2/2015 pdf-Datei - Liebe Surferin, lieber Surfer, der von Ihnen
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02 2015 | JAHRGANG 58 UNIVERSITÄTS NACHRICHTEN ILMENAU www.tu-ilmenau.de/unizeitschrift www.tu-ilmenau.de/unizeitschrift UNI POLITIK UNI STUDIUM UNI FORSCHUNG Einweihung: Rankings: Spitzenwert: Faradaybau und Hörsaalneubau TOP-Platzierungen für die TU Ilmenau Neuer Rekord bei den Drittmitteln SEITE 08 SEITE 28 SEITE 40 SENSOR MISST ÖLQUALITÄT NEUE ANWENDUNGEN DURCH MIKRO-NANO-INTEGRATION SEITE 20 Neugierde – der Anfang von Begeisterung Seit mehr als 120 Jahren ist HEIDENHAIN an den Entwicklungen der Fertigungsmesstechnik maßgebend beteiligt. Vor mehr als 40 Jahren wurde die Unternehmensgruppe in eine gemeinnützige Stiftung eingebracht. Seit vielen Jahren werden deshalb große Teile der Erträge reinvestiert, insbesondere in: Fertigungseinrichtungen der Halbleiter- und Elektronikindustrie weltweit eine herausragende Marktposition erarbeitet. Technisch Begeisterten bieten wir verschiedene Möglichkeiten unser Unternehmen kennen zu lernen: + Bachelor- und Masterarbeiten + + + + Forschung und Entwicklung einzigartige Fertigungsprozesse Kapazitätserweiterungen vor allem im Inland Aus- und Weiterbildung Durch die langfristige Verfolgung der Ziele hat sich das Unternehmen im Bereich der Mess-, Steuerungsund Antriebstechnik für Werkzeugmaschinen sowie + Praktika + Duale Studiengänge + Stipendien + Direkteinstieg DR. JOHANNES HEIDENHAIN GmbH, 83292 Traunreut, Germany, Telefon +49 8669 31-0, www.heidenhain.de Nähere Informationen zu offenen Positionen und Anforderungsprofilen finden Sie unter www.heidenhain.de/jobs |2 UNI I 02 I 2015 Anzeige Transnet (kommt nach) UNI I 02 I 2015 3| UNIINHALT UNIINHALT UNITITEL | SEITE 14 Mikro-Nano-Integration Schlüsseltechnologie für neue Anwendungen Rankings: TOP-Platzierungen für die TU Ilmenau SEITE 20 SEITE 28 UNIRUBRIKEN UNIPOLITIK 08 Einweihung: Modernisierter Faradaybau und Hörsaalneubau 28 Rankings: TOP-Platzierungen für die TU Ilmenau 10 Indonesien-Kooperation: Start für internationale Universität 30 Die Frage! Praktikumsplatz: Wie hast du ihn gefunden? 12 Mobilität der Zukunft: ThIMo weiht Hauptgebäude ein 32 Ausländische Studierende: Mein Studium in Ilmenau Personalrat: Tarifabschluss 2015 34 Ilmenau – St. Petersburg: Start für Doppelmasterprogramm 35 BASICplus: TU Ilmenau weitet Aus- und Weiterbildung aus 36 Jubiläum: 20 Jahre inova 14 UNITITEL 20 |4 UNI I 02 I 2015 UNISTUDIUM Mikro-Nano-Integration Schlüsseltechnologie für neue Anwendungen www.tu-ilmenau.de/unizeitschrift www.tu-ilmenau.de/unizeitschrift Spitzenwert: Neuer Rekord bei den Drittmitteln Studentische Sportler: Sportliche Entfaltung an der Uni SEITE 40 SEITE 58 UNIFORSCHUNG 40 Spitzenwert: Neuer Rekord bei den Drittmitteln 42 Rangliste: Internes Drittmittelranking der TU Ilmenau 44 46 47 48 Modernisierung: Kompetenzzentrum Virtuelle Realität Zentrum für Mikro- und Nanotechnologien: Neue Großgeräte Studie: Absolventin ein Jahr in simulierter Marsstation Publikationsliste: Ilmenauer Forscher unter meist Zitierten ISWI 2015: Verantwortung und Toleranz SEITE 66 UNIPORTRÄT 58 Studentische Sportler: Sportliche Entfaltung an der Uni UNIREPORTAGE 66 UNIMENSCHEN 60 Who‘s who? 61 Ehrendoktorwürden 62 Preise und Auszeichnungen 64 Nachrufe 65 Personalia, Habilitationen, Promotionen ISWI 2015: Verantwortung und Toleranz UNIGALERIE 68 Internationale Studierendenwoche in Ilmenau: Impressionen von der ISWI 2015 UNI I 02 I 2015 5| Foto: ari UNIPOLITIK Studieneinführungswoche Willkommen an der TU Ilmenau! Auch in diesem Herbst erwartet die TU Ilmenau wieder viele Studienanfänger. Um ihnen den Start in den neuen Lebensabschnitt zu erleichtern, werden sie traditionell mit einer Studieneinführungswoche begrüßt. Schon vor dem regulären Vorlesungsbeginn erwartet die Erstsemester vom 4. bis 11. Oktober ein umfangreiches Programm rund um den Studienbeginn. Das Angebot reicht von Einführungsveranstaltungen zu den Studiengängen über Führungen durch Labors und die Bibliothek bis zu Mathe-Auffrischungskursen. Rund 100 Tutoren, Studierende höherer Semester, warten darauf, ihre Schützlinge zu begrüßen und ihnen als kompetente Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Sie begleiten die neuen Studenten nicht nur in den ersten Tagen, sondern während des gesamten ersten Semesters. Denn neben einer Studienplatzgarantie, einer Wohnplatzgarantie des Studentenwerks Thüringen für alle, die sich bis Ende August immatrikuliert haben, günstigen Lebenshaltungskosten und hervorragenden Berufschancen bietet die TU Ilmenau auch in Sachen Betreuung ein Studium mit besten Aussichten! Abwechslungsreiche ErstiWoche Damit die Studienanfänger schnell mit ihrer neuer Umgebung vertraut werden, ihre Kommilitonen und den Universitäts- |6 UNI I 02 I 2015 campus kennen lernen, sind in die Studieneinführungswoche zahlreiche kulturelle und Freizeitveranstaltungen integriert. Sie sind unter dem Namen ErstiWoche zusammengefasst und wurden komplett von Studierenden organisiert. Die ErstiWoche ist das umfangreichste Projekt des Studierendenrates der TU Ilmenau (StuRa). Die 25 Mitglieder des Organisationsteams, eine Arbeitsgruppe des StuRa, haben sich schon seit April zusammengesetzt, um auch in diesem Jahr ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine zu stellen. Zu den Highlights gehören ein täglich frisches Frühstück in den Studentenclubs, die Stadt-Rallye zum spielerischen Erkunden der Unistadt und die berühmte Wanderung auf den Ilmenauer Hausberg Kickelhahn (Foto). Bei der Clubrotation haben an einem Abend alle studentischen Clubs geöffnet, und am Workshop-Day gibt es Gelegenheit, schon einmal in die Arbeit der unterschiedlichsten studentischen Vereine hineinzuschnuppern. Feierliche Immatrikulation Abschließender Höhepunkt der Studieneinführungswoche ist die Feierliche Immatrikulation am Samstag in der Ilmenauer Festhalle. Mit dieser Festveranstaltung werden die neuen Studierenden in die akademische Gemeinschaft der Campus Familie aufgenommen. Nach der Begrüßung des Rektors, Professor Peter Scharff, hält Professor Martin Heisenberg, Neurobiologe und Mitglied des Hochschulrates, den Festvortrag „Freiheit der Universität und die Freude an der Forschung“. Auch in diesem Jahr wird im Rahmen der Immatrikulationsfeier der Lehrpreis der TU Ilmenau für hohe Leistungen in der akademischen Lehre verliehen. Ebenfalls werden der Dalberg-Preis für transdisziplinäre Nachwuchsforschung der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt, der Preis der Industrie- und Handelskammer Südthüringen für herausragende praxisorientierte Abschlussarbeiten und der Dissertationspreis der Universitätsgesellschaft der TU Ilmenau verliehen. Das Musikprogramm gestalten das Akademische Orchester und der Kammerchor der Universität. Anzeige Mit Einsatz und Leidenschaft Karriere im Familienunternehmen machen Marius Welk (28) ist gradlinig und zielstrebig. Noch im Studium des Maschinenbaus wollte er unbedingt ein Praktikum bei einem Automotive-Unternehmen in den USA absolvieren. Schnell fand er die passende Stelle beim international tätigen Automobilzulieferer Brose in Detroit. Wie Marius Welk seinen Berufsweg in dem Familienunternehmen fortsetzte, berichtet er im Gespräch: flachen Hierarchien. Das sind für mich übrigens die entscheidenden Punkte gewesen, warum ich bei Brose bleiben wollte. Ich habe während meiner Tätigkeit viel über Selbstmanagement und Priorisierung gelernt. Das hilft dabei, die anspruchsvollen Aufgaben und den intensiven Kundenkontakt zu managen. Wer bei Brose einsteigen will, sollte auf jeden Fall Eigeninitiative mitbringen, belastbar und flexibel sein. Wie sieht Ihre Karriereplanung aus? Herr Welk, nach Ihrem insgesamt einjährigen Aufenthalt in Detroit sind Sie 2013 ins Brose Headquarters nach Coburg gewechselt. Was hat Sie hierhin geführt? Mein Master-Studium und meine Begeisterung für Brose. Ich hatte bereits gute Kontakte im Unternehmen aufgebaut. Das erleichterte mir den Einstieg in den Geschäftsbereich Sitzsysteme. Dort habe ich meine Master-Arbeit geschrieben. Dabei ging es um die Analyse und den Einsatz modernster Kunststofftechnologien zur Gewichts- und Performance- Optimierung. Mein beruflicher Einstieg als Projektingenieur im Kundenteam folgte nahtlos. Wie haben Sie Ihren beruflichen Start bei Brose erlebt? Sehr strukturiert – eben typisch Brose. Zur Einarbeitung wurde mir in den ersten sechs Monaten ein erfahrener Kollege als Pate zur Seite gestellt. Außerdem half mir ein Einarbeitungsplan dabei, alle relevanten Schnittstellen und Aufgaben für meinen Job kennenzulernen. Sie sind in das Projekt „Modulare Vordersitzstruktur 2. Generation“ eingebunden – worum geht es dabei? Als Projektingenieur bin ich für die Entwicklung der Lehne verantwortlich und damit für unseren Kunden Volkswagen der technische Ansprechpartner. Meine zentrale Aufgabe ist es, die Einhaltung der Lastenheftvorgaben sicherzustellen, Maßnahmen mit dem Kunden technisch wie terminlich abzustimmen und intern die termintreue Umsetzung zu gewährleisten. Dazu leite ich sogenannte Entwicklungsarbeitskreise, in denen ich gemeinsam mit einem Fertigungsplaner, Konstrukteur, Einkäufer, Qualitäts-, Versuchs- und Vertriebsingenieur die Aufgabenpakete bespreche. Welche Erfahrungen haben Sie in der Zusammenarbeit und im Kundenkontakt gesammelt? Bei Brose arbeiten wir sehr eng zusammen, und zwar zwischen allen relevanten Bereichen. Wir gehen recht pragmatisch vor, dafür sprechen auch die kurzen Wege und Projekte im Sitzbereich sind sehr umfangreich, deshalb werde ich noch einige Zeit meine laufenden Themen bearbeiten. Mittelfristig strebe ich an, ein eigenes Projekt zu leiten oder ein Team zu führen. Brose bietet tolle Karriere-Optionen mit der Projektleiteroder Führungslaufbahn. Brose ist weltweit der fünftgrößte Automobilzulieferer in Familienbesitz. Die Unternehmensgruppe entwickelt und produziert innovative mechatronische Systeme für Fahrzeugtüren und -sitze sowie Elektromotoren. Mehr als 23.000 Mitarbeiter an 60 Standorten in 23 Ländern erwirtschaften rund 5,2 Milliarden Euro Umsatz. brose.com/karriere UNI I 02 I 2015 7| Fotos: Bettina Wegner UNIPOLITIK Faradaybau feierlich wiedereröffnet Die TU Ilmenau hat die umfassende Modernisierung des Faradaybaus abgeschlossen. Fast drei Jahre haben die Arbeiten an dem zweitältesten Gebäude der Universität und die Errichtung eines angeschlossen Neubaus mit Hörsaal und Werkstätten gedauert und rund 12 Millionen Euro gekostet. Am 16. September fand im Beisein des Thüringischen Wirtschaftsministers Wolfgang Tiefensee und der Infrastrukturministerin Birgit Keller die feierliche Wiedereröffnung des Faradaybaus statt. Dort, wo mitten im Stadtzentrum von Ilmenau 1894 das Thüringische Technikum entstand, eine private Einrichtung zur Ausbildung von Ingenieuren und Ursprung der heutigen Universität, erstrahlt heute der Faradaybau in neuem Glanz. Das 1926 errichtete denkmalgeschützte Gebäude wurde grundlegend modernisiert und erhielt einen neuen zweigeschossigen Nachbarbau. Die beiden Gebäude sind über einen neuen Verbindungsbau mit Treppenhaus und Aufzug miteinander verbunden. Das gesamte Gebäude ist damit nun auch für gehbehinderte Menschen zugänglich. „Die Rundumerneuerung des Faradaybaus und der Neubau gleich nebenan schaffen ganz neue Möglichkeiten für die Lehre und Forschung der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften“, zeigt sich der Rektor der TU Ilmenau, Professor Peter Scharff, bei der symbolischen Schlüsselübergabe sehr erfreut. „Insbe- |8 UNI I 02 I 2015 sondere das hier beheimatete Institut für Physik profitiert von den neuen Laboren, Praktika- und Lehrräumen und kann seine Leistungsfähigkeit in der Wissenschaft, bei der Ausbildung hochqualifizierter Fachkräfte und als Partner der Industrie nun noch weiter steigern.“ Dies ganz im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit Thüringens, wie Minister Wolfgang Tiefensee betonte. „Die TU Ilmenau ist eine Lokomotive für die Innovationskraft der Thüringer Wirtschaft, die weiter gestärkt werden muss. Mit seinen Forschungsarbeiten schafft das Institut für Physik die Grundlagen für Spitzenprodukte, die zur Lösung der vor uns liegenden enormen globalen Herausforderungen beitragen.“ So arbeiten die Wissenschaftler unter anderem in der Thüringer Landesgraduiertenschule PhotoGrad an grünen Technologien zur Energieerzeugung. In den Vakuumlaboren untersuchen sie Phänomene der Oberflächenphysik und Nanowissenschaften. Auch optische Technologien, die mehr und mehr unseren Alltag prägen, können erforscht werden. Insgesamt stehen dafür nun über 6000 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung. Dass die zu 75 Prozent vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und zu 25 Prozent aus Bundes- und Landesmitteln stammenden Gelder sehr gut angelegt sind, betonte auch Ministerin Birgit Keller. „Hochschulbau ist eine Investition in die Zukunft des Freistaates Thüringen, denn eine gute Infrastruktur für Forschung und Lehre ist die Grundlage, um die klügsten Köpfe anzuziehen.“ Auch ihr Ministerium werde die Entwicklung der TU Ilmenau weiter fördern. So sei der Bau eines neuen Universitätsrechenzentrums im Umfang von 14 Millionen Euro bereits fest eingeplant. Besonders hob die Ministerin die mit dem Modernisierungsund dem Neubauvorhaben bewältigten anspruchsvollen Aufgaben hervor. „Mit UNIPOLITIK Fotos (3): Reinhard Vogel Symbolische Schlüsselübergabe. v.l.n.r.: Architekt Dr. Lutz Fischer, Dekan Prof. Erich Runge, Ministerin Birgit Keller, Minister Wolfgang Tiefensee und Rektor Prof. Peter Scharff. dem Faradaybau ist es gelungen, ein Kulturdenkmal mit den neuesten Standards der Technik zu vereinen. Der Neubau mit Hörsaal und Fakultätswerkstatt zeigt die Verbindung von Lehre und Praxis an der TU Ilmenau.“ Nicht zuletzt seien Kosten gespart worden, denn ein Neubau mit vergleichbarer Ausstattung hätte 20 Millionen Euro gekostet. Seit Oktober 2012 waren im Altbau die verschiedensten Modernisierungsarbeiten vorgenommen worden. Damit das historische Treppenhaus heutigen Brandschutzvorgaben entspricht, wurde es über alle fünf Etagen mit einer Brandschutzverglasung umschlossen. Die elektrotechnische Anlage des Gebäudes wurde vollständig erneuert. Die Chemiker erhielten neue Forschungslabore mit moderner Ausstattung und neben den Laboren für die Forschung wurden für die Physik-Ausbildung Grundlagen- und Fortgeschritten-Praktika geschaffen. Der alte Physikhörsaal im Dachgeschoss des Faradaybaus entsprach nicht mehr den baulichen Vorschriften und wurde zum Arbeitsbereich für Studenten umgestaltet. Da der Faradaybau ein denkmalgeschütztes Gebäude ist, mussten zahlreiche geschichtliche, künstlerische und städte- bauliche Auflagen berücksichtigt werden. Treppenhäuser und Wandfarbe mussten dem historischen Original angepasst werden. In zwei historischen Räumen wurde die Holzverkleidung aufgearbeitet. Sie stehen nun dem Dekan der Fakultät und als Sitzungsraum zur Verfügung. Bei der Wiederherstellung der Außenfassade galt es, den Altbau harmonisch mit dem flaschengrünen Glas-Neubau und dem angrenzenden Röntgenbau zu vereinen. Um die ursprüngliche grüne und rote Farbgebung wiederherzustellen, wurde ein Restaurator hinzugezogen. Wegen des Wegfalls des alten Physikhörsaals entstand im angrenzenden Neubau ein neuer Hörsaal mit 200 Plätzen und hervorragender moderner Medienausstattung. Mit Hilfe einer so genannten Hörschleife können hier nun auch schwerhörige Menschen den Lehrveranstaltungen folgen. Im Neubau wurde auch eine 200 Quadratmeter große mechanische Werkstatt eingerichtet. Dabei war es für das Weimarer Architekturbüro um Dr. Lutz Fischer eine große Herausforderung, die unmittelbar nebeneinander liegenden Räume von Hörsaal mit Vorlesungsbetrieb und Werkstatt mit lauten Maschinen akustisch und statisch voneinander zu trennen. Damit im Hörsaal die Sprach- verständlichkeit nicht nur über eine Lautsprecheranlage möglich ist, wurden Wandbekleidungen und eine Akustikdecke eingezogen. In den Außenanlagen kamen nicht nur neue Pkw-Stellplätze hinzu, auch die Grünflächen wurden neu gestaltet. „Mit der Modernisierung des Faradaybaus ist der Gebäudekomplex des GeorgSchmidt-Technikums in der Weimarer Straße, der so genannte Kleine Campus und Sitz unserer Fakultät, heute noch attraktiver“, freut sich auch der Dekan und Hausherr, Professor Erich Runge. Auch er dankte allen an der Realisierung der großen Maßnahme Beteiligten, insbesondere den Förderern, dem Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr als Bauherrn, den Planern und ausführenden Firmen. Besonderen Dank für ihren hohen Einsatz sprach der Dekan Professor Gerhard Gobsch und Privatdozent Dr. Wichard J. D. Beenken aus, die das Projekt auf wissenschaftlicher Seite geleitet hatten, sowie dem Team um Klaus Heinze vom Dezernat für Gebäude und Technik mit Roberto Reilinger, Erika Kreuzberger und Hans-Walter Hautz. Den Mitarbeitern und Studierenden am Standort wünschte er viel Freude und Erfolg bei der Nutzung der neuen hervorragenden Bedingungen für Lehre und Forschung. UNI I 02 I 2015 9| UNIPOLITIK Europäisch-indonesisches Kooperationsprojekt Foto: IULI Start für internationale Universität Die internationale Hochschulkooperation der indonesischen Universität „International University Liaison Indonesia (IULI)“ mit dem „European University Consortium (EUC)“, einem Zusammenschluss von europäischen Hochschulen aus fünf Ländern, ist offiziell gestartet. Koordiniert wird die Zusammenarbeit, die nach mehrjährigen Vorbereitungen zustande kam, von der TU Ilmenau. IULI ist eine private Universität, die im Jahr 2014 als gemeinsame Aktivität der IULITrägerstiftung und des EUC gegründet wurde. Nachdem sie im Oktober 2014 durch die indonesische Regierung lizensiert wurde, hat sie im Juli dieses Jahres an ihrem neuen Campus im Westen der indonesischen Hauptstadt den Studienbetrieb aufgenommen. Gemeinsam mit 13 europäischen Hochschulen bietet die IULI 14 überwiegend ingenieurwissenschaftliche englischsprachige Studiengänge an. Während der Ausbildung verbringen die Studierenden mindestens ein Semester an einer der europäischen Hochschulen. Nach Beendigung ihres Studiums erhalten sie einen Double-Degree, einen für die Studierenden in ihrem Berufsleben wertvollen Doppelabschluss, der in Indonesien ein Alleinstellungsmerkmal darstellt. Weitere Studiengänge sind bereits in Planung. Als Privatuniversität finanziert sich die IULI, wie in Indonesien üblich, über Studiengebühren und Spenden. An der Anschubfinanzierung beteiligt sich der Deutsche Akademische Austauschdienst mit rund 750.000 Euro. Inzwischen haben bereits die ersten 300 Studierenden in einem neu erbauten Gebäude ihr Studium aufgenommen. Das europäisch-indonesische Kooperationsprojekt wurde im Jahr 2011 von der TU Ilmenau initiiert. Seitdem sind im Europäischen Hochschulkonsortium 14 Hochschulen aus fünf Ländern zusammengekommen: Deutschland: TU Ilmenau (Gesamtkoordinator), Bremerhavener Institut für Gesundheitstechnik, Hochschulen Flensburg, Offenburg, Osnabrück und Rhein-Waal, RWTH Aachen: INSTec, TU München: TUM Asia, Singapur Kroatien: Universität Zadar, Universität Zagreb Österreich: Johannes Kepler Universität Linz, Management-Center Innsbruck Schweiz: ETH Zürich: Singapore-ETH-Center Slowenien: Universität Maribor. Im Beisein des Botschafters Indonesiens, S. E. Dr. Fauzi Bowo, der Botschafterin Sloweniens, I. E. Marta Kos Marko, und des Thüringer Ministers für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, Wolfgang Tiefensee (v.l.n.r.), wurde das Kooperationsprojekt gestartet. | 10 UNI I 02 I 2015 Fotos: Marco Frezzella Anzeige Elektronische Fahrzeugssysteme (kommt nach) Den Auftakt zum Kooperationsprojekt bildete am 17. April eine offizielle Veranstaltung in der Landesvertretung des Freistaates Thüringen in Berlin. Hochrangige Vertreter aus den beteiligten Ländern, Universitäten und Einrichtungen begingen damit die feierliche Eröffnung der internationalen Universität. Der Vorsitzende des Board of Trustees der IULI, Dr. Ilham Habibie, war per Telekonferenzschaltung aus Jakarta zugeschaltet. Der Thüringer Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, Wolfgang Tiefensee würdigte in seiner Ansprache das Kooperationsprojekt als ein einzigartiges Konzept der Zusammenarbeit mit Indonesien. Der Botschafter Indonesiens, S. E. Dr. Fauzi Bowo, brachte seine Freude zum Ausdruck, dass es mit der IULI gelungen ist, das Bildungssystem von renommierten Universitäten Europas in Indonesien zu implementieren. Indonesien, das viertbevölkerungsreichste Land der Erde, habe großes Potenzial, um mit Deutschland und Europa in wissenschaftlichen Bereichen wie Luftfahrtechnik, erneuerbare Energien und Nanotechnologie zusammenzuarbeiten. Auch der Rektor der TU Ilmenau als Konsortialführer, Prof. Peter Scharff, brachte seine Freude über die zukunftsweisende Zusammenarbeit zum Ausdruck. Links im Bild der Projektkoordinator Prof. Heinrich Kern, rechts Prof. Peter Pscheid, Mitglied des Board of Trustees der IULI. UNI I 02 I 2015 11 | UNIPOLITIK ThIMo weiht Hauptgebäude ein Schlüsselprojekt für Mobilität der Zukunft Als Schlüsselprojekt auf dem Gebiet der nachhaltigen Mobiliät hat der Thüringer Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee das Thüringer Innovationszentrum Mobilität (ThIMo) der TU Ilmenau anlässlich der Einweihung dessen Hauptgebäudes in der Ehrenbergstraße 15 bezeichnet. Fotos: Axel Wodtke Gemeinsam mit der TU Ilmenau nahmen Minister Wolfgang Tiefensee, Landtagsabgeordnete Eleonore Mühlbauer, Landrätin Petra Enders und Oberbürgermeister Gerd-Michael Seeber die Einweihung des ThIMo-Hauptgebäudes vor. Das ThIMo verbindet nachhaltige Mobilität mit der digitalen Gesellschaft“, sagte der Minister. „Daher haben wir mit dem ThIMo ein forschungs- und industriepolitisches Schlüsselprojekt, das der Automobilindustrie Ideen und Impulse gibt“, so Wolfgang Tiefensee. Das ThIMo habe seit seiner Entstehung im Jahr 2011 rund 180 Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit einem Gesamtvolumen von 18 Millionen Euro eingeworben. 100 weitere Projekte befänden sich in der Antragstellung. Insgesamt 180 regionale, nationale und internationale Forschungspartner aus Wirtschaft und Wissenschaft – darunter 70 aus Thüringen – sind in die Projekte einbezogen. „Das ThIMo verfügt über die besten Voraussetzungen, sich als zentrale Forschungseinrichtung auf dem Gebiet der nachhaltigen Mobilität zu etablieren“, so der Minister. Investition in die Zukunft Im neuen Büro- und Laborgebäude arbeiten derzeit schon 18 Wissenschaftler, | 12 UNI I 02 I 2015 acht technische Mitarbeiter und 20 Studenten der TU Ilmenau an Projekten zur Entwicklung künftiger Fahrzeuge. Der Rektor, Professor Peter Scharff, zeigte sich bei der Einweihung, an der zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft teilnahmen, hoch erfreut über den neuen Forschungsstandort der Universität. „Seit seiner Gründung ist es dem ThIMo durch interdisziplinäre, fakultätsübergreifende Arbeit gelungen, Alleinstellungsmerkmale auszubilden und sich erfolgreich als Forschungsmarke zu etablieren. Nun verfügt das Zentrum über modernste Infrastruktur, um seinen Forschungsvorsprung weiter ausbauen zu können.“ Der Sprecher des ThIMo, Professor Matthias Hein, dankte dem Land Thüringen für die großangelegte Förderung im Investitionsvolumen von 26 Millionen Euro. „Das Land hat die Visionen der Universität geteilt und sein Vertrauen in ihre Leistungsfähigkeit zum Ausdruck gebracht“, so Professor Hein. Schon jetzt habe sich gezeigt, dass das Geld gut angelegt ist und das ThIMo mit Projekten von internationaler Ausstrahlung Mobilitätstrends der Zukunft aufgreifen und eine Hebelwirkung für ganz Thüringen und darüber hinaus für Deutschland und Europa ausüben kann. Der Erfolg des Zentrums spiegelt für Professor Hein aber auch das Engagement der beteiligten Wissenschaftler, der ThIMo-Geschäftsstelle und vor allem des Prorektors für Wissenschaft und ThIMo-Initiators und Hauptakteurs, Professor Klaus Augsburg, wider. Exzellente Forschungsausstattung Die Innovationskraft des ThIMo zeigt sich nun auch der Ausstattung des Neubaus. Im Haus konzentriert sind technologische Labore, eine Vielzahl moderner Analysegeräte für technische Systeme, zahlreiche leistungsfähige Simulationsrechner und zwei einzigartige Großprüfstände. Diese hochspezialisierte Hightech-Ausrüstung erlaubt die Kopplung von Simulation und Experiment und ermöglicht die Fahrzeug- UNIPOLITIK »Das ThIMo verbindet nachhaltige Mobilität mit der digitalen Gesellschaft.« Minister Wolfgang Tiefensee Fotos: Bettina Wegner Beim Rundgang gab Professor Klaus Augsburg (links) dem Minister und weiteren Gästen einen Einblick in die Projekte des ThIMo. entwicklung zu maßgeblichen Teilen im Labor und am Rechner. „Die Entwicklung von Fahrzeugen verlagert sich zunehmend von der Straße ins Labor, denn die Digitalisierung hat den Entwicklungsprozess von Fahrzeugen mittlerweile fest im Griff“, erläutert Professor Augsburg. Die im neuen Büro- und Laborgebäude konzentrierten Einrichtungen sind in besonderem Maße auf die Anforderungen dieser Zukunftstechnologien zugeschnitten.“ Kernelemente sind die zwei Großprüfstände VISTA (Virtuelle Straße) und Auch der VISTA-Prüfstand stieß bei den Besichtigungen auf großes Interesse. Gleichzeitig mit dem Neubau wurde der MASTERPrüfstand seiner Bestimmung übergeben. MA STER (Multivalent anwendbare Simulations- und Testumgebung, VierRollenprüfstand). VISTA, mit sechzehn mal zwölf mal zehn Metern der größte Prüfstand der Universität, ist eine Testanlage für die drahtlose Fahrzeugkommunikation im intelligenten Auto. In der elektromagnetisch abgeschirmten Halle werden straßenähnliche Funk- und Fahrumgebungen nachgebildet, die es Forschern und Automobilherstellern ermöglichen, die immer komplexer werdenden elektronischen Systeme in Fahrzeugen zu entwickeln. Auch der MASTER-Prüfstand erfüllt mit einer Antriebsleistung von vier mal 250 Kilowatt, seiner Mess- und Regeltechnik und einer Klimakammer von zwölf mal acht mal fünf Meter Höhe sowie Temperaturbereichen zwischen minus 20 und plus 45 Grad höchste Ansprüche an Leistungsparameter. Von herausragender Bedeutung für die Forschungsarbeiten dürfte aber seine Ausrüstung als Netzwerk-Knoten von Simulationsmodellen des gesamten Fahrzeuges oder seiner Subsysteme sein. Via Ethernet können so in Echtzeit Prüfstände gekoppelt werden, die auch räumlich weit voneinander getrennt aufgestellt sind. Hervorragende Zusammenarbeit Professor Augsburg dankte allen an der Entstehung des Neubaus beteiligten Planer, dem Bauträger, den technologischen Ausrüstern und ausführenden Gewerke. „Angesichts der anspruchsvollen Herausforderungen an die technische Gebäudeausrüstung ist die kurze Bauzeit von nur einem Jahr besonders hervorzuheben“, lobt Professor Augsburg. „Dies war nur durch die hervorragende Zusammenarbeit zwischen der Universität und den beteiligten Firmen möglich.“ Die geschaffenen Möglichkeiten eröffneten das Potenzial, den Entwicklungsprozess von Kraftfahrzeugen dramatisch zu verändern und zu beschleunigen. Das ThIMo werde dazu intensive Forschungsarbeiten leisten. UNI I 02 I 2015 13 | UNIPOLITIK Der Personalrat informiert Tarifabschluss 2015 Im Februar und März 2015 fanden Tarifverhandlungen zwischen der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) und den Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes statt. Das Verhandlungsergebnis wirkt sich direkt auf 800.000 Tarifbeschäftigte aus. Wann und in welchem Umfang die Übertragung auf die 2.200.000 Beamten und Versorgungsempfänger erfolgt, wird in den einzelnen Bundesländern festgelegt. An den Thüringer Hochschulen arbeiten etwa 12.000 Tarifbeschäftigte, davon ca. 1.500 an der TU Ilmenau, von denen weniger als 10 Prozent gewerkschaftlich organisiert sind. In Anbetracht der Hauptforderung der Gewerkschaften, einer deutlichen Steigerung der Entgelte, waren die Beschäftigten an der TU Ilmenau zwiegespalten. Dies ging aus einer Umfrage des GEW (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft)-Betriebsverbandes der TU Ilmenau im Vorfeld der Tarifrunde hervor. Einerseits leisten die Beschäftigten hervorragende Arbeit und wollen dafür auch entsprechend entlohnt werden. Auch steht die Universität im Wettbewerb mit der Industrie um die besten Fachkräfte bzw. Absolventinnen und Absolventen und muss deshalb hinsichtlich der Beschäftigungsbedingungen konkurrenzfähig bleiben. Andererseits ist den Beschäftigten bewusst, dass eine Steigerung der Entgelte direkt zu Nichtwiederbesetzungen befristeter Stellen und zur Reduktion von Beschäftigungsumfängen führen wird. Dies resultiert aus dem Mittelverteilungsmodell des Landes, welches lediglich eine einprozentige jährliche Steigerung der Zuweisungen vorsieht. Ab 2016 entschärft sich dieser Sachverhalt möglicherweise, da die Landesregierung in der kommenden Rahmenvereinbarung eine vollständige Ausfinanzierung der Lohnsteigerungen in Aussicht gestellt hat. Aufgrund der aktuellen Sparbemühungen und der Solidarität unter den Beschäftigten stand an der TU Ilmenau nicht die prozentuale Erhöhung der Entgelte, sondern vielmehr der Wunsch nach dem Erhalt der Arbeitsplätze, beruflichen Perspektiven im Wissenschaftsbereich und gleitenden Übergängen in den Ruhestand im Vordergrund. Dabei ist allerdings zu beachten, dass das Gesetz über befristete Arbeitsverträge in der Wissenschaft (Wissenschaftszeitvertragsgesetz) eine sogenannte Tarifsperre enthält, die es den Gewerkschaften nicht ermöglicht, im Rahmen von Tarifverhandlungen zum Beispiel über Befristungsregelungen im Wissenschaftsbereich zu verhandeln. Das Verhandlungsergebnis ist in der nachfolgenden Übersicht zusammengefasst. Der geringe Organisations- und Mobilisierungsgrad erschwert es den Gewerkschaften, hochschulspezifische Themen in die Verhandlungen einzubringen bzw. konkrete Forderungen durchzusetzen. Auch deshalb konnten bei Themen wie einer Risikozulage für befristet Beschäftigte, der einheitlichen Eingruppierung der Lehrkräfte für besondere Aufgaben an Hochschulen oder der Abschaffung der sachgrundlosen Befristung keine Fortschritte erzielt werden. I Marko Hennhöfer Vorsitzender des Personalrates Der Tarifabschluss auf einen Blick Laufzeit des Tarifvertrages: 1. Januar 2015 bis 31. Dezember 2016 Urlaubsanspruch für Auszubildende: 28 Tage (bisher 27 Tage) Erhöhung der Tabellenentgelte für Angestellte: ab 1. März 2015 um 2,1 %, ab 1. März 2016 um 2,3 %, mindestens jedoch 75 € Erhöhung der Beamtenbesoldungen (Ankündigung des Finanzministeriums): ab 1. Sept. 2015 um 1,9 %, ab 1. Sept. 2016 um 2,1 %, mindestens jedoch 75 € Die Differenz von 0,2 % soll zur Bildung einer Versorgungsrücklage genutzt werden. Erhöhung der Ausbildungsentgelte: ab 1. März 2015 um 30 € und ab 1. März 2016 um 30 € Anpassung der Jahressonderzahlung: Im Tarifgebiet Ost in fünf Schritten auf West-Niveau Entgeltgruppe 2015 2016 2017 2018 2019 E1–E8 76,2 % 80.9 % 85,6 % 90,3 % 95 % E 9 – E 11 64 % 68 % 72 % 76 % 80 % E 12 – E13 46 % 47 % 48 % 49 % 50 % E 14 – E 15 31 % 32 % 33 % 34 % 35 % Bei Auszubildenden sind die Prozentsätze wie in den Entgeltgruppen E 1 – E 8. | 14 UNI I 02 I 2015 Altersvorsorge: Keine Kürzungen bei der betrieblichen Altersvorsorge. Um die bestehenden Defizite in der Kapitaldeckung durch das derzeit extrem niedrige Zinsniveau auszugleichen, werden dafür jedoch die Beiträge für die Arbeitnehmer im Tarifgebiet Ost jeweils um 0,75 % zum 1. Juli 2015, 2016 und 2017 angehoben. Darüber hinaus wird der Arbeitgeberanteil zur Umlagefinanzierung flexibilisiert. Von bisher 1 % kann der Anteil nun auf bis zu 3,25 % ansteigen, wenn die Erträge aus dem kapitalgedeckten Verfahren nicht ausreichen. Gespräche über die Befristungspraxis sollen fortgesetzt werden. UNIPOLITIK Strategische Personalentwicklung Neu im Amt Neue Arbeitsgruppe Wie soll eine strategische Personalentwicklung an der Universität aussehen? Was heißt das eigentlich für die Universität? Welche Zielgruppen werden definiert und welche Konzepte und Maßnahmen muss eine Personalentwicklung leisten, um die Universitätsentwicklung zielführend begleiten zu können? Foto: Richter Das Konzept „zukunftsfähige Universität“ hat, vor allem auf Grund der Stellenbesetzungssperren im Verwaltungsbereich, das Thema strategische Personalentwicklung näher in den Fokus gerückt. PROF. EDDA RÄDLEIN Gleichstellungsbeauftragte Mit diesen und weiterführenden Fragen wird sich die Arbeitsgruppe Personalentwicklung in den nächsten Monaten beschäftigen. Die Arbeitsgruppe hat sich aus der AG Führungskräfteentwicklung entwickelt und ist an der Stabsstelle „Campus-Familie“ angegliedert, die auch die Leitung und Koordination der neuen AG übernommen hat. Die AG Führungskräfteentwicklung wurde mit dem Einsetzen der AG Personalentwicklung aufgelöst. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe wurden auf Grund ihrer Erfahrungen und Kompetenzen an der Universität berufen. Sie vertreten keine Struktureinheit und sind im Rahmen des Strategieprozesses auch nicht unmittelbar von einer Personalentwicklungsmaßnahme betroffen. Je nach Themenstellung wird sich die Arbeitsgruppe externe Unterstützung einholen. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe sind: Prof. Peter Scharff Dr. Margot Bock Dr. Harry Dreffke Dr. Beate Schlütter Dr. Klaus Debes Dr. Arne Upmeier Silke Augustin Marko Hennhöfer Andrea Krieg Die Arbeitsgruppe hat sich am 26. März dieses Jahres konstituiert. Die Sitzungen finden in regelmäßigen Abständen zwischen vier und sechs Wochen statt. Über die Arbeit der Arbeitsgruppe wird in den Gremien und in den Dienststellengesprächen der Interessenvertretungen regelmäßig informiert. I Andrea Krieg Leiterin AG Personalentwicklung Der Senat hat Professorin Edda Rädlein (54) zur Gleichstellungsbeauftragten der TU Ilmenau gewählt. Die Leiterin des Fachgebietes Anorganisch-nichtmetallische Werkstoffe engagiert sich bereits langjährig in der Gleichstellungsarbeit und war seit dem November 2014 stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte. Mit Edda Rädlein wurde erstmals eine Professorin für das Amt der Gleichstellungsbeauftragten gewonnen. Für die Universität auch ein Beleg dafür, dass es in den letzten Jahren gelungen ist, die Zahl der Professorinnen spürbar zu erhöhen. Bislang kamen die Amtsinhaberinnen aus dem Kreis der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen. Professorin Rädlein dankte ihrer Vorgängerin Dr. Karin Bieske für ihre engagierte Arbeit und will sie weiter fortsetzen. Der Schwerpunkt soll dabei vor allem auf der Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen im Mittelbau liegen. Getreu der Devise, dass Förderung schon frühzeitig beginnen und kontinuierlich fortgesetzt werden muss, wird sie sich auch in Zukunft für die Gewinnung von Schülerinnen für ein natur- bzw. ingenieurwissenschaftliches Studium und die Förderung von Studentinnen in den MINT-Fächern und die Erhöhung des Anteils von Professorinnen einsetzen. Im vergangenen Jahr wurde Edda Rädlein von den Studentinnen und Studenten bereits als beste Mentorin für Studienanfänger gewählt. Ihre reichen Erfahrungen will sie nun auch in ihr neues Amt einbringen. Dabei dürfte sie selbst eines der so wichtigen Vorbilder für junge Frauen in der Wissenschaft sein. UNI I 02 I 2015 15 | UNIPOLITIK TU Ilmenau und STU Bratislava 50 Jahre Hochschulpartnerschaft Rund 25 Vertreter der Partnereinrichtung nahmen am wissenschaftlichen Kolloquium und der Festveranstaltung im Curiebau teil. Der Rektor, Professor Peter Scharff, und der Kooperationsbeauftragte für die Zusammenarbeit und Dekan der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, Professor Peter Schaaf, würdigten in ihren Ansprachen die Kontinuität der Kooperation über fünf Jahrzehnte hinweg. „Dies war nur möglich, weil diese Partnerschaft stets mit Leben erfüllt und in die Zukunft gerichtet war“, so der Rektor. Am 26. Mai 1965 hatten die damalige Slowakische Technische Hochschule Bratislava und die damalige Technische Hochschule Ilmenau einen Freundschaftsvertrag abgeschlossen. Die Kooperation wurde seither auf den Gebieten Elektrotechnik, Werkstoffe und Elektronik sowie später auch Lichttechnik, Nanotechnologie und Wirtschaftswissenschaften erfolgreich fortgeführt. Ein halbes Jahrhundert partnerschaftliche Beziehungen zwischen den Hochschulen bzw. heutigen Universitäten in Bratislava und Ilmenau war auch für den Thüringer Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, Wolfgang Tiefensee, Anlass, seine Reverenz zu erweisen. In seinem Grußwort hob er die enorme Bedeutung der Internationalisierung der Hochschulen hervor. Die TU Ilmenau sei für ganz Thüringen ein Vorbild für gelebte Weltoffenheit. Fotos: Bettina Wegner, Max Gerard, STU Bratislava Nachdem bereits am 23. April in Bratislava die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Partnerschaft zwischen der TU Ilmenau und der Slowakischen Technischen Universität Bratislava stattfanden, wurde das Jubiläum am 21. Mai auch in Ilmenau würdig begangen. Der Kooperationsbeauftragte für die Zusammenarbeit mit der STU Bratislava, Professor Peter Schaaf, begrüßt die Gäste zur Festveranstaltung. Stellvertretend für alle Wegbereiter und Wissenschaftler, die die Zusammenarbeit über viele Jahre getragen haben, gaben die Ilmenauer Emeriti Professorin Dagmar Schipanski und Professor Christian Knedlik in ihrer eindrucksvollen Festrede Einblicke in fünf Jahrzehnte Partnerschaft. Sie berichteten von zahlreichen gegenseitigen Forschungsaufenthalten, gemeinsam betreuten Diplom- und Promotionsarbeiten, gemeinsam bearbeiteten Forschungsprojekten und einer großen Anzahl gemeinsamer Publikationen in internationalen Fachzeitschriften und Vorträge zu Kongressen, Workshops und Kolloquien. Teilten die Partner von Beginn an wissenschaftliche Neugier und gemeinsame Ziele in der Forschung, so entwickelte sich schon bald ein überaus vertrauensvolles, freundschaftliches Miteinander. Die Zusammenarbeit hielt auch nach der politischen Wende nicht nur weiter an, sondern wurde mit Blick auf die völlig neuen Chancen und Herausforderungen noch vertieft. 1991 wurde die TU Ilmenau Mitglied des Deutschen Akademischen Austauschdienstes DAAD, der die Fortführung der Zusammenarbeit mit dem Programm „Ostpartnerschaften“ förderte. Unter Leitung der Kooperationsbeauftragten Professor Christian Knedlik (bis 2006), Dr. Herbert Tippmann (2006 bis 2009) und Professor Peter Schaaf (seit 2009) richteten die beiden Partner die Ausbildung in Kooperation auf die Anforderungen eines vereinten Europas Minister Wolfgang TIefensee trägt Prof. Dagmar Schipanski und Prof. Der Rektor übergibt Prof. Stanko die sich in das Gästebuch ein. Christian Knedlik halten die Festrede. Universitätsmedaille der TU Ilmenau. | 16 UNI I 02 I 2015 UNIPOLITIK Bereits am 23. April wurde das Jubiläum in Bratislava begangen. Gruppenbild mit Rektor Prof. Robert Redhammer und den Ilmenauer Gästen. aus. Auch die Zusammenarbeit in der Forschung wurde intensiv fortgesetzt und beide Seiten hatten Gelegenheit, an den neu entstandenen hervorragenden technologischen Arbeitsbedingungen wie dem Zentrum für Mikro- und Nanotechnologien der TU Ilmenau zu partizipieren. Die jeweiligen wissenschaftlichen Kolloquien zum Jubiläum gaben Einblicke in neueste Entwicklungen und Ergebnisse dieser Zusammenarbeit. Die beiderseitigen Festveranstaltungen bildeten auch den Rahmen, um Persönlichkeiten zu ehren, die die Partnerschaft mit ihrem Einsatz über viele Jahre mit Leben erfüllt haben. Nachdem zwischen 1986 und 2010 bereits die Ilmenauer Professoren Karl Nitzsche, Christian Knedlik, Hermann Uhlmann und Dagmar Schipanski mit der Ehrendoktorwürde bzw. der Universitätsmedaille der STU Bratislava ausgezeichnet wurden, erhielten die Professoren Vladimír Tvarožek und Marian Veselý die Ehrenmitgliedschaft der TU Ilmenau. Aus Anlass der 50-jährigen Zusammenarbeit verlieh die STU Bratislava die Ehrendoktorwürde an Professor Peter Schaaf (s. a. S. 61 ) und die Ehrenmedaille bzw. Ehrenplakette an Professor Hermann Uhlmann, Dr. Herbert Tippmann und Dr. Volkmar Breternitz. Die TU Ilmenau verlieh die Universitätsmedaille an den Rektor der STU Bratislava, Prof. Robert Redhammer, stellvertretend für alle Beteiligten an der Kooperation. Da dieser krankheitsbedingt nicht an den Feierlichkeiten in Ilmenau teilnehmen konnte, wurde die Ehrung durch den Prorektor für Bildung, Professor Štefan Stanko, entgegengenommen. Beide Partner äußerten dabei den Wunsch, dass die fruchtbare Zusammenarbeit auch in Zukunft weiter gepflegt wird. Weitere 11 Ehrenurkunden wurden an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der STU Bratislava verliehen. Mehr Verantwortung in der Praxis – von Anfang an „Ich will es wissen. Nicht nur theoretisch, auch in der Praxis. Mein Anspruch: Hightech mit Zukunft. Mein Praktikum und meine Abschlussarbeit für den Bachelor oder Master mache ich bei CeramTec.“ Willkommen bei den Spezialisten für Hochleistungskeramik! 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Am Programm wird fleißig gearbeitet, es lebt wie immer auch von zahlreichen Ideen aus dem Kreis der Mitarbeiter und Studierenden der Universität. Mehr Informationen unter: www.tu-ilmenau.de/glanzlichter Die TU Ilmenau hat in diesem Jahr zwölf neue Auszubildende in die Campus Familie aufgenommen. Fünf der neuen Mitglieder der Universität wollen die Ausbildung zu Kauffrauen für Büromanagement absolvieren. Je zwei Auszubildende streben den Beruf eines Fachangestellten für Medienund Informationsdienste, eines Fachinformatikers oder eines Industriemechanikers an. Ein Azubi möchte Physiklaborant werden. Acht Auszubildende haben 2015 die Berufsausbildung erfolgreich abgeschlossen und wurden für ein Jahr oder länger in ein Arbeitsverhältnis mit der TU Ilmenau übernommen. 1955 wurde die Fakultät für Feinmechanik und Optik gegründet, aus der 1990 die heutige Fakultät für Maschinenbau hervorging. Am 4. November feiert die Fakultät ihr 60-jähriges Bestehen. Mit einer Festveranstaltung blickt die Fakultät gemeinsam mit Wegbegleitern und Partnern aus dem In- und dem Ausland auf eine überaus erfolgreiche Entwicklung zurück. Als Festredner wurden der Historiker Dr. Franz Rittig, der Leiter des Geschäftsbereiches Planetarien der Carl Zeiss AG Wilfried Lang und der Physiker und Astronaut Dr. Ulf Merbold gewonnen. Die Veranstaltung findet ab 14:00 Uhr im Audimax statt. Universitätsarchiv neu zugeordnet Charta „Familie in der Hochschule“ Neue thoska-Karten für Mitarbeiter Das Universitätsarchiv ist seit April der Universitätsbibliothek zugeordnet. Mit der Strukturveränderung soll die Arbeit des Universitätsarchivs weiter verbessert werden. Neben weiteren Synergien wurde es damit insbesondere möglich, das Archiv personell zu verstärken. Dies war aufgrund des hohen Arbeitsanfalles und der notwendigen personellen Absicherung im Vertretungsfall dringend erforderlich. Für die Nutzer verändert sich dadurch nichts, das Archiv befindet sich weiterhin im Haus G und ist zu den gewohnten Zeiten geöffnet: dienstags bis donnerstags von 8:30 bis 11:00 Uhr und von 13:00 bis 15:00 Uhr. Die TU Ilmenau hat die Charta „Familie in der Hochschule“ unterzeichnet und bekennt sich damit zu Familienfreundlichkeit in Studium und Beruf. „Familie in der Hochschule“ ist nicht nur ein Gütesiegel, die Mitglieder des Hochschulverbunds verpflichten sich dazu, festgelegte Standards für mehr Familienorientierung umzusetzen und weiterzuentwickeln. Mit dem Beitritt bekennt sich die TU Ilmenau zu den in der Charta definierten Zielen. Neben der Familienfreundlichkeit ist ein weiteres Ziel die Gesundheitsförderung. In beiden Bereichen weist die TU Ilmenau langjährige Erfahrung bei der Initiierung und Umsetzung entsprechender Maßnahmen auf. Die Mitarbeiter/innen der TU Ilmenau erhalten neue thoska-Karten. Diese sind mit einer moderneren, sicheren Chiptechnologie ausgestattet, die auf einem Mifare-Desfire-Chip basiert. Bis Ende des Jahres soll die Umstellung abgeschlossen sein. Nach den Studierenden verfügen dann auch die Beschäftigten der TU Ilmenau über Desfire-Chip-basierte Karten. Die zugehörige Infrastruktur zum Lesen der Hochschul- und Studentenwerkskarten ist in den vergangenen Jahren bereits campusweit aufgebaut worden. Die Universität bittet alle Inhaber um aktive Mithilfe beim verantwortungsvollen Umgang mit der eigenen Karte und beim Kartentausch. | 18 UNI I 02 I 2015 NACHRICHTEN AUS DER UNISTADT UNIPOLITIK Symbol für Miteinander Die Stadt Ilmenau hat im Rahmen der 12. Internationalen Studierendenwoche in Ilmenau (ISWI) die Fuß- und Radwegbrücke vom Ilmenauer Bahnhof zum Campus der Universität als „Nelson-Mandela-Brücke“ benannt. Stadt und Universität würdigten damit das Leben und Wirken des Kämpfers für Menschenrechte und ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas. Der Ilmenauer Oberbürgermeister GerdMichael Seeber enthüllte gemeinsam mit Sylvain Tientcheu, Vorsitzender des Vereins „Le Cercle Africain de Réflexion“ das Namensschild. Er bezeichnete Nelson Mandela als Brückenbauer zwischen Schwarzen und Weißen, zwischen Völkern und Religionen, zwischen Opfern und Tätern. Die Brücke stehe als Symbol für ein friedliches Miteinander und damit auch für die Idee der ISWI, die alle zwei Fotos: Bettina Wegner Brücke nach Nelson Mandela benannt Jahre Studierende aus verschiedensten Ländern zum Dialog an der TU Ilmenau vereint. Viele der 380 internationalen TeilnehmerInnen der Studentenwoche und zahlreiche Ilmenauer Bürger wohnten der feierlichen Zeremonie bei, die vom Kammerchor der TU Ilmenau musikalisch umrahmt wurde. Sanierung der Fußgängerzone Die Stadt Ilmenau will für ihre Bürger, Studierenden und Gäste noch attraktiver werden. Im April startete die komplette Sanierung der Fußgängerzone. Die großangelegte Baumaßnahme soll im September 2016 abgeschlossen sein. Neben der Erneuerung sämtlicher Versorgungsleitungen soll die historische Innenstadt auch optisch noch schöner werden. So erhält die Geschäftsstraße ein einheitliches, großzügigeres Erscheinungsbild. Dazu wird in zwei Bauabschnitten der Bodenbelag der Straße des Friedens dem der Friedrich-Hofmann-Straße angepasst und bis zum Ziegenbrunnen durchgezogen. Der Platz am Apothekerbrunnen wurde noch geräumiger und einladender gestaltet. Wegweiser und Straßenschilder verschwanden in der Flucht neuer Poller, neue Fahrradständer sorgen für mehr Komfort und dienen als Schutz der bestehenden Bäume. Die Spielgeräte für Kinder wurden ersetzt und mit Fallschutzmatten für mehr Sicherheit ausgestattet. Das Areal um den Ziegenbrunnen wird durch Foto: Stadt Ilmenau Unistadt will attraktiver werden weitere Sitzgelegenheiten und Bepflanzungen aufgewertet. Die derzeit noch rechts und links verlaufenden Entwässerungsrinnen werden durch eine zentral verlegte gusseiserne Rinne ersetzt, die in regelmäßigen Abständen das Ilmenauer Ziegenlogo trägt. Nachdem im Herbst 2015 der erste Bauabschnitt vom Apothekerbrunnen bis zur halben Höhe der Straße des Friedens fertig gestellt wurde, beginnt von hier im April nächsten Jahres der zweite in Richtung Ziegenbrunnen. I Stadtverwaltung Ilmenau UNI I 02 I 2015 19 | UNITITEL MIKRO-NANO- INTEGRATION SCHLÜSSELTECHNOLOGIE FÜR NEUE ANWENDUNGEN Die Nanotechnologie hat in vielen Bereichen unseres Lebens Einzug gehalten. Um die Brücke von der Nano- in die Makrowelt schlagen zu können, müssen Nanostrukturen in Mikrosysteme integriert werden. Dieser Vorgang, die Mikro-Nano-Integration, ist der Schlüssel für viele Anwendungen und gewinnt immer mehr an Bedeutung. Die TU Ilmenau zählt zu den Einrichtungen, die den internationalen Stand der Forschung auf diesem Fortschrittsgebiet bestimmen. | 20 UNI I 02 I 2015 UNITITEL Fotos: Chris Liebold, Lutz Müller Mit ihrem fakultätsübergreifenden Institut für Mikro- und Nanotechnologien IMN MacroNano® zählt die TU Ilmenau zu den Einrichtungen, die den internationalen Stand der Forschung auf diesem Fortschrittsgebiet bestimmen. Seit 1959, als der Physiker und Nobelpreisträger Richard Feynman in einer seiner Vorlesungen unter dem Titel „There’s plenty of room at the bottom - Viel Spielraum nach unten“ einen ersten visionären Blick auf die kleinen Dimensionen geworfen hat, ist viel passiert. Heute können wir tatsächlich ganze Bibliotheken auf einem Stecknadelkopf speichern, Mikrosysteme haben ins Auto Einzug gehalten, Nanoeffekte sorgen für saubere Scheiben und Hauswände, helfen beim Heilen von Krankheiten. Unsere Drucker drucken mit Tropfen in Pikoliter-Größe und Laser erzeugen Femto-Sekunden lange Impulse. Hinter diesen und vielen weiteren Anwendungen stecken zunehmend Nanostrukturen. Nicht die viel diskutierten Nanopartikel, die durch die Luft fliegen und potenziell auch krank machen können, sondern wohl definierte, fest auf ihrer Oberfläche verankerte Strukturen, die in aufwändigen Forschungs- und Entwicklungsprozessen für die Makrowelt erschlossen wurden. Brücke zwischen Nano- und Makrowelt Um die Brücke von der Nano- in die Makrowelt schlagen zu können, müssen Nanostrukturen in ein größeres System, in der Regel ein Mikrosystem, integriert werden. Dieser Vorgang wird als MikroNano-Integration (kurz: MNI) bezeichnet. Er ist die Voraussetzung für völlig neue Anwendungen, die uns in unserem Alltag helfen und sogar dazu beitragen können, globale Herausforderungen wie die Lösung der Energieversorgung oder die Therapie bisher unheilbarer Krankheiten zu bewältigen. Doch in vielen Bereichen steckt die MNI erst in den Kinderschuhen und der Weg vom Labormuster bis zum funktionsfähigen Mikrosystem ist noch weit. Mit ihrem fakultätsübergreifenden Institut für Mikro- und Nanotechnologien IMN MacroNano ® zählt die TU Ilmenau zu den Einrichtungen, die den internationalen Stand der Forschung auf diesem Fortschrittsgebiet bestimmen. UNI I 02 I 2015 21 | Fotos: IMN MacroNano® UNITITEL Von der Nanotechnologie zur Mikro-Nano-Integration Definitionsgemäß spricht man bei Strukturen, deren Abmessung unterhalb von etwa 100 Nanometern, also unterhalb von einem 10.000stel Millimeter, von Nanotechnik. Spätestens ab dem Mikrometer verlassen solche Dimensionen unsere Vorstellung und Erfahrung, und schon ein einzelner Nanometer ist nicht mehr weit von der Größe eines Atoms entfernt. Gerade in ihrer Kleinheit (Nano von lateinisch nanus ‚Zwerg‘) liegt aber die Größe der Nanostrukturen begründet: Hier, in dieser extrem kleinen Welt hängen mechanische, optische, magnetische, elektrische, physikalische und chemische Eigenschaften von Objekten und Oberflächen nicht nur vom Ausgangsmaterial "Unser Name ist Programm: Dimensionen überbrücken - MacroNano!“ Foto: ari | 22 Forschung zur nächsten Generation von Aktoren und Sensoren Die wohl am wenigsten als solche angesprochene, aber am weitesten verbreitete Form der MNI sind die Transistoren in unseren Computern, Smartphones und Tablets. „Diese Schalter sind längst Na- nostrukturen mit funktionsrelevanten Abmessungen im Bereich von 20 – 30 Nanometern. Während auf diesem Feld vor allem große Konzerne die weitere Miniaturisierung vorantreiben, werden an Forschungseinrichtungen wie der TU Ilmenau in Kooperation mit kleinen und mittleren Technologieunternehmen parallel Nanostrukturen für die Gebiete Sensorik, Aktorik, Lebenswissenschaften und Werkstofftechnik erforscht. „Aktoren und Sensoren, die elektronischen Antriebselemente und Messfühler, sind heute unabdingbar für fast alle Lebensbereiche: ob im Smartphone, im Automobil oder in der Industrieautomation“, so Professor Hoffmann. Mit dem Vordringen der Mikrosysteme in immer mehr Anwendungsgebiete nimmt auch der Bedarf an neuen, besonders robusten und zuverlässigen Systemen ständig zu. Gleichzeitig sollen Materialeinsatz und Kosten gesenkt werden. Um diese Herausforderungen mit Forschung und Entwicklung erfolgreich zu meistern, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in seiner Hightech-Strategie 2020 die Mikro-NanoIntegration als Schlüsseltechnologie für die nächste Generation von Aktoren und Sensoren identifiziert. Um sie voranzutreiben, stehen Verbundprojekte von Forschungseinrichtungen wie der TU Ilmenau und Industriepartnern im Vordergrund, die ausgehend von den spezifischen Problemen und dem spezifischen Bedarf innovative Lösungen entwickeln, die deutlich über den aktuellen Stand der Technik hinausgehen. Foto: Oleksiy Mark/fotolia.com ab, sondern vor allem von Größe und Gestalt. In Reinräumen und mit speziellen Anlagen ist es Forschern und Entwicklern also möglich, Nanomaterialien oder Nanoobjekte wie Nanodrähte oder Kohlenstoff-Nanoröhren zu montieren und Oberflächen mit Nanostrukturen zu versehen. An der TU Ilmenau steht inzwischen eine Vielzahl an innovativen Technologien zur Verfügung, um großflächig definierte Nanostrukturen zu erzeugen. Um ihre besonderen Eigenschaften für das tägliche Leben nutzbar zu machen, ist die Integration von Nanostrukturen in Mikrosysteme in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus der Arbeiten gerückt: „Wir befassen uns am Institut IMN MacroNano® ganz wesentlich mit auf Oberflächen erzeugten Nanostrukturen und erforschen ihren Nutzen für die Makrowelt“, sagt Professor Martin Hoffmann, der als Fachgebietsleiter für Mikromechanische Systeme und langjähriger Direktor des Instituts die strategische Ausrichtung des IMN MacroNano® maßgeblich mitgeprägt hat. „Unser Name ist Programm“, betont er: „Dimensionen überbrücken - MacroNano!“ UNI I 02 I 2015 UNITITEL Auswerteelektronik Detektor Messküvette Foto: Lutz Müller IR-Emitter Gelungene Mikro-Nano-Integration: Innovativer Ölzustandssensor für die Zustandsanalyse von Hydraulikölen. Sensor misst Ölqualität Ein wichtiges Anwendungsbeispiel auf diesem Gebiet ist ein vom IMN MacroNano® im Rahmen des BMBF-Verbundprojektes „Nanotechnologiebasiertes Mikrosystem zum insitu-Fluidmonitoring (NaMiFlu)“ (Förderkennzeichen 16SV5360) gemeinsam mit Unternehmen erforschter innovativer Ölzustandssensor. Das neue Messsystem misst den chemischen Zustand von Motor- oder Hydraulikölen während des laufenden Betriebs und liefert Informationen zu deren Alterung. „Damit“, so Professor Hoffmann, „können die Öle länger genutzt, die Anlagentechnik geschützt, Ressourcen geschont und zugleich Kosten gesenkt werden.“ Projektpartner waren kromechanik, Mikrofluidik/-aktorik. Das zeigt das enorme Interesse von Herstellern industrieller Öle und von Systemen und Komponenten technischer Hydraulik an der Entwicklung. Gelungenes Anwendungsbeispiel Möglich wurde die Innovation durch gelungene Mikro-Nano-Integration: Öle werden heute nach wie vor im Wesentlichen auf Grund der Nutzungszeit gewechselt oder es werden relativ einfach zu prüfende Eigenschaften wie Trübung oder Viskosität gemessen. Doch kennen tralbereich, sondern im Infrarot-Bereich (IR). Öle wie auch viele andere Stoffe zeigen eine charakteristische Absorption im Infraroten, die sich ebenso charakteristisch bei der Alterung verändert. Mit Hilfe einer Durchfluss-Küvette, einem für IR-Strahlung transparenten Gefäß für optische Untersuchungen, ist es möglich, diese Veränderungen kontinuierlich zu beobachten. Dazu muss die Küvette aber auch hochdruckfest sein. Stahl und andere Metalle, aber auch Gläser sind zwar druckfest, aber leider nicht IR-durchlässig. Geeignet ist dagegen Silicium. Mit Hilfe der Mikro-Nano-Integration ist es gelungen, aus Silicium eine hochdruckfeste Küvette für das Öl-Monitoring zu erzeugen. „Damit können die Öle länger genutzt, die Anlagentechnik geschützt, Ressourcen geschont und zugleich Kosten gesenkt werden.“ die Ölhersteller inzwischen auch die chemischen Alterungsprozesse im Öl sehr gut. Auch diese kann man messen: wenn ein Öl altert, dann verändert sich seine chemische Zusammensetzung, und zwar charakteristisch für jedes Öl. Diese Änderung kann optisch beurteilt werden, allerdings nicht im sichtbaren Spek- Foto: Patrick P. Palej/fotolia.com EADS Deutschland GmbH (jetzt Airbus), HYDAC Electronic GmbH und FUCHS Europe Schmierstoffe GmbH, der größte von den Ölmultis unabhängige deutsche Ölhersteller, u.a. von Hydraulik-Ölen, sowie die Siegert Thinfilm Technology GmbH, die Micro-Hybrid Electronic GmbH und die Uni des Saarlandes, Lehrstuhl für Mi- UNI I 02 I 2015 23 | UNITITEL Drei Funktionen durch Nanostruktierung Von der Vision zur Forschungsmarke MacroNano® Die Nanostrukturierung erfüllte dabei gleich drei Funktionen: Erstens zur Entspiegelung der Silicium-Oberfläche, die auf Grund der hohen Brechzahl von Silicium ansonsten nur 50 Prozent der IR-Strahlung durchlassen und 50 Prozent reflektieren würde. Zweitens dienen die Nanostrukturen als hocheffiziente Strahlungsquelle (IR-Emitter), die sehr nahe an einen so genannten „Schwarzen Strahler“ herankommen, das heißt ein Maximum an Wärme in IR-Strahlung umsetzen. Drittens ermöglichen sie das hochfeste Verbinden von zwei IR-transparenten Silicium-Fenstern mit Hilfe von speziellen Keramik-Massen im Sinterprozess. Die so erzeugte Verbindung ist nicht nur druckfest bis 300 bar, sondern auch noch höchst temperaturstabil. Die Grundsteine für die Ausrichtung des Instituts wurden bereits mit der Gründung des Zentrums für Innovationskompetenz (ZIK) MacroNano®, das vom BMBF im Rahmen der Initiative Unternehmen Region gefördert wird, gelegt. Ziel der ZIK-Initiative war und ist es, den Forschungsstandorten in den neuen Ländern unverwechselbare Profile zu geben und sie bei dieser Profilierung zu unterstützen. Insgesamt drei Nachwuchsgruppen wurden so über die Jahre etabliert. Professor Jens Müller und Professor Andreas Schober, die in der ersten Phase auf diesem Weg ins IMN kamen, sind heute Fachgebietsleiter der Fachgebiete Elektroniktechnologie und Nanobiosystemtechnik. Damals noch etwas visionär, wurde die Marke MacroNano ® geschaffen. Sie umfasst gleich mehrere Aspekte: Nanostrukturen für ihre Nutzung in Anwendungen der Makrowelt zu erschließen und gleichzeitig sollte das junge Institut mit Themen der Mikro- und Nanowelt auch groß werden. „Das ist inzwischen gut gelungen“, freut sich Professor Jens Müller, der 2012 den Staffelstab als Institutsdirektor übernommen hat. Die Reputation, die das Institut auf diesem Gebiet auch im internationalen Maßstab erreicht hat, belegt das mit 18 Millionen Euro geförderte EU-Mammutvorhaben „Single Nanometer Manufacturing for beyond CMOS devices“, in dessen Rahmen Partner aus acht Ländern unter Koordination von Professor Ivo W. Ran- Elektronenmikroskopische 3D-Untersuchung von Gold-Nano-Partikeln durch Forscher des Fachgebietes Werkstoffe der Elektrotechnik Mit der Fertigstellung des Feynmanbaus 2002, in den damals zunächst neun Fachgebiete ihre Geräte einbrachten und dessen weitere Ausstattung vom Freistaat Thüringen finanziert wurde, wurde der strategische Weg hin zur Integration von Nanostrukturen in Mikrosysteme eingeschlagen. „MacroNano steht heute für die Integration und Einbindung von Nanostrukturen in die Anwendungen unserer Makrowelt,“ so der Institutsdirektor. Dabei erschließen die Forscher der TU Ilmenau zunehmend schon die dritte Dimension von Nanostrukturen. 2012 konnte die vierte ZIK-Nachwuchsgruppe etabliert werden, die sich mit der dreidimensionalen Nanostrukturierung befasst. Sie wird von Professor Yong Lei geleitet, der aus Münster kommend, für die TU Ilmenau gewonnen werden konnte. Um auch dieses Zukunftsgebiet zu verstetigen, hat die TU Ilmenau gleichzeitig eine Professur Dreidimensionale Nanostrukturierung eingerichtet und Professor Lei auf diese berufen. Foto: Richter unter Leitung von Professor Peter Schaaf. gelov, Leiter des Ilmenauer Fachgebietes Mikro- und nanoelektronische Systeme, nun gar bis zur theoretischen Untergrenze aller Größen, dem Atom, vorstoßen. Ziel der Arbeiten ist die Entwicklung von Bauelementen in Einzelnanometergröße und damit eine noch nie dagewesene Miniaturisierung für die enormen Anforderungen der Chiptechnologien der Zukunft. Professor Yong Lei leitet die inzwischen vierte ZIK-Nachwuchsforschergruppe am Institut für Mikro- und Nanotechnologien MacroNano® der TU Ilmenau. Die WissenFoto: ari schaftler erforschen die dreidimensionale | 24 Nanostrukturierung. UNI I 02 I 2015 UNITITEL EXPERTENMEINUNG HANS-PETER HIEPE Bundesministerium für Bildung und Forschung Wer die Leistungsfähigkeit eines Systems auf eine neue Stufe heben will, muss die Strukturen verändern. Das gilt für kleine Dinge – wie die Integration von Nanostrukturen in Mikrosysteme. Das gilt aber vor allem für weithin sichtbare, komplexe Organisationen, zu denen auch die TU Ilmenau gehört. Mit dem IMN MacroNano® schuf die Universität im Jahr 2006 ein Institut mit völlig neuen Strukturen: Wissenschaftler aus 39 Fachgebieten profitieren von extrem niedrigen Disziplinhürden, einer modernen technologischen Plattform und unkomplizierten Kontakten zu Forschungs- und Unternehmenspartnern. »MacroNano® steht heute für die Integration und Einbindung von Nanostrukturen in die Anwendungen unserer Makrowelt.« Das IMN basiert auf der Erfolgsgeschichte des Zentrums für Innovationskompetenz (ZIK) MacroNano®, das vom BMBF seit dem Jahr 2005 gefördert wird. Mit dem ZIK konnte Ilmenau beim Thema Nanotechnologie zu den führenden deutschen Hochschulen aufschließen, neue Studiengänge konzipieren, internationale Nachwuchsforscher anlocken, Fördergelder des Landes einwerben und neue Bereiche – wie die 3D-Nanostrukturierung – etablieren. So in etwa hatten wir uns das einmal gedacht. Fotos: Sebastian Trepesch, oben: BMBF / Thilo Schoch UNI I 02 I 2015 25 | Infrastruktur erster Güte: DFG-Gerätezentrum MikroNano-Integration Die genannten Projekte stehen beispielhaft für die erfolgreiche Arbeit und Entwicklung des IMN MacroNano®. Allein im vergangenen Jahr wurden vom BMBF, der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Europäischen Union, vom Land Thüringen und von Industriepartnern 75 Projekte im Umfang von 9,2 Millionen Euro eingeworben. In den letzten fünf Jahren waren es 47 Millionen Euro. Die mit der Förderung des Bundes, des Freistaates Thüringen, der EU und mit der Unterstützung der Universität aufgebaute hervorragende Forschungsinfrastruktur im Zentrum für Mikro- und Nanotechnologien wird mittlerweile von rund 40 Fachgebieten interdisziplinär genutzt. In gemeinsa- men Runden der beteiligten Forscher wird festgelegt, in welche Richtung die Technologie-Basis erweitert werden soll. „Dies erlaubt einen besonders effizienten Einsatz von Ressourcen und garantiert eine hohe Auslastung der Geräte, die nah am Stand der Technik bleiben“, so Professor Müller. Inzwischen wurde dem ZMN von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ein so hoher Grad an Kompetenz und Spezialisierung bescheinigt, dass es das DFG-Gerätezentrum für Mikro-NanoIntegration in Deutschland wurde. Es bietet Forschern anderer Forschungseinrichtungen einen breiten Zugang zu der erstklassigen Ausstattung der TU Ilmenau mit Reinräumen und technologischem Equipment. Die Partner können damit ohne eigene Infrastruktur-Investitionen und gegen Erstattung der Nutzungskos- Foto: Bettina Wegner UNITITEL ten auf die Geräte und die Expertise des Instituts zurückgreifen. Das gemeinsam von Prof. Jens Müller, Prof. Martin Hoffmann, und Prof. Peter Schaaf konzipierte Projekt war nach einem mehrstufigen Begutachtungsprozess für die Förderung IM INTERVIEW PROFESSOR MARTIN HOFFMANN + PROFESSOR JENS MÜLLER UNI: Das Bundesforschungsministerium hat die Mikro-Nano- UNI: Dem IMN MacroNano® der TU Ilmenau ist es überaus er- Integration als Schlüsseltechnologie für die nächste Generation von Sensoren und Aktoren bezeichnet. Worin sehen Sie die größten Herausforderungen an die Forschungsarbeit auf diesem Gebiet an der TU Ilmenau? folgreich gelungen, sich als Zentrum für Innovationskompetenz, als Forschungsmarke und DFG-Gerätezentrum ersten Ranges zu positionieren. Bei all dem Erreichten – wie will sich das Institut in den nächsten Jahren noch weiter profilieren? Prof. Hoffmann: Nanostrukturen haben ihre ganz eigenen Eigenschaften – im Positiven wie im Negativen. Insbesondere die Langzeitbeständigkeit und die reproduzierbare Fertigung von Nanostrukturen werfen noch viele Fragen auf. Darüber hinaus gelingt es immer wieder neue Anwendungen zu erschließen, die nur durch die oft überraschenden Eigenschaften von Nanostrukturen möglich sind. Prof. Müller: Es gilt das Erreichte zu verstetigen und die gesamte Bandbreite von der Grundlagenforschung bis zur wirtschaftsnahen Umsetzung weiterzuentwickeln. Hier befruchten sich Grundlagen- und angewandte Forschung permanent und die enge Vernetzung der Fachgebiete im IMN MacroNano® unterstützt dies in hohem Maße. | 26 UNI I 02 I 2015 UNI: Mittlerweile gibt es an der TU Ilmenau die vierte ZIK-Forschergruppe. Sie befasst sich mit der 3D-Nanostrukturierung. Welche neuen zukünftigen Anwendungen eröffnet die Forschung in dieser dritten Dimension der Nanostrukturen? UNITITEL als Gerätezentrum ausgewählt worden. Die DFG bescheinigte damit der strategischen Ausrichtung des IMN MacroNano® höchste Anerkennung. Mikro-Nano-Integration – eine Schlüsseltechnologie der Zukunft Die Bedeutung der Mikro-Nano-Integration in vielen Bereichen der Ingenieuranwendungen wächst stetig weiter. Das zeigt sich auch darin, dass die VDE/VDIFachgesellschaft Mikroelektronik, Mikrosystem- und Feinwerktechnik (GMM) sich mit einem eigenen Fachausschuss dem Thema Mikro-Nano-Integration widmet. Auch hier ist die TU Ilmenau an vorderster Position aktiv: Seit seiner Gründung im Jahr 2007 wird der Ausschuss von Professor Martin Hoffmann und damit einem Experten der TU Ilmenau geleitet. Partner aus Universitäten, Forschungseinrichtungen und Hightech-Unternehmen suchen in regelmäßigen Sitzungen und Workshops den Austausch zu aktuellsten Entwicklungen auf dem Gebiet der MikoNano-Integration. Der fünfte Workshop, der 2014 an der TU Ilmenau stattfand, stellte neben 30 Beiträgen aus Forschung und Entwicklung erstmals auch konkrete Produkte von Unternehmen vor. Für die nächsten Jahre wird diese Strategie permanent fortgeschrieben, neue Themen entstehen durch die Kommunikation zwischen den Fachgebieten oder werden von außen angeregt – von kooperierenden Forschern ebenso wie von Unternehmen, die Ergebnisse aus der Grundlagenforschung nun in ihre Produkte einbringen möchten. „Nach wie vor ist die Hürde vom Labormuster bis zum serientauglichen Prozess nicht einfach zu überwinden“, sieht Professor Hoffmann auch für die Zukunft noch viel Forschungs- und Entwicklungsbedarf. Auch sei die MikroNano-Integration für viele Unternehmen der Einstieg in eine neue, unsichtbare Welt. Neben den technologischen Herausforderungen müssen dazu auch die Mitarbeiter qualifiziert werden. Auch hier geht die TU Ilmenau neue Wege: Im Rahmen des vom Bundesforschungsministerium finanzierten Projekts NanoTecLearn kooperieren die Fachgebiete Medienproduktion (Professorin Heidi Krömker), Kommunikationswissenschaft (Professor Paul Klimsa) und Mikromechanische Systeme (Professor Martin Hoffmann), um neue mediale und didaktische Möglichkeiten in der Weiterbildung zu erforschen, die das „Unsichtbare sichtbar machen“. Fotos: ari (7), Sebastian Trepesch (1) Prof. Hoffmann: Hier wurde bewusst ein nicht einfaches Thema gewählt: Mikro- und Nanostrukturen sind oft zweieinhalb-dimensional: sie dehnen sich über große Fläche aus, ihre vertikale Struktur ist hingegen eher klein. Aber gerade die Nutzung der dritten Dimension für und durch die Nanostrukturen bietet hier noch viel Potenzial. Hier hat Prof. Lei neue Impulse eingebracht, aber auch andere Fachgebiete arbeiten daran. Das IMN MacroNano® dürfte bundesweit über das größte Portfolio an Technologien verfügen, mit denen gezielt dreidimensionale Nanostrukturen erzeugt werden können. UNI: Wie hat sich die Entwicklung zum erstklassigen DFG- Gerätezentrum Mikro-Nano-Integration auf die Zusammenarbeit mit Industrieunternehmen und anderen Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen ausgewirkt? Prof. Müller: Regionale KMU sind sicherlich unsere ersten „Kunden“ des Gerätezentrums Mikro-NanoIntegration. Aber wir konnten auch bereits ein DFG-Projekt einwerben, in dessen Rahmen Forschungsleistungen des Gerätezentrums in einer Art Pauschale erbracht werden. Daraus resultiert eine hohe Flexibilität in Bezug auf den Technologiezugriff im Projektverlauf, der in der Beantragungsphase häufig noch nicht abzusehen ist. Mit mehreren ortsansässigen Unternehmen wurden Rahmenvereinbarungen geschlossen, die unter anderem eine direkte Nutzung der Anlagentechnik in den Reinräumen einschließt. Begünstigt wurde dieses Konzept dadurch, dass die Nutzer oft ehemalige Forscher des IMN MacroNano® sind, die sich bestens mit den Anlagen auskennen. UNI I 02 I 2015 27 | UNISTUDIUM Hochschulrankings Coburg hat Coburg sucht Maschinenbauer Werkstofftechniker Elektrotechniker Wirtschaftsinformatiker Humanmediziner Wirtschaftswissenschaftler Materialphysiker Technomathematiker Mechatroniker Wirtschaftsingenieure www.coburg.de/cowork TECHNISCHE UNIVERSITÄT ILMENAU Studieren mit besten Aussichten | 28 UNI I 02 I 2015 Top-Platzierungen für die TU Ilmenau Die TU Ilmenau hat sowohl in dem im ZEITStudienführer 2015/16 veröffentlichten CHEHochschulranking als auch im aktuellen Ranking der Zeitschrift WirtschaftsWoche vom Juli 2015 wieder Top-Platzierungen erreicht. Im CHE-Ranking bewerteten die Ilmenauer Mathematik-Studierenden ihre „Studiensituation insgesamt“ mit der hervorragenden Note 1,4. Darüber hinaus vergaben sie in sieben weiteren Kriterien Bestnoten. Darunter jeweils eine 1,6 für die Unterstützung beim Einstieg ins Studium und die inhaltliche Breite, Interdisziplinarität und internationale Ausrichtung des Lehrangebots. Ebenfalls überaus zufrieden sind die Studenten mit der Betreuung durch die Lehrenden, von deren Erreichbarkeit bis zur Betreuung von Lehrveranstaltungen, Studien- und Abschlussarbeiten. Die Betreuung benoteten sie mit der hervorragenden 1,4. Für den Kontakt mit Kommilitonen vergaben die Studierenden sogar die Bestnote 1,2. Ebenfalls sehr gute Bewertungen erhielt die Universität mit je 1,5 für die Studierbarkeit des Mathematik-Studiums und die IT-Ausstattung. Den Zustand von Hörsälen und Seminarräumen und die Zahl der Studienplätze bewerteten die Mathematik-Studierenden sogar mit 1,4. In der Rangliste der WirtschaftsWoche kamen die Studiengänge Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen jeweils auf den hervorragenden Platz 8. Vor der TU Ilmenau platzierten sich fast ausschließlich ungleich größere Universitäten. Für das Hochschulranking der WirtschaftsWoche in Zusammenarbeit mit der Beratungsgesellschaft Universum wurden 540 Personalverantwortliche deutscher Unternehmen danach befragt, „welche Hochschule die Studenten für ihre Bedürfnisse am besten ausbildet“. Aus einer Liste aller Hochschulen wählten sie diejenigen aus, deren Absolventen ihre Erwartungen am meisten erfüllen. Dabei ist für die Personalchefs besonders wichtig, dass sich die Absolventen rasch in die Arbeitswelt integrieren und flexibel mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen umgehen können. Dementsprechend ist das Ranking stark auf Praxisbezug fokussiert. Die Universität freut sich sehr über das erneut gute Abschneiden in den Rankings und führt es auf das hohe Engagement der Lehrenden, die enge Verbindung von Forschung und Lehre, die interdisziplinäre Ausbildung, den überschaubaren, attraktiven Campus und ein gutes Betreuungsverhältnis zurück. Schon früh erhalten die Studenten auch Einblicke in das Berufsleben. Ab den ersten Semestern absolvieren sie Praktika, darunter häufig in Firmen, mit denen die TU Ilmenau langjährig kooperiert. Nicht selten sind diese Unternehmen später die ersten Arbeitgeber der Absolventen. Foto: ari UNISTUDIUM UNI I 02 I 2015 29 | UNISTUDIUM Die Frage ! Ein Fachpraktikum ist an der TU Ilmenau in vielen Studiengängen Pflicht. Das erste Eintauchen in die Arbeitswelt schon im Studium macht sich dabei nicht nur im Lebenslauf gut, sondern verschafft auch vielen Studenten wertvolle Kontakte und die Chance, sich auszuprobieren. Einem guten Praktikum geht allerdings eine gute Bewerbung voraus. UNI hat nachgefragt, wie man den richtigen Praktikumsplatz findet. Praktikumsplatz: Tim Gubner (25) Masterstudium Informatik Fanny Schukat (27), Bachelorstudium Angewandte Medienwissenschaft Jan Küller (25) Ich habe mich gar nicht beworben, sondern an der Universität nachgefragt, ob es bekannte Stellen gibt. Ich habe nur meinen Lebenslauf geschickt und einen Praktikumsplatz in Amsterdam beim Centrum Wiskunde & Informatica bekommen. Da war ich letztendlich aber nur eine Woche, da die Bezahlung halb so hoch war wie meine Mietkosten. Ich konnte dennoch in Amsterdam bleiben und habe bei Actian angefangen, eine internationale Firma mit einem kleinen Sitz in der niederländischen Hauptstadt. Die Zeit bei der Firma war toll und ich konnte dort auch meine Masterarbeit schreiben. Nun habe ich auch schon ein Stellenangebot als Software Engineer. Für mich hat sich das Praktikum also gelohnt. Als ich das Pflichtpraktikum absolvieren sollte, las ich im Facebook zufällig die Anfrage eines Kommilitonen, ob jemand Interesse an einem bezahlten Praktikum bei der Firma Green View Consulting hätte – und zwar in Äthiopien! Die Vorstellung war abenteuerlich, aber reizvoll, also schrieb ich ihm und er vermittelte mir den Kontakt zu einem ehemaligen Praktikanten. Es folgte ein Bewerbungsprozess, der mit einem entspannten Skype-Gespräch mit dem deutschen Chef der Firma endete. Er fragte mich nach meinen Qualifikationen und erklärte, welche Aufgaben auf mich zukommen würden. Also flog ich tatsächlich nach Äthiopien. Bis jetzt war das die aufregendste und eindrucksvollste Zeit meines Lebens, die mich bis heute prägt. Ich habe gerade mein sechsmonatiges Praktikum am Fraunhofer IDMT abgeschlossen. Ich wollte in der Praktikumszeit gern in Ilmenau bleiben, und natürlich ist Fraunhofer auch eine tolle Adresse im Lebenslauf. Ich habe am Anfang Bekannte gefragt, die Mitarbeiter des IDMT sind, ob ein Praktikum möglich wäre. Die Beziehungen waren hilfreich, dennoch musste ich eine schriftliche Bewerbung einreichen und wurde für ein Bewerbungsgespräch eingeladen. Das Gespräch ging richtig tief in die Materie über die Dinge, die ich kann und weiß. Die Zeit beim Fraunhofer war aufregend. Ich habe für größere Unternehmen Simulationen und Optimierungsvorschläge erarbeitet und ich arbeite nun auch als wissenschaftliche Hilfskraft dort. | 30 UNI I 02 I 2015 Bachelorstudium Medientechnologie UNISTUDIUM Text | Fotos: Susann Kohout Wie hast du ihn gefunden? Erik Hofmann (27) Masterstudium Informatik Theresa Bodewald (24), Bachelorstudium Angewandte Medienwissenschaft Martin Suberski (23), Bachelorstudi- Meine Praktikumssuche habe ich bei der Firmenkontaktmesse inova begonnen. Ich habe mir zuvor die Unternehmen herausgesucht, die mich interessieren könnten und die Vertreter dann auf der Messe direkt angesprochen. Einige waren sehr zugänglich und wir haben gleich EMail-Adressen ausgetauscht. Drei Monate vor meinem Praktikum habe ich dann angefangen mich deutschlandweit zu bewerben. Ich habe sehr viele Bewerbungsschreiben verschickt mit anfänglich vielen Absagen. Mit der Zeit wurden die Schreiben aber immer besser und ich wurde zu Bewerbungsgesprächen eingeladen. Bei den Gesprächen ist es wichtig, man selbst zu bleiben und Motivation mitzubringen. Seit April bin ich nun bei On-Geo in Erfurt. In meinem Studium ist das Fachpraktikum für das fünfte Semester vorgesehen. Als es für mich soweit war, habe ich mich über die Internetseite Trovit bei sieben Unternehmen auf ausgeschriebene Praktikumsstellen beworben. Leider ohne Erfolg, also habe ich mich im siebten Semester noch einmal beworben: diesmal mit Erfolg! Der Unterschied lag vor allem in meiner Bewerbung. Ich habe ein professionelles Bewerbungsfoto schießen lassen und die Bewerbung viel strukturierter aufgebaut. Da ich mich im Bereich Kultur- und Eventmanagement beworben habe, habe ich die Anschreiben auch grafisch ansprechender gestaltet. Ich würde immer empfehlen, viel Mühe in die Bewerbung zu stecken, weil es sich auf jeden Fall lohnt. Mein Praktikum habe ich bei der Steuerungstechnik und Leistungselektronik GmbH ISLE hier in Ilmenau gemacht. Durch meinen Nebenjob als Hilfswissenschaftler hatte ich bereits zuvor persönliche Kontakte zu den Mitarbeitern. Als es soweit war, habe ich direkt beim Fachgebietsleiter nachgefragt, ob ein Praktikum möglich wäre. Das Praktikum war eine tolle Erfahrung, die mein Blickfeld erweitert hat. Die Firma ist relativ klein, dadurch konnte ich projektorientiert arbeiten und in allen Bereichen Erfahrungen sammeln. Das Arbeitsklima war freundschaftlich und bis heute bin ich auf Firmenfeiern als Gast weiterhin willkommen. Wichtig ist, wenn man über persönliche Kontakte geht, dass man rechtzeitig nachfragt. um Elektrotechnik und Informationstechnik UNI I 02 I 2015 31 | Fotos: Susann Kohout UNISTUDIUM Mein Studium nau e m Il in t n e d u t S r e als ausländisch I von Susann Kohout TU . Weltweit steht die ut schen sehr beliebt De n de i be ist m Studierende ter oder sogar -studiu an denen Ilmenauer g, un ind rb Ein Auslandssemes Ve in en er sität es eigentlich als lzahl von Partneruniv können. Aber wie ist eln Ilmenau mit einer Vie mm sa en ion at fik n Jahr aus hrungen und Quali änger kam im let zte nf na die Stu internationale Er fa r de l n ein Vierte unterschiedlichste nt in Ilmenau? Fast nalitäten aus den tio ausländischer Stude Na 91 au en Ilm TU llte UNI von esamt sind an der nen hier gefällt , wo ih es e wi d dem Ausland. Insg un l fie f Ilmenau Warum ihre Wahl au Kulturen vertreten. d Afrika wissen. damerika, Asien un Studierenden aus Sü án Montañez | PERU Liz Margarita Huam Seit März dieses Jahres ist Liz Margarita Huamán Montañez (26) in Ilmenau und studiert Werkstoffwissenschaften im Rahmen des Programms für integrierte internationale Masterstudiengänge mit Doppelabschluss (IISD). Bereits ein Jahr | 32 UNI I 02 I 2015 hat Liz in ihrem Heimatland an der Pontificia Universidad Católica del Peru, der Partneruniversität der TU Ilmenau, für das Doppelabschlussprogramm, studiert. Als sie von dem Doppelabschlussprogramm hörte, bewarb sie sich um ein Stipendium. Liz ist an die TU gekommen, weil der Ruf der Universität sehr gut ist, die Forschung vielseitig und interdisziplinär. Ilmenau ist für sie aber auch als Stadt interessant und anders als Lima. „Es ist sicherer und ruhiger. Ich kann mich hier frei bewegen, bei Tag und Nacht.“ Liz fühlt sich in Ilmenau sehr willkommen. „Die Menschen sind sehr hilfsbereit“, lobt sie. Schon als sie noch in Peru war, hatte sie ein persönliches Schreiben vom Ilmenauer Projektleiter des Doppelabschlussprogrammes erhalten und jetzt in Deutschland hilft ihr We4You bei allen Behördenangelegenheiten. „Viele Menschen sprechen hier außerdem Spanisch und haben mir in der Anfangszeit geholfen, mich zu orientieren und die erste Sprachbarriere zu nehmen.“ Dennoch musste Liz auch fleißig Deutsch lernen. Sie braucht die Sprachkenntnisse nicht nur zum Austausch mit anderen Studenten, sondern vor allem fürs Studieren: Das Studienangebot der Werkstoffwissenschaften ist ausschließlich deutsch. Darauf ist Liz allerdings vorbereitet. Sie lernt seit über zwei Jahren Deutsch und spricht die Sprache inzwischen fließend. Während ihrer Zeit in Deutschland will sie einige Orte in Europa besuchen, so Paris und Rom, München und Hamburg. Ihre Familie vermisst sie allerdings sehr, doch sie ist zuversichtlich, dass sich das mit vielen weiteren internationalen Freundschaften, die sie in Ilmenau knüpfen kann, noch deutlich legen wird. UNISTUDIUM TU ILMENAU N Ismael Ouf | ÄGYPTE Als Ismael Ouf (29) im Oktober 2010 angefangen hat, in Ilmenau zu studieren, fiel es ihm sehr schwer sich zurechtzufinden. Zuvor war er bereits dreimal in Deutschland zu Besuch, unter anderem in Nürnberg und Braunschweig. „Die Städte waren alle sehr klein im Vergleich zu meiner Heimatstadt Kairo mit seinen 18 Millionen Einwohnern, doch als ich nach Ilmenau kam, war es tatsächlich noch viel, viel kleiner.“ Ismael hatte an der Deutschen Universität in Kairo seinen Bachelorabschluss im Fach Telecommunication gemacht und wollte für den Master nach Deutschland. Über die DAAD-Website hat er sich über Studienorte informiert und kam letztendlich nach Ilmenau, um Communications and Signal Processing zu studieren. Sein erster Winter war lang, kalt und verschneit. Er wollte sich auf sein Studium konzentrieren Xinlan Zhou | CHINA Mit beinahe 200 Studenten ist China nach Deutschland das am stärksten vertretene Land an der TU Ilmenau. Zu ihnen gehört Xinlan Zhou (25). Sie ist seit Oktober 2013 in Ilmenau und studiert nun im vierten Mastersemester Media and Communication Science. Mit einem Bachelorab- und hat nur ab und zu mal an We4YouVeranstaltungen teilgenommen. „Ich habe mich selbst isoliert und gestresst.“ Nach drei Semestern wechselte er in den Studiengang Medientechnologie und sein Verhältnis zu Ilmenau fing langsam an, sich zu verändern. Er lernte viele Studenten kennen, fokussierte sich nicht mehr nur auf das Studium, sondern begann, die Vorteile der Kleinstadt zu entdecken. „Mir gefällt die Gemeinschaft in Ilmenau. Wenn man jemanden kennenlernt, dann trifft man ihn garantiert wieder. Außerdem ist das Leben hier sehr günstig und es ist schön, dass man nicht immer öffentliche Verkehrsmittel nutzen muss, sondern auf kurzen Wegen ans Ziel kommt.“ Jedes Jahr kommen viele neue internationale Studenten nach Ilmenau, denen Ismael als Ortsansässiger gern hilft und Fragen beantwortet. Auch hat er bereits zwei Mal die ISWI als Groupleader unterstützt. Zum Thema Heimweh sagt Ismael, dass er nur welches hat, wenn er in Kairo ist. Und zwar nach Ilmenau, seiner neuen Heimat. Nach seinem Studium würde er gern in Deutschland arbeiten und zwar hoffentlich sogar in Ilmenau. schluss aus Hong Kong wollte sie für den Master gezielt nach Deutschland. Dafür wandte sie sich an eine Agentur, die ihr verschiedene Universitäten vorschlug. Neben Universitäten in Köln, Heidelberg und München war auch die TU Ilmenau dabei. Als Xinlan in Ilmenau ankam, wurde sie von Mitgliedern des We4You-BuddyProgramms am Bahnhof abgeholt und zum Campus gebracht. Auch alle weiteren bürokratischen und organisatorischen Wege stellten sich als einfacher heraus als sie vermutet hatte. „Ich hatte mir alles viel schwieriger vorgestellt“, sagt sie. Seit Xinlan in Ilmenau ist, hat sie viele neue Freundschaften geschlossen, vor allem mit anderen internationalen Studenten aus der ganzen Welt. Bei den Deutschen ist es mitunter etwas schwieriger. „Manche haben keine Geduld zu warten, bis man endlich den deutschen Satz vollständig herausgebracht hat.“ Obwohl der Studiengang Media and Communication Science komplett in englischer Sprache absolviert werden kann, nimmt Xinlan seit ihrer Ankunft in Ilmenau bis heute ununterbrochen Deutschunterricht. Das Spracheninstitut bietet Deutsch als Fremdsprache kostenlos an und Xinlan freut sich, dass sie diese Möglichkeiten in Ilmenau nutzen kann. In ihrer Zeit in Deutschland hat Xinlan von Ilmenau aus schon alle größeren Städte Thüringens besucht und war darüber hinaus in Berlin, Hamburg, Stuttgart, Dresden, Leipzig, Frankfurt und Heidelberg. Ilmenau aber hat sie in ihr Herz geschlossen. „Ich hatte nicht erwartet, dass mir so viele tolle Dinge passieren würden.“ China vermisst sie nicht. Durch die modernen digitalen Möglichkeiten kann sie jederzeit Kontakt zu Familie und Freunden aufnehmen. UNI I 02 I 2015 33 | UNISTUDIUM Kooperation mit Staatlicher Universität Sankt Petersburg Start für Doppelmasterprogramm Studierende in den Masterstudiengängen Medienwirtschaft und Wirtschaftsinformatik der TU Ilmenau können ab sofort einen zweiten Abschluss an der Staatlichen Universität Sankt Petersburg erwerben. Ab dem Wintersemester 2015/16 können Studierende der TU Ilmenau einen Teil ihres Masterstudiums an der Staatlichen Universität Sankt Petersburg in Russland ableisten und innerhalb der normalen Regelstudienzeit zwei Studienabschlüsse erwerben. Umgekehrt absolvieren künftig Studierende aus St. Petersburg einen Teil ihrer Ausbildung in Ilmenau. Der Rektor der TU Ilmenau, Prof. Peter Scharff, und der Prorektor für internationale Beziehungen der Staatlichen Universität Sankt Petersburg, Prof. Alexander Gogolewskiy, haben ein entsprechendes Doppelmasterabkommen unterzeichnet. Der Studienaufenthalt, der in der jeweiligen Landessprache durchgeführt wird, findet im dritten Fachsemester statt. Die Masterarbeit im vierten Fachsemester wird von Professoren der TU Ilmenau und der Staatlichen Universität St. Petersburg gemeinsam betreut. Rektor Prof. Scharff betont den Stellenwert des Doppelmas- | 34 UNI I 02 I 2015 Blick auf die Staatliche Universität Sankt Petersburg Foto: A. Savin terprogramms: „Für beide, russische und deutsche Studierende, ist das ein einzigartiges Angebot, denn angesichts des Investitionsvolumens deutscher Unternehmen in Russland sind Fachkräfte mit Sprach- und Landeskenntnissen hier wie dort sehr gefragt.“ Die Vertragsunterzeichnung fand im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung zum 75. Gründungstag der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Staatlichen Universität Sankt Petersburg, der ältesten Staatlichen Universität Russlands, statt. 1724 vom russischen Zaren Peter I. gegründet, zählt sie heute zu den renommiertesten Universitäten der Russischen Föderation. Derzeit sind hier 32.000 Studierende an 29 Fakultäten eingeschrieben. Die Zusammenarbeit der TU Ilmenau und der St. Petersburger Universität besteht bereits seit über 20 Jahren. Die Beauftragte der TU Ilmenau für Russland und die GUS-Länder, Prof. Kerstin Pezoldt, und der Koordinator auf russischer Seite, Prof. Wladimir Halin, sind sich angesichts der langen Kontakte sicher, dass die Studiengänge mit doppeltem Abschluss ein voller Erfolg werden. Interessierte Studierende können sich ab sofort an sie wenden, um einen Studienaufenthalt an der Partneruniversität zu planen. UNISTUDIUM BASICplus – Berufsbegleitend studieren TU weitet Aus- und Weiterbildung aus Die Universität hatte Unternehmen aus der Region eingeladen, um ingenieurwissenschaftliche Aus- und Weiterbildungsformate zu ermitteln und diese passgenau zu gestalten. Im Rahmen des vom Bund geförderten Vorhabens BASICplus öffnet die TU Ilmenau ihre Lehrangebote künftig verstärkt auch anderen Personenkreisen, die berufsbegleitend kompetenzerhaltende und kompetenzerweiternde Aus- und Weiterbildungsangebote nutzen möchten. Dafür wird im Projekt an der Flexibilisierung der Zugangsbedingungen gearbeitet. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Anerkennung bzw. Anrechnung beruflicher Kompetenzen. Beim Treffen besprachen die Vertreter der TU Ilmenau und Unternehmen, wie, geleitet vom Grundsatz der Einheit von Lehre und Forschung, die Interessen der Firmen in Forschung und Entwicklung in Einklang mit universitären Aus- und Weiterbildungsangeboten gebracht werden können. Die Universität gestaltet diese Angebote im Rahmen ihrer Forschungs- und Lehrkompetenzen künftig bedarfsorientierter und in flexiblen Formaten. Diskutiert wurde an Beispielen die Umsetzung konkreter Inhalte, von Einzelmodulen über Zertifikate bis zu akademischen Abschlüssen. Weiterhin sprachen Fotos: Max Gerard Die TU Ilmenau baut ihr Angebot in der Aus- und Weiterbildung aus und öffnet sich damit weiteren Zielgruppen. Dafür wurden beim 1. Informations- und Netzwerktreffen des Projekts BASICplus die Weichen gestellt. Der Prorektor für Bildung und Leiter des Projekts BASICplus, Prof. Jürgen Petzoldt, im Gespräch mit den Teilnehmern. die Teilnehmer über die Lehr- und Lernmethoden und -formate sowie darüber, wie Selbstlern- und Präsenzphasen im Rahmen berufsbegleitender Angebote möglichst individuell gestaltet werden können. Alle Aus- und Weiterbildungsangebote in ingenieurwissenschaftlichen Fächern sollen praxisnah und fachübergreifend ausgerichtet sein und möglichst auch die Nachfragen nach notwendigen Schlüsselkompetenzen berücksichtigen. Nach einer Bedarfsanalyse und Kompetenzfeststellung wird Interessenten, die einen akademischen Abschluss anstreben, eine Empfehlung zur Belegung bestimmter Module gegeben. Das anwendungsorientierte Wissen eignen sich die Teilnehmer neben ihrem Beruf zu Hause in Selbstlern- phasen, unterstützt durch e-LearningAngebote, und in Präsenzangeboten an der Universität an. Um Beruf, Studium und Familie unter einen Hut bringen zu können, bietet die Universität eine umfangreiche fachliche und organisatorische Beratung und Betreuung an. So trägt die bessere und stetige Weiterentwicklung von Beschäftigten in ingenieurwissenschaftlichen Fächern künftig nicht nur dazu bei, die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Unternehmen zu verbessern, auch die Teilnehmer selbst erarbeiten sich Qualifikationen, die sie in ihrem Berufsleben voranbringen. Das erste berufsbegleitende Studienangebot im Rahmen des Projekts BASICplus ist am 11. September gestartet. Die Lauscha Fiber International GmbH, ein Unternehmen der UNIFRAX-Gruppe, ist ein weltweit aktiver Hersteller von Mikroglasfasern mit Produktionsstätten in Deutschland, USA, Russland und Bahrain. Wir bieten an allen unseren weltweiten Standorten • Praktikumsplätze • Themen für Abschlussarbeiten und • Einstiegsmöglichkeiten für Ingenieure Verfahrenstechnik, Materialwissenschaften und Betriebswirtschaft Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, freuen wir uns auf die Zusendung Ihrer aussagefähigen Bewerbungsunterlagen an: Lauscha Fiber International GmbH, z. Hd. Herr Merklein, Dammweg 35, 98724 Lauscha E-Mail: [email protected] UNI I 02 I 2015 35 | UNISTUDIUM Karriereforum 20 Jahre inova Ilmenau Foto: Tobias Teichmann Das Karriereforum Mitteldeutschlands – die inova Ilmenau – öffnet in diesem Jahr zum 20. Mal seine Pforten. Zur Jubiläumsmesse werden am 27. und 28. Oktober über 180 Unternehmen und mehr als 5.000 Besucher erwartet. Zwei Tage lang verwandelt sich die Sporthalle der Universität in der Ehrenbergstraße 51 ab 10 Uhr in eine Messehalle und Kontaktplattform, die den Einstieg ins Berufsleben für Studierende und Absolventen erleichtern soll. „In diesem Jahr“, so Sonja Kaiser, Projektleitung der inova 2015, „erwarten die Besucher 180 Aussteller, darunter bekannte Konzerne wie die Bosch Gruppe, Brose und die Volkswagen AG aber auch Start-Ups und mittelständische Unternehmen aus der Region.“ Vermittelt werden Praktikumsstellen, Traineeprogramme und Abschlussarbeiten, aus denen sich durchaus auch ein Direkteinstieg ergeben kann. Unternehmenspräsentationen bieten die Möglichkeit, ausgewählte Unternehmen besser kennenzulernen und eine Study.Lounge lädt zum persönlichen Gespräch und Verweilen ein. Darüber hinaus werden ein BewerbungsmappenCheck sowie professionelle Bewerbungsfotos angeboten. Natürlich alles kostenlos! 20 Jahre Erfolgsgeschichte Zum 20-jährigen Jubiläum lohnt es sich durchaus auf die Historie des Karriereforums zurückzublicken. Die inovaIlmenau wurde als Projekt von engagierten Mitgliedern des SWING an der TU Ilmenau e.V. ins Leben gerufen und startete als kleine regionale Messe im Jahr 1996. Damals fanden die 19 Aussteller in der Mensa der TU Ilmenau Platz. Durch eine steigende Ausstellerzahl und vielfältige neue Ideen der Studierenden, ist die inova kontinuierlich gewachsen und konnte den Austragungsort ab 2005 in die erheblich größere Campussporthalle verlegen. Aus der Vision einen unkomplizierten und sehr engen Kontakt von Studierenden zu Firmenvertretern aller Branchen herzustellen, ist mittlerweile eines der größten studentischen Projekte an der TU Ilmenau geworden. Studentisches Projekt Das Karriereforum ist seit der Gründung ein ehrenamtliches Projekt, welches ausschließlich von Studierenden organisiert und umgesetzt wird. Zwei Projektleiter und ihr Team bestehend aus ca. 40 Studierenden sorgen für einen reibungslosen Ablauf während der beiden Messetage. Projektleiterin Katharina Apfelbeck erklärt den Vorteil: „Es ist eine Messe von Studenten für Studenten, die sich dadurch auszeichnet, dass wir ganz genau wissen, was unsere Besucher von der inovaIlmenau erwarten.“ Neben dem eigenen Team ist vor allem die Zusammenarbeit mit der Technischen Universität und den anderen Vereinen ausschlag- | 36 UNI I 02 I 2015 Die Projektleiterinnen der inova 2105 Katharina Apfelbeck (links) und Sonja Kaiser. gebend für den Erfolg des Projekts. Diese Teamleistung macht es möglich, dass die inova mittlerweile zu einem der wichtigsten Karriereforen in ganz Deutschland zählt. Jobeinstieg dank inova In den vergangenen Jahren hat die inova bereits zahlreichen Studierenden und Absolventen erfolgreich zum Jobeinstieg oder Praktika verholfen. Darüber freut sich insbesondere das studentische Organisationsteam hinter der inova und hofft, dass auch zum 20 jährigen Jubiläum wieder viele die Chance nutzen werden, erste Kontakte zu ihren potenziellen Arbeitgebern zu knüpfen. Auch in diesem Jahr kann die inova auf prominente Unterstützung zählen. Neben dem Universitätsrektor Prof. Peter Scharff übernehmen zum Jubiläum unter anderem Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung sowie Andrea Nahles, Bundesministerin für Arbeit und Soziales, das Amt der Schirmherren der inovaIlmenau 2015. Mehr Informationen zur inova 2015 gibt es unter www.inova-ilmenau.de. 27. & 28. Oktober 2015 10:00 Uhr- 16:30 Uhr Campus-Sporthalle Ilmenau Eintritt frei! [email protected] 19. bis 23. Oktober 2015 Warm.up.Week UNI I 02 I 2015 37 | UNISTUDIUM NEUES AUS DEM QUALITÄTSMANAGEMENT QM-relevante Informationen und Arbeitshilfen Der Internetauftritt der Stabsstelle Qualitätsmanagement Abbildung 1: Screenshot der Homepage der Stabsstelle Qualitätsmanagement Die Stabsstelle Qualitätsmanagement (QM) ist dem Rektorat unterstellt und direkt beim Prorektor für Bildung angesiedelt. Sie begleitet das Rektorat bei der Weiterentwicklung eines universitätsweiten Qualitätsmanagementsystems in den Bereichen Führung, Forschung, Studium und Lehre sowie im Bereich der Dienstleistungen. Zudem erarbeitet die Stabsstelle QM Mess- und Bewertungsinstrumente (einschließlich Evaluationen und Umfragen im Auftrag des Rektorates) sowie Steuerungsinstrumente, unterstützt die Struktureinheiten bei der zweckmäßigen Einbindung dieser Instrumente in die Qualitätsregelkreise und koordiniert deren Weiterentwicklung. Die Stabsstelle steht den Struktureinheiten der Universität in Fragen des QM beratend zur Seite und arbeitet eng mit der Stabsstelle Controlling zusammen. Sie unterstützt alle Struktureinheiten in Belangen des QM, das heißt bei der Festlegung, Weiterentwicklung und Kontrolle | 38 UNI I 02 I 2015 der Einhaltung von qualitätsrelevanten Prozessen sowie bei Maßnahmen zur Qualitätssicherung, mit denen die Qualität der universitären Tätigkeiten geprüft und bewertet und Handlungsbedarfe identifiziert werden. sowie zur Verfügung gestellte Dokumente, interessante Links und die Kontaktdaten bzw. Aufgabenfelder der Qualitätsmanagement-Beauftragten des Rektorats, der Stabsstelle Qualitätsmanagement, der Bolognaberaterin und des Zentralinstituts für Bildung (ZIB)/Evaluation. Viele Informationen im Netz Die Webseiten der Stabsstelle Qualitätsmanagement (www.tu-ilmenau.de/ qualitaetsmanagement/) dienen vor allem zur Information und Kommunikation und stellen somit für die Stabsstelle ein wesentliches Arbeits- und Hilfsmittel bei der Erfüllung der im ersten Absatz genannten Aufgaben dar. Die Gliederung der Webseiten orientiert sich in großen Teilen an den für die Universität definierten Hauptprozessen (vgl. rote Markierung in Abbildung 1). Zusätzliche Menüpunkte weisen auf die Webseite der Arbeitsgruppe (AG) QMB, den QM-Sharepoint, die Meinungsbox Im Mittelpunkt des QM-Systems der Universität steht das interne Qualitätssicherungssystem in Studium und Lehre, das Gegenstand der Systemakkreditierung ist. Dementsprechend befinden sich auf den QM-Webseiten zahlreiche Informationen für Studiengangverantwortliche und Lehrende. Exemplarisch genannt seien hier die über den Menüpunkt „Prozess Studienangebot“ zur Verfügung stehenden Informationen zu den Studiengangkommissionen bzw. deren aktuelle Zusammensetzung sowie Links zu wichtigen Verfahrensanweisungen zur Einführung, Weiterentwicklung und Aufhebung eines Studienganges. Unter In der nächsten UNI: Regelmäßige interne/externe Studiengangevaluation dem Menüpunkt „Prozess Lehre der Fachgebiete“ sind Hinweise zum Modulkatalog und die zu diesem Prozess existierenden Verfahrensanweisungen zur freiwilligen Fach- und Lehrveranstaltungsevaluation oder zur QMB-initiierten Fachevaluation zu finden. Zudem werden unter diesem Menüpunkt in jedem Semester die für die QMB-initiierte Fachevaluation ausgewählten Fächer universitätsintern veröffentlicht. Nutzerfreundliche Bereitstellung QM-relevante Informationen und Dokumenten werden nutzerfreundlich über den QM-Sharepoint (vgl. grüne Markierung in Abbildung 1) bereitgestellt und sind auf diese Art und Weise an zentraler Stelle in einheitlicher Form verfügbar. Der Zugang zum QM-Sharepoint ist direkt über die QM-Website mit Hilfe des Uni-Login möglich. Einen Überblick über die aktuellen Inhalte liefert die Startseite des QM-Sharepoint (vgl. Abbildung 2). Hervorzuheben sind insbesondere die für die Studiengangkommissionen bereitgestellten Unterlagen, zum Beispiel die jährlichen Studienganganalysen, die eine studiengangbezogene Auswertung der Hochschulstatistik liefern. Meinungsbox für Unimitglieder Ein wichtiges Kommunikationsmedium zu Belangen des QM stellt die Meinungsbox dar, über die für alle Mitglieder und Angehörigen der Universität jederzeit die Möglichkeit besteht, sich mit ihrem Anliegen (Anregungen, Problemen oder Lob) an die Stabsstelle Qualitätsmanagement zu wenden. Zur Bearbeitung des geschützten Formulars ist das persönliche Uni-Login erforderlich. Die Abgabe der Meldung über die Meinungsbox ist anschließend anonym möglich. Die eingehenden Meldungen werden entsprechend der in der AG QMB getroffenen Festlegung behandelt. Akute und zuordenbare Meldungen, zum Beispiel zu bestimmten Lehrveranstaltungen, werden verbunden mit der Bitte um Rückmeldung umgehend dem jeweiligen Verantwortungsbereich zugeleitet. Meldungen allgemeiner Natur werden gesammelt und in regelmäßigen Abständen der AG QMB vorgestellt, die den weiteren Umgang festlegt. Die QM-Meinungsbox bietet zudem für Studierende die Möglichkeit, Meldungen zum mit dem Studium verbundenen Arbeitsaufwand abzugeben. Gemäß UNISTUDIUM European Credit Transfer System (ECTS)Leitfaden beträgt der Arbeitsaufwand eines Studierenden für ein akademisches Jahr in Deutschland ca. 1800 Stunden, wobei ein Leistungspunkt ca. 30 Arbeitsstunden entspricht. Die einem Modul zugeordneten Leistungspunkte sollen die Gesamtbelastung für das Absolvieren des Moduls (Präsenzzeiten, Selbststudium inkl. Prüfungsaufwand) realistisch widerspiegeln. Wenn Studierende der Meinung sind, dass die zu erreichenden Leistungspunkte eines bestimmten Moduls nicht dem erforderlichen Arbeitsaufwand entsprechen, besteht die Möglichkeit der Rückmeldung zur Arbeitsbelastung an die Stabsstelle QM. Die gesammelten studiengangbezogenen Meldungen dienen den Studiengangverantwortlichen als Diskussionsgrundlage für die Weiterentwicklung des Lehr- und Studienangebots, z. B. in Bezug auf die Anpassung der Leistungspunktevergabe. ANSPRECHPARTNERINNEN: Dr. Heike Schorcht und Britta Sattler [email protected] Abbildung 2: Screenshot QM-Sharepoint UNI I 02 I 2015 39 | UNIFORSCHUNG Drittmittelbilanz Neuer Allzeitrekord Den Schlüssel für den Erfolg sieht der Prorektor für Wissenschaft der TU Ilmenau, Professor Klaus Augsburg, gleich in mehreren Faktoren, an erster Stelle aber bei hervorragenden, hochmotivierten Wissenschaftlern und Nachwuchsforschern. „Dass wir die Rekordwerte bei den Drittmitteleinnahmen der letzten Jahre nochmals übertreffen konnten, zeugt von der herausragenden Arbeit und hohen Motivation unserer Wissenschaftler und Nachwuchsforscher“, so der Prorektor. „Ihnen gebührt dafür hohe Anerkennung.“ Weitere Faktoren für die erfolgreiche Drittmittelbilanz seien die Forschungsarbeit an der Schnittstelle verschiedener Disziplinen, die immer bessere Vernetzung der Universität mit Partnern in Wissenschaft und Wirtschaft und ein leistungsorientiertes Umfeld. Seit vielen Jahren ist der Fokus der Forschungsstrategie und Berufungspraxis der Universität darauf gerichtet, herausragende Wissenschaftler und Nachwuchsforscher zu gewinnen und die Kompetenzen von Fachgebieten aller fünf Fakultäten zu schlagkräftigen Forschungsverbünden zusammenzuführen. Als Plattformen für die gemeinsame Arbeit in den fakultätsübergreifenden Instituten und Innovationszentren wurden technologische Zentren mit einer überdurchschnittlich guten Ausstattung aufgebaut. „Auf diese Weise“, fasst der Prorektor zusammen, „ist es uns gelungen, die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit der Universität zu steigern und das internationale Niveau der Forschung auf ausgewählten Kompetenzfeldern mitzubestimmen.“ Die deutlichste Einnahmensteigerung erzielte die Universität bei den Bundesmitteln; hier konnte das Ergebnis um fast drei Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Auch bei den Landesmitteln erreichte die TU erneut einen hohen Stand. Hier spiegelt sich neben der | 40 UNI I 02 I 2015 Foto: Ingo Herzog Die TU Ilmenau hat 2014 mit 46,9 Millionen Euro die höchsten Drittmitteleinnahmen ihrer Geschichte erzielt. Damit setzte die Universität den seit nunmehr zehn Jahren anhaltenden Erfolgskurs bei der Einwerbung von Drittmitteln für die Forschung weiter fort. Der Prorektor für Wissenschaft der TU Ilmenau, Prof. Klaus Augsburg. Förderung von Großprojekten wie dem Thüringer Innovationszentrum Mobilität und dem Thüringer Zentrum für Maschinenbau auch die Förderung von insgesamt zehn TAB-Forschergruppen in den letzten Jahren wider, deren erfolgreiche Arbeit inzwischen Beachtung weit über die Grenzen Thüringens hinaus erlangt hat. Bei der EU-Förderung verbuchte die TU Ilmenau ihr bisher bestes Ergebnis. Dies freut den Prorektor ganz besonders: „Momentan werden 25 Projekte von der EU gefördert, darunter Großprojekte mit Partnern aus vielen Ländern. Das zeigt, dass die TU Ilmenau auch in der internationalen Community inzwischen sehr gut vernetzt ist.“ Die freien Drittmittel stiegen um 1,6 Millionen Euro. Auch das ist für Professor Augsburg ein sehr erfreuliches Ergebnis: „Es zeigt, dass wir neben der Grundlagenforschung auch in der anwendungsorientierten Forschung am Puls der Zeit sind.“ Die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft sei aber auch mit Blick auf eine praxisorientierte Aus- bildung, auf Themen für Masterarbeiten und Promotionen und nicht zuletzt für die Positionierung von Absolventen der TU Ilmenau in der Industrie sehr wichtig. Mit rund 494.000 Euro Drittmitteleinnahmen pro Professor/in im Jahr 2014 liegt die TU Ilmenau im bundesweiten Vergleich unter den Top 10. Professor Augsburg zu dieser herausragenden Platzierung: „Die Pro-Kopf-Einnahmen an Drittmitteln werden in der wissenschaftlichen Welt als ein Gradmesser für wissenschaftliche Leistungsfähigkeit von Hochschulen herangezogen. Dass wir bei diesem Vergleich langjährig zu den besten zehn Hochschulen deutschlandweit gehören, erfüllt mit Stolz und Freude. Wir sollten dabei allerdings nicht vergessen, dass Drittmittel nur ein Kriterium für wissenschaftliche Qualität sind, weitere sind Publikationen und Promotionen und viele andere. Die Erfolge auf diesen Gebieten sind uns ebenso wichtig und wertvoll.“ Insgesamt konnten im letzten Jahr 478 Mitarbeiter auf Drittmittelbasis zusätzlich an der TU beschäftigt werden. „Die Leistungsfähigkeit der Universität hängt also in ganz entscheidendem Maße von den Drittmittelbeschäftigten ab“, betont der Prorektor. „Das gilt nicht nur für die Forschung, sondern in hohem Maße auch für die Lehre und die Betreuung von studentischen Forschungsarbeiten.“ Die erfolgreiche Drittmittelarbeit führt also zu vielen weiteren positiven Effekten, von denen die gesamte Universität in hohem Maße profitiert. Für den Prorektor ist es daher sehr wichtig, die Leistungsträger auch zu würdigen. „Motivation kommt von Anerkennung, und nur wenn Erfolge gewürdigt werden, entsteht ein Klima für Kreativität und Leistungsbereitschaft. Das sollten wir uns immer wieder bewusst machen, denn das ist die Voraussetzung, um Leistungsträger in Forschung, Lehre und Leitungsbereichen zu UNIFORSCHUNG 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Gesamt 18,83 17,91 23,02 25,38 28,99 30,25 39,47 44,73 40,20 (43,80) 46,87 Bund 5,50 6,08 9,02 9,30 11,29 10,01 14,43 13,68 12,95 15,01 2,96 2,90 2,59 4,24 3,44 4,59 7,89 10,48 10,30 (13,90)* 11,38 DFG 4,17 3,66 4,44 4,85 6,71 7,25 8,39 8,09 6,71 5,99 EU 2,15 1,19 2,00 1,73 2,45 1,38 1,30 3,82 1,28 3,87 Freie Dritt- 4,05 4,08 4,97 5,26 5,11 4,51 4,68 4,96 4,73 6,34 2,51 2,78 3,70 4,23 4,28 Land Sonstige (bis 2009 in Industriemitteln) *Thüringer Zentrum für Maschinenbau Drittmittel-Forschungsvolumen der TU Ilmenau 2005 – 2014 binden und damit letztlich die Zukunft der Universität als Ganzes zu sichern.“ Kritisch sieht der Prorektor, dass die unzureichende Grundfinanzierung der Universität zunehmend durch Drittmittel kompensiert werden muss. „Das kann keine Lösung sein“, mahnt er. Um in der Zukunft wieder mehr strategischen Handlungsspielraum zu erlangen, hat die Universität das Konzept „Zukunftsfähige Universität“ erarbeitet. Der damit verbundene universitätsweite Diskussionsprozess, wie die Schwerpunkte in Forschung und Lehre künftig gelagert sein werden und welche Veränderungen notwendig sind, hat bereits begonnen. Neben der Universität, so Professor Augsburg, muss aber die Wissenschaftspolitik im Freistaat ihre Hausaufgaben machen. „Hier ist insbesondere zu klären, welche Bedeutung in Thüringen künftig auf die Ausstattung von Forschung und Lehre in den MINTDisziplinen gelegt wird.“ Die Strategie der Interdisziplinarität und Kompetenzbündelung an der TU Ilmenau wird zweifellos auch in Zukunft min- destens ebenso so intensiv verfolgt werden wie in den letzten Jahren. „Um bei Großformaten der EU, des Bundes und der Deutschen Forschungsgemeinschaft punkten zu können, ist es notwendig, eine kritische Masse zu überschreiten“, betont der Prorektor. „Die fakultätsübergreifende Zusammenarbeit innerhalb der Universität und darüber hinaus mit weiteren Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen ist also das Pfund, mit dem wir wuchern müssen.“ Kommt der größte Teil der Drittmittel schon seit Jahren aus den fakultätsübergreifenden Instituten wie dem IMN MacroNano®, dem Thüringer Innovationszentrum Mobilität (ThIMo) und dem Thüringer Zentrum für Maschinenbau, so konnte das ThIMo im letzten Jahr auch eine ProExzellenz-Förderung des Landes Thüringen gewinnen. Zielstellung ist, das Thema VIST4F - virtuelle Straße zum potenziellen DFG-Sonderforschungsbereich aufzubauen. Mit ihrer wissenschaftlichen Schwerpunktsetzung sieht der Prorektor die TU Ilmenau überhaupt gut für die Zukunft aufgestellt: „Unsere Forschungsschwerpunkte decken sich mit den Themengebieten, die die Europäische Kommission als Key Enabling Technologies, die Bundesregierung in ihrer Nationalen Innovationsinitiative und die Europäische Union für Thüringen und der Freistaat selbst im Rahmen seiner regionalen Forschungs- und Innovationsstrategie (RIS 3) als besonders zukunftsweisend eingestuft haben, zum Beispiel die Querschnittstechnologien Nanotechnologie, Energietechnik, Kommunikationstechnologien, Materialtechnik, Mobilität und Produktionstechnik. Wir sind also in einer guten Ausgangsposition, um auch künftig erfolgreich im internationalen Wettbewerb um die beste Köpfe und Forschungsförderungen bestehen zu können.“ Internes Drittmittelranking Forschung der TU Ilmenau siehe Seiten 42/43 UNI I 02 I 2015 41 | UNIFORSCHUNG Internes Drittmittelranking Forschung 2014 Drittmittelranking der TU Ilmenau Wie in jedem Jahr veröffentlicht UNI das interne Drittmittelranking Forschung der TU Ilmenau. Die TOP-10-Gesamtliste erfasst die Platzierungen der Fachgebiete über alle Förderquellen hinweg. Die TOP-5-Ranglisten weisen jeweils die ersten fünf Plätze in den einzelnen Förderquellen aus. Die Fachgebiete, die bereits im Vorjahr in der jeweiligen Rangliste vertreten waren, sind farbig unterlegt. TOP 10 GESAMT Rang Fachgebiet Leiter in Tausend Euro 1 Kraftfahrzeugtechnik Prof. Klaus Augsburg 4.460 2 Mikro- und Nanoelektronische Systeme Prof. Ivo W. Rangelow 2.816 3 Biomedizinische Technik Prof. Jens Haueisen 2.154 4 Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik Prof. Matthias Hein 2.055 5 Kunststofftechnik Prof. Michael Koch 1.583 6 Thermo- und Magnetofluiddynamik Prof. Christian Karcher 1.541 7 Prozessmesstechnik Prof. Thomas Fröhlich 1.269 8 Photovoltaik Prof. Thomas Hannappel 1.232 9 Technische Physik Prof. Stefan Krischok 1.189 Industrielle Bildverarbeitung Prof. Gunther Notni 1.084 10 TOP 5 NACH FÖRDERQUELLEN Bund Rang Fachgebiet Leiter 1 Biomedizinische Technik Prof. Jens Haueisen 1.334 2 Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik Prof. Matthias Hein 983 3 Photovoltaik Prof. Thomas Hannappel 803 4 Physikalische Chemie/Mikroreaktionstechnik Prof. Michael Köhler 782 5 Neuroinformatik und Kognitive Robotik Prof. Horst-Michael Groß 651 Diodes Incorporated in Tausend Euro Diodes Zetex Neuhaus GmbH ,Waldweg 7 98724 Neuhaus am Rennweg ,e-mail: [email protected] Diodes Zetex entwickelt und fertigt Halbleiter-Bauelemente für Automotiv-, Kommunikations-, Consumer-, Industrieelektronik und Sensorik. - Stammsitz in Plano/ Texas U.S.A. - 21 Herstellungs- und Vertriebsstandorte weltweit - Interessiert? Dann kontaktieren Sie uns an unserem Standort in Thüringen. | 42 UNI I 02 I 2015 UNIFORSCHUNG Land Rang Fachgebiet Leiter in Tausend Euro 1 Kraftfahrzeugtechnik Prof. Klaus Augsburg 2 Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik Prof. Matthias Hein 738 3 Industrielle Bildverarbeitung Prof. Gunther Notni 581 4 Kunststofftechnik Prof. Michael Koch 574 5 Technische Physik Prof. Stefan Krischok 517 Fachgebiet Leiter 1 Thermo- und Magnetofluiddynamik Prof. Christian Karcher 876 2 Biomedizinische Technik Prof. Jens Haueisen 347 3 Strömungsmechanik Prof. Jörg Schumacher 296 4 Technische Mechanik Prof. Klaus Zimmermann 264 5 Elektronische Medientechnik Porf. Karlheinz Brandenburg 239 3.808 DFG Rang in Tausend Euro EU Rang Fachgebiet Leiter in Tausend Euro 1 Mikro- und Nanoelektronische Systeme Prof. Ivo W. Rangelow 2 Mikromechanische Systeme Prof. Martin Hoffmann 286 3 Kraftfahrzeugtechnik Prof. Klaus Augsburg 281 4 Biomedizinische Technik Prof. Jens Haueisen 227 5 Integrierte Kommunikationssysteme Prof. Andreas Mitschele-Thiel 204 2.286 Freie Drittmittel Rang Fachgebiet Leiter 1 Drahtlose Verteilsysteme/Digitaler Rundfunk Prof. Giovanni Del Galdo in Tausend Euro 742 2 Elektrische Geräte und Anlagen Prof. Frank Berger 627 3 Kunststofftechnik Prof. Michael Koch 589 4 Elektrische Energieversorgung Prof. Dirk Westermann 490 5 Prozessmesstechnik Prof. Thomas Fröhlich 280 UNI I 02 I 2015 43 | Fotos: ari UNIFORSCHUNG Kompetenzzentrum Virtuelle Realität Ausstattung auf neuestem Stand Die TU Ilmenau hat das Herzstück des Kompetenzzentrums Virtual Reality, die „Flexible audiovisuelle Stereoprojektionseinrichtung“ (FASP), umfassend modernisiert. Mit Mitteln des Landes Thüringen in Höhe von fast 250.000 Euro wurden die 3-Seiten-Projektionsanlage zur Visualisierung virtueller Welten und das mit ihr kombinierte IOSONO-Soundsystem auf den neuesten Stand der Technik gebracht. 2007 war die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Hightech-Anlage an der TU Ilmenau eröffnet worden. Weltweit erstmalig wurde dabei eine CAVE (Cave Automatic Virtual Environment) zur Stereoprojektion mit räumlicher Klangfeldwiedergabe kombiniert. Das dafür installierte IOSONO–Soundsystem nutzt die vom Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnik Ilmenau entwickelte Wellenfeldsynthese. Damit lassen sich im KVR der TU Ilmenau nicht nur Prozesse oder die Funktion und Gestalt von Produkten bereits im Entwurfsstadium dreidimensional simulieren und testen, sondern auch deren akustische Eigenschaften. Insgesamt 208 einzeln ansteuerbare Lautsprecher erlauben eine realitätsnahe räumliche Darstellung der von den virtuellen Objekten ausgehenden Geräusche. Mit 8,40 Metern Gesamtlänge und 2,10 Metern Höhe erlaubt die 3-Seiten-CAVE die stereoskopische Projektion von bewegten Szenen kompletter Maschinen oder Fahrzeuge im Maßstab 1:1. Große Bauwerke und Anlagen wie Bahnhöfe oder Flughäfen können ebenso wie kleinste Nanostrukturen in nahezu jeder Verkleinerung oder Vergrößerung visualisiert werden. Zwei der drei Projektionsflächen sind schwenkbar und ermöglichen so unterschiedliche Anordnungen für ein realitätsnahe Darstellung, Begehung und Bedienung der Modelle innerhalb der CAVE. Der Nutzer kann sich immersiv in der VR-Szene bewegen und diese in Echtzeit manipulieren. Die Betrachtung der räumlichen Szenen erfolgt dabei mit einer 3D-Brille, die Interaktion mit einem Steuerstick in Verbindung mit einem an der Raumdecke | 44 UNI I 02 I 2015 installierten Trackingsystem zur Verfolgung der Bildbewegungen. Da die Lautsprecher des IOSONO-Systems nicht nur im Raum, sondern auch in die Leinwände der CAVE integriert sind, folgen auch sie den verschiedenen Anordnungen. „Mit dieser Ausstattung verfügt die TU Ilmenau über eine weltweit einzigartige Infrastruktur für die Forschung auf dem Zukunftsgebiet der digitalen Technologien“, freut sich der wissenschaftliche Leiter des KVR, Professor Christian Weber, Fakultät für Maschinenbau. „Sie ermöglicht eine besonders breit angelegte, interdisziplinäre und innovative Forschung zur 3D-Visualisierung unter Einbeziehung der Akustik. Mit der Modernisierung der FASP im Rahmen der Forschungsförderung durch das Land Thüringen wurden die vorhandenen exzellenten technologischen Voraussetzungen dafür noch weiter verbessert.“ Das KVR bündelt die Kompetenzen von Fachgebieten aller fünf Fakultäten der TU Ilmenau auf Gebieten der virtuellen und erweiterten Realität, des virtuellen Prototyping, des EchtzeitRendering, der digitalen Fabrik, der Usability und der MenschMaschine-Interaktion. Auch die psychologische Komponente der Immersion, des Eintauchens in die virtuelle Welt, ist Gegenstand der Ilmenauer Forschung. Die TU Ilmenau widmet sich damit wesentlichen Fragestellungen und Forschungsaufgaben der Digitalisierung und Nutzung virtueller Realität. Die Anwendungsgebiete reichen vom Maschinenbau über die Werkstofftechnik bis zur Medizin. Frühzeitig werden Studierende einbezogen, die in Master- und Promotionsarbeiten Grundlagen- und praxisnahe Themen bearbeiten. UNIFORSCHUNG Die Grundlagen, Verfahren und Anwendungsmöglichkeiten von Virtual Reality sind Bestandteil der Ausbildung in verschiedenen Studiengängen aller Fakultäten der TU Ilmenau. Weiterführende Spezialisierungen bieten dreitägige VR-Workshops. Diese werden mit Unterstützung des Universitätsrechenzentrums durchgeführt, das als Mitglied des Kompetenzzentrums für dessen technische Betreuung verantwortlich zeichnet. Im Zuge der Modernisierung wurde die FASP sowohl mit neuester Projektionstechnik für noch hochauflösendere Visualisierungen als auch mit einem Wellenfeldsynthesesystem neuester Generation ausgestattet. Ein weiterer Teil der Mittel floss in ein neues Trackingsystem und die nahezu komplette Neuausstattung und Erweiterung der Rechentechnik. Der neue Operatoren-Arbeitsplätz verfügt jetzt über drei Rechner – den Masterrechner zur Aktivierung des ebenfalls erneuerten und um drei Arbeitsplätze erweiterten Renderclusters und zwei weitere Arbeitsplätze zur Steuerung und Überwachung der Projektoren und des Trackingsystems. In dem nun mit sechs PCs und zwei Grafikworkstations ausgestatteten Rendercluster werden die einzelnen Bilder für die 3D-Visualisierung zusammengesetzt. Für die Echtzeitvisualisierung nahezu unbegrenzt großer 3DDatenmengen sorgt ein neues hochperformantes Infinibandnetzwerk. Neben den Soft- und Hardwarekomponenten namhafter Firmen, darunter die neue VR-Software und ein neues Trackingsystem für eine hochpräzise Steuerung, kam auch an der TU Ilmenau selbst entwickelte Software zum Einsatz. a De Beers Group Company UNI I 02 I 2015 45 | UNIFORSCHUNG Zentrum für Mikro- und Nanotechnologien Vier neue Großgeräte Fotos: ari Das Zentrum für Mikro- und Nanotechnologien hat vier neue Großgeräte im Gesamtwert von fast zwei Millionen Euro angeschafft. Die Universität untermauert damit ihren Ruf als einer der Top-Standorte für Mikrosystemtechnik, Nanotechnologie und Mikro- und Nanostrukturierung in Deutschland. Das ZMN, das Forschungs- und Entwicklungszentrum des interdisziplinären Instituts für Mikro- und Nanotechnologien IMN MacroNano® der TU Ilmenau, hat seine moderne Anlagentechnik um vier neue Großgeräte erweitert: Zwei Ätzanlagen zur Mikro- und Nanostrukturierung für rund 900.000 Euro, ein Photoelektronenspektrometer für rund 550.000 Euro und ein Großgerät zur Laserbearbeitung für rund 500.000 Euro. Die Finanzierung der Geräte wurde vom Freistaat Thüringen, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Europäischen Union gefördert. lich deren chemischer Zusammensetzung und Bindungszuständen. Das neue Großgerät bietet erweiterte Möglichkeiten zur Oberflächenanalytik, die zur Kontrolle und Optimierung technologischer Basisprozesse der Mikro- und Nanotechnologie benötigt werden, und dies sowohl im Bereich der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung als auch in der angewandten Forschung. Das neue Photoelektronenspektrometer zeichnet sich durch eine sehr hohe laterale Auflösung (<100µm) und die Option der Tiefenprofilierung aus. Dadurch können auch lokale Eigenschaftsänderungen erfasst werden. Zwei Ätzanlagen zur Mikro- und Nanostrukturierung Großgerät zur Laserbearbeitung Ohne Siliziumtiefenätztechnik kommen Hightech-Bereiche wie Halbleiterelektronik und Sensortechnik der Zukunft nicht mehr aus. Die Siliziumtiefenätztechnik ist eine Schlüsseltechnologie zur Herstellung dreidimensionaler Funktionsstrukturen der Mikro- und Nanotechnologien. Sie ist damit wesentliche Technologie für die Mikrosystemtechnik, die Nanotechnologie und die Mikro-Nano-Integration. Mit den zwei neuen Ätzanlagen des ZMN erschließt die TU Ilmenau neue Möglichkeiten zur Siliziumtiefenstrukturierung und schafft die technologische Basis zur Weiterentwicklung dieser Prozesstechnologie. Photoelektronenspektrometer zur Oberflächencharakterisierung Eigenschaften moderner Produkte werden immer stärker durch die Gestaltung der spezifischen Oberflächeneigenschaften der eingesetzten Materialien bestimmt. Die Photoelektronenspektroskopie ist ein besonders leistungsfähiges Verfahren zur Oberflächencharakterisierung verschiedenster Proben hinsicht- | 46 UNI I 02 I 2015 Die Laserbearbeitung wird in der Mikrotechnik als Strukturierungsverfahren eingesetzt und deckt eine Vielzahl von Materialklassen ab. Das neuinstallierte Großgerät verfügt über eine Laserquelle, die äußerst kurze aber energiereiche Impulse abgibt, mit denen ein Abtrag bzw. Schneiden unterschiedlichster Stoffe möglich ist. Über die gezielte Steuerung der Abtragstiefe lassen sich dreidimensionale Strukturen aus Vollmaterialien herausarbeiten. Die Strukturdimensionen selbst liegen im Bereich weniger Mikrometer bis Millimeter. Der Schwerpunkt im IMN MacroNano® liegt in der Bearbeitung von ungesinterter sowie gesinterter Niedertemperaturkeramik in unterschiedlichen Bearbeitungsständen sowie von Metallen und Siliziumwafern. Mit der Inbetriebnahme der Großgeräte sieht sich die TU Ilmenau für die Forschung in der Mikro-Nano-Integration für Life Sciences, Energieeffizienz und Photonik bestens gerüstet. Das Zentrum für Mikro- und Nanotechnologien ist zudem eines von nur 21 „DFG-Gerätezentren“ bundesweit. Unterstützt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, stellt es seine hervorragende technologische Infrastruktur und Spezialausstattung externen Einrichtungen aus Wissenschaft und Wirtschaft zur Verfügung. UNIFORSCHUNG Ilmenauer Absoventin nimmt an NASA-Studie teil Ein Jahr in simulierter Marsstation Die Ilmenauer Absolventin Dr. Christiane Heinicke nimmt an einer einjährigen Studie teil, bei der die Lebensbedingungen in einer Marsstation simuliert werden. Seit dem 28. August leben sie und fünf andere Wissenschaftler in einem abgeschiedenen Habitat auf halber Höhe des Vulkans Mauna Loa auf Hawaii. Ziel der NASA-finanzierten und von der University of Hawaii durchgeführten Hawaii Space Exploration Analog and Simulation (HI-SEAS)-Mission ist es, die Faktoren zu bestimmen, die die Gruppendynamik auf zukünftigen Marsmissionen beeinflussen. Die HI-SEAS-Station gleicht dabei einer wissenschaftlichen Station, wie sie auf dem Mars stehen könnte: Das einzige Fenster des kuppelförmigen Habitats bietet Ausblick auf endlose Weiten trockenen Vulkangesteins. Wollen die Crewmitglieder die solarbetriebene Kuppel von rund 11 Metern Durchmesser verlassen, müssen sie einen Raumanzug tragen. Jegliche Kommunikation mit der „Erde“ ist wegen der riesigen interplanetaren Entfernungen um 20 Minuten verzögert – telefonieren ist damit unmöglich. Je länger eine Mission dauert, umso wichtiger ist es, dass die Teammitglieder zueinander passen. Wie entwickelt sich das Verhalten der Gruppe, wenn sie über einen langen Zeitraum in völliger Isolation auf engstem Raum zusammenlebt? Wie verändert sich die Interaktion zwischen den Mitgliedern? Wer übernimmt welche Rolle? Diese Fragen sind von entscheidender Bedeutung für die richtige Zusammensetzung einer Crew und die wiederum für den Erfolg von Weltraummissionen. Die HI-SEAS-Studie, mit 365 Tagen eine der längsten Marssimulationen bisher, soll dafür wichtige Antworten liefern. Christiane Heinicke, die im Frühjahr zufällig von der Mission erfuhr, war sofort fasziniert. „Ein solches Projekt ist etwas ganz Außergewöhnliches und ich habe spontan beschlossen, mich zu bewerben.“ Am Ende des Auswahlprozesses, der eng an den der NASA für Astronauten angelehnt war, wurde die Ilmenauer Absolventin als einzige Deutsche als Mitglied der HI-SEAS-Crew ausgewählt. „Ich freue mich sehr, dass es geklappt hat, und bin gespannt, welche Herausforderungen auf uns warten und wie wir sie meistern werden“, sagte sie kurz vor ihrer Abreise. „Ich freue mich auf die enge Zusammenarbeit mit fünf hochmoti- vierten Wissenschaftlern und hoffe, dass wir nach einem Jahr mit vielen interessanten Ergebnissen und neuen Erfahrungen zurückkehren - nicht als erbitterte Feinde, sondern als unvergleichliche Freunde.“ Während der zwölf Monate im Habitat werden die drei Frauen und drei Männer der Crew permanent überwacht. Ihre Bewegungsmuster werden aufgezeichnet und das Team muss regelmäßig Fragebögen ausfüllen. Zusätzlich beschäftigen sich die Wissenschaftler mit geologischen Untersuchungen und eigenen Forschungsprojekten. Christiane Heinicke wird unter anderem versuchen, Wasser aus dem trockenen Boden zu gewinnen. Mit einer Version ihres Versuchsaufbaus kann möglicherweise in Zukunft Wasser für Astronauten auf dem Mars gewonnen werden. Außerdem wird sie den Schlaf der Crewmitglieder untersuchen – Schlafmangel ist bislang eines der größten ungelösten Probleme auf Langzeitmissionen. Wenn es der gut gefüllte Tagesablauf zulässt, wird sie von ihren Erlebnissen in der Marsstation unter www.scilogs.de/leben-aufdem-mars/ bloggen. Weitere Informationen: http://hi-seas.org/ Christiane Heinicke (links) mit den Crewmitgliedern Cyprien Dieses Habitat auf halber Höhe des Vulkans Mauna Loa ist für Verseux (Frankreich) und Carmel Johnston (USA) beim Trek- 365 Tage das Zuhause der HI-SEAS-Crew. Es gleicht einer wis- kingtraining in den Rocky Mountains. senschaftlichen Station, wie sie auf dem Mars stehen könnte. Foto: Sian Proctor Dr. Christiane Heinicke (29) stammt aus Bitterfeld-Wolfen und studierte an der TU Ilmenau Technische Physik im Bachelor. Für den Master of Science in Geophysik ging sie nach Upsala in Schweden. Wieder in Ilmenau, schloss sie im Jahr 2013 die Promotion am DFG-Graduiertenkolleg „Lorentzkraft“ ab. Zuletzt forschte sie an der Aalto University in Finnland an numerischen Simulationen von Meereis. UNI I 02 I 2015 47 | UNIFORSCHUNG Reuters-Publikationsliste Meistzitierter Wissenschaftler Das US-amerikanische Medienunternehmen hatte für das Ranking die Zitationsdatenbanken des „Web of Science“ für den Zeitraum 2002 bis 2012 ausgewertet. In der Rangliste der Highly Cited Researchers erscheint nur das „Top-Prozent“ der Autoren, die im jeweiligen Fachgebiet mit ihren Arbeiten am häufigsten zitiert wurden. Insgesamt wurden 21 Fachgebiete ausgewertet, von der Biologie über die Medizin bis zu den Sozialwissenschaften. Das Ranking identifiziert weltweit insgesamt 3.200 Wissenschaftler, die laut Thomson Reuters „zu den einflussreichsten wissenschaftlichen Köpfen unserer Zeit zählen“. Neben Dr. Harald Hoppe fanden nur zwei weitere Wissenschaftler von Thüringer Hochschulen Aufnahme in die Rangliste. „Ich freue mich sehr, dass unsere Arbeiten von den Fachkollegen als relevant angesehen werden und so oft zitiert wurden“, so Harald Hoppe. „In einer solchen Rangliste zu erscheinen, ist eine hohe Auszeichnung. Ein großer Teil dieses Erfolgs kann auf eine gute internationale Vernetzung mit meinen Fachkollegen, mit denen viele Arbeiten in Kooperationen durchgeführt wurden, zurückgeführt werden.“ Der 41-jährige forscht am Institut für Physik und am Institut für Mikro- und Nanotechnologien IMN MacroNano® der TU Ilmenau an effizienten flüssig-prozessierten Dünnschichtsolarzellen. Verglichen mit kristallinen Solarzellen aus Siliciumwafern sind Dünnschichtzellen etwa 100-mal dünner. Die Funktionsschichten werden durch Abscheiden aus einer Lösung gewonnen und direkt auf einem Trägermaterial wie Glas oder Kunststofffolien aufgebracht. Diese Beschichtungstechnologien erlauben eine besonders energieeffiziente und großflächig skalierbare Produktion von Solarzellen. Daneben forschen derzeit Wissenschaftler weltweit, Foto: Leo Warnow Die Publikationsliste „Highly Cited Researchers 2014“ von Thomson Reuters benennt den Ilmenauer Physiker Dozent Dr. Harald Hoppe (Foto) als einen der weltweit meistzitierten Wissenschaftler auf dem Gebiet der Materialwissenschaften. so auch an der TU Ilmenau, an neuen Photovoltaik-Materialien, darunter hybride Perowskite – kristalline Halbleiter, die deutlich kostengünstiger als Silizium zu Solarzellen verarbeitet werden könnten. Die intensive Forschungsarbeit von Dr. Harald Hoppe auf dem Gebiet der organischen Photovoltaik führte im Laufe mehrerer Jahre zu mittlerweile über 100 Publikationen, die in internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht und insgesamt bisher mehr als 6000 Mal zitiert wurden. Für Professor Stefan Krischok, Leiter des Fachgebietes Technische Physik I und stellvertretender Institutsdirektor des IMN MacroNano®, ist die Auszeichnung „ein sehr erfreuliches Indiz für die guten Forschungs- und Entwicklungsmöglichkeiten von Nachwuchswissenschaftlern an der TU Ilmenau.“ Best Paper Award für Nachwuchsforscher Der Ilmenauer Doktorand Konstantin Weise (Foto) hat auf der „20th International Conference on the Computation of Electromagnetic Fields (COMPUMAG 2015) in Montreal den “Rita | 48 UNI I 02 I 2015 Trowbridge Prize 2015” für den besten Beitrag eines jungen Nachwuchswissenschaftlers erhalten. Der Beitrag „Uncertainty Analysis in Lorentz Force Eddy Current Testing“ von Konstantin Weise, Matthias Carlstedt, Marek Ziolkowski und Hartmut Brauer war von der Jury aus über 100 Bewerbern von 29 Ländern für den Best Paper Award ausgewählt worden. Konstantin Weise ist Doktorand am Fachgebiet Theoretische Elektrotechnik und im DFG-Graduiertenkolleg Lorentzkraft tätig. In dem Beitrag stellt er dar, wie die Unsicherheiten der Eingangsparameter das Ergebnis der Lorentzkraft-Wirbelstromprüfung beeinflussen. Eine anschließende Empfindlichkeitsanalyse identifiziert schließlich diejenigen Parameter, die sowohl Messungen als auch numerische Simulationen besonders stark beeinflussen. Erstmalig wurde damit gezeigt, dass die Unsicherheitsanalyse auch für multiple Eingangsdaten einer komplexen Messanordnung erfolgreich durchgeführt werden kann. UNIFORSCHUNG WSA 2015 in Ilmenau Internationaler Antennen-Workshop Mit Smart Antennas, zu deutsch intelligente Antennen, werden Übertragungssysteme bezeichnet, die aus mehreren Sende- und Empfangsantennen sowie der zugehörigen Signalverarbeitung bestehen. Derartige Systeme ermöglichen die Übertragung immer höherer Datenraten. Sie stellen damit eine der Schlüsseltechnologien aktueller und zukünftiger Mobilkommunikationssysteme dar. Durch ihre internationale Reputation auf diesem Gebiet wurde die TU Ilmenau bereits zum zweiten Mal für die Ausrichtung des Workshops ausgewählt. Geleitet wurde die diesjährige Veranstaltung von den Ilmenauer Professoren Martin Haardt, Fachgebiet Nachrichtentechnik, und Giovanni Del Galdo, Fachgebiet Drahtlose Verteilsysteme/Digitaler Rundfunk. Sie waren vom Initiator der Veranstaltungsreihe, Professor Josef A. Nossek, TU München, nominiert worden. Professor Nossek selbst gab mit einem Tutorial zum Thema „The Multiport Communication Theory“ den Auftakt zum zweitägigen Tagungsprogramm. Eröffnet wurde die Veranstaltung vom Rektor der TU Ilmenau, Professor Peter Scharff, vom Tagungsleiter Professor Martin Haardt und vom Technischen Vorsitzenden des Workshops, Rodrigo C. de Lamare von der Universität York. In den vier Vortragsreihen und zwei Posterpräsentationsreihen wurden neueste Ergebnisse und internationale Entwicklungen auf dem Gebiet der Smart Antennas vorgestellt und diskutiert. Als Gastredner für die jeweiligen Plenarvorträge hatten die Veranstalter mit Ana Isabel Perez-Neira (CTTC Centre Tecnològic de Telecomunicacions de Catalunya), Giuseppe Caire (TU Berlin), Alle-Jan van der Veen (TU Delft) und Werner Mohr (Nokia Solutions) namhafte Experten gewonnen. Zum Abschluss des Workshops wurde in traditioneller Weise der Best Paper Award Foto: Max Gerard 114 Wissenschaftler aus 10 Ländern Europas und darüber hinaus aus China und Brasilien konnte die TU Ilmenau als Gastgeberin für den diesjährigen 19. Internationalen ITG Workshop on Smart Antennas „WSA 2015“ begrüßen. verliehen. Die Auszeichnung erhielten Dima Taleb, Samer Alabed und Marius Pesavento von der TU Darmstadt für ihren herausragenden Posterbeitrag. Das kulturelle Highlight der Tagung bildete die Abendexkursion in die Thüringer Landeshauptstadt Erfurt. Das fachlich anspruchsvolle wie abwechslungsreiche Programm und die sehr gute Organisation sorgten für einen vollen Erfolg der WSA 2015 und bildeten damit auch einen guten Ausgangspunkt für eine ebenso erfolgreiche Jubiläumstagung im Jahr 2016 in Garching bei München. Mitveranstalter der Workshopreihe ist die Informationstechnische Gesellschaft (ITG) im Verband Deutscher Elektroingenieure (VDE). Unterstützt wurde der WSA 2015 durch die Firmen Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG, National Instruments Germany GmbH und die CST AG. Verfahrenstechnik Chemie Bei Nachrichtentechnik uns findest Du Deinen Traumberuf! Architektur Informatik Automatisierungstechnik Geowissenschaften Maschinenbau Bauingenieurwesen www.opusmundi.de Schiffsbau Hol‘ Dir die App! app.opusmundi.de UNI I 02 I 2015 49 | UNIFORSCHUNG Neue Forschungsprojekte Seit der letzten Ausgabe (UNI 1/2014) hat die TU Ilmenau 28 öffentlich geförderte Forschungsprojekte im Gesamtvolumen von rund 5,9 Millionen Euro eingeworben. Die Vorhaben ab einem Fördervolumen in Höhe von 100.000 Euro sind in der folgenden Übersicht aufgeführt: DEUTSCHE FORSCHUNGSGEMEINSCHAFT Fachgebiet Messtechnik im Maschinenbau und Fertigungsmesstechnik, Prof. Eberhard Manske Grundlagen für die Realisierung von Pico-AFMLagedetektoren höchster Präzision für die Nanometrologie und Nanofabrikation 289 T€ Fachgebiet Diskrete Mathematik und Algebra, Jun.-Prof. Jens Martin Schmidt Theorie und Algorithmen für Zusammenhang in Graphen mit Maximum Adjacency Orderings 263 T€ Fachgebiet Automaten und Logik, Prof. Dietrich Kuske Speichermechanismen als Monoide 244 T€ Elektronische Schaltungen und Systeme, Prof. Ralf Sommer Multiphysikalische Synthese und Integration komplexer Hochfrequenz-Schaltungen 235 T€ Fachgebiet Mechanismentechnik, Prof. Lena Zentner Energieeffiziente nachgiebige Strukturen mit funktionellen Feder-Dämpfer-Eigenschaften 180 T€ Fachgebiet Maschinenelemente, Prof. Ulf Kletzin Energieeffiziente nachgiebige Strukturen mit funktionellen Feder-Dämpfer-Eigenschaften 174 T€ Fachgebiet Präzisionsmesstechnik, Prof. Eberhard Manske Hochauflösende Kantenortsbestimmung von Mikrostrukturen basierend auf optischer 3D-Messung und Simulation 172 T€ Fachgebiet 3D- Nanostrukturierung, Prof Yong Lei Construction of Highly Ordered Three-dimensional heterostructured Electrodes for Photoelectrochemical Water Splitting under Visible and Infrared Light 110 T€ Fachgebiet Elektronische Messtechnik, Hans-Christian Fritsch EXIST-Forschungstransfer: M-Sequenz-HyperBreitbandsensoren zur Flüssigkeitsanalyse 817 T€ Fachgebiet Neuroinformatik und Kognitive Robotik, Prof. Horst-Michael Groß SYMPARTNER-Symbiose von PAUL und Roboter Companion für eine emotionssensitive Unterstützung 711 T€ Fachgebiet Elektrische Energieversorgung, Prof. Dirk Westermann Optimale Betriebs- und Regelungsstrategien für das zuverlässige elektrische Energieversorgungssystem Deutschland bei vollständiger Integration der Einspeisung aus erneuerbaren Energien im Zeithorizont 2030 337 T€ Fachgebiet Elektrochemie und Galvanotechnik, Prof. Andreas Bund Prozessentwicklung im Labormaßstab für die Multilagenabscheidung von Chrom- bzw. Chromlegierungsschichten aus Chrom(III)-Elektrolyten und Nickel- bzw. Nickellegierungsschichten für den Verschleißschutz 314 T€ Thüringer Innovationszentrum Mobilität (ThIMo), Fachgebiet Kunststofftechnik, Prof. Michael Koch FVK-Chassis-Faserverbundkonstruktion und Auslegung 175 T€ BUND | 50 UNI I 02 I 2015 UNIFORSCHUNG Thüringer Zentrum für Maschinenbau (ThZM), Fachgebiet Fertigungstechnik, Prof. Jean Pierre Bergmann Entwicklung einer Frässtrategie für die niederfrequentunterstützte spanende Bearbeitung von kohlefaserverstärkten Kunststoffen (CFK) 175 T€ Fachgebiet Audiovisuelle Technik, Prof. Hans-Peter Schade Vernetzte Mikrofonarrays für Konferenzanwendungen 175 T€ Fachgebiet Fertigungstechnik, Prof. Jean Pierre Bergmann Grundlegende Untersuchungen und Optimierungsmaßnahmen zum Mikro-Plasma-Pulver-Auftragsschweißen 175 T€ Fachgebiet Mechatronik, Prof. Thomas Sattel Entwicklung eines Mess- und Einstellalgorithmus zur automatisierten Regler- und Vorsteuerungseinstellung für piezoelektrische Nanopositioniersysteme 175 T€ Fachgebiet Prozessmesstechnik, Prof. Thomas Fröhlich Methodische Untersuchungen zu Temperaturverteilungen an großen Messstrecken und deren Erfassung mit geeigneten Messfühlern 175 T€ Thüringer Innovationszentrum Mobilität (ThIMo), Fachgebiet Kraftfahrzeugtechnik, Prof. Klaus Augsburg Umsetzung einer universellen Prüfumgebung für das Skalieren strömungstechnischer Anlagen 175 T€ Fachgebiet Qualitätssicherung und Industrielle Bildverarbeitung, Prof. Gunther Notni Entwicklung einer Technologie für hochdynamische optische 2D-Geometriemessungen, die mittels Videokameratechnik sowie Auswertung und Aufbereitung der Messergebnisse in der Messmaschinen-Software erfolgt 175 T€ Fachgebiet Qualitätssicherung und Industrielle Bildverarbeitung, Prof. Gunther Notni 3D-Korrektur und Datenfusion 175 T€ Fachgebiet Präzisionsmesstechnik, Prof. Eberhard Manske Integriertes Sensorsystem für aerostatisches Führungselement sowie dessen Funktionsnachweis 175 T€ Fachgebiet Mechanismentechnik, Prof. Lena Zentner Entwicklung des aktuatorischen und des sensorischen Teils eines interaktiven Lagerungssystems 138 T€ INDUSTRIEPROJEKTE Eingeworben wurden insgesamt 42 Projekte im Gesamtvolumen von 1,77 Mio €, darunter in den Fachgebieten/Forschergruppen von: Prof. Jürgen Petzoldt (537 T€), Prof. Claus Wagner (339 T€), Prof. Jean Pierre Bergmann (108 T€), Prof. Giovanni del Galdo (95 T€), Prof. Klaus Augsburg (91 T€), Prof. Frank Berger (75 T€), Prof. Martin Hoffmann (72 T€), Prof. Johann Reger (72 T€), Prof. Christian Karcher (62 T€), Prof. Stefan Sinzinger (61 T€), Prof. Andreas Möckel (55 T€), Dr. Susanne Scheinert (53 T€), Prof. Anja Geigenmüller (43 T€), Prof. Thomas Sattel (42 T€), Dr. Carsten Leu (35 T€), Prof. Matthias Hein (15 T€) Alle eingeworbenen Projekte siehe: www.tu-ilmenau.de/fut UNI I 02 I 2015 51 | UNIFORSCHUNG UNIKOMPAKT +++ UNIKOMPAKT +++ UNIKOMPAKT +++ UNIKOMPAKT +++ UNIKOMPAKT +++ Foto: TU Ilmenau Foto: OC Lichtplanung +++ TU Ilmenau auf LASER World of PHOTONICS Deutscher Lichtdesign-Preis Nach der Hannover Messe war die TU Ilmenau in diesem Jahr auch unter anderem auf der Weltleitmesse der Optik- und Photonikindustrie „LASER World of PHOTONICS 2015“ in München vertreten. Am Gemeinschaftsstand „Forschung für die Zukunft“ präsentierten die PATON-Patentverwertungsagentur und die Fachgebiete Technische Optik und Präzisionsmesstechnik der TU Ilmenau ein innovatives patentiertes Messsystem zur optischen Formerfassung glänzender glatter Freiformoberflächen und ein Modell der genauesten Nanopositionier- und Nanomessmaschine der Welt. Der Absolvent des postgradualen Weiterbildungsstudienganges „Lichtanwendung“ der TU Ilmenau, Oliver Christen, ist mit dem Nachwuchspreis des Deutschen Lichtdesign-Preises 2015 geehrt worden. Der Gründer des Büros OC Lichtplanung in Diepholz hatte sich nach seinem viersemestrigen Weiterbildungsstudium an der TU Ilmenau als Lichtplaner und seit 2014 als unabhängiger Fachplaner für Kommunal- und Architekturbeleuchtung spezialisiert. Er überzeugte die Jury mit seinem Beleuchtungskonzept für den Schlossplatz Varel (Foto). Das Projekt war vom Bundesumweltministerium und dem Land Niedersachsen gefördert worden. Rahmenvertrag mit Carl Zeiss SMT GmbH www.osram-os.com/career Die TU Ilmenau und die Carl Zeiss SMT GmbH bauen ihre Zusammenarbeit aus. Dazu haben die Partner jetzt einen Rahmenvertrag geschlossen, auf dessen Grundlage künftige Forschungs- und Entwicklungsvorhaben beauftragt und abgewickelt werden können. Semiconductor Manufacturing Technology (SMT) bildet den gleichnamigen Unternehmensbereich des Technologiekonzerns ZEISS. Mit seinem großen Produktportfolio und weltweit führendem Know-how in den Bereichen Lithografie und optische Module deckt SMT Schlüsselprozesse bei der Herstellung von Mikrochips ab. Der Unternehmensbereich gehört zu den führenden Zulieferern für die Halbleiter-Equipment-Industrie. 2.900 Mitarbeiter, davon ein Drittel in Forschung und Entwicklung, arbeiten an insgesamt fünf Standorten. Hauptsitz der Carl Zeiss SMT GmbH ist Oberkochen. Licht ist Ihre Zukunft Beginnen Sie eine strahlende Karriere OSRAM Opto Semiconductors ist einer der weltweit führenden Hersteller optoelektronischer Halbleiter und Innovationstreiber in Sachen Licht. Wir bieten Praktika, Werkstudententätigkeiten sowie Abschlussarbeiten an, um Theorie und Praxis zu verknüpfen. Durch diese verschiedensten Einstiegsmöglichkeiten bei uns profitieren Sie und sichern sich von Anfang an einen Vorsprung. Mehr Stellen und Informationen unter: www.osram-os.com/career Licht ist OSRAM | 52 UNI I 02 I 2015 AZ_OS_HR_90x128_1RZ.indd 1 Kooperation mit Korea Das Thüringische Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung e.V. (TITK) in Rudolstadt, An-Institut der TU Ilmenau, und das Koreanische Institut für chemische Technologien (KRICT) haben ein „Memorandum of Understanding“ für eine künftige Zusammenarbeit unterzeichnet. Es bestehe großes Interesse an gemeinsamen Forschungsaktivitäten und Projekten auf dem Gebiet der kunststoffbasierten chemischen Materialien für Fahrzeuge, so der geschäftsführende Direktor des TITK, Dr. Ralf-Uwe Bauer. Zu dem Besuch in Seoul hatten das Ministerium für Handel, Industrie und Energie der Republik Korea und das KRICT eingeladen. 28.07.15 08:57 UNIFORSCHUNG Kooperation mit Northeastern University Shenyang Foto: Northeastern University Shenyang Verstärkte Zusammenarbeit Das Graduiertenkolleg „Elektromagnetische Strömungsmessung und Wirbelstromprüfung mittels Lorentzkraft“ intensiviert die wissenschaftliche Kooperation mit dem Key Laboratory on Electromagnetic Processing of Materials an der Northeastern University Shenyang in China. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Kolleg und das vom chinesischen Staatsministerium für Bildung geförderte Key Lab planen für die nächsten drei Jahre die Durchführung von gemeinsamen Forschungs- und Ausbildungsprojekten auf den Gebieten Magnetofluiddynamik, Elektroprozesstechnik und Hochtemperatur-Metallurgie mit Schwerpunkt Stahlherstellung. Professor Jörg Schumacher, Sprecher des Kollegs, Professor Christian Karcher, wissenschaftlicher Koordinator des Kollegs, beide von der Fakultät Maschinenbau, sowie Professor Engang Wang, stellvertretender Direktor des Key Labs, unterzeichneten in Shenyang ein entsprechendes Abkommen (siehe Foto). Es knüpft an die von den Rektoren der beiden Universitäten im Jahre 2012 geschlossene Kooperationsvereinbarung an. Die erfolgreiche Zusammenarbeit der Partner reicht zurück bis ins Jahr 1999. Im Zuge des Abkommens wurde ein gemeinsames Forschungslabor zur elektromagnetischen Kontrolle von Strömungsprozessen in der Metallurgie eingerichtet. In dieses Labor bringt jeder Partner seine bestehenden Teststrecken und Messverfahren sowie theoretische und numerische Modellierungsmethoden ein, die bei gegenseitigen Forschungsaufenthalten von Wissenschaftlern und Studenten gemeinsam genutzt werden können. Das Graduiertenkolleg Lorentzkraft wurde 2010 an eingerichtet. Mittlerweile haben rund 40 Promotionsstudenten das Kolleg erfolgreich durchlaufen. Ab 2016 werden weitere 20 Kollegiaten der 3. und letzten Generation ihr Forschungs- und Ausbildungsprogramm aufnehmen, um innerhalb von drei Jahren die Promotion abzuschließen. Building for the future. Suche: Kompetenz – Biete: Perspektive // Warum Sie unbedingt bei der Rhomberg Sersa Rail Group arbeiten sollten: Wir bieten unseren Kunden das wohl kompletteste Leistungsspektrum im Bahnbau und in der Bahntechnik. Dahinter stehen zukunftsweisende Technologien, in Jahrzehnten begründete Kompetenz – und vor allem unsere über 1.800 hervorragend ausgebildeten Mitarbeitenden. Werden Sie einer davon! Werden Sie Experte mit unschätzbarer Erfahrung aus komplexen Projekten in aller Welt. Arbeiten Sie selbstständig und eigenverantwortlich und entwickeln Sie sich mit Ihren Aufgaben und dem umfangreichen Aus-/Weiterbildungsangebot unserer unternehmenseigenen Akademie stetig weiter. Profitieren Sie vom ebenso fordernden wie fördernden Umfeld eines traditionsreichen Familienunternehmens mit einer herausragenden Unternehmenskultur. Wir freuen uns auf Sie! www.rhomberg-sersa.com/karriere UNI I 02 I 2015 53 | UNIFORSCHUNG Prämierte Lern-App Mit Spiele-App zum Steuerexperten Mit dem innovativen Lernspiel „Wer wird Steuerexperte?“ können sich Studierende und alle anderen wissbegierigen Handynutzer Kenntnisse in betriebswirtschaftlicher Steuerlehre aneignen. Der Ilmenauer Leiter des Fachgebietes Steuerlehre/Prüfungswesen, Professor Gernot Brähler, hat zusammen mit Professor Gerrit Brösel von der Fernuniversität Hagen das digitale Multiple-Choice-Quiz als Lern-App entwickelt. Gespielt werden bis zu 15 Fragerunden, bei denen die Teilnehmer aus jeweils vier Möglichkeiten die richtige Antwort tippen müssen. Mit jeder vollständig richtig beantworteten Fragerunde wird ein höheres Level erreicht. So kann man vom „Azubi“ über den „Steuerfuchs“ bis zum „Steuerexperten“ aufsteigen. Drei Joker erleichtern es den Spielern, die nächste Runde zu erreichen: 50/50-Joker, Expertenjoker und Alternative Frage-Joker. Die Punktzahl kann man im „Highscore“-Ranking ablesen und sich so mit den anderen Spielern vergleichen. Insgesamt umfasst die App über 400 Fragen und 1600 vorgegebene Antwortmöglichkeiten. Inzwischen ist die im nwb-Verlag erschienene Lern-App nicht nur sehr gefragt, sondern wurde auch schon prämiert. Die Gesellschaft für Pädagogik und Information zeichnete sie in der Kategorie „Computerspiele mit kompetenzförderlichen Potenzialen“ mit dem Comenius EduMedia Siegel aus. Das Informationsportal für Hochschulbildung mit digitalen Medien, e-teaching.org, nahm das Spiel als Teil des Themenspecials „Mobiles Lernen“ auf. Die App ist kostenfrei erhältlich über den Google Play Store für das Betriebssystem Android und über den App Store für das iOS-Betriebssystem. Alumni-Fachtagung an der TU Ilmenau Nach inzwischen 15 Jahren erfolgreicher Kooperation zwischen der TU Ilmenau und der Nationalen Forschungsuniversität Moskauer Energetisches Institut (MEI) haben 120 Moskauer Studierende ein Doppeldiplom bzw. einen Doppelmaster beider Einrichtungen erworben. 30 Absolventen der „German Engineering Faculty MEI - TU Ilmenau“ waren jetzt zu Gast bei der 2. Alumni-Fachtagung in Ilmenau. Unter dem Thema „Engineering and Computer Science - Application of Computers“ stand die wissenschaftliche Weiterbildung der Absolventen im Fokus des vom Deutschen Akademischen Austauschdienst geförderten Treffens. Nach dem Impulsreferat von Dr. Martin Gitsels, Siemens AG Russland, zum Thema „Die Kultur deutscher Unternehmen in Russland“ griffen die Fachvorträge innovative Tendenzen auf dem Gebiet der Rechnerarchitekturen, hochleistungsfähigen eingebetteten Systeme und der Echtzeit-Lokalisierung von Gehirnaktivität auf. | 54 UNI I 02 I 2015 Neben dem fachlichen Teil diente das Treffen dem Austausch zur künftigen inhaltlichen Ausrichtung der Zusammenarbeit. Die Partner waren sich dabei einig, dass der hohe Grad an Interdisziplinarität und Praxisbezug auch in Zukunft Garant für ein erfolgreiches Ausbildungsprogramm ist. Forschung und Entwicklung, so die Projektleiter Prof. Hannes Töpfer (TU Ilmenau) und Prof. Igor N. Zhelbakov (MEI) seien mehr denn je gefordert, Lösungen für globale Fragestellungen in den Bereichen Energie, Klima, Mobilität und demografischer Wandel zu entwickeln. Dabei komme der engen Symbiose von Elektrotechnik und Informatik eine Schlüsselrolle zu. Um die Studierenden noch besser auf die Anforderungen der Zukunft vorzubereiten, sollen auch verstärkt Erfahrungen der Alumni aus ihrem Berufsleben in die Gestaltung der Ausbildungsprogramme einfließen. Ebenso wollen die Partner die Einbindung in das Alumni-Netzwerk der TU Ilmenau weiter intensivieren. UNIFORSCHUNG Gründerstudie Innovative Gründungen im Ilm-Kreis Seit September 2014 wird von auftakt. Das Gründerforum Ilmenau und dem Referat Forschungsservice und Technologietransfer der Universität eine Studie durchgeführt, bei der die Rahmenbedingungen für die Gründung innovativer Unternehmen im Ilm-Kreis untersucht werden. Nun gibt es erste Ergebnisse. Die vom Ilm-Kreis an die TU Ilmenau im Rahmen eines Dienstleistungsauftrags vergebene Studie zum Gründungsgeschehen in der TECHNOLOGIE REGION ILMENAU ARNSTADT analysiert das Gründungsgeschehen in der Region in der Retrospektive, beleuchtet den Status quo erfolgreicher Ausgründungen aus der TU Ilmenau und entwickelt ein Konzept, wie eine nachhaltige Förderung innovativer technologieorientierter Gründungen in der TRIA etabliert werden kann. Bereits im Februar 2015 konnte das Projektteam erste Ergebnisse im Rahmen einer Zwischenpräsentation vorweisen. Es wurden rund 50 Gespräche mit Akteuren aus dem Bereich der Gründerberatung und -unterstützung geführt, um ein genaueres Bild der aktuellen Strukturen in der Region zeichnen zu können. Die Gründungsförderung bietet in der Region eine Vielzahl an Leistungen für innovative Unternehmensgründungen. Dennoch gibt es derzeit – trotz des Engagements von auftakt. – immer noch zu wenig Vernetzung. Mit dieser Bestandsaufnahme ist es jedoch nicht getan. In einem zweiten Schritt werden Unternehmer in der Region sowie Ausgründungen aus der TU Ilmenau, die die Region verlassen haben, zu den Faktoren befragt, die für oder gegen eine Ansiedlung in der Region sprechen. Ein weiterer Aspekt der Befragung sind notwendige Unterstützungsstrukturen, die die Gründung innovativer technologieorientierter Gründungen befördern können. Im Ergebnis der Gespräche mit den Unternehmern sollen erfolgreiche Gründergeschichten technologieorientierter und innovativer Gründer gesammelt und zusammengestellt werden. Erfolgreiche Gründer zu kennen, auf lokale und regionale Beispiele verweisen zu können, ist ein wichtiger Bestandteil erfolgreicher Gründersensibilisierung. In einem darauf folgenden dritten Schritt geht es um die Zukunft. Dabei steht nicht mehr nur die Frage „Wie kommt die Technologie in die Region?“ im Mittelpunkt, sondern „Wie bleibt die Technologie in der Region?“. Diese Fragen zu beantworten, wird Teil des Verstetigungskonzeptes sein, das die Studie als Ergebnis anbieten wird. Die Zeitung am Morgen, die NachrichtenApp auf dem Smartphone oder die Nachrichtensendung am Abend im Fernsehen. Über 70.000 hauptberuflich tätige JournalistInnen informieren uns rund um die Uhr. Doch das Berufsbild des Journalisten verändert sich. Die freiberufliche Tätigkeit nimmt unter JournalistInnen seit zehn Jahren rasant zu. Neben den journalistischen Kernkompetenzen werden bereits heute weitere Kompetenzen in den Bereichen Technik, Management und Existenzgründung für eine erfolgreiche Berufsausübung erwartet. Gerade mit Blick auf den letzten Punkt formuliert der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) die Zukunftsthese „Journalistinnen und Journalisten werden zu Unternehmern“. Ein Phänomen, das auch mit „entrepreneural journalism“ bezeichnet wird. Vor diesem Hintergrund engagiert sich das Fachgebiet für Medien- und Kommu- Foto: Tobias Fuhrmann TU Ilmenau kooperiert mit DJV nikationsmanagement unter der Leitung von Professor Andreas Will im Rahmen einer Kooperation mit dem Deutschen Journalisten-Verband (DJV). Auf Basis einer gemeinsam durchgeführten Befragung unter jungen JournalistInnen sollen Vorschläge für eine zukunftsorientierte Journalistenausbildung erarbeitet werden. Projektleiterin Britta M. Gossel (rechts im Bild), wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet für Medien- und Kommunikationsmanagement, diskutierte am 15. März 2015 im Rahmen der DJV Fachtagung „24 Stunden Zukunft“ bei der Süddeutschen Zeitung in München auf einer Podiumsdiskussion zum Thema entrepreneurial journalism und unterstützt den entsprechenden Arbeitskreis des DJV. UNI I 02 I 2015 55 | UNIFORSCHUNG Neu im Univerlag 27.–28. Oktober 2015 www.tu-ilmenau.de/universitaetsverlag Campus-Sporthalle I Besuchen Sie uns! Festo berg-it Dr. Heidenhain Entwicklung und Untersuchungen zur 3-D-Nanopositioniertechnik in großen Bewegungsbereichen / Felix Gerhard Balzer. - Univ.-Verl. Ilmenau, 2015. - XX, 231 S. - ISBN 978-3-86360-109-6. 30,00 Euro Einsatz adaptiver Lernverfahren zur Regelung industrieller Verbrennungsprozesse / Frank-Florian Steege. - Univ.Verl. Ilmenau, 2015. - 371 S. - ISBN 978-3-86360-114-0. - 30,00 Euro Tesat RAPA Optimierung der Insertion von Cochlea-Implantaten unter Berücksichtigung des Verformungsverhaltens der Elektrodenträger: mechatronik-gestützte, minimal-traumatische CI-Chirurgie / Thomas S. Rau. - Univ.-Verl. Ilmenau, 2014. xxiv, 376 S. - (Berichte aus der Biomechatronik; 11). - ISBN 978-3-86360-110-2. - 46,90 Euro Salzgitter Kern Technik | 56 UNI I 02 I 2015 Methoden der in-situ Visualisierung der Reibzonendynamik trockenlaufender Reibpaarungen unter Ergänzung physikalischer und chemischer Charakterisierungen der Reibpartner / Sebastian Gramstat. - Univ.-Verl. Ilmenau, 2015. - XIV, 333 S. - (Kraftfahrzeugtechnische Berichte; 7). - ISBN 978-3-86360-107-2. - 34,00 Euro NEU ERSCHIENEN Journalistenrecht. Ein Leitfaden für Medienschaffende: Social Web, Online, Hörfunk, Fernsehen und Print / Prof. Frank Fechner (TU Ilmenau), Axel Wössner. - 3. überarb. u. akt. Aufl. - Mohr Siebeck Verl. Tübingen, 2015. XII, 250 Seiten. - ISBN 978-3-16153728-8. - 22,00 Euro Medienrecht: Vorschriftensammlung / Hrsg. von Prof. Frank Fechner (TU Ilmenau), Johannes C. Mayer. - 11. überarb. u. erweiterte Aufl. - C. F. Müller Verl. Heidelberg, 2015. - XIX, 981 Seiten. - (Textbuch Deutsches Recht). - ISBN 9783-8114-9535-7. - 21,99 Euro Karrierestart bei Rosenberger Numerische Simulation strömungsmechanischer Vorgänge in SF 6-Hochspannungsleistungsschaltern / Frank Reichert. - Univ.-Verl. Ilmenau, 2014. - 277 S. - ISBN 978-386360-116-4. - 31,90 Euro Untersuchung der Eigenschaften sowie der Anwendung von reaktiven Mehrschichtsystemen in der Aufbau- und Verbindungstechnik / Rolf Grieseler. - Univ.-Verl. Ilmenau, 2015. - 140 S. - (Werkstofftechnik Aktuell; 12). ISBN 978-3-86360-117-1. - 16,00 Euro In unserer international tätigen Unternehmensgruppe bieten wir zum Berufseinstieg vielversprechende Perspektiven für Studierende / Absolventen m/w aus technisch-naturwissenschaftlichen Studiengängen, insbesondere den Fachrichtungen • Elektrotechnik • Mechatronik • Produktionstechnik • Wirtschaftsingenieurwesen f 15 au 20 ns r u be ie S to Ok hen . 7 c 2 su Be r de Rosenberger Hochfrequenztechnik GmbH & Co. KG Hauptstraße 1 D-83413 Fridolng Tel. + 49 (0)8684 18-0 Fax + 49 (0)8684 18-1499 [email protected] www.rosenberger.com Bachelor-, Master- und Diplomarbeiten Für Studienarbeiten bieten wir laufend interessante Themen an, gerne erwarten wir auch Ihre Vorschläge. Mit mehr als 6000 Beschäftigten zählen wir zu den weltweit führenden Anbietern von Steckverbindern und Verbindungssystemen in Hochfrequenz-, Hochvolt- und Fiberoptik-Technologie. Motivierte und qualifizierte Mitarbeiter sind die Grundlage unseres Erfolgs. Bewerbungen an job.rosenberger.de UNI I 02 I 2015 57 | UNIPORTRÄT Studentische Sportler an der TU Ilmenau Sportliche Entfaltung an der Uni Ob im Team oder allein, ob im Wettbewerb oder einfach zum Spaß: Sport treiben kann man auf die unterschiedlichsten Arten und jeder Sportler entscheidet selbst, was ihm am meisten Spaß macht und am besten liegt. Das Unisportzentrum bietet den Studierenden der TU Ilmenau mit fast 100 verschiedenen Kursen eine Fülle an Möglichkeiten, sich sportlich zu entfalten. UNI stellt drei studentische Sportler vor. Sportplatz bietet dafür ausreichend Platz und gute Bedingungen. Als Oliver in seinem zweiten Fachsemester das erste Mal am Sportkurs teilnahm, hat er sich im Team sofort wohl gefühlt: „Es war einfach entspannt, die Leute waren cool.“ Mit der Zeit hat er immer mehr Ehrgeiz für die Sportart entwickelt, weshalb er die Position als Kursleiter übernahm. Die Zeit für Kursvorbereitung und Training investiert er gern, aber Oliver achtet auch darauf, dass davon sein Informatikstudium nicht beeinträchtigt wird. Seitdem Oliver Kursleiter ist, hat er das Training etwas angezogen. Dennoch wird jedes Semester wieder mit den Grundlagen angefangen, damit Neueinsteiger einen guten Einstieg in den Sport finden können. Er bietet zwei Kurse pro Woche mit je 25 Teilnehmern an. Mittlerweile spielt Oliver zusätzlich beim Team Erfurt Indigos Tackle Football in der Oberliga. „Was mir in Erfurt beigebracht wird, kann ich als Trainer in Ilmenau weitergeben.“ Sebastian Keiner – Leichtathlet American Flagbootball ist die Leidenschaft von Oliver Braundorfer (Mitte). An der TU Ilmenau ist er Trainer und Kapitän der IlmRoosters. Oliver Braundorfer – American Flagfootball Oliver (23) ist seit dem Wintersemester 2013/14 Trainer und Kapitän der IlmRoosters: dem American Flagfootball-Team der TU Ilmenau. Als er sich nach dem Abitur für eine Universität entschied, legte er besonderes Augenmerk auf das Sportangebot. Die vielfältigen Möglichkeiten für sportliche Betätigung und der gute Ruf der TU gaben den Ausschlag für Ilmenau. Vor seinem Studium hat Oliver vor allem Fußball gespielt. Als er 2012 zum ersten Mal den Superbowl sah, fing er an, sich für Football zu interessieren. American Flagfootball ist eine Variante des American Footballs, die ihrem Vorbild zwar sehr ähnlich ist, bei der es allerdings weniger körperbetont zugeht. Die Sportart hat eine lange Tradition in Ilmenau. Schon seit den 1990ern nimmt das Team an regelmäßigen Turnieren teil, darunter der SnowBowl, der immer Mitte Januar stattfindet und die deutschen Hochschulmeisterschaften (adh-Open). Letztes Jahr waren die Ilm-Roosters sogar Gastgeber der adh-Open und kämpften sich bis auf den zweiten Platz vor. Im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten braucht es für American Flagfootball nicht viel Equipment. Lediglich die Flaggen und der Flaggengürtel und schon kann es losgehen. Der Ilmenauer | 58 UNI I 02 I 2015 Für Sebastian (25) begann seine sportliche Entfaltung bereits vor dem Studium: schon mit sieben Jahren entdeckte er die Leichtathletik für sich. Die Liste seiner Erfolge ist lang: 2007 lief er bei der Junioreneuropameisterschaft in Hengelo auf Platz 5, 2008 wurde er deutscher Jugendhallenmeister, 2009 errang er die Goldmedaille bei den deutschen Herren-Hallenmeisterschaften. Auch 2010, 2011 und 2012 war er unter den TOP 3 der Läufer im Freien, 2013 wurde er mit der 3×1000-Meter-Staffel der StG Laufteam Erfurt Deutscher Meister. Seit Oktober 2010 studiert Sebastian in Ilmenau Ingenieurinformatik in Teilzeit. Er bewältigt etwa 50 Prozent der normalen Studienleistungen pro Semester. Seine restliche Kapazität steckt er in den Leistungssport. Unter Umständen ist er während des Semesters bis zu vier Wochen im Trainingslager und kann in dieser Zeit nicht an den Vorlesungen und Seminaren teilnehmen. Das Versäumte muss er im Selbststudium nachholen. Wenn es auf die Prüfungen zugeht, kann es vorkommen, dass sich die Termine mit Wettkämpfen überschneiden und die eine oder andere Prüfung verschoben werden muss. „Es war aber bisher noch nie ein Problem, aus diesem Grund einen Ersatztermin zu bekommen und die Prüfung mündlich zu absolvieren“, sagt er. Die TU Ilmenau ist Mitglied im Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband und Partnerhochschule des Spitzensports und unterstützt studentische Athleten beim Spagat zwischen Studium und Leistungssport mit auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Studienplänen. Ein ganz normales Vollzeitstudium wäre für Sebastian derzeit auch nicht Foto: Dirk Gantenberg UNIPORTRÄT Sebastian Keiner (links im blauen Trikot) bei der Deutschen Hallenmeisterschaft 2015 in Karlsruhe, bei der einen hervorragenden 2. Platz belegte. An der TU Ilmenau als Partnerhochschule des Spitzensports kann er Studium und Training miteinander vereinbaren. möglich. Nach einer Verletzung ist er in diesem Jahr wieder voll in das Training als Bundeskader des Nationalteams des Deutschen Leichtathletik-Verbands eingestiegen. Da er im Erfurter LAC e.V. ist, wohnt er auch in der Landeshauptstadt. „Dennoch ist Ilmenau ein guter Ort nicht nur zum Studieren, sondern auch zum Trainieren, weil es eine tolle Sportanlage gibt.“ bleibt, will sie auf jeden Fall weitermachen. „Die Tanzgruppe ist toll und auch außerhalb des Sports werden gemeinsame Treffen organisiert.“ Sie ist Mitglied im Tanzverein Rock’n’Roll Club „Tweety“ Ilmenau e.V. – der Verein, der den Tanzkurs organisiert – und hat nebenher auch noch mit Boogie Woogie angefangen. Denn Boogie Woogie ist das, was Saskia sich ursprünglich unter Rock’n’Roll vorgestellt hatte. Saskia Holzlehner – Rock’n’Roll Sport treiben muss nicht immer mit Wettbewerb und Höchstleistung in Verbindung stehen, sondern kann auch einfach nur Spaß machen. Saskia (27) tanzt seit ihrem ersten Semester Rock’n’Roll, weil es gute Laune macht und vom Uni-Alltag entspannt. Dabei ist die Tanzsportart anspruchsvoller als es scheint. „Ich bin am Anfang mit den falschen Vorstellungen hingegangen. Ich dachte dabei an die Musik und den Tanzstil von Elvis-Filmen, aber Rock’n’Roll ist kein spontanes Tanzen, sondern Choreografie und Akrobatik.“ Rock’n’Roll ist ein Paartanz, der sich in den Vereinigten Staaten zusammen mit der gleichnamigen Musikrichtung entwickelt hat. Hebefiguren und andere akrobatische Elemente, bei denen die Frau häufig in die Luft geworfen wird, gehören dazu. Für Saskia sind das die Elemente, die ihr am meisten Spaß machen. Die Einübung erfolgt dabei in kleinen Schritten, sodass man sich trotz der gewagten Stellungen sicher fühlen kann. „Einmal im Sommer waren wir mit dem ganzen Kurs im Freibad und haben dort Hebefiguren geübt. Da wurden auch mal die Rollen getauscht und die Männer flogen übers Wasser.“ Pro Semester wird in einem Sportkurs etwa eine Schrittfolge eingeübt. Bei den schwierigen Elementen ist dabei Vertrauen zum Tanzpartner sehr wichtig. Am besten ist es, wenn ein Paar über einen längeren Zeitraum gemeinsam tanzt, damit man sich aufeinander einstimmen kann. Saskia hatte mittlerweile vier verschiedene Tanzpartner, da einige Ilmenau nach ihrem Studium verlassen haben. Heute studiert sie bereits im vierten Fachsemester im Masterstudiengang Mathematik und Wirtschaftsmathematik und ist immer noch dabei. Falls sie nach ihrem Studium in Ilmenau Fotos: Susann Kohout I Susann Kohout Die Mischung aus Akrobatik und Choreografie reizt Saskia Holzlehner besonders am Rock‘n‘Roll. Hebefiguren wie hier der „Schwan“ zeigen den hohen Schwierigkeitsgrad. UNI I 02 I 2015 59 | | 60 UNI I 02 I 2015 Foto: Bettina Wegner Who´s Who? Neue Professoren an der TU UNIMENSCHEN apl. Professor ANDREAS MÖCKEL Die TU Ilmenau hat Priv.-Doz. Dr.-Ing. habil. Andreas Möckel (rechts) zum außerplanmäßigen Professor für das Wissenschaftsgebiet Elektrische Maschinen an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik berufen. Damit würdigte die Universität die herausragenden Leistungen des 42-jährigen in Lehre und Forschung und insbesondere sein Wirken für die Weiterentwicklung des Fachgebietes Kleinmaschinen. Die Urkunde wurde ihm im Rahmen der Senatssitzung im April durch den Rektor (links), Professor Peter Scharff, überreicht. Schon mit Abschluss seines Studiums der Elektrotechnik an der TU Ilmenau im Jahre 1998 wandte sich der gebürtige Leipziger dem Gebiet der elektrischen Maschinen zu, promovierte im Jahr 2001 mit einer Arbeit zu diesem Thema und habilitierte sich 2007 auf dem Wissenschaftsgebiet „Elektrische Maschinen“. In seiner Tätigkeit als Dozent baute Andreas Möckel mehrere Lehrveranstaltungen mit Vorlesungen und Seminaren auf, die mit den Grundlagen der elektrischen Maschinen und Antriebe und den Spezialisierungen vom Bereich der Transformatoren über die Bordnetze bis zu hin alternativen Antrieben, Modellbildung und Simulation eine große wissenschaftliche Breite abdecken. Diese Breite resultiert aus einer sehr erfolgreichen Forschungsarbeit, in deren Rahmen Andreas Möckel unter anderem die innovative Forschungslinie elektro- nisch kommutierter Motoren aufbaute, zahlreiche Drittmittelprojekte einwarb und an der Forschergruppenarbeit des Thüringer Innovationszentrums Mobilität der TU Ilmenau mitwirkte. Die Ergebnisse seiner herausragenden wissenschaftlichen Arbeit spiegeln sich in auch in einer regen Publikations- und Vortragstätigkeit, der Betreuung zahlreicher Promotionen und der maßgeblichen Mitwirkung an vier Patenten nieder. Seit 2006, mit dem Ausscheiden von Professor Dieter Oesingmann, ist er mit der Leitung des Fachgebietes Kleinmaschinen betraut. Ebenso führte er das Kleinmaschinenkolloquium, an dem jährlich über 300 namhafte Vertreter aus Wissenschaft und Industrie teilnehmen, sehr erfolgreich fort. Neben seinem hohen Engagement in Lehre, Forschung und für das Fachgebiet bringt sich Andreas Möckel seit vielen Jahren in verantwortungsvollen Funktionen von Gremien und Ausschüssen der Universität und der Fachcommunity ein. Unter anderem ist er Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Ausbildung und Forschung auf dem Gebiet der elektrischen Maschinen seiner Fakultät, stellvertretender Direktor des fakultätsübergreifenden Instituts für Energie-, Antriebs- und Umweltsystemtechnik der TU Ilmenau, Mitglied im VDE Fachausschuss „Elektrische Geräte und Stellantriebe“ und des wissenschaftlichen Beirates der Fachzeitschrift „antriebstechnik“. Andreas Möckel ist verheiratet und hat zwei Kinder. Foto: STU Bratislava, Matej Kovac Foto: Pavel Josef Šafárik University in Košice UNIMENSCHEN Ehrendoktorwürde für PROF. PETER SCHAAF Ehrendoktorwürde für PROF. JOCHEN HARANT Im Rahmen des Festaktes zum 50-jährigen Bestehen der Hochschulpartnerschaft zwischen der STU Bratislava und der TU Ilmenau verlieh die slowakische Partnereinrichtung am 23. April 2015 die Ehrendoktorwürde an Professor Peter Schaaf (links). Der Dekan der Ilmenauer Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik und Leiter des Fachgebietes Werkstoffe der Elektrotechnik wurde für seine Leistungen in Forschung und Lehre und seine Verdienste um die Zusammenarbeit mit der slowakischen Partneruniversität geehrt. In der Laudatio verwies der Rektor der STU Bratislava, Prof. Robert Redhammer, auf das hohe Ansehen, das Professor Peter Schaaf für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Materialforschung genießt. Dies belegten zahlreiche Mitgliedschaften und Funktionen in Fachgesellschaften und -verbänden, verschiedene leitende Positionen innerhalb und außerhalb der TU Ilmenau, die Veröffentlichung mehrerer Fachbücher und einer Vielzahl weiterer Publikationen sowie die Betreuung von bislang 16 Promotionen. Seit 2009 ist Professor Schaaf Kooperationsbeauftragter der TU Ilmenau im DAAD-Programm „Ostpartnerschaften“, in dessen Rahmen die partnerschaftlichen Beziehungen deutscher Hochschulen zu Hochschulen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa sowie den Ländern der GUS weiter ausgebaut und gefestigt werden. Der Leiter des Fachgebietes Grundlagen der Mathematik der TU Ilmenau, Professor Jochen Harant (links), ist von der Pavel Josef Šafárik Universität in Košice mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet worden. Die renommierte slowakische Partnereinrichtung würdigte Prof. Harant mit dieser Auszeichnung für seine Verdienste um die Stärkung ihrer Forschung und die Entwicklung einer engen Kooperation auf dem Gebiet der Graphentheorie. Die bereits seit etwa 50 Jahren bestehenden wissenschaftlichen Kontakte beider Schulen der Graphentheorie in Košice und Ilmenau wurden Anfang der 1990-er Jahre unter der Federführung von Prof. Jochen Harant, Prof. Stanislav Jendrol‘ (Košice) und Prof. Hansjoachim Walther (Ilmenau) wesentlich ausgebaut. 1993 wurde ein Rektorvertrag zur Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Diskreten Mathematik unterzeichnet, auf dessen Grundlage in den folgenden Jahren erfolgreich Drittmittel von der slowakischen Republik und vom DAAD zur Realisierung gemeinsamer Forschungsvorhaben eingespielt werden konnten. 1992 riefen die Partner die Jahrestagung „Cycles & Colorings“ ins Leben, die inzwischen zu den renommiertesten graphentheoretischen Workshops in Europa zählt. Aus der Zusammenarbeit sind darüber hinaus Diplome, Masterarbeiten, Promotionen und eine Fülle von gemeinsamen Publikationen hervorgegangen. Foto: Richter Gutachterpreis an PROF. MICHAEL GRÜNING Prof. Michael Grüning, Leiter des Fachgebiets Rechnungswesen und Controlling, wurde vom Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaftslehre e.V. (VHB) mit dem BuR Best Reviewer Award ausgezeichnet. Der Verband würdigte damit sein Engagement als wissenschaftlicher Gutachter für die offizielle Fachzeitschrift des Verbandes „BuR – Business Research“ in der Teildisziplin Accounting. Die Fachzeitschrift „BuR – Business Research“ erscheint als open-access-Zeitschrift in elektronischer Form und veröffentlicht Forschungsbeiträge aus allen betriebswirtschaftlichen Teildisziplinen in ausschließlich englischer Sprache. Auf diese Weise soll die internationale Sichtbarkeit der Beiträge erhöht werden. Die Auszeichnung wurde Professor Grüning im Rahmen der diesjährigen Haupttagung des Verbandes der Hochschullehrer für Betriebswirtschaftslehre e.V. an der Wirtschaftsuniversität Wien überreicht. UNI I 02 I 2015 61 | Zum nunmehr 20. Mal in Folge hat der Univention-Absolventenpreis Der Ilmenauer Informatikstudent Philip Wendland (23) hat für seine Bachelorarbeit „Entwicklung eines Java Card Applets und OpenSC Treibers für Smartcards“ beim diesjährigen Absolventenpreis des führenden Anbieters von Open SourceProdukten, Univention, den hervorragenden 2. Preis errungen. Mit dem bundesweit ausgelobten Univention-Absolventenpreis ehrt das Unternehmen Arbeiten von Studierenden, die Open Source-Software weiter entwickelt oder gänzlich neue Ansätze gefunden haben. Der 1. Platz ist mit einem Preisgeld in Höhe von 2000, der 2. Platz mit 1000 und der 3. Platz mit 500 Euro dotiert. Philip Wendland entwickelte in seiner mit 1,0 bewerteten Arbeit Open Source-basierte Middleware und Treiber für Smartcards, die zum Schutz vor Sicherheitslücken in kryptografischen Funktionen eingesetzt werden. Damit, so die Jury, habe er eine neue Generation von Smartcardsoftware entwickelt, die vollständig ohne herstellerspezifische Komponenten auskommt. Philip Wendland habe damit einen Beitrag für die Standardisierung und Sicherheit von Smartcardsoftware geleistet. Die prämierte Arbeit entstand am Fachgebiet Telematik/Rechnernetze und wurde von Professor Günter Schäfer und Dr. Michael Roßberg betreut. Foto: Univention GmbH | 62 UNI I 02 I 2015 Verein zur Förderung der Fakultät für Maschinenbau und der Feinwerktechnik den Förderpreis Maschinenbau e. V. verliehen. Aus den Händen des Vereinsvorsitzenden Prof. René Theska erhielten sechs Studierende die mit einem Preisgeld dotierte Auszeichnung für herausragende Abschlussarbeiten: Förderpreis 1. Klasse B.Sc. Alexander Kroschel, Studiengang Maschinenbau, Betreuer: Prof. Eberhard Manske M.Sc. Frank Bunge, Studiengang Mechatronik, Betreuer: Prof. Martin Hoffmann Förderpreis B.Sc. Maximilian Darnieder, Studiengang Maschinenbau, Betreuer: Prof. Jean Pierre Bergmann M.Sc. Lukas Michael Hermann, Studiengang Maschinenbau, Betreuer: Prof. Thomas Fröhlich M.Sc. Sebastian Schädel, Studiengang Maschinenbau, Betreuer: Prof. Thomas Fröhlich M.Sc. Ralf Schienbein, Studiengang Maschinenbau, Betreuer: Prof. Mathias Weiß Foto: Sabrina Bickert PREISE Förderpreis Maschinenbau EHRUNGEN AUSZEICHNUNGEN UNIMENSCHEN UNIMENSCHEN Internationaler Medienpreis Der Leiter des Fachgebietes Elektronische Medientechnik der TU Ilmenau und Direktor des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie IDMT, Professor Karlheinz Brandenburg, ist gemeinsam mit seinem Erlanger Kollegen Professor Bernd Edler mit dem international renommierten Leadership Award des International Multimedia Telecommunication Consortium (IMTC) geehrt worden. Mit der von der gemeinnützigen Organisation IMTC, einem Zusammenschluss internationaler Unternehmen, vergebenen Auszeichnung werden wissenschaftliche Arbeiten und ihr Einfluss auf die Multimedia-Industrie und die Standardisierung weltweiter Formate gewürdigt. Die beiden Wissenschaftler wurden für ihre wegweisenden Beiträge im Bereich der Audiocodierung geehrt. Insbesondere mit der Entwicklung und erfolgreichen Standardisierung des mp3-Formats seien die Weichen für die Weiterentwicklung von Audiocodierverfahren der Zukunft gestellt worden, hieß es in der Laudatio zur Preisverleihung im US-amerikanischen Redmond. Die von den Preisträgern entwickelten bahnbrechenden Technologien hätten den Alltag im digitalen Zeitalter nachhaltig beeinflusst. Preis für 3D-Hörtraining Foto: Fraunhofer IDMT Foto: Courtesy Audio Engineering Society Die Ilmenauer Doktoranden Florian Klein und Stephan Werner sind im Rahmen der 38. International AES Convention in Warschau für ihre wissenschaftliche Arbeit zum Thema „Auditory Adaptation of Spatial Listening Tasks“ mit dem Best Student Paper Award der Audio Engineering Society (AES) ausgezeichnet worden. Die Arbeit beschäftigt sich damit, wie man das menschliche Gehör für das räumliche Hören fit macht, um zukünftige moderne 3D-Kopfhörersysteme für die perfekte räumliche Hörillusion zu optimieren. Mit ihren umfangreichen Untersuchungen an Probanden, darunter ein mehrtägiges audio-visuelles Training, wiesen die jungen Wissenschaftler nach, dass es möglich ist, das menschliche Ohr so zu trainieren, dass Wahrnehmungsprobleme deutlich reduziert werden können. Ziel der Arbeiten ist es, einheitliche Richtlinien zu definieren, mit denen unterschiedliche binaurale Kopfhörersysteme evaluiert werden können. Die prämierte Arbeit entstand im Fachgebiet Elektronische Medientechnik unter Leitung von Professor Karlheinz Brandenburg. Sieg bei RobotChallenge Ein Studententeam der TU Ilmenau hat bei der größten europäischen Meisterschaft für selbst konstruierte, autonome und mobile Roboter „RobotChallenge“ in Wien eine Goldmedaille gewonnen. Die Ilmenauer Mannschaft siegte mit ihrem Quadrocopter „PenguCopter“ in der Disziplin „AirRace“. In dieser Wettbewerbskategorie müssen autonome Drohnen ihre Wendigkeit beweisen. Der Ilmenauer Quadrocopter schaffte es, das gesamte Wettbewerbsgelände innerhalb von 10 Minuten 24 mal vollständig zu umrunden. Der Roboter entstand in der am Fachgebiet Integrierte Kommunikationssysteme unter Leitung von Prof. Andreas Mitschele-Thiel angeschlossenen studentischen Robotik AG. Die Stärke des Ilmenauer PenguCopter liegt in einem besonders schnellen Bildverarbeitungssystem, das am Fachgebiet unter Leitung von Dr. Tobias Simon entwickelt wurde. Das Foto zeigt das Siegerteam Martin Raeder, Jonas Spindler, Jonas Hepp, Fabian Beck, Jonas Lai, Maximilian Rehermann und Jan Römisch (v.l.n.r.). Foto: RobotChallenge/C. Welkovits UNI I 02 I 2015 63 | UNIMENSCHEN IN MEMORIAM W IN MEMORIAM Professor Heinz-Ulrich Seidel Am 20. März 2015 ist unser geschätzter ehemaliger Kollege und Vorgesetzter, Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Heinz-Ulrich Seidel, plötzlich und unerwartet im Alter von 71 Jahren verstorben. Prof. Seidel war nach dem Studium der Theoretischen Elektrotechnik als wissenschaftlicher Mitarbeiter in diesem Fachgebiet tätig und promovierte dort 1972 auf dem Gebiet supraleitender Dünnschichtschaltungen. Seit der Gründung des Wissenschaftsbe- Professor Frieder Hülsenberg | 64 UNI I 02 I 2015 reiches „Informationstechnik“ im gleichen Jahr war er als wissenschaftlicher Oberassistent tätig und beschäftigte sich dort mit thermisch-elektrischen Feldproblemen an widerstandsbeheizten Glasöfen. Auf diesem Gebiet hat er 1978 seine Habilitationsschrift verteidigt. Prof. Seidel war mit Leidenschaft Hochschullehrer. 1978 wurde er zum Hochschuldozenten und 1986 zum außerordentlichen Professor für Allgemeine Elektrotechnik berufen. 1994 erfolgte seine Berufung zum Universitätsprofessor für Grundlagen der Elektrotechnik. Tausende von Studentinnen und Studenten behalten seine engagierten und pädagogisch fundierten Vorlesungen, sein didaktisches Geschick sowie die gerechten Prüfungen in bester Erinnerung. Das Lehrwerk Seidel/Wagner: Allgemeine Elektrotechnik I und II hat sich bereits über 20 Jahre in der Ausbildung der ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge an der TU Ilmenau bewährt. Hervorzuheben ist auch sein zweijähriger Einsatz von 1979 bis 1981 als Hochschullehrer und Leiter einer Gruppe am Centre Universitaire Setif (Algerien), wo er maßgeblich am Aufbau des Instituts für Feinme- chanik und Optik und an der Entwicklung der studentischen Ausbildung beteiligt war. Auf der 1. Algerisch-Deutschen Internationalen Konferenz über neue Technologien „AGICNT 08“ im Mai 2008 wurde seine Arbeit in Algerien als beispielhaft gewürdigt. Nach der Rückkehr aus Algerien an unsere Bildungseinrichtung hat er entsprechend dem geänderten Forschungsprofil des Wissenschaftsbereiches eine Forschungsgruppe Signalerkennung aufgebaut. Prof. Seidel hat 12 Promotionen und eine Habilitation betreut und zahlreiche Graduierungsverfahren und Berufungskommissionen verantwortungsvoll geleitet. Von 1987 bis 1989 war Prof. Seidel Direktor der damaligen Sektion Informationstechnik und Theoretische Elektrotechnik. Von 1990 bis 1995 war er Prodekan und von 2001 bis 2009 Dekan der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik. In diesen Funktionen hat er ganz entscheidend zum Aufbau und zur Profilierung einer in Forschung und Lehre leistungsfähigen Fakultät und der Erhaltung ihrer traditionell guten Werte beigetragen. Er war langjährig Mitglied im Senat und Konzil der TU Ilmenau und hat in der Arbeitsgruppe Hochschulentwicklung und Als Ende der 1980er Jahre die „Erfinder“ der Ilmenauer Wirtschaftsinformatik an der Konzeption des in der DDR noch nirgends etablierten Diplomstudiengangs feilten, konnten sie nicht ahnen, dass knapp 30 Jahre später im bundesweiten Vergleich der Absolventinnen und Absolventen der Wirtschaftsinformatik die Ilmenauer einen hervorragenden Platz 4 auf der Beliebtheitsskala von über 500 Personalchefs der deutschen Wirtschaft einnehmen und über Jahre verteidigen würden. Einem der damaligen Visionäre, Prof. Frieder Hülsenberg, soll aus Anlass seines Todes zu Beginn dieses Jahres ein kurzer Rückblick auf jene turbulente Zeit gewidmet sein, die noch vor der politischen Wende einen Meilenstein für die Anfang der 1990er Jahre gegründete Fakultät für Wirtschaftswissenschaften setzte. Emeritus Prof. Peter Gmilkowsky, erster Ilmenauer Professor für Wirtschaftsinformatik, erinnert sich, mit wie viel Enthusiasmus, Diplomatie und Hartnäckigkeit sein damaliger Kollege Frieder Hülsenberg, Direktor der Sektion Mathematik, Rechentechnik und Ökonomische Kybernetik (MARÖK), das Unmögliche möglich machte und mit dem Beschluss des Hochschulsenates im Gepäck 1988 dem zuständigen DDR-Ministerium die Genehmigung des ersten WirtschaftsinformatikStudiengangs an ostdeutschen Hochschulen geradezu abverhandelte. Dank seiner engen Kontakte zu einflussreichen Industriepartnern erfolgte die Ausstattung mit für DDR-Verhältnisse modernster Rechentechnik, u. a. mit Personalcomputern für Rechnerlabore, in denen erste Planspiele für Studierende möglich wurden. UNIMENSCHEN PERSONALIA / HABILITATIONEN / PROMOTIONEN 25-jähriges Arbeitsjubiläum im Senatsausschuss Studium mitgearbeitet. Mit seiner außerordentlichen fachlichen und sozialen Kompetenz war er ein würdiger Vertreter unserer Bildungseinrichtung in zahlreichen außeruniversitären Gremien. Ab 1992 hat er in der Studienkommission des Fakultätentages Elektrotechnik mitgewirkt. Seit 1993 war er Mitglied der ständigen Kommission des Fakultätentages, davon von 2000 bis 2002 als Vorsitzender. Seit 1996 war er Mitglied des Ausschusses Ingenieurausbildung im VDE. Seit der Gründung des Fördervereins Elektrotechnik und Informationstechnik e. V. Ilmenau 2001 hat er sich als Mitglied für eine enge Zusammenarbeit zwischen Förderverein und Fakultät eingesetzt. Wenn wir an unseren verstorbenen Kollegen Prof. Seidel denken, sehen wir einen erfolgreichen Wissenschaftler, akademischen Lehrer und wissenschaftlichen Leiter mit hoher fachlicher und sozialer Kompetenz. Das Professorenkollegium, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Studierenden des Fachgebietes Grundlagen der Elektrotechnik und der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik werden ihn in ehrender Erinnerung behalten. • Diana Blumberg,Universitätsbibliothek • Dipl.-Ing. Bernd Kahnt, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Medien • Dipl.-Ing. Rainer Nolte, Fakultät für Maschinenbau • Dipl.-Ing. Susanne Puschnerus, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Medien • Dr. Beate Schlütter, Fakultät für Maschinenbau • Dr. Dirk Schulze, Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften • Gabriele Winkler, Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik 40-jähriges Arbeitsjubiläum • Dr. Götz Blumröder, Fakultät für Maschinenbau • Rolf Eck, Universitätsrechenzentrum Altersteilzeit/Ruhestand • Matthias Koch, Universitätsrechenzentrum • Helga Meusel, Fakultät für Informatik und Automatisierung • Wolfgang Rehn, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Medien Berufungen/Ernennungen Mit der politisch motivierten Abwicklung der Sektion MARÖK geriet auch der damals stark an staatlichen Vorgaben orientierte Studiengang Wirtschaftsinformatik in Bedrängnis. Die von Frieder Hülsenberg, Peter Gmilkowsky und dem damaligen Rektor Eberhart Köhler maßgeblich beförderte und unter der Federführung des Gründungsdekans Prof. Horst-Tilo Beyer in die Tat umgesetzte Idee zur Gründung einer wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät erwies sich als mutiger und für die heutige Universität bahnbrechender Schritt in die Zukunft. Erfolg ist immer mit Personen verbunden. Für die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Medien war Frieder Hülsenberg eine Persönlichkeit, die sich um die Grundsteinlegung für den heutigen Erfolg der Fakultät verdient gemacht hat. • Dr.-Ing. Alexander Raake, Berufung zum Univ.-Prof. für das Fachgebiet Audiovisuelle Technik, • PD Dr.-Ing. habil. Susanne Scheinert, Fachgebiet Festkörperelektronik, Ernennung zur außerplanmäßigen Professorin • Dr.- Ing. Klaus-Dieter Sommer, Ernennung zum Honorarprofessor der TU Ilmenau (Bericht folgt) Ruf an andere Hochschule • Prof. Christoph Ament, Ruf an die Universität Augsburg • Juniorprof. Stefan Streif, Ruf an die TU Chemnitz Habilitation • Dr. rer. nat. Harald Hoppe, Wissenschaftsgebiet Technische Physik Promotionen • Ümit Aydin, Biomedizinische Technik • Felix Gerhard Balzer, Fertigungsmesstechnik • Janine Becker, Biomedizinische Technik • Arvid Braumann, Medientechnologie • Stefan Brechtken, Angewandte Mathematik • Steffen Büchner, Automatisierungstechnik • Jialan Cao, Mikroreaktionstechnik • Kay Dornbusch, Sensorik • Alexander von Finck, Optische Messtechnik • Biris Goj, Mikrosystemtechnik • Sebastian Gramstat, Kraftfahrzeugtechnik • Rolf Grieseler, Werkstoffwissenschaft • Taghrid Haddad, Mikroelektronik • Lars Hiller, Elektronik und Halbleitertechnologie • Oliver Heuermann, Technische Informatik • Hendrik Jungnickel, Biomedizinische Technik • Marcel Kirchner, Kommunikationswissenschaft • Guido Kramer, Lichttechnik • Thomas Lagemann, Audiovisuelle Technik • David Leipold, Theoretische Physik • Anne-Katrin Marten, Elektrische Energiesysteme • Christian Möller, Halbleiterphysik • Stephen Ssekiranda Mwanje, Ingenieurinformatik • Milan Narandžić, Mobile Radio • Marcel Ramsperger, Mechatronik • Thomas Rau, Biomechatronik • Christian Ros, Biomedizinische Technik • Steffen Schlegel, Elektrische Energiesysteme • Rainer Schneider, Biomedizinische Technik • Andreas Schuh, Mikrosystemtechnik • Heiko Sparenberg, Elektronische Medientechnik • Frank-Florian Steege, Technische Kybernetik • Ekiñe Aristizabal Tolosa, Werkstoffe der Elektrotechnik • Marin Weis, Biomedizinische Technik • Damla Yildirim, Kommunikationswissenschaft • Jianshu Zhang, Wireless Communications • Helge Zinner, Kommunikationsnetze UNI I 02 I 2015 65 | Foto: Tobias Boley UNIREPORTAGE ISWI 2015 Verantwortung und Toleranz Über 380 Studierende aus aller Welt waren zur diesjährigen Internationalen Studierendenwoche in Ilmenau 2015 (ISWI 2015) vom 29. Mai bis zum 7. Juni zu Gast. Die Teilnehmer aus 82 Nationen, die meisten aus Russland, Weißrussland, Indonesien, der Ukraine und Mexiko, wurden von mehr als 300 Hosts herzlich empfangen und untergebracht. Die hohe Bereitschaft der Ilmenauer Studierenden und Bürger, einen Gast aufzunehmen, sorgte dafür, dass sogar 80 Hostplätze mehr zur Verfügung standen als benötigt wurden. „Wir bedanken uns sehr herzlich bei allen Unterstützern, die zum Gelingen der ISWI beigetragen haben“, so Christina Dennefeld, Vorstand der studentischen Initiative Solidarische Welt Ilmenau e.V., die die ISWI alle zwei Jahre organisiert. Zudem habe sich der Verein gefreut, dass die zahlreichen kulturellen Höhepunkte nicht nur bei den internationalen Gästen, sondern auch bei den heimischen Studenten und Ilmenauern für Begeisterung sorgten. Die größte Eröffnungsveranstaltung in der Geschichte der ISWI mit der deutschlandweit bekannten Band „Pentatones“ und der STÜBA-Philharmonie konnte dabei besonders begeistern. Aber auch „Buffo’s Wake“ aus Großbritannien brachten die Eishalle buchstäblich zum Beben und beim International Brunch bereicherten die Teilnehmer aus den unterschiedlichen Kulturen mit Speisen, Trachten und Tanz das Ilmenauer Stadtbild. Ein weiterer Publikumsmagnet war die Lichtveranstaltung „Light for Change“. Mehr als 40 Programmpunkte und Lichtinstallationen tauchten den Ehrenberg in verschiedenste Farben. Auch eine spektakuläre Feuershow versetzte das Publikum in Ekstase. Die dank des guten Wetters nicht allzu kalten Nächte verbrachten die internationalen Gäste gemeinsam mit den Ilmenauer Studierenden am Lagerfeuer und diskutierten angeregt über die vielfältigen Vorträge und Präsentationen der Woche. Dazwischen stimmten die Teilnehmer landestypische Lieder an, die die Nächte auf und um die Mensa-Wiese unvergesslich machten. Auch inhaltlich bot die ISWI 2015 unter ihrem Thema „Verantwortung“ ein hochaktuelles wie anspruchsvolles Programm. Die Vorträge, für die der ISWI e. V. hochkarätige internationale Referenten gewinnen konnte, bildeten den Auftakt für die Arbeit in den 25 verschiedenen Gruppen und Workshops. Besonders die GBTI-Aktivistin Kasha Nabagesera hinterließ einen bleibenden Eindruck bei Impressionen von der ISWI 2015 in der UNI-Galerie auf S. 68 - 69 | 66 UNI I 02 I 2015 Internationale Studierendenwoche in Ilmenau 2015 – den Teilnehmern und stieß eine lebendige Diskussion über Homosexualität im Publikum an. Der Friedensforscher Alyn Ware beeindruckte mit seinem Vortrag zum Thema Nuklearwaffen (s. Reportage S. 67) und regte zum Nachdenken an. Traditionell fand im Rahmen der ISWI der Dies academicus der Universität statt. Der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow griff in seiner Festrede „Sozialer Zusammenhalt – Gemeinsame Verantwortung“ ebenfalls Facetten des Themas der internationalen Studierendenwoche auf. Am Ende der Woche waren sich alle Beteiligten einig, dass die nunmehr 12. ISWI erneut einen wichtigen Beitrag für mehr Toleranz, Internationalität und Interkulturalität zwischen jungen Menschen aus der ganzen Welt geleistet hat. UNIREPORTAGE Ein ISWI-Vortrag Selfies statt Atombomben Samstag, 14 Uhr. Von überall her strömen junge Menschen aus aller Welt in den Audimax. Es sind die Teilnehmer der „Internationalen Studierendenwoche in Ilmenau“, kurz ISWI. Englisches Gemurmel in den verschiedensten Akzenten erfüllt den Saal mit einer lebendigen Atmosphäre. Die Auslöser von Handy-Kameras sind zu hören, hier und da sieht man ein Blitzlicht: Die ersten Selfies mit den neuen Freunden aus aller Welt entstehen. Aller Anfang ist einfach Plötzlich ertönt ein zaghaftes „Hello“. Es ist Georg, ein Organisator der ISWI, der die Bühne betritt und die Aufmerksamkeit des Publikums für sich gewinnen will. Beim dritten Anlauf wird das Gemurmel nun etwas leiser. Georg bittet Alyn Ware, den Vortragenden, auf die Bühne. Eine warme, angenehme und durch das Mikrofon etwas verzerrte Stimme erklingt. Er sei wohl etwas overdressed für diese Veranstaltung, stellt Alyn mit einem Lachen fest, das sofort auf die Teilnehmer der ISWI über schwingt. Dabei lockern die grau-türkisen Turnschuhe und die Krawatte mit Schaf-Aufdruck den grauen Anzug des Neuseeländers durchaus etwas auf. Der Friedensforscher Alyn Ware bei seinem Vortrag zur ISWI. Eine vergessene Bedrohung Alyn Ware verfolgt ein Ziel, dass uns vor derartigen Problemen und atomaren Katastrophen bewahren soll: Die Reduzierung der Anzahl an Nuklearwaffen auf Null. Noch immer ist die Stimmung angespannt. Die Teilnehmer aus aller Welt verfolgen aufmerksam Alyns lebendige und emotionale Präsentation. Jedoch scheint das Thema erdrückend, die Lösung unmöglich zu erreichen – schon gar nicht für Studenten ohne politischen Einfluss. Doch plötzlich wird diese Stimmung unterbrochen. Er habe gute Neuigkeiten für uns, ruft Alyn spontan. Doch das Lachen verschwindet bald und eine nachdenkliche Ruhe liegt im Audimax, denn ein Atompilz schier unendlichen Ausmaßes flutet die erste Folie in leidvollen Rottönen. Es handelt sich um eine Aufnahme, vom Test eines Atomsprengkopfs, mit der Alyn seinen Vortrag zur Bedrohung durch Nuklearwaffen einleitet. Was für die meisten Teilnehmer kaum greifbar und in Deutschland längst vergessen scheint, füllt seine Präsentation: Etwa 16.000 Atomsprengköpfe sind überall auf der Welt verteilt und könnten jederzeit zum Einsatz kommen. Ein unfassbar schreckliches Szenario, dass Alyn sehr lebhaft und emotional beschreibt. Niemand sagt ein Wort. Es herrscht vollkommene Stille. Fas- Foto: Chiung sungslosigkeit und ein entsetztes Aufstöhnen sind deutlich zu spüren und zu hören, als er an ein Szenario aus dem Jahr 2007 erinnert. Damals wurden irrtümlicherweise Atomsprengköpfe auf eine Maschine der U.S. Airforce verladen und ohne jedes Wissen über das Land transportiert. Für 36 Stunden schienen die Atomsprengköpfe auf unerklärliche Weise verschwunden. Eine einfache Forderung Gemeinsam die Welt verändern Dass niemand alleine dafür sorgen kann, dass Nuklearwaffen aus der Welt ver- schwinden, ist klar. Doch das muss auch gar nicht sein. Eine Folie zeigt zwei Selfies. Darauf sind jeweils eine junge Iranerin und eine junge Israelin zu sehen. Auf den bunten Plakaten, die sie vor ihren Gesichtern halten, steht groß: „Wir lieben euch Israel“ und „Wir lieben euch Iran“. Die Selfies wurden über soziale Netzwerke geteilt und sorgten national wie international für Aufsehen. Sie haben dazu beigetragen, einen möglichen Atomkrieg zu verhindern, der 2012 für sehr wahrscheinlich gehalten wurde. Aus ernsten und nachdenklichen Blicken, werden gerührte, hoffnungsvolle Blicke und die Zuversicht und Erleichterung im Audimax ist spürbar. Der Wunsch nach Frieden, der Wunsch danach, eine bessere Welt zu schaffen, erfüllt den Raum mit einer unbeschreiblich positiven Atmosphäre, die sich auch in Alyns Ausstrahlung widerspiegelt. Es ist für ihn nicht einfach nur ein Vortrag, sondern etwas ganz besonderes, eine Chance den Teilnehmern aus aller Welt zu zeigen, dass sie gemeinsam eine bessere Zukunft erschaffen können. Euphorisch – aber realistisch Die Euphorie, die den Raum erfüllt, reißt auch nach dem Vortrag nicht ab. Überall schnellen Hände in die Luft. Den Fragen nach dem Einfluss der Vereinten Nationen, der Gefahr von Nukleartests und auch der Frage, ob allein die Abschaffung aller Nuklearwaffen uns vor einem dritten Weltkrieg bewahren wird, beantwortet Alyn ausführlich, ehrlich und mit Hingabe. Gespannt werden die Fragen verfolgt und der Wissensdurst führt zu einer lebendigen Diskussion. Natürlich kann niemand die Zukunft voraussehen, gibt Alyn zu, als er gefragt wird, ob er das Ziel, 2030 eine Welt ohne Atomsprengköpfe zu etablieren, für wahrscheinlich hält. Er appelliert jedoch an die Teilnehmer, die Hoffnung beizubehalten, nach vorne zu schauen und die Zukunft aktiv nach ihren Wünschen zu gestalten. Denn er sieht in den Teilnehmern die „United Nations of the Youth“. I Leo Warnow UNI I 02 I 2015 67 | Fotos (4): Tobias Boley UNIGALERIE Ausflugstag nach Erfurt onal Bru nch Foto: Luise Zehle Internati Impressionen s Boley Fotos (2): Tobia Foto: Christoph Gorke | 68 ISWI-Eröffnung im Ilmenauer Stadtpark UNI I 02 I 2015 UNIGALERIE UNIGALERIE t inisterpräsiden Vorträge mit M d un e ar W n ly A , Bodo Ramelow era Kasha Nabages tin Dudcz ig Fotos (2): ar i Foto: Heinrich John Foto: Kers Stärkung nach der Gru ISWI-Sportfest ppenarbeit lda Foto: Thomas Go Indoor open air in der Eishalle Ilmenau Fotos: Tobias Boley Foto: Thomas Golda Fotos: Tobias Boley auf dem Campus Lichtevent Light for Change UNI I 02 I 2015 69 | UNIIMPRESSUM UNI | Universitätsnachrichten Ilmenau HERAUSGEBER: Der Rektor der Technischen Universität Ilmenau Willkommen in einer leuchtenden Zukunft. REDAKTION: Referat Medien- und Öffentlichkeitsarbeit Leitung: Marco Frezzella VERANTWORTLICHE REDAKTEURIN: Bettina Wegner E-Mail [email protected] Telefon 03677 69-2549 www.tu-ilmenau.de/unizeitschrift Redaktionsanschrift: Max-Planck-Ring 14 98693 Ilmenau Postanschrift: Postfach 10 05 65 98684 Ilmenau SATZ / LAYOUT: Bettina Wegner, Torsten Weilepp Coverfoto: Lutz Müller Fotos S. 2: Lutz Müller, ari Fotos S. 3: iStockphoto.com/Jeff Metzger, Max Judge, Susann Kohout GESTALTUNGSKONZEPT: formplusraum+ | Büro für Gestaltung Torsten Weilepp Elisabethstraße 5 99096 Erfurt Telefon 0361 240 20189 E-Mail [email protected] ANZEIGEN UND DRUCK: VMK | Verlag für Marketing & Kommunikation GmbH & Co. KG Faberstraße 17 67590 Monsheim Telefon 062 43/909-0 E-Mail [email protected] www.vmk-verlag.de Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 16.09.2015 Annahmeschluss nächste Ausgabe: 16.12.2015 ISSN: 1867-884X (Printausgabe) Zur besseren Lesbarkeit wird in der UNI zum Teil nur die männliche Sprachform (z. B. Studenten, Mitarbeiter, Besucher) verwendet. Mit den gewählten Formulierungen sind Frauen und Männer gleichermaßen angesprochen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Beiträge zu kürzen und/oder sinngemäß wiederzugeben. Nachdrucke und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der Genehmigung durch die Redaktion. | 70 UNI I 02 I 2015 Wir suchen: Entwicklungsingenieure (m/w) Kreativ, innovativ, zukunftsorientiert – dies sind unsere Maßstäbe. Entwickeln Sie mit uns moderne LichtTechnologien für mehr Sicherheit, Effizienz und Funktionalität von Scheinwerfern für Autos der künftigen Generationen. Hohe Ansprüche und interessante Herausforderungen werden Sie jeden Tag begleiten, denn mit uns gestalten Sie das Licht von morgen. Automotive Lighting Reutlingen GmbH www.al-lighting.com/careers/jobs/ 15.140.024 Pers-Anz_1/4-Seite.indd 1 10.04.15 15:48 scheine t u G x i l f t 250 Nevon je 25 € gewinnen im Wer t Sparkasse LBS SV SparkassenVersicherung Helaba And ... 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Die Zumtobel Gruppe gehört mit 14 Produktionsstandorten auf vier Kontinenten, sowie Vertriebspräsenz in über 100 Ländern, zu den international führenden Herstellern von Leuchten und Lichtlösungen, Lichtmanagement und Lichtkomponenten für professionelle Anwendungen im Innen- und Außenbereich. Seit Jahrzehnten beruht unser Markterfolg auf unserer Innovationskompetenz, unseren starken Marken sowie unserem Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Umwelt und der Gesellschaft. Dieser Markterfolg bietet den Mitarbeitern vielfältige Karrierechancen und Perspektiven. Ein Erfolg, der Ausdruck einer persönlichen Leidenschaft ist – der Passion for Light – hinter der wahre „Lichtgestalten“ stehen. Menschen wie Sie! Interessiert? Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website unter: www.zumtobelgroup.com/de/karriere.htm