AHK-Geschäftsreise

Transcrição

AHK-Geschäftsreise
AHK-Geschäftsreise
Bergbau und Rohstoffe
Kanada
Toronto, September 2012
Zielmarktanalyse
„Kanadische Bergbauindustrie und
Rohstoffproduzenten“
Erstellt im Rahmen
der Geschäftsanbahnung 2012
Toronto, September 2012
1
1
EINFÜHRUNG UND HINTERGRUND .........................................................4
2
MANAGEMENT SUMMARY ....................................................................6
3
ÜBERBLICK ÜBER POLITIK UND WIRTSCHAFT IN KANADA.............................7
3.1
Politisches Umfeld.........................................................................7
3.2
Struktur und Entwicklung der kanadischen Wirtschaft............................8
3.2.1 Wirtschaftswachstum ................................................................... 8
3.2.2 Arbeitslosigkeit .......................................................................... 9
3.2.3 Investitionen ............................................................................. 9
3.2.4 Außenhandel ........................................................................... 10
3.2.5 Handel mit Deutschland .............................................................. 11
4
RAHMENBEDINGUNGEN FÜR EIN ENGAGEMENT IM KANADISCHEN
ROHSTOFFSEKTOR................................................................................ 12
4.1
Politische Rahmenbedingungen ...................................................... 12
4.1.1 Die wichtigsten Bundesbehörden ................................................... 12
4.2
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen ............................................... 13
4.2.1 Enge Verzahnung von Politik und Wirtschaft...................................... 14
4.2.2 Der „Canada Economic Action Plan“ ............................................... 14
4.3
Kanadische Förderprogramme........................................................ 15
4.3.1 „Flow-Through Shares“ ............................................................... 15
4.3.2 Das „Inbound Foreign Direct Investment Program” .............................. 15
4.4
Rechtliche Bestimmungen ............................................................. 16
4.4.1 Der „Investment Canada Act“ ....................................................... 16
4.4.2 Das „National Instrument 43-101“ .................................................. 16
4.5
Technische Anforderungen............................................................ 17
4.6
Lokale Besonderheiten ................................................................. 17
4.6.1 Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung im kanadischen Bergbau ......... 17
4.6.2 Die Rolle der Aboriginal Communities in Kanada................................. 18
5
ÜBERBLICK ÜBER DIE KANADISCHE BERGBAU- UND ROHSTOFFWIRTSCHAFT ... 19
5.1
Wirtschaftliche Bedeutung der kanadischen Bergbauindustrie................ 19
5.1.1 Prognose für steigende Investitionen .............................................. 19
5.1.2 Die „Toronto Stock Exchange TSX“ ................................................. 20
5.2
Aktuelle Rohstoffproduktion in Kanada............................................. 22
5.2.1 Produktion der Top-10 Rohstoffe ................................................... 23
2
5.2.2 Rohstoffexport und –import.......................................................... 25
5.2.3 Bestandsaufnahme zur Aufbereitung von Rohstoffen............................ 25
5.3
Stand der Deutsch–Kanadischen Handelsbeziehungen im Rohstoffbereich . 26
5.4
Trends: Innovationen bei Exploration, Förderung und Aufbereitung ........ 29
6
POTENZIALE FÜR DEUTSCHE UNTERNEHMEN ......................................... 30
6.1
Ausgewählte Bergbauprojekte ausgewählter Provinzen ........................ 30
6.1.1 New Brunswick ......................................................................... 30
6.1.2 Ontario .................................................................................. 31
6.1.3 Quebec .................................................................................. 33
6.2
Verhüttung und Aufbreitung von Rohstoffen ...................................... 36
6.2.1 Quebec .................................................................................. 36
6.2.2 Ontario .................................................................................. 37
6.2.3 Sonderfall: Seltene Erden ............................................................ 38
6.3
Haldensanierungsprogramme und Umweltmanagement ........................ 38
6.4
Möglichkeiten für deutsche Bergbau- und Maschinenausrüster ............... 40
7
STÄRKEN- UND SCHWÄCHENANALYSE .................................................. 42
8
KONTAKTVERZEICHNIS..................................................................... 44
8.1
Kanadische Regierungsstellen ........................................................ 44
8.2
Provinzbehörden ........................................................................ 46
8.3
Verbände .................................................................................. 47
8.4
Ausgewählte Bergbauunternehmen ................................................. 50
8.5
Ausgewählte Explorationsunternehmen ............................................ 52
8.6
Ausgewählte Ingenieursunternehmen .............................................. 55
9
10
TABELLEN- UND ABBILDUNGSVERZEICHNIS ............................................ 56
QUELLENVERZEICHNIS .................................................................. 56
3
1
Einführung und Hintergrund
Für die Zukunft des Hochtechnologiestandorts Deutschland ist die Versorgung mit
bezahlbaren Industrierohstoffen von entscheidender Bedeutung. Eine Diversifizierung
der Rohstoffbezugsquellen und die nachhaltige Sicherung der Versorgung mit wichtigen
Industrierohstoffen wird jedoch aufgrund der aktuellen Entwicklungen auf den
Rohstoffmärkten zunehmend schwieriger.
Kanada ist kulturell, politisch und ökonomisch bereits ein eng vertrauter Partner
Deutschlands und eine stabile westliche Demokratie, die Investoren und Unternehmen
ein Maß an ökonomischer Stabilitiät und Rechtssicherheit bietet, das nur in wenigen
anderen rohstoffreichen Ländern gegeben ist. Kanadas Finanzsystem wurde vom World
Economic Forum in den letzten vier Jahren als das stabilste der Welt bewertet und das
Forbes Magazin setzte Kanada auf Rang 1 in der Bewertung Best Countries for Business
(TMX 2012). Zusammen mit der Offenheit der kanadischen Regierung gegenüber
ausländischen Investitonen und der politischen Unterstützung der Rohstoffindustrie
bietet Kanada beste Voraussetzungen für ein vermehrtes Engagement deutscher
Unternehmen.
Aus rohstoffpolitischer Sicht verdient Kanada aus mehreren Gründen Aufmerksamkeit.
Das ressourcenreiche Flächenland, welches 28mal größer ist als Deutschland, hat sich
seit Mitte des letzten Jahrhunderts zu einem bedeutenden Rohstoffanbieter auf dem
Weltmarkt entwickelt. Aufgrund der globalen Struktur des Bergbausektors sind
kanadische Unternehmen dabei nicht nur in Kanada, sondern auch weltweit in der
Exploration und im Abbau von Rohstoffen aktiv. Mit der TSX als wichtigster Börse für
Rohstoffe und dem höchsten Anteil an weltweiten Explorationsausgaben stellt Kanada
heute ein globales Bergbauzentrum dar. Die gleichzeitig stabilen politischen,
rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen machen Kanada insgesamt zu
einem attraktiven Wirtschaftsstandort und interessanten Handelspartner für deutsche
Unternehmen.
Aus der Sicht der kanadischen Bergbaubranche ist Deutschland ein bevorzugter Partner
und ein verstärktes deutsches Engagement stößt auf uneingeschränkt positive
Reaktionen. Dies haben Gespräche der AHK Kanada mit kanadischen Experten und
Unternehmensvertretern wiederholt bestätigt. Deutsche Ingenieursexpertise genießt
einen ebenso exzellenten Ruf in Kanada wie Technologien und Maschinen aus
deutscher Herstellung. In verschiedenen Bereichen besteht derzeit aufgrund des
Rohstoffbooms in Kanada konkreter Bedarf an Maschinen und Technologien (vgl. 6.4).
4
Strategisch betrachtet bietet sich Kanada zudem als potenzieller Partner in der
Sicherung und ggf. Etablierung von Wertschöpfungsketten an. Mit den vorhandenen
Potenzialen und den sich ergänzenden wirtschaftlichen Interessen könnten beide
Länder gemeinsam auf den Aufbau von Wertschöpfungsketten, z.B. bei der Gewinnung
und Aufbereitung von Seltenen Erden hinwirken, wobei Deutschland Technologien
bereit stellt und im Gegenzug die Sicherung von Bezugsquellen für deutsche
Unternehmen erreicht wird. Derartige Kooperationen entlang der Wertschöpfungskette
sind auch in anderen Bereichen denkbar.
Die vorliegende Zielmarktanalyse ist im Rahmen der Geschäftstsanbahnung
„Bergbauindustrie und Rohstoffproduzenten, Zielland: Kanada“, gefördert durch das
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi), von der AHK Kanada
erstellt worden. Ziel der Zielmarktanalyse ist es, einen Überblick über die kanadische
Bergbau- und Rohstoffindustire sowie die Rahmenbedingungen, wichtige Akteure und
Trends der Rohstoffbranche zu bieten und Chancen für deutsche Unternehmen in dem
Sektor aufzuzeigen. Neben einer Übersicht der kanadischen Bergbau- und
Rohstoffindustrie liefert die Zielmarktanalyse eine Beschreibung ausgewählter
Explorations- und Bergbauprojekte sowie eine Zusammenstellung von Potenzialen für
Zulieferer und Dienstleister der Bergbauindustrie.
5
2
Management Summary
Kanada ist ein Rohstoffproduzent von Weltrang. Der Flächenstaat verfügt nicht nur
über ein enormes, in vielen Bereichen noch unerschlossenes Rohstoffpotenzial,
sondern gehört auch bei zehn Rohstoffen zu den Top-5 Produzenten weltweit (Kalisalz,
Uran, Aluminium, Titan, Sulphur, Nickel, Diamanten, Platingruppenmetalle (PGM),
Molybdän und Steinsalz).
Auch im Bereich der Finanzierung liegt Kanada weltweit vorn. Mit der TSX/TSXV
beheimatet Kanada die weltweit wichtigste Börse im Rohstoffbereich, insbesondere
zur Finanzierung von Explorationsprojekten. Die in Toronto angesiedelte TSX/TSXV ist
international führend sowohl bei der Anzahl der insgesamt gelisteten Unternehmen im
Bergbaubereich (insgesamt 1646 in 2012) als auch bei der Neulistung von
Unternehmen. Zudem ist die TSX/TSXV die Nummer eins bei der Aufbringung von
Kapital zur Finanzierung von Explorations- und Bergbauprojekten. Kanada führt auch
die Ausgaben für Explorationen an, 20% der weltweiten Ausgaben werden in Kanada
getätigt (Mac 2011).
Die Rohstoffbranche in Kanada erlebt derzeit einen historischen Boom. In den
nächsten fünf Jahren werden Investitionen von insgesamt 140 Mrd. CAD erwartet (MAC
2011). Mit zusätzlichen Wirtschaftsförderungsprogrammen wie dem Plan Nord in
Quebec (80 Mrd. CAD in den nächsten 25 Jahren zum Ausbau von Infrastruktur und
Bergbau) bietet Kanada derzeit attraktive Marktbedinungen für Unternehmen der
Rohstoffbranche.
Zum einen werden vor diesem Hintergrund Partner zur Projektentwicklung und
Finanzierung neuer Projekte gesucht. Zum anderen steigt auch die Nachfrage bei
spezialisierten Bergbaumaschinen, Automatisierungstechnik, moderner Explorationsund Fördertechnik und Technologien zur Lokalisierung neuer Rohstoffvorkommen.
Durch die zunehmend tiefer liegenden Rohstoffvorräte werden Ausrüstungen und
Technologien nachgefragt, die in größeren Tiefen eingesetzt werden können.
Gleichzeitig gewinnt die Effizienzsteigerung bei der Gewinnung aufgrund tendenziell
geringer werdender Gehalte an Bedeutung. Die Suche nach neuen Vorkommen in
zunehmend entlegegenen Gebieten führt zudem zu einer Steigerung der Nachfrage von
Maschinen, die in entlegenen Gebieten eingesetzt werden können und ggf. einen
ferngesteuerten Betrieb erlauben. Kanada legt zudem großen Wert auf eine
umweltschonende Rohstoffgewinnung und –verarbeitung, weshalb Technologien und
Verfahren im Bereich Umweltmanagement und Nachhaltigkeit ebenfalls Marktpotenzial
haben.
6
3
Überblick über Politik und Wirtschaft in Kanada
Kanada erstreckt sich von Osten nach Westen über 5.514 km und umfasst sechs
Zeitzonen. Nur ein Zehntel der gesamten Landfläche ist permanent besiedelt, und das
mit einer relativ geringen Bevölkerungsdichte von 3,4 Einwohnern pro Quadratkilometer und einer Gesamtbevölkerung von insgesamt knapp 34.5 Mio. Einwohnern.
Die bevölkerungsreichsten Provinzen sind Ontario mit 13 Mio. (38,7% der Gesamtbevölkerung) und Quebec mit 7,8 Mio. (23,2%) Einwohnern. Zudem lebt 90% der
Bevölkerung im südlichen Gürtel des Landes mit einer Entfernung bis zu 200 km zur
US-amerikanischen Grenze. Amtssprachen sind Englisch und Französisch, wobei Französisch im Osten Kanadas und dort vor allem in der Provinz Quebec gesprochen wird.
Abbildung 3-1: Landkarte Kanada, Quelle: www.gocanada.about.com
3.1
Politisches Umfeld
Kanada hat ein föderales Regierungssystem bestehend aus zehn Provinzen und drei
nördlichen Territorien. Die Gesetzgebungsgewalt ist zwischen der Bundesregierung und
den Provinzen aufgeteilt. Die kanadischen Provinzregierungen sind im Vergleich zu den
deutschen Bundesländern insgesamt deutlich eigenständiger, während die Territorien
7
unter Bundesverwaltung stehen und keine eigene Legislativ- und Exekutivgewalt
haben. Die Provinz Quebec weist einige Besonderheiten auf; sie ist nicht nur primär
französischsprachig, sondern unterliegt im Gegensatz zu den übrigen primär
englischsprachigen Landesteilen einem anderen, an den französischen Code Civil
angelehnten, bürgerlichen Gesetzbuch.
3.2
Struktur und Entwicklung der kanadischen Wirtschaft
Kanada ist die siebtgrößte Volkswirtschaft der Welt und Mitglied wichtiger
internationaler Wirtschaftsforen wie der G8, der OECD, der WTO, dem IMF und der
Weltbank. Zu den wichtigsten Wirtschaftszusammenschlüssen zählen das NAFTA (North
American Free Trade Agreement) und die APEC (Asia-Pacific Economic Cooperation).
Ein umfassendes Wirtschafts- und Handelsabkommen mit der EU (CETA –
Comprehensive Economic Trade Agreement) wird derzeit verhandelt.
Ganz oben auf der Agenda der kanadischen Regierung steht derzeit die schrittweise
Senkung der Neuverschuldung. Ziel ist es, bis 2015/16 einen ausgeglichenen Haushalt
vorzulegen. 2012 lag das Defizit bei rund 25 Mrd. CAD, was etwa 2% des BIP entspricht.
Damit sanken die Staatsschulden schneller als ursprünglich geplant. Der Sparkurs soll
mit Hochdruck weiter verfolgt werden und zu Einsparungen von weiteren 10 Mrd. CAD
bei den öffentlichen Ausgaben innerhalb der nächsten drei Jahre führen (GTAI 2012).
3.2.1 Wirtschaftswachstum
Kanadas Wirtschaft befindet sich nach einem kurzen Einbruch zur Jahresmitte 2011
inzwischen wieder auf Wachstumskurs und der Realzuwachs des BIP um 2,5% - über das
Gesamtjahr betrachtet - erfüllte die Erwartungen der Analysten. Auch für 2012
prognostizieren die kanadischen Geschäftsbanken ein Plus von 2,3% und halten ein
Wachstum dieser Größenordnung auch für 2013 realistisch - vorausgesetzt die USKonjunktur bleibt stabil und die Euro-Krise verschärft sich nicht weiter (GTAI 2012).
8
Abbildung: Wirtschaftliche Entwicklung 2011 bis 2013
Abbildung 3-2: Wirtschaftliche Entwicklung 2011 bis 2013, Quelle: GTAI
3.2.2 Arbeitslosigkeit
Der kanadische Arbeitsmarkt erholt sich nach der Krise von 2008 langsam aber stetig.
Die Arbeitslosenquote lag im März 2012 bei 7,2%. Eine weitere Belebung auf dem
Arbeitsmarkt wird erst für 2013 erwartet, so die Prognosen der kanadischen
Geschäftsbanken. Die Schaffung neuer Arbeitsplätze ist eine der zentralen Aufgaben
für die konservative Regierung unter Premierminister Stephen Harper, die bis 2017
rund 4 Mrd. CAD für entsprechende Maßnahmen bereitgestellt hat (GTAI 2012).
3.2.3 Investitionen
Das Investitionsklima in der kanadischen Wirtschaft wird von Analysten weiterhin als
überwiegend positiv eingeschätzt. Aufgrund der Sparpläne der Regierung (siehe oben)
sind 2012 und 2013 nach dem Auslaufen des Konjunkturpakets in Höhe von 80 Mrd. CAD
Mitte 2011 allerdings laut GTAI kaum positive Impulse für öffentliche Investitionen zu
erwarten. Eine Ausnahme bilden Bauaktivitäten, Maschinen und Ausrüstung: Laut
Statistics Canada dürften Unternehmen und die öffentliche Hand im Jahr 2012 knapp
400 Mrd. CAD in Bauaktivitäten sowie Maschinen und Ausrüstung investieren – ein
Anstieg von 6,2% gegenüber 2011. Zusätzliche Nachfrageimpulse dürfte das Schiffbauprogramm der kanadischen Regierung in einem Umfang von 35 Mrd. CAD bewirken. Im
9
Rohstoffbereich hat die Provinz Quebec einen Plan zur Entwicklung des Nordens der
Provinz (Plan Nord) verabschiedet, im Rahmen dessen bis 2035 rund 80 Mrd. CAD in
Infrastruktur- und Rohstoffprojekte investiert werden sollen. Bislang wurden ein
Dutzend Projekte mit einem Investitionsvolumen von knapp 9 Mrd. CAD angeschoben,
im Wesentlichen im Infrastrukturbereich.
Insbesondere im Rohstoffsektor und in der verarbeitenden Industrie ist die
Investitionstätigkeit der Unternehmen nach wie vor lebhaft. Wie in den Jahren zuvor
ist der Öl, Gas- und Bergbausektor die treibende Kraft hinter Wachstum und
Investitionen. Die expandierende Rohstoffindustrie bleibt entsprechend ein wichtiger
Kunde für die Anlagenbauer. Besonders gefragt sind Werkzeugmaschinen, Antriebsund Steuertechnik sowie Maschinen zur Metallverarbeitung. Hinzu kommen wachsende
Geschäftschancen in der Energieerzeugung - insbesondere im Bereich Wasserkraft
sowie in der Solar- und Windenergie(GTAI 2012).
3.2.4 Außenhandel
Die USA sind der wichtigste Handelspartner Kanadas: Mehr als 70% der kanadischen
Exporte sind allein für den US-amerikanischen Markt bestimmt. Die Einfuhren aus dem
Nachbarland legten in 2011 um rund 9% auf insgesamt 160 Mrd. Euro zu. Deutschland
konnte seine Exporte nach Kanada im selben Jahr um 13% auf 9 Mrd. Euro steigern und
liegt damit hinter Japan an fünfter Stelle der Hauptlieferländer Kanadas. Als
Abnehmerland kanadischer Waren liegt Deutschland auf Rang sechs.
Die folgende Abbildung zeigt die Verteilung der Importe Kanadas nach den wichtigsten
Herkunftsländern.
Abbildung: Die Hauptlieferländer Kanadas
Abbildung 3-3: Die Hauptlieferländer Kanadas, Quelle: GTAI 2012
10
Die Abbildung 3-4 zeigt die Verteilung der Exportdestinationen kanadischer Waren
insgesamt und zeigt die Bedeutung des US-Marktes für die kanadische
Exportwirtschaft. Ein Einbruch in der US-Konjunktur hat folglich starke Auswirkungen
auf die kanadische Wirtschaft.
Abbildung: Die Hauptabnehmerländer Kanadas
Abbildung 3-4: Die Hauptlieferländer Kanadas, Quelle: GTAI 2012
3.2.5 Handel mit Deutschland
Die oben stehenden Grafiken zeigen, dass Deutschland 2,9% Anteil an den Importen
nach Kanada hat, im Gegensatz zu 0,9% an kanadischen Exporten. Aus Deutschland
werden insbesondere Kraftfahrzeuge und Ersatzteile nach Kanada exportiert. 2011
verzeichneten die Exporte in diesem Sektor ein Plus von 8% und stiegen auf 2,6 Mrd.
Euro an, gefolgt von Maschinen und Anlagen, chemischen Erzeugnissen sowie
Elektrotechnik. Weitere wichtige Exportgüter nach Kanada sind Arzneimittel mit 857
Mio. Euro sowie Mess- und Regeltechnik mit 593 Mio. Euro. Umgekehrt werden nach
Deutschland vor allem Rohstoffe und Maschinen aus Kanada exportiert.
11
4
Rahmenbedingungen für ein Engagement im kanadischen Rohstoffsektor
Im folgenden Kapitel wird ein Überblick über die politischen, wirtschaftlichen,
rechtlichen und technischen Rahmenbedinungen gegeben und es wird eine Auswahl an
Förderprogrammen sowie aktuellen Wirtschaftsförderungsprogrammen vorgestellt.
4.1
Politische Rahmenbedingungen
Im Bereich Bergbau und Rohstoffe fallen nur wenige spezialisierte Bereiche wie die
Lagerung und der Transport von Explosivstoffen in die Zuständigkeit des
Gesamtstaates; in erster Linie sind die Provinzen für die Regulierung des Bergbau- und
Rohstoffsektors zuständig. Die Provinzen haben legislative Zuständigkeiten bei der
Regulierung von Ansprüchen und Eigentumsrechten an Mineralvorkommen sowie bei
der Exploration und Ausbeutung mineralischer Vorkommen. Auch die Gesetzgebung
zum Bau und Betrieb von Bergwerken sowie Bestimmungen zum Umweltschutz und
entsprechende Auflagen fallen in den Zuständigkeitsbereich der Provinzregierungen.
Seit der Verfassungsänderung im Jahr 1982 können die Provinzregierungen darüber
hinaus Gesetze zum Handel von Mineralen und Konzentraten innerhalb Kanadas, d.h.
zwischen den Provinzen, erlassen sowie direkte oder indirekte Steuern auf Minerale
oder Konzentrate erheben, unabhängig davon, ob diese exportiert werden oder nicht
(Higgins 2010).
4.1.1 Die wichtigsten Bundesbehörden
Auf Bundesebene ist im Wesentlichen die Behörde Natural Resources Canada (NRCan)
als zentrale Regierungsstelle für nicht erneuerbare Rohstoffe der Bergbaubranche
zuständig. Speziell für den Bereich Geowissenschaften und Bergbau ist CANMET Mining
and Mineral Sciences Laboratories (MMSL) die zentrale, der NRCan angeschlossene
Behörde, welche Forschungs- und Entwicklungsvorhaben durchführt, wissenschaftliche
Expertise und Fachinformationen für die Bergbauindustrie bereitstellt und diese
beratend unterstützt. Das Institut steht der Industrie und den Provinzregierungen
beratend zur Seite.
Weiterhin ist das Ministerium für Aboriginal Affairs and Northern Development Canada
(AANDC), bis 2011 Department of Indian Affairs and Northern Development, für die
politischen Beziehungen der Regierungsinstitutionen zu den Aboriginal Communities
des Landes sowie für die drei nördlichen Territorien und deren Bewohner
verantwortlich. Da in diesen Regionen viele Rohstoffvorkommen liegen und die
indigene Bevölkerung Mitbestimmungsrechte bei und Einfluss auf die Entwicklung
12
neuer Bergbauvorhaben hat, ist die Behörde für ausländische Unternehmen relevant,
wenn diese in den nördlichen Territorien des Landes tätig werden wollen (siehe
4.6.2.). Das Bundesorgan hat Mitwirkungsbefugnisse bei der Gestaltung der
Beziehungen zur indigenen kanadischen Bevölkerung und der Aushandlung von
Abkommen mit den Aboriginal Communities und spielt hier vor allem in den nördlichen
Territorien Kanadas eine bedeutende Rolle.
Weiterhin ist im Kontext des CETA (Comprehensive Economic Trade Agreement)
zwischen Kanada und der EU das Ministerium Foreign Affairs and International Trade
Canada (DFAIT) zu nennen, welches die diplomatischen Beziehungen zur Förderung des
internationalen Handels der kanadischen Wirtschaft koordiniert. Das Mandat des
Ministeriums ist es, sicherzustellen, dass die Außenpolitik Kanadas im Einklang mit den
kanadischen Werten und nationalen Interessen ist und setzt sich für Handelsabkommen
sowie Freihandel und fairen Marktzugang ein. In diesem Rahmen ist die Behörde auch
federführend bei der Verhandlung des CETA.
Industry Canada ist zuständig bei Investitionen signifikanten Umfangs im Rahmen des
Investment Canada Act (vgl. 4.4.1.) und kann damit eine Rolle spielen bei geplanten
Firmenübernahmen oder Investitionen im Bergbaubereich, die über 312 Mio. CAD
liegen. Industry Canada ist generell zuständig für die wirtschaftliche Entwicklung des
Landes sowie für die Förderung von Investitionen und Innovation und setzt sich
flankierend für faire, effiziente Marktmechanismen sowie die Wettbewerbsfähigkeit
Kanadas ein.
4.2
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Kanada hat sich durch seine nur minimalen regulativen Barrieren als ein verlässliches
und einladendes Ziel für ausländische Direktinvestitionen etabliert. Niedrige
Inflationsraten, günstige Zinssätze, geringe Staatsschulden und sinkende Steuersätze
machen Kanada zusammen mit einer gut entwickelten Infrastruktur und gut
ausgebildeten Arbeitskräften zu einem erstklassigen Wirtschaftsstandort. Kanadas
Wirtschaft gehört zu den offensten im weltweiten Vergleich und verfügt über ein
solides und stabiles Bankensystem, welches sich nicht zuletzt in der Krise 2008
bewährt hat.
So verwundert es nicht, dass laut der Metals Economics Group Kanada über die letzten
Jahrzehnte das bevorzugte Zielland für Explorationsaktivitäten war. Seit 2005 ist der
Wert von Auslandsinvestitionen im Rohstoffsektor entsprechend um über 200%
gestiegen. Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass Kanada unter den G-7 Staaten
einen der niedrigsten Steuersätze auf neue Anlagegeschäfte hat und zudem mehrere
Steueranreizprogramme ins Leben gerufen hat, wie z.B. das Accelerated Capital Cost
13
Allowance Programm oder den Canadian Exploration Expenses Tax Credit, welcher
eine vorsteuerliche Rückerstattung der Kapitalausgaben garantiert (NRCan 2012). Die
sog. Flow-through Shares bieten zusätzliche Steueranreize bei Finanzierungen von
Explorationsprojekten im frühen, d.h. risikoreichen, Anfangsstadium der Projektentwicklung. Derartige Steueranreizprogramme sind ein Alleinstellungsmerkmal Kanadas.
4.2.1 Enge Verzahnung von Politik und Wirtschaft
Neben der Offenheit gegenüber ausländischen Investitionen kann die kanadische
Bergbauindustrie auf politische Unterstützung zählen und es besteht ein enger
Austausch mit den politischen Organen. Dies zeigt sich z.B. in der Ansprache von
Ontarios Wirtschaftsminister Joe Oliver auf einer Branchenveranstaltung im November
2011, in welcher dieser betont: “The Government of Canada recognizes the importance of the mining industry and the significant role it plays in providing jobs …
Mining workers and communities across Canada can count on our Government’s
support of this vital engine of economic growth”. Minister Oliver sieht die enge
Zusammenarbeit zwischen Politik und Industrie als bedeutsam an, um auch in Zukunft
sicherzustellen, dass Kanada weiterhin als „innovative and responsible global leader in
mining“ anerkannt wird (NRCan 2011b). Damit bietet Kanada Investoren und Bergbauunternehmen neben ökonomischer Stabilität und Rechtssicherheit ein ausgesprochen
positives und sicheres Investitionsklima, das nur in wenigen anderen rohstoffreichen
Ländern gegeben ist.
4.2.2 Der „Canada Economic Action Plan“
Im Rahmen dieses Aktionsplans hat sich die kanadische Regierung dazu verpflichtet bis
2015 alle noch bestehenden Einfuhrzölle auf Komponenten, Maschinen und Ausrüstung
zur Belieferung der verarbeitenden Industrie zu eliminieren. Der Großteil der
insgesamt 1.541 Zolltarife wurde bis März 2010 bereits gestrichen, der Prozess zur
Eliminierung der verbleibenden Zölle soll bis Januar 2015 abgeschlossen sein. Der
Aktionsplan umfasst überdies bestimmte Capital Cost Allowance (CCA) Programme, die
steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten für Maschinen, Ausrüstungen und Gebäude
ermöglichen.
Zudem sollen mit der im Juni 2012 verabschiedeten Ergänzung Economic Action Plan
2012 bürokratische Hürden noch weiter abgebaut und Genehmigungsverfahren
vereinfacht und rationalisiert werden. Das Aktionsprogramm sieht Investitionen von
165 Mio. CAD über die nächsten zwei Jahre vor, davon 54 Mio. CAD in die Modernisierung des Major Projects Management Office, einer zentralen Koordinationsstelle für
Großprojekte zur Unterstützung effektiver Projektgenehmigungen, sowie 13,6 Mio.
14
CAD zur Unterstützung von Konsultationsprozessen mit den Aboriginal Communities,
36,7 Mio. CAD zur nachhaltigen Entwicklung von Energieprojekten und 13,5 Mio zur
Verbesserung der Sicherheit von Pipelines (NRCan 2012b).
4.3
Kanadische Förderprogramme
4.3.1 „Flow-Through Shares“
Auf Bundesebene gehören die so genannten Flow-Through Shares zu den bekanntesten
Instrumenten. So bieten sich Anlegern etwa attraktive Vorteile, mit deren Hilfe
Explorationsaktivitäten in den frühen Phasen finanziert werden können. Kanada ist
weltweit führend im Bereich so genannter Flow-Through bzw. Super-Flow-Through
Shares. Durch das Flow-Through Shares Program sollen Investitionen in die Exploration
und Entwicklung von Rohstoffvorkommen in Kanada vorangetrieben werden. Konkret
handelt es sich bei Flow-Through Shares um Aktien, die es dem Investor erlauben, eine
Steuergutschrift geltend zu machen und somit seine zu zahlende Einkommenssteuer im
Jahr des Kaufes zu mindern. Daneben gewähren einzelne Provinzen weiterführende
Steuergutschriften, die sich auf den Provinzanteil der Einkommenssteuer beziehen.
Diese Flow-Through Shares sind in Kanada ein gängiges Finanzierungsinstrument.
Allerdings können die entstehenden Steuervorteile lediglich in Kanada selbst geltend
gemacht werden. Nähere Informationen zur genauen Funktionsweise von Flow-Through
Shares können über die Canada Revenue Agency oder bei der Investitionsabteilung der
kanadischen Botschaft in Berlin bezogen werden.
4.3.2 Das „Inbound Foreign Direct Investment Program”
Das von Export Development Canada verwaltete Programm bietet finanzielle
Unterstützung für Direktinvestitionen in Kanada (inbound foreign investment), die den
Export fördern. Das Programm bietet gemeinsam mit privaten Banken Kredite für
Unternehmen, die a) einen Anteil von mindestens 10% an einem Projekt oder einer
Firma erwerben und b) nach Aufnahme der Produktion eine Exportquote von
mindestens 50% erzielen. Einen Antrag stellen kann jedes Unternehmen, dessen
Investition im Rahmen des Investment Canada Act bewilligt wurde. Gefördert werden
drei Arten von Investitionen: a) Greenfield Investment, b) Brownfield Investment mit
Kapitalausgaben und c) Brownfield Investment ohne Kapitalausgaben. Die Förderhöhe
kann je nach Einzelfall die Finanzierung ingesamt oder anteilig abdecken.
15
4.4
Rechtliche Bestimmungen
4.4.1 Der „Investment Canada Act“
Ausländische Investitionen in den kanadischen Bergbausektor fallen unter den
Investment Canada Act (ICA). Mit Ausnahme weniger Industriezweige – im Rohstoffbereich lediglich in der Uranproduktion – existieren praktisch keine Beschränkungen
für Investitionen ausländischer Firmen in kanadische Unternehmen. Lediglich Investitionen signifikanten Umfangs werden einem Prüfprozess durch den Director of
Investments unter der Federführung der Bundesbehörde Industry Canada unterzogen.
Entsprechend sieht das Gesetz vor, dass Investitionen, die durch einen Investor eines
Mitgliedstaates der Welthandelsorganisation (WTO) getätigt werden (WTO Investors)
dann einer staatlichen Überprüfung unterliegen, wenn der Wert des akquirierten
Unternehmens ein Volumen von 312 Mio. CAD übersteigt. Für Investoren aus Ländern,
die nicht Teil der WTO sind, bestehen abweichende Regelungen (Stikeman Elliot 2009).
In aller Regel verläuft dieser Prüfprozess positiv, sofern ein hinreichender wirtschaftlicher Nutzen (net benefit) für Kanada nachgewiesen werden kann. Derzeit existieren
Bestrebungen, die Grenze der zu prüfenden Investitionen zunächst auf 600 Mio. CAD
und in der Folge schrittweise auf 1 Mrd. CAD zu erhöhen (Industry Canada 2011). Für
Investitionen unterhalb dieser Schwelle bestehen lediglich bestimmte Meldepflichten.
Indirekte Übernahmen sind vom Prüfprozess ausgenommen (Stikeman Elliot 2009).
4.4.2 Das „National Instrument 43-101“
NI 43-101 ist ein von Canadian Securities Administrators (CSA) festgelegtes und
überwachtes Berichterstattungsverfahren für Bergbauunternehmen, das dem Investorenschutz dient. Kernpunkt der Regelung ist die Verpflichtung, Informationen über
betriebene Explorations- und Bergbauprojekte in einem festgelegten Berichtsverfahren
zu veröffentlichen (CSA 2011). Das NI 43-101 definiert besondere Mindestanforderungen hinsichtlich der zu veröffentlichenden Informationen und verpflichtet Projektbetreiber dazu, wichtige Informationen durch unabhängige Fachleute (Qualified
Persons) erstellen oder die Informationserstellung durch diese überwachen zu lassen
(OSC 2011). Um das Vertrauen der Investoren und des Kapitalmarktes insgesamt zu
sichern, ist die Erstellung eines NI 43-101-Reports bei substantiellen Fortschritten oder
Änderungen in einem Explorationsprojekt faktisch notwendig. Ein entsprechendes
Berichtssystem ist zum einen de facto Marktstandard und zum anderen mitunter eine
Voraussetzung, um Risikokapital externer Investoren zu akquirieren. Die Erstellung
eines solchen Berichts ist auch Voraussetzung für eine Notierung an der Toronto Stock
Exchange.
16
4.5
Technische Anforderungen
Kanada ist technisch auf einem vergleichbaren Stand mit Deutschland. Die spezifischen
technischen Anforderungen sind stark davon abhängig, in welchem Bereich des
Bergbausektors ein deutsches Unternehmen tätig werden will. Der Import von Zubehör
oder Maschinen unterliegt grundsätzlich keinen besonderen Einschränkungen. Insoweit
gelten die üblichen Einfuhrbestimmungen, die von der Canada Border Services Agency
(CBSA) festgeschrieben werden. Die praktische Verwendung des Equipments unterliegt
jedoch neben landesweiten technischen und anderen Normen bestimmten Richtlinien,
beispielsweise Sicherheitsanforderungen, die von den Provinzregierungen reguliert
werden. Die provinzspezifischen Bestimmungen sowie Anforderungen des spezifischen
Ingenieurbüros können für ausländische Anbieter eine Herausforderung darstellen und
sollten im Vorfeld genau abgefragt werden.
4.6
Lokale Besonderheiten
4.6.1 Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung im kanadischen Bergbau
Die kanadische Politik räumt der nachhaltigen Entwicklung und Nutzung mineralischer
und metallischer Rohstoffe eine hohe Priorität ein und hat eine Reihe Initiativen in
diesem Bereich ins Leben gerufen.
Auf Bundesebene ist inbesondere die Green Mining Initiative zu nennen (NRCan 2011).
Diese im Mai 2009 lancierte und landesweit über die Provinzministerien eingeführte
Initiative zielt darauf ab, Innovationen und umweltverantwortliches Handeln im
Bergbau voranzutreiben. Daneben sind das MEND (Mine Environment Natural Drainage)
Programm sowie das NOAMI (National Orphaned/Abandoned Mines Initiative) auf
Bundesebene zu nennen. Zur Förderung der sozialen Verantwortung (Corporate Social
Responsibility) von Unternehmen hat die kanadische Regierung zudem politischen
Leitlinien 2009 mit der Initiative Building the Canadian Advantage verabschiedet und
ein CSR Centre of Excellence eingerichtet. Die kanadische Explorationsbranche hat
sich darüber hinaus auch selbst zu sozial-ökologisch verantwortlichem Verhalten
verpflichtet und dies in einem eigenen Exploration Code of Conduct festgeschrieben.
Die Prospectors and Developers Association of Canada (PDAC), der größte und
wichtigste Verband der kanadischen Explorationsbranche, hat überdies ein BenchmarkRahmenprogramm für Explorationsunternehmen mit dem Titel e3 Plus – A Framework
for Responsible Exploration lanciert, welches Standards für das Handeln kanadischer
Unternehmen im nationalen und internationalen Umfeld setzt (PDAC 2011).
17
Auch die Mining Association of Canada (MAC), der Verband der kanadischen
Bergbauindustrie, hat eine Initiative mit dem Titel Towards Sustainable Mining (TSM)
lanciert, im Rahmen derer eine Strategie zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit der
Bergbauindustrie entwickelt wurde. Kernbestandteile der Initiative sind das
Management der Absetzanlagen (tailings ponds), Energieeffizienz und Emissionsmanagement, Krisenmanagementplanung und der Kontakt zur lokalen Bevölkerung
(MAC 2011).
4.6.2 Die Rolle der Aboriginal Communities in Kanada
Kanadas immenser Rohstoffreichtum liegt zu großen Teilen in entlegenen Gebieten des
Landes, wo ein Großteil der First Nations, Inuit und Metis, d.h. der kanadischen
indigenen Bevölkerung lebt, deren insgesamt 634 Gemeinden zusammengefasst auch
als Aboriginal Communities bezeichnet werden. Für ausländische und kanadische
Unternehmen ist dies relevant, da die Aboriginal Communities für zahlreiche
Landesteile zu mindestens 50% im Besitz der mineral rights sind und sie deshalb de
facto Mitbestimmungsrechte im Hinblick auf die Nutzung der Gebiete haben. Im Falle
einer mangelnden Einbeziehung und bei fehlender Zustimmung der örtlichen
Gemeinden können Blockaden sowie lokaler Widerstand die Folge sein, welche die
Fortführung eines Projektes gefährden oder sogar verhindern können. Nach Aussagen
kanadischer Branchenexperten liegt es deshalb im eigenen Interesse der Unternehmen
frühzeitig aktiv zu werden und die Führungspersonen der Gemeinden (Chiefs) zu
konsultieren.
Doch auch aus wirtschaftlicher Sicht sind gute Beziehungen zur indigenen Bevölkerung
Kanadas wichtig. Die Bergbauindustrie ist in Kanada der größte private Arbeitgeber von
First Nations, Inuit und Metis und beschäftigte im Jahr 2010 rund 4.500 indigene
Arbeitskräfte (CCAB 2011). Insbesondere in den entlegenen und schwer zugänglichen
Gebieten stellen sie teilweise die Mehrheit der Arbeitskräfte. Ingesamt befinden sich
etwa 120 First Nations-Gemeinden in einem Radius von 200 km um kanadische
Bergbauprojekte und die Einbindung dieser Gemeinden hat einen hohen politischen
Stellenwert. Mehr als 140 Partnerschaftsabkommen sind zwischen Aboriginal
Communities und Explorations- und Bergbauunternehmen bereits geschlossen worden.
Die Anbahnung von Partnerschaftsabkommen beinhaltet den Aufbau einer langfristigen
Zusammenarbeit.
18
5
Überblick über die kanadische Bergbau- und Rohstoffwirtschaft
Kanada ist ein Rohstoffproduzent von Weltrang und nimmt bei einer Reihe von
wichtigen Metallrohstoffen eine führende Rolle ein. Der Gesamtwert der kanadischen
Rohstoffexporte betrug 2010 rund 84,5 Mrd. CAD (NRCan 2012). Zu den wichtigsten
Exportrohstoffen nach Exportwert gehören Aluminium, Kupfer, Gold, Eisen und Stahl,
Eisenerz, Nickel, Silber, Uran, Zink, Diamanten, Kalisalz und Kohle mit Exportwerten
zwischen je 1,7 Mrd. CAD und 15,1 Mrd. CAD. Dabei werden etwa 80% der in Kanada
geförderten Rohstoffe exportiert, was einem Anteil von 21% an den gesamten
kanadischen Exporten entspricht.
5.1
Wirtschaftliche Bedeutung der kanadischen Bergbauindustrie
Die kanadische Bergbauindustrie trug 2010 rund 36 Mrd. CAD zum nationalen BIP bei
(entspricht 2,9%), davon 8,3 Mrd. CAD in der Extraktion mineralischer Rohstoffe
(Metalle, Nicht-Metalle und Kohle), 10,3 Mrd. CAD in der primären Verarbeitung, 5,1
Mrd. CAD in der Weiterverarbeitung und 11,9 Mrd. CAD in der Verarbeitung und
Herstellung metallischer Produkte.
Insgesamt beschäftigte dieser Sektor 306.000 Arbeitskräfte (MAC 2011). Nach dem
Einbruch der Industrie 2008/2009 hat sich der Sektor vergleichsweise schnell erholt
und aufgrund der positiven Wachstumsaussichten der Wirtschaft in China und Indien
wird für die kommenden Jahrzehnte ein starkes Wachstum des kanadischen
Bergbausektors vorhergesagt (MAC 2011).
5.1.1 Prognose für steigende Investitionen
Über die nächsten fünf Jahre werden Investitionen von 140 Mrd. CAD in den
kanadischen Bergbausektor erwartet, so Pierre Gratton, Präsident und CEO der Mining
Association of Canada, in einer Pressemitteilung im Juli 2012.
Tatsächlich erfährt die kanadische Bergbauindustrie derzeit einen historischen Boom,
welcher die Gesamtinvestitionen in diesen Sektor im Jahr 2011 mit 16 Mrd. CAD
beinahe an die Investitionen im Bereich der verarbeitenden Industrie heranreichen
läßt (20 Mrd. CAD). Die Gründe für diesen Boom sind vielseitig, die steigenden
Rohstoffpreise spielen jedoch laut der Tageszeitung Globe and Mail eine
entscheidende Rolle (Globe and Mail 2012). Trotz der steigenden Investitionen liegt
das Produktionsvolumen unterhalb der Werte der letzten Dekade, was darauf
hindeutet, dass die Ausbeutung von Rohstoffvorkommen durch geringere Gehalte oder
19
auch logistische Herausforderungen bei Projekten in entlegenen Regionen tendenziell
kapitalintensiver wird.
Kanada ist zudem führend im Bereich der Exploration. Seit 2004 ist es das Land, auf
das weltweit die höchsten Explorationsausgaben entfallen (Deloitte 2009). 2009
wurden 16% der weltweiten Explorationsausgaben in Kanada investiert; 2010 stieg der
Anteil mit ca. 2,1 Mrd. CAD auf 19%. Auf Platz 2 folgte Australien mit einem Anteil von
12% (MAC 2011).
5.1.2 Die „Toronto Stock Exchange TSX“
Toronto gilt als globales Drehkreuz für Explorations- und Bergbauprojektfinanzierungen. Die Toronto Stock Exchange umfasst die TSX und die TSX-Venture.
Während an der TSX vor allem produzierende Bergbauunternehmen (senior companies)
gelistet sind, ist die TSX-V primär für Explorationsunternehmen (junior companies)
ausgelegt. Die TSX-V ermöglicht Junior Companies Zugang zu Kapital, während sie
Investoren einen regulierten Markt und damit attraktive Bedingungen bietet. Die
TSX/TSXV ist die globale Nummer eins bei der Gesamtzahl der Listungen sowie bei den
Neulistungen und führt zudem die Gesamtzahl der Bergbaufinanzierungen an (siehe
Abbildung 5-1).
Überblick TSX/TSXV im weltweiten Vergleich
Abbildung 5-1: Überblick TSX/TSXV im weltweiten Vergleich, Quelle: TSX 2012
Im Jahr 2012 waren mit 1646 Unternehmen 58% aller weltweit gelisteten
Bergbauunternehmen an der TSX-V gelistet, davon 1224 Explorationsunternehmen, 794
20
Unternehmen in fortgeschrittener Exploration, 102 Unternehmen mit Projekten im
Prozess der Bergwerkskonstruktion (Development) und 224 produzierende
Bergbauunternehmen (TSX 2012). Die gelisteten Unternehmen sind global tätig, in
insgesamt 10.110 Projekten weltweit im Jahr 2010, davon etwa die Hälfte in Kanada
(MAC 2011).
Zu den größten kanadischen Bergbauunternehmen nach Marktkapitalisierung gehören
im Metallbereich unter anderem Barrick Gold Corporation, Goldcorp Inc., Teck
Resources Ltd. und Agnico-Eagle Ltd. Die Top-10 sind in Abbildung 5-2 aufgeführt.
Abbildung 5-2: Die finanzstärksten kanadischen Bergbauunternehmen der TSX, Quelle TSX 2012
Insgesamt hat die TSX/TSX-V in den letzten fünf Jahren 80% der weltweiten
Finanzierungen von Explorations- und Bergbauprojekten abgewickelt, im Jahr 2011
waren es sogar 90%. Dies entspricht insgesamt 220 Mrd. CAD für den Zeitraum 2007 bis
2011 und 12,5 Mrd. CAD im Jahr 2012 (TSX 2012).
21
Anzahl und Volumen der Finanzierungen im weltweiten Vergleich
Abbildung 5-3: Überblick TSX/TSXV Anzahl und Volumen der Finanzierungen im weltweiten Vergleich,
Quelle: TSX 2012
Betrachtet man die Trends an der TSX und TSX-V zeichnet sich eine Steigerung bei der
Finanzierung insbesondere von Goldprojekten ab. Regional betrachtet läßt sich die
Zunahme von dualen Listungen mit der LSE (Europa/GB) und der ASX (Australien)
beobachten. Zudem waren Steigerungen bei der Finanzierung von Projekten in Afrika
und vor allem Lateinamerika zu verzeichnen. Außerdem steigt der Anteil an
chinesischem Kapital bei Finanzierungen an der Torontoer Börse und der Trend zu
Unternehmensfusionen und Übernahmen bleibt nach wie vor bestehen (TSX 2012).
5.2
Aktuelle Rohstoffproduktion in Kanada
Kanada ist mit einer Fläche von ca. 10 Mio. km2 das zweitgrößte Land der Welt und
bildet heute aufgrund seines Rohstoffreichtums und sicheren Investitionsklimas ein
globales Zentrum des Bergbaus. Sowohl hinsichtlich seiner Rohstoffreserven als auch
bei der Bergwerksförderung gehört Kanada zur Weltspitze und zählt bei folgenden elf
Rohstoffen zu den Top 5 Produzenten weltweit (MAC 2011):
Platz 1: Kalisalz
Platz 2: Uran
Platz 3: Aluminium und Titan
Platz 4: Sulphur und Nickel
Platz 5: Diamanten, Platingruppenmetalle, Molybdän, Steinsalz
22
Darüber hinaus lassen sich verschiedene regionale Cluster der Metallproduktion
identifizieren:
Abbildung 5-4: Kanadische Bergbaucluster. Quelle: MAC 2011
5.2.1 Produktion der Top-10 Rohstoffe
Tab. 5-1 zeigt die Entwicklung für die Top 10 der in Kanada produzierten Rohstoffe
zwischen 2000 und 2010 nach Produktionswert in kanadischen Dollar. Im Jahr 2010
erreichten alle diese Rohstoffe einen Produktionswert von durchschnittlich mehr als
1,3 Mrd. CAD je Rohstoff, davon sechs (Kalisalz, Kohle, Eisenerz, Gold, Kupfer und
Nickel) mit einem Wert von je über 3 Mrd. CAD. Kalisalz und Eisenerz haben die
stärksten Wertzuwächse in den letzten Jahren erzielt; auch Kupfer, Nickel und
Diamanten verzeichnen gute Zuwächse. Zusammengenommen hatten die Top 10 einen
Anteil von 83% am Gesamtwert der kanadischen Rohstoffproduktion, welcher 2010 bei
etwa 34 Mrd. CAD lag.
Rohstoff
Kalisalz
Kohle
Eisenerz
Einheit
t
t
t
2000
Mrd. CAD
2010
Mrd. CAD
1.64
1.42
1.42
5.69
5.54
4.99
23
Gold
Kupfer
Nickel
Diamanten
Zement
Sand und Kies
Zink
g
kg
kg
ct
t
t
t
2.04
1.68
2.32
0.62
1.26
0.97
1.58
3.92
3.82
3.36
2.36
1.52
1.51
1.34
Tab. 5-1: Kanadas Rohstoff-Top 10 nach Wert der Produktion für 2000 und 2010 (MAC 2011)
Betrachtet man die Rohstoffproduktion nach dem Produktionsvolumen für die
Rohstoffe, bei denen Kanada zu den Top-Lieferländern gehört, ergibt sich folgendes
Bild im Verlauf von 2008 bis 2011:
Rohstoff
Potash /
Kalisalz
Aluminium
Schwefel
Nickel
Diamanten
Platin-Metalle
(insgesamt)
Molybdän
Eisen
Gold
Kupfer
Kupfer
Kupfer
Zink
Zement
Kobalt
Blei
Produktion
Produktion:
Förderung
Produktion:
Raffinade
Produktion:
Förderung
Produktion:
Förderung
Produktion:
Förderung
Produktion:
Förderung
Produktion:
Förderung
Produktion:
Förderung
Produktion:
Förderung
Produktion:
Förderung
Produktion:
Hütte
Produktion:
Raffinade
Produktion:
Förderung
Produktion:
Hütte
Produktion:
Förderung
Produktion:
Förderung
Einheit
2009
2010
10,455.00
4,318.00
9,728.55
11,004.70
3,118.80
3,030.27
2,963.20
2,983.10
8,155.44
7,461.40
7,471.93
7,100.00
259,588.00
136,600.00
158,400.00
219,600.00
1000 ct
14,802.70
10,946.10
11,804.10
10,795.30
kg Inh.
21,100.00
1000 t
K2O
1000 t
Inh.
1000 t
t Inh.
2008
2011
t Inh.
8,229.00
9,210.00
8,261.00
8,404.00
1000 t
32,102.00
31,699.00
37,001.00
33,573.00
kg Inh.
96,501.00
97,367.00
97,104.00
98,166.00
608
494.5
525.1
485.6
346.2
349.8
329.9
442.05
335.9
319.2
273.8
716.08
699
598.7
575.76
1000 t
13,672.00
10,985.00
12,431.00
12,001.00
t Inh.
8,593.00
4,072.00
2,119.00
2,966.00
99.81
67
58.22
60
1000
Inh.
1000
Inh.
1000
Inh.
1000
Inh.
t
t
t
t
1000 t
Inh.
Tabelle 5-2: Kanadas Rohstoffproduktion nach Produktionsvolumen (Quelle: BGR/DERA Daten 2012)
24
5.2.2 Rohstoffexport und –import
Trotz des Einbruchs in der kanadischen Bergbaubranche mit der Krise 2008 hat sich die
Industrie vergleichsweise schnell erholt, auch durch starke Nachfrage- und
Preissteigerungen in 2009 und 2010, die vom chinesischen Wirtschaftswachstum
getrieben waren. Mit dem 2. Halbjahr 2011 kehrte die Unsicherheit an den
Rohstoffmärkten aufgrund schwer kalkulierbaren Auswirkungen der US-Verschuldung
sowie der Schuldenkrise in der EU jedoch zurück. Dennoch wird angenommen, dass der
langfristige Bedarf von Metallen steigen wird aufgrund des Wirtschaftswachstums in
China, Indien und Brasilien und damit Kanadas Rohstoffindustrie auch langfristig sehr
gute Wachstumschancen verzeichnet (MAC 2011).
Nach entsprechend starken Schwankungen in den Vorjahren erreichten die
Gesamtexporte der Bergbauindustrie im Jahr 2010 einen Gesamtwert von 84,5 Mrd.
CAD, davon 64 Mrd. CAD bei Metallen, 14,3 Mrd. bei Nicht-Metallen und 6,2 Mrd. CAD
bei Kohle. Dies entspricht einem Anteil von 21,2% an den Gesamtexporten. Zu den
wichtigsten Exportrohstoffen gehörten (mit einem Exportwert zwischen je 1,7 und
15,1 Mrd. CAD): Aluminium, Kupfer, Gold, Eisen und Stahl, Eisenerz, Nickel, Silber,
Uran, Zink, Diamanten, Kalisalz und Kohle.
Zu den wichtigsten Importländern bei Metallrohstoffen gehörten die USA (51%) sowie
Südamerika, Russland und Asien mit insgesamt 24%. Besonders Kupfer, Gold, Eisen und
Stahl sowie Aluminium werden aus diesen Regionen nach Kanada zur Aufbereitung und
Weiterverarbeitung importiert. Auch die Importe waren mit der Krise 2009 stark
abgefallen, haben sich jedoch in 2010 wieder um 30% steigern können.
5.2.3 Bestandsaufnahme zur Aufbereitung von Rohstoffen
Im Bereich der Aufbereitung und Weiterverarbeitung von Metallen konzentriert sich
die Akvitität von den insgesamt 31 Hütten und Affinerien auf die Provinzen
•
Quebec (12 Hütten, 3 Affinerien, 1 Hütte/Affinerie),
•
Ontario (2 Hütten, 3 Affinerien, 2 Hütten/Affinerien, 1 Umwandlungsanlage
(Conversion Facility))
•
British Columbia (2 Hütten, 1 Hütte/Affinerie, 1 Aufbereitungsanlage (Processing
Plant))
•
New Brunswick (1 Hütte),
•
Alberta (1 Raffinerie)
•
Manitoba (1 Hütte/ Affinerie)
25
Im Bereich der integrierten Hütten/Affinerieanlagen zeichnet sich eine interessante
Entwicklung ab. Aufgrund der fortschreitenden Ausbeutung der bereits erkundeten
Vorkommen und dem Absinken der Gehalte gerade bei den Basis- und Edelmetallen
gehen mehr und mehr Betriebe dazu über, aus anderen Ländern Konzentrate zu
importieren und diese kundenspezifisch zu bearbeiten. Auch nimmt die Verwendung
von Schrotten und Sekundärrohstoffen zu. Die Mining Association of Canada betont
deshalb die Notwendigkeit für Explorationsaktivitäten und die Inbetriebnahme neuer
Bergwerke. Sonst bestehe die Gefahr, dass die Wertschöpfung bei Metallen in Kanada
mit der Zeit zurückgefahren werden könnte. Um dem vorzubeugen, sei es wichtig, in
neue Verfahren zur Lokalisierung und Bestimmung von Rohstoffvorkommen zu
investieren (MAC 2011).
5.3
Stand der Deutsch–Kanadischen Handelsbeziehungen im Rohstoffbereich
Deutschland importierte im Jahre 2010 Rohstoffe für insgesamt 109,3 Mrd. EUR, wobei
37,8 Mrd. EUR davon auf Metalle entfielen. Die größten Posten nahmen Aluminium,
Kupfer und Eisenerz mit je ca. 4 Mrd. EUR, sowie Gold (ca. 3 Mrd. EUR), Kupfererz/konzentrat (ca. 2 Mrd. EUR), Platin und Nickel (je ca. 1 Mrd. EUR) ein.
Aus Kanada importierte Deutschland vorranging Eisenerz, Nickel und Kupfererz/konzentrat (Tab. 5-3), wobei Kanada bei Eisenerz zu den Top 3-Importländern
Deutschlands gehört. Bei Aluminium, Platin und Nickel gehört Kanada zu den Top 3bzw. Top 2-Produktionsländern weltweit, eine Ausweitung der Lieferbeziehungen ist
deshalb gerade hier prinzipiell gut vorstellbar. Die größten Länderanteile an den
Gesamtimporten 2010 hat Kanada bei Tellur-, Selen- und Titanerz. Diese Rohstoffe
bezieht Deutschland zu über 20% aus Kanada (Tab. 5-4). Bei ausgewählten (in
Anlehnung an den Bericht der EU „Critical Raw Materials for the EU“) potenziell
kritischen Rohstoffen (Antimon, Flussspat, Germanium, Graphit, Seltene Erden,
Tantal, Niob und Wolfram) bezieht Deutschland anteilig einige bereits auch aus Kanada
(Tab. 5-5). Germanium wird bisher vorranging von Kanada nach Japan und in die USA
exportiert, während Seltene Erden und Flussspat in Kanada zurzeit noch nicht bzw.
nicht mehr produziert werden. Für Seltene Erden befinden sich einige Projekte im
fortgeschrittenen Entwicklungstadium und ein Einstieg in die Produktion ist geplant.
Für Antimon liegen keine Zahlen vor (vgl. AHK Kanada 2010).
Tab 5-3 zeigt die fünf Rohstoffe mit dem höchsten Importwert 2010, während Tab 5-4
die fünf Rohstoffe mit dem höchsten Anteil an den Gesamtimporten 2010 darstellt.
Tab 5-5 gibt die Zahlen, soweit vorhanden, für die potenziell kritischen Metalle mit
Stand 2010 wieder und Tab 5-6 bietet einen zusammenfassenden Überblick zu den
Gesamtimporten aus Kanada nach Deutschland im Metallbereich für das Jahr 2011.
26
Rohstoff
Prozentualer Anteil an der
deutschen
Gesamtimportmenge
Wert (in T€)
Eisen (Erz & Konzentrat)
16,08
601.096
Nickel (Metall, nicht legiert)
8,40
92.559
Kupfer (Erz & Konzentrat)
5,82
90.008
Aluminium
4,32
59.496
7,74
34.321
(Primäraluminium, nicht
legiert)
Silizium (Metall)
Tab. 5-3: Die fünf kanadischen Metallrohstoffe mit dem höchsten Importwert nach Deutschland (Stand 2010;
BGR Datenbank, Statistisches Bundesamt)
Rohstoff
Prozentualer Anteil an der
deutschen
Gesamtimportmenge
Tellur (Metall)
33,93
5.214
Selen (Metall)
24,82
2.991
Titan (Erz & Konzentrat)
23,60
22.265
Wolfram (Pulver)
19,42
11.356
Eisen (Erz & Konzentrat)
16,08
601.096
Wert (in T€)
Tab. 5-4: Die fünf Rohstoffimporte nach Deutschland aus Kanada mit dem größten Anteil an den
Gesamtimporten für diesen Rohstoff (Stand 2010; BGR Datenbank, Statistisches Bundesamt)
Rohstoff
Einheit
Antimon
Menge
%-Gesamtmenge
Wert (in T€)
n.b.
n.b.
n.b.
Graphit
100 kg
2.42
0,43
242
Niob (Ferroniob)
100 kg
5.03
8,49
9.302
Niob, Tantal (Aschen &
Rückstände)
100 kg
20
2,04
26
Wolfram (Pulver)
100 kg
4.52
19,42
11.356
Wolframcarbid
100 kg
2.69
10,57
7.453
Wolframate
100 kg
440
2,12
821
100 kg
190
0,42
277
Wolfram
Schrott)
(Abfälle
&
Tab. 5-5: Importe ausgewählter, potenziell kritischer Rohstoffe aus Kanada nach Deutschland (Stand 2010; BGR
Datenbank, Statistisches Bundesamt)
27
Rohstoff
Rohstoffunterteilung
Einheit
Menge
Wert (in T€)
Tellur
Metall
100 kg
724
12,438.00
Wolfram
Pulver
100 kg
6,680.00
22,083.00
Titan
Erz & Konzentrat
100 kg
2,216,760.00
37,838.00
Nickel
Erz & Konzentrat
100 kg
2,577.00
351
Steinkohle
Kokskohle
100 kg
16,544,185.00
324,036.00
Kobalt
Metall
100 kg
3,899.00
11,599.00
Eisen
Erz & Konzentrat
100 kg
62,904,722.00
872,644.00
Selen
Metall
100 kg
350
2,576.00
Eisen
Schlacken, Aschen &
Rückstände, Fe-haltig
100 kg
657,561.00
20,610.00
Niob, Tantal,
Rhenium
Ferroniob
100 kg
6,480.00
12,434.00
Hafnium
Metall, incl. Schrott
100 kg
12
258
Wolfram
Wolframcarbid
100 kg
2,956.00
11,368.00
Molybdän
Erz & Konzentrat
Roheisen incl.
Gußeisen
Metall
100 kg
8,630.00
13,295.00
100 kg
373,683.00
19,286.00
100 kg
152,703.00
34,792.00
Eisen
Silizium
Aluminium
Primäraluminium,
nicht legiert
100 kg
485,092.00
95,979.00
Kupfer
Erz & Konzentrat
100 kg
630,309.00
98,430.00
Nickel
Metall, nicht legiert
100 kg
36,352.00
61,402.00
Edelmetalle
Silber (Erz &
Konzentrat)
100 kg
1,851.00
2,652.00
100 kg
170,558.00
22,288.00
100 kg
5,482.00
9,620.00
Nickel
Eisenschwamm, pulver
Legierungen
Tone
Bentonit
100 kg
188,351.00
3,388.00
Zink
Erz & Konzentrat
100 kg
110,723.00
5,655.00
Zirkonium
Abfälle & Schrott
100 kg
18
21
Eisen
Tab. 5-6: Importe ausgewählter Rohstoffe aus Kanada nach Deutschland (Stand 2011; BGR Datenbank,
Statistisches Bundesamt)
28
5.4
Trends: Innovationen bei Exploration, Förderung und Aufbereitung
Zwischen 1993 und 2006 konnten neue Technologien und Verfahren die Freisetzung von
Gefahrenstoffen in Kanada stark verringern, wie z.B. bei Quecksilber um 91%, Blei um
84%, Zink um 76%, Schwefelwasserstoff um 70%, Kupfer um 58% und bei Cadmium um
51%. Treibhausgas-Emissionen durch Metallverhüttung konnten über 15 Jahre um 36%
vermindert werden (Winkel 2009). In den kommenden Jahren wird laut der Mining
Association of Canada die Einsparung des Energieverbrauchs sowie der Kohlendioxidemissionen aufgrund steigender Energiepreise und Regulationen zur Freisetzung
von Treibhausgasen für Bergbauunternehmen eine wichtige Rolle spielen (MAC 2011).
In den letzten 15 Jahren hatten zudem zahlreiche Innovationen aus Kanada großen
Einfluss auf den Bergbausektor. Hierzu gehören u.a. neue Technologien bei der Nickelund Kupfererzaufbereitung sowie bei der Aufbereitung von feinkörnigen Massivsulfiderzen, Methoden zur Neutralisierung von sauren Grubenwässern, selektives
Auslaugen (selective leaching) und das Säulenflotationsverfahren (MAC 1999; MAC
2001). Eine große technologische Herausforderung für die kanadischen Bergbaubetriebe in den kommenden Jahren wird die Aufbereitung der Erze der Seltenen Erden
und die Auftrennung in die einzelnen Seltenen Erdoxide und -metalle sein.
2010 flossen nach einer zweistelligen Steigerung Investitionen von nahezu 9,3 Mrd.
CAD in Innovationen innerhalb der kanadischen Bergbauproduktion (GTAI 2011).
Der Bergbaukonzern Vale Inco Ltd. hat nun angekündigt bis 2015 für rund 2 Mrd. CAD
seine Nickelförderung und -verarbeitung in Sudbury (Ontario) modernisieren. Die
veralteten Betriebsstätten sollen im Rahmen des AER (Atmospheric Emissions
Reduction) Projekts effizienter und die Schwefeldioxid-Emissionen um mehr als 70%
gesenkt werden. Mit dem neuen Verfahren werden die Schwefelgase im Schacht
abgefangen und zu Schwefelsäure verarbeitet. Das Projekt ist eines der umfangreichsten Moderinisierungsprojekte der jüngeren Geschichte in Kanada (The Star 2012a).
Um sicherzustellen, dass auch in Zukunft ausreichend Reserven in Kanada der Industrie
zur Verfügung stehen, betont die Mining Association of Canada die Bedeutung neuer
Technologien bei der Exploration, wie z.B. GPS-basiertes Mapping oder seismische
Messverfahren bis einige Meter unter die Erdoberfläche zur Erfassung und graphischen
Darstellung von neuen Rohstoffvorkommen. Diese Verfahren erlauben es, Vorkommen
zu lokalisieren, die mit bisherigen Verfahren nicht erfasst werden könnten (MAC
2011).
29
6
Potenziale für deutsche Unternehmen
Beteiligungsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen bieten sich in vielen Bereichen
innerhalb des Bergbausektors sowie praktisch in jedem Stadium der Projektentwicklung von der Exploration über den Bau und Betrieb eines Bergwerks bis zur
Aufbereitung der gewonnenen Rohstoffe. Neben der Finanzierung von Bergbauprojekten bietet die anerkannte Expertise deutscher Unternehmen vor allem im
Bereich Consulting, Ingenieurdienstleistungen und Bergbaumaschinen interessante
Perspektiven.
6.1
Ausgewählte Bergbauprojekte ausgewählter Provinzen
Ende 2010 gab es insgesmt 968 - davon 220 aktive - Bergwerke in Kanada. Insgesamt
sind davon 71 im Metallbereich und 897 im Nicht-Metall Bereich angesiedelt. Von den
Metallbergwerken befinden sich 22 Bergwerke in Quebec, 18 in Ontario und zwölf in
British Columbia (MAC 2011).
Neben regionalen Clustern gibt es auch provinzspezifische Schwerpunkte. So führen
Ontario und Quebec die Goldproduktion an, während British Columbia im Bereich
Stahlproduktion und Kohle die Vorreiterrolle einnimmt. Molybdän wird ebenfalls
hauptsächlich in British Columbia gefördert. Das Unternehmen Teck Resources betreibt
zudem eine integrierte Blei-Zink Hütte, die als Beiprodukt auch Germanium und
Indium produziert und das Unternehmen zum weltweit größten Germaniumproduzent
macht. In der gleichen Anlage wird auch Lithium aus dem Recycling von Batterien
gewonnen (MAC 2011). Die Provinz Saskatchewan ist der größte Produzent von Kalisalz
weltweit und ist zudem die einzige Provinz Kanadas, in der Uran gefördert wird (GTAI
2011). Newfoundland und Labrador zusammen mit Quebec bauen über 99% des Eisenerzes und die Nordwest-Territorien 86% der Diamanten in Kanada ab. In Manitoba ist
die Tanco Mine des Unternehmens Cabot Corp. ein wichtiger Tantalproduzent.
Gleichzeitig wird Spodumen und Cäsium Formiat gewonnen.
Zur Vorbereitung der Delegationsreise wird im Folgenden ein Überblick über die
ostkanadischen Provinzen Ontario, Quebec und New Brunswick hinsichtlich wichtiger
Marktteilnehmer für ausgewählte Metalle gegeben.
6.1.1 New Brunswick
Das so gennante Bathurst Mining Camp im Nordosten New Brunswicks gehört zu den
herausragenden Zink-Blei-Silber Lagerstätten im weltweiten Vergleich. Verschiedene
Vorkommen liegen in einem Radius von etwa 20km um drei bereits bestehende
30
Bergwerke, wobei die Bathurst Mine viele Jahre der weltgrößte Zink-Untertagebau
war. Diese heute von Xstrata Zinc Canada betriebene Mine produziert seit den 1960er
Jahren, soll jedoch 2013 geschlossen werden, da die Mineralvorkommen ausgbeutet
sind. In unmittelbarer Nähe hat dafür die Halfmile Lake Mine der Trevali Mining
Corp. im Januar 2012 ihren Betrieb aufgenommen mit einer angenommenen Laufzeit
von 20 Jahren. Aufgrund der Nähe zur Bathurst Mine werden die dortigen
Verarbeitungskapazitäten genutzt, um die 2.000t Erz/Tag verhüttet (Trevali Mining
Corp. 2012). Trevali Mining Corp. exploriert zudem das Gebiet um die Halfmile Lake
Mine und plant die Caribou Mine zu erweitern und wieder in Betrieb zu setzen.
Die dirtte aktive Mine in New Brunswick ist die Penobsquis Mine der Potash Corp..
Hierbei handelt es sich um einen Untertagebau in 400-700m Tiefe. Derzeit wird die
Anlage signifikant erweitert, um die Kapazität von 0,8 Mio.t auf 2 Mio.t zu erhöhen.
Dazu werden zwei neue Schächte sowie eine neue Hütte gebaut. Die Erweiterung soll
2013 abgeschlossen sein und bis 2015 soll die Mine ihr neues Kapazitätsvolumen
erreicht haben. Das Erweiterungsprojekt läuft unter dem Namen Picadilly und erfolgt
unter der Federführung von AMEC.
Darüber hinaus befinden sich aktuell zwei weitere Projekte in fortgeschrittenem
Stadium und sollen in den nächsten drei Jahren die Produktion aufnehmen.
Am W-Mo-Cu Projekt von Geodex Minerals Ltd./Northcliff Exploration Ltd. soll 2013
mit dem Bau begonnen werden, Produktionsbeginn ist für 2014 geplant. Das
Vorkommen wird auf 250 Mio.t Wolfram geschätzt; entsprechend könnte das Bergwerk
laut Prognosen einen Anteil von 5% an der aktuellen Weltproduktion erreichen (Daily
Commercial News 2012).
Adex Mining Inc. entwickelt ein W-Mo-Sn-In Projekt im Südwesten der Provinz, das
zwischen 1983 und 1985 bereits in Betrieb war, danach jedoch stillgelegt wurde. Die
Anlage umfasst neben administrativen Gebäuden auch Lagerhallen, einen CrusherConcentrator sowie eine 430m tiefe und auf mehrere tausend Meter ausgebaute
Untertagemine und eine gewartete Absetzanlage. Auch Stromleitungen sind
vorhanden. Adex plant nun die Wiederaufnahme der Produktion und hat im Gebiet um
die bestehende Anlage umfangreiche Bohrprogramme unternommen. Die Ergebnisse
der metallurgischen Tests werden für Ende 2012 erwartet, der Produktionsbeginn ist
fuer 2015 geplant (Adex Mining Inc. 2012).
6.1.2 Ontario
Der so genannte Ring of Fire bezeichnet ein 4.000 qkm großes Gebiet in den Muskeg
Swamps in der James Bay Tiefebene im Norden Ontarios (500km nordöstlich von
Thunder Bay) und gilt als Jahrhundertentdeckung im Bergbau und hat entsprechend
31
internationale Aufmerksamkeit erhalten und zahlreiche Explorationsfirmen in die
Region gelockt. Laut der Zeitung Vancouver Sun halten etwa 35 Firmen Rechte an
insgesamt 25.000 Grubenfeldern (Mining Claims) (Vancouver Sun 2012). Das Gebiet
beherbergt das einzige bekannte Chromvorkommen von signifikanter Größe in
Nordamerika und könnte Kanada zum viertgrößten Chromproduzenten machen bzw.
etwa 10% des weltweiten Marktanteils erreichen. Allerdings liegt das Gebiet sehr
abgelegen, ohne Anbindung an Transportwege oder Energieversorgung. Flaggschiffprojekt des Gebietes ist das Black Thor Chromite Projekt von Cliffs Natural
Resources Inc., gefolgt von Noront Resources Ltd. mit dem Eagles Nest Projekt. Laut
einem Bericht der Tageszeitung The Star hat eine amerikanische Firma Cliffs Natural
Resources Inc. Investitionen von 3,3 Mrd. CAD zugesagt, die den Bau des Bergwerks
sowie einer Aufbereitungsanlage nahe Sudbury und die notwendigen Transportwege
finanzieren sollen. Ob diese Pläne realisiert werden können, hängt vom Ausgang der
Umweltverträglichkeitsstudien und der Zustimmung der First Nations in dem Gebiet
ab.
Noront Resources Ltd. hat nach einem erfolgreichen PEA (Preliminary Economic
Assessment) weitere Untersuchungen im Bereich metallurigische Tests, geotechnische,
hydrologische und umwelttechnische Studien in Auftrag gegeben und mit der
Erstellung eines vorläufigen Infrastruktur- und Aufbereitungsdesign begonnen. Die
finale Feasibility Studie wird für 2012 angekündigt. Allerdings wird Noront von Cliffs
abhängig sein, was den Ausbau der Infrastruktur betrifft.
Abbildung 6-1, Ring of Fire. Quelle http://www.whitepineresources.ca/properties/ring-of-fire/
32
Ontario ist zudem mit Quebec führend in der kanadischen Goldproduktion. In Ontario
gibt es elf aktive Goldbergwerke (OMA 2012), die betreibenden Unternehmen sind
unter anderem Goldcorp Inc., Teck Resources und Barrick Gold.
Ein weiteres Projekt ist bereits in der Konstruktionsphase und soll 2013 die Produktion
aufnehmen (Mining.Com 2012). Zwei Projekte befinden sich im fortgeschrittenen
Stadium bei der Wiederinbetriebnahme bereits existierender Bergwerke. In der Region
um Red Lake befinden sich drei Projekte im Stadium der Exploration bzw. Entwicklung
mit absehbarem Produktionsbeginn. Zwei weitere Projekte südlich von Red Lake
werden Einschätzungen der Ontario Mining Association zufolge ebenfalls mit hoher
Wahrscheinlichkeit produktionsfähig werden. Exploriert wird zudem von der Lake
Shore Gold Corp. an mehreren Stellen in der Umgebung von Timmins. Wesdome Gold
Mines exploriert ebenfalls mehrere Goldvorkommen, z.B. den Mishi-Magnacon
complex sowie das Gebiet um Eagle River. Weitere Goldprojekte befinden sich östlich
von Timmins, zu nennen sind hier vor allem das McGarry Projekt von Armistice
Resources Corp., das Krikland Lake Projekt von Queenston Mining und das Young–
Davidson Projekt von AuRico Gold Inc., da sich diese Projekte bereits in einem
fortgeschrittenen Stadium befinden.
Weitere wichtige Metalle, die in Ontario gewonnen werden, sind Kupfer, Nickel und
Zink. Die Produktion findet in zwei regionalen Clustern statt, zum einen um die Stadt
Sudbury, etwa sechs Autostunden nördlich von Toronto, und zum anderen um die Stadt
Timmins weiter nördlich von Sudbury gelegen. Bedeutende Unternehmen in diesem
Bereich sind z.B. Xtrata Copper sowie die FNX Mining Company Ltd..
Ontario verfügt zudem über 13 Produktionsstätten für Industrieminerale, darunter
Silica (Quarz), Salz, Gips und Talk. Südlich von Ottawa wird zudem derzeit das St.
Lawrence Vorkommen entwickelt. Damit wäre das Unternehmen Canadian
Wollastonite der dritte Produzent von Wollastonit/Tafelspat in Nordamerika.
Darüber hinaus soll ein Graphitbergwerk wieder in Betrieb genommen werden und
neben einer bereits aktiven Platingruppenmetalle (PGM) Produktion soll ein weiteres
Bergwerk für PGM die Produktion aufnehmen.
6.1.3 Quebec
Im August 2010 hat der Premierminister der Provinz Quebec Jean Charest einen
ambitionierten Plan für die Entwicklung der nördlichen Regionen vorgelegt. Das unter
dem Namen "Plan Nord" geführte Programm sieht bis 2020 Investitionen von 80 Mrd.
CAD vor, die besonders den Bergbau, aber auch die Forstwirtschaft und den Tourismus
fördern sollen. In diesem 70% der Provinz umfassenden Gebiet gibt es umfangreiche
33
Bodenschätze, die gesamte Produktion der Provinz von Nickel, Kobalt, Platin, Zink,
Eisenerz und Titaneisen wie auch ein beträchtlicher Teil der Goldschöpfung stammt
aus dieser Region. Darüber hinaus liegen hier signifikante Vorkommen an Lithium,
Vanadium und Seltene Erden und das Gebiet verfügt über ein hohes Potenzial an
Uran und Diamanten. Elf neue Bergbauprojekte mit einem Investitionsvolumen von
8,2 Mrd. CAD befinden sich bereits in einem fortgeschrittenen Stadium der
Entwicklung. Mit dem Plan Nord sollen diese auch infrastrukturell erschlossen werden.
Quebec hat hierzu in den kommenden fünf Jahren Investitionen in Höhe von 2,1 Mrd.
CAD vorgesehen, davon etwa 1,2 Mrd. CAD für Infrastrukturmaßnahmen und den
Ausbau der Telekommunikation und 382 Mio. CAD für Wohnungsbau- und andere
soziale Programme. Der Ausbau der Infrastruktur gilt als Achillesferse des Projekts
(GTAI 2011).
Abbildung 6-2: Das Gebiet des “Plan Nord”, Quelle: Government of Quebec
Eisenerz gehört zu den bedeutendsten Rohstoffen Kanadas sowohl nach Volumen als
auch nach Produktionswert. Die europäische sowie die asiatische Stahlindustrie sind
die Hauptabnehmer des kanadischen Eisenerzes. Die Eisenerzproduktion konzentriert
34
sich in Kanada auf den Labrador Trough, eine geologische Formation, die sich entlang
der Grenze zwischen Quebec und Labrador und Newfoundland erstreckt. Produziert
wird dort von drei Unternehmen, der Iron Ore Company of Canada (IOC), von
ArcelorMittal Mines Canada (previously Quebec Cartier Mining Company [QCM]) sowie
von Cliffs Natural Resources Inc..
Desweiteren hat Quebec ein aktives Bergwerk zur Förderung von Graphit in Lac-desÎles, Quebec, wo neben den vor Ort gewonnen auch importierte Erze verarbeitet
werden. Höhere Wertschöpfungsstufen werden in Weiterverarbeitungsanlagen in
Terrebonne, Quebec, in Baotou, Mongolei, in China oder in Ticino, Schweiz realisiert
(Timcal 2012).
Kupfer wird in Quebec derzeit als Beiprodukt der Gold-, Nickel-, und Zinkproduktion
von fünf aktiven Bergwerken gewonnen. Ein weiteres Projekt zur Gewinnung von
Kupfer und Molybdän befindet sich im fortgeschrittenen Entwicklungsstadium
(Feasibility Studie für 2012 erwartet).
Quebec ist außerdem Kanadas größter Zinkproduzent. Die Produktion wird von zwei
Bergwerken geleistet: Xtrata Zinc’s Preserverance und Agnico-Eagle’s LaRonde. Zwei
weitere Zinkbergwerke befinden sich in der Konstruktionsphase bzw. werden derzeit
reaktiviert. Das PD-1 Projekt von Xtrata Zinc/Donner Metals in Matagami befindet sich
derzeit im Feasibility Stadium.
Das Unternehmen Canada Lithium Corp. ist auf dem Weg zur Produktion von
Lithiumcarbonat im Val d’Or in Quebec und plant den Produktionsstart für 2013. Das
geplante Produktionsvolumen von 20.000t würde laut Unternehmensaussagen einen
signifikanten Beitrag zur Weltproduktion leisten (Forbes Magazin 2012). Zwei weitere
Lithiumprojekte befinden sich im Feasibility Stadium.
Xtrata Nickel betreibt im Norden der Provinz die Raglan Mine und damit das einzige
Nickelbergwerk Quebecs. Das Erz wird vor Ort verhüttet und über die einzige Straße
nörlich des 55. Breitengrades und den Hafen von Deception Bay nach Quebec City und
von dort nach Falconbridge, Ontario, zur weiteren Verarbeitung verbracht. Das
Konzentrat wird über Quebec City nach Norwegen verschifft und dort weiter
aufbereitet und veredelt. Das Potenzial des Cape Smith Belt, wo auch die Raglan Mine
liegt, gilt als vielversprechend für weitere Explorationen insbesondere von Nickel. Ein
weiteres Nickelprojekt befindet sich derzeit im Feasibility Stadium, bei einem
wiederum anderen Projekt soll noch 2012 die Produktion starten, das Bergwerk
befindet sich bereits im Bau.
35
Auch Seltene Erden bieten Potenziale in Quebec. Das Strange Lake/B-Zone Projekt
von Quest Rare Minerals (Quest 2012) befindet sich ebenso wie das Zeus Projekt von
Matamec Exploration (Matamec 2012) im Pre-Feasibility Stadium. Strange Lake liegt
an der Grenze zu Labrador im Nordosten Quebecs und zählt zu den „Schwere Seltene
Erden Projekten“. Matamecs Zeus Projekt liegt im Südwesten der Provinz nahe der
Grenze zu Ontario und will ebenfalls schwere Seltene Erden gewinnen. Der
Produktionsbeginn wird für beide Projekte für 2016 anvisiert. Commerce Resources
exploriert das Projekt Eldor und GeoMegA das Montviel Deposit, beide befinden sich
im Stadium der fortgeschrittenen Exploration.
Tantal und Niob wird in Kanada in einem von nur drei weltweit operierenden
Bergwerken etwa 200km nördlich von Quebec City untertage gewonnen. Daneben
befindet sich ein Projekt bereits im Feasibility Stadium und soll Niob und Tantal
gewinnen. Mit Investitionen von 360 Mio. CAD soll die Produktion im Jahr 2014 starten
und Niob- sowie Tantalkonzentrat produzieren. Ein weiteres Projekt soll Tantal und
Lithium gewinnen und ist aktuell im Pre-Feasibility Stadium.
6.2
Verhüttung und Aufbreitung von Rohstoffen
Insgesamt ist der Anteil an der Weiterverarbeitung der gewonnen Metallrohstoffe im
Verhältnis zur Produktion in Kanada gering (etwa 10% im Jahr 1998 laut NRCan,
aktuelle Zahlen liegen nicht vor). Dabei unterscheidet sich der Grad der Aufbereitung
und Verarbeitung stark entsprechend der spezifischen Metallrohstoffe. So werden
beispielsweise Kupfer und Eisen zu großen Teilen in Kanada aufbereitet und
weiterverarbeitet, während viele der so genannten Technologiemetalle gar nicht oder
nur in sehr geringem Maße in Kanada verarbeitet werden.
6.2.1
Quebec
Quebec ist nach China und Russland der drittgrößte Produzent von Hüttenaluminium
(primary aluminum) weltweit und deckt 92% der Aluminiumproduktion in Kanada ab.
Drei Unternehmen dominieren den Markt: Rio Tinto Alcan (5 smelters), Alcoa (3
smelters) und Aluminerie Alouette, mit einer Gesamtproduktion von 3,1 Mio. t pro
Jahr (Invest Quebec 2012).
2010 produzierte Kanada 2,9 Mio.t Aluminium (gegenüber 2,8 Mio.t in 2007), was
einem Weltmarktanteil von 7% entpricht. Der Grund für Quebecs Stellung in der
Aluminiumproduktion liegt vor allem in den niedrigen Energiepreisen der Provinz und
Subventionen begründet. Quebec exportiert rund 80% des Hüttenaluminiums in alle
Welt. In einem Hintergrundbericht der Tageszeitung Globe and Mail wird dies jedoch
36
auch kritisch beleuchtet, da der Wettbewerb scharf ist und die Wettbewerbsfähigkeit
der Industrie in Quebec darunter leiden könnte, dass keine höheren Verarbeitungsstufen entwickelt werden, während China und Russland auf Innovationen in der
Verarbeitung und Verwendung von Aluminium setzen. So arbeitet Alcoa Inc. beispielsweise mit einem chinesischen Hersteller von Bussen an der Entwicklung von
aluminiumbasierten Fahrzeugchassis, die 46% Gewichtsreduktion ermöglichen. In
Kanada sind bereits einige Initiativen angestoßen worden, um die innovative Verwendung von Aluminium voranzutreiben. Die drei dominierenden Produzenten – Rio Tinto
Alcan, Alcoa Canada and Aluminerie Alouette – sind sich dem Risiko des aggressiven
Wettbewerbs bewusst und planen Investitionen zwischen 7 Mio. CAD und 10 Mio. CAD
über die nächsten zehn Jahre, um die Anlagen in Quebec zu modernisieren und
auszubauen (Globe and Mail 2011).
Neben Aluminium gibt es in Quebec noch vier weitere Aufbereitungsanlagen (Smelter)
von Xstrata für Kupfer, Nickel und andere Metalle sowie für das Recycling von Blei. Die
Canadian Copper Refinery in Montreal, Quebec, verarbeitet zum Beispiel
Kupferanoden und stellt unter anderem Kupferkathoden sowie Gold, Silber und
anderen Spezialmetalle und Chemikalien her. Das Werk ist zu 100% im Besitz von
Xtrata Copper und verarbeitet auch das Kupfer aus der Kidd Mine in Timmins, Ontario,
sowie aus Importen. Xstrata Zinc Canada betreibt auch die Aufbereitungsanlage an
der Bathurst Mine in New Brunswick.
Außerdem ist Xstrata Recycling einer der weltweit führenden Recycler von
Elektroschrott sowie von Sekundärkupfer, Gold, Silber, Platin und Palladium. Das
Unternehmen hat mehr als 50 Jahre Erfahrung in der Recyclingindustrie und betreibt
fünf voll integrierte Recyclinganlagen in Nordamerika, Europa und Malaysia.
6.2.2 Ontario
Die Fuel Services Division von Cameco International betreibt in Port Hope die
einzige kanadische und eine von vier Uranumwandlungsanlagen (uranium conversion
facility) in der westlichen Welt.
Im Metallbereich betreibt Vale Inco Ltd. zwei Anlagen zur Aufbereitung und
Weiterverarbeitung von Nickel, Kupfer und weiteren Beiprodukten. Die Clarabelle Mill
(Hütte) verarbeitet Nickel-Kupfer-Erz aus verschiedenen Quellen zu Nickel-KupferKonzentrat und Kupferkonzentrat. Die Weiterverarbeitung geschieht im Copper Cliff
Smelter (Affinerie/Weiterverarbeitungsanlage) in Sudbury, wo das Konzentrat
aufbereitet wird. Als Beiprodukte werden unter anderem Gold, Silber und PGM
gewonnen.
37
In Port Colborne betreibt Vale Inco Ltd. die Port Colborne Refinery (PCR) zur Herstellung von Elektrolytkobalt, PGM und Nickelendprodukten. Dies geschieht in drei
separaten Anlagen, der Cobalt Refinery, der Precious Metals Refinery und der Nickel
Processing Facility (Vale 2012).
Xstrata Nickel betreibt in Sudbury ebenfalls eine Hütte und eine Aufbereitungsanlage
zur Verarbeitung von Nickel und Kupfer. Nach der Herstellung des Konzentrats wird in
der Aufbereitungsanlage als Endprodukt ein hochwertiges Lech-Granulat hergestellt,
das neben Kupfer und Nickel auch Kobalt und Platin enthält. Das Lech wird
anschließend nach Norwegen zur weiteren Verarbeitung verschifft.
6.2.3 Sonderfall: Seltene Erden
Bei Seltenen Erden, die wie andere Spezialmetalle nicht über die Börse gehandelt
werden und deren Markt im Vergleich zu dem der Massenrohstoffe und Edelmetalle
verhältnismäßig klein ist, ist eine direkte und enge Beziehung zwischen Produzent und
Kunde für eine verlässliche Versorgung besonders wichtig. Hier bietet Kanada aufgrund
einiger sich aktuell in der Entwicklung befindlichen Projekte Potenziale für eine
frühzeitige Etablierung derartiger Kunden-Lieferanten-Beziehungen.
Zudem bietet der Bedarf an technischer Unterstützung potenziell Chancen für
Partnerschaftsmodelle, die eine Kombination aus Projektfinanzierung und Transfer von
Know-How, Technologie oder Equipment beinhalten könnten. Die Ausweitung der
Kooperation im Bereich Forschung und Entwicklung wird bereits durch das Helmholtz
Institut für Ressourcentechnologie in Freiberg aktiv voran getrieben. Bei der Auftrennung von Seltenen Erden in ihre einzelnen Elemente und die anschließende Aufbereitung setzen kanadische Unternehmen Hoffnungen auf Deutschland und betonen das
Potenzial einer verstärkten Zusammenarbeit mit Vorteilen für beide Länder.
6.3
Haldensanierungsprogramme und Umweltmanagement
Der Bergbau hat in Kanada eine lange Tradition und ist seit mehr als 100 Jahren
zentraler Bestandteil der nationalen Wirtschaft. Dies hat dazu geführt, dass es heute
mehr als 10.000 stillgelegte und verwaiste Bergwerke in Kanada gibt, die als OAM’s
(Orphaned and Abandoned Mine Sites) bezeichnet werden. Die OAM’s werden dadurch
definiert, dass sie von den damaligen Betreibern zurück gelassen wurden, welche
heute nicht mehr ausfindig gemacht werden können oder finanziell nicht im Stande
sind, die Reparationskosten zu tragen. Diese ehemaligen Betriebsstätten erfordern
verschiedene Grade an Sanierung und stellen in vielen Fällen eine Gefahr nicht nur für
38
die Umwelt, sondern auch für die Sicherheit und Gesundheit der Menschen in der
Region dar (Kuyek 2011).
Im Jahr 2002 hat sich Kanada, vor allem durch Druck von Nichtregierungsorganisationen, zu dieser Herausforderung bekannt und die National Orphaned/Abandoned Mines
Intitative (NOAMI) ins Leben gerufen. Diese Multistakeholder-Initiative wird von einem
Beratungsgremium (Advisory Committee) aus Vertretern von Industrie, Regierung,
Nichtregierungsorganisationen und Aboriginal Canadians geführt. Fünf Arbeitsgruppen
haben operativ die Informationsgrundlagen geschaffen und Empfehlungen an die
Regierung erarbeitet, die in konkrete Programme der Provinzen und auf Bundesebene
überführt wurden.
Im Zuge dieser Initiative hat die Bundesregierung in Kanada seit 2003 unter dem
Banner des Federal Contaminated Sites Accelerated Action Plan Mittel bereit gestellt,
um pirioritäre Anlagen zu identifizieren und zu sanieren. 2003 wurden 175 Mio. CAD
für 57 kontaminierte Anlagen bereit gestellt, 2004 wurde das Budget auf 3.5 Mrd. CAD
erhöht, um über einen Zeitraum von 10 Jahren Anlagen im Zuständigkeitsbereich der
Bundesregierung zu sanieren. Weitere 500 Mio. CAD wurden für Anlagen bereit
gestellt, die nicht eindeutig in den Zuständigkeitsbereich der Bundesregierung fallen,
wie z.B. die Teer Teiche in Nova Scotia. 2005 verkündete die Regierung Aufräumarbeiten an 97 prioritären Anlagen und die Begutachtung weiterer 500 OAM’s (Kuyek
2011). Für Projekte im Norden Kanadas ist operativ das Ministerium für Aboriginal
Affairs and Northern Development Canada (AANDC) für die Umsetzung des
Contaminated Sites Program zuständig.
Ergänzt wurden diese Schritte durch Initiativen der Provinzregierungen. Quebec hat
seit den 90er Jahren rund 70 Mio. CAD in Sanierungsprojekte investiert, in Ontario
waren es etwa 60 Mio. CAD bis 2007 (Kuyek 2011). Manitoba hat sich ebenfalls durch
starkes Engagement hervorgetan und 2009 ein Budget von 42 Mio. CAD für
Aufräumarbeiten bereit gestellt (Manitoba 2009). In British Columbia wurde das Crown
Contaminated Sites Program eingerichtet und das gleichnamige Gremium steuert die
Sanierungsarbeiten in der Provinz. 2005-06 wurden z.B. zehn prioritäre Anlagen in
British Columbia identifiziert und seit 2001 sind mehr als 200 Mio. CAD in
Sanierungsprojekte geflossen.
Als eine Antwort auf den Druck von Nichtregierungsorganisationen und die Arbeit des
Beratungsgremiums des NOAMI Programms bestehen mittlerweile strenge Auflagen bei
der Planung neuer Bergwerksanlagen, im Rahmen derer ein Mine Closure Plan bereits
als Teil der anfänglichen Genehmigungsverfahren zur Planung eines neuen Bergwerks
vorgelegt werden muss. Dieser erfordert auch finanzielle Zusicherungen und der
Nachweis über ausreichende Mittel zur Beseitigung von Umweltschäden in der Zukunft.
Ohne einen solchen Plan kann keine Genehmigung für den Bau eines neuen Bergwerks
erzielt werden.
39
Einige Provinzen haben zudem Datenbanken eingerichtet, in denen die OAM’s erfasst
werden. Die Abandoned Mine Openings (AMO) Database in Nova Scotia ist beispielsweise öffentlich zugänglich und umfasst 6582 erfasste Minenschächte und Öffnungen.
Auch Ontario hat eine Datenbank, das Abandoned Mines Information System (AMIS) mit
etwa 5600 inaktiven und verlassenen Bergbauanlagen und 18.500 Gefahrenpotenziale,
die mit diesen Anlagen verbunden sind. Die Erfassung auf Bundesebene durch die
Zentralisierung der Daten dauert noch an.
6.4
Möglichkeiten für deutsche Bergbau- und Maschinenausrüster
Wie die vorherigen Kapitel gezeigt haben, stehen in Kanadas Bergbauindustrie die
Zeichen auf Wachstum, welches auch von einem erwarteten Nachfrageschub aus den
Schwellenländern angetrieben wird. Entsprechend steigen in Kanada nicht nur die
Explorationsaktivitäten und damit die Ausgaben für Exploration, auch in die
Aufbereitung und Weiterverarbeitung wird investiert; 9 Mrd. US$ waren es im Jahr
2010 (GTAI 2011a). Gleichzeitig nimmt auch die Aktivität ausländischer Bergbaukonzerne in Kanada zu.
Daraus leiten sich Chancen für deutsche Bergbau- und Maschinenausrüster ab, denn
neben der Suche nach Partnern zur Erschließung der Vorkommen wächst auch der
Bedarf an moderner Explorations- und Fördertechnik, welche nach Angaben von GTAI
überwiegend importiert wird und im Jahr 2011 zweistellige Umsatzsteigerungen
verzeichnete (GTAI 2011a). Der Prospectors and Developers Association (PDAC) zufolge
sind die Bergbauunternehmen vor allem an modernen Explorationstechniken, Geomapping-Lösungen und Ausrüstungen zur Weiterverarbeitung von Rohstoffen interessiert.
Großes Wachstumspotenzial sieht die PDAC auch bei der Automatisierungstechnik.
Gerade in den in Kanada oft abgelegenen Abbauregionen werden Arbeitsschritte
zunehmend von Maschinen übernommen. Bereits heute sind zahlreiche ferngesteuerte
Bagger und Kipplaster auf Kanadas Abraumhalden unterwegs und auch im Untertagebau nimmt die Automatisierung zu (GTAI 2012a).
Nach Einschätzung der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) im Gespräch mit der AHK
Kanada bieten sich Anbietern für Teil- und Komplettlösungen im Bereich Aufbereitungstechnologien zudem Möglichkeiten für eine stärkere Beteiligung am kanadischen
Markt. Auch bei großen Bergbaumaschinen steigt laut GTAI die Nachfrage (GTAI
2011a).
Durch die steigenden Explorationsausgaben erwarten Bohrunternehmen und Hersteller
von Bohrausrüstungen ebenfalls starke Umsatzsteigerungen. Von der gesteigerten
Nachfrage profitieren auch die Anbieter von Mietausrüstungen, da aufgrund langer
Wartezeiten für neue Ausrüstung und Werkzeuge für Bergwerksunternehmen und
Kontraktoren diese oft gemietet werden müssen (GTAI 2011a).
40
Weitere Chancen lassen sich aus der Tatsache ableiten, dass Kanada weltweit auf dem
zweiten Platz im Hinblick auf den Anteil des Untertagebergbaus am gesamten Bergbau
liegt. Im aktuellen Jahresbericht der Mining Association of Canada (MAC) heißt es
dazu, dass ein Großteil der verbleibenden Basismetalllagerstätten zunehmend in
größeren Tiefen unter der Erdoberfläche liegt (MAC 2011). Diese Situation stellt
technische und finanzielle Herausforderungen, bietet jedoch auch Chancen für
deutsche Unternehmen, die im Untertagebau in entsprechenden Tiefen weltweit
führend sind. Die kanadische Bergbauindustrie hat bereits mit Investitionen in
ferngesteuerte Maschinen, automatisierte Transportsysteme, Roboter und seismische
Kartierung reagiert. Mit Hilfe dieser Technologien ist es möglich, Rohstoffvorkommen
in größerer Tiefe zu lokalisieren und auszubeuten und auf diese Weise auch Bergwerke
in Betrieb zu halten, die andernfalls geschlossen werden würden. Die Herausforderungen, die sich beim Abbau von tieferliegenden und abgelegenen Vorkommen stellen,
werden für die Zukunft des kanadischen Bergbaus jedoch eine wichtige Rolle spielen
(MAC 2011).
In einem Arbeitspapier betont die Mining Association of Canada (MAC) darüber hinaus
den Bedarf an verstärkten Investitionen in Infrastruktur und Transportwege, um die
wirtschaftliche Entwicklung insbesondere im hohen Norden Kanadas voranzutreiben
(MAC 2008).
Das aktuell von der Regierung Quebec anvisierte Großprojekt „Plan Nord“ zur
Entwicklung des nördlichen Gebiets der Provinz folgt diesem Ruf und sieht im Rahmen
eines 25-jährigen Entwicklungsplans für den Norden der Provinz Investitionen von
insgesamt rund 80 Milliarden CAD vor und bietet damit Chancen für deutsche Unternehmen, sich an der Erschließung neuer Vorkommen auch durch die Bereitstellung von
entsprechendem Equipment zu beteiligen (vgl. Kap. 4).
Die steigende globale Präsenz kanadischer Firmen in der Exploration und
Rohstoffförderung weltweit kann zudem Chancen für deutsche Unternehmen bieten,
wenn durch eine Beteiligung an- oder Partnerschaft mit kanadischen Firmen ein
Zugang zu sonst schwer erschließbaren Zielländern und -märkten ermöglicht wird.
41
7
Stärken- und Schwächenanalyse
Für die nachfolgende Stärken-Schwächen-Analyse für ein Engagement im kanadischen
Rohstoffsektor wurde eine SWOT-Analyse der GTAI zugrunde gelegt (GTAI 2012) und
durch weitere Brancheninformationen ergänzt.
Danach liegen die Stärken Kanadas vor allem in seinem immensen Rohstoffpotenzial
und den bedeutenden Rohstoffvorkommen. Die Marktchancen ergeben sich vor allem
aus dem derzeitigen Boom und dem Ausbau der Rohstoffindustrie und dem damit
verbundenen Bedarf an Ausrüstung, Maschinen, Expertise und Infrastruktur bei einem
gleichzeitig sehr hohen Importanteil bei Maschinen und Ausrüstung (vgl. 6.4). Weitere
Marktchancen ergeben sich dadurch, dass sich eine Reihe von Explorationsprojekten in
verschiedenen Stadien der Entwicklung befinden und daher Möglichkeiten für
Beteiligungen und Rohstofflieferungen nach Deutschland bieten. Auch aktuelle
Wirtschaftsentwicklungsprogramme, wie insbesondere den Plan Nord der Provinz
Quebec, bieten ebenfalls Marktchancen im Zuge des Rohstoffbooms und dem Ausbau
von Infrastruktur in Kanada.
Die stabilen und zuverlässigen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
(stabiles Bankensystem, hohe Rechtssicherheit, hohes Bildungsniveau usw.) stellen
ebenfalls eine Stärke des kanadischen Wirtschaftssystems dar. Speziell im
Rohstoffbereich sind zusätzlich das offene Investitionsklima und die enge Verzahnung
von Politik und Wirtschaft bei gleichzeitig hoher politischer Unterstützung der
Industrie zu nennen. Die Nähe zum US-Markt stellt eine Stärke da, birgt jedoch
aufgrund der Abhängigkeit auch gewisse Risiken.
Als Schwäche führt GTAI die Abhängigkeit vom Primärsektor und die vergleichsweise
niedrige Produktivität der Industrie an, ebenso wie die geringe Diversifizierung.
Tatsächlich werden 80% der Rohstoffe aus Kanada exportiert, die Kapazitäten zur
Weiterverarbeitung im Land selbst sind meist auf die erste und zweite
Verarbeitungsstufe begrenzt. Gleichzeitig bietet dies auch Chancen, um beispielsweise
bei der Etablierung von Wertschöpfungsketten zwischen Kanada und Deutschland die
Zusammenarbeit beider Länder bei bestimmten Rohstoffen (z.B. Seltenen Erden)
gezielt zu verstärken. Die hohe Exportorientierung des Sektors bietet zudem Vorteile
für deutsche Einkäufer von Rohstoffen.
Als eine weitere Schwäche wird der hohe Logistikaufwand bei der Marktbearbeitung
angeführt sowie die teilweise unterentwickelte Infrastruktur in den Regionen, in denen
neue Rohstoffvorkommen erschlossen werden. Jedoch bieten sich auch hier
42
Marktchancen beim Ausbau der Infrastruktur sowie beim Einsatz von Maschinen, die in
unwägbares Gelände vordringen können oder ferngesteuert operieren (vgl. 6.4).
Eine weitere Herausforderung der kanadischen Bergbauindustrie ist der Mangel an
Fachkräften, der für die nächste Dekade vorausgesagt wird (MAC 2011). Danach wird
Kanada jährlich 10.000 Arbeitskräfte ersetzen müssen, da 40% der kanadischen
Beschäftigten in der Bergbauindustrie bis 2014 pensioniert werden. Durch den Boom
der Industrie steigt zusätzlich der Bedarf an Arbeitskräften .
Auch die klimatischen Bedingungen können eine Herausforderung darstellen, wenn
Projekte im hohen Norden des Landes gelegen sind. Darüber hinaus sehen sich
Bergwerke und Projektvorhaben im Norden des Landes aufgrund der mangelnden
Infrastruktur im Elektrizitätsbereich mit Energieversorgungsproblemen konfrontiert.
Als Voraussetzung für einen erfolgreichen Markteintritt im in Kanada wiesen
deutsche Unternehmen, die bereits in Kanada tätig sind, in einem Gespräch
mit der AHK Kanada auf folgende Aspekte hin:
•
Ein Ansprechpartner für Service und Sales Support vor Ort in Kanada ist
essentiell um erfolgreiche Verkaufsgespräche führen zu können und am
Markt wahrgenommen zu werden. Ein kanadischer Servicepartner kann
eine Übergangslösung darstellen, ein aktiver Ausbau eines Engagements
im kanadischen Markt erfordert jedoch ein eigenes Serviceangebot mit
entsprechender Präsenz vor Ort.
•
Aufgrund der nötigen Spezifizierung der Anforderungen an Maschinen und
Ausrüstung seitens der kanadischen Bergbauunternehmen und
beispielsweise technischen Rückfragen kann sich der Verkaufsprozess bei
großen Maschinen unter Umständen über mehrere Monate hinziehen.
Dieser Zeitfaktor sollte berücksichtigt werden.
•
Beim Export von bestimmten Komponenten und kleineren Geräten nach
Kanada sollte auf die lokalen Zulassungsbestimmungen und -kosten
geachtet werden. Neben den rechtlichen Erfordernissen können die
Kosten der Zulassung eine Herausforderung darstellen, wenn das
Marktvolumen vergleichsweise gering ist.
43
8
Kontaktverzeichnis
8.1
Kanadische Regierungsstellen
Aboriginal Affairs and Northern Development Canada (AANDC)
Terrasses de la Chaudière
10 Wellington Street, North Tower
Gatineau, QC, K1A 0H4
Tel: 1-800-567-9604
Website: www.ainc-inac.gc.ca
Email: [email protected]
Aboriginal Affairs and Northern Development Canada (AANDC) ist für die Umsetzung
der verfassungsgemäßen Verpflichtungen der kanadischen Regierung gegenüber den
First Nations, Inuit und Metis Gruppen verantwortlich und ist die zentrale Behörde für
Beziehungen zu den Aboriginal Communities.
Canada Border Services Agency (CBSA)
Ottawa, ON, K1A 0L8
Tel: (506) 636-5064
Website: www.cbsa-asfc.gc.ca
Email [email protected]
Die Canada Border Services Agency (CBSA) entspricht dem deutschen Zoll und ist für
die Regulation von Einfuhren nach Kanada zuständig.
CANMET Mining and Mineral Sciences Laboratories (CANMET-MMSL)
Natural Resources Canada
555 Booth Street,1st Floor
Ottawa, ON, K1A 0G1
Tel: (613) 995-4088
Website: www.nrcan.gc.ca/minerals-metals/technology/3238
Email: [email protected]
CANMET Mining and Mineral Sciences Laboratories (MMSL) bietet Forschungs- und
Entwicklungsdienstleistungen sowie technische Informationen und wissenschaftliche
Beratung an und ist auf mehrere Bereiche spezialisiert, darunter z.B. Innovations in
Mine Waste Management, Metals and the Environment, Mine Mechanization/
Automation, Underground Mine Environment
Foreign Affairs and International Trade Canada (DFAIT)
125 Sussex Drive
Ottawa, ON, K1A 0G2
Tel: (613) 944-4000
Website: www.international.gc.ca
44
Foreign Affairs and International Trade Canada (DFAIT) koordiniert die diplomatischen
Beziehungen zur Förderung des internationalen Handels der kanadischen Wirtschaft.
Das Ministerium unterstützt den Freihandel und fairen Marktzugang. In diesem Rahmen
ist die Behörde auch federführend bei der Verhandlung des CETA (Comprehensive
Economic Trade Agreement) zwischen Kanada und der EU.
Industry Canada
C.D. Howe Building
235 Queen Street
Ottawa, ON, K1A 0H5
Tel: (613) 954-5031
Website: http://www.ic.gc.ca
Industry Canada ist zuständig für die Flankierung der wirtschaftlichen Entwicklung des
Landes sowie für Investitionen und Innovationen. Das Ministerium unterstützt faire und
effiziente Marktmechanismen sowie die Wettbewerbsfähigkeit Kanadas. Industry
Canada ist in diesem Kontext auch zuständig bei Investitionen signifikanten Umfangs
im Rahmen des Investment Canada Act (vgl. 4.4.1.).
Natural Resources Canada (NRCan)
Minerals and Metals Sector
580 Booth Street, 9th floor
Ottawa, ON, K1A 0E4
Tel: (613) 947-3733
Fax: (613) 992-5565
Website: www.nrcan.gc.ca/minerals-metals/business-market/4121
Email: [email protected]
Natural Resources Canada (NRCan) ist der geologische Dienst Kanadas. Die Behörde
führt unter anderem Marktanalysen durch und stellt Marktinformationen und
Statistiken im Bereich Metals and Markets bereit, so z.B. das Canadian Minerals
Yearbook. Darüber hinaus ist das Ministerium an der Entwicklung von Policies und
Regierungsprogrammen im Bereich metallische und nicht-metallische Industrie
beteiligt.
45
8.2
Provinzbehörden
Ontario Ministry of Northern Development and Mines
159 Cedar Street
Sudbury, ON, P3E 6A5
Tel: (705) 670-5755
Fax: (705) 670-5818
Website: www.mndm.gov.on.ca
E-mail: [email protected]
Quebec Department of Natural Resources/Resources Naturelles et Faune Quebec
880, chemin Sainte-Foy, RC 120-C
Québec, QC, G1S 4X4
Tel : (418) 627-8600
Fax: (418) 644-6513
Website: www.mrnf.gouv.qc.ca
Email : [email protected]
New Brunswick Department of Natural Resources
Hugh John Flemming Forestry Centre
P. O. Box 6000
Fredericton, NB, E3B 5H1
Tel: (506) 453-3826
Fax: (506) 444-4367
Website: www.gnb.ca/naturalresources
Email : [email protected]
Weitere Provinzbehörden:
Alberta Department of Energy
Edmonton, Alberta
www.energy.gov.ab.ca
British Columbia Ministry of Energy, Mines and Petroleum Resources
Vancouver, British Colombia
www.gov.bc.ca
Manitoba Department of Science, Technology, Energy and Mines
Mineral Resources Division
www.gov.mb.ca
Newfoundland and Labrador Department of Mines and Energy
St. John's, Newfoundland
www.nr.gov.nl.ca/mines&en/mining
46
Northwest Territories Department of Industry, Tourism and Investment
Yellowknife, Northwest Territories
www.iti.gov.nt.ca
Nova Scotia Department of Natural Resources
Halifax, Nova Scotia
www.gov.ns.ca/natr
Nunavut - Department of Economic Development and Transportation
Iqaluit, Nunavut
www.gov.nu.ca
PEI Department of Development and Technology
Charlottetown, Prince Edward Island
www.gov.pe.ca/development
Saskatchewan Industry and Resources
Saskatoon, Saskatchewan
www.ir.gov.sk.ca
Yukon Department of Energy, Mines and Resources
Whitehorse, Yukon
www.emr.gov.yk.ca
8.3
Verbände
Canadian Association of Mining Equipment and Services for Export (CAMESE)
345 Renfrew Drive, Suite 101
Markham, ON, L3R 9S9
Tel: (905) 513-0046,
Fax: (905) 513-1834
Website: www.camese.org/
Email: [email protected]
CAMESE ist der Verand der kanadischen Bergbauzulieferer mit Exportambitionen. 1981
gegründet um kanadische Unternehmen beim Export zu unterstützen umfasst er heute
über 300 Mitglieder aus allen Bereichen der Zulieferindustrie. CAMESE kann Auskunft
geben zur Marktsituation, Marktbedingungen, Messen sowie zum Marketing von
Produkten in Kanada.
Canadian Institute of Mining, Metallurgy and Petroleum (CIM)
3500 de Maisonneuve Blvd. W., Suite 1250
Westmount, QC, H3Z 3C1
Tel.: (514) 939-2710
Fax: (514) 939-2714
Website: www.cim.org/en.aspx
Email: [email protected]
47
Das Canadian Institute of Mining, Metallurgy and Petroleum (CIM) wurde 1898
gegründet und hat heute mehr als 13.000 Mitglieder aus Industrie, Wissenschaft und
öffentlichen Institutionen sowie 10 technisch orientierte Untergesellschaften
(Societies) und 30 Fachgruppen (Branches). CIM ist die führende technische
Gesellschaft für Experten und Fachleute in der kanadischen Bergbauindustrie und
stellt eine Plattform zum Austausch und Networking dar. CIM organisiert eine der zwei
zentralen jährlichen Bergbaumessen in Kanada.
Canadian Aboriginal Minerals Association (CAMA)
1910 Yonge Street, Suite 404
Toronto, ON, M4S 3B2
Tel: (416) 925-0866
Website: www.aboriginalminerals.com/index.html
Email: [email protected]
CAMA ist ein Verband der kanadischen indigenen Bevölkerung, der sich für eine
bessere Wahrnehmung der Bergbauindustrie und der Rolle und Interessen der
Aboriginal Communities einsetzt.
Canadian Council for Aboriginal Business (CCAB)
250 The Esplanade, Suite 204
Toronto, ON, M5A 1J2
Tel: (416) 961-8663
Fax: (416) 961-3995
Website: www.ccab.com
Email: [email protected]
CCAB ist eine mitgliederbasierte Wirtschaftsorganisation, die sich für
Geschäftsmöglichkeiten zwischen indigenen und nicht-indigenen Unternehmen
einsetzt. Das Progressive Aboriginal Relations (PAR) Zertifizierungsprogramm dient der
Auszeichnung von Unternehmen mit besonderen Verdiensten im Bereich der
„Aboriginal Relations“.
Mining Association of Canada (MAC)
1105-350 Sparks Street
Ottawa, ON, K1R 7S8
Tel: (613) 233-9392 ext 225
Website: www.mining.ca
Email: [email protected]
Die Mining Association of Canada (MAC) ist mit der PDAC (siehe unten) auf
Bundesebene das zentrale Sprachrohr der Bergbauindustrie sowie der weiterverarbeitenden Industrien. Der Verband wurde 1935 gegründet und setzt sich heute national
und international für die Interessen der Bergbauindustrie ein. Die Förderung sozialund umweltverantwortlichen Handelns der Industrie steht bei der MAC weit oben auf
48
der Agenda. Die Förderung multidisziplinärer Zusammenarbeit verschiedener Sektoren
gehört ebenfalls zu den Zielen der MAC. Die jährliche Publikation „Facts & Figures“
bietet einen guten Überblick zur kanadischen Bergbauindustrie.
Ontario Mining Association (OMA)
5775 Yonge Street, Suite 520
North York, ON, M2M 4J1
Tel: (416) 364-9301
Fax: (416) 364-5986
Website: http://www.oma.on.ca
Email: [email protected]
John Blogg, Secretary and Manager of Industrial Relations
Die Ontario Mining Association (OMA) wurde 1920 gegründet und hat 79 Mitglieder aus
den Bereichen Exploration, Produktion und Verarbeitung mineralischer Ressourcen. Die
OMA und die MABC sowie die QMA sind die bekanntesten regionalen Bergbauverbände.
Prospectors and Developers Association of Canada (PDAC)
135 King Street East
Toronto, ON, M5C 1G6
Tel: (416) 362-1969
Fax: (416) 362-0101
Website: www.pdac.caEmail: [email protected]
Die Prospectors and Developers Association of Canada (PDAC) ist der größte
Branchenverband der Rohstoffbranche in Kanada, der sich auf Exploration und
Projektenwicklung konzentriert. 1932 gegründet hat die PDAC heute 9000 Einzelmitglieder und 1254 Unternehmensmitglieder. Ziel der PDAC ist die Vertretung der
Interessen der Explorations- und Projektentwicklungsbranche in Kanada. Die gleichnamige Messe (PDAC) findet jährlich in Toronto statt und gehört zu den größten
Branchentreffen der Welt.
Quebec Mining Association (QMA)
Place de la Cité - Tour Belle Cour
2590, Boulevard Laurier, Room 720
Québec, QC, G1V 4M6
Tel : (418) 657-2016
Fax : (418) 657-2154
Website : Email : [email protected]
Mr. André Lavoie, Director - Communication and Public Relations
49
8.4
Ausgewählte Bergbauunternehmen
Agnico-Eagle Mines Ltd.
145 King Street East, Suite 400
Toronto, ON, M5C 2Y7
Tel: (416) 947-1212
Website: www.agnico-eagle.com
Email: [email protected]
Barrick Gold
Brookfield Place, 161 Bay Street, Suite 3700
Toronto, ON, M5J 2S1
Tel: (416) 861-9911
Website: www.barrick.com
Email: [email protected]
De Beers Canada Inc.
900-250 Ferrand Drive
Toronto, ON, M3C 3G8
Tel: (416) 645 1710
Website: www.debeerscanada.com
Email: [email protected]
Goldcorp.
3201 – 130 Adelaide Street West
Toronto, ON, M5H 3P5
Tel: (416) 865-0326
Website: www.goldcorp.com
Email: [email protected]
Iamgold Corporation
401 Bay Street, Suite 3200
Toronto, QC, M5H 2Y4
Tel: (416) 360-4710
Website: www.iamgold.com
Email: [email protected]
North American Palladium Ltd.
Royal Bank Plaza, South Tower, 200 Bay Street, Suite 2350
Toronto, ON, M5J 2J2
Tel: (416) 360-7590
Website: www.napalladium.com
Email: [email protected]
Taseko Mines Ltd.
15th Floor - 1040 West Georgia Street
Vancouver, BC, V6E 4H1
50
Tel: (778) 373-4533
Website: www.tasekomines.com
Email: [email protected]
Teck Resources Ltd.
Suite 3300, Bentall 5, 550 Burrard Street
Vancouver, BC, V6C 0B3
Tel: (604) 699-4000
Website: www.teck.com
Email: [email protected]
Timcal
990 rue Fernand-Poitras
Terrebonne, QC, J6Y 1V1
Tel: (450) 622-9191
Website: www.timcal.com
Email: [email protected]
Trevali Mining Corp.
2300 - 1177 West Hastings Street
Vancouver, BC, V6E 2K3
Tel: (604) 488-1661
Website: www.trevali.com/
Email: [email protected]
Vale Inco Ltd.
Royal Bank Plaza, South Tower, 200 Bay Street, Suite 1600
Toronto, ON, M5J 2K2
Tel: (416) 361-7511
Website: www.nickel.vale.com
Email: [email protected]
Xstrata Copper Canada
First Canadian Place, 100 King St. West, Suite 7200
Toronto, ON, M5X 1E3
Tel: (416) 775-1200
Website: www.xstratacopper.com
Email: [email protected]
Xstrata Nickel Canada
First Canadian Place, 100 King St. West, Suite 6900
Toronto, ON, M5X 1E3
Tel: (416) 775-1200
Website: www.xstratazinc.com
Email: [email protected]
51
8.5
Ausgewählte Explorationsunternehmen
Adex Mining Inc.
67 Yonge Street, Suite 1402
Toronto, ON, M5E 1J8
Tel: (416) 941-9663
Website: www.adexmining.com
Email: [email protected]
Avalon Rare Metals Inc.
130 Adelaide St. W, Suite 1901
Toronto, ON, M5H 3P5
Tel: (416) 364-4938
Website: www.avalonraremetals.com
Email: [email protected]
Canada Lithium Corp.
401 Bay Street, Suite 2010
Toronto, ON, M5H 2Y4
Tel: (416) 479-4355
Website: www.canadalithium.com
Email: [email protected]
Commerce Resources Corp.
789 West Pender Street
Vancouver, BC, V6C 1H2
Tel: (604) 484-2700
Website: www.commerceresources.com
Email: [email protected]
Exploration Azimut Inc.
110 De La Barre St. Suite 214
Longueuil, QC, J4K 1A3
Tel: (450) 646-3015
Website: www.azimut-exploration.com
Email: [email protected]
GéoMégA
475 Victoria Avenue
St-Lambert, QC, J4P 2J1
Tel: (450) 465-0099
Website: www.ressourcesgeomega.ca
Email: [email protected]
Globex Mining Enterprises Inc.
86, 15th Street
Rouyn-Noranda, QC, J9X 2J1
Tel: (819) 797-5242
52
Website: www.globexmining.com
Email: [email protected]
Great Atlantic Resources Corp.
888 Dunsmuir St Suite 888
Vancouver, BC, V6C 3K4
Tel: (604) 488-3900
Website: greenlightresources.com
Email: [email protected]
Matamec Explorations
1010 Sherbrool West, Suite 200
Montreal, QC, H3A 2R7
Tel: (514) 844-5252
Website: www.matamec.com
Email: [email protected]
Midland Exploration
132 Labelle Blvd., Suite 220
Rosemere, QC, J7A 2H1
Tel: (450) 420-5977
Website: www.midlandexploration.com
Email: [email protected]
New Millenium
1303 Greene Ave., 2nd Floor
Montreal, QC, H3Z 2A7
Tel: (514) 935-3204
Website: www.nmliron.com
Email: [email protected]
Niocan
2000 Peel Street, Suite 760
Montreal, QC, H3A 2W5
Tel: (514) 288-8506
Website: www.niocan.com
Email: [email protected]
Noront Resources Ltd.
105 Adelaide Street West, Suite 1100
Toronto, ON, M5H 1P9
Tel: (416) 367-1444
Website: www.norontresources.com
Email: [email protected]
Northcliff Resources Ltd.
15th Floor - 1040 West Georgia Street
Vancouver, BC, V6E 4H1
Tel: (604) 684-6365
Website: www.northcliffresources.com
53
Email: [email protected]
NorthernShield Resources Inc.
55 Metcalfe Street, Suite 440
Ottawa, QC, K1P 6L5
Tel: (613) 232-0459
Website: www.northern-shield.com
Email: [email protected]
Nyrstar Canada Holdings Inc.
800 Pender St W Suite 428
Vancouver, BC, V6C 2V6
Tel: +41 44 745 8100 (Zurich Office)
Website: www.nyrstar.com
Email: [email protected]
Osisko Mining
155 University Ave., Suite 1440
Toronto, ON, M5H 3B7
Tel: (416) 363-8653
Website: www.osisko.com
Email: [email protected]
Quést Rare Minerals Ltd
65 Queen Street West, Suite 2010
Toronto, QC, M5H 2M5
Tel: (514) 878-3551
Website: www.questrareminerals.com
Email: [email protected]
Rock Tech Resources Inc.
789 West Pender St., Suite 1205
Vancouver, BC, V6C 1H2
Tel: (604) 688-1140
Website: www.rocktechlithium.com
Email: [email protected]
Rubicon Minerals Corporation Ltd.
Suite 1540 - 800 West Pender Street
Vancouver, BC, V6C 2V6
Tel: (604) 623-3333
Website: www.rubiconminerals.com
Email: [email protected]
Torch River Resources Ltd.
Bankers Hall West Tower, Suite 1000, 888 - 3rd St S.W
Calgary, AB, T2P 5C5
Tel: (403) 444-6888
Website: www.torchriver.ca
Email: [email protected]
54
8.6
Ausgewählte Ingenieursunternehmen
AMEC
700 University Avenue, 4th floor
Toronto, ON, M5G 1X6
Tel: (416) 592-2102
Website: www.amec.com
BESTECH
1040 Lorne Street, Unit 3
Sudbury, ON, P3C 4R9
Tel: (705) 675-7720
Website: www.bestech.com
Email: [email protected]
DMC Mining Services
9555 Yonge Street, Suite 200, Richmond Hill,
Toronto, ON, L4C 9M5
Tel: (905) 780-1980
Website: www.dmcmining.com
Email: [email protected]
DUMAS
Royal Bank Plaza, South Tower, Suite 2301, 200 Bay Street
Toronto, ON, M5J 2J1
Tel: (416) 594-2525
Website: www.dumasmining.com
Email: [email protected]
Golder Associates
141 Adelaide Street West, Suite 1220
Toronto, ON, M5H 3L5
Tel: (416) 366 6999
Website: www.golder.ca
Email: [email protected]
Hatch
Sheridan Science & Technology Park, 2800 Speakman Drive
Mississauga, ON, L5K 2R7
Tel: (905) 855-7600
Website: www.hatch.ca
Email: [email protected]
55
9
Tabellen- und Abbildungsverzeichnis
Tab. 5-1: Kanadas Rohstoff-Top 10 nach Wert der Produktion für 2000 und 2010
Tabelle 5-2: Kanadas Rohstoffproduktion nach Produktionsvolumen 2010
Tab. 5-3: Die fünf kanadischen Metallrohstoffe mit dem höchsten Importwert nach
Deutschland 2010
Tab. 5-4: Die fünf Rohstoffimporte nach Deutschland aus Kanada mit dem größten
Anteil an den Gesamtimporten für diesen Rohstoff 2010
Tab. 5-5: Importe ausgewählter potenziell kritischer Rohstoffe aus Kanada nach
Deutschland 2010
Tab. 5-6: Importe ausgewählter Rohstoffe aus Kanada nach Deutschland 2011
Abbildung 3-1: Landkarte Kanada
Abbildung 3-2: Wirtschaftliche Entwicklung 2011 bis 2013
Abbildung 3-3: Die Hauptlieferländer Kanadas, Quelle: GTAI 2012
Abbildung 3-4: Die Hauptlieferländer Kanadas, Quelle: GTAI 2012
Abbildung 5-1: Überblick TSX/TSXV im weltweiten Vergleich
Abbildung 5-2: Die finanzstärksten kanadischen Bergbauunternehmen der TSX
Abbildung 5-3: Überblick TSX/TSXV Anzahl und Volumen der Finanzierungen im
weltweiten Vergleich
Abbildung 5-4: Kanadische Bergbaucluster
Abbildung 6-1, Ring of Fire
Abbildung 6-2: Das Gebiet des “Plan Nord”
10
Quellenverzeichnis
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Seltenen Erden – Entwicklung „Grüner Technologien“ gefährdet?,
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Elsner, H, Melcher, F, Schwarz-Schampera, U & Buchholz, P 2010, Commodity Top
News 33: Elektronikmetalle - zukünftig steigender Bedarf bei unzureichender
Versorgungslage?, Bundesanstalt für Geowissenschften und Rohstoffe,
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GWMG, 2009, News Release November 20, 2009: Great Western Minerals Group
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