Jeder Hengst hat seine Chance

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Jeder Hengst hat seine Chance
Zucht
Jeder Hengst hat seine Chance
Die Einführung der neuen Hengstleistungsprüfung
kann als gelungen bezeichnet werden. Man konnte
nicht erwarten, dass gleich alles perfekt läuft. Nach
den gesammelten Erfahrungen können jetzt weitere
Optimierungsschritte vorgenommen werden.
Von Dr. Werner Schade
I
m alten System, in dem die Kontrolle der Prüfstationen auf der Ebene der einzelnen Länderministerien lag, war es zu schwer, eine nachhal­
tige und durchgreifende Veränderung auf Bundesebene durchzusetzen. Das neue System, auf
das sich alle Zuchtverbände geeinigt haben und
für dessen Umsetzung die FN mit bundesweiter
Zuständigkeit beauftragt wurde, ermöglicht jetzt
umfassende Schritte. Damit wurde eine wichtige
Voraussetzung für die Weiterentwicklung des
­Systems geschaffen.
Prämienhengst Van Helsing v. Valentino/Stakkato erzielte einen der
höchsten HLP-Zuchtwerte Springen.
Foto: Ernst
An dieser Stelle soll noch einmal an das Ausgangsziel der Reform erinnert werden. Der angekündigte
Rückzug des Staates aus der bisher tierzuchtrechtlich festgelegten Verantwortung für die Leistungs-
prüfung von Hengsten fällt zusammen mit einem
desolaten Zustand dieser Prüfungsform, die bei
den Züchtern schon seit Jahren nur noch eine sehr
geringe Akzeptanz erreichen konnte. Die Reform
war also dringend notwendig. Es ging um das zukünftige Fortbestehen dieser Prüfungsform als
aussagefähige Selektionsgrundlage für junge
Hengste. Die Tragweite dieser Reform geht jedoch
noch deutlich darüber hinaus. Dieser Schritt war
wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen und damit auch der hannoverschen Pferdezucht vor dem Hintergrund einer zunehmenden,
internationalen Konkurrenz.
Wenn eine Leistungsprüfung aussagefähige Ergebnisse liefern soll, setzt dies voraus, dass die
Leistung der Hengste aus verschiedenen Stationen
und Jahren miteinander vergleichbar sein müssen.
Dies konnte das alte System mit der Index-Berechnung nicht leisten. Dabei konnten nur die Hengste
innerhalb einer Prüfungsgruppe miteinander verglichen werden. Angesichts der relativ hohen Zahl
der Stationen, die in den vergangenen Jahren die
Durchführung der Hengstleistungsprüfung anboten, war dies nicht mehr sinnvoll.
Die Festlegung der Prüfungsgruppengröße auf mindestens 25 angemeldete Hengste, die Einführung
eines einheitlichen Anmeldeverfahrens über die FN,
die Zuteilung von Richtern und Testreitern durch die
FN, die gemeinsame Trainingsbewertung von Trainingsleitern und externen Trainingsrichtern sowie
die Betreuung und Überwachung der Prüfung
durch FN-Stewards waren entscheidende Maßnahmen, um die Prüfungsstandards über alle Prüfungsorte hinweg vereinheitlichen zu können. Es handelt
sich um einen fortdauernden Prozess, der aber
schon im ersten Jahr der neuen HLP eine Richtung
und Schubkraft bekommen hat.
Das neue HLP-System muss sich natürlich nach
dem ersten Jahr auch einer kritischen Betrachtung
stellen. Teilweise ist Kritik berechtigt, aber wenn
diese Kritik auf Unsicherheit bzw. Unwissenheit
beruht, muss zunächst erst einmal aufgeklärt werden. Hier herrscht erheblicher Bedarf, und der Zeitpunkt für diese Aufklärung ist passend, weil sie mit
der Vorlage der aktuellen Prüfungsergebnisse einhergeht. Nachfolgend wird in einer Frage/AntwortDarstellung auf die wesentlichen Punkte eingegangen, die bei Züchtern und Hengsthaltern am
intensivsten diskutiert werden.
1. Was ist Zuchtwertschätzung?
Die Leistung eines Pferdes erklärt sich aus seiner
genetischen Veranlagung und den Umwelteinflüssen wie z. B. Reiter, Training oder Prüfungsbedingungen. Bei der Zuchtwertschätzung werden mit
12
Der Hannoveraner 01|2012
Zucht
Hilfe von mathematisch-statistischen Verfahren die
genetischen Effekte von den Um­welteffekten getrennt. Dabei spielen die genetischen Parameter
der Erblichkeit eines Merkmales sowie die gene­
tischen Beziehungen zwischen den Merkmalen
eine entscheidende Rolle. Je höher die Erblichkeit
eines Merkmales ist, desto geringer ist der Umwelteinfluss auf die Leistungsausprägung dieses Merkmales. In den modernen Zuchtwertschätzverfahren
nach dem Tiermodell werden alle verfüg­baren Informationen der Verwandten- und Nachkommenleistung berücksichtigt. Die Zuchtwertschätzung
arbeitet quasi nach dem selben Prinzip wie der
praktische Züchter, der seine Entscheidung auch
nach den vorhandenen Informationen der Eigen-,
Verwandten- und Nachkommenleistung ausrichtet.
Der Computer ist hierbei natürlich überlegen, da er
auf sehr umfangreiche Dateninformationen zugreifen kann. Das Ziel der Zuchtwertschätzung ist es,
Leistungsunterschiede zwischen Tieren möglichst
genau zu schätzen, um eine Grundlage für die
­Selektionsentscheidung zu erhalten.
2. Warum kommt die Zuchtwertschätzung in
der HLP zur Anwendung?
Die Erblichkeiten der Merkmale der Hengst­
leistungsprüfung sind in den vergangenen Jahren
wissenschaftlich häufig und genau untersucht
worden. In allen Untersuchungen kamen relativ
hohe Werte für die Erblichkeiten heraus. Aufgrund
dieser Tatsache hat die Eigenleistung eines Hengstes auf seinen Zuchtwert den entscheidenden Einfluss. Durch die Verwandtschaftsstruktur der heutigen Hengstgenerationen sind die verschiedenen
Prüfungsorte und Prüfungsjahre miteinander verbunden. Die Zuchtwertschätzung ist in der Lage,
die Unterschiede der einzelnen Prüfungsdurchgänge hinsichtlich ihres genetischen Niveaus zu
erkennen und zu relativieren. Jede Prüfungsgruppe hat ihr eigenes genetisches Niveau. Daraus
folgt, dass es auch zwischen den Prüfungsgruppen Leistungsunterschiede gibt. In starken Prüfungsgruppen haben es sehr gute Hengste schwerer, ihre Überlegenheit, ausgedrückt als Abweichung vom Prüfungsmittel (Noten), zu zeigen
als in schwächeren Gruppen. Die Zuchtwertschätzung erkennt die Konkurrenz innerhalb der Prüfungsgruppen und berücksichtigt dies bei der Einschätzung des einzelnen Hengstes.
3. Welchen Einfluss hat der Pedigree-Zuchtwert auf den HLP-Zuchtwert?
In der Diskussion um die HLP- Reform ist einer der
strittigsten Punkte, inwieweit ein Hengst durch
einen hohen Pedigree- Zuchtwert begünstigt oder
durch einen niedrigen Pedigree- Zuchtwert benachteiligt wird, wenn sein HLP- Zuchtwert ermittelt werden soll.
Im Tiermodell setzt sich der geschätzte Zuchtwert
aus zwei Informationsquellen zusammen, der genetischen Einschätzung seiner Verwandten und
der eigenen Leistungsinformation. In der HLP ZWS
sind im Pedigree-Zuchtwert die Informationen aller verwandten Hengste zusammengefasst, die
seit 1986 eine HLP abgelegt haben. Die eigene
Leistungsinformation ergibt sich aus seiner Abweichung innerhalb Prüfungsdurchgang, kor­ri­
giert für die Konkurrenz und Umwelteffekte. Die
Gewichtung der beiden Informationsbeiträge (Pedigree-Zuchtwert und Eigenleistung) wird von der
Erblichkeit bestimmt. Je höher die Erblichkeit, desto mehr Vertrauen (Gewicht) wird in die Eigenleistung eines Hengstes gesetzt.
Der Celler Landbeschäler Spörcken hat den höchsten
HLP-Zuchtwert Dressur erhalten. Die­ser Hengst verfügt über eine breite Basis von Verwandten-Informationen im Datenmaterial. An seinem Beispiel wurde
eine Testschätzung durchgeführt, bei der alle vorhandenen Ahnen-und Geschwister-Informationen ausgeblendet wurden. Trotz dieser Maßnahme hat Spörcken immer noch einen HLP-Zuchtwert Dressur von
155 und einen nahezu identischen HLP-Zuchtwert
Springen von 65 erreicht. Dieses Beispiel zeigt, dass
die Eigenleistung den entscheidenden Einfluss auf
das Ergebnis der Zuchtwertschätzung hat. Bei einer
Betrachtung der Noten von Spörcken wird dies eindeutig bestätigt, denn er hat ein sehr hohes Notenniveau in den Dressurmerkmalen erreichen können.
Del Magico v. Dimaggio/Feinbrand
bestätigte seine Qualität auch in der
Hengstleistungsprüfung mit einem
hervorragenden Ergebnis. Foto: Ernst
4. Welche Daten gehen in die Zucht­wert­
schätzung ein?
Die Datengrundlage für die HLP-Zuchtwertschät­
zung wird ausschließlich durch die Ergebnisse von
Hengsten in der Hengstleistungsprüfung dargestellt. Die Datenbasis geht zurück bis auf das Jahr
1986. Die Bewertungen aller seit dem Jahr 1986
geprüften Hengste bis heute gehen in die Zuchtwertschätzung ein. Es geht bei dieser Zuchtwertschätzung um eine ausschließliche Betrachtung
der HLP-Merkmale und um einen Vergleich der
Hengste in diesen Merkmalen.
5. Sind die Daten aus den Vorjahren der HLP
geeignet und vergleichbar mit den aktuellen Daten?
Mit der HLP-Reform des Jahres 2011 wurden zwar
einige Verfahrensänderungen vorgenommen, aber
die eigentliche Merkmalserfassung des Interieurs,
der Grundgangarten, der Rittigkeit, der Springveranlagung und des Geländes wurden nicht verändert. Es wurden also weder die Merkmale noch die
Merkmalserfassung geändert, so dass die vorhandenen Daten aus den Vorjahren vergleichbar sind
und wertvolle Informationen für die Zuchtwertschätzung darstellen.
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Der Hannoveraner 01|2012
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Zucht
6. Sind die HLP-Zuchtwerte mit den inte­
grierten Zuchtwerten vergleichbar?
Nein. Für die integrierte Zuchtwertschätzung wird
eine wesentlich komplexere Datengrundlage herangezogen, in die alle verfügbaren Leistungsinformationen wie die Zuchtstutenprüfung, die HLP und
die Turniersportprüfung inkl. der Basisprüfungen
herangezogen werden. Die integrierten Zuchtwerte kommen erst wesentlich später zur Anwendung,
wenn Nachkommeninformationen vorliegen. Sie
stellen sozusagen die zweite Stufe der Selektion
dar.
HLP- Zuchtwert Springen
Balou du Rouet/Contender
HLP-Zuchtwert
Dressur
Baccaccio
Endnote
Springen
Abstammung
Endnote
Dresur
Name
Gewichtete
Endnote
7. Wer legt die Selektionsgrenzen fest?
Die FN ist von allen Verbänden beauftragt, das
HLP-System zu organisieren und für die Umsetzung der Prüfungsbestimmungen zu sorgen. Der
Umgang mit den Ergebnissen ist Sache der einzelnen Verbände. Jeder Verband hat seine eigene
Vorstellungen über ein Zuchtprogramm und gibt
sich seine eigenen Selektionsgrenzen. Der Hannoveraner Verband hat für Hannoveraner Hengste die Selektionsgrenze bei einem Durchschnitt
der beiden HLP-Zuchtwerte Dressur und Springen
von 100 festgelegt. Für Fremdhengste muss die-
8,26
7,96
8,71
99
126
Cassillias
Contendro/Stakkato
8,37
8,39
8,48
133
142
Cent
Carenzo/Silvio
7,86
7,70
8,08
101
119
Contador Gold SVM
Contendro/Gullit
7,79
7,71
7,99
109
123
Del Magico
Dimaggio/Feinbrand
8,07
8,71
7,12
143
81
Demetrius
Don Schufro/Londonderry
8,49
8,91
8,15
137
85
Destano
Desperados/Brentano II
7,91
8,43
7,42
134
67
Don Lanero
Don Crusador/Landadel
7,67
7,93
7,54
125
86
Don Sergio
Dancier/Don Frederico
7,85
7,95
7,61
130
92
Floratio
Florencio/Landadel
7,78
7,85
7,58
115
110
Fürst Frederico
Fidertanz/Don Frederico
7,23
7,26
7,24
117
90
Longton
Locksley/Rohdiamant
7,86
8,28
7,25
135
85
Lord Lauie
Lord Loxley/Lauries Crusador xx
7,85
8,58
7,16
126
79
Premonition
Perigueux/Lordanos
8,05
8,00
8,19
100
126
Quasar de Charry
Quaterback/Wolkentanz
8,21
8,86
7,24
156
89
Quick Shot
Quintender/Rabino
7,53
7,23
8,08
88
124
Sampres
Stakkato/Achill-Libero H
8,26
7,98
8,58
112
138
Satisfaction III
Stakkato/Calypso II
8,18
7,96
8,51
106
138
Semper Fi
Stakkato/Grannus
8,01
7,68
8,44
83
135
Spimex
Stakkato/Calypso II
7,80
7,58
8,07
99
134
Schwarzbrauner
Stakkato/Crazy Classic
7,31
7,03
7,63
86
127
Spörcken
Sir Donnerhall/Lauries Crusador xx
7,79
8,88
6,28
165
66
Van Helsing
Valentino/Stakkato
8,13
7,55
8,67
100
137
14
Der Hannoveraner 01|2012
ser Durchschnitt aus Dressur- und Springen 110
betragen.
8. Sollten die Noten als Messlatte für die
Selektion herangezogen werden?
Bei der Merkmalsbewertung mit Noten handelt
es sich um eine subjektive Beurteilung. Deshalb
kommt es zwischen den Richterurteilen immer
wieder zu Abweichungen. Eine 7, die am Prüfungsort X vergeben wurde, ist nicht vergleichbar mit einer 7, die am Prüfungsort Y vergeben
wurde. Durch die Vielzahl der Kombinationen
von Richtern, Prüfungsorten und Merkmalen
kommt es zu Abweichungen, die sich überlagern. Eine reine Betrachtung der Noten oder gar
eine Festsetzung von Noten als Selektionsgrenze ist daher mit großen Unsicherheiten behaftet.
Natürlich muss permanent daran gearbeitet
werden, das Richten über verschiedene Richtergruppen und Prüfungsorte hinweg auf einen
Standard zu bringen. Auch die aktuellen Auswertungen aus dem laufenden Jahr zeigen, dass
diese Abweichungen Realität sind. Die Zuchtwertschätzung bügelt diese Schwäche mit den
Korrekturrechnungen sozusagen aus. Dadurch
wird der Zuchtwert zur einzigen wirklich vergleichbaren Ergebnisdarstellung in der Hengstleistungsprüfung. Der HLP-Zuchtwert ist ein
weiterer Informationsbaustein für die züchterische Einschätzung von Junghengsten nach der
Körung.
9. Sollen die Züchter ihre Anpaarung nach
der Höhe der Zuchtwerte ausrichten?
Die Höhe des Zuchtwertes allein ist nicht entscheidend. Wichtig ist es, dass ein Hengst die Selektionsschwelle des Hannoveraner Verbandes mit
einem überdurchschnittlichen Zuchtwert überschritten hat. Der Züchter sollte sich dann aus der
gesamten zugelassenen Gruppe der Junghengste
den passenden Hengst für seine Stute aussuchen.
Weiterhin sollte der Spezialisierungsgrad beachtet
werden, der sich aus der Unterschied zwischen
den beiden HLP-Zuchtwerten Dressur und Springen ergibt.
In der nebenstehenden Tabelle sind die in diesem Jahr geprüften Hannoveraner Junghengste
in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet, die
einen Durchschnitt aus beiden Zuchtwerten von
mindestens 100 Punkte erreicht haben. Besonders erfreulich ist das Abschneiden der Hengste,
die über die Verdener Körung kamen. Dies bestätigt auch die Selektion auf der Körung und
liefert ein schlüssiges Gesamtbild, wenn man
die Körung und die Hengstleistungsprüfung als
zusammenhängende Selek­tionsstufe für die
Junghengste ansieht.
Zucht
Die Selektionsgrenze für Hannoveraner mit einem Durchschnitt aus beiden Zuchtwerten von
mindestens 100 hat sich nach der ersten Auswertung voll bewährt. Nach dem ersten Prüfungsjahr konnten 23 der gekörten und geprüften Hannoveraner Hengste diese Schwelle
überwinden. Das entspricht einer Selektionsquote von 58 Prozent. Das heißt, etwas mehr als
die Hälfte der Hengste wird in das Hengstbuch I
eingetragen. Diese Selektionsintensität lässt einer ausreichend großen Zahl an Hengsten die
Möglichkeit, die Zuchtzulassung zu bekommen.
Im Zuchtbuchausschuss und im Vorstand des
Verbandes wurde nach dem ersten Prüfungsjahr
diskutiert, den Hengsten, die einen Durchschnitt
aus beiden Zuchtwerten von über 90 Punkten
erreicht hatten, bei einer positiven Sportentwicklung die Möglichkeit zu geben, im Falle der
Qualifikation für das Bundeschampionat der
Dressurpferde, der Springpferde bzw. der Vielseitigkeitspferde ebenfalls nachträglich eine
Zuchtzulassung auszusprechen. Über diesen
Vorschlag wird Anfang nächsten Jahres eine
Entscheidung getroffen.
Beim Einsatz von Fremdhengsten verfolgt der
Hannoveraner Verband seit jeher das Ziel, dass
diese Hengste erhöhte Anforderungen erfüllen
müssen, um einen positiven Beitrag zum Zuchtfortschritt zu leisten. Aus diesem Grund wurde für
Hengste aus fremden Populationen die Selek­
tionsgrenze bei einem Durchschnitt der beiden
Zuchtwert von mindestens 110 Punkten festgelegt. Insgesamt schafften es 26 Hengste, diese
Selektionsgrenze zu überwinden. Bezogen auf
alle geprüften Hengste fremder Populationen
entspricht dies einer Quote von 21 Prozent. In der
Ergebnisdiskussion des Zuchtbuchausschusses
und des Vorstandes wurde auch hier für eine Beibehaltung dieser Selektionsgrenze für Fremdhengste plädiert. Für Trakehner.Hengste wurde
eine Ausnahmeregelung vorgeschlagen. Diese
Hengste sollen auf das gleiche Niveau der Hannoveraner Hengste gestellt werden und mindestens einen Durchschnitt aus beiden Zuchtwerten
von 100 Punkten erreichen. Mit diesem Schritt
soll den Trakehner Hengsten in ihrer Funktion als
Veredler für die Hannoveraner Zucht die Möglichkeit der Teilnahme am Hannoveraner Zuchtprogramm etwas erleichtert werden. Für Fremdhengste, die den Durchschnitt von 110 Punkten
in diesem Jahr nicht erreicht haben, soll auch hier
die Möglichkeit gegeben werden, bei einem
Durchschnitt von mindestens 100 Punkten und
der Qualifikation zu den Dressur-, Spring- oder
Vielseitigkeitsprüfungen des Bundeschampionats
dann nachträglich eine Zuchtzulassung auszusprechen.
Den Züchtern des Hannoveraner Verbandes steht
für das Zuchtjahr 2012 ein sehr interessanter
Junghengstjahrgang zur Verfügung. Die dargestellten Ergebnisse sind eine Entscheidungshilfe, die
mit einer Besichtigung der in die engeren Auswahl
kommenden Hengste verbunden werden sollten.
Mit diesem Beitrag konnten sicher noch nicht alle
Fragen zu diesem Thema behandelt werden. Für
eine Information und Diskussion sollten auch die
bevorstehenden Winterversammlungen genutzt
werden. n
Don Lanero v. Don Crusador/Landadel aus dem Besitz des Landgestüts Moritzburg absolvierte seine
Hengstleistungsprüfugn in Radegast.
Foto: Landgestüt Moritzburg
FN-Jahrbuch online
Ab diesem Jahr gibt die FN das
Jahrbuch Sport und Zucht
erstmalig als Online-Version
heraus. Unter www.fn-jahrbuch.
de bietet sie eine unendliche
Fülle an Informationen über
Pferde, Reiter, Fahrer, Züchter,
Turnierfachleute, Veranstaltungen, Vereine und Betriebe.
Info: www.fnverlag.de.
Der Hannoveraner 01|2012
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