Heimkino im Wandel der Zeit

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Heimkino im Wandel der Zeit
Inhalt:
Heimkino im Wandel der Zeiten
1 . Surround Sound - Die Geschichte
11.1 Am Anfang stand das Kino
21.2 Die eigenen vier Wände hinkten anfangs hinterher
31.3 Revolution im Wohnzimmer – diesmal visuell
41.4 Der Surround-Sound kommt nach Hause
51.5 Vom analogen Surround-Sound zum digitalen Heimkinoerlebnis
61.6 The Show must go on
71.7 Geschichte von Kino und Heimkino: Wichtige Daten
1 . Heimkino-Tonnormen: Die Technik
12.1 PCM – Die Basis für Mehrkanal-Codecs und für DVD Audio
22.2 Dolby Digital
3
2.2.1 Der Weg zur digitalen Heimkino-Tonnorm
4
2.2.2 Die En- und Decodiertechnik
5
2.2.3 Vorwärts- und Rückwärtsadaption: Damit der Decoder
6
Bescheid weiß
7
2.2.4 Weitere Einsparmaßnahmen
8
2.2.5 Dolby Digital Surround EX
92.3 Dolby Pro Logic II: Auch älteres Material gehört noch nicht
10
zum „alten Eisen“
11
2.3.1 Dolby Pro Logic: Seit 1987 im Heimkino erfolgreich
12
2.3.2 Dolby Pro Logic II
132.4 DTS – Die mehrkanalige Konkurrenz zu Dolby Digital
14
2.4.1 Die Anfänge im Kino
15
2.4.2 DTS – klanglich besser?
16
2.4.3 DTS im Heimkino – ohne apt-x100
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2.4.4 DTS Digital Surround
18
2.4.5 Die DTS-Codiertechnik
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2.4.6 DTS – auch mit „Economy Mode“
20
2.4.7 DTS – Die Zukunft beginnt
1 . Home THX und Yamaha DSP: Verschiedene Philosophien fürs perfekt klingende Heimkino
13.1 Ein Weg zur optimalen Performance im Heimkino: Home
2
THX und die tonale Präzision
3
3.1.1 THX Ultra und THX Select
4
3.1.2 Das Equipment
5
3.1.3 THX Surround EX als Erweiterung von Dolby Digital
6
EX
7
3.1.4 Home THX – Die Nachbearbeitung
83.2 Yamaha DSP – Ein weiterer Weg zum optimalen
9
Heimkinogenuss
10
3.2.1 DSP-Programme - Grundlagen
11
3.2.2 Das Equipment
12
3.2.3 Yamaha DSP – Nachbearbeitung: Die Soundfelder
13
3.2.4 Anpassungsmöglichkeiten der DSP-Programme am
14
Beispiel des Yamaha-Spitzenmodells, dem Verstärker
15
DSP-AX1
16
1 . DVD Audio - für highfidele Klangfreunde
4.1 DVD Audio - Systemvergleich
4.2 DVD Audio in der Praxis
5. Kauftipps für Heimkino-Einsteiger
5.1 Die Situation für Einsteiger
5.2 Der Fernseher
5.3 Der DVD-Player als unverzichtbarer Bestandteil der
Heimkinoanlage
5.3.1 DVD-Player – Die Marktsituation
5.3.2 Welche Anschlüsse sollte ein DVD-Player haben?
5.3.3 Sinnvolle und weniger sinnvolle Features
5.3.4 Das Bedienkonzept des Players
5.3.5 Sonstiges Zubehör
5.4 Der Subwoofer
5.5 Die sonstigen Boxen
5.6 Heimkino bis 5000 DM
5.7 Heimkino bis 10000 DM
5.8 Heimkino über 10000 DM
Schlagwortverzeichnis
Heimkino im Wandel der Zeiten
Noch vor einem Jahrzehnt war der in Deutschland „State Of The Art“, der einen großen Stereo-Fernseher
und einen HiFi-Videorecorder besaß. Diejenigen, die schon eine Heimkino-Surround-Anlage zuhause
stehen hatten, war nur eine kleine Gemeinschaft von High-Tech- und Filmefans, die weder Kosten noch
Mühen scheuten, auch für die eigenen vier Wände ein möglichst reales Klangbild bei der Wiedergab von
Filmen zu realisieren. Hoch im Kurs bei dieser Fan-Gemeinde stand die Laser Disc, die sich in den USA
auf breiter Front durchsetzen konnte, hier in Deutschland aufgrund der hohen Preise für die Software und
dem geringen Angebot an Playern aber nie zum Siegeszug antreten können.
Nun schreiben wir das Jahr 2000 – das Zeitalter der Digital Versatile Disc, das Zeitalter digitaler
Heimkinotonnormen wie Dolby Digital und DTS. Die DVD wird immer flexibler und schickt sich an, als
DVD Audio auch die Herzen bislang vernachlässigter HiFi-Puristen zu erobern. Die Anlagen fürs eigene
Heim werden immer preisgünstiger bei gleichzeitig stark wachsendem Angebot.
Und genau hier soll dieses Special über Surround-Geschichte, Heimkino-Tonnormen und einer
Kaufberatung für Einsteiger ansetzen: Zunächst ein wenig Hintergrund über den Raumklang zuhause,
dann ein Überblick über die Heimkino-Tonnormen Dolby Digital und DTS. Am Ende steht dann eine
Kaufberatung für Heimkino-Einsteiger, der Schwerpunkt liegt in der Wahl des richtigen DVD-Players.
Besonders herzlich danken für die freundliche Bereitstellung von Material möchte ich Herrn Achim
Schulz (Denon Electronics Deutschland), Herrn Volker Düsing und Herrn Leander Hader (Yamaha
Electronics Europe), Herrn Jürgen Timm (Pioneer Electronic Deutschland), Herrn Dieter Kreisle
(Grundig), Herrn Marc Erdmann (Samsung Electronic Deutschland), Herrn Frank Eschholz (Toshiba
Europe), Herrn Mike Henkelmann (Kenwood Electronic Deutschland), Herrn Egon Wiedekind
(Onkyo/Jamo Deutschland) und Herrn Jürgen Wilkin (JVC Deutschland GmbH).
1. Surround-Sound – Die Geschichte
Lange Zeit waren die Tonformate für Filme, Fernsehen und Musik vollkommen voneinander getrennte
Produkte – doch vor einiger Zeit kam ein Wendepunkt in dieser Entwicklung: Mit dem Aufkommen des
Heimkinos für die eigenen vier Wände wurden die verschiedenen Entwicklungsstränge zusammen
geführt: Erst Dolby Surround, dann Dolby Pro Logic Surround und schließlich die digitalen
Mehrkanal-Tonformate Dolby Digital, DTS und MPEG-2-Multichannel, letzteres kam aber nie über eine
Statistenrolle hinaus.
1.1 Am Anfang stand das Kino
Schon im Jahre 1941 wurde der erste Film in Stereo öffentlich im Kino gezeigt: Bei Walt Disneys
Zeichentrickfilm „Fantasia“ kam eine separate 35-Millimeter-Filmrolle mit drei optischen Tonspuren zum
Einsatz, der Ton wurde synchron zum Bild abgespielt. Auf breiterer Front wurden dann 1950 die ersten
kommerziell erfolgreichen mehrkanaligen Tonfilme für das Kino entwickelt. Weil das Fernsehen, das
damals selbstverständlich nur monaurale Tonqualität bieten konnte, sich mehr und mehr als große
Konkurrenz für das Kino entpuppte, wollte die Kino-Fraktion durch neue technische Features die
Attraktivität der „Vor-Fernsehen-Ära“ wiederherstellen. Die Wiedergabe in Stereo und die Einführung
neuer Breitwand-Formate sollten die Zugpferde des neuen Kino-Zeitalters werden. Das
Kino-Stereo-Format unterschied sich schon von Beginn an vom späteren Zweikanal-Stereo für den
„Hausgebrauch“ in den eigenen vier Wänden: Kino-Stereo war von Beginn an vierkanalig. Verschiedene
Filmformate wie zum Beispiel das berühmte CinemaScope-Format (vierkanalig) oder das
Todd-AO-Format (sechskanalig) speicherten den Mehrkanalton auf magnetisierbare Streifen, die auf
jeder Kopie des Masters angebracht wurden. Die Kino-Projektoren mussten sich einer Umrüstung
unterziehen und mit Tonköpfen, ähnlich denen einen Tonband-Gerätes, ausgestattet werden, um die
Magnetspuren der Filme abspielen zu können und den Filmen tonal damit zu neuem, bisher nicht
gekannten Glanz zu verhelfen. Um das Auditorium auch am deutlich verbesserten Klangbild richtig
teilhaben zu lassen, wurde auch das übrige Equipment den Bedürfnissen der Stereo-Ära angepasst;
und so fanden neue Verstärker und Lautsprecheranlangen Einzug in die Kinos der Welt. Schon von
Anfang an war der Kinosound so konzipiert, dass nicht nur ausreichende Beschallung von vorne
stattfand: Mehrere Kanäle vor die Frontseite, aber auch mindestens einen Kanal für den Klang von hinten
gab es. Schon wie später bei Dolby Surround und Dolby Pro Logic Surround, war der hintere Kanal für
die Wiedergabe von Effekten zuständig. Viele Kinosound-Systeme konnten den Effektkanal, wenn er
nicht gebraucht wurde, mit Hilfe von Steuertönen ausschalten. Der Grund für diese Maßnahme lag in der
sehr schmalen Tonspur des Effektkanals, die lautes Rauschen verursachte.
In den sechziger und siebziger Jahren befand sich die Filmwirtschaft in einer Krise.
Magnetstreifen-Formate waren exorbitant teuer, das hielt die Toningenieure aber nicht davon ab, die
Effektwiedergabe zu verfeinern. Nächste Stufe war der 70 mm-Film mit sechs Magnetspuren, die auf
allen Kanälen gleich hohe Signal-Rauschabstände boten. Dies hatte große Vorteile für den Effektkanal,
denn dieser konnte nun ständig die Zuhörer mit Effekten von hinten versorgen, da das „Rauschproblem“
der früheren Formate der Vergangenheit angehörte. Die Wiedergabe wurde insgesamt realistischer,
räumlicher – der Effektkanal war nun fester Bestandteil eines realeren Filmerlebnisses und nicht nur ab
und zu einsetzbares akustisches Mittel. „Surround-Sound“ wurde dieser Klang genannt, der Effektkanal
mutierte zum „Surround-Kanal“. Die an der Rückseite des Kinos angebrachten Lautsprecher wurden
zahlreicher, und sie bekamen Gesellschaft von zahlreichen weiteren auf den Seiten des Kinos. Somit
wuchs durch die diffusere Schallverteilung der realistische Klangeindruck. Mitte der siebziger Jahre kam
ein neues, von Dolby entwickeltes Tonsystem für den 35-Millimeter-Film ein. Ursprünglich hieß das neue
Format Dolby Stereo, und es basierte nicht mehr auf einer Magnetstreifen-Aufzeichnung, sondern auf
der Technik der optischen Tonspur. Neu war diese Technologie nicht: Schon seit den dreißiger Jahren
benutzte man sie zur Speicherung des Mono-Filmtons. Ein Problem ergab sich beim neuen Format:
Damit die Stereo-Filme auch in Kinos gezeigt werden konnten, die nur über die Möglichkeit der
Mono-Wiedergabe verfügten, konnte dem neuen Stereo-Soundtrack nur genau der gleiche Platz
zugebilligt werden, den zuvor die Monospur einnahm. Das war zunächst praktisch unmöglich, und es
ergab sich das selbe Problem, das wir schon vom ersten Effektkanal her kennen: Die Tonspuren waren
so schmal, dass furchterregendes Rauschen den Filmspass zunichte machen würde. Keine
Rauschminderung war in der Lage, das Problem in den Griff zu bekommen. Doch Probleme sind da, um
gelöst zu werden, und Dolby ging sogar noch einen Schritt weiter: Wie schon bei den ersten
Kino-Stereo-Experimenten aus den fünfziger Jahren wurde auch das neue System nicht als Zwei-,
sondern als Vierkanalsystem ausgelegt. Zusätzlich zum linken und rechten Frontlautsprecher kam vorne
noch ein Center-Lautsprecher, vor allem für die Stimmwiedergabe von großem Nutzen, und hinten ein
Effektkanal für die Surroundboxen zum Einsatz. Problem war nur, dass diese ganze Tonvielfalt aus
Platzgründen auf lediglich zwei physikalischen Tonspuren untergebracht werden konnte. Was also war
zu tun? Etwas Gutes hatte das Quadrophonie-Experiment trotz seiner Glücklosigkeit doch mit sich
gebracht: Die Matrix-Technik, und sie bot sich nun an, ein neues Surround-Sound-System zum Leben
zu erwecken: Beim neuen System codierten die Matrixtechniken die drei Frontkanäle und den
Surroundkanal. Und dann griff noch ein gewisser Tomlinson Holman ins Geschehen ein. Holman, seines
Zeichens Technischer Direktor bei Filmemacher George Lucas, der sich mit der ersten Star
Wars-Trilogie und dem letztes Jahr in den Kinos der Welt gezeigten Teil 1 der zweiten Trilogie einen Ruf
für die Ewigkeit schuf, erhielt von seinem Chef den Auftrag, ein besonders gutes Soundsystem für eine
hervorragende Filmwiedergabe in Kinos zu entwickeln. Holman machte sich an die Arbeit, und er fand
wenig Freude am damaligen Equipment der Kinos. Überall andere Lautsprecher- und
Verstärkersysteme, kein einheitlicher Maßstab für guten Klang – der Ingenieur änderte dies und setzte
in einigen Kinos seine selbst entwickelten, einheitlich abstrahlenden Lautsprecher ein. Dazu entwickelte
er eine aktive Frequenzweiche, und diese ist nach ihm benannt worden: Tomlinson Holman Crossover,
wobei, gemäß der amerikanischen Vorstellung in bezug auf die Vereinfachung der Sprache, das „Cross“
durch ein „X“ ersetzt wurde: So entstand die griffige Abkürzung THX. 1984 stand THX dann für
„Tomlinson Holman eXperiments“. George Lucas war mit der Abkürzung „THX“ sehr zufrieden,
schließlich hieß sein erster Kinofilm „THX 1138“, und dieser handelte von einem Menschen, der in einer
sterilen Zukunftswelt lebt. THX wurde weltweit zu einem Qualitätsstandard für sehr guten Kinoklang. Um
gleichbleibende Qualität zu sichern, reisten THX-Techniker um die ganze Welt, um einmal pro Jahr die
Einhaltung der THX-Kriterien in den THX-Kinos zu überprüfen. Es entwickelte sich eine enge
Zusammenarbeit mit Dolby, so dass Neuerungen der Dolby Surround-Systeme auch weitere
Evolutionsstufen beim THX-Equipment mit sich brachten.
1.2 Die eigenen vier Wände hinkten hinterher
Schon in den 30er Jahren gab es Experimente der Bell-Laboratorien zum Stereo-Klang. Die
Bell-Wissenschaftler experimentierten mit drei Kanälen. Es dauerte aber noch eine geraume Zeit, bis die
Stereotechnik in die heimischen Wohnzimmer einziehen konnte, und man schrieb das Jahr 1958, als es
endlich soweit war. Und der getriebene Aufwand war im Vergleich zur Kinotechnik ein geringerer: Denn
während im Kino mit vier Kanälen gearbeitet wurde, reichten für die Beschallung des heimischen
Wohnzimmers zwei Kanäle aus. Grund war in erster Linie, dass die Plattenspieler zur damaligen Zeit
sich nur an ein Zweikanalsystem anpassen ließen.
Die Stereo-Wiedergabe begann ihren Siegeszug im privaten Haushalt – da wollten auch die
Rundfunksender nicht zurückstehen und führten einige Jahre später Rundfunkprogramme ein, die in
Stereo-Qualität ausgestrahlt wurden. Nachdem sich Zweikanal-Stereo auf breiter Front durchgesetzt
hatte, suchten die Toningenieure nach Steigerungsmöglichkeiten. Das erste Unternehmen mit dieser
Zielsetzung hatte keinen durchschlagenden Erfolg: In den siebziger Jahren landete das Konzept der
quadrophonischen Klangwiedergabe, bei der zusätzlich zu den zwei Frontboxen noch zwei Lautsprecher
in den hinteren Ecken des Hörraums zum Einsatz kamen, einen Flop. Der speziell dafür codierte
Software, bei der man im Signal der Hauptkanäle zusätzliche Toninformationen für das hintere
Lautsprecherpaar transportierte, indem man sie in einer anderen Phasenlage aufzeichnete und dann mit
Hilfe von Matrix-Schaltungen den hinteren Boxen zugänglich machte, war ebenfalls der Erfolg verwehrt.
Ein Grund, die Quadrophonie sich nie richtig durchzusetzen vermochte, hat auch bei der DVD für
ausreichend Verwirrung gesorgt: Wie bei der DVD, bei der die verschiedenen Tonformate Dolby Digital
und MPEG-2 Audio für anfängliche Verwirrung sorgten, später kam dann noch DTS hinzu, so gab es
auch damals in den siebziger Jahren verschiedene Codierschemata, so dass man rasch den Überblick
verlor. Zu allem Überfluss waren die Encode- und Decodiersysteme völlig inkompatibel zueinander.
1.3 Revolution im Wohnzimmer – diesmal visuell
In den frühen siebziger Jahren brach eine neue Ära der visuellen Wiedergabemöglichkeiten für zuhause
an: Die ersten Videorecorder kamen auf den Markt. Zunächst propagiert als Möglichkeit für das
zeitversetzte Sehen von Fernsehsendungen, entdeckte man schon sehr bald eine weitere Möglichkeit
zur Nutzung: Mit dem Videorecorder fanden auf Videobändern abgelegte Kinofilme des Weg ins
heimische Wohnzimmer – Erster Akt der Geschichte „Hollywood auf dem eigenen Sofa“. Die
Konsumenten konnten gar nicht genug bekommen von Film-Videokassetten, die Industrie boomte, und
neue Vermarktungswege wie der Verleih von Videokassetten über Videoverleihe begannen, sich
einzubürgern. In den achtziger Jahren dann bekamen immer mehr Haushalte Kabelfernsehen und damit
eine bislang nicht gekannte Programmvielfalt. Die öffentlich-rechtlichen Programmanbieter waren nicht
mehr alleine, immer mehr neue Privatsender begannen, ihren Betrieb aufzunehmen. Viele
Fernsehzuschauer werden die achtziger Jahre auch als Beginn der Werbepausen-Ära in ihrem
Gedächtnis vermerkt haben. Der Videorecorder war aus vielen Haushalten nicht mehr wegzudenken, vor
allem als sich das Videosystem VHS gegen die Konkurrenten Beta (heute noch im Profibereich
anzutreffen) und Video 2000 durchgesetzt hatte.
Doch der Klang kam lange Zeit noch zu kurz. Die Fernseher gaben sehr oft nur Mono-Ton wieder, und
die Fernsehsender strahlten überwiegend in Mono aus. Erst langsam bürgerte es sich ein, Kinofilme, die
im Abendprogramm gezeigt und als besonderes Programmhighlight angekündigt wurden, in Stereo
auszustrahlen. Ebenso verhielt es sich mit den Videorecordern. Zwar gab es schon seit 1978 die
Stereo-Videokassette (zunächst auf Basis der Längsspur-Aufzeichnung, später in HiFi-Qualität), aber
die breite Masse gab sich mit monauralen Klängen für Fernseh- und Videowiedergabe zufrieden. Wer
sich zurückerinnert - sogar noch bis zum Ende der achtziger und zum Beginn der neunziger Jahre waren
HiFi-Videorecorder ein kostspieliges Vergnügen. Trotzdem stand schon 1980 die nächste Revolution an:
Die zweikanalige Laserdisc erblickte das Licht der noch in den Kinderschuhen steckenden
Heimkino-Welt. Die Hersteller von Fernsehgeräten begannen, ihre Produktreihe durch klanglich weitaus
bessere Stereo-Geräte zu krönen, deren Verbreitung allerdings noch klein und deren Kaufpreise recht
hoch waren. Am selben Problem krankte bis zum Schluss die Laserdisc – die LP-großen Scheiben
waren schlicht zu teuer, Laserdisc-Player wurden hierzulande nur von wenigen Firmen angeboten. Ganz
anders in den USA, wo die Laserdisc zu einem großen Siegeszug antrat.
1.4 Der Surround-Sound kommt nach Hause
Die Stereo-Anlage, der Fernseher und der Videorecorder - drei Komponenten, die zu so gut wie jedem
Haushalt gehören.
Zweikanaliger Stereo-Sound: Auch im Zeitalter der DVD noch nicht aufs Abstellgleis verbannt. Grafik:
Denon
Der Fernseher wurde so populär und als so elementar angesehen, dass er bei Wohnungspfändungen
nicht mehr mitgepfändet werden durfte. Vom Luxusgut wurde er zu einer Selbstverständlichkeit wie
Armbanduhr oder Radio. Mit der Zeit gab es auch mehr und mehr Stereo-Fernsehgeräte, und passend
dazu, HiFi-Videorecorder. So überlegten die Toningenieure, ob es nicht an der Zeit wäre, die nächste
Stufe in Punkto Klang für die eigenen vier Wände zu zünden. Neue Wiedergabemedien in Form von
Audio-Kassetten und vor allem in Form der CD gab es bereits. Letztere verlieh dem Zweikanal-Stereoton
eine neue Dimension der klanglichen Qualität (die Fans von Plattenspielern mögen an dieser Stelle
verzeihen oder nicht hinhören). Aber im Mittelpunkt aller klanglichen Aktivitäten stand noch immer ein
Tonformat der späten fünfziger Jahre: Zweikanal-Stereo. Wer großartigen Raumklang hören wollte, der
musste ins Kino ausweichen – doch nicht mehr lange: Denn 1982 wurde Dolby Surround für zuhause
eingeführt. Kinofilme und Soundtracks mit entsprechender Codierung brachten etwas Kino-Feeling nach
Hause. Auch eine normale, zweikanalig aufgenommene CD konnte mit Surround-Sound wiedergegeben
werden, denn die Matrix, die sich beim Abspielen von Dolby Surround-codierter Software automatisch
aktivierte, konnte auch manuell eingeschaltet werden, somit wurden auch, wenn auch bescheidenen,
Klanganteile einer normalen, zweikanalig aufgenommenen CD durch den Surroundkanal wiedergegeben.
Die Hardware-Industrie brachte Dolby Surround-Decoder auf den Markt, die die Decodierung des
Surround-Kanals zusätzlich zum rechten und linken Frontkanal erlaubten. 1987 erschien Dolby Surround
Pro Logic, welches zusätzlich noch den Center-Kanal entschlüsselte und damit für eine noch
realistischere Wiedergabe sorgte.
1987 „State Of The Art“: Dolby Pro Logic Surround fürs Heimkino. Grafik: Denon
Während anfänglich Heimkino noch für eine verhältnismäßig kleine Anzahl von Technik- und
Filmliebhabern interessant war, kamen mit Einführung des Pro Logic-Systems mehr und mehr
Interessenten für den Kinogenuss im eigenen Heim hinzu. Nachdem zunächst nur Decoder im Angebot
waren, zog die Hardware-Industrie schnell nach, und Anfang der neunziger Jahre gab es schon ein
ordentliches Angebot an Verstärkern und Receivern, die einen Pro-Logic-Decoder integriert hatten.
Auch THX stellte mit Home THX 4.0 ein besonders anspruchsvolles System, welches auf Dolby Pro
Logic basierte, für den „Hausgebrauch“ vor. Damit etablierte sich THX auch im Heimkinobereich, strenge
Auflagen bezüglich der Leistungsfähigkeit der Verstärker oder Receiver und des Abstrahlverhaltens der
Lautsprecher sorgten für einen ähnlichen Effekt wie bei der Kinoausstattung: Die Geräte mit
THX-Zertifikat erfüllten alle die hohen Ansprüche und waren untereinander kombinierbar, ähnlich verhielt
es sich mit den Lautsprechern. Heute strahlt auch das Fernsehen in Pro Logic aus, bei Videospielen für
den PC oder die Spielekonsole gehört es ebenfalls schon seit einigen Jahren mit zum guten Ton.
1.5 Von analogem Surround-Sound zum digitalen Heimkinoerlebnis
Gegen Ende der achtziger Jahre entwickelte Dolby die digitale Tontechnik für den 35-Millimeter-Film. Die
analogen Tonspuren sollten trotzdem erhalten bleiben, um eine Abwärtskompatibilität für die Kinos
aufrecht zu erhalten, die nicht ins neue digitale Equipment investieren konnten oder wollten. Darum gab
es eine neue Transportspur fürs neue Tonformat zwischen den Transportlöchern des Films. Als
Kanalschema wurde 5.1 gewählt, nach Ansicht verschiedener Expertengruppen war dies für optimalen
Hörgenuss im Kino die beste Kanalanordnung. 1992 kamen die ersten Dolby Digital-Filme in die Kinos,
und 1993 wurde mit Stephen Spielbergs „Jurassic Park“ der erste Kinofilm im neuen Format DTS (Digital
Theatre Sound, ebenfalls mit 5.1 Kanälen) aus der Taufe gehoben. Zwei Jahre später fand das neue
digitale Tonformat Dolby Digital den Weg ins Heimkino. Wer von Anfang an eine Heimkinoanlage mit
Dolby Digital 5.1-Decoder und auch NTSC-Laserdiscs besaß, wird sich noch erinnern können, dass
nicht die heute üblichen optischen und digitalen Eingänge benutzt wurden, sondern ein spezieller Dolby
Digital-RF-Eingang stand am Decoder zur Verfügung. Auch 1995 gab es erste Prototypen von
DTS-Decodern für den Heimgebrauch. Als Medium für die ersten Dolby Digital-Filme für zuhause wurde
die NTSC-Laserdisc benutzt, für DTS-Sound sollte eine CD und ein herkömmlicher CD-Player mit
optischem Digitalausgang neben dem obligatorischen DTS-Decoder reichen. Das Neue an den
5.1-Soundsystemen war, dass beide Surroundkanäle, genau wie die linke und die rechte Frontbox und
der Center, jeweils von einem eigenen Kanal versorgt wurden – diskret, wie der Fachmann sagt, ohne
den Einsatz einer Matrix. Genau wie die Frontkanäle übertragen auch die Effektkanäle nun – im
Gegensatz zu Dolby Pro Logic – das volle Frequenzspektrum.
5.1 diskrete Kanäle für zuhause: 1995 revolutioniert Dolby Digital via NTSC-Laserdisc die Heimkinowelt.
Grafik: Denon
Damit mussten viele Heimkinoanlagen umgerüstet werden, denn während für Dolby Surround Pro Logic
noch weniger hochwertige Surroundlautsprecher für die Übertragung des wenig durchschlagskräftigen
monauralen Surroundsignals verwendet werden konnten, mussten nun auch für den hinteren Bereich
hochwertige Vollbereichslautsprecher her. Auch der Subwoofer wurde nicht stiefmütterlich behandelt:
Die .1 hinter der 5 steht für den eigenen LFE (Low Frequency Effect)-Kanal. Der LFE-Kanal überträgt nur
die im Frequenzspektrum extrem tief angeordneten Bassfrequenzen zwischen 20 und 120 Hz im Falle
Dolby Digital. Während bei Pro Logis-Systemen noch ein zwischen den beiden Frontboxen
eingeschliffener Passivwoofer verwendet werden konnte, fand mit den neuen 5.1-Systemen der aktive
Subwoofer, beziehungsweise der hochwertige Passivwoofer mit ihm eigens zugeteilter Endstufe Einzug.
Und da passende Wiedergabemedium ließ nicht lange auf sich warten: Im Jahre 1996 wurde ein neues
Kapitel in der Heimkino-Welt aufgeschlagen: In den USA und in Japan feierte die Digital Versatile Disc,
kurz DVD, Premiere, die aufgrund ihrer enormen Speicherkapazität eine Revolution in Bild und Ton mit
sich brachte. Dolby Digital wurde schnell zum tonalen Standard, DTS fand bei der ersten Generation der
Hard- und Software noch keine Berücksichtigung. Wer noch einen DVD-Player der ersten Generation
sein eigen nennt, wird sich noch erinnern können, dass der Aufdruck „DTS Out“ noch nicht auf dem
Player-Gehäuse zu finden war. Erst in der nächsten Generation wurde auch das zweite diskrete
5.1-System in das DVD-Universum integriert. Gar nicht erst richtig Fuß fassen konnte das von Sony und
Philips als Konkurrenz zu Dolby Digital für den europäischen Markt entwickelte MPEG2-Multichannel,
ebenfalls ein 5.1-System. Ursprünglich sollte MPEG-2 Multichannel der Mehrkanal-Tonstandard für
europäische DVDs werden – so wollte es die Industrie. Die DVD-Player mit integriertem Decoder und die
Verstärker/Receiver der ersten und teilweise zweiten Generation decodierten das Format zwar noch mit,
aber den Kampf entschied Dolby Digital durch technischen K.O schon in einer frühen Runde: In
verschiedenen Vergleichstests schnitt das Dolby-System akustisch besser ab, die
MPEG2-Multichannel-Decoder arbeiteten ganz knapp vor der Markteinführung der ersten europäischen
DVDs Gerüchten zufolge nicht immer mit zufrieden stellender Zuverlässigkeit, dazu war Dolby Digital 5.1
in den USA schon weit verbreitet – schließlich stand der Name Dolby für qualitativ hochwertigen
Surround-Sound und große technologische Erfahrung. Auch George Lucas' Firma THX passte das
Equipment den technischen Neuerungen an: THX 5.1 kam sowohl im Kino als auch als Home THX 5.1
für den Heimgebrauch zum Einsatz, durch die traditionelle Zusammenarbeit mit Dolby ausschließlich für
Dolby Digital-codierte Filme.
1.6 The Show must go on
War ein 5.1-System bis vor kurzer Zeit noch „State of the Art“, so gibt es seit jüngstem wieder
klangliche Verbesserungen für das Heimkino. Nachdem mit „Star Wars – The Phanom Menace“ 1999
der erste Kinofilm in Dolby Digital EX durchgestartet war, ist die Weiterentwicklung von Dolby Digital nun
auch für den „Hausgebrauch“ erhältlich: Die schon bekannte 5.1-Anlage wird durch einen „Rear Surround
Center“ ergänzt, der seinen Platz zwischen dem linken und dem rechten Surroundlautsprecher
einnimmt, dazu wird er nach hinten versetzt angebracht.
Und wieder ein Kanal mehr: Dolby Digital EX und die drei DTS ES 6.1-Tonnormen arbeiten mit sieben
Kanälen – doch es gibt Unterschiede: Während Dolby Digital EX, DTS ES Compatible 6.1 und DTS ES
Matrix 6.1 mit einer Matrix für den Rear Surround-Kanal arbeiten, verfügt DTS ES Discrete 6.1 über
einen diskreten Kanal, auf dem die tonalen Informationen zum Rear Center gelangen
Grafik: Denon
Das neue 6.1-System ist aber kein völlig diskret aufgebautes, denn der Rear Surround Center wird aus
einer Matrix versorgt. Das Signal für den Rear Surround Center ist im Dolby Digital-Bitstream für die
beiden Surround links/rechts Kanäle versteckt, für den Rear Surround Center wird das Signal dann durch
eine Matrix gezogen. Damit ist auch die Abwärtskompatibilität gewährleistet: Denn EX-codierte Filme
laufen auch auf herkömmlichen 5.1-Anlagen. THX ging noch einen Schritt weiter und entwickelte als
nächste Evolutionsstufe THX Surround EX 7.1, wobei es auch hier nur einen Rear Surround Channel gibt,
zur Optimierung der Klangqualität setzt THX aber zwei Rear Surround Lautsprecher ein.
DTS wollte da natürlich nicht zurückstehen und entwickelte ein ähnliches, matrix-basiertes System ,was
den Toningenieuren allerdings noch nicht gut genug war: Sie setzten noch eins drauf, und das Ergebnis
heißt DTS ES Discrete 6.1 – also ein siebter, vollkommen diskreter Kanal. Die ersten Geräte und die
ersten DVDs mit dieser neuen Tonnorm sind seit September 2000 erhältlich. Mit dem neuen System
DTS Neo:6 möchte sich DTS ein neues Marktsegment öffnen: Normalen Stereoton weitet Neo:6 auf
sechs Kanäle auf. Die Antwort von Dolby: Pro Logic 2, das die Decoding-Prozedur von in Dolby Pro
Logic aufgenommenen Material verfeinert und erweitert und somit den Klang mehr in Richtung von
diskretem 5.1-Sound ausrichten soll.
1.7 Geschichte von Kino und Heimkino: Wichtige Daten
Kino
1941 Walt Disney „Fantasia“
50er Jahre: Magnetstreifen 35/50 mm mit 4 oder 6
Tonkanälen
1976 Dolby Stereo optisch, 4 Kanäle
1978 Stereo Surround (auf 70 mm-Magnetstreifen
1987 Dolby SR optisch mit größerem
Dynamikumfang
1992 Dolby Digital optisch 5.1
1993 DTS 5.1
Heimkino
1958 Stereo-LP (2 Kanäle)
1961 UKW Stereo (2 Kanäle)
1970 Dolby B-Cassette (Stereo 2-Kanal)
1972 Mono-Videocassette
1978 Stereo-Videocassette
1980 Laserdisc (2-Kanal)
1982 Dolby Surround 3-Kanal (vorne L, R plus
Surroundkanal)
1999 Dolby Digital EX 6.1, DTS ES Compatible 6.1 1986 Stereo-TV (2 Kanäle)
2000 DTS ES Matrix 6.1, DTS ES Discrete 6.1
1987 Dolby Surround Pro Logic
1993 erstes Dolby Digital-IC von Zoran: Dolby Digital
für ATSC-Digital-TV gewählt (5.1 Kanäle)
1995 Dolby Digital auf Laserdisc erhältlich (5.1) und
für die noch in der Entwicklung befindliche DVD
ausgewählt (5.1 Kanäle)
1997 DVD, DVD-ROM
Ende 1999: Dolby Digital EX, THX Surround EX,
DTS ES Compatible 6.1
2000 DTS ES Matrix 6.1, DTS ES Discrete 6.1,
DTS NEO:6, Dolby Pro Logic II vorgestellt
2. Heimkino-Tonnormen: Die Technik
2.1 PCM - Die Basis für Mehrkanal-Codecs und für DVD Audio
Alle Codes und auch Meridian Lossless Packing (MLP) bei DVD Audio greifen als digitale Basis auf
Pulse Code Modulation-Samples (PCM) zurück. Damit ist die Digital-/Analog-Wandlung via PCM
sozusagen Basistechnologie für alles Folgende. Das PCM-Verfahren erfasst zu bestimmten Zeiten den
Momentanzustand des analogen Ausgangssignals – also keine 1:1-Übernahme des Ursprungssignals,
was dazu führt, dass das Signal nicht völlig unverfälscht und originalgetreu wiedergegeben wird. Aber die
Zeitabstände, in denen die Erfassung des analogen Signals vorgenommen werden, können beliebig kurz
gewählt werden, was dazu führt, dass eine immer exaktere Reproduktion des analogen
Ausgangssignals möglich wird. Dies ist allerdings mit immensem technischen Aufwand verbunden. Man
unterscheidet zwischen einer Zeit- und einer Wertquantisierung: Wie man sich schon denken kann, legt
die erste Größe die Häufigkeit fest, mit der das analoge Signal abgetastet wird. Von der CD her
geläufige Zahlen für das PCM-Signal sind hier 44,1 kHz. Dies bedeutet, wie schon oben in den
Erläuterungen zu Tabelle 1 erklärt, 44100mal pro Sekunde ein neuer Abtastwert gewonnen wird. Die
DVD Video arbeitet mit 48kHz. In diesem Zusammenhang von fundamentaler Wichtigkeit ist das
sogenannte Abtasttheorem des Mathematikers Shannon, welches besagt:
Mit einer bestimmten Abtastfrequenz ist es nur möglich, ein Nutzsignal zu kodieren, welches keine
höheren Anteile als die Hälfte der Abtastfrequenz enthält – ansonsten treten schwerwiegende Fehler auf
Das heißt konkret: Ohne Probleme sind bei der herkömmlichen Audio-CD 44,1 kHz : 2 = 22,05 kHz
möglich, bei der Video-DVD 48 kHz:2 = 24 kHz.
Nun kommt die Wertquantisierung ins Spiel. Sie ist eine Messgröße, die besagt, wie exakt die
einzelnen Abtastungen des Analogsignals in einen digitalen Code übernommen werden. Diese
Genauigkeit der Abtastungen wird in „Bits“ festgehalten: So größer der Bit-Wert, umso genauer die
Abtastung. Sind es bei der herkömmlichen Audio-CD 16 Bit, so sind bei DVD Video und DVD Audio 24
Bit möglich, was einer Steigerung um 50 Prozent gegenüber der CD gleichkommt. Noch eindrucksvoller
wird alles, wenn man die technische Bedeutung der beiden Bit-Zahlen mit hinzunimmt: 16 Bit ist eine
binäre Zahl mit 16 Stellen. Binäre Zahlen können pro Stelle nur zwei Werte enthalten: Eine „0“ oder eine
„1“.
Binäres Zahlensystem und natürliche Zahlen (Beispiele)
Natürliche Zahl
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Binäre Zahl
0
1
10
11
100
101
110
111
1000
1001
1010
Eine 16-stellige Binärzahl kann, in dezimaler Schreibweise ausgedrückt, einen Wertebereich von 0 bis
65535 enthalten:
Natürliche Zahl
0
65535
Binäre Zahl mit 16 Stellen
0000000000000000
1111111111111111
Somit wird ein vorher kontinuierlich verlaufendes Audiosignal in 65535 Stufen unterteilt. Bei jeder
erfolgten Abtastung bekommt das analoge Signal eine Zuordnung zu einer dieser Stufen. Bei 24 Bit
Auflösung ständen 16,7 Millionen Stufen zur Verfügung – ein großer Forschritt zur exakten tonalen
Wiedergabe.
Problem der PCM-Samples ist allerdings, dass sie immens speicherintensiv sind – erst weiter
umgewandelt kommen sie auf die DVD. In den nächsten Abschnitten erfahren Sie, wie trickreich die
Toningenieure von Dolby und DTS agierten, um einen Kompromiss aus wenig Platzbedarf für den Ton
und guter Klangqualität zu finden.
2.2 Dolby Digital
2.2.1 Der Weg zur digitalen Heimkino-Tonnorm
Nach Angaben von Dolby selber begann man bereits im Jahre 1980, Experimente mit digitaler
Audiotechnik, die mit Datenreduktion arbeitet, durchzuführen. Anlass zum Beginn dieser Entwicklungen
war ein geeignetes Tonübertragungssystem, das zum sich damals in der Planung befindlichen
amerikanischen High-Definition TV (HDTV) qualitativ passen sollte. Die erste Entwicklung höre auf den
Namen „Audio Coder 1“, oder auch AC-1. AC-1 transportierte lediglich zwei diskrete Tonkanäle und
benutzte ein sogenanntes „Delta-Modulationsverfahren“. Bei den zwei diskreten Kanälen kam allerdings
eine Matrix zum Einsatz, wie wir sie schon vom analogen Dolby Pro Logic her kennen: Mittels einer
4-2-4-Matrixcodierung wurden zwei Zusätzliche Kanäle in die zwei diskreten implantiert, so dass es sich
insgesamt um ein Vierkanalsystem handelte. Schon durch die Matrixcodierung wurden die Daten
reduziert, denn anstatt vollen vier Kanälen müssen nach dem Passieren der Matrix nur zwei Kanäle
datenreduziert codiert werden. Dies ist allerdings mit einer Reihe von Matrix-typischen Nachteilen
verbunden: Die Kanaltrennung ist unzureichend, die Delta-Modulation ist technisch noch simple und
nicht gerade voller Raffinesse. Sie funktioniert nach einen einfachen Prinzip: Es wird davon
ausgegangen, dass sich zwischen zwei einzelnen Abtastungen nicht viel ändert und macht aus zwei
eins: Man speichert nicht beide Abtastwerte, sondern nur den Unterschied zwischen den beiden Werten
– so hat man jede Menge Platz gespart. Die Wirkung: Während auf einer herkömmlichen Audio-CD die
beiden auf ihr enthaltenen Stereokanäle eine Datenrate von 1400 kb/s beanspruchen, reduzierte sich der
Wert durch das AC-1-Encoding auf 650 bis 440 kb/s, je nach Anwendung unterschiedlich. So hatte man
die ursprüngliche Datenmenge schon mal um mehr als die Hälfte „eingedampft“.
Da die Entwicklung digitaler Signalprozessoren schnell voranschritt, konnte bereits nur wenig später das
weiterentwickelte Verfahren AC-2 vorgestellt werden, allerdings nicht, wie AC-3, diskret, sondern immer
noch matrix-basiert. Das Verfahren an sich war aber deutlich komplexer als AC-1, obwohl nach vie vor
nur zwei Kanäle codiert wurden. Durch den Einsatz einer sogenannten „Tansformationskodierung“
konnte die Datenmenge aber weiter reduziert werden: Zwischen 256 kb/s und 384 kb/s waren je nach
Anwendung machbar. Grundlegend ändern sollte sich das Encoding-Verfahren im Jahre 1990. Da
überlegten sich die Techniker, ob man nicht die gute alte Matrix - zumindest zunächst – einmal ins
Heimkino-Altersheim einweisen und man HDTV nicht mit richtig diskretem Mehrkanalton ausstatten
sollte. Trotz der diskreten Kanäle hatte man sich zum Ziel gesetzt, auf jeden Fall mit einer gleich
geringen Datenrate auszukommen wie man sie beim letzten Matrixsystem hatte – AC-3 war geboren.
Parallel zum Projekt HDTV ging auch auf anderen Gebieten der Trend hin zu diskreter
Mehrkanaltechnik: So machten sich auf dem Gebiet der Kino-Beschallung verschiedene Systeme auf,
die damals noch beherrschende analoge Kinotechnik aufs Altenteil zu verbannen. Eastman Kodak zum
Beispiel tat sich mit der Firma ORC zusammen, Ergebnis des Projekts war das „Cinema Digital Sound“
(CDS)-System. CDS war das erste digital arbeitende Kino-Soundsystem auf dem Markt. Dolby, zu
dieser Zeit noch mit analogen Dolby Surround-Systemen auf dem Kinomarkt vertreten, konnte CDS
noch nichts entgegensetzen. Doch aus der geplanten Revolution wurde nichts: CDS litt unter
verschiedenen Kinderkrankheiten, die Preise für das Digitalsystem waren jenseits von Gut und Böse. So
sahen viele Kinobetreiber vom CDS-Einsatz aus den genannten Gründen erst einmal ab. Eines
schreckte die Dolby-Ingenieure aber doch auf: Wenn CDS mal funktionierte, dann kam die klangliche
Performance einem Quantensprung gleich. So entschloss man sich bei Dolby, auf jeden Fall
aufzurüsten, und als „Star Trek VI“ in die Kinos kam, fanden erste Probeläufe, allerdings nicht
angekündigt, statt. Mit „Batman Returns“ erfolgte dann die offizielle Premiere, allerdings noch unter
anderem Namen: Dolby SR-D (Spectral Recording Digital) lautete der Name fürs neue digitale
Tonsystem. Revolutionär war, dass SR-D nicht nur eine komplette Kanaltrennung bot, sondern
zusätzlich noch ein Feature bot, was einem realistischen Klangbild eines Kinofilms sehr zuträglich war:
Anstatt nur einem gab es zwei getrennte Surroundkanäle. Grundlage des Systems war das für 70
Millimeter-Filme geeignete „Six Track“-Format mit Split-Surround. Nur wenige, für damalige Verhältnisse
finanziell großzügig ausgestattete Produktionen griffen bislang darauf zurück. Damit manifestierte sich
das in heutigen Heimkino-Systeme bestens etablierte 5.1-Format für den Kanalaufbau. Fünf Kanäle, die
das ganze Frequenzspektrum von 20 bis 20000 Hz abdecken, und ein LFE (Low Frequency Effects) –
Kanal, der, wie der Name schon erahnen lässt, von den Frequenzen her auf die Tieftonwiedergabe (20
bis 120 Hz) beschränkt ist. Daher heißt es auch nicht „6.0“, was ja sechs gleichwertige Kanäle
gleichkommen würde, sondern „5.1“.
Nicht einfach gestaltete es sich für die Dolby-Techniker, die digitalen Tondaten direkt am Filmmaterial
zu platzieren. Der Platz dort war gering, und bei auftretenden Lesefehlern hätten bestimmt nicht wenige
Kinogäste nach einem tonal vermasselten Filmabend ihr Eintrittsgeld zurückverlangt. Was also war zu
tun? Eine zu hohe Datenrate führt zu den besagten Lesefehlern aus Platzmangel, also musste man die
Datenmenge auf eine erträgliche Menge weiter reduzieren. Bei den nun folgenden Berechnungen ergab
sich ,dass sich ohne schwerwiegende Lesefehler lediglich eine Datenrate von 320 kb/s vom Filmmaterial
auslesen lässt. Wie wenig dies ist, zeigt ein Vergleich mit PCM-Samples: Angenommen, man wolle
fünf Kanäle – der .1-LFE-Kanal noch nicht einmal mit eingerechnet – mit dem PCM-Ton transportieren,
käme man auf eine immense Datenmenge von 3500 kb/s – mehr als zehnmal so viele Daten. So
mussten die Dolby-Ingenieure kräftig nachdenken, um die Datenmenge zu minimieren. Am Ende ihrer
Überlegungen stand dann der fertige Audio Code Number 3, eben AC-3. 1998 erfolgte dann die
Umbenennung in Dolby Digital.
Nicht nur für den Einsatz im Kino ist das neue System sehr hilfreich. Durch die sehr hohe
Datenkompressionsrate öffnete es auch auf dem Heimkino-Sektor neue Horizonte, konnte man doch
superben Ton auf wenig Platz unterbringen. Das erste Medium für den „Hausgebrauch“, was in den
Genuss von AC-3-Ton kam, war die NTSC-Laserdisc. Aufgrund des geringen Platzbedarfs von AC-3
konnte sogar die gute alte PCM-Tonspur an ihrem Ort verbleiben, nur eine der auf den NTSC-Laserdiscs
zusätzlich enthaltenen analogen Tonspuren musste dem revolutionären System Platz machen. Die
Datenrate war auf den Laserdiscs mit 384 kb höher als im Kinobetrieb. Hier zeigen sich die
Anpassungsmöglichkeiten des Audio-Codes mit der Nummer 3: 32 kb/s pro Kanal bis 620 kb/s sind
machbar, in der Praxis verarbeiten die meisten Decoder aber nur bis zu 448 kb/s, daher ist diese
Obergrenze auch in die DVD-Bestimmungen mit aufgenommen worden. 1995 waren dann die ersten
AC-3-tauglichen Laserdisc-Player nebst den zugehörigen Decodern im Handel erhältlich. Nur hatten die
Europäer nicht viel davon, denn bei PAL-Laserdiscs konnte kein AC-3-Ton aufgespielt werden: Denn die
eben beschriebenen analogen Tonspuren gab es dort nicht, sie waren schon beim Übergang auf
Stereo-PCM-Ton wegrationalisiert worden da PAL mehr Bandbreite benötigt als NTSC.
Im Unterschied zu anderen Mehrkanalsystemen wie zum Beispiel MPEG II-Multichannel hat Dolby
Digital einen entscheidenden Vorsprung: Es hat keinen direkten Vorgänger, zu dem es kompatibel sein
muss: AC-1 und AC-2 waren hinter verschlossener Tür entwickelte Versuchssysteme, die höchstens nur
in speziellen, für Sender oder Filmstudios konzipierten Geräten ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen
konnten. Anders bei MPEG II-Multichannel: Mit der Video-CD-Tonnorm MPEG I gab es einen direkten
Vorgänger. So konnten die Dolby-Techniker ein komplett neu entwickeltes System ohne die
Weiterführung von Erblasten entwickeln. Daher ist Dolby Digital auch hochflexibel, und sie kann alles,
was es bisher tonal gab, decodieren: angefangen von Mono über Stereo bis hin zu 51-Mehrkanalton
waren keine Grenzen gesetzt. Gleichzeitig stellten die Entwickler aber auch die Abwärtskompatibilität
sicher, damit Dolby Digital-codiertes Material auch auf herkömmlichen Stereo- Matrixsurround-Anlagen
wiedergegeben werden kann. Daher besitzt jeder DVD-Player immer noch die zwei altbekannten
Stereo-Cinch-Ausgänge, mit deren Hilfe der Anschluss ganz normal wie bei jedem herkömmlichen
CD-Player ohne Digitalausgang vorgenommen werden kann. Dolby Digital ist also fähig, einen Downmix,
eine Herunterkonvertierung der diskreten Spuren anzufertigen, um ein zusammengemischtes Signal zu
erzeugen, bei dem auch der Dolby Surround-Decoder nicht nur ratlos mit den Schultern zuckt. Natürlich
geht damit ein deutlicher Qualitätsverlust einher.
2.2.2 Die En- und Decodiertechnik
Kernstück des Dolby Digital-Encoders ist eine sogenannte „TDAC- ( gleich Time Domain Aliasing
Cancellation) Filterbank“. Hinter diesem Namen verbirgt sich ein von Dolby entwickeltes System, das die
PCM-Abtastwerte in den Frequenzbereich umsetzt. Für jeden Kanal wird bei diesem Prozess ein
Bufferspeicher von 512 Samples (Abtastwerten) festgelegt. Die Übertragung von Dolby Digital erfolgt in
einzelnen Datenblöcken, bei einem Film ist jeweils zwischen zwei Transportlöchern ein Block enthalten.
Die Techniker mussten sicherstellen, dass als Folge dieser Übertragungsart beim Decoding keine
hörbaren Spuren hinterlassen werden. Ein Trick löst dieses Problem: Anstatt das Volumen von 512
Abtastwerten pro Block voll auszunutzen, werden mit jedem Transformationsprozess lediglich die Hälfe
an Abtastwerten, also 256 verschiedene Werte, in den Bufferspeicher. Dadurch entsteht eine zeitliche
Überdeckung bei der Decodierung. Die Filterbank ist dann so konzipiert, dass jede Bufferfüllung mit 512
PCM-Abtastwerten auf nur 256 Frequenzbänder übertragen wird. So wird die eben dargestellte
Überdeckung im Eingangspuffer wieder kompensiert. Die TDAC-Filterbank ist gleich in zweierlei Hinsicht
Kernstück der Dolby Digital-Codierung: Zum einen berechnet sie eine mit 256 Stützpunkten relativ
genaue Abbildung des Zeitsignals im Frequenzbereich, dies ist für die anschließende
pschychoakustische Auswertung von großem Nutzen. Mit dieser Analyse wird bei allen Codecs, sei es
nun DTS oder Dolby Digital, festgelegt, wie genau ein bestimmter Frequenzbereich codiert wird, also wie
viele Bits zur einwandfreien Übertragung jeweils vonnöten sind. Je geringer die Datenrate am Ende
ausfallen darf, das heißt je weniger Platz für den Ton zur Verfügung steht, umso sparsamer muss der
Encoder mit den Bitzuweisungen umgehen. Er darf es bei seinem Geiz aber nicht zu weit kommen
lassen: Denn werden einem Frequenzband zu wenige Bits zugewiesen, wird durch die als Folge
auftretende grobe Stufenbildung (der Fachmann sagt anstatt Stufenbildung „Quantisierung“) ein
Rauschsignal ( es entsteht hörbares „Quantisierungsrauschen“ bei zu grob gerasterten Stufen, bei
richtiger Rasterung hingegen ist das Quantisierungsrauschen unterhalb der menschlichen
Wahrnehmungsgrenze) erzeugt, dass die gesamte Klangharmonie negativ beeinflusst. Die
TDAC-Filterbank hat aber noch eine weitere Aufgabe: Die 256 Bänder kann man ohne viel Aufwand zu
einer kleineren Anzahl von Teilbändern kombinieren (laut Dolby 40 Bänder), die jeweils in der Breite den
„kritischen Bändern“ angenähert sind. Das menschliche Gehör teilt nach E. Zwicker den gesamten
hörbaren Frequenzbereich in unterschiedlich große Bänder ein, die jeweils gesondert wahrgenommen
werden. Die 256 Frequenzbänder werden auf die Unter-Frequenzbänder nun so aufgeteilt, dass jedes
möglichst genau in seiner Breite einem der „kritischen Frequenzbändern“ des menschlichen Gehörs
entspricht.
Als weiteres technisches Highlight bietet Dolby Digital eine Fließkommadarstellung. Hintergrund:
Abtastwerte sind ursprünglich ganze Zahlen mit einer festen Wortlänge, zum Beispiel bei der CD 16 Bit.
Genau das gleiche gilt auch für deren Abbilder nach der Frequenzumrechnung. Je nach dem, wie viele
Bits verwendet werden, kann man damit nur einen festen Wertebereich darstellen. Dies hat zur Folge,
dass die Dynamik eingeschränkt ist. Also rechnet Dolby Digital diese Festkommawerte in eine
Fließkommadarstellung um, was bewirkt, dass sich die mögliche Dynamik um ein Vielfaches erhöht.
Das Codierungsschema von Dolby Digital ist in der Lage, neben den angesprochenen 16 Bit auch
Audioquellen mit 18, 20 oder 22 Bit Auflösung entsprechend zu codieren, Dynamiksprünge bis jenseits
von 120 dB sind so möglich.
Die Fließkommadarstellung hat den Vorteil, dass jeder Wert in Mantisse und Exponent zerlegt wird.
Die Größenordnung beschreibt dabei der Exponent, die exakten Detailinfos stecken in der Mantisse. Bei
Dolby Digital beschreiben die Exponenten etwas, was man als „spektrale Hüllkurve“ beschreiben könnte.
Unter einer Hüllkurve oder auch einhüllender Kurve versteht man in der Differentialgeometrie eine Kurve,
die eine gegebene Kurvenschar – in unserem Fall die einzelnen Frequenzbänder - so einhüllt, dass sie
jede Kurve der Schar mindestens einmal berührt und andererseits in jedem Punkt die einhüllende Kurve
von mindestens einer Kurve der Schar berührt wird. Daraus lässt sich für die im vorigen Verlauf des
Textes schon erwähnte psychoakustische Auswertung eine Menge gewinnen. Die Exponenten
beschreiben genau das Audioereignis in einem logarithmischen Maßstab, der vergleichbar mit dem
Maßstab ist, den auch das menschliche Gehör anlegt. Die einhüllende Kurve kann nach Signalen mit
besonders hoher Energie abgesucht werden, also nach jenen Frequenzbändern, die so laut sind, dass
sie andere maskieren. Unter einer „Frequenzmaskierung“ versteht man, wenn ein lauter Ton in einem
bestimmten Frequenzband bewirkt, dass leise Töne in benachbarten Frequenzbändern nicht
wahrgenommen werden können. Normalerweise ist dieser Maskierungs-Effekt zu höheren Frequenzen
hin weitaus stärker ausgeprägt, während er bei niedrigeren Frequenzen rasch an Wirksamkeit verliert.
Grundsätzlich wird für jedes Band eine Kurve erstellt, die die Verdeckung beschreibt: Alles, was unter
die Kurve fällt, wird verdeckt, nach der Erstellung der Kurven für alle Bänder wird das Codieren
wesentlich erleichtert; denn es muss nur das codiert werden, was sich über der Kurve befindet, alles
was darunter ist, fällt aus den eben beschriebenen Gründen der Maskierung sowieso flach.
Aus der eben beschrieben Kurve kann man aber noch mehr Aussagen gewinnen: Nämlich darüber, wie
exakt die Mantissen der verbliebenen Bänder zu codieren sind. Und da ist Vorsicht geboten: Denn die
Quantisierung muss dabei so fein sein, dass das im Text schon beschriebene Quantisierungsrauschen
noch unter der Wahrnehmungskurve bleibt. Anders gesagt: Die Exponenten zeigen bereits, wie viele
Bits für die Mantissen gebraucht werden. Je weniger Bits ein Teilband enthält, desto gröber können die
Quantisierungsstufen gewählt werden. Natürlich wächst mit einer geringen Bitzuweisung die Gefahr,
dass das dazugehörige Quantierungsrauschen hörbar wird. Wählt man andererseits die Bitzuweisungen
zu hoch aus, so steigt die gesamte Datenrate.
2.2.3 Vorwärts- und Rückwärtsadaption: Damit der Decoder Bescheid weiß
Damit der Dolby Digital-Decoder weiß, wie viele Bits jedem Teilband zugebilligt werden sollen, gibt es
zwei Möglichkeiten, ihm dies begreiflich zu machen: Die Vorwärts- sowie die Rückwärtsadaption. Bei
ersterem Prozess wird im Bitstream eindeutig festgelegt, was der Encoder zuvor fabriziert hat. Nachteil:
Pro codiertem Signal werden 4 kbit/s verschwendet, denn man weist den Decoder auf etwas hin, was er
auch hätte selber berechnen können – wie es bei der Rückwärtsadaption der Fall wäre, wo der Decoder
die Bitzuweisung vornimmt. Dazu muss sich der Decoder aber kräftig anstrengen, was sich in einer
langen Rechenzeit niederschlägt. Auch ist man hinsichtlich die psychoakustischen Modells festgelegt,
denn En- als auch Decoder müssen bei dieser Variante das gleiche Modell verwenden. Das bringt
kostenintensive Nachteile mit sich: Sollte sich eine verbesserte Codierungstechnik realisieren lassen, so
müssten neben den Encodern auch die Decoder dem neuen Stand der Technik angepasst werden. Also
hat beides, Vor- wie Rückwärtsadaption, kräftige Nachteile, und so wählten die Dolby-Techniker getreu
dem Motto „Die richtige Mischung macht's!“ eine Mischung aus beiden Techniken. Dolby bezeichnet
dieses System als „Parametric Allocation“. Bei dieser berechnet der Decoder die Bitzuweisungen für die
Mantissen aus den übermittelten Exponenten, wird aber, um die Rechenzeit nicht zu groß werden zu
lassen, von im Bitstream versteckten Informationen unterstützt. So kann das psychoakustische Modell
angepasst werden, ohne das Unmengen von Decoder-Chips gleich unbrauchbar würden.
Ein neuer Transformationsvorgang findet bei Dolby Digital immer dann statt, wenn der Bufferspeicher mit
256 neuen Abtastwerten gefüllt ist. Bei einer 48-kHz-Abtastrate ist dies nach genau 5,33 Millisekunden
der Fall. Anschließend berechnet der Encoder Transformation und Psychoakustik. Ein Problem stellen
hierbei die Transienten dar, denn in Fall ihres Auftretens kann die Berechnung zu langsam sein: Unter
Transienten versteht man ein Signal, bei dem sich laute und leise Passagen im schnellen Wechsel
ablösen. Um die einzelnen Abtastwerte auf einen einzelnen Nenner zu bringen, berechnen Dolby Digital
und andere Codierverfahren sogenannte Skalenfaktoren. Diese bleiben für einen ganzen Block von
Audiodaten gültig. Dieser Berechnungsprozess kann einige Millisekunden lang dauern. Wenn der
Decoder beispielsweise einen lauten Ton am Ende eines Audiodaten-Blocks erkennt, so stellt er den
Skalenfaktor groß ein, damit dieses Ereignis ausreichend Berücksichtigung findet. Das ist allerdings ein
Prozess mit nicht nur positiven Folgen: Denn es kann passieren, dass die vorhergehenden Samples
nicht perfekt codiert wurden, so können dann vor dem lauten Abschnitt Verzerrungen auftreten.
Dolby Digital kämpft noch mit speziellen Mitteln gegen zu langwierige Berechnungen: Wenn die
Berechnungszeit pro ursprünglichem Audiodaten-Block zu lange dauert, werden zur Beschleunigung die
Blöcke kurzerhand halbiert und so doppelt so oft transformiert. Folge: Für eine kurze Zeit halbiert sich
die Frequenzauflösung, dies fällt aber laut Dolby beim Auftreten von Transienten nicht stark ins Gewicht.
2.2.4 Weitere Einsparmaßnahmen
Trotz diskreten Kanalverlaufs – einzelne Kanäle einer Mehrkanaltonaufzeichnung sind in irgendeiner
Weise miteinander verkoppelt. Auch wenn hier offensichtlich ein Widerspruch zur Theorie der völligen
Kanaltrennung vorliegt, so kommt es in Praxis nur sehr selten vor, dass ein Kanal völlig abgeschottet
von seinen „Kollegen“ sein Dasein fristet. Ein komplette Gleichschaltung aller Kanäle erfolgt aber nicht,
sondern nur eine Kopplung einzelner Frequenzbereiche, die mit unterschiedlichen Lautstärken auf
einzelnen Kanälen wiedergegeben werden. Viel Platz kann so gespart werden; wer denkt, dass zur
Codierung von fünf Kanälen die fünffache Datenmenge wie zur Codierung eines Kanals gebraucht
werden, täuscht sich: Wie Dolby-Berechnungen ergaben, genügt eine um den Faktor „Wurzel aus 5“,
gleich 2,24 erhöhte Datenrate. Kann man also einen Kanal mit 128 kbit/s in guter Qualität übertragen,
braucht man für die fünf Kanäle einer Dolby Digital 5.0 (auch das ist eine Spielart: Fünfkanal-Dolby
Digital ohne LFE-Kanal, die Code 1 DVD von „Nothing To Loose“ ist zum Beispiel in diesem Tonformat
aufgezeichnet) lediglich 286,72 kbit/s, nämlich 128 x „Wurzel 5“. Die fürs Kino verwendete maximale
Bitrate von 320 kbit/s zeigt, dass diese Rechnung zumindest annähernd zu stimmen scheint, wobei
noch der .1-Kanal hinzukommt.
2.2.5 Dolby Digital Surround EX
1999, gleichzeitig mit der Uraufführung von "Star Wars - Episode 1", war ein neues System geboren:
Dolby Digital EX, 6.1-Sound, abgemischt mit einem zusätzlichen Kanal für den Rear Center, der in der
Mitte hinter den normalen Surroundlautsprechern aufgestellt wird. Die THX-Variante verfügt sogar über
ein zusätzliches Rear-Lautsprecher-Paar, das mittels des einen zusätzlichen Kanals versorgt wird.
Dolby Digital Surround EX: Rear Center für weiter verbesserte Räumlichkeit und weniger Klanglöcher
Doch was ist mit der Kompatibilität zu den bisherigen 5.1-Systemen? Ein 6.1-Soundtrack soll, so war
die Zielsetzung, auch auf bisherigem 5.1-Equipment laufen. Also entschloss man sich in beiden Fällen
für ein simples und abwärtskompatibles Verfahren, welches in ähnlicher Art und Weise bereits bei Dolby
Surround für die Generierung eines dritten Kanals aus einem Stereosignal angewendet wurde: Das dem
Rear Center zugedachte Signal wird durch eine Matrix geschleift und auf die beiden
Surround-Lautsprecher gleichmäßig verteilt. Ein Zusatzdecoder extrahiert dann aus dem gematrixten
Signal für die Surroundspeaker wieder die Signale für die Links/Rechts-Surroundlautsprecher und für den
oder die Rear Surround Speaker. Im Dolby Digital-Bitstream wird eine zusätzliche Kennung mitgeliefert,
die dem digitalen 6.1-Decoder die Anweisung gibt, das Signal der beiden hinteren Kanäle durch eine
Matrix-Schaltung zu ziehen und das Center-Signal zu erzeugen. Ein herkömmlicher 5.1-Decoder, der
mit der 6.1-Kennung nichts anzufangen weiß, gibt wie gehabt, nur ein Stereo-Signal auf den hinteren
Kanälen wieder, in dem auf beiden Kanälen das Signal des Centers vorhanden ist.
In der Praxis zeigt sich, dass Dolby Digital EX natürlich nicht ein vergleichbarer Quantensprung wie der
von Dolby Surround Pro Logic auf Dolby Digital war und man eher von einer weiteren Evolution sprechen
kann. Die Vorteile des zusätzlichen Rear Surround Centers liegen darin, dass Klanglöcher, die zum
Beispiel entstanden, wenn ein Helikopter in einem Film hinter den Zuhörern entlang flog (Klangloch
zwischen linkem und rechten Surroundlautsprecher), nun weitaus kleiner geworden sind. Auch subtilen
Effekten wie zum Beispiel dem Rauschen des Meeres oder dem Flattern von Blättern im Wind verleiht
der zusätzliche Surroundlautsprecher mehr Lebendigkeit. Vorteil des Systems: Da die Matrix auch
manuell aktiviert werden kann, ist es ohne weiteres möglich, den Rear Surround Center auch bei nicht
explizit mit „Dolby Surround EX“-gekennzeichneten Filmen zu verwenden. Wie die Praxis zeigt, ist auch
bei vielen 5.1-Filmen dadurch ein räumlicheres Klangbild möglich. Immer mehr Filme werden aber im
neuen Tonformat gedreht.
In Dolby Digital EX produzierte Kinofilme (Auswahl):
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Toy Story 2
Mission T Mars
Bats
The Hauting
Gladiator
Chicken Run
Spooky House
James Bond: The World Is Not Enough
Austin Powers: The Spy Who Shagged Me
The Messenger: The Joan Of Arc Story
The Fight Club
Star Wars Episode 1
X-Men
Minority Report
Pitch Back
The Bone Collector
The Perfect Storm
The Art Of War
2. 3 Dolby Pro Logic II – Auch älteres Material gehört noch nicht zum „alten Eisen“
2.3.1 Dolby Pro Logic Surround: Seit 1987 im Heimkino erfolgreich
Wie schon in der Surround-Geschichte erwähnt wurde, handelt es sich bei Dolby Pro Logic, für
Heimkino-Fans seit 1987 auf dem Markt, um ein Matrix-System. Durch technische Tricks wird es
ermöglicht, auf nur zwei Tonspuren noch die Signale für den Center- und den Surroundkanal
mitzutransportieren. Wie wir schon wissen, ist der Surround-Kanal bei Dolby Pro Logic nur in einfacher
Ausführung vorhanden, nur monauralen Effekte in einem gewissen Frequenzspektrum können
wiedergegeben werden. Die Matrix funktioniert folgendermaßen: Zu gleichen Teilen wird den beiden
Front-Links/Rechts-Kanälen das Signal des Centers hinzugefügt – ähnlich wie es auch jetzt wieder bei
Dolby Digital EX geschieht, da allerdings „seitenverkehrt“: Beim neuen 6.1-System wird das Signal für
den Rear Surround-Kanal in den beiden diskreten Kanälen für den linken und den rechten
Surroundlautsprecher zu gleichen Teilen „mitverpackt“. Genauso ging man bei Pro Logic vor: Im Pegel
um 3 dB abgesenkt, fand das Signal für den Center seinen Weg auf die beiden Tonspuren. Noch
trickreicher musste beim Surroundsignal agiert werden: Zusätzlich zur Pegelabsenkung kam noch eine
veränderte Phasenlage des Tons hinzu, und zwar um +/- 90 Grad. Dem Dolby Pro Logic-Decoder kam
dann die verantwortungsvolle Aufgabe zu, aus den verschlüsselten Signalen ein 4.0-System mit
Heimkino-Leben zu erfüllen. Vorteil dieser „Verschachtelungstaktik“: Auch eine normale Stereoanlage
kann Dolby Pro Logic-codiertes Material wiedergeben, die verschlüsselten Center- und
Surroundinformationen „schlummern“ dann im Verborgenen. Ebenfalls im verborgenen schlummerten
noch weitere Qualitäten des Matrix-basierten Surround-Sounds, doch mit dem im Jahr 2000
präsentierten Dolby Pro Logic II möchte sie Dolby zum Leben erwecken und zeigen, dass es auch für
das unzählige, in Dolby Surround codierte Material noch Möglichkeiten gibt, dieses besser
wiederzugeben.
2.3.2 Dolby Surround Pro Logic II
Mit Einführung der digitalen, diskret aufgebauten 5.1-Systeme Dolby Digital und DTS entstand eine
klangqualitative Lücke – Dolby Pro Logic-codiertes Material war in allen Belangen weit unterlegen. Diese
Lücke im Rahmen des Machbaren zu verkleinern, soll die Aufgabe des im Jahre 2000 vorgestellten
Nachfolgers Dolby Pro Logic II sein. Schließlich gibt es immer noch weltweit eine große Anzahl von
Tonträgern, die Dolby Pro Logic-codiert sind. Durch eine in vielen Punkten verfeinerte
Decoding-Technologie will nun Pro Logic II das klangliche Niveau dieser Aufzeichnungen mehr in
Richtung von Dolby Digital ausrichten.
Die Anforderungen an das neue System waren mannigfaltig:
·
Zusammenspiel mit vielen Film- und Musiktiteln
·
·
·
·
Der Klangstandard soll 5.1-verwöhnte Ohren zufrieden stellen
Pro Logic II soll sowohl im Heimkino eingesetzt werden als auch für PC-Spiele und Anwendungen,
im mobilen Bereich sowie für die Wiedergabemöglichkeit via Kopfhörer
Die digitalen und analogen Bauteile des Decoders müssen zwecks Massenproduktion und schneller
Verbreitung günstig herzustellen sein
Der Benutzer soll von der einfachen Bedienung profitieren
Vom Basisaufbau her ist der Pro Logic II-Decoder seinem Vorgänger ähnlich. Der Pro Logic II-Decoder
ist aber in der Funktionsweise seiner Matrix verfeinert und verfügt im Gegensatz zum Vorläufer über ein
eingebautes Bass-Management und über verschiedene neue Zusatzfunktionen
Die folgende Tabelle soll verdeutlichen, was Dolby Pro Logic II im einzelnen zu bieten hat:
Ausstattungsmerkmal
Eingangsquellen
Pro Logic
· In Dolby Surround
aufgenommene Quellen
Ausgangsmodi
·
Bandweite der Surroundkanäle
Panorama Mode
Dimension Control
Center Width Control
7 kHz
Nicht vorhanden
Nicht vorhanden
Nicht vorhanden
3.1 Surround
2.1 mit „Phantom Mode“ für
den Center
3.0 Dreikanal-Stereo
Pro Logic II
· In Dolby Surround
aufgenommene Quellen
Musikaufnahmen in Stereo
· 3.2 Surround
2.2 mit „Phantom Mode“ für
den Center
3.0 Dreikanal-Stereo
Pro Logic Emulations-Modus:
3.1
Nicht limitiert
Vorhanden
Vorhanden
Vorhanden
Der Dolby Pro Logic II-Decoder kann in den Betriebsarten „Movie“, „Music“ oder „Pro Logic“, in letztere
emuliert er Dolby Pro Logic 3.1, laufen. Folgende Features sind jeweils aktiviert oder deaktiviert:
Feature
Surround Filter
Surround-Verzögerungsz
eit
Panorama Mode
Dimension Control
Center Width Control
Autobalance Mode
Movie
deaktiviert
aktiviert
Pro Logic
7 kHz LPF
Aktiviert
Music
shelf
Deaktiviert
deaktiviert
deaktiviert
deaktiviert
aktiviert
Deaktiviert
Deaktiviert
Deaktiviert
Aktiviert
optional
optional
optional
Deaktiviert
Die einzelnen Features
Dimension Control
Erlaubt es dem Benutzer, das Klangfeld in Bezug auf die Rear-Lautsprecher und die Frontlautsprecher
so zu kalibrieren, damit eine verbesserte Balance für alle Lautsprecher und damit ein harmonischeres
Klangbild bei verschiedenen Aufnahmen erreicht wird
Center Width Control
Diese Funktion ermöglicht es dem Benutzer, den Modus des Center-Lautsprechers verschieden
einzustellen: So kann ausgewählt werden zwischen dem schon bekannten „Phantom Mode“, wo die
Tonwiedergabe bei den Frontlautsprechern nur über den rechten und linken Hauptlautsprecher erfolgt,
und einem Modus, in dem vorne ausschließlich der Center läuft. Ebenfalls möglich sind verschiedene
Zwischeneinstellungen, so dass ein jeweils optimaler Klangeindruck entsteht
Panorama Mode
Schafft bei der Wiedergabe von Musik ein weiträumiges Klangfeld
Nachdem nun die bahnbrechenden Entwicklungen der Dolby-Ingenieure in vielen Einzelheiten
beschrieben wurden, widmen wir uns nun der Konkurrenz, die, wie ein Sprichwort sagt, nie schläft – im
Falle von Dolby heißt die Konkurrenz Digital Theatre System, kurz DTS, und wie Dolby Digital ist auch
DTS eine Mehrkanal-Tonnorm fürs Heimkino – wenn auch noch nicht mit so hohem Verbreitungsgrad.
2.4 DTS – Die mehrkanalige Konkurrenz zu Dolby Digital
2.4.1 Die Anfänge im Kino
1993 kam der erste Kinofilm, der DTS-codiert war, in die Kinos dieser Welt: Steven Spielbergs
Dinosaurier-Blockbuster „Jurassic Park“. Im Kino wurde damals das Datenreduktionsverfahren apt x-100
verwendet, welches nur eine Datenreduktion auf ein Viertel der ursprünglichen Datenmenge ermöglichte.
Folge war, dass eine DTS-Tonspur etwa dreimal so viel Platz beansprucht wie eine Dolby
Digital-Tonspur. Was jetzt eher nachteilhaft klingt, kann auch Vorteile haben: Schließlich weiß man ja,
dass eine drastische Datenkompression wie zum Beispiel bei Dolby Digital einem präzisen und
nuancierte Klangbild nicht unbedingt zuträglich ist. Somit argumentierte DTS, dass aufgrund der weniger
starken Datenreduktion der Klang eines DTS-codierten Films besser wäre. Die Frage ist aber auch, wie
effizient ein Encoding-System arbeitet. Nur den Reduktionsfaktor der Daten als Meßlatte für die
Klangqualität anzusetzen, ist sicherlich unzureichend. Dolby Digital ist als sehr effektiv bekannt – also
beste Voraussetzung für einen Wettkampf der Systeme.
2.4.2 DTS – klanglich besser?
Für viele Kinogäste und auch für nicht wenige Heimkinofans hat DTS trotzdem das kräftigere,
effektgeladenere Klangbild, der Klang wirkt klarer und präziser. Ob dies allerdings nur auf die geringere
Datenkompression zurückzuführen ist, erscheint fraglich. Denn die Art der Abmischung des jeweiligen
Soundtracks – wie wurde jeder Kanal ausgesteuert, bevorzugt man eine zurückhaltendere oder eine die
Effekte in den Vordergrund stellende Abmischung – trägt einen nicht kleinen Teil zum Gesamteindruck
bei. Fest steht, dass Dolby Digital im Kino auf maximal 320kbit/s beschränkt ist, DTS jedoch maximal
rund 900kbit/s erreichen kann. Da diese Datenmenge nicht mehr auf den Film passt, werden im Kino
CD-ROM-Laufwerke eingesetzt, in die die jeweiligen DTS-Sound-CDs eingelegt werden. Mittels einer
Synchronisationselektronik wird sichergestellt, dass Bild und Ton aneinander angeglichen werden.
2.4.3 DTS im Heimkino – ohne apt-x100
Das vom Kino her bekannte System apt-x100, welches die Datenkompression konstant bei einem
Viertel der ursprünglichen Datenmenge gehalten hält, konnte aus einem schlichten Grund im
Heimkino-Bereich nicht angewendet werden: Der US-Markt ist bekanntermaßen nicht unwichtig – ein
System, das international erfolgreich sein will, darf den US-Markt nicht ignorieren. Und genau da lag das
Problem: Beim amerikanischen High Definition TV (HDTV)-Projekt wurde ein Standard bei der
Datenübertragungsrate von 384kbit/s festgelegt. Dem hatte man sich nun auch bei DTS zu unterwerfen,
wollte man im US-Consumer-Geschäft eine nennenswerte Rolle spielen.
2.4.4 DTS Digital Surround
So musste ein neues Codiersystem für den Heimbereich entwickelt werden: Das „Coherent Acoustics
Coding System, später umgetauft in „DTS Digital Surround“. Hierbei handelt es sich um einen digitalen
Audio-Kompressionsalgorhythmus, dessen Vorzug unter anderem in seiner Flexibilität liegt. So können
bis zu acht verschiedene Audiokanäle bearbeitet werden, zum Beispiel sechs im Falle DTS 5.1 oder
sieben im Fall DTS ES Discrete 6.1. Sampling-Raten bis zu 192 kHz sind möglich, die Auflösung kann
bis zu 24 Bit betragen. Doch DTS hat gegenüber Dolby Digital noch einen weiteren Vorzug, denn eine
DTS-Tonspur lässt sich ohne weiteres auch auf einer herkömmlichen CD unterbringen. Wer also einen
CD-Player mit Digitalausgang besaß, konnte via Digitalkabel DTS-Decoder und CD-Player miteinander
verbinden und so DTS-Klang genießen. Das funktionierte technisch folgendermaßen: Der DTS-Bitstream
wurde einfach als linearer PCM-Stream gekennzeichnet, so gab es keine Probleme mit der
Kompatibilität.
Schon 1995, also vor der offiziellen Einführung der DVD, waren Prototypen der ersten DTS-Decoder fertig
gestellt. Mit dem Millennium 2.4.6 kam der erste DTS-Decoder fürs Heimkino, der Anlagen, die entweder
aus einzelnen Endstufen bestanden oder aber einen Sechskanaleingang hatten, auf das neue Tonformat
DTS upgradete. Bei der Einführung der DVD dann wurde DTS zunächst stiefmütterlich behandelt, denn
die Integration des DTS-Tonsystems in das DVD-Konzept wurde erst sehr spät vorgenommen. Wer sich
noch genau an die erste Generation von DVD-Playern erinnern kann, weiß, dass Panasonic DVD-A100
und seine damaligen Konkurrenten kein DTS ausgeben konnten. Auf dem deutschen Markt war der
Pioneer DV-717 eines der erste Modelle, die DTS ausgeben konnten.
Der Pioneer DV-717 war einer der ersten Player auf dem deutschem Markt, der DTS ausgeben konnte.
Markteinführung war Anfang 1999. Foto: Pioneer
Mit Verstärkern und Receivern verhielt es sich ähnlich: Erst nach und nach bürgerte sich neben dem
Dolby Digital- auch der DTS-Decoder ein.
Nun stellt sich die Frage, warum bei den DVD-Playern nicht der gleiche Weg wie bei jedem normalen
CD-Player –siehe oben – gegangen wurde. Der Grund liegt in der mangelhaften Perfektion des oben
geschilderten Systems. Denn wer früher vergaß, seinen DTS-Decoder einzuschalten, alles andere war
aber aktiviert, so hörte man bei der Wiedergabe der DTS-CD ein eklatant lautes Rauschen, das nicht
besonders bekömmlich für die Lautsprecher war. Genau dieses Manko sollte es bei DTS auf DVD nicht
mehr geben. Darum wurde die Kennzeichnung als LPCM-Datenstrom verworfen, vielmehr bekam der
DTS-Bitstream eine eigene Kennung.
2.4.5 Die DTS-Codiertechnik
Im Vergleich zur Dolby Digital-Konkurrenz kann DTS Surround auch mit weitaus höheren Bitraten
umgehen – bis zu 4096 kBit/s sind möglich, während der Maximalwert bei Dolby Digital 640 kBit/s
beträgt. Intern arbeitet der DTS-Codec konzeptionell anders: Es handelt sich um einen sogenannten
Subbanddecoder, der die eingehenden PCM-Samples auf 32 in ihrer Breite identische Frequenzbänder
verteilt. Wie schon weiter oben erwähnt, kann DTS bis zu 8 PCM-Kanäle codieren und ist damit auch für
zukünftige Aufgaben gerüstet – wie zum Beispiel DTS Extended Surround 6.1 Discrete, wie der Name
schon andeutet, ein Siebenkanal-System mit Rear Surround Center, der im Gegensatz zu Dolby Digital
EX aber von einem diskreten Kanal mit Signalen beliefert wird. Mehr dazu im weiteren Verlauf des
Textes.
Jedes PCM-Sample kann bis zu 24 Bit breit sein, Abtastfrequenzen von bis zu 192 kHz sind prinzipiell
möglich. Beim Subband-Decoding wird folgendermaßen vorgegangen: Nicht die PCM-Samples selber,
sondern Differenzen zwischen den einzelnen Samples werden codiert - mittels einer Methode, die sich
„Adaptive Differential Predicitive Coding“, kurz ADPCM, nennt. Stellt man sich die Realisierung einmal
vor, so wäre es am einfachsten, sich an zwei aufeinander folgenden PCM-Samples zu orientieren und
die Differenz zwischen beiden Werten zu codieren. So einfach arbeitet der DTS-Codec aber nicht. Es
wird eine exakte mathematische Vorhersage des Signals angefertigt.
Diese Vorhersage wird anschließend direkt wieder codiert, dabei findet ein Vergleich mit dem Original
statt, um die Genauigkeit zu ermitteln, mit der gearbeitet wurde. Sind die Abweichungen gegenüber der
Ausgangsbasis zu groß, ist es möglich, die ADPCM in einzelnen Frequenzbändern zu deaktivieren. Ein
zu großer Fehler ist aber auch ein Hinweis auf Transienten, schnelle akustische Ereignisse im
Audiosignal, sein. Der Encoder kann sich der Situation anpassen, indem er die Subband-Samples je
nach Bedarf in größere oder kleinere Gruppen zusammenfasst.
In jeder Gruppe findet die Bildung eines Skalenfaktors statt, die zu codierende Menge an Bits pro
Subband wird aus einer getrennt durchgeführten psychoakustischen Analyse gewonnen. Nach diesem
immensen Aufwand erst wird die endgültige Encodierung via ADPCM vorgenommen. DTS verwendet
eine sogenannte „Forward-Allocation“, was bedeutet, dass der DTS-Bitstream die Bitzuweisungen
komplett enthält und diese nicht vom Decoder berechnet werden müssen. Vorteil dieses Systems ist
es, dass spätere Verbesserungen ausschließlich mit Änderungen am En-, nicht aber am Decoder einher
gehen.
2.4.6 DTS – auch mit „Economy Mode“
DTS ist aber noch wesentlich flexibler und kann sich unterschiedlichen Bedürfnissen anpassen. Das
zeigt die Möglichkeit, auf eine zweite Filterbank umzuschalten, welche keine perfekte Rekonstruktion
des ursprünglichen Signals zulässt, dafür aber – notwendig für niedrige Bitraten – sehr bitsparend
arbeiten kann. Auf der anderen Seite des DTS-Spektrums gibt es noch genau das Gegenteil: Einen
verlustlosen Modus, der eine perfekte Rekonstruktion des Eingangssignals zulässt. Technisch kein
Problem: Der Fehlervergleich im Encoder wird auf ein „halbes“ Bit gesetzt, was bedeutet, dass die
ADPCM eine Schätzung durchführt, die exakt auf das Bit mit dem Eingang übereinstimmt. Natürlich
benötigt dieses Verfahren eine exorbitant hohe, flexibel gehaltene Datenrate.
2.4.7 DTS: Die Zukunft beginnt
Seit September 2000 ist in Deutschland der Denon AVC-A1SE erhältlich, der erste Verstärker, der DTS
ES Discrete 6.1 decodieren kann. Rund 7500 Mark kostet das neue Flaggschiff. In den USA gibt es
seitdem den Denon AVR-5800, der, wie es der US-Markt wünscht, kein Verstärker, sondern ein
Receiver ist. Für den Onkyo TX-DS989 (7500 DM ohne Upgrade) ist seit Frühjahr 2001 ein
Firmware-Upgrade erhältlich, dass die Wiedergabe von DTS ES Discrete 6.1-codiertem Material
ermöglicht. Seit Oktober 2000 ist der Denon AVR3801 in Deutschland auf dem Markt, ein Receiver, der
ebenfalls DTS ES Discrete 6.1 wiedergeben kann, mit einem Verkaufspreis von rund 2400 DM aber in
bürgerliche Preisregionen vorstößt.
Beherrscht als erstes Gerät DTS ES 6.1 Discrete: High-End-Verstärker Denon AVC-A1SE, im
Hintergrund das neue DTS ES-Logo. Foto: Denon
Bei DTS ES Discrete 6.1 sorgt, wie der Name schon sagt, nicht eine Matrix für die Zuweisung des
Signals für den Rear Surround Center, sondern ein zusätzlicher diskreter Kanal. Vorteil: Das Klangbild
im Surroundbereich wird noch realer, denn neue Effektkombinationen, die nur mit Hilfe einer Matrix nicht
darstellbar sind, können nun erstellt werden. So können kombinierte Effekte zum Beispiel aus dem
linken Surroundlautsprecher und dem Back Surround-Lautsprecher kommen, während der rechte
Surroundlautsprecher schweigt. Ebenfalls ist die Dynamik des diskreten Kanals weitaus höher als die
des Back Surround-Matrixkanals. Die DTS ES Discrete 6.1-DVD ist entsprechend gekennzeichnet, so
dass der Verstärker, ist er zur DTS ES 6.1 Discrete-Wiedergabe geeignet, dies erkennt und ein Flag
setzt: Im Display steht dann „DTS ES Discrete 6.1“, die Wiedergabe erfolgt dann mit diskretem
zusätzlichen Kanal für den Back Surround-Bereich. Hat der Verstärker/Receiver keinen zusätzlichen
diskreten Kanal, aber eine Matrix für den Back Surround-Channel, so kann der Ton für den Back
Surround Channel dann via Matrix erzeugt werden. Technisch funktioniert das folgendermaßen: Eine
DTS ES Discrete 6.1-DVD trägt einmal die zusätzliche Klanginformation in einer für einen zusätzlichen
diskreten Kanal enthaltenen Toninformation. Gleichzeitig aber ist zu 50 Prozent im linken und zu 50
Prozent im rechten „normalen“ Surroundkanal auch die für die Matrix für den Back Surround Channel
enthaltende Toninformation enthalten. Wenn nun der Verstärker oder Receiver einen zusätzlichen
diskreten Kanal hat, ist die Toninformation für die Matrix natürlich „unerwünscht“. Folge: Die im linken
und im rechten Surroundkanal enthaltene Toninformation für die Matrix wird in der Phase umgedreht, so
dass damit nichts mehr zur Matrix gelangt. Wenn hingegen der Verstärker/Receiver nur über eine Matrix
für den Back Surround verfügt, dann kommt das Signal ganz normal in der richtigen Phase durch die
Matrix, so ist dann auf dem Back Surround-Kanal trotzdem Ton.
DTS ES Discrete 6.1 zum Sonderpreis: Denon AVR-3801 für 2399 DM. Foto: Denon
Doch auch DTS verschmähte die Matrix-Variante keineswegs: Wieder musste „The Haunting“ als
Versuchskaninchen herhalten. Auf der vierten DTS-Demo-DVD wurde ein Ausschnitt aus dem
Gruselthriller präsentiert, bei dem das Signal für den Rear Surround Speaker aus einer Matrix, ähnlich
der, wie sie bei Dolby Digital EX verwendet wird, gewonnen wurde. Inzwischen gibt es nicht weniger als
drei DTS-ES-Standards:
·
·
·
3.
DTS ES Discrete 6.1: Diskreter zusätzlicher Kanal für den Rear Surround Speaker
DTS ES Matrix 6.1 : Neue Matrixvariante mit verfeinerter Matrix für das matrixcodierte Signal des
Rear Surround Centers. Zu finden im Denon AVC-A1SE und im Denon AVR-5800
DTS ES Compatible 6.1: Die erste, einfachere Matrix-Version, in der der Ausschnitt aus „The
Haunting“ auf der vierten DTS-Demo-DVD abgemischt ist. Diesen Standard beherrschen zum
Beispiel auch Yamaha DSP-AX1 und Denon AVC-A10SE
Home THX und Yamaha DSP: Verschiedene Philosophien fürs perfekt klingende Heimkino
Nachdem nun die wichtigsten beiden Konkurrenten – Dolby Digital und DTS – auf dem Heimkino-Sektor
präsentiert wurden und damit die Basistonnormen erfasst sind, befasst sich der nun folgende Abschnitt
mit zwei „Spezialitäten“, die beide auf ihre Art dem Klangerlebnis im Heimkino noch mehr Realität und
damit noch mehr Attraktivität zu verleihen. Manege frei für: Home THX und Yamaha DSP
3.1 Ein Weg zur optimalen Performance im Heimkino: Home THX und die tonale Präzision
Home THX nähert sich dem optimalen Heimkino-Hörerlebnis über die Original-Akustik des Kinofilms. Da
der heimische Hörraum, der in nicht wenigen Fällen mit dem Wohnzimmer identisch ist, eine völlig
andere Akustik aufweist als ein modernes Kino, gleicht Home THX das Klangbild des Films an die
veränderten raumakustischen Bedingungen a n . D i e s geschieht d u r c h e i n e umfangreiche
Nachbearbeitung, die im weiteren Textverlauf genauer vorgestellt werden soll. Es gibt bei Home THX
a u c h elektronische Möglichkeiten, u m z u m Beispiel e i n e r n i c h t hundertprozentig idealen
Lautsprecheraufstellung entgegen zu wirken. Bei Home THX findet das „Sound-Tuning“ in Form einer
Nachbearbeitung statt, d a s heißt, stark vereinfacht: Erst kümmert sich e i n Prozessor u m die
Decodierung, anschließend kommt ein zweiter Prozessor zum Einsatz, der das sogenannte „Post
Processing“ durchführt, bei dem die akkurate Nachbearbeitung gewisser Tonparameter erfolgt
3.1.1 THX Ultra und THX Select
E s gibt zwei Home THX-Zertifizierungen: THX Ultra und THX Select. THX Select wurde als neue
THX-Norm geschaffen, die vor allem für kleinere Hörräume geeignet ist und weniger streng in der bei THX
Ultra kompromisslosen Auslegung des Equipments ist. Viele Freunde des „richtigen“ Home THX sehen
in THX Select eine Verwässerung des ursprünglichen Systemgedankens und sprechen bei THX Select
von „Hausfrauen-THX“. THX Ultra ist identisch mit der schon geraume Zeit bekannten Home THX-Norm.
Die Normen unterscheiden sich zum Beispiel durch die jeweils andere Übernahmefrequenz des
Subwoofers und den bei THX Ultra zwingend vorgeschriebenen Einsatz von Dipol-Lautsprechern für die
zwei Surroundkanäle eines THX 5.1-Systems. Bei der Select-Variante werden sie zwar auch empfohlen,
man kann jedoch auch ein THX-Select-zertifiziertes System ohne Dipole aufbauen. Während die
Subwoofer-Übernahmefrequenz bei THX Ultra bei 80 Hz liegt, wurde sie bei der THX Select-Norm auf 100
Hz heraufgesetzt. THX Select soll für kleine bis mittelgroße, THX Ultra für große Hörräume geeignet
sein. Aufgrund der Unterschiede in der für das jeweilige System empfohlene Raumgröße sind auch die
Anforderungen a n d a s Leistungsvermögen unterschiedlich, d a s vorgeschriebene E n d - und
Vorverstärkerleistungsprofil unterscheiden sich.
Kleiner Vergleich: THX Ultra und THX Select
C
Surroundlautsprecher
Frontlautsprecher
Lautsprecheraufbau
Subwoofer-übernahmefrequenz
Lautstärke-Peak-Level
Leistungsprofil (THX-Wortlaut)
THX Ultra
THX Select
Dipole Pflicht
Dipole empfohlen
Abstrahlwinkel und Frequenzgang Abstrahlwinkel und Frequenzgang
streng limitiert
großzügiger
Komplizierter Aufbau für perfektes Aufbau einfacher und flexibler
Klangbild
80 Hz
100 Hz
105 dB
105 dB
Mehr Ausgangsleistung a l s der Ausgangsleistung soll exakt den
n o r m a l e AV-Verstärker oder B e d ü r f n i s s e n von
AV-Receiver. Hält die striktesten Mehrkanal-Software entsprechen.
Anforderungen a n geringes A u f b a u
des
Grundrauschen u n d geringe AV-Verstärkers/Receivers
Verzerrung ein. Ist ausgelegt für e i n f a c h e r u n d
damit
d i e Leistungsbedürfnisse großer kostengünstiger. Weniger Leistung
Hörräume
f ü r k l e i n e b i s mittlere
Hörraumgrößen
Die Charakteristik der Lautsprecher ist bei THX Ultra exakt festgelegt: Abstrahlwinkel und Frequenzgang
sind sehr eng definiert. Ebenso ist die Aufstellung eine Wissenschaft für sich. Denn nur, wenn alles
hundertprozentig stimmig und exakt eingemessen ist, i s t die Erfüllung des THX Ultra-Standards
gewährleistet. Bei THX Select ist man da großzügiger, auch die Aufstellung der Lautsprecher ist
wesentlich einfacher.
Eintracht herrscht bei beiden Normen in den Nachbearbeitungsprozessen beim THX-Post-Processing:
Diese werden im einzelnen im Verlauf des Textes vorgestellt.
Wo setzt die THX-Nachbearbeitung an? Diese Skizze des „Innenlebens“ des Denon AVC-A10SE soll ein
wenig Aufschluss darüber geben. Grafik: Denon
3.1.2 Das Equipment
Für Home THX braucht der Heimkinobesitzer spezielles Equipment. Durch die eben vorgestellten
Eigenheiten des THX-Systems ist man beim Kauf auf THX-zertifizierte Komponenten angewiesen. Dipole
für hinten gehören im wahrsten Sinne des Wortes zum „guten Ton“. Ebenso kommen nur Verstärker
und Receiver, die die strengen Auflagen erfüllen, in Frage. Von vielen Heimkinofans kommt immer die
Frage, ob den mit den für Filme optimierten THX-Lautsprechern auch Musikgenuss auf hohem Niveau
möglich ist. Schließlich sollen Dipole als Surroundlautsprecher zwar einem diffusen Klangbild eines
Kinostreifens zuträglich sein, aber Direktstrahler stehen in dem Ruf, bessere Ergebnisse bei einer
Musikübertragung zu liefern. Für den Anwender sehr praktisch geht Denon mit dieser Problematik um:
S o kann man bei den Modellen AVC-A10SE und AVC-A1SE zwei Surroundlautsprecher-Pärchen
anschließen und im On-Screen-Menü bestimmten, wann welches Pärchen mitläuft: So können dann in
d e n THX-Filmprogrammen d i e Dipolstrahler i h r Können zeigen, während i n Modi, d i e f ü r die
Musikwiedergabe geeignet sind, die Direktstrahler angesteuert werden.
Praktisches Detail: Beim Denon AVC-A10SE, dessen On-Screen-Menüs (Grundmenü links im Bild) hier
zu sehen sind, kann der Benutzer zwischen zwei Surroundlautsprecherpaaren wählen, im Menü mit
„Surround Sp. A“ und „Surround Sp. B“ (Mitte) gekennzeichnet. Vorteil dieser Lösung: Während für die
THX-Filmprogramme des Verstärkers die Dipole für hinten für ein „filmgerecht“ diffuses Klangbild
angesteuert werden können, kann der Musikliebhaber bei Musikwiedergabe auf die dafür geeigneteren
Direktstrahler umschalten. Für jeden Modus (rechts) können die Lautsprecherpaare individuell
konfiguriert werden. Screenshots: Denon
Das Anschlussterminal des Denon AVC-A10SE (Frontseite im kleinen Bild links) kann zwei
Surroundlautsprecher-Paare aufnehmen. Fotos: Denon
Der Denon AVC-A10SE und seine Surround-Betriebsarten: Links die Lautsprecherkonfiguration für die
Wiedergabe von Musik in 5.1-Qualität. Gut erkennbar: Hinten verrichten Direktstrahler ihren Dienst. In
der Mitte genießt der weiße Herr auf dem Sofa ein THX-Filmprogramm, gut zu erkennen: Die Dipole sind
in Betrieb, während die Direktstrahler Verschnaufpause haben. Ganz rechts folgt schon die Überleitung
zum nächsten Kapitel: Denn hier ist der Verstärker im THX Surround EX-Betrieb, erkennbar an den zwei
zusätzlichen Rear Surround Lautsprechern, aufgestellt an der hinteren Wand des Hörraums. Grafik:
Denon
3.1.3 THX Surround EX als Erweiterung von Dolby Digital EX
Bei Dolby Digital EX 6.1 verrichtet ein zusätzlicher Rear Center als Garant für eine noch räumlichere
Klangkulisse von hinten seinen Dienst. Bei THX Surround EX 7.1 sind es zwei Rear Surround-Speaker,
die in der Mitte des Hörraums mit geringem Abstand voneinander und räumlich hinter den Dipolen für die
Surroundkanäle angebracht werden. Aus beiden Rear Surround-Lautsprechern kommt das selbe Signal,
also es gibt nur einen zusätzlichen Kanal, welcher über beide Lautsprecher wiedergegeben wird (Das
Prinzip ist bekannt - wie schon früher bei Dolby Pro Logic, wo es für die Surroundlautsprecher auch nur
einen Kanal gab, welcher monaural von beiden Surroundlautsprechern wiedergegeben wurde). Sinn
dieses Systems ist es, die klanglichen Veränderungen, die bei lediglich einem Rear Surround Speaker
durch eine leicht veränderte Sitzposition oder durch Bewegungen des Zuhörers Disharmonien beim
Empfinden der Räumlichkeit der von hinten kommenden Geräusche verursachen können, durch einen
zusätzlichen Rear Surround Speaker zu kompensieren.
3.1.4 Home THX – Die Nachbearbeitung
Re-Equalization: W i r d e i n Filmsoundtrack a u f d e r Heimkinoanlage wiedergegeben, k a n n der
Gesamteindruck von einem z u grellen, unnatürlichen Klangbild negativ beeinflusst werden, da die
Soundtracks für d i e Wiedergabe i n großen Kinosälen m i t ganz anderen Klangvoraussetzungen
konzipiert sind. Das THX Re-Equalizing soll von daher die Adaption vom großen Kinosaal ins kleinere
Heimkino vornehmen, damit der Klang auch dort mit einer natürlichen Kulisse aufwarten kann
Timbre Matching: Je nachdem, aus welcher Richtung das menschliche Ohr Klänge wahrnimmt, ändert
es seine Klangwahrnehmung. Im Kino sind von daher viele Lautsprecher um die Zuschauer herum
montiert, um ein möglichst reales Klangbild ohne Klanglöcher zu realisieren. Im Heimkino finden nur
z w e i Surroundlautsprecher b e i herkömmlichen D D - o d e r D T S - 5 . 1 beziehungsweise 4
Surroundlautsprecher bei THX EX Verwendung. Timbre Matching filtert die zu den Surroundlautsprechern
transportierte Klanginformation, um so eine optimale Anpassung des Toncharakters von den Front- und
den Surroundlautsprechern z u erreichen, was z u einem natürlichen und harmonischen Klangbild
beitragen soll.
Adaptive Decorrelation: Oftmals ist zu beobachten, dass das Klangbild aus den Surroundlautsprechern
zu dünn, wenig plastisch und dadurch unharmonisch wirkt. Dieser Effekt verstärkt sich noch, wenn sich
der Zuhörer von der exakt mittleren Sitzposition entfernt. Diesen Negativmerkmalen soll die "Adaptive
Decorrelation" entgegen wirken: Die Zeitdauer des einen Surroundkanals und das Phasenverhältnis
bezüglich des anderen Surroundkanals wird verändert. Damit wird zweierlei erreicht: Zum ersten ein
ausgewogenes Klangbild auch abseits der genau mittig angeordneten Hörposition, zum zweiten ein
voluminöserer Eindruck des Klanganteils aus den Surroundlautsprechern.
Bass Peak Manager
Der lauteste Teil eines Film-Soundtracks ist der Bass, der vom an den LFE-Kanal angeschlossenen
Subwoofer ausgeht. Wird ein Dolby Digital-Soundtrack abgespielt, so kann es vorkommen, dass der
Subwoofer Bassanteile übertragen muss, d i e seine Leistungsfähigkeit übersteigen. Folge sind
unangenehme Klangbeeinflussungen wie Durchschlagen des Subwoofers oder Verzerrungen. Um dem
entgegen zu wirken, gehört zur THX-Nachbearbeitung auch der Bass Peak Manager, der den Bass ab
einem bestimmten Peak „beschneidet“. Der Peak sollte so eingestellt sein, dass er dem Leistungsprofil
des verwendeten Subwoofers entspricht. Folge: Durch die Eingrenzung des Bassbereichs bleibt ein
sauberes Klangbild gewahrt.
Loudspeaker Position Time Synchronization
Im Idealfall hat der Center eines 5.1-Lautsprechersystems z u jedem anderen Lautsprecher einen
identischen Abstand. In der Praxis jedoch sieht dies oftmals anders aus: Da sind dann zum Beispiel die
Surroundlautsprecher wesentlich weiter vom Center-Speaker entfernt als die beiden Hauptboxen vorne.
Die hier beschriebene Funktion erlaubt es, dieses Manko auszugleichen: Jede Lautsprecherposition
kann digital bezüglich der Verzögerungszeit eingestellt werden, damit der Klang ohne störende
Verzögerungen und mit der richtigen räumlichen Tiefe beim Zuhörer ankommt.
3.2 Yamaha DSP – Ein weiterer Weg zum optimalen Heimkinogenuss
Mit dem richtigen Konzept für optimalen Klang im Heimkino ist es wie mit dem richtigen Konzept für
einen gut liegenden Sportwagen: Während es beim Auto die Möglichkeit Front-, Mittel- oder Heckmotor
gibt, um das Handling möglichst perfekt zu machen, gibt es auch im Heimkinobereich unterschiedliche
Ansätze, die dem selben Ergebnis dienlich sein sollen: Optimalem Klang im eigenen Heimkino. Und so
gibt es nicht nur das im Abschnitt zuvor beschriebene THX-System, sondern auch andere Philosophien,
die das Kinoerlebnis zuhause möglichst real gestalten sollen. Als Alternative zu THX Home soll hier
Yamaha Digital Sound Processing, kurz DSP, vorgestellt werden.
3.2.1 DSP-Programme – Die Grundlagen
Die Yamaha-Variante ist darum sehr interessant, weil die Yamaha-Toningenieure für ihre verschiedenen
Cinema- und Hifi-DSP-Programme real existierende Räume tonal exakt vermessen haben. Das heißt:
Für die Kino-DSP-Programme dienten als Maßstab verschiedene hochmoderne Kinos auf der ganzen
Welt, für die Hifi-DSP-Programme zum Beispiel Konzerthallen und Kirchen. So handelt es sich nicht um
ausschließlich am Computer erstellte Programme, sondern um auf realen Bedingungen basierende. Zur
Yamaha DSP-Technologie gehören umfangreiche Einstellmöglichkeiten, d i e e s ermöglichen, das
jeweilige Programm optimal an den Hörraum anzupassen. Ebenso kann der Benutzer die Homogenität
des Klangbilds der verwendeten Lautsprecher mit verschiedenen Einstellmöglichkeiten anpassen. Viele
Y a m a h a DSP-Programme s i n d i n Hinsicht a u f d i e b e i d e n miteinander konkurrierenden
Mehrkanal-Tonformate DTS und Dolby Digital optimiert.
Beim Yamaha-Flaggschiff DSP-AX1 h a t der Benutzer d i e Wahl zwischen vielen verschiedenen
(insgesamt 54) DSP-Programmen, die für die Musik- und die Filmwiedergabe optimiert wurden:
Die HiFi-Programme des DSP-AX1
Eine große Auswahl bietet der DSP-AX1 an Cinema DSP-Programmen. Gelb unterlegt sind die
Programme, in denen auch die Matrix für den Rear Surround Center automatisch aktiviert wird. In den
anderen Programmen kann dies manuell vorgenommen werden. Grafiken: Yamaha
3.2.2
Das Equipment
Yamaha DSP ist im Vergleich zu THX bei der Wahl des Equipments flexibler und stellt die Wahl der
Lautsprecher-Bestückung weitgehend frei. So können für den linken und den rechten Frontkanal zum
Beispiel auch Standboxen verwandt werden, die auch im Stereo-Betrieb mit guten Leistungen aufwarten.
Im Surroundbereich sind keine Dipole erforderlich: Das dem Dipol eigene, für die Filmschau zuhause
gewinnbringende Klangbild wird bei Yamaha im Rahmen der DSP-Programme elektronisch erzeugt.
Durch die Möglichkeit, die Kennlinien der Lautsprecher elektronisch anzupassen, wäre es theoretisch
möglich, auch Lautsprecher-Typen verschiedener Hersteller oder verschiedener Produktlinien des
gleichen Herstellers zu verwenden. In der Praxis sieht es so aus, dass zwar minimale tonale Differenten
ausbalanciert werden können, es sich aber trotzdem empfiehlt, bei der Wahl der Lautsprecher auf ein
Fabrikat und eine Produktlinie zurückzugreifen. Unterschiede gibt es im Aufbau und Umfang der
Lautsprecher: Während das THX-System im Frontbereich auf die übliche Bestückung mit zwei
links/rechts-Boxen und einem Center setzt, gibt es bei Yamaha zwei zusätzliche
Front-Effektlautsprecher, die im Abstand von mindestens 0,5 Meter, am besten links und rechts oben an
den äußersten vorderen Enden des Hörraums angebracht werden soll. Ebenso empfiehlt Yamaha einen
zusätzlichen aktiven Subwoofer, der zwischen die beiden Surroundlautsprecher eingeschliffen wird. Was
den Dolby Digital EX-Betrieb betrifft, so begnügt sich Yamaha hier mit dem von Dolby vorgeschriebenen
einen Rear Surround Center.
3.2.3 Yamaha DSP – Nachbearbeitung: Die Soundfelder
Auf der Basis normaler Wiedergabearten gestalten die Yamaha-Toningenieure ihre eigenen Soundfelder.
Grafik: Yamaha
Jedes der Cinema-DSP-Programme ist vom Charakter der verschiedenen vorkommenden Soundfelder
her unterschiedlich. Alle Daten beruhen, wie schon erwähnt, auf realen Messungen, zum Beispiel in
großen Kinosälen. Bei den Soundfeldern unterscheidet Yamaha zwischen dem Presence-Soundfeld
(das Soundfeld, welches sich vorne hinter den Lautsprechern ausbreitet) und den linken und rechten
Surround-Soundfeld sowie dem Nachhall. Die Presence- und Surround-Soundfeld-Daten finden ihren
Ausdruck in der Verteilung der virtuellen Klangquellen und der Echomuster. Die zwei unterschiedlichen
Soundfeld-Typen werden mit komplexen Elementen wie zum Beispiel der Energiebalance und den
Signalmischverhältnissen verarbeitet. I n s g e s a m t e r g i b t s i c h s o e i n e x a k t a u f das
Wahrnehmungsvermögen der Zuhörer zugeschnittenes Soundfeld.
Yamaha Soundfeld für ein DTS-Cinema DSP-Programm
Deutlich zu erkennen: Das Presence-Soundfeld (rosa) und die linken und rechten Surround-Soundfelder
(türkis), hier für ein 5.1-DTS-Soundfeld. Grafik: Yamaha
3.2.4 Anpassungsmöglichkeiten der DSP-Programme am Beispiel des Yamaha-Spitzenmodells, dem
Verstärker DSP-AX1
Cinema EQ
Der Cinema EQ- oder Kino-Entzerrer ist eine weitere Zusatzfunktion des DSP-AX1. Mit Hilfe dieser
Funktion kann die Klangqualität der vier Lautsprecher-Gruppen (Haupt- und Centerlautsprechergruppe,
d i e v o r d e r e Effektlautsprecher-Gruppe, d i e Surroundlautsprecher-Gruppe u n d d e r Rear
Surround-Center-Lautsprecher) aneinander angepasst werden. Cinema E Q besteht a u s einem
Höhen-Entzerrer (High), der die Höhen-Kennlinie ändert, und einem parametrischen Entzerrer (PEQ),
der die jeweils gewählte Frequenz betont oder unterdrückt. Einsatzgebiete für dieses Tool gibt es
verschiedene: Sowohl die Angleichung der Klangcharakteristik verschiedener Lautsprechertypen als
auch die Anpassung an spezielle Aufstellungsverhältnisse der Lautsprecher im Raum sind denkbar,
ebenso die Anpassung des Klangs der Signalquellen an den persönlichen Hörgeschmack.
Die DSP-Programme können, wie schon am Anfang dieses Kapitels kurz beschrieben, auch noch
individuell a n den Hörgeschmack d e s Auditoriums oder a n spezielle räumliche Gegebenheiten
angepasst werden. Im einzelnen sieht Yamaha vor:
EFCT TRIM (Effect Trim = Effektbegrenzung): Dieser Parameter stellt den Pegel aller Effektsounds
innerhalb eines schmalen Bereichs ein, in einem Steuerungsbereich von -3dB bis +3dB. Nützlich ist
diese Funktion, wenn der Effektpegel relativ zum direkten Klang der Akustik des Hörraums angepasst
werden muss
INIT.DLY (Initial Delay = Anfängliche Verzögerung): Mit dieser Funktion kann der wahrgenommene
Abstand vom Quellensound verändert werden: Die Verzögerung zwischen dem direkten Klangbild und
d e r ersten wahrgenommenen Reflektion kann hier i n einem Steuerungsbereich von 1 b i s 99
Millisekunden eingestellt werden. J e kleiner der Wert ist, umso näher scheint der Quellenklang
akustisch am Hörer zu liegen, bei einem großen Wert entfernt sich der Quellenklang akustisch weiter.
Ein kleiner Wert ist für einen kleinen Hörraum, ein großer für einen großen Hörraum zu empfehlen
P.INIT.DLY (Presence Initial Delay = Anfängliche Presence-Verzögerung): Dieser Parameter stellt die
Verzögerung zwischen dem direkten Klang und der ersten Reflexion in einem Presence-Soundfeld
(siehe unten: Die Soundfeld-Bilder eines DSP-Programms) ein. Einstellbereich: 1 bis 99 Millisekunden.
Je größer der Wert, umso später beginnt die erste Reflexion
RC.INIT.DLY (Rear Surround Center Initial D e l a y = Anfängliche Verzögerung d e s hinteren
Center-Sound-Feldes): W i e F u n k t i o n d a v o r , n u r g e h t e s d i e s m a l u m d a s hintere
Center-Surround-Soundfeld. Einstellbereich: 1 bis 49 Millisekunden
S.DLY (Surround Delay = Surround-Verzögerung): Wie die Funktionen zuvor, diesmal geht es um die
Verzögerung zwischen dem direkten Klang und der ersten Reflexion in einem Surround-Soundfeld.
Einstellbereich 0 bis 49 Millisekunden, abhängig vom Digitalformat
ROOM SIZE: Dieser Parameter stellt die wahrnehmbare Größe des Surround-Soundfeldes ein. Je
größer der Wert, umso größer wird das Surround-Soundfeld. Einstellbereich: 0,1 bis 2,0. Da der Klang
wiederholt in einem Raum reflektiert wird, kommt es mit zunehmender Größe der Halle dazu, dass die
Zeit zwischen dem ursprünglich reflektierten Sound und den nachfolgenden Reflexionen zunimmt. Durch
die Möglichkeit der Steuerung der Zeit zwischen den reflektierten Sounds kann man die wahrnehmbare
Größe des virtuellen Saales ändern. Wenn der Parameter von 1 auf zwei verdoppelt wird, verdoppelt sich
die wahrzunehmende Länge des Raumes
RC ROOM SIZE (Rear Center Room Size): Einstellmöglichkeit für die wahrnehmbare Größe des
hinteren Center-Surround-Soundfeldes. Einstellbereich 0,1 bis 2,0, je größer der Wert, umso größer die
Reflektion der Wände des Presence-Soundfeldes
LIVENESS (Lebendigkeit): Dieses Tool stellt das Reflexionsvermögen der virtuellen Wände in der Halle
ein, indem die Abklingrate der frühzeitigen Reflexionen geändert wird. Einstellbereich 0 bis 10.
Einsatzbereich dieser Funktion: Da die frühzeitigen Reflexionen einer Klangquelle in einem Raum mit
hoher Akustikabsorbation viel schneller abklingen als in einem Raum mit stark reflektierenden Wänden,
kann mit dem LIVENESS-Parameter die Abklingrate der frühzeitigen Reflexionen von einem "toten"
Raum (Raum mit hoher Absorbationsrate) zu einem "lebendigen Raum (Raum mit stark reflektierenden
Wänden) verändert werden
S.LIVENESS (Surround-Lebendigkeit): Einstellmöglichkeit von 0 b i s 1 0 f ü r d a s wahrnehmbare
Reflexionsvermögen d e r virtuellen Wände i m Surround-Soundfeld. J e größer d e r Wert, umso
reflektierender werden die Wände des Surround-Soundfeldes
RC.LIVENESS (Hintere Center-Lebendigkeit) siehe Funktion zuvor, diesmal für den Rear Surround
Center
REV.TIME (Reverbation Time = Widerhallzeit): Stellt die Zeitspanne ein, die für das Abklingen des
dichten, nachfolgenden Widerhall-Sounds um 60dB (bei 1 kHz) benötigt wird. Folge: Die wahrnehmbare
Größe des akustischen Umfeldes wird über einen sehr weiten Bereich geändert. Einstellbereich: 1,0 bis
5,0 Sekunden. Empfehlung: Bei "toten" Signalquellen und/oder Hörräumen längere Widerhallzeit, bei
"lebendigen" Signalfelder und/oder Hörräumen eine kürzere, denn zuviel Widerhall sorgt genauso für eine
unnatürliche Klangkulisse wie zuviel
REV.DELAY (Reverbation D e l a y = Widerhallverzögerung): Einstellmöglichkeit v o n 0 b i s 250
Millisekunden für die Zeitdifferenz zwischen dem Beginn des direkten Klangs und dem Beginn des
Widerhalls. Je größer der Wert, umso später beginnt der Widerhall. Ein späterer Beginn des Widerhalls
erzeugt ein Klangfeld, das den Eindruck vermittelt, in einem größeren akustischen Umfeld zu sein
REV.LEVEL (Reverbation Level = Widerhallpegel):Stellt die Lautstärke des Widerhalls ein (0 bis 100 %),
je höher der Wert, umso lauter der Widerhall
N u n kamen d i e Heimkino-Fans a u f ihre Kosten – aber weniger d e r äußerst anspruchsvolle
Musikliebhaber. Doch auch für ihn wird die DVD nun eine Entdeckung wert – denn neben DVD Video
gibt es auch DVD Audio – und mit diesem Format beschäftigt sich der nächste Abschnitt.
4. DVD Audio – DVD für highfidele Klangfreunde
Die Heimkinoliebhaber waren nun zufrieden gestellt. Mit der DVD eröffneten sich ihnen neue
Dimensionen in Bild und Ton. Der audiophile Gourmet aber wandte sich oftmals uninteressiert ab.
Verbunden mit der sehr hohen Ton-Kompression bei Dolby Digital und der immer noch hohen
Ton-Kompression bei DTS, waren die Ergebnisse für verwöhnte HiFi-Fans in Punkto Klangtreue und
Präzision noch nicht zufrieden stellend. Doch die Industrie reagierte schnell und präsentierte den
Standard DVD Audio, der die hohe Speicherkapazität der DVD für reine Audio-Daten ausnutzt - klar,
dass dadurch ein qualitativer Quantensprung möglich wurde. Eigentlich sollte DVD Audio schon seit
Anfang des Jahres 2000 die Ohren anspruchsvoller Musikliebhaber erfreuen, doch sah die
Softwareindustrie keinen wirksamen Kopierschutz gegen Kopierpiraten ins System integriert und
weigerte sich unter diesen Umständen, DVD Audio-Software auf den Markt zu bringen. Erst müsse ein
effektiver Kopierschutz her. Diese ganzen Debatten und Diskussionen sorgten dafür, dass das neue
Medium DVD Audio keinen Einstand nach Maß feiern konnte, sondern dem ursprünglichen Zeitplan weit
hinterher hinkte. Trotzdem kann sie, wie die unten stehende Tabelle dokumentieren soll, technisch
eindrucksvolle Daten bieten. Wie auf der CD wird auch für die DVD Audio die PCM- (Pulse Code
Modulation)-Technik verwandt, die im Gegensatz zu Dolby Digital und DTS zwar immens
speicherintensiv ist, aber genau dadurch eine höhere Qualität garantiert. Speziell für die DVD Audio
wurde ein neues Komprimierungsverfahren entwickelt, das MLP (Meridian Losless Packing) genannt
wird. MLP ermöglicht, eine verlustfreie Komprimierung der Daten vorzunehmen, was die Spieldauer einer
DVD Audio um 25 bis 55 Prozent verlängert. Dabei geht MLP mit hoher Präzision Bit für Bit vor.
Die nun folgende Tabelle soll einen kurzen Vergleich zwischen der herkömmlichen CD, der DVD Video
und der DVD Audio geben.
4.1 DVD Audio: Systemvergleich
System
Auflösung (in Bit)
Abtastrate (in kHz)
Compact Disc
16
44,1
DVD Video
16/20/24
48/96
Maximale Datenrate für
Audio (in Mbit/s)
Verlustlose
Kompression
Beste Qualität 2-Kanal
PCM-Ton
Beste Qualität 5-Kanal
PCM-Ton
Maximale Spieldauer
(Min.)
1,4
6,1
DVD Audio
16/20/24
44,1/48/88,2/96/176,4/19
2
9,6
Nicht möglich
Nicht möglich
Möglich via MLP
16 Bit/44,1 kHz
24 Bit/96 kHz
24 Bit/192 kHz
Nicht möglich
Nicht standardisiert
24 Bit/96 kHz
74
~ 410 (DVD 5)
~ 600 (DVD 5)
Tabelle: Denon
Erläuterungen zu den Auflösungen und Abtastraten: Die Angabe 96 kHz/24 Bit bedeutet zum Beispiel,
dass sich ein entsprechender Wandler im DVD-Player 96000mal pro Sekunde und Kanal mit Hilfe von
16777216 (24 Bit) verschiedenen Spannungsstufen an das analoge Signal annähern kann und somit eine
viel exaktere tonale Reproduktion ermöglicht als eine CD dies von ihren technischen Eigenschaften her
kann: Denn die CD bescheidet sich, wie der Tabelle zu entnehmen ist, mit 44,1 kHz (= 44100mal pro
Sekunde) und 16 Bit, was 65536 Spannungsstufen entspricht.
4.2 DVD Audio in der Praxis
Im Rahmen meiner Tätigkeit als Hardware-Tester auf beim Internet-Magazin AREA DVD hatte ich die
Gelegenheit, verschiedene DVD Audio-Player klanglich auf den Zahn zu fühlen, so zum Beispiel dem
Denon DVD-3300 oder dem Toshiba SD900E. Eine Extravaganz kommt aus dem Hause Kenwood mit
den zwei DVD Audio/Video-Fünffach-Wechslern DVF-R7030 und DVF-R9030.
DVD Audio/Video-5-Fach-Karussellwechsler: Kenwood DVF-R9030. Bild: Kenwood
Das Ergebnis war bei allen Playern beeindruckend, auch der Kenwood, mit 2499 DM in diesen Kreisen
schon fast ein Schnäppchen (Denon DVD-3300: 2999DM, Toshiba SD900E: 3299 DM) und spielte
grpoßartig auf. Inzwischen gibt es mit dem Panasonic DVD-A7 (1998 DM), dem JVC XV-D723GD (1699
DM) und dem Toshiba SD500E (1499 DM) auch schon günstigere Alternativen. Auch an hochpreisigen
Geräten mit aufwendiger Technik gibt es immer mehr, so seit März 2001 den Pioneer DV-939 (3999 DM,
Progressive Scan-YUV-Ausgang) und seit Anfang 2001 den Onkyo DV-S939, der für den
Heimkino-Freund auch gleich noch ein THX Ultra-Zertifikat und einen YUV-Progressive Scan-Ausgang
mitbringt (5999 DM)
High-End für knapp 6000 DM: Der Onkyo DV-S939
Nun zum Klang. Zu beobachten war, dass die DVD Audio-Aufnahmen kamen in kristallklarer Auflösung
zum Zuhörer kamen, hier zeigte sich in beeidruckender Form der Vorteil der weitaus größeren
Abtastfrequenz und der feineren Auflösung. Vor allem im 192 kHz/24-Bit-Zweikanal-Modus war das
Klangerlebnis faszinierend. Gerade diffizil darzustellende Instrumente wie zum Beispiel ein Saxophon
oder ein sauber gespieltes Piano können auf einer DVD Audio-Anlage viel befreiter, plastischer und
detaillierter aufspielen. Die für die Hörprobe zur Verfügung stehende DVD Audio-Software enthielten zu
etwa gleichen Anteilen Klassik und Jazz, beides Musikarten, deren Dynamik vor allem im Höhenbereich
auf normalen 16-Bit-Audio-CDs oft nicht ausdrucksintensiv genug dargestellt werden kann. Dies ist auf
der DVD Audio hervorragend gelungen, die hcohwertigen Wandler der DVD Audio-Player setzen die
Möglichkeiten der Software gut um. Zum Vergleich diente die Technics-Hybrid-DVD vom Jazz-Festival in
Hamburg 1999 (auf der einen Seite DVD Video, auf der anderen Seite DVD Audio), die auch direkte
Vergleichstracks in herkömmlicher CD-Qualität enthielt. Ebenso ließen sich mit den
Teldec-Beethoven-DVD Audios (Beethovens Symphonien Nr. 1 bis 9) gute Vergleiche anstellen, da die
Musik dort auch in herkömmlicher Dolby Digital 5.1-Qualität abgespeichert ist (DVD Audio-Format: 96
kHz 25 Bit Sechskanal).
DVD Audio-/Videoplayer Denon DVD-3300. Bild: Denon
Leider steckt nicht überall DVD Audio drin, wo DVD Audio draufsteht: So gibt es Software, laut
DVD-Cover in 96 kHz/24-Bit aufgezeichnet, wo das geschulte Ohr eines Toningenieurs sofort
mitbekommt, dass es sich um eine Mogelpackung handelt:
Denn für eine richtige 96 kHz-24-Bit-Aufnahme muss das ganze Aufnahme-Equipment dafür konzipiert
sein. Mit anderen Worten: Wenn die verwendeten Mikrofone 96 kHz-tauglich sind, das Mischpult zum
Beispiel aber nicht, dann ist das Ergebnis eben keine 96 KHz-24-Bit-Aufnahme.
Von DVD Audio zurück zum Universalplayer: Auch die anderen Tugenden eines guten DVD
Video-Players vernachlässigen die neuen Universal-Geräte nicht, bei fast allen von ihnen wird auch in der
Video-Sektion ein großer Aufwand betrieben:
Der seit Anfang 2001 in Deutschland verfügbare JVC XV-723GD ist mit einem Verkaufspreis von 1699
ein günstiger DVD Audio-Player . Bild: JVC
So haben beispielsweise der JVC XV-723GD und der Toshiba SD900E einen 10-Bit/54 MHz-Videochip
für optimierte Bildqualität, und auch der Denon DVD-3300 konnte mit einem sehr guten Bild mit
ausgewogener Farbbalance und hoher Bildschärfe aufwarten. Ebenfalls überzeugen die in die Geräte
integrierten Dolby Digital/DTS-Decoder durch ein sehr räumliches und kraftvolles Klangbild mit sehr
gutem Dynamikumfang. Das ist gerade bei integrierten Decodern nicht selbstverständlich, doch finden
im DVD Audio-Player so aufwendige und vom Datenumfang her gigantische Berechnungen für die DVD
Audio-Umsetzung statt, dass ein guter Dolby Digital- und DTS-Decoder sozusagen als „kleines, nettes
Zusatzfeature“ noch problemlos in die hochpräzise Elektronik integriert werden konnte.
Nachdem der Heimkino- und der Musikfreund, der noch keine eigene Anlage besitzt oder die vorhandene
updaten will, nun Dolby Digital, DTS und MLP kennt, aber sich noch nicht sicher ist, wie sein ganz
persönliches Equipment in Zukunft aussehen soll, der erhält zum Abschluss dieses Artikels noch eine
Kaufberatung mit Tipps für die 5.1-Anlage.
5. Kauftipps für Heimkino-Einsteiger
Wer sich entschlossen hat, in den eigenen vier Wänden ein Heimkinosystem zu installieren, sieht sich
einer großen Flut auf dem Mark erhältlicher Geräte gegenüber: Welcher Lautsprecher, welcher
Verstärker oder Receiver sollen es sein?
5.1 Die Situation für Einsteiger
Sehr häufig werden potentielle Neueinsteiger, die sich für eine moderne Heimkinoanlage interessieren,
zu der ein DVD-Player genauso wie 5.1.- Sound gehört, von den angeblich so hohen Summen, die
investiert werden müssen, um klangliche und visuelle Brillanz auch genießen zu können, abgeschreckt.
Ein komplett neues Boxenset, ein neuer Fernseher, ein neuer Verstärker und ein DVD-Player - da
kommt schon einiges zusammen, und nicht wenige hindert dies am Einstieg.
Dabei ist es in der Praxis gar nicht so unbezahlbar, wie es oft dargestellt wird, einige der vorhandenen
Komponenten können auch in manchen Fällen übernommen werden. Gerade in jüngster Zeit sind die
Preise für viele DVD-Player, Verstärker. Lautsprecher wieder kräftig nach unten gegangen, oft werden
Restposten zu Schnäppchenpreisen angeboten.
Diese kleine Einführung will versuchen, die Zusammenstellung einer 5.1.-Anlage für Einsteiger mit allem,
was nötig ist, darzustellen.
Wichtig ist bei allem immer: Ob Lautsprecher, Verstärker oder DVD-Player – man sollte sich die
persönlichen Favoriten immer anhören beziehungsweise ansehen. Dazu sollte man gerade bei einem
diffizilen Gebiet, wie es die Wahl des richtigen Heimkino-Equipments zweifelsohne ist, auch auf eine
gute Beratung und guten Service achten, und beides bekommt man am besten im Fachhandel.
5.2 Der Fernseher
Zunächst benötigt man für das richtige visuelle Erlebnis einen geeigneten Fernseher. Für die wahren
Freaks fängt Heimkino zwar erst mit einem Videoprojektor richtig an, doch dieser reißt, kauft man ein
qualitativ brauchbares Gerät, gleich ein großes Loch in das Budget.
Aber: Auch mit einem Fernseher kann Heimkino genossen werden - und die teuersten Geräte sind für
den DVD-Betrieb nicht auch automatisch die besten: Viele teure, moderne 100Hz-Fernseher haben eine
Fülle von elektronischen Bildverbesserern und Filtern, die der Aufgabe, das Fernseh- oder VHS-Videobild
in verbesserter Form darzustellen, auch gerecht werden. Ganz anders sieht es hingegen beim DVD-Bild
aus: da die DVD schon systembedingt ein sehr gutes Bild bietet, verkehrt sich der Effekt oftmals ins
Gegenteil: Anstatt das Bild zu verbessern, treten sehr häufig durch die ganzen digitalen Bildverbesserer
bedingte, lästige Digitalisierungseffekte auf, die das Bild negativ beeinflussen. Zwar sollen laut den
Fernseherherstellern die Bildverbesserer abschaltbar sein, doch auch im deaktivierten Zustand sind
häufig noch Spuren der "Verschlimmbesserer" zu sehen. Von daher sollte man vor dem Kauf eines
teuren 100Hz-Geräts (ab 2.500 Mark aufwärts) prüfen: Ist das DVD-Bild tatsächlich gut und frei von
Digitalisierungseffekten wie sichtbaren Farbreduzierungen, Pixelbildung oder Nachzieheffekten?
Ein 50Hz-Fernseher mit einer großen Bildschirmdiagonale ist aus den oben genannten Gründen oft nicht
unbedingt eine schlechte Alternative. Zwar tritt hier noch das lästige Bildflimmern auf, aber dafür sind die
Geräte oft frei von jeglichem überflüssigen digitalen Schnickschnack. Nicht zu unterschätzen ist der
Preisvorteil, denn wer Glück hat, kann schon für 1000 DM ein 50 Hz-16:9-TV erwerben. Im 16:9-Format
sollte der Fernseher schon sein, um die anamorphe Zeilenstruktur vieler DVDs nutzen zu können.
Allgemein sollte beim Fernseherkauf darauf geachtet werden, dass dieser über möglichst viele
Anschlüsse verfügt. Eine Scart-Buchse mit RGB- und S-Videobeschaltung hat heutzutage eigentlich
jeder vernünftige Fernseher. Besser sind jedoch gleich mehrere Anschlüsse, die nicht nur FBAS-,
sondern auch S-Video - tauglich sein sollten. Denn wer neben dem DVD-Player auch noch einen
Videorecorder sowie vielleicht eine Set Top - Box fürs Digital - TV oder eine Spielekonsole herumstehen
hat, der kommt bei nur wenigen Anschlüssen schnell in Not, wenn er die ganzen Geräte mit dem TV
korrekt verbinden möchte. Wenn möglich, sollte der DVD-Player über RGB oder S-Video mit dem
Fernseher verbunden werden, um die bestmögliche Bildqualität zu erreichen
5.3 Der DVD-Player als unverzichtbarer Bestandteil der Heimkino-Anlage
Unser Hauptaugenmerk dient natürlich dem DVD-Player als Mittelpunkt der Heimkinoanlage. Hier gilt:
Auch der schlechteste und billigste DVD-Player ist einem VHS- oder auch S-VHS-Recorder immer noch
hinsichtlich der gebotenen Bildqualität weit überlegen. Einer horizontalen Auflösung von über 500 Linien
bei DVDs stehen 240 Linien bei VHS bzw. 400 Linien bei S-VHS entgegen.
5.3.1 DVD-Player - Die Marktsituation
Wer sich einen DVD-Player kaufen möchte, kann sich auf inzwischen gut mit Modellen besetzten
deutschen Markt aus einer großen Anzahl an verfügbaren Modellen das jeweils passende
heraussuchen. Doch auf was ist beim Kauf zu achten? Was muss das Gerät an Ausstattung haben,
was kann es haben und was ist schlicht und einfach überflüssig? Was ist sonst unbedingt zu beachten?
Dieser Teil des Artikels will eine Hilfestellung bei der Erklärung elementarer Features sowie eine
individuelle Kaufberatung - je nach Prioritätensetzung und Budget - geben. Um die Fähigkeiten des
DVD-Player, den man zwecks Kauf ins Auge gefasst hat, vor Ort genau zu überprüfen, ist die
DVD-Discovery mit Bild- und Testtönen ein geeignetes Mittel.
5.3.2 Welche Anschlüsse sollte ein DVD-Player haben ?
Am Beispiel des Denon DVD-1000 kann man sich die verschiedenen Audio- und Videoanschlüsse
einmal ansehen: Links auf de Geräterückseite der koaxiale und der optische Digitalausgang. Daneben,
zum Zweikanal-Stereo-Downmix, ein Cinchanschluss. Es folgen die Video-Ausgabemöglichkeiten: Links
die gelbe Cinchbuchse zur Ausgabe von FBAS-Composite-Signalen, daneben die
S-Video-Hosidenbuchse. Es schließt sich auf der rechten Seite ein Komponenten-Ausgang, erkennbar
an den rot, grün und blau eingefärbten Cinch-Buchsen, an. „Im Stockwerk darüber“, also über den
anderen Videoanschlüssen, residiert die Scart-Buchse, die immer FBAS ausgeben kann, bei den
meisten Playern noch S-Video oder RGB, in inzwischen schon recht häufigen Fällen sogar beides. Foto:
Denon
Videoausgänge
Die Scart-Buchse
Grundsätzlich gibt es diverse Arten, auf die ein DVD-Player mit dem Fernseher oder Projektor verbunden
werden kann. Die Player auf dem deutschen Markt verfügen - abgesehen von einigen wenigen
Ausnahmen wie zum Beispiel dem Kenwood DVF- 9010 oder dem Denon DVD-5000 über
Scart-Buchsen. Da bereits seit den frühen achtziger Jahren Fernsehgeräte über diesen Anschluss
verfügen, sollte die Verbindung über SCART in den meisten Fällen möglich sein. Scart-Stecker sind
zwar unhandlich, wenn es darum geht, quasi blind den Stecker mit der Buchse zu verbinden. Doch
dieser Multifunktionsstecker bietet zwei große Vorteile: Zum einen gibt der DVD-Player an den
Fernseher bereits beim Einschalten ein Signal, das diesen automatisch auf den belegten Anschluss
umschaltet, so das die zusätzliche Umschaltung des Fernsehers über die Fernbedienung entfällt.
Außerdem liefert der DVD-Player über SCART auch direkt ein Umschaltsignal, wenn eine "anamorphe"
DVD einliegt, die die volle Auflösung von 16:9 - Geräten ausnutzen kann. Diese automatische
Umschaltung funktioniert zwar bei den europäischen DVDs, bei denen der Player ein Bild in der
PAL-Fernsehnorm ausgibt, auch ohne SCART, weil es hierfür in der Austastlücke des Bildes eine
spezielle Reservierung gibt. Doch bei US-DVDs klappt dies leider nicht, weil diese ein Bild in der
NTSC-Norm ausgeben und NTSC eine solche Kennung nicht unterstützt. In diesem Fall liefert wiederum
nur der Anschluss über SCART das automatische Umschaltsignal.
Leider verfügen nur wenige Fernseher über ausreichende Scart-Anschlüsse, mit denen man neben z.B.
dem Videorecorder, der Satellitenanlage und einer Spielkonsole auch noch den neu erworbenen
DVD-Player anschließen kann. Daher ist es sinnvoll, wenn der DVD-Player selbst mehrere
Scart-Buchsen hat, durch die man eine weitere Eingangsquelle durchschleifen kann. Solange der
DVD-Player nicht in Betrieb ist, kann man z.B. über diesen Anschluss das Bild des Videorecorders
sehen.
Viele DVD-Player können eines von drei wählbaren Signalen via SCART weiterleiten:
·
·
·
Ein normales Videosignal (FBAS-Composite)
Ein S-Video-Signal
Ein RGB-Signal
FBAS - Composite ist die Anschlussart, die jedes Fernsehgerät verstehen sollte. Allerdings ist wie so
oft im Leben der einfachste Weg nicht auch der beste. Bei der Composite Video-Verbindung (häufig
auch in Form gelber Cinch-Verbindungen möglich) schleichen sich unschöne Effekte ein, da bei
Composite die Farb- und Helligkeitsanteile des Bildes nicht getrennt übertragen werden und sich dies in
Form von "Perlenketten" an den Rändern von Objekten unschön bemerkbar macht. Während dies bei
VHS-Recordern wegen der ohnehin dürftigen Bildqualität nicht auffällt, fällt dieser Effekt bei den scharfen
Bildern einer DVD selbst unkritischen Betrachtern ins Auge.
Besser ist der Anschluss via S-Video. Hier werden die Helligkeits- und Farbanteile des Bildes getrennt
übertragen, so dass die bei Composite auftretenden Störungen des Bildes hier nicht auftauchen.
S-Video bietet zudem ein deutlich detailreicheres und schärferes Bild.
RGB ist in technischer Hinsicht die praktikabelste Lösung zur Verbindung von DVD-Player und
Fernseher. Denn hier gibt der DVD-Player das Bild direkt so aus, wie es die Bildröhre auch
zusammensetzt. Nämlich in den drei Grundfarben Rot, Grün und Blau. Über drei Leitungen in der
Scart-Verbindungen kann das Bild somit ohne große Umwege direkt an die Röhre des Fernsehers
weitergeleitet werden.
Ob nun Composite, S-Video oder RGB verwendet werden, hängt damit zusammen, welche Anschlüsse
vom Fernsehgerät unterstützt werden. Bei vielen Fernsehgeräten mit mehreren Scart-Buchsen sieht es
häufig auch so aus, das zum Beispiel die erste Buchse nur Composite oder RGB ermöglicht, während
die zweite Scart-Buchse die Kombination Composite und S-Video bietet. Sofern die
Bedienungsanleitung des Fernsehers hierzu keine Infos bietet, bleibt nichts anderes übrig, als per Trial
and Error - Verfahren herauszufinden, was vom Gerät unterstützt wird. Während die zusätzlich mit RGB
belegte Scart-Buchse automatisch zwischen Composite auf RGB umschaltet, sobald ein
entsprechendes Signal anliegt, ist bei S-Video eine Umschaltung der Scart-Buchse am TV in den
meisten Fällen erforderlich.
Bei den DVD-Playern geht die Wahl zwischen Composite, S-Video und RGB einfacher vonstatten, weil
in den Setup-Menüs der Player hierfür ein eigener Menüpunkt vorgesehen ist, über den man das
gewünschte Signal auswählen kann. Composite wird in diesen Menüs meistens unter der Bezeichnung
"Video" geführt.
SCART ist nicht die einzige Möglichkeit, DVD-Player und TV zu verbinden. Während RGB wegen der
drei benötigten Leitungen nur über SCART realisiert wird, verfügen die meisten DVD-Player noch über
spezielle Ausgänge für Composite und S-Video.
Video-Composite
Der Anschluss über den normalen Video-Cinch-Out (erkennbar an der gelben Farbe), den jeder
DVD-Player in einfacher oder doppelter Ausfertigung mitbringt, sollte nur im äußersten Notfall
geschehen. Denn auch hier wird lediglich ein normales Videosignal übertragen, dass nur eine deutlich
schlechtere Bildqualität ermöglicht.
S-Video-Hosidenbuchse
Genau wie S-Video über SCART überträgt auch die S-Video-Hosidenbuchse das S-Videosignal. Hierfür
verfügen die Geräte über einen kleinen runden Anschluss mit mehreren winzigen Pins, der ein wenig an
einen DIN-Stecker im Miniformat erinnert, über den viele ältere Geräte aus den siebziger Jahren
verbunden wurden. Über diese Hosidenleitung wird allerdings ebenso wie bei Composite nur das Bild
übertragen, so dass der Ton noch separat über Cinch-Buchsen an den Fernseher weitergeleitet werden
muss. Während bei Videoprojektoren die Hosidenbuchse zum Standard gehört, verfügen viele Fernseher
entweder über gar keinen solchen Anschluss oder nur in Form einer Buchse an der Front des
Fernsehers, so dass der Einfachheit halber SCART die bessere Lösung ist.
Komponentenausgang (YUV)
Die beste Lösung stellt eine Verbindung dar, die bisher noch nicht angesprochen wurde: Das
Komponentensignal, auch als YUV bekannt. Denn genau in diesem Format liegt auch das Bild auf der
DVD vor. Der Einfachheit halber verzichten wir hier darauf, die komplizierte Zusammensetzung dieses
Signals aus Farbdifferenzsignalen genau zu erklären. Soviel sei nur gesagt: YUV ist quasi das Urformat
auf der DVD, aus dem der Player erst ein Composite- oder S-Video-Bild in der PAL oder NTSC-Norm
oder ein RGB-Signal erzeugt. Da bei diesem Signal keinerlei störende Umwandlungen erforderlich sind,
ist der Signalweg auch am kürzesten und der Bildeindruck prinzipiell am besten. YUV ist allerdings in
Europa fast nur bei hochwertigen Videoprojektoren anzutreffen und wird auch nur von vergleichsweise
wenigen DVD-Playern wie dem Denon DVD-1000, dem Sony DVP-S7700 oder dem Toshiba SD-9000
Reference zu finden.
Mit Komponentenausgang: Sonys Spitzenmodell DVP-S7700. Bild: Sony
In den USA hingegen, wo es kein RGB gibt, ist diese Anschlussmöglichkeit schon praktisch Standard.
Wer über einen DVD-Player und einen Projektor mit YUV-Anschlüssen verfügt, ist gut bedient, denn der
Anschluss via YUV-Komponenten-Ein-/Ausgang ist die qualitativ beste Anschlussmöglichkeit.
Progressive Scan
Eine weitere drastische Verbesserung der Bildqualität besitzen DVD-Player mit Progressive
Scan-Ausgang, wie ihn beispielsweise der seit September in Deutschland lieferbare Pioneer DV-737
besitzt. Hier wird das Bild anstatt in Halb- in Vollbildern an das Bildausgabegerät weitergeleitet. Sehr
umständlich ist der bisherige Weg: Auf der DVD ist das Bild ursprünglich schon in Vollbildern abgelegt.
Die bei der DVD verwendete MPEG2-Videokomprimierung erlaubt die Kodierung von Vollbildern. Bisher
konvertierte der DVD-Player das digitale Vollbild-Signal in ein analoges Halbbildsignal, welches zum
Bildausgabegerät weitergeleitet wurde. Im TV dann wurde das Signal wieder von einem analogen in ein
digitales umgewandelt. Dann erstellt der Fernseher aus den beiden Halbbildern ein Vollbild und gibt
dieses wieder als analoges Signal aus. Ein komplizierter Weg bis zur Bildausgabe, bei der ein
beträchtlicher Teil der Bildqualität, die eigentlich mit dem auf der DVD gespeicherten Bild möglich wäre,
verloren geht. Einfacher läuft es bei „Progressive Scan“: Nun kann der DVD-Player das „Interlaced (zu
Deutsch Halbbild- oder Zeilensprungverfahren) vergessen – er arbeitet direkt im Vollbild-Modus oder
Progressive-Format und schickt das Bild direkt in dieser Form an das Bildausgabegerät weiter. Damit
bei Progressive Scan kein Flimmern auftritt, muss jedes Vollbild aber mehrmals (mindestens zweimal)
abgetastet werden.
Beim sogenannten Interlaced-Verfahren (bisher Standard) wird aus zwei Halbbildern (einmal steuert der
Elektrodenstrahl die geraden, einmal die ungeraden Bildzeilen an) ein komplettes Bild. Grafik: Pioneer
USA
Während im Interlaced-Modus abwechselnd die geraden und die ungeraden Bildzeilen durch den
Elektrodenstrahl angesteuert wird und sich so jedes Einzelbild aus zwei Halbbildern zusammensetzt,
gibt das auch Non-Interlaced genannte Progressive-Verfahren nur Vollbilder wieder, was die Bildqualität
merklich steigert: Die vertikale Auflösung erhöht sich deutlich, das kommt der Detailtreue des Bildes
sehr entgegen.
In der Computertechnik wird Progressive-Scan schon eingesetzt, eine einfache Möglichkeit, Progressive
Scan zu realisieren, ist zum Beispiel einen PC mit DVD-Laufwerk zu verwenden und diesen an einen
Fernseher mit VGA-Anschluss (wie zum Beispiel von Sony oder Grundig) anzuschließen. Leider sind
die meisten Progressive Scan-Bildausgabegeräte nicht eben preiswert. Immer mehr DVD Video- und
Universal (DVD Audio/Video)-Player kommen mit Progressive Scan-Ausgang auf den Markt.
Mit Progressive Scan-Ausgang: Pioneer DV-737. Bild: Pioneer
Momentan gibt es aber noch einen nicht unbeträchtlichen Haken: Der Progressive Scan-Out wird nur
NTSC-DVDs unterstützen, denn auf dem japanischen und US-amerikanischen Markt droht der DVD
starke Konkurrenz: In Form von HDTV (USA) beziehungsweise M.U.S.E. (Japanische HDTV-Variante).
Darum muss die DVD im Bildstandard zulegen, um konkurrenzfähig zu bleiben - die Antwort heißt
Progressive Scan. Da Europa mal wieder rückständig ist und es hier kein verbreitetes Fernsehsystem
mit hoher Auflösung vorhanden ist, wartet die Industrie mit PAL-Progressive Scan noch ab. Schließlich
ist für die weniger verwöhnten Europäer auch ein DVD-Bild noch qualitativ ungewohnt gut. Zunächst soll
daher getestet werden, wie Progressive Scan mit der 480-Zeilen-NTSC-Auflösung klarkommt, dann
könnte man sich dem 525 Zeilen umfassenden PAL-Bild widmen. Momentan plant zwarr noch keine der
Firmen ein Release, mit dem Denon DVD-2800ist aber seit März 2001 ein Gerät auf dem Markt, das
über einen Chipsatz verfügt, der auch in der Lage ist, PAL Progressive Scan zu erzeugen. Für den
Betrieb in PAL-Ländern hat Denon aber diese Funktion aus rechtlichen Gründen nicht aktiviert.
Chip kann prinzipiell PAL Progressive Scan: Denon DVD-2800
Schon der Start von Progressive Scan war mehrmals verschoben worden, weil es Probleme mit dem
Kopierschutz gegeben hatte: Bis vor kurzem war noch kein wirkungsvoller Kopierschutz entwickelt, der
bei Progressive Scan angewandt werden konnte. Das sorgte dafür, dass die Software-Anbieter lange Zeit
erfolgreich gegen die Einführung von Progressive-Scan protestiert haben.
Zusammenfassung
Wie sollte man den DVD-Player also nun verbinden, um das bestmögliche Bild zu erhalten?
Top-Möglichkeit ist die Bildausgabe via Progressive Scan, doch wie eben beschrieben, gibt es leider
noch verschiedene Probleme mit der aufwendigen Technik. Sofern YUV ausscheidet, kommen eigentlich
nur S-Video und RGB in Frage, da Composite auf Dauer nur wenig Freude bereiten wird. Im Prinzip ist
hier RGB die bessere Alternative. Allerdings zeigt sich in der Praxis sehr oft, das nicht nur die Theorie
maßgebend ist, sondern auch das Zusammenspiel zwischen Fernseher und DVD-Player einen
entscheidenden Einfluss auf die Bildqualität hat. Denn man erlebt es des öfteren in der Praxis, dass
das Bild über RGB nicht immer die beste Lösung sein muss, so ist es immer vom verwendeten
Bildausgabegerät und vom DVD-Player, aber auch vom persönlichen Empfinden abhängig, welcher
Variante der Vorzug gegeben wird. Allerdings kommt in einigen Fällen zwangsläufig nur RGB in Frage,
nämlich dann wenn der Fernseher nicht in der Lage ist, das von amerikanischen DVDs gelieferte
NTSC-Signal korrekt anzuzeigen. Was es genau damit auf sich hat, folgt nun.
Die PAL/NTSC-Problematik
Wer sich mit dem Gedanken auseinandersetzt, direkt einen DVD-Player zu erwerben, der nicht nur, wie
es die Filmindustrie gerne hätte, DVDs mit dem für Europa gültigen Ländercode 2 wiedergeben kann,
sondern auch amerikanische DVDs mit dem Ländercode 1 ansehen möchte, der sollte vorher eine
wichtige Voraussetzung klären:
Während das europäische PAL-Fernsehsystem mit 625 Bildzeilen und 50 Halbbildern in der Sekunde
arbeitet, nutzt das in den USA verwendete NTSC-System nur 525 Bildzeilen, dafür aber eine schnellere
Bildwechselfrequenz von 60 Hz. Die 60 Hz sind heutzutage nur noch für wenige Fernseher ein Problem
und stellen die Synchronisation automatisch um. Wenn das Bild hingegen stark flackert oder durchläuft,
ist dies ein Indiz dafür, das der Fernseher nicht in der Lage ist, NTSC-DVDs wiederzugeben. Dann bleibt
als Alternative zu permanenten Kopfschmerzen beim Filmesehen nur die Anschaffung eines neuen
Geräts übrig, wenn auch US-Scheiben das heimische Filmprogramm bereichern sollen.
Eine andere Möglichkeit bieten einige DVD-Player, wie sie z.B. von Samsung angeboten werden, die
eine echte Konvertierung von NTSC auf PAL machen. Da bei diesem Verfahren zusätzliche Zeilen von
der Player-Elektronik erzeugt und Halbbilder entfernt werden müssen und eine saubere Konvertierung
nur mit teurer Spezialelektronik gut funktioniert, muss man hierbei allerdings in Kauf nehmen, dass in
der Bildstruktur teilweise einzelne Pixels sichtbar werden und das Bild bei Schwenks auch leicht
ruckelt, ähnlich wie dies bei schlecht angepassten Spielen für einige Spielkonsolen zu beobachten ist.
Die zweite Hürde ist nicht ganz so problematisch: Häufig sind nur TV-Geräte in der Preisklasse ab 1300
DM in der Lage, NTSC auch in Farbe wiederzugeben. Weil bei NTSC ein anderer Farbträger als bei PAL
verwendet wird, können viele Fernseher diesen nicht erkennen und daher NTSC nur in Schwarz-Weiß
darstellen. Nur Multinormgeräte können sowohl echtes NTSC als auch PAL wiedergeben. Daher gibt es
viele DVD-Player, die bei US-DVDs eine Mischung aus PAL und NTSC ausgeben, das sogenannte
"Pseudo-PAL" oder "PAL 60", welches mit den 525 Zeilen von NTSC und der Wechselfrequenz von 60
Hz arbeitet, aber den PAL-Farbträger nutzt, und somit auch auf TVs ohne Multinorm-Unterstützung ein
einwandfreies Bild liefert.
Für Fernseher ist die PAL 60 - Option ideal, während viele Videoprojektoren dieses Signal nicht
verdauen, da sie bei der Wechselfrequenz von 60 Hz auch den NTSC-Farbträger erwarten.
Daher sollte beim Kauf darauf geachtet werden, ob der DVD-Player PAL 60 oder echtes NTSC ausgibt.
Am besten ist die Wahlmöglichkeit, wie sie bei zum Beispiel bei Panasonic und Pioneer geboten wird.
Wer aber nun das Pech hat, einen solchen Player gekauft zu haben, der kein PAL 60 unterstützt und
zudem noch einen Fernseher ohne Multinorm-Empfang verwendet, der muss dennoch nicht gleich einen
neuen TV kaufen: Vorausgesetzt, der Player unterstützt RGB, so ist auch auf diesem Wege eine
Wiedergabe in Farbe möglich, da RGB direkt die Bildröhre ansteuert und es somit ziemlich egal ist, ob
der Fernseher PAL, NTSC oder SECAM kann.
In diesem Zusammenhang sei am Rande erwähnt, dass auch DVDs aus den SECAM-Ländern
Frankreich und Belgien auf einem PAL Code 2 - Player ohne weiteres laufen: Der Player gibt dann kein
SECAM-Bild aus, sondern ein echtes PAL-Bild (oder RGB).
Audioausgänge
Digitalausgänge
Hat der DVD-Player keinen internen Decoder für den Mehrkanalton in Dolby Digital oder DTS, so sollte
er über ein optisches oder koaxiales Digitalkabel mit dem externen Decoder oder dem
Verstärker/Receiver mit integriertem Decoder verbunden werden. Der DVD-Player sollte am besten
beide Möglichkeiten bieten. Es gibt auch nur wenige Modelle ,die mit nur einem Digitalausgang
aufwarten. Da es sich in beiden Fällen –koaxial oder optisch- um eine digitale Datenübertragung handelt,
ist das Resultat im Prinzip identisch. Optische Lichtleiterkabel haben den kleinen Vorteil, dass
DVD-Player und Verstärker galvanisch voneinander getrennt sind. Bei schlecht isolierten
Koax-Verbindungen kann es schon einmal vorkommen, dass der Digitalstrom gestört wird, wenn die
Spannungsversorgung in der Wohnung über einen Anschluss läuft und sich z.B. der Kühlschrank
einschaltet.
Extrem hochwertige Kabel sollen noch eine weitere Steigerung der klanglichen Präzision mit sich
bringen, weil der digitale Datenstrom besonders gut abgeschirmt seinem Ziel zustreben kann oder der
Lichtleiter das Licht weitgehend ungedämpft zum Verstärker transportiert.
Ein guter DVD-Player sollte immer beide Ausgangarten haben, denn: Wer noch zum Beispiel ein
Minidisc-Deck an den Verstärker digital anschließt, wird froh sein, wenn er die Auswahl zwischen den
verschiedenen Digitalausgängen hat. Inzwischen können alle DVD-Player, die auf dem Markt sind, auch
das DTS-Tonformat ausgeben. Die Geräte, die auch DTS unterstützen, sind bereits an dem kleinen
DTS-Logo: „DTS – Digital Out“ auf der Gehäusefront zu erkennen.
Sechskanalanschluss
DVD-Player mit integriertem Decoder haben grundsätzlich einen Sechskanalausgang via Cinch, um das
Gerät mit den dafür vorgesehenen 5.1 - Eingang am Verstärker/Receiver (sofern vorhanden) zu
verbinden. Mit Einführung der Universalplayer (DVD Audio/DVD Video) gewinnt der Sechskanalausgang
wieder an Bedeutung. Denn über den optischen oder koaxialen Digitalausgang können, wie auch im
DVD Audio-Teil dieser Ausarbeitung zu lesen ist, maximal Zweikanal-96 kHz-24-Bit-Aufnahmen
weitergeleitet werden. Wer aber eine Fünfkanal-96 kHz-24-Bit-Aufnahme oder ein in Zweikanal-192
kHz-24-Bit aufgenommenes Musikstück in seinem vollen Glanz hören will, der muss den im
Universalplayer integrierten Decoder und D/A-Wandler nutzen, der das Signal dann analog über die
Sechskanalausgänge zu den betreffenden Eingängen am Verstärker/Receiver weiterleitet. Der
Verstärker oder Receiver sollte aber, damit auch DVD Audio in optimaler Qualität genossen werden
kann, einen 100 kHz-tauglichen Sechskanal-Eingang haben. Was es damit auf sich hat, ist im
Verstärker/Receiver-Teil dieser kleinen Guide zu lesen.
Zweikanalanschluss
Wer den DVD-Player analog an seine Anlage anschließen will, um ihn z.B. so als herkömmlichen
CD-Player zu benutzen oder weil der 5.1.- Sound dem Benutzer nicht so wichtig ist, benötigt dafür die
hinlänglich von anderen Hifi-Komponenten bekannten 2-Kanal-Cinch-Ausgänge, die jeder DVD-Player
einfach oder doppelt mitbringt.
Jeder DVD-Player besitzt eine Downmix-Funktion, die den Dolby Digital - Mehrkanalton auf zwei
Stereo-Kanäle verteilt, die auch an der Scart-Buchse anliegen, so dass die DVD-Wiedergabe ohne
weiteres, wenn auch nicht mit dem diskreten Super-Ton, auf einem simplen Fernseher möglich ist, der
nicht einmal unbedingt Stereo-tauglich sein muss. Ein DTS 5.1-Downmix gibt es hingegen nicht. Da die
meisten DTS-DVDs aber zumindest über eine Dolby Digital - Spur mit mindestens zwei Kanälen
verfügen, kann man auf diese im Notfall zurückgreifen.
Anschluss-Fazit Audio
Ein guter DVD-Player sollte mindestens eine Scart-Buchse, die auch RGB-tauglich sein sollte, sowie
eine S-Video-Hosidenbuchse besitzen - aber: Je mehr Anschlüsse, umso besser, wobei man auf zwei
Video-Composite-Ausgänge getrost verzichten kann. Diese Ausgabemöglichkeit sollte nur als letzter
Ausweg Verwendung finden. Für Besitzer hochwertiger Bildausgabegeräte ist der
Komponenten-Ausgang von Wichtigkeit. Auch im Audiobereich ist Anschlussvielfalt von Vorteil, hier
gehört ein optischer und ein koaxialer Digitalausgang im wahrsten Sinne des Wortes "zum guten Ton".
5.3.3 Sinnvolle und weniger sinnvolle Features
Auch wenn bei DVD-Player-Tests durchaus sichtbare Unterschiede in der Bildqualität festzustellen sind,
so ist aber auch an dieser Stelle nochmals zu betonen, dass selbst der schlechteste DVD-Player immer
noch besser ist als jeder analoge VHS- oder S-VHS-Videorecorder. Selbst das verbesserte
S-VHS-System kann der Bildqualität einer guten DVD lange nicht das Wasser reichen. Da die
Unterschiede in der Bildqualität alleine auch nicht unbedingt immer die weitaus höheren Preise
rechtfertigen, sollte man beim DVD-Player-Kauf verstärkt auch auf die Ausstattung, die Bedienung und
weitere Besonderheiten achten. Denn was bringt es, wenn der DVD-Player zwar ein Top-Bild liefert, sich
aber nur umständlich bedienen lässt?
Was bringen DVD-Player mit integriertem Decoder?
Auch wenn sie zunächst praktisch erscheinen, ziehen die eingebauten Decoder einen langen
Kometenschweif von Nachteilen mit sich. Außerdem sind gute Verstärker oder Receiver mit integriertem
Dolby Digital/DTS-Decoder im Preis stark gesunken. Wer trotzdem einen DVD-Player mit Decoder
haben möchte, muss in den meisten Fällen mit verschiedenen Einbußen rechnen:
· Wenig Einstellmöglichkeiten für das Setup der Lautsprecher
· Höchstens ausreichende Tonqualität, hervorgerufen durch einen geringen Dynamikumfang, der sich
in einer unbefriedigenden Wiedergabe des Klangs im oberen Hochton- und im Tiefbassbereich
zeigt. Leisere Surroundeffekte werden wenig differenziert wiedergegeben, auch bidirektionale
Surroundeffekte stellen die meist sehr kostengünstig hergestellten internen Surroundprozessoren vor
kaum lösbare Aufgaben
Von daher bleibt festzuhalten: Ein interner Decoder stellt immer nur eine Notlösung dar - die im Receiver
oder Verstärker integrierten Bauteile weisen wesentlich mehr Einstellmöglichkeiten sowie ein deutlich
differenzierteres Klangbild auf. Erst bei den neuen Universalplayern scheinen auch die integrierten
Decoder einen qualitativen Sprung nach vorne gemacht zu haben, weil sie quasi als „Abfallprodukt“ der
viel aufwendigeren DVD Audio-Nachbearbeitungsprozesse mit in eine hochwertige Elektronik integriert
wurden. Erste Praxiserfahrungen lassen eine deutliche Qualitätssteigerung erwarten.
Für herkömmliche DVD Video-Player aber eine klare Empfehlung: Muss nicht auf jede Mark geschaut
werden und weist der Player mit Decoder nicht sonst herausragende Eigenschaften auf (wie z.B. die
Bildqualität des Pioneer DV-626D, die ihn trotz internen Decoders sehr interessant macht), lautet die
Empfehlung: Lieber ein einfacher, aber guter DVD-Player ohne Decoder und das gesparte Geld in einen
Dolby Digital/DTS-Receiver oder -Verstärker investieren.
Ein Wort sollte an dieser Stelle auch noch zu den im allen gängigen Playern integrierten virtuellen
Surrounderzeugungs-Systemen gesagt werden, die angeblich eine gute Räumlichkeit ohne
Surroundlautsprecher erzeugen sollen: Ob sie nun TruSurround, Virtual Dolby Digital oder Spatalizer
heißen, sie sind und bleiben eine absolute Notlösung. Richtiger Raumklang kommt erst mit dem
passenden 5.1.-Equipment voll heraus. Außer einem leisen Echo-Effekte leisten diese Systeme nach
Praxiserfahrungen in der Regel weitaus weniger als die wohlklingenden Bezeichnungen versprechen.
Was nutzen Bildeinstellparameter?
Viele DVD-Player weisen diverse Möglichkeiten auf, das Bild noch zu optimieren. So gibt es zum
Beispiel Optimierungsmöglichkeiten hinsichtlich der
·
·
·
Bildschärfe
Bildhelligkeit
Farbbalance
sowie eine
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·
·
Gammakorrektur (die vor allem Projektoren-Benutzer zu schätzen wissen werden: Die Helligkeit in
dunklen Bildbereichen kann eingestellt werden: Schwarz kann zum Beispiel in Richtung grau
verschoben werden, dunkle Gegenstände, die gerade manche LCD-Videoprojektoren gerne im
dunklen Einheitsbrei verschwinden lassen, werden so sichtbar) und
Ausgleichsmöglichkeit unterschiedlicher Laufzeiten vom Y- zum C-Signal (Chroma-Delay-Funktion,
bei der die Verzögerung der Y- und der C- Komponenten (Leuchtdichte bzw.- Farbe) des
Videosignals eingestellt werden kann)
Ein- oder mehrstufige Rauschunterdrückung
Anpassungsmöglichkeit bezüglich des Kontrastumfangs
Früher hatten viele dieser Einstellmöglichkeiten oder Schaltungen bei den getesteten DVD-Playner nur
einen geringen Einfluss auf die Bildqualität. In der letzten Zeit aber war zu beobachten, dass die
Videoequalizer besser und aufwendiger wurden. So konnten zum Beispiel die Schärfereglungen,
vernünftig justiert, in einigen Fällen von Vorteil sein, wenn die Software sehr hochwertig ist. Zwar kann
die Bildschärfe auch am Bildausgabegerät reguliert werden, aber zugunsten der bestmöglichen
Bildharmonie ist es kein Fehler, wenn beide Möglichkeiten vorhanden sind. Ein Schärferegler kann dann
ein wenig helfen, wenn z.B. eine DVD im Letterbox-Format (mit schwarzen Balken oben und unten) auf
einem 16:9 - Fernseher auf die volle Bildfläche aufgezoomt wird und der Fernseher selbst die der echten
16:9 - Auflösung fehlenden Zeilen errechnet (interpoliert). Der dadurch zwangsläufig auftretende
Schärfeverlust lässt sich ein wenig reduzieren, wenn die Bildschärfe vorher angehoben wird.
Mehrstufige Rauschunterdrückungen haben ihre Tücken. Während die erste Stufe einer
Rauschunterdrückung meist das Bildrauschen nur unmerklich reduziert, wird zwar ab der zweiten Stufe
das Bildrauschen merklich geringer, dafür schleichen sich andere unschöne Bildverschlechterungen wie
Nachzieheffekte oder Bildunschärfen ein. Auch die Farbwiedergabe wirkt unnatürlicher.
Komplett vorprogrammierte Bildfelder, die der Wiedergabe spezieller DVDs - zum Beispiel Kunst-, Sportoder Trickfilmen - zuträglich sein sollen, entsprechen nicht immer den Erwartungen. Entweder sie
unterscheiden sich kaum von der Standardeinstellung, oder aber einige Parameter wie zum Beispiel die
Bildhelligkeit oder der Kontrast sind zu stark betont oder zurückgenommen. Wenn also das Bild
verändert werden soll, macht es am meisten Sinn, wenn jeder einzelne Parameter den individuellen
Bedürfnissen angepasst werden kann – also Helligkeit, Kontrast, Farbgebung und Schärfe. Mehr und
mehr werden DVD-Player angeboten, die vorprogrammierte Bildfelder für die verschiedenen Arten von
Bildausgabegeräten haben. Da kann der Benutzer dann zum Beispiel wählen zwischen Projektoren
(LCD/DLP/CRT) oder einem herkömmlichen TV sowie einem Rückenprojektionsfernseher.
Für Besitzer vor allem von LCD-Videoprojektoren ist die bisher noch recht selten anzutreffende
Gamma-Korrektor sinnvoll, die die technisch bedingten Mankos dieses Projektorentyps ein wenig
ausbügeln können.
Besitzt vielfältige Bildeinstellmöglichkeiten: Panasonics DVD-Videoplayer-Spitzenmodell DVD-RV60.
Bild: Panasonic
5.3.4 Das Bedienkonzept des Players
Auch ein wichtiger Punkt, der beim Kauf ausreichend Berücksichtigung finden sollte, ist die
Bedienfreundlichkeit des Geräts.
Fragen, die hierbei eine Rolle spielen, sind zum Beispiel:
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·
Hat der Player eine ergonomische Fernbedienung, die auch im Dunkeln ordentlich zu bedienen ist
und gut in der Hand liegt?
Ist die Menüführung klar verständlich, die verwendeten Symbole eindeutig?
Klappt das Zusammenspiel Menüführung - Fernbedienung?
Gerade auf die Bedienbarkeit und den logischen Aufbau der Menüs sollte geachtet werden. Ein
bedienungstechnisch durchdachter DVD-Player muss sich auch ohne stundenlanges Studium der
Bedienungsanleitung bedienen lassen.
Ein Beispiel für eine grafisch anspruchsvolle und übersichtliche Menüführung: Menü des JVC-DVD
Audio/Video-Players XV-723GD. Screenshot: JVC
Auch der Decoder lässt sich per On-Screen-Menü einfach konfigurieren. Screenshot: JVC
Schon fast ein Klassiker: Das Panasonic- GUI (Graphical User Interface) hat sich bereits in vielen
DVD-Playern bewährt. Hier im Bilde die Einstellungen für den internen Decoder der Modells DVD-A350.
Screenshot: AREA DVD
5.3.5 Sonstiges Zubehör
Zu den sonstigen sinnvollen Features gehören zum Beispiel
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Eine Bitratenanzeige. Sie zeigt an, wie hoch die Datenübertragungsrate von der DVD ist. Ein
Zusatzfeature, das aber nicht unbedingt Rückschlüsse auf die Bildqualität zulässt, da auch ein
unsauberes Master dazu führen kann, dass die Videodaten nicht so stark komprimiert werden
konnten.
Ein Jog-Shuttle. Am besten an der Fernbedienung, bringt dem Benutzer den Vorteil vieler
verschiedener Vor-, Rücklauf- und Bildfortschaltungsfunktionen.
Eine CD-R-Abspielfunktion. Viele DVD-Player - z.B. alle Pioneer- und Philips-Modelle - können auch
CD-Rs und CD-RWs abspielen. Das ist aufgrund der immer größeren Beliebtheit dieser Medien ein
großer Vorteil.
Eine MP3-Abspielfunktion. War zunächst nur bei No-Name-Geräten aus Fernost integriert. Immer
mehr Marken-Player bieten dieses Feature aber ebenfalls.
Eine beleuchtete oder phosphoreszierende Fernbedienung. Kein absolutes Muss, aber sie
erleichtert das Navigieren im Dunkeln. Hierbei sollte allerdings auch die Maxime gelten, dass eine
ergonomisch gut gestaltete Fernbedienung sich blind bedienen lassen muss.
Für einen DVD-Player hat man sich nun entschieden – aber Verstärker oder Receiver und ein
geeignetes Boxensystem braucht eine Heimkinoanlage natürlich auch, um zum Leben erweckt zu
werden
Schon besserer Sound lässt sich mit der zweiten Kombination aus DVD-Player ohne integriertem
Decoder und Verstärker /Receiver mit eingebautem Decoder erzielen. Der DVD-Player wir mit digitalem
optischen oder digitalem koaxialen Kabel mit dem Verstärker verbunden. Für Preise ab rund 800 Mark
(UVP) bieten z.B. Aiwa und Sherwood schon Receiver mit Dolby Digital-Decoder an. Klanglich bieten
sie gar nicht so wenig, wie der Preis vermuten lässt: Vernünftig eingestellt, übertrumpfen sie vom
Klangerlebnis her im Filmbereich auf jeden Fall bei weitem jedes Pro Logic-System und erst recht um
ein Vielfaches jede 2-Kanal-Stereoanlage. Für rund 1000 Mark gibt es zum Beispiel von Denon, Harman/
Kardon, Onkyo und Yamaha schon richtig gute Geräte mit ansprechender Ausstattung, DTS wird
ebenfalls mitdecodiert. Diese Verstärker verfügen eigentlich alle über Equal Power-Endstufen - jeder der
fünf Kanäle wird mit identischer Leistung versorgt.
5.4 Der Subwoofer
Nun wird immer nur von fünf Endstufen und fünf Kanälen gesprochen - dabei geht es doch um
Sechskanalsysteme! Und der .1.-Kanal darf keinesfalls vernachlässigt werden: er ist für den aktiven
Subwoofer reserviert, der für den richtigen Schalldruck im Tieftonbereich sorgt. Eine Subwooferleistung
von 60-100 Watt ist in der Regel völlig ausreichend, Geräte gibt es z.B. von Kenwood, Yamaha oder JBL
bereits ab ca. 400 Mark. Ab 1000 DM gibt es dann richtig kraftvolle Geräte, die auch erhöhten
Belastungen problemlos standhalten.
Auf den aktiven Subwoofer sollte keinesfalls verzichtet werden, denn erst mit ihm stellt sich das
komplette 5.1.-Klangerlebnis richtig ein. Einen Ausgang für den Anschluss eines aktiven Woofers über
Cinch besitzen alle gängigen Verstärker- und Receivertypen, die für Sechskanalbetrieb ausgelegt sind.
Übernahmefrequenz und Lautstärke lassen sich am aktiven Subwoofer, im Bild der ASW Cantius 400,
einstellen. Bild: ASW
5.5 Die sonstigen Boxen
Wichtig bei einem Sechskanal-Boxensystem ist, dass man sich bewusst macht, dass auch die hinteren
Boxen mit einem Stereosignal und mit dem gesamten Frequenzbereich versorgt werden. Von der
Baugröße extrem kleine, für den monoauralen, wattschwachen Klang von Dolby Surround Pro Logic
ausgelegte Boxen befriedigen im Sechskanalbetrieb kaum und stoßen rasch an ihre Leistungsgrenze.
Daher sollte darauf geachtet werden, dass auch hinten vollwertige Boxen zum Einsatz kommen, die das
gesamte Frequenzspektrum abdecken. Die bisherigen Frontboxen können für eine Übergangszeit weiter
verwendet werden, ebenso der bisherige Center, wenn man zuvor schon eine analoge Surroundanlage
besaß. Im Sinne klanglicher Harmonie sollte aber zumindest mittelfristig die Anschaffung von
Frontboxen und dem Center aus der gleichen Produktlinie ins Auge gefasst werden. Ein Satz tauglicher
Lautsprecher für hinten kann schon für ca. 200-300 DM erworben werden - Lautsprecher-Aktionen
werden in allen bekannten Großmärkten und auch im Einzelhandel ständig durchgeführt. Wer lieber
gleich komplett umsteigen möchte, kann mit etwas Glück schon mit 1400 bis 1800 Mark ein ordentlich
klingendes Boxensystem – Zwei Hauptboxen, ein Center-Speaker und zwei Surroundboxen, der aktive
Subwoofer kommt dann noch extra hinzu – erwerben.
Ist lediglich ein kleiner bis mittelgroßer Raum zu beschallen und steht nur wenig Platz zur Verfügung, so
kann man auch sogenannte Satelliten-Systeme in Erwägung ziehen, die in den meisten Fällen fünf
identische kleine Boxen für die drei Frontkanäle und die zwei Surroundkanäle umfassen. Für den
nötigen Bassdruck sorgt ein mitgelieferter aktiver Subwoofer. Neben der Bose Acousticmass-Serie, die
inzwischen schon Klassikerstatus genießt und deren Produkte in vielen verschiedenen Ausführungen
lieferbar sind, bietet mittlerweile fast jeder Boxenhersteller von Heco über Magnat bis zu Elac, Jamo und
Infinity solche Komplettlösungen an. Sogar äußerst kompakt bauende, THX-taugliche Systeme gibt es,
wie das THX-Select-System „System 5 THX Select“ für 3330 DM vom deutschen Hersteller Teufel aus
Berlin. Gute Satellitensysteme sind bei Ausverkaufs- oder Sonderaktionen schon für rund 1000 DM
erhältlich. Allerhöchste Leistungsfähigkeit und Wiedergabequalität sollte man von den meisten
Systemen aber nicht erwarten, normalen Ansprüchen genügen sie aber jedoch fast immer.
Bei allen Boxenkäufen empfiehlt es sich immer, genau hinzuhören. Boxen zu kaufen, die man nicht
gehört hat, ist immer mit hohem Risiko verbunden, weil das Empfinden für die Klancharakteristik immer
ein subjektives ist: Manche mögen zum Bespiel einen kristallklaren, leicht spitzen Hochtonbereich und
eine scharfe, präzise Darstellung. Andere bevorzugen eher etwas weichere, harmonischere Klänge.
Damit die Enttäuschung hinterher nicht groß ist: Lieber ausführlich im Fachhandel Probe hören. Fürs
Einpegeln in den eigenen vier Wänden dann sind die DVD-Discovery oder auch die Referenz-DVD
geeignete Tools.
5.6 Heimkino bis 5000 DM
Für rund 5000 DM kann sich der Heimkino-Einsteiger eine komplette Anlage zusammen stellen. Für
etwa 1500 DM bekommt er schon recht brauchbare 16:9-Fernseher-Einsteigsmodelle von Sony,
Panasonic oder Grundig und Philips. Rund 1000 DM kommen hinzu, will man einen guten Dolby
Digital/DTS-Receiver erwerben. Die oben schon erwähnten Firmen bieten bereits wirklich gut klingende
Modelle an. Dann kommen noch 1200 bis 1500 DM für ein Boxensystem dazu, Magnat, Infinity oder
auch Jamo und Heco-Modelle sind, vor allem auch im Ausverkauf, für dieses Betrag erhältlich. Beim
DVD-Player kann man schon für 550 DM (Liste) ein brauchbares Gerät erwerben: Der Samsung
DVD-511 bietet ein gutes Bild und gute Toneigenschaften.
Preisgünstiges Einstiegsmodell ohne große Schwächen: Samsung DVD-511. Bild: Samsung
Für 500 bis 600 DM gibt es auch bei den ganzen Elektroniksupermärkten immer wieder
Sonderposten-Aktionen, wo dann sehr gute Einstiegs-Marken-DVD-Player günstig mitgenommen
werden können. Beispielsweise den Sony DVP-S335 (Listenpreis 799), den Pioneer DV-535 (Listenpreis
749 DM) oder aber den Panasonic DVD-RV20 (Listenpreis 799 DM) und SD-100E von Toshiba. Freunde
multimedialer Wiedergabemöglichkeiten sollten sich den MP3-tauglichen Grundig GDV-130 (699 DM)
mal näher ansehen.
Gut und günstig: Pioneer DV-535. Bild: Pioneer
Nicht sparen sollte man bei der Wahl der richtigen Verbindungen. Die dreifach abgeschirmten
Audio/Videokabel (Abschirmungen aus jeweils anderem Material, um jegliche Störstrahlung, die auf
verschiedenen Frequenzen auftritt, 100porzentig zu eliminieren) von Burosch mit besonders hoher
Übertragungsqualität eigenen sich, um auch noch die letzten Reserven aus Hard- und Software zu
holen. Ob hochwertiges Scart-Kabel, Spitzen-Koaxialkabel oder Top-Cinchverbindung: Burosch verbindet
alles, und die Kabel sprechen durch ihre hochwertige und langlebige Konstruktion mit Silber-Innenleiter
und Stecker mit hartvergoldeten Pins für sich. Viele individuelle Kombinationen sind lieferbar.
5.7 Heimkino bis 10000 DM
Wer mehr Geld zur Verfügung hat, kann für etwa 10000 DM schon eine sehr komplett klingende Anlage
erwerben: Beispielsweise, indem er sich ein Gerät der Sony Wega Triniton Reihe oder der Panasonic
Tau-Serie im 16:9-Format als Bildausgabegerät gönnt, ebenso kommen einige Geräte der Philips
Matchline in Frage. Auch Fernseher von Loewe oder Metz, die ausgereifte und innovative Technik bieten,
können für einen Betrag von rund 3000 DM erstanden werden. An Receivern bietet sich ein reichhaltiges
Angebot in der Preisklasse zwischen 1500 und 2500 DM: Sehr empfehlenswert ist so der Pioneer
VSX-859RDS, der sogar schon THX Surround EX decodieren kann. Preis: 1999 DM. Wer den EX-Sound
genießen möchte, braucht aber noch eine Zweikanal-Endstufe für den Back Surround-Bereich, im
Pioneer integriert sind fünf Endstufen.
Seit Oktober 2000 bereichert der Denon AVR3801, der für rund 2400 DM sogar DTS ES Discrete 6.1
decodiert und mit 7 x 150 Watt keinen Leistungsmangel hat, das Angebot. Auch der Yamaha RX-V800
(1599 DM) ist mit reichhaltiger Ausstattung eine interessante Alternative. Dazu kommen verschiedene
Geräte von Onyko, Harman/Kardon und Sony, die ebenfalls mit sehr guter Verarbreitung und schon sehr
erwachsenem Klang positiv auf sich aufmerksam machen. So bleibt eine Menge Geld für ein passenden
Boxensystem übrig: Für 3500 DM kann man schon einiges erwarten und sich von renommierten
Herstellern wie Teufel, Nubert oder Canton schon ein sehr gut klingendes Boxenset in die eigenen vier
Wände stellen. Bleiben noch rund 1000 bis 2000 DM für den DVD-Player. Tipps für highfidele
Musikfreunde: Der JVC XV-GD723 (1699 DM), der Toshiba SD500E (1499 DM) sowie der Panasonic
DVD-A7 (1999 DM) spielen sogar DVD Audio-Software ab. Der Kenwood DVF-R7030 (2299 DM) bringt
sogar noch ein Karussell-Wechselsystem für 5 DVDs und/oder CDs mit. Wer auf die DVD
Audio-Wiedergabe weniger großen Wert legt, kann ein paar mal schön essen gehen und sich für etwa
1000 DM den Denon DVD-1000 oder den Grundig GDV-200 (1599 DM) ins Haus stellen. Wer auf beides
– das Essen gehen und die DVD Audio-Wiedergabe – nicht so viel Wert legt, ist mit den Top-DVD
Video-Playern Pioneer DV-737 (2199 DM) und Denon DVD-2800 (2300 DM) gut bedient, die vielfältige
Bildeinstellmöglichkeiten und Progressive Scan-Ausgabe via YUV-Ausgang mitbringen.
Design-Schmuckstück: Grundig GDV-200. Bild: Grundig
Zu allem kommen dann wieder die eben schon erwähnten Kabel, Burosch fertigt auch individuell und
wird so praktisch jedem Anspruch gerecht.
5.8 Heimkino über 10000 DM
Wer noch mehr investieren möchte: Auch das ist kein Problem. Etwa 5000 bis 6000 DM kosten die mit
Spitzenbild und vielen Extras ausgestatteten Top-Modelle von Panasonic, Sony (mit VGA-Eingang) und
Philips, auch Loewe und Metz bieten hochinteressante Offerten an. Aufgrund der bei verschiedenen
Modellen auftretenden Nachteile (Bildschärfe, Natürlichkeit der Farben, Winkel, in dem das Bild gut
sichtbar ist, eingeschränkt, bei Tageslicht fast unbrauchbar) sind die Rückenprojektionsfernseher noch
nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Einige Modelle von Toshiba, Samsung oder Thomson bieten aber
auch in der Geräteklasse bis 10000 DM gar kein schlechtes Bild. Für rund 4000 DM kann man den
Denon AVC-A10SE erwerben, der auch THX Surround EX sowie DTS ES Compatible 6.1 beherrscht und
mit einem superben Klangbild im Hochtonbereich aufwarten kann. Eingebaut im Denon sind fünf
Endstufen, für rund 1200 DM ist eine passende Zweikanal-Endstufe für die beiden im THX EX
Surroundbetrieb noch zu versorgenden Endstufen lieferbar. Wer noch einen hochwertige Stereo-Endstufe
sein eigen nennt, kann auch diese verwenden. Der AVC-A10SE ist anpassungsfähig: Via
„Amp-Assignment“ kann eingestellt werden, welche Kanäle von der internen, welche von der externen
Endstufe versorgt werden sollen.
Decodiert für rund 4000 DM auch THX Surround EX: Denon AVC-A10SE. Bild: Denon
Wem das alles noch nicht ausreicht, der greife für 7500 DM zum High-End-Surround-Verstärker Denon
AVC-A1SE mit sieben eingebauten Endstufen: Er decodiert alles, was man decodieren kann, auch alle
drei DTS-Varianten inclusive DTS ES Discrete 6.1. Für 5000 DM bekommt man das neue
Verstärker-Spitzenmodell mit fünf eingebauten Endstufen aus dem Hause Pioneer (als Ergänzung ist
eine Zweikanal-Endstufe für den THX EX-Betrieb lieferbar), wie auch der Denon AVC-A1SE ausgestattet
mit LCD-Touchscreen-Fernbedienung. Wer einen Receiver sucht: Hier steht für 7500 DM der Onkyo TX
DS 989 mit THX Surround EX-Decodierung und sieben Endstufen und einem vorbildlichen Bedienkonzept
bereit. Seit Frühjahr 2001 ist für diesen Boliden übrigens ein DTS ES Discrete 6.1-Firmware-Update
verfügbar.
Edel, schön, teuer und bestens ausgestattet: Der Onkyo TX-DS989
Ideale Partner: Die verschiedenen THX-Lautsprechersets von Teufel oder die THX-Boxen von Boston
Acoustics, die schon fast Klassiker sind: Die Frontboxen VR-35, der VR-14 Center oder die Dipole
VRS-Pro für die Surroundbeschallung. 5000 bis 15000 DM kann ein hochwertiges Boxensystem schon
kosten, Teufel bietet für rund 6700 DM ein THX-Ultra-zertifiziertes Lautsprecher-Komplettsystem mit
aktivem Subwoofer (Theater 5 THX Ultra) an. Bereits für 4725 DM gibt es das Theater 3 THX Ultra, das
mit einem Passivwoofer auskommt. Neu im Programm ist für rund 10200 DM das Theater 7 THX Ultra
mit zwei aktiven Subwoofern. Wer es wissen will und das Wort „Heimkino“ sehr wörtlich nimmt, kann bei
Teufel auch für einen Betrag von etwa 17200 DM sich das Top-System Theater 10 THX Ultra ins Haus
holen. Ein reichhaltiges Angebot halten aber auch Jamo oder Canton bereit. Wer lieber freier sein will in
der Wahl der Lautsprecher und gerne Direktstrahler für hinten und auch für die highfidele
Musikwiedergabe geeignete Standboxen vorne verwenden möchte, für den ist der Yamaha DSP-AX1 für
etwa 5500 DM ein geeigneter Partner. Soll es ein Receiver sein, so hat Yamaha den RX-V3000RDS für
3699 DM im Programm, der auch sehr reichhaltig mit DSP-Programmen (insgesamt 49) ausgestattet
ist.
DSP-Wunderwerk: Yamahas DSP-AX1. Bild: Yamaha
Der Verstärker, der auch Dolby Digital EX und DTS ES Compatible 6.1 beherrscht, passt sich mit Hilfe
seiner DSP-Elektronik beinahe jeder raumakustischen Situation und allen Gruppen von
Lautsprechersystemen an. Dazu bietet er viel Leistungsreserve und eine sehr hochwertige Verarbeitung.
Ein passender DVD-Player gefällig? Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ein hervorragender
DVD-Audio/Video-Player ist der Toshiba SD900E. Er spielt alles ab, DVD Audio/Video, CD, CD-R,
CD-RW, Video-CD und MP3-CDs.
Spitzentechnik zum fairen Preis: Der Toshiba SD900E ist auch noch überragend verarbeitet. Bild:
Toshiba
Noch nicht einmal übertrieben teuer ist er in Anbetracht seiner Spitzenausstattung und der exzellenten
Verarbeitung: 3299 DM wechseln für das edle Stück Technik den Besitzer. Für 2999 DM kann man
einen sehr guten DVD Audio/Videoplayer erwerben: Den Denon DVD-3300. Schick in Schale und mit
Top-Klang präsentiert sich auch der rund 2700 DM teure Technics DVD-A10.
Für den DVD Audio-Einsatz bestens gerüstet: Technics DVD-A10- Bild: Technics
Wer lieber mal wechseln will, kann zum Kenwood DVF-R9030 greifen. Der 2499 DM kostende DVD
Audio/Video-Fünffach-Wechsler ist in Anbetracht seiner Qualitäten schon fast ein Schnäppchen. Das
kann man von High-End-Onkyo DV-S939 nicht ganz sagen – für 5999 DM bringt er aber auch inklusive
THX-Zertifikat und DVD Audio-Wiedergabe alles mit, was den Heimkinofreund und den Musikliebhaber
erfreut. Dafür, dass auch alle Komponenten richtig verbunden sind – gerade bei einer sehr hochwertigen
Anlage sollte man darauf achten – sorgt die Burosch-Produktpalette. Mittels der DVD-Discovery kann
das teure Equipment dann optimal konfiguriert werden.
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Abtastfrequenz
Abtastwert
Adaption, RückwärtsAdaption, VorwärtsAkustikabsorbation, Akustikabsorbationsrate
Analog
Anamorph
Auflösung (in Bit)
Auswertung, pschychoaktustische
Bildeinstellparameter
Binäres Zahlensystem
Bitrate
Bitstream
Bufferspeicher
CD
CD-R
CD-RW
CDS (Cinema Digital Sound)
Center-Lautsprecher
Codec
Coherent Acoustics Coding System
D/A-Wandler
Datenkompression
Datenrate
Datenreduktion
Decoder
Decoder, interner
Delay Time (= Verzögerungszeit)
Digitalausgang
Digitalausgang, optischer
Digitalausgang, koaxialer
Dipol
Dolby AC-1
Dolby AC-2
Dolby AC-3
Dolby Digital
Dolby Digital EX
Dolby Pro Logic
Dolby Pro Logic II
Dolby SR-D
Dolby Stereo
Dolby Surround
DSP
DTS
DTS ES Compatible 6.1
DTS ES Discrete 6.1
DTS ES Matrix 6.1
DVD
DVD Audio
DVD Video
Effektkanal
Encoder
Entzerrer, parametrischer
FBAS-Composite
Filterbank
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Fließkommadarstellung
Frequenzband
Frequenzbreite
Frequenzweiche
HDTV
Hosidenbuchse
Home THX
Hüllkurve
Komponentensignal
Komponentenausgang
Laser Disc
LFE-Kanal
Maskierung
Matrix
Mehrkanalton, diskreter
MLP
MPEG I
MPEG II Multichannel
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Progressive Scan
Quadrophonie
Quantisierungsrauschen
Rauschabstand
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Reverbation Time (=Nachhallzeit)
RGB
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Sample
Sampling-Rate
Scart
Sechskanalausgang
Soundfeld
Stereo
Subband
Subbanddecoder
Subwoofer, aktiver
Surroundkanal
S-Video
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Transienten
Übertragungsfrequenz
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