06.04.2014, Castrop-Rauxel, WLT-Studio Stückdauer: ca. 60 Minuten
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06.04.2014, Castrop-Rauxel, WLT-Studio Stückdauer: ca. 60 Minuten
PREMIERE: PREMIERE 06.04.2014, Castrop-Rauxel, WLT-Studio Stückdauer: ca. 60 Minuten Herzlich Willkommen im Westfälischen Landestheater! Wir freuen uns über Ihr Interesse an dem Theaterstück „Die Nibelungen“ von Rüdiger Pape und Catharina Fillers für alle ab 10 Jahren. Burgundin Kriemhild lebt mit ihrer Mutter Ute und ihrem Bruder, König Gunther, in Worms. Als Siegfried von der Schönheit Kriemhilds erfährt, fasst er den Entschluss, nach Worms zu ziehen und um ihre Hand anzuhalten. Kriemhild verliebt sich auch in Siegfried. Es findet eine Doppelhochzeit statt. König Gunther will die Hand von Königin Brunhild von Island. Siegfried rät ihm ab, weil er weiß, dass jeder Bewerber in einem Wettkampf gegen Brunhild antreten muss, an dem bisher jeder scheiterte und so sein Leben verlor. Gunther gibt aber nicht auf. Und alles, was danach kommt… Wenn Sie einen Vorstellungsbesuch gerne durch eine unserer Theaterpädagoginnen vor- oder nachbereiten lassen möchten, rufen Sie uns an oder senden Sie uns eine E-Mail. Wir freuen uns, mit Ihnen in Kontakt zu treten Herzliche Grüße Westfälisches Landestheater e.V. Dr. Ipek Abali Theaterpädagogik Europaplatz 10 44575 Castrop-Rauxel Tel.: 02305/978027 E-Mail: [email protected] Die Nibelungen, S.2 Inhaltsverzeichnis Inhalt sverzeichnis INHALTSVERZEICHNIS INHALTSVERZEICHNIS ................................................................................................ 3 ZUM STÜCK ................................................................................................................. 5 D IE AUTOREN AUTOREN .............................................................................................................. 6 SAGE ........................................................................................................................... 7 ORT ........................................................................................................................... 11 VORVOR- UND NACHBEREITUNG; NACHBEREITUNG; ANREGUNGEN FÜR DIE SPIELLEITER ........................... 12 THEATERPÄDAGOGISCHE THEATERPÄDA GOGISCHE SPIELÜBUNGEN SPIELÜBUNGE N ................................................................ 14 QUELLEN ................................................................................................................... 21 SERVICE THEATER & SCHULE .................................................................................... 22 Impressum ....................................................................................................................................................... 22 Die Nibelungen, S.3 Die Nibelungen Von Rüdiger Pape, Catharina Fillers Ab 10 Jahren Besetzung Siegfried / Etzel Daniel Printz Brunhild / Ute / Ortlieb Julia Panzilius Gunther Steffen Weixler Kriemhild Svenja Marija Topler Hagen von Tronje / Lüdeger Nils Daub Inszenierung Ellen Schulz Bühne Jeremias Vondrlik Kostüme Maud Herrlein Dramaturgie Sabrina Ullrich Theaterpädagogik Dr. Ipek Abali Regieassistenz / Abendspielleitung Abendspielleit ung Caroline Knebel Die Nibelungen, S.4 Zum Stück „Die Geschichte der Nibelungen spielt wohl ab der Völkerwanderungszeit, wo man geschichtlichen Ereignissen die entsprechenden Geschehnisse in den Nibelungen zuordnen kann. So wird Attila der Hunnenkönig (gest. 453) in König Etzel dargestellt. Es gibt aber keine schriftliche Überlieferung des Nibelungenliedes aus dieser Zeit. So wurde das Nibelungenlied über Generationen weitererzählt und die erste Nibelungenschrift, die uns erhalten blieb, erst um 1200 niedergeschrieben. Die fahrenden Sänger waren die Träger des Heldengesanges und trugen die uralten Lieder von Siegfried und Gunther, Kriemhild und Brunhild, Hagen und Etzel weiter. Die Grundzüge der alten Nibelungensage blieben, aber sie wurde mit vielen Lebenserscheinungen der christlichritterlichen Zeit ausgeschmückt. Etwa um 1150 empfingen die Lieder den ihnen eigentümlichen Strophenbau (Nibelungenstropohe), und nun wurden sie zu einem großen Epos, dem „Nibelungenlied“ oder der „Nibelungen Not“, vereinigt. Dies geschah um 1200 in 1 Österreich; durch wen, wissen wir leider nicht. „ In alten Sagen wird uns viel Wunderbares berichtet: Von ruhmreichen Helden, von hartem Streit, von Liebe, Schmerz und Trauer und vom Kampf kühner Recken. Genau so eine abenteuerliche Heldengeschichte erzählt uns von den Nibelungen rund um den Drachentöter Siegfried, Königin Brunhild von Island, Burgunderkönig Gunther, Hagen von Tronje und die schöne Prinzessin Kriemhild, um deren Hand die tapfersten Prinzen anhielten. Die Bewerber überhäuften sie mit den kostbarsten Brautgeschenken, tanzten und sangen für sie, doch keiner konnte Kriemhild für sich gewinnen. Doch Heldenmut und Kühnheit Siegfrieds erobern schließlich ihr Herz. Nach zehn Jahren des Glücks schleicht sich jedoch Unfrieden und weibliche Zwietracht in den Burgfrieden ein. Am Ende unterliegt Siegfried den höfischen Intrigen und der List seiner Feinde. Doch sein Erbe, der Schatz der Nibelungen, soll den Mördern noch viel Unglück bringen. 1 www.deutschland-im-mittelalter.de Die Nibelungen, S.5 D ie Autoren Autore n Der Autor des Nibelungenliedes ist nicht bekannt. Diese Anonymität bei mittelalterlichen germanischen Heldensagen ist gattungstypisch. Die Verfasser sahen sich eher als Vermittler statt als Schöpfer einer Dichtung. Dennoch gab es Vermutungen, wer der Verfasser des bedeutendsten deutschen Heldenepos gewesen sein mag. Einige glaubten, dass es ein Spielmann gewesen sein könnte. Andere behaupteten, dass diese Geschichte nur ein Ritter habe niederschreiben können, der über das Leben am Hofe Bescheid gewusst hat. Eine andere Möglichkeit wäre, dass der Dichter ein Priester war oder eine Frau. Als wahrscheinlich gilt heute, dass der Schreiber ein gebildeter Berufsdichter gewesen ist. In der Literaturwissenschaft ist man sich uneinig, ob wirklich nur eine Person Verfasser des Nibelungenlieds sein kann. Allerdings tauchen die Namen einiger Dichter immer wieder im Zusammenhang mit diesem Epos auf, zum Beispiel: Wolfgang von Erla, Abt Sigehart von Lorsch oder Walther von der Vogelweide. Trotzdem ist bis heute nicht bekannt, wer die Geschichte aus dem 12. Jahrhundert niedergeschrieben hat. Rüdiger Pape war nach seinem Studium an der Hochschule Hildesheim als Regieassistent, Regisseur und Theaterdirektor tätig. Er inszeniert sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene. In der Kategorie „Beste Regie“ im Kinder- und Jugendtheater wurde Rüdiger Pape für seine Regie bei „Die Nibelungen“ für den Theaterpreis des Deutschen Bühnenvereins der Faust nominiert. Catharina Fillers studierte Theaterregie und Schauspiel und übernahm die künstlerische Leitung des Kinder- und Jugendtheaters am Comedia Theater Köln. Seit 2008 arbeitet sie wieder freischaffend und inszeniert für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Die Nibelungen, S.6 Sage Begriff und Historie „Die Sage (ahd.: Saga = Kunde von Ereignissen) ist eine zunächst mündlich weitergegebene kurze Erzählung, die schon in der Frühzeit der Völker anzutreffen ist. Sie ist eine Urform sprachlichen Ausdrucks und entstand aus dem elementaren menschlichen Bedürfnis, die umgebende Welt mit ihren Naturereignissen zu erklären und historische Vorgänge festzuhalten und weiterzuvermitteln. Erlebnisse, die dem einzelnen Individuum unerklärlich waren, wurden anhand der Glaubensvorstellungen der Gruppe, des Stammes oder des Volkes interpretiert. Damit ist die Sage eng mit dem Mythos verbunden und Ausdruck einer kollektiven Weltauffassung. Mit der Weitergabe von Geschehnissen und Erfahrungen über Generationen hinweg diente die Sage der Vermittlung von historischem Wissen und trug somit zur Ausprägung des Selbstverständnisses von Völkern bei. Die Griechen und die Römer leiteten über Jahrhunderte ihre Existenz aus den mythischen Stammbäumen der Götter und trojanischen Helden ab. Wie die Götter- und Heldensagen der Antike – in der Überlieferung der homerischen Epen – nachhaltig die Vorstellungen vom antiken Griechenland prägten und seit der Renaissance Einfluss auf ganz Europa erlangten, so sind beispielsweise die deutschen Heldensagen um die Nibelungen fester Bestandteil des deutschen Erzählschatzes und der nationalen Identität geworden. Als sich im 18. Jahrhundert die Frage nach einem deutschen Nationalbewusstsein zu stellen begann, wurden die Wurzeln nationaler Identität von den Aufklärern und Romantikern vor allem auch in den literarischen Volksüberlieferungen wie Märchen, Legenden, Sagen, Volksliedern gesucht. In dieser Zeit entstanden die ersten bedeutenden Sagensammlungen • der Brüder JACOB und WILHELM GRIMM „Deutsche Sagen“ (1816), • die von JOHANN KARL AUGUST MUSÄUS („Volksmärchen der Deutschen“, mit den Legenden von Rübezahl, 1782 • LUDWIG BECHSTEIN („Thüringische Volksmärchen“, 1823). Mit der Intention, nationales, volkstümliches Erzählgut zu bewahren, wurden in der Folgezeit Sagen in allen deutschen Regionen gesammelt und aufgezeichnet (z.B. K. MÜLLENHOFF, „Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg“,1845). Merkmale Sagen sind durch typische Merkmale charakterisiert. In Sagen geschehen wie im Märchen wunderbare und phantastische Dinge. Es treten Geister, Götter, Zauberer und andere überirdische Wesen in Erscheinung. Im Gegensatz zum Märchen, wo Wirkliches und Übernatürliches völlig selbstverständlich ineinander übergehen und nebeneinander existieren, Die Nibelungen, S.7 wird der Einbruch des Jenseitigen, Übernatürlichen in der Sage jedoch immer als etwas Erschreckendes oder Wunderbares wahrgenommen. Sagen nehmen oft auf ein reales vergangenes Geschehen oder eine landschaftliche Gegebenheit Bezug, zumindest erwecken sie den Anschein und liefern konkrete Angaben zu Ort, Zeit und Personen. Das phantastische Geschehen soll durch Zeugnisse von Personen oder durch Spuren in der Landschaft oder an Gebäuden beglaubigt werden. […] Sagen zeichnen sich durch ein einfaches Erzählschema aus, die Handlung ist einsträngig, das Geschehen konzentriert sich auf einen Helden oder eine feste Gruppe von Menschen. Volkssagen, die in bestimmten Regionen entstanden und fortleben, enthalten mundartliche und umgangssprachliche Redewendungen. […] Sagentypen Eine feste Typologie der Sagen ist wegen der Vielgestaltigkeit der Stoffe und Motive kaum zu erstellen. Wie auch beim Märchen kommt es zu Wanderungen von Motiven, zu Varianten und Kontaminationen (Verschmelzungen). Die Brüder GRIMM unterschieden Volkssagen und historische Sagen. Zu den ältesten Sagentypen gehören sogenannte dämonologische Sagen, die sich auf einer ganz frühen Stufe der naiv-poetischen Weltaneignung aus naturmagischen und mythischen Vorstellungen speisen. Hierzu gehören vor allem die Göttersagen, z.B. die griechische Troja-Sage oder die nordische Edda-Sage. Mit der Ablösung gentilgesellschaftlicher Stammesstrukturen und der Herausbildung feudaler Strukturen entwickelte sich die historische Sage oder Heldensage, deren Stoffe uns in den Heldenliedern und Heldenepen begegnen: Nibelungenlied, Hildebrandslied, keltischer Sagenkreis um die Artusritterrunde, sumerisches Gilgamesch-Epos. In den Sagenaufzeichnungen des 19. Jahrhunderts, die das volkstümliche Erzählgut einzelner deutscher Regionen sammelten, spielt vor allem der Typ der Ortssage oder Natursage eine Rolle.“ 2 2 http://www.schuelerlexikon.de Die Nibelungen, S.8 Figuren „Übersetzt aus dem Mittelhochdeutschen bedeutet Nibelungen "Söhne des Nebels". Die Nibelungen haben ihren Namen von einem Volk, das zur Völkerwanderungszeit in Deutschland lebte. Welches Volk damit gemeint ist, darüber besteht keine Klarheit. Es gibt Hinweise auf die 3 Franken, die Burgunder oder das Zwergenvolk, das den Nibelungenhort bewachte.“ Foto Beushausen,v.l.:Nils Daub, Daniel Printz, Steffen Weixler, Svenja Topler, Julia Panzilius Im Nibelungenlied tauchen sehr viele Figuren auf, die für die Theaterfassung gestrichen worden sind. Siegfried Siegfried von Xanten ist der Sohn des Königspaares Siegmund und Sieglinde: ein gutaussehender, übermenschlich starker und zielstrebiger Held. Mit dem mächtigen Schwert Balmung erbeutet er den Nibelungenschatz und tötet den Drachen. Durch ein Bad im Drachenblut wird er unverwundbar, bis auf eine Stelle an der Schulter, die von einem Lindenblatt bedeckt war. Kriemhild Die schöne Kriemhild, die Schwester der Könige Gunther, Gernot und Giselher. Zusammen mit ihren Brüdern lebt sie am Hof der Burgunder in Worms am Rhein. Dort träumt sie auch von einem Falken, den sie aufzieht und der dann von zwei Adlern zerfleischt wird. Aus Angst, tatsächlich einmal so ein Leid zu erfahren, nimmt Kriemhild sich vor, nie einen Mann zu 3 www.deutschland-im-mittelalter.de Die Nibelungen, S.9 lieben. Dennoch heiratet sie später Siegfried, den sie so sehr liebt, dass sie nach seinem Tod auf Rache sinnt. Brunhild Brunhild stammt aus Island von der Burg Isenstein und ist eine schöne Frau mit riesigen Kräften, die nur in einem Wettkampf bezwungen werden kann. Sie ist außerdem eine stolze Frau, die durch den Werbungsbetrug der Männer in ihrer Ehre verletzt wird. Nach dem Streit mit Kriemhild fordert sie Hagen auf, Siegfried zu töten. Gunther Gunther, König der Burgunder und hat seinen Wohnsitz in Worms. Obwohl Siegfried Gunther hilft, Brunhild zu gewinnen und er ihm auch im Kampf beisteht, stimmt König Gunther dennoch Hagens Plan der Tötung Siegfrieds zu. Hagen von Tronje Er gilt als heldenhafter Kämpfer, vorausschauend und treu, doch auch als düster und verschlagen. Nach dem Streit zwischen Brunhild und Kriemhild fordert er Siegfrieds Tod. Außerdem stiehlt Hagen Kriemhild den Nibelungenschatz, um zu verhindern, dass sie sich mit dem Schatz ein Heer aufbaut; er versenkt den Schatz im Rhein. Etzel Etzel ist im Nibelungenlied der zweite Ehemann Kriemhilds und der König der Hunnen. Mit Etzel ist Attila, der Hunne, gemeint, der als großer Eroberer im 5. Jahrhundert in ganz Europa gefürchtet war. Ute Ute, Königin, Mutter von Gunther, Gernot, Giselher und Kriemhild. Foto Beushausen,v.l.:Nils Daub, Svenja Topler, Daniel Printz, Julia Panzilius, Steffen Weixler Die Nibelungen, S.10 Ort Karte aus http://www.nibelungenlied-gesellschaft.de/ Die Nibelungen, S.11 VorVor- und Nachbereitung; Nachbereitung; Anregungen für die Spielleiter Im Folgenden finden Sie theaterpädagogische Übungen für den Unterricht, die einen spielerischen Zugang zum Stück eröffnen, Neugier wecken und auf den Theaterbesuch vorbereiten oder ihn nachwirken lassen. Dabei werden SchülerInnen mit Grundlagen des Theaterspiels vertraut gemacht. Bei der Vorbereitung auf den Theaterbesuch werden die SchülerInnen an die Inszenierung herangeführt. Über die Nachbereitung wird das Theaterstück ins Gedächtnis gerufen, über das Gesehene nachgedacht, entstandene Fragen werden diskutiert und reflektiert. Die folgenden Übungen können für die Vor- oder Nachbereitung genutzt werden. Im Theaterstück „Die Nibelungen“ sind u.a. diese Themen zu erkennen: • Macht • Verrat • Lüge • Liebe • Rache Einstieg ins Thema mit Fragen Was geschah bisher? Wir versuchen das Stück in einzelnen Szenen noch einmal zusammenzufassen: • Wer ist Siegfried und woher kommt er? • Was ist an ihm so außergewöhnlich? • Womit ist Siegfried ausgestattet und was fehlt ihm noch? • Was ist das Geheimnis von Siegfried? • Wer ist Hagen von Tronje und welche Funktion übt er aus? • Was ist die „Tarnkappe“? Wofür benutzt Siegfried sie? • Wie ist der Plan von Siegfried für die zweite Hochzeitsnacht? (Siegfried wird den König Gunther mit der Tarnkappe verfolgen und zu zweit besiegen sie die Königin.) Die Nibelungen, S.12 • Wann und wie ahnt Kriemhild, was los ist? Was hat Siegfried in der Hand? • Was passiert am Ende des Stückes? • Wie fühlt sich Kriemhild an Ende? Ist sie deiner Meinung nach jetzt glücklich, weil sie sich rächen konnte? • Hat sie ihr Ziel erreicht? • Wie hätte die Geschichte enden können? • Was hättest Du anders gemacht, wenn du Kriemhild sein wärst? • Wenn Menschen miteinander reden können, kann man auch Kriege vermeiden, oder? • Hat jemand schon mal dein Geheimnis verraten? • Wie fühlt man sich dann? • Hast Du denn ein Geheimnis von jemandem verraten? Vielleicht von deiner Schwester, deinem Bruder usw.? Welche Folgen hatte es denn? Die Nibelungen, S.13 Theaterpädagogische Theaterpädagogische Spielübungen 1)Tauziehen: Mädchen gegen Jungen Ein Tauziehen zwischen Mädchen und Jungen macht Spaß. Die Teams kann man als verschiedene Mannschaften benennen und sie dann wie in ein Turnier gegeneinander kämpfen lassen. Einzige Regel; der Spielspaß steht immer im Vordergrund… 2.) Nordisches Kugelstoßen Wie war es in dem Stück? Siegfried und die anderen Zuschauer folgten Gunther mit ihren Blicken. Das können die Zuschauer im Klassenraum machen und sich daran beteiligen. 3.) Nordisches Gewichtstammen Wie war es in dem Stück? Gunther hatte mit Hilfe von Siegfried mit dem Gewicht gespielt. Wir spielen die Szene zusammen, z. B. hoch, runter, rechts, links und über den Schultern rollen. 4.) Nordischer Weitsprung Wie war es in dem Stück? Gunther wurde von Siegfried getragen. Wir spielen es nach. 5.) Blinder Schwertkampf Zwei Schüler (-innen) sind unsere "aktiven Krieger". Zunächst teilen sich die anderen in zwei Mannschaften auf, ein Krieger bekommt jeweils eine Mannschaft. Nun werden die Augen der Krieger verbunden, ein "Blindheitstest" (z. B durch "Wie-vieleFinger-zeige-ich-Fragen") kann durchgeführt werden. Außerdem bekommen die Krieger jeweils eine zusammengerollte Zeitung als Schwert. Jeder Krieger wird von einem Mannschaftsmitglied in einen Kreis geführt, den die Schüler nun gebildet haben. Dort werden die Krieger etwas um die eigene Achse gedreht, um weniger Die Nibelungen, S.14 Orientierung zu haben. Nun ist es ihre Aufgabe, sich blind innerhalb des Kreises zu finden und den "Gegner" an einer vorher festgelegten Körperstelle mit dem Schwert zu treffen. Die Mannschaften sollen ihren Schützling nun verbal anfeuern und den Gegner verwirren. Sobald ein Krieger an der vereinbarten Körperstelle getroffen worden ist, hat dessen Mannschaft verloren. 6.) Du krieg riegst riegst mich nicht! nicht ! In diesem kurzweiligen Spiel geht es darum, seine eigenen Spielpartner als erster auf den Fuß zu treten ohne ihn zu verletzten. Spielablauf: 2 Schüler stehen sich gegenüber, abwechselnd gehen sie 4 Schritte vor (individueller und unabhängiger Größe) aufeinander zu, d.h. jeder kann sein Schritt selbst bestimmen, ob kleiner, halber oder großer Schritt. Dabei wird der jeweils andere mit den Worten " Du (Schritt 1) kriegst (Schritt 2) mich (Schritt 3) nicht! (Schritt 4)“und „Ich (Schritt 1) krieg (Schritt 2) dich (Schritt 3) doch! (Schritt 4)" provoziert. 7.) Hunnenjagd Materialien: ⇒ 1 Spielbrett (siehe Anhang) ⇒ Teamzettel in DINA5 Format (aus grünem und rotem Papier) ⇒ 1 Würfel ⇒ 2 Spielfiguren oder Kreide, um den Weg an der Tafel anzuzeigen ⇒ Vorbereitung: ⇒ Die Spieler teilen sich per Zufall in zwei möglichst gleich große Gruppen auf; in Hunnen und Burgunder. ⇒ Jedes Teammitglied erhält jeweils einen grünen (Burgunder) und einen roten Zettel (Hunnen). Beide Figuren werden auf das Startfeld gestellt. Teamkönig: Am Anfang des Spiels wird der König für das jeweilige Team ausgelost. Der Spieler, der als erstes eine sechs würfelt wird zum Burgunder- oder Hunnenkönig. Der König erhält eine Kennzeichnung in Form von einem Schild und darf bei jedem Zug und jedem Spiel den oder die Mitspieler aussuchen, die das Team verlassen müssen. Die Nibelungen, S.15 Welches der beiden Teams zuerst eine sechs würfelt, beginnt das Spiel. Die Anzahl an Spielern, die auf dem Feld dargestellt werden, müssen nach jedem Würfeln an das andere Team als „Verlust“ abgegeben werden. (Welche Spieler an das gegnerische Team abgegeben werden, wird vom König entschieden) Das Team, das als erstes nur noch einen, oder gar keine Mitspieler mehr hat, hat verloren. Landet die Figur jedoch auf dem „Schlachtfeld“, welches durch gekreuzte Schwerter dargestellt ist, müssen zwei Spieler sich duellieren die Spiele sind auf den Feldern mit Name angegeben. „Minispiel Hunnen Schnick-Schnack-Schnuck“ für das Feld: Bei diesem Spiel werden Schwert, Stein und Schild pantomimisch dargestellt, die beiden Teams stehen sich gegenüber. Was welches Team „einsetzt“, wird vorher untereinander besprochen. Schwert: Die Teammitglieder stecken zur Mitte hin ihre Arme hoch und tun so, als würden sie ein Schwert hochhalten. Stein: Stein Die Teammitglieder stellen sich im Kreis ganz eng beieinander und formen so eine Kugel. Schild: Die Teammitglieder drehen sich gleichzeitig mit dem Rücken nach rechts zu ihren Gegnern. Schwert wehrt Stein ab, Stein durchlöchert Schild, Schild wehrt Schwert ab. Das Team, das zuerst drei Siege errungen hat, hat gewonnen und das Verliererteam muss ihnen einen Mitspieler abgeben, den der jeweilige Teamkönig aussucht. 8.) Kampfszene der beiden KönigInn KönigInnen Innen in Zeitlupe Eine einzige Regel: Es gibt „keine Berührung!“. Es muss aber trotzdem wie ein Kampf aussehen oder sich anhören. Beide haben ein Schwert. Dazu wird der ausgestreckte Arm. Kinder versuchen in Zeitlupe die Szene vorzuspielen, in der Hagen von Tronje den Siegfried umgebracht hat. Dafür kann man auch mit Kreide die verwundbare Stelle aufgezeichnet werden. Die Nibelungen, S.16 Die Kinder lernen den Trick, das Schwert unterm Arm durchzustechen, ohne seinen Spielpartnern weh zu tun. Beide müssen drauf achten und gegebenenfalls sich gegeneinander helfen. Diese Übung kann man auch mit Schwimmnudeln oder Schaumstoffmanschetten aus dem Baumarkt gestalten. 9.) I mprovisation „Geheimnisse „ Geheimnisse“ Geheimnisse“ Spielen wir die Szene zusammen: Kriemhild verrät Hagen von Tronje das Geheimnis von Siegfried, warum? Sie meint es gut mit Siegfried, aber wohin führt es uns? Kriemhild Hagen von Tronje Siegfried will Siegfried beschützen; und bittet Hagen von Tronje seinen Schutz will Siegfried besiegen. Warum? hat keine Ahnung was hinter seinem Rücken passiert. So verrät sie Siegfrieds verwundbare Stelle Er nutzt die Gelegenheit um sich an Siegfried zu rächen. Sie meint es gut. Beim ersten Mal spielen wir die Szene, wie es im Stück war. Zweiter Versuch: Wir spielen die Szene zusammen, aber in einer eigenen Fassung. Unser Ziel ist: ⇒ Wie verhindern wir, dass Siegfried auf der Jagd getötet wird? Die Nibelungen, S.17 Die Nibelungen, S.18 Lösung für das RitterRitter-Gitter (Auszug aus WLT-Textfassung) „UTE GUNTHER HAGEN UTE GUNTHER HAGEN GUNTHER UTE GUNTHER UTE Mittelalterlicher Ausdruck für Ritter. Fünf Buchstaben. Gunther? Hagen? Recke. Altertümliches Wort für Liebe, Liebeswerben. Mit E am Ende. Gunther? E. Ehe. Hagen? Mein König, die Minne ... Minne, Mutter. Feuerspeiendes Fabelwesen mit acht Buchstaben? Draaache? ... Lindwurm. Gut, Gunther. Sagenumwobene, starke Königin aus dem hohen Norden. Drittletzter Buchstabe I. Gunther? GUNTHER Hagen? HAGEN Kriemhild? SIEGFRIED (für sich) Brunhild ... ALLE Brunhild ... UTE Unbezwingbarer Held aus den Niederlanden. Drittletzter Buchstabe I. Gunther? SIEGFRIED (für sich) Siegfried. UTE Zauberhaftes Hilfsmittel, das unsichtbar macht. GUNTHER Tarnkappe. UTE Passt. Altes Wort für Schatz. GUNTHER Hort.“ Die Nibelungen, S.19 Nachbereitung Feedback Alle sitzen im Kreis. Ein Ball wird im Kreis herumgeworfen, jeder sagt spontan seine Assoziation zum Besuch der Vorstellung, ein Wort, einen Satz, es gibt kein richtig oder falsch, Mehrfachnennungen sind möglich. Die Äußerungen werden nicht bewertet. Fragen, die als ein Einstieg nach dem Theaterbesuch mit den Kindern verwendet werden können: • Welche Szene ist Dir besonders in Erinnerung geblieben? Warum? • Was hat Dir gefallen? • Was hat Dir weniger gefallen? • Wie hat Dir das Bühnenbild gefallen? • Welches war der spannendste Moment? • Hat Dir etwas gefehlt? • Welche ist deine Lieblingsfigur im Stück? • Welche Figur würdest Du gerne spielen? Warum? • Was könnte man tun, damit es überhaupt nicht zu diesem grausamen Ende kommt? • Hast Du Lösungsvorschläge? Für eine Nachbereitung können diese Lösungsvorschläge auch zusammen improvisiert, bzw. gespielt werden. Die Nibelungen, S.20 Quellen • Günther, Wolfgang „Wege ins Wunderland - Von Peter Pan bis Harry Potter“, Edition Martin Gold, Frankfurt 2006 • Stückfassung „Die Nibelungen“ Theaterverlag München 2006, Seite 5 Internetlinks • http://eichfelder.de/nibelung/sagasued/nib.lied/nl.junk.html • http://nibelungenlied-gesellschaft.de/ • http://schuelerlexikon.de Die Nibelungen, S.21 Service Theater & Schule • Vor - und Nachbereitungen: Nachbereitungen Sollte Sie das Material neugierig gemacht haben, so unterstützen wir Sie gerne bei einer Vor- und Nachbereitung an Ihrer Schule. • Pädagogenstammtisch: Beim Stammtisch haben Sie in regelmäßigen Abständen die Möglichkeit, sich mit KollegInnen auszutauschen, Probleme zu diskutieren, Erfahrungen und Anekdoten preiszugeben und einfach zu „klönen“. Die Theaterpädagoginnen des WLT bereiten das Treffen vor und bieten Fortbildungen zu unterschiedlichen Themen an. Spielplan: Spielplan Unseren Spielplan entnehmen Sie dem großen Spielzeitheft und/oder unserem Leporello. Beides senden wir Ihnen auf Anfrage gerne zu! Alle Informationen können Sie auch auf unserer Homepage www.westfaelischeslandestheater.de abrufen. • Buchung: Buchung Karten können Sie unter der Telefon-Nr.: 02305/ 97 80 20 (Frau Behlau) bestellen. Wenn Sie eine Vorstellung buchen möchten, so können Sie sich an Frau Tymann unter der Rufnummer 02305/ 97 80 14 wenden. • Fragen: Fragen Scheuen Sie sich nicht, bei weiteren Fragen oder Anregungen, mit uns in Kontakt zu treten. Theaterpädagogik: 02305/9780- 26/-27/-56. Impressum Herausgeber: Geschäftsführender Direktor: Intendant: Westfälisches Landestheater e.V. Günter Wohlfarth Ralf Ebeling Anschrift: Tel.: Fax: Internet: Redaktion: Herausgabedatum: Europaplatz 10, 44575 Castrop-Rauxel 02305/97800 02305/978010 www.westfaelisches-landestheater.de Dr. Ipek Abali April 2014 Die Nibelungen, S.22 Anhang Spielmaterialien Druck Vorlage zum Spielbrett Augustonunum Vesentino Genava Octodurus Lugdunum Vienna Darantasia Valentia Eburodunum