Mercedes-Benz - Unimog- und MB trac
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Mercedes-Benz - Unimog- und MB trac
Unimog Der Einzigartige Werner Boehringer erinnert sich an den Unimogbau in Göppingen Das Ausnahmefahrzeug der Automobilgeschichte Ein Zeitzeuge erzählt: Mit dem Fahrrad 400 km zum Vorstellungsgespräch Die Unimog-Baureihen von 1945 - 2001 9. - 10. Juni 2001: Tage der offenen Tür in Gaggenau Mercedes-Benz Wer ner Boehringer erinner t sich an den Unimogbau in Göppingen Dipl.-Ing. Werner Boehringer, viele Jahre Geschäftsführer des Traditionsunternehmens Gebr. Boehringer Maschinenfabrik GmbH in Göppingen Zu der Zeit, als die weit übers Land hinaus bekannte Göppinger Maschinenfabrik Gebr. Boehringer den Unimog ins Programm Ihrer „Friedensprodukte“ aufgenommen hatte, war Werner Boehringer, Sohn eines der beiden damaligen Firmenchefs, noch ein Schulbub. Doch er erinnert sich bestens an die ersten Tage des Unimogbaus in der so genannten „Unimog-Halle“ des Unternehmens in der Stuttgarter Straße. Der Raum, in dem wir uns treffen, und der Tisch, an dem wir am Fastnachtsdienstag des Jahres 2001 zusammensitzen um mit Dipl.-Ing. Werner Boehringer über die Anfangsjahre des Unimog in Göppingen zu sprechen, verbreiten authentische Unternehmensgeschichte. Hier, an diesem Tisch, so bestätigt unser Gesprächspartner, wurde von seinem Vater Werner Boehringer sen. und dessen Cousin Dr.-Ing. Rolf Boehringer, den beiden damals geschäftsführenden Gesellschaftern, entschieden, das Produktprogramm Unimog an Daimler-Benz zu verkaufen. Und hier in diesem Raum, an diesem Tisch, haben auch die Verkaufsverhandlungen mit DaimlerBenz stattgefunden. Fünfzig Jahre sind 2 seitdem ins Land gegangen und noch heute beeindruckt die Authentizität. Das Göppinger Maschinenbauunternehmen, über Jahrzehnte hinweg international bekannt für seine Dreh-, Kurbelwellenbearbeitungs- und Sondermaschinen, hat mit dem deutschen Maschinenbau alle wirtschaftlichen Täler durchschritten sowie Konjunkturspitzen erlebt. So auch 1949, als die alliierten Siegermächte den Maschinenbau in Deutschland wieder erlaubt haben. „Wir erlebten mit unseren Maschinen plötzlich wieder einen derartigen Aufschwung, dass bei meinem Vater und Rolf Boehringer schnell der Gedanke gereift ist, das „Friedensprodukt“ Unimog zu verkaufen, denn es passte irgendwie nicht mehr in unsere Fertigungsabläufe“, erzählt der später alleinige geschäftsführende Gesellschafter Werner Boehringer. Er war in der Firma als Gesellschafter Eine Sensation war 1950 der Unimog im Festumzug des Göppinger Maientags. Vorne links auf dem Beifahrersitz Werner Boehringer, seine Schulkameraden saßen auf der Pritsche Pressearbeit für den Unimog Anfang der 50er Jahre. Die Firma Boehringer schickte schon damals Bilder des Fahrzeugs mit Anwendungsbeispielen an die einschlägigen Fachpublikationen (links) in der fünften Generation von 1961 bis 1981 als Prokurist und Geschäftsführer tätig. Heute gehört die Firma Boehringer zu den Industriewerken Karlsruhe Augsburg (IWKA). Die Unimog-Abteilung in Göppingen leitete Wolfgang Boehringer, ein Bruder des damaligen kaufmännischen Chefs Werner Boehringer senior. Wolfgang Boehringer war ganz und gar gegen den Verkauf an Daimler-Benz, denn schon nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass der Unimog bereits 1950 mit einigen hundert Einheiten ein gutes Geschäft war. 1950 lag der Grundpreis bei 13.800 Mark. Dennoch, die Boehringers blieben bei ihrem Entschluss, denn sie wollten sich auf das Kerngeschäft Maschinenbau konzentrieren. Der Unimog war 1948 nach Göppingen gekommen, weil die Firma Boehringer sich aufgrund des allgemeinen Maschinenbauverbots der Alliierten auf die Suche nach „Friedensprodukten“ machte, wie z. B. Strumpfwirkmaschinen, Dosenverschließmaschinen oder Kochherde. In diesem Zusammenhang konnte Rolf Boehringer von der Firma Erhard in der Nachbarstadt Schwäbisch Gmünd den Unimog als landwirtschaftlich genutztes, universelles Motorgerät für die frei verfügbaren Produktionskapazitäten seiner Fabrik erwer- ben. „In unserer damaligen UnimogAbteilung waren etwa 90 Mitarbeiter tätig, von denen nach dem Verkauf eine Handvoll sogar mit nach Gaggenau gezogen sind“, sagt Werner Boehringer rückblickend. Und er ergänzt: „Unsere Firma war damals auch Lieferant für die Daimler-Benz Werke und so waren die Verkaufsgespräche sicherlich von der Tatsache geprägt, dass man sich schon kannte. Es war sicher kein großer „Deal“, wie man heute sagen würde, mit großartigen Gewinnen, sondern eher eine Rückbesinnung seitens Boehringer auf das traditionelle Fertigungsprogramm beim Bau von Werkzeugmaschinen.“ Werner Boehringer ist Unternehmer und so sieht er alle Veränderungen einer Firma auch als notwendige Voraussetzung zur Innovation. Ganz Maschinenbauingenieur, ist er auch heute noch oft in der ehemaligen Firma seiner Familie anzutreffen, um sich über die neuesten Entwicklungen zu informieren. Boehringer hat in Göppingen nach wie vor einen großen und Original Auftragsliste der Firma Boehringer vom 7. September 1950. Sie umfasst Auftrags- und Fahrzeug-Nummern und die Namen der Abnehmer. Einige der damaligen Kunden (s. Liste rechts) sind dem Unimog noch heute treu respektierten Namen. Er weiß aber auch, dass der Unimog bei Boehringer niemals den Erfolg gehabt hätte wie im Automobilunternehmen Daimler-Benz. Für ihn bleibt diese Zeit eine schöne Episode, die mit der Maientagsfahrt 1950 ihren Höhepunkt hatte. Seine Schulklasse beteiligte sich damals mit dem Thema „Die Auswanderer“ am Festumzug des mehr als 300 Jahre alten Stadtfestes und der Unimog belebte das farbenfrohe Bild in den Straßen der Stauferstadt auf unnachahmliche Weise. 3 Württ. land. Zentral-Gen. Stuttgart; Kübler, Konhalden; Apel, Nittel; Langbehn, Mittelsfeld; Pfropfreben-Gen. Nittel; Metzger, Hausach; Wolf, Silheim; Chr. Rode, Balhorn; W. Z. Linden, Heiligenhaus; Winkler, Arensch; Held, Wiesmoor; Blohm, Rolubbe; Kuhlmann, Hannover; Heizler, Unteribental; Possberg, Langenfeld; Stallknech, Fulda; Baum, Grosswinterheim; Schwemmlein, Krumbach; Menk, Geschendorf; Himmelbach, Rollenbach; Joh. Pahl, Schuby; Hch. Teufel, Strassberg; Henne, München; Rau, Kirchheim; Zais, Bad Cannstatt; Sparkasse Mamming; Borgstedt, Backhorst; Gerdes, Grossenkneten; Rittergut, Eckendorf; Hof, Zürich; Hof, Zürich; Hof, Zürich; Interchange Stockholm; Interchange Stockholm; Meier, Deibrock 1; Kranz, Wittlich; Asen, Lindshof; Ver. Sägewerke Pöttmes; Frank, Schmalfelden; Lapperger, Unterbackern; Hof, Zürich; Börner, Friedrichshofen; Poschingersche Gutsverwaltung Irlich; Fuchs, Degenfeld; Priller, Feilnbach; Fürstl. Löwenstein-WertheimRosenbergsches Weingut, Kreuzwertheim; Henne, München Das Ausnahmefahr zeug der Automobilgeschichte Früher sind in Zeiten volkswirtschaftlicher Krisen vornehmlich Kleinstwagen entstanden. Der Unimog dagegen ist ein Fahrzeug, das in die Kategorie Ausnahmefahrzeuge der Automobilgeschichte gehört. Im Jahr 1945, als Deutschland weitgehend zerstört war, wurde von einigen ehemaligen Daimler-Benz Ingenieuren mit der Entwicklung des landwirtschaftlichen Fahrzeugs begonnen. Mit dessen Anwendungsprofil, so die Absicht, sollte die Lage der noch schlecht versorgten Menschen im Nachkriegsdeutschland verbessert werden. Der Unimog hat deshalb von Beginn an eine herausragende Entwicklung dargestellt. Seine Technik wurde in den nunmehr über 50 Jahren erfolgreich weiterentwickelt und bewährt sich auch heute im Einsatz zum Wohle der Gemeinwesen und ihrer Menschen – unter anderem als Kommunal-, Feuerwehr-, Rettungsund Sonderfahrzeug – im weltweiten Einsatz in allen erdenkbaren Facetten. Es war die Zeit der Währungsreform in Deutschland. Autos waren noch selten. Zur Erinnerung: Der erste Mercedes-BenzLkw nach dem Krieg, ein L 4500 mit 6-Zylinder Vorkammer-Dieselmotor, 112 PS und 10,5 t Gesamtgewicht, kam im August des Jahres 1945 aus dem Werk Gaggenau. Zwar wurde schon im Juni desselben Jahres „beim Benz“ in Mannheim der Mercedes-Benz L 701 ausgeliefert, aber das waren Nachbauten des Opel-Blitz. Die erste Mercedes-Benz-Entwicklung auf dem Lastwagensektor nach dem Krieg, der L 3250 mit 90 PS und einem zul. Gesamtgewicht von 6,5 t, folgte dann Mitte 1949. Das war das Szenario, in dessen Rahmen sich Daimler-Benz in der wiederentstehenden deutschen Automobilindustrie bewegte. Im Jahre 1951, als Daimler-Benz die Produktion des Unimog aufgenommen hatte, kann das Unternehmen den Wiederaufbau seiner Werksanlagen beenden. Die Kriegsschäden beliefen sich auf 194,4 Millionen Mark. Diese Zeit des Wiederaufbaus prägte auch die tägliche Arbeit der traditionsreichen Benz-Fabrik im Murgtal. Der Übernahme der Unimog-Produktion von der Göppinger Firma Gebr. Boehringer für das Gaggenauer Werk war im Juli 1950 der Produktionsbeginn des Mercedes-Benz Omnibusses O 6600 (Foto links) vorausgegangen. In Gaggenau wurden nunmehr Lastwagen, Omnibusse und der Unimog gebaut, wobei letzterer die Nutzfahrzeugtradition des Werkes bis in die heutigen Tage geprägt hat. Und noch etwas ist bezeichnend, ja gerade wegweisend für dieses Jahr 1951: Zu den ersten Lastwagen nach dem Krieg mit Allradantrieb, die in Deutschland wieder gebaut werden, zählen der L 3500 LA/LAS und der Unimog von Daimler-Benz. Insgesamt sind in den zurückliegenden 50 Jahren 23 Baureihen entwickelt und im Markt eingeführt worden. Im DaimlerChrysler-Konzern ist mit den Baureihen U 300, U 400 und U 500 eine völlig neue Unimog-Generation realisiert worden. Mit diesen modernen, leistungsfähigen Fahrzeugen und der Verlagerung des Produktbereichs Unimog ins benachbarte Lkw-Montagewerk Wörth startet der Mercedes-Benz Unimog in die sechste Im Werk Gaggenau (Bild oben eine Aufnahme aus dem Jahre 1950) wurden Lastwagen, Omnibusse und der Unimog gebaut. Mit der neuen Unimog-Generation der Baureihe 405 wird die UnimogGeschichte in Gaggenau abgeschlossen, das Werk wird zum Kompetenzzentrum für Aggregate und Komponenten ausgerichtet Dekade. Auf den Seiten 7 bis 10 hat Unimog-Buchautor Ralf Maile in dankenswerter Arbeit die Unimog-Baureihen im Laufe ihrer über 50jährigen Geschichte chronologisch zusammengestellt. Zu den zahlreichen UnimogPublikationen, die es auf dem Markt gibt, gehören unter anderem die vielen „Geschichten rund um den Unimog“, die Einsätze in aller Welt beschreiben. Ob Transportaufgaben in Südamerika, landwirtschaftliche Anwen- dungen in Deutschland, Holzrückearbeiten in den Alpen, Waldbrandbekämpfung in Südeuropa, auf Großbaustellen als kompakter Geräteträger, in der Energiewirtschaft oder bei so außergewöhnlichen Einsätzen wie archäologischen Ausgrabungsarbeiten in der antiken Stadt Troja (Türkei) – sie alle haben eines gemeinsam: Diese Geschichten werden aus Liebe und Respekt zum Unimog und seiner (technischen) Einzigartigkeit erzählt. 5 Ein Zeitzeuge er zählt: Mit dem Fahrrad 400 km zum Vor stellungsgespräch Roland Feix Roland Feix ist nicht nur einer der früheren Boehringer-Mitarbeiter, die der Unimog nach Gaggenau geführt hat. Er ist vielmehr auch ein Mann der ersten Stunde mit dem Universal-Motor-Gerät. Der Unimog hat ihn sein ganzes Leben lang nie mehr losgelassen. Als Vorführer für Unimog bei Boehringer und später als Monteur und Vertriebsdelegierter für Südamerika bei Daimler-Benz haben sich ihm mit dem Unimog fremde Länder und zahlreiche Freundschaften erschlossen. Die schönste davon ist wohl jene mit der Rennsportlegende Juan Manuel Fangio, dem fünfmaligen Formel 1-Weltmeister aus Argentinien. Wir haben Roland Feix, stellvertretend für viele andere seiner damaligen Kollegen, in seinem Haus in Gaggenau besucht und dabei viel Interessantes erfahren. 6 Herr Feix, wann und warum sind Sie zu Boehringer gekommen? Haben Sie vom Unimog gewusst? „Ich bin nach dem Krieg von Eger (Tschechien) nach Marktredwitz (Oberpfalz) geflüchtet. Dort habe ich ein Praktikum im Maschinenbau gemacht und dann nach der Währungsreform eine Maschinenschlosserlehre. Da traf ich eines Tages mit einem Landsmann aus Eger zusammen, der mir einen Unimog-Prospekt gezeigt hat. Das Fahrzeug faszinierte mich spontan, so dass ich mich umgehend bei Boehringer als Vorführer beworben habe. Zum Vorstellungsgespräch bin ich von Marktredwitz ins württembergische Göppingen (Anm. d. Redaktion: ca. 400 km) mit dem Fahrrad gefahren. Der Lohn dieser Anstrengung war für mich der Arbeitsvertrag bei der Maschinenfabrik Gebr. Boehringer. Am 4. Juli 1949 habe ich im Alter von 21 Jahren im UnimogBereich von Boehringer in der Fertigmontage angefangen. Damals wurde noch ein Unimog am Tag gebaut. An meinem ersten Arbeitstag stand gerade Fahrzeug Nr. 23 auf dem Band.“ Welcher Unimog lief in Gaggenau vom Band, als Sie im Juni 1993 in den Ruhestand traten? „Ich schätze, bis dahin wurden etwa 300.000 Einheiten in Gaggenau produziert.“ 44 Jahre Unimog. Herr Feix, was haben Sie denn in dieser Zeit alles erlebt? „So viel, dass wir einige Abende zusammensitzen könnten, wollte ich Ihnen das alles erzählen. Als Vorführer bin ich natürlich sehr viel herumgekommen. Von Boehringer aus habe ich damals hauptsächlich den bayerischen Raum mit land- und forstwirtschaftlichen Vorführungen bearbeitet. Anlässlich einer Forstvorführung bei München erfuhr ich dann vom Verkauf des Unimog-Bereichs von Boehringer an Daimler-Benz. Zufällig lernte ich bei diesem Anlass auch den designierten kaufmännischen Leiter des Unimog-Bereichs von Daimler-Benz, Dr. Alfred Rummel, kennen, der mir über den Verkaufsleiter signalisierte, dass ich weiterhin bei Unimog bleiben könne. Mit dem Wechsel nach Gaggenau verlagerte sich meine Arbeit dann auch stärker ins europäische Ausland. 1951 kam ich als einer der ersten Deutschen nach dem Krieg ins damalige Jugoslawien. In Spanien habe ich den Unimog vor General Franco vorgeführt, der sich neben mich auf den Beifahrersitz gesetzt hat. In diesem Jahr konnte ich dreimal den Frühling erleben: Zuerst in Spanien, dann in Wien und danach in Helsinki. Das waren schon tiefe Eindrücke in meinem jungen Leben. Nach der Rückkehr Fortsetzung auf Seite 11 Juan Manuel Fangio und Roland Feix im Werk Gaggenau vor zwei Unimog U 416, die damals auch in Argentinien gebaut wurden U nimog Zeitsc hiene: Die Baur eihen v on 1945 - 2001 Im Sommer erstellt eine Arbeitsgruppe erste Planungen und Studien. 1945 Im Januar wird der erste Unimog-Gesamtentwurf fertiggestellt. Am 9. Oktober findet die erste Probefahrt statt. 1946 Erste Erprobungen und Praxistests. 1947 Am 29. August wird auf der DLG in Frankfurt der Unimog zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt. 1948 Im März liefert die Maschinenfabrik Boehringer das erste Serienfahrzeug aus; bis 1951 werden 600 Fahrzeuge gebaut. 1949 Im Mai übernimmt Daimler-Benz den Bereich Unimog von Boehringer. Start der Unimog-Produktion am 3. Juni in Gaggenau. Am 10. Juli verlässt der 100ste Unimog die Montagehalle. Der Unimog wird zusätzlich zum Ochsenkopf-Signet mit dem Mercedes-Stern versehen. Ab September ist das geschlossene Fahrerhaus (Typ 401) für die Baureihe 401/402 lieferbar. Im Mai verlässt der erste Unimog der Baureihe 404 das Montageband. 1951 1953 1955 7 U nimog Zeitsc hiene: Die Baur eihen v on 1945 - 2001 Im August kommt der Unimog der Baureihe 411 auf den Markt, er ersetzt die Baureihe 401/402. 1956 Im Mai läuft der 50.000ste Unimog vom Band. 1961 Im Juli wird die Baureihe 406 vorgestellt, erstes Fahrzeug ist der U 65. 1962 Für Spezialfahrzeuge sind nun Triebköpfe auf Unimog-Basis verfügbar. 1963 Vorstellung der Baureihe 416, erstes Fahrzeug ist der U 80. 1965 Im Januar Vorstellung der Baureihe 421, erstes Fahrzeug ist der U 40. Im April Vorstellung der Baureihe 403, erstes Fahrzeug ist der U 54. Im Mai Auslieferung des 100.000sten Unimog. 1966 Beginn der Lizenzfertigung in Argentinien mit der Baureihe 426. 1968 Im Januar Vorstellung der Baureihe 413, erstes Fahrzeug ist der U 80. Die argentinische Lizenzfertigung wird um die Baureihe 431 erweitert. 1969 8 Im August läuft der 150.000ste Unimog in Gaggenau vom Band. 1971 Vorstellung der Baureihe 425, erstes Fahrzeug ist der U 1300. 1974 Vorstellung der Baureihe 424, erstes Fahrzeug ist der U 1000. Vorstellung der Baureihe 435, erstes Fahrzeug ist der U 1300 L. Anlauf Bundeswehrauftrag U 1300 L, insgesamt 22.000 Einheiten. 1976 Der 200.000ste Unimog wird produziert. 1977 Im September läuft der 250.000ste Unimog vom Band. 1984 Beginn der Serienfertigung Baureihe 419 für die US-Armee. Im September beginnt die Serienfertigung Baureihe 436 in Aksaray/Türkei. 1986 Das Unimog-Programm wird komplett überarbeitet, kurz nacheinander werden die Baureihen 407, 417, 427 und 437 vorgestellt. 1988 Ab dem 9. Mai sind die neuen Baureihen 408 (U 90) und 418 (U 110, U 140) auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover ausgestellt. 1992 Im Juli Vorstellung des Schwerlastgeräteträgers U 2400 TG der Baureihe 437. Die ersten dreiachsigen Unimog 6x6 werden erprobt. 1993 9 U nimog Zeitsc hiene: Die Baur eihen v on 1945 - 2001 10 Am 15. März wird der U 90 Funmog (Baureihe 408) zum Geländewagen des Jahres gewählt. Im Juli verlässt der 300.000ste Unimog das Montageband. 1994 Am 13. März Vorstellung der neuen Unimog-Baureihen U 300 und U 400. Am 21. September Komplettierung mit dem U 500 auf der IAA Nutzfahrzeuge in Frankfurt/Main. 2000 Im Juni „50 Jahre Mercedes-Benz Unimog“ verbunden mit Tagen der offenen Tür im DaimlerChrysler-Werk Gaggenau. 2001 Fortsetzung von Seite 6 von dieser Vorführtour durch Europa habe ich das für mich damals aufregende und geradezu sensationelle Angebot bekommen, für zwei Monate nach Argentinien zu gehen. Diese Zeit wurde auch zum Beginn einer schönen Freundschaft mit dem fünfmaligen Formel 1-Weltmeister Juan Manuel Fangio. Fangio war auch oft dabei, wenn wir einige der unzähligen Vorführfahrten vor dem argentinischen landwirtschaftlichen Versuchsinstitut gemacht haben. Unser Problem war, dass wir immer beweisen mussten, dass der Unimog ein vollwertiges landwirtschaftliches Fahrzeug ist. Außerdem machte ich damals auch viele Vorführungen mit bei der argentinischen Eisenbahn, die Interesse am Unimog hatte und das Fahrzeug beim Bau einer neuen Strecke nach Chile einsetzen wollte. Darüber hinaus interessierten sich auch September 1949 in Südbaden: Vorführung eines U 2010 mit Schwenkpflug, am Steuer Roland Feix Explorationsfirmen für Erdöl und Erdgas für das Fahrzeug aus Gaggenau und so wurde aus den zwei Monaten ein zweijähriger Aufenthalt. 1954 kam ich nochmals für drei Jahre nach Argentinien und wurde von dort aus nach Uruguay, Paraguay und Chile geschickt. Danach war ich Unimog-Werksdelegierter für Südamerika. Im Jahr 1960 bin ich für sieben Jahre nach Bogotá (Kolumbien) übergesiedelt und habe ganz Lateinamerika für Unimog bearbeitet.“ Das waren natürlich gravierende Unterschiede zu der Anfangszeit des Unimog bei Boehringer. Warum hat sich denn der Unimog bei Daimler-Benz so erfolgreich entwickelt? „Boehringer war und ist eine Werkzeugmaschinenfabrik. Die Voraussetzungen für einen serienmäßigen Fahrzeugbau waren nicht so gegeben wie bei einer Automobilfabrik mit beispielsweise eigenen Motoren. Meiner Erfahrung nach war für den Erfolg des Unimog die Vertriebs- und Serviceorganisation von Daimler-Benz im Ausland entscheidend. Boehringer hatte zwar gut funktionierende Vertriebswege im Inland, aber für den Export hätte eine ganz neue Organisation aufgebaut werden müssen.“ Sind Sie 1951 mit dem Wechsel des Unimog nach Gaggenau leichten Herzens mitgegangen? „Leichten Herzens ganz bestimmt nicht, weil ich am Familienunternehmen Boehringer hing. Aber letztlich schlug mein Herz doch etwas mehr für den Unimog. Für den Umzug nach Gaggenau war die Liebe zum Produkt entscheidend. Ich war immer überzeugt, dass aus dem Unimog noch viel mehr werden kann.“ Bei der Gelegenheit: Was sagen Sie denn zur Unimog-Entwicklung insgesamt? „Es gibt heute noch viele Kunden, die den Unimog der Baureihe 411/421 (40-50 PS) kennen und die heute kein vergleichbares Fahrzeug mehr bekommen können. Natürlich sind das Motorenleistungen gewesen, mit denen man im heutigen Verkehrsfluss nicht mehr mithalten könnte. Ich glaube 11 Unimog-Vorführung eines U 2010 mit Heuwender jedoch, dass für ein ähnliches Fahrzeug weltweit noch immer großes Interesse besteht. Der Trend zu komfortableren Fahrerhäusern mit leistungsoptimierter Hydraulik und hochtechnischer Elektronik, der für den Einsatz in weiten Bereichen der Industrieländer gefordert wird, beschränkt auf der anderen Seite die Absatzmöglichkeiten in weniger entwickelten Ländern. Deshalb wünschte ich mir, dass die Liefermöglichkeit für universell einsetzbare, hochgeländegängige Arbeitsmaschinen noch lange erhalten bleibt.“ 12 Der Unimog hatte anfangs auch manche Kinderkrankheiten. Wie haben die Kunden darauf reagiert und wie wurden diese Probleme behoben? „Das erste Problem zu Boehringer-Zeiten war der Motor. Die ersten 100 Motoren des Typs Mercedes-Benz OM 636, die eigentlich für den Pkw entwickelt worden waren, wurden nicht im Pkw eingebaut, sondern in den Unimog. Da gab es große Schwierigkeiten mit der Vorkammer und wir mussten die ersten 100 Motoren komplett austauschen. Auch das Getriebe hat Kopfzerbrechen bereitet, vor allem mit der Einhebelschaltung und dem schnellen Ritzel. Die ersten Kunden waren vom Unimog so überzeugt, dass sie für Kinderkrankheiten meistens Verständnis hatten. Natürlich mussten die Probleme durch uns schnellstens und meist vor Ort behoben werden. In Gaggenau gab es verständlicherweise viele Anlaufschwierigkeiten, besonders beim Getriebe und den Dichtringen an den Rädern vorgelegen. Und auch hinsichtlich der Produktionskapazitäten gab es wesentliche Unterschiede zwischen Göppingen und Gaggenau. In Gaggenau haben wir bereits nach etwas mehr als einem Monat den hundertsten Unimog gebaut und bei Boehringer, wo die Kapazitätsgrenze schnell erreicht wurde, waren es in etwas mehr als zwei Jahren 600 Fahrzeuge.“ Göppinger Unimog-Veteranen in Gaggenau Mit dem Verkauf des UnimogBereichs der Maschinenfabrik Gebr. Boehringer an Daimler-Benz sind einige der Fachleute und damaligen Unimogexperten mit nach Gaggenau gegangen. Unter ihnen war Konstruktionschef Heinrich Rößler mit einigen Mitarbeitern, Versuchs- und Kundendienstchef Christian Dietrich und sein Mitarbeiter Erwin Sturm sowie die Meister Esenwein und Gnamm. Nicht unerwähnt bleiben kann der Zu seinem Ausscheiden aus dem aktiven Arbeitsleben bei Daimler-Benz im Oktober 1993 verfasste Roland Feix ein Gedicht, dessen Schlussabsatz wir nicht vorenthalten wollen, denn er kennzeichnet die Liebe zum Unimog auf eindrucksvolle Art. damalige Göppinger Verkaufsleiter Hans Zabel, der diese Funktion auch in Gaggenau übernahm und der aus Gaggenau stammte. Er war es auch, der die Idee für den Namen Unimog (Universal-Motor-Gerät) hatte. Im selben Atemzug sind auch Erich Grass, Der Unimog ist ein Patent, der die landwirtschaftlichen Anwen- das heute schon fast ein jeder kennt. dungen eingebracht hatte, Manfred Aus jenem Pflänzlein, man glaubt es kaum, da wurd‘ ein richtiger starker Baum. In Gaggenau gebaut viel tausend Mal, weltweit im Einsatz – UNIVERSAL ! Viel Freunde hat er schon gewonnen, wer hätt‘s geahnt als man damit begonnen? Florus, langjähriger Leiter der Verkaufsförderung in Gaggenau und bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1990 Leiter des Exports sowie Erwin Moll, bis 1990 Vorführer und Leiter der Vorführwerkstatt, zu nennen. Tage der of fenen Tür in Gaggenau 9. – 10. Juni 2001 Seit 1951 wird das Universal-Motor-Gerät, kurz Unimog, im badischen Gaggenau gefertigt und weltweit verkauft. Über 320.000 Unimog haben bisher die Fabriktore verlassen und sind auf allen Kontinenten unterwegs. Ihre Besitzer arbeiten nicht nur seit Jahren mit diesem einzigartigen Nutzfahrzeug – sie sind Fans vom Unimog! Gehören Sie auch dazu? Dann sollten Sie am 9. Und 10. Juni beim größten Unimog-Treffen aller Zeiten dabei sein! Wir laden Sie herzlich ein! Wir zeigen, was der Unimog heute leistet: Längst hat die neue Unimog-Generation U 300 bis U 500 Einzug in die modernen Fuhrparks gehalten. Der Unimog ist zum unentbehrlichen Helfer in vielen verschiedenen Arbeitssituationen geworden. Auch durch das überzeugende Systemangebot von Fahrzeug und Gerät. Werfen Sie einen Blick auf „lackfrische“ Fahrzeuge, direkt aus der Produktion, und entdecken Sie: Was steckt unter der Motorhaube? Was leisten die Unimog? Und was macht den „Unimog-Bazillus“ aus? Tage der Und wir blicken in die Zukunft: Unsere Pläne, unsere Ideen, unsere Visionen. Natürlich zum Unimog und seiner neuen Produktionsstätte in Wörth. Zur Neuausrichtung mit dem internationalen Kompetenzzentrum für Schaltgetriebe. Zu allem, was in Gaggenau und Rastatt entwickelt, gefertigt und angeboten wird. Auch im Personalbereich, im Umweltschutz und bei den Sportgruppen der Mitarbeiter! Erleben Sie die faszinierende Technik-Welt von Gaggenau und Rastatt! offenen Tür und viele Aktionen im Werk Gaggenau und im Getriebewerk Rastatt 13 Samstag, 9. Juni 2001 10.00 – 18.00 Uhr: Im Werk Gaggenau: Einblick in die Produktion und Bereiche Themenpark der Zukunft Fahrzeugschau gestern und heute Verzahnung mit Rastatt und in der weiten Welt Aktionen für Kleine und Große Sinnliches und Sinnvolles: zum Sehen, Hören, Fühlen, (Rein)Schmecken ... und Genießen! Im Getriebewerk Rastatt (nur am Samstag!): Einblick in die Welt der Getriebe Themenpark der Zukunft Moderne Fahrzeugschau Verzahnung mit Gaggenau und in der weiten Welt Aktionen für Kleine und Große Sinnliches und Sinnvolles: zum Sehen, Hören, Fühlen, (Rein)Schmecken ... und Genießen! 14 In der Stadt: Schau historischer Unimog Rathausausstellung „Liskas Liebe“ Aktionen für Kleine und Große Verkaufsoffen bis 21 Uhr In der „Kiesgrube Ötigheim“: Unimog-Vorführungen und -Einsatzdemonstrationen (Zutritt nur über Buspendelverkehr ab Werk Gaggenau) Tage der of fenen Tür in Gaggenau 9. – 10. Juni 2001 Sonntag, 10. Juni 2001 ab 10.00 Uhr: Im Werk Gaggenau: Korso historischer Unimog zum Rathausplatz Gaggenau Einblick in die Produktionen und Bereiche Themenpark der Zukunft Fahrzeugschau gestern und heute Verzahnung mit Rastatt und in der weiten Welt Aktionen für Kleine und Große Sinnliches und Sinnvolles: zum Sehen, Hören, Fühlen, (Rein)Schmecken ... und Genießen! In der Stadt Gaggenau: Rathausplatz: Vorstellung der Korso-Teilnehmer Schau historischer Unimog Rathausausstellung „Liskas Liebe“ Aktionen für Kleine und Große Platzkonzert In der „Kiesgrube Ötigheim“: Unimog-Vorführungen und -Einsatzdemonstrationen (Nur über Buspendelverkehr ab Werk Gaggenau!) gegen 16.00 Uhr: Ende der Veranstaltung Programmänderungen möglich 15 Herausgeber: DaimlerChrysler AG, Produktbereich Unimog Verantwortlich für den Herausgeber: Dieter Sellnau, Produktbereich Unimog Koordination: Martin Adam, Produktbereich Unimog Redaktionsanschrift: DaimlerChrysler AG, Produktbereich Unimog, Vertrieb Marketing, D-76568 Gaggenau Gesamtherstellung: Dieter Mutard DWM Pressebüro und Verlag, Ringstraße 11, D-89081 Ulm, Telefon 07 31/9 62 89-0, Fax 0731/9 62 89-30 Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier Printed in the Federal Republic of Germany