Große Reiselust und Blicke über`n Tellerrand

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Große Reiselust und Blicke über`n Tellerrand
SPORT
F r e i t a g , 2 2 . J u l i 2 0 1 6 – N r. 1 6 8
WUES - Seite 18
Große Reiselust und Blicke über’n Tellerrand
René Rügamer fiebert im Team des TC Weiß-Blau Würzburg der Entscheidung um die Meisterschaft entgegen
lerweile einige in vielen Ecken auf
dem Planeten. Die meisten haben etwas mit Tennis zu tun. Unlängst war
er als Sparringspartner mit der serbischen Spielerin Iovana Jaksic bei den
French Open unterwegs und
schnupperte hautnah in die Glamourwelt des Profitennis. Immer
auch auf der Suche nach neuen
Ideen für sich unter der Vorgabe:
„Wie kann man am besten wo Geld
verdienen?“
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Von unserem Redaktionsmitglied
KIRSTEN MITTELSTEINER
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TENNIS
Regionalliga Südost, Männer
TSV Rosenheim –
TC Weiß-Blau Würzburg
(Samstag, 11 Uhr)
TC Weiß-Blau Würzburg –
TC Bamberg
(Sonntag, 11 Uhr, Anlage an der
Mergentheimer Straße)
„Das wird ein echter Showdown“,
sagt er und blinzelt mit einem verschmitzten Grinsen im Gesicht in
die Sonne. René Rügamer liebt die
Herausforderungen auf dem Tennisplatz und im täglichen Leben gleichermaßen. Eine solche erwartet
den groß gewachsenen Spieler des
Regionalliga-Teams des TC WeißBlau Würzburg am Wochenende.
Dann, wenn die Mannschaft mit
möglichen Siegen am Samstag in
Rosenheim und am Sonntag zu Hause gegen Bamberg der Meisterschaft
und damit einem möglichen Aufstieg in die zweite Bundesliga ganz
nahe kommen kann.
Aussicht sorgt für Nervenkitzel
„Wir sind bis in die Haarspitzen
motiviert“, verrät der 28-Jährige.
Während er das sagt, glänzen die
grünen Augen vor Vorfreude wie die
eines Kindes, das vor dem Weihnachtsbaum steht. Dabei zählt Rügamer nach eigener Aussage eher zu
den Vernunfttypen. Emotionen sind
nicht so sein Ding, realistisches Abwägen schon eher. Aber keine Frage,
in dieser Ausnahmesituation ergreift
das große Kribbeln auch von ihm Besitz, und die sportlich vielversprechende Aussicht sorgt für Nervenkitzel pur.
Seit elf Jahren ist Rügamer in der
ersten Mannschaft von Weiß-Blau
Würzburg beheimatet. Daran haben
auch die vielen Ausflüge in die große
weite Welt nichts geändert: „Ich bin
in Würzburg daheim und in der Welt
zu Hause“, sagt er. Rügamer hält es
nie lange an einem Ort. Dafür ist er
viel zu begierig, Neues zu entdecken.
Deshalb auch das sportliche Engagement in dieser Saison in der österrei-
René Rügamer hofft am Wochenende in der Regionalliga auf den großen Coup.
chischen Regionalliga vor dem Rundenstart in Würzburg. Keine Frage,
Reiselust wird bei ihm großgeschrieben, wie die Wahl des Studienortes
2009 mit der University of Nevada in
Überlegene Neubrunnerinnen
NEUBRUNN (pm) Das BambinaTeam des Tennisclubs Neubrunn ist
unterfränkischer Mannschaftsmeister. Als Aufsteiger gewannen die
U-12-Mädchen in der höchsten unterfränkischen Klasse, der Bezirksliga, alle Spiele, belegten mit
10:0-Punkten und 33:2-Spielen souverän den ersten Platz und wurden
Höchberg muss
bei Titelfavorit
Abtswind ran
so unterfränkischer Meister. Dabei
schlugen sie Mannschaften von renommierten Vereinen wie Schweinfurt und Aschaffenburg. Auch die
Saison-Bilanz der Neubrunner Spielerinnen zeigt ihre Stärke (von links):
Antonia Feuerstein (8:0-Spiele), Maren Kern (5:0) und Luisa Retzbach
(4:1).
FOTO: MANUEL RÖSCH
Germany, sondern in Monte Carlo.
„Ich liebe es, über den Tellerrand zu
schauen und Ankerpunkte in der
Welt zu kreieren.“ Davon hat der
ehemalige Badmintonspieler mitt-
Meisterliche Junioren 18 I von Weiß-Blau Würzburg
WÜRZBURG (kim) Als frisch gebackener Meister der Bezirksliga grüßt
die erste Junioren-Mannschaft 18
des TC Weiß-Blau Würzburg. Nur im
zweiten Saisonspiel gegen den
TC Schönbusch Aschaffenburg kamen die Spitzenreiter der Tabelle
über ein 7:7-Unentschieden nicht
hinaus. Das blieb der einzige Verlustpunkt während der ganzen Saison (11:1 Punkte). Die Würzburger
verteilten im Saisonverlauf auch
drei Mal die Höchststrafe mit
14:0-Siegen. Das Team aus Aschaf-
fenburg blieb mit 10:2 Zählern auf
Platz zwei. Am Erfolg waren beteiligt (stehend von links): Elvedin Pepikj, Mannschaftsführer Julius Gold,
Christian Wolz, Paul Groh und
Fabian Hellerich. Vorne: Cheftrainer
Goran Popov.
FOTO: GOLD
Heidingsfelder Kanuten erpaddeln acht Siege
Raon Schulze sowie Yannick und Moritz Meinusch überzeugen bei den süddeutschen Meisterschaften
HÖCHBERG (urs) Nach einem durch-
wachsenen Saisonauftakt (1:1 gegen
Karlburg) muss Fußball-Landesligist
TG Höchberg am Freitagabend beim
Titelfavoriten TSV Abtswind antreten (Anpfiff 18.30 Uhr). Bei der Saisonpremiere war bei der TGH vieles
unrund gelaufen, nachdem TGHCoach Thomas Kaiser in der Vorbereitung häufig Spieler gefehlt hatten.
Allerdings steht der hoch gehandelte
Gastgeber nach einem Saisonfehlstart (2:3 in Schweinfurt) weit mehr
unter Druck als Höchberg.
Las Vegas bestätigt, wo er ein Stipendium als Collegespieler erhielt. Den
Master in internationalem Marketing setzte Rügamer dann noch
obendrauf. Aber nicht in good old
FOTO: KIRSTEN MITTELSTEINER
Ungewöhnliche Ideen
Der Zeller, von vielen kurz „Rengie“ genannt, ist einer, der auch mal
querdenkt und ungewöhnliche
Ideen in die Waagschale wirft. So wie
jene Überlegung, nach dem Studium
eine Dönerkette in Las Vegas zu eröffnen, weil es so etwas dort noch
nicht gab. Aber – da ist Rügamer Realist genug – werden derartige Ideen
bei Unrentabilität auch schnell wieder verworfen und machen anderen
Plänen Platz. Wie vor dem Studium
der einjährige Versuch, als Tennisprofi den Durchbruch zu schaffen.
„Es gehört viel mehr als nur Talent
dazu“, hat Rügamer damals schnell
erkannt, der, stellt er nicht selbst sein
Können mindestens vier Mal pro
Woche auf dem Tennisplatz unter
Beweis, seit kurzem auch beratend
agiert. Dabei hilft ihm bei seiner
Arbeit als sportlicher Leiter in der
Tennis-Akademie Badenweiler der
Blick für Talente. Seit wenigen Wochen dort beschäftigt, besteht sein
Job darin, angehende Tennisprofis
im Alter zwischen zwölf und 19 Jahren zu sichten und zu betreuen.
Aber bevor sich der Fokus wieder
auf andere richtet, gilt er dem eigenen Spiel. Das soll am Wochenende
so perfekt wie möglich sein, um den
Traum von der Regionalliga-Meisterschaft zu verwirklichen. Sicher ist:
Gekämpft wird bis zum letzten Ball.
Und wieder huscht das verschmitzte
Grinsen über’s Gesicht, das verrät,
selbst bei einer Niederlage geht die
Welt nicht unter. Denn eines hat der
meist gut gelaunte Sonnenschein auf
seinem Weg durch die Welt gelernt:
Trübsal blasen hilft nicht.
WÜRZBURG/MÜNCHEN (HJH)
Bei den süddeutschen Meisterschaften erfolgreich (von links): Roan
Schulze, Yannick Meinusch, Moritz
Meinusch. FOTO: HANS-JÜRGEN HEMRICH
Bei
den süddeutschen Kanumeisterschaften auf der Olympiastrecke in
München-Oberschleißheim konnten drei Sportler der TG WürzburgHeidingsfeld sehr gute Ergebnisse
einfahren. Bei Sommerwetter und
anstrengenden Bedingungen mussten die Sportler an ihre Grenzen gehen, da sehr viele Rennen zu absolvieren waren. Insgesamt haben die
TGW-Athleten acht erste Plätze erkämpft. Dabei gewannen sowohl Raon Schulze wie auch Yannick Mei-
nusch alle ihre Rennen. Moritz Meinusch konnte mit seinem Partner
aus Neuburg gute Platzierungen erpaddeln. Auf der Langstrecke über
5000 Meter konnte er die Bronzemedaille erkämpfen, über die 500-Meter- und die 1000-Meter-Distanz verpasste er das Podest. Immerhin qualifizierte er sich aber auch auf diesen
Strecken für die deutsche Meisterschaft. Bei 40 teilnehmenden Vereinen aus dem Saarland, RheinlandPfalz, Baden-Württemberg, Hessen
und Bayern gelang der kleinen
Mannschaft aus Würzburg ein herausragendes Ergebnis.
Die Ergebnisse:
Roan Schulze (Schüler B, AK 10): K 1
über 500 m, 1000 m und 2000 m
sowie K 2 über 500 m jeweils 1. Platz.
Yannick Meinusch (Schüler B, AK 12):
K 1 über 500 m, 1000 m und 2000 m
sowie K 2 über 500 m jeweils 1. Platz,
Kanumehrkampf 5. Platz.
Moritz Meinusch (Jugend, AK 15): K 2
über 1000 m 4. Platz, über 5000 m
3. Platz und 500 m 7. Platz.
Maxi Dappert
steht kurz
vor dem Coup
Süddeutsche
Kartmeisterschaft
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Von unserem Mitarbeiter
DOMINIK GROSSPIETSCH
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„Haben die ihn schon
wieder abgeschossen? Solche Deppen!“ In Sekundenschnelle wandelt
sich Andreas Dapperts Gesichtsausdruck von freudig in finster. Neun
Runden vor Schluss ist sein an dritter
Stelle liegender Sohn Maxi Dappert
beim ersten Kart-Rennen in Gerolzhofen ausgefallen. Eine Hiobsbotschaft für's ganze MD-Racing-Team.
Eigentlich hätte es die Punkte nach
dem 17. Platz und einem Ausfall beim
Gaststart in Hahn und zuletzt weniger erfreulichen Ergebnissen wirklich
gut gebrauchen können.
„Hätte, wenn und aber“ hilft aber
bekanntlich wenig bis nichts. Im
Fahrerlager warten Pilot und Mechaniker schon auf den Rest des Teams.
„Ihn hat keiner abgeschossen. Er ist
zu schnell über die Streckenbegrenzung an der Geraden gefahren, da
hab' ich schon gesehen, dass etwas
kaputt ist. Zudem hat er das SpritMischverhältnis nicht geändert, was
zu einem Leistungsverlust geführt
hat“, erklärt der niedergeschlagene
Mechaniker Marcel Breu.
WÜRZBURG
Maxi Dappert
FOTO: HEIKO BECKER
Auch bei Dapperts Kumpel Daniel
Dragon, der das erste Rennen gewonnen und sein Zelt neben den Kleinrinderfeldern aufgeschlagen hat,
hält sich die Freude in Grenzen. „Die
Strecke ist total uneben, da muss
man nach jedem Lauf alles nachziehen“, gibt der 22-Jährige zu bedenken, während Breu und Co. mit der
Fehlersuche beschäftigt sind.
Am Ende ist es eine kleine Vergaserfeder, die den Dapperts die Laune
verhagelt hat. Als Andreas Dappert
nach einer viertelstündigen Suche
ein zwei Euro teures Ersatzteil mitbringt, hat er schon wieder gute Laune. „Marcel hat schon ganz andere
Dinger wieder zusammengenagelt,
das kriegt er auch noch hin.“ Kurz
darauf hat der Mechaniker die Feder
angebaut und durch eine weitere gesichert. „Du musst jetzt mit Kopf
fahren“, fordert Dapperts Vater,
zweifacher bundesdeutscher Kartmeister, von seinem Sprössling.
Eine Zeitstrafe für den Sieger
Die Herausforderung für Dappert:
Im zweiten und letzten Rennen in
Gerolzhofen muss er vom letzten
Platz starten und möglichst viele
Punkte sammeln, um weiterhin
Chancen auf den Gewinn der süddeutschen Kart-Meisterschaft zu haben. Nach packenden Zweikämpfen
mit seiner Freundin Nina Ragg sichert sich der 16-jährige Dappert
den zweiten Platz. Als er nach einer
nachträglich ausgesprochenen Zeitstrafe gegen den siegreichen Justin
Häußermann, der Daniel Dragon abgeschossen hat, gar noch auf den ersten Platz rutscht, strahlt Dappert natürlich.
„Nun muss ich im September in
Wackersdorf noch möglichst gute Ergebnisse einfahren“, sagt Dappert.
Derzeit hat er einen Punkt Rückstand auf den Meisterschaftsführenden Justin Häußermann. Sollte er
den noch überholen, wäre das für
den Rookie der erste große Coup.
Tennisprogramm
001 Regionalliga Südost Männer
TSV Rosenheim – WB Würzburg
(Samstag, 11 Uhr)
WB Würzburg – TC Bamberg
(Sonntag, 11 Uhr)
Lokalsportprogramm
American Football
Bayernliga: Regensburg Phoenix – Würzburg Panthers (Samstag, 16 Uhr).