Landtag von Baden-Württemberg Kleine Anfrage Antwort

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Landtag von Baden-Württemberg Kleine Anfrage Antwort
Landtag von Baden-Württemberg
Drucksache 15 / 4020
15. Wahlperiode
10. 09. 2013
Kleine Anfrage
der Abg. Katrin Schütz CDU
und
Antwort
des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport
Sommerschulen in Karlsruhe
Kleine Anfrage
Ich frage die Landesregierung:
1. Wie bewertet sie insbesondere im Hinblick auf den Wegfall der verbindlichen
Grundschulempfehlung das Konzept der Sommerschulen oder ähnliche Programme, die am Ende der Sommerferien Kinder auf das kommende Schuljahr
vorbereiten?
2. An welchen Schulen in Karlsruhe finden bereits solche Sommerschulen statt?
3. Wie viele Kinder wurden dort in den letzten Jahren jeweils gefördert?
4. Bestehen bezüglich der Sommerschulangebote in Karlsruhe Planungen, sie einzuschränken oder auszubauen und wenn ja, in welchem Umfang?
5. Bis wann könnten im Falle eines Ausbaus solche Angebote umgesetzt werden?
6. Bestehen an Karlsruher Schulen Förderangebote in Ferienzeiten, die angeboten
werden ohne als offizielle Sommerschule zu firmieren?
7. Welche Schulen in Karlsruhe haben in welchem Umfang im Schuljahr 2012/
2013 solche Maßnahmen angeboten?
8. Welche Schulen in Karlsruhe haben in welchem Umfang in den Schuljahren
2008/2009 bis 2011/2012 solche Maßnahmen angeboten?
9. Welche Gründe sieht sie dafür, falls es hier an einzelnen Schulen zu einer Reduzierung der Angebote gekommen ist?
10. 09. 2013
Schütz CDU
1
Eingegangen: 10. 09. 2013 / Ausgegeben: 14. 10. 2013
Drucksachen und Plenarprotokolle sind im Internet
abrufbar unter: www.landtag-bw.de/Dokumente
Der Landtag druckt auf Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“.
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Drucksache 15 / 4020
Begründung
Sommerschulen, die Kinder auf die Herausforderungen des nächsten Schuljahres
vorbereiten, gewinnen zunehmend an Bedeutung, nicht zuletzt aufgrund der zunehmenden Heterogenität der Schulklassen nach Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung. Wichtig sind auch ähnliche Angebote von Schulen sowohl im
Sommer als auch zu anderen Jahreszeiten, die nicht unter dem offiziellen Titel
„Sommerschulen“ firmieren. Hier kommt es durch die Kürzungen im Zusatzbereich der Schulen zunehmend zu Schwierigkeiten.
Ziel dieser Kleinen Anfrage ist es, die Situation in Karlsruhe zu erfragen sowohl
im Hinblick auf die klassischen Sommerschulen als auch auf die weiteren Förderangebote in Ferienzeiten. Insbesondere im Hinblick auf die klassischen Sommerschulen wäre von Interesse, bis wann entsprechende neu zu schaffende Angebote
in Karlsruhe umgesetzt werden könnten.
Antwort
Mit Schreiben vom 1. Oktober 2013 Nr. 34-6504.14/105 beantwortet das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport die Kleine Anfrage wie folgt:
Ich frage die Landesregierung:
1. Wie bewertet sie insbesondere im Hinblick auf den Wegfall der verbindlichen
Grundschulempfehlung das Konzept der Sommerschulen oder ähnliche Programme, die am Ende der Sommerferien Kinder auf das kommende Schuljahr
vorbereiten?
Das Sommerschulprogramm des Landes besteht seit 2010 und wurde seither kontinuierlich ausgebaut, sodass in den Sommerferien 2013 an 36 Standorten eine
Sommerschule durchgeführt werden konnte.
Das Angebot richtet sich vor allem an Schülerinnen und Schüler aus Werkrealschulen, Hauptschulen und Gemeinschaftsschulen.
Sommerschulen werden schwerpunktmäßig an diesen Schulen durchgeführt.
Andere Schularten bzw. Teilnehmer aus den anderen Schularten sind aber nicht
ausgeschlossen.
Die Sommerschulen werden wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Das pädagogische Konzept, das schulische und außerschulische Elemente verbindet, erweist
sich als sehr erfolgreich. Die Evaluation ergab, dass die Lernmotivation bei den
Schülerinnen und Schülern, die eine Sommerschule besuchen, gefördert wird und
sich auf einem deutlich höheren Niveau hält. Die Lehrkräfte nehmen langfristig
ein erhöhtes Interesse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Unterricht wahr
und stellen bei mehr als einem Drittel von ihnen eine langfristige Verbesserung
der schulischen Leistungen fest. Auch die Schülerinnen und Schüler sowie die
Eltern bewerten die Sommerschulen überaus positiv: 82 Prozent der Schülerinnen
und Schüler sprechen von einem überzeugenden Angebot, 97 Prozent der Eltern
würden ihr Kind erneut anmelden.
Zu dem Konzept, den Standorten, der Durchführung und den Evaluationsergebnissen siehe auch Drucksache 15/3920:
– Haben die Sommerschulen bzw. die schulischen Förderangebote in den Ferien
noch eine Zukunft in Baden-Württemberg?/Antrag der Abg. Georg Wacker
u. a. CDU.
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In Karlsruhe wird seit 2011 jährlich eine Sommerschule mit dem Kooperationspartner Bildungsakademie der Handwerkskammer Karlsruhe durchgeführt.
Inwieweit der Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung sich auf das
Konzept der Sommerschulen auswirkt, kann erst zu einem späteren Zeitpunkt beurteilt werden, da sich der erste Durchgang von Schülerinnen und Schülern ohne
verbindliche Grundschulempfehlung derzeit erst in Klassenstufe 6 befindet.
2. An welchen Schulen in Karlsruhe finden bereits solche Sommerschulen statt?
3. Wie viele Kinder wurden dort in den letzten Jahren jeweils gefördert?
Sommerschule 2011
Schulname
Schulart
Anzahl der
Schüler/innen
Adam-Remmele GWRS, Karlsruhe
Grund- und Werkrealschule
2
Anne-Frank-GWRS, Karlsruhe
Grund- und Werkrealschule
3
Bolanden GWRS, Wiesental
Grund- und Werkrealschule
1
Draisschule, Karlsruhe
Grund- und Werkrealschule
1
Ernst-Reuter-GWRS, Karlsruhe
Grund- und Werkrealschule
1
Gutenberg-GWRS, Karlsruhe
Grund- und Werkrealschule
4
Nordschule Neureut, Karlsruhe
Grund- und Werkrealschule
1
Oberwald GWRS, Karlsruhe
Grund- und Werkrealschule
4
Pestalozzi-GWRS, Karlsruhe
Grund- und Werkrealschule
1
Ried GHS
Grund- und Werkrealschule
1
Schillerschule, Karlsruhe
Grund- und Werkrealschule
1
Schlossgartenschule Berghausen
Grund- und Werkrealschule
1
Schwarzwald GWRS Rheinstetten
Grund- und Werkrealschule
1
Südend GWRS, Karlsruhe
Grund- und Werkrealschule
1
Werner von Siemens GWRS,
Karlsruhe
Grund- und Werkrealschule
2
25 Schüler/innen
Sommerschule 2012
Schulname
Schulart
Anzahl der
Schüler/innen
Anne-Frank-GWRS, Karlsruhe
Grund- und Werkrealschule
5
Ernst-Reuter-GWRS, Karlsruhe
Grund- und Werkrealschule
4
Gutenberg-GWRS, Karlsruhe
Grund- und Werkrealschule
4
J.-P.-Hebel-GWRS, Bretten
Grund- und Werkrealschule
6
Nordschule Neureut, Karlsruhe
Grund- und Werkrealschule
3
Pestalozzi-GWRS, Karlsruhe
Grund- und Werkrealschule
8
Richard-Hecht-GWRS, Stutensee
Grund- und Werkrealschule
1
31 Schüler/innen
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Sommerschule 2013
Schulname
Schulart
Anzahl der
Schüler/innen
Anne-Frank-GWRS, Karlsruhe
Grund- und Werkrealschule
1
Dietrich-Bonhoeffer-Schule,
Bruchsal
Grund- und Werkrealschule
2
Ernst-Reuter-GWRS, Karlsruhe
Grund- und Werkrealschule
5
Lußhardtschule, Forst
Grund- und Werkrealschule
1
Nordschule Neureut, Karlsruhe
Grund- und Werkrealschule
4
Oberwaldschule Aue, Karlsruhe
Grund- und Werkrealschule
3
Pestalozzi-GWRS, Karlsruhe
Grund- und Werkrealschule
11
Werner-von-Siemens-Schule,
Karlsruhe
Grund- und Werkrealschule
3
30 Schüler/innen
4. Bestehen bezüglich der Sommerschulangebote in Karlsruhe Planungen, sie
einzuschränken oder auszubauen und wenn ja, in welchem Umfang?
5. Bis wann könnten im Falle eines Ausbaus solche Angebote umgesetzt werden?
Eine Einschränkung des Programms ist aktuell nicht vorgesehen.
Geplant ist aus Sicht des Staatlichen Schulamtes Karlsruhe ein weiterer Standort
für die Sommerschule im Jahr 2014 für Schülerinnen und Schüler der Klasse 6.
Das Kultusministerium plant abhängig von der Bereitstellung der hierfür notwendigen Ressourcen eine Ausschreibung Anfang 2014 durchzuführen. In der Überlegung für einen weiteren Standort ist auch das Naturkundemuseum Karlsruhe als
Kooperationspartner einbezogen, um hier gegebenenfalls Schülerinnen und Schülern ein Angebot machen zu können.
6. Bestehen an Karlsruher Schulen Förderangebote in Ferienzeiten, die angeboten werden ohne als offizielle Sommerschule zu firmieren?
An Karlsruher Schulen werden im Zuständigkeitsbereich des Staatlichen Schulamts keine weiteren Förderangebote in Ferienzeiten angeboten.
Im Bereich der Gymnasien bieten das Otto-Hahn-Gymnasium und das Gymnasium Neureut ein Förderangebot in Ferienzeiten an.
7. Welche Schulen in Karlsruhe haben in welchem Umfang im Schuljahr 2012/
2013 solche Maßnahmen angeboten?
Das Otto-Hahn-Gymnasium bietet Kurse für Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 6 bis 11 an; in der Regel in den Fächern/Fachgebieten Mathematik, Englisch und Naturwissenschaften. Hier werden Unterrichtsinhalte des jeweils letzten
Schuljahres unter der Leitung von Studierenden wiederholt. Rund 130 Schülerinnen und Schüler nahmen im Schuljahr 2012/2013 daran teil.
Das Gymnasium Neureut hat einen Ferienkurs angeboten, an dem rund 30 Schülerinnen und Schüler teilnahmen.
Bei den hier genannten Angeboten handelt es sich nicht um Sommerschulen nach
Landesmodell.
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Drucksache 15 / 4020
8. Welche Schulen haben in welchem Umfang in den Schuljahren 2008/2009 bis
2011/2012 solche Maßnahmen angeboten?
Am Otto-Hahn-Gymnasium nahmen Schülerinnen und Schüler an den unter Ziffer 7 genannten Kursen pro Schuljahr im ähnlichen Umfang wie im Schuljahr
2012/2013 teil.
9. Welche Gründe sieht sie dafür, falls es hier an einzelnen Schulen zu einer Reduzierung der Angebote gekommen ist?
Eine Reduzierung ist nicht erfolgt.
Stoch
Minister für Kultus, Jugend und Sport
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