Pfarrblatt Herbst 2012 - der Pfarre Purkersdorf

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Pfarrblatt Herbst 2012 - der Pfarre Purkersdorf
Foto: Otto Homolka
Neu im Pfarrteam | Seite 3
Charisma, Spaß und Engagement | Seite 4 - 13
Darf ich vorstellen? Angela Holzer | Seite 8 - 9
Wort des
Pfarrers
Liebe Mitchristinnen
und Mitchristen!
„Hauptamtliche und Ehrenamtliche“
M
it dem neuen „Arbeitsjahr“ hat
sich beim Pfarrteam sehr viel
verändert: Kaplan Dimitri studiert
mittlerweile weiter in München, und
ich bin sehr dankbar, dass wir einen
Nachfolger, Kaplan Manfred, bei uns
haben können. Christine Mühlbacher
ist in Pension gegangen und Sr. Fides hat ihre Aufgaben übernommen.
Und im Pfarrbüro sitzt seit Anfang
September Fr. Andreea Manurung. Es
ist ein Reichtum, dass wir ein großes
„hauptamtliches“ Team bei uns haben.
Leicht übersieht man dabei, dass die
Gemeinde in erster Linie nicht nur
durch diese lebt, sondern auch durch
die vielen, die sich „ehrenamtlich“,
freiwillig und unentgeltlich auf vielfältige Weise dafür einsetzen, dass
die Pfarre Purkersdorf eine lebendige
Glaubensgemeinschaft ist.
Neues Verständnis von Mitarbeit
Die PGR-Umfrage von P.M. Zulehner zeigt, dass nur 27 % der Befragten
Seelsorge als Aufgabe aller Getauften
sehen – viele betrachten sich daher
als Mitarbeiter des Pfarrers, nicht als
Mitarbeiter Gottes unter der Leitung
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Christi, der seine Kirche baut. Die
ganze Rede von Haupt- und Ehrenamtlichen ist auf der praktischen Ebene als Unterscheidung zwischen den
Bezahlten und den Freiwilligen richtig, führt aber leicht zu einem grundlegenden Missverständnis: dass die
einen die Profis seien und die „eigentliche Arbeit“ machen und ihnen die
„Laien“ dabei helfen würden. Das ist
weder die Sicht des 2. Vatikanischen
Konzils noch die der Hl. Schrift –
beide betonen, dass alle Getauften
berufen und begabt sind, Christus
nachzufolgen und auf ihre Weise mitzuhelfen beim Aufbau dessen, was
Christus „Reich Gottes“ nennt. Das
Konzil nannte dies unter Berufung
auf 1 Petr 3,19 das „gemeinsame
Priestertum aller Getauften“.
Gerufen zur Mitarbeit am
Reich Gottes
Paulus formuliert es im 1. Kor Brief
so: „Was ist denn Apollos? Und was
ist Paulus? Ihr seid durch sie zum
Glauben gekommen. Sie sind also
Diener, jeder, wie der Herr es ihm
gegeben hat: Ich habe gepflanzt,
Apollos hat begossen, Gott aber ließ
wachsen. So ist weder der etwas, der
pflanzt, noch der, der begießt, sondern nur Gott, der wachsen lässt. Wer
pflanzt und wer begießt: Beide arbeiten am gleichen Werk, jeder aber erhält seinen besonderen Lohn, je nach
der Mühe, die er aufgewendet hat.
Denn wir sind Gottes Mitarbeiter.“
Mitarbeit in der Kirche bedeutet also
in erster Linie, Mitarbeiter Christi
zu sein bei der großen Aufgabe, ein
Stück Reich Gottes mit aufzubauen, egal ob als Pfarrer, als Mitglied
im Pfarrgemeinderat, als Mitarbeiter
beim Flohmarkt oder als jemand, der
für die Sauberkeit oder Schönheit unseres Gottesdienstes etwas beiträgt.
So wie die Farben eines Regenbogens
alle unterschiedlich sind, aber erst
zusammen das weiße Licht ergeben,
so sind Dienste und Aufgaben in der
Kirche verschieden, aber nicht weni-
ger oder mehr wichtig – wichtig ist,
dass alle zusammenwirken. Erst dann
kann Gemeinde ausstrahlen!
Auf viele Arten mitbauen
Eine meiner liebsten Bibelstellen ist:
„Das Reich Gottes ist … Gerechtigkeit, Friede und Freude im Hl. Geist.
Und wer Christus so dient, wird von
Gott anerkannt und ist bei den Menschen geachtet. Lasst uns also nach
dem streben, was zum Frieden und
zum Aufbau (der Gemeinde) beiträgt.“ (Röm 14,17ff). Jeder also, der
durch sein Leben und Wirken, egal ob
in der Pfarre, am Arbeitsplatz oder in
der Familie, zu mehr Gerechtigkeit
beiträgt oder zu mehr Frieden in der
Welt, wer anderen Freude bereitet,
der baut am „Reich Gottes“ mit. Ich
denke dabei z.B. auch an viele, die
bei den Caritas-Sammlungen kleinere
und oft auch größere Beiträge geben,
oder für unseren Pfarrheimumbau
finanziell etwas beitragen (der Umbau
wird übrigens zwischen Jänner und
April 2013 stattfinden).
Mitarbeit in der Pfarrgemeinde
Somit wird deutlich: Der Reichtum
der Kirche sind die Menschen, denn
die Kirche besteht wesentlich nicht
aus Steinen, sondern aus Beinen (und
Armen). Jede/jeder kann sich je nach
seinen Fähigkeiten in den Dienst
Christi und der Mitmenschen stellen
– ich würde mich freuen, wenn vielleicht auch Sie das im Rahmen der
Pfarrgemeinde tun wollen. Nicht um
eine Lücke zu füllen oder eine Aufgabe zu erledigen, sondern um sich
und seine Fähigkeiten zu entfalten und
dabei auch noch etwas Gutes tun zu
können im Sinne Christi. Je mehr mitmachen bei den Diensten der Pfarrgemeinde, desto lebendiger wird unsere
Pfarrgemeinschaft sein. Ich würde
mich freuen, wenn Sie mitmachen!
Ihr Pfarrer Dr. Marcus König
Der „afrikanische Hilfskaplan“
E
s war im Juli. Kardinal Schönborn hatte mir - unter anderen
Möglichkeiten - vorgeschlagen, die
nächste Kaplanstelle in Purkersdorf
anzutreten. Also dachte ich mir, ich
schau mir Purkersdorf einmal an.
An einem Sonntag fuhr ich hin. Ich
kam gerade recht - gegen Ende der
hl. Messe, Kaplan Dimitry wurde soeben verabschiedet.
Ich setzte mich in die hinterste Kirchenbank und hörte
zu und schaute zu. Irgendwann nahm Pfarrer Marcus das
Mikrofon und sagte ein paar Worte. Er wüsste nicht, wie
es nun weiterginge. „Vielleicht“, so sagte er, „bekommen
wir einen afrikanischen Hilfskaplan.“ Ich saß derweilen im
letzten Bänklein und musste schmunzeln.
Wenig später - strahlender Sonnenschein und vor der Kirche war eine Agape gerichtet - begrüßte ich Marcus und
erklärte ihm den Grund meines Besuches: Ich würde mir
überlegen, nach Purkersdorf zu kommen. Und dann ging
eigentlich alles sehr schnell. Die Freundlichkeit des ersten
Kontakts, die schönen Begegnungen an diesem Sonntag,
der lachende Sonnenschein und der strahlende Wiener-
waldhimmel taten ein Übriges, um mich nach Purkersdorf
einzuladen.
Damit reiht sich Purkersdorf in die Reihe der Städte ein, die
meinen Lebensweg kreuzten. Geboren und aufgewachsen
in der ältesten Stadt Deutschlands, Trier, dort nach einem
geisteswissenschaftlichen Studium und einer abgeschlossenen Krankenpflegeausbildung in der Werbung sowie im
Spitalswesen tätig. Später ein Theologiestudium in Paderborn, St. Pölten, Salzburg und Wien. In Laa an der Thaya
zum Diakonatsjahr, in Stockerau für die ersten Kaplansjahre- und jetzt schließlich in der Sommerfrische Purkersdorf. Viele Städte, viele Erfahrungen, viele Begegnungen,
viele Überraschungen.
André Heller hat einst gesungen: „Die wahren Abenteuer sind im Kopf.“ Ich seh‘s heute anders. Die wahren
Abenteuer sind mit dem Lieben Gott, der für stets neue
Überraschungen gut ist. Und so kommt es, dass aus dem
afrikanischen Hilfskaplan ein deutscher Kaplan im österreichischen Purkersdorf geworden ist. Ich freu‘ mich auf
dieses göttliche Abenteuer.
Kpl. Dr. Manfred M. Müller
Pastoralassistentin Sr. Fides
S
r. Fides ist in Indien geboren,
wo sie auch in die Kongregation
„Missionsschwestern Königin der
Apostel“ eingetreten ist.
Schon vor mehr als 10 Jahren war
sie als Pastoralassistentin in Purkersdorf tätig, jetzt dürfen wir sie wieder
herzlich bei uns begrüßen.
In der Zwischenzeit hat sie sich u. a. in der Krankenseelsorge und Psychotherapie weitergebildet.
Ihr großes Anliegen ist es - mit ihrem fröhlichen Wesen besonders die Kinder und Jugendlichen für eine liebenswerte Kirche zu gewinnen. Sie bittet um Ihre Unterstützung und Ihr Gebet, damit ihr das in Purkersdorf wieder
gelingt.
Sr. Fides ist in Zukunft am Mittwoch und am Donnerstag
in der Pfarrkanzlei anzutreffen, ist aber gern auch unter der
Handy-Nr. 0664 88 522 738 für Ihre Anliegen erreichbar.
Pfarrsekretärin Andreea Manurung
Seit Anfang September werden Sie
von einem neuen Gesicht begrüßt,
wenn Sie ins Pfarrbüro kommen:
Frau Andreea Manurung ist die
neue Pfarrsekretärin und freut sich
schon auf zahlreiche persönliche
Kontakte.
Sie ist seit vier Jahren mit Roland Manurung verheiratet
und ihre kleine Tochter Chiara Alicia wird bald 2 Jahre alt.
Sie suchte beruflich eine neue Herausforderung, wo sie
neben der „üblichen“ Büroarbeit auch vielen Menschen
begegnen kann.
Frau Manurung wurde 1988 in Temeswar, Rumänien,
geboren, lebt schon viele Jahre in Wien und ist mit der
deutschen Sprache perfekt vertraut. Ich wünsche ihr im
Namen der Pfarre viel Freude an ihrem neuen Arbeitsplatz
bei uns in Purkersdorf!
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Der ständige Diakon – meistens ein Ehrenamt
A
m 25.Oktober 1986 wurde ich – Rudolf Dittrich –
von HW Bischof Florian Kuntner in unserer Pfarrkirche zum Ständigen Diakon geweiht.
Diakon sein bedeutet Dienst tun in der Kirche. Dieser Dienst wurde durch das Zweite Vatikanische Konzil
(1962-65) wieder eingeführt, nachdem es das Dienstamt des Diakons bereits in der Urkirche gegeben hatte.
In den Konzilstexten heißt es: „Mit sakramentaler Gnade gestärkt dienen die Diakone dem Volk Gottes in der
Gemeinschaft mit dem Bischof und seinem Presbyterium
(= Priesterschaft)
- in der Diakonie der Liturgie
- in der Diakonie des Wortes (Verkündigung
und Deutung des Evangeliums) und
- in der Diakonie der Caritas (Liebestätigkeit)
Der Dienst des Diakons kann auf zweifache Weise geschehen: hauptamtlich, d. h. bezahlt oder ehrenamtlich, d. h.
unbezahlt. Da die Kirche, wie viele andere Institutionen,
an Geldknappheit leidet, herrscht das Bestreben, die Diakone zum ehrenamtlichen Dienst zu bewegen. So war und
ist es auch bei mir. Der Vorteil der ehrenamtlichen Tätigkeit ist, dass man viele Wahlmöglichkeiten beim Arbeitseinsatz hat und kaum einem Zwang unterliegt.
Konkreter ausgesprochen kann der Diakon im Auftrag
des Bischofs „Ungläubige und Gläubige ermahnen und
in der heutigen Lehre die Brautleute trauen und segnen,
den Sterbenden die Wegzehrung bringen (= Hl. Kommunion, aber nicht Krankensalbung) und die Verstorbenen
zur letzten Ruhe bestatten.“
Da Diakone oftmals wie „kleine Pfarrer“ betrachtet werden, muss gesagt sein, dass dies absolut unzutreffend
ist. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass der
Priester in der Nähe Jesu steht, sein Stellvertreter ist und
– wenn er Pfarrer ist – die Gemeinde leitet, während der
Diakon vom Gottesvolk (= Gemeinde) her kommt und ihr
Stellvertreter am Altar ist. Beide – Priester und Diakon –
verbindet, dass sie ein kirchliches Dienstamt ausüben.
Worin bestanden bzw. bestehen nun die Dienstbereiche meines Wirkens?
Anfänglich wurde vereinbart: liturgische Dienste in der
Hl. Messe, Tätigkeiten in der Jugendseelsorge (besonders
Firmvorbereitung), Begräbnisdienst und Leitung einer
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Gebetsrunde. Später kam es zu Änderungen der Zuständigkeiten; heute ist mein zentrales Anliegen der Bereich
Ehe und Familie (pfarrliche Ehevorbereitung, Taufen und
Trauungen). Aber auch die Ökumene und die katholische
Bildungsarbeit sind mir sehr wichtig.
In der Regel ist der Ständige Diakon ein verheirateter
Mann. Die Eheschließung hat also vor der Weihe zum
Diakon stattgefunden und somit sakramental Vorrang
vor der Diakonweihe. Oftmals haben die Ständigen Diakone
auch
noch kleine Kinder
(meine
jüngere Tochter
Monika war
bei meiner Diakonweihe gerade erst ein Jahr
alt). Diakonale
Tätigkeit und Ehe
„unter einen
Hut zu bringen“
ist da oft nicht
einfach.
Daher
müssen
die
Ehefrauen
der
künftigen Diakone auch eine
schriftliche
Einverständniserklärung
zur Weihe ihrer
Männer abgeben. Zusätzlich soll bei den Frauen die Bereitschaft zum Mitwirken vorhanden sein, damit das diakonale Wirken der Männer Erfolg versprechend sein kann.
Ich habe das große Glück, dass meine Frau mein Tun als
Diakon sehr engagiert unterstützt und mitträgt.
Abschließend sei festgestellt, dass das Zusammenwirken
von Priester (meist Pfarrer) und Diakon des Öfteren nicht
immer konfliktfrei abläuft. Ich führe das darauf zurück,
dass dieses nicht immer frei gewählte Miteinander wohl
in erster Linie auf die Neuartigkeit des gemeinsamen Tuns
zurückgeht und nach einer Klärungsphase eine gedeihliche
Zusammenarbeit in der Zukunft bringen wird.
Pfarrflohmarkt - seit über 30 Jahren
B
egonnen hat es, weil Geld für
die Instandhaltung und Ausgestaltung der Pfarrkirche notwendig
war. Also starteten mutige Mitglieder
des Pfarrgemeinderates den Herbstflohmarkt. Anfangs verkauften wir
am Hauptplatz vor dem Gebäude der
Firma Riedmüller, nahe der Kirche.
Zahlreiche begeisterte Purkersdorfer
folgten dem Aufruf nach Sachspenden, und so konnten Kleider, Bücher,
Geschirr, Schuhe, Krimskrams und
sogar Pflanzen zum Verkauf angeboten werden. Es schien die Sonne, oftmals war es sehr kalt, manchmal regnete es sogar; trotzdem standen viele
dem Zweck verbundene Mitarbeiter
stundenlang im Freien und verhandelten mit den Käufern. Unsere Aktionen
waren so erfolgreich, dass so manches
Vorhaben realisiert werden konnte
(Restaurierung des Gotteshauses und
liturgischer Gewänder etc.).
Übersiedlung ins Pfarrheim
Nach einigen Jahren übersiedelte der
Flohmarkt in die Räumlichkeiten des
Pfarrheims, wo wir Wetter ungebunden waren und schon Tage vorher die
Tische aufstellen und die Waren sortieren konnten, was unsere Arbeit immens erleichterte.
Beachtenswerte Erträge
Anfang der 90er Jahre wurde begonnen, für den Neubau der Orgel zu
sparen - der Erlös eines zweiten Flohmarktes, des sogenannten Frühjahrsflohmarktes, trug zu einem Großteil
der Finanzierung dieser beträchtlichen
Investition bei.
Derzeit hoffen wir, mit dem Ertrag der
nächsten Flohmärkte die Sanierung
des Pfarrheims - ein wichtiges Anliegen der Purkersdorfer in ihrer Pfarre -
Apropos Pfarrheimumbau:
zu unterstützen. Jetzt im Herbst werden ja dafür bereits die ersten Schritte
unternommen …
So mancher wird sich fragen, was
wohl mit den Dingen passiert, die übrig bleiben?!
Sie kommen hauptsächlich karitativen
Organisationen zugute!
Allen Helfern, die in all diesen Jahren
wirklich großartige Arbeit geleistet
haben, ein herzliches Dankeschön
für ihre aufopfernde Tätigkeit, und
wir hoffen, dass der „Flohmarkt“
noch lange in diesem Sinne weitergeführt wird!
Mag. Inge Preiß
Wir freuen uns über den Erlös des
heurigen Flohmarkts: rund Euro 4 700,-
Hier wurde bereits bego
nnen, Bäume und Sträu
cher
für den neuen Zugang
zu enfernen
-------------- >
W
ährend vieler Stunden im Sommer wurden konkrete Pläne ausgearbeitet,
wie unser Pfarrheim im kommenden Jahr saniert werden soll: Ein neuer,
behindertengerechter Zugang wird geschaffen, das Haus thermisch saniert, eine
Küche neben dem Pfarrsaal eingerichtet, die WC-Anlagen komplett erneuert, im
Saal wird ein neuer Boden gelegt ...
Die Arbeiten sollen im Jänner beginnen und bis April fertiggestellt werden!
Weitere Informationen erhalten Sie in der nächsten Ausgabe ...
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Kindermusik St. Jakob –
Sing- und Spielgruppe der Pfarre Purkersdorf
D
ie Kindermusik St. Jakob besteht bereits seit zwölf Jahren,
70 Kinder haben dabei schon mitgemacht, für einige Wochen oder sogar
mehrere Jahre lang!
Wir gestalten Familienmessen, Erstkommunionfeiern und treten bei der
Eröffnung des Adventmarktes der
Pfarre auf. Wir haben aber auch schon
ein eigenes Konzert im Stadtsaal gegeben, bei einer Radio- und sogar bei
der Fernsehübertragung einer Messe
aus unserer Kirche mitgewirkt!
In unserer Gruppe musizieren Kleine
und Große gemeinsam, die Jüngeren
lernen von den Älteren, und alle freuen sich, wenn unsere Lieder am Ende
der Probenzeit schwungvoll und
richtig gut klingen. Jedes Kind kann
mitsingen, verschiedene Klang- und
Rhythmusinstrumente ausprobieren
oder auch sein eigenes Instrument
mitbringen. Jeder bekommt seine
eigene Aufgabe, wird nach seinen
Begabungen gefordert und gefördert
und lernt nebenbei noch viele Lieder
und den Ablauf der heiligen Messe
kennen.
O-Ton meiner Kinder:
Fe(licitas): „Ich bin gerne bei der Kindermusik, weil mir
Musik Spaß macht und ich dort Noten lesen lerne.“
Leni: „Ich bin gerne bei der Kindermusik, weil ich gerne
Musik mache. Man kann dort neue Instrumente kennenund spielen lernen, außerdem treffe ich dort Freunde.“
Hannu: „Ich gehe sehr gern in die Musikgruppe, weil ich
verschiedene Instrumente spielen kann und auch in der
Kirche die Messe begleiten darf. Besonders schön ist es
für mich, in der Gruppe zu spielen. Ganz toll finde ich das
musikalische Begleiten der Erstkommunionmessen. Die
Musikgruppe habe ich übers Internet gefunden.“
Neben all dem Spaß, den wir gemeinsam an der Musik haben, bleibt
es unsere wichtigste Aufgabe, Musik
von Kindern für Kinder zu machen,
fröhliche und feierliche Gottesdienste zu gestalten und der Pfarrgemeinde
Freude zu bereiten.
Mona: „Bei Veronika lernte ich viele neue Instrumente
kennen. Das Ausprobieren hat mir immer Spaß gemacht.
Gemeinsam mit meiner Schwester und meinen Freunden
macht Musizieren einfach Freude. Außerdem ist Veronika
die beste Musiklehrerin der Welt, weil sie so geduldig ist.
Ich möchte gerne weitermachen, denn dann vergesse ich
nicht darauf, regelmäßig Flöte zu üben.
Lilli: „Ich bin ja die Jüngste in der Gruppe und fühlte
mich immer wohl. Ich habe neue Lieder kennengelernt,
die ich auch zu Hause gerne singe. Die Messe dauerte mir
immer zu lang, aber seit ich bei Veronika mitmache, vergeht die Zeit viel schneller. Ich bin immer stolz, wenn ich
während der Messe keine Fehler mache. Da hören ja doch
immer viele Leute zu.“
Willst auch du mitmachen?
Unsere Sing- und Spielgruppe ist offen für alle Kinder von 5 bis 14 Jahren, die Freude an Rhythmus und Musik und die
nötige Ausdauer haben. Neue Teilnehmer/innen sind jederzeit herzlich willkommen!
Veronika Schüller
Übrigens: Informationen über die Kindermusik St. Jakob gibt es auf der Pfarrhomepage:
http://www.pfarre-purkersdorf.at/index.php/gemeinschaft/gruppen/82-kimu.html
6
Advent- & Oster-Benefiz-Markt
V
or 36 Jahren veranstalteten
aktive und kreative Mitglieder
der Pfarrgemeinde Purkersdorf zum
1. Mal einen Adventmarkt. Seither
werden regelmäßig am ersten Adventwochenende selbst hergestellte
Produkte für einen guten Zweck angeboten: Geschenke, Adventkränze,
Köstlichkeiten, Schönes zum Wohnen,
Warmes zum Anziehen u.v.m.
In der so genannten „Bastelgruppe“
sind wir zurzeit 6 Damen: Wir treffen
uns (fast) regelmäßig jeden 2. Donnerstagnachmittag, überlegen, welche
Dinge unseren Käufern gefallen könnten, und stellen sie - je nach unseren
Fähigkeiten – her. Es werden Tischdecken gestickt, kleine Geschenke
und Christbaumschmuck gebastelt,
Socken, Mützen, Handschuhe und
„Warum tu ich mir das an?“
In der Praxis bleibt es nicht nur bei der Arbeit an diesem
Donnerstagnachmittag, sondern wir arbeiten daheim in unserer Freizeit an den begonnenen Sachen weiter. So investieren wir eigentlich viel Zeit, die wir für die gute Sache zur
Verfügung stellen. Vor Kurzem überlegten wir gemeinsam,
warum wir das tun, und ich möchte Sie hier nachfolgend an
unseren Motivationsgründen teilhaben lassen:
Herta Z.: Weil ich gerne schöne Dinge mache und es mich
freut, wenn sie anderen auch gefallen - so kann ich einen
kleinen Beitrag leisten für Menschen, denen es nicht so gut
geht wie mir.
Getraud Z.: Weil das Handarbeiten Spaß macht und es in
Gesellschaft noch besser ist.
Schals gestrickt, Gewürze und Säfte
hergestellt und hübsch verpackt. An
diesen Nachmittagen wird aber auch
geplaudert, und es gibt auch eine
kleine Jause. Bei diesen Gesprächen
entstehen immer wieder neue Ideen:
z. B. vor 12 Jahren der Entschluss, auch
einen Ostermarkt zu gestalten, oder
vor 2 Jahren der Einfall des Verkaufs
von Palmbuschen.
Angela H.: Weil ich gern handarbeite, dabei Gutes tun
kann und vielen Menschen damit eine Freude mache – und
das seit 36 Jahren.
Veronika P.: Weil es mir Spaß macht, in dieser Gruppe zu
arbeiten und es ein gutes Gefühl ist, anderen Leuten Freude zu bereiten.
Hermi F.: Weil ich gern beim gemütlichen Beisammensein
etwas bastle, das für einen guten Zweck verkauft wird.
Ich: Weil ich gerne stricke, aber so viele Handschuhe, Socken … meine Familie und ich selber gar nicht verwenden
können. Da freut es mich, wenn sie für die gute Sache ein
bisschen Geld einbringen.
???
Wenn auch Sie gern „in gemütlicher Runde - für einen guten Zweck- basteln oder handarbeiten“ würden, laden wir Sie
herzlich ein, mit einer Hand- oder Bastelarbeit, die Sie gerne machen, an einem unseren nächsten „Bastelnachmittage
(20. September, 4. + 18. Oktober 2012, 15- 18 Uhr, Pfarrheim) bei uns vorbeizuschauen!
Abschließend hätten wir noch ein Anliegen: Besitzen Sie eine angefangene hübsche Stickarbeit, die nie fertig (werden)
wird, oder schöne Reste von Wolle, Stickgarn, Filz, Bastelpapier, Perlen etc., für die Sie keine Verwendung haben, dann
würden wir uns freuen, wenn Sie uns diese Dinge zur Verfügung stellten – wir würden sie verwenden, und so könnten
Sie Ihre „Realspende“ beim nächsten Benefizmarkt verarbeitet wiederentdecken!
Wir freuen uns auf eine Begegnung mit Ihnen bei unserem nächsten Benefizmarkt!
AH
Ich danke der Bastelgruppe dafür, dass sie mich von Anfang an mit meinen Spezialprogrammen (jetzt vorwiegend Marmeladen und Lebkuchen) so
freundlich mitleben lassen!
HD
7
Darf ich vorstellen?
Angela
Holzer
Mission verbindet
E
s war im Jahr 1958, als eine junge Familie mit
3 Töchtern, die jüngste gerade fünf Monate alt,
durch den Kauf eines Hauses in Purkersdorf ihren neuen
Lebensmittelpunkt fand.
Leicht war es nicht für die Mutter von letztlich vier
Töchtern, die ganze Woche alles allein zu bewältigen,
denn nur am Wochenende kam ihr Mann aus Salzburg,
wo er beim Kraftwerksbau in Kaprun beschäftigt, war,
zu ihrer Unterstützung nach Hause. So waren die ersten
Jahre ausgefüllt mit Haushalt und Kinderbetreuung. Die
regelmäßige Teilnahme am Sonntagsgottesdienst und
der Schulbeginn der ältesten Tochter führten allmählich
zu mehr Kontakt zu Kirchenbesuchern, Nachbarn und
Eltern gleichaltriger Kinder. Die Einbindung der Kinder in die damals aktive Jungschar und die ersten Anfragen um Mitarbeit in der Pfarre folgten.
Auf zu neuen Ufern
Eine Romreise zusammen mit ihrem Mann Max –
organisiert von der Redaktion der „Stadt Gottes“ -, die
Übersiedlung der langjährigen Verantwortlichen für
die Zeitschriften, die Bitte des damaligen Missions-
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direktors Bischof Florian Kuntner um Mithilfe bei der
Verbreitung der vom Missionshaus St. Gabriel herausgegebenen Schriften, und letztlich der Pensionsantritt ihres
Mannes haben Frau Holzer das „Schriftenapostolat“ übernehmen lassen.
Die jeweilig monatlich erscheinenden Nummern „Stadt
Gottes“, „Weite Welt“ (für Kinder), „Alle Welt“ und zuletzt „Welt der Frau“, dazu der jährliche „Michaelskalender“, von Max sorgfältig sortiert und zugeordnet, wurden
dann in der Kirche von und nach den Gottesdiensten den
Abonnenten übergeben. Vermutlich war Frau Holzer aber
auch oft mit ihren Enkelkindern unterwegs, um ihre Zeitschriftenpäckchen zu vielen von denen zu bringen, die sie
geschickt angeworben hatte, die aber so gar nicht zu den
verlässlichen Kirchenbesuchern gehörten.
Wer beginnt, in der Pfarre mitzuarbeiten, kann sicher
sein, dass seine Begabungen an vielen Stellen eingesetzt
werden. Max und Angela waren bald Außenstelle für
„Dritte Welt“-Produkte. Keine Veranstaltung der Pfarre
ohne Verkaufsstand von Fairtrade. Viele haben gekauft,
um die Freude des Verkaufserfolges bei Max mitzuerleben …
Auch Angelas Handarbeitslust hat in der Gruppe um Frau
Haider (damals sollen bis zu 20 Personen pro Arbeitsnachmittag zusammengekommen sein) einen bis heute anhaltenden Zuspruch gefunden.
„Jö, heute krieg ich Besuch“!
Der für uns alle so unerwartete Tod von Max war noch
ein weiteres Mal Ansporn, aber auch Bewältigungshilfe für
Frau Holzer. Die Besuche bei den langjährigen Abnehmerinnen „ihrer“ Zeitschriften (nicht nur wir wollten Angela
nicht durch Abbestellen enttäuschen) sind für sie und die
inzwischen oft schon an das Haus gebundenen „Kunden“
Stadt Gottes: Monatszeitschrift der
Steyler Missionare über Lebensthemen,
Glaubensfragen, Kultur, Brauchtum ...
12 x pro Jahr / Abo-Preis 25 Euro
Weite Welt: Zeitschrift für schlaue Kids
12x pro Jahr / Abo-Preis 18 Euro
Alle Welt: informiert, wie Menschen in
den Ländern des Südens geholfen wird
6x pro Jahr / Abo-Preis 12 Euro
Welt der Frau: Zeitschrift von Frauen
für Frauen, damit das Leben als Frau gelingt
12x pro Jahr / Abo-Preis 36 Euro
immer wichtiger geworden, auch wenn ihr inzwischen
das Gehen viel schwerer fällt als das nicht mehr mögliche Radfahren.
Frau Holzer, das Urgestein des Ehrenamtes, wird
sicherlich weit über die 35 Jahre hinaus, die sie schon
den Menschen in ihrem Umfeld gedient hat, den Einsamen mit ihren Zeitschriften für kurze Zeit die Außenwelt ins Haus bringen - und so den Tag des Besuches für
diese Leute zu einem besondern machen.
Dr. Heide Dittrich
„Herr Vergöt’s Gott“
A
ls ich klein war, sammelte Herr Pepi Charwath
jeden Sonntag das Opfergeld ein. Er beeindruckte
mich mit seiner Körpergröße, seinen großen Füßen und
seinen kräftigen Armen, denen ich auf alle Fälle zutraute,
das Körbchen mit den schweren Münzen halten zu können. Beim Absammeln sagte er jedes Mal mit seiner tiefen
Stimme: „Vergöt’s Gott“ - deshalb hieß er bei uns Kindern
liebevoll „Herr Vergöt’s Gott.“
Damals, als ich klein war, verstand ich nicht, was das bedeuten sollte. Heute verstehe ich es sehr gut und möchte
mich bei Herrn Charwath bedanken für seinen langjährigen, regelmäßigen Dienst mit den Worten „Gott möge
auch ihm sein Ehrenamt redlich im Himmel vergelten“!
AH
9
Sternsingen - weltweit Zeichen setzen
Erfahrungsbericht eines Sternsingers
M
eine erste Begegnung mit den Sternsingern war in
meinem siebten Lebensjahr, als sie an unserer Tür
klingelten und um Spenden baten. Ich wusste sofort, dass
diese Aufgabe auch mir sehr gefallen würde, besonders
der schwarz bemalte König imponierte mir sehr. Als die
„Drei Königs-Tage“ wieder vorbei waren, geriet diese Idee
jedoch in Vergessenheit, und ich lebte wieder meinen normalen Alltag. Im Laufe des Jahres gründete dann meine
Mutter eine Jungschargruppe. Viele meiner Freunde und
ich waren mit Feuereifer bei der Sache.
Als sich dann die Zeit der drei reisenden Könige aus dem
Morgenland wieder näherte, schlug meine Mutter der
Jungschargruppe vor, an der Spendenaktion teilzuhaben
und selbst als verkleidete Herrscher Geld zu sammeln. Sofort erinnerte ich mich an das Erlebnis aus dem Vorjahr
und stimmte begeistert zu.
Als dann der große Tag gekommen war, zitterten mir vor
Aufregung die Beine. Ich durfte den dunkelhäutigen König nachstellen. Mit zwei verkleideten Freunden und einem Gruppenleiter zog ich dann durch die Straßen, um für
Bedürftige Geld zu sammeln. Es machte sehr viel Spaß
und wir nahmen an diesem Tag gute 300 € ein. Ich genoss
diesen tollen Tag sehr.
Heute bin ich 15 Jahre alt, und obwohl es mir schon ein
bisschen peinlich ist, ziehe ich noch immer jedes Jahr verkleidet umher. In all den Jahren kam ich mit meinen Gruppen auf knapp 2500 gesammelte Euro, und genau dieser
Umstand motiviert mich jedes Jahr aufs Neue.
FG
Für die nächste Sternsingeraktion ersuche ich wieder um die Mithilfe von Kindern, Jugendlichen und
Erwachsenen, damit diese weiterhin möglich ist!
Margit Gaugusch
Freiwilligentätigkeiten anhand eines Pfarrcafés
M
eine Gattin und ich sind gern in
der Pfarre als freiwillige Mithelfer tätig. Wir sehen unsere Aufgabe darin, das pfarrliche Leben weiter zu beleben. Daher haben wir schon
öfters die Aufgabe der Organisation
eines Pfarrcafés übernommen.
Nach einem sonntägigen Messbesuch
entstehen Kontakte und Begegnungen, und diese sollen bei einem Pfarrcafé vertieft werden können.
Im Vorfeld ist zu klären, ob es Freiwillige gibt, die eine Kuchenspende
für das Pfarrcafé zur Verfügung stellen. Dann ist am Vortag das Kellergeschoß des Pfarrheims entsprechend
herzurichten. Da sind Tische zu stellen, Sessel zu rücken, Tischdecken zu
legen, Vorräte zu sichten, Einkaufslisten zu erstellen und die Besorgungen zu erledigen. Messer, kleine Löffel und Gabeln, Servietten, Teller und
10
Tassen sind herzurichten, die Zuckerstreuer nachzufüllen und schon auf
die Tische zu verteilen.
Am Sonntag selbst sind die Kuchen
und Torten vor dem Kirchbesuch in
Empfang zu nehmen, aufzuschneiden
und dekorativ herzurichten. Der Kaffee ist in ausreichender Menge vorzubrühen und in Thermoskannen gut zu
verwahren, Brot und Aufstriche sind
aufzuwarten. Die letzten Vorbereitungen sind zu treffen, wie die Getränke
(Saft, Wasser, Cola, Fanta o.ä.) aus
den Lagerräumen zu holen, Gläser
aufzustellen und den Geschirrspüler
vorzuheizen.
Dann geht’s los.
Die ersten Besucher des Gottesdienstes strömen nach dessen Ende zum
Café und lassen sich kulinarisch verwöhnen. Gegen eine freiwillige Spende dürfen sich die Besucher am Buffet
bedienen.
Beim geselligen Beisammensein wird
gelacht, geplaudert, getratscht, und
Neuigkeiten werden ausgetauscht.
Neben dem Schank- und dem Abservierdienst bleibt noch so viel Zeit, um
auch selber Kontakte herzustellen.
Gegen Mittag beginnen die Nachbereitungsarbeiten, wobei wir meistens
sehr tatkräftig von Pfarrcafébesuchern
unterstützt werden. Das Geschirr und
die Tischtücher müssen gewaschen
und die Räumlichkeiten wieder gesäubert werden.
Zum Schluss werden nun die „Einnahmen“ gezählt und der Überschuss
wird für die Pfarrheimsanierung oder
einem sonstigen Zweck gewidmet.
Die Arbeit, die wir dabei haben, lohnt
sich aus unserer Sicht jedenfalls, da
wir nicht nur Geld für einen guten
Zweck sammeln konnten, sondern
auch einen wichtigen Beitrag für die
Pfarre und deren Gemeinschaft geleistet haben.
Markus Gaugusch
Caritas
Ein Blick über den „Tellerrand“ ...
... kann ungeahnt intensive Erfahrungen bringen
E
in kleines Büchlein finde ich
im Postkasten. „Wir brauchen
dich“, Vorschläge für freiwillige Mitarbeiter. Unter der Patronanz von
Kardinal Christoph Schönborn. Ich
blättere interessiert herum und bleibe
bei einem Vorschlag hängen: Besuche
bei Obdachlosen. Das will ich versuchen.
Ich suche mir die Adresse eines Heimes heraus, mache telefonisch einen
Termin aus und spreche bei der Heimleitung vor. Ein paar Fragen, und ich
kann beginnen. „Klopfen’S einfach,
wo Sie wollen, es wird schon gut gehen.“
Ich klopfe bei irgendeiner Tür.
Es öffnet mir ein sehr hagerer, großer Mann, im Rollstuhl sitzend. „Ich
bin der Rudi, und du?“ „Riki“, sage
ich und stottere etwas von Besucherdienst. Rudi lässt mich nicht ausreden und fragt mich sofort und ernst:
„Riki, warum kommst du zu mir?“
Etwas überrascht erzähle ich von dem
Büchlein in meinem Postkasten. Wieder lässt Rudi mich nicht weiterreden,
fragt spürbar ungeduldig nochmals:
„Warum kommst du?!“ Ich werde
nervös, sehe seine bandagierten Beine, die gerade halb abgewickelt waren, und sage: „Vielleicht kann ich
beim Bandagieren der Füße helfen.“
Rudi entfernt die Bandagen vollends,
nimmt ein Messer, sticht in seine
dicken, dunkelblauen, geschwollenen
Beine und lacht. Dickes Blut wie Pudding kommt aus der Wunde. Mir wird
schlecht und ich laufe aus dem Zimmer. Ich höre Rudi lachen und laufe
aus dem Haus. Hierher komme ich nie
mehr!
Blutegeln. (Diese saugen das gestaute Blut aus den Venen und die
Schmerzen lassen nach.) „Also,
Riki, ich brauch di’ net für meine
Fiaß. Warum kummst also?“ - Ich
rede irgendetwas von … Jesus liebt
dich und mich vielleicht auch –
stotter, stotter … – „Wennst net glei
still bist, kannst di gleich schleichen!“ Mir ist zum Heulen und ich
bin stumm. Ich habe alles vermasselt. Rudi schiebt den Rollstuhl zu
mir, nimmt mich bei den Händen
und sagt zu mir: „Du sollst zu mir
kommen und mich besuchen, weilst
mich gern hast, verstehst das?“
Ein neuer Versuch, bei dem ich
Ja, Rudi, ich verstehe dich sehr gut,
endlich verstehe
Werner, mein Mann, sagt nur zu mir:
„So schnell gibst du auf?“ Es arbeitet
in mir und gibt mir keine Ruhe. Nach
einer Woche klopfe ich wieder bei
Rudi.
„Ah, i’ hob scho’ denkt, du kummst
sicher nimma. Wolltest mir bei meine Fiaß helfen, aber i’ brauch di’ net
dazua. Des machen meine Maden
besser.“ Rudi zeigt mir ein Glas mit
Rosenkranzgebet
endlich. Verzeih, dass ich so vernagelt war. Wir werden über viele
Jahre sehr gute Freunde. Eines Tages gingst du weg und kamst nicht
mehr zurück. Danke, Rudi, dass
ich dich kennenlernen durfte, und
danke für deine Freundschaft.
Ich werde dich nie vergessen.
Riki Ferencsin
Seit vielen Jahren wird in unserer Pfarrkirche an jedem
Montagabend um 18 Uhr und
an den Samstagen und vor Feiertagen ½ Stunde
vor der Vorabendmesse
der Rosenkranz gebetet. Eine kleine Gruppe von Menschen kommt regelmäßig zum Rosenkranzgebet. Leider ist vor Kurzem diese Gruppe durch
den Tod von Herrn Wenk, der mit seiner kräftigen Stimme als „Vorbeter“
allen die Scheu zum lauten Mitbeten nahm, jetzt kleiner geworden.
Wenn auch Sie im Rosenkranzgebet Ruhe, Zuversicht oder die Erfüllung
eines Anliegens suchen bzw. finden wollen, sind Sie herzlich eingeladen,
ebenfalls zu kommen und still oder laut mitzubeten.
Sollten Sie weitere Fragen haben, dann wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an die Runde (Fr. Schneeweiss, Fr. Weigl, Fr. Kafka …)!
11
D
Erntedankfest
ie Sommerferien sind wieder vorbei. Ich hoffe, du konntest die freien Tage genießen und in der Sonne spielen, baden, grillen oder wandern!
Ich mag aber nicht nur den Sommer mit den heißen Tagen, sondern auch sehr gern den
Herbst. Denn endlich, endlich werden alle Früchte reif, die ich seit dem Frühling beim
Wachsen beobachte: zuerst die Knospen an den Bäumen oder die zarten Triebe im Gemüsebeet, dann die Blüten, die von den hungrigen Bienen angeflogen werden. Oft zähle ich die kleinen Früchte, die ich schließlich entdecken
kann.
(Meistens
werden sie von Tag zu Tag weniger, weil sie auch von den
Vögeln
werden! Aber ich will ja nicht neidig sein!) Und wenn
es nicht genug
regnet, dann muss ich ein bisschen mit dem Schlauch
nachhelfen.
geliebt
Endlich darf ich sie ernten: Erdbeeren, Kirschen, Himbeeren, Erbsen, Ribisel … Äpfel,
Zwetschken, Bohnen. Und auch die Früchte am Feld sind jetzt reif: Die Bauern ernten
nun das Getreide fürs Mehl, Erdäpfel , Mais, Zuckerrüben …
Auch in den Geschäften und am Bauernmarkt ist das Angebot jetzt richtig verlockend!
Es geht uns sehr gut in Österreich: Bei uns wachsen viele Lebensmittel, weil es meist
genug regnet, die Sonne oft scheint und wir einen guten Boden haben. Dafür wollen wir
auch dankbar sein, und deshalb feiern wir in der Kirche am ersten Sonntag im Oktober
immer das Erntedankfest: Ein Korb mit Früchten wird vor den Altar gebracht und wir
sagen Gott im Gebet und mit Liedern „Danke für die vielen Gaben“:
Lieber Gott,
unsere Bäume und Felder haben eine gute
Ernte gebracht.
Du hast die Sonne geschickt und den Regen.
Wir brauchen keine Angst haben, dass wir
hungern müssen.
Wir danken dir!
Wenn du im nächsten Sommer bei mir vorbeigehst, läute bei mir an. Ich werde mich
freuen, wenn ich dir meinen „Naschgarten“ zeigen kann – da wächst sicher auch etla
was, was dir schmeckt! Ich wohne im gelben Haus mit der Sonnenuhr.
Ange
12
Grafik Titelzeile: Pfarrbriefservice.de | Sarah Frank
Lohnt es sich wirklich? ... Warum FAIRTRADEProdukte? … Überlegungen einer jungen Mama
… ute Schokolade, feinen Kaffee Kleinbauernfamilien in Entwicklungs- lang und auf jeden Fall wert, sich über
G
kann ich doch auch ohne FAIRTRADE Siegel kaufen … ist wahrscheinlich sogar billiger … es heißt
immer: Man tut dann „was Gutes“ …
aber was eigentlich genau?
ländern erhalten für ihre Produkte ein
stabiles Einkommen, FAIRTRADE
unterstützt bessere Arbeitsbedingungen, Verbot von Kinderarbeit, Arbeitsschutz und vieles mehr. Die Liste ist
DIE WELT DES FAIREN
D
as Interesse und Engagement für Belange
der so genannten „Dritten Welt“ war und ist
in der Pfarre gut entwickelt. Nach Max Holzer
(†1996) dem „Caritas-Chef“, übernahm Hans
Kirnberger gemeinsam mit einem Team den Vertrieb von FAIRTRADE-Produkten im Pfarrbereich Purkersdorf.
Bei allen größeren Veranstaltungen in der Pfarre
(und bei Bedarf auch zwischendurch) werden
Kaffee, Tee, Honig, Reis, Gewürze, Schokolade
seine Einkaufsgewohnheiten einmal
Gedanken zu machen ...
(Für weitere Informationen siehe auch
www.fairtrade.at )
HANDELS
und Sonstiges aus dem Sortiment EZA-Fairer
Handel angeboten!
(Wichtige Anmerkung noch dazu: Die kleine
Spanne zwischen Einkaufspreis im EZA-Lager
und dem Verkaufpreis wird seit Max Holzer bis
heute der LEPRA-Hilfe des Ordens der Kamillianer zur Verfügung gestellt.)
MB
Greifen Sie zu! Unterstützen Sie das Engagement!
CARITAS Erntedanksammlung 2012 - Le+O
Die Caritas Wien hat vor einigen Jahren die Einrichtung Le+O ins Leben gerufen:
sie bietet armutsbetroffenen Menschen Hilfe zur Selbsthilfe mit Lebensmittel und Orientierung.
An bestimmten Ausgabestellen können diese Menschen (gespendete) Lebensmittel beziehen und
gleichzeitig die Beratung von diplomierten SozialarbeiterInnen in Anspruch nehmen.
Damit weiterhin viele Menschen in Wien und NÖ unterstützt und versorgt werden können, bittet
Sie die Pfarrcaritas Purkersdorf zur
CARITAS Erntedanksammlung 2012
um Sach-Spenden von Zucker, Reis, Öl, Konserven, Kaffee, Salz usw.
(oder Geld-Spenden für diese Lebensmitteln)
Bitte bringen Sie Ihre Spenden bis zum 14. Oktober 2012 ins Pfarrzentrum!
13
und vieles mehr ....
14
Das Sakrament der
Sebastian Köck (Maria Anzbach)
Taufe haben empfangen: Das Sakrament der Ehe
haben einander gespendet:
Elias Mraz (3.6.)
Severin Kanzian (10.6.)
Clara Oppitz (24.6.)
Fabienne Streit (7.7.)
Anna Nemec (8.7.)
Simon Juschitz (21.7.)
Matthias Delueg (4.8.)
Adrian Grasel (18.8.)
David Weber (25.8.)
Hauer Julian (1.9.)
Steinbichler Emilie (2.9.)
Radelbauer Lukas (8.9.)
auswärts:
Paula Sigl (Baumgarten/Steinhof)
Shirin Pawlitschek (St. Pölten Dom)
Nino Fischbacher (Gablitz)
Caroline Pfeil (Rettenegg)
Miriam Fränzl (St.Pölten-Wagram)
Tobias Burner (Maria Schnee)
David Beer (Maria Brunn)
Ben Noah Meier (Wien-Sievering)
Barbara Klugmayer und
Mag. Thomas Landauer (14.7.)
Jasmin Schlögl, BA und
Mag. Stefan Klemmer (1.9.)
auswärts:
Daniela Bauer und Alexander Herzog
(Mauerbach)
Mag. Maria Murillo Fuentes und Dr. Gert
Wallisch (Spanien, Merida)
Dr. med. Martina Schinhan und
Mag. Christoph Hauser (Klosterneuburg)
DI Barbara Semrad und Alexander Neversal
(Hernstein)
In die Ewigkeit
gingen uns voraus:
Elisabeth Pöchleitner
Ernst Mühlbacher
Martina Paar
Lucia Hoffmann
Gabriele Wagnsonner
Margarethe Kirnberger
Ingeborg Schnitt
Adolf Wenk
Dr. Manfred Bauer
Franz-Josef Matz Graf von
Spiegelfeld
Maria Weinzetl
Helmut Wasinger
Josef Reidlinghofer
Bibelrunde: jeden 3. Freitag im Monat um 19 Uhr
Erntedankfest: 7. Oktober 2012 um 10 Uhr
Weltmissionssonntag: 21. Oktober 2012 um 9 Uhr 15
Gottesdienstordnung
Samstag:
18.00 Uhr Vorabendmesse
Sonn- und Feiertag: NEU!!!
9:15 Uhr – Sonntagsgottesdienst
außer:
jeden 1. Sonntag im Monat um 10 Uhr als Kinderund Familienmesse
Kinderwortgottesdienst jeden 3. Sonntag im Monat in der
Tageskapelle um 9:15 Uhr
Krankenbesuche mit Kommunionempfang
(auch nach den Sonntagsgottesdiensten)
Anmeldung in der Pfarrkanzlei oder
bei Herta Unterberger, Tel: 0676/3761625
Beichte und Aussprache
Samstag: 17.30 Uhr, Sonntag: 9.00 Uhr
Öffnungszeiten der Pfarrkanzlei
Im Sozialzentrum SeneCura:
jeden Donnerstag um 16.00 Uhr Gottesdienst
Mo - Fr 8.30 – 10.30 Uhr, Do 18.00 – 19.00 Uhr
Pfarrhofgasse 1, 3002 Purkersdorf
Telefon: 02231/63383, Fax-DW: 4
E-Mail: [email protected]
E-Mail Pfarrer: [email protected]
In der Seniorenresidenz Hoffmannpark:
jeden 2. Freitag um 15.45 Uhr Gottesdienst
Wiederaufnahme in die Kirche,
Erwachsenenfirmung
Stand 15.9.2012
Grafiken Taufe, Ehe, Kreuz: Pfarrbriefservice.de | Sarah Frank
Auskunft Pfarrkanzlei
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Impressum
miteinander | Pfarrzeitung der kath.
Pfarrkirche St. Jakob Purkersdorf
Herausgeber
Pfarrgemeinderat
Pfarrer Dr. Marcus König
Legen Sie jetzt schon ein paar Cent zur Seite, der nächste
Weihnachtsmarkt kommt bestimmt ....
Spätestens am 1.+2. Dezember 2012!
Unser heuriger Pfarrausflug führt uns nach Schloss Hof
Wann: Samstag, 13. Oktober 2012 ab 8 Uhr 45
Programm: Schlossführung – Mittagessen am Schlossareal –
Flanieren in den barocken Gärten oder Sonderführung im unterirdischen Reich oder Inspizierung des Meierhofs
Gemütlicher Ausklang des Tages beim Heurigen in Hagenbrunn
Kosten: Busfahrt und Schlossführung Euro 28,50 pro Erwachsener
Bei Interesse finden Sie mehr Details auf der Pfarrhomepage bzw.
Anmeldeformulare in der Kirche oder in der Kanzlei
Redaktion
Pfarrer Dr. Marcus König
Maria Binder
Angela Homolka
Christine Mühlbacher
Kontakt
Pfarre Purkersdorf
Pfarrhofgasse 1 | 3002 Purkersdorf
02231/63383
[email protected]
www.pfarre-purkersdorf.at
Auflage | Erscheinung
2.600 Stück | vierteljährlich
Layout
Angela und Otto Homolka
Fotograf
Ing. Roland Grenus
Ing. Otto Homolka
Druckerei
Paul Gerin GmbH & Co KG
2120 Wolkersdorf
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