DOJOINFO - Shotokan Karate Dojo Münster eV

Transcrição

DOJOINFO - Shotokan Karate Dojo Münster eV
DOJOINFO
2/2009
/2009
08. Juni 2009
1
Inhalt
Titel……………………………………………………………………………….. Seite 1
Inhalt …………………………………………………………………………….. Seite 2
Impressum …………………………………………………………………….... Seite 3
Oss! ………………………………………………………………………........... Seite 4
Termine ………………………………………………………………………….. Seite 5
Kataplan……………………………………………………………………......... Seite 6
Lehrgänge
Shihan Sugimura in Münster……………………………………………. Seite 7
Sensei Glaß – Dojolehrgang …………………………………………… Seite 8
Einführung in die Zen-Meditation…..………………………………….. Seite 9
Aktionen im Verein – Ausblick
Sommerparty ……………………………………………………………. Seite 10
Tag der offenen Tür …………………………………………………….. Seite 11
Aktionen im Verein – Rückblick
Tai Chi und innere Kampfkunst .......................................................
Trainingslager bei Sensei Michael ……………………………………..
Vorbereitung Europameisterschaft …………………………………….
Ladies’ Night …………………………………………………………….
Seite 12
Seite 15
Seite 18
Seite 20
Presse …………………………………………………………………………… Seite 21
Erfolge Billerbeck ………………………………………………………………. Seite 25
Live aus Billerbeck
Böing in Billerbeck – ein Interview ……………………………………. Seite 26
Fotos Kata-Disziplin ……………………………………………………. Seite 30
Prüfungen ……………………………………………………………………… Seite 31
Lehrgangsbericht
Wenn man mir den kleinen Finger reicht, ……………………………. Seite 33
Gelesen
Working with Warriors ………………………………………………… Seite 36
Vereinsjugend
Treffen der „frühen Bonsais“ ………………………………………….. Seite 38
Wir für Euch – Ansprechpartner im Vorstand ……………………………….. Seite 40
2
Impressum
Impressum
Das DOJOINFO ist die Vereinszeitschrift des
Shotokan-Karate-Dojo Münster e.V.
Vereinsanschrift:
ShotokanShotokan-KarateKarate-Dojo Münster e.V.
Manfred-von-Richthofen-Straße 46a
48145 Münster
Tel.: 0251 / 6868580 Fax: 6868582
Email: [email protected]
Internet: www.karate-muenster.de
Redaktion:
Andrea Haeusler
Auf dem Draun 79, 48149 Münster
0251/ 82715
eMail: [email protected]
Bankverbindung:
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ACHTUNG! Die im Dojoinfo abgedruckten Artikel spiegeln nicht
unbedingt die Meinung des Vorstandes und der Redaktion wider.
Verantwortlich für die jeweiligen Inhalte ist allein
der unterzeichnende Verfasser.
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Oss!
Hallo Leute,
auch Mitte des Jahres gibt es wieder viel zu berichten:
Freut Euch auf den Bericht von Andreas Rappe über den
Tai Chi – Workshop in unserem Dojo unter der Leitung von
Olaf Rolving. Dann haben Antonia und Karla über die
Ladies’ Night berichtet und schließlich danke ich Jörgl
noch für den tollen Bericht über das Treffen der
ehemaligen Bonsais. Volker hat sich wieder die Nächte
um die Ohren geschlagen, um für uns zu lesen: In
Working with Warriors geht’s um Karate in Anwendung!
Über zahlreiche weitere Ereignisse hätte man so schön schreiben können! Was ist z. B. mit
dem erstklassigen Trainingslager von Sensei Michael Jarchau? Da ich von diesem Lehrgang ein
paar tolle Fotos habe und ihn keinesfalls unkommentiert lassen wollte, habe ich selber ein
paar Zeilen geschrieben. Viel schöner wäre es aber gewesen, Eure Meinungen und Eindrücke
Eindrücke
lesen zu können. Beim nächsten Mal??? :o)
Das Billerbecker Pokalturnier war für einige von uns eine tolle Erfahrung. Ob Pokal, Medallie
oder Rausflug in der Erstrunde – jede/r, die/der sich einmal aufgerafft hat, bei einem Turnier
zu starten, hat schon von vornherein gewonnen – nämlich gegen den inneren Schweinehund
und diese dusselige Flüsterstimme, die immer meint, man könne das gar nicht, sei zu jung
oder zu alt oder alle anderen seien sowieso besser. Alle, die bislang meinten, Turnierstarts
seien nur etwas für Profis oder zumindest für Kaderathleten, sollten einmal dringend über
einen eigenen Start nachdenken! Wie es Holger Böing bei dem Turnier ergangen ist, könnt ihr
in dieser Ausgabe nachlesen.
Icky
Natürlich ist es besonders schön, wenn man einmal soweit kommt, wie Madeleine, die wieder
einmal vorbildlich in Billerbeck abgeräumt hat. Durch ihren unermüdlichen Trainingsfleiß
hatte sie sich sogar für die Jugend-Europameisterschaft qualifiziert, was diesmal nicht nur für
ein Rauschen im lokalen Blätterwald sorgte, sondern sogar das Fernsehen in unser Dojo
brachte! Eine DVD mit der Aufnahme befindet sich im Vereinsarchiv. Aber auch Madeleine
musste dann bei der EM ohne Pokal nach Hause gehen. Sie selber sieht das als Ansporn, ihr
Training zu intensivieren. Na also – und Ihr glaubt, Turnierstarts seien nur für den Sieg? Also –
probiert es aus! In diesem Jahr stehen noch der Nakayama-Cup in Krefeld, die Siegener
Stadtmeisterschaft (auch für Dan-Träger) und der JKA-Cup an. Und die Teilnahme am
Vereinsturnier sollte wirklich für jede/n eine Selbstverständlichkeit sein!
Jetzt kommt der Sommer – aber bloß nicht faul werden! Wie wäre es z. B. mit dem Lehrgang
von Shihan Sugimura in Münster – oder dem Gasshuku in Konstanz? Erlebt viel, schreibt viel,
damit das nächste Dojoinfo aus den Nähten platzt – durch EURE Berichte!
Oss,
XâÜx \v~ç
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Termine
Termin
Aktivität
12.06.2009
20.06.2009
21. – 22.06.2009
Hafenfest, Auftritt Demo-Team
Deutsche Jugendmeisterschaft
Instructor-Lehrgang
24. – 26.06.2009
Lehrgang Koichi Sugimura
26.06.2009
27.06.2009
27.06.2009
11.07.2009
27.07. – 01.08.2009
30.08..2009
02.09.2009
05.09.2009
12. – 13.09.2009
19.09.2009
02.10.2009
03. - 04.10.2009
24.10.2009
Samstag im November
27.11.2009
?
?
26.12.2009
Prüfungen Angänger II u. w., 18 Uhr
Feiern im Viertel (Infostand SKDM),
Auftritt Demo-Team
Sommerparty, 19.00 Uhr
Demo-Team beim Manga-Festival
Gasshuku
Tag der offenen Tür, ab 14.00 Uhr
Beginn Anfänger-LG III
Nakayama-Cup
Instructor-Lehrgang
Stadtmeisterschaft
Trainertraining (allgemeines Training fällt
aus)
Dojolehrgang Jochen Glaß
JKA-Cup
Zen-Meditation mit Zen-Lehrerin Katharina
Gaßmann
Prüfungen Anfänger III u. w., 18.00 Uhr
Vereinsturnier
Weihnachtsfeier
Weihnachtstraining
Ort
Hafen (Osmo-Hallen)
Dessau
Dessau
Uni-Sporthalle
Fliednerstraße
Dojo
Vor dem Cinema
Dojo
Stadtbücherei
Konstanz
Dojo
Dojo
Krefeld
Wattenscheid
Siegen
Dojo
Dojo
Bottrop
Kloster Kirchhellen
Dojo
Dojo
Dojo
Dojo
Weitere Termine sowie Terminänderungen entnehmt Ihr bitte den Aushängen am
Schwarzen Brett, den Infos per Mail oder den Ansagen im Training.
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Katatraining
Datum
13.06.09
20.06.09
27.06.09
Kata
Tekki Shodan
Heian Shodan
Anmerkungen
Keine Kata; Sommerparty
Eventuelle Änderungen werden bekannt gegeben, bitte Ansagen im Training und Infos
am Schwarzen Brett oder per Mail beachten.
Sprechstunde des Vorstands: Natürlich könnt Ihr uns jederzeit via E-Mail und telefonisch
erreichen. Persönlich könnt Ihr uns meistens am Dienstag im Dojo antreffen.
Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, alles zu tun, damit Training und/oder
Kursteilnahme für Euch zu Eurer absoluten Zufriedenheit ablaufen und Ihr Euch im
Verein wohl fühlt. Sollte mal etwas nicht passen, sagt uns bitte sofort Bescheid, damit
wir Abhilfe schaffen können! Ansprechpartner sind wir im Vorstand und natürlich auch
Eure Trainer/innen und Kursleiter/innen!
6
Lehrgänge
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Lehrgänge
DojoDojo-Lehrgang mit Sensei Jochen Glaß
Glaß, 5. Dan ShotokanShotokan-Karate,
Karate,
am 03. und 04.10.2009
Jochen Glaß
Nach der starken Resonanz auf die Einladung zum Trainingslager mit Michael Jarchau
und der großartigen Teilnahme an dem dojointernen Lehrgang mit Sensei Jochen Glaß
im vergangenen Jahr, werden wir am 03. und 04.10.2009 wieder einen Lehrgang mit
Jochen bei uns im Dojo ausrichten. Am Freitag, 02.10., findet ein Trainertraining statt,
so dass an diesem Tag das Allgemeine Training ausfällt.
Trainiert wird wieder getrennt nach Unter- und Oberstufe. Die genauen Trainingszeiten
werden noch rechtzeitig bekannt gegeben. Haltet Euch aber bereits jetzt dieses
Wochenende unbedingt frei!
Der Lehrgang ist kostenlos!
Wer ist Jochen Glaß?
Viele von uns kennen Jochen bereits. Jochen hat 1975 mit dem Training in unserem
Verein begonnen. Im Jahre 1978 wurde er in den Landeskader NRW berufen. Im Juni
1986 zog Jochen nach Konstanz und trainiert seitdem bei Sensei Hanskarl Rotzinger (6.
Dan), der auch zusammen mit Markus Rues das Training bei unserem Vereinsjubiläum
geleitet hat. Wir freuen uns ganz besonders, dass Jochen auch in diesem Jahr wieder zu
uns kommt – warum? Das könnt Ihr dann im Oktober herausfinden…
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Lehrgänge
Einführung in die ZenZen-Meditation
Die Kurzmeditation im Seiza ist fester Bestandteil jeder Karate-Trainingseinheit und wir
sind hiermit seit unserem Anfängerlehrgang vertraut. Was aber steckt dahinter? Wie
kann man Meditation vertiefen? Kann man sie erlernen?
Für die meisten von uns ist das Thema Meditation vermutlich sehr abstrakt – dabei tut es
grade in unserem schnelllebigen Alltag ganz bestimmt gut, einmal innezuhalten, sich zu
sammeln und die innere Mitte zu finden.
Daher bieten wir jetzt erstmalig eine Einführung in die Zen-Meditation an. Kursleiterin ist
Zen-Lehrerin Frau Katharina Gassmann. Dieser besondere Kurs muss an einem
besonderen Ort stattfinden. Daher haben wir uns entschlossen, ihn im
Jugendkloster Bottrop Kirchhellen
abzuhalten. Dort gibt es einen optimalen Meditationsraum mit Meditationskissen und
–bänken und weiterem Zubehör.
Die Kursgebühr beträgt 20 Euro.
Die Teilnehmerzahl muss aus organisatorischen Gründen auf 20 Personen begrenzt
werden, der Zeitpunkt der Anmeldung ist entscheidend. Den Beginn der Anmeldefrist
geben wir rechtzeitig per Mail und per Aushang im Dojo bekannt. Es sollten mindestens
10 Personen teilnehmen.
Das eintägige Seminar findet an einem Samstag oder Sonntag im November statt. Den
genauen Termin geben wir bei nächster Gelegenheit bekannt.
Es sind auch Interessenten willkommen, die nicht Vereins- oder Kursmitglied sind.
Es würde uns sehr freuen, wenn Euch das Angebot anspricht.
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Aktionen im Verein - Ausblick
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Aktionen im Verein - Ausblick
Tag der offenen Tür
Bitte schon einmal vormerken und weitersagen: Wir veranstalten
wieder einen Tag der offenen Tür! Am Sonntag, den 30.08.2099
zeigen wir einen Querschnitt durch unser Vereinsprogramm.
Los geht’s ab 14.00 Uhr!
Wie immer freuen wir uns über Eure tatkräftige Mithilfe bei den
Demos und am Buffet!
Das Programm wird voraussichtlich etwas anders gestaltet als in
den Vorjahren. Hierzu gibt es zu gegebener Zeit weitere Infos.
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Aktionen im Verein - Rückblick
Workshop „Tai Chi und innere Kampfkunst“
Erfahrungsbericht von Andreas Rappe
Am Sonntag, 8. März fand in unserem Dojo ein Tai Chi-Workshop statt, an dem, neben
regelmäßigen Teilnehmern aus der Tai Chi-Mittwochsgruppe, auch mehrere Karateka
aus unserem Dojo teilnahmen.
Organisiert wurde der Workshop von unserem Lehrer Markus Wilmsmeyer. Die
Durchführung des Lehrgangs lag in der Hand von Olaf Rolving. Olaf, der in Mühlheim
trainiert, ist als Tai Chi-Lehrer persönlicher Schüler des Kampfkunst- und
Meditationsmeisters Bruce Kumar Frantzis (USA). Die Qi Gong- und Tai Chi-Übungen des
Wu-Stils in unserem Dojo sind angelehnt an die Lehren dieses Amerikaners.
Olaf übt neben Tai Chi auch seit vielen Jahren weitere asiatische Kampfkünste aus. So ist
er Träger des 5. Dan im Kempo und 5. Dan im Shorin Karate. Als besondere Ehre
empfindet er es, in Japan von G. Yamaguchi, 8. Dan Goju-Ryu-Karate, trainiert worden
zu sein.
Zu den Kursinhalten zählte das Drachen und Tiger Qi Gong, das Öffnen der Energietore
des Körpers, Wu-Stil Tai Chi, Anwendungen in der inneren Kampfkunst und Prinzipien
der
inneren Kampfkünste.
Soviel zur Theorie und nun zu meinem persönlichen Erfahrungsbericht:
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Morgens 10 Uhr in Münster. Es regnet. „Ein guter Tag um ins Dojo zu gehen“, denke
ich auf der Hinfahrt. Im Dojo treffe ich auf viele bekannte Gesichter. Manche kenne ich
vom Tai Chi, andere vom Karatetraining, wieder andere kenne ich nicht – wie sich später
herausstellte, kamen sie, wie Olaf Rolving, aus Mühlheim angereist.
Das Training beginnt, Olaf stellt sich vor und macht auf mich gleich einen
sympathischen Eindruck. Insgesamt stehen 15 Personen in der Halle. Nach zwei Qi
Gong-Übungen folgt die Wu-Stil-Form. Feinheiten der Form werden erklärt und ich
nehme mir vor, auf diese Prinzipien künftig verstärkt zu achten. Es fallen Begriffe wie
„peng“, „li“, „an“ und „ji“, die ich bisher nicht kannte und unterschiedliche
Energieflüsse während einer Kombination aus Abwehr- und Angriffstechniken
bezeichnen. Sehr interessant, dass man so etwas unterscheiden kann, finde ich. Aber
auch etwas ungewohnt und esoterisch für mich. – Ja, die Chinesen sind halt ein
mystisches Volk!
Nach den vielen langsamen, entspannenden Techniken meldet sich bei mir der
Bewegungsdrang
- jetzt ein bisschen Karate wäre auch nicht schlecht, denke ich. Da kommt mir gerade
recht, dass Olaf Anwendungsmöglichkeiten der Wu-Form erklärt und wir diese
üben. Immer mehr habe ich das Gefühl „Bunkai“ (= Anwendungen der KarateFormen [Kata]) zu machen und immer mehr sehe ich und die anderen Karateka aus
unserem Dojo die Entsprechungen zu unseren Kata. Neben vielen Gemeinsamkeiten,
wie das Kraft holen aus der Hüfte, zeigen sich aber auch Unterschiede: Statt mit
„Kime“ (= explosionsartige Kraft am Ende einer Technik) zu arbeiten, geht es beim
Tai Chi darum, mit wenig Muskelkraft und umso mehr Chi (= Energie) große
Wirkungen zu erzielen. Zudem scheint mir häufig versucht zu werden, nahtlos mit
dem abwehrenden Arm anzugreifen. „Das ist noch etwas anderes als die Diai13
Techniken des Karate“, philosophiert Volker während einer Übungspause. Und ich
stimme ihm kopfnickend zu. Wir üben weiter und lassen, teils gewollt, teils aus
„Macht der Gewohnheit“, immer mehr Karatetechniken in die Übungen einfließen.
Volker „weckt“ die Nachbargruppe, die gerade den meditativen Aspekt der Wu-Form
übt, mit einem „Kiai“ (= Kampfschrei) auf. Bevor wir gänzlich ins Karate abdriften
konnten, ist der Lehrgang auch schon wieder zu Ende.
Ich fand den Lehrgang super interessant, hat echt Spaß gemacht und die Gators-Pizza in
der Mittagspause war auch nicht zu verachten…
Zur Person:
Person: Olaf Rolving
Der Tai-Chi-Ausbilder aus Mühlheim/Ruhr hat selber viele Jahre Shaolin
Kung Fu gelernt. Seine Kampfkünste wurden durch Karate ergänzt. Im Jahr
1996 reiste er im Rahmen seines Karatetrainings nach Japan, wo er in der
Keimzelle des Karate, im Honbu-Dojo Tokio, trainierte. Anschließend ging
es für ihn weiter nach Okinawa und schließlich nach Taiwan. Im Verlauf
dieser Reisen bildete sich Rolving dann überwiegend im Tai Chi weiter,
welches ihn auch vorher schon fasziniert hatte. Seit 1997 besucht er
regelmäßig Meister Bruce Kumar Frantzis in den USA. Hier lernte Rolving
auch Markus Wilmseyer kennen, den Tai-Chi-Ausbilder des
Shotokan-Karate-Dojos Münster.
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Aktionen im Verein - Rückblick
Trainingslager 2009 – 27. und 28.03.2009
von Icky
Auch in diesem Jahr trainierte Sensei Michael Jarchau uns wieder einen Freitagabend
und einen ganzen Samstag lang! Es wurden unterschiedliche Trainings angeboten für
die Unter- und die Oberstufe. Sogar ein Großteil der karatebegeisterten Noch-Anfänger,
die erst in der Folgewoche ihre Prüfung absolvieren sollten, war dabei!
Sandra, Uschi und Judith trauten sich, obwohl sie noch keine Prüfung abgelegt hatten.
Michael hieß alle willkommen, die Karate lernen wollten und Spaß am Training und an
der Gemeinschaft hatten. Erfahrungsgemäß sind bei den dojointernen Lehrgängen die
Einheiten der Oberstufe stets besser besucht als die der Unterstufe. Warum eigentlich?
Jedenfalls war es auch bei diesem Lehrgang wieder so. Der Vorteil liegt natürlich darin,
dass dann im Unterstufentraining dem Einzelnen eine größere Aufmerksamkeit
gewidmet werden kann.
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In der Oberstufe ging es dann wie
üblich wieder mal richtig zur Sache!
Bei der ein- oder anderen
Partnerübung war schon ein großer
Kampfgeist gefordert und eine
erhöhte Wachsamkeit und
Konzentration.
Aber schließlich kam auch bei den
zahlreichen Kumite-Übungen mit
Fußfegern und sonstigen
Schmakazien der Spaß nicht zu kurz!
Wie immer herzlich willkommen waren die Gäste aus anderen Dojos, vor allem die
zahlreichen Karateka aus Wesel. Es soll abends sogar das ein- oder andere
freundschaftliche Band zwischen der Weseler und der Münsteraner Jugend geknüpft
worden sein…..
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Wer Sensei Michael kennt, weiß, dass Karate nicht nur aus Kumite besteht. Daher
übten wir natürlich auch Kihon und selbstverständlich auch Katas bis zum Umfallen.
Während die mutigen Noch-Anfänger zunächst einmal den Kokotsu-Dachi erklärt
bekamen, hatte es die Oberstufe schon mit sämtlichen Heian- und Senteikatas zu
tun.
Der Lehrgang war wie immer ein toller und vielseitiger Querschnitt durch das
Shotokan-Karate. Es war für Jede/n etwas dabei, egal ob hier Grundlagen vertieft,
Prüfungsprogramm intensiviert oder eine Turniervorbereitung stattfinden sollte.
Allein die Verpflegung (Essen und Getränke während des Lehrgangs frei) war schon
die Lehrgangsgebühr wert. Das Training war so gesehen kostenlos – aber ganz
bestimmt nicht umsonst!
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Aktionen im Verein - Rückblick
Vorbereitung Europameisterschaft
Unser Vereinsmitglied Madeleine Essing, 15 Jahre alt, hatte sich für die JugendEuropameisterschaft am 23.05.2009 in Belgrad qualifiziert. Madeleine ist seit gut einem
Jahr Mitglied des Jugend-Nationalkaders. Sie trainiert nicht nur viermal die Woche bei
uns im Dojo, sondern auch alle vier Wochen im Landeskader in Wattenscheid. Zudem
nimmt sie alle acht Wochen am Training des Nationalkaders unter der Leitung von
Markus „Hübi“ Rues teil. Hier hat Madeleine großes Glück: Das Training für die gesamte
Karate-Jugend aus dem Bundesgebiet findet quasi vor der Haustür in Bottrop statt!
Keine Frage, dass wir für die EM-Vorbereitung, für das ebenfalls Mädchen aus ganz
Deutschland ausgesucht waren, gerne unser Dojo zur Verfügung stellten. Münster lag
nämlich so ziemlich in der Mitte des Einzugskreises aller Teilnehmerinnen. Das Training
bei uns im Dojo leitete am Samstag Sensei Michael Jarchau. Am Sonntag schwitzten die
Mädels unter der Leitung von Landeskadertrainer Andreas Klein. Madeleine musste sich
anschließend sputen – sie startete nämlich mittags direkt beim Pokalturnier in Billerbeck.
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Andreas Klein erklärt die Nijushiho
Die beiden deutschen EM-Teams für die Disziplin Kata-Mannschaft Mädchen
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Aktionen im Verein
Ladies’
Ladies’ Night 2009
von Karla Jäkel und Antonia Severin
Am 03.04.2009 haben sich einige Dojo-Mädels zum Thema „Ladies’-Night“ oder auch
„Damen-Abend“ an Münsters Hafen getroffen. Das Wetter war einfach hervorragend
und gab uns die Möglichkeit, in der „großen Freiheit 26“ draußen zu sitzen. Nachdem
wir uns untereinander noch einmal namentlich vorgestellt hatten (ab einem bestimmten
Alter ist das eben so ´ne Sache mit dem Namen-Merken), haben wir uns gutes Essen
bringen lassen. So saßen insgesamt 13 schnatternde und kichernde Hühner bei Bier und
Wein zusammen und ließen wohl genährt den Abend in einer tollen Atmosphäre
ausklingen. Wir hoffen, dass sich solche Abende wiederholen und sich sogar noch mehr
daran beteiligen!
Hier trafen sich die Ladies des Shotokan-Karate-Dojos Münster!
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Presse
Schrift zu klein? Keine Brille zur Hand? Kein Problem: Die Presseartikel sind alle auf unserer Homepage im
Pressearchiv zu finden!
MZ, 31.03.2009
Kaufen und Sparen, 29.04.09
WN, 29.04.2009
21
WN, 12.03.2009
22
MZ, 12.05.2009
MZ, 12.05.2009
23
Hallo Münster, 20.05.2009
MZ, 28.05.2009
WN, 09.05.2009
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Erfolge
Billerbecker Pokalturnier 10.09.2009
Zwei erste, zwei zweite und zwei dritte Plätze - eine gute Medallienbilanz konnten auch
in diesem Jahr wieder die Karateka des SKDM in Billerbeck ziehen:
Kata Einzel Damen Oberstufe
1. Platz Madeleine Essing
Kumite Damen Oberstufe
3. Platz Katharina Petereit
Kata Herren ab 35
1. Platz Andreas Noll
3. Platz Holger Böing
Kumite Team Herren
2. Platz (Uli Steffens, Christian Hericks, Matthias Reiß)
Kumite Team Herren ab 35
2. Platz (Holger Böing, Andreas Noll, Andreas Volkmer)
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Live aus Billerbeck
Böing in Billerbeck
Bereits zum 35. Mal fand in diesem Jahr das Billerbecker Pokalturnier statt. Nur unwesentlich älter ist
unser Vereinsmitglied Holger Böing, der - obgleich frischgebackener Danträger - in diesem Jahr ebenfalls
starten konnte. Bislang war "Billerbeck" nämlich ein so genanntes Nachwuchsturnier - auf das Alter im
Karatepass kam es zwar nicht an, wohl aber auf die Graduierung. Denn beim 1. Kyu war Schluss und
Danträger mussten leider draußen bleiben. Im Jubiläumsjahr wurde das Turnier jedoch auch für die
Schwarzgurte geöffnet und erstmals gab es spezielle Gruppen "Ü 35". So konnte auch Holger starten und
es stellte sich die spannende Frage: Würde er seinen Titel im Kumite (damals in der Gruppe bis 1. Kyu) des
Vorjahres verteidigen können? Hierzu wollen wir Holger einmal persönlich hören.
Andrea Haeusler:
Haeusler: Holger, Du hattest Dich grade intensiv auf deine Prüfung zum 1. Dan
vorbereitet. Der Prüfungsstress war erst kurz vor dem Pokalturnier vorbei - muss man
sich dann direkt schon wieder den Stress eines Turnierstarts antun? Was hat Dich dazu
bewogen, in Billerbeck zu starten?
Holger Böing: Das Pokalturnier in Billerbeck hat für mich schon eine lange Tradition.
Dort habe ich meine ersten Wettkampferfahrungen Ende der 80 er Jahre - damals für
den Karateverein Coesfeld- gesammelt. Danach bin ich dort regelmäßig gestartet. Als ich
vor etwa zwei Jahren nach langer Pause hier beim Shotokan-Karate-Dojo Münster
wieder mit dem Karate begonnen habe, war es ein Ziel sich in Richtung Dan zu
bewegen, aber auch wieder zur Überprüfung der eigenen Leistung an Wettkämpfen
teilzunehmen.
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Letztes Jahr war das, wie Du schon sagtest, noch problemlos als 1. Kyu möglich. Als ich
von der Idee hörte, dass beim 35 ten Billerbeck Cup nun auch Schwarzgurte in einer
eigenen ü35 Gruppe starten dürfen, gab es nicht mehr viel zu überlegen.
AH: Du bist in den Disziplinen Kata und Kumite gestartet. Was liegt Dir mehr?
HB: Früher gab es auf Wettkämpfen für mich eigentlich nur das Kumite. Heute sehe ich
das etwas anders. Leider ist mein Talent in der Kata nicht das Größte, aber mein erster
Trainer sagte mal: "Talent
Talent ist nicht entscheidend, auf den Einsatz kommt es an.
an." So
glaube ich heute, dass die Kata für alle Bereiche des traditionellen Karate wesentlicher
Bestandteil des Trainierens ist. Daher hatte ich mir auferlegt auch hier zu starten. Das es
dabei nach einem Stechen um den dritten Platz noch Bronze für mich gab, war eine Art
Arbeitslohn. Verdienterweise hat übrigens unser Dojomitglied Andreas "Andi" Noll mit
einer überragenden Darbietung der Sochin mit großem Abstand den ersten Platz und
den Pokal für das Dojo in dieser Gruppe geholt.
AH: Du sagst, Kumite liegt Dir eher - wie ist es denn da gelaufen?
HB: Sehr viel Spaß hat mir die Mannschaftsdisziplin gemacht. Mit Andreas „POM“
Volkmar und Andi Noll hatte ich hervorragende Teamkollegen. Es war schön, zu erleben,
mit welcher Begeisterung sie bei der Sache waren. Ich glaube, ein solcher Wettkampf
bewirkt mehr, als Titel zu holen. Es geht eine nachhaltige Motivation für unser Training
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davon aus und schafft Gemeinschaft. Die Mannschaft aus Hagen von Markus Haak
konnte uns nicht stoppen. Erst im Finale gegen eine stark besetzte Coesfelder
Mannschaft - unter anderen mit Ex National Kader Mitglied André Strübig (Sieger in der
Einzeldisziplin) - haben wir mit zwei zu eins Kämpfen verloren, und freuen uns über den
zweiten Platz im Teamwettbewerb.
Im Einzel lief es leider nicht so gut. Zwar konnte ich in der zweiten Runde noch gegen
einen wirklich guten Kämpfer aus dem Budosportcenter Münster deutlich gewinnen,
habe dann aber gegen ein Mitglied des Dojos von Markus Haak äußerst unglücklich
ausgesehen. Ich war unkonzentriert und hatte nicht geradlinig gekämpft. Nach einem
zwar gelungenen Ura Mawashi Geri glaubte ich dass Blatt gewendet zu haben, als alle
Kampfrichter die weiße Fahne zeigten - bis ich realisierte, dass ich in diesem Kampf ja
den roten Gürtel trug. Der aufmerksamere Mitstreiter war mir also mit einem Konter
zuvorgekommen. Zwar kam ich noch zum Kampf um Platz drei, aber auch hier war ich
nicht in der Form, den Kampf zu gewinnen.
Mit dem Ergebnis kann ich zwar leben, zumal ich stark grippegeschwächt ins Rennen
gehen musste. Aber unverzeihlich bleibt, dass ich die wertvollen Hinweise von Sensei
Jarchau wiederholt nicht umgesetzt hatte. Wie schon in vielen seiner Trainingseinheiten
hatte er mich noch an der Kampffläche eindringlich ermahnt doch bei sicheren
Fausttechnik-Kombinationen zu bleiben. Im Eifer des Gefechts versuchte ich mein Glück
aber immer wieder mit Jodan-Geris, und war so für anfällig für schnelle Gyaku-Tsukis der
Gegner. Manchmal ist weniger tatsächlich mehr.
mehr
AH: Also nach dem Motto "weniger ist mehr" zukünftig lieber auf Fußtechniken
verzichten?
HB: Zunächst muss man sicher kämpfen. Wenn man eine gute Gelegenheit z. B. für Mae
Geri - oder seine individuelle Spezialtechnik - entwickelt hat ist dagegen nichts
einzuwenden, diese muss dann aber sitzen oder zumindest die dann punktende
Folgetechnik effektiv vorbereiten. Es geht nicht so sehr um Schönheit, sondern um
Effizienz,
Effizienz das wird aber häufig gerade vor Publikum vergessen. Sensei Michael
formulierte das später so: "Am
Am Ende fragt keiner, ob man mit MawashiMawashi-Geri gewonnen
hat, es heißt nur: der hat gewonnen."
gewonnen Ich hoffe, dass es demnächst wieder geeignete
Turniere gibt, auf denen ich weiter Erfahrungen sammeln kann. In Billerbeck denkt man
schon darüber nach eine solche "Senioren-Dan-Gruppe" auch zukünftig an zu bieten.
AH: Mehr Erfahrung auf Turnieren sammeln? Das hört sich spannend an! Werden wir da
von Dir in diesem Jahr noch mehr zu hören bekommen?
HB: Von mir und hoffentlich auch von vielen anderen aus dem Dojo. Ich glaube dass der
"Stress des Turnierstarts", den Du erwähntest, sehr positiv auf unser Training wirkt. Es
geht dabei nicht um den reinen sportlichen Erfolg, sondern um ein reales Ziel, auf dass
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man im Training hin arbeiteten kann. Sich der Situation zu stellen, die auch in Prüfungen
abverlangt wird. Und noch mehr um die Gemeinschaften, die sich bei der gemeinsamen
Unternehmung Wettkampf herausbilden.
AH: Demnach sind Wettkämpfe ein wichtiger Bestandteil des Karate-Do?
HB: Für mich spricht einiges dafür. Sie sind eine Bereicherung des Erfahrungsschatzes
eines jeden Karateka. Gerade für junge Sportler ein wichtiger Beitrag zur persönlichen
Entwicklung. Sie sind gleichsam eine Herausforderung, der man sich stellt. Dabei ist es
unerheblich welcher Graduierung, welchem Leistungsanspruch oder welcher Altersklasse
man angehört. Der gute Effekt auf das eigene Empfinden ist hier entscheidend. Für mich
war der Tag trotz Erkrankung und mittelmäßiger Ergebnisse ein echter Glückstag, an
dem ich viel Freundschaft und Zusammengehörigkeit erlebt habe.
habe
Für den positiven Effekt, der sich durch die Teilnahme an Wettbewerben einstellt, kann
auch ein Anfänger im hohen Alter diese Erfahrung machen, wenn er seine Kata auf
einem Wettkampf vorführt und sich den Punktrichtern stellt.
AH: Vielen Dank für das Gespräch.
HB: OSS !
„Sinn und Zweck des Karate
sind nicht Sieg oder Niederlage,
sondern die Vervollkommnung
des Charakters.“
Funakoshi
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Live aus Billerbeck
Es gab nicht nur Kumite! Hier zwei Eindrücke der Kata-Disziplin:
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Prüfungen
Folgende Prüfungen wurden erfolgreich abgelegt:
Am 01.04.2009 bei uns im Dojo:
zum 9. Kyu:
Judith Gövert
Marvin Jahnke
Ursula Krawinkel-Breinig
Patrick Kuhnert
Christian Lersch
Johanna Lippert
Sandra Löbbecke
Tino Schneevoigt
Christian Stein
Oliver Steinmann
Petra Thrän
Jan Wübbels
Jan Hausmann
Jelle Günther
zum 8. Kyu:
Marcel Leloup
Antonia Severin
Rainer Kowitz
Ulrich Westhues
Jan Knüfermann
Benjamin Heußler
Tina Fossia Pintaske
Jörg Kölpin
zum5. Kyu:
Thorsten Gräber
31
zum 7. Kyu:
Henrik Stapper
David Moors
Prüfungen
Am 25.04.2009 bei Bundestrainer Shihan Hideo Ochi:
Zum 8. Kyu:
Dieter Thrän
Zum 6. Kyu:
Kyu:
Angela Knauff
Mareike Linke
Zum 1. Dan:
Holger Boeing
Patrick Müsker
Allen Prüflingen einen herzlichen Glückwunsch!!!
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Lehrgangsberichte
Lehrgangsberichte
Wenn man mir den kleinen Finger reicht, ....
von Icky
.... dann weiß ich das künftig sehr zu schätzen! Die Bedeutung des kleinen Fingers
erläuterte uns nämlich JKA-Instructor Shihan Anki Takahashi, 8. Dan Shotokan-Karate,
bei dem Lehrgang in Freiburg Ende April. "Der kleine Finger ist bei vielen Kampfkünsten
sehr wichtig. So wird beim Schwertkampf z. B. das Schwert überwiegend mit dem
kleinen Finger gehalten." Anki-Sensei, wie ihn seine Schüler liebevoll nennen, berichtete
weiter, dass Mitgliedern der japanischen Mafia "Yakuza" bei einem starken Verstoß
gegen die Regeln der "Familie" der kleine Finger abgeschlagen wird. So sind sie nicht
mehr in der Lage, stark zu kämpfen. Wir sollten also auch dem kleinen Finger eine
besondere Beachtung schenken und das Einrollen der Finger zur Faust mit diesem
beginnen - so wird nicht nur die Faust besonders fest, sondern die Stabilität und Stärke
überträgt sich auch auf den restlichen Körper.
kleiner Mann – große Wirkung: Shihan Takahashi in Action
Diese und andere Nuancen unseres Kampfsports bekamen alle übungswilligen Karateka
vermittelt, die sich vom 24. bis 26. April für insgesamt fünf Trainingseinheiten in
Freiburg einfanden. Für Shihan Takahashi war uns fast kein Weg zu weit: Neben den
Kampfsportlern aus dem ausrichtenden Dojo tummelten sich dort natürlich auch viele
Karateka aus dem Umland, aber auch aus Ulm, Mainz, Zürich, München und Münster.
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Einige Trainingseinheiten wurden für alle Graduierungen gemeinsam abgehalten, andere
aber nach Unter- und Oberstufe getrennt.
Shihan Takahashi ist ein unglaublich charismatischer Trainer. Dies mag an seiner
jahrzehntelangen Karate-Praxis liegen - oder aber auch in seinem Studium des Zen. Wie
auch immer - der Meister korrigierte uns mit einer schier unerschöpflichen Geduld und
Aufmerksamkeit. Er nahm sich sehr viel Zeit dafür, möglichst jeden individuell zu
korrigieren - was manchmal für den Rest der Trainingsgruppe recht erschöpfend war,
wenn man z. B. grade in einer sehr anstrengenden Stellung verharren musste und
sehnsüchtig auf die nächste (entlastende) Bewegung wartete!
Jede Trainingseinheit startete mit Tsukis im Stand. Bereits hier wurden wir fortwährend
hinsichtlich Fauststellung und Armhaltung korrigiert. Neben Fausttechniken ließ uns der
knapp 70-jährige Karate-Meister auch diverse Fußtritte im Stand üben, was wahrlich
nicht immer einfach war - vor allem der Mawashi-Geri und der Yoko-Geri-Kekomi
brachten den ein- oder anderen Karateka mächtig ins Schwanken! Beeindruckend
wendig und geschmeidig wie eine Raubkatze machte hingegen unser Lehrmeister die
Übungen vor.
Als zweite, ebenfalls äußerst fordernde Trainingsphase, die so manchen von uns
sicherlich an die Grenze der Belastbarkeit brachte, schloss sich jeweils klassisches KihonTraining an. Hier bekamen wir vom Weißgurt bis zum hohen Danträger weitere
wertvolle Korrekturvorschläge. Statt sich in die bunte Schar der Jogger an dem
Freiburger Flüsschen Dreisam, welches fast unmittelbar an der Trainingshalle vorbeifloss,
einzureihen, bestand unser nächster "Ausdauer"-Teil des Trainings in einer schier
unendlichen Anzahl von Gohon- und Sanbon-Kumite-Bahnen. Je zweimal pro Partner
und Angriffseite griffen wir Tsuki Jodan und Chudan an, blockten und konterten, was
das Zeug hielt. Drohte die Konzentration vor Erschöpfung oder rasendem Puls
nachzulassen, hieß es: Partnerwechsel und die Umstellung schärfte sofort wieder die
Sinne, ließ keine Entspannung zu. Anki-Sensei ließ uns aber nicht nur Kumite á la
Prüfungsprogramm laufen, sondern schlug auch unkonventionelle Kihon-KumiteKombinationen vor, die unser Koordinationsvermögen auf die Probe stellten: Angriff mit
Mae-Geri, hinten absetzen und mit Mawashi-Geri, vorne absetzen, Uraken und GyakuTsuki. Uke blockt mit Gedan-Barei/Tai-Sabaki nach rechts und geht anschließend quasi in
den Mawashi-Geri hinein bzw. seitlich daran vorbei und bringt Tori, ihn mit der
Handkante vor die Brust schlagend, aus dem Gleichgewicht.
So
mancher blaue Fleck führt allerdings vermutlich auch von einer die ein- oder andere
Einheit abschließenden Freikampfrunden, die meiner Meinung nach ruhig etwas länger
hätten ausfallen dürfen.
Fast wäre der Wunsch meiner Freundin Heide in Erfüllung gegangen, die nach einer
längeren Trainingsabstinenz erstmals wieder einen Karate-Lehrgang besuchte: Bitte
keine eventuell inzwischen vergessenen Kata-Abfolgen! Außer der Taikyoku-Shodan
wurden wir von einem weiteren Kata-Training verschont - bis Sonntagmittag. Da gab es
dann für die Oberstufe doch noch Tekki Shodan, Kanku Dai und -Sho. Auch hier gab
uns der Sensei wertvolle Hinweise.
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Abgesehen von einer anfangs etwas spärlichen Hallenbeschilderung hatte das OrgaTeam des Freiburger Dojos eine tolle Arbeit geleistet. Schon der Tipp auf der
Ausschreibung, in der örtlichen Jugendherberge zu nächtigen, war goldwert! Zwischen
den Einheiten wurden wir mit Speisen und Getränken vor der totalen Erschöpfung
bewahrt und abends ging es gemeinsam in urige Freiburger Lokale, um einander näher
kennen zu lernen, neue Kontakte zu knüpfen und Verabredungen zu treffen für Kata
Spezial, Gasshuku oder den nächsten Takahashi-Lehrgang in Freiburg!
recht gut besucht: der Takahashi-Lehrgang in Freiburg –irgendwo mitten drin: Heide und ich
„Wer mit einem Auge immer auf das Ziel schaut,
hat nur noch ein Auge für den Weg.“
ShaolinShaolin-Sprichwort
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Gelesen
Working with Warriors
Author: Dennis Martin
How Three Combat Experts took Martial Arts out of the Dojo and into the Street. Lancs 2008. 320 pp.
gelesen von Volker Tschannerl
Machen wir´s kurz: Der Inhalt des Buches hält, was der Titel verspricht. Denn um was
geht’s? Drei „Gentlemen“ treffen sich Anfang der 1970er Jahre und sie haben zwei
Dinge gemeinsam.
Dennis Martin, Terry O’Neill und Gary Spiers arbeiten zum einen viele Jahre als
„Bouncer“, noch höflich umschrieben: „Rausschmeißer“, in den Diskotheken Liverpools.
Schon damals ist das Nachtleben der englischen Hafenstadt zu Recht ebenso berühmt,
wie wegen seiner Gewalttätigkeit berüchtigt. Zum anderen kommen die Herren
ausnahmslos aus den klassischen traditionellen japanischen Kampfkünsten: Judo,
Shotokan, Goju Ryu, Shorin Ryu, Kyokushin Kai. Sie berichten nun selbst davon, wie sie
ihr „klassisches Repertoire“ in der harten Wirklichkeit erprobt und modifiziert haben.
Weggefährten kommentieren ab und an und große Teile des Buches bestehen aus
Interviews.
Terry 0´Neill, Jahrgang 1948, ist bis heute einer der erfolgreichsten Shotokanka des
britischen JKA-Ablegers, der KUGB. Er wird 1972 bis 1975 und 1977/78 britischer
Kumite- und Kata-Sieger. Seine sportliche Karriere muss er 1982 wegen einer schweren
Knieverletzung abbrechen. Er gewinnt in den Jahren Gefallen am Bodybuilding, gründet
1972 das „Fighting Arts Magazine“, und ist im Film in Nebenrollen an der Seite von
„Arni“ Schwarzenegger, Michael Caine und Sean Connery zu sehen. Als Ausnahmeathlet
setzt er nach allen Augenzeugenberichten die gelernten Shotokan-Techniken auch in
seinem Beruf konsequent um und äußerst erfolgreich durch: Er „mawashied“ Jodan
unliebsame Gäste zuhauf „kayo“ und seine Beintechniken sind legendär. Auf die Frage
von Dennis Martin, ob er Kumite oder Kata als Training für den Ernstfall bevorzuge,
antwortet er: „Kihon“ (Grundtechniken). (297)
Gary Spiers ist tättowierter Neuseeländer mit Maori-Abstammung, gelernter
Fleischhauer mit einem Kampfgewicht von 120 kg. aufwärts. 1968 trainiert er für
zweieinhalb Jahre in Japan und auf Okinawa das Goju Ryu Karate. Gogen Yamaguchi
verleiht ihm vor seiner Abreise nach Liverpool den SanDan. Er gilt bis heute als einer der
härtesten „Bouncer“ jener Zeit und gründet sein eigenes Dojo. Zu seinen bevorzugten
Techniken gehören Mae- / Kin-Geri und Kopfstöße. Er verstirbt 2001 im Alter von 57
Jahren an Herzversagen. In einem seiner letzten Interviews sagt er: „Ich liebe Katas und
ich glaube, dass sie exzellente Trainingsmethoden darstellen, sobald sie realistisch
vermittelt werden. Ich habe viele Techniken, die zum Bunkai der Goju Kata gehören,
praktisch umgesetzt.“ (244)
Dennis Martin wendet sich von den waffenlosen Kampfkünsten ab und wird im Laufe
der Jahre zu einem weltweit anerkannten Instructor für Personenschutz. Seine Berichte
von den lebensgefährlichen „Brennpunkten“ etwa in Südafrika und den USA stimmen
nachdenklich.
Das Thema: „Ist Karate Kampfkunst und / oder Kampfsport und / oder
Selbstverteidigung und / oder straßentauglich?“ wird gerade heute wieder einmal sehr
kontrovers diskutiert. Wer sich damit auseinandersetzen und Argumente sammeln
möchte kann guten Gewissens auf dieses Buch zurückgreifen. Er wird aber keine
einfachen Antworten erhalten. Das Buch ist bei weitem lesenswerter und differenzierter,
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als der etwas plakative Titel suggeriert. Für einfache „Schwarz – Weißmaler“ ist es nicht
geeignet. Allein die geschilderten Erfahrungen aus diversen japanischen und
okinawanischen Trainingseinheiten sind die Anschaffung wert.
Das Buch ist jedenfalls nichts für schwache Nerven. Und es geht hier letztlich um´s
Eingemachte. Was bringt das traditionelle „Bu-Jutsu“, die „Technik des Kriegers“, für das
„Goshin-Jutsu“, die „Technik der Selbstverteidigung“? Und wo bleibt schließlich und
endlich das ethische „Bu-Do“, der „(wahre) Weg des Kriegers“, der den Kampf möglichst
vermeidet?
Halten wir fest, dass die drei Protagonisten trotz aller berechtigten und auch geäußerten
Kritik am „modernen“ Karate auf ihrer jahrelangen traditionellen Ausbildung aufgebaut
haben und sie lebenslang hochschätzen.
Vielleicht kann an anderer Stelle noch eine längere Besprechung erfolgen.
„Wenn Du einen guten Menschen triffst,
überlege, wie Du ihn einschätzt.
Wenn Du einen schlechten Menschen triffst, überlege,
wie Du Dich einschätzt.“
Konfuzius
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Vereinsjugend
Treffen der „frühen Bonsais“
von Jörgl
Am 26.04.2009 trafen sich Teile der ehemaligen Kindergruppe von Max/Jörgl zu einem
gemeinsamen Revival-Training. Organisiert wurde das ganze von Maggie Chrzanwoski
und Jörgl. Es war ein wirklich schönes Wiedersehen nach etwa 12-17 Jahren. Die damals
maximal 14 Jahre alten Kids sind inzwischen über 30 und man selber …. nun ja … halt
älter!!!! Zu diesem ersten Treffen kamen 9 begeisterte "Ex-Kids"! Das waren in Person
Coko Böwer, Maggie, Peter und Paul Chrzanwoski, Daniel Tyler, Kersten Krüper, Ronaldo
Schuch, Katharina Janzen und Oli Lich. Viele weitere Ex-Kids hatten sich gemeldet,
konnten aber aufgrund des Termines nicht kommen. Sie versprachen, aber beim
nächsten Mal dabei zu sein.
Das gleiche gilt auch für Max, der zusätzlich noch ein kleines Grußwort an alle
geschrieben und ein paar Bilder geschickt hatte. Im Training gab es die volle Palette von
Früher. Über Gürtelhockey, Kihon, Kata, Kumite und abschließend Gürtelhockey wurde
kein einziger der wichtigen Bestandteile ausgelassen. Und das Erstaunliche ist, keiner
hatte etwas verlernt. Die Techniken waren immer noch so sauber wie vor vielen Jahren
und der Kampfgeist absolut ungebrochen. jeder hätte sofort wieder in das reguläre
Training einsteigen können. Sicherlich würde es den ein oder anderen Muskelkater
geben, aber was solls! Das anschließende Frühstück zog sich ewig hin, da wir uns alle
ziemlich viel zu erzählen hatten. Bis zum Schluss blieben alle gemeinsam zusammen im
Dojo! Es war eine einzigartige Stimmung und hat riesig Spaß gemacht. Es war und ist
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immer noch eine tolle Truppe! Ein weiteres Treffen ist inzwischen schon fest geplant, so
dass viele der anderen Ex-Kids durch den nun sehr früh feststehenden Termin dann
dazukommen können. Es gibt jetzt schon einige zusätzliche Zusagen! Ich persönlich
freue mich schon sehr auf diesen 2. Termin.
Bild gemalt von Franziska Haeusler (11 Jahre alt)
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Wir für
für Euch
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Dojo
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Geschäftsführer
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0251 / 3111262
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Jugendreferent
Hogenbergstraße 90
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Albrecht Wacker
Hallenwart
In den Eichen 4
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Für Anregungen und Kritik sind wir immer sehr dankbar, denn nur so können wir besser
werden. Nutzt als „Meckerkasten“ einfach die oberste Schublade „Post an das Dojo“ des
schwarzen Schränkchens auf dem Schuhregal! Danke!
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