2/2015 pdf-Datei - Liebe Surferin, lieber Surfer, der von Ihnen

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2/2015 pdf-Datei - Liebe Surferin, lieber Surfer, der von Ihnen
02
2015 | JAHRGANG 58
UNIVERSITÄTS
NACHRICHTEN
ILMENAU
www.tu-ilmenau.de/unizeitschrift
www.tu-ilmenau.de/unizeitschrift
UNI POLITIK
UNI STUDIUM
UNI FORSCHUNG
Einweihung:
Rankings:
Spitzenwert:
Faradaybau und Hörsaalneubau
TOP-Platzierungen für die TU Ilmenau
Neuer Rekord bei den Drittmitteln
SEITE 08
SEITE 28
SEITE 40
SENSOR MISST
ÖLQUALITÄT
NEUE ANWENDUNGEN DURCH MIKRO-NANO-INTEGRATION
SEITE 20
Neugierde – der Anfang von Begeisterung
Seit mehr als 120 Jahren ist HEIDENHAIN an den
Entwicklungen der Fertigungsmesstechnik maßgebend beteiligt. Vor mehr als 40 Jahren wurde die
Unternehmensgruppe in eine gemeinnützige Stiftung
eingebracht. Seit vielen Jahren werden deshalb
große Teile der Erträge reinvestiert, insbesondere
in:
Fertigungseinrichtungen der Halbleiter- und
Elektronikindustrie weltweit eine herausragende
Marktposition erarbeitet.
Technisch Begeisterten bieten wir verschiedene
Möglichkeiten unser Unternehmen kennen zu lernen:
+ Bachelor- und Masterarbeiten
+
+
+
+
Forschung und Entwicklung
einzigartige Fertigungsprozesse
Kapazitätserweiterungen vor allem im Inland
Aus- und Weiterbildung
Durch die langfristige Verfolgung der Ziele hat sich
das Unternehmen im Bereich der Mess-, Steuerungsund Antriebstechnik für Werkzeugmaschinen sowie
+ Praktika
+ Duale Studiengänge
+ Stipendien
+ Direkteinstieg
DR. JOHANNES HEIDENHAIN GmbH, 83292 Traunreut, Germany, Telefon +49 8669 31-0, www.heidenhain.de
Nähere Informationen zu offenen Positionen und Anforderungsprofilen finden Sie unter www.heidenhain.de/jobs
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UNI I 02 I 2015
Anzeige Transnet
(kommt nach)
UNI I 02 I 2015
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UNIINHALT
UNIINHALT
UNITITEL | SEITE 14
Mikro-Nano-Integration
Schlüsseltechnologie für neue Anwendungen
Rankings:
TOP-Platzierungen für die TU
Ilmenau
SEITE 20
SEITE 28
UNIRUBRIKEN
UNIPOLITIK
08
Einweihung: Modernisierter
Faradaybau und Hörsaalneubau
28
Rankings: TOP-Platzierungen für
die TU Ilmenau
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Indonesien-Kooperation: Start
für internationale Universität
30
Die Frage!
Praktikumsplatz: Wie hast du
ihn gefunden?
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Mobilität der Zukunft:
ThIMo weiht Hauptgebäude ein
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Ausländische Studierende:
Mein Studium in Ilmenau
Personalrat:
Tarifabschluss 2015
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Ilmenau – St. Petersburg: Start
für Doppelmasterprogramm
35
BASICplus: TU Ilmenau weitet
Aus- und Weiterbildung aus
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Jubiläum: 20 Jahre inova
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UNITITEL
20
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UNI I 02 I 2015
UNISTUDIUM
Mikro-Nano-Integration
Schlüsseltechnologie für
neue Anwendungen
www.tu-ilmenau.de/unizeitschrift
www.tu-ilmenau.de/unizeitschrift
Spitzenwert:
Neuer Rekord bei den
Drittmitteln
Studentische Sportler:
Sportliche Entfaltung an der
Uni
SEITE 40
SEITE 58
UNIFORSCHUNG
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Spitzenwert: Neuer Rekord bei
den Drittmitteln
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Rangliste: Internes Drittmittelranking der TU Ilmenau
44
46
47
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Modernisierung: Kompetenzzentrum Virtuelle Realität
Zentrum für Mikro- und Nanotechnologien: Neue Großgeräte
Studie: Absolventin ein Jahr in
simulierter Marsstation
Publikationsliste: Ilmenauer
Forscher unter meist Zitierten
ISWI 2015:
Verantwortung und Toleranz
SEITE 66
UNIPORTRÄT
58
Studentische Sportler:
Sportliche Entfaltung
an der Uni
UNIREPORTAGE
66
UNIMENSCHEN
60
Who‘s who?
61
Ehrendoktorwürden
62
Preise und Auszeichnungen
64
Nachrufe
65
Personalia,
Habilitationen, Promotionen
ISWI 2015:
Verantwortung
und Toleranz
UNIGALERIE
68
Internationale
Studierendenwoche
in Ilmenau:
Impressionen
von der ISWI 2015
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Foto: ari
UNIPOLITIK
Studieneinführungswoche
Willkommen an der TU Ilmenau!
Auch in diesem Herbst erwartet die TU
Ilmenau wieder viele Studienanfänger. Um
ihnen den Start in den neuen Lebensabschnitt zu erleichtern, werden sie traditionell mit einer Studieneinführungswoche
begrüßt. Schon vor dem regulären Vorlesungsbeginn erwartet die Erstsemester
vom 4. bis 11. Oktober ein umfangreiches
Programm rund um den Studienbeginn.
Das Angebot reicht von Einführungsveranstaltungen zu den Studiengängen über
Führungen durch Labors und die Bibliothek bis zu Mathe-Auffrischungskursen.
Rund 100 Tutoren, Studierende höherer
Semester, warten darauf, ihre Schützlinge
zu begrüßen und ihnen als kompetente
Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Sie begleiten die neuen Studenten
nicht nur in den ersten Tagen, sondern
während des gesamten ersten Semesters.
Denn neben einer Studienplatzgarantie,
einer Wohnplatzgarantie des Studentenwerks Thüringen für alle, die sich bis Ende
August immatrikuliert haben, günstigen
Lebenshaltungskosten und hervorragenden Berufschancen bietet die TU Ilmenau
auch in Sachen Betreuung ein Studium mit
besten Aussichten!
Abwechslungsreiche ErstiWoche
Damit die Studienanfänger schnell mit
ihrer neuer Umgebung vertraut werden,
ihre Kommilitonen und den Universitäts-
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UNI I 02 I 2015
campus kennen lernen, sind in die Studieneinführungswoche zahlreiche kulturelle
und Freizeitveranstaltungen integriert.
Sie sind unter dem Namen ErstiWoche
zusammengefasst und wurden komplett
von Studierenden organisiert.
Die ErstiWoche ist das umfangreichste
Projekt des Studierendenrates der TU
Ilmenau (StuRa). Die 25 Mitglieder des
Organisationsteams, eine Arbeitsgruppe
des StuRa, haben sich schon seit April
zusammengesetzt, um auch in diesem
Jahr ein abwechslungsreiches Programm
auf die Beine zu stellen. Zu den Highlights
gehören ein täglich frisches Frühstück
in den Studentenclubs, die Stadt-Rallye
zum spielerischen Erkunden der Unistadt
und die berühmte Wanderung auf den
Ilmenauer Hausberg Kickelhahn (Foto).
Bei der Clubrotation haben an einem
Abend alle studentischen Clubs geöffnet,
und am Workshop-Day gibt es Gelegenheit, schon einmal in die Arbeit der
unterschiedlichsten studentischen Vereine
hineinzuschnuppern.
Feierliche Immatrikulation
Abschließender Höhepunkt der Studieneinführungswoche ist die Feierliche Immatrikulation am Samstag in der Ilmenauer
Festhalle. Mit dieser Festveranstaltung
werden die neuen Studierenden in die
akademische Gemeinschaft der Campus
Familie aufgenommen. Nach der Begrüßung des Rektors, Professor Peter Scharff,
hält Professor Martin Heisenberg, Neurobiologe und Mitglied des Hochschulrates,
den Festvortrag „Freiheit der Universität
und die Freude an der Forschung“.
Auch in diesem Jahr wird im Rahmen der
Immatrikulationsfeier der Lehrpreis der
TU Ilmenau für hohe Leistungen in der
akademischen Lehre verliehen. Ebenfalls
werden der Dalberg-Preis für transdisziplinäre Nachwuchsforschung der Akademie
gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt,
der Preis der Industrie- und Handelskammer Südthüringen für herausragende
praxisorientierte Abschlussarbeiten und
der Dissertationspreis der Universitätsgesellschaft der TU Ilmenau verliehen. Das
Musikprogramm gestalten das Akademische Orchester und der Kammerchor der
Universität.
Anzeige
Mit Einsatz und Leidenschaft
Karriere im Familienunternehmen machen
Marius Welk (28) ist gradlinig und zielstrebig. Noch im Studium des Maschinenbaus wollte er unbedingt ein Praktikum
bei einem Automotive-Unternehmen in den USA absolvieren. Schnell fand er die passende Stelle beim international
tätigen Automobilzulieferer Brose in Detroit. Wie Marius Welk seinen Berufsweg in dem Familienunternehmen fortsetzte,
berichtet er im Gespräch:
flachen Hierarchien. Das sind für mich
übrigens die entscheidenden Punkte gewesen, warum ich bei Brose bleiben wollte.
Ich habe während meiner Tätigkeit viel über
Selbstmanagement und Priorisierung gelernt.
Das hilft dabei, die anspruchsvollen Aufgaben
und
den
intensiven
Kundenkontakt zu managen. Wer bei Brose einsteigen will, sollte auf jeden Fall Eigeninitiative
mitbringen, belastbar und flexibel sein.
Wie sieht Ihre Karriereplanung aus?
Herr Welk, nach Ihrem insgesamt einjährigen Aufenthalt in Detroit sind Sie 2013
ins Brose Headquarters nach Coburg gewechselt. Was hat Sie hierhin geführt?
Mein Master-Studium und meine Begeisterung für Brose. Ich hatte bereits gute Kontakte im Unternehmen aufgebaut. Das erleichterte mir den Einstieg in den Geschäftsbereich Sitzsysteme. Dort habe ich meine
Master-Arbeit geschrieben. Dabei ging es
um die Analyse und den Einsatz modernster
Kunststofftechnologien zur Gewichts- und
Performance- Optimierung. Mein beruflicher
Einstieg als Projektingenieur im Kundenteam
folgte nahtlos.
Wie haben Sie Ihren beruflichen Start bei
Brose erlebt?
Sehr strukturiert – eben typisch Brose. Zur
Einarbeitung wurde mir in den ersten sechs
Monaten ein erfahrener Kollege als Pate zur
Seite gestellt. Außerdem half mir ein Einarbeitungsplan dabei, alle relevanten
Schnittstellen und Aufgaben für meinen Job
kennenzulernen.
Sie sind in das Projekt „Modulare Vordersitzstruktur 2. Generation“ eingebunden
– worum geht es dabei?
Als Projektingenieur bin ich für die Entwicklung der Lehne verantwortlich und damit für
unseren Kunden Volkswagen der technische
Ansprechpartner. Meine zentrale Aufgabe
ist es, die Einhaltung der Lastenheftvorgaben sicherzustellen, Maßnahmen mit
dem Kunden technisch wie terminlich abzustimmen und intern die termintreue Umsetzung zu gewährleisten. Dazu leite ich
sogenannte Entwicklungsarbeitskreise, in
denen ich gemeinsam mit einem Fertigungsplaner, Konstrukteur, Einkäufer,
Qualitäts-, Versuchs- und Vertriebsingenieur
die Aufgabenpakete bespreche.
Welche Erfahrungen haben Sie in der
Zusammenarbeit und im Kundenkontakt
gesammelt?
Bei Brose arbeiten wir sehr eng zusammen,
und zwar zwischen allen relevanten Bereichen. Wir gehen recht pragmatisch vor,
dafür sprechen auch die kurzen Wege und
Projekte im Sitzbereich sind sehr umfangreich, deshalb werde ich noch einige Zeit
meine laufenden Themen bearbeiten. Mittelfristig strebe ich an, ein eigenes Projekt zu
leiten oder ein Team zu führen. Brose bietet
tolle Karriere-Optionen mit der Projektleiteroder Führungslaufbahn.
Brose ist weltweit der fünftgrößte Automobilzulieferer in Familienbesitz.
Die Unternehmensgruppe entwickelt
und produziert innovative mechatronische Systeme für Fahrzeugtüren und
-sitze sowie Elektromotoren. Mehr als
23.000 Mitarbeiter an 60 Standorten in
23 Ländern erwirtschaften rund 5,2
Milliarden Euro Umsatz.
brose.com/karriere
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Fotos: Bettina Wegner
UNIPOLITIK
Faradaybau feierlich wiedereröffnet
Die TU Ilmenau hat die umfassende Modernisierung des Faradaybaus abgeschlossen. Fast drei Jahre haben
die Arbeiten an dem zweitältesten Gebäude der Universität und die Errichtung eines angeschlossen Neubaus mit Hörsaal und Werkstätten gedauert und rund 12 Millionen Euro gekostet. Am 16. September fand im
Beisein des Thüringischen Wirtschaftsministers Wolfgang Tiefensee und der Infrastrukturministerin Birgit
Keller die feierliche Wiedereröffnung des Faradaybaus statt.
Dort, wo mitten im Stadtzentrum von
Ilmenau 1894 das Thüringische Technikum entstand, eine private Einrichtung
zur Ausbildung von Ingenieuren und
Ursprung der heutigen Universität, erstrahlt heute der Faradaybau in neuem
Glanz. Das 1926 errichtete denkmalgeschützte Gebäude wurde grundlegend
modernisiert und erhielt einen neuen
zweigeschossigen Nachbarbau. Die
beiden Gebäude sind über einen neuen
Verbindungsbau mit Treppenhaus und
Aufzug miteinander verbunden. Das
gesamte Gebäude ist damit nun auch für
gehbehinderte Menschen zugänglich.
„Die Rundumerneuerung des Faradaybaus und der Neubau gleich nebenan
schaffen ganz neue Möglichkeiten für
die Lehre und Forschung der Fakultät für
Mathematik und Naturwissenschaften“,
zeigt sich der Rektor der TU Ilmenau, Professor Peter Scharff, bei der symbolischen
Schlüsselübergabe sehr erfreut. „Insbe-
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UNI I 02 I 2015
sondere das hier beheimatete Institut für
Physik profitiert von den neuen Laboren,
Praktika- und Lehrräumen und kann seine
Leistungsfähigkeit in der Wissenschaft,
bei der Ausbildung hochqualifizierter
Fachkräfte und als Partner der Industrie
nun noch weiter steigern.“
Dies ganz im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit Thüringens, wie Minister Wolfgang Tiefensee betonte. „Die TU Ilmenau
ist eine Lokomotive für die Innovationskraft der Thüringer Wirtschaft, die weiter
gestärkt werden muss. Mit seinen Forschungsarbeiten schafft das Institut für
Physik die Grundlagen für Spitzenprodukte, die zur Lösung der vor uns liegenden
enormen globalen Herausforderungen
beitragen.“ So arbeiten die Wissenschaftler unter anderem in der Thüringer Landesgraduiertenschule PhotoGrad an grünen Technologien zur Energieerzeugung.
In den Vakuumlaboren untersuchen sie
Phänomene der Oberflächenphysik und
Nanowissenschaften. Auch optische Technologien, die mehr und mehr unseren
Alltag prägen, können erforscht werden.
Insgesamt stehen dafür nun über 6000
Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung.
Dass die zu 75 Prozent vom Europäischen
Fonds für regionale Entwicklung und zu
25 Prozent aus Bundes- und Landesmitteln stammenden Gelder sehr gut angelegt sind, betonte auch Ministerin Birgit
Keller. „Hochschulbau ist eine Investition
in die Zukunft des Freistaates Thüringen,
denn eine gute Infrastruktur für Forschung und Lehre ist die Grundlage, um
die klügsten Köpfe anzuziehen.“ Auch
ihr Ministerium werde die Entwicklung
der TU Ilmenau weiter fördern. So sei der
Bau eines neuen Universitätsrechenzentrums im Umfang von 14 Millionen Euro
bereits fest eingeplant. Besonders hob die
Ministerin die mit dem Modernisierungsund dem Neubauvorhaben bewältigten
anspruchsvollen Aufgaben hervor. „Mit
UNIPOLITIK
Fotos (3): Reinhard Vogel
Symbolische Schlüsselübergabe. v.l.n.r.: Architekt Dr. Lutz
Fischer, Dekan Prof. Erich Runge, Ministerin Birgit Keller,
Minister Wolfgang Tiefensee und Rektor Prof. Peter Scharff.
dem Faradaybau ist es gelungen, ein Kulturdenkmal mit den neuesten Standards
der Technik zu vereinen. Der Neubau mit
Hörsaal und Fakultätswerkstatt zeigt die
Verbindung von Lehre und Praxis an der
TU Ilmenau.“ Nicht zuletzt seien Kosten
gespart worden, denn ein Neubau mit
vergleichbarer Ausstattung hätte 20 Millionen Euro gekostet.
Seit Oktober 2012 waren im Altbau die
verschiedensten Modernisierungsarbeiten vorgenommen worden. Damit
das historische Treppenhaus heutigen
Brandschutzvorgaben entspricht, wurde es über alle fünf Etagen mit einer
Brandschutzverglasung umschlossen. Die
elektrotechnische Anlage des Gebäudes
wurde vollständig erneuert. Die Chemiker erhielten neue Forschungslabore mit
moderner Ausstattung und neben den
Laboren für die Forschung wurden für
die Physik-Ausbildung Grundlagen- und
Fortgeschritten-Praktika geschaffen.
Der alte Physikhörsaal im Dachgeschoss
des Faradaybaus entsprach nicht mehr
den baulichen Vorschriften und wurde
zum Arbeitsbereich für Studenten umgestaltet.
Da der Faradaybau ein denkmalgeschütztes Gebäude ist, mussten zahlreiche
geschichtliche, künstlerische und städte-
bauliche Auflagen berücksichtigt werden.
Treppenhäuser und Wandfarbe mussten
dem historischen Original angepasst
werden. In zwei historischen Räumen
wurde die Holzverkleidung aufgearbeitet.
Sie stehen nun dem Dekan der Fakultät
und als Sitzungsraum zur Verfügung. Bei
der Wiederherstellung der Außenfassade
galt es, den Altbau harmonisch mit dem
flaschengrünen Glas-Neubau und dem
angrenzenden Röntgenbau zu vereinen.
Um die ursprüngliche grüne und rote
Farbgebung wiederherzustellen, wurde
ein Restaurator hinzugezogen.
Wegen des Wegfalls des alten Physikhörsaals entstand im angrenzenden Neubau
ein neuer Hörsaal mit 200 Plätzen und
hervorragender moderner Medienausstattung. Mit Hilfe einer so genannten
Hörschleife können hier nun auch schwerhörige Menschen den Lehrveranstaltungen folgen. Im Neubau wurde auch eine
200 Quadratmeter große mechanische
Werkstatt eingerichtet. Dabei war es für
das Weimarer Architekturbüro um Dr.
Lutz Fischer eine große Herausforderung,
die unmittelbar nebeneinander liegenden
Räume von Hörsaal mit Vorlesungsbetrieb
und Werkstatt mit lauten Maschinen
akustisch und statisch voneinander zu
trennen. Damit im Hörsaal die Sprach-
verständlichkeit nicht nur über eine
Lautsprecheranlage möglich ist, wurden
Wandbekleidungen und eine Akustikdecke eingezogen. In den Außenanlagen
kamen nicht nur neue Pkw-Stellplätze
hinzu, auch die Grünflächen wurden neu
gestaltet.
„Mit der Modernisierung des Faradaybaus
ist der Gebäudekomplex des GeorgSchmidt-Technikums in der Weimarer
Straße, der so genannte Kleine Campus
und Sitz unserer Fakultät, heute noch
attraktiver“, freut sich auch der Dekan und
Hausherr, Professor Erich Runge. Auch er
dankte allen an der Realisierung der großen Maßnahme Beteiligten, insbesondere
den Förderern, dem Thüringer Landesamt
für Bau und Verkehr als Bauherrn, den
Planern und ausführenden Firmen. Besonderen Dank für ihren hohen Einsatz sprach
der Dekan Professor Gerhard Gobsch und
Privatdozent Dr. Wichard J. D. Beenken
aus, die das Projekt auf wissenschaftlicher
Seite geleitet hatten, sowie dem Team um
Klaus Heinze vom Dezernat für Gebäude
und Technik mit Roberto Reilinger, Erika
Kreuzberger und Hans-Walter Hautz. Den
Mitarbeitern und Studierenden am Standort wünschte er viel Freude und Erfolg bei
der Nutzung der neuen hervorragenden
Bedingungen für Lehre und Forschung.
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UNIPOLITIK
Europäisch-indonesisches Kooperationsprojekt
Foto: IULI
Start für internationale Universität
Die internationale Hochschulkooperation
der indonesischen Universität „International University Liaison Indonesia (IULI)“
mit dem „European University Consortium (EUC)“, einem Zusammenschluss
von europäischen Hochschulen aus fünf
Ländern, ist offiziell gestartet. Koordiniert
wird die Zusammenarbeit, die nach mehrjährigen Vorbereitungen zustande kam,
von der TU Ilmenau.
IULI ist eine private Universität, die im Jahr
2014 als gemeinsame Aktivität der IULITrägerstiftung und des EUC gegründet
wurde. Nachdem sie im Oktober 2014
durch die indonesische Regierung lizensiert wurde, hat sie im Juli dieses Jahres
an ihrem neuen Campus im Westen der
indonesischen Hauptstadt den Studienbetrieb aufgenommen. Gemeinsam mit 13
europäischen Hochschulen bietet die IULI
14 überwiegend ingenieurwissenschaftliche englischsprachige Studiengänge an.
Während der Ausbildung verbringen die
Studierenden mindestens ein Semester
an einer der europäischen Hochschulen.
Nach Beendigung ihres Studiums erhalten
sie einen Double-Degree, einen für die
Studierenden in ihrem Berufsleben wertvollen Doppelabschluss, der in Indonesien
ein Alleinstellungsmerkmal darstellt.
Weitere Studiengänge sind bereits in Planung. Als Privatuniversität finanziert sich
die IULI, wie in Indonesien üblich, über
Studiengebühren und Spenden. An der
Anschubfinanzierung beteiligt sich der
Deutsche Akademische Austauschdienst
mit rund 750.000 Euro. Inzwischen haben
bereits die ersten 300 Studierenden in
einem neu erbauten Gebäude ihr Studium
aufgenommen.
Das europäisch-indonesische Kooperationsprojekt wurde im Jahr 2011 von der
TU Ilmenau initiiert. Seitdem sind im
Europäischen Hochschulkonsortium 14
Hochschulen aus fünf Ländern zusammengekommen:
Deutschland:
TU Ilmenau (Gesamtkoordinator), Bremerhavener Institut für Gesundheitstechnik,
Hochschulen Flensburg, Offenburg, Osnabrück und Rhein-Waal, RWTH Aachen:
INSTec, TU München: TUM Asia, Singapur
Kroatien:
Universität Zadar, Universität Zagreb
Österreich:
Johannes Kepler Universität Linz,
Management-Center Innsbruck
Schweiz:
ETH Zürich: Singapore-ETH-Center
Slowenien:
Universität Maribor.
Im Beisein des Botschafters Indonesiens, S. E. Dr. Fauzi Bowo, der Botschafterin
Sloweniens, I. E. Marta Kos Marko, und des Thüringer Ministers für Wirtschaft,
Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, Wolfgang Tiefensee (v.l.n.r.), wurde das
Kooperationsprojekt gestartet.
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Fotos: Marco Frezzella
Anzeige Elektronische Fahrzeugssysteme
(kommt nach)
Den Auftakt zum Kooperationsprojekt
bildete am 17. April eine offizielle Veranstaltung in der Landesvertretung des
Freistaates Thüringen in Berlin. Hochrangige Vertreter aus den beteiligten
Ländern, Universitäten und Einrichtungen
begingen damit die feierliche Eröffnung
der internationalen Universität. Der Vorsitzende des Board of Trustees der IULI,
Dr. Ilham Habibie, war per Telekonferenzschaltung aus Jakarta zugeschaltet.
Der Thüringer Minister für Wirtschaft,
Wissenschaft und Digitale Gesellschaft,
Wolfgang Tiefensee würdigte in seiner
Ansprache das Kooperationsprojekt als
ein einzigartiges Konzept der Zusammenarbeit mit Indonesien. Der Botschafter
Indonesiens, S. E. Dr. Fauzi Bowo, brachte
seine Freude zum Ausdruck, dass es mit
der IULI gelungen ist, das Bildungssystem
von renommierten Universitäten Europas
in Indonesien zu implementieren. Indonesien, das viertbevölkerungsreichste Land
der Erde, habe großes Potenzial, um mit
Deutschland und Europa in wissenschaftlichen Bereichen wie Luftfahrtechnik,
erneuerbare Energien und Nanotechnologie zusammenzuarbeiten.
Auch der Rektor der TU Ilmenau als
Konsortialführer, Prof. Peter Scharff,
brachte seine Freude über die zukunftsweisende Zusammenarbeit
zum Ausdruck. Links im Bild der Projektkoordinator Prof. Heinrich Kern,
rechts Prof. Peter Pscheid, Mitglied
des Board of Trustees der IULI.
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UNIPOLITIK
ThIMo weiht Hauptgebäude ein
Schlüsselprojekt für Mobilität der Zukunft
Als Schlüsselprojekt auf dem Gebiet der nachhaltigen Mobiliät hat der Thüringer Wirtschafts- und
Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee das Thüringer Innovationszentrum Mobilität (ThIMo) der
TU Ilmenau anlässlich der Einweihung dessen Hauptgebäudes in der Ehrenbergstraße 15 bezeichnet.
Fotos: Axel Wodtke
Gemeinsam mit der TU Ilmenau nahmen Minister Wolfgang Tiefensee, Landtagsabgeordnete Eleonore Mühlbauer,
Landrätin Petra Enders und Oberbürgermeister Gerd-Michael Seeber die Einweihung des ThIMo-Hauptgebäudes vor.
Das ThIMo verbindet nachhaltige Mobilität mit der digitalen Gesellschaft“, sagte
der Minister. „Daher haben wir mit dem
ThIMo ein forschungs- und industriepolitisches Schlüsselprojekt, das der Automobilindustrie Ideen und Impulse gibt“,
so Wolfgang Tiefensee. Das ThIMo habe
seit seiner Entstehung im Jahr 2011 rund
180 Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit einem Gesamtvolumen von 18
Millionen Euro eingeworben. 100 weitere
Projekte befänden sich in der Antragstellung. Insgesamt 180 regionale, nationale
und internationale Forschungspartner
aus Wirtschaft und Wissenschaft – darunter 70 aus Thüringen – sind in die Projekte
einbezogen. „Das ThIMo verfügt über die
besten Voraussetzungen, sich als zentrale
Forschungseinrichtung auf dem Gebiet
der nachhaltigen Mobilität zu etablieren“,
so der Minister.
Investition in die Zukunft
Im neuen Büro- und Laborgebäude arbeiten derzeit schon 18 Wissenschaftler,
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UNI I 02 I 2015
acht technische Mitarbeiter und 20 Studenten der TU Ilmenau an Projekten zur
Entwicklung künftiger Fahrzeuge. Der
Rektor, Professor Peter Scharff, zeigte
sich bei der Einweihung, an der zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und
Wissenschaft teilnahmen, hoch erfreut
über den neuen Forschungsstandort der
Universität. „Seit seiner Gründung ist
es dem ThIMo durch interdisziplinäre,
fakultätsübergreifende Arbeit gelungen,
Alleinstellungsmerkmale auszubilden
und sich erfolgreich als Forschungsmarke
zu etablieren. Nun verfügt das Zentrum
über modernste Infrastruktur, um seinen
Forschungsvorsprung weiter ausbauen
zu können.“
Der Sprecher des ThIMo, Professor Matthias Hein, dankte dem Land Thüringen
für die großangelegte Förderung im Investitionsvolumen von 26 Millionen Euro.
„Das Land hat die Visionen der Universität
geteilt und sein Vertrauen in ihre Leistungsfähigkeit zum Ausdruck gebracht“,
so Professor Hein. Schon jetzt habe sich
gezeigt, dass das Geld gut angelegt ist
und das ThIMo mit Projekten von internationaler Ausstrahlung Mobilitätstrends
der Zukunft aufgreifen und eine Hebelwirkung für ganz Thüringen und darüber
hinaus für Deutschland und Europa
ausüben kann. Der Erfolg des Zentrums
spiegelt für Professor Hein aber auch
das Engagement der beteiligten Wissenschaftler, der ThIMo-Geschäftsstelle und
vor allem des Prorektors für Wissenschaft
und ThIMo-Initiators und Hauptakteurs,
Professor Klaus Augsburg, wider.
Exzellente
Forschungsausstattung
Die Innovationskraft des ThIMo zeigt sich
nun auch der Ausstattung des Neubaus.
Im Haus konzentriert sind technologische
Labore, eine Vielzahl moderner Analysegeräte für technische Systeme, zahlreiche
leistungsfähige Simulationsrechner und
zwei einzigartige Großprüfstände. Diese
hochspezialisierte Hightech-Ausrüstung
erlaubt die Kopplung von Simulation und
Experiment und ermöglicht die Fahrzeug-
UNIPOLITIK
»Das ThIMo verbindet nachhaltige Mobilität mit der digitalen Gesellschaft.«
Minister Wolfgang Tiefensee
Fotos: Bettina Wegner
Beim Rundgang gab Professor Klaus Augsburg (links) dem Minister
und weiteren Gästen einen Einblick in die Projekte des ThIMo.
entwicklung zu maßgeblichen Teilen im
Labor und am Rechner. „Die Entwicklung
von Fahrzeugen verlagert sich zunehmend von der Straße ins Labor, denn die
Digitalisierung hat den Entwicklungsprozess von Fahrzeugen mittlerweile fest
im Griff“, erläutert Professor Augsburg.
Die im neuen Büro- und Laborgebäude
konzentrierten Einrichtungen sind in
besonderem Maße auf die Anforderungen dieser Zukunftstechnologien
zugeschnitten.“
Kernelemente sind die zwei Großprüfstände VISTA (Virtuelle Straße) und
Auch der VISTA-Prüfstand stieß bei den
Besichtigungen auf großes Interesse.
Gleichzeitig mit dem Neubau wurde der MASTERPrüfstand seiner Bestimmung übergeben.
MA STER (Multivalent anwendbare
Simulations- und Testumgebung, VierRollenprüfstand). VISTA, mit sechzehn
mal zwölf mal zehn Metern der größte
Prüfstand der Universität, ist eine Testanlage für die drahtlose Fahrzeugkommunikation im intelligenten Auto. In
der elektromagnetisch abgeschirmten
Halle werden straßenähnliche Funk- und
Fahrumgebungen nachgebildet, die es
Forschern und Automobilherstellern
ermöglichen, die immer komplexer
werdenden elektronischen Systeme in
Fahrzeugen zu entwickeln.
Auch der MASTER-Prüfstand erfüllt mit
einer Antriebsleistung von vier mal 250
Kilowatt, seiner Mess- und Regeltechnik
und einer Klimakammer von zwölf mal
acht mal fünf Meter Höhe sowie Temperaturbereichen zwischen minus 20
und plus 45 Grad höchste Ansprüche an
Leistungsparameter. Von herausragender
Bedeutung für die Forschungsarbeiten
dürfte aber seine Ausrüstung als Netzwerk-Knoten von Simulationsmodellen
des gesamten Fahrzeuges oder seiner
Subsysteme sein. Via Ethernet können so
in Echtzeit Prüfstände gekoppelt werden,
die auch räumlich weit voneinander getrennt aufgestellt sind.
Hervorragende Zusammenarbeit
Professor Augsburg dankte allen an der
Entstehung des Neubaus beteiligten
Planer, dem Bauträger, den technologischen Ausrüstern und ausführenden Gewerke. „Angesichts der anspruchsvollen
Herausforderungen an die technische
Gebäudeausrüstung ist die kurze Bauzeit
von nur einem Jahr besonders hervorzuheben“, lobt Professor Augsburg. „Dies
war nur durch die hervorragende Zusammenarbeit zwischen der Universität
und den beteiligten Firmen möglich.“ Die
geschaffenen Möglichkeiten eröffneten
das Potenzial, den Entwicklungsprozess
von Kraftfahrzeugen dramatisch zu verändern und zu beschleunigen. Das ThIMo
werde dazu intensive Forschungsarbeiten
leisten.
UNI I 02 I 2015
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UNIPOLITIK
Der Personalrat informiert
Tarifabschluss 2015
Im Februar und März 2015 fanden Tarifverhandlungen zwischen der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) und den
Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes
statt. Das Verhandlungsergebnis wirkt
sich direkt auf 800.000 Tarifbeschäftigte
aus. Wann und in welchem Umfang die
Übertragung auf die 2.200.000 Beamten
und Versorgungsempfänger erfolgt, wird
in den einzelnen Bundesländern festgelegt.
An den Thüringer Hochschulen arbeiten
etwa 12.000 Tarifbeschäftigte, davon
ca. 1.500 an der TU Ilmenau, von denen
weniger als 10 Prozent gewerkschaftlich
organisiert sind.
In Anbetracht der Hauptforderung der Gewerkschaften, einer deutlichen Steigerung
der Entgelte, waren die Beschäftigten an
der TU Ilmenau zwiegespalten. Dies ging
aus einer Umfrage des GEW (Gewerkschaft
Erziehung und Wissenschaft)-Betriebsverbandes der TU Ilmenau im Vorfeld der
Tarifrunde hervor.
Einerseits leisten die Beschäftigten hervorragende Arbeit und wollen dafür auch
entsprechend entlohnt werden. Auch steht
die Universität im Wettbewerb mit der Industrie um die besten Fachkräfte bzw. Absolventinnen und Absolventen und muss
deshalb hinsichtlich der Beschäftigungsbedingungen konkurrenzfähig bleiben.
Andererseits ist den Beschäftigten bewusst,
dass eine Steigerung der Entgelte direkt zu
Nichtwiederbesetzungen befristeter Stellen
und zur Reduktion von Beschäftigungsumfängen führen wird. Dies resultiert aus
dem Mittelverteilungsmodell des Landes,
welches lediglich eine einprozentige jährliche Steigerung der Zuweisungen vorsieht.
Ab 2016 entschärft sich dieser Sachverhalt
möglicherweise, da die Landesregierung in
der kommenden Rahmenvereinbarung eine
vollständige Ausfinanzierung der Lohnsteigerungen in Aussicht gestellt hat.
Aufgrund der aktuellen Sparbemühungen
und der Solidarität unter den Beschäftigten
stand an der TU Ilmenau nicht die prozentuale Erhöhung der Entgelte, sondern
vielmehr der Wunsch nach dem Erhalt der
Arbeitsplätze, beruflichen Perspektiven im
Wissenschaftsbereich und gleitenden Übergängen in den Ruhestand im Vordergrund.
Dabei ist allerdings zu beachten, dass das
Gesetz über befristete Arbeitsverträge in
der Wissenschaft (Wissenschaftszeitvertragsgesetz) eine sogenannte Tarifsperre
enthält, die es den Gewerkschaften nicht
ermöglicht, im Rahmen von Tarifverhandlungen zum Beispiel über Befristungsregelungen im Wissenschaftsbereich zu
verhandeln. Das Verhandlungsergebnis
ist in der nachfolgenden Übersicht zusammengefasst.
Der geringe Organisations- und Mobilisierungsgrad erschwert es den Gewerkschaften, hochschulspezifische Themen
in die Verhandlungen einzubringen bzw.
konkrete Forderungen durchzusetzen.
Auch deshalb konnten bei Themen wie
einer Risikozulage für befristet Beschäftigte, der einheitlichen Eingruppierung der
Lehrkräfte für besondere Aufgaben an
Hochschulen oder der Abschaffung der
sachgrundlosen Befristung keine Fortschritte erzielt werden.
I Marko Hennhöfer
Vorsitzender des Personalrates
Der Tarifabschluss auf einen Blick
Laufzeit des Tarifvertrages: 1. Januar 2015 bis 31. Dezember 2016
Urlaubsanspruch für Auszubildende:
28 Tage (bisher 27 Tage)
Erhöhung der Tabellenentgelte für Angestellte:
ab 1. März 2015 um 2,1 %, ab 1. März 2016 um 2,3 %, mindestens jedoch 75 €
Erhöhung der Beamtenbesoldungen (Ankündigung des Finanzministeriums):
ab 1. Sept. 2015 um 1,9 %, ab 1. Sept. 2016 um 2,1 %, mindestens jedoch 75 €
Die Differenz von 0,2 % soll zur Bildung einer Versorgungsrücklage genutzt werden.
Erhöhung der Ausbildungsentgelte:
ab 1. März 2015 um 30 € und ab 1. März 2016 um 30 €
Anpassung der Jahressonderzahlung:
Im Tarifgebiet Ost in fünf Schritten auf West-Niveau
Entgeltgruppe
2015
2016
2017
2018
2019
E1–E8
76,2 %
80.9 %
85,6 %
90,3 %
95 %
E 9 – E 11
64 %
68 %
72 %
76 %
80 %
E 12 – E13
46 %
47 %
48 %
49 %
50 %
E 14 – E 15
31 %
32 %
33 %
34 %
35 %
Bei Auszubildenden sind die Prozentsätze wie in den Entgeltgruppen E 1 – E 8.
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UNI I 02 I 2015
Altersvorsorge:
Keine Kürzungen bei der betrieblichen
Altersvorsorge. Um die bestehenden
Defizite in der Kapitaldeckung durch
das derzeit extrem niedrige Zinsniveau
auszugleichen, werden dafür jedoch
die Beiträge für die Arbeitnehmer im
Tarifgebiet Ost jeweils um 0,75 % zum
1. Juli 2015, 2016 und 2017 angehoben.
Darüber hinaus wird der Arbeitgeberanteil
zur Umlagefinanzierung flexibilisiert. Von
bisher 1 % kann der Anteil nun auf bis zu
3,25 % ansteigen, wenn die Erträge aus
dem kapitalgedeckten Verfahren nicht
ausreichen.
Gespräche über die Befristungspraxis
sollen fortgesetzt werden.
UNIPOLITIK
Strategische Personalentwicklung
Neu im Amt
Neue Arbeitsgruppe
Wie soll eine strategische Personalentwicklung an der Universität
aussehen? Was heißt das eigentlich für die Universität? Welche Zielgruppen werden definiert und welche Konzepte und Maßnahmen
muss eine Personalentwicklung leisten, um die Universitätsentwicklung
zielführend begleiten zu können?
Foto: Richter
Das Konzept „zukunftsfähige Universität“ hat, vor allem
auf Grund der Stellenbesetzungssperren im Verwaltungsbereich, das Thema strategische Personalentwicklung
näher in den Fokus gerückt.
PROF. EDDA RÄDLEIN
Gleichstellungsbeauftragte
Mit diesen und weiterführenden Fragen wird sich die Arbeitsgruppe
Personalentwicklung in den nächsten Monaten beschäftigen. Die
Arbeitsgruppe hat sich aus der AG Führungskräfteentwicklung entwickelt und ist an der Stabsstelle „Campus-Familie“ angegliedert, die
auch die Leitung und Koordination der neuen AG übernommen hat.
Die AG Führungskräfteentwicklung wurde mit dem Einsetzen der AG
Personalentwicklung aufgelöst.
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe wurden auf Grund ihrer Erfahrungen und Kompetenzen an der Universität berufen. Sie vertreten keine
Struktureinheit und sind im Rahmen des Strategieprozesses auch nicht
unmittelbar von einer Personalentwicklungsmaßnahme betroffen. Je
nach Themenstellung wird sich die Arbeitsgruppe externe Unterstützung einholen.
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe sind:
Prof. Peter Scharff
Dr. Margot Bock
Dr. Harry Dreffke
Dr. Beate Schlütter
Dr. Klaus Debes
Dr. Arne Upmeier
Silke Augustin
Marko Hennhöfer
Andrea Krieg
Die Arbeitsgruppe hat sich am 26. März dieses Jahres konstituiert.
Die Sitzungen finden in regelmäßigen Abständen zwischen vier und
sechs Wochen statt. Über die Arbeit der Arbeitsgruppe wird in den
Gremien und in den Dienststellengesprächen der Interessenvertretungen regelmäßig informiert.
I Andrea Krieg
Leiterin AG Personalentwicklung
Der Senat hat Professorin Edda Rädlein (54)
zur Gleichstellungsbeauftragten der TU Ilmenau gewählt. Die Leiterin des Fachgebietes
Anorganisch-nichtmetallische Werkstoffe engagiert sich bereits langjährig in der Gleichstellungsarbeit und war seit dem November 2014
stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte.
Mit Edda Rädlein wurde erstmals eine Professorin für das Amt der Gleichstellungsbeauftragten
gewonnen. Für die Universität auch ein Beleg
dafür, dass es in den letzten Jahren gelungen
ist, die Zahl der Professorinnen spürbar zu erhöhen. Bislang kamen die Amtsinhaberinnen
aus dem Kreis der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen.
Professorin Rädlein dankte ihrer Vorgängerin
Dr. Karin Bieske für ihre engagierte Arbeit und
will sie weiter fortsetzen. Der Schwerpunkt
soll dabei vor allem auf der Förderung von
Nachwuchswissenschaftlerinnen im Mittelbau
liegen. Getreu der Devise, dass Förderung
schon frühzeitig beginnen und kontinuierlich
fortgesetzt werden muss, wird sie sich auch in
Zukunft für die Gewinnung von Schülerinnen
für ein natur- bzw. ingenieurwissenschaftliches
Studium und die Förderung von Studentinnen
in den MINT-Fächern und die Erhöhung des
Anteils von Professorinnen einsetzen. Im vergangenen Jahr wurde Edda Rädlein von den
Studentinnen und Studenten bereits als beste
Mentorin für Studienanfänger gewählt.
Ihre reichen Erfahrungen will sie nun auch in ihr
neues Amt einbringen. Dabei dürfte sie selbst
eines der so wichtigen Vorbilder für junge
Frauen in der Wissenschaft sein.
UNI I 02 I 2015
15 |
UNIPOLITIK
TU Ilmenau und STU Bratislava
50 Jahre Hochschulpartnerschaft
Rund 25 Vertreter der Partnereinrichtung nahmen am wissenschaftlichen
Kolloquium und der Festveranstaltung
im Curiebau teil. Der Rektor, Professor
Peter Scharff, und der Kooperationsbeauftragte für die Zusammenarbeit und
Dekan der Fakultät für Elektrotechnik
und Informationstechnik, Professor Peter
Schaaf, würdigten in ihren Ansprachen
die Kontinuität der Kooperation über fünf
Jahrzehnte hinweg. „Dies war nur möglich, weil diese Partnerschaft stets mit Leben erfüllt und in die Zukunft gerichtet
war“, so der Rektor.
Am 26. Mai 1965 hatten die damalige
Slowakische Technische Hochschule
Bratislava und die damalige Technische
Hochschule Ilmenau einen Freundschaftsvertrag abgeschlossen. Die Kooperation
wurde seither auf den Gebieten Elektrotechnik, Werkstoffe und Elektronik sowie
später auch Lichttechnik, Nanotechnologie und Wirtschaftswissenschaften erfolgreich fortgeführt.
Ein halbes Jahrhundert partnerschaftliche
Beziehungen zwischen den Hochschulen
bzw. heutigen Universitäten in Bratislava
und Ilmenau war auch für den Thüringer
Minister für Wirtschaft, Wissenschaft
und Digitale Gesellschaft, Wolfgang Tiefensee, Anlass, seine Reverenz zu erweisen. In seinem Grußwort hob er die enorme Bedeutung der Internationalisierung
der Hochschulen hervor. Die TU Ilmenau
sei für ganz Thüringen ein Vorbild für gelebte Weltoffenheit.
Fotos: Bettina Wegner, Max Gerard, STU Bratislava
Nachdem bereits am 23. April in Bratislava die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Partnerschaft
zwischen der TU Ilmenau und der Slowakischen Technischen Universität Bratislava stattfanden, wurde das
Jubiläum am 21. Mai auch in Ilmenau würdig begangen.
Der Kooperationsbeauftragte für die Zusammenarbeit mit der STU Bratislava,
Professor Peter Schaaf, begrüßt die Gäste zur Festveranstaltung.
Stellvertretend für alle Wegbereiter und
Wissenschaftler, die die Zusammenarbeit
über viele Jahre getragen haben, gaben
die Ilmenauer Emeriti Professorin Dagmar Schipanski und Professor Christian
Knedlik in ihrer eindrucksvollen Festrede Einblicke in fünf Jahrzehnte Partnerschaft. Sie berichteten von zahlreichen
gegenseitigen Forschungsaufenthalten,
gemeinsam betreuten Diplom- und Promotionsarbeiten, gemeinsam bearbeiteten Forschungsprojekten und einer großen Anzahl gemeinsamer Publikationen
in internationalen Fachzeitschriften und
Vorträge zu Kongressen, Workshops
und Kolloquien. Teilten die Partner von
Beginn an wissenschaftliche Neugier und
gemeinsame Ziele in der Forschung, so
entwickelte sich schon bald ein überaus vertrauensvolles, freundschaftliches
Miteinander. Die Zusammenarbeit hielt
auch nach der politischen Wende nicht
nur weiter an, sondern wurde mit Blick
auf die völlig neuen Chancen und Herausforderungen noch vertieft. 1991 wurde
die TU Ilmenau Mitglied des Deutschen
Akademischen Austauschdienstes DAAD,
der die Fortführung der Zusammenarbeit
mit dem Programm „Ostpartnerschaften“
förderte. Unter Leitung der Kooperationsbeauftragten Professor Christian Knedlik
(bis 2006), Dr. Herbert Tippmann (2006
bis 2009) und Professor Peter Schaaf
(seit 2009) richteten die beiden Partner
die Ausbildung in Kooperation auf die
Anforderungen eines vereinten Europas
Minister Wolfgang TIefensee trägt
Prof. Dagmar Schipanski und Prof.
Der Rektor übergibt Prof. Stanko die
sich in das Gästebuch ein.
Christian Knedlik halten die Festrede.
Universitätsmedaille der TU Ilmenau.
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UNI I 02 I 2015
UNIPOLITIK
Bereits am 23. April wurde das Jubiläum in Bratislava begangen. Gruppenbild mit
Rektor Prof. Robert Redhammer und den Ilmenauer Gästen.
aus. Auch die Zusammenarbeit in der
Forschung wurde intensiv fortgesetzt
und beide Seiten hatten Gelegenheit, an
den neu entstandenen hervorragenden
technologischen Arbeitsbedingungen wie
dem Zentrum für Mikro- und Nanotechnologien der TU Ilmenau zu partizipieren. Die
jeweiligen wissenschaftlichen Kolloquien
zum Jubiläum gaben Einblicke in neueste
Entwicklungen und Ergebnisse dieser Zusammenarbeit.
Die beiderseitigen Festveranstaltungen
bildeten auch den Rahmen, um Persönlichkeiten zu ehren, die die Partnerschaft
mit ihrem Einsatz über viele Jahre mit
Leben erfüllt haben. Nachdem zwischen
1986 und 2010 bereits die Ilmenauer Professoren Karl Nitzsche, Christian Knedlik,
Hermann Uhlmann und Dagmar Schipanski mit der Ehrendoktorwürde bzw. der
Universitätsmedaille der STU Bratislava
ausgezeichnet wurden, erhielten die Professoren Vladimír Tvarožek und Marian
Veselý die Ehrenmitgliedschaft der TU
Ilmenau. Aus Anlass der 50-jährigen Zusammenarbeit verlieh die STU Bratislava
die Ehrendoktorwürde an Professor Peter
Schaaf (s. a. S. 61 ) und die Ehrenmedaille
bzw. Ehrenplakette an Professor Hermann
Uhlmann, Dr. Herbert Tippmann und Dr.
Volkmar Breternitz.
Die TU Ilmenau verlieh die Universitätsmedaille an den Rektor der STU Bratislava,
Prof. Robert Redhammer, stellvertretend
für alle Beteiligten an der Kooperation. Da
dieser krankheitsbedingt nicht an den Feierlichkeiten in Ilmenau teilnehmen konnte, wurde die Ehrung durch den Prorektor
für Bildung, Professor Štefan Stanko, entgegengenommen. Beide Partner äußerten
dabei den Wunsch, dass die fruchtbare
Zusammenarbeit auch in Zukunft weiter
gepflegt wird. Weitere 11 Ehrenurkunden
wurden an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der STU Bratislava verliehen.
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UNIPOLITIK
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Foto: Barbara Neumann
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Foto: Bettina Wegner
UNIKOMPAKT
Foto: ari
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Lange Nacht der Technik 2016
Neue Auszubildende
60 Jahre Fakultät Maschinenbau
Nach drei überaus erfolgreichen Veranstaltungen schreibt die TU Ilmenau
gemeinsam mit der Stadt, Technologieunternehmen und Vereinen der Region die
Erfolgsgeschichte der „Langen Nacht der
Technik“ fort: Am 28. Mai 2016 erstrahlen die „Glanzlichter“ in ihrer vierten Auflage. Erneut erwartet die Besucher eine
atemberaubende Mischung aus Technik,
Wissenschaft und Kultur. Am Programm
wird fleißig gearbeitet, es lebt wie immer
auch von zahlreichen Ideen aus dem Kreis
der Mitarbeiter und Studierenden der
Universität. Mehr Informationen unter:
www.tu-ilmenau.de/glanzlichter
Die TU Ilmenau hat in diesem Jahr zwölf
neue Auszubildende in die Campus Familie
aufgenommen. Fünf der neuen Mitglieder
der Universität wollen die Ausbildung zu
Kauffrauen für Büromanagement absolvieren. Je zwei Auszubildende streben den
Beruf eines Fachangestellten für Medienund Informationsdienste, eines Fachinformatikers oder eines Industriemechanikers
an. Ein Azubi möchte Physiklaborant
werden. Acht Auszubildende haben 2015
die Berufsausbildung erfolgreich abgeschlossen und wurden für ein Jahr oder
länger in ein Arbeitsverhältnis mit der TU
Ilmenau übernommen.
1955 wurde die Fakultät für Feinmechanik und Optik gegründet, aus der 1990
die heutige Fakultät für Maschinenbau
hervorging. Am 4. November feiert die
Fakultät ihr 60-jähriges Bestehen. Mit einer
Festveranstaltung blickt die Fakultät gemeinsam mit Wegbegleitern und Partnern
aus dem In- und dem Ausland auf eine
überaus erfolgreiche Entwicklung zurück.
Als Festredner wurden der Historiker Dr.
Franz Rittig, der Leiter des Geschäftsbereiches Planetarien der Carl Zeiss AG Wilfried
Lang und der Physiker und Astronaut Dr.
Ulf Merbold gewonnen. Die Veranstaltung
findet ab 14:00 Uhr im Audimax statt.
Universitätsarchiv neu zugeordnet
Charta „Familie in der Hochschule“
Neue thoska-Karten für Mitarbeiter
Das Universitätsarchiv ist seit April der
Universitätsbibliothek zugeordnet. Mit
der Strukturveränderung soll die Arbeit
des Universitätsarchivs weiter verbessert
werden. Neben weiteren Synergien wurde
es damit insbesondere möglich, das Archiv
personell zu verstärken. Dies war aufgrund des hohen Arbeitsanfalles und der
notwendigen personellen Absicherung
im Vertretungsfall dringend erforderlich.
Für die Nutzer verändert sich dadurch
nichts, das Archiv befindet sich weiterhin
im Haus G und ist zu den gewohnten
Zeiten geöffnet: dienstags bis donnerstags
von 8:30 bis 11:00 Uhr und von 13:00 bis
15:00 Uhr.
Die TU Ilmenau hat die Charta „Familie
in der Hochschule“ unterzeichnet und
bekennt sich damit zu Familienfreundlichkeit in Studium und Beruf. „Familie in der
Hochschule“ ist nicht nur ein Gütesiegel,
die Mitglieder des Hochschulverbunds verpflichten sich dazu, festgelegte Standards
für mehr Familienorientierung umzusetzen
und weiterzuentwickeln. Mit dem Beitritt
bekennt sich die TU Ilmenau zu den in
der Charta definierten Zielen. Neben der
Familienfreundlichkeit ist ein weiteres Ziel
die Gesundheitsförderung. In beiden Bereichen weist die TU Ilmenau langjährige
Erfahrung bei der Initiierung und Umsetzung entsprechender Maßnahmen auf.
Die Mitarbeiter/innen der TU Ilmenau
erhalten neue thoska-Karten. Diese sind
mit einer moderneren, sicheren Chiptechnologie ausgestattet, die auf einem
Mifare-Desfire-Chip basiert. Bis Ende des
Jahres soll die Umstellung abgeschlossen
sein. Nach den Studierenden verfügen
dann auch die Beschäftigten der TU Ilmenau über Desfire-Chip-basierte Karten. Die
zugehörige Infrastruktur zum Lesen der
Hochschul- und Studentenwerkskarten ist
in den vergangenen Jahren bereits campusweit aufgebaut worden. Die Universität
bittet alle Inhaber um aktive Mithilfe beim
verantwortungsvollen Umgang mit der
eigenen Karte und beim Kartentausch.
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UNI I 02 I 2015
NACHRICHTEN AUS DER UNISTADT
UNIPOLITIK
Symbol für Miteinander
Die Stadt Ilmenau hat im Rahmen der 12.
Internationalen Studierendenwoche in Ilmenau (ISWI) die Fuß- und Radwegbrücke
vom Ilmenauer Bahnhof zum Campus der
Universität als „Nelson-Mandela-Brücke“
benannt. Stadt und Universität würdigten damit das Leben und Wirken des
Kämpfers für Menschenrechte und ersten
schwarzen Präsidenten Südafrikas.
Der Ilmenauer Oberbürgermeister GerdMichael Seeber enthüllte gemeinsam
mit Sylvain Tientcheu, Vorsitzender des
Vereins „Le Cercle Africain de Réflexion“
das Namensschild. Er bezeichnete Nelson Mandela als Brückenbauer zwischen
Schwarzen und Weißen, zwischen Völkern
und Religionen, zwischen Opfern und
Tätern. Die Brücke stehe als Symbol für
ein friedliches Miteinander und damit
auch für die Idee der ISWI, die alle zwei
Fotos: Bettina Wegner
Brücke nach Nelson Mandela benannt
Jahre Studierende aus verschiedensten
Ländern zum Dialog an der TU Ilmenau
vereint. Viele der 380 internationalen
TeilnehmerInnen der Studentenwoche
und zahlreiche Ilmenauer Bürger wohnten
der feierlichen Zeremonie bei, die vom
Kammerchor der TU Ilmenau musikalisch
umrahmt wurde.
Sanierung der Fußgängerzone
Die Stadt Ilmenau will für ihre Bürger,
Studierenden und Gäste noch attraktiver
werden. Im April startete die komplette
Sanierung der Fußgängerzone. Die großangelegte Baumaßnahme soll im September 2016 abgeschlossen sein. Neben
der Erneuerung sämtlicher Versorgungsleitungen soll die historische Innenstadt
auch optisch noch schöner werden.
So erhält die Geschäftsstraße ein einheitliches, großzügigeres Erscheinungsbild.
Dazu wird in zwei Bauabschnitten der
Bodenbelag der Straße des Friedens dem
der Friedrich-Hofmann-Straße angepasst
und bis zum Ziegenbrunnen durchgezogen. Der Platz am Apothekerbrunnen
wurde noch geräumiger und einladender
gestaltet. Wegweiser und Straßenschilder
verschwanden in der Flucht neuer Poller,
neue Fahrradständer sorgen für mehr
Komfort und dienen als Schutz der bestehenden Bäume. Die Spielgeräte für Kinder
wurden ersetzt und mit Fallschutzmatten
für mehr Sicherheit ausgestattet. Das
Areal um den Ziegenbrunnen wird durch
Foto: Stadt Ilmenau
Unistadt will attraktiver werden
weitere Sitzgelegenheiten und Bepflanzungen aufgewertet. Die derzeit noch
rechts und links verlaufenden Entwässerungsrinnen werden durch eine zentral
verlegte gusseiserne Rinne ersetzt, die in
regelmäßigen Abständen das Ilmenauer
Ziegenlogo trägt.
Nachdem im Herbst 2015 der erste Bauabschnitt vom Apothekerbrunnen bis zur
halben Höhe der Straße des Friedens fertig
gestellt wurde, beginnt von hier im April
nächsten Jahres der zweite in Richtung
Ziegenbrunnen.
I Stadtverwaltung Ilmenau
UNI I 02 I 2015
19 |
UNITITEL
MIKRO-NANO-
INTEGRATION
SCHLÜSSELTECHNOLOGIE FÜR NEUE ANWENDUNGEN
Die Nanotechnologie hat in vielen Bereichen unseres Lebens Einzug gehalten. Um die
Brücke von der Nano- in die Makrowelt schlagen zu können, müssen Nanostrukturen
in Mikrosysteme integriert werden. Dieser Vorgang, die Mikro-Nano-Integration, ist
der Schlüssel für viele Anwendungen und gewinnt immer mehr an Bedeutung. Die
TU Ilmenau zählt zu den Einrichtungen, die den internationalen Stand der Forschung
auf diesem Fortschrittsgebiet bestimmen.
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UNI I 02 I 2015
UNITITEL
Fotos: Chris Liebold, Lutz Müller
Mit ihrem
fakultätsübergreifenden
Institut für Mikro- und Nanotechnologien IMN MacroNano® zählt die
TU Ilmenau zu den Einrichtungen, die
den internationalen Stand der Forschung auf diesem Fortschrittsgebiet bestimmen.
Seit 1959, als der Physiker und Nobelpreisträger Richard Feynman in einer seiner Vorlesungen unter dem Titel „There’s
plenty of room at the bottom - Viel Spielraum nach unten“ einen ersten visionären
Blick auf die kleinen Dimensionen geworfen hat, ist viel passiert. Heute können
wir tatsächlich ganze Bibliotheken auf
einem Stecknadelkopf speichern, Mikrosysteme haben ins Auto Einzug gehalten,
Nanoeffekte sorgen für saubere Scheiben
und Hauswände, helfen beim Heilen von
Krankheiten. Unsere Drucker drucken mit
Tropfen in Pikoliter-Größe und Laser erzeugen Femto-Sekunden lange Impulse.
Hinter diesen und vielen weiteren Anwendungen stecken zunehmend Nanostrukturen. Nicht die viel diskutierten
Nanopartikel, die durch die Luft fliegen
und potenziell auch krank machen können, sondern wohl definierte, fest auf
ihrer Oberfläche verankerte Strukturen,
die in aufwändigen Forschungs- und
Entwicklungsprozessen für die Makrowelt
erschlossen wurden.
Brücke zwischen Nano- und
Makrowelt
Um die Brücke von der Nano- in die
Makrowelt schlagen zu können, müssen
Nanostrukturen in ein größeres System,
in der Regel ein Mikrosystem, integriert
werden. Dieser Vorgang wird als MikroNano-Integration (kurz: MNI) bezeichnet.
Er ist die Voraussetzung für völlig neue
Anwendungen, die uns in unserem Alltag
helfen und sogar dazu beitragen können, globale Herausforderungen wie die
Lösung der Energieversorgung oder die
Therapie bisher unheilbarer Krankheiten
zu bewältigen.
Doch in vielen Bereichen steckt die MNI
erst in den Kinderschuhen und der Weg
vom Labormuster bis zum funktionsfähigen Mikrosystem ist noch weit. Mit
ihrem fakultätsübergreifenden Institut
für Mikro- und Nanotechnologien IMN
MacroNano ® zählt die TU Ilmenau zu
den Einrichtungen, die den internationalen Stand der Forschung auf diesem
Fortschrittsgebiet bestimmen.
UNI I 02 I 2015
21 |
Fotos: IMN MacroNano®
UNITITEL
Von der Nanotechnologie zur
Mikro-Nano-Integration
Definitionsgemäß spricht man bei Strukturen, deren Abmessung unterhalb von
etwa 100 Nanometern, also unterhalb
von einem 10.000stel Millimeter, von
Nanotechnik. Spätestens ab dem Mikrometer verlassen solche Dimensionen
unsere Vorstellung und Erfahrung, und
schon ein einzelner Nanometer ist nicht
mehr weit von der Größe eines Atoms
entfernt. Gerade in ihrer Kleinheit (Nano
von lateinisch nanus ‚Zwerg‘) liegt aber
die Größe der Nanostrukturen begründet:
Hier, in dieser extrem kleinen Welt hängen mechanische, optische, magnetische,
elektrische, physikalische und chemische
Eigenschaften von Objekten und Oberflächen nicht nur vom Ausgangsmaterial
"Unser Name ist Programm: Dimensionen
überbrücken - MacroNano!“
Foto: ari
| 22
Forschung zur nächsten
Generation von Aktoren und
Sensoren
Die wohl am wenigsten als solche angesprochene, aber am weitesten verbreitete
Form der MNI sind die Transistoren in
unseren Computern, Smartphones und
Tablets. „Diese Schalter sind längst Na-
nostrukturen mit funktionsrelevanten
Abmessungen im Bereich von 20 – 30
Nanometern. Während auf diesem Feld
vor allem große Konzerne die weitere
Miniaturisierung vorantreiben, werden
an Forschungseinrichtungen wie der
TU Ilmenau in Kooperation mit kleinen
und mittleren Technologieunternehmen
parallel Nanostrukturen für die Gebiete
Sensorik, Aktorik, Lebenswissenschaften
und Werkstofftechnik erforscht. „Aktoren und Sensoren, die elektronischen
Antriebselemente und Messfühler, sind
heute unabdingbar für fast alle Lebensbereiche: ob im Smartphone, im Automobil
oder in der Industrieautomation“, so
Professor Hoffmann. Mit dem Vordringen
der Mikrosysteme in immer mehr Anwendungsgebiete nimmt auch der Bedarf an
neuen, besonders robusten und zuverlässigen Systemen ständig zu. Gleichzeitig
sollen Materialeinsatz und Kosten gesenkt
werden. Um diese Herausforderungen mit
Forschung und Entwicklung erfolgreich zu
meistern, hat das Bundesministerium für
Bildung und Forschung (BMBF) in seiner
Hightech-Strategie 2020 die Mikro-NanoIntegration als Schlüsseltechnologie für
die nächste Generation von Aktoren und
Sensoren identifiziert. Um sie voranzutreiben, stehen Verbundprojekte von Forschungseinrichtungen wie der TU Ilmenau
und Industriepartnern im Vordergrund,
die ausgehend von den spezifischen
Problemen und dem spezifischen Bedarf
innovative Lösungen entwickeln, die deutlich über den aktuellen Stand der Technik
hinausgehen.
Foto: Oleksiy Mark/fotolia.com
ab, sondern vor allem von Größe und
Gestalt. In Reinräumen und mit speziellen Anlagen ist es Forschern und Entwicklern also möglich, Nanomaterialien
oder Nanoobjekte wie Nanodrähte oder
Kohlenstoff-Nanoröhren zu montieren
und Oberflächen mit Nanostrukturen zu
versehen.
An der TU Ilmenau steht inzwischen eine
Vielzahl an innovativen Technologien zur
Verfügung, um großflächig definierte
Nanostrukturen zu erzeugen. Um ihre
besonderen Eigenschaften für das tägliche Leben nutzbar zu machen, ist die
Integration von Nanostrukturen in Mikrosysteme in den letzten Jahren verstärkt
in den Fokus der Arbeiten gerückt: „Wir
befassen uns am Institut IMN MacroNano® ganz wesentlich mit auf Oberflächen
erzeugten Nanostrukturen und erforschen ihren Nutzen für die Makrowelt“,
sagt Professor Martin Hoffmann, der als
Fachgebietsleiter für Mikromechanische
Systeme und langjähriger Direktor des
Instituts die strategische Ausrichtung
des IMN MacroNano® maßgeblich mitgeprägt hat. „Unser Name ist Programm“,
betont er: „Dimensionen überbrücken
- MacroNano!“
UNI I 02 I 2015
UNITITEL
Auswerteelektronik
Detektor
Messküvette
Foto: Lutz Müller
IR-Emitter
Gelungene Mikro-Nano-Integration: Innovativer Ölzustandssensor für die Zustandsanalyse von Hydraulikölen.
Sensor misst Ölqualität
Ein wichtiges Anwendungsbeispiel auf
diesem Gebiet ist ein vom IMN MacroNano® im Rahmen des BMBF-Verbundprojektes „Nanotechnologiebasiertes
Mikrosystem zum insitu-Fluidmonitoring (NaMiFlu)“ (Förderkennzeichen
16SV5360) gemeinsam mit Unternehmen
erforschter innovativer Ölzustandssensor. Das neue Messsystem misst den
chemischen Zustand von Motor- oder
Hydraulikölen während des laufenden
Betriebs und liefert Informationen zu
deren Alterung. „Damit“, so Professor
Hoffmann, „können die Öle länger genutzt, die Anlagentechnik geschützt,
Ressourcen geschont und zugleich Kosten
gesenkt werden.“ Projektpartner waren
kromechanik, Mikrofluidik/-aktorik. Das
zeigt das enorme Interesse von Herstellern
industrieller Öle und von Systemen und
Komponenten technischer Hydraulik an
der Entwicklung.
Gelungenes
Anwendungsbeispiel
Möglich wurde die Innovation durch
gelungene Mikro-Nano-Integration: Öle
werden heute nach wie vor im Wesentlichen auf Grund der Nutzungszeit gewechselt oder es werden relativ einfach
zu prüfende Eigenschaften wie Trübung
oder Viskosität gemessen. Doch kennen
tralbereich, sondern im Infrarot-Bereich
(IR). Öle wie auch viele andere Stoffe
zeigen eine charakteristische Absorption
im Infraroten, die sich ebenso charakteristisch bei der Alterung verändert. Mit
Hilfe einer Durchfluss-Küvette, einem
für IR-Strahlung transparenten Gefäß für
optische Untersuchungen, ist es möglich,
diese Veränderungen kontinuierlich zu
beobachten. Dazu muss die Küvette aber
auch hochdruckfest sein. Stahl und andere Metalle, aber auch Gläser sind zwar
druckfest, aber leider nicht IR-durchlässig.
Geeignet ist dagegen Silicium. Mit Hilfe
der Mikro-Nano-Integration ist es gelungen, aus Silicium eine hochdruckfeste Küvette für das Öl-Monitoring zu erzeugen.
„Damit können die Öle länger genutzt, die Anlagentechnik geschützt,
Ressourcen geschont und zugleich Kosten gesenkt werden.“
die Ölhersteller inzwischen auch die
chemischen Alterungsprozesse im Öl
sehr gut. Auch diese kann man messen:
wenn ein Öl altert, dann verändert sich
seine chemische Zusammensetzung, und
zwar charakteristisch für jedes Öl. Diese
Änderung kann optisch beurteilt werden,
allerdings nicht im sichtbaren Spek-
Foto: Patrick P. Palej/fotolia.com
EADS Deutschland GmbH (jetzt Airbus),
HYDAC Electronic GmbH und FUCHS Europe Schmierstoffe GmbH, der größte von
den Ölmultis unabhängige deutsche Ölhersteller, u.a. von Hydraulik-Ölen, sowie
die Siegert Thinfilm Technology GmbH,
die Micro-Hybrid Electronic GmbH und
die Uni des Saarlandes, Lehrstuhl für Mi-
UNI I 02 I 2015
23 |
UNITITEL
Drei Funktionen durch
Nanostruktierung
Von der Vision zur
Forschungsmarke MacroNano®
Die Nanostrukturierung erfüllte dabei
gleich drei Funktionen: Erstens zur Entspiegelung der Silicium-Oberfläche, die
auf Grund der hohen Brechzahl von
Silicium ansonsten nur 50 Prozent der
IR-Strahlung durchlassen und 50 Prozent
reflektieren würde. Zweitens dienen die
Nanostrukturen als hocheffiziente Strahlungsquelle (IR-Emitter), die sehr nahe an
einen so genannten „Schwarzen Strahler“
herankommen, das heißt ein Maximum
an Wärme in IR-Strahlung umsetzen.
Drittens ermöglichen sie das hochfeste
Verbinden von zwei IR-transparenten
Silicium-Fenstern mit Hilfe von speziellen
Keramik-Massen im Sinterprozess. Die
so erzeugte Verbindung ist nicht nur
druckfest bis 300 bar, sondern auch noch
höchst temperaturstabil.
Die Grundsteine für die Ausrichtung des
Instituts wurden bereits mit der Gründung
des Zentrums für Innovationskompetenz
(ZIK) MacroNano®, das vom BMBF im Rahmen der Initiative Unternehmen Region
gefördert wird, gelegt. Ziel der ZIK-Initiative war und ist es, den Forschungsstandorten in den neuen Ländern unverwechselbare Profile zu geben und sie bei dieser
Profilierung zu unterstützen. Insgesamt
drei Nachwuchsgruppen wurden so über
die Jahre etabliert. Professor Jens Müller
und Professor Andreas Schober, die in
der ersten Phase auf diesem Weg ins IMN
kamen, sind heute Fachgebietsleiter der
Fachgebiete Elektroniktechnologie und
Nanobiosystemtechnik. Damals noch
etwas visionär, wurde die Marke MacroNano ® geschaffen. Sie umfasst gleich
mehrere Aspekte: Nanostrukturen für ihre
Nutzung in Anwendungen der Makrowelt
zu erschließen und gleichzeitig sollte das
junge Institut mit Themen der Mikro- und
Nanowelt auch groß werden. „Das ist inzwischen gut gelungen“, freut sich Professor Jens Müller, der 2012 den Staffelstab
als Institutsdirektor übernommen hat. Die
Reputation, die das Institut auf diesem
Gebiet auch im internationalen Maßstab
erreicht hat, belegt das mit 18 Millionen
Euro geförderte EU-Mammutvorhaben
„Single Nanometer Manufacturing for
beyond CMOS devices“, in dessen Rahmen Partner aus acht Ländern unter
Koordination von Professor Ivo W. Ran-
Elektronenmikroskopische 3D-Untersuchung
von Gold-Nano-Partikeln durch Forscher des
Fachgebietes Werkstoffe der Elektrotechnik
Mit der Fertigstellung des Feynmanbaus
2002, in den damals zunächst neun
Fachgebiete ihre Geräte einbrachten und
dessen weitere Ausstattung vom Freistaat
Thüringen finanziert wurde, wurde der
strategische Weg hin zur Integration
von Nanostrukturen in Mikrosysteme
eingeschlagen. „MacroNano steht heute
für die Integration und Einbindung von
Nanostrukturen in die Anwendungen
unserer Makrowelt,“ so der Institutsdirektor. Dabei erschließen die Forscher der
TU Ilmenau zunehmend schon die dritte
Dimension von Nanostrukturen. 2012
konnte die vierte ZIK-Nachwuchsgruppe
etabliert werden, die sich mit der dreidimensionalen Nanostrukturierung befasst.
Sie wird von Professor Yong Lei geleitet,
der aus Münster kommend, für die TU
Ilmenau gewonnen werden konnte. Um
auch dieses Zukunftsgebiet zu verstetigen, hat die TU Ilmenau gleichzeitig eine
Professur Dreidimensionale Nanostrukturierung eingerichtet und Professor Lei auf
diese berufen.
Foto: Richter
unter Leitung von Professor Peter Schaaf.
gelov, Leiter des Ilmenauer Fachgebietes
Mikro- und nanoelektronische Systeme,
nun gar bis zur theoretischen Untergrenze
aller Größen, dem Atom, vorstoßen. Ziel
der Arbeiten ist die Entwicklung von Bauelementen in Einzelnanometergröße und
damit eine noch nie dagewesene Miniaturisierung für die enormen Anforderungen
der Chiptechnologien der Zukunft.
Professor Yong Lei leitet die inzwischen
vierte ZIK-Nachwuchsforschergruppe am
Institut für Mikro- und Nanotechnologien
MacroNano® der TU Ilmenau. Die WissenFoto: ari
schaftler erforschen die dreidimensionale
| 24
Nanostrukturierung.
UNI I 02 I 2015
UNITITEL
EXPERTENMEINUNG
HANS-PETER HIEPE
Bundesministerium für Bildung und
Forschung
Wer die Leistungsfähigkeit eines Systems
auf eine neue Stufe heben will, muss die
Strukturen verändern. Das gilt für kleine
Dinge – wie die Integration von Nanostrukturen in Mikrosysteme. Das gilt aber
vor allem für weithin sichtbare, komplexe
Organisationen, zu denen auch die TU
Ilmenau gehört. Mit dem IMN MacroNano® schuf die Universität im Jahr 2006
ein Institut mit völlig neuen Strukturen:
Wissenschaftler aus 39 Fachgebieten
profitieren von extrem niedrigen Disziplinhürden, einer modernen technologischen
Plattform und unkomplizierten Kontakten
zu Forschungs- und Unternehmenspartnern.
»MacroNano®
steht heute für die
Integration und Einbindung von Nanostrukturen
in die Anwendungen
unserer Makrowelt.«
Das IMN basiert auf der Erfolgsgeschichte des Zentrums für Innovationskompetenz (ZIK) MacroNano®, das vom BMBF
seit dem Jahr 2005 gefördert wird. Mit
dem ZIK konnte Ilmenau beim Thema
Nanotechnologie zu den führenden deutschen Hochschulen aufschließen, neue
Studiengänge konzipieren, internationale
Nachwuchsforscher anlocken, Fördergelder des Landes einwerben und neue Bereiche – wie die 3D-Nanostrukturierung
– etablieren. So in etwa hatten wir uns
das einmal gedacht.
Fotos: Sebastian Trepesch, oben: BMBF / Thilo Schoch
UNI I 02 I 2015
25 |
Infrastruktur erster Güte:
DFG-Gerätezentrum MikroNano-Integration
Die genannten Projekte stehen beispielhaft für die erfolgreiche Arbeit und Entwicklung des IMN MacroNano®. Allein im
vergangenen Jahr wurden vom BMBF, der
Deutschen Forschungsgemeinschaft, der
Europäischen Union, vom Land Thüringen
und von Industriepartnern 75 Projekte im
Umfang von 9,2 Millionen Euro eingeworben. In den letzten fünf Jahren waren es
47 Millionen Euro. Die mit der Förderung
des Bundes, des Freistaates Thüringen,
der EU und mit der Unterstützung der
Universität aufgebaute hervorragende
Forschungsinfrastruktur im Zentrum
für Mikro- und Nanotechnologien wird
mittlerweile von rund 40 Fachgebieten
interdisziplinär genutzt. In gemeinsa-
men Runden der beteiligten Forscher
wird festgelegt, in welche Richtung die
Technologie-Basis erweitert werden soll.
„Dies erlaubt einen besonders effizienten
Einsatz von Ressourcen und garantiert
eine hohe Auslastung der Geräte, die
nah am Stand der Technik bleiben“, so
Professor Müller.
Inzwischen wurde dem ZMN von der
Deutschen Forschungsgemeinschaft
(DFG) ein so hoher Grad an Kompetenz
und Spezialisierung bescheinigt, dass es
das DFG-Gerätezentrum für Mikro-NanoIntegration in Deutschland wurde. Es
bietet Forschern anderer Forschungseinrichtungen einen breiten Zugang zu der
erstklassigen Ausstattung der TU Ilmenau
mit Reinräumen und technologischem
Equipment. Die Partner können damit
ohne eigene Infrastruktur-Investitionen
und gegen Erstattung der Nutzungskos-
Foto: Bettina Wegner
UNITITEL
ten auf die Geräte und die Expertise des
Instituts zurückgreifen. Das gemeinsam
von Prof. Jens Müller, Prof. Martin Hoffmann, und Prof. Peter Schaaf konzipierte
Projekt war nach einem mehrstufigen
Begutachtungsprozess für die Förderung
IM INTERVIEW
PROFESSOR MARTIN HOFFMANN + PROFESSOR JENS MÜLLER
UNI: Das Bundesforschungsministerium hat die Mikro-Nano-
UNI: Dem IMN MacroNano® der TU Ilmenau ist es überaus er-
Integration als Schlüsseltechnologie für die nächste Generation
von Sensoren und Aktoren bezeichnet. Worin sehen Sie die
größten Herausforderungen an die Forschungsarbeit auf diesem
Gebiet an der TU Ilmenau?
folgreich gelungen, sich als Zentrum für Innovationskompetenz,
als Forschungsmarke und DFG-Gerätezentrum ersten Ranges
zu positionieren. Bei all dem Erreichten – wie will sich das Institut
in den nächsten Jahren noch weiter profilieren?
Prof. Hoffmann: Nanostrukturen haben ihre ganz
eigenen Eigenschaften
– im Positiven wie im Negativen. Insbesondere die
Langzeitbeständigkeit und
die reproduzierbare Fertigung von Nanostrukturen
werfen noch viele Fragen auf. Darüber hinaus gelingt es immer
wieder neue Anwendungen zu erschließen, die nur durch die oft
überraschenden Eigenschaften von Nanostrukturen möglich sind.
Prof. Müller: Es gilt das Erreichte zu verstetigen und die gesamte
Bandbreite von der Grundlagenforschung bis zur wirtschaftsnahen Umsetzung weiterzuentwickeln. Hier befruchten sich
Grundlagen- und angewandte Forschung permanent und die
enge Vernetzung der Fachgebiete im IMN MacroNano® unterstützt dies in hohem Maße.
| 26
UNI I 02 I 2015
UNI: Mittlerweile gibt es an der TU Ilmenau die vierte ZIK-Forschergruppe. Sie befasst sich mit der 3D-Nanostrukturierung.
Welche neuen zukünftigen Anwendungen eröffnet die Forschung
in dieser dritten Dimension der Nanostrukturen?
UNITITEL
als Gerätezentrum ausgewählt worden.
Die DFG bescheinigte damit der strategischen Ausrichtung des IMN MacroNano®
höchste Anerkennung.
Mikro-Nano-Integration – eine
Schlüsseltechnologie der Zukunft
Die Bedeutung der Mikro-Nano-Integration in vielen Bereichen der Ingenieuranwendungen wächst stetig weiter. Das
zeigt sich auch darin, dass die VDE/VDIFachgesellschaft Mikroelektronik, Mikrosystem- und Feinwerktechnik (GMM) sich
mit einem eigenen Fachausschuss dem
Thema Mikro-Nano-Integration widmet.
Auch hier ist die TU Ilmenau an vorderster Position aktiv: Seit seiner Gründung
im Jahr 2007 wird der Ausschuss von
Professor Martin Hoffmann und damit
einem Experten der TU Ilmenau geleitet.
Partner aus Universitäten, Forschungseinrichtungen und Hightech-Unternehmen
suchen in regelmäßigen Sitzungen und
Workshops den Austausch zu aktuellsten
Entwicklungen auf dem Gebiet der MikoNano-Integration. Der fünfte Workshop,
der 2014 an der TU Ilmenau stattfand,
stellte neben 30 Beiträgen aus Forschung
und Entwicklung erstmals auch konkrete
Produkte von Unternehmen vor.
Für die nächsten Jahre wird diese Strategie
permanent fortgeschrieben, neue Themen
entstehen durch die Kommunikation
zwischen den Fachgebieten oder werden
von außen angeregt – von kooperierenden
Forschern ebenso wie von Unternehmen,
die Ergebnisse aus der Grundlagenforschung nun in ihre Produkte einbringen
möchten. „Nach wie vor ist die Hürde
vom Labormuster bis zum serientauglichen Prozess nicht einfach zu überwinden“, sieht Professor Hoffmann auch für
die Zukunft noch viel Forschungs- und
Entwicklungsbedarf. Auch sei die MikroNano-Integration für viele Unternehmen
der Einstieg in eine neue, unsichtbare
Welt. Neben den technologischen Herausforderungen müssen dazu auch die
Mitarbeiter qualifiziert werden. Auch
hier geht die TU Ilmenau neue Wege: Im
Rahmen des vom Bundesforschungsministerium finanzierten Projekts NanoTecLearn
kooperieren die Fachgebiete Medienproduktion (Professorin Heidi Krömker), Kommunikationswissenschaft (Professor Paul
Klimsa) und Mikromechanische Systeme
(Professor Martin Hoffmann), um neue
mediale und didaktische Möglichkeiten in
der Weiterbildung zu erforschen, die das
„Unsichtbare sichtbar machen“.
Fotos: ari (7), Sebastian Trepesch (1)
Prof. Hoffmann: Hier wurde bewusst ein nicht einfaches Thema
gewählt: Mikro- und Nanostrukturen sind oft zweieinhalb-dimensional: sie dehnen sich über große Fläche aus, ihre vertikale Struktur ist hingegen eher klein. Aber gerade die Nutzung der dritten
Dimension für und durch die Nanostrukturen bietet hier noch
viel Potenzial. Hier hat Prof. Lei neue Impulse eingebracht, aber
auch andere Fachgebiete arbeiten daran. Das IMN MacroNano®
dürfte bundesweit über das größte Portfolio
an Technologien verfügen, mit denen gezielt
dreidimensionale Nanostrukturen erzeugt
werden können.
UNI: Wie hat sich die Entwicklung zum erstklassigen DFG-
Gerätezentrum Mikro-Nano-Integration auf die Zusammenarbeit mit Industrieunternehmen und anderen Forschungs- und
Entwicklungseinrichtungen ausgewirkt?
Prof. Müller: Regionale KMU sind
sicherlich unsere ersten „Kunden“
des Gerätezentrums Mikro-NanoIntegration. Aber wir konnten auch
bereits ein DFG-Projekt einwerben, in
dessen Rahmen Forschungsleistungen des Gerätezentrums in einer Art
Pauschale erbracht werden. Daraus
resultiert eine hohe Flexibilität in
Bezug auf den Technologiezugriff
im Projektverlauf, der in der Beantragungsphase häufig noch nicht abzusehen ist. Mit mehreren
ortsansässigen Unternehmen wurden Rahmenvereinbarungen
geschlossen, die unter anderem eine direkte Nutzung der Anlagentechnik in den Reinräumen einschließt. Begünstigt wurde dieses
Konzept dadurch, dass die Nutzer oft ehemalige Forscher des IMN
MacroNano® sind, die sich bestens mit den Anlagen auskennen.
UNI I 02 I 2015
27 |
UNISTUDIUM
Hochschulrankings
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| 28
UNI I 02 I 2015
Top-Platzierungen
für die TU Ilmenau
Die TU Ilmenau hat sowohl in dem im ZEITStudienführer 2015/16 veröffentlichten CHEHochschulranking als auch im aktuellen Ranking
der Zeitschrift WirtschaftsWoche vom Juli 2015
wieder Top-Platzierungen erreicht.
Im CHE-Ranking bewerteten die Ilmenauer Mathematik-Studierenden ihre „Studiensituation insgesamt“ mit der hervorragenden Note 1,4. Darüber hinaus vergaben sie in sieben
weiteren Kriterien Bestnoten. Darunter jeweils eine 1,6 für die
Unterstützung beim Einstieg ins Studium und die inhaltliche
Breite, Interdisziplinarität und internationale Ausrichtung des
Lehrangebots. Ebenfalls überaus zufrieden sind die Studenten
mit der Betreuung durch die Lehrenden, von deren Erreichbarkeit bis zur Betreuung von Lehrveranstaltungen, Studien- und
Abschlussarbeiten. Die Betreuung benoteten sie mit der hervorragenden 1,4. Für den Kontakt mit Kommilitonen vergaben
die Studierenden sogar die Bestnote 1,2. Ebenfalls sehr gute
Bewertungen erhielt die Universität mit je 1,5 für die Studierbarkeit des Mathematik-Studiums und die IT-Ausstattung.
Den Zustand von Hörsälen und Seminarräumen und die Zahl
der Studienplätze bewerteten die Mathematik-Studierenden
sogar mit 1,4.
In der Rangliste der WirtschaftsWoche kamen die Studiengänge Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen jeweils auf
den hervorragenden Platz 8. Vor der TU Ilmenau platzierten
sich fast ausschließlich ungleich größere Universitäten. Für das
Hochschulranking der WirtschaftsWoche in Zusammenarbeit
mit der Beratungsgesellschaft Universum wurden 540 Personalverantwortliche deutscher Unternehmen danach befragt,
„welche Hochschule die Studenten für ihre Bedürfnisse am
besten ausbildet“. Aus einer Liste aller Hochschulen wählten
sie diejenigen aus, deren Absolventen ihre Erwartungen am
meisten erfüllen. Dabei ist für die Personalchefs besonders
wichtig, dass sich die Absolventen rasch in die Arbeitswelt
integrieren und flexibel mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen umgehen können. Dementsprechend ist das Ranking
stark auf Praxisbezug fokussiert.
Die Universität freut sich sehr über das erneut gute Abschneiden in den Rankings und führt es auf das hohe Engagement
der Lehrenden, die enge Verbindung von Forschung und
Lehre, die interdisziplinäre Ausbildung, den überschaubaren,
attraktiven Campus und ein gutes Betreuungsverhältnis zurück. Schon früh erhalten die Studenten auch Einblicke in
das Berufsleben. Ab den ersten Semestern absolvieren sie
Praktika, darunter häufig in Firmen, mit denen die TU Ilmenau
langjährig kooperiert. Nicht selten sind diese Unternehmen
später die ersten Arbeitgeber der Absolventen.
Foto: ari
UNISTUDIUM
UNI I 02 I 2015
29 |
UNISTUDIUM
Die Frage !
Ein Fachpraktikum ist an der TU Ilmenau in vielen Studiengängen Pflicht. Das erste Eintauchen in die Arbeitswelt schon im Studium macht sich dabei nicht nur im Lebenslauf gut, sondern verschafft auch vielen
Studenten wertvolle Kontakte und die Chance, sich auszuprobieren. Einem guten Praktikum geht allerdings eine gute Bewerbung voraus. UNI hat nachgefragt, wie man den richtigen Praktikumsplatz findet.
Praktikumsplatz:
Tim Gubner (25)
Masterstudium Informatik
Fanny Schukat (27), Bachelorstudium
Angewandte Medienwissenschaft
Jan Küller (25)
Ich habe mich gar nicht beworben, sondern an der Universität nachgefragt, ob es
bekannte Stellen gibt. Ich habe nur meinen
Lebenslauf geschickt und einen Praktikumsplatz in Amsterdam beim Centrum
Wiskunde & Informatica bekommen. Da
war ich letztendlich aber nur eine Woche,
da die Bezahlung halb so hoch war wie
meine Mietkosten. Ich konnte dennoch in
Amsterdam bleiben und habe bei Actian
angefangen, eine internationale Firma
mit einem kleinen Sitz in der niederländischen Hauptstadt. Die Zeit bei der Firma
war toll und ich konnte dort auch meine
Masterarbeit schreiben. Nun habe ich auch
schon ein Stellenangebot als Software
Engineer. Für mich hat sich das Praktikum
also gelohnt.
Als ich das Pflichtpraktikum absolvieren
sollte, las ich im Facebook zufällig die
Anfrage eines Kommilitonen, ob jemand
Interesse an einem bezahlten Praktikum
bei der Firma Green View Consulting hätte
– und zwar in Äthiopien! Die Vorstellung
war abenteuerlich, aber reizvoll, also
schrieb ich ihm und er vermittelte mir den
Kontakt zu einem ehemaligen Praktikanten. Es folgte ein Bewerbungsprozess, der
mit einem entspannten Skype-Gespräch
mit dem deutschen Chef der Firma endete.
Er fragte mich nach meinen Qualifikationen und erklärte, welche Aufgaben auf
mich zukommen würden. Also flog ich tatsächlich nach Äthiopien. Bis jetzt war das
die aufregendste und eindrucksvollste Zeit
meines Lebens, die mich bis heute prägt.
Ich habe gerade mein sechsmonatiges
Praktikum am Fraunhofer IDMT abgeschlossen. Ich wollte in der Praktikumszeit
gern in Ilmenau bleiben, und natürlich
ist Fraunhofer auch eine tolle Adresse im
Lebenslauf. Ich habe am Anfang Bekannte
gefragt, die Mitarbeiter des IDMT sind, ob
ein Praktikum möglich wäre. Die Beziehungen waren hilfreich, dennoch musste
ich eine schriftliche Bewerbung einreichen
und wurde für ein Bewerbungsgespräch
eingeladen. Das Gespräch ging richtig tief
in die Materie über die Dinge, die ich kann
und weiß. Die Zeit beim Fraunhofer war
aufregend. Ich habe für größere Unternehmen Simulationen und Optimierungsvorschläge erarbeitet und ich arbeite nun
auch als wissenschaftliche Hilfskraft dort.
| 30
UNI I 02 I 2015
Bachelorstudium Medientechnologie
UNISTUDIUM
Text | Fotos: Susann Kohout
Wie hast du ihn gefunden?
Erik Hofmann
(27)
Masterstudium Informatik
Theresa Bodewald (24), Bachelorstudium Angewandte Medienwissenschaft
Martin Suberski (23), Bachelorstudi-
Meine Praktikumssuche habe ich bei der
Firmenkontaktmesse inova begonnen.
Ich habe mir zuvor die Unternehmen
herausgesucht, die mich interessieren
könnten und die Vertreter dann auf der
Messe direkt angesprochen. Einige waren
sehr zugänglich und wir haben gleich EMail-Adressen ausgetauscht. Drei Monate
vor meinem Praktikum habe ich dann
angefangen mich deutschlandweit zu bewerben. Ich habe sehr viele Bewerbungsschreiben verschickt mit anfänglich vielen
Absagen. Mit der Zeit wurden die Schreiben aber immer besser und ich wurde zu
Bewerbungsgesprächen eingeladen. Bei
den Gesprächen ist es wichtig, man selbst
zu bleiben und Motivation mitzubringen.
Seit April bin ich nun bei On-Geo in Erfurt.
In meinem Studium ist das Fachpraktikum
für das fünfte Semester vorgesehen. Als es
für mich soweit war, habe ich mich über
die Internetseite Trovit bei sieben Unternehmen auf ausgeschriebene Praktikumsstellen beworben. Leider ohne Erfolg, also
habe ich mich im siebten Semester noch
einmal beworben: diesmal mit Erfolg!
Der Unterschied lag vor allem in meiner
Bewerbung. Ich habe ein professionelles
Bewerbungsfoto schießen lassen und die
Bewerbung viel strukturierter aufgebaut.
Da ich mich im Bereich Kultur- und Eventmanagement beworben habe, habe ich
die Anschreiben auch grafisch ansprechender gestaltet. Ich würde immer empfehlen,
viel Mühe in die Bewerbung zu stecken,
weil es sich auf jeden Fall lohnt.
Mein Praktikum habe ich bei der Steuerungstechnik und Leistungselektronik
GmbH ISLE hier in Ilmenau gemacht.
Durch meinen Nebenjob als Hilfswissenschaftler hatte ich bereits zuvor persönliche Kontakte zu den Mitarbeitern. Als es
soweit war, habe ich direkt beim Fachgebietsleiter nachgefragt, ob ein Praktikum
möglich wäre. Das Praktikum war eine
tolle Erfahrung, die mein Blickfeld erweitert hat. Die Firma ist relativ klein, dadurch
konnte ich projektorientiert arbeiten und
in allen Bereichen Erfahrungen sammeln.
Das Arbeitsklima war freundschaftlich und
bis heute bin ich auf Firmenfeiern als Gast
weiterhin willkommen. Wichtig ist, wenn
man über persönliche Kontakte geht, dass
man rechtzeitig nachfragt.
um Elektrotechnik und Informationstechnik
UNI I 02 I 2015
31 |
Fotos: Susann Kohout
UNISTUDIUM
Mein Studium
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Seit März dieses Jahres ist Liz Margarita
Huamán Montañez (26) in Ilmenau und
studiert Werkstoffwissenschaften im
Rahmen des Programms für integrierte
internationale Masterstudiengänge mit
Doppelabschluss (IISD). Bereits ein Jahr
| 32
UNI I 02 I 2015
hat Liz in ihrem Heimatland an der Pontificia Universidad Católica del Peru, der
Partneruniversität der TU Ilmenau, für das
Doppelabschlussprogramm, studiert. Als
sie von dem Doppelabschlussprogramm
hörte, bewarb sie sich um ein Stipendium.
Liz ist an die TU gekommen, weil der Ruf
der Universität sehr gut ist, die Forschung
vielseitig und interdisziplinär. Ilmenau ist
für sie aber auch als Stadt interessant
und anders als Lima. „Es ist sicherer und
ruhiger. Ich kann mich hier frei bewegen,
bei Tag und Nacht.“
Liz fühlt sich in Ilmenau sehr willkommen.
„Die Menschen sind sehr hilfsbereit“,
lobt sie. Schon als sie noch in Peru war,
hatte sie ein persönliches Schreiben vom
Ilmenauer Projektleiter des Doppelabschlussprogrammes erhalten und jetzt
in Deutschland hilft ihr We4You bei
allen Behördenangelegenheiten. „Viele
Menschen sprechen hier außerdem Spanisch und haben mir in der Anfangszeit
geholfen, mich zu orientieren und die
erste Sprachbarriere zu nehmen.“
Dennoch musste Liz auch fleißig Deutsch
lernen. Sie braucht die Sprachkenntnisse
nicht nur zum Austausch mit anderen
Studenten, sondern vor allem fürs Studieren: Das Studienangebot der Werkstoffwissenschaften ist ausschließlich deutsch.
Darauf ist Liz allerdings vorbereitet. Sie
lernt seit über zwei Jahren Deutsch und
spricht die Sprache inzwischen fließend.
Während ihrer Zeit in Deutschland will sie
einige Orte in Europa besuchen, so Paris
und Rom, München und Hamburg. Ihre
Familie vermisst sie allerdings sehr, doch
sie ist zuversichtlich, dass sich das mit
vielen weiteren internationalen Freundschaften, die sie in Ilmenau knüpfen kann,
noch deutlich legen wird.
UNISTUDIUM
TU ILMENAU
N
Ismael Ouf | ÄGYPTE
Als Ismael Ouf (29) im Oktober 2010
angefangen hat, in Ilmenau zu studieren,
fiel es ihm sehr schwer sich zurechtzufinden. Zuvor war er bereits dreimal in
Deutschland zu Besuch, unter anderem in
Nürnberg und Braunschweig. „Die Städte waren alle sehr klein im Vergleich zu
meiner Heimatstadt Kairo mit seinen 18
Millionen Einwohnern, doch als ich nach
Ilmenau kam, war es tatsächlich noch viel,
viel kleiner.“
Ismael hatte an der Deutschen Universität
in Kairo seinen Bachelorabschluss im Fach
Telecommunication gemacht und wollte
für den Master nach Deutschland. Über
die DAAD-Website hat er sich über Studienorte informiert und kam letztendlich
nach Ilmenau, um Communications and
Signal Processing zu studieren. Sein erster
Winter war lang, kalt und verschneit. Er
wollte sich auf sein Studium konzentrieren
Xinlan Zhou | CHINA
Mit beinahe 200 Studenten ist China nach
Deutschland das am stärksten vertretene
Land an der TU Ilmenau. Zu ihnen gehört
Xinlan Zhou (25). Sie ist seit Oktober 2013
in Ilmenau und studiert nun im vierten
Mastersemester Media and Communication Science. Mit einem Bachelorab-
und hat nur ab und zu mal an We4YouVeranstaltungen teilgenommen. „Ich
habe mich selbst isoliert und gestresst.“
Nach drei Semestern wechselte er in den
Studiengang Medientechnologie und sein
Verhältnis zu Ilmenau fing langsam an,
sich zu verändern. Er lernte viele Studenten kennen, fokussierte sich nicht mehr
nur auf das Studium, sondern begann,
die Vorteile der Kleinstadt zu entdecken.
„Mir gefällt die Gemeinschaft in Ilmenau.
Wenn man jemanden kennenlernt, dann
trifft man ihn garantiert wieder. Außerdem ist das Leben hier sehr günstig und es
ist schön, dass man nicht immer öffentliche Verkehrsmittel nutzen muss, sondern
auf kurzen Wegen ans Ziel kommt.“
Jedes Jahr kommen viele neue internationale Studenten nach Ilmenau, denen
Ismael als Ortsansässiger gern hilft und
Fragen beantwortet. Auch hat er bereits
zwei Mal die ISWI als Groupleader unterstützt.
Zum Thema Heimweh sagt Ismael, dass
er nur welches hat, wenn er in Kairo ist.
Und zwar nach Ilmenau, seiner neuen
Heimat. Nach seinem Studium würde er
gern in Deutschland arbeiten und zwar
hoffentlich sogar in Ilmenau.
schluss aus Hong Kong wollte sie für den
Master gezielt nach Deutschland. Dafür
wandte sie sich an eine Agentur, die ihr
verschiedene Universitäten vorschlug. Neben Universitäten in Köln, Heidelberg und
München war auch die TU Ilmenau dabei.
Als Xinlan in Ilmenau ankam, wurde sie
von Mitgliedern des We4You-BuddyProgramms am Bahnhof abgeholt und
zum Campus gebracht. Auch alle weiteren bürokratischen und organisatorischen
Wege stellten sich als einfacher heraus als
sie vermutet hatte. „Ich hatte mir alles
viel schwieriger vorgestellt“, sagt sie. Seit
Xinlan in Ilmenau ist, hat sie viele neue
Freundschaften geschlossen, vor allem
mit anderen internationalen Studenten
aus der ganzen Welt. Bei den Deutschen
ist es mitunter etwas schwieriger. „Manche haben keine Geduld zu warten, bis
man endlich den deutschen Satz vollständig herausgebracht hat.“
Obwohl der Studiengang Media and
Communication Science komplett in
englischer Sprache absolviert werden
kann, nimmt Xinlan seit ihrer Ankunft
in Ilmenau bis heute ununterbrochen
Deutschunterricht. Das Spracheninstitut
bietet Deutsch als Fremdsprache kostenlos an und Xinlan freut sich, dass sie
diese Möglichkeiten in Ilmenau nutzen
kann.
In ihrer Zeit in Deutschland hat Xinlan
von Ilmenau aus schon alle größeren
Städte Thüringens besucht und war darüber hinaus in Berlin, Hamburg, Stuttgart, Dresden, Leipzig, Frankfurt und
Heidelberg. Ilmenau aber hat sie in ihr
Herz geschlossen. „Ich hatte nicht erwartet, dass mir so viele tolle Dinge passieren
würden.“ China vermisst sie nicht. Durch
die modernen digitalen Möglichkeiten
kann sie jederzeit Kontakt zu Familie und
Freunden aufnehmen.
UNI I 02 I 2015
33 |
UNISTUDIUM
Kooperation mit Staatlicher Universität Sankt Petersburg
Start für Doppelmasterprogramm
Studierende in den Masterstudiengängen Medienwirtschaft und Wirtschaftsinformatik der
TU Ilmenau können ab sofort einen zweiten Abschluss an der Staatlichen Universität Sankt
Petersburg erwerben.
Ab dem Wintersemester 2015/16 können
Studierende der TU Ilmenau einen Teil
ihres Masterstudiums an der Staatlichen
Universität Sankt Petersburg in Russland
ableisten und innerhalb der normalen
Regelstudienzeit zwei Studienabschlüsse
erwerben. Umgekehrt absolvieren künftig
Studierende aus St. Petersburg einen Teil
ihrer Ausbildung in Ilmenau. Der Rektor
der TU Ilmenau, Prof. Peter Scharff, und
der Prorektor für internationale Beziehungen der Staatlichen Universität Sankt
Petersburg, Prof. Alexander Gogolewskiy,
haben ein entsprechendes Doppelmasterabkommen unterzeichnet.
Der Studienaufenthalt, der in der jeweiligen Landessprache durchgeführt wird,
findet im dritten Fachsemester statt. Die
Masterarbeit im vierten Fachsemester
wird von Professoren der TU Ilmenau und
der Staatlichen Universität St. Petersburg
gemeinsam betreut. Rektor Prof. Scharff
betont den Stellenwert des Doppelmas-
| 34
UNI I 02 I 2015
Blick auf die Staatliche Universität
Sankt Petersburg
Foto: A. Savin
terprogramms: „Für beide, russische und
deutsche Studierende, ist das ein einzigartiges Angebot, denn angesichts des
Investitionsvolumens deutscher Unternehmen in Russland sind Fachkräfte mit
Sprach- und Landeskenntnissen hier wie
dort sehr gefragt.“
Die Vertragsunterzeichnung fand im
Rahmen der Jubiläumsveranstaltung
zum 75. Gründungstag der Fakultät für
Wirtschaftswissenschaften der Staatlichen Universität Sankt Petersburg, der
ältesten Staatlichen Universität Russlands, statt. 1724 vom russischen Zaren
Peter I. gegründet, zählt sie heute zu
den renommiertesten Universitäten der
Russischen Föderation. Derzeit sind hier
32.000 Studierende an 29 Fakultäten eingeschrieben.
Die Zusammenarbeit der TU Ilmenau und
der St. Petersburger Universität besteht
bereits seit über 20 Jahren. Die Beauftragte der TU Ilmenau für Russland und
die GUS-Länder, Prof. Kerstin Pezoldt,
und der Koordinator auf russischer Seite,
Prof. Wladimir Halin, sind sich angesichts
der langen Kontakte sicher, dass die Studiengänge mit doppeltem Abschluss ein
voller Erfolg werden.
Interessierte Studierende können sich ab
sofort an sie wenden, um einen Studienaufenthalt an der Partneruniversität zu
planen.
UNISTUDIUM
BASICplus – Berufsbegleitend studieren
TU weitet Aus- und Weiterbildung aus
Die Universität hatte Unternehmen aus
der Region eingeladen, um ingenieurwissenschaftliche Aus- und Weiterbildungsformate zu ermitteln und diese passgenau zu gestalten. Im Rahmen des vom
Bund geförderten Vorhabens BASICplus
öffnet die TU Ilmenau ihre Lehrangebote
künftig verstärkt auch anderen Personenkreisen, die berufsbegleitend kompetenzerhaltende und kompetenzerweiternde
Aus- und Weiterbildungsangebote nutzen möchten. Dafür wird im Projekt an
der Flexibilisierung der Zugangsbedingungen gearbeitet. Ein weiteres wichtiges
Thema ist die Anerkennung bzw. Anrechnung beruflicher Kompetenzen.
Beim Treffen besprachen die Vertreter
der TU Ilmenau und Unternehmen, wie,
geleitet vom Grundsatz der Einheit von
Lehre und Forschung, die Interessen der
Firmen in Forschung und Entwicklung
in Einklang mit universitären Aus- und
Weiterbildungsangeboten gebracht werden können. Die Universität gestaltet
diese Angebote im Rahmen ihrer Forschungs- und Lehrkompetenzen künftig
bedarfsorientierter und in flexiblen Formaten. Diskutiert wurde an Beispielen die
Umsetzung konkreter Inhalte, von Einzelmodulen über Zertifikate bis zu akademischen Abschlüssen. Weiterhin sprachen
Fotos: Max Gerard
Die TU Ilmenau baut ihr Angebot in der Aus- und Weiterbildung aus und öffnet sich damit
weiteren Zielgruppen. Dafür wurden beim 1. Informations- und Netzwerktreffen des Projekts
BASICplus die Weichen gestellt.
Der Prorektor für Bildung und Leiter des Projekts BASICplus, Prof. Jürgen
Petzoldt, im Gespräch mit den Teilnehmern.
die Teilnehmer über die Lehr- und Lernmethoden und -formate sowie darüber, wie
Selbstlern- und Präsenzphasen im Rahmen
berufsbegleitender Angebote möglichst
individuell gestaltet werden können.
Alle Aus- und Weiterbildungsangebote
in ingenieurwissenschaftlichen Fächern
sollen praxisnah und fachübergreifend
ausgerichtet sein und möglichst auch die
Nachfragen nach notwendigen Schlüsselkompetenzen berücksichtigen. Nach
einer Bedarfsanalyse und Kompetenzfeststellung wird Interessenten, die einen
akademischen Abschluss anstreben, eine
Empfehlung zur Belegung bestimmter
Module gegeben. Das anwendungsorientierte Wissen eignen sich die Teilnehmer
neben ihrem Beruf zu Hause in Selbstlern-
phasen, unterstützt durch e-LearningAngebote, und in Präsenzangeboten an
der Universität an. Um Beruf, Studium
und Familie unter einen Hut bringen zu
können, bietet die Universität eine umfangreiche fachliche und organisatorische
Beratung und Betreuung an. So trägt die
bessere und stetige Weiterentwicklung
von Beschäftigten in ingenieurwissenschaftlichen Fächern künftig nicht nur
dazu bei, die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Unternehmen zu
verbessern, auch die Teilnehmer selbst
erarbeiten sich Qualifikationen, die sie in
ihrem Berufsleben voranbringen.
Das erste berufsbegleitende Studienangebot im Rahmen des Projekts BASICplus ist
am 11. September gestartet.
Die Lauscha Fiber International GmbH, ein Unternehmen der UNIFRAX-Gruppe, ist ein weltweit aktiver Hersteller von Mikroglasfasern mit Produktionsstätten in
Deutschland, USA, Russland und Bahrain. Wir bieten an allen unseren weltweiten Standorten
• Praktikumsplätze
• Themen für Abschlussarbeiten und
• Einstiegsmöglichkeiten für Ingenieure Verfahrenstechnik, Materialwissenschaften und Betriebswirtschaft
Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, freuen wir uns auf die Zusendung Ihrer aussagefähigen Bewerbungsunterlagen an:
Lauscha Fiber International GmbH, z. Hd. Herr Merklein, Dammweg 35, 98724 Lauscha
E-Mail: [email protected]
UNI I 02 I 2015
35 |
UNISTUDIUM
Karriereforum
20 Jahre inova Ilmenau
Foto: Tobias Teichmann
Das Karriereforum Mitteldeutschlands – die inova Ilmenau – öffnet in
diesem Jahr zum 20. Mal seine Pforten. Zur Jubiläumsmesse werden am
27. und 28. Oktober über 180 Unternehmen und mehr als 5.000 Besucher
erwartet. Zwei Tage lang verwandelt sich die Sporthalle der Universität in
der Ehrenbergstraße 51 ab 10 Uhr in eine Messehalle und Kontaktplattform, die den Einstieg ins Berufsleben für Studierende und Absolventen
erleichtern soll.
„In diesem Jahr“, so Sonja Kaiser, Projektleitung der inova 2015,
„erwarten die Besucher 180 Aussteller, darunter bekannte Konzerne wie die Bosch Gruppe, Brose und die Volkswagen AG aber
auch Start-Ups und mittelständische Unternehmen aus der Region.“ Vermittelt werden Praktikumsstellen, Traineeprogramme
und Abschlussarbeiten, aus denen sich durchaus auch ein Direkteinstieg ergeben kann. Unternehmenspräsentationen bieten die
Möglichkeit, ausgewählte Unternehmen besser kennenzulernen
und eine Study.Lounge lädt zum persönlichen Gespräch und
Verweilen ein. Darüber hinaus werden ein BewerbungsmappenCheck sowie professionelle Bewerbungsfotos angeboten. Natürlich alles kostenlos!
20 Jahre Erfolgsgeschichte
Zum 20-jährigen Jubiläum lohnt es sich durchaus auf die Historie
des Karriereforums zurückzublicken. Die inovaIlmenau wurde als
Projekt von engagierten Mitgliedern des SWING an der TU Ilmenau e.V. ins Leben gerufen und startete als kleine regionale Messe
im Jahr 1996. Damals fanden die 19 Aussteller in der Mensa der
TU Ilmenau Platz. Durch eine steigende Ausstellerzahl und vielfältige neue Ideen der Studierenden, ist die inova kontinuierlich
gewachsen und konnte den Austragungsort ab 2005 in die erheblich größere Campussporthalle verlegen. Aus der Vision einen
unkomplizierten und sehr engen Kontakt von Studierenden zu
Firmenvertretern aller Branchen herzustellen, ist mittlerweile eines
der größten studentischen Projekte an der TU Ilmenau geworden.
Studentisches Projekt
Das Karriereforum ist seit der Gründung ein ehrenamtliches Projekt, welches ausschließlich von Studierenden organisiert und
umgesetzt wird. Zwei Projektleiter und ihr Team bestehend aus
ca. 40 Studierenden sorgen für einen reibungslosen Ablauf während der beiden Messetage. Projektleiterin Katharina Apfelbeck
erklärt den Vorteil: „Es ist eine Messe von Studenten für Studenten, die sich dadurch auszeichnet, dass wir ganz genau wissen,
was unsere Besucher von der inovaIlmenau erwarten.“ Neben
dem eigenen Team ist vor allem die Zusammenarbeit mit der
Technischen Universität und den anderen Vereinen ausschlag-
| 36
UNI I 02 I 2015
Die Projektleiterinnen der inova 2105 Katharina
Apfelbeck (links) und Sonja Kaiser.
gebend für den Erfolg des Projekts. Diese Teamleistung macht
es möglich, dass die inova mittlerweile zu einem der wichtigsten
Karriereforen in ganz Deutschland zählt.
Jobeinstieg dank inova
In den vergangenen Jahren hat die inova bereits zahlreichen
Studierenden und Absolventen erfolgreich zum Jobeinstieg oder
Praktika verholfen. Darüber freut sich insbesondere das studentische Organisationsteam hinter der inova und hofft, dass
auch zum 20 jährigen Jubiläum wieder viele die Chance nutzen
werden, erste Kontakte zu ihren potenziellen Arbeitgebern zu
knüpfen.
Auch in diesem Jahr kann die inova auf prominente Unterstützung zählen. Neben dem Universitätsrektor Prof. Peter Scharff
übernehmen zum Jubiläum unter anderem Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung sowie Andrea Nahles,
Bundesministerin für Arbeit und Soziales, das Amt der Schirmherren der inovaIlmenau 2015.
Mehr Informationen zur inova 2015 gibt es unter
www.inova-ilmenau.de.
27. & 28. Oktober 2015
10:00 Uhr- 16:30 Uhr
Campus-Sporthalle Ilmenau
Eintritt frei!
[email protected]
19. bis 23. Oktober 2015
Warm.up.Week
UNI I 02 I 2015
37 |
UNISTUDIUM
NEUES AUS DEM QUALITÄTSMANAGEMENT
QM-relevante Informationen und Arbeitshilfen
Der Internetauftritt der
Stabsstelle Qualitätsmanagement
Abbildung 1:
Screenshot der Homepage
der Stabsstelle Qualitätsmanagement
Die Stabsstelle Qualitätsmanagement
(QM) ist dem Rektorat unterstellt und
direkt beim Prorektor für Bildung angesiedelt. Sie begleitet das Rektorat bei der
Weiterentwicklung eines universitätsweiten Qualitätsmanagementsystems in den
Bereichen Führung, Forschung, Studium
und Lehre sowie im Bereich der Dienstleistungen. Zudem erarbeitet die Stabsstelle
QM Mess- und Bewertungsinstrumente
(einschließlich Evaluationen und Umfragen im Auftrag des Rektorates) sowie
Steuerungsinstrumente, unterstützt die
Struktureinheiten bei der zweckmäßigen
Einbindung dieser Instrumente in die
Qualitätsregelkreise und koordiniert deren
Weiterentwicklung.
Die Stabsstelle steht den Struktureinheiten der Universität in Fragen des QM
beratend zur Seite und arbeitet eng mit
der Stabsstelle Controlling zusammen.
Sie unterstützt alle Struktureinheiten in
Belangen des QM, das heißt bei der Festlegung, Weiterentwicklung und Kontrolle
| 38
UNI I 02 I 2015
der Einhaltung von qualitätsrelevanten
Prozessen sowie bei Maßnahmen zur
Qualitätssicherung, mit denen die Qualität
der universitären Tätigkeiten geprüft und
bewertet und Handlungsbedarfe identifiziert werden.
sowie zur Verfügung gestellte Dokumente,
interessante Links und die Kontaktdaten
bzw. Aufgabenfelder der Qualitätsmanagement-Beauftragten des Rektorats,
der Stabsstelle Qualitätsmanagement, der
Bolognaberaterin und des Zentralinstituts
für Bildung (ZIB)/Evaluation.
Viele Informationen im Netz
Die Webseiten der Stabsstelle Qualitätsmanagement (www.tu-ilmenau.de/
qualitaetsmanagement/) dienen vor allem
zur Information und Kommunikation
und stellen somit für die Stabsstelle ein
wesentliches Arbeits- und Hilfsmittel bei
der Erfüllung der im ersten Absatz genannten Aufgaben dar. Die Gliederung
der Webseiten orientiert sich in großen
Teilen an den für die Universität definierten
Hauptprozessen (vgl. rote Markierung in
Abbildung 1).
Zusätzliche Menüpunkte weisen auf die
Webseite der Arbeitsgruppe (AG) QMB,
den QM-Sharepoint, die Meinungsbox
Im Mittelpunkt des QM-Systems der
Universität steht das interne Qualitätssicherungssystem in Studium und Lehre,
das Gegenstand der Systemakkreditierung
ist. Dementsprechend befinden sich auf
den QM-Webseiten zahlreiche Informationen für Studiengangverantwortliche
und Lehrende. Exemplarisch genannt
seien hier die über den Menüpunkt
„Prozess Studienangebot“ zur Verfügung stehenden Informationen zu den
Studiengangkommissionen bzw. deren
aktuelle Zusammensetzung sowie Links
zu wichtigen Verfahrensanweisungen
zur Einführung, Weiterentwicklung und
Aufhebung eines Studienganges. Unter
In der nächsten UNI: Regelmäßige interne/externe Studiengangevaluation
dem Menüpunkt „Prozess Lehre der Fachgebiete“ sind Hinweise zum Modulkatalog
und die zu diesem Prozess existierenden
Verfahrensanweisungen zur freiwilligen
Fach- und Lehrveranstaltungsevaluation
oder zur QMB-initiierten Fachevaluation
zu finden. Zudem werden unter diesem
Menüpunkt in jedem Semester die für die
QMB-initiierte Fachevaluation ausgewählten Fächer universitätsintern veröffentlicht.
Nutzerfreundliche Bereitstellung
QM-relevante Informationen und Dokumenten werden nutzerfreundlich über den
QM-Sharepoint (vgl. grüne Markierung in
Abbildung 1) bereitgestellt und sind auf
diese Art und Weise an zentraler Stelle
in einheitlicher Form verfügbar. Der Zugang zum QM-Sharepoint ist direkt über
die QM-Website mit Hilfe des Uni-Login
möglich.
Einen Überblick über die aktuellen Inhalte
liefert die Startseite des QM-Sharepoint
(vgl. Abbildung 2). Hervorzuheben sind
insbesondere die für die Studiengangkommissionen bereitgestellten Unterlagen,
zum Beispiel die jährlichen Studienganganalysen, die eine studiengangbezogene
Auswertung der Hochschulstatistik liefern.
Meinungsbox für Unimitglieder
Ein wichtiges Kommunikationsmedium
zu Belangen des QM stellt die Meinungsbox dar, über die für alle Mitglieder und
Angehörigen der Universität jederzeit die
Möglichkeit besteht, sich mit ihrem Anliegen (Anregungen, Problemen oder Lob) an
die Stabsstelle Qualitätsmanagement zu
wenden. Zur Bearbeitung des geschützten
Formulars ist das persönliche Uni-Login
erforderlich. Die Abgabe der Meldung
über die Meinungsbox ist anschließend
anonym möglich.
Die eingehenden Meldungen werden
entsprechend der in der AG QMB getroffenen Festlegung behandelt. Akute und
zuordenbare Meldungen, zum Beispiel zu
bestimmten Lehrveranstaltungen, werden
verbunden mit der Bitte um Rückmeldung
umgehend dem jeweiligen Verantwortungsbereich zugeleitet. Meldungen allgemeiner Natur werden gesammelt und
in regelmäßigen Abständen der AG QMB
vorgestellt, die den weiteren Umgang
festlegt.
Die QM-Meinungsbox bietet zudem für
Studierende die Möglichkeit, Meldungen
zum mit dem Studium verbundenen
Arbeitsaufwand abzugeben. Gemäß
UNISTUDIUM
European Credit Transfer System (ECTS)Leitfaden beträgt der Arbeitsaufwand
eines Studierenden für ein akademisches
Jahr in Deutschland ca. 1800 Stunden,
wobei ein Leistungspunkt ca. 30 Arbeitsstunden entspricht. Die einem Modul
zugeordneten Leistungspunkte sollen
die Gesamtbelastung für das Absolvieren
des Moduls (Präsenzzeiten, Selbststudium inkl. Prüfungsaufwand) realistisch
widerspiegeln. Wenn Studierende der
Meinung sind, dass die zu erreichenden
Leistungspunkte eines bestimmten Moduls
nicht dem erforderlichen Arbeitsaufwand
entsprechen, besteht die Möglichkeit der
Rückmeldung zur Arbeitsbelastung an die
Stabsstelle QM. Die gesammelten studiengangbezogenen Meldungen dienen den
Studiengangverantwortlichen als Diskussionsgrundlage für die Weiterentwicklung
des Lehr- und Studienangebots, z. B. in
Bezug auf die Anpassung der Leistungspunktevergabe.
ANSPRECHPARTNERINNEN:
Dr. Heike Schorcht und
Britta Sattler
[email protected]
Abbildung 2: Screenshot QM-Sharepoint
UNI I 02 I 2015
39 |
UNIFORSCHUNG
Drittmittelbilanz
Neuer Allzeitrekord
Den Schlüssel für den Erfolg sieht der
Prorektor für Wissenschaft der TU Ilmenau, Professor Klaus Augsburg, gleich in
mehreren Faktoren, an erster Stelle aber
bei hervorragenden, hochmotivierten
Wissenschaftlern und Nachwuchsforschern. „Dass wir die Rekordwerte bei
den Drittmitteleinnahmen der letzten
Jahre nochmals übertreffen konnten,
zeugt von der herausragenden Arbeit
und hohen Motivation unserer Wissenschaftler und Nachwuchsforscher“, so
der Prorektor. „Ihnen gebührt dafür hohe
Anerkennung.“ Weitere Faktoren für die
erfolgreiche Drittmittelbilanz seien die
Forschungsarbeit an der Schnittstelle
verschiedener Disziplinen, die immer
bessere Vernetzung der Universität mit
Partnern in Wissenschaft und Wirtschaft
und ein leistungsorientiertes Umfeld.
Seit vielen Jahren ist der Fokus der Forschungsstrategie und Berufungspraxis
der Universität darauf gerichtet, herausragende Wissenschaftler und Nachwuchsforscher zu gewinnen und die
Kompetenzen von Fachgebieten aller
fünf Fakultäten zu schlagkräftigen Forschungsverbünden zusammenzuführen.
Als Plattformen für die gemeinsame
Arbeit in den fakultätsübergreifenden
Instituten und Innovationszentren wurden technologische Zentren mit einer
überdurchschnittlich guten Ausstattung
aufgebaut. „Auf diese Weise“, fasst der
Prorektor zusammen, „ist es uns gelungen, die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit der Universität zu steigern und
das internationale Niveau der Forschung
auf ausgewählten Kompetenzfeldern
mitzubestimmen.“
Die deutlichste Einnahmensteigerung erzielte die Universität bei den Bundesmitteln; hier konnte das Ergebnis um fast drei
Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr
gesteigert werden. Auch bei den Landesmitteln erreichte die TU erneut einen hohen Stand. Hier spiegelt sich neben der
| 40
UNI I 02 I 2015
Foto: Ingo Herzog
Die TU Ilmenau hat 2014 mit 46,9 Millionen Euro die höchsten Drittmitteleinnahmen ihrer Geschichte
erzielt. Damit setzte die Universität den seit nunmehr zehn Jahren anhaltenden Erfolgskurs bei der
Einwerbung von Drittmitteln für die Forschung weiter fort.
Der Prorektor für Wissenschaft der
TU Ilmenau, Prof. Klaus Augsburg.
Förderung von Großprojekten wie dem
Thüringer Innovationszentrum Mobilität
und dem Thüringer Zentrum für Maschinenbau auch die Förderung von insgesamt zehn TAB-Forschergruppen in den
letzten Jahren wider, deren erfolgreiche
Arbeit inzwischen Beachtung weit über
die Grenzen Thüringens hinaus erlangt
hat. Bei der EU-Förderung verbuchte die
TU Ilmenau ihr bisher bestes Ergebnis.
Dies freut den Prorektor ganz besonders:
„Momentan werden 25 Projekte von der
EU gefördert, darunter Großprojekte mit
Partnern aus vielen Ländern. Das zeigt,
dass die TU Ilmenau auch in der internationalen Community inzwischen sehr
gut vernetzt ist.“ Die freien Drittmittel
stiegen um 1,6 Millionen Euro. Auch das
ist für Professor Augsburg ein sehr erfreuliches Ergebnis: „Es zeigt, dass wir
neben der Grundlagenforschung auch in
der anwendungsorientierten Forschung
am Puls der Zeit sind.“ Die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft sei aber auch
mit Blick auf eine praxisorientierte Aus-
bildung, auf Themen für Masterarbeiten
und Promotionen und nicht zuletzt für
die Positionierung von Absolventen der
TU Ilmenau in der Industrie sehr wichtig.
Mit rund 494.000 Euro Drittmitteleinnahmen pro Professor/in im Jahr 2014
liegt die TU Ilmenau im bundesweiten
Vergleich unter den Top 10. Professor
Augsburg zu dieser herausragenden
Platzierung: „Die Pro-Kopf-Einnahmen
an Drittmitteln werden in der wissenschaftlichen Welt als ein Gradmesser
für wissenschaftliche Leistungsfähigkeit
von Hochschulen herangezogen. Dass
wir bei diesem Vergleich langjährig zu
den besten zehn Hochschulen deutschlandweit gehören, erfüllt mit Stolz und
Freude. Wir sollten dabei allerdings nicht
vergessen, dass Drittmittel nur ein Kriterium für wissenschaftliche Qualität sind,
weitere sind Publikationen und Promotionen und viele andere. Die Erfolge auf
diesen Gebieten sind uns ebenso wichtig
und wertvoll.“
Insgesamt konnten im letzten Jahr 478
Mitarbeiter auf Drittmittelbasis zusätzlich
an der TU beschäftigt werden. „Die Leistungsfähigkeit der Universität hängt also
in ganz entscheidendem Maße von den
Drittmittelbeschäftigten ab“, betont der
Prorektor. „Das gilt nicht nur für die Forschung, sondern in hohem Maße auch
für die Lehre und die Betreuung von studentischen Forschungsarbeiten.“
Die erfolgreiche Drittmittelarbeit führt
also zu vielen weiteren positiven Effekten, von denen die gesamte Universität in
hohem Maße profitiert. Für den Prorektor
ist es daher sehr wichtig, die Leistungsträger auch zu würdigen. „Motivation
kommt von Anerkennung, und nur wenn
Erfolge gewürdigt werden, entsteht ein
Klima für Kreativität und Leistungsbereitschaft. Das sollten wir uns immer wieder
bewusst machen, denn das ist die Voraussetzung, um Leistungsträger in Forschung, Lehre und Leitungsbereichen zu
UNIFORSCHUNG
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Gesamt
18,83
17,91
23,02
25,38
28,99
30,25
39,47
44,73
40,20 (43,80)
46,87
Bund
5,50
6,08
9,02
9,30
11,29
10,01
14,43
13,68
12,95
15,01
2,96
2,90
2,59
4,24
3,44
4,59
7,89
10,48
10,30 (13,90)*
11,38
DFG
4,17
3,66
4,44
4,85
6,71
7,25
8,39
8,09
6,71
5,99
EU
2,15
1,19
2,00
1,73
2,45
1,38
1,30
3,82
1,28
3,87
Freie Dritt-
4,05
4,08
4,97
5,26
5,11
4,51
4,68
4,96
4,73
6,34
2,51
2,78
3,70
4,23
4,28
Land
Sonstige (bis 2009 in Industriemitteln)
*Thüringer Zentrum für Maschinenbau
Drittmittel-Forschungsvolumen der TU Ilmenau 2005 – 2014
binden und damit letztlich die Zukunft
der Universität als Ganzes zu sichern.“
Kritisch sieht der Prorektor, dass die unzureichende Grundfinanzierung der Universität zunehmend durch Drittmittel
kompensiert werden muss. „Das kann
keine Lösung sein“, mahnt er. Um in
der Zukunft wieder mehr strategischen
Handlungsspielraum zu erlangen, hat die
Universität das Konzept „Zukunftsfähige
Universität“ erarbeitet. Der damit verbundene universitätsweite Diskussionsprozess, wie die Schwerpunkte in Forschung
und Lehre künftig gelagert sein werden
und welche Veränderungen notwendig
sind, hat bereits begonnen. Neben der
Universität, so Professor Augsburg, muss
aber die Wissenschaftspolitik im Freistaat
ihre Hausaufgaben machen. „Hier ist insbesondere zu klären, welche Bedeutung
in Thüringen künftig auf die Ausstattung
von Forschung und Lehre in den MINTDisziplinen gelegt wird.“
Die Strategie der Interdisziplinarität und
Kompetenzbündelung an der TU Ilmenau wird zweifellos auch in Zukunft min-
destens ebenso so intensiv verfolgt werden wie in den letzten Jahren. „Um bei
Großformaten der EU, des Bundes und
der Deutschen Forschungsgemeinschaft
punkten zu können, ist es notwendig,
eine kritische Masse zu überschreiten“,
betont der Prorektor. „Die fakultätsübergreifende Zusammenarbeit innerhalb der
Universität und darüber hinaus mit weiteren Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen ist also das
Pfund, mit dem wir wuchern müssen.“
Kommt der größte Teil der Drittmittel
schon seit Jahren aus den fakultätsübergreifenden Instituten wie dem IMN
MacroNano®, dem Thüringer Innovationszentrum Mobilität (ThIMo) und dem
Thüringer Zentrum für Maschinenbau, so
konnte das ThIMo im letzten Jahr auch
eine ProExzellenz-Förderung des Landes
Thüringen gewinnen. Zielstellung ist, das
Thema VIST4F - virtuelle Straße zum potenziellen DFG-Sonderforschungsbereich
aufzubauen.
Mit ihrer wissenschaftlichen Schwerpunktsetzung sieht der Prorektor die TU
Ilmenau überhaupt gut für die Zukunft
aufgestellt: „Unsere Forschungsschwerpunkte decken sich mit den Themengebieten, die die Europäische Kommission als Key Enabling Technologies, die
Bundesregierung in ihrer Nationalen
Innovationsinitiative und die Europäische
Union für Thüringen und der Freistaat
selbst im Rahmen seiner regionalen
Forschungs- und Innovationsstrategie
(RIS 3) als besonders zukunftsweisend
eingestuft haben, zum Beispiel die Querschnittstechnologien Nanotechnologie,
Energietechnik, Kommunikationstechnologien, Materialtechnik, Mobilität
und Produktionstechnik. Wir sind also in
einer guten Ausgangsposition, um auch
künftig erfolgreich im internationalen
Wettbewerb um die beste Köpfe und
Forschungsförderungen bestehen zu
können.“
Internes Drittmittelranking
Forschung der TU Ilmenau
siehe Seiten 42/43
UNI I 02 I 2015
41 |
UNIFORSCHUNG
Internes Drittmittelranking Forschung 2014
Drittmittelranking der TU Ilmenau
Wie in jedem Jahr veröffentlicht UNI das interne Drittmittelranking Forschung der TU Ilmenau.
Die TOP-10-Gesamtliste erfasst die Platzierungen der Fachgebiete über alle Förderquellen hinweg.
Die TOP-5-Ranglisten weisen jeweils die ersten fünf Plätze in den einzelnen Förderquellen aus.
Die Fachgebiete, die bereits im Vorjahr in der jeweiligen Rangliste vertreten waren, sind farbig
unterlegt.
TOP 10 GESAMT
Rang
Fachgebiet
Leiter
in Tausend Euro
1
Kraftfahrzeugtechnik
Prof. Klaus Augsburg
4.460
2
Mikro- und Nanoelektronische Systeme
Prof. Ivo W. Rangelow
2.816
3
Biomedizinische Technik
Prof. Jens Haueisen
2.154
4
Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik
Prof. Matthias Hein
2.055
5
Kunststofftechnik
Prof. Michael Koch
1.583
6
Thermo- und Magnetofluiddynamik
Prof. Christian Karcher
1.541
7
Prozessmesstechnik
Prof. Thomas Fröhlich
1.269
8
Photovoltaik
Prof. Thomas Hannappel
1.232
9
Technische Physik
Prof. Stefan Krischok
1.189
Industrielle Bildverarbeitung
Prof. Gunther Notni
1.084
10
TOP 5 NACH FÖRDERQUELLEN
Bund
Rang
Fachgebiet
Leiter
1
Biomedizinische Technik
Prof. Jens Haueisen
1.334
2
Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik
Prof. Matthias Hein
983
3
Photovoltaik
Prof. Thomas Hannappel
803
4
Physikalische Chemie/Mikroreaktionstechnik
Prof. Michael Köhler
782
5
Neuroinformatik und Kognitive Robotik
Prof. Horst-Michael Groß
651
Diodes Incorporated
in Tausend Euro
Diodes Zetex Neuhaus GmbH ,Waldweg 7
98724 Neuhaus am Rennweg ,e-mail: [email protected]
Diodes Zetex entwickelt und fertigt Halbleiter-Bauelemente
für Automotiv-, Kommunikations-, Consumer-,
Industrieelektronik und Sensorik.
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- 21 Herstellungs- und Vertriebsstandorte weltweit
- Interessiert? Dann kontaktieren Sie uns an unserem Standort in Thüringen.
| 42
UNI I 02 I 2015
UNIFORSCHUNG
Land
Rang
Fachgebiet
Leiter
in Tausend Euro
1
Kraftfahrzeugtechnik
Prof. Klaus Augsburg
2
Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik
Prof. Matthias Hein
738
3
Industrielle Bildverarbeitung
Prof. Gunther Notni
581
4
Kunststofftechnik
Prof. Michael Koch
574
5
Technische Physik
Prof. Stefan Krischok
517
Fachgebiet
Leiter
1
Thermo- und Magnetofluiddynamik
Prof. Christian Karcher
876
2
Biomedizinische Technik
Prof. Jens Haueisen
347
3
Strömungsmechanik
Prof. Jörg Schumacher
296
4
Technische Mechanik
Prof. Klaus Zimmermann
264
5
Elektronische Medientechnik
Porf. Karlheinz Brandenburg
239
3.808
DFG
Rang
in Tausend Euro
EU
Rang
Fachgebiet
Leiter
in Tausend Euro
1
Mikro- und Nanoelektronische Systeme
Prof. Ivo W. Rangelow
2
Mikromechanische Systeme
Prof. Martin Hoffmann
286
3
Kraftfahrzeugtechnik
Prof. Klaus Augsburg
281
4
Biomedizinische Technik
Prof. Jens Haueisen
227
5
Integrierte Kommunikationssysteme
Prof. Andreas Mitschele-Thiel
204
2.286
Freie Drittmittel
Rang
Fachgebiet
Leiter
1
Drahtlose Verteilsysteme/Digitaler Rundfunk
Prof. Giovanni Del Galdo
in Tausend Euro
742
2
Elektrische Geräte und Anlagen
Prof. Frank Berger
627
3
Kunststofftechnik
Prof. Michael Koch
589
4
Elektrische Energieversorgung
Prof. Dirk Westermann
490
5
Prozessmesstechnik
Prof. Thomas Fröhlich
280
UNI I 02 I 2015
43 |
Fotos: ari
UNIFORSCHUNG
Kompetenzzentrum Virtuelle Realität
Ausstattung auf neuestem Stand
Die TU Ilmenau hat das Herzstück des Kompetenzzentrums Virtual Reality, die „Flexible audiovisuelle Stereoprojektionseinrichtung“ (FASP), umfassend modernisiert. Mit Mitteln des Landes Thüringen in
Höhe von fast 250.000 Euro wurden die 3-Seiten-Projektionsanlage zur Visualisierung virtueller Welten
und das mit ihr kombinierte IOSONO-Soundsystem auf den neuesten Stand der Technik gebracht.
2007 war die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
geförderte Hightech-Anlage an der TU Ilmenau eröffnet worden. Weltweit erstmalig wurde dabei eine CAVE (Cave Automatic Virtual Environment) zur Stereoprojektion mit räumlicher
Klangfeldwiedergabe kombiniert. Das dafür installierte IOSONO–Soundsystem nutzt die vom Fraunhofer-Institut für Digitale
Medientechnik Ilmenau entwickelte Wellenfeldsynthese. Damit
lassen sich im KVR der TU Ilmenau nicht nur Prozesse oder die
Funktion und Gestalt von Produkten bereits im Entwurfsstadium dreidimensional simulieren und testen, sondern auch deren
akustische Eigenschaften. Insgesamt 208 einzeln ansteuerbare
Lautsprecher erlauben eine realitätsnahe räumliche Darstellung
der von den virtuellen Objekten ausgehenden Geräusche.
Mit 8,40 Metern Gesamtlänge und 2,10 Metern Höhe erlaubt
die 3-Seiten-CAVE die stereoskopische Projektion von bewegten Szenen kompletter Maschinen oder Fahrzeuge im Maßstab
1:1. Große Bauwerke und Anlagen wie Bahnhöfe oder Flughäfen
können ebenso wie kleinste Nanostrukturen in nahezu jeder Verkleinerung oder Vergrößerung visualisiert werden.
Zwei der drei Projektionsflächen sind schwenkbar und ermöglichen so unterschiedliche Anordnungen für ein realitätsnahe
Darstellung, Begehung und Bedienung der Modelle innerhalb der
CAVE. Der Nutzer kann sich immersiv in der VR-Szene bewegen
und diese in Echtzeit manipulieren. Die Betrachtung der räumlichen Szenen erfolgt dabei mit einer 3D-Brille, die Interaktion mit
einem Steuerstick in Verbindung mit einem an der Raumdecke
| 44
UNI I 02 I 2015
installierten Trackingsystem zur Verfolgung der Bildbewegungen.
Da die Lautsprecher des IOSONO-Systems nicht nur im Raum,
sondern auch in die Leinwände der CAVE integriert sind, folgen
auch sie den verschiedenen Anordnungen.
„Mit dieser Ausstattung verfügt die TU Ilmenau über eine weltweit einzigartige Infrastruktur für die Forschung auf dem Zukunftsgebiet der digitalen Technologien“, freut sich der wissenschaftliche Leiter des KVR, Professor Christian Weber, Fakultät für
Maschinenbau. „Sie ermöglicht eine besonders breit angelegte,
interdisziplinäre und innovative Forschung zur 3D-Visualisierung
unter Einbeziehung der Akustik. Mit der Modernisierung der
FASP im Rahmen der Forschungsförderung durch das Land Thüringen wurden die vorhandenen exzellenten technologischen
Voraussetzungen dafür noch weiter verbessert.“
Das KVR bündelt die Kompetenzen von Fachgebieten aller fünf
Fakultäten der TU Ilmenau auf Gebieten der virtuellen und
erweiterten Realität, des virtuellen Prototyping, des EchtzeitRendering, der digitalen Fabrik, der Usability und der MenschMaschine-Interaktion. Auch die psychologische Komponente der
Immersion, des Eintauchens in die virtuelle Welt, ist Gegenstand
der Ilmenauer Forschung. Die TU Ilmenau widmet sich damit
wesentlichen Fragestellungen und Forschungsaufgaben der Digitalisierung und Nutzung virtueller Realität. Die Anwendungsgebiete reichen vom Maschinenbau über die Werkstofftechnik
bis zur Medizin. Frühzeitig werden Studierende einbezogen, die
in Master- und Promotionsarbeiten Grundlagen- und praxisnahe
Themen bearbeiten.
UNIFORSCHUNG
Die Grundlagen, Verfahren und Anwendungsmöglichkeiten von
Virtual Reality sind Bestandteil der Ausbildung in verschiedenen
Studiengängen aller Fakultäten der TU Ilmenau. Weiterführende
Spezialisierungen bieten dreitägige VR-Workshops. Diese werden mit Unterstützung des Universitätsrechenzentrums durchgeführt, das als Mitglied des Kompetenzzentrums für dessen
technische Betreuung verantwortlich zeichnet.
Im Zuge der Modernisierung wurde die FASP sowohl mit
neuester Projektionstechnik für noch hochauflösendere Visualisierungen als auch mit einem Wellenfeldsynthesesystem
neuester Generation ausgestattet. Ein weiterer Teil der Mittel
floss in ein neues Trackingsystem und die nahezu komplette
Neuausstattung und Erweiterung der Rechentechnik. Der neue
Operatoren-Arbeitsplätz verfügt jetzt über drei Rechner – den
Masterrechner zur Aktivierung des ebenfalls erneuerten und um
drei Arbeitsplätze erweiterten Renderclusters und zwei weitere
Arbeitsplätze zur Steuerung und Überwachung der Projektoren
und des Trackingsystems. In dem nun mit sechs PCs und zwei
Grafikworkstations ausgestatteten Rendercluster werden die
einzelnen Bilder für die 3D-Visualisierung zusammengesetzt.
Für die Echtzeitvisualisierung nahezu unbegrenzt großer 3DDatenmengen sorgt ein neues hochperformantes Infinibandnetzwerk. Neben den Soft- und Hardwarekomponenten namhafter Firmen, darunter die neue VR-Software und ein neues
Trackingsystem für eine hochpräzise Steuerung, kam auch an
der TU Ilmenau selbst entwickelte Software zum Einsatz.
a De Beers Group Company
UNI I 02 I 2015
45 |
UNIFORSCHUNG
Zentrum für Mikro- und Nanotechnologien
Vier neue Großgeräte
Fotos: ari
Das Zentrum für Mikro- und Nanotechnologien hat vier neue Großgeräte im Gesamtwert von fast zwei
Millionen Euro angeschafft. Die Universität untermauert damit ihren Ruf als einer der Top-Standorte für
Mikrosystemtechnik, Nanotechnologie und Mikro- und Nanostrukturierung in Deutschland.
Das ZMN, das Forschungs- und Entwicklungszentrum des
interdisziplinären Instituts für Mikro- und Nanotechnologien
IMN MacroNano® der TU Ilmenau, hat seine moderne Anlagentechnik um vier neue Großgeräte erweitert: Zwei Ätzanlagen
zur Mikro- und Nanostrukturierung für rund 900.000 Euro, ein
Photoelektronenspektrometer für rund 550.000 Euro und ein
Großgerät zur Laserbearbeitung für rund 500.000 Euro. Die
Finanzierung der Geräte wurde vom Freistaat Thüringen, von
der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Europäischen
Union gefördert.
lich deren chemischer Zusammensetzung und Bindungszuständen. Das neue Großgerät bietet erweiterte Möglichkeiten
zur Oberflächenanalytik, die zur Kontrolle und Optimierung
technologischer Basisprozesse der Mikro- und Nanotechnologie
benötigt werden, und dies sowohl im Bereich der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung als auch in der angewandten
Forschung. Das neue Photoelektronenspektrometer zeichnet
sich durch eine sehr hohe laterale Auflösung (<100µm) und die
Option der Tiefenprofilierung aus. Dadurch können auch lokale
Eigenschaftsänderungen erfasst werden.
Zwei Ätzanlagen zur Mikro- und
Nanostrukturierung
Großgerät zur Laserbearbeitung
Ohne Siliziumtiefenätztechnik kommen Hightech-Bereiche wie
Halbleiterelektronik und Sensortechnik der Zukunft nicht mehr
aus. Die Siliziumtiefenätztechnik ist eine Schlüsseltechnologie
zur Herstellung dreidimensionaler Funktionsstrukturen der
Mikro- und Nanotechnologien. Sie ist damit wesentliche Technologie für die Mikrosystemtechnik, die Nanotechnologie und
die Mikro-Nano-Integration. Mit den zwei neuen Ätzanlagen
des ZMN erschließt die TU Ilmenau neue Möglichkeiten zur Siliziumtiefenstrukturierung und schafft die technologische Basis
zur Weiterentwicklung dieser Prozesstechnologie.
Photoelektronenspektrometer zur
Oberflächencharakterisierung
Eigenschaften moderner Produkte werden immer stärker durch
die Gestaltung der spezifischen Oberflächeneigenschaften
der eingesetzten Materialien bestimmt. Die Photoelektronenspektroskopie ist ein besonders leistungsfähiges Verfahren zur
Oberflächencharakterisierung verschiedenster Proben hinsicht-
| 46
UNI I 02 I 2015
Die Laserbearbeitung wird in der Mikrotechnik als Strukturierungsverfahren eingesetzt und deckt eine Vielzahl von
Materialklassen ab. Das neuinstallierte Großgerät verfügt über
eine Laserquelle, die äußerst kurze aber energiereiche Impulse
abgibt, mit denen ein Abtrag bzw. Schneiden unterschiedlichster
Stoffe möglich ist. Über die gezielte Steuerung der Abtragstiefe
lassen sich dreidimensionale Strukturen aus Vollmaterialien herausarbeiten. Die Strukturdimensionen selbst liegen im Bereich
weniger Mikrometer bis Millimeter. Der Schwerpunkt im IMN
MacroNano® liegt in der Bearbeitung von ungesinterter sowie
gesinterter Niedertemperaturkeramik in unterschiedlichen
Bearbeitungsständen sowie von Metallen und Siliziumwafern.
Mit der Inbetriebnahme der Großgeräte sieht sich die TU Ilmenau für die Forschung in der Mikro-Nano-Integration für Life
Sciences, Energieeffizienz und Photonik bestens gerüstet. Das
Zentrum für Mikro- und Nanotechnologien ist zudem eines von
nur 21 „DFG-Gerätezentren“ bundesweit. Unterstützt durch die
Deutsche Forschungsgemeinschaft, stellt es seine hervorragende
technologische Infrastruktur und Spezialausstattung externen
Einrichtungen aus Wissenschaft und Wirtschaft zur Verfügung.
UNIFORSCHUNG
Ilmenauer Absoventin nimmt an NASA-Studie teil
Ein Jahr in simulierter Marsstation
Die Ilmenauer Absolventin Dr. Christiane Heinicke nimmt an einer einjährigen Studie teil, bei der die
Lebensbedingungen in einer Marsstation simuliert werden. Seit dem 28. August leben sie und fünf andere
Wissenschaftler in einem abgeschiedenen Habitat auf halber Höhe des Vulkans Mauna Loa auf Hawaii.
Ziel der NASA-finanzierten und von der University of Hawaii
durchgeführten Hawaii Space Exploration Analog and Simulation (HI-SEAS)-Mission ist es, die Faktoren zu bestimmen, die
die Gruppendynamik auf zukünftigen Marsmissionen beeinflussen. Die HI-SEAS-Station gleicht dabei einer wissenschaftlichen
Station, wie sie auf dem Mars stehen könnte: Das einzige Fenster des kuppelförmigen Habitats bietet Ausblick auf endlose
Weiten trockenen Vulkangesteins. Wollen die Crewmitglieder
die solarbetriebene Kuppel von rund 11 Metern Durchmesser
verlassen, müssen sie einen Raumanzug tragen. Jegliche Kommunikation mit der „Erde“ ist wegen der riesigen interplanetaren Entfernungen um 20 Minuten verzögert – telefonieren ist
damit unmöglich.
Je länger eine Mission dauert, umso wichtiger ist es, dass die
Teammitglieder zueinander passen. Wie entwickelt sich das Verhalten der Gruppe, wenn sie über einen langen Zeitraum in völliger Isolation auf engstem Raum zusammenlebt? Wie verändert
sich die Interaktion zwischen den Mitgliedern? Wer übernimmt
welche Rolle? Diese Fragen sind von entscheidender Bedeutung
für die richtige Zusammensetzung einer Crew und die wiederum
für den Erfolg von Weltraummissionen. Die HI-SEAS-Studie, mit
365 Tagen eine der längsten Marssimulationen bisher, soll dafür
wichtige Antworten liefern.
Christiane Heinicke, die im Frühjahr zufällig von der Mission
erfuhr, war sofort fasziniert. „Ein solches Projekt ist etwas ganz
Außergewöhnliches und ich habe spontan beschlossen, mich
zu bewerben.“ Am Ende des Auswahlprozesses, der eng an den
der NASA für Astronauten angelehnt war, wurde die Ilmenauer
Absolventin als einzige Deutsche als Mitglied der HI-SEAS-Crew
ausgewählt. „Ich freue mich sehr, dass es geklappt hat, und bin
gespannt, welche Herausforderungen auf uns warten und wie
wir sie meistern werden“, sagte sie kurz vor ihrer Abreise. „Ich
freue mich auf die enge Zusammenarbeit mit fünf hochmoti-
vierten Wissenschaftlern und hoffe, dass wir nach einem Jahr
mit vielen interessanten Ergebnissen und neuen Erfahrungen
zurückkehren - nicht als erbitterte Feinde, sondern als unvergleichliche Freunde.“
Während der zwölf Monate im Habitat werden die drei Frauen
und drei Männer der Crew permanent überwacht. Ihre Bewegungsmuster werden aufgezeichnet und das Team muss regelmäßig Fragebögen ausfüllen. Zusätzlich beschäftigen sich die
Wissenschaftler mit geologischen Untersuchungen und eigenen
Forschungsprojekten. Christiane Heinicke wird unter anderem
versuchen, Wasser aus dem trockenen Boden zu gewinnen. Mit
einer Version ihres Versuchsaufbaus kann möglicherweise in Zukunft Wasser für Astronauten auf dem Mars gewonnen werden.
Außerdem wird sie den Schlaf der Crewmitglieder untersuchen –
Schlafmangel ist bislang eines der größten ungelösten Probleme
auf Langzeitmissionen.
Wenn es der gut gefüllte Tagesablauf zulässt, wird sie von ihren
Erlebnissen in der Marsstation unter www.scilogs.de/leben-aufdem-mars/ bloggen. Weitere Informationen: http://hi-seas.org/
Christiane Heinicke (links) mit den Crewmitgliedern Cyprien
Dieses Habitat auf halber Höhe des Vulkans Mauna Loa ist für
Verseux (Frankreich) und Carmel Johnston (USA) beim Trek-
365 Tage das Zuhause der HI-SEAS-Crew. Es gleicht einer wis-
kingtraining in den Rocky Mountains.
senschaftlichen Station, wie sie auf dem Mars stehen könnte.
Foto: Sian Proctor
Dr. Christiane Heinicke (29)
stammt aus Bitterfeld-Wolfen und studierte an der
TU Ilmenau Technische Physik im Bachelor. Für den
Master of Science in Geophysik ging sie nach Upsala in Schweden. Wieder in Ilmenau, schloss sie im
Jahr 2013 die Promotion am DFG-Graduiertenkolleg
„Lorentzkraft“ ab. Zuletzt forschte sie an der Aalto
University in Finnland an numerischen Simulationen
von Meereis.
UNI I 02 I 2015
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UNIFORSCHUNG
Reuters-Publikationsliste
Meistzitierter Wissenschaftler
Das US-amerikanische Medienunternehmen hatte für das Ranking
die Zitationsdatenbanken des „Web of Science“ für den Zeitraum
2002 bis 2012 ausgewertet. In der Rangliste der Highly Cited
Researchers erscheint nur das „Top-Prozent“ der Autoren, die
im jeweiligen Fachgebiet mit ihren Arbeiten am häufigsten zitiert
wurden. Insgesamt wurden 21 Fachgebiete ausgewertet, von der
Biologie über die Medizin bis zu den Sozialwissenschaften. Das
Ranking identifiziert weltweit insgesamt 3.200 Wissenschaftler,
die laut Thomson Reuters „zu den einflussreichsten wissenschaftlichen Köpfen unserer Zeit zählen“. Neben Dr. Harald Hoppe fanden nur zwei weitere Wissenschaftler von Thüringer Hochschulen
Aufnahme in die Rangliste. „Ich freue mich sehr, dass unsere
Arbeiten von den Fachkollegen als relevant angesehen werden
und so oft zitiert wurden“, so Harald Hoppe. „In einer solchen
Rangliste zu erscheinen, ist eine hohe Auszeichnung. Ein großer
Teil dieses Erfolgs kann auf eine gute internationale Vernetzung
mit meinen Fachkollegen, mit denen viele Arbeiten in Kooperationen durchgeführt wurden, zurückgeführt werden.“
Der 41-jährige forscht am Institut für Physik und am Institut für
Mikro- und Nanotechnologien IMN MacroNano® der TU Ilmenau an effizienten flüssig-prozessierten Dünnschichtsolarzellen.
Verglichen mit kristallinen Solarzellen aus Siliciumwafern sind
Dünnschichtzellen etwa 100-mal dünner. Die Funktionsschichten
werden durch Abscheiden aus einer Lösung gewonnen und direkt
auf einem Trägermaterial wie Glas oder Kunststofffolien aufgebracht. Diese Beschichtungstechnologien erlauben eine besonders energieeffiziente und großflächig skalierbare Produktion von
Solarzellen. Daneben forschen derzeit Wissenschaftler weltweit,
Foto: Leo Warnow
Die Publikationsliste „Highly Cited Researchers 2014“ von Thomson Reuters benennt den Ilmenauer
Physiker Dozent Dr. Harald Hoppe (Foto) als einen der weltweit meistzitierten Wissenschaftler auf dem
Gebiet der Materialwissenschaften.
so auch an der TU Ilmenau, an neuen Photovoltaik-Materialien,
darunter hybride Perowskite – kristalline Halbleiter, die deutlich
kostengünstiger als Silizium zu Solarzellen verarbeitet werden
könnten. Die intensive Forschungsarbeit von Dr. Harald Hoppe
auf dem Gebiet der organischen Photovoltaik führte im Laufe
mehrerer Jahre zu mittlerweile über 100 Publikationen, die in
internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht und insgesamt
bisher mehr als 6000 Mal zitiert wurden.
Für Professor Stefan Krischok, Leiter des Fachgebietes Technische
Physik I und stellvertretender Institutsdirektor des IMN MacroNano®, ist die Auszeichnung „ein sehr erfreuliches Indiz für die
guten Forschungs- und Entwicklungsmöglichkeiten von Nachwuchswissenschaftlern an der TU Ilmenau.“
Best Paper Award für Nachwuchsforscher
Der Ilmenauer Doktorand Konstantin Weise (Foto) hat auf der
„20th International Conference on the Computation of Electromagnetic Fields (COMPUMAG 2015) in Montreal den “Rita
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UNI I 02 I 2015
Trowbridge Prize 2015” für den besten Beitrag eines jungen
Nachwuchswissenschaftlers erhalten. Der Beitrag „Uncertainty
Analysis in Lorentz Force Eddy Current Testing“ von Konstantin
Weise, Matthias Carlstedt, Marek Ziolkowski und Hartmut Brauer war von der Jury aus über 100 Bewerbern von 29 Ländern
für den Best Paper Award ausgewählt worden.
Konstantin Weise ist Doktorand am Fachgebiet Theoretische
Elektrotechnik und im DFG-Graduiertenkolleg Lorentzkraft
tätig. In dem Beitrag stellt er dar, wie die Unsicherheiten der
Eingangsparameter das Ergebnis der Lorentzkraft-Wirbelstromprüfung beeinflussen. Eine anschließende Empfindlichkeitsanalyse identifiziert schließlich diejenigen Parameter, die sowohl
Messungen als auch numerische Simulationen besonders stark
beeinflussen. Erstmalig wurde damit gezeigt, dass die Unsicherheitsanalyse auch für multiple Eingangsdaten einer komplexen
Messanordnung erfolgreich durchgeführt werden kann.
UNIFORSCHUNG
WSA 2015 in Ilmenau
Internationaler Antennen-Workshop
Mit Smart Antennas, zu deutsch intelligente Antennen, werden
Übertragungssysteme bezeichnet, die aus mehreren Sende- und
Empfangsantennen sowie der zugehörigen Signalverarbeitung
bestehen. Derartige Systeme ermöglichen die Übertragung immer
höherer Datenraten. Sie stellen damit eine der Schlüsseltechnologien aktueller und zukünftiger Mobilkommunikationssysteme
dar. Durch ihre internationale Reputation auf diesem Gebiet wurde die TU Ilmenau bereits zum zweiten Mal für die Ausrichtung
des Workshops ausgewählt.
Geleitet wurde die diesjährige Veranstaltung von den Ilmenauer
Professoren Martin Haardt, Fachgebiet Nachrichtentechnik, und
Giovanni Del Galdo, Fachgebiet Drahtlose Verteilsysteme/Digitaler Rundfunk. Sie waren vom Initiator der Veranstaltungsreihe,
Professor Josef A. Nossek, TU München, nominiert worden.
Professor Nossek selbst gab mit einem Tutorial zum Thema „The
Multiport Communication Theory“ den Auftakt zum zweitägigen
Tagungsprogramm. Eröffnet wurde die Veranstaltung vom Rektor der TU Ilmenau, Professor Peter Scharff, vom Tagungsleiter
Professor Martin Haardt und vom Technischen Vorsitzenden
des Workshops, Rodrigo C. de Lamare von der Universität York.
In den vier Vortragsreihen und zwei Posterpräsentationsreihen
wurden neueste Ergebnisse und internationale Entwicklungen
auf dem Gebiet der Smart Antennas vorgestellt und diskutiert.
Als Gastredner für die jeweiligen Plenarvorträge hatten die Veranstalter mit Ana Isabel Perez-Neira (CTTC Centre Tecnològic
de Telecomunicacions de Catalunya), Giuseppe Caire (TU Berlin), Alle-Jan van der Veen (TU Delft) und Werner Mohr (Nokia
Solutions) namhafte Experten gewonnen. Zum Abschluss des
Workshops wurde in traditioneller Weise der Best Paper Award
Foto: Max Gerard
114 Wissenschaftler aus 10 Ländern Europas und darüber hinaus aus China und Brasilien konnte
die TU Ilmenau als Gastgeberin für den diesjährigen 19. Internationalen ITG Workshop on Smart
Antennas „WSA 2015“ begrüßen.
verliehen. Die Auszeichnung erhielten Dima Taleb, Samer Alabed
und Marius Pesavento von der TU Darmstadt für ihren herausragenden Posterbeitrag. Das kulturelle Highlight der Tagung bildete
die Abendexkursion in die Thüringer Landeshauptstadt Erfurt.
Das fachlich anspruchsvolle wie abwechslungsreiche Programm
und die sehr gute Organisation sorgten für einen vollen Erfolg der
WSA 2015 und bildeten damit auch einen guten Ausgangspunkt
für eine ebenso erfolgreiche Jubiläumstagung im Jahr 2016 in
Garching bei München.
Mitveranstalter der Workshopreihe ist die Informationstechnische
Gesellschaft (ITG) im Verband Deutscher Elektroingenieure (VDE).
Unterstützt wurde der WSA 2015 durch die Firmen Rohde &
Schwarz GmbH & Co. KG, National Instruments Germany GmbH
und die CST AG.
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UNI I 02 I 2015
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UNIFORSCHUNG
Neue Forschungsprojekte
Seit der letzten Ausgabe (UNI 1/2014) hat die TU Ilmenau 28 öffentlich geförderte Forschungsprojekte
im Gesamtvolumen von rund 5,9 Millionen Euro eingeworben. Die Vorhaben ab einem Fördervolumen in Höhe von 100.000 Euro sind in der folgenden Übersicht aufgeführt:
DEUTSCHE FORSCHUNGSGEMEINSCHAFT
Fachgebiet Messtechnik im Maschinenbau und
Fertigungsmesstechnik, Prof. Eberhard Manske
Grundlagen für die Realisierung von Pico-AFMLagedetektoren höchster Präzision für die Nanometrologie
und Nanofabrikation
289 T€
Fachgebiet Diskrete Mathematik und Algebra,
Jun.-Prof. Jens Martin Schmidt
Theorie und Algorithmen für Zusammenhang in Graphen
mit Maximum Adjacency Orderings
263 T€
Fachgebiet Automaten und Logik,
Prof. Dietrich Kuske
Speichermechanismen als Monoide
244 T€
Elektronische Schaltungen und Systeme,
Prof. Ralf Sommer
Multiphysikalische Synthese und Integration komplexer
Hochfrequenz-Schaltungen
235 T€
Fachgebiet Mechanismentechnik, Prof. Lena Zentner
Energieeffiziente nachgiebige Strukturen mit funktionellen
Feder-Dämpfer-Eigenschaften
180 T€
Fachgebiet Maschinenelemente, Prof. Ulf Kletzin
Energieeffiziente nachgiebige Strukturen mit funktionellen
Feder-Dämpfer-Eigenschaften
174 T€
Fachgebiet Präzisionsmesstechnik,
Prof. Eberhard Manske
Hochauflösende Kantenortsbestimmung von Mikrostrukturen basierend auf optischer 3D-Messung und
Simulation
172 T€
Fachgebiet 3D- Nanostrukturierung, Prof Yong Lei
Construction of Highly Ordered Three-dimensional
heterostructured Electrodes for Photoelectrochemical
Water Splitting under Visible and Infrared Light
110 T€
Fachgebiet Elektronische Messtechnik,
Hans-Christian Fritsch
EXIST-Forschungstransfer: M-Sequenz-HyperBreitbandsensoren zur Flüssigkeitsanalyse
817 T€
Fachgebiet Neuroinformatik und Kognitive Robotik,
Prof. Horst-Michael Groß
SYMPARTNER-Symbiose von PAUL und Roboter
Companion für eine emotionssensitive Unterstützung
711 T€
Fachgebiet Elektrische Energieversorgung,
Prof. Dirk Westermann
Optimale Betriebs- und Regelungsstrategien für das
zuverlässige elektrische Energieversorgungssystem
Deutschland bei vollständiger Integration der Einspeisung
aus erneuerbaren Energien im Zeithorizont 2030
337 T€
Fachgebiet Elektrochemie und Galvanotechnik,
Prof. Andreas Bund
Prozessentwicklung im Labormaßstab für die
Multilagenabscheidung von Chrom- bzw. Chromlegierungsschichten aus Chrom(III)-Elektrolyten
und Nickel- bzw. Nickellegierungsschichten für den
Verschleißschutz
314 T€
Thüringer Innovationszentrum Mobilität (ThIMo),
Fachgebiet Kunststofftechnik, Prof. Michael Koch
FVK-Chassis-Faserverbundkonstruktion und Auslegung
175 T€
BUND
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UNI I 02 I 2015
UNIFORSCHUNG
Thüringer Zentrum für Maschinenbau
(ThZM), Fachgebiet Fertigungstechnik,
Prof. Jean Pierre Bergmann
Entwicklung einer Frässtrategie für die niederfrequentunterstützte spanende Bearbeitung von kohlefaserverstärkten Kunststoffen (CFK)
175 T€
Fachgebiet Audiovisuelle Technik,
Prof. Hans-Peter Schade
Vernetzte Mikrofonarrays für Konferenzanwendungen
175 T€
Fachgebiet Fertigungstechnik,
Prof. Jean Pierre Bergmann
Grundlegende Untersuchungen und Optimierungsmaßnahmen zum Mikro-Plasma-Pulver-Auftragsschweißen
175 T€
Fachgebiet Mechatronik, Prof. Thomas Sattel
Entwicklung eines Mess- und Einstellalgorithmus zur
automatisierten Regler- und Vorsteuerungseinstellung
für piezoelektrische Nanopositioniersysteme
175 T€
Fachgebiet Prozessmesstechnik,
Prof. Thomas Fröhlich
Methodische Untersuchungen zu Temperaturverteilungen an großen Messstrecken und deren
Erfassung mit geeigneten Messfühlern
175 T€
Thüringer Innovationszentrum Mobilität
(ThIMo), Fachgebiet Kraftfahrzeugtechnik,
Prof. Klaus Augsburg
Umsetzung einer universellen Prüfumgebung für
das Skalieren strömungstechnischer Anlagen
175 T€
Fachgebiet Qualitätssicherung und Industrielle
Bildverarbeitung, Prof. Gunther Notni
Entwicklung einer Technologie für hochdynamische
optische 2D-Geometriemessungen, die mittels Videokameratechnik sowie Auswertung und Aufbereitung der
Messergebnisse in der Messmaschinen-Software erfolgt
175 T€
Fachgebiet Qualitätssicherung und Industrielle
Bildverarbeitung, Prof. Gunther Notni
3D-Korrektur und Datenfusion
175 T€
Fachgebiet Präzisionsmesstechnik,
Prof. Eberhard Manske
Integriertes Sensorsystem für aerostatisches
Führungselement sowie dessen Funktionsnachweis
175 T€
Fachgebiet Mechanismentechnik, Prof. Lena Zentner
Entwicklung des aktuatorischen und des sensorischen
Teils eines interaktiven Lagerungssystems
138 T€
INDUSTRIEPROJEKTE
Eingeworben wurden insgesamt 42 Projekte im Gesamtvolumen von 1,77 Mio €, darunter in den Fachgebieten/Forschergruppen
von:
Prof. Jürgen Petzoldt (537 T€), Prof. Claus Wagner (339 T€), Prof. Jean Pierre Bergmann (108 T€), Prof. Giovanni del Galdo (95 T€),
Prof. Klaus Augsburg (91 T€), Prof. Frank Berger (75 T€), Prof. Martin Hoffmann (72 T€), Prof. Johann Reger (72 T€), Prof. Christian
Karcher (62 T€), Prof. Stefan Sinzinger (61 T€), Prof. Andreas Möckel (55 T€), Dr. Susanne Scheinert (53 T€), Prof. Anja Geigenmüller
(43 T€), Prof. Thomas Sattel (42 T€), Dr. Carsten Leu (35 T€), Prof. Matthias Hein (15 T€)
Alle eingeworbenen Projekte siehe: www.tu-ilmenau.de/fut
UNI I 02 I 2015
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UNIFORSCHUNG
UNIKOMPAKT
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UNIKOMPAKT
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UNIKOMPAKT
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UNIKOMPAKT
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UNIKOMPAKT
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Foto: TU Ilmenau
Foto: OC Lichtplanung
+++
TU Ilmenau auf LASER World of PHOTONICS
Deutscher Lichtdesign-Preis
Nach der Hannover Messe war die TU Ilmenau in diesem Jahr
auch unter anderem auf der Weltleitmesse der Optik- und Photonikindustrie „LASER World of PHOTONICS 2015“ in München
vertreten. Am Gemeinschaftsstand „Forschung für die Zukunft“
präsentierten die PATON-Patentverwertungsagentur und die
Fachgebiete Technische Optik und Präzisionsmesstechnik der TU
Ilmenau ein innovatives patentiertes Messsystem zur optischen
Formerfassung glänzender glatter Freiformoberflächen und
ein Modell der genauesten Nanopositionier- und Nanomessmaschine der Welt.
Der Absolvent des postgradualen Weiterbildungsstudienganges
„Lichtanwendung“ der TU Ilmenau, Oliver Christen, ist mit dem
Nachwuchspreis des Deutschen Lichtdesign-Preises 2015 geehrt
worden. Der Gründer des Büros OC Lichtplanung in Diepholz
hatte sich nach seinem viersemestrigen Weiterbildungsstudium
an der TU Ilmenau als Lichtplaner und seit 2014 als unabhängiger
Fachplaner für Kommunal- und Architekturbeleuchtung spezialisiert. Er überzeugte die Jury mit seinem Beleuchtungskonzept für
den Schlossplatz Varel (Foto). Das Projekt war vom Bundesumweltministerium und dem Land Niedersachsen gefördert worden.
Rahmenvertrag mit Carl Zeiss SMT GmbH
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Die TU Ilmenau und die Carl Zeiss SMT GmbH bauen ihre Zusammenarbeit aus. Dazu haben die Partner jetzt einen Rahmenvertrag
geschlossen, auf dessen Grundlage künftige Forschungs- und Entwicklungsvorhaben beauftragt und abgewickelt werden können.
Semiconductor Manufacturing Technology (SMT) bildet den
gleichnamigen Unternehmensbereich des Technologiekonzerns
ZEISS. Mit seinem großen Produktportfolio und weltweit führendem Know-how in den Bereichen Lithografie und optische
Module deckt SMT Schlüsselprozesse bei der Herstellung von Mikrochips ab. Der Unternehmensbereich gehört zu den führenden
Zulieferern für die Halbleiter-Equipment-Industrie.
2.900 Mitarbeiter, davon ein Drittel in Forschung und Entwicklung, arbeiten an insgesamt fünf Standorten. Hauptsitz der Carl
Zeiss SMT GmbH ist Oberkochen.
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Licht ist OSRAM
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UNI I 02 I 2015
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Kooperation mit Korea
Das Thüringische Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung
e.V. (TITK) in Rudolstadt, An-Institut der TU Ilmenau, und das
Koreanische Institut für chemische Technologien (KRICT) haben
ein „Memorandum of Understanding“ für eine künftige Zusammenarbeit unterzeichnet. Es bestehe großes Interesse an gemeinsamen Forschungsaktivitäten und Projekten auf dem Gebiet der
kunststoffbasierten chemischen Materialien für Fahrzeuge, so der
geschäftsführende Direktor des TITK, Dr. Ralf-Uwe Bauer. Zu dem
Besuch in Seoul hatten das Ministerium für Handel, Industrie und
Energie der Republik Korea und das KRICT eingeladen.
28.07.15 08:57
UNIFORSCHUNG
Kooperation mit Northeastern University Shenyang
Foto: Northeastern University Shenyang
Verstärkte Zusammenarbeit
Das Graduiertenkolleg „Elektromagnetische Strömungsmessung
und Wirbelstromprüfung mittels Lorentzkraft“ intensiviert
die wissenschaftliche Kooperation mit dem Key Laboratory
on Electromagnetic Processing of Materials an der Northeastern University Shenyang in China. Das von der Deutschen
Forschungsgemeinschaft geförderte Kolleg und das vom
chinesischen Staatsministerium für Bildung geförderte Key
Lab planen für die nächsten drei Jahre die Durchführung von
gemeinsamen Forschungs- und Ausbildungsprojekten auf den
Gebieten Magnetofluiddynamik, Elektroprozesstechnik und
Hochtemperatur-Metallurgie mit Schwerpunkt Stahlherstellung.
Professor Jörg Schumacher, Sprecher des Kollegs, Professor
Christian Karcher, wissenschaftlicher Koordinator des Kollegs,
beide von der Fakultät Maschinenbau, sowie Professor Engang
Wang, stellvertretender Direktor des Key Labs, unterzeichneten
in Shenyang ein entsprechendes Abkommen (siehe Foto). Es
knüpft an die von den Rektoren der beiden Universitäten im
Jahre 2012 geschlossene Kooperationsvereinbarung an. Die
erfolgreiche Zusammenarbeit der Partner reicht zurück bis ins
Jahr 1999.
Im Zuge des Abkommens wurde ein gemeinsames Forschungslabor zur elektromagnetischen Kontrolle von Strömungsprozessen in der Metallurgie eingerichtet. In dieses Labor bringt jeder
Partner seine bestehenden Teststrecken und Messverfahren
sowie theoretische und numerische Modellierungsmethoden
ein, die bei gegenseitigen Forschungsaufenthalten von Wissenschaftlern und Studenten gemeinsam genutzt werden können.
Das Graduiertenkolleg Lorentzkraft wurde 2010 an eingerichtet.
Mittlerweile haben rund 40 Promotionsstudenten das Kolleg
erfolgreich durchlaufen. Ab 2016 werden weitere 20 Kollegiaten der 3. und letzten Generation ihr Forschungs- und Ausbildungsprogramm aufnehmen, um innerhalb von drei Jahren die
Promotion abzuschließen.
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UNI I 02 I 2015
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UNIFORSCHUNG
Prämierte Lern-App
Mit Spiele-App zum Steuerexperten
Mit dem innovativen Lernspiel „Wer wird
Steuerexperte?“ können sich Studierende
und alle anderen wissbegierigen Handynutzer Kenntnisse in betriebswirtschaftlicher Steuerlehre aneignen. Der Ilmenauer
Leiter des Fachgebietes Steuerlehre/Prüfungswesen, Professor Gernot Brähler,
hat zusammen mit Professor Gerrit Brösel
von der Fernuniversität Hagen das digitale Multiple-Choice-Quiz als Lern-App
entwickelt.
Gespielt werden bis zu 15 Fragerunden,
bei denen die Teilnehmer aus jeweils vier
Möglichkeiten die richtige Antwort tippen
müssen. Mit jeder vollständig richtig beantworteten Fragerunde wird ein höheres
Level erreicht. So kann man vom „Azubi“
über den „Steuerfuchs“ bis zum „Steuerexperten“ aufsteigen. Drei Joker erleichtern
es den Spielern, die nächste Runde zu
erreichen: 50/50-Joker, Expertenjoker und
Alternative Frage-Joker. Die Punktzahl
kann man im „Highscore“-Ranking ablesen und sich so mit den anderen Spielern
vergleichen. Insgesamt umfasst die App
über 400 Fragen und 1600 vorgegebene
Antwortmöglichkeiten.
Inzwischen ist die im nwb-Verlag erschienene Lern-App nicht nur sehr gefragt,
sondern wurde auch schon prämiert. Die
Gesellschaft für Pädagogik und Information zeichnete sie in der Kategorie „Computerspiele mit kompetenzförderlichen
Potenzialen“ mit dem Comenius EduMedia Siegel aus. Das Informationsportal für
Hochschulbildung mit digitalen Medien,
e-teaching.org, nahm das Spiel als Teil
des Themenspecials „Mobiles Lernen“ auf.
Die App ist kostenfrei erhältlich über den
Google Play Store für das Betriebssystem
Android und über den App Store für das
iOS-Betriebssystem.
Alumni-Fachtagung an der TU Ilmenau
Nach inzwischen 15 Jahren erfolgreicher
Kooperation zwischen der TU Ilmenau
und der Nationalen Forschungsuniversität
Moskauer Energetisches Institut (MEI)
haben 120 Moskauer Studierende ein
Doppeldiplom bzw. einen Doppelmaster
beider Einrichtungen erworben. 30 Absolventen der „German Engineering Faculty
MEI - TU Ilmenau“ waren jetzt zu Gast
bei der 2. Alumni-Fachtagung in Ilmenau.
Unter dem Thema „Engineering and Computer Science - Application of Computers“
stand die wissenschaftliche Weiterbildung
der Absolventen im Fokus des vom Deutschen Akademischen Austauschdienst
geförderten Treffens. Nach dem Impulsreferat von Dr. Martin Gitsels, Siemens AG
Russland, zum Thema „Die Kultur deutscher Unternehmen in Russland“ griffen
die Fachvorträge innovative Tendenzen
auf dem Gebiet der Rechnerarchitekturen,
hochleistungsfähigen eingebetteten Systeme und der Echtzeit-Lokalisierung von
Gehirnaktivität auf.
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UNI I 02 I 2015
Neben dem fachlichen Teil diente das Treffen dem Austausch zur künftigen inhaltlichen Ausrichtung der Zusammenarbeit.
Die Partner waren sich dabei einig, dass
der hohe Grad an Interdisziplinarität und
Praxisbezug auch in Zukunft Garant für
ein erfolgreiches Ausbildungsprogramm
ist. Forschung und Entwicklung, so die
Projektleiter Prof. Hannes Töpfer (TU Ilmenau) und Prof. Igor N. Zhelbakov (MEI)
seien mehr denn je gefordert, Lösungen
für globale Fragestellungen in den Bereichen Energie, Klima, Mobilität und demografischer Wandel zu entwickeln. Dabei
komme der engen Symbiose von Elektrotechnik und Informatik eine Schlüsselrolle
zu. Um die Studierenden noch besser auf
die Anforderungen der Zukunft vorzubereiten, sollen auch verstärkt Erfahrungen
der Alumni aus ihrem Berufsleben in die
Gestaltung der Ausbildungsprogramme
einfließen. Ebenso wollen die Partner die
Einbindung in das Alumni-Netzwerk der
TU Ilmenau weiter intensivieren.
UNIFORSCHUNG
Gründerstudie
Innovative Gründungen im Ilm-Kreis
Seit September 2014 wird von auftakt. Das Gründerforum Ilmenau und dem Referat Forschungsservice und
Technologietransfer der Universität eine Studie durchgeführt, bei der die Rahmenbedingungen für die
Gründung innovativer Unternehmen im Ilm-Kreis untersucht werden. Nun gibt es erste Ergebnisse.
Die vom Ilm-Kreis an die TU Ilmenau im
Rahmen eines Dienstleistungsauftrags
vergebene Studie zum Gründungsgeschehen in der TECHNOLOGIE REGION
ILMENAU ARNSTADT analysiert das Gründungsgeschehen in der Region in der Retrospektive, beleuchtet den Status quo
erfolgreicher Ausgründungen aus der TU
Ilmenau und entwickelt ein Konzept, wie
eine nachhaltige Förderung innovativer
technologieorientierter Gründungen in
der TRIA etabliert werden kann.
Bereits im Februar 2015 konnte das Projektteam erste Ergebnisse im Rahmen
einer Zwischenpräsentation vorweisen.
Es wurden rund 50 Gespräche mit Akteuren aus dem Bereich der Gründerberatung und -unterstützung geführt, um ein
genaueres Bild der aktuellen Strukturen
in der Region zeichnen zu können. Die
Gründungsförderung bietet in der Region
eine Vielzahl an Leistungen für innovative Unternehmensgründungen. Dennoch
gibt es derzeit – trotz des Engagements
von auftakt. – immer noch zu wenig Vernetzung. Mit dieser Bestandsaufnahme
ist es jedoch nicht getan. In einem zweiten Schritt werden Unternehmer in der
Region sowie Ausgründungen aus der TU
Ilmenau, die die Region verlassen haben,
zu den Faktoren befragt, die für oder gegen eine Ansiedlung in der Region sprechen. Ein weiterer Aspekt der Befragung
sind notwendige Unterstützungsstrukturen, die die Gründung innovativer technologieorientierter Gründungen befördern
können. Im Ergebnis der Gespräche mit
den Unternehmern sollen erfolgreiche
Gründergeschichten technologieorientierter und innovativer Gründer gesammelt und zusammengestellt werden.
Erfolgreiche Gründer zu kennen, auf lokale und regionale Beispiele verweisen
zu können, ist ein wichtiger Bestandteil
erfolgreicher Gründersensibilisierung. In
einem darauf folgenden dritten Schritt
geht es um die Zukunft. Dabei steht nicht
mehr nur die Frage „Wie kommt die Technologie in die Region?“ im Mittelpunkt,
sondern „Wie bleibt die Technologie in
der Region?“. Diese Fragen zu beantworten, wird Teil des Verstetigungskonzeptes
sein, das die Studie als Ergebnis anbieten
wird.
Die Zeitung am Morgen, die NachrichtenApp auf dem Smartphone oder die Nachrichtensendung am Abend im Fernsehen.
Über 70.000 hauptberuflich tätige JournalistInnen informieren uns rund um die Uhr.
Doch das Berufsbild des Journalisten
verändert sich. Die freiberufliche Tätigkeit
nimmt unter JournalistInnen seit zehn
Jahren rasant zu. Neben den journalistischen Kernkompetenzen werden bereits
heute weitere Kompetenzen in den
Bereichen Technik, Management und
Existenzgründung für eine erfolgreiche
Berufsausübung erwartet. Gerade mit
Blick auf den letzten Punkt formuliert der
Deutsche Journalisten-Verband (DJV) die
Zukunftsthese „Journalistinnen und Journalisten werden zu Unternehmern“. Ein
Phänomen, das auch mit „entrepreneural
journalism“ bezeichnet wird.
Vor diesem Hintergrund engagiert sich
das Fachgebiet für Medien- und Kommu-
Foto: Tobias Fuhrmann
TU Ilmenau kooperiert mit DJV
nikationsmanagement unter der Leitung
von Professor Andreas Will im Rahmen
einer Kooperation mit dem Deutschen
Journalisten-Verband (DJV). Auf Basis
einer gemeinsam durchgeführten Befragung unter jungen JournalistInnen sollen
Vorschläge für eine zukunftsorientierte
Journalistenausbildung erarbeitet werden.
Projektleiterin Britta M. Gossel (rechts im
Bild), wissenschaftliche Mitarbeiterin am
Fachgebiet für Medien- und Kommunikationsmanagement, diskutierte am 15. März
2015 im Rahmen der DJV Fachtagung „24
Stunden Zukunft“ bei der Süddeutschen
Zeitung in München auf einer Podiumsdiskussion zum Thema entrepreneurial
journalism und unterstützt den entsprechenden Arbeitskreis des DJV.
UNI I 02 I 2015
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UNIFORSCHUNG
Neu im Univerlag
27.–28. Oktober 2015
www.tu-ilmenau.de/universitaetsverlag
Campus-Sporthalle I Besuchen Sie uns!
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Dr. Heidenhain
Entwicklung und Untersuchungen zur 3-D-Nanopositioniertechnik in großen
Bewegungsbereichen / Felix
Gerhard Balzer. - Univ.-Verl.
Ilmenau, 2015. - XX, 231 S.
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Einsatz adaptiver Lernverfahren zur Regelung industrieller Verbrennungsprozesse /
Frank-Florian Steege. - Univ.Verl. Ilmenau, 2015. - 371
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Optimierung der Insertion von
Cochlea-Implantaten unter
Berücksichtigung des Verformungsverhaltens der Elektrodenträger: mechatronik-gestützte, minimal-traumatische
CI-Chirurgie / Thomas S. Rau.
- Univ.-Verl. Ilmenau, 2014. xxiv, 376 S. - (Berichte aus der
Biomechatronik; 11). - ISBN
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Kern Technik
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UNI I 02 I 2015
Methoden der in-situ Visualisierung der Reibzonendynamik trockenlaufender Reibpaarungen unter Ergänzung
physikalischer und chemischer
Charakterisierungen der Reibpartner / Sebastian Gramstat.
- Univ.-Verl. Ilmenau, 2015.
- XIV, 333 S. - (Kraftfahrzeugtechnische Berichte; 7). - ISBN
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Social Web, Online, Hörfunk,
Fernsehen und Print / Prof.
Frank Fechner (TU Ilmenau),
Axel Wössner. - 3. überarb.
u. akt. Aufl. - Mohr Siebeck
Verl. Tübingen, 2015. XII,
250 Seiten. - ISBN 978-3-16153728-8. - 22,00 Euro
Medienrecht: Vorschriftensammlung / Hrsg. von Prof.
Frank Fechner (TU Ilmenau),
Johannes C. Mayer. - 11. überarb. u. erweiterte Aufl. - C. F.
Müller Verl. Heidelberg, 2015.
- XIX, 981 Seiten. - (Textbuch
Deutsches Recht). - ISBN 9783-8114-9535-7. - 21,99 Euro
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Reichert. - Univ.-Verl. Ilmenau,
2014. - 277 S. - ISBN 978-386360-116-4. - 31,90 Euro
Untersuchung der Eigenschaften sowie der Anwendung
von reaktiven Mehrschichtsystemen in der Aufbau- und
Verbindungstechnik / Rolf
Grieseler. - Univ.-Verl. Ilmenau, 2015. - 140 S. - (Werkstofftechnik Aktuell; 12). ISBN 978-3-86360-117-1.
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UNI I 02 I 2015
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UNIPORTRÄT
Studentische Sportler an der TU Ilmenau
Sportliche Entfaltung an der Uni
Ob im Team oder allein, ob im Wettbewerb oder einfach zum Spaß: Sport treiben kann man auf die
unterschiedlichsten Arten und jeder Sportler entscheidet selbst, was ihm am meisten Spaß macht
und am besten liegt. Das Unisportzentrum bietet den Studierenden der TU Ilmenau mit fast 100
verschiedenen Kursen eine Fülle an Möglichkeiten, sich sportlich zu entfalten. UNI stellt drei studentische Sportler vor.
Sportplatz bietet dafür ausreichend Platz und gute Bedingungen.
Als Oliver in seinem zweiten Fachsemester das erste Mal am
Sportkurs teilnahm, hat er sich im Team sofort wohl gefühlt: „Es
war einfach entspannt, die Leute waren cool.“ Mit der Zeit hat er
immer mehr Ehrgeiz für die Sportart entwickelt, weshalb er die
Position als Kursleiter übernahm. Die Zeit für Kursvorbereitung
und Training investiert er gern, aber Oliver achtet auch darauf,
dass davon sein Informatikstudium nicht beeinträchtigt wird.
Seitdem Oliver Kursleiter ist, hat er das Training etwas angezogen. Dennoch wird jedes Semester wieder mit den Grundlagen
angefangen, damit Neueinsteiger einen guten Einstieg in den
Sport finden können. Er bietet zwei Kurse pro Woche mit je 25
Teilnehmern an. Mittlerweile spielt Oliver zusätzlich beim Team
Erfurt Indigos Tackle Football in der Oberliga. „Was mir in Erfurt
beigebracht wird, kann ich als Trainer in Ilmenau weitergeben.“
Sebastian Keiner – Leichtathlet
American Flagbootball ist die Leidenschaft von Oliver
Braundorfer (Mitte). An der TU Ilmenau ist er Trainer
und Kapitän der IlmRoosters.
Oliver Braundorfer – American Flagfootball
Oliver (23) ist seit dem Wintersemester 2013/14 Trainer und
Kapitän der IlmRoosters: dem American Flagfootball-Team der
TU Ilmenau. Als er sich nach dem Abitur für eine Universität entschied, legte er besonderes Augenmerk auf das Sportangebot.
Die vielfältigen Möglichkeiten für sportliche Betätigung und der
gute Ruf der TU gaben den Ausschlag für Ilmenau. Vor seinem
Studium hat Oliver vor allem Fußball gespielt. Als er 2012 zum
ersten Mal den Superbowl sah, fing er an, sich für Football zu
interessieren.
American Flagfootball ist eine Variante des American Footballs,
die ihrem Vorbild zwar sehr ähnlich ist, bei der es allerdings weniger körperbetont zugeht. Die Sportart hat eine lange Tradition
in Ilmenau. Schon seit den 1990ern nimmt das Team an regelmäßigen Turnieren teil, darunter der SnowBowl, der immer Mitte
Januar stattfindet und die deutschen Hochschulmeisterschaften
(adh-Open). Letztes Jahr waren die Ilm-Roosters sogar Gastgeber
der adh-Open und kämpften sich bis auf den zweiten Platz vor.
Im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten braucht es für American Flagfootball nicht viel Equipment. Lediglich die Flaggen und
der Flaggengürtel und schon kann es losgehen. Der Ilmenauer
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UNI I 02 I 2015
Für Sebastian (25) begann seine sportliche Entfaltung bereits vor
dem Studium: schon mit sieben Jahren entdeckte er die Leichtathletik für sich. Die Liste seiner Erfolge ist lang: 2007 lief er bei
der Junioreneuropameisterschaft in Hengelo auf Platz 5, 2008
wurde er deutscher Jugendhallenmeister, 2009 errang er die
Goldmedaille bei den deutschen Herren-Hallenmeisterschaften.
Auch 2010, 2011 und 2012 war er unter den TOP 3 der Läufer
im Freien, 2013 wurde er mit der 3×1000-Meter-Staffel der StG
Laufteam Erfurt Deutscher Meister.
Seit Oktober 2010 studiert Sebastian in Ilmenau Ingenieurinformatik in Teilzeit. Er bewältigt etwa 50 Prozent der normalen
Studienleistungen pro Semester. Seine restliche Kapazität steckt
er in den Leistungssport. Unter Umständen ist er während des
Semesters bis zu vier Wochen im Trainingslager und kann in dieser
Zeit nicht an den Vorlesungen und Seminaren teilnehmen. Das
Versäumte muss er im Selbststudium nachholen. Wenn es auf die
Prüfungen zugeht, kann es vorkommen, dass sich die Termine mit
Wettkämpfen überschneiden und die eine oder andere Prüfung
verschoben werden muss. „Es war aber bisher noch nie ein Problem, aus diesem Grund einen Ersatztermin zu bekommen und
die Prüfung mündlich zu absolvieren“, sagt er. Die TU Ilmenau ist
Mitglied im Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband und
Partnerhochschule des Spitzensports und unterstützt studentische Athleten beim Spagat zwischen Studium und Leistungssport
mit auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Studienplänen. Ein ganz
normales Vollzeitstudium wäre für Sebastian derzeit auch nicht
Foto: Dirk Gantenberg
UNIPORTRÄT
Sebastian Keiner (links im blauen Trikot) bei der Deutschen Hallenmeisterschaft 2015 in Karlsruhe, bei der einen
hervorragenden 2. Platz belegte. An der TU Ilmenau als Partnerhochschule des Spitzensports kann er Studium
und Training miteinander vereinbaren.
möglich. Nach einer Verletzung ist er in diesem Jahr wieder voll in
das Training als Bundeskader des Nationalteams des Deutschen
Leichtathletik-Verbands eingestiegen. Da er im Erfurter LAC
e.V. ist, wohnt er auch in der Landeshauptstadt. „Dennoch ist
Ilmenau ein guter Ort nicht nur zum Studieren, sondern auch
zum Trainieren, weil es eine tolle Sportanlage gibt.“
bleibt, will sie auf jeden Fall weitermachen. „Die Tanzgruppe ist
toll und auch außerhalb des Sports werden gemeinsame Treffen organisiert.“ Sie ist Mitglied im Tanzverein Rock’n’Roll Club
„Tweety“ Ilmenau e.V. – der Verein, der den Tanzkurs organisiert
– und hat nebenher auch noch mit Boogie Woogie angefangen.
Denn Boogie Woogie ist das, was Saskia sich ursprünglich unter
Rock’n’Roll vorgestellt hatte.
Saskia Holzlehner – Rock’n’Roll
Sport treiben muss nicht immer mit Wettbewerb und Höchstleistung in Verbindung stehen, sondern kann auch einfach nur Spaß
machen. Saskia (27) tanzt seit ihrem ersten Semester Rock’n’Roll,
weil es gute Laune macht und vom Uni-Alltag entspannt. Dabei
ist die Tanzsportart anspruchsvoller als es scheint. „Ich bin am
Anfang mit den falschen Vorstellungen hingegangen. Ich dachte dabei an die Musik und den Tanzstil von Elvis-Filmen, aber
Rock’n’Roll ist kein spontanes Tanzen, sondern Choreografie
und Akrobatik.“
Rock’n’Roll ist ein Paartanz, der sich in den Vereinigten Staaten
zusammen mit der gleichnamigen Musikrichtung entwickelt
hat. Hebefiguren und andere akrobatische Elemente, bei denen
die Frau häufig in die Luft geworfen wird, gehören dazu. Für
Saskia sind das die Elemente, die ihr am meisten Spaß machen.
Die Einübung erfolgt dabei in kleinen Schritten, sodass man
sich trotz der gewagten Stellungen sicher fühlen kann. „Einmal
im Sommer waren wir mit dem ganzen Kurs im Freibad und
haben dort Hebefiguren geübt. Da wurden auch mal die Rollen
getauscht und die Männer flogen übers Wasser.“
Pro Semester wird in einem Sportkurs etwa eine Schrittfolge
eingeübt. Bei den schwierigen Elementen ist dabei Vertrauen
zum Tanzpartner sehr wichtig. Am besten ist es, wenn ein Paar
über einen längeren Zeitraum gemeinsam tanzt, damit man
sich aufeinander einstimmen kann. Saskia hatte mittlerweile
vier verschiedene Tanzpartner, da einige Ilmenau nach ihrem
Studium verlassen haben.
Heute studiert sie bereits im vierten Fachsemester im Masterstudiengang Mathematik und Wirtschaftsmathematik und ist
immer noch dabei. Falls sie nach ihrem Studium in Ilmenau
Fotos: Susann Kohout
I Susann Kohout
Die Mischung aus Akrobatik und Choreografie reizt
Saskia Holzlehner besonders am Rock‘n‘Roll.
Hebefiguren wie hier der „Schwan“ zeigen den
hohen Schwierigkeitsgrad.
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UNI I 02 I 2015
Foto: Bettina Wegner
Who´s Who?
Neue Professoren an der TU
UNIMENSCHEN
apl. Professor ANDREAS MÖCKEL
Die TU Ilmenau hat Priv.-Doz. Dr.-Ing.
habil. Andreas Möckel (rechts) zum außerplanmäßigen Professor für das Wissenschaftsgebiet Elektrische Maschinen
an der Fakultät für Elektrotechnik und
Informationstechnik berufen. Damit würdigte die Universität die herausragenden
Leistungen des 42-jährigen in Lehre und
Forschung und insbesondere sein Wirken
für die Weiterentwicklung des Fachgebietes Kleinmaschinen. Die Urkunde wurde
ihm im Rahmen der Senatssitzung im April
durch den Rektor (links), Professor Peter
Scharff, überreicht.
Schon mit Abschluss seines Studiums der
Elektrotechnik an der TU Ilmenau im Jahre
1998 wandte sich der gebürtige Leipziger
dem Gebiet der elektrischen Maschinen
zu, promovierte im Jahr 2001 mit einer
Arbeit zu diesem Thema und habilitierte
sich 2007 auf dem Wissenschaftsgebiet
„Elektrische Maschinen“.
In seiner Tätigkeit als Dozent baute Andreas Möckel mehrere Lehrveranstaltungen
mit Vorlesungen und Seminaren auf, die
mit den Grundlagen der elektrischen Maschinen und Antriebe und den Spezialisierungen vom Bereich der Transformatoren
über die Bordnetze bis zu hin alternativen
Antrieben, Modellbildung und Simulation eine große wissenschaftliche Breite
abdecken.
Diese Breite resultiert aus einer sehr erfolgreichen Forschungsarbeit, in deren
Rahmen Andreas Möckel unter anderem
die innovative Forschungslinie elektro-
nisch kommutierter Motoren aufbaute,
zahlreiche Drittmittelprojekte einwarb
und an der Forschergruppenarbeit des
Thüringer Innovationszentrums Mobilität
der TU Ilmenau mitwirkte. Die Ergebnisse
seiner herausragenden wissenschaftlichen
Arbeit spiegeln sich in auch in einer regen Publikations- und Vortragstätigkeit,
der Betreuung zahlreicher Promotionen
und der maßgeblichen Mitwirkung an
vier Patenten nieder. Seit 2006, mit dem
Ausscheiden von Professor Dieter Oesingmann, ist er mit der Leitung des Fachgebietes Kleinmaschinen betraut. Ebenso führte
er das Kleinmaschinenkolloquium, an dem
jährlich über 300 namhafte Vertreter aus
Wissenschaft und Industrie teilnehmen,
sehr erfolgreich fort.
Neben seinem hohen Engagement in
Lehre, Forschung und für das Fachgebiet
bringt sich Andreas Möckel seit vielen
Jahren in verantwortungsvollen Funktionen von Gremien und Ausschüssen der
Universität und der Fachcommunity ein.
Unter anderem ist er Vorsitzender des
Vereins zur Förderung der Ausbildung und
Forschung auf dem Gebiet der elektrischen
Maschinen seiner Fakultät, stellvertretender Direktor des fakultätsübergreifenden
Instituts für Energie-, Antriebs- und
Umweltsystemtechnik der TU Ilmenau,
Mitglied im VDE Fachausschuss „Elektrische Geräte und Stellantriebe“ und des
wissenschaftlichen Beirates der Fachzeitschrift „antriebstechnik“.
Andreas Möckel ist verheiratet und hat
zwei Kinder.
Foto: STU Bratislava, Matej Kovac
Foto: Pavel Josef Šafárik University in Košice
UNIMENSCHEN
Ehrendoktorwürde für PROF. PETER SCHAAF
Ehrendoktorwürde für PROF. JOCHEN HARANT
Im Rahmen des Festaktes zum 50-jährigen Bestehen der Hochschulpartnerschaft zwischen der STU Bratislava und der TU
Ilmenau verlieh die slowakische Partnereinrichtung am 23. April
2015 die Ehrendoktorwürde an Professor Peter Schaaf (links). Der
Dekan der Ilmenauer Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik und Leiter des Fachgebietes Werkstoffe der Elektrotechnik wurde für seine Leistungen in Forschung und Lehre und
seine Verdienste um die Zusammenarbeit mit der slowakischen
Partneruniversität geehrt.
In der Laudatio verwies der Rektor der STU Bratislava, Prof.
Robert Redhammer, auf das hohe Ansehen, das Professor Peter
Schaaf für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Materialforschung
genießt. Dies belegten zahlreiche Mitgliedschaften und Funktionen in Fachgesellschaften und -verbänden, verschiedene leitende
Positionen innerhalb und außerhalb der TU Ilmenau, die Veröffentlichung mehrerer Fachbücher und einer Vielzahl weiterer
Publikationen sowie die Betreuung von bislang 16 Promotionen.
Seit 2009 ist Professor Schaaf Kooperationsbeauftragter der TU
Ilmenau im DAAD-Programm „Ostpartnerschaften“, in dessen
Rahmen die partnerschaftlichen Beziehungen deutscher Hochschulen zu Hochschulen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa sowie
den Ländern der GUS weiter ausgebaut und gefestigt werden.
Der Leiter des Fachgebietes Grundlagen der Mathematik der TU
Ilmenau, Professor Jochen Harant (links), ist von der Pavel Josef
Šafárik Universität in Košice mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet worden. Die renommierte slowakische Partnereinrichtung würdigte Prof. Harant mit dieser Auszeichnung für seine
Verdienste um die Stärkung ihrer Forschung und die Entwicklung
einer engen Kooperation auf dem Gebiet der Graphentheorie.
Die bereits seit etwa 50 Jahren bestehenden wissenschaftlichen
Kontakte beider Schulen der Graphentheorie in Košice und Ilmenau wurden Anfang der 1990-er Jahre unter der Federführung
von Prof. Jochen Harant, Prof. Stanislav Jendrol‘ (Košice) und
Prof. Hansjoachim Walther (Ilmenau) wesentlich ausgebaut. 1993
wurde ein Rektorvertrag zur Zusammenarbeit auf dem Gebiet
der Diskreten Mathematik unterzeichnet, auf dessen Grundlage
in den folgenden Jahren erfolgreich Drittmittel von der slowakischen Republik und vom DAAD zur Realisierung gemeinsamer
Forschungsvorhaben eingespielt werden konnten. 1992 riefen
die Partner die Jahrestagung „Cycles & Colorings“ ins Leben,
die inzwischen zu den renommiertesten graphentheoretischen
Workshops in Europa zählt. Aus der Zusammenarbeit sind darüber hinaus Diplome, Masterarbeiten, Promotionen und eine Fülle
von gemeinsamen Publikationen hervorgegangen.
Foto: Richter
Gutachterpreis an PROF. MICHAEL GRÜNING
Prof. Michael Grüning, Leiter des
Fachgebiets Rechnungswesen und
Controlling, wurde vom Verband
der Hochschullehrer für Betriebswirtschaftslehre e.V. (VHB) mit
dem BuR Best Reviewer Award
ausgezeichnet. Der Verband würdigte damit sein Engagement als
wissenschaftlicher Gutachter für
die offizielle Fachzeitschrift des
Verbandes „BuR – Business Research“ in der Teildisziplin Accounting. Die Fachzeitschrift „BuR – Business Research“ erscheint als
open-access-Zeitschrift in elektronischer Form und veröffentlicht
Forschungsbeiträge aus allen betriebswirtschaftlichen Teildisziplinen in ausschließlich englischer Sprache. Auf diese Weise soll die
internationale Sichtbarkeit der Beiträge erhöht werden.
Die Auszeichnung wurde Professor Grüning im Rahmen der diesjährigen Haupttagung des Verbandes der Hochschullehrer für
Betriebswirtschaftslehre e.V. an der Wirtschaftsuniversität Wien
überreicht.
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Zum nunmehr 20. Mal in Folge hat der
Univention-Absolventenpreis
Der Ilmenauer Informatikstudent Philip
Wendland (23) hat für seine Bachelorarbeit „Entwicklung eines Java Card Applets
und OpenSC Treibers für Smartcards“
beim diesjährigen Absolventenpreis des
führenden Anbieters von Open SourceProdukten, Univention, den hervorragenden 2. Preis errungen. Mit dem bundesweit
ausgelobten Univention-Absolventenpreis
ehrt das Unternehmen Arbeiten von
Studierenden, die Open Source-Software
weiter entwickelt oder gänzlich neue Ansätze gefunden haben. Der 1. Platz ist mit
einem Preisgeld in Höhe von 2000, der 2.
Platz mit 1000 und der 3. Platz mit 500
Euro dotiert.
Philip Wendland entwickelte in seiner mit
1,0 bewerteten Arbeit Open Source-basierte Middleware und Treiber für Smartcards,
die zum Schutz vor Sicherheitslücken in
kryptografischen Funktionen eingesetzt
werden. Damit, so die Jury, habe er eine
neue Generation von Smartcardsoftware
entwickelt, die vollständig ohne herstellerspezifische Komponenten auskommt.
Philip Wendland habe damit einen Beitrag
für die Standardisierung und Sicherheit von
Smartcardsoftware geleistet.
Die prämierte Arbeit entstand am Fachgebiet Telematik/Rechnernetze und wurde
von Professor Günter Schäfer und Dr.
Michael Roßberg betreut.
Foto: Univention GmbH
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UNI I 02 I 2015
Verein zur Förderung der Fakultät für
Maschinenbau und der Feinwerktechnik
den Förderpreis Maschinenbau e. V.
verliehen. Aus den Händen des Vereinsvorsitzenden Prof. René Theska erhielten
sechs Studierende die mit einem Preisgeld
dotierte Auszeichnung für herausragende
Abschlussarbeiten:
Förderpreis 1. Klasse
B.Sc. Alexander Kroschel,
Studiengang Maschinenbau,
Betreuer: Prof. Eberhard Manske
M.Sc. Frank Bunge,
Studiengang Mechatronik,
Betreuer: Prof. Martin Hoffmann
Förderpreis
B.Sc. Maximilian Darnieder,
Studiengang Maschinenbau,
Betreuer: Prof. Jean Pierre Bergmann
M.Sc. Lukas Michael Hermann,
Studiengang Maschinenbau,
Betreuer: Prof. Thomas Fröhlich
M.Sc. Sebastian Schädel,
Studiengang Maschinenbau,
Betreuer: Prof. Thomas Fröhlich
M.Sc. Ralf Schienbein,
Studiengang Maschinenbau,
Betreuer: Prof. Mathias Weiß
Foto: Sabrina Bickert
PREISE
Förderpreis Maschinenbau
EHRUNGEN
AUSZEICHNUNGEN
UNIMENSCHEN
UNIMENSCHEN
Internationaler Medienpreis
Der Leiter des Fachgebietes Elektronische
Medientechnik der TU Ilmenau und Direktor des Fraunhofer-Instituts für Digitale
Medientechnologie IDMT, Professor Karlheinz Brandenburg, ist gemeinsam mit
seinem Erlanger Kollegen Professor Bernd
Edler mit dem international renommierten
Leadership Award des International Multimedia Telecommunication Consortium
(IMTC) geehrt worden.
Mit der von der gemeinnützigen Organisation IMTC, einem Zusammenschluss
internationaler Unternehmen, vergebenen
Auszeichnung werden wissenschaftliche
Arbeiten und ihr Einfluss auf die Multimedia-Industrie und die Standardisierung
weltweiter Formate gewürdigt.
Die beiden Wissenschaftler wurden für
ihre wegweisenden Beiträge im Bereich
der Audiocodierung geehrt. Insbesondere
mit der Entwicklung und erfolgreichen
Standardisierung des mp3-Formats seien
die Weichen für die Weiterentwicklung
von Audiocodierverfahren der Zukunft
gestellt worden, hieß es in der Laudatio
zur Preisverleihung im US-amerikanischen
Redmond. Die von den Preisträgern entwickelten bahnbrechenden Technologien
hätten den Alltag im digitalen Zeitalter
nachhaltig beeinflusst.
Preis für 3D-Hörtraining
Foto: Fraunhofer IDMT
Foto: Courtesy Audio Engineering Society
Die Ilmenauer Doktoranden Florian Klein
und Stephan Werner sind im Rahmen
der 38. International AES Convention
in Warschau für ihre wissenschaftliche
Arbeit zum Thema „Auditory Adaptation
of Spatial Listening Tasks“ mit dem Best
Student Paper Award der Audio Engineering Society (AES) ausgezeichnet worden.
Die Arbeit beschäftigt sich damit, wie man
das menschliche Gehör für das räumliche
Hören fit macht, um zukünftige moderne
3D-Kopfhörersysteme für die perfekte
räumliche Hörillusion zu optimieren.
Mit ihren umfangreichen Untersuchungen
an Probanden, darunter ein mehrtägiges
audio-visuelles Training, wiesen die jungen
Wissenschaftler nach, dass es möglich
ist, das menschliche Ohr so zu trainieren,
dass Wahrnehmungsprobleme deutlich
reduziert werden können. Ziel der Arbeiten ist es, einheitliche Richtlinien zu
definieren, mit denen unterschiedliche
binaurale Kopfhörersysteme evaluiert
werden können.
Die prämierte Arbeit entstand im Fachgebiet Elektronische Medientechnik
unter Leitung von Professor Karlheinz
Brandenburg.
Sieg bei RobotChallenge
Ein Studententeam der TU Ilmenau hat
bei der größten europäischen Meisterschaft für selbst konstruierte, autonome
und mobile Roboter „RobotChallenge“ in
Wien eine Goldmedaille gewonnen. Die
Ilmenauer Mannschaft siegte mit ihrem
Quadrocopter „PenguCopter“ in der Disziplin „AirRace“. In dieser Wettbewerbskategorie müssen autonome Drohnen
ihre Wendigkeit beweisen. Der Ilmenauer
Quadrocopter schaffte es, das gesamte
Wettbewerbsgelände innerhalb von 10
Minuten 24 mal vollständig zu umrunden.
Der Roboter entstand in der am Fachgebiet
Integrierte Kommunikationssysteme unter
Leitung von Prof. Andreas Mitschele-Thiel
angeschlossenen studentischen Robotik
AG. Die Stärke des Ilmenauer PenguCopter
liegt in einem besonders schnellen Bildverarbeitungssystem, das am Fachgebiet
unter Leitung von Dr. Tobias Simon entwickelt wurde. Das Foto zeigt das Siegerteam Martin Raeder, Jonas Spindler, Jonas
Hepp, Fabian Beck, Jonas Lai, Maximilian
Rehermann und Jan Römisch (v.l.n.r.).
Foto: RobotChallenge/C. Welkovits
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UNIMENSCHEN
IN MEMORIAM
W IN MEMORIAM
Professor Heinz-Ulrich Seidel
Am 20. März 2015 ist unser geschätzter ehemaliger Kollege und Vorgesetzter,
Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Heinz-Ulrich Seidel, plötzlich und unerwartet im Alter von
71 Jahren verstorben.
Prof. Seidel war nach dem Studium der Theoretischen Elektrotechnik als wissenschaftlicher Mitarbeiter in diesem Fachgebiet tätig
und promovierte dort 1972 auf dem Gebiet
supraleitender Dünnschichtschaltungen.
Seit der Gründung des Wissenschaftsbe-
Professor Frieder Hülsenberg
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UNI I 02 I 2015
reiches „Informationstechnik“ im gleichen
Jahr war er als wissenschaftlicher Oberassistent tätig und beschäftigte sich dort mit
thermisch-elektrischen Feldproblemen an
widerstandsbeheizten Glasöfen. Auf diesem
Gebiet hat er 1978 seine Habilitationsschrift
verteidigt.
Prof. Seidel war mit Leidenschaft Hochschullehrer. 1978 wurde er zum Hochschuldozenten und 1986 zum außerordentlichen
Professor für Allgemeine Elektrotechnik berufen. 1994 erfolgte seine Berufung zum
Universitätsprofessor für Grundlagen der
Elektrotechnik. Tausende von Studentinnen
und Studenten behalten seine engagierten
und pädagogisch fundierten Vorlesungen,
sein didaktisches Geschick sowie die gerechten Prüfungen in bester Erinnerung.
Das Lehrwerk Seidel/Wagner: Allgemeine
Elektrotechnik I und II hat sich bereits über
20 Jahre in der Ausbildung der ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge an der TU
Ilmenau bewährt.
Hervorzuheben ist auch sein zweijähriger
Einsatz von 1979 bis 1981 als Hochschullehrer und Leiter einer Gruppe am Centre
Universitaire Setif (Algerien), wo er maßgeblich am Aufbau des Instituts für Feinme-
chanik und Optik und an der Entwicklung
der studentischen Ausbildung beteiligt war.
Auf der 1. Algerisch-Deutschen Internationalen Konferenz über neue Technologien
„AGICNT 08“ im Mai 2008 wurde seine Arbeit in Algerien als beispielhaft gewürdigt.
Nach der Rückkehr aus Algerien an unsere
Bildungseinrichtung hat er entsprechend
dem geänderten Forschungsprofil des Wissenschaftsbereiches eine Forschungsgruppe
Signalerkennung aufgebaut.
Prof. Seidel hat 12 Promotionen und eine
Habilitation betreut und zahlreiche Graduierungsverfahren und Berufungskommissionen verantwortungsvoll geleitet.
Von 1987 bis 1989 war Prof. Seidel Direktor
der damaligen Sektion Informationstechnik
und Theoretische Elektrotechnik. Von 1990
bis 1995 war er Prodekan und von 2001 bis
2009 Dekan der Fakultät Elektrotechnik und
Informationstechnik. In diesen Funktionen
hat er ganz entscheidend zum Aufbau und
zur Profilierung einer in Forschung und Lehre leistungsfähigen Fakultät und der Erhaltung ihrer traditionell guten Werte beigetragen. Er war langjährig Mitglied im Senat
und Konzil der TU Ilmenau und hat in der
Arbeitsgruppe Hochschulentwicklung und
Als Ende der 1980er Jahre die „Erfinder“
der Ilmenauer Wirtschaftsinformatik an der
Konzeption des in der DDR noch nirgends
etablierten Diplomstudiengangs feilten,
konnten sie nicht ahnen, dass knapp 30
Jahre später im bundesweiten Vergleich
der Absolventinnen und Absolventen der
Wirtschaftsinformatik die Ilmenauer einen
hervorragenden Platz 4 auf der Beliebtheitsskala von über 500 Personalchefs der deutschen Wirtschaft einnehmen und über Jahre
verteidigen würden.
Einem der damaligen Visionäre, Prof. Frieder
Hülsenberg, soll aus Anlass seines Todes zu
Beginn dieses Jahres ein kurzer Rückblick
auf jene turbulente Zeit gewidmet sein,
die noch vor der politischen Wende einen
Meilenstein für die Anfang der 1990er Jahre
gegründete Fakultät für Wirtschaftswissenschaften setzte.
Emeritus Prof. Peter Gmilkowsky, erster
Ilmenauer Professor für Wirtschaftsinformatik, erinnert sich, mit wie viel Enthusiasmus, Diplomatie und Hartnäckigkeit
sein damaliger Kollege Frieder Hülsenberg, Direktor der Sektion Mathematik,
Rechentechnik und Ökonomische Kybernetik (MARÖK), das Unmögliche möglich machte und mit dem Beschluss des
Hochschulsenates im Gepäck 1988 dem
zuständigen DDR-Ministerium die Genehmigung des ersten WirtschaftsinformatikStudiengangs an ostdeutschen Hochschulen geradezu abverhandelte. Dank seiner
engen Kontakte zu einflussreichen Industriepartnern erfolgte die Ausstattung mit
für DDR-Verhältnisse modernster Rechentechnik, u. a. mit Personalcomputern für
Rechnerlabore, in denen erste Planspiele
für Studierende möglich wurden.
UNIMENSCHEN
PERSONALIA / HABILITATIONEN / PROMOTIONEN
25-jähriges Arbeitsjubiläum
im Senatsausschuss Studium mitgearbeitet.
Mit seiner außerordentlichen fachlichen
und sozialen Kompetenz war er ein würdiger Vertreter unserer Bildungseinrichtung
in zahlreichen außeruniversitären Gremien.
Ab 1992 hat er in der Studienkommission
des Fakultätentages Elektrotechnik mitgewirkt. Seit 1993 war er Mitglied der ständigen Kommission des Fakultätentages,
davon von 2000 bis 2002 als Vorsitzender.
Seit 1996 war er Mitglied des Ausschusses
Ingenieurausbildung im VDE.
Seit der Gründung des Fördervereins Elektrotechnik und Informationstechnik e. V.
Ilmenau 2001 hat er sich als Mitglied für
eine enge Zusammenarbeit zwischen Förderverein und Fakultät eingesetzt.
Wenn wir an unseren verstorbenen Kollegen Prof. Seidel denken, sehen wir einen erfolgreichen Wissenschaftler, akademischen
Lehrer und wissenschaftlichen Leiter mit
hoher fachlicher und sozialer Kompetenz.
Das Professorenkollegium, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Studierenden
des Fachgebietes Grundlagen der Elektrotechnik und der Fakultät Elektrotechnik und
Informationstechnik werden ihn in ehrender
Erinnerung behalten.
• Diana Blumberg,Universitätsbibliothek
• Dipl.-Ing. Bernd Kahnt, Fakultät
für Wirtschaftswissenschaften und
Medien
• Dipl.-Ing. Rainer Nolte, Fakultät für
Maschinenbau
• Dipl.-Ing. Susanne Puschnerus,
Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
und Medien
• Dr. Beate Schlütter, Fakultät für
Maschinenbau
• Dr. Dirk Schulze, Fakultät für
Mathematik und Naturwissenschaften
• Gabriele Winkler, Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik
40-jähriges Arbeitsjubiläum
• Dr. Götz Blumröder, Fakultät für
Maschinenbau
• Rolf Eck, Universitätsrechenzentrum
Altersteilzeit/Ruhestand
• Matthias Koch, Universitätsrechenzentrum
• Helga Meusel, Fakultät für Informatik
und Automatisierung
• Wolfgang Rehn, Fakultät für
Wirtschaftswissenschaften und
Medien
Berufungen/Ernennungen
Mit der politisch motivierten Abwicklung
der Sektion MARÖK geriet auch der damals
stark an staatlichen Vorgaben orientierte
Studiengang Wirtschaftsinformatik in Bedrängnis. Die von Frieder Hülsenberg, Peter Gmilkowsky und dem damaligen Rektor
Eberhart Köhler maßgeblich beförderte und
unter der Federführung des Gründungsdekans Prof. Horst-Tilo Beyer in die Tat umgesetzte Idee zur Gründung einer wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät erwies sich als
mutiger und für die heutige Universität
bahnbrechender Schritt in die Zukunft.
Erfolg ist immer mit Personen verbunden.
Für die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Medien war Frieder Hülsenberg eine Persönlichkeit, die sich um die
Grundsteinlegung für den heutigen Erfolg
der Fakultät verdient gemacht hat.
• Dr.-Ing. Alexander Raake, Berufung
zum Univ.-Prof. für das Fachgebiet
Audiovisuelle Technik,
• PD Dr.-Ing. habil. Susanne Scheinert,
Fachgebiet Festkörperelektronik,
Ernennung zur außerplanmäßigen
Professorin
• Dr.- Ing. Klaus-Dieter Sommer,
Ernennung zum Honorarprofessor
der TU Ilmenau (Bericht folgt)
Ruf an andere Hochschule
• Prof. Christoph Ament,
Ruf an die Universität Augsburg
• Juniorprof. Stefan Streif,
Ruf an die TU Chemnitz
Habilitation
• Dr. rer. nat. Harald Hoppe,
Wissenschaftsgebiet Technische
Physik
Promotionen
• Ümit Aydin, Biomedizinische Technik
• Felix Gerhard Balzer,
Fertigungsmesstechnik
• Janine Becker, Biomedizinische Technik
• Arvid Braumann, Medientechnologie
• Stefan Brechtken, Angewandte
Mathematik
• Steffen Büchner,
Automatisierungstechnik
• Jialan Cao, Mikroreaktionstechnik
• Kay Dornbusch, Sensorik
• Alexander von Finck, Optische
Messtechnik
• Biris Goj, Mikrosystemtechnik
• Sebastian Gramstat, Kraftfahrzeugtechnik
• Rolf Grieseler, Werkstoffwissenschaft
• Taghrid Haddad, Mikroelektronik
• Lars Hiller, Elektronik und
Halbleitertechnologie
• Oliver Heuermann, Technische Informatik
• Hendrik Jungnickel, Biomedizinische
Technik
• Marcel Kirchner,
Kommunikationswissenschaft
• Guido Kramer, Lichttechnik
• Thomas Lagemann, Audiovisuelle Technik
• David Leipold, Theoretische Physik
• Anne-Katrin Marten, Elektrische
Energiesysteme
• Christian Möller, Halbleiterphysik
• Stephen Ssekiranda Mwanje,
Ingenieurinformatik
• Milan Narandžić, Mobile Radio
• Marcel Ramsperger, Mechatronik
• Thomas Rau, Biomechatronik
• Christian Ros, Biomedizinische Technik
• Steffen Schlegel, Elektrische
Energiesysteme
• Rainer Schneider, Biomedizinische
Technik
• Andreas Schuh, Mikrosystemtechnik
• Heiko Sparenberg, Elektronische
Medientechnik
• Frank-Florian Steege, Technische
Kybernetik
• Ekiñe Aristizabal Tolosa, Werkstoffe der
Elektrotechnik
• Marin Weis, Biomedizinische Technik
• Damla Yildirim,
Kommunikationswissenschaft
• Jianshu Zhang, Wireless Communications
• Helge Zinner, Kommunikationsnetze
UNI I 02 I 2015
65 |
Foto: Tobias Boley
UNIREPORTAGE
ISWI 2015
Verantwortung und Toleranz
Über 380 Studierende aus aller Welt waren zur diesjährigen Internationalen Studierendenwoche in Ilmenau 2015 (ISWI
2015) vom 29. Mai bis zum 7. Juni zu
Gast. Die Teilnehmer aus 82 Nationen,
die meisten aus Russland, Weißrussland,
Indonesien, der Ukraine und Mexiko,
wurden von mehr als 300 Hosts herzlich
empfangen und untergebracht.
Die hohe Bereitschaft der Ilmenauer Studierenden und Bürger, einen Gast aufzunehmen, sorgte dafür, dass sogar 80
Hostplätze mehr zur Verfügung standen
als benötigt wurden. „Wir bedanken uns
sehr herzlich bei allen Unterstützern, die
zum Gelingen der ISWI beigetragen haben“, so Christina Dennefeld, Vorstand
der studentischen Initiative Solidarische
Welt Ilmenau e.V., die die ISWI alle zwei
Jahre organisiert. Zudem habe sich der
Verein gefreut, dass die zahlreichen kulturellen Höhepunkte nicht nur bei den
internationalen Gästen, sondern auch bei
den heimischen Studenten und Ilmenauern für Begeisterung sorgten. Die größte
Eröffnungsveranstaltung in der Geschichte der ISWI mit der deutschlandweit
bekannten Band „Pentatones“ und der
STÜBA-Philharmonie konnte dabei besonders begeistern. Aber auch „Buffo’s
Wake“ aus Großbritannien brachten die
Eishalle buchstäblich zum Beben und
beim International Brunch bereicherten
die Teilnehmer aus den unterschiedlichen
Kulturen mit Speisen, Trachten und Tanz
das Ilmenauer Stadtbild.
Ein weiterer Publikumsmagnet war die
Lichtveranstaltung „Light for Change“.
Mehr als 40 Programmpunkte und
Lichtinstallationen tauchten den Ehrenberg in verschiedenste Farben. Auch
eine spektakuläre Feuershow versetzte
das Publikum in Ekstase. Die dank des
guten Wetters nicht allzu kalten Nächte
verbrachten die internationalen Gäste gemeinsam mit den Ilmenauer Studierenden am Lagerfeuer und diskutierten angeregt über die vielfältigen Vorträge und
Präsentationen der Woche. Dazwischen
stimmten die Teilnehmer landestypische
Lieder an, die die Nächte auf und um die
Mensa-Wiese unvergesslich machten.
Auch inhaltlich bot die ISWI 2015 unter
ihrem Thema „Verantwortung“ ein hochaktuelles wie anspruchsvolles Programm.
Die Vorträge, für die der ISWI e. V.
hochkarätige internationale Referenten
gewinnen konnte, bildeten den Auftakt
für die Arbeit in den 25 verschiedenen
Gruppen und Workshops. Besonders
die GBTI-Aktivistin Kasha Nabagesera
hinterließ einen bleibenden Eindruck bei
Impressionen von der ISWI 2015 in der UNI-Galerie auf S. 68 - 69
| 66
UNI I 02 I 2015
Internationale
Studierendenwoche in
Ilmenau 2015
–
den Teilnehmern und stieß eine lebendige Diskussion über Homosexualität im
Publikum an. Der Friedensforscher Alyn
Ware beeindruckte mit seinem Vortrag
zum Thema Nuklearwaffen (s. Reportage
S. 67) und regte zum Nachdenken an.
Traditionell fand im Rahmen der ISWI
der Dies academicus der Universität
statt. Der Thüringer Ministerpräsident
Bodo Ramelow griff in seiner Festrede
„Sozialer Zusammenhalt – Gemeinsame
Verantwortung“ ebenfalls Facetten des
Themas der internationalen Studierendenwoche auf.
Am Ende der Woche waren sich alle Beteiligten einig, dass die nunmehr 12. ISWI
erneut einen wichtigen Beitrag für mehr
Toleranz, Internationalität und Interkulturalität zwischen jungen Menschen aus
der ganzen Welt geleistet hat.
UNIREPORTAGE
Ein ISWI-Vortrag
Selfies statt Atombomben
Samstag, 14 Uhr. Von überall her strömen
junge Menschen aus aller Welt in den
Audimax. Es sind die Teilnehmer der „Internationalen Studierendenwoche in Ilmenau“, kurz ISWI. Englisches Gemurmel in
den verschiedensten Akzenten erfüllt den
Saal mit einer lebendigen Atmosphäre.
Die Auslöser von Handy-Kameras sind zu
hören, hier und da sieht man ein Blitzlicht:
Die ersten Selfies mit den neuen Freunden
aus aller Welt entstehen.
Aller Anfang ist einfach
Plötzlich ertönt ein zaghaftes „Hello“. Es
ist Georg, ein Organisator der ISWI, der
die Bühne betritt und die Aufmerksamkeit
des Publikums für sich gewinnen will. Beim
dritten Anlauf wird das Gemurmel nun
etwas leiser. Georg bittet Alyn Ware, den
Vortragenden, auf die Bühne.
Eine warme, angenehme und durch das
Mikrofon etwas verzerrte Stimme erklingt.
Er sei wohl etwas overdressed für diese
Veranstaltung, stellt Alyn mit einem Lachen fest, das sofort auf die Teilnehmer
der ISWI über schwingt. Dabei lockern die
grau-türkisen Turnschuhe und die Krawatte mit Schaf-Aufdruck den grauen Anzug
des Neuseeländers durchaus etwas auf.
Der Friedensforscher Alyn Ware bei
seinem Vortrag zur ISWI.
Eine vergessene Bedrohung
Alyn Ware verfolgt ein Ziel, dass uns vor
derartigen Problemen und atomaren Katastrophen bewahren soll: Die Reduzierung
der Anzahl an Nuklearwaffen auf Null.
Noch immer ist die Stimmung angespannt.
Die Teilnehmer aus aller Welt verfolgen
aufmerksam Alyns lebendige und emotionale Präsentation. Jedoch scheint das Thema erdrückend, die Lösung unmöglich zu
erreichen – schon gar nicht für Studenten
ohne politischen Einfluss. Doch plötzlich
wird diese Stimmung unterbrochen. Er
habe gute Neuigkeiten für uns, ruft Alyn
spontan.
Doch das Lachen verschwindet bald und
eine nachdenkliche Ruhe liegt im Audimax,
denn ein Atompilz schier unendlichen
Ausmaßes flutet die erste Folie in leidvollen
Rottönen. Es handelt sich um eine Aufnahme, vom Test eines Atomsprengkopfs, mit
der Alyn seinen Vortrag zur Bedrohung
durch Nuklearwaffen einleitet. Was für
die meisten Teilnehmer kaum greifbar und
in Deutschland längst vergessen scheint,
füllt seine Präsentation: Etwa 16.000
Atomsprengköpfe sind überall auf der
Welt verteilt und könnten jederzeit zum
Einsatz kommen. Ein unfassbar schreckliches Szenario, dass Alyn sehr lebhaft und
emotional beschreibt. Niemand sagt ein
Wort. Es herrscht vollkommene Stille. Fas-
Foto: Chiung
sungslosigkeit und ein entsetztes Aufstöhnen sind deutlich zu spüren und zu hören,
als er an ein Szenario aus dem Jahr 2007
erinnert. Damals wurden irrtümlicherweise
Atomsprengköpfe auf eine Maschine der
U.S. Airforce verladen und ohne jedes
Wissen über das Land transportiert. Für 36
Stunden schienen die Atomsprengköpfe
auf unerklärliche Weise verschwunden.
Eine einfache Forderung
Gemeinsam die Welt verändern
Dass niemand alleine dafür sorgen kann,
dass Nuklearwaffen aus der Welt ver-
schwinden, ist klar. Doch das muss auch
gar nicht sein. Eine Folie zeigt zwei Selfies.
Darauf sind jeweils eine junge Iranerin und
eine junge Israelin zu sehen. Auf den bunten Plakaten, die sie vor ihren Gesichtern
halten, steht groß: „Wir lieben euch Israel“
und „Wir lieben euch Iran“. Die Selfies
wurden über soziale Netzwerke geteilt
und sorgten national wie international für
Aufsehen. Sie haben dazu beigetragen,
einen möglichen Atomkrieg zu verhindern,
der 2012 für sehr wahrscheinlich gehalten
wurde. Aus ernsten und nachdenklichen
Blicken, werden gerührte, hoffnungsvolle
Blicke und die Zuversicht und Erleichterung
im Audimax ist spürbar. Der Wunsch nach
Frieden, der Wunsch danach, eine bessere
Welt zu schaffen, erfüllt den Raum mit einer unbeschreiblich positiven Atmosphäre,
die sich auch in Alyns Ausstrahlung widerspiegelt. Es ist für ihn nicht einfach nur ein
Vortrag, sondern etwas ganz besonderes,
eine Chance den Teilnehmern aus aller
Welt zu zeigen, dass sie gemeinsam eine
bessere Zukunft erschaffen können.
Euphorisch – aber realistisch
Die Euphorie, die den Raum erfüllt, reißt
auch nach dem Vortrag nicht ab. Überall
schnellen Hände in die Luft. Den Fragen
nach dem Einfluss der Vereinten Nationen, der Gefahr von Nukleartests und
auch der Frage, ob allein die Abschaffung
aller Nuklearwaffen uns vor einem dritten
Weltkrieg bewahren wird, beantwortet
Alyn ausführlich, ehrlich und mit Hingabe.
Gespannt werden die Fragen verfolgt und
der Wissensdurst führt zu einer lebendigen
Diskussion. Natürlich kann niemand die
Zukunft voraussehen, gibt Alyn zu, als er
gefragt wird, ob er das Ziel, 2030 eine
Welt ohne Atomsprengköpfe zu etablieren, für wahrscheinlich hält. Er appelliert
jedoch an die Teilnehmer, die Hoffnung
beizubehalten, nach vorne zu schauen und
die Zukunft aktiv nach ihren Wünschen zu
gestalten. Denn er sieht in den Teilnehmern die „United Nations of the Youth“.
I Leo Warnow
UNI I 02 I 2015
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Fotos (4): Tobias Boley
UNIGALERIE
Ausflugstag nach Erfurt
onal Bru
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Foto: Luise Zehle
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Impressionen
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Fotos (2): Tobia
Foto: Christoph Gorke
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ISWI-Eröffnung im Ilmenauer Stadtpark
UNI I 02 I 2015
UNIGALERIE
UNIGALERIE
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inisterpräsiden
Vorträge mit M
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Bodo Ramelow
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Foto: Heinrich John
Foto: Kers
Stärkung nach der Gru
ISWI-Sportfest
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Foto: Thomas Go
Indoor open air
in der Eishalle Ilmenau
Fotos: Tobias Boley
Foto: Thomas Golda
Fotos: Tobias Boley
auf dem Campus
Lichtevent Light for Change
UNI I 02 I 2015
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UNIIMPRESSUM
UNI | Universitätsnachrichten Ilmenau
HERAUSGEBER:
Der Rektor der Technischen Universität Ilmenau
Willkommen in einer leuchtenden Zukunft.
REDAKTION:
Referat Medien- und Öffentlichkeitsarbeit
Leitung: Marco Frezzella
VERANTWORTLICHE REDAKTEURIN:
Bettina Wegner
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Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 16.09.2015
Annahmeschluss nächste Ausgabe: 16.12.2015
ISSN: 1867-884X (Printausgabe)
Zur besseren Lesbarkeit wird in der UNI zum Teil nur die
männliche Sprachform (z. B. Studenten, Mitarbeiter, Besucher) verwendet. Mit den gewählten Formulierungen
sind Frauen und Männer gleichermaßen angesprochen.
Die Redaktion behält sich das Recht vor, Beiträge zu kürzen und/oder sinngemäß wiederzugeben. Nachdrucke
und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen
der Genehmigung durch die Redaktion.
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