50 Jahre Besamungsstation Schmergow

Transcrição

50 Jahre Besamungsstation Schmergow
3 2013
W Zuchtwertschätzung 8 - 2013
W Tierschauberichte
W 50 Jahre Besamungsstation Schmergow
W VFT-Mischfuttertest
W Leistungszucht und Tiergesundheit
Unsere Spitzenkandidaten
Guarini
10.811141
Goldwin x VG 86 O-Man WIT Regina
x VG 88 Jesther WIT Ready
x VG 89 Lasso Revue
✗
m Nr.-1-Bulle der deutschen Topliste, töchtergeprüft
m höchster deutscher Bulle auf Interbull-Topliste
m bester Goldwin-Sohn weltweit
Gwenes (3) EX 90, Manker
Jugador
✗
10.811214
Jardin x VG 88 Finley
x VG 89 Emerson
x EX 92 Mtoto
m höchster töchtergeprüfter Eiweißvererber SBT
SOW Jule, 2. La., Sonnenwalde
(+83 kg)
m einziger deutscher Bulle der Topliste mit über
2.000 M-kg und positiven Eiweißprozenten
Darino
10.811447
Dempsey x VG 88 Laudan
x VG 88 Champion
m höchster Exterieur- und Eutervererber
✗
in Deutschland
m gRZE 147
m Euterzuchtwert 147
Darino
RBB Rinderproduktion
Berlin-Brandenburg GmbH
Lehniner Straße 9
D-14550 Groß Kreutz (Havel)
Telefon: +49 (0)33207 533-0
Telefax: +49 (0)33207 533-199
E-Mail:[email protected]
Internet:www.rinderzucht-bb.de
Editorial
Zucht
Neues Spermaangebot ist Spitze
Sehr geehrte Rinderzüchter und Rinderzüchterinnen,
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Guarini bleibt die Nummer 1 in Deutschland
Deutsche Holstein Schau 2013
DSN-Tierschau in Gräfendorf
Treffen der Testherden
Neue 100.000 Liter-Kühe im Zuchtgebiet Berlin-Brandenburg
Ergebnisse der Nachkommenprüfung
vor Ihnen liegen unsere neue Zeitschrift und der Besamungsbullenkatalog 2014.
Das Spermaangebot für unsere Kunden für die neue Saison ist in Qualität und Vielseitigkeit das Beste, was wir Ihnen jemals offeriert haben. Es ist das Ergebnis konsequenter züchterischer Arbeit und einer Vielzahl von neuen positiven Einflüssen:
Besamung
Das gemeinsame NOG-Selektions- und Zuchtprogramm arbeitet seit Juli 2012
sehr effizient. In den ersten 12 Monaten wurden von den vier Gesellschaftern
MAR, RSH, RMV und RBB 189 Zuchtbullenkälber mit einem durchschnittlichen
gRZG von 147 angekauft bei einer Selektionsrate von etwa 1:20, d. h. aus 20
typisierten Kandidaten wählen wir einen Bullen aus!
Fleischrinder
Die Weser-Ems-Union als neuer Gesellschafter der Masterrind verstärkt die
züchterische Basis und das Spermaangebot der NOG. Die größer gewordene
NOG festigt damit ihre Position unter den bedeutendsten Holstein-Zuchtprogrammen der Welt.
Das seit Oktober 2012 von den GGI-Gesellschaftern gemeinsam betriebene moderne Spermasexing-Labor in Cloppenburg versetzt uns erstmals in die Lage, von
vielen eigenen Vererbern gesextes Sperma in allerbester Qualität bereitzustellen.
Der Verbund Deutsche-TOP-Genetik funktioniert auch im genomischen Zeitalter.
Erstmals werden genomisch geprüfte Vererber unter dem gemeinsamen Siegel
vertrieben.
Im Ergebnis dieser Fakten bieten wir Ihnen als RBB für die neue Besamungssaison an:
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Besamerstammtisch zum Jubiläum
50 Jahre Besamungsstation Schmergow
Vermarktung
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Marktnotizen
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Landesfleischrindschau 2013
50 Jahre Charolais-Zucht in Deutschland
Top-Listen für Fleischrindrassen
LKV-Info
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Erste Ergebnisse des vergleichenden VFT-Mischfuttertest
Frau Dr. Nebel, Leiterein Mastitislabor
LKV und RBB auf der 23. BraLa
Maisernte 2013
Rinderzucht- und Besamungsvereine
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8. Kreistierschau Märkisch-Oderland
19. Prignitz-Tierschau
Jungzüchter
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BraLa 2013
Bundeswettbewerb der Milchrind-Jungzüchter
Peter Schollbach, Gut Klemmen
Jungzüchter-Tierzuchtpreis 2013 an Nina Franzisky
Brandenburger Fleischrind-Jungzüchter erfolgreich in Tarmstedt
Intensivtraining für die „Kleinen“ in Damsdorf
Veranstaltungen
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Sommertreffen Intergen
• 34 töchtergeprüfte schwarzbunte Vererber mit durchschnittlich 128 gRZG,
darunter fünf DTG-Bullen, unter ihnen „Guarini“ und „Leko“.
• 45 genomisch geprüfte Schwarzbuntbullen mit einem durchschnittlichen
gRZG von 143, darunter acht DTG-Vererber mit unserem bekannten
­Topseller „Suran“.
• 10 Rotbuntvererber, darunter vier Genomics.
• 9 Hornlosvererber (4 x SBT, 5 x Rotbunt).
• 25 Holsteinbullen sind auch mit gesextem Sperma verfügbar.
• 10 ALL-Bullen.
• 2 neue homozygot hornlose Fleischrindbullen.
Persönliches
Das RBB-Zuchtprogramm leistet zum Gesamtangebot einen bedeutenden Beitrag. Mit acht Bullen unter den aktuellen TOP 50 deutscher töchtergeprüfter
Schwarzbuntbullen ist die RBB erneut hervorragend vertreten. Beispielgebend
seien genannt:
„Guarini“ – als deutsche Nr. 1 bei den töchtergeprüften Schwarzbunten und
bester Goldwin-Sohn weltweit.
„Jugador“ mit hervorragenden 83 Eiweiß-kg im Zuchtwert - als bester deutscher Eiweißvererber.
„Darino“ mit gRZE 147 – als bester deutscher Exterieurvererber.
Einleger Fach- und Praxiswissen
Mit unserem Testherdenprogramm RBBPLUS wollen wir unseren erfolgreichen
Weg weitergehen.
Nutzen Sie unser Angebot und unseren Service. Wir beraten Sie gern.
Danke für die gute Zusammenarbeit!
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Nachruf: Prof. Dr. Dr.h.c. Gottfried Leuthold
Tierzuchtpreis
Dienstjubiläen: K. Bartels, R. Pavlitschenk
Neueinstellungen: R. Gruschwitz, L. Walter
Informationen
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20 Jahre LVAT
20 Jahre Tierseuchenkasse Brandenburg
Jubiläumsportion von Guarini in Polen versamt
Ersteinsatz
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Deutsche Holsteins (Mai - August 2013)
Impressum
Blickpunkt Rind
ISSN 1861-3969
Journal für Rinderzüchter in Berlin-Brandenburg
Herausgeber: Rinderzuchtverband Berlin-Brandenburg eG
RBB Rinderproduktion Berlin-Brandenburg GmbH
Lehniner Straße 9, 14550 Groß Kreutz (Havel)
Telefon: (03 32 07) 5 33 - 0, Telefax: (03 32 07) 53 31 99
E-Mail: [email protected], www.rinderzucht-bb.de
LKV – Landeskontrollverband Brandenburg e. V.
Straße zum Roten Luch 1a, 15377 Waldsieversdorf
Telefon: (03 34 33) 6 56-0, Telefax: (03 34 33) 6 56 74
E-Mail: [email protected], Internet: www.lkvbb.de
Schriftleitung: C. Buchholz, Telefon: (03 32 07) 53 30 75
Redaktion: B. Adler, T. Auert, C. Buchholz, T. Dalle, J. Höfener (LKV)
Bezugspreis: ist im Mitgliedsbeitrag enthalten
Anzeigenleitung: D. Kinter, Anzeigenschluss: auf Anfrage
Anzeigenpreise: lt. Preisliste vom 01.01.2013
Ihr
Herstellung: Kohlmann Medienkontor GmbH, Hauptstraße 36-38,
37431 Bad Lauterberg, Telefon: (0 55 24) 85 00 - 0, Fax: 85 00 -28 und -39
Für nicht angeforderte Manuskripte und Bilder
wird keine Haftung übernommen.
Bernd Adler
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Blickpunkt Rind
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40 Jahre DSN-Zuchtarbeit waren der Anlass für eine beeindruckende
Tierschau in Gräfendorf. Marko Hartmann präsentiert die beste
Kuh der Veranstaltung: „Blümchen“ (2. La., Lord x Bedo) aus dem
gastgebenden Betrieb.
Foto W. Schulze
W Zuchtwertschätzung 8 - 2013
W Tierschauberichte
W 50 Jahre Besamungsstation Schmergow
W VFT-Mischfuttertest
W Leistungszucht und Tiergesundheit
Zucht
Titel erfolgreich verteidigt –
Guarini bleibt die Nr. 1 in Deutschland
Informationen zur Zuchtwertschätzung August 2013
W Torsten Dalle
In der aktuellen Zuchtwertschätzung kann unser Spitzenbulle Guarini
seine Position als Listenführer in der deutschen Topliste bravourös verteidigen. Neben ihm können aber auch weitere Mitglieder unserer erfolgreichen Bullenmannschaft neue Bestmarken setzen. Jugador ist der
beste Eiweiß-Bulle bei den nachkommengeprüften Bullen.
Suran bleibt der höchste Super-Sohn und die neue genomische
Exterieur­sensation Darino ist von allen in Deutschland bisher getesteten
Bullen die Nr. 1 nach gRZE.
Mit 8 Vererbern unter den besten 50 und
12 Bullen in den TOP 100 nachkommengeprüft können wir an unsere sehr guten
Ergebnisse vom April nahtlos anknüpfen.
In der genomischen Topliste erfolgt erfahrungsgemäß durch Aktivierung der jungen
Bullen ein größerer Umschlag, sodass sich
die Rangierung schnell ändern kann.
Mit 5 Bullen unter den besten 100 Genomics ist unser Zuchtprogramm gut vertreten. Banesto und der neue ShamrockSohn Fallon sind unsere höchsten aktiven
Genomic-Bullen.
Er ist und bleibt einfach Spitze!
Guarini konnte seine Führungsposition unter
den deutschen nachkommengeprüften Bullen erfolgreich behaupten. Mit weiteren Verbesserungen im Leistungsbereich (RZM +2)
und im Merkmal Töchterfruchtbarkeit
(RZR +3) konnte er seinen Gesamtzuchtwert
auf 148 steigern. Ein Ergebnis, das noch kein
RBB-Vererber vor ihm geschafft hat. Guarini
bleibt mit großem Abstand (9 RZG-Punkte)
der höchste Goldwin-Sohn weltweit und belegt auf der Interbull-Liste Platz 4 und ist
auch hier der beste deutsche Bulle. Seine
Töchter aus dem Testeinsatz haben sich
enorm weiterentwickelt und haben z.T. bereits vier Kälber. Sie besitzen eine regelmäßige Fruchtbarkeit, wodurch sich die erneuten
Verbesserungen in diesem Bereich erklären
lassen. Die ersten Töchter aus seinem Einsatz als aktiver Vererber stehen bereits in
den Startlöchern und kalben in diesen Tagen.
Der höchste seiner genomisch getesteten
Söhne ist der in Grubo gezüchtete Guan (Besitzer RMV), der einen gRZG von 149 besitzt
und jetzt verfügbar ist.
Gleich drei Töchter von Guarini aus dem Testeinsatz wurden kürzlich in der 3. Laktation exzellent bewertet:
W Benedikta EX 90, Agrogenossenschaft Neuküstrinchen eG.
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W Gonneke EX 90, Agrogenossenschaft Neuküstrinchen eG.
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Leistung ohne Ende
Der Jardin-Sohn Jugador verbesserte seine
ohnehin schon beeindruckende Leistungsvererbung noch einmal deutlich. Die Leistungen seiner Töchter in der 2. Laktation
verhelfen ihm zu einem Rekord-RZM von
144 (+5) und einem Zuchtwert von 83 Eiweiß-kg (+7). Er ist der einzige Bulle in der
Topliste mit mehr als 2.000 kg Milchzuchtwert und positivem Eiweiß (+0,07%).
Jugador-Töchter sind mit besonders breiten Becken ausgestattet. Hinsichtlich der
Eutervererbung überzeugt er mit ausgeglichenen Zuchtwerten für alle Einzelmerkmale. Jugador kann zur Verbesserung der
Leistungsbereitschaft eingesetzt werden.
Da er gleichzeitig auch viel Breite bringt,
sollte er gut zu Töchtern von Lonar,
Sascha, Maat und Eminem passen. Für
den Einsatz auf Färsen kann Jugador nicht
empfohlen werden.
Über ähnliches Leistungspotenzial verfügt
auch der Juwel-Sohn NOG Jeto, der jetzt mit
131 Töchtern im Leistungszuchtwert und
89 bewerteten Töchtern ein sicher getesteter Bulle ist. Sein Leistungszuchtwert
beträgt fast 2.300 kg Milch bei allerdings
knappen Inhaltsstoffen. Im Exterieur kann
er mit sehr guter Fundamentvererbung
punkten, benötigt allerdings etwas Unterstützung in den Körpermerkmalen.
W Gwenes EX 90, Agrar GmbH Manker.
Blickpunkt Rind
3 I 2013
W SOW Jule (2. La.) von Jugador, AG Sonnewalde eG .
Bullen mit Töchtern
aus dem Wiedereinsatz
Bullen mit sicheren Zuchtwerten, die sich auf
Informationen aus dem Wiedereinsatz stützen, bleiben auch im Zeitalter von Genomics
insbesondere für große Betriebe wichtig. Erst
wenige Wiedereinsatztöchter sind bei Leko im
Zuchtwert zu verzeichnen (89 neue Töchter).
Er gehört zu den stabilsten Bullen in der Topliste und festigt mit leichten Verbesserungen
(RZG +1, RZR +5, RZN +1, RZS +1) seine
Position als Nr. 1 Laudan-Sohn. Auch bei
Samburu haben die ersten Wiedereinsatztöchter gekalbt. Als Spitzenbefruchter und solider
Allrounder ist er sehr beliebt. Mit seiner berühmten Kuhfamilie im Hintergrund (Blackrose) hat er unter den Shottle-Söhnen einen besonderen Stellenwert.
Weit mehr Wiedereinsatztöchter können
Sascha und Eminem verbuchen. Outcrossbulle Sascha hat inzwischen knapp 3.000
Töchter. Er ist einer der besten Fitnessbullen
und verfügt über herausragende Kalbeeigenschaften. Seine Kälber werden nachgewiesen leicht geboren und auch seine Töchter
zeigen problemloses Abkalbeverhalten. Der
Töchterzuwachs bei Eminem kommt inzwischen zu fast 50 % aus dem Ausland. Eminem konnte sich leicht verbessern (RZG +1,
RZN +2, RZS +1) und ist einer der besten
Bullen für maternale Kalbeeigenschaften,
Melkbarkeit und Eiweißgehalt.
Beim Fitnessexperten Lonar war bei dieser
Zuchtwertschätzung ein wahrer Ansturm
neuer Töchter zu verzeichnen. Im Leistungsbereich sind knapp 2.000 neue Töchter dazugekommen und auch im Exterieur hat sich
die Töchterzahl mehr als verdreifacht. Diese
vielen sehr jungen Töchter haben dazu geführt, dass der Zuchtwert von Lonar etwas
nachgegeben hat. Lonar-Töchter verfügen
über sehr viel Stil, stets korrekte Becken und
ein sauberes Skelett. Die Fundamente sind
sehr klar und die drüsigen Euter hoch und
fest. Die Lonar‘s bringen alle Vorausset-
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Zucht
W Jetset von NOG Jeto, Gut Wansdorf.
zungen mit, um sich von Laktation zu Laktation weiterzuentwickeln und alt zu werden. Auf der diesjährigen DHV-Schau stellte Lonar die beliebteste Nachzucht, ein
schönes Votum für diesen nach wie vor
hervorragenden Vererber. Bei entsprechender Grundlage liefert er Spitzenkühe.
Neue Väter
Manzini ist der beste Mac-Sohn in Deutschland (Rang 48). Er konnte sich in mehreren
Positionen, vor allem auch in der Leistung,
W Lea aus dem Wiedereinsatz von Leko, AG „Höhe“ eG, Steinbeck.
deutlich verbessern, was seinen RZG auf
131 ansteigen lässt (+3). Er kombiniert mit
der Dellia-Familie über seinen Vater und
der Patron Allie-Familie über seine Mutter
zwei herausragende Kuhfamilien in einem
Pedigree. Manzini verbessert die Euterqualität und verfügt über besonders vorteilhafte Fitnesswerte (RZR 117, RZN 122).
Wasaki ist einer der wenigen Watha-Söhne
in Deutschland. Seine Töchter sind solide
Alltagskühe mit guter Stärke und Breite.
Guter Leistungszuchtwert mit nahezu neutraler Inhaltsstoffvererbung.
W IH Prisma, 1a der Lonar-Nachzucht auf der DHV-Schau in Oldenburg,
Züchter: Helmut Schütte, Petershagen (RUW).
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Genomische Spitzenbullen
In den letzten Monaten gehörte Suran zu den
beliebtesten genomischen Vererbern. Sein
fehlerloses Profil, die interessante Abstammung und seine Position als höchster SuperSohn machen ihn auch weiterhin interessant. Inzwischen fallen die ersten Kälber von
ihm mit sehr hohen genomischen Zuchtwerten jenseits der gRZG-Marke von 150
auf. Die ersten vielversprechenden Söhne
befinden sich bereits in der Aufzucht bei verschiedenen Besamungsorganisationen.
W Manzini platzierte sich als Neueinsteiger auf Rang 48 der Topliste töchtergeprüft. Er
ist der beste Mac-Sohn in Deutschland. Milena, Agrarbetrieb „Grüne Aue“ eG Battin.
Blickpunkt Rind
3 I 2013
W Banesto (V: Bookem), mit gRZG 151 weiterhin unser genomischer Spitzenbulle.
Genomischer Spitzenbulle bei RBB bleibt
der Bookem-Sohn Banesto auf Rang 29,
der seinen Zuchtwert mit gRZG 151 exakt
gehalten hat. Seine interessante Väterfolge mit Töchtern von Xacobeo, Shottle
und Mandel im Pedigree sowie das nahezu
komplette Paket an Vererbungsleistungen
sind Argumente für einen breiten Einsatz.
Mit einem Euterzuchtwert von 134 ist er
der beste Bulle innerhalb der Top 30. Banesto ist einer der besten Bullen für Abkalbeeigenschaften. Als weiterer BookemSohn kann Belmiro empfohlen werden.
Er stammt aus einer Damion-Mutter und
kann schon dadurch auf ein besonderes,
da seltenes Papier verweisen. Er verfügt
über ein sehr gutes Exterieur und ebenfalls über Spitzenkalbewerte.
Ein neuer genomischer Leckerbissen ist
Fallon. Unter den aktuell verfügbaren
Shamrock-Söhnen ist er derjenige mit der
besten Exterieurvererbung. Dieser Bulle
ist in Kanada gezogen und geht auf die EX
Allen-Tochter Dragonfly zurück. Diese Familie liefert auch in USA und Kanada genomische Spitzenbullen. Fallon lässt
W Darino (V: Dempsey) – höchster Exterieurvererber, den es bisher in der genomischen Topliste Deutschlands gegeben hat (gRZE 147, gEuter 147).
Blickpunkt Rind
3 I 2013
WOutcrossbulle Samori (Sudan x Roumare x Titanic x Manat).
kaum Wünsche offen und wird bereits als
Bullenvater eingesetzt. Er verkörpert eigentlich genau das, was einen genomischen Spitzenbullen ausmacht: hervorragende und ausgeglichene Zuchtwerte
und eine sichere Kuhfamilie als Fundament.
Aus gleichem Hause stammt auch Carlos,
einer der ersten verfügbaren Epic-Söhne
bei RBB. Carlos vererbt eine hohe Leistung
(1.885 kg Milch) bei fantastischem Exterieur (RZE 140). Damit gehört er in
Deutschland zur Spitzengruppe.
W Drako Pp (V. Destry) bereichert als neuer genetisch hornloser Bulle das Angebot. Er ist Rotfaktorträger und vererbt ein ansprechendes Exterieur.
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Zucht
In Sachen Exterieur gibt es mit Darino eine
neue Sensation. Mit gRZE 147 und einem
Euterzuchtwert von ebenfalls 147 ist er
der höchste Exterieurvererber, den es bisher in der genomischen Topliste in
Deutschland gegeben hat. Dieser junge
Dempsey-Sohn stammt aus einer bewährten Kuhfamilie in Finnland. Seine
Mutter ist eine sehr gute Laudan und seine
Großmutter eine typstarke ChampionTochter mit mehreren Schauerfolgen. Darino bietet aber nicht nur Traumwerte für
das Exterieur, sondern überzeugt auch in
Sachen Eutergesundheit, Nutzungsdauer
und Fruchtbarkeit.
Ohne O-Man, Shottle und Goldwin kommt
das Pedigree von Samori (Sudan x Roumare x Titanic x Manat) aus. Er ist damit ein
echter Outcrossbulle und kann vielseitig
eingesetzt werden. Positive Inhaltsstoffe,
gute Sekundärmerkmale und ein ansprechendes Linearprofil sind seine Stärken.
Ebenfalls etwas alternativ gezogen ist der
Plan Z-Sohn Platini. Er stammt aus einem
sächsischen Großbetrieb und hat eine sehr
gute Alves-Tochter zur Mutter. Platini wird
mittelrahmige Nachkommen mit sehr guten Eutern und ordentlicher Leistungsbereitschaft hervorbringen.
Zu den höchsten Plan Z-Söhnen gehört der
in Seyda aus einer Eminem-Tochter gezogene Pantero. Er kommt immerhin auf
stolze 146 gRZG und ist ein sehr guter
Leistungsvererber. Weitere Pluspunkte
von Pantero sind sehr gute Kalbewerte
und eine sehr hohe Nutzungsdauer.
verfügen über eine schöne Rippenpartie
und extrem saubere Knochen.
NOG Bomac ist ein interessant gezogener
Bakombre-Sohn, von dem es nicht zu viele
Söhne gibt. Er stammt aus einer FibraxMutter und ist auf Grund seines Profils eine gute Wahl für größere Betriebe.
Notizen
Hornlos-Genetik
Omero ist der einzige Observer-Sohn im aktuellen Angebot. Er ist ein ausgesprochener Leistungsbulle mit sehr guter Eutervererbung.
Von den Lonar-Söhnen bieten sich der Inhaltsstoffexperte Loweno aus der GuschiFamilie des Betriebes Seyda sowie der Exterieurvererber Loran aus der holländischen Rita-Familie an. Von beiden Bullen
sind jetzt die ersten Kälber auf den Betrieben geboren.
Immer größer wird das Angebot an wirklich guten Hornlosbullen. Neu und besonders zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang der Destry-Sohn Drako Pp. Er
selbst ist ein ganz edler, typvoller Jungbulle und vererbt auch ein ansprechendes Exterieur mit ganz festen Eutern (gRZE 125,
Euter 131). Zusätzlich verfügt er über Rotfaktor.
Mit gRZG 140 ist Esperado P sicherlich einer der höchsten aktuell verfügbaren
Hornlosbullen. Als ein früher Epic aus der
Goldwin-Tochter Perky ist er besonders interessant gezogen. Überzeugende Zuchtwerte auf breiter Front.
Ganz hervorragende Kälber bzw. Jungrinder sieht man von Marinero und von Gold
Red. Beide Bullen sind schon etwas länger
im Einsatz und haben sich inzwischen
auch selbst zu stattlichen Bullen entwickelt. Auch die Kälber von Xiras, der bekanntermaßen aus der Familie unseres
Spitzenbullen Guarini stammt, sind ein
echter Hingucker. Sie sind sehr typvoll,
Beachten Sie bitte auch das Angebot an
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Blickpunkt Rind
3 I 2013
Deutsche Holstein-Schau 2013
Lonar gewinnt die Zuschauerwahl zur besten Nachzuchtgruppe
W Marina Jahrow
Rund 4.000 Besucher hatten am 13. Juni den Weg zur diesjährigen
DHV-Schau nach Oldenburg gefunden. Dass die Veranstaltung erstmals in der neuen, äußerst imposanten EWE-Arena stattfand, hatte die
Spannung gewiss zusätzlich gesteigert, brachte aber auch Veränderungen im Veranstaltungskonzept mit sich. Um am eigentlichen Schautag das Richten der insgesamt 216 Konkurrentinnen in einem Ring zu
ermöglichen, wurden die 12 Töchtergruppen aus 9 Zuchtverbänden
bereits am Vorabend in knapp eineinhalb Stunden zwischen dem Bundesjungzüchterwettbewerb und der DHV-Genetik-Auktion vor leider nur
spärlich besetzten Rängen präsentiert. Für den aus allen Beschickerverbänden praktizierten enormen Aufwand war das enttäuschend.
Die Programmpunkte des ersten Tages
burg komplett und überzeugten mit sehr
guten Vorführleistungen.
Im Bundesjungzüchterwettbewerb gelang
Pierre Dabow der Reservesieg in seiner Altersgruppe 21-25 Jahre. Damit krönte er
seine zu Ende gehende Jungzüchterkarriere mit einem beachtlichen Erfolg. Auch
das ihm von der Seydaland Rinderzucht
GmbH & Co. KG bereitgestellte BeaconJungrind „SL Camira 1“ gefiel P. Rüttimann (Schweiz) offensichtlich sehr und
wurde schließlich zweite Siegerin bei der
Typtierauswahl. Wir beglückwünschen sowohl Pierre als auch die Seydaraner Züchter herzlich zu diesem Erfolg. Katja Kase,
Alexandra Thier und Nina Franzisky machten unser Jungzüchter-Quartett in Olden-
Die überregional aus acht Tieren zusammengestellte, sehr milchtypische und einheitliche Nachzucht unseres beliebten
Vererbers Lonar zeichnete sich besonders
durch ihre überragende Sprunggelenksund Knochenqualität, stets lange, optimal
geneigte, manchmal etwas schmalere Becken aus und wurde vom Publikum
schließlich zur besten Sammlung des Tages gewählt. Damit trat Lonar in die Fußstapfen seines legendären Vaters, denn
mit neun Töchtern aus dem Wiedereinsatz
hatte Laudan vor sechs Jahren an gleicher
Stelle verdient die Nachzuchten von 13
weiteren Bullen auf die Plätze verwiesen.
W Strahlender Reservesieger: Pierre Dabow mit SL
Camira 1.
Foto: D. Kinter
Beste Lonar der Gruppe wurde „IH Prisma“ von P. Schütte (RUW) vor „Lara“ aus
dem Landwirtschaftsbetrieb Griepentrog
KG in Mecklenburg.
W Lonar mit der besten Töchtergruppe in Oldenburg.Beschreibungen und Fotos aller Nachzuchten unter www.ggi.de
Blickpunkt Rind
3 I 2013
Foto: Schulze
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Zucht
Wir freuen uns mit beiden Züchtern über
die gute Platzierung ihrer Tiere und bedanken uns für ihre Unterstützung.
Bei der sich anschließenden DHV-GenetikAuktion wurden durch M. Hellwinkel
(MAR) 20 der insgesamt 23 aufgetriebenen Rinder zu durchschnittlich 8.620
Euro versteigert. Für 9.000 Euro wechselte eine der zurzeit höchsten Suran-Töchter,
die vier Monate alte „Praline“, von Schleswig-Holstein nach Brandenburg.
Mit unglaublichen 29.000 Euro erhielt die
letzte Katalognummer, ein erst 10 Wochen
altes Kalb (gRZG 159) des Italieners „Numero Uno“, den absolut höchsten Zuschlag des Tages.
Die Konkurrenz der Schaukühe
Als Preisrichter fungierten Marko Radke,
Eppendorf, für die 51 rotbunten und Lambert Weinberg, Isterberg, für die 165
schwarzbunten Holsteins. Das Richten der
insgesamt 22 Kuhklassen zwischen je fünf
bis zu 14 Tieren höchster Qualität erforderte von beiden Züchtern ihre volle Konzentration. Hier beschränke ich mich auf
die Kommentierung der Schwarzbunten.
Färsenklassen
Junge Klassen
Schon die jungen Tiere der ersten Klasse
zeigten mit praxisüblichen EKA zwischen 23
und 27 Monaten in der Mehrzahl enorm viel
Körperkapazität (Stärke, Rippenwölbung)
und extrem breite, hohe und ideal geformte
Euter, waren nach meiner Meinung jedoch
Die 46 Kühe mit dem zweiten Kalb wurden
in vier Gruppen gerichtet. Auch hier war
Seydaland vertreten, diesmal mit „SL Rulika“, einer Shottle, die viel Tiefe und Harmonie zeigte. Sie erreichte in ihrer sehr
starken Klasse schöner und entwicklungs-
W Princess aus Seyda, 1b-platziert.
10
oft bereits zu fertig entwickelt und im Euter
z.T. leider überstaut. So u.a. auch bei „India“,
der in Fribourg 1b-platzierten beeindruckenden Goldwin von J. Seeger (WEU), die
zur besten Färse und am Ende auch zur Junior-Champion-Kuh der Schau gekürt wurde.
In der dritten Klasse dann der Auftritt von
„Princess“ aus der Seydaland Rinderzucht
GmbH & Co. KG, in jeder Minute hervorragend präsentiert von Ralf Donath. Die vom
Grüpa-Hof in Kleinmutz gezogene GoldwinTochter beeindruckte L. Weinberg besonders
durch ihren „edlen Milchtyp, den schönen
Hals und Kopf und die makellos trockenen
Fundamente“. Einige aufregende Minuten
lang stand Princess auf 1a, doch schließlich
entschied sich der Preisrichter für das etwas
bessere Hintereuter der Laurin-Tochter „Rosie“ von der Mock GbR in Markdorf (RBW).
Noch nie war eine Brandenburger Kuh einem
Klassensieg in Oldenburg so nah gewesen.
Daher gratulieren wir den Kollegen aus Seyda hierzu besonders herzlich und voller Optimismus für die Zukunft.
Am Ende ging auch der Reservesieg der
Erstlaktierenden für die Knowledge-Tochter „Franka“ im Besitz von WreesmannGrever ins WEU-Gebiet.
fähiger Kühe schließlich eine respektable
mittlere Wertung. „SLH-Ginger“ (Lightning
x Champion) von Schulte-Lohmöller
(WEU) konnte wegen ihres hervorragenden Euters und edlen Milchtyps vor
„Riz Wonne“ (Durman x Lee) von R.-G.
Ritz (MAR) die Siegerschärpe in Empfang
nehmen.
Mittlere Klassen
Die ohnehin sehr hohe Qualität aller aufgetriebenen Tiere war im Verlauf der Schau
hinsichtlich der Ausstrahlung, Frische und
der hervorragenden Euter und Fundamente immer beeindruckender geworden
und steigerte sich mit dem Alter der Kühe.
Bis zu den jeweils Letztplatzierten repräsentierte jede von ihnen die Spitze der
Deutschen Holsteinzucht.
Unter den 52 Kühen in der 3. und 4. Laktation war unser Zuchtverband mit „Emely“,
Tochter unseres Vererbers Eminem aus
der AG Frankena und „Cintia“ (Champion
x Titanic) im Besitz der Dörries GbR vertreten. Wie schon bei der Konkurrenz der Färsenklassen gingen Sieger- und Reservesiegertitel an Züchter der ansässigen WeserEms-Union. Dabei führte kein Weg an „Loh
Nastygirl“ vorbei. Diese Marbach hatte im
Januar mit dem 4. Kalb bereits den WEUKonvent gewonnen, erreichte in Fribourg
eine 1d-Platzierung und verwies nun, obgleich bereits 10 Monate in Milch, die um
ein Jahr jüngere „Belinda“ von Damion
(Besitzer: Friedrichs, H. & S.) ganz klar auf
den zweiten Platz.
W SL Rulika mit respektabler Platzierung in einer starken Klasse der jungen Kühe
(2. La.).
Blickpunkt Rind
3 I 2013
Ältere Klassen
15 Kühe mit fünf bis acht Abkalbungen
rangen in der „Königinnenklasse“ um den
Sieg. Überschattet wurde der Wettstreit
von der wegen Verstoßes gegen die
Schauregeln berechtigten Disqualifizierung der Favoritin „Krista“ im Besitz von
J. Seeger & Windlooper Holsteins erst unmittelbar vor der Siegerauswahl. Dass der
DHV den oft übersteigerten Ehrgeiz beim
Fitting der Show-Kühe diesmal konsequent gemaßregelt hatte, war lange überfällig und tut bei stringenter Beibehaltung
dieser Linie der Akzeptanz der großen
Schauen innerhalb der breiteren Züchtergemeinde ganz bestimmt gut.
So wurde schließlich „CTS Tarina“, eine
Talent2-Enkelin der legendären Horton„Tarona“ vom Cosmic-Type-Syndikat
(VOSt) Siegerin der Alten Kühe. Ihr folgte
Rubens-„Rosanna“ von M. Sprenger aus
Österreich. Den Preis der Arbeitsgemeinschaft LebensLinien (ALL) für die höchste
Milchmengenleistung aller Schaukühe in
der Folge von drei Generationen erhielt
A. Richter (RUW) für „ RH Madonna“.
Die Morty-Tochter der bekannten „RH
Meggylee“ brachte es mit deren Mutter
auf bisher insgesamt 245.193 kg Milch in
nur 18 Laktationen. Wir beglückwünschen
alle genannten Preisträger zu ihren Erfolgen.
Championauswahl
Der Einmarsch der Schönsten beider Farbschläge war eine wirkliche Augenweide für
W Loh Nastygirl – Champion 2013. jeden, dessen Herz für Kühe schlägt. Darunter auch die beeindruckende Siegerin
der rotbunten Alten Klassen „WIT Aklasse“ von Th. Wiethege (RUW). Aber wie es
sich schon andeutete, hatten die Richter in
„Loh Nastygirl EX 95“ ihre klare Favoritin
gefunden. L. Weinberg betonte noch einmal leidenschaftlich die Vorzüge dieser
„absolut perfekten Kuh“: ein makelloses
Euter, die offene, tiefe Rippe, Harmonie in
den Übergängen, ein „perfektes Seitenbild“. Wir gratulieren Bernd SchulteLohmöller zu diesem verdienten Sieg und
vergessen auch den Züchter dieser Kuh
Andreas Lohmöller, Emsbüren, nicht. Er
hat diese schauerprobte, leistungsstarke
Kuhfamilie seit Generationen erfolgreich
weiterentwickelt und konnte nun ihren bisher größten Triumph mitfeiern.
W Cintia VG 87, 3. La., Dörries GbR, trat in den mittleren Klassen gegen starke
Konkurrenz an.
Blickpunkt Rind
3 I 2013
An dieser Stelle sei wie immer all jenen gedankt, die an der Auswahl und Vorbereitung
der Brandenburger Schauteilnehmerinnen
beteiligt waren. Knapp zwei Wochen sorgte
sich das bewährte Betreuerteam um Roland
Lück im Trainingslager Seyda trotz des
Hochwasseralarms an Elster und Elbe Tag
und Nacht um das Wohlbefinden und die perfekte Schauform der Kühe. Die Jungzüchter
wurden unter der Regie von Thekla Zachert
seit langem optimal auf den Jungzüchterwettbewerb vorbereitet. Die Versorgung im
Stall und die Gästebetreuung am Stand in Oldenburg klappten bestens. Unser besonderer
Dank gilt natürlich unbedingt allen Betrieben,
die Rinder bereitgestellt hatten und wir bekunden jedem unseren großen Respekt, dessen Tier würdig war, in der Auswahl der
schönsten Kühe Deutschlands zu starten.
W Emely EX 90 von Eminem, AG Frankena, reihte sich nahtlos in die Liga der Spitzenkühe Deutschlands ein.
11
Zucht
Neuer 10-Tonner im Zuchtgebiet – SL Gada 30
W Torsten Dalle
Im April dieses Jahres hat SL Gada 30 die
beeindruckende Leistungsgrenze von
10.000 Fett- und Eiweiß-kg überschritten.
Sie ist damit die 8. Kuh unseres Verbandes und bereits die 2. Kuh des Zuchtbetriebes Seydaland, die diese enorme Lebensleistung erbracht hat. SL Gada 30 ist
eine Tochter des Vic Kai-Sohnes Jazzmann, der zu seiner Zeit viel als Färsenbulle genutzt wurde. Sie ist am
02.11.1998 geboren und hat mit genau 2
Jahren am 02.11.2000 ihr erstes Kalb geboren. Insgesamt hat SL Gada 30 bisher
11mal gekalbt und steht aktuell trocken.
Sie wird im Oktober zum 12. Mal kalben.
Insgesamt gibt es bisher 7 weibliche
Nachkommen von SL Gada 30, von denen
momentan 3 im Bestand des Betriebes
Seydaland sind. Am ehesten scheint ihre
2007 geborene Tochter (V. Sandino, RBBTestbulle) in die Fußstapfen ihrer Mutter
treten zu wollen. Sie hat bereits 5 Kälber
und im Durchschnitt von 4 Laktationen
knapp 12.000 kg geleistet. Doch zurück
zu SL Gada 30. Ihre bisherige höchste
Laktationsleistung hat sie in der 7. Lakta-
tion erreicht (11.182 kg Milch 4,70 %F
525 F-kg 3,36 %E 376 Ekg). Im Durchschnitt aller 11 abgeschlossenen Laktationen kommt sie auf etwas über 10.100
kg bei hohen Inhaltsstoffen (4,58 %F und
3,39 %E). In der 9. Laktation wurde SL
Gada mit insgesamt 84 Punkten eingestuft, dabei hat sie jeweils 87 Punkte für
die Merkmalskomplexe Körper und Fundament bekommen.
Herzlichen Glückwunsch den Rinderzüchtern in Seyda zu diesem schönen Erfolg!
Ausschreibung Blickpunkt Rind 2013
Am 17. Oktober 2013 findet in der Brandenburghalle Paaren-Glien unsere diesjährige Verbandsschau „Blickpunkt Rind“ statt. Zur ersten Orientierung für Aussteller und Besucher möchten wir hiermit einige Informationen zu dieser Veranstaltung geben.
Der Schwerpunkt der Schau liegt bei den Deutschen Holsteins. Nach
der erfolgreichen offenen Vereinstierschau in Gräfendorf werden in diesem Jahr auch ausgewählte Kühe aus dem DSN-Zuchtprogramm präsentiert.
Ablauf / Zeitplan
Auftrieb der Tiere am Dienstag und Mittwoch, 15.-16.10.2013. Die Kühe für die Nachzuchtgruppen werden bereits am Montag, 14.10.2013,
aufgetrieben.
Donnerstag, 17. Oktober, Schautag
ab 9.00 Uhr
- Besichtigungsmöglichkeit der ausgestellten Tiere
10.00 Uhr
- Eröffnung
- Jungzüchterwettbewerb
- Präsentation von DSN-Kühen
- Nachzuchtsammlungen
- Wettbewerb der Schaukühe
- Auswahl „Miss Blickpunkt Rind 2013“
gegen 15.00 Uhr
- Ende der Veranstaltung
12
Veterinärbedingungen
Die Rinder stammen aus einem Herkunftsbestand, in dem keine amtstierärztlich verfügten Sperr- oder Schutzmaßnahmen bestehen. Der Tierbestand muss amtlich anerkannt tuberkulose- und brucellosefrei sowie
leukoseunverdächtig sein. Hinsichtlich BHV1 werden nur Tiere zugelassen, wenn sie gem. BHV1-Verordnung (VO) aus BHV1-freien Beständen
gem. §1 Abs. 2 Punkt 1 der VO stammen. Für Rinder, die nicht gegen
BHV1 geimpft worden sind, ist keine zusätzliche Untersuchung auf
BHV1-Antikörper erforderlich. Geimpfte, über 9 Monate alte Rinder sind
frühestens 14 Tage vor dem Verbringen auf das Ausstellungsgelände
auf BHV1-gE Antikörper mit negativem Ergebnis blutserologisch zu untersuchen. Für Sachsen-Anhalt gilt analog die Landes-VO.
Die Veterinärbedingungen werden rechtzeitig an alle potenziellen Ausstellerbetriebe und die Zuchtinspektoren gesandt. Den Amtstierärzten
liegen die Atteste vor.
Anforderungen an die Tiere
Tiere stammen aus Mitgliedsbetrieben des Rinderzuchtverbandes BerlinBrandenburg eG und sind mindestens seit dem 01.06.13 in unserem
Zuchtbuch eingetragen. Eine Ausnahme bilden Rinder, die im Rahmen
der Vorstellung von Nachzuchten zusätzlich benötigt werden.
Mindestanforderungen an die Tiere
Die Tiere müssen im Wesentlichen dem Zuchtziel der Rasse „Deutsche
Holsteins“ entsprechen und in den Milchleistungsmerkmalen über dem
Verbandsdurchschnitt liegen.
Tieranmeldung und -auswahl
Der Betrieb meldet seine potenziellen Ausstellungstiere bitte kurzfristig
an die Abteilung Milchrind- und Zweinutzungsrassen der RBB GmbH
Telefon: 033207 533-037 oder Fax 033207 533-190. Die Endauswahl
erfolgt durch die RBB-Auswahlkommission. Für die Jungzüchter nimmt
Thekla Zachert (Tel. 0172 3998369) die Anmeldungen entgegen.
Blickpunkt Rind
3 I 2013
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Zucht
DSN-Tierschau in Gräfendorf
40 Jahre DSN-Zuchtarbeit
W Bernd Adler, Manfred Gassan
Traditionell alle fünf Jahre veranstalten der Verein „Deutsches Schwarzbuntes Niederungsrind“ e.V. und die RBB Rinderproduktion BerlinBrandenburg GmbH gemeinsam eine Tierschau in Gräfendorf.
Am 21. Juni 2013 fand die Schau aus Anlass des 40-jährigen Bestehens der Genreservezüchtung statt. Eingeladen waren alle Züchter aus
Brandenburg, aber auch aus dem gesamten Bundesgebiet.
Vortragstagung und Züchterabend
Die Veranstaltung startete am Abend zuvor mit einer Vortragstagung und anschließendem Züchterabend in Herzberg. Hartmut Aust vom brandenburgischen Ministerium brachte in einem Grußwort große Anerkennung und ein herzliches Dankeschön
für die engagierte Zuchtarbeit mit dieser
alten, vom Aussterben bedrohten Rasse
zum Ausdruck. Er versprach die weitere finanzielle Unterstützung des Landes.
Bernd Adler stellte die DSN-Zucht in Brandenburg in Wort und Bild vor. Michael
Jänsch, Vorstandsvorsitzender der Agrargenossenschaft Gräfendorf, erläuterte
sehr offen und eindrucksvoll die züchterischen und wirtschaftlichen Ergebnisse
des Betriebes, der wahrscheinlich weltweit
einmalig mit 800 DSN-Kühen ausschließlich in Reinzucht arbeitet.
Frau Andrea Wesche berichtete anschaulich den Aufbau und die Bewirtschaftung
des ökologisch produzierenden Familienbetriebes in der Uckermark mit DSN-Rindern.
Uwe Allers gab einen Überblick über den
Stand der DSN-Zucht in den alten Bundesländern und den Mitgliedern des Vereins
„Zur Erhaltung des DSN-Rindes e.V.“.
Nach den Vorträgen wurde bei gutem Essen und Trinken intensiv diskutiert. Erstmalig hatten wir Besuch von holländischen
FH-Züchtern (Fries Holland), die seit vielen
Jahren HF-freie Schwarzbunte züchten.
Der interessante Erfahrungsaustausch
wurde am Abend jedoch von einem gewaltigen Gewitter mit Orkanböen und Starkregen gestört. Alle Züchter und Organisatoren bangten um die Tiere und Zelte auf
dem Tierschaugelände.
W „Blümchen“ (2. La.) von Lord, Gräfendorf, beste Kuh der DSN-Schau 2013.
14
Die Schau
Am nächsten Morgen waren zwar alle Zelte
noch vorhanden, aber der Platz stand teilweise unter Wasser, so dass rasche Umbaumaßnahmen notwendig wurden. Pünktlich um 9.00 Uhr waren sieben Jungzüchter
mit ihren Kälbern im Ring. Der Landrat des
Landkreises Elbe-Elster, Christian
­Jaschinski, wurde mit einer geschmückten
und mit Haflingern bespannten Kutsche
(Kutscher: Erhard Pieper) vorgefahren. Er
eröffnete die Schau in Begleitung des Vereinsvorsitzenden Hansgeorg Löwe und der
brandenburgischen Milchkönigin Saskia
Storm.
Nachdem die Jungzüchter für ihre guten
Leistungen geehrt wurden, nahmen die
Preisrichter Günter Koch und Knuth Ludwig
Ahsbahrs-Dierks, angereist aus dem Zuchtgebiet Schleswig-Holstein (Züchter der Rasse Rotbunt-DN=Doppelnutzung) ihre Arbeit
auf. Ihre erste Aufgabe bestand darin, aus
den 5 (!) Nachzuchtgruppen á 4 Tiere der
RBB-Bullen Hermes, Best, Relachs, Solo
und Lord die beste auszuwählen und die
Gruppe jeweils kurz zu kommentieren. Die
Töchter von Hermes und Relachs demonstrierten eindrucksvoll ihr gutes Leistungsvermögen, während die von Relachs, Solo
und Lord mit Exterieurqualitäten punkteten.
Schließlich lieferten sich die „Solos“ und
„Lords“ mit sehr guter Euterqualität ein
spannendes Duell. Am Ende stellten die
Preisrichter die Gruppe des in Holland gezüchteten Bullen „Lord“ (Lord 103 x Lodder
48) wegen des besten Zweinutzungscharakters und Gesamteindrucks an die Spitze.
Eine Einzelrangierung der Nachzuchtkühe
fand nicht statt, da alle Kühe anschließend
auch im Schauwettbewerb auftraten.
Blickpunkt Rind
3 I 2013
Die zweite Klasse dieser Altersgruppe gewann in einem spannenden Rennen die
Lord-Tochter „Birke“ aus Lebusa vor „Serenade“ (V: Semper) aus Gräfendorf.
Die letzte Klasse war dann die der „alten
Damen“ mit fünf bis sieben Abkalbungen.
Hier gewann die Berko-Tochter „Nena“ aus
Gräfendorf vor ihrer Stallgefährtin „Nymphe“ (V: Nero).
W „Birke“ (4. La.) von Lord, Lebusa, souveräne Siegerin der älteren Kühe.
Die zwei Kuhklassen der 1. Laktation wurden
von den Gräfendorfer Kühen „Nelli“ (V: Nero)
und „Husarin“ (V: Harm) vor „Regine“ (V:
Relachs) der AG Beyern und „Bertine“ (V:
Bert) aus Gräfendorf gewonnen. Die AG
Beyern war ebenso erstmals auf der DSNSchau vertreten wie der Ökobetrieb Wesche
aus der Uckermark.
In der 2. Laktation wetteiferten 17 Kühe in
drei Klassen um die Spitzenränge. Hier errangen die Züchter aus Gräfendorf alle 1a- und
1b-Platzierungen. Die sechs Kühe stammten
von Solo (3), Lord (2) bzw. Nero ab. Dann die
Siegerauswahl der jungen Kuhklassen. Preisrichter und die inzwischen ca. 300 Zuschauer sahen eine für die kleine DSN-Population
erstaunliche Qualität. Aus den zahlreichen
sehr guten jungen Kühen ragte eine noch
her­aus, die Lord x Bedo-Tochter „Blümchen“
(Kat.-Nr. 24) aus Gräfendorf als Zweitkalbs­
kuh. Die Preisrichter waren des Lobes voll,
vor allem wegen des Supereuters.
Nach dieser spannenden Siegerauswahl gab
es eine kulturelle Einlage. Hansgeorg Löwe
fuhr mit Kuhgespann und Leiterwagen vor,
Rainer Donndorf präsentierte als „Gutsverwalter“ den neunjährigen Bullen „Berko“, in
Kölsa gezüchtet und jetzt in Gräfendorf im
Einsatz. Die Eheleute Becker aus Krassig traten als Milchleistungsprüfer mit Balkenwaage und Probekasten auf. „Rucksackbulle“
Siegmund Quick stellte den Besamungstechniker der 50er und 60er Jahre dar. Er wurde
von Jürgen Schulz aus Kölsa auf einer RT
durch den Ring gefahren. Der Heimatverein
aus Kolochau stellte alte Geräte und Techniken zur Getreideernte und -verarbeitung
Blickpunkt Rind
3 I 2013
aus den „Vor-Mähdrescherzeiten“ vor. Viele
jüngere Zuschauer hatten so etwas noch
nicht gesehen.
Den kleinen Wettbewerb der DSN-Bullen
gewann anschließend der Bedo-Sohn „Berko“ vor den beiden Zweijährigen „Franzi“
(V: Franz) und „Ferdinand“ (V: Frielu) von J.
C. Janshen aus Ostfriesland. Die brandenburgischen DSN-Züchter hatten die Einladung an die anderen deutschen Zuchtgebiete geschickt und die Betriebe Janshen
und Rump (beide VOST) sowie Allers
(Masterrind) aus Niedersachsen waren
mit insgesamt neun Kühen und zwei Bullen
angereist.
Die Schau wurde fortgeführt mit insgesamt
fünf Klassen älterer Kühe. Die beiden Klassen der Drittkalbskühe verzeichneten als
Sieger die Hermes-Tochter „Heiderose“ aus
Gräfendorf vor ihrer Stallgefährtin und väterlichen Halbschwester „Hera“ sowie
„Peitzerin“ (V: Prim) der Agrar GmbH Lebusa vor der Best-Tochter „Beste“ aus der AG
Züllsdorf. Diese 2. Klasse der Drittkalbskühe war für die Preisrichter die qualitätsmäßig beste Gruppe der gesamten Schau wegen der enormen Ausgeglichenheit.
Bei den Kühen mit dem 4. Kalb ging in der
ersten Klasse wieder Gräfendorf vorn mit
der Ali-Tochter „Bahama“ vor „Teka“, einer
Epsy-Tochter von Wolfgang Rump (VOST).
Hier gab es großes Pech für die Gräfendorfer Züchter. „Seerose“ (V: Semper), eine
der besten Kühe in der Herde, zog sich eine
Strichverletzung während der Schau zu, an
deren Folgen sie inzwischen geschlachtet
werden musste.
Die Siegerauswahl der älteren Kühe war
wieder eine Demonstration von Qualität.
Die Preisrichter entschieden sich am Ende
für die Lord x Bedo-Tochter „Birke“ aus Lebusa. Erwähnenswert für die gute Zuchtarbeit in Lebusa ist die Tatsache, dass „Birke“ und „Peitzerin“ schon 2011 auf der
DHV-Schau in Oldenburg zur DSN-DemoGruppe aus Brandenburg gehörten.
Als letzter Schauhöhepunkt erfolgte dann
die Wahl zur besten Kuh der Veranstaltung.
Die souverän agierenden Preisrichter entschieden sich wegen der besseren Euterqualität für die jüngere Kuh „Blümchen“.
Beide Siegerkühe hatten mit Lord x Bedo
die gleiche Abstammung. „Blümchen“ erhielt als Gesamtsiegerin den großen Pokal
des Rinderzuchtverbandes aus den Händen
von Cornelia Buchholz. Dr. Manfred Hammel vom LKV ehrte traditionsgemäß die
Kuh mit der höchsten Lebensleistung, die
Nero-Tochter „Nymphe“ der AG Gräfendorf
mit 55.153 kg Milch in sechs Laktationen.
Die AG Gräfendorf stellte eine beeindruckende Verkaufsgruppe tragender Lordfärsen vor. Alle waren von Remus, einem Relachs-Sohn der Schausiegerin „Halbe“ der
Tierschau 2008, tragend. Ein weiterer
Blickfang waren die sechs Mastbullen aus
Gräfendorf im Alter von 20-22 Monaten mit
Gewichten jenseits der 700 kg.
Am Ende der Veranstaltung lud die AG Gräfendorf alle Aussteller und Zuschauer zu
einem „DSN-Rind am Spieß“ ein, welches
allen hervorragend schmeckte.
Allen Ausstellerbetrieben, Organisationen
und den zahlreichen Sponsoren gilt ein
herzliches Dankeschön. Ein riesiges Lob
geht an alle „Gräfendorfer“, die knapp 40
Tiere führig vorbereiteten und den Tierschauplatz hervorragend gestalteten.
Im Nachgang der Schau erreichten uns
viele positive und anerkennende Meinungen von Zuschauern, für die wir uns bedanken. Es macht viel Arbeit und Mühe, ist
aber auch sehr spannend und interessant,
die DSN als alte Kulturrasse zu erhalten.
15
Zucht
Schaukühe bewährter DSN-Vererber
16
W „Alina“ von Relachs, Ökobetrieb Wesche.
W „Heiderose“ von Hermes, 1a, AG Gräfendorf, auf dem Foto in der 2. La.
W „Salto“ (2. La.) von Solo, 1a, AG Gräfendorf.
W „Beste“ (3. La.) von Best, AG Züllsdorf. W „Nena“ von Berko, 1a der ältesten Kuhklasse, AG Gräfendorf.
W „Serenade“ (4. La.) von Semper, Bullenmutter, AG Gräfendorf.
Blickpunkt Rind
3 I 2013
DSN-Schau mit Qualität und Vielfalt
W So sehen richtige Zweinutzungskühe aus!
Foto: D. Kinter
W Landrat, Milchkönigin und Vereinsvorsitzender werden von E. Pieper standesgemäß vorgefahren. Foto: R. Schuhmann
W Siegerauswahl beste Altkuh.
Foto: R. Schuhmann
W Hansgeorg Löwe in seinem Element.
W R. Donndorf mit „Berko“
Foto: R. Schuhmann
W DSN schmeckt auch gut!
Blickpunkt Rind
3 I 2013
Foto: R. Schuhmann
Foto: D. Kinter
17
Zucht
Treffen der Testherden
W Imke Hecker
Am 21. August trafen sich über 70 Vertreter aus unseren Testherdebetrieben, um sich über die neuesten Erkenntnisse der Zuchtwertschätzung und aktuelle Themen wie u.a. Tiergerechtheit zu informieren und
auszutauschen. Gastgebender Betrieb war dieses Mal die Agrargenossenschaft Sonnewalde eG.
Nachdem sich alle bei einem herzhaften
Frühstück gestärkt hatten – einige nehmen doch recht lange Anfahrtszeiten in
Kauf – stellte Thomas Jühlke, Vorstandsvorsitzender, die Genossenschaft vor. Anhand einer anschaulichen Powerpoint-Präsentation erläuterte er die Entwicklung
der eG aus der Historie heraus bis zum jetzigen Zeitpunkt. Über verschiedene Tochterunternehmen und Beteiligungen ist der
Betrieb breit aufgestellt. So werden z. B.
mehrere tausend Tonnen Stroh, Heu und
Futter für Kleintierhalter produziert.
Die Genossenschaft bewirtschaftet mit
33 Beschäftigten und drei Auszubildenden
2.287 ha landwirtschaftliche Nutzfläche.
680 Mutterschafe nebst Nachzucht werden hauptsächlich zur Landschaftspflege
gehalten. Zwischen 600 und 800 Lämmer
können jedes Jahr verkauft werden.
Mit 470 Milchrindern wurden in 2012
durchschnittlich 9.887 M-kg pro Kuh ermolken. Die leicht gesunkene Leistung gegenüber den beiden Vorjahren ist wohl vor
allem dem Stress durch den Stallbau mit
neuem Melksystem – Außenmelker-Karussell mit 40 Kuhplätzen – geschuldet.
Bei dem einstündigen Betriebsrundgang
stellte Gundula Frank, Leiterin der Tierproduktion, allen Teilnehmern die Anlage detailliert vor.
Im Anschluss an diesen „praktischen“
Teil, bei dem die Betriebsleiter und/oder
Herdenmanager doch gern die Gelegenheit nutzen, sich die eine oder andere Lösung abzuschauen, ging es zum „theoretischen“ Teil in den Gasthof „Drei Linden“
in Zeckerin.
Erster Vortragender war Torsten Dalle.
Er legte die Ergebnisse der August-Zucht-
wertschätzung vor. Mit acht Vererbern unter den besten 50 und 12 Bullen in den
TOP 100 der nachkommengeprüften
Liste sowie fünf Bullen unter den besten
100 Genomics kann unser Zuchtverband
durchaus zufrieden sein. (Die genauen Informationen zur ZWS sind in dieser Zeitung bereits darlegt.)
Benno Waurich stellte im nächsten Vortrag die neuen Quartalsberichte vor, welche alle Testherden des RBBPLUS-Programms ab 2014 erhalten werden.
Vorausgegangen war die im Juli realisierte Umstellung des Datentransfers auf die
neue ADIS/ADED Schnittstelle. Über diese
Schnittstelle werden nun alle Daten hinsichtlich Wägungen, Klauenschnitt- und
Gesundheitsdaten direkt an das VIT in
Verden gesendet und dort weiterverarbeitet. Nach sachlicher Prüfung der einge-
W Das große Interesse an den Beratungen der Testherden ist ein Zeichen dafür, dass diese Form des Erfahrungsaustausches gut bei den Praktikern ankommt.
Foto: M. Gassan
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Blickpunkt Rind
3 I 2013
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Das PATURA-Programm
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W Bei der Vorstellung ausgewählter Kühe durch Schichtleiterin Maria war auch SOW Jule (2. La.) von Jugador
zu sehen, die wenige Tage zuvor vor der F60-Förderbrücke fotografiert worden war.
Foto: W. Schulze
gangenen Daten werden diese zukünftig
4 x jährlich je Betrieb ausgewertet und es
wird eine Rangierung innerhalb der
Testherden mittels eines farbigen Balkendiagramms dargestellt. Die Betreuer der
Testherden werden diese Berichte dann
gemeinsam mit den Verantwortlichen in
den Betrieben analysieren und ggf. Verbesserungsmöglichkeiten erarbeiten. Bis
auf einige Hinweise und Wünsche wurde
diese Form der Auswertung von den Teilnehmern positiv aufgenommen.
Den abschließenden Vortrag des Tages
hielt Herr Andreas Pelzer von der Landwirtschaftskammer NRW zum Thema
Kuhkomfort und Tiergerechtheit. Im Laufe
seiner Ausführungen wies er immer wieder darauf hin, dass jeder sein Tierbeob­
achtungsauge schulen sollte, um die kleinen Unwägbarkeiten für unsere Milchproduzenten zu erkennen.
Anschauliche Beispiele verdeutlichten den
Stallalltag für die Kühe: Wie liegt eine
Kuh? Wieviel Platz ist tatsächlich nötig?
Ist das Nackenrohr richtig eingestellt?
Passt die Matte? Welcher Liegeplatz ist
optimal? Sind genug Licht und Luft im
Blickpunkt Rind
3 I 2013
Stall und wie kann Abhilfe geschaffen
werden? Sind die Tränken groß genug
und richtig platziert? Welche Technopathien weisen die Tiere auf und welche Ursachen sind dafür auszumachen?
Die Ruhe im Saal und die Aufmerksamkeit der Zuhörer ließen darauf schließen,
dass dies doch ein Thema war, das alle interessierte. Vor allem wer jetzt noch einen
Stallneubau plant, kann vielleicht die eine
oder andere Sache genauer unter die Lupe nehmen und umsetzen. Dass Stallumbauten kostenintensiv und überhaupt oft
schwer realisierbar sind, ist klar, aber
manchmal sind es Kleinigkeiten, die das
Leben unserer Kühe verbessern – schließlich sind sie es, die unser Geld verdienen.
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Wer wollte, konnte vor dem Nachhauseweg noch die Jungrinderanlage der Agrargenossenschaft besichtigen. Rund 20 kamen Teilnehmer mit und Frau Frank stellte auch diesen Teil offen dar.
An dieser Stelle sei der Agrargenossenschaft Sonnewalde eG recht herzlich gedankt für die Vorstellung ihres Betriebes
und die Ausrichtung der Tagung.
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19
Zucht
Neue 100.000 Liter-Kühe im Zuchtgebiet Berlin-Brandenburg
Name
HB-Nr.
GeburtsdatumVater
MV
Kalbung
Leistung
Besitzer
Einstufung
M-kg
F-%
F-kg
Ew-%
Ew-kg
FEK
Abschluss April 2013
Jadira
DE1263088330 19.10.1999 Jazzman
Clint
9 100.174 3,85 3.852 3,34 3.341 7.193 Agrargen. Hohennauen eG,
08/85-83-90-82/85
10.504489
10.810202
Havelaue
Edna
DE1264113167 31.01.2001 Linstar
Assan
10 100.388 3,30 3.309 3,14 3.154 6.463 Agrargen. Oderbuch Zechin eG
09/83-84-85-82/83
10.820127 10.810224 Pauline
DE1267076345
14.03.2000 Pachto
Cowboy
9 100.0664,384.3793,37 3.3727.751 Agrargenossenschaft Ranzig eG
09/83-85-86-84/85
10.395369 10.810203
Lotus
DE1265124117 30.06.2001 Lake
Zille
9 100.290 3,47 3.483 3,24 3.246 6.729 LSV Landwirtschafts GmbH,
09/87-86-84-85/85
10.800303
10.810515
Vehlefanz
Clara
DE1269182983 10.11.2002 Ciso
Lanso
7 100.256 3,89 3.896 3,09 3.097 6.993 Agrargen. Wusterwitz eG
01/84-83-82-80/82
10.810342
10.395042
Lucia G
DE1261152513 13.05.2001 Lentini
Dakar
8 100.215 3,48 3.489 3,41 3.413 6.902 Agrargen. Golßen eG
08/83-83-84-83/83
10.135508
10.810548
Charlotte
DE1268256635 16.02.2002 Cranford
Ludwig
8 100.195 3,85 3.858 3,21 3.221 7.079 Agrar GmbH Manker
10.81033210.800074 Abschluss Mai 2013
Taira
DE1270256707 17.04.2001
Carmen
DE1264136462 18.07.2002
07/83-85-86-90/87
Olivia
DE1268261915 22.11.2002
05/85-86-84-84/85
Thorben
Lupo
10 100.303 3,12 3.131 3,02 3.028 6.159 Agrargen. Halenbeck eG
10.39655410.217524
Carsten
Premo
7 100.083 3,67 3.675 3,15 3.155 6.830 LW Golzow Betriebs-GmbH
10.810487 10.800207
Junker
Steffen
8 100.665 3,25 3.249 3,25 3.269 6.518 Kränzliner Agrar GmbH
10.810821 10.456582
Abschluss Juni 2013
Beatrice
DE1261140055 02.12.2000 unbekannt
Bips
8 100.733 5,12 5.157 3,60 3.629 8.876 Milchgut Görlsdorf GmbH
10.392006
Magdalena
DE1262211522 27.12.2001 Mtoto
Dixi-Ned
8 100.322 3,57 3.579 3,09 3.103 6.682 Agrofarm Goßmar eG
08/84-82-85-86/85
10.504792 10.989638
Olivia
DE1268261915 22.11.2002 Junker
Steffen
8 100.665 3,23 3.249 3,25 3.269 6.518 Kränzliner Agrar GmbH
05/85-86-84-84/85
10.810821 10.456582
Ellen
DE1266069322 05.11.2002 Eminenz
Clint
7 100.590 4,15 4.174 3,50 3.519 7.693 AG “Elster-Pulsnitz” eG
10.810471
10.810202
Frauendorf
Linnie
DE1268222623 17.01.2002 Linny
Stober
8 100.440 3,84 3.856 3,27 3.285 7.141 Agrargen. Lüchfeld eG
10.82184310.821621
Charlotte
DE1268256743 11.08.2002 Cranford
Cook
9 100.807 4,19 4.228 3,32 3.349 7.577 Agrar GmbH Manker
10.81033210.949638
Aurelia
DE1269180999 03.02.2003 Eminenz
Lasso
8 101.134 3,12 3.154 3,27 3.309 6.463 Flämingland Agrar eG Boßdorf
08/84-85-86-82/84
10.810471 10.131149
Leonora
DE1267108308
10.04.2000 Luger
unbekannt 9 100.2884,314.3273,55 3.5637.890 Fürstenwalder Agrarprodukte
10.392853
GmbH Buchholz
Abschluss Juli 2013
Prada
DE1263130355 10.04.2001 Predello
Costa
10 100.325 3,41 3.426 3,14 3.151 6.577 Milchgut Bahnitz AG
02/85-79-80-83/82
10.800285 10.810303
GHD Thekla
DE1500109049 03.09.2002 Clown
Lentini
8 100.873 3,27 3.303 3,18 3.210 6.513 Glücksburg Agrar eG
02/83-79-78-84/81
10.830122
10.135508
Dixförda
DE1261139052
17.03.2001 Thorben
Lupo
9 100.3263,423.4363,24 3.2546.513 Agrargenossenschaft Goßmar eG
Alina
10.39555410.810009
Chanel
DE1267134871
13.11.2001 Lentini
Dixi-Ned 8 101.0453,813.8463,26 3.2907.136 Fürstenwalder Agrarprodukte
01/85-84-85-82/84
10.135508
10.989638
GmbH Buchholz
SL Lambada
DE1500119083 12.07.2003 Lamero
Jazzman
7 100.257 3,54 3.546 3,23 3.235 6.781 Seydaland RZ GmbH & Co KG
04/86-87-85-83/85
10.670243
10.504489
Seyda
Cecilia
DE1270232410
22.09.2000 Cook
Torry
11100.8704,104.1383,23 3.2627.400 Agrargenossenschaft Pirow eG
10.94963810.810011
Abschluss August 2013
Saskia
DE1269139650 25.11.1999 Amadeus II
Starleader
10 100.505 3,54 3.554 3,16 3.180 6.734 Agrargen. „Fiener Bruch“
10/88-80-88-87/86
10.800187
10.503522
Rogäsen eG
Helene
DE1270206311
22.02.2000 Trailor
Clint
10100.7593,283.3013,09 3.1156.416 Püttjer/Zerbin GbR
10.217070
10.810202
Schönhagen
Clara
DE1268226620 16.05.2002 Carsten
Marko
7 101.509 3,62 3.675 3,09 3.135 6.810 Agrargen. eG Rhinluch
10.81048710.810039
Dreetz
20
Blickpunkt Rind
3 I 2013
Ergebnisse der Nachkommenprüfung von Bullen der Rassen DH-SBT und DSN 2012/13
Name
HB-Nr.
M-kg
F-%
F-kg
E-%
E-kg
gRZM
gRZE
gRZS
gRZN
gRZR
gRZG
gRZD
10490790
10490794
10490804
10490806
10490829
10490832
10490844
10490849
10490853
10490855
10490861
10490881
10490882
10490920
10490931
10490935
10490937
10811212
10811213
10811216
10811218
10811220
10811221
10811223
10811225
10811227
10811228
10811229
10811230
10811232
10811234
10811235
10811236
10811238
10811241
10811243
10811244
10811245
10811250
10811251
10811252
10811253
10811256
10811259
10811261
10811263
10811264
10811265
10811266
10811268
10811269
10811272
10811273
10811274
10811275
10811276
10811278
10811281
10811283
10811285
10811286
10811289
10811297
+1616
+694
+452
+587
+899
+1030
+702
+1150
+562
+788
+1542
+1378
+1155
+2285
+641
+1232
+327
+1699
+219
+1824
+1583
-788
+1014
+925
+1187
+1300
+256
+842
+883
+602
+1398
+120
+1129
-213
+1004
+1676
+1144
-320
+1291
+127
+514
+1348
+1292
+391
+1794
+1680
+833
+1593
+355
+1567
+845
+1657
+1149
+134
+1323
+907
+969
+1012
+745
+814
+792
+1206
+1317
-0,10
-0,20
-0,46
-0,05
+0,09
-0,22
+0,24
-0,32
-0,20
-0,01
-0,41
-0,39
-0,28
-0,36
-0,28
-0,13
-0,03
-0,62
-0,16
-0,65
-0,17
+0,40
-0,33
+0,05
+0,04
-0,22
+0,16
-0,23
-0,14
+0,02
-0,63
-0,05
+0,05
-0,05
-0,42
-0,27
-0,02
+0,42
-0,08
-0,52
+0,23
-0,35
-0,01
-0,22
-0,56
-0,19
-0,12
-0,47
+0,13
-0,45
+0,17
-0,51
-0,27
+0,25
-0,29
-0,21
-0,06
-0,28
-0,45
-0,42
-0,35
-0,35
-0,02
+56
+9
-26
+19
+46
+20
+52
+14
+3
+32
+20
+16
+19
+53
+0
+37
+11
+3
-6
+5
+46
+1
+8
+43
+53
+30
+26
+12
+22
+27
-8
+1
+52
-13
-1
+40
+45
+24
+44
-42
+43
+18
+52
-5
+13
+49
+22
+16
+27
+16
+51
+13
+20
+29
+24
+16
+34
+13
-14
-8
-2
+14
+52
-0,09
-0,11
+0,13
+0,11
-0,05
+0,06
-0,12
-0,23
+0,02
+0,10
-0,16
-0,11
-0,08
-0,18
-0,08
-0,10
+0,00
-0,27
+0,12
-0,30
-0,05
+0,25
-0,02
+0,05
-0,04
-0,16
-0,01
-0,12
-0,05
-0,16
-0,12
+0,02
-0,09
+0,12
-0,04
-0,05
-0,15
+0,18
+0,06
+0,00
+0,07
-0,07
+0,06
-0,10
-0,34
+0,04
-0,09
+0,00
+0,08
-0,17
+0,13
-0,16
+0,06
+0,05
-0,10
-0,01
+0,04
+0,13
-0,08
-0,19
+0,05
-0,12
+0,04
+45
+12
+27
+31
+26
+41
+12
+16
+21
+37
+36
+36
+31
+57
+14
+32
+12
+29
+19
+29
+48
-6
+32
+37
+36
+27
+7
+17
+25
+5
+35
+6
+29
+4
+30
+51
+23
+5
+50
+4
+24
+38
+50
+4
+25
+61
+20
+54
+20
+35
+42
+39
+45
+9
+35
+30
+37
+47
+17
+9
+32
+29
+48
124
99
104
112
112
117
105
101
104
117
113
113
111
130
99
114
99
107
102
107
125
89
110
118
119
110
99
102
108
97
109
95
114
92
108
126
110
99
126
88
111
115
127
92
105
133
105
124
107
112
123
114
120
101
114
110
117
120
99
95
109
109
126
103
93
103
105
110
98
99
120
110
105
108
96
103
112
114
110
100
100
90
110
102
88
96
117
92
101
103
102
106
87
112
85
118
86
106
126
129
107
112
96
92
109
96
104
111
105
102
115
102
110
92
108
118
111
97
110
105
102
107
102
107
104
106
107
105
82
107
103
108
90
117
105
97
98
110
112
103
113
106
115
100
108
108
115
114
99
106
93
100
101
110
101
103
84
105
106
105
105
121
114
112
111
109
111
99
107
114
109
98
117
100
99
96
108
97
110
105
91
107
91
96
90
105
95
103
83
108
95
103
106
124
113
108
113
105
103
105
99
110
112
114
119
109
101
102
107
107
106
108
97
102
103
109
100
90
111
90
107
114
113
110
114
122
111
111
114
110
103
111
121
103
105
112
108
93
110
99
109
107
122
104
113
113
101
107
123
105
113
101
76
102
102
102
114
99
108
91
93
93
100
111
94
103
104
107
107
105
93
97
96
103
103
103
78
102
105
101
102
101
84
109
95
92
93
90
117
108
102
116
110
98
101
105
105
111
101
112
100
116
79
115
97
98
99
102
108
84
95
120
95
103
104
118
99
101
115
125
120
104
112
103
113
115
113
115
136
112
124
106
107
99
110
124
91
112
119
106
108
105
101
104
98
101
99
119
95
110
132
131
109
130
102
114
116
127
105
110
132
114
129
104
121
112
120
123
112
108
117
120
113
98
116
109
113
121
95
95
111
99
103
86
93
112
100
84
95
76
106
116
91
110
84
92
102
106
108
102
108
104
106
107
87
93
90
97
115
95
102
99
121
98
125
93
81
99
96
96
95
113
99
92
88
92
89
110
111
111
116
104
93
89
106
102
99
114
106
107
101
Harm
10815808
+807
-0,27
+14
-0,21
+12
104
105
100
97
Nimbus
10815809
-745
-0,01
-32
+0,23
-12
86
100
96
101
* Bullen im Wiedereinsatz
** Die Zuchtwerte der DSN-Bullen wurden auf eigener Basis ermittelt und sind nicht mit den HF-Bullen vergleichbar
92
90
104
83
107
DH-SBT
NOG Bodi
NOG Marasi
NOG Budek
NOG Wadim
NOG Birin
NOG Blake
NOG Boveri
NOG Tyson
NOG Dabi
NOG Zelot
NOG Pagu
NOG Eladio
NOG Jovis
NOG Jeto *
NOG Eimon
NOG Edolo
NOG Vieri
Joriano
Escorial
Aurelius
Junius
Estacado
Jardos
Cardano
Oderi
Laurenti
Salesio
Emerico
Lobos
Emilian
Rasselli
Jurino
Baldini
Stefano
Eliano
Borsati *
Manzini *
Emanek
Wasaki *
Nikolo
Nazar
Vigano
Bastiano
Zafar
Pinosa
Wasmond
Ramires
Widar
Mondavi
Jaromir
Varadero
Jegor
Simion
Bukondi
Lazaro
Jordin
Valerius
Stojan
Berino
Ginster
Domiano
Elino
Javid
DSN **
Blickpunkt Rind
3 I 2013
21
Besamung
Besamerstammtisch zum Jubiläum
50 Jahre Station Schmergow
W Cornelia Buchholz
Der jährliche und stets gut besuchte Besamerstammtisch war diesmal
für viele eine Überraschung. Statt der gewohnten Vortragstagung gab
es am 3. Mai 2013 in der Groß Kreutzer Auktionshalle verschiedene Informationsstände. Die fachliche Weiterbildung fand in Form von kurzen
Beiträgen und im Zwiegespräch mit den Profis verschiedener Fachbereiche statt.
Anlass für diese außergewöhnliche Organisation war das Jubiläum der Besamungsbullenstation in Schmergow. Seit 50 Jahren wird an diesem Standort Sperma produziert (siehe Beitrag auf Seite 24).
So lag es natürlich auch nahe, den Stammtisch mit einer ausführlichen Bullenvorstellung einzuleiten. Bernd Adler erläuterte
drei Wochen nach der April-Zuchtwertschätzung die aktuellen Ergebnisse der bekannten Vererber und stellte neue Bullen
vor. Insgesamt wurden 12 Genomics SBT,
zwei rotbunte genomische Bullen und drei
töchtergeprüfte Vererber – darunter der
frischgebackene Nr.1-Bulle Guarini und
das „Bullendenkmal“ Eminem EX 91 –
präsentiert. Mit zwei DSN-Bullen war der
Reigen komplett. Ein großes Kompliment
und Dankeschön geht an das Team von Dr.
Osmers und die Helfer, die mit großem Aufwand für eine perfekte Vorführung gesorgt
haben.
Auf dem Gelände des RBB-Vermarktungszentrums in Groß Kreutz war dann erst einmal Gelegenheit, sich zu stärken, bevor es
mit dem fachlichen Teil weiterging. Insgesamt boten acht Informationsstände Gelegenheit, neue Erkenntnisse zu sammeln
und spezielle Fragen zu diskutieren. RBBMitarbeiter und kompetente Vertreter der
wichtigsten Partner auf dem Gebiet der Besamung (siehe Tabelle) standen den vielen
Interessenten Rede und Antwort. Ein besonderer Leckerbissen waren die drei Guarini-Töchter Giesela, Gwenes (beide Manker) und Gonneke (Neuküstrinchen) in der
3. Laktation, die von Roland Lück im Außenbereich bestens betreut wurden. Diese
„Schmuckstücke“, schönes Wetter, gute
Versorgung und vielfältige Informationen
aus erster Hand machten aus dem Stammtisch eine runde Sache. Dass der geplante
„Zwangstrieb“ nicht ganz funktionierte und
jeder Besucher selbst seine Schwerpunkte
setzte, tat der Veranstaltung keinen Abbruch. Im Gegenteil – es herrschte eine
­lockere, entspannte Atmosphäre, in der
sich auch die ehemaligen Mitstreiter, die
speziell zum Jubiläum der Station geladen
worden waren, sichtlich wohlfühlten.
Der 11. Besamerstammtisch konnte einen
Besucherrekord verzeichnen. Diese große
Resonanz beruht natürlich auf dem geschilderten Mix aus Tiervorführung, Information und Geselligkeit – aber vor allem
aus den guten Erfahrungen der Vorjahre.
Dr. Matthias Simon und seiner Abteilung
Insemination und Spermaservice ist es in
jedem Frühjahr aufs Neue geglückt, die
aktuellsten Themen und drängendsten
Probleme aufzugreifen. Das wird auch
2014 so sein, wenn sich Tierzuchttechniker, Herdenmanager und Betriebsleiter
zum 12. Stammtisch – wieder in gewohnter Form – treffen.
W Großes Interesse für die Bullenvorstellung – die meisten der zahlreichen Stammtisch-Gäste nutzten die Gelegenheit, 19 Bullen einmal live zu erleben (auf dem Foto
Eminem EX 91).
Fotos: D. Kinter
22
Blickpunkt Rind
3 I 2013
W Zur Eröffnung des fachlichen Teils in Groß Kreutz reichten die 200 Sitzplätze
nicht aus, aber es sollte diesmal ja auch etwas lockerer zugehen. Das neue
Konzept kam bei den Gästen gut an.
W Auch am Stand Zucht/Embryotransfer, der mit Torsten Dalle und Dr. Küchenmeister (rechts im Bild) exzellent besetzt war, herrschte Hochbetrieb. Allen
Partnern, die unseren Stammtisch mit Beiträgen bereichert haben, danken wir
sehr herzlich.
Tabelle 1:
Themen und Gesprächspartner, Besamerstammtisch 2013
Konsultationsstützpunkt
Ansprechpartner
50 Jahre Station Schmergow,
Spermaproduktion bis 1990
Spermaproduktion heute und
Behandlung des Samens
Fruchtbarkeitsservice, Beratung
Herdenmanagement,
TU per Ultraschall
Fachberater- und Tierzuchttechnikerfahrzeug
Agrarprodukte, automatische
Brunsterkennungssysteme
Zuchtwertschätzung und Embryotransfer
R. Dittmann, D. Dehame,
G. Walter
Dr. J. H. Osmers
L. Rothe (IfN)
F. Pasche, D. Ploke,
E. Altenburg
Gendiagnostiklabor IfN Schönow
LKV
Nachzucht Guarini
Dr. M. Simon, P. Gaußmann
T. Dalle,
Dr. U. Küchenmeister
Dr. M. Jung, Dr. A. Kurz
Dr. M. Hammel
R. Lück
W Das RBB-Team hatte das Vermarktungszentrum einladend hergerichtet und
mit der Neumarkt Fleischerei Jüterbog einen bewährten Versorger engagiert.
Neues Serviceangebot:
Ultraschalldiagnostik
Ihre Vorteile:

Verkürzung der ZKZ durch frühe
Trächtigkeitsdiagnostik (ab Tag 30)
Ovardiagnostik
Vereinbaren Sie einen Termin:

höhere Diagnosesicherheit

gezielte Behandlung

reduzierter Medikamenteneinsatz
Blickpunkt Rind
3 I 2013
Eeltsje Altenburg 0172 - 349 1826
23
Besamung
50 Jahre Besamungsstation Schmergow
W D. Dehame, R. Dittmann, B. Adler
In Brandenburg waren 1945 durch direkte und indirekte Kriegseinwirkungen sowie den Verlust von Gebieten östlich der Oder die Viehbestände und
darunter besonders die Rinderbestände zu einem großen Teil vernichtet.1946 registrierte man noch 52 % der Rinder des Vorkriegsjahres 1938.
Die Rinderzucht lag völlig am Boden. Besonders negativ wirkte sich aus,
dass die Vatertierhaltung nur ungenügend gelöst werden konnte. Eine
­Deckung des Bedarfs v. a. an schwarzbunten Deckbullen war nicht möglich.
Diese Situation führte dazu, dass sich die
Künstliche Besamung (KB) gerade in Brandenburg zu dieser Zeit sehr schnell entwickeln konnte. Bereits 1947 begann Hans
Straßburg, Oberinspektor im Tierzuchtamt
Bad Freienwalde, einem Gebiet, das besonders schwer vom Krieg betroffen war, mit
ersten Versuchen zur praktischen Anwendung. Das Tierzuchtamt gründete mit den
beiden importierten Oldenburger Bullen
„Anstich“ und „Abald“ hier die erste Besamungsstation in Brandenburg. Noch im
gleichen Jahr wurde eine Verordnung zur
Einführung der Besamung erlassen, welche
die Verantwortung dafür der Vereinigung
der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB) übertrug. Sehr schnell entwickelte sich danach
ein flächendeckendes Netz an Besamungsstationen. 1950 waren es 56 in der ganzen
DDR, 21 allein im Land Brandenburg. Allerdings waren das in erster Linie noch unzureichend eingerichtete Gebäude landwirtschaftlicher Betriebe mit nur 3 bis 4 Bullen
und einem kleinen Aktionsradius. Das bei
Kühlschranktemperaturen konservierte
Sperma musste möglichst noch am Tag
der Gewinnung durch die Besamungstechniker versamt werden. Wichtigstes Fortbewegungsmittel dafür war das Fahrrad.
Tabelle 1:
Leiter der Besamungsstation Schmergow
1961 – 1964
1964 – 1969
1969 – 1970
1971 – 1983
1983 – 1986
1986 – 1991
1992 – 2012
ab 2013
24
Heinz Habermann
Dr. Wilfried Bauer
Dr. Helmut Großhans
Werner Stoof
Hannelore Neumann
Heinrich Wiedemann
Robert Dittmann
Dr. Jan-Hendrik Osmers
Mit den Erfolgen der Besamung stieg die
Nachfrage, der viele Stationen bald nicht
mehr gewachsen waren. Der Einsatz der KB
versprach neben einer erfolgreichen Bekämpfung der Deckseuchen eine langfristige, noch gar nicht abzusehende Verbesserung der züchterischen Arbeit. In den Jahren 1952 bis 1956 wurde eine Reihe von
neuen Stationen mittlerer Größe gebaut, die
aus seuchenhygienischen Gründen jedoch
nur 15 bis 30 Bullen aufnehmen sollten.
Hierbei gab die günstige Lage zu Eisenbahnstationen den Ausschlag für die Standortwahl, da das Sperma in der Regel mit der
Bahn zum Besamungsstützpunkt transportiert wurde.
Die vielen Vorteile der Künstlichen Besamung gegenüber dem Einsatz von Deckbullen führten zu einem raschen Anstieg der
Besamungsdichte in allen Bezirken, in Potsdam von knapp 40 % im Jahre 1956 auf
über 70 in den folgenden fünf Jahren. Dieser starken Ausdehnung der Besamung genügten sehr schnell die bestehenden Stationen von der Größe und der Ausnutzung der
Besamungsbullen nicht mehr. In den Jahren
1961 bis 1963 wurde deshalb ein weiteres
Bauprogramm auf den Weg gebracht. Im
Gebiet des Landes Brandenburg gab es danach zwei weitere neue Stationen in
­Schmer­gow und Uetzdorf. Damit war die Errichtung von Neubauten in Brandenburg abgeschlossen. Alle späteren Investitionen
führten jeweils zu Erweiterungen und Modernisierungen der bestehenden Stationen,
um die weiter steigende Zahl an Besamungen zu garantieren. Zu Beginn der 70er Jahre erreichte die Besamungsdichte in den
Brandenburger Bezirken fast 100 %.
Das Jahr 1963 ist als das Jahr der Inbetriebnahme der Besamungsstation Schmer-
gow anzusehen. Zum Jahresende 1964 hatte dann die Station ihre endgültige Größe erreicht.
Im Institut für Künstliche Besamung in
Schönow waren Versuche mit Tiefkühlkonservierung von Sperma erfolgreich, zunächst mit CO2-Eis, bei einer Temperatur
von -79 Grad Celsius. Ab 1963 kam derart
konserviertes Sperma in den Einsatz. Ab
1966 arbeitete das Institut an der Verwendung von flüssigem Stickstoff zur Tiefkühlkonservierung von Sperma bei einer Temperatur von -196 Grad Celsius. Ab 1970
konnte dieses Verfahren sehr schnell in die
Praxis überführt werden. Für den Aufbau
der Zuchtwertschätzung von Besamungsbullen war diese neue Konservierungsform
eine ideale Voraussetzung. Sie ermöglichte
eine langfristige Lagerung, so dass das
Sperma erst nach Vorliegen der Zuchtwerte
eingesetzt werden konnte.
Das 1964 gestellte Ziel, durch den Neubau
der Station im Jahre 1970 zwei Drittel aller
Besamungen im Bezirk Potsdam mit Sperma zuchtwertgeprüfter Bullen durchzuführen, wurde durch die beschriebene Entwicklung nicht nur schneller erreicht, sondern mit 81,4 % weit überboten.
1968 wurde die Station Schmergow auf
116 Bullenplätze ausgebaut.
Die Organisation der Insemination war von
Beginn an in Abhängigkeit von der technologischen Entwicklung ständigen Veränderungen unterworfen. Das Frischsperma
wurde anfangs täglich jedem Besamungstechniker zugestellt, um die Haltbarkeit zu
garantieren. Der Techniker suchte dann
ebenfalls täglich nacheinander alle Betriebe seines Besamungsringes auf und besamte die ihm zuvor telefonisch oder über
weitere Meldestellen (Bürgermeister, Post,
Blickpunkt Rind
3 I 2013
LPG-Büro) mitgeteilten Rinder. Bei der Inbetriebnahme der Station in Schmergow gab
es diese Form der Fernbesamung im Bezirk
Potsdam schon nicht mehr. 1961 war man
zur Brigadearbeit übergegangen. Die Besamungstechniker waren in Brigaden zusammengefasst und die Brigaden auf die politischen Grenzen der 14 Kreise des Bezirkes
abgestimmt. Im Jahresbericht der BTI Potsdam 1961 hieß es dazu: „Die Techniker
kommen morgens im Kreis auf dem Brigadestützpunkt zusammen. Aufgrund der vorliegenden Meldungen konnten wir eine
gleichmäßige Arbeitsproduktivität erreichen und eine bessere Anleitung geben.
Außerdem erhöhten wir die Spermaausnutzung und konnten das Sperma wertvoller
Besamungsbullen gezielter einsetzen.“
In den 60er Jahren begannen die größeren
Landwirtschaftsbetriebe, selbst Besamungstechniker einzusetzen. Ende des
Jahres 1971 gab es im Bezirk 59 staatliche
und 71 betriebliche Besamungstechniker
sowie 14 Kreisbrigadiere für KBR. 1971 erfolgte in allen Bezirken die Zusammenlegung der staatlichen Tierzuchtinspektionen
und Besamungsbetriebe zum jeweiligen
VEB Tierzucht.
Am 1. September 1976 wurde Robert Dittmann vom damaligen Abteilungsleiter Spermaproduktion Udo Olm-Emden in Schmergow eingestellt. Er beschreibt im Folgenden
die damalige Situation der Station und ihre
Entwicklung bis heute.
Die Stallkapazität war, von ursprünglich 58
Einzelboxen, durch Aufdopplung der Boxen
in einem Stall auf zwei Anbindeplätze, auf
87 erhöht worden. Erhard Grützmacher, seit
1964 auf der Station, betreute als Stationstechniker mit sieben weiteren Bullenpflegern die Tiere. Im Produktionslabor betrieben unter der Oberlaborantin Hannelore
Neumann fünf Laborantinnen sowie immer
ein bis zwei Biologielaboranten-Lehrlinge die
Spermaaufbereitung und Konservierung.
1972 begann man mit der Einrichtung des
Spermalagers für Tiefgefriersamen in bis
dahin als Garagen gebauten und genutzten
Räumlichkeiten (noch heute Spermalager).
Hans Hunder, langjähriger Zuchtleiter für
Rinder im Bezirk Potsdam, verbrachte seine
letzten Arbeitsjahre damit, diese Pionierarbeit zu leisten. Er ging im April 1976 in Rente. Helga Grützmacher als exakte Spermabestandsbewirtschafterin und drei Laborkräfte kümmerten sich um Ein- und Ausla-
Blickpunkt Rind
3 I 2013
gerungen. Die Leitung der Station war lange
Jahre in den Händen von Werner Stoof.
Rund um Schmergow und damit auch auf
den Flächen hinter der Station, wo heute
wieder Bullen weiden, begann die LPG Obstproduktion Groß Kreutz im Rahmen des Havelländischen Obstanbaugebietes Apfelbäume aufzupflanzen. Die Futterversorgung, die
damals schon auf Zukauf basierte, wurde
erschwert. Bauliche Veränderungen in der
Station kamen nicht zustande, da die örtlichen Landbaukapazitäten im Obstbau gebunden waren. Die Vergrößerung der Testbullenjahrgänge, vor allem aber die Vorratsproduktion bei den Testbullen von 30.000
Portionen sowie eine verstärkte Einlagerung
von Fleischrindsperma für die Gebrauchskreuzung erforderten mehr Stellfläche für
die damals üblichen 200 l Lagerbehälter
(BO200). 75 Stück wurden benötigt für die
Lagerung bei einem Durchschnittsbestand
von 5 Mio. Portionen in Pelletform.
In den Jahren bis zur Wiedervereinigung
kam es zwar zu einigen personellen Veränderungen in Produktion und Verwaltung der
Station; Produktionsprofil und Depotaufgaben änderten sich aber wenig: Eine knappe
Million Portionen Produktion im Jahr, Umsetzung der zuchtwertpositiven Bullen in
die Station Neustadt/Dosse, Versorgung
der Besamungstechniker in den Betrieben
mit Sperma, Flüssigstickstoff und besamungstechnischem Material.
Mit dem Besuch ostdeutscher Milchviehhalter und -züchter auf den Schauen westdeutscher Verbände ab Januar 1990 stieg
die Nachfrage nach Friesiangenetik
enorm, zum anderen wuchs der Bedarf an
Fleischrindsperma für die Gebrauchskreuzung. Dem galt es gerecht zu werden. Verstärkte Produktion von Fleischrindsperma,
besonders beliebt aus Schmergow der
Uckermärker Tristan sowie die mögliche
Eigenproduktion von HF-Sperma und dessen preiswerter Zukauf waren das Gebot
der Stunde.
Die Besamungsstationen, der Tier- und
Spermabestand und damit auch die damit
befassten Mitarbeiter verblieben bei der aus
dem VEB Tierzucht hervorgegangenen Tierzuchtservice GmbH. Zuchtarbeit und Tiervermarktung übernahmen ab 01.01.1991
die neu gegründeten Verbände in den Tierarten. Im Rinder- und Schweinebereich waren die Zuchtverbände bestrebt, die Besamung durch Übernahme von Stationen in
WTeam der Bullenpfleger um Stationstechniker
E. Grützmacher.
W Abteilungsleiter W. Stoof und Oberlaborantin H.
Neumann mit dem Laborteam.
W Spermadepot Ende der 70er Jahre.
W Uckermärker Tristan – einziger Fleischrindbulle
mit mehr als 100.000 Portionen.
ihr Geschäftsfeld zu integrieren. Früh war
klar, dass für einen Weiterbetrieb nur ein
Teil der im Land bestehenden acht Stationen infrage kommt. Schmergow kam von
25
Besamung
W Station Schmergow vor 1990 und heute.
Anfang an in die engere Wahl. Zwar war die
Bausubstanz nicht besonders, aber die Lage im wieder entstehenden Land Brandenburg war optimal.
Die ersten Schritte waren massive Bullenschlachtungen und Spermavernichtungen.
Das SMR-Zuchtprogramm war wegen des
Absatzeinbruchs praktisch gegenstandslos
geworden. Nur wenige Bullen mit höheren
HF-Anteilen blieben noch im Bestand bzw.
im Depot. In Schmergow ruhte ab August
1990 die Spermaproduktion. Kurzarbeit
und die Entlassung der jüngeren Laborantinnen folgten. Ältere Kollegen, bei denen
die Kriterien für den Vorruhestand oder Altersübergangsgeldregelungen zutrafen,
konnten mit diesen Instrumenten sozial verträglich in Rente gehen.
Mit der Währungsunion ab 01.07.1990 wurde begonnen, in den Altbundesländern junge HF-Bullen anzukaufen, um möglichst
bald wieder eigene zuchtwertgeprüfte Bullen zur Verfügung zu haben. Neben den Bullen ging es darum, alle neuen rechtlichen
Fragen rund um Zucht und Spermaproduktion zu klären und neue Technik für Spermaproduktion, -lagerung und -versamung
zu beschaffen.
WCook – erster RBB HF-Vererber mit mehr als
200.000 Portionen.
26
Entgegen der Praxis in den Altbundesländern wurde die erfolgreiche zuchthygienische Betreuung durch die staatliche Veterinärbehörde fortgesetzt. Bis zu seiner Pen­
sio­nierung übernahm Dr. Ernst Rex diese
Aufgabe. Ihm folgte Dr. Ulf Klaas, der über
zwei Jahrzehnte bis Dezember 2012 die Arbeit in Schmergow fachlich begleitete. Die
kurative Betreuung in dieser Zeit erledigte
Dr. Johannes Kördel mit seiner Mannschaft
mit bestem Erfolg.
Bereits im März 1991 erging der Antrag ans
Land Brandenburg zur Zulassung von
Schmer­gow zum innergemeinschaftlichen
Handelsverkehr mit Rindersamen. Ab August
1991 war Schmergow die erste zugelassene
ostdeutsche Station. Clint, Christoph, Cook,
Cowboy u.a. sowie der auf der Grünen Woche zugekaufte Charolaisbulle Jost gehörten
zu den ersten Bullen, mit denen ab Mai 1991
mit neuer Paillettentechnik Sperma produziert wurde. Die Besamungstechniker mussten in dieser Zeit alles beherrschen: die noch
im Umlauf befindlichen Pellets, die feine Paillette aus eigener Produktion, die 0,5 ml Paillette aus den Importen aus Übersee und die
Minitüb‘s, die einige Zeit noch in Uetzdorf
und Falkenberg Verwendung fanden.
Mit dem Kauf der Besamungsstationen
Schmer­gow und Falkenberg durch den Rinderzuchtverband sowie der Gründung der
RBB im September 1991 wurde Robert Dittmann Abteilungsleiter Spermaproduktion der
RBB GmbH. In den Folgejahren standen neben den täglichen Produktionsaufgaben Modernisierung und Rationalisierung der Tierhaltungs- und Produktionsbedingungen auf
der Tagesordnung. Das Gelände der Station
bestand nach dem Kauf von der Treuhand
aus einem Flickenteppich von Flurstücken.
Hier musste Ordnung geschaffen werden, um
überhaupt baulich tätig werden zu können.
Mit Hilfe der Gemeinde, privaten Nachbarn,
der BVVG und nicht zuletzt dem Vermessungsbüro, das die Flurneuordnung betreute,
gelang es, das Gelände der Station und die
dazugehörigen Weideflächen auf nur zwei
Flurstücke zu arrondieren. Allerdings gingen
darüber 20 Jahre ins Land, verursacht auch
durch Rechtsstreitigkeiten mit der Treuhand.
Zu den umfangreichen Modernisierungs- und
Rationalisierungsmaßnahmen gehörten:
1992
Der Eingangsbereich erhält seine heutige
Form.
1994/95
Beide Ställe werden an die Erfordernisse
des modernen Systems Testbullen- / Wartebullen töchtergeprüfte Vererber angepasst.
Der Umbau Falkenbergs zur Wartebullengruppenhaltung erfolgt parallel.
1995
Ab dem 2. Halbjahr 1995 gehen die Bauarbeiten nahtlos weiter am Sprungraum, an
den Sozialräumen für die Bullenpfleger, der
schrittweisen Modernisierung des Hauptgebäudes bis hin zum Produktionslabor 1997.
1998/99
Mit der Rekonstruktion und Modernisierung
des Spermalagers entstehen vier Büroräume, die den Umzug der Abt. Insemination
und Spermavermarktung nach Schmer­gow
ermöglichen.
1999/2000
Das gesamte Trink- und Tränkwassernetz
wird erneuert, der neue Jauchebehälter in
Betrieb genommen.
2003
Die unzureichenden Lagermöglichkeiten für
Heu und Stroh werden mit der Errichtung einer Stahlscheune wesentlich verbessert.
Blickpunkt Rind
3 I 2013
W Die jungen genomischen Top-Vererber fühlen sich
wohl im neuen Stall
W Modernes Spermadepot
2005
Büroerweiterungsbau für die Abt. Insemination und Spermaservice.
dend teilzuhaben. Gesunde Bullen, Jahresproduktionen von über 800.000 Portionen
mit Frischsamenproduktion, Ein- und Auslagerungen von ca. 2.000.000 Portionen jährlich im Depot sprechen für sich. Darüber
hin­aus wurden in den letzten Jahren in Zusammenarbeit mit dem IfN Schönow Pensionsbullen anderer Stationen abgesamt. Von
den Spitzenbullen Mascol und Jango sind
jeweils mehr als 100.000 Portionen in
2006
Mit der Rekonstruktion des Dachstuhls auf
dem Hauptgebäude der Station wird Platz für
das Archiv von RBB und RZB geschaffen.
2007
Der Handel mit Agrarprodukten hatte Umfänge angenommen. Eine umfassende bauliche Anpassung der Räumlichkeiten in der
Lagerbaracke wird erforderlich. Ein Wohnhaus entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft zur Station als Mitarbeiterwohnung.
2008
Schaffung einer Überdachung für die Außendeckstände und Einbau einer neuen
Kühlzelle im Produktionslabor.
2009
Nach intensiver Energieberatung erfolgt der
Umbau der inzwischen nicht mehr auf modernem energetischen Stand befindlichen
Heizungsanlage.
2011
Ein Neubau für dringend benötigte weitere
Einzelboxenplätze entsteht. Der Stallanbau
mit 15 Einzelplätzen kann bei Veränderung
der Ausrüstung bis zu 45 Jungbullen aufnehmen.
2012
Neue Decken in den Ställen, ein neues Dach
für die Garagen aber auch die Umrüstung
des Testbullenstalles von Anbinde- auf Boxenhaltung werden realisiert.
Stall-, Labor- und Depotmitarbeiter haben
über all die Jahre bewiesen, dass sie in der
Lage sind, außergewöhnliche Leistungen zu
erzielen, ihr Wissen und Können einzubringen und damit am Erfolg von RBB entschei-
Blickpunkt Rind
3 I 2013
Schmer­gow produziert worden. Viele eigene
Top-Vererber wurden in den vergangenen
20 Jahren hervorragend betreut. Stellvertretend seien neben Cook, Maloy, Eminenz,
Laudan, Jefferson, Jurus, Lonar, Eminem,
Leko, Guarini und Samburu genannt. Im
Rückblick auf diese Zeit ist Gabi Walter und
Hagen Hersel als den Verantwortlichen in
ihren Bereichen sowie Horst Schramm und
dem Ehepaar Einert besonders zu danken.
Neue Besamungsbullen
RBB bietet im Fleischrinderbereich ab sofort Sperma von zwei neuen Besamungsbullen an,
die homozygot hornlos getestet worden sind.
Lordano PP*
10.204399 Limousin
Der homozygot hornlose Lordano konnte als Siegerbulle der Rasse Limousin auf der RBB-Bullenauktion 2013 in allen Merkmalen überzeugen. Er zeigt die positiven Rasseeigenschaften in der gewünschten
Ausprägung, gefällt mit viel Länge in der Mittelhand, sehr guter Bemuskelung und korrektem Exterieur. Der mit 8/8/8 gekörte Bulle stammt
aus der WF Fleisch­rind GmbH Tetschendorf. Lordanos Großvater Lasse, der von dem französischen Besamungsbullen Lino abstammt, war über mehrere Jahre unter den Top 3 der deutschen Zuchtwertliste zu finden. Über die Mutterlinie fließt dänische Genetik mit ein. Die überdurchschnittliche Eigenleistung ist bei Lordano mit einer hervorragenden Zuchtleistung seiner weiblichen Vorfahren verbunden: Langlebigkeit (VM 11 Abkalbungen mit 11 Kälbern) und Fruchtbarkeit (M ZKZ: 336 bei 6 Kalbungen, MM ZKZ: 362 bei 9
Kalbungen und 11 Kälbern).
Sokrates PP* 10.603139 Fleckvieh-Fleisch
Der Fleckvieh-Siegerbulle der diesjährigen RBB-Bullenauktion in Groß
Kreutz stammt aus dem renommierten Zuchtbetrieb Fleckvieh-Hof
Hansel, Madlitz-Wilmersdorf, und vereint hervorragenden Fleischansatz mit hoher Fruchtbarkeit. Seine Körnoten Typ 8, Bemuskelung 8,
Skelett 8 und seine Zuwachsleistung (Absetzer- und Jährlingswiegung
jeweils über 1.700 g TZ) sprechen für sich. Sokrates ist ein kompakt gebauter Bulle mit
enormer Breite und Tiefe, der auf korrekten Fundamenten steht. Über seinen Vater Scholl PP
(V: Scotty P) führt er dänisches Blut im Pedigree. Die Zwischenkalbezeiten seiner Mutter und
beider Großmütter liegen unter 359 Tagen und das bei bis zu 9 Kalbungen.
Im Zuchtgebiet werden beide Bullen mit einem Listenpreis von 12,00 Euro angeboten.
27
Vermarktung
Marktnotizen
Große Nachfrage nach Zuchtrindern
Zuchtrinder
Bei den abgekalbten Färsen übersteigt die Nachfrage weiterhin das Angebot. Auch höhertragende Holsteinfärsen können problemlos abgesetzt werden. Sowohl Käufer im Inland
als auch Kunden aus dem EU-Raum (Polen, Großbritannien) werden mit Tieren aus Brandenburg bedient. Die sich stabilisierende Milchpreisentwicklung sowie die große Nachfrage von aufstockungswilligen Produktionsbetrieben sorgen für eine große Nachfrage und
attraktive Preise.
Im Exportgeschäft mit tragenden Färsen ist ebenfalls aktuell eine deutliche Belebung in
der Nachfrage zu verzeichnen, die in den kommenden Monaten anhalten wird. Nachfragen aus Ländern wie Marokko, Algerien, Kroatien oder Mazedonien sind zu bedienen. Tragende Färsen ab 2,5 Monaten Trächtigkeit passen in diese Vermarktungskategorie.
Nutz- und Schlachtrinder
Die Preise für schwarzbunte Nutzkälber tendieren seit Wochen wegen ruhiger Nachfrage
schwächer. Auch im weiteren Verlauf ist kaum mit einer unmittelbaren Erholung zu rechnen.
Ganz entscheidend für die Abnahme und Preisbildung ist die Qualität der Kälber. Für unzureichende Qualitäten wird ein deutlich geminderter Preis geboten. Die Preise für Schlachtkühe
sind gegenüber den Vorwochen gefallen und stehen nach wie vor unter Druck. Ein saisonaler Preisanstieg wie in den Vorjahren scheint in diesem Jahr auszubleiben. Die Preise für
Jungbullen haben sich, nachdem sie zu Beginn des Jahres nahezu eingebrochen waren, wieder stabilisiert und tendieren fester. In den nächsten Wochen wird mit einer zunehmenden
Nachfrage gerechnet.
Absetzer
Im Gegensatz zum Vorjahr beginnt die Absetzersaison 2013 etwas ruhiger. Dies hängt
nicht nur mit den gegenwärtig im Angebot befindlichen Stückzahlen zusammen, sondern liegt auch am Marktpreis bei den männlichen Tieren. Seit Wochen sind die
Schlachtbullenpreise, besonders für gute Fleischrindqualitäten, stark gesunken. Ein
Ende ist noch nicht in Sicht. Demzufolge ist auch der Preis für die männlichen Absetzer
in diesem Jahr stark gesunken. Er wird sich wohl auch nicht auf Vorjahresniveau erholen, denn die Bullenmäster zögern mit der neuen Einstallung und haben zum Teil mit
Verlusten aus der Vorsaison zu kämpfen.
Auch die Witterung spielte in diesem Jahr eine wesentliche Rolle. Der starke und bis in
den März reichende Winter führte dazu, dass die Herden später ins frische Futter kamen. Die gebietsweise hohen Regenmengen taten ihr Übriges auf den Koppeln. Die Tiere haben in diesem Jahr noch ein geringeres Gewicht als zur gleichen Zeit im Vorjahr.
Bei vielen Mutterkuhhaltern wird sich das Absetzen um ca. 4 Wochen nach hinten verschieben.
Gegenwärtig werden verstärkt weibliche Absetzer für den deutschen Markt nachgefragt. Aus diesem Grund sind hier die Preise sehr gut und sogar teilweise höher als im
letzten Jahr. Dadurch kann voraussichtlich der geringere Preis der männlichen Absetzer kompensiert werden.
Für die Vermarktung der Absetzer nach Bayern muss nach wie vor eine Quarantäne mit
der Untersuchung auf BHV 1 erfolgen.
Bieten Sie uns Ihre Absetzer zum Verkauf an. Zu Fragen der Absetzervermarktung stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.
28
Blickpunkt Rind
3 I 2013
Gesucht
Alle Vermarktungskategorien werden durch unsere Mitarbeiter fachlich versiert, gewissenhaft und flexibel betreut. Ihr RBB Zuchtinspektor berät Sie gern und organisiert mit einem
breiten Service die optimale Vermarktung Ihrer zum Verkauf stehenden Tiere. Sprechen Sie
ihn an, wir unterstützen Sie gern.
W C. Fröhlich, S. Jung
Höchstpreise bei DHV-Genetik 2013
Zum Auftakt der Deutschen HolsteinSchau 2013 fand am Abend des 12. Juni
die DHV-Genetik-Auktion statt. Auktionator
Michael Hellwinkel erzielte bei 20 verkauften Tieren (23 aufgetriebene Rinder) einen
Durchschnittspreis von 8.620 Euro. Dieser
in Deutschland bisher unerreichte Preis
Schueritz.qxd
Blickpunkt Rind
12.05.2011
3 I 2013
lag damit um 2.241 Euro über dem Durchschnittspreis von vor zwei Jahren. Neun
Tiere wurden ins Ausland verkauft (5 Dänemark, 2 Italien, 1 Spanien, 1 Schweiz).
Das Jungrind „Praline“ aus der Willemshoeve Rita-Familie wechselte für 9.000
Euro nach Brandenburg. Mit einem gRZG
12:33 Uhr
Seite 1
von 151 ist sie eine frühe und eine der
höchsten Töchter des RBB Top-Bullen
­Suran 811399 in Deutschland.
W Thomas Auert
29
Fleischrinder
Fleischrinder vom Feinsten
Landesfleischrinderschau 2013
W Cornelia Buchholz
Die Landesfleischrinderschau 2013 war gespickt mit Top-Tieren.
Deutschlands Nr.1-Fleckviehkuh nach RZF „Blanca P“ (Hoeness PP x
J. Per, RZF 130) mit ihrem 2. (Bullen)Kalb von Benzaldik aus der
Karstädter Rinder GmbH war ebenso dabei wie die amtierende Bundessiegerin der Rasse Uckermärker, die 13-jährige Tanja (Fleck x Rom)
aus der Delta Passow GmbH und die 12 Jahre alte Dexterkuh „Ramintana“ von Andreas Grunewald, Angermünde, die Landessiegerin 2010
war und mit einem EKA von 25 Monaten und einer ZKZ von 362 Tagen
bei 11 Kalbungen eine bilderbuchhafte Zuchtleistung aufweist.
Insgesamt stellten sich 27 Züchter mit 70
Tieren, Kälber nicht mitgerechnet, der
Konkurrenz, die traditionell am Freitag
nach Himmelfahrt im Rahmen der Bran­
denburgischen Landwirtschaftsausstel­
lung BraLa in Paaren/Glien stattfindet. Auf
Grund einiger Ausfälle agierten die beiden
Preisrichter Anne Menrath und Rainer Tor­
now (beide RBB) in diesem Jahr gemein­
sam in einem Ring – für die Stallmann­
schaft, den Ringordner und auch die Zu­
schauer gut zu überschauen. Zum Ende
des Wettbewerbs erfolgte die Ermittlung
der Siegertiere über alle neun beteiligten
Rassen hinweg.
Charolais
Gerichtet wurde entsprechend der Kata­log­
reihenfolge, so dass die Charolais zur Mit­
tagszeit den Auftakt gaben. Vorjahressieger­
bulle „Emotif P“, Züchter: Fleisch­rind Stölln
GbmH, Besitzer Thekla Zachert, Gollenberg,
konnte an seinen Erfolg anknüpfen und die
Bullenklasse für sich entscheiden. Der vier­
jährige, mittelrahmige Onedin-Sohn aus einer
Laureat-Tochter mit überragendem RZL
(114) gefällt hinsichtlich Rassetyp, Bemus­
kelung und Fundament, das die gewünschte
Stärke und Korrektheit aufweist. Bei den Kü­
hen ging „Elvira PS“ (Laurel x Vecteur) aus
W Der Vorsitzende Hellmuth Riestock überreicht den Scheck über 400 Euro an die Agrar GmbH Biesen für den
Siegerbullen der Schau „Simon“, den Lothar Kritzel führt. Die RBB GmbH sponsert seit Jahren Preisgelder
für die Sieger- und Reservesieger.
30
der gleichen Zucht vorn. Ausstrahlung und
Harmonie überzeugten die Preisrichter eben­
so wie ihr noch junges Bullenkalb von Emotif,
das mit einer sehr plastischen Bemuskelung
hervorragende Anlagen zeigte. Eugenia Za­
chert konnte sich in der Siegerauswahl zum
Ende der Schau sogar über den Titel „Reser­
vesieger“ für ihre Zweitkalbskuh freuen. Die
beste Charolais-Färse war die 17 Monate alte
„Astra P“ (Junior PP x Lycar) aus der Wulko­
wer Agrar GmbH.
Uckermärker
Das ließen sich die engagierten Uckermär­
ker-Züchter des Verbandes auch in die­
sem Jahr nicht nehmen: Mit 23 Tieren
brachten sie den mit Abstand größten Ras­
seblock auf die BraLa. Verdienter Lohn da­
für war die abschließende Vergabe des
Siegertitels in der Kategorie Bullen. Die
Agrar GmbH Biesen durfte ihren 2,5 Jahre
alten Sturm-Sohn „Simon PS“ aus der
Zucht der Deppe GbR mit der begehrten
Schärpe schmücken. Mit 1.080 kg Körper­
gewicht bei einer Kreuzbeinhöhe von 145
cm zeigte der breit angelegte Champion
Wuchs, viel Länge in der Mittelhand und
eine ausgeprägte Bemuskelung an allen
fleischtragenden Körperpartien. Er setzte
sich bereits innerhalb seiner Rasse gegen
den ebenfalls 1a-platzierten „Mario PP“
aus der Delta Tier-, Landwirtschaftliche Er­
zeugnisse & Handelsgesell. mbH durch,
der nach wie vor mit einer Top-Fleischleis­
tung besticht. Der sechsjährige Mario war
im Vorjahr Listenführer nach RZF und hat
Blickpunkt Rind
3 I 2013
W Siegerkuh „Prinzessin“ (Fleckvieh) aus der Karstädter Rinder GmbH. Foto: A. Menrath
mit der ZWS im Dezember 2012 den Spit­
zenplatz an einen seiner Söhne abgege­
ben.
Die Biesener schickten noch ein Erfolgsge­
spann ins „Rennen“. Mit „Tinka P“ und ih­
rem wüchsigen Färsenkalb von Simon si­
cherte sich die bekannte Zuchtstätte auch
bei den Kühen einen 1a-Platz. Mit John
und Felix führt die 2008 geborene, beein­
druckende Kuh bekannte und erfolgreiche
Uckermärkerbullen im Pedigree.
Die Färsen wurden in drei Gruppen gerich­
tet. Aus den Klassensiegern wurde dann
der Rasse-Champion ausgewählt. Gute
Chancen auf diesen Erfolg hatte „Manila
P“ (Storm x Milan) aus der LVAT Groß
Kreutz, mit einem Jahr die jüngste dieser
Konkurrenz, aber top entwickelt und hoch
veranlagt. Auch die Passower Züchter
hofften auf den Titel. Mit gutem Grund, wie
die knapp zweijährige, schicke „Gitti P“
(Carlos Pp x Dario PP) bewies. Aber un­
schlagbar an diesem Tag war die mit Fa­
mos PP besamte „Charolle P“, gezogen
von P. Schollbach, Kemmen, und im Besitz
der Agrarerzeugergesellschaft BerkholzMeyenburg. Die trotz ihrer enormen Kapa­
zität sehr feminin wirkende Herzog-Tochter
punktete mit viel Körpertiefe und -breite,
ausgeprägter Bemuskelung und einem
sehr feinen, tadellosen Fundament. Ein
erster, glorreicher Auftritt für die noch jun­
ge Fleischrindzuchtstätte aus der Ucker­
mark.
W Eugenia Zachert strahlt: Ihre Charolais-Kuh „Elvira“ ist Reservesiegerin!
Blickpunkt Rind
3 I 2013
W Maria Tornow führt die Galloway-Färse „Fenella vom Heidegrund“ zum Sieg.
Foto: A. Menrath
Fleckvieh
Eine absolut sehenswerte Kuhkollektion
hatten die Fleckviehzüchter zusammenge­
stellt. Fünf junge Tiere (1. und 2. Kalbung)
aus vier Betrieben maßen sich im fairen
Wettstreit. Eine sehr elegante, typvolle
Fleckviehkuh mit feinem, korrektem Fun­
dament und bester Bemuskelung sowie
einem gut entwickelten Bullenkalb aus De­
zember von Hecking PP konnte sich an die
Spitze setzen: „Prinzessin P“ (Pr. Poldy x
Zebo), gezüchtet und vorgestellt von der
Karstädter Rinder GmbH. Die beschriebe­
nen Qualtäten der Jungkuh waren nicht
nur für den Klassensieg maßgebend. Prin­
zessin, der mit der bekannten Bianca
W Uckermärker-Färse „Charolle“, Berkholz-Meyenburg, hier noch im Wettbewerb
– später Reservesiegerfärse Fotos (3): D. Kinter
31
Fleischrinder
W Alle Schärpenträger auf einen Blick – die Sieger und Reservesieger der diesjährigen Landesfleischrinderschau am 9. Mai in Paaren/Glien (Sieger Landesschauen 2005, 2008 und
2011) als Großmutter (VM) Schau- und
Leistungs- potenzial im Blut liegt, wurde
auch zur Siegerkuh der Landesfleischrin­
derschau 2013 gekürt.
Limousin
Bei der Rasse Limousin gilt es, zwei TopTiere zu nennen: Der Limousin Hof Zip­
pelow, Hohenzieritz, stellte den zweijähri­
gen „Sam“ (Charlemagn x Harmin) aus.
Rassetyp und Fleischansatz bei diesem
Spitzentier sind kaum zu übertreffen. So
konnte sich der MeLa-Sieger 2012 auch in
Paaren 1a-platzieren und Reservesieger­
bulle werden. Er nahm, wie die Klassensie­
gerin bei den Färsen „Nina PP“ (Tigris PP x
Imperator Pp) von Steffen Panzner, Mis­
sen, mit Erfolg im Februar 2013 in Paris
auf der SIMA am Wettbewerb teil. Nina,
Vorjahres-Siegerfärse, ist inzwischen tra­
gend von Hidalgo PP und besticht als Ge­
samtpaket: Typ, äußere Erscheinung, ho­
mozygot hornlos und RZF 116 – was will
man mehr!
Welsh Black
Detlef Jacob aus Reuden ist seit vielen Jah­
ren verlässlicher Werbeträger auf der
BraLa für die Rasse Welsh Black.
Von seinen beiden Ausstellungskühen
2013 konnte besonders die ältere, typstar­
ke „Cristin“ mit ihrem 6. Kalb von Saiko P
gefallen. Ein schönes Gespann, das die
Foto: A. Menrath
Vorzüge und Fähigkeiten dieser robusten,
milchreichen Rasse sehr gut demonstrierte.
Galloway
Unschlagbar bei den Galloway-Färsen war
die schwarze „Fenella vom Heidegrund“
(Umberto x Benhur). Sie war 2012 bereits
Reservesiegerfärse über alle Rassen. Mit
ihrem 1a-Platz hatte das von Pearl tragen­
de Rind nun erneut die Chance auf eine
Schärpe. Perfekter Rassetyp mit einer tol­
len Ausstrahlung, absolut korrektes Exteri­
eur und Schauvorbereitung vom Feinsten
– an dieser Färse kamen die Preisrichter
bei der Siegerauswahl in diesem Jahr
nicht vorbei! Die Zuchtstätte Galloway
vom Heidegrund, Lindow, hatte mit den
W Beim Aufstellen zur Auswahl der besten Betriebssammlung – das Team um Gerd Zielke, Delta Passow GmbH, hatte alle Hände voll zu tun und war erfolgreich!
32
Blickpunkt Rind
3 I 2013
weiteren Umberto-Nachkommen Ubertus
und Merry eine sehr typvolle und überzeu­
gende Nachzuchtkollektion gestellt.
Highland Cattle
Deutlich weniger Tiere als sonst haben die
Konkurrenz der Highland Cattle bestritten.
Bei den Jährlingsbullen dominierte der äu­
ßerst vielversprechende „Dunken“ (Do­
nald vom Brandhof x Garnet) aus der
Zucht von Dirk König, Linthe. Die weiße
„Surprise“ (Matthew Geal vom Augusten­
hof x Lumberjack Ruadh vom Auguster­
hof) war auf dem 1a-Rang keine Überra­
schung – das zweijährige Rind von Rüdi­
ger Rausch, Falkensee, überzeugte mit ei­
ner guten Entwicklung, viel Ausstrahlung
und optimaler Schaukondition. Zum Publi­
kumsliebling avancierte die einzige High­
landkuh „Mara“ (Geros x Olaf) von Sandro
Schröter, Linthe. Die schwarze Jungkuh
selbst war ein Hingucker und mit ihrem
gerade mal vier Wochen alten roten Kälb­
chen von Gin begeisterte sie die Besucher.
Dexter
Kleine Rinder – großer Auftritt. Die DexterZüchter des Verbandes sind für ihr
(Schau)Engagement bekannt. Der beste
Blickpunkt Rind
3 I 2013
Bulle war der siebenjährige rote „Billi
Grossensee“ aus der Zucht von Hundsdör­
fer-Pokupic und im Besitz von Guido Linde­
mann, Kloster Lehnin. Mit einem Gewicht
von 614 kg und einer Kreuzbeinhöhe von
108 cm verkörpert er bei bester Bemuske­
lung das Zuchtziel der Rasse. Konstantin
Birr konnte zwei Klassensiege für seine
Zuchtstätte verbuchen. Sowohl „Alischa“
(Maxe x Lee Morgan) mit ihrem 4. Kalb
von Bodo als auch die einjährige BodoTochter „Alexa“ konnten ihre Konkurren­
tinnen hinter sich lassen.
Bei der Siegerauswahl in den Kategorien
Färse, Kuh und Bulle wurden natürlich
auch die Tiere berücksichtigt, die ohne
Konkurrenz angetreten waren. Dazu ge­
hörten die Hereford-Kuh „Britta“ (Jago x
Basic) aus der Agrar GmbH Biesen und
„Prinzessin vom Preußenhof“ (Wotan x
Plano), eine schmucke schwarze Kuh mit
ihrem 6. Kalb aus dem Familienbetrieb
von Marianne Wille, Heiligengrabe, die
nicht nur Galloways erfolgreich züchtet,
sondern deren Rindfleisch ebenso erfolg­
reich vermarktet. Als Vorstandsmitglied
des Bundesrasseverbandes überreichte
M. Wille jedem teilnehmenden Galloway­
züchter einen Gutschein für den BDG-Web­
shop.
Der absolute Höhepunkt auf jeder Landes­
tierschau in Paaren ist dann erreicht, wenn
sich der Schauring mit Betriebssammlun­
gen füllt. Jedes Mal aufs Neue ist die Be­
geisterung der Zuschauer für dieses impo­
sante Abschlussbild groß. In diesem Jahr
hatten sich neun Züchter entschlossen,
mit ihren Sammlungen, die jeweils wenigs­
tens drei Tiere enthalten müssen, um den
Titel „Beste Betriebssammlung“ anzutre­
ten. In der Entscheidung geht es darum,
welche Gruppe am besten und homogens­
ten die Zuchtphilosophie des Betriebes
verkörpert. Die Wahl fiel auf die 7-köpfige
Kollektion der Delta Passow mbH. Eine
schöne Anerkennung für den größten und
engagiertesten Uckermärker Zuchtbetrieb.
Den brandenburgischen Fleischrindzüchtern
ist es erneut gelungen, einen attraktiven Ein­
blick in ihre erfolgreiche Arbeit zu bieten. Ob
im Wettbewerb, im Rahmen der Tierschauen
oder im Gespräch an den eigenen Tieren
bzw. am RBB-Infostand – das Interesse war
groß, die Qualität der Rinder wurde erkannt
und honoriert. Es gab ausreichend Gelegen­
heit, untereinander zu fachsimpeln. Vier
BraLa-Tage sind anstrengend, aber ebenso
Motivation für neue Herausforderungen – we­
nigstens bis zur nächsten BraLa mit Landes­
fleischrinderschau am 30. Mai 2014!
33
Fleischrinder
50 Jahre Charolais-Zucht in Deutschland
Jubiläums-Veranstaltung in Brandenburg
W Rainer Tornow
Das Jahrestreffen des Verbandes der Deutschen Charolais-Züchter
e.V. fand vom 6. bis 9. Juni im Bundesland Brandenburg statt. Es ist inzwischen in fast allen aktiven Bundesrasseverbänden zu einer guten
Tradition entwickelt worden, dass die Gastgeberschaft für die Jahrestreffen zwischen den einzelnen Bundesländern wechselt. So war es
den Brandenburger Rinderzüchtern und dem RBB-Team eine besondere Ehre, 100 Charolais-Züchter aus dem gesamten Bundesgebiet
sowie Gäste aus Frankreich und Schweden in Brandenburg willkommen zu heißen. Das diesjährige Rasseverbandstreffen war gleichzeitig
mit der Jubiläumsveranstaltung „50 Jahre Charolais-Verband in
Deutschland“ verbunden.
Die mit mehreren Höhepunkten gefüllten
Charlolais-Tage begannen bei strahlen­
dem Sonnenschein am Nachmittag des
6. Juni in der Uckermark auf dem Betrieb
von Tino Schössler in Schwedt/Oder. Bei
einer lockeren Kaffeerunde mit Imbiss
wurde ausführlich die Entwicklung des
Herdbuchzuchtbetriebes von der Betriebs­
gründung bis in die Gegenwart durch den
Betriebsinhaber und -leiter T. Schössler
vorgestellt.
Auf 550 ha landwirtschaftlicher Nutzflä­
che, davon 470 ha Grünland in extensiver
Bewirtschaftung, werden insgesamt 308
Herdbuchkühe mit Nachzucht gehalten.
Die schwierigen Standortbedingungen im
Nationalpark „Unteres Odertal“, teilweise
im Überflutungsgebiet der Oder, stellen für
die Rinderzucht mit einer intensiven
Fleisch­rinderrasse oft ein Problem dar.
Auf der Hofstelle wurden in Ausstellungs­
boxen die bekannten Altbullen „Mag­
nus P“ und „Nordpol P“ mit jeweils weibli­
chen Nachkommen präsentiert. Ebenso
großes Interesse zeigten die angereisten
Züchter an den sehr homogen wirkenden
W Charolais aus Brandenburg haben keinen Grund, sich zu verstecken – die präsentierten Tiere und Ergebnis­
se fanden Anerkennung bei den Teilnehmern des Jubiläumstreffens.
Foto: A. Menrath
34
Gruppen tragender und deckfähiger, gene­
tisch hornloser Färsen im Aufzuchtstall
des Betriebes. Ein kurzer Spaziergang zur
hofnahen Koppel mit einer Mutterkuhher­
de mit durchweg gut entwickelten Kälbern
bildete den Abschluss einer gelungenen
Betriebspräsentation.
Der Vormittag des zweiten Tages stand
ganz im Zeichen der Generalversammlung
des Bundesrasseverbandes. Pünktlich um
09:00 Uhr fuhren hierzu die Reisebusse
vom „Kongresshhotel“ in Potsdam ab, in
dem die Gäste während der vier Tage un­
tergebracht waren. Zielort war Groß
Kreutz, das Gelände des Rinderzuchtver­
bandes Berlin-Brandenburg eG, mit der
Geschäftsstelle der RBB GmbH und dem
„Brandenburger Rindermarkt“ mit der
Auktionshalle, dem Tagungsort der Ver­
sammlung. Auf der Tagesordnung standen
u.a. vergangene und zukünftige Zuchtrin­
derleistungsschauen sowie deren Auswer­
tung und Diskussion. Dem Anlass entspre­
chend konnte auch in diesem Rahmen mit
berechtigtem Stolz auf ein halbes Jahrhun­
dert erfolgreiche Zucht- und Verbandsar­
beit zurückgeschaut werden.
Nach einem rustikalen Mittagsimbiss
stand um 14:00 Uhr ein weiteres „High­
light“ auf dem Programm des Verbands­
treffens. 14 Charolais-Rinder aus verschie­
denen Bundesländern, aufgestallt in Bo­
xen in einem Zelt vor dem „Rindermarkt“,
wurden nacheinander vorgestellt, durch
den Geschäftsführer des Bundesrassever­
Blickpunkt Rind
3 I 2013
W Die große Schar der Charolais-Fangemeinde. Hier zu Gast auf dem Hof der Familie Wache, Wehnsdorf.
bandes F. Averbeck kommentiert und im
Anschluss von den anwesenden Mitglie­
dern durch schriftliche Stimmabgabe ran­
giert.
Ins Hotel zurückgekehrt und kurz erholt,
folgte zum Abschluss des zweiten Tages­
programms bei herrlichstem Wetter eine
zweistündige Rundfahrt mit der Potsdamer
Fahrgastschifffahrt auf den Seen der Lan­
deshauptstadt entlang vieler bekannter
Sehenswürdigkeiten. Bei Kaffee und Ku­
chen war ausreichend Gelegenheit, in ent­
spannter Atmosphäre regen Erfahrungs­
austausch zu betreiben.
Am Samstag, dem 8. Juni, ging es erneut
für alle Teilnehmer mit Reisebussen auf
Tour, diesmal in Richtung Süden in den
Landkreis Dahme-Spreewald nach Wehns­
dorf. Die Besichtigung des CharolaisZuchtbetriebes von B. Wache bildete einen
wesentlichen Schwerpunkt für den Tages­
verlauf. In dem landwirtschaftlichen Fami­
lienbetrieb, dessen Aufbau und betriebs­
wirtschaftliche Ausrichtung Birgit Wache
vorstellte, werden gegenwärtig auf 155 ha
landwirtschaftlicher Nutzfläche (davon 25
ha Grünland) 72 Herdbuch-Mutterkühe ge­
halten.
Die typstarke Stammherde, in der Hornlos­
zucht mit dem notwendigen Augenmaß
betrieben wird, fand große Anerkennung
und Interesse bei allen mitgereisten Züch­
terkollegen. Das Gleiche gilt für den hofna­
hen Stall, in dem ca. 40 Bullen und ca. 40
Färsen in eigener Ausmast gehalten wer­
Blickpunkt Rind
3 I 2013
den können. Die kontinuierliche, erfolgrei­
che Schau- und Auktionsbeschickung be­
stätigt die Landwirte auf dem eingeschla­
genen Weg. Bei einem deftigen, sehr ge­
lungenen Mittagessen konnte mit allen Fa­
milienangehörigen, 4 Generationen waren
vertreten (!), rund um den Betrieb und die
Landwirtschaft in der Region diskutiert
werden.
Nach der Rückfahrt zum Hotel und einer
Erholungspause bildete die Jubiläumsfeier
in der Auktionshalle in Groß Kreutz den
Abschluss des offiziellen Rahmenpro­
gramms der Charolais-Tage. In einer Fest­
ansprache stellte der 1. Vorsitzende Wil­
fried Zachert die Entwicklung des Verban­
des unter aktiver Mitwirkung vieler Charo­
lais-Züchter dar. Einige Anwesende aus
der Anfangszeit in den 60er Jahren konn­
ten so in einem würdigen Rahmen geehrt
und ausgezeichnet werden. Bei Musik,
Tanz, schmackhaftem Essen und anregen­
den Gesprächen verlief der Abend in sehr
guter Stimmung und Atmosphäre.
Am Sonntag, dem Abreisetag, war es
nach vorheriger Absprache möglich, weite­
re Brandenburger Mitgliedsbetriebe des
Rasseverbandes zu besuchen. So begrüß­
te der Familienhof Zachert 20 Gäste, u.a.
aus Frankreich, zur Vorstellung der Herde
und des Hofes.
Den Organisatoren und Gastgebern der
über den gesamten Zeitraum gelungenen
Veranstaltung ist für die aufwendige Vor­
bereitung und Durchführung des Charo­
lais-Verbandstreffens 2013 und für die
Darstellung der Charolais-Zucht im Bun­
desland Brandenburg ausdrücklich zu
danken.
W Ein Dankeschön vom Vorstandsmitglied Manfred Lockemann an Tino Schössler für die Betriebsvorstellung.
Fotos: C. Buchholz
35
Fleischrinder
Top-Listen für Fleischrindrassen ohne Zuchtwertschätzung
­veröffentlicht
Die Top-Listen 2013 für Bullen und Kühe
der Nicht-RZF-Rassen liegen vor. In nach­
folgender Tabelle finden Sie die Tiere, die
sich unter den Top 50 ihrer Rasse platzie­
ren konnten. Die komplette Topliste ist ein­
zusehen unter www.bdf-web.de.
Kriterien für die Auswahl der Tiere
sind:
Bullen
•eingetragen in die Abteilung A
•mindestens 3 Nachkommen, die in Abt.
A eingetragen worden sind
•aktive Bullen (auch abgegangene Tiere,
sofern im aktuellen Jahr noch Nach­
kommen gebracht wurden)
•Bewertung in Typ und Skelett mind. 7,
in der Summe mindestens 15; es gilt die
letzte vom ZV eingetragene Bewertung
Kühe
•eingetragen in die Abteilung A
•Bewertung in Typ und Skelett mindes­
tens 7, in der Summe mind. 15; es gilt
die letzte vom ZV eingetragene Bewer­
tung
•mindestens vier lebend geborene Nach­
kommen
•ZKZ max. 400 Tage
•Mutter in Abteilung A eingetragen.
Aktive Kühe RZB eG
Name
HB-Nr.
GJ NK T B S ZKZRang Züchter
Herdenname
V x MV
Topliste Besitzer
Dexter
Ramintana DK81.57400312 01118873622Dänemark
Igelsogard Warrior x Gordon
A. Grunewald, Angermünde
Mette DE01.13938533 02
10
8
8
8
363
3
Hundsdörfer-Pokupic, Großensee
Großensee
Pumuckel x Sararas
Hof Beerenblau, G. Walter, Altlandsberg
Dolly DK21.35100758 05
7
8
7
8
366
8
Dänemark
Egeholms
Grasbolras x Orpheus
A. Grunewald, Angermünde
Betty DE12.73326438 06
6
8
8
8
385
11
A. Grunewald, Angermünde
Zecar x Oskar
A. Grunewald, Angermünde
Mara-Vera DE13.02751469 066877366
16Hanke, Steinhagen
vom Mulsower LandOtto x DK
U. Kessler, Pirow
Rosemarie DE03.51565883 074778355
24Tesch, Jürgenstorf
Jim x Cappucino
Hof der kleinen Tiere, P. Hamann, Wandlitz
Flocke DE12.66123008 08
4
8
7
7
356
25
A. Grunewald, Angermünde
Prince x Zecar
A. Grunewald, Angermünde
Alischa DE12.73394998 08
4
8
7
7
361
26
K. Birr, Angermünde
Maxe x Lee Morgan
K. Birr, Angermünde
Leila DE03.51565885 07
4
8
7
7
363
27
Tesch, Jürgenstorf
Jim x Addax
Hof der kleinen Tiere, P. Hamann, Wandlitz
Galloway
Funila DE12.68157868 99
11
8
8
8
376
16
O. u. Dr. D. Grieben, Vielitzsee
Gamadeus x Norbert
O. u. Dr. D. Grieben, Vielitzsee
Telba DE12.68202541 00
11
8
7
7
366
23
O. u. Dr. D. Grieben, Vielitzsee
Nore x Peter
O. u. Dr. D. Grieben, Vielitzsee
Prinzessin DE12.68254738 029888385
49Galloway vom Preußenhof, M. Wille, Heiligengrabe
Wotan x Plano
Galloway vom Preußenhof, M. Wille, Heiligengrabe
Highland Cattle
Gritt DE12.68065811 97
15
8
8
7
374
2
U. Mikoleit, Freyenstein
Berwyn IV x Willem
U. Mikoleit, Freyenstein
Pia
DE12.68065815 97
11
8
8
7
395
24
U. Mikoleit, Freyenstein
Berwyn IV x Torridon
U. Mikoleit, Freyenstein
Gina DE12.68113476 98
11
8
7
7
365
25
U. Mikoleit, Freyenstein
Berwyn IV x Willem
U. Mikoleit, Freyenstein
Hanna DE12.62067088 99
11
8
7
7
367
27
Ökohof Gotsgarten, B. Bechler, Schmerkendorf
of Gotsgarten
Anton 2 x Haegar
K. Heide, Lausitz
Biene DE15.02972259 00
10
8
8
7
369
39
ZG-HC-Uthausen GbR
Bunni x Willeam
R. Bock, Sonnewalde
Malali DE12.62236103 02
9
8
8
8
363
43
Ökohof Gotsgarten, B. Bechler, Schmerkendorf
of Gotsgarten
Samuel II x Lucius
Ökohof Gotsgarten, B. Bechler, Schmerkendorf
Alida DE12.62192497 01
9
8
7
7
363
49
Ökohof Gotsgarten, B. Bechler, Schmerkendorf
of Gotsgarten
Bani II x Anton 2
K. Heide, Lausitz
Welsh Black
Loni Catrin P Maren P 36
DE12.66022195 00
9
8
8
8
386
6
Percy Pp x Astor
DE12.66102693 07
4
8
7
7
377
25
Mirco P x Percy Pp
DE12.66102700 07
4
8
7
7
378
28
Mirco P x Astor
D. Jacob, Reuden
D. Jacob, Reuden
D. Jacob, Reuden
D. Jacob, Reuden
D. Jacob, Reuden
D. Jacob, Reuden
Blickpunkt Rind
3 I 2013
Aktive Bullen RZB eG
Name
HB-Nr.
GJ NK T B S Kör-Rang Züchter
Herdenname
V x MV
Ind.
Topliste Besitzer
Dexter
Billi DE01.15223105 0638781236Hundsdörfer-Pokupic, Großensee
Großensee
Red Sandy x Lambiek
G. Lindemann, Krahne
Jimmy DK10.68530065 03
11
8
8
7
124
8
Dänemark
Orpheus x Dock
A. Grunewald, Angermünde
Highand Cattle
Ossian DE05.33380980 03
9
9
9
8
137
2
ZG Wermelskirchen, Wickhausen
vom Eifgental
Oktavian x Odin
F. Schlüter, Blönsdorf
Lumberjack DE05.79756258 04
7
9
8
8
124
9
Klosner, Bad Laasphe
Ruadh vom Augusterhof
Lewi x Callum I
B. u. S. Hüsgen, Groß Ziescht
Prionnsa DE05.33578687 02
8
8
8
8
121
14
Nolden, Goch
Ruadh von Asperde
Pius IV x Calum
D. König, Linthe
Garnet DE03.43906467 006887113
26Niederlande
Garnet 1st x Balach
U. Mikoleit, Freyenstein
P. Ansgar DE12.62276736 04
5
8
8
7
124
28
Ökohof Gotsgarten, B. Bechler, Schmerkendorf
of Gotsgarten
P. Albert x Lucius
Ökohof Gotsgarten, B. Bechler, Schmerkendorf
Welsh Black
Kater DE03.48439415 04
13
8
8
7
125
8
Michaelis, Rätzlingen
Kaspar x Lister
M. Röthel, Gottsdorf
Vergleichseinstufung in Niedersachsen
Am 2. und 3. Juli 2013 trafen sich die
Zuchtinspektoren Fleischrind von den
Zuchtorganisationen aus Niedersachsen,
Sachsen, Schleswig-Holstein, Mecklen­
burg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Thü­
ringen und Berlin-Brandenburg zum ge­
meinsamen Einstufen in Niedersachsen.
Die insgesamt 16 Teilnehmer bewerteten
in fünf verschiedenen Zuchtbetrieben Tiere
der Rassen Blonde d‘Aquitaine, Charolais,
Galloway, Hereford und Highland Cattle.
Durch die praktische Tierbeurteilung und
die direkt folgende ausführliche Diskussi­
on soll eine möglichst einheitliche Sicht­
weise in der Bewertung von Typ, Bemus­
kelung und Skelett erreicht bzw. erhalten
werden, so dass die Bewertungen der Tie­
re auch länderübergreifend vergleichbar
sind. Ebenso wurden Tiere durch die Teil­
nehmer rangiert.
Des Weiteren war Gelegenheit, über aktu­
elle Themen und Probleme der Fleischrin­
derzucht über Verbandsgrenzen hinweg zu
sprechen. Durch die sehr gute Vorberei­
tung der Tiervorstellung in den Betrieben
und die rundum optimale Organisation
durch die Masterrind GmbH an beiden
Tagen kann zusammenfassend von einer
sehr gelungenen, der Sache dienenden
Veranstaltung gesprochen werden.
Die nächste Vergleichseinstufung wird
2014 in Brandenburg stattfinden.
W A. Menrath
Einladung zum
Tag des Fleischrindhalters
am
7. November 2013
im
Zentrum für Gewerbeförderung Götz
Am Mühlenberg
14550 Groß Kreutz /OT Götz
Zeit: 09.30 bis ca. 15.00 Uhr
Das Thema der Vortragstagung lautet:
Mutterkuhhaltung Basis für wirtschaftliche Rindermast
Folgende Beiträge stehen auf dem Programm:
• Globale Trends der Mutterkuhhaltung und Rindfleisch­
produktion, Dr. Claus Deblitz, Thünen-Institut für Be­
triebswirtschaft, Braunschweig
• Untersuchungen zur Wirtschaftlichkeit der Färsenmast
unter intensiven Bedingungen, Ulrike Drews, LELF
• Auswertung des Zuchtjahres 2012/2013, Cornelia
Buchholz, RBB GmbH
• Absetzer zur Weitermast - Qualitätsanforderungen aus
Sicht eines Mästers (vorgesehen ist für diesen Beitrag
die Demonstration verschiedener Absetzergruppen im
RBB-Vermarktungszentrum in Groß Kreutz)
W Die Teilnehmer der diesjährigen Vergleichsbewertung.
Blickpunkt Rind
3 I 2013
Foto: Logemann
Bitte merken Sie sich diesen Termin vor! Einladungen und
weiterführende Informationen zum Fleischrindertag 2013
auf unserer Internetseite www.rinderzucht-bb.de folgen.
37
Jugador 10.811214
Milch- und Eiweißpower
ZWS 08/2013
Jardin x VG 88 Finley
x VG 89 Emerson
x EX 92 Mtoto
Foto: W. Schulze
SOW Jule, 2. La.
m höchster Eiweißvererber
Eine er giebige Ener giequelle
bei den Deutschen Holsteins,
töchtergeprüft
m einziger deutscher Bulle der Topliste mit mehr als
2.000 M-kg und positiven Eiweißprozenten
m alternatives Pedigree
RBB Rinderproduktion
Berlin-Brandenburg GmbH
Lehniner Straße 9
D-14550 Groß Kreutz (Havel)
W gRZG139
W gRZM144
W gRZE118
Telefon: +49 (0)33207 533-0
Telefax: +49 (0)33207 533-199
W +2223 M-kg
W +83 E-kg
E-Mail:[email protected]
Internet:www.rinderzucht-bb.de
LKV-Info
Erste Ergebnisse des vergleichenden
VFT-Mischfuttertest
W J. Wegner
Ergebnisse eines vergleichenden Mischfuttertests, durchgeführt durch den
VFT und den LKV Brandenburg e.V. im Bundesland Brandenburg für Ferkelaufzuchtfutter, Schweinemastfutter, Milchviehmischfutter und ein Kälberaufzuchtfutter im IV Quartal 2012. Alle beteiligten Mischfuttermittelhersteller
und Landwirte sind über die Testergebnisse informiert.
Mischfuttermittel für die Ferkel­aufzucht
Im Rahmen eines vergleichenden Mischfuttertests wurden im Zeitraum November
2012 sieben Alleinfuttermittel für Ferkel
(Ferkelaufzuchtfutter) getestet. Am Test
waren insgesamt sechs Hersteller beteiligt. In der Überprüfung der Inhaltsstoffe
und Einhaltung der Deklaration fiel kein
Ferkelaufzuchtfutter durch Abweichung
zur Deklaration auf. In der fachlichen Bewertung wurden alle geprüften Ferkelaufzuchtfutter mit der Note 1 bewertet. Ausführliche Erläuterungen des VFT, Richtwerte zur Nährstoffausstattung und weitere Anforderungen des Futtermitteltestes
sind im Internet unter www.futtermitteltest.de veröffentlicht. Dort sind auch die
Ergebnisse verschiedener Regionen und
weiterer Futtertypen zu finden.
Kommentierung der Ergebnisse
Die Ferkelaufzuchtfutter sind für unterschiedliche Gewichtsbereiche konzipiert.
Ein „Ferkelaufzuchtfutter I“ ist für die Verfütterung im Gewichtsbereich von 8 – 15
kg Lebendgewicht vorgesehen, ein weiteres für Ferkel ab 18 kg Lebendgewicht bis
zu einen Lebensalter von 12 Wochen, eines ist konzipiert für den Einsatz bis etwa
20 kg Lebendgewicht und einem Alter von
12 Wochen. Das geprüfte „Ferkelaufzuchtfutter II“ ist für den Gewichtsabschnitt 25
– 50 kg ausgelegt.
Auch die lediglich als „Alleinfutter für Ferkel“ bezeichneten Futter sind laut Herstellerangaben für Tiere mit einem Lebensalter bis 12 Wochen bzw. bis 35 kg Lebendmasse zu verwenden.
Alle Futter dieses Tests enthielten Phytase. Für ein Futter wurden freiwillig die pro-
Blickpunkt Rind
3 I 2013
zentualen Anteile der Komponenten aufgeführt. Die Deklaration der Energiegehalte,
der Aminosäuren Lysin, Methionin, bei Deklaration auch das MHA (Methionin-Hydroxy-Analog), Cystein, Threonin, der Mineralstoffe Calcium und Phosphor erfolgte ordnungsgemäß.
Die Untersuchungsergebnisse bestätigten
die deklarierten Nährstoffgehalte.
Die deklarierten Energiegehalte lagen bei
Ferkelaufzuchtfutter I zwischen 13,4 und
14,4 MJ und enthielten laut Deklaration
1,25-1,43 % Lysin. Die Alleinfuttermittel
für Ferkel wiesen laut Deklaration Energiegehalte zwischen 13,4 MJ und 13,8 MJ
und Lysingehalte von 1,2-1,3 % und das
Ferkelaufzuchtfutter II wies 13,2 MJ Energie und einen Lysingehalt von 1,13 % auf.
Die fachliche Bewertung zeigte eine Übereinstimmung der konzipierten und realisierten Gehalte für Energie, Aminosäuren
und Mineralstoffe mit den Anforderungen
für den jeweiligen Einsatzbereich. Dies ergab für alle geprüften Ferkelfutter die Bewertung 1.
Mischfuttermittel für Mastschweine
Der Verein Mischfuttertest hat im IV.
Quartal 2012 in Brandenburg sechs
Mastschweinefutter beprobt, analysiert
und bewertet. Einbezogen waren dabei
fünf verschiedene Hersteller. Im Prüfumfang war ein Spezialvormastfutter für den
Einsatz ab einem Lebendgewicht von 28
kg bzw. 35 kg bei angestrebten Zunahmen von über 850 g pro Tier und Tag. Andere in die Prüfung einbezogene Hersteller gaben bei den Waren als Einsatzbereiche für ihr Schweinemastfutter ab 35 kg
bzw. ab 50 kg Lebendmasse bzw. „Allein-
futter II“ an. Ein Hersteller gab lediglich
„Alleinfutter für Mastschweine“ ohne weitere Einsatzangaben an. Bestandteil der
Prüfstichprobe war auch ein Ergänzungsfuttermittel für Mastschweine mit einer
maximalen Einsatzmenge von 28 % in
der Tagesration. Bei allen geprüften
Mischfuttermitteln kamen Phytasen zum
Einsatz. Weitere Informationen zur Vorgehensweise und zur Bewertung der Futtermittel durch den VFT sind im Internet unter www.futtermitteltest.de zu finden.
Kommentierung der Ergebnisse
Von einem Hersteller wurde ein als Endmastfutter benanntes Alleinfutter II für
Mastschweine geprüft. Während ein Alleinfutter II üblicherweise ab 50 kg Lebendmasse (LM) eingesetzt wird, sind
richtige Endmastfutter mit entsprechend
angepassten / abgesenkten Gehalten erst
ab 70 kg LM oder später sinnvoll.
Drei Hersteller verzichteten auf die Angabe
von Einsatzspannen bei den Lebendmassen, so dass die Ausrichtung auf eine aus
wirtschaftlicher und auch ökologischer
Sicht sinnvolle Phasenfütterung nicht unterstützt wird. Trotzdem kann natürlich im
Mastverlauf ein Wechsel auf ein Futter mit
(an die jeweilige LM angepassten) abgesenkten Nährstoffgehalten eingesetzt werden.
Die Energiegehalte lagen bei Mischfutter
für den ersten Mastabschnitt zwischen
13,2 und 13,5 MJ ME/kg und die jeweiligen Lysingehalte bei 0,90 – 1,10 %. Die
Mastfutter für die späteren Fütterungsabschnitte ab 50 kg Lebendmasse bzw. als
Endmastfutter bezeichnet, lagen im Energiegehalt bei 12,6 (12,8) MJ und im Lysingehalt bei 0,9 %. Der Ergänzer wies einen
39
LKV-Info
Energiegehalt von 11,6 MJ und einen Lysingehalt von 2,1 % auf.
Die Deklarationstreue war sehr zufriedenstellend, denn alle einbezogenen Probenmuster wiesen im 1. Prüfungsteil eine gute
Übereinstimmung zwischen Laborbefund
und Deklarationswert (und somit keine
Abweichungen in den überprüften Parametern) auf.
Im Rahmen der fachlichen Bewertung wird
die Übereinstimmung mit den Empfehlungen von Wissenschaft (GfE) und Praxis
(DLG) abgeleiteten Mindestgehalten an
Energie, Aminosäuren (v.a. Lysin als erstlimitierende AS) und Mineralstoffen (Calcium, Phosphor) für den jeweiligen Einsatzzweck überprüft. Der Einsatzzweck (Einsatzbeginn, LM-Spanne) wird dabei den
Fütterungshinweisen bzw. der Bezeichnung des Futters entnommen – bei Ergänzungsfutter ist hier gegenüber einfachen
Alleinfuttern mehr Information, z. B. zum
Mischungsanteil, nötig. Für eine gute Bewertung werden ein aussagefähiger Fütterungshinweis, sowie (rechtlich freiwillige)
Angaben bezüglich der Gehalte an Energie, Calcium und Phosphor und die Einhaltung der Vorgaben gefordert.
Alle Prüfmuster waren in Ordnung und
konnten in Gruppe 1 und damit der besten
Kategorie zugeordnet werden. Somit
schließt dieser Test insgesamt mit einem
recht erfreulichen Ergebnis ab.
Mischfuttermittel für Milchvieh
Der Verein Futtermitteltest hat in den Monaten November und Dezember 2012 in
Brandenburg 12 Rindermischfutter, davon
11 Milchleistungsfutter (MLF) und 1 Kälberaufzuchtfutter von 6 verschiedenen
Herstellern überprüft. Geprüft wurden die
Gehalte an Rohprotein, Calcium, Phosphor, Rohfaser, Rohfett und Energie [bei
MLF als Netto-Energie (NEL), bei Kälberfutter als Umsetzbare Energie (ME) in MJ/
kg]. Einbezogen wurden auch Analysen
auf ADFom und Stärke. Die Milchleistungsfutter sollten laut Herstellerangaben
Energiegehalte zwischen 6,4 bis 7,1 MJ
NEL/kg und Proteingehalte in einer Spanne von 15,4 % und 40 % aufweisen. Ein
Ergänzungsfutter wurde als Diätfutter mit
13 % Propylenglycol ausgelobt. Milchleistungsfutter werden für den Nährstoffausgleich in ausgewogenen oder unausgewogenen Grundfutterrationen hergestellt. Die
40
Fütterungshinweise sollten deshalb den
Verwendungsbereich des jeweiligen
Mischfutters exakt benennen. Bei Zusätzen von NPN-Verbindungen (z.B. Harnstoff) sind Angaben zur Einsatzbegrenzung erforderlich. In zwei der geprüften
Milchleistungsfutter wurde Futterharnstoff
eingesetzt.
Informationen zum Verein Futtermitteltest
sowie zur Vorgehensweise der Prüfung
sind nebst Richtwerten zur Nährstoffausstattung und Erläuterungen zur Bewertung
der Futtermittel durch den VFT ausführlich
im Internet unter www.futtermitteltest.de
dargestellt. Dort sind auch die Ergebnisse
aus anderen Regionen und Tests weiterer
Futtertypen zu finden.
Kommentierung der Ergebnisse
Mit einer Ausnahme konnten die angegebenen Energie- und Nährstoffgehalte durch
die Laborergebnisse im Rahmen der amtlichen Toleranz bestätigt werden. Ein Futter
überschritt die Rohprotein-Deklaration.
Milchleistungsfutter – Die beste Bewertung erhielten sechs Mischfuttermittel
Zwei Milchleistungsfutter von dieser Prüfgruppe wiesen bei den festgestellten Energiegehalten Überschreitungen gegenüber
den Herstellerangaben auf. Da aber bei
diesen MLF alle weiteren Nährstoffgehalte
innerhalb der angegebenen Werte lagen,
wurde sie dennoch mit Note 1 bewertet.
Die für ausgeglichene MLF nötigen Ca-Gehalte bzw. die angegebenen Calciumgehalte in Ausgleichsfutter bestätigten sich in
den Untersuchungen bei 9 Mischfuttern.
Einmal wurde der angegebene Calciumgehalt deutlich überschritten.
Mit mehreren Abweichungen fielen 5
Mischfuttermittel auf. Von diesen wiesen 3
etwas zu geringe Rohproteingehalte aber
Überschreitungen beim Energiegehalt auf.
Ein Mischfuttermittel hatte einen überhöhten Protein- sowie einen überhöhten Phosphorgehalt und ein weiteres Futtermittel
hatte neben einem knappen Proteingehalt
einen Übergehalt an Calcium. Diese sechs
Futter erreichten nur die Note 2.
Zusätzliche Fütterungshinweise wurden
von den Herstellern für neun Milchleistungsfutter gegeben. Zwei Milchleistungsfutter II für mehr oder weniger ausgeglichene Grundfutterrationen waren als Ergänzungsfuttermittel für Milchkühe bezeichnet und enthielten darüber hinaus
keine weiteren Fütterungshinweise. Das
Diätfutter wurde mit spezieller Wirkung zur
Vorbeuge gegen Stoffwechselerkrankungen in der Transit-Phase empfohlen. Durch
die Ausrichtung auf den speziellen Einsatzbereich, die Begrenzung auf 0,5 – 1 kg je
Tag und die Versorgung mit leicht verfügbarer Energie und Wirkstoffen, wird auch
eine Energieangabe nicht gefordert. Zum
Ausgleich eiweißarmer Grundfutterrationen war ein Ergänzungsfuttermittel vorgesehen. Auf den Zusatz von 20 g/kg Futterharnstoff, allmähliches Anfüttern und eine
Einsatzbeschränkung wurde in der Deklaration hingewiesen. Ein anderes Milchleistungsfutter war laut Fütterungshinweis
zum Einsatz in energieschwachen aber
ausgeglichenen Grundfutterrationen gedacht. Auch bei diesem Futter wurde auf
den Gehalt an NPN-Verbindungen und auf
Einsatzbeschränkungen pro 100 kg Lebendmasse verwiesen.
Zur Verbesserung der Nährstoffversorgung von Milchkühen in ausgeglichenen
Grundfutterrationen waren nach Herstellerangaben 4 Milchleistungsfuttermittel
einzusetzen.
Drei von den 12 Mischfuttermitteln enthielten lediglich den Fütterungshinweis, dass
es unter Weidebedingungen und bei hohem Molybdän- oder Schwefelgehalt Kupfermangelerscheinungen aufgrund niedriger Kupfergehalte der Mischfuttermittel
möglich sind.
Eine Angabe zum nutzbaren Rohprotein
(nXP) war in keiner Deklaration zu finden.
Da der nXP-Gehalt für die Rationsberechnung benötigt wird, ist ein genereller Hinweis wünschenswert.
Kälberfutter
Das Ergänzungsfutter für Aufzuchtkälber
war mit sehr konkretem Fütterungshinweis
als „energiereiches Ergänzungsfutter zur
Kälbermilch und zum Grundfutter für die intensive Kälberaufzucht“ mit Einsatzempfehlung bis zum 4. Lebensmonat und Einsatzmengen von max. 2,5 kg pro Tier und
Tag versehen. Die angegebenen Gehalte
wurden bestätigt und die geforderten Nährstoffgehalte erreicht. Das Futter erhält somit die Note 1.
Diese Testergebnisse gelten nur für die geprüften Futter und lassen keine Rückschlüsse auf das übrige Herstellerprogramm zu.
Blickpunkt Rind
3 I 2013
Guten Tag, LKV Brandenburg am Apparat – LKV-Mitarbeiter kurz vorgestellt
Frau Dr. Nebel, Leiterin Mastitislabor, Tel. 033433/656-40
W Frau Dr. Nebel
Frau Dr. Nebel erlernte zunächst den Beruf
einer medizinisch technischen Laborassistentin. 1993 begann sie ihr Studium der Veterinärmedizin an der Freien Universität (FU)
Berlin. Nach erfolgreichem Abschluss folgten Hospitanz und Vertretungen in verschiedenen Kleintier- bzw. Gemischtpraxen.
Im Jahr 2000 begann sie mit ihrer Doktorarbeit am Institut für Veterinär-Anatomie der
FU Berlin zum Thema: „In vitro Modelle proliferierender und differenzierender epidermaler Keratinozyten der Rinderklaue,“ die sie
im Januar 2005 erfolgreich abschließen
konnte.
Von 2001 bis 2002 hatte sie Lehraufträge
für Anatomie bzw. Histologie. Frau Dr. Nebel
war danach 3 Jahre als Wissenschaftliche
Mitarbeiterin im EU Projekt LAMECOW
(Eine interdisziplinäre Studie zur Reduzierung von Lahmheit und zur Verbesserung
der Haltungsbedingungen von Milchkühen
in der EU) am Institut für Veterinär-Anatomie der FU Berlin tätig. 2006 arbeitete sie
an der University of Aberdeen (Schottland)
in der School of Biological Sciences ebenfalls im Rahmen des LAMECOW Projektes.
2007 kehrte sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an das Bundesinstitut für Risikobe-
wertung im Projekt EFSA-Tender „Wissenschaftliche und technische Unterstützungen
beim Sammeln, Melden, Erfassen und Analysieren von Daten zu lebensmittelbedingten
Krankheitsausbrüchen“ nach Deutschland
zurück.
Frau Dr. Nebel wechselte von 2008 bis 2011
an die Frankenförder Forschungsgesellschaft mbH als wissenschaftliche Mitarbeiterin und bearbeitete verschiedene Projekte
u. a. im Auftrag des Umweltbundesamtes.
Im Oktober 2011 begann dann ihre Tätigkeit im LKV Brandenburg als stellvertretende Leiterin des Mastitislabors. Nach der Einarbeitung in das neue umfangreiche Aufgabengebiet übernahm Frau Dr. Nebel im Juni
2012 die Leitung des Mastitislabors.
Frau Dr. Nebel steht für alle Fragen zur Probennahme, Labordiagnostik und Befunderhebung zur Verfügung. Auch individuelle
Wünsche, wie z. B. der Einsatz von nicht auf
dem Untersuchungsauftrag gelisteten Antibiotika im Resistogramm, können jederzeit
abgesprochen werden. Das aktuellste Projekt ist die Etablierung einer Real-Time PCR
für die Mastitisdiagnostik.
Neben der Arbeit im Labor steht Frau Dr.
Nebel auch für Vorortberatungen zum Thema Eutergesundheit und Mastitis zur Verfügung. Auch bei akuten Problemen mit Mastitiden in Ihrem Bestand hilft Ihnen Frau Dr.
Nebel gerne bei der Erarbeitung von Sanierungskonzepten.
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Blickpunkt Rind
3 I 2013
41
LKV-Info
LKV und RBB auf der 23. BraLa
Nicht nur den Fachbesuchern sondern gerade den vielen Gästen aus dem Umland bietet
die BraLa Möglichkeit, Antworten zu speziellen Fragen aus allen Bereichen der Landwirtschaft zu erhalten.
Der LKV Brandenburg lieferte an seinem
Stand im Milchzelt Informationen aus seinem
vielfältigen Angebotsspektrum. Dabei wurde
darauf geachtet, dass die Themen auch für
Nicht-Landwirte ansprechend und spielerisch
nahegebracht wurden. Interessiert ließen
sich die Besucher z. B. die verschiedenen Bodenarten erklären und nutzten die Gelegenheit, selbst einmal Bodenarten zu bestimmen. Sie konnten auch versuchen, die Anzahl der Körner verschiedener Getreidesorten
zu schätzen oder beteiligten sich am Gemeinschaftsquiz mit dem Landesbauernverband
über landwirtschaftliche Fragestellungen. Als
Belohnung wurde täglich ein glücklicher Sieger durch den LBV ausgelost, der einen großen Korb landwirtschaftlicher Produkte mit
nach Hause nehmen durfte.
Ein weiteres Schwerpunktthema der BraLa
waren Informationen über die grünen Berufe,
da eine moderne Landwirtschaft qualifizierten Nachwuchs erfordert. An vielen Ausstellungsständen, so auch bei den Mitarbeitern
des LKV, konnte junge Leute Auskunft über
Ausbildungsinhalte und spätere Einsatzmöglichkeiten einholen.
Am späten Nachmittag zog es wie auch in
den zurückliegenden Jahren viele neugierige
W Wer schätzt besser?
42
W Minister Jörg Vogelsänger mit den ausgezeichneten Milchlieferanten
Besucher zum Schaumelken in das RBB-Zelt.
Kommentiert durch einen Milcherzeugerberater des LKV Brandenburg zeigten Mitarbeiter
der RBB GmbH, welche Handgriffe und Tätigkeiten notwendig sind, um qualitätsgerecht
Milch zu gewinnen.
Ehrung der Milcherzeuger mit der
­besten Milchqualität
Ein Highlight der diesjährigen BraLa war die
Auszeichnung der Brandenburger Milchlieferanten mit der besten Milchqualität. Aus den
Händen des Ministers für Infrastruktur und
Landwirtschaft, Herrn Jörg Vogelsänger,
nahmen Vertreter aus fünf milchproduzierenden Betrieben am Eröffnungstag eine gläserne Trophäe als sichtbares Zeichen der Anerkennung entgegen. Um zu dem Kreis der
Auserwählten zu gehören, waren die Anforderungen sehr hoch angesetzt.
Im gesamten Jahr 2012 mussten folgende
Kriterien eingehalten werden:
- < 150.000 Zellen je ml im Mehrmonatsmittel
- < 13.000 Keime je ml im Mehrmonatsmittel
- kein Nachweis von Fremdwasser
- kein positives Hemmstoffergebnis.
W Große Aufmerksamkeit bei der Erläuterung des Schaumelkens
Blickpunkt Rind
Fotos: LKV
3 I 2013
Zu den Ausgezeichneten gehörte der Landwirt Ralf Tornow aus Ribbeck im Landkreis
Oberhavel. Seine Holstein-Herde besteht aus
90 Milchkühen. Herausragend ist nicht nur
seine Milchqualität, auch die Inhaltsstoffe lagen weit über dem Brandenburger Durchschnitt. Stolz nahm Frau Glanz die Auszeichnung für den Betrieb entgegen.
Mit der GbR Bodien wurde ein weiterer Milchlieferant aus dem Landkreis Oberhavel geehrt. Die Milchleistung seiner 100 Milchkühe
lag mit 10.541 kg deutlich über dem Brandenburger Durchschnitt. Noch in diesem Jahr
wird Herr Bodien Melkroboter in seinem Stall
einbauen und so neue Wege in der Herdenbewirtschaftung beschreiten.
Mit beinahe 500 Milchkühen freute sich die
Milchhof Klosterfelde GbR aus dem Landkreis Barnim über die Auszeichnung. Herr
Hasler und Herr Bogott nahmen die Trophäe
entgegen. Auch in diesem Betrieb liegt die
Milchleistung über dem Landesdurchschnitt.
Die Agrogenossenschaft Neuküstrinchen aus
dem Landkreis Märkisch-Oderland hat unter
den Geehrten die höchste Milchleistung pro
Tier aufzuweisen. Mit ca. 11.500 kg gehörte
Neuküstrinchen zu den 15 Brandenburger
Betrieben mit der höchsten Jahresleistung
2012 und war bester Milcherzeuger in dieser
Kategorie seines Landkreises. Herr Hamann,
Geschäftsführer der Genossenschaft, bekam
die Auszeichnung vom Minister überreicht.
Last but not least erfüllte auch die Agrar
GmbH Fehrbellin über das gesamte Jahr die
hochgesteckten Zielwerte. Unter den Ausgezeichneten wird in diesem Betrieb mit ca.
1.800 die größte Anzahl an Milchkühen ge-
W Die Kollektion Kühe der Rasse des Jahres auf der BraLa.
halten. Herr Fuchs, Leiter der Milchproduktion, freute sich über die öffentliche Anerkennung.
Wir gratulieren den ausgezeichneten Betrieben für diese hervorragenden Ergebnisse
und wünschen ihnen für die weitere Arbeit
viel Erfolg.
Rinderzüchter mit Rassevielfalt
Das RBB-Zelt hatte seinen festen Platz am
großen Ring und war mit der großen Vielfalt
an Fleischrindrassen Publikumsmagnet. Am
Freitag stand die Landesfleischrinderschau
auf dem Programm. Aber auch die Milchrinder sorgten mit ausgewählten Spitzentieren
aus dem RBB-Zuchtprogramm diesmal für
besonderes Interesse.
W Auszeichnung der „Rasse des Jahres“ und Ehrung für den „Verdienten Züchter“: Axel Schulze, Agrargenossenschaft eG Frankena neben „Emely“.
Blickpunkt Rind
3 I 2013
Rasse des Jahres 2013
Die Deutschen Holsteins – Schwarzbunt –
sind die im Land Brandenburg am stärksten
verbreitete Rinderrasse. Die Kühe besitzen
von Natur aus das Potenzial, viel Milch zu
produzieren. Durch Zucht, verbessertes Herdenmanagement und weiterentwickelte Haltungsverfahren konnte die Jahresleistung pro
Kuh auf durchschnittlich 9.416 M-kg (A+BKühe 2012, RZB eG) gesteigert werden. Damit tragen die Milchkühe nicht nur zum Einkommen der Landwirte bei, sondern produzieren ein wertvolles, rundum qualitätsgeprüftes Lebensmittel. Die Rinderproduktion
prägt zudem mit der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung der Flächen die Kulturlandschaft Brandenburgs. Die Deutschen Holsteins spielen also eine wichtige Rolle für die
Sicherung von Arbeitsplätzen auf dem Land
W Milchkönigin Saskia Storm.
Fotos: RBB
43
LKV-Info
für den Berufsstand machen. Auf charmante
Art wird es ihr gelingen, Informationen zu vermitteln und Verständnis für die Arbeit der
Landwirte zu wecken.
Die Milchkönigin wird unterstützt vom Landesbauernverband, von der RBB GmbH, dem
LKV, von Molkereien und dem MAFZ.
Jungzüchtertag
W Der Schüritz-Tiertransporter brachte Tiere zur BraLa und war an dem Wochenende für Besucher zugänglich,
die sich so ein reelles Bild von sachgerechten Tiertransporten machen konnten. Im Rahmen der Tierschauen wurden Informationen zu dieser Thematik vermittelt und von den Jungzüchtern praktisch dargestellt.
sowie in der verarbeitenden Industrie, für die
Landschaftspflege und die Versorgung der
Menschen. Gründe genug, sie als „Rasse des
Jahres 2013“ zu ehren! Die Agrargenossenschaft eG Frankena nahm am Eröffnungstag
der BraLa stellvertretend für die Züchterkollegen die Auszeichnung entgegen. Der Vorstandsvorsitzende Axel Schulze freute sich
über die Ehrung. Frankena war selbst mit
zwei Kühen im Ring – Laudan-Tochter
„Princess“ und „Emely“ von Eminem, die in
der 3. Laktation auf der BraLa EX 90 bewertet worden ist.
Charmante Werbung in Sachen Milch
Saskia Storm, Studentin der Agrarwissenschaften in Berlin, wurde anlässlich der Eröff-
nung der BraLa am 9. Mai 2013 für ein weiteres Jahr zur Brandenburger Milchkönigin
gekrönt. Ihr Interesse an Rindern, Praktika
bei der RBB GmbH und in einem renommierten Zuchtbetrieb, Aktivitäten bei den Jungzüchtern und nicht zuletzt ihr Nebenjob als
Hostess sind gute Voraussetzungen für diese
öffentlichkeitswirksame Arbeit. Die 23 jährige Saskia ist fachlich im Bilde und scheut
auch den Kontakt zu Menschen nicht. Gegenwärtig schreibt sie an Ihrer Masterarbeit, um
ihr Studium der Agrarwissenschaften an der
Humboldt-Universität zu Berlin im Herbst dieses Jahres erfolgreich abschließen zu können. Ein ereignisreiches Jahr als Milchkönigin liegt bereits hinter ihr. Sie wird bis zur
BraLa 2014 die Interessen der Milchbauern
in der Öffentlichkeit vertreten und Werbung
W Die BraLa und ihre (besonders) schönen Seiten: Minister Jörg Vogelsänger eröffnete die BraLa.
44
Am Wochenende stand der Brandenburger
Jungzüchtertag im Mittelpunkt des Geschehens. Die Züchter von Morgen wetteiferten in
Theorie und Praxis und kürten in den Kategorien Milchrind und Fleischrind die besten Teilnehmer zum Champion.
Zahlreiche Fachinformationen „rund ums
Rind“ und ein moderner Tiertransporter der
Schüritz Tiertransporte- und Handelsgesellschaft mbH komplettierten das RBB-Programm in Paaren/Glien. Allen Züchtern, die
aktiv dabei waren und auch den Betrieben,
die ihre Tiere für die Ausstellung bereitgestellt haben, danken wir sehr herzlich für das
Engagement. Wieder einmal haben sich die
Jungzüchter nicht nur auf ihren Wettbewerb
konzentriert, sondern gemeinsam mit dem
RBB-Team dafür gesorgt, dass die Zuchtrinder auf der BraLa für Fachpublikum und
Schaulustige eine Reise wert waren.
W Elgard Kaehler,
Cornelia Buchholz
W Landrat Dr. Burkhard Schröder, der die positive Entwicklung des Ausstellungsgeländes unterstützt und vorangetrieben hat.
Blickpunkt Rind
3 I 2013
Maisernte 2013 –
Den technologischen Silierprozess gründlich vorbereiten
Die Produktion von Maissilage ist von vielfältigen Einflüssen abhängig.
Trockenmasseertrag je ha und der produzierte Energiegehalt/ha Maisfläche bestimmen
wesentlich die Ökonomie des Maisanbaus.
Aus Sicht der Tierproduktion sind zur Qualitätsbewertung weitere wichtige Parameter,
wie mikrobiologische Unbedenklichkeit und
Mykotoxinfreiheit von entscheidender Bedeutung. Zunehmend werden Silagepartien aus
Gründen zu hoher Gehalte an den Fusarientoxinen DON, ZON und Fumonisinen sowie
Maiskörnern, wie unlängst Importware, an
­Aflatoxinen fütterungsuntauglich.
Der Begriff Qualität wird immer umfassender
und erstreckt sich so auch auf Eigenschaften
wie erwünschtes Gärsäurenmuster, Alkoholfreiheit und gute aeorobe Stabilität.
Die betriebliche Maissilageproduktion muss
sich am späteren Verwendungszweck orientieren. Rinderproduktion und Biogasanlagen
haben viele Gemeinsamkeiten, aber auch entscheidende Unterschiede in den Anforderungen. So sind ein erhöhter Gehalt an Hefen und
davon der Anteil an laktatabbauenden Arten
für die Tierproduktion äußerst ungünstig. Erhöhte Hefeaktivität fördert die Alkoholbildung
und beeinträchtigt die Gesundheit der Tiere.
Milchkühe reagieren mit erhöhten Milchzellgehalten.
In Biogasanlagen müssen Alkoholgehalte
nicht negativ auf die Gasausbeute wirken.
Vor diesem Hintergrund müssen Maissilagen
zur Verfütterung von gesunden Maisbeständen stammen. Die Einhaltung standortabhän-
giger Erntezeitpunkte ist dafür entscheidend.
Technologische Eckpunkte der Maissilierung:
• Trockenmassegehalt der Maispflanze
30 bis 35 % / Maiskolben 50 bis 60 %.
• Mindestschnitthöhe 20 cm, bei Verdacht
auf Feldpilze bzw. Feldhefen höher schneiden
• Häcksellänge abhängig von betrieblichen
Bedingungen, generell sichert eine Häcksellänge von 0,4 - 0,8 cm bessere Verdichtungsmöglichkeiten und damit günstige Silierbedingungen
• Verteilung im Silo ist abhängig von Häcksellänge und TS-Gehalt des Materials.
Möglichst dünne Schichten (10 - 20 cm)
auftragen
• Walzleistung in t Gewicht = ¼ der max.
Erntemenge je Stunde. Walzgeschwindigkeit < 4 km/h, bei möglichst hohem Reifendruck (keine Zwillingsbereifung)
• Verdichtungsziel 850 bis 1000 kg FM/m3
• Abdeckung muss sofort nach Unterbrechung des Beschickungsprozesses erfolgen (Unterbrechungen sollten vermieden
werden)
•Trockenmassebestimmungen der ganzen Pflanze (einschließlich Kolben)
•Bestimmung der Kolbentrockenmasse
•Schlagbezogene Ermittlung eines Erntezeitfensters
Diese sind als Schnellbestimmungen im Labor organisiert und ermöglichen bei Eingang
bis Mittag am Folgetag eine Ergebnisübermittlung.
Ermittlung der Nährstoffgehalte im Siliergut
Während der Silierung sind tagesbezogene
Stichprobenuntersuchungen zum Nährstoffgehalt möglich und bei Verdacht auch zum
Mykotoxingehalt im Siliergut empfehlenswert.
So lassen sich gute Aussagen zum künftigen
Futterwert der Silage tätigen und strategische Einsatzmöglichkeiten ableiten.
Der LKV bietet seit einigen Jahren ein Untersuchungsprogramm zur Ermittlung eines
Erntefensters an. Gepaart mit den betrieblichen Erfahrungen lassen sich so bewährte
Strategien zur Erzeugung optimaler Maissilagen entwickeln.
Silageentnahme
Silierdauer mindestens 6 Wochen. Eine Verlängerung wirkt günstig auf die Nährstoffverdaulichkeit der Maissilage (keine Maiskörner
im Kot sichtbar).
Futterentnahmen aus dem Silostock sollten
Vorschübe im Winter von >1,5 m und im
Sommer von >2,5 m sichern. Eine den Stapel auflockernde Entnahmetechnik wirkt ungünstig.
Bei Anfragen zu Untersuchungen wenden Sie
sich bitte an unsere Kollegen
Tel. 03343365661.
Übersicht zu den Untersuchungsmöglichkeiten für
eine optimale Erntezeit
W J. Wegner
Termine 2013/2014
Monat
W
Oktober 2013
W
November 2013
W
Januar 2014
Termin
Veranstaltung
05.10.2013
Bundesschau Highland Cattle, Alsfeld
17.10.2013
„Blickpunkt Rind“, Paaren
07.11.2013
Tag des Fleischrindhalters, Götz
08./09.11.2013
Bundesjungviehschau Charolais, Northeim
27.11.2013
Milchkonferenz, Bronkow
09.01.2014
Milchrindtag
17.-26.01.2014
Internationale Grüne Woche, Berlin
Bundesjungviehschau Charolais, Northeim
W
März 2014
Blickpunkt Rind
17./18.01.2014
Bundesschau „Schwarz-Rot-Gold“ der extensiven Fleischrindrassen, Berlin ­(Internationale Grüne Woche)
05.03.2014
LKV-Generalversammlung
11.03.2014
Fleischrind-Bullenauktion, Groß Kreutz
3 I 2012
45
Rinderzucht- und Besamungsvereine
8. Kreistierschau Märkisch-Oderland
W Cornelia Buchholz
Die Wetterprognosen stimmten nicht gerade optimistisch und am Vortag der Veranstaltung war auf dem Schaugelände noch „Land unter“.
Aber Petrus hatte ein Nachsehen und bescherte den Akteuren und Besuchern der 8. Kreistierschau Märkisch-Oderland am 1. Juni in Steinbeck milde Temperaturen und regenfreie Stunden. Erst pünktlich zum
Abschluss der Schau fing es wieder an zu tröpfeln. Glück der Tüchtigen!
Die Agrargenossenschaft „Höhe“ e.G. in
Steinbeck hatte vis-à-vis ihrer Milchviehanlage einen Tierschau-Platz bestens vorbereitet. Die Kühe säumten den Richtring von
zwei Seiten – kurze Wege und ein flüssiger Ablauf waren garantiert. Die Info-Stände von LBV, LKV und RBB waren optimal
positioniert und das Gelände liebevoll ausgeschmückt.
45 Kühe aus 11 Betrieben bestritten in sieben Klassen den Wettbewerb der Deutschen Holsteins. Preisrichter war Markus
Schönherr. RBB-Zuchtinspektor Carsten
Tessendorff führte als Ringsprecher fachlich versiert und unterhaltsam durch das
knapp vierstündige Programm.
Den Auftakt gaben die Jungzüchter. Im Alter von 4 (Jakob Müller mit einem SuranKälbchen als jüngster Teilnehmer) bis 24
Jahren wetteiferten die Kinder und Jugendlichen in vier Altersklassen um die
bes­te Vorführleistung. Die Beste der Besten war an diesem Tag Jennifer Rades
(19) mit der Laudan-Färse „Physiker“ aus
der AG Oderbruch Zechin eG.
W „L‘amour“ (NOG Stan), die neue „Miss Märkisch-Oderland“ (AG Oderbruch Zechin eG)
Bei den Jungkühen setzte sich in der Siegerauswahl die Solan-Tochter „Sonneke“
aus der Agrar- & Milchprod. GbR Platkow
gegen ihre beiden Konkurrentinnen, „Jeffa“
(AP Oderbruch GmbH & Co AP KG Neulewin) und die große, sehr milchtypische
Alex­ander-Tochter „Bailando“ aus der Agrogen. Neuküstrinchen eG, durch.
W Auswahl der besten Euterkuh der Schau.
46
Blickpunkt Rind
3 I 2012
W Ehrung der 100.000-Liter-Kuh „Carmen“ von Carsten, LW Golzow BetriebsGmbH, als ein Programmpunkt der Kreistierschau (Milchkönigin Saskia Storm,
Gisela Karg, Hans-Jürgen Damke, Gerd Brunckhorst, Dr. Manfred Hammel)
„Lucinda“ (Logan x Laudan) war die Siegerin der Kühe in der 2. Laktation. Mit „Vivalavida“ (Eminem x Laudan) und „Mali“ (Eleve
x Laudan) gingen auch die anderen beiden
Ia-Platzierungen in dieser Kategorie an die
AG Oderbruch Zechin eG. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Triple!
Beeindruckend war die Qualität der älteren
Kühe ab 3. Laktation. Auch in diesen Klassen gelang es dem Veranstalter, dem Rinderzucht- und Besamungsverein MärkischOderland, einen sehenswerten Wettbewerb
auszutragen. Unschlagbar in dieser Konkurrenz war die absolut korrekte, imposante und hochleistende „L`amour“ (NOG
Stan x Eminem) in der 3. LA, die mit ihrem
W Tierschaugelände in Steinbeck.
Siegertitel dafür gesorgt hat, dass in Zechin tüchtig gefeiert werden konnte und
das Triple der Bayern ins Hintertreffen geriet. Sie wurde auch zur besten Euterkuh
der Schau gekürt. Guarini-Tochter Benedikta aus der Agrogen. Neuküstrinchen eG,
die sich in ihrer Klasse klar an die Spitze
setzen konnte, musste sich geschlagen geben.
Höhepunkt der Kreistierschau war die
Wahl der „Miss Märkisch-Oderland 2013“.
Enrico Krüger und Elke Glatzer nahmen
den großen Wanderpokal aus den Händen
von RBB-Geschäftsführer Bernd Adler entgegen – „L`amour“ hatte den Preisrichter
und auch die vielen Zuschauer am Ring ab-
Fotos: D. Kinter
solut überzeugt. Der LKV zeichnete die leistungsstärkste Kuh der Schau aus. Die Jefferson-Tochter „Josi“ aus der LW Golzow
Betriebs-GmbH qualifizierte sich dafür.
Zum Abschluss gab es noch ein schönes
Schaubild, bei dem auch alle anderen Tierarten sowie einige Fleischrinder und natürlich die Siegerkühe von dem Vereinsvorsitzenden Hans-Jürgen Damke noch einmal
gewürdigt wurden. Den Veranstaltern und
Organisatoren sowie den vielen Helfern
kann zu der gelungenen Kreistierschau nur
gratuliert werden. In zwei Jahren wird es
eine Neuauflage geben. Wie bisher praktiziert, dann auch wieder an einem neuen
Standort.
8. Kreistierschau MOL 01. Juni 2013
Klasse
Kategorie
I
1. Laktation
Prämie
1a
1a
1a
Siegerkuh Jung
II
2. Laktation
1a
1a
1a
Sieger 2. Laktation
III
ab 3. Laktation
1a
1a
Sieger Alt
Miss MOL
Leistungsstärkste Kuh
Blickpunkt Rind
3 I 2013
Kat.-Nr.
24
29
40
24
48
50
57
57
67
69
67
67
74
Name
V
MV
Besitzer
Sonneke
Jeffa
Bailando
Sonneke
Vivalavida
Mali
Lucinda
Lucinda
L'amour
Benedikta
L'amour
L'amour
Josi
Solan
Jeff
Alexander
Solan
Eminem
Eleve
Logan
Logan
NOG Stan
Guarini
NOG Stan
NOG Stan
Jefferson
Oliver
Agrar- & Milchprod. GbR Platkow
Oderbruch GmbH & Co AP KG Neulewin
Agrogen. Neuküstrinchen eG
Agrar- & Milchprod. GbR Platkow
Oderbruch Zechin eG
Oderbruch Zechin eG
Oderbruch Zechin eG
Oderbruch Zechin eG
Oderbruch Zechin eG
Agrogen. Neuküstrinchen eG
Oderbruch Zechin eG
Oderbruch Zechin eG
LW Golzow Betriebs-GmbH
Zenith
Oliver
Laudan
Laudan
Laudan
Laudan
Eminem
Lee
Eminem
Eminem
Pedant
47
Rinderzucht- und Besamungsvereine
19. Prignitz-Tierschau
W Cornelia Buchholz
Zu ihrer 19. Tierschau in Gulow hatten die Prignitzer Rinderzüchter am
6. Juli eingeladen. Die 41 Holsteins, die in acht Ringen von Frau A. Peck
aus dem WEU-Zuchtgebiet gerichtet wurden, waren eine relativ kleine,
aber absolut sehenswerte Kollektion aus diesem traditionsreichen
Zuchtgebiet!
Bei der Siegerauswahl der Jungkühe
(1. Laktation) gab es einen Doppelerfolg
für die Bernhard & Mathias Möller GbR,
Baarz. Ihre beiden Klassenbesten „MBL
Jasmin“ (Katalognummer 15) und „MBL
Heidi“ konnten sich gegen die ebenfalls
1a-platzierte „Suse“ (Strobel x Tugolo)
von der Landgenossenschaft Pröttlin e.G.
durchsetzen. Die Ashlar-Tochter Jasmin
glänzte als Siegerin mit einem exzellenten
Euter. Reservesiegerin Heidi (V: Howie)
führt wie ihre Stallgefährtin amerikanische
Blutlinien im Pedigree.
„Stella“ (Strobel x Laudan, Kat.-Nr. 34),
Jaeger GbR Blüthen, war bei den 13 Kühen in der 2. Laktation unschlagbar. Die
große, typstarke Kuh wurde zudem als
Beste Euterkuh der Schau geehrt.
In der 3. Laktation verwies die DouglasTochter „Elba“ (Kat.-Nr. 47) aus der RZB
Schulz GbR, Seedorf, die temperamentvolle „Monchen“ (Minister x Jefferson) auf
den Reservesiegerplatz. Beide Kühe zeichneten sich durch ihre hervorragenden,
W Siegerkuh jung „MBL Jasmin“.
48
hoch aufgehängten Euter aus. Albrecht
Beckmann, Pritzwalk, als Züchter von
Monchen konnte sich trösten, dass er sich
keiner geringeren als der zum Ende der
Schau gekürten „Miss Prignitz“ geschlagen geben musste.
Stark besetzt waren auch die beiden Klassen der Kühe ab 4. Laktation. Die sehr jugendlich wirkende „MBL Natali“ (Derek 2
x Boss II) in der 6. Laktation aus der bereits erfolgreichen Möller GbR bekam den
berühmten Klaps als Reservesiegerin und
machte damit den Weg frei für die jüngere
Anwärterin auf die Schärpe. Viele sahen
die Miss Prignitz 2011 „Jalta“ (Juote x
NOG Preuse, Kat.-Nr. 59) schon erneut triumphieren. Aber in diesem Jahr musste
sie sich in der 4. Laktation mit viel Stil und
Eleganz als Siegerin der älteren Kuhklassen „begnügen“. Die Lenzener Wische
Rinderzucht GmbH wird es trotzdem gefreut haben.
Ein schönes Abschlussbild, die vier Spitzenkühe zur Auswahl und Siegerehrung
der Miss Prignitz 2013 „Elba“ noch einmal
im Ring zu erleben. Sonderpreise gab es
für die leistungsstärksten Kühe der Konkurrenz. Der LKV zeichnete die LentiniTochter „Leondra“, Pröttlin, in ihrer 8. Laktation für die höchste Lebensleistung aller
Schaukühe aus (97.838 M-kg). Für die
höchste durchschnittliche Leistung je Laktation wurde „Liese“ von NOG Leago geehrt: 4/3 LA. 13.551 M-kg, 470 F-kg, 410
E-kg. Ihr Züchter, die Agrargenossenschaft Karstädt eG, stellte mit 9 Kühen
und 6 Tieren für den Jungzüchterwettbewerb sowie einer Kuh mit Kalb der Rasse
Fleckvieh-Fleisch das größte Kontingent in
Gulow.
Die jüngsten Vorführer auf der PrignitzTierschau durften sich alle über einen 1aPlatz mit dazugehöriger Medaille, über Pokal und Geschenke freuen. Das war auch
gerecht, denn alle fünf Teilnehmer zwischen 4 und 6 Jahren in dieser Klasse haben sich mit ihren Kälbchen große Mühe
W Reservesiegerin „Monchen“ in der 3. La.
Blickpunkt Rind
3 I 2013
19. Prignitztierschau 06.07.2013
Klasse
Kategorie
I
1. Laktation
Präm.
Kat.-Nr.
Name
V
MV
Besitzer
1a
13
MBL Heidi
Howie
Journalist
Möller GbR Bernhard & Mathias, Baarz
1a
15
MBL Jasmin
Ashlar
Mr Minister
Möller GbR Bernhard & Mathias, Baarz
1a
27
Suse
Strobel
Tugolo
Landgenossenschaft Pröttlin e.G.
15
MBL Jasmin
Ashlar
Mr Minister
Möller GbR Bernhard & Mathias, Baarz
Sieger Jungkühe
13
MBL Heidi
Howie
Journalist
Möller GbR Bernhard & Mathias, Baarz
1a
34
Stella
Strobel
Laudan
Jaeger GbR
1a
40
Rosi
Ramos
Minister
Landgenossenschaft Pröttlin e.G.
34
Stella
Strobel
Laudan
Jaeger GbR
Reservesieger
II
2. Laktation
Sieger Kühe 2. Laktation
Reservesieger
III
3. Laktation
1a
40
Rosi
Ramos
Minister
Landgenossenschaft Pröttlin e.G.
47
Elba
Douglas
Mtoto
RZB Schulz GbR
Sieger Kühe 3. Laktation
47
Elba
Douglas
Mtoto
RZB Schulz GbR
Reservesieger
45
Monchen
Minister
Jefferson
Albrecht Beckmann, Pritzwalk
1a
59
Jalta
Juote
NOG Preuse
Lenzener Wische Rinderzucht GmbH
1a
IV
ab 4. Laktation
62
MBL Natali
Derek
Boss II
Möller GbR Bernhard & Mathias Baarz
Sieger ältere Kuhklassen
59
Jalta
Juote
NOG Preuse
Lenzener Wische Rinderzucht GmbH
Reservesieger
62
MBL Natali
Derek
Boss II
Möller GbR Bernhard & Mathias Baarz
Miss Prignitz
47
Elba
Douglas
Mtoto
RZB Schulz GbR
Beste Euterkuh
34
Stella
Strobel
Laudan
Jaeger GbR
Höchste Gesamtleistung
63
Leondra
Lentini
Boxer
Landgenossenschaft Pröttlin e.G.
Höchste Durchschnittsleistung
54
Liese
NOG Leago
Linstar
Agrargen. Karstädt eG
gegeben. Bei den Älteren ging es dann um
die beste Vorführleistung. Die Altersklasse
7-13 Jahre entschied Tim Reinecke aus
Groß Pankow für sich. Er führte „Celine“
aus der Zucht der PBK Rinderzucht GmbH
Schönhagen, die abschließend zum Besten Typtier der Jungzüchterkonkurrenz
gewählt wurde. In der folgenden Alters-
W Sabine Wegt mit „Scarlett“.
Blickpunkt Rind
3 I 2013
klasse 17-24 Jahre setzte sich die routinierte Sabine Wegt, Blüthen, mit ihrer schicken „Scarlett“ (Scaloni x Eminem) aus
der AG Karstädt an die Spitze.
Am Rande des Richtwettbewerbs gab es
Fleischrinder, Schafe und Schweine zu sehen – und natürlich Pferde im Rahmen der
Fohlenschau.
Der Prignitz-Tierschauverein e.V. hat eine
schöne Veranstaltung bei bestem Wetter
organisiert. Der Dank geht an die vielen
fleißigen Helfer im Hintergrund, an die
Sponsoren und Förderer der Schau und
natürlich an alle Züchter, die mit ihren Tieren für ein hohes Niveau der 19. PrignitzTierschau gesorgt haben.
W Die besten Kühe auf einen Blick. Herzlichen Glückwunsch!
Fotos: D. Kinter
49
Jungzüchter
BraLa 2013
für die Brandenburger Jungzüchter eine gelungene
Jubiläums-Veranstaltung
W Paul Bierstedt, Alexandra Thier
Vom 9.-12. Mai 2013 fand die alljährliche Brandenburger Landwirtschaftsausstellung auf dem MAFZ-Gelände in Paaren/Glien statt. Diese
BraLa sollte für die Brandenburger Jungzüchter eine ganz besondere
werden, denn es jährte sich zum 15. Mal der Brandenburger Jungzüchtertag, ein kleines Jubiläum.
Traditionell ist die Anreise der Jungzüchter
am Freitagabend, damit alle motiviert und
voller Elan in den ersten Wettbewerbstag
starten können. Begonnen haben die
Fleisch­rindjungzüchter am Samstag – ein
toller Auftakt für die beiden Jubiläumstage.
Zunächst hieß es, sich und sein Tier auf
Hochglanz zu bringen und ab in den Ring,
sein Bestes zeigen. In diesem Jahr stellten
sich 17 Fleischrindjungzüchter den kritischen Augen von Johannes Bock (ZBH).
Mit viel Ruhe und klarer Kommentierung
richtete der aktive Jungzüchter aus Hessen
die Klassen und ermittelte die Sieger. In der
ersten Altersklasse hatte die auch schon in
den letzten Jahren sehr erfolgreiche Linda
Polzfuß mit ihrem kleinen Charolaisbullen
„Haribo“ von Thekla Zachert die Nase vorn.
Dicht gefolgt von keinem Unbekannten,
nämlich Lukas Zorn, der es seinem großen
Bruder Marco gleichtat und eine tolle Vor-
führleistung zeigte. Auch in der nächsten
Klasse spielten die „Zorns“ ganz vorne mit.
Fabian konnte mit seiner ruhigen und doch
konzentrierten Vorführweise den Richter
überzeugen und sicherte sich den ersten
Platz. Gefolgt wird er von einem Jungzüchter, den man an diesem Tag noch nicht in
Schlips und Kragen erwartet hätte. Felix Elbrecht, eigentlich bei den Milchrindern beheimatet, wollte sich in diesem Jahr auch
bei den Fleischrindjungzüchtern messen.
Dies ist ihm wunderbar geglückt und der
zweite Platz ist der verdiente Lohn. Bei der
spannenden Siegerauswahl Jung hatte Johannes Bock kein leichtes Brot, denn die
vier Anwärter sind trotz ihres jungen Alters
schon kleine Profis. Am Ende war an dem
harmonischen Pärchen Linda und Haribo
kein Vorbeikommen und somit erhielt Linda
zum dritten Mal in Folge (!) die Schärpe des
besten Vorführers Jung. Auch in der ersten
W Der verdiente Sieg beim Gruppenwettbewerb ging an diese harmonische Limousin-Gruppe.Foto: A. Menrath
50
Klasse der älteren Jungzüchter ging der Siegeszug der Berliner Limousinzüchter weiter.
Marco Zorn konnte auf ganzer Linie überzeugen und führte diese Klasse an. An zweiter Stelle konnte sich Marcus Kaiser mit seiner Uckermärkerfärse platzieren. In der ältesten Jungzüchterklasse kam es zu einem
Stechen zwischen zwei „Gut Kemmenern“:
Paul Bierstedt und Mathias Bodylski. Am
Ende konnte Paul mit seiner Färse „Soda P“
nicht nur den Klassensieg, sondern auch die
Endauswahl für sich entscheiden. Die Siegerschärpe war ein schöner Abschluss für
seine aktive Jungzüchterkar­riere.
In diesem Jahr wurde außerdem in jeder
Klasse das Paar gekürt, welches am besten
herausgebracht worden war. Hierbei soll die
Arbeit im Vorfeld und die Harmonie zwischen Tier und Jungzüchter honoriert werden. Diese Auszeichnung kann als ein Pendant zur Typtierauszeichnung bei den Milchrindern gesehen werden.
Aber das ist noch längst nicht alles, was dieser Samstag zu bieten hatte. Schon zum
zweiten Mal fand der Oldie-Wettbewerb statt
– wie auch im Vorjahr von den ehemaligen
Jungzüchtern mit großer Resonanz angenommen. Gerichtet wurde die Klasse der
Milchrinder von Alexander Braune (RSA).
Das Amt des Richters war nicht einfach, da
das Vorführniveau der ü25-jährigen auf sehr
hohem Niveau lag. Letztendlich entschied
sich Alexander, Jessica Wollf auf den ersten
Platz zu stellen, dicht gefolgt von Ralf Donath. Nicht nur das Richten der Oldies, auch
den letzten Schliff vieler Vorführtiere, wie
z. B. das Aufstellen und Angleichen der Top­
line, übernahm Alex. Dafür ein großes Dankeschön von allen Jungzüchtern.
Blickpunkt Rind
3 I 2013
W Gepannt und kritisch beobachtet der Nachwuchs die Leistung der Oldies.
Auch bei den Fleischrind-Züchtern fanden
sich viele junggebliebene Züchter, die ihr
Können unter Beweis stellen wollten. Nach
einigen spannenden Minuten konnte auch
hier Jessica Wolff den 1. Platz für sich verbuchen, gefolgt von Anke Zorn und Bodo
Wegt. Von nun an soll der Oldie-Wettbewerb zwar einen festen Platz auf der BraLa
bekommen, wird aber nur noch alle zwei
Jahre stattfinden.
Nach diesen ersten Höhepunkten folgten
für alle Jungzüchter die Theoriewettbewerbe. In gewohnter Weise konnten die Jungzüchter auf Anne Menrath (RBB) zählen, die
bei den Wettbewerben der Fleischrind-Jungzüchter die Leitung übernahm. Sehr anschaulich und für alle verständlich erklärte
sie die Tierbeurteilung an einer jungen
Fotos: A. Menrath
W Die jüngste Teilnehmerin war die 6-jährige Maria
Arndt, die ihr Kälbchen großartig vorgeführt hat.
Fleckviehkuh. Die Jungzüchter stellten im
Anschluss ihr Können unter Beweis und beurteilten zwei weitere Kühe. Hierbei bewies
Maria Niedeggen ein gutes Auge und gewann gekonnt diesen Wettbewerb. Bei dem
Rangierwettbewerb hatten alle einmal die
Möglichkeit, selbst Richter zu spielen. Hierfür betraten 4 Uckermärkerfärsen den Ring
und präsentierten sich den Jungzüchtern.
Der erst zehn Jahre alte Lukas Zorn lag mit
seiner Rangierung genau richtig und konnte
den Wettbewerbssieg mit null Abweichungen zu der Rangierung von Anne Menrath
für sich verbuchen. Bei den älteren Jungzüchtern hatte Paul Bierstedt in beiden
Wettbewerben die Nase vorne.
Auch ein kleiner Überraschungswettbewerb
stand in diesem Jahr auf dem Plan. Als zukünftige Landwirte ist es wichtig, schätzen
zu können, wie schwer wohl das ein oder
andere Rind ist. Daher bestand hier die Aufgabe darin, zehn ausgewählte Rinder, vom
Dexterkalb bis zum Charolaisbullen, zu finden und deren Gewicht möglichst genau zu
schätzen. Bei dieser „Schnitzeljagd“ durchs
Rinderzelt hatten die Jungzüchter viel Spaß
und bewiesen schon ein sehr gutes Gefühl
für die Gewichte der doch sehr unterschiedlichen Rinder.
W Bester Vorführer bei den jüngeren Milchrindjungzüchtern wurde Felix Ziem mit
der Samburu-Tochter Escada.
Blickpunkt Rind
3 I 2013
Auch die Milchrindjungzüchter waren an
diesem Tag bereits im Wettbewerbsfieber.
Dabei lagen die Theoriewettbewerbe im Fokus. Der erste Teil bestand aus der Tierbeurteilung. Um zuvor einen Einblick in dieses
Bewertungsgeschehen zu erhalten, beurteilte Imke Hecker, RBB, mit souveränen, leicht
verständlichen Kommentaren und Erläute-
W Gekonnt vorgeführt und mit dem Sieg belohnt – Pierre Dabow mit der Plan ZTochter Cranne.
51
Jungzüchter
W Bestes Typtier wurde die Colt-P-Tochter Hailey-Red aus der Seydaland RZ
GmbH.
Fotos: A. Menrath
rungen zu den Bewertungskriterien eine
Jungkuh vor, so dass im Anschluss zwei
weitere Rinder selbstständig von den Jungzüchtern beurteilt werden konnten.
Nachdem der erste Part abgeschlossen
war, traten drei weitere Kühe in den Ring.
Das konnte nur eines heißen: der Rangierwettbewerb klopft an. Schon galt es, das Erlernte anzuwenden, die Tiere zu vergleichen
und die Klasse aus fünf Tieren zu rangieren.
Als alle Theoriebögen abgegeben waren,
übernahm Michael Bodien das Amt des
Richters. Er kommentierte seine Richtentscheidung kompetent und nachvollziehbar.
W Rot ist Trumpf – die Gruppe aus Seyda freute sich über den Sieg im MilchrindGruppenwettbewerb.
Nach einem ereignisreichen Tag ist der
Hunger groß. Doch zuvor wurden die Gewinner der Theoriewettbewerbe bekannt gegeben (s. Tabelle). Im Anschluss wurde das
Buffet eröffnet und bei guter Laune neben
den Schaukühen (kann es einen schöneren
Background geben?!) diniert.
Es war der 15. Brandenburger Jungzüchtertag, die Jungzüchter kennen sich untereinander. Da war es an der Zeit, die Stärken
und vielleicht auch kleinen Macken, welche
die jeweilige Person durchaus sympathisch
machen, zu ermitteln. Das geschah in Form
von Stimmzetteln, auf dem jeder zu einer
W Etwas nass, aber glücklich – die Gewinner 2013 Alexandra Thier, Paul Bierstedt, Linda Polzfuss und
Charlotte Sophie Röder.
52
Kategorie einen Jungzüchter auflisten durfte. Während das Prüfungskomitee am Auswerten war und das reichhaltige Abendbrot
bei geselliger Musik verdaut wurde, wurden
die JZ auf Herz und Nieren geprüft. Angefangen beim Apfeltauchen über Limbo bis
hin zum Wettmelken am Gummieuter, wo
die vier Seniorjungzüchter (ü25 darf sich
geschmeichelt fühlen) ihr Können unter Beweis stellten. Nachdem der Zenit der körperlichen Ertüchtigung mit dem Wettmelken erreicht wurde, standen die Gewinner
der Umfrage fest. Sieger der Kategorien wie
z. B. „Hilfsbereitschaft“ oder „Tollpatsch“
bekamen kleine Präsente. Diese wurden
meist mit Freude angenommen. Der Abend
neigte sich dem Ende zu. Ein letztes Mal
wurde zu den Tieren geguckt, und dann
ging es ab ins Zelt, den Wohnwagen oder
auch ins Hotel, um Kraft zu tanken für den
morgigen Tag.
Sonntag – Schautag der Milchrindjungzüchter – die große Chance, sein Können unter
Beweis zu stellen und sich mit den anderen
Brandenburger Jungzüchtern zu messen.
„Wird mein Rind laufen? Kann ich den
Preisrichter von meinem Können überzeugen? Ohjee bin ich aufgeregt. Ein letztes
Mal die Toilette aufsuchen ... toi toi toi und
los geht’s. Vorwärts in den Ring einziehen,
Konzentration auf Tanja Staggen, die Preisrichterin (RSH), und mein Vorführtier.“ So
oder so ähnlich wird es wohl jedem Teilnehmer an diesem Tag gegangen sein. Letztendlich gibt es nur eine(n) beste(n)
Vorführer(in) Jung und Alt.
Blickpunkt Rind
3 I 2013
Ergebnisse 15. Brandenburger Jungzüchtertag – Milchrinder 51 Teilnehmer, Preisrichterin Tanja Staggen (RSH)
Vorführwettbewerb DH
1a
1b
Typtier
Klasse 1 (6-7 Jahre)
Klasse 2 (8 Jahre)
Klasse 3 (9-12 Jahre)
Klasse 4 (11-13 Jahre)
Klasse 5 (14-15 Jahre)
Sieger jung:
Klasse 6 (16-17 Jahre)
Klasse 7 (17-19 Jahre)
Klasse 8 (20-22 Jahre)
Klasse 9 (24-25 Jahre)
Klasse 10 (Kuhklasse)
Sieger alt:
Bestes Typtier:
Gruppenwettbewerb
Elisabeth Kase, 7, Seyda
Elias Fromm, 8, Seyda
Greta Letsch, 9, Seyda
Paul-Martin Fromm, 12, Seyda
Felix Ziem, 15, Buckow
Felix Ziem
Katja Kase, 16, Seyda
Christin Richter, 18, Seyda
Anika Johne, 22, Vehlefanz
Pierre Dabow, 25, Turnow
Stephanie Pietzsch, 22, Spreenhagen
Pierre Dabow
SL Hailey-Red, Seyda
Katja Kase
SL Hailey-Red (V: Colt-P), Seyda
1. Platz
Leon Feuerherd, 13 Jahre
Beatrice Richter, 15 Jahre
Charlotte Sophie Röder, 15 Jahre
Hannes Benz, 7, Buckow
Alida Nitsche, 8, Seyda
Vivienne Grosser, 11, Seyda
Frans Ziem, 13, Buckow
Charlotte Sophie Röder, 15, Seyda
Ikana (V: Kairo), Fred Ziem, Buckow
SL Adria (V: Admiral), Seyda
SL Toshiba (V: Gold-Red), Seyda
Ombra 3 (V: Shamrock), Seyda
SL Gandessa (V: Gandolf), Seyda
Theresa Betker, 16, Kerkow
Katharina Stranz, 17, Seyda
Alexandra Thier, 20, Hohenseefeld
Nina Franzisky, 24, Seyda
Felix Wirtz, 22, Hohenzieritz
SL Hailey-Red (V: Colt-P), Seyda
SL Camira 1 (V: Beacon), Seyda
Lafayette (V: Levin), Thier/Wenzel GbR
SH Jean (V: Explode), Seyda
Princess (Goldwin), Seyda
Beatrice Richter
SL La Rouge (V: Lawn-Boy), Seyda
2. Platz
Felix Ziem, 15 Jahre
Felix Elbrecht, 15 Jahre
Luca Tabea Brendicke, 9 Jahre
Hermann Jermis, 13 Jahre
Maria Niedeggen, 12 Jahre
Gina Schütze, 12 Jahre
Charlotte Kinter, 7 Jahre
Nina Franzisky, 24 Jahre
Elisabeth Leisker, 19 Jahre
Alexandra Thier, 20 Jahre
Sabine Wegt, 23 Jahre
Pierre Dabow, 25 Jahre
Katja Kase, 16 Jahre
2. Platz
Beatrice Richter, 15 Jahre
Nina Franzisky, 24 Jahre
Greta Letsch
SL Toshiba (V: Gold-Red), Seyda
3. Platz
Jens-Peter Schlieper, 13 Jahre
Richtwettbewerb HF
bis 15 Jahre
ab 16 Jahre
Isabell Sanselzon, 23 Jahre
Theresa Betker, 16 Jahre
Lisa Schlunke, 20 Jahre
Christin Richter, 18 Jahre
Tierbeurteilung HF
bis 15 Jahre
ab 16 Jahre
JUNIOR-CHAMPION:
GRAND CHAMPION:
1. Platz
Charlotte Sophie Röder, 15 Jahre
Alexandra Thier, 20 Jahre
Charlotte Sophie Röder, 15 Jahre
Alexandra Thier, 20 Jahre
Richterin Tanja Staggen argumentierte
sachlich, genau und mit Fachkompetenz,
was die ausschlaggebenden Punkte waren,
Charlotte Sophie Röder und Pierre Dabow
zu den besten Vorführern der Altersklassen
zu machen. Bald darauf wurde das Beste
Typtier über alle Klassen ermittelt. Dieses
Jahr nahm die Seydaland GmbH den Titel
für die rotbunte Colt-P-Tochter „SL HaileyRed“ mit nach Hause.
Es folgte der Gruppenwettbewerb. Hierbei
besteht die Aufgabe darin, dass sich drei
Jungzüchter finden, deren Tiere am besten
zueinander passen. Wichtig ist zum einen,
dass die Tiere ein harmonisches Gesamtbild geben. Wenn dann zum anderen auch
Blickpunkt Rind
3 I 2013
Michael Rebischke, 17 Jahre
Ariane Mai, 24 Jahre
3. Platz
Jens-Peter Schlieper, 13 Jahre
Anika Johne, 22 Jahre
W Trotz der Abkühlung von oben hielt sich die gute Laune bei allen Teilnehmern bis zum Schluss.
Foto: A. Menrath
53
Jungzüchter
W Anlässlich des 15. Jungzüchtertages ehrte der Verein verdiente Persönlichkeiten mit der Ehrenmitgliedschaft.
Foto: A. Menrath
noch die Fellfärbung als optisches Schmankerl übereinstimmt (s. Foto) – wie es den
Jungzüchtern Katja Kase, Beatrice Richter
und Greta Letsch aus Seyda gelungen ist –
hat man den Sieg in der Tasche.
Doch nicht nur bei den Milchrindern war in
diesem Jahr die Farbe „Rot“ Trumpf. Auch
bei den Fleischrindern konnten die Jung-
züchter Fabian Zorn, Marco Zorn und Felix
Wirtz mit ihrer tollen Limousingruppe Cornelia Buchholz (RBB) überzeugen und sich
den Siegertitel in diesem Wettbewerb sichern.
Am Nachmittag ging es ein letztes Mal in
den großen Ring, wo die Jungzüchter des
Jahres ausgezeichnet wurden: Martin Netzker (FR) und Felix Elbrecht (MR). Dann auf
einmal … es schien, als sei der Himmel zu
Tränen gerührt, als Jungzüchter aller Nutztierrassen im Ring standen, und ein Platzregen trat über uns. Nahtlos wurde die Preisübergabe im RBB-Zelt fortgeführt. Die
Champions 2013, Charlotte Sophie Röder
(Milchrindjungzüchter jung), Alexandra
Thier (Milchrindjungzüchter alt), Linda Polzfuß (Fleischrindjungzüchter jung) und Paul
Bierstedt (Fleischrindjungzüchter alt), wurden gebührend mit einer Sektdusche gefeiert.
Abschließend wurden, anlässlich des 15.
Brandenburger Jungzüchtertages, neun verdiente Förderer des Jungzüchtervereins zu
Ehrenmitgliedern ernannt. Pierre Dabow
überreicht die Ehrenurkunde und einen
Wandteller an Bernd Adler, Sven Deter, Wilfried Zachert, Peter Schollbach, Bodo Wegt,
Ralf Donath, Fred Ziem, Roland Lück und
Yvonne Brendicke. Ein würdiger Abschluss
einer tollen Jubiläums-Veranstaltung!
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen
Mitwirkenden und Förderern für die Unterstützung und freuen uns auf einen schönen
und erfolgreichen Wettbewerb 2014!
Ergebnisse 15. Brandenburger Jungzüchtertag – Fleischrinder 17 Teilnehmer, Preisrichter Johannes Bock (ZBH)
Vorführwettbewerb FR
1a
1b
Klasse 1 (6-11 Jahre)
Klasse 2 (15-17 Jahre)
Siegerauswahl jung:
Klasse 3 (16-21 Jahre)
Klasse 3 (24-25 Jahre)
Sieger alt:
Gruppenwettbewerb
Linda Polzfuss, 11, Brieselang
Fabian Zorn, 12, Berlin
Linda Polzfuss
Marco Zorn, 16, Berlin
Paul Bierstedt, 25, Halle
Paul Bierstedt
Fabian Zorn
Limousin
1. Platz
Maria Niedeggen, 12 Jahre
Paul Bierstedt, 25 Jahre
1. Platz
Lukas Zorn, 10 Jahre
Lucas Zorn, 10, Berlin
Felix Elbrecht, 15, Vehlefanz
Tierbeurteilung FR
jung
alt
Richtwettbewerb FR
jung
alt
Paul Bierstedt, 25 Jahre
Felix Wirtz, 22 Jahre
Marco Zorn, 16 Jahre
JUNIOR-CHAMPION:
GRAND CHAMPION:
Linda Polzfuss, 11, Brieselang
Paul Bierstedt, 25, Halle
54
Marcus Kaiser, 16, Kemmen
Mathias Bodylski, 22, Kemmen
Marco Zorn
Limousin
2. Platz
Felix Elbrecht, 15 Jahre
Anika Johne, 22 Jahre
2. Platz
Luca Tabea Brendicke, 9 Jahre
Linda Polzfuss, 11 Jahre
Tabea Stibbe, 7 Jahre
Fabian Zorn, 12 Jahre
Felix Elbrecht, 15 Jahre
Dominik Brundke, 16 Jahre
Anja Kroner, 24 Jahre
Daniel Blume, 17 Jahre
Anika Johne, 22 Jahre
Felix Wirtz
Limousin
3. Platz
Lena Brendicke, 11 Jahre
Anja Kroner, 24 Jahre
3. Platz
Blickpunkt Rind
3 I 2013
Erfolgreicher Bundeswettbewerb der Milchrind-Jungzüchter
im Rahmen der DHV-Schau
Alle zwei Jahre wieder haben die Jungzüchter aller Holstein-Zuchtverbände die
Gelegenheit, ihr Können im Vorführen auf
Bundesebene in Oldenburg zu beweisen.
Jeder Jungzüchterverband hatte die Möglichkeit, vier Jungzüchter in den Wettbewerb zu schicken. Diese mussten sich in
verbandseigenen Wettbewerben dafür
qualifizieren und waren somit die Besten,
die die Verbandsfarben in Oldenburg präsentieren durften.
Das Richteramt für diesen Wettbewerb
übernahm Patrick Rüttimann aus der
Schweiz, der auf Wunsch vieler Jungzüchter vor Beginn der Veranstaltung seine
grundlegenden Kriterien zur Bewertung
des Wettbewerbes darlegte.
In der ersten Altersklasse von 16-20 Jahren (Jung), die sich in drei Gruppen aufteilte, starteten Katja Kase und Alexandra
Thier, und in der Altersklasse 21-25 Jahren (Alt) Nina Franzisky und Pierre Dabow
für Brandenburg.
Gleich in der ersten Klasse konnte Katja
mit ihrer Lawn-Boy-Tochter „SL La Rouge“
in einer starken Gruppe einen guten 5.
Platz erreichen. Als nächstes ging Alexandra mit „Lafayette“ (V: Levin) an den
Start. Ihre Färse präsentierte sich etwas
unruhig, wurde aber gut von ihr im Griff
gehalten, so dass beide ein harmonisches
Bild abgaben. Bundessieger wurde in dieser Altersklasse Kristina Oltrogge vor
­Maren Schwarze (beide Masterrind).
Bei den „Älteren“ lief Nina Franzisky mit
ihrer Gandolf-Tochter „SL Gandessa“ als
erste in den Ring. Sie überzeugte mit einer
konstanten Vorführleistung und einem ruhigen Vorführtempo. Als vierter Starter für
Brandenburg ging dann Pierre mit „SL
­Camira 1“ (V: Beacon) in den Wettbewerb
und konnte sich nach einer tollen Präsentation seines Rindes den 1a-Platz in seiner
Klasse und für sein Tier den Titel „Typtier“
sichern. In der Endrunde stieg die Spannung am und im Ring enorm, denn den Zuschauern wurde eine tolle Vorführleistung
geboten. Auch die Brandenburger Jungzüchter verfolgten erwartungsvoll das Kön-
Blickpunkt Rind
3 I 2013
WDie stolzen Teilnehmer beim diesjährigen Bundeswettbewerb in Oldenburg.
nen ihres Vorsitzenden im Ring und jubelten begeistert, als dieser als Reservesieger
aus dem Stechen hervorging und sich nur
Nina Kleemann (VOST) geschlagen geben
musste. Und um noch einen drauf zu setzen, errang die sehr korrekte und typvolle
SL Camille 1 aus der Seydaland Rinderzucht GmbH & Co. KG den Reservesieg als
bestes Typtier. In der Stallgasse ging dann
dieser sehr erfolgreiche Tag mit einem
Glas Sekt und viel guter Laune zu Ende.
Ein herzliches Dankeschön geht an die
„Seydaraner“, die alleine drei Jungzüchter-Tiere zur Verfügung gestellt haben und
an die Thier/Wenzel GbR. Vielen Dank
auch an die RBB GmbH und an alle hinter
den Kulissen für die Unterstützung und die
Hilfe vor und während der Schau.
Pierre Dabow wird als Bundes-Reservesieger die Ehre haben, sich im Herbst auf der
Holstein-Schau in Cremona (Italien) internationalen Jungzüchterwettbewerbern zu
stellen und die Fahnen dort für Deutschland zu präsentieren. Wir wünschen ihm
dabei ganz viel Glück und Erfolg und drücken ihm die Daumen!!!
W Pierre Dabow, Thekla Zachert
W Die Besten der Besten – im Vordergrund Reservesieger der älteren Klassen Pierre Dabow. Fotos: D. Kinter
55
Jungzüchter
In diesem Beitrag soll ein Züchter hervorgehoben werden, die seit Jahren die Jungzüchter unterstützt und fördert und für den kein
Weg zu weit ist, wenn es um die Teilnahme „seiner“ Jungzüchter an den nationalen Wettbewerben geht.
Peter Schollbach, Gut Kemmen
Als Peter Schollbach am 1.1.1995 mit der
Herdbuchzucht begann, standen noch Limousin und Uckermärkerkreuzungen auf
dem Gelände des idyllischen Gutshofes in
Kemmen bei Calau. Heute ist der Name
Schollbach nicht mehr aus der Uckermärker-Szene wegzudenken. Mit 59 Kühen
und der dazugehörigen Nachzucht gelingt
es ihm, auf allen Veranstaltungen aktiv
mitzuwirken – und mit dabei die Jungzüchter!
Immer wieder gelingt es Peter z. B. durch
ein freiwilliges ökologisches Jahr (FÖJ),
junge Leute für die Rinderzucht zu begeistern. So auch Paul Bierstedt, der durch
eben dieses 2007 zu den Uckermärkern
und den Jungzüchtern in Brandenburg
fand und seitdem aktiv an den Vorführwettbewerben teilnimmt. Doch auch seine
Auszubildenden Mathias Bodylski und
Martin Netzker, die Studentin Anja Kroner
und der FÖJ‘ler Marcus Kaiser bereiten die
Tiere vor, betreuen sie auf den Schauen
und starten mit ihnen erfolgreich in den
Jungzüchter-Wettbewerben.
Bierstedt den Bundessieg nach Brandenburg holen, 2013 freute er sich über den
Titel „Grand-Champion“ auf dem Brandenburger Jungzüchtertag in Paaren/Glien.
Damit übernahm er diesen Titel von seiner
„Stallkollegin“ Anja Kroner, die mit dem
Jungbullen „Hermes“ im Vorjahr den begehrten Titel gewann. Und auch Mathias,
Martin und Marcus konnten wiederholt die
begehrten Pokale mit nach Hause nehmen. Wenn ein Jungzüchter Interesse hat
an Rindern, ist er auf Gut Kemmen herzlich willkommen und bekommt auch gerne
ein Tier „geliehen“. So konnte Stephanie
Pietzsch auf verschiedenen Wettbewerben
mit den Uckermärkern Erfolge feiern und
W Ein schönes Sommerfest mit perfekten Bedingungen erlebten die Jungzüchter 2012 auf Gut Kemmen.
Fotos: RBB
W Anja Kroner präsentierte 2011 stolz die Reservesiegerin „Selma“ von Peter Schollbach.
Peter Schollbach unterstützt und motiviert
die jungen Leute und freut sich mit ihnen
über die Erfolge. So konnte 2010 Paul
56
W Peter Schollbach akiv im Oldie-Wettbewerb 2013.
Blickpunkt Rind
3 I 2013
z. B. den Wettbewerb „Bester Vorführer“
für sich entscheiden.
Doch Peter engagiert sich nicht nur für „seine“ Jungzüchter, auch der Brandenburger
Jungzüchterverein ist ihm wichtig. So lud er
die jungen Leute letztes Jahr zu sich zum
Sommerfest ein, wo nach einer Betriebsbesichtigung alle Teilnehmer im parkähnlichen Garten unter den großen Bäumen entspannte Stunden verbrachten. Und im Hintergrund grasten die Uckermärker!
Und als 2011 „Selma P“, die cremefarbene Uckermärker-Färse vom Gut Kemmen
auf der Bundesschau in Berlin Reservesiegerin wurde, hatten die Jungzüchter die
Vorbereitung in Eigenregie übernommen
und sie vor Ort zum großen Sieg geführt.
Dieser Erfolg krönte die züchterische Arbeit von Peter, der einerseits im Aufsichtsrat des Rinderzuchtverbandes Berlin-Brandenburg tätig ist, andererseits eines von
11 Gründungsmitgliedern der Interessengemeinschaft Uckermärker, die 1993 ins
Leben gerufen wurde.
W Marcus, Paul und Martin – drei der aktiven Jungzüchter von Gut Kemmen.
Peter, wir danken Dir für Dein Engagement, die Einsatzbereitschaft und dass Du
weder Geld noch Mühe scheust, den jungen Leuten die Teilnahme an den Wettbewerben zu ermöglichen. Wir wünschen Dir
weiterhin ganz viel Spaß mit den Ucker-
Foto: RBB
märkern und natürlich mit Deinen Jungzüchtern. Möge die „Scholli-Gang“ wachsen und gedeihen!
W Thekla Zachert
Jungzüchter-Tierzuchtpreis 2013 an Nina Franzisky
Im Rahmen der Bauernversammlung auf
der diesjährigen BraLa wurde der Jungzüchter-Tierzuchtpreis an Nina Franzisky
verliehen. Damit wurde dem Vorschlag
des Brandenburger Jungzüchtervereins
Folge geleistet, der Nina aufgrund ihrer herausragenden Leistungen nominiert hat.
Die Ausbildung zum Tierwirt absolvierte
Nina in der Seydaland Rinderzucht GmbH
& Co KG, wo sie seitdem fester Bestandteil
des Schauteams ist. Seit März 2008 ist sie
Mitglied im Brandenburger Jungzüchterverein und startete auf der BraLa im gleichen Jahr ihre Jungzüchterkarriere mit einem 1a-Platz. In den weiteren Jahren folgten etliche kleinere und größere Erfolge
auf dem Brandenburger Jungzüchtertag
und 2012 konnte sie als bester Vorführer
und mit 1a-Platzierungen in den Theoriewettbewerben den Titel des „Grand Champion“ mit nach Hause nehmen.
2011 nahm Nina das 1. Mal am Bundesvorführwettbewerb teil und belegte einen
guten 4. Platz. Um einige Erfahrungen reicher, startete sie 2012 erneut für Branden-
Blickpunkt Rind
3 I 2013
burg und errang einen tollen 1b-Platz –
knapp geschlagen von der späteren Gesamtsiegerin.
Doch nicht nur Schauerfolge, sondern auch
das Engagement im Verein und für die
Jungzüchter hat bei Nina einen hohen Stellenwert. Seit drei Jahren ist sie im Vorstand
des Vereins und hilft bei der Vorbereitung
W Nina Franzisky
und Durchführung der Veranstaltungen.
Der Brandenburger Jungzüchterverein gratuliert Nina Franzisky ganz herzlich zu dieser verdienten Auszeichnung und wünscht
ihr auch in Zukunft viel Spaß und maximale Erfolge in der Rinderzucht.
W Thekla Zachert
Foto: D. Kinter
57
Jungzüchter
Brandenburger Fleischrind-Jungzüchter erfolgreich in Tarmstedt
Acht Brandenburger Fleischrind-Jungzüchter und sechs „Schlachtenbummler“ reisten vom 11.-13.07.2013 mit ihren Tieren
zum 4. Bundesjungzüchterwettbewerb
nach Tarmstedt (Niedersachsen). Mit 70
Teilnehmern aus vier Verbänden war dies
die bisher größte Veranstaltung im nationalen Vergleich. Während am Donnerstag
in Ruhe die Tiere angeliefert wurden, ging
es am Freitagmorgen zeitig mit den ersten
Wettbewerben los. Zuerst mussten je eine
Gruppe Fleckvieh- und Angusfärsen rangiert werden, anschließend wurde eine Limousinfärse von Torsten Kirstein, Mas-
W Zwei 1b- und ein 1c-Platz waren tolle Erfolge für die Zorn-Familie.
W Linda Polzfuss holte mit einer klasse Vorführleistung den Titel Reservesieger Jung für Brandenburg.
terrind, vorbeurteilt und zwei weitere
von den Jungzüchtern selbstständig bewertet. Dann ging es an das GewichteSchätzen. Insgesamt zehn Tiere, vom
Welsh Black über Blonde d’Aquitaine bis
zum Limousin, mussten von den Jungzüchtern nach ihrer Kondition beurteilt
werden, um die ungefähre Masse des Tieres erraten zu können. Am Abend fand
dann die Jungzüchterparty mit Siegerehrung statt. In der mittleren Altersklasse
konnte sich Marco Zorn über einen 2.
Platz beim Gewichte-Schätzen freuen, bei
den Älteren bekam Martin Netzker für das
W Volle Konzentration auf den Richter wurde von allen Teilnehmern verlangt.
Fotos: A. Menrath
58
erfolgreiche Rangieren die Urkunde für
den 1b-Platz überreicht.
Am Samstag fand dann der Vorführwettbewerb statt. Alle Brandenburger Jungzüchter schlugen sich tapfer (s. Tabelle),
aber die Konkurrenz war stark und machte
es den Preisrichtern Martina Genkel
(RMV) und Thomas Lück (RBB) nicht
leicht. Das beste Ergebnis für Brandenburg erreichte Linda Polzfuß, die den Reservesieg bei den jungen Teilnehmern mit
nach Hause nehmen konnte.
Der Bundessieg ging bei den jungen Teilnehmern an Klaas Nitsche (Master-
W Das richtige Aufstellen will gelernt sein – wurde aber von Stephanie Pitzsch
sehr gut umgesetzt.
Blickpunkt Rind
3 I 2013
Intensivtraining für die „Kleinen“
in Damsdorf
W Noch schnell etwas beruhigendes ins Ohr geflüstert – und schon ging es los in den Ring.
rind), die Kategorien „Mittel“ und „Alt“
entschied Sachsen-Anhalt für sich (Mittel:
Marie Porse, Alt: Hannes Messe).
Der Brandenburger Jungzüchterverein bedankt sich ganz herzlich bei den Fleisch­
rind-Jungzüchtern und Mitarbeitern der
Masterrind für die die tolle Veranstaltung, die sehr gute Organisation und den
reibungslosen Ablauf. Auch der RBB
GmbH gilt unser Dank für die Unterstützung. Wir freuen uns schon auf den Wettkampf 2014 mit hoffentlich ähnlich vielen
Teilnehmern.
W Thekla Zachert
W Viel Spaß und gute Laune machten das Wochenende zu einem tollen Erlebnis.
Platzierung der Brandenburger
­Teilnehmer beim Bundeswettbewerb
in Tarmstedt
Name
Platzierung
Lucas Zorn
Linda Polzfuss
Fabian Zorn
Marco Zorn
Marcus Kaiser
Martin Netzker
Stephanie Pietzsch
Paul Bierstedt
1c
1a, Reservesieg
1b
1b
1e
1c
1b
1d
Blickpunkt Rind
3 I 2013
W Alle Teilnehmer auf einen Blick.
Am 20. April trafen sich 15 „Kleine“ oder
unerfahrene Milchrind-Jungzüchter auf
dem Gelände des Agrarbetriebes Damsdorf Wessel GbR. Ganz aktiv und mit zwei
Autos voller junger Leute präsentierte sich
der Landkreis Prignitz, wo schon seit einiger Zeit eine tolle Jungzüchter-Arbeit stattfindet. Um eine intensivere und individuellere Betreuung der „Neulinge“ zu gewährleisten, wurde dieses Extra-Trainingslager
liebevoll von Susi Fröhlich und Sandra Kißler organisiert. Nachdem sich alle Angereisten bei einem Frühstück gestärkt hatten, ging es los zum Betriebsrundgang.
Von den Kälberiglus über die Färsenhaltung bis hin zum Melkstand wurde alles
genau erklärt und gezeigt, und vor allem
die kleinen Kälber stießen bei den Jungzüchtern auf große Begeisterung. Dann
hieß es endlich: Ran an die Tiere. Voller
Elan wurden sie gewaschen und geschrubbt bis sie glänzten. Nach so viel Arbeit war eine Stärkung dringend nötig und
es ging zum Mittagessen. Anschließend
stand wieder etwas Theorie auf dem Programm. Roland Lück, RBB, erklärte sehr
anschaulich die Fütterung vom Kalb bis
zur Milchkuh und stellte besonders heraus, was ein Jungrind vor einer Schau optimalerweise fressen sollte. So vorbereitet,
begann das Vorführtraining. Abwechselnd
wurde unter der fachmännischen Anleitung von Alexandra Thier die Präsentation
der Kälber und Jungrinder geübt. Und
wenn die Tiere nicht irgendwann müde ge-
wesen wären, würden die Jungzüchter
wahrscheinlich heute noch auf dem Hof ihre Runden drehen …
Bei Kaffee und Kuchen stand nun ein kleiner Wissenstest auf dem Plan, bei dem
Fragen zum Thema Fütterung beantwortet
werden mussten. Alle Jungzüchter hatten
gut aufgepasst und bestanden den Test
mit Bravour.
So ging ein schöner und erlebnisreicher
Tag zu Ende. Wir bedanken uns ganz herzlich bei dem Agrarbetrieb Damsdorf, bei
Susi Fröhlich und Sandra Kißler, bei Roland Lück und Alexandra Thier für die
­theoretischen Einweisungen und natürlich
bei allen anderen fleißigen Helfern, durch
die der Tag für unseren Nachwuchs zu einem Erlebnis wurde!
W Thekla Zachert
W Viel Spaß hatten die Kleinsten vor allem mit den
Kälbern.
59
Veranstaltungen
Sommertreffen Intergen
40. Jahrestagung der Arbeits
Am 25. und 26. Juni 2013 fand das dies­
jährige Sommertreffen der Mitarbeiter von
Intergen in Brandenburg statt. Die bereits
zur Tradition gewordene Veranstaltung
wird im Wechsel im jeweiligen Zuchtgebiet
der beiden Gesellschafter RBB und Mas­
terrind durchgeführt. Die neun Mitarbei­
ter der Firma Intergen, mit Sitz in Gniezno,
vermarkten im Auftrag der Gesellschafter
seit 2009 erfolgreich Sperma und Zucht­
rinder in Polen.
Das Treffen wurde genutzt, um Erfahrun­
gen auszutauschen und Betriebe zu be­
sichtigen. Die Gäste aus Polen waren be­
eindruckt von dem sehr hohen Manage­
mentstandard in den Milchviehanlagen der
AG Frankena und der AG Sonnewalde.
Einstimmiges Resümee: Man muss nicht
bis nach Amerika reisen. Beispielhafte
Stallanlagen und hervorragende Kühe
kann man in Deutschland sehen. Vielen
Dank an Herrn Schulze und Frau Lange
von der AG Frankena und an Herrn Jülke
sowie Frau Frank von der AG Sonnewalde
für die Unterstützung unseres Programms
und die Vorstellung ihrer Betriebe!
Der Dank geht auch an das Team von
Herrn Dr. Osmers von der Besamungssta­
tion in Schmergow für die beeindruckende
Vorstellung von 16 Spitzenbullen.
Am 6. und 7. Juni 2013 trafen sich die
Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Em­
bryotransfer deutschsprachiger Länder in
Berlin zu ihrer 40. Jahrestagung. Unter Or­
ganisation von Dr. Uwe Küchenmeister
aus Schönow, der die Arbeitsgemeinschaft
in den letzten beiden Jahren als erster
Sprecher vertrat, wurden viele Wissen­
schaftler und Praktiker eingeladen, um
über die neuesten Erkenntnisse im Bereich
der Biotechnologie zu berichten. Neben
der interessanten Vortragsveranstaltung
gab es ein Seminar für Praktiker, in dem
die Tiefgefrierkonservierung von Embryo­
nen erläutert wurde.
W Thomas Auert
Im Eröffnungsvortrag stellte Dr. Jan-Hen­
drik Osmers den gut 100 Gästen aus dem
In- und Ausland das Unternehmen RBB
und die Brandenburger Rinderzucht vor.
Im Fokus der nachfolgenden Vorträge
standen in diesem Jahr aktuelle Themen
im Bereich der Biotechnologie beim Rind.
Arbeitsgruppen an den tierärztlichen Fa­
kultäten in Hannover und Gießen beschäf­
tigen sich mit der Verbesserung der Ge­
friertauglichkeit von in-vitro produzierten
Embryonen im Rahmen von IVF-Program­
men. Der sogenannte intrafollikuläre Ei­
zelltransfer (IFET) stellt eine neue Metho­
de der Eizellreifung dar. Dabei findet die
Reifung der durch OPU gewonnenen Eizel­
len nicht im Brutschrank statt, sondern
die Eizellen werden durch eine modifizierte
OPU-Ausrüstung in einen anderen Follikel
injiziert. Dann erfolgen eine normale Besa­
mung und eine konventionelle EmbryoSpülung sieben Tage später. Die so ge­
wonnenen Embryonen zeigen deutlich ver­
besserte Tiefgefriertauglichkeit und Träch­
tigkeitsergebnisse als konventionell er­
zeugte IVF-Embryonen.
W Betriebsbesichtigung in Sonnewalde.
W Intergen – ein junges, motiviertes Team! Hier im Anschluss an die Bullenvorstellung in Schmergow mit Ver­
tretern der Masterrind und RBB.
Fotos: RBB
60
Eine interessante Untersuchung aus Han­
nover beschäftigte sich mit der Wiederhol­
barkeit von Ergebnissen aus Spülungen
und OPU-Sitzungen: Zwar beeinflussen
viele Umwelteinflüsse das Ergebnis einer
Spülung, jedoch gibt es oft das Gefühl, ein
Tier sei ein „guter“ oder „schlechter“
Spender. Um die Erblichkeit wiederholba­
rer Spülergebnisse zu klären, wurden Da­
ten von über 500 Tieren aus 35 Betrieben
verglichen. Die Auswertungen ergaben ei­
Blickpunkt Rind
3 I 2013
gemeinschaft Embryotransfer
ne geschätzte Wiederholbarkeit von ledig­
lich 15 %. Somit ist ein schlechtes Ergeb­
nis in der ersten Spülung kein Grund dafür,
das Tier nicht noch einmal als Spender zu
nutzen.
Die Bedeutung der aktuellen aufwändigen
biotechnologischen Methoden und auch
des klassischen Embryotransfers nehmen
im Zeitalter der genomischen Selektion
drastisch zu, und Zucht ohne ET ist heute
unmöglich. Grund genug für die RBB, die­
se interessante Veranstaltung zu unter­
stützen und zu begleiten. Außerdem bildet
diese Tatsache einen guten Grundstein für
weitere Forschungsarbeit der Wissen­
schaftler und Praktiker, und so wird es si­
cherlich auch von der nächsten ET-Tagung
wieder Interessantes zu berichten geben.
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Blickpunkt Rind
3 I 2013
13.06.13 16:55
61
Persönliches
Nachruf
Prof. Dr. Dr.h.c. Gottfried Leuthold
welcher er F1-Kühe aus der Kreuzung Dänischer Jersey-Bullen mit Kühen des Deutschen Schwarzbunten Rindes und Reinzuchttieren dieser Rasse hinsichtlich ausgewählter Fitness- und Leistungsparameter verglich.
Am 7. Juli 2013 verstarb der ehemalige
Leiter des Lehrstuhls Züchtungsbiologie
und molekulare Tierzüchtung an der Landwirtschaftlichen Gärtnerischen Fakultät
der Humboldt-Universität zu Berlin, Prof.
Dr. Dr.h.c. Gottfried Leuthold, im Alter von
79 Jahren.
Gottfried Leuthold wurde als Sohn eines
sächsischen Kleinbauern in Ottendorf bei
Dresden geboren. Nach vollendeter Schulzeit erlernte er zunächst den Beruf eines
Schmiedes, besuchte später die Fachschulen für Landwirtschaft in Kamenz und
Döbeln/Sa. und kam schließlich zum Studium der Landwirtschaft an die HumboldtUniversität zu Berlin. Bei Prof. A. Petersen,
dem damaligen Direktor des Akademieinstitutes für Grünlandwirtschaft, fertigte er
seine Diplomarbeit zum „Paulinenauer
Heuschlüssel“ an. Aufgrund der exzellent
bestandenen Prüfungen und der herausragenden Qualität seiner Diplomarbeit wurde
ihm 1961 eine Assistentenstelle am Institut für Tierzüchtung und Haustiergenetik
zur Verfügung gestellt. Im Jahr 1966 promovierte er bei Prof. G. Schönmuth zum
Thema „Die Aufzucht-, Mast- und
Schlachtleistung von F1-Tieren aus der
Kreuzung Jersey x Schwarzbuntes Milchrind“. Diese Arbeit wurde mit dem JohannGottlob-Fichte-Preis der Humboldt-Universität zu Berlin ausgezeichnet. Wiederum
unter dem Direktorat von Prof. G. Schönmuth legte er bereits zweieinhalb Jahre
später seine Habilitationsschrift vor, in
62
Oft führte ihn damals sein Weg nach Ungarn, wo unter der Federführung von Prof.
A. Horn ebenfalls an einem Kreuzungsprogramm für Milchrinder gearbeitet wurde.
Seine Erfahrungen, die er in der Arbeit am
Berliner Tierzuchtinstitut gesammelt hatte,
fanden dort reges Interesse. Noch bis Ende der 1990er Jahre nahm er Einladungen
zu Vorträgen und wissenschaftlichen Tagungen in Ungarn an und war für seine ungarischen Kollegen immer wieder ein gern
gesehener Diskussionspartner.
Mittlerweile mit einer eigenen Professur
bedacht, setzte er sich in seinen Vorlesungen, die im Übrigen bei den Studenten äußerst beliebt waren, sowie in zahlreichen
Vorträgen und Diskussionsbeiträgen für eine verantwortungsvolle Tierzucht ein. Hierunter verstand er, dass in den Selektionsprogrammen neben monetären Aspekten
und züchterischen Möglichkeiten auch die
Auswirkungen auf fitnessrelevante Merkmale zu berücksichtigen sind. Unter seiner
wissenschaftlichen Leitung entstanden
zahlreiche Publikationen, die gleichermaßen unter Fachwissenschaftlern als auch
praktischen Tierzüchtern große Beachtung
fanden. Hierzu gehören u. a. Beiträge zur
Futteraufnahme und -effizienz beim Milchrind, zu den molekularen Ursachen der Heterosis und zur markergestützten Selektion bei der Maus.
Im Jahr 1998 wurde ihm von der der Pannon-Agraruniversität in Mosonmagyaróvár
für seine Verdienste die Ehrendoktorwürde
verliehen.
Gottfried Leuthold war für zahlreiche Doktoranden und Diplomanten ein sehr geschätzter Betreuer. Nicht weniger gefragt
war er als kompetenter Gesprächspartner
bei Praktikern, wenn es um tierzüchterische Fragen oder agrarpolitische Themen
ging. So wundert es nicht, dass er nach
Beendigung seiner akademischen Karriere, im wohlverdienten Ruhestand, das
blieb, was er immer war: ein Ruheloser!
Mit seinem Landwirtschaftsbetrieb schien
er regelrecht verwachsen zu sein. Hier bewies er, dass er keinesfalls nur gute Vorlesungen halten konnte, sondern auch von
der praktischen Tierzucht einiges verstand. Im März 1995 wurde er Mitglied
des Rinderzuchtverbandes Berlin-Brandenburg eG. Nach einer kurzen „Stippvisite“ in
die Herefordzucht gelang es Prof. Gottfried
Leuthold ab 1999, durch gezielten Zukauf
und züchterische Arbeit in kurzer Zeit eine
homogene, leistungsfähige, über Landesgrenzen hinaus bekannte Fleckviehherde
aufzubauen. So hat er sich in den letzten
Jahren als engagierter und erfolgreicher
Fleckviehzüchter in Brandenburg einen
Namen erworben. Erinnert sei nur an die
Ersteigerung des Topsellers „Marian P“
(V: Moses) auf der RBB-Auktion 2003. In
seiner Herde entwickelte sich der hochveranlagte junge Bulle zum Toplistenführer in
Deutschland (RZF 132, Dezember 2007).
Im Jahr 2008 musste die alte Zuchtstätte
in Schönfließ aufgegeben und der Herdbuchbestand drastisch reduziert werden.
Aber in der Wälzlein Leuthold GbR in Glöwen wurde weiterhin Fleckvieh gezüchtet.
Darüber hinaus setzte sich Gottfried
Leuthold als Mitglied des Vorstandes des
Bauernbundes Brandenburg vehement für
das Modell eines effizienten Familienbetriebes ein – ein Modell, das für ihn Wirklichkeit geworden war.
Unsere Anteilnahme gilt Gudrun Wälzlein.
Sie hatte mit ihrer Tierliebe, Einsatzbereitschaft und ihrem Verständnis einen hohen
Anteil an den züchterischen Erfolgen ihres
Weggefährten. Wir werden Prof. Gottfried
Leuthold stets ein ehrendes Andenken bewahren.
W Dr. Uwe Müller,
Humboldt-Universität zu Berlin
W Bernd Adler, Rinderzuchtverband
Berlin-Brandenburg eG
Blickpunkt Rind
3 I 2013
Tierzuchtpreis des Landes Brandenburg
besten Zucht- und Nachkommenprüfbetrieben des Rinderzuchtverbandes Berlin-Brandenburg eG zählt.
W Uwe Adler und Nina Franzisky.
Auf der BraLa werden traditionell die Tierzuchtpreise des Landes Brandenburg verliehen. Minister Jörg Vogelsänger ehrte im Rahmen der Landesbauernversammlung in diesem Jahr
Uwe Adler, Görlsdorf.
Uwe Adler ist ein begeisterter Rinderzüchter.
Als Herdenmanager trägt er für über 1.300
Kühe plus Nachzucht Verantwortung im
Milchgut Görlsdorf, das seit Jahren zu den
Die Herdenleistung betrug 2012 durchschnittlich 10.758 Kilogramm Milch je Kuh
bei einer Zwischenkalbezeit von 401 Tagen
und einer deutlich unterdurchschnittlichen
Totgeburtenrate. Auch die Lebenstagsleistung von 16,0 M-kg und das EKA von 24,5
Monaten sind beispielgebend. Engagiert und
erfolgreich arbeiten die Görlsdorfer unter Regie von Uwe Adler am Zuchtprogramm des
Verbandes mit. Gezielte und systematische
Anpaarungen, Kuheinstufungen sowie Em­
bryotransfer bei den weiblichen Spitzentieren
werden für den Zuchtfortschritt genutzt. Das
Ergebnis daraus sind gute Zuchtprodukte
wie beispielsweise die RBB-Besamungsbullen „Scarletti“ und „Emalo“ oder die Kuhfamilie von „MG Picante“.
Intensiver Zuchtrinderverkauf, regelmäßige
Tierschaubeschickung und umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit sind weitere positive Leistungen des Betriebes.
Als Vorsitzender des Rinderzucht- und Besamungsvereins „Niederlausitz“ e.V., als Mit-
glied im Zuchtbeirat Milchrinder des Rinderzuchtverbandes sowie im Zuchtbeirat der Arbeitsgemeinschaft Lebenslinien ist der Meister der Rinderzucht auch über den eigenen
Betrieb hinaus züchterisch aktiv. Seine Meinung wird von Berufskollegen geschätzt. Und
Uwe Adler ist selbst ständig um Informationsaustausch und Weiterbildung bemüht. So absolvierte er den Lehrgang zum DLG-Herdenmanager Milchvieh. Die hohen Maßstäbe, die
er für seine eigene Arbeit setzt, fordert Uwe
Adler auch von seinen Mitstreitern. Das fördert junge Nachwuchskräfte, motiviert Mitarbeiter und spornt Dienstleistungspartner an.
Ehrenamt, Geschäftsführung und Mitarbeiter
der RBB GmbH gratulieren dem ausgezeichneten Rinderzüchter sehr herzlich!
Wir wünschen Dir, lieber Uwe, Gesundheit,
weiterhin Erfolg und Züchterglück.
Weitere Tierzuchtpreise gingen an die
Schweinezüchterin Gerlinde Schulz von der
Brandenburgischen Schweineleistungskontrolle und Spezialberatung e.V. (BSSB) und
den Pferdezüchter Bernd Peters aus Prirow.
W Cornelia Buchholz
Verabschiedung in den Ruhestand
Rudi Jurrack
wurde am 30. Mai 1948 im Kreis Beeskow geboren. Durch seine Eltern, beide in der Landwirtschaft tätig, geprägt, erlernte er nach dem Abschluss der Grundschule in Pieskow den Beruf des Agrotechnikers. Diesem
Beruf blieb Rudi treu – als Melker und Fütterer zunächst in seiner Heimat und ab 1965 im VEG Albertshof bei
Bernau. Nach der Heirat und der Geburt seines Sohnes wechselte die Familie 1976 zurück in die alte Heimat.
Seit 1980 ist Rudi Jurrack, nunmehr bereits Meister der Rinderzucht, als Besamungstechniker tätig. Zunächst in Beeskow und seit 1992 in den Reihen der RBB GmbH. Bodenständigkeit, sehr viel persönlicher Einsatz, praktische Erfahrung und beständig gute Ergebnisse kennzeichneten seinen Arbeitsstil und machten
ihn bei Kollegen und den Betrieben zu einem geschätzten Partner.
Hans-Joachim Schütz
wurde am 20. Oktober 1948 in Wolfen geboren. Nach Oberschule und der Berufsausbildung zum Zootechniker mit Abitur qualifizierte sich Hans-Joachim zum Veterinäringenieur an der Humboldt Universität zu Berlin.
Dieser Berufung blieb er von Beginn an treu. Seit 1974 arbeitete er als Veterinär- und Besamungstechniker in
den Stadtgütern Berlin Albersthof und Birkholz. Im Mai 1997 wechselte er zur RBB GmbH, wo er als Fachberater für Besamung und Spermaservice im wahrsten Sinne Fachmann und geschätzter Ansprechpartner
rund um die Zucht und Fruchtbarkeit in den Landkreisen Märkisch-Oderland, Barnim-Oberhavel und der
Uckermark war.
Die Kollegen der RBB GmbH danken den „ehemaligen“ Kollegen sehr herzlich für Ihr Engagement und für die
langjährige gute und erfolgreiche Zusammenarbeit. Wir wünschen ihnen für den wohlverdienten Ruhestand
stabile Gesundheit, Freude und Glück in der Familie. W Dr. Matthias Simon
Blickpunkt Rind
3 I 2013
63
Persönliches
Dienstjubiläen
Kerstin Bartels und Rita Pavlitschek
W Unsere Jubilare: Rita Pavlitschek (links) und
Kerstin Bartels. Foto: D. Kinter
Zwei langjährige Mitarbeiterinnen der Abteilung Rindervermarktung begingen im August
und September ihre Dienstjubiläen. Aus diesem Anlass wurden Kerstin Bartels und Rita
Pavlitschek durch die Geschäftsführung und
eine Vielzahl von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Unternehmens in der RBB-Geschäftsstelle geehrt.
35 Jahre ist es her, dass Kerstin Bartels nach
ihrer Berufsausbildung zum Zootechniker/
Mechanisator mit Spezialisierung Milchproduktion im VEG Horst am 1. August 1978
beim VEB Tierzucht in Potsdam ihre berufliche Laufbahn begann. Sie war dort bis 1990
als Sachbearbeiterin und Datentypistin in der
Datenerfassungsstelle tätig. Die Erfassung,
Überprüfung und Eingabe von Zahlen- und
Datenbelegen sowie die Teilnahme an Wettbewerben der Gesellschaft für Stenografie
und Maschinenschreiben prägten ihr Arbeitsleben in diesen Jahren und bildeten die
Grundlage für ihre heutige Stärke.
Seit 1991 ist Frau Bartels in der Abteilung
Vermarktung bei der RBB GmbH tätig. Sie ist
verantwortlich für die exakte Rechnungslegung aller vermarkteten Rinder bei RBB (Inland, Export, Auktionen), die Herdbuchumstellungen sowie HIT-Meldungen. In beispielloser Geschwindigkeit arbeitet sie dabei die
Fakten der eingereichten Kaufverträge ab.
Aber auch die Begleitung von EU-Verladungen im Vermarktungszentrum Groß Kreutz
werden von ihr, wenn „Not am Mann“, gewissenhaft durchgeführt. Frau Bartels ist Mitglied des Betriebsrates.
wortungsvolle Aufgaben zu übernehmen. Sie
wurde PC-Verantwortliche und hatte als
Hauptinstrukteurin die Reproduktion von
Schweinebeständen zu planen und organisieren.
Mit Beginn der RBB-Geschäftstätigkeit 1991
wurde Rita Pavlitschek Leiterin der allgemeinen Verwaltung. Sie wurde verantwortlich als
Fuhrparkleiterin, für Versicherungen, den
Mobilfunk und andere Belange im Unternehmen (u. a. Einrichtung und Umzüge der RBBGeschäftsstelle). Seit 2001 ist Frau Pavlitschek als ZI Innendienst Vermarktung außerdem verantwortlich für die Abwicklung von
Exportrinderverladungen in EU- und Drittstaaten. Sie organisiert Zuchtrinderquarantänen auf den Standorten Groß Kreutz und
Trechwitz.
Vor 25 Jahren wurde Rita Pavlitschek am
1. September 1988 beim VEB Tierzucht Potsdam als Instrukteurin für Insemination und
Reproduktion Schwein angestellt. In den Jahren davor erwarb sie sich ihre berufliche Qualifikation durch den Facharbeiterabschluss
als Zootechniker/Mechanisator im VEG Neustadt/Glewe, den Hochschulabschluss zum
Diplomagraringenieur an der Universität Rostock und ihre mehr als vierjährige Tätigkeit
als Abteilungsleiterin Schweineproduktion
und Rindermast in der LPG TP Zaatzke. Ihr
organisatorisches Talent und ihre fundierte
fachliche Ausbildung befähigte sie mit Beginn ihrer Arbeit beim VEB Tierzucht, verant-
Viele Mitarbeiter des Unternehmens schätzen die hohe Einsatz- und Hilfsbereitschaft
von Kerstin Bartels und Rita Pavlitschek. Geschäftspartner und Kunden haben mit beiden
Mitarbeiterinnen kompetente und verlässliche Personen in unserem Haus, die sie zu
oben beschriebenen Themenbereichen ansprechen können. Die Geschäftsführung bedankt sich für die langjährige, fleißige und erfolgreiche Arbeit. Wir wünschen Gesundheit,
Glück und Zufriedenheit im persönlichen Leben sowie weiterhin viel Schaffenskraft und
Freude an der Arbeit.
W Thomas Auert
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Blickpunkt Rind
3 I 2013
60. Geburtstage
Katharina Niepraschk
Marina Jahrow
Am 19. Juni feierte Katharina Niepraschk mit zahlreichen Verwandten, Freunden und Berufskollegen ihren 60. Geburtstag. Die studierte Veterinär­ingenieurin
war seit 1973 in diesem Beruf beim Rat des Kreises Eisenhüttenstadt in der Abteilung Veterinärwesen tätig.
Seit März 1994 ist Katharina Niepraschk als
Tierzuchttechnikerin im Osten unseres Landes in den Rinderherden unterwegs und der
Rinderbesamung treu geblieben. Beständigkeit und Zuverlässigkeit zeichnen sie aus.
Wir wünschen ihr für die kommenden Jahre weiterhin persönlich alles Gute, Gesundheit und viel Erfolg und Anerkennung in
der Arbeit.
Auch Marina Jahrow feierte in diesem Jahr ihren runden
Geburtstag. Nach Abitur mit Berufsausbildung zum Rinderzüchter in Dresden-Altroßthal studierte sie an der HumboldtUniversität zu Berlin Tierproduktion. Im Anschluss folgten einige Jahre in der Praxis. 1982 wurde sie in der Außenstelle
Zossen des VEB Tierzucht zunächst als Instrukteur für Handel, danach für Reproduktion und Insemination eingesetzt.
Um ihr erworbenes Wissen noch besser in die Praxis umsetzen zu können, absolvierte sie 1983 die KBR-Ausbildung.
Ende 1991 wurde ihr in der RBB GmbH die Leitung des
Spermadepots in Schmergow übertragen. Seit dem Frühjahr 2006 arbeitet Marina
Jahrow in der Abteilung Milchrindzucht und Zweinutzungsrassen. Zu ihren Aufgaben hier
gehören die Vorselektion von potentiellen Typisierungskandidaten anhand von Pedigreeinformationen, die Dokumentation und Rechnungslegung aller Anpaarungs- und Einstufungsergebnisse, züchterische Analysen und die Vertretungsaufgaben von Herdbuchangelegenheiten.
W Dr. Matthias Simon
W Torsten Dalle
Geschäftsführung, Kolleginnen und Kollegen gratulieren recht herzlich und wünschen Gesundheit und Zufriedenheit.
Neueinstellungen
Ralf Gruschwitz, Fachberater
Ralf Gruschwitz arbeitet seit Januar 2013 in
unserem Unternehmen. Nach dem Abitur
war er im Agrarhistorischen Freilichtmuseum Blankenhain für die Betreuung der Tiere
verantwortlich. Seit 1988 war er in der LPG
Frieden/Koberland e.G. als Melker und Fütterer tätig und studierte im Fernstudium an
der Universität Leipzig Agrarwissenschaften. Den Diplomstudiengang absolvierte er
1995 erfolgreich und übernahm anschließend als Herdenmanager Verantwortung in
der Milchproduktion. Von 1999 an entwickelte er als Abteilungsleiter die TP Produktivgenossenschaft Randow e.G. Gramzow zu
einem modernen und erfolgreichen Milchproduktionsbetrieb. Herr Gruschwitz verstärkt das Team unserer Fachberater im Bereich Spermavermarktung im Land Brandenburg. Er übernimmt als Nachfolger das
Gebiet von Achim Schütz. Wir wünschen
ihm viel Erfolg in seiner verantwortungsvollen Tätigkeit.
W Dr. Matthias Simon
Liane Walter, Tierzuchttechnikerin
Frau Walter arbeitet seit Januar 2013 in
unserem Unternehmen. Nach Abschluss
der Sekundarschule in Holzdorf begann
sie ihre Berufsausbildung zum Tierwirt in
der Milchagrargenossenschaft „Heideland“ e.G. in Kemberg, die sie 1998 erfolgreich abschloss.
Seitdem war sie in der Agrargenossenschaft Holzdorf e.G. als Zucht- und Anlagenleiterin tätig. Neben ihrer anspruchsvollen Tätigkeit qualifizierte sich Frau Wal-
Blickpunkt Rind
3 I 2013
ter in einer zweijährigen Meisterprüfung
2011 zum Landwirtschaftsmeister. Frau
Walter ist schwerpunktmäßig im Landkreis Elbe-Elster als RBB-Tierzuchttechnikerin eingesetzt.
Wir wünschen ihr viel Erfolg.
W Dr. Matthias Simon
65
Informationen
Lehr- und Versuchsanstalt für Tierzucht
und Tierhaltung e.V.
20 Jahre am Standort Groß Kreutz
W Detlef May
Am 1. Juli 2013 feierte die Lehr- und Versuchsanstalt für Tierzucht und
Tierhaltung e.V. (LVAT) mit vielen Gästen auf einer Festveranstaltung
die 20-jährige Standortbewirtschaftung in Groß Kreutz. 1993 übernahm
das damalige Landwirtschaftsministerium Teile des Tierzuchtgutes
Groß Kreutz in das Ressortvermögen des Landes Brandenburg.
Mit dem Abschluss eines Nutzungsvertrages
zwischen dem Ministerium und der 1992 gegründeten LVAT über das Versuchsgut begann am 01.07.1993 die Entwicklung des
Standortes Groß Kreutz zum Zentrum für
Leistungsprüfung, angewandte Forschung
und Demonstration moderner Verfahren der
Nutztierhaltung in Brandenburg.
Seitdem wurden mit Eigenmitteln und unter
Nutzung von Mitteln der Europäischen Union, des Bundes und des Landes Brandenburg die Stationen zur Leistungsprüfung bei
Fleischrindern, Schweinen und Schafen,
Stallanlagen und Haltungseinrichtungen für
Milch- und Mutterkühe sowie für Schafe rekonstruiert oder erweitert. Darüber hinaus
konnten die Infrastruktur der Gutsanlage
vollständig erneuert, moderne Büro- und Tagungsräume geschaffen und Unterbringungsmöglichkeiten für Auszubildende,
Praktikanten und Studenten aufgebaut werden. Weiterhin wird seit zehn Jahren mit
dem Betrieb einer Biogasanlage und der Bewirtschaftung von Energiepflanzenfeldversu-
W Biogasanlage der LVAT.
66
W Das Gelände der LVAT in Groß Kreutz.
chen zur Thematik erneuerbare Energien geforscht.
Zu den wichtigsten Projekten, die gemeinsam mit dem heutigen Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF) in Groß Kreutz bearbeitet
wurden, gehören Untersuchungen zur leis-
tungsfördernden Jungviehaufzucht bei Milchrindern, die Haltung von Milchkühen in Außenklimaställen und die Nutzung von Melkrobotern. Im Bereich der Fleischrinderhaltung
sind verschiedene Mastverfahren und die
ganzjährige Freilandhaltung von Mutterkühen untersucht worden. Bei Schafen wurden
W Luftige Quarantäne für die ELP der Fleischrindbullen.
Blickpunkt Rind
3 I 2013
Prüfungen zur Masteignung verschiedener
Kreuzungen sowie umfangreiche Untersuchungen zur Landschaftspflege und Möglichkeiten zur Rationalisierung der Herdenbewirtschaftung durchgeführt. Außerdem fanden
Futterwertleistungsprüfungen zur neutralen
Prüfung von Mischfuttermitteln für Schweine
in Brandenburg sowie Untersuchungen zur
Ebermast und zum Schwanzbeißen aktuell
Berücksichtigung. Insgesamt sind in den letzten zehn Jahren über 120 praktische Themen im Forschungsbereich untersucht und
veröffentlicht worden. Darüber hinaus erfolgte die Bereitstellung von Betriebsdaten für die
Erarbeitung wissenschaftlicher Abschlussarbeiten in den Bereichen Landwirtschaft, Biologie, Veterinärmedizin und Umweltwissenschaften für Studenten und Doktoranden.
Diese fachliche Arbeit war eine wesentliche
Grundlage für die gemeinsam mit dem LELF
angebotenen und durchgeführten Fachtagungen, Lehrgänge, Schulungsreihen und Seminare. Neben den Themen zur Tierhaltung erfreute sich der Standort auch eines regen Interesses von Besuchern zur Nutzung regenerativer Energien.
Mehrere tausend Besucher wurden jährlich
begrüßt und 270 Schüler, Landwirtschaftsund Biologiestudenten sowie 240 Veterinärstudenten absolvierten in den vergangenen
zehn Jahren landwirtschaftliche Praktika, darunter ausländische Praktikanten aus 14
Ländern.
Insgesamt 42 Auszubildende beendeten in
der LVAT ihre Lehre erfolgreich in den Berufen Landwirt, Tierwirt und Bürokauffrau.
Während der Ausbildung wurden Siege und
Platzierungen bei Melkwettbewerben, Berufswettbewerben und Jungzüchterveranstaltungen durch Groß Kreutzer Auszubildende er-
rungen. Mehrfach kam auch der beste Auszubildende des Landes Brandenburg aus der
LVAT. 2012 wurden die betrieblichen Ausbildungsaktivitäten mit der Ehrenurkunde des
Landes Brandenburg branchenübergreifend
ausgezeichnet. Außerdem werden seit vielen
Jahren die Berufswettbewerbe Landwirtschaft und Tierwirtschaft für Brandenburg
durchgeführt. Das Versuchsgut Groß Kreutz
beteiligt sich jährlich mit einem Tag der offenen Tür an der Brandenburger Landpartie
und ist aktiv in der Verbraucherbildung zu
modernen Tierhaltungsverfahren tätig. Der
Standort ist auch ein wichtiger Anlaufpunkt
für ausländische Fachbesuchergruppen. So
haben sich bereits Gäste aus insgesamt 98
Ländern seit Bestehen der LVAT über Landwirtschaft, Tierhaltung und Biogaserzeugung
informiert.
In den Bereichen der Tierzucht ist die LVAT
für die Zuchtverbände ein wichtiger Partner.
Für das Land Brandenburg und die Züchter
werden drei Prüfstationen für Rinder, Schafe
und Schweine betrieben. In der Prüfstation
Rind wurden seit 1993 allein über 3.600 Bullen aus 224 Betrieben einer Prüfung unterzogen. Bei den Schafen absolvierten 520 Bockväter mit über 4.000 Lämmern eine Nachkommenschaftsprüfung und bei den Schweinen wurden mehr als 20.000 Tiere geprüft
und im eigenen Schlachthaus geschlachtet
und ausgewertet. Die Durchführung von Eigenleistungs-, Herkunfts- und Nachkommenprüfungen auf Mast- und Schlachtleistung ist
eine wichtige Grundlage für Zuchtentscheidungen.
Bei allen Tierarten wurden Zuchterfolge mit
eigenen Zuchttieren erreicht. Die Jungkuh
Anni gewann 1999 den Titel „Miss Blickpunkt Rind“ auf der Landestierschau in Paa-
W Siegerfärse der BraLa 2009: „Tandra“ (Fabio PS x Tobias), Uckermärker, vorgeführt von S. Pietzsch.
Blickpunkt Rind
3 I 2013
Betriebliche Kapazitäten der LVAT für Produktion und Forschung
• 215 Milchkühe und 100 Mutterkühe
• 280 Kälber und Jungrinder
• 80 Zuchtbullenprüfplätze für Eigenleistungsprüfung
und 120 Mastbullen
• 500 Mutterschafe
• 700 Schweineprüfplätze mit Schlachthaus
• 590 ha Ackerland und 370 ha Grünland
mit 29 Bodenpunkten
ren/Glien. Im Rahmen des Landesfleischrindwettbewerbes wurden Zuchtbullen und Färsen der Rasse Uckermärker mit Landessiegertiteln prämiert. Zuchtböcke der Rasse
SKF erreichten auf Bundesschauen mehrere
Klassensiege und Nachkommen eines Bockes stellten bereits einmal die Bundessiegersammlung.
Das bestehende Versuchsgut und der Landwirtschaftsbetrieb stellen eine sichere produktionstechnische und ökonomische Basis
für zukünftige Aufgaben dar. Die LVAT soll
Vorreiter bei der Verbesserung der Tierhaltungsbedingungen unter den gegebenen ökonomischen Rahmenbedingungen sein. Durch
die weitere Umsetzung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis soll die Wettbewerbsfähigkeit der Brandenburger Landwirtschaft gefördert werden.
Außerdem ist die Nachwuchsförderung für
die Landwirtschaft über die Ausbildung von
Schülern, Auszubildenden und Studenten sowie die Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Schule eine aktuell sehr wichtige Tätigkeit. Durch
die intensivere Einbindung alter und neuer
Partner und die Realisierung weiterer Investitionen soll auch in Zukunft die Attraktivität
des Standortes Groß Kreutz für die Brandenburger Landwirtschaft und Tierhaltungsforschung positiv entwickelt werden.
W „Anni“ – Miss Blickpunkt Rind 1999 (V: Integrity).
67
Informationen
20 Jahre Tierseuchenkasse Brandenburg
Rückblick und Aussichten
W Dr. Ingrid Schütze, Leiterin der Tierseuchenkasse
Zum 20-jährigen Jubiläum der Tierseuchenkasse (TSK) fand am
30. Mai 2013 in Cottbus eine Vortragsveranstaltung statt. Dies ist Anlass, die Arbeit der Tierseuchenkasse einmal ausführlicher vorzustellen.
Rückblick oder:
mit der Leukose fing alles an
Mit dem Errichtungserlass vom 17. September 1991 und dem Ausführungsgesetz zum
Tierseuchengesetz vom 2. März 1993 wurden
rechtliche Grundlagen für die Errichtung und
Arbeit der Tierseuchenkasse Brandenburg als
Sondervermögen des Landes geschaffen. An
die Arbeit gingen neben dem Leiter, DVM
Eckard Bertram, zunächst drei Mitarbeiter. Im
August 1993 wurden erstmals Beitragsbescheide versandt. Besonders notwendig war
in dieser Zeit die Öffentlichkeitsarbeit, denn
für alle Tierhalter war die Tierseuchenkasse
neu. Die TSK startete mit sechs Tierartenkassen (für Rind, Schwein, Schaf, Ziegen, Pferde
und Geflügel), seit 2006 gibt es noch eine
weitere Tierartenkasse für Wildklauentiere.
Schon 1993 wurden erste Auszahlungen getätigt, gleichzeitig aber wurde begonnen,
Rücklagen aufzubauen
Eine sehr leistungsstarke Tierartenkasse innerhalb der Tierseuchenkasse war von Anfang an die Rinderkasse. Bereits im ersten
Jahr wurden Entschädigungen für die Bekämpfung der Leukose ausgezahlt. Auch in
den Folgejahren bis 1996 gab es Entschädigungen hauptsächlich dafür. In den Jahren
1996 und 1997 galt es dann vielfach wegen
Brucellose zu entschädigen. Während diese
Erkrankungen nach 2002 nicht mehr auftraten, ist die Entschädigung für die Salmonellose der Rinder in den 20 Jahren des Bestehens ein Dauerthema. Erheblich waren die
BSE-bedingten Aufwendungen mit Höhepunkt im Jahr 2005. Insgesamt wurden bis
heute rund 6,7 Mio. , an Entschädigungen
für Rinder ausgereicht.
Zudem wurden 1994 auch Beihilfen für Rinder beschlossen und gezahlt. Waren es zunächst, und sind es bis heute, die Probenentnahmekosten für anzeigepflichtige Tierseuchen, so stand ab 1996 die Förderung der
68
BHV1-Sanierung im Vordergrund. Bei der
BHV1-Bekämpfung wurden von 1996 –
2008 die Impfstoffkosten getragen, von
2003 – 2009 gab es eine Merzungsbeihilfe
und bis heute werden die Blutprobenentnahmekosten für BHV1 übernommen. Wenn das
Land Brandenburg nun in die Endsanierung
der BHV1 der Rinder eintritt, hat die über 18
Jahre dauernde finanzielle Unterstützung
durch die Tierseuchenkasse einen großen
Anteil daran.
Seit 2006 wird verstärkt die Diagnostik von
Rinderkrankheiten unterstützt. So werden
seit 2006 die Laborkosten für Abortuntersuchungen und nach einem Überwachungsprogramm die Untersuchungen auf Paratuberkulose bezuschusst. Ebenfalls eine Beihilfe
gibt es seit 2012 für den Transport toter Tiere
zur Sektion und die Sektion verendeter Rinder im Landeslabor.
Als in den Jahren 2008 und 2009 die Impfpflicht gegen Blauzungenerkrankungen eingeführt wurde, übernahm die Tierseuchenkasse sowohl die Impfkosten als auch die
Blutprobenentnahmekosten.
Zur Bekämpfung der BVD gibt es seit 2011
eine Merzungsbeihilfe, und der Mehrbetrag
der Stanzohrmarke bei der Kennzeichnung
wird ebenfalls übernommen.
Ohne Beiträge keine Leistungen
Voraussetzung für die Leistungsfähigkeit der
Tierseuchenkasse ist die jährliche Beitragszahlung durch die Tierhalter auf der Grundlage der Meldung der Tierbestände. Das kann
seit 2008 auch online geschehen. Jeder Tierhalter findet dazu auf der Homepage der Tierseuchenkasse (www.tsk-bb.de) seinen Account, auf dem er die Tierzahl melden sowie
seine Beitragseinzahlungen und die Leistungen der Tierseuchenkasse verfolgen kann.
Das Einloggen erfolgt mit der TSK-Nummer
und dem zugesandten Passwort. Sind Tier-
halter durch finanzielle Engpässe nicht in der
Lage den Beitrag fristgerecht einzuzahlen,
sollte ein Antrag auf Stundung gestellt werden – ist doch eine Stundungsvereinbarung
in jedem Fall besser als der aufwändige Weg
über Mahnungen und Vollstreckungen. Denn
im Sinn der Gleichbehandlung aller Tierhalter
ist die Tierseuchenkasse gezwungen, bei offenen Forderungen diese wenig populären
Wege zu gehen.
Der Beirat der Tierseuchenkasse
Bei der Tierseuchenkasse ist ein Beirat eingerichtet. Mitglieder sind Tierhalter und Tierärzte, die durch die Berufsvertretungen der
Landwirte und das Ministerium berufen werden. 1. Vorsitzender ist Jürgen Piesker, MURI
GmbH Lübben. Der Beirat wird über alle
wichtigen Angelegenheiten der Tierseuchenkasse unterrichtet und kann Anträge stellen.
Er bestimmt, in welchen Fällen und in welcher Höhe Beihilfen, sonstige finanzielle Unterstützungen und Beteiligungen gewährt
werden.
Aussichten
Die Tierartenkassen verfügen durch solide
Rücklagen über eine gute Basis. Sie gilt es zu
festigen und weiter auszubauen, damit auch
in Zukunft notwendige Tierseuchenbekämpfungsmaßnahmen im gesetzlichen Rahmen
finanziell abgesichert werden können. Das
breite System der Beihilfen, gerade im Rinderbereich, soll erhalten und dort, wo es erforderlich ist, ausgebaut werden.
Für die nächste Beiratssitzung im September
liegen bereits Anträge vor, um die Tierseuchendiagnostik gezielt auszubauen.
Mehr über die Tierseuchenkasse erfahren
Sie auf unserer Web-Seite. Besuchen Sie uns
dort und testen Sie die seit Mai 2013 verfügbaren Funktionen.
Blickpunkt Rind
3 I 2013
Jubiläumsportion von Guarini
in Polen versamt
Unser Spitzenvererber Guarini (HB-Nr.
10.811141) reiht sich in den erlauchten
Kreis der RBB-Bullen ein, von denen über eine Viertel Million Spermaportionen abgesetzt
werden konnten.
Im August dieses Jahres haben wir den Einsatz seiner 250.000. Spermaportion in der
Dlugie Stare GmbH gewürdigt.
Das Unternehmen liegt im Süden des Regierungsbezirkes Wielkopolskie (Großpolen)
und umfasst vier Standorte mit insgesamt
2.000 HF-Rindern, davon 850 melkende Kühe plus eigene Nachzucht. Die Durchschnittsleistung beträgt 9.600 M-kg. Darüber hinaus
werden 200 Mutterkühe, mit 165 Tieren
überwiegend reinrassig Limousin, gehalten.
Am Standort Niechlod wurde vor einem Jahr
in einen modernen Boxenlaufstall mit 365
Kuhplätzen und sieben Melkrobotern inves-
tiert. So lässt sich hier eine durchschnittliche
Milchleistung von 10.500 kg je Laktation realisieren. Die ersten Kälber des Nr. 1 Bullen
Guarini wurden im Mai geboren. Sie sorgen
für vollste Zufriedenheit, so Herdenmanager
Karol Polaszek.
Thomas Auert und Jaroslaw Chudy bedankten sich bei ihm und der Zuchtleiterin des Unternehmens, Ewa Gierzynska, für die gute
Zusammenarbeit mit unserer Tochter-Firma
Intergen sowie für das entgegengebrachte
Vertrauen in das brandenburgische Zuchtprogramm.
Wir wünschen der Dlugie Stare GmbH alles
Gute und weiterhin viel Erfolg!
W J.-M. Brehme
Registereintragung RZB eG
Am 12.07.2013 erhielten wir die Mitteilung des Amtsgerichtes Potsdam über die
Registereintragung der personellen Veränderung unseres Vorstandes entsprechend
der Wahl auf der Generalversammlung am
24. April 2013. Damit sind diese rechtskräftig. Mitglieder des Vorstandes sind:
Hellmuth Riestock Vorsitzender
Helmut Baum
stellv. Vorsitzender
Bernd Adler
Bernd Bodien
Cornelia Buchholz
André Gräfe
Frank Groß
Neue Zuchtbuchordnungen
Nach der Beschlussfassung auf der diesjährigen Generalversammlung sind die
Zuchtbuchordnungen für Milch- und
Zweinutzungsrassen sowie Fleischrinder
im Juli vom Ministerium für Infrastruktur
und Landwirtschaft des Landes Brandenburg bestätigt worden. Damit erhalten sie
Gültigkeit. Jedem RZB-Mitglied wird in
Kürze ein gedrucktes Exemplar zugestellt.
Herzlich willkommen!
Als Mitglieder im Rinderzuchtverband
Berlin-Brandenburg eG begrüßen wir:
W Die 250.000. Spermaportion von Guarini wurde in einem modernen polnischen Betrieb versamt. Diesen besonderen Anlass würdigten Intergen-Geschäftsführer Jarek Chudy, Zuchtleiterin Ewa Gierzynska, Herdenmanager Karol Polaszek und Thomas Auert, RBB (v.l.n.r.). Foto: RBB
Milchrindzüchter
Klaus Gürtler, Templin
Hof Peter Schröder, Groß Pankow
Milchviehbetrieb Christian Rick, Schorfheide
ROEST AGRO GmbH & Co.KG, Oranienburg
alsai Milch GmbH & Co.KG, Nuthe-Urstromtal
Lars Schulz, Karstädt
Agrargenossenschaft Friedland eG, Friedland
Fleischrindzüchter
Grün Berlin GmbH, Berlin
Salers
Silke Wagner, Bernsdorf
Fleckvieh-Fleisch
Naturlandfarm „Riebener See“
Ralf Engelhardt, Beelitz
Fleckvieh-Fleisch
Daniel Blume, Gumtow
Fleckvieh- Fleisch
B & D Rinderzucht GbR, Ziltendorf Hereford
Landwirtschaftsbetrieb Kaschke,
Inh. Birgit Kaschke, Kolkwitz Uckermärker
Gut Hessenhagen Dr. Christoph
Brümmer, Flieth-Stegelitz
Fleckvieh-Fleisch
W Der neue Boxenstall in Niechlod bietet den 365 Kühen und fünf Arbeitskräften beste Bedingungen.
Fotos: RBB
Blickpunkt Rind
3 I 2013
Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit
und wünschen den Zuchtstätten viel Erfolg!
69
Informationen
In jedem Jahr besucht Frau Prof. Brockmann, Humboldt-Universität zu Berlin,
Department für Nutzpflanzen- und Tierwissenschaften, mit ihren Studenten den Tierzuchtstandort Groß Kreutz.
Neben der Besamungsstation und dem
Vermarktungszentrum stand in diesem
Sommer auch das Rinderzuchtmuseum
auf dem Programm.
Foto: RBB
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geht’s nicht.“
Mehr Effizienz und Komfort bei höchster Durchsatzleistung
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Tel. (0 35 37) 20 39 60
Filiale: 16321 Bernau
Tel. (01 71) 2 09 22 10
Langenlipsdorf 53
14913 NiedergörsdorfLangenlipsdorf
Tel. (03 37 42) 6 05 31
Heinrich-Gätke-Straße 6
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70
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Blickpunkt Rind
3 I 2013
Ersteinsatz
Deutsche Holsteins (Mai – August 2013)
Belmiro
10.811458
gRZG 144
Carlos
10.811450
gRZG 144
1227 -0,36 14 0,1052
gRZM 123 gRZS 118 gRZN 129gRZR 118
gRZE 126gRZFund. 120gRZEuter 124
1885 -0,32 42 -0,1251
gRZM 125 gRZS 111 gRZN 124gRZR 111
gRZE 140gRZFund. 121gRZEuter 139
V:
Bookem
V:
Epic
M:
Savannah02/87-89-87-88/88
3/2 LA 10877 4,09 445 3,60 392
Damion
EX 96
M:
Cynthia
(1) VG 85
1. LA (TL) 10444 6,42 670 3,20 334
Freddie
Saturday
03/93-90-90-89/90 EX
3/2 LA 11278 4,23 477 3,49 394
Goldwin
MM:
MV:
MM:
MMV:
Züchter:
Gerhard Schäfer, Landau
Darino
MV:
MMV:
Halia (1) VG 87
1. LA 11912 4,73 563 3,53 421
Bolton
EX 90
Züchter:
Ferme du Vieux Saule, St. Esprit, Kanada
10.811447
gRZG 136
Fallon
10.811441
gRZG 150
353 0,14 27 0,1122
gRZM 108 gRZS 134 gRZN 123gRZR 117
gRZE 147gRZFund. 127gRZEuter 147
1651 -0,12 55 -0,0155
gRZM 130 gRZS 109 gRZN 125gRZR 120
gRZE 134gRZFund. 122gRZEuter 133
V:
Dempsey
V:
Shamrock
M:
Ullan (3) VG 88
3/3 LA 10771 4,14 446 3,38 364
Laudan
EX 90
M:
Felicia
(1) VG 85
1. LA (TL) 5312 7,06 375 3,77 200
Freddie
Frillan
(3) VG 88 3/3 LA 12174 3,84 467 3,47 423
ChampionEX
MM:
MV:
MM:
MMV:
Züchter:
Katara Jari ja Juha, Viljakkala, Finnland
Goldino
10.811445
MV:
MMV:
Halia
(1) VG 87
1. LA 11912 4,73 563 3,53 421
Bolton
EX 90
Züchter:
Ferme du Vieux Saule, St. Esprit, Kanada
gRZG 136
Lopez
10.811449
1133 -0,06 41 0,0139
gRZM 119 gRZS 126 gRZN 126gRZR 103
gRZE 138gRZFund. 120gRZEuter 136
V:
Gold Chip
EX 92
V:
Epic
M:
Linsay
01/84-84-86-86/85
1. LA 12172 4,12 502 3,40 414
Baxter 2
EX 91
M:
Love
(1) VG 85
1. LA 9922 5,31 527 3,48 345
Man-O-Man
MM:
MMV:
Loween
01/85-85-85-86/85
1. LA 12700 3,43 453 3,40 432
Shottle
EX 96
Züchter:
Eickhoff, Stromberg
Platini
MV:
MM:
MMV:
Leona
(2) VG 89
2/2 LA 11951 4,51 539 3,44 411
Goldwin
Züchter:
Syndicat Alphagen, Cantley, Kanada
10.811433
gRZG 134
Samori
10.811459
W Lopez
gRZG 142
1588 -0,27 37 -0,0549
gRZM 124 gRZS 112 gRZN 124gRZR 94
gRZE 117gRZFund. 109gRZEuter 122
1080 0,27 72 0,1350
gRZM 130 gRZS 124 gRZN 116gRZR 104
gRZE 122gRZFund. 123gRZEuter 115
V:
Plan Z
V:
Sudan
M:
DE14.02707342 04/85-85-89-90/88
5/4 LA 14697 3,72 546 3,10 456
Alves
M:
Urmel
02/87-86-88-86/87
2/2 LA 10380 4,08 424 3,55 369
Roumare
MV:
MM:
MMV:
Eleonore02/87-87-85-85/86
3/2 LA 12543 3,93 493 3,42 429
Enos
Züchter:
Agrar GmbH Großolbersdorf
Blickpunkt Rind
MV:
MM:
MMV:
Unidet
01/85-86-86-87/86
2/1 LA 11077 3,46 383 3,32 368
Titanic
Züchter:
Martin Teikemeier, Petershagen
3 I 2013
W Goldino
gRZG 139
1604 0,01 67 -0,0648
gRZM 128 gRZS 120 gRZN 116gRZR 99
gRZE 118gRZFund. 110gRZEuter 118
MV:
W Fallon
W Platini
71
BLICKPUNKT RIND
3
1
0
2
17. Oktober in Paaren/Glien
Unsere schönsten Milchkühe von 10 - 15 Uhr
in der Brandenburghalle / MAFZ
RBB Rinderproduktion
Berlin-Brandenburg GmbH
Telefon: +49 (0)33207 533-0
Telefax: +49 (0)33207 533-199
E-Mail:[email protected]
Internet:www.rinderzucht-bb.de

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