim LAN)
das zentrale Datennetz zwischen den Switches1) (Bild 2). Gigabit Ethernet bringt also höhere Geschwindigkeiten mit sich, ist
in der Lage, höhere Distanzen zu überbrücken und sorgt für
Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker, Redaktion »de«, nach Unterlagen
der Fa. Enterasys Networks, Frankfurt a. M.
de 4/2003
Skalierbar und rückwärtskompatibel
Mit der neuen 10-GbE-Technologie lässt sich die Bandbreite
zwischen 1 Gbit/s und 10 Gbit/s variabel einsetzen (skalieren5)), und zwar ohne dass man auf bestimmte intelligente
Netzwerkfunktionen verzichten muss. Auf Grund der einheitlichen Beschaffenheit von Ethernet lassen sich diese intelligen1) Unter einem Switch versteht man einen aktiven Hub2), der wie
eine Telefonvermittlungsstelle den Netzwerkverkehr zwischen
Clients und Server(n) regelt, in dem er selbsttätig die Zieladressen der IP-Pakete auswertet und diese dann den entsprechenden Adressaten zustellt.
2) Hub = Knotenpunkt von Leitungen in einem sternförmig angelegten Netzwerk. Auch mehrere USB-Geräte werden i. d. R. über
einen oder mehrere Hubs an einem Computer angeschlossen.
3) OSI = Open System of Interconnection, 7-Schichten-Modell
der Datenübertragungstechnik
4) SNMP = Simple Network Management Protocol, Steuer- und
Meldebefehle zwischen Netzwerkadministrator und Netzwerkknoten (Router)
5) Ein System heißt skalierbar, wenn man es an verschiedene Leistungsstufen anpassen kann.
7
Quelle: FhG, IMK/de
stetig, sondern auch die Anwendungen, die viel Bandbrei-
Gelernt ist gelernt
iG
G
INFORMATIONSTECHNIK
VORTEILE DER
GIGABIT-TECHNOLOGIE
switch
LAN
LAN
WAN*)
Router
LWL
WAN
LAN
switch
LAN
Bild 3: Über öffentliche Netze (WAN) lassen sich LANs an verschiedenen Standorten z. B. über 10 Gigabit Ethernet verbinden
ten Netzwerkfunktionen nicht nur problemlos über das Ethernet-Netzwerk zur Verfügung stellen, sondern sie werden auch
über sämtliche physikalische Netzwerk-Infrastrukturen hinweg
im LAN, MAN und WAN unterstützt.
MIT HOCHGESCHWINDIGKEIT
Veranschaulicht man sich die Bandbreite von 10 Gbit/s, eröffnen sich
neue Dimensionen. So ist denkbar, eine 20-GByte-Festplatte in nur
16 s komplett zu übertragen. Der DVD-Download eines 7,81 GByte
großen Films würde rund 1 min dauern. Zum Vergleich: Dieser Download über eine herkömmliche ISDN-Leitung (Übertragungsgeschwindigkeit = 128 kbit/s) benötigt fast sechs Tage.
Da 10 GbE auf der ursprünglichen Ethernet-Technologie
basiert, nutzt diese Technologie das gleiche Frame-Format6)
und die gleiche Frame-Größe wie Ethernet, Fast Ethernet und
Gigabit Ethernet und ist daher rückwärtskompatibel.
Anwendungsbereich LAN
10 GbE setzt man primär in hochleistungsfähigen LAN-Umgebungen ein, z. B. für den Aufbau von Hochgeschwindigkeitsverbindungen zwischen Hochleistungs-Switches innerhalb von
Rechenzentren oder zwischen Gebäuden. Experten gehen
davon aus, dass zukünftig 10 GbE bis zum Anwender vordringen wird, einschließlich aller Switch-Server-Verbindungen, die
den Zugang zum MAN oder WAN ermöglichen.
Mit 10 GbE lassen sich über Glasfasern Entfernungen bis
zu 40 km überbrücken. Dies bietet Unternehmen z. B. die Möglichkeit, ihr Rechenzentrum auszugliedern und an einen kostengünstigeren Ort außerhalb der Unternehmenszentrale zu
verlegen. Auch innerhalb eines Rechenzentrums bietet diese
Technologie zahlreiche Vorteile. Durch den Einsatz von
Switch-zu-Switch- und Switch-zu-Server-Anwendungen über
6) Ein Frame ist ein Datenübertragungsrahmen, der in LANs festlegt, in welcher Reihenfolge die Daten übertragen werden. Je
nach Netz ist dieser Übertragungsrahmen unterschiedlich definiert. Im Wesentlichen besteht er immer aus:
• einem Vorspann (Header) mit Start-Sequenz, Absender- und
Adressatenfeld,
• den eigentlichen Nutzdaten und
• einer End-Sequenz (z. B. CRC-Prüfsumme).
8
Quelle: FhG, IMK/de
*) Telekom oder andere
Provider (Colt, Arcor)
• Einfache und problemlose Umrüstung (Migration) ohne Unterbrechung des Netzwerkverkehrs
• Niedrige Anschaffungskosten im Vergleich zu anderen Übertragungstechnologien
• Niedrige Unterhaltskosten durch den geringen Aufwand für die
Verwaltung des Netzes
• Unterstützt alle neuen Anwendungen und Datenübertragungsprotokolle
• Einsetzbar in LAN, MAN und WAN
• Schneller, billiger und einfacher als alle anderen Übertragungsarten
• Flexibilität bei der Netzwerkstruktur (Netzwerk-Design)
kostengünstige Multi-Mode-Glasfasern (siehe dazu auch »gig«
22/2002, S. 9) lässt sich ein preislich interessanter 10-GbEBackbone realisieren. Damit können die Unternehmen z. B.
bandbreitenintensive Anwendungen den Workstations und
Desktops zur Verfügung stellen (Filmübertragung). Durch die
hohe Geschwindigkeit der Verbindungen und die enorme
Bandbreite trägt 10 GbE dazu bei, die Latenz7) des Netzwerks
um ein Vielfaches zu reduzieren.
Die Erfahrung mit den Vorgängern von 10 GbE zeigte: Mit
jeder neuen Generation verzehnfachte sich die Bandbreite
gegenüber der Vorgängergeneration – bei lediglich max. vierfach höheren Kosten.
Durch die Einführung der 10-GbE-Technologie reduzieren
sich die Kosten für die zentralen Netzwerkeinrichtungen wie
Router und Multiplexer. Infolgedessen sinken auch die Unterhaltskosten.
Experten gehen davon aus, dass die Anzahl von 100Mbit/s-Teilnetzen (Segmenten) steigt. Das erfordert den Einsatz
von Technologien wie 1000Base-X8) und 1000Base-T9) an zentralen Netzen.
Anwendungsbereiche MAN und WAN
Man kann davon ausgehen, dass sich viele Unternehmen, aber
auch Betreiber von Stadt- und Weitverkehrsnetzen (MAN und
WAN) für die 10-GbE-Technologie entscheiden. Heute setzt
man bereits Gigabit Ethernet ein, und zwar als Backbone-Technologie in MANs mit Glasfasern.
Bei MANs, denen die GbE-Technologie zu Grunde liegt,
können nicht nur erhebliche Kosten gespart werden, sondern
hier ist das Netzwerk auch weniger kompliziert. Und schließlich braucht man weniger Netzwerkkomponenten (Router).
Spezielle Sprach/Daten-Multiplexer und Protokolle – einst entwickelt für die zusätzliche Übertragung von Sprache über
Datenleitungen – sind nicht mehr notwendig.
Mehr als 90 % aller Desktop-PCs haben eine EthernetSchnittstelle. Seit der Einführung dieser Technologie im Jahre
1985 verkauften die Händler weltweit mehr als 300 Mio. 10-,
100- und 1000-Mbit/s-Ethernet-Ports. Das Marktforschungsinstitut Dell’ Oro Group schätzt das Marktvolumen bis zum
Jahr 2003 auf rund 24 Mio. Gigabit Ethernet Ports.
7) Latenz (auch Verzögerungszeit) = Zeit, die ein Datenpaket zum
Durchqueren eines Netzwerkes vom Sender zum Empfänger
benötigt.
8) 1000Base-X = Zusammenfassende Bezeichnung für Gigabit
Ethernet der Typen 1000BaseCX, 1000BaseLX und 1000BaseSX.
9) Bezeichnung für eine Gigabit-Ethernet-Verkabelung auf Basis
von Kategorie 5 UTP-Kabel.
de 4/2003

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