glückauf - Schmiedewerke Gröditz GmbH

Transcrição

glückauf - Schmiedewerke Gröditz GmbH
glückauf
Die Zeitung für Mitarbeiter,
Kunden und Freunde
der GMH Gruppe
3/2011
EDITORIAL
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Sommerurlaub ist toll. Nichts tun, in den Tag
hinein leben, ohne Arbeits- und Leistungsdruck,
schön esssen, seinen Vorlieben folgen – das ist
ein Leben! Wenn man die Arbeit doch ähnlich
genießen könnte. Der Naturphilosoph Henry
David Thoreau konnte: „Ich hetzte mich nicht
mit meiner Arbeit, sondern genoss sie mit Verstand“, schreibt er in seinem Buch „Walden“.
Ob man sich von dieser Arbeitseinstellung eine
kleine Scheibe abschneiden könnte? Guten
Appetit wünscht Ihnen
Ihr Redaktionsteam
I N H A LT
GMH GRUPPE ____________________
Nutzen. Die Pforten des GMH-Portals stehen weit, weit offen. Schade nur, dass noch
zu wenige Mitarbeiter/-innen die vielen Hilfen
und Informationen nutzen, die ihnen das Portal bietet. In einer neuen Serie will Ihnen
glückauf einige Stärken des Portals präsentieren. Den Anfang machen Iris-Kathrin Wilckens
und Julius Maximilian Paul
auf Seite 7
STAHL _____________________________
Sanieren. Walzstraßen stehen tagein, tagaus unter enorm hohem Druck mit entsprechender Belastung. Das gilt auch für die Feinstraße von Mannstaedt. Dort wurde jetzt die
Vorstraße auf Vordermann gebracht.
Wie und warum, erläutert Alexander Becker
im glückauf-Interview
auf Seite 19
SCHMIEDE _______________________
Öffnen.
Er ist ein Gradmesser dafür, wie
viel Faszination ein Unternehmen auf die
Bevölkerung ausübt: der Tag der offenen Tür.
ESG , SWG und SGG in Gröditz scheinen jede
Menge Faszination auszustrahlen. Wie viel,
schildert Julia Pehla
auf Seite 22
GUSS ______________________________
Baggern. Mit einem Schaufelvolumen von
34 m3 gehört der Großbagger von Caterpillar
zu den Giganten unter den Hydraulikbaggern.
FWHE hat dafür Lagergabel und Gabelstiel
gefertigt. Über die extrem stark beanspruchten Teile berichtet Mark Vierbaum
auf Seite 31
ENGINEERING ____________________
Schwenken. Wenn Schwergewichte ausgeliefert werden, stellt sich immer auch die
Frage nach Verkehrsart und Route. Nicht
immer ist der kürzeste Weg der beste. Bei
einem Schrottkorb-Transport von Windhoff
gab ein kleiner Schwenk den Ausschlag. Lesen
Sie dazu Jörg Heinzmann
auf Seite 37
Foto: Ralf Dittrich
Retten und löschen
Windhoff · Multi-Purpose Vehicle: der starke Partner auf der Schiene.
I
mmer häufiger sind die Produkte und Dienstleistungen
der GMH Gruppe gerade dort
gefragt, wo Sicherheit eine große Rolle spielt – und Abstriche
in Sachen Qualität unverzeihlich sind. Erst jüngst kamen
Lösch- und Rettungszüge der
Windhoff Bahn- und Anlagentechnik zum Einsatz. Mit ihrer
Hilfe gelang es, einen gefährlichen Tunnelbrand unter Kontrolle zu bringen.
Es war der 9. Juni 2011. Im
20 km langen Simplon-Tunnel,
der die Schweiz und Italien verbindet, kommt es zum gefürchteten Ausnahmezustand. In
einem mit Stahl- und Keramikwaren beladenem Güterwaggon
bricht ein Brand aus. Wegen der
Löscharbeiten gegebenenfalls
Personen im Shuttle-Betrieb
evakuieren. Die hohe Zugkraft
der Lösch- und Rettungszüge
ermöglicht darüber hinaus, havarierte Schienenfahrzeuge abzuschleppen bzw. aus dem Gefahrenbereich zu ziehen.
Beim Brand im SimplonTunnel kamen insgesamt vier
verschiedene Lösch- und Rettungszüge zum Einsatz. Es war
nur ein Güterzug betroffen und
Personen mussten nicht evakuiert werden. Nach mehreren
Stunden war das Feuer unter
Kontrolle und schließlich gelöscht. Personen kamen bei
dem Tunnelbrand glücklicherweise nicht zu Schaden.
Ralf Dittrich
Treffpunkt Gießerei- und Metallurgie-Messe
Feiern. In nicht einmal zehn Jahren wurde
ein kleiner Schrottbetrieb zu einem leistungsfähigen Recylingunternehmen mit internationalem Renommee: die Rohstoff Recycling
Dortmund. Knut Schemme und Gustav Schreiber berichten
auf Seite 39
SERVICE ___________________________
Wenn die Kollegen im Sommerurlaub sind, haben die Mitarbeiter der
Instandhaltung Hochkonjunktur. Was während
des diesjährigen Betriebsstillstandes gerichtet,
repariert und modernisiert wurde, schildern
Hubert Unland und Olaf Meier
auf Seite 40
Tanklöschwagen – beginnt, das
Feuer zu bekämpfen. Dazu stehen den Einsatzkräften 50.000
Liter Wasser, Wasser- und
Schaumpumpen sowie zwei
Löschmonitore zur Verfügung,
die jeweils bis zu 2.400 Liter
Wasser in der Minute versprühen. Weitere Mittel zur Brandbekämpfung sind Wasserschilde
und Feuerwehrschläuche, die
ebenfalls an der Löscheinheit
angeschlossen werden können.
Jedes Rettungsfahrzeug bietet
Platz für 60 Personen und ist
mit einer Atemluftversorgung
ausgestattet.
Die Fahrzeuge haben Eigenantrieb. Deshalb kann die
Rettungseinheit auch separat
agieren und parallel zu den
GMH Gruppe gab
b
sich Stelldichein
ROH STOFF-RE CY CLING __________
Richten.
großen Hitze im Tunnel fangen
weitere Wagen Feuer. Jetzt muss
es schnell gehen: In kürzester
Zeit rückt die Feuerwehr mit
den am Tunnel stationierten
Windhoff-Lösch- und Rettungszügen aus. Die Hightech-Fahrzeuge auf MPV ™-Basis (Multi-Purpose Vehicles) setzen die
Schweizerischen Bundesbahnen
(SBB ) und die Bahngesellschaft
BLS seit vielen Jahren immer
dann ein, wenn es in einem
Eisenbahntunnel zum Notfall
kommt. Mit großem Erfolg.
Die Züge bestehen jeweils
aus einer Löscheinheit und
einer Rettungseinheit und fahren direkt an den Brandherd
heran. Die Löscheinheit – sie
besteht aus Gerätefahrzeug und
Brände löschen und gleichzeitig Leben
retten: Windhoff-Hightech-Fahrzeug
auf MPV™-Basis mit Lösch- und
Rettungseinheit. Eine der Stärken des
Fahrzeuges ist sein absolut praxisgerechtes flexibles Konzept. Beispielsweise können beide Einheiten im Notfall bei Bedarf getrennt voneinander
operieren.
W
er stark ist, hat Spaß daran, sich zu messen. Das
gilt auch für Unternehmen der
GMH Gruppe. Sie präsentierten sich auf der Gießerei- und
Metallurgie-Fachmesse GMTN
– dem Messe-Quartett aus GIFA , METEC, THERM PROCESS
und NEWCAST (siehe dazu:
„Großer Anklang vor großer Kulisse“ und „Im Zehnerpack auf
der Gießerei-Fachmesse“, S. 5).
Die Messe bot zudem die ideale Gelegenheit, Nachwuchskräfte zu interessieren oder
aktiv einzubinden (siehe dazu:
„Den Nachwuchs im Blick“ und
„Nachwuchswerbung“, S. 33).
Darüber hinaus liefert glückauf
den definitiven Beweis, dass
die GMTN längst auch globale
Grenzen gesprengt hat (siehe:
„Galaktisch“, S. 38).
pkm
Foto: Kai Steffen
W spricht
Welt
i h von Authentizität – in
Echt hot. Alle
Hannover wurde sie unlängst praktiziert.
Eine ideale Gelegenheit dazu bot die IdeenExpo. Dort waren es
unter anderem auch Azubis aus der GMH Gruppe, die interessierten Jugendlichen Rede und Antwort standen. Sie informierten sie
glaubwürdig über ihren Ausbildungsberuf und betreuten sie kompetent bei Mitmach-Aktionen (hier bei einem Kernpuzzle). Was die
GMH Gruppe sonst noch zu bieten hatte, lesen Sie auf Seite 4.
pkm
GMH GRUPPE
Das sind wir
Voller Energie
GMH Gruppe · Die Technisierung
chnisierung schreitet weltweit stetig voran. Und der
ektrischer
err E
e
nne
erg
gie wächst.
weltweite Bedarf an elektrischer
Energie
In unserer glückauf-Serie
„Das sind wir“ stellen wir Unternehmen und Geschäftsbereiche derr
GMH Gruppe vor.
V
or allem im Bereich Windenerergie wird mit Hochdruck aan
n
neuen Lösungen gearbeitet. Wie
ie
bereits in der letzten glückauf beerichtet, hat sich die GMH Gruppe
pe
hier einen Namen gemacht, der
er
für Innovationen und Verlässlichhkeit steht. Aber auch bei der konnventionellen Energieerzeugung –
wozu sowohl Gas, Wasser-, Kohleeund Kernkraft als auch Großmootoren zählen – wird in der GMH
H
Gruppe stetig daran gearbeitet,
et,
Materialien und Bauteile zu vererrbessern, um damit Energieanlagen
effizienter zu gestalten.
„Kompetenz für
Ihre Energie“
Werksfoto
Werksfoto
Zahlreiche
Kunden der GMH
Gruppe kommen aus
dem Energiesektor. Ihnen liefern
die Gruppenunternehmen nicht
nur die Werkstoffe und Komponenten für ihren Kraftwerksbau.
Sie liefern auch etwas, das gerade
in diesen nachhaltig wachsenden
Märkten erforderlich ist: Innovationskraft
tionskra
tion
skraft
ft und
und schne
sschnelle
chnelle
lle Umse
Umsettzungsfähigkeit.
Die Kompetenzen der Unternehmensgruppe umfassen dabei
ein breites Leistungsspektrum.
Es reicht von der Stahlerzeugung
über die Bauteilentwicklung bis
hin zur Komponentenherstellung
und
u d Weiterverarbeitung.
e te e a be tu g. Deses
Gemeinsam treten die
Unternehmen der GMH
Gruppe auf, die Material
oder Komponenten für den
Sektor der konventionellen
Energieerzeugung produzieren: In einer gruppenübergreifenden Broschüre
präsentieren sie die Vielfalt
und die Leistungsfähigkeit
in diesem Marktsegment.
Die Broschüre kann unter
www.gmh-gruppe.de im
Downloadcenter heruntergeladen werden.
4-Takt-Kurbelwelle für
einen Schiffsmotor von
der Gröditzer Kurbelwelle
Wildau GmbH
Kaplanflügel aus GX 4CrNi13-4
(850 kg) von der Pleissner Guss GmbH
Werksfoto
Werksfoto
Peltonrad (3.760 kg)
der Stahlguss Gröditz GmbH
Hans-Dieter Steinbach, deutscher
Botschafter im Kosovo. Thematisiert wurden u. a. die Finanzkrise
oder auch an der Fertigung von
Bauteilen für die Ölfeldindustrie.
Die GMH -Unternehmen liefern also die Bausteine für eine effiziente
und effektive Energieerzeugung.
mw
Was die Unternehmen der
GMH Gruppe produzieren
GMH Gruppe · „European Young Leaders“-Konferenz in Priština im Kosovo
ie schon 2010 fand die „European Young Leaders“-Konferenz in Priština im Kosovo statt.
Die Konferenz dient dazu, junge
Führungskräfte aus aller Welt zusammenzuführen und wird von
der „Atlantik-Brücke“ organisiert.
Die Teilnehmer/-innen kamen
aus 26 Nationen, hatten unterschiedlichste persönliche Hintergründe und arbeiten in unterschiedlichsten Bereichen: in
(nicht-)staatlichen und europäischen Behörden, Organisationen,
Banken oder Wirtschaftsunternehmen. Für die GMH Gruppe waren
Silke Sagmeister (Stahl Judenburg)
und Sheila Gloßner (ESB ) vor Ort.
Dem Einführungsabend folgten
in den nächsten Tagen eine Reihe von Besichtigungsterminen,
Gruppendiskussionen und Vorträge namhafter Referenten, darunter
halb ist die GMH Gruppe an vielen zukunftsträchtigen Projekten
beteiligt – beispielsweise an der
Entwicklung und Fertigung unlegierter, leicht- und hochlegierter
Stahlgussteile für Armaturentechnik, Pumpen und Energietechnik
Beispiele
Beis
Be
ispi
piel
ele
e fü
fürr Ba
Baut
Bauteile
utei
eile
le u
und
nd Komponenten
Nicht überall in Europa ist
friedliches Zusammenleben
W
Zylinderblock (83.000 kg) von der Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss GmbH
Griechenlands und anderer EU Staaten, die europäische Identität
und der Islam in Europa.
Foto: Edvards Smiltens
Einschneidende Erfahrungen: die Teilnehmer der „European Young Leaders“-Konferenz.
glück auf · 3/2011............ 2
Kappenringe, Kappenplatte, Zuganker
Energietechnik Essen GmbH
Turbinen- und Generatorenwellen, Turbinen- und
Verdichterscheiben, Peltonräder, Rohrformteile,
Armaturen
Schmiedewerke Gröditz GmbH
4-Takt-Großkurbelwellen, 4-Takt-Kurbelwellen,
Kompressor- und Pumpenwellen, Exzenterwellen
Gröditzer Kurbelwelle Wildau GmbH
Gesenkschmiedeteile für Großmotoren und stationäre Motoren, wie Kolbenunterteile, Kurbelwellen, Pleuelstangen
Schmiedag GmbH & Co. KG
Wildauer Schmiedewerke GmbH
& Co. KG
Nahtlos gewalzte Ringe und Radreifen
GMH Ringvertriebs GmbH
Armaturen, Ventilgehäuse, Kaplanflügel
Pleissner Guss GmbH
Großgussteile wie Zylinderblöcke oder Komponenten für Gas- und Dampfturbinen
Friedrich Wilhelms-Hütte GmbH
Zylinder, Getriebegehäuse
Pleissner GmbH
Gehäuse, Schutzmäntel, Peltonräder, Turbinengehäuse
Stahlguss Gröditz GmbH
Mechanische Bearbeitung von Großbauteilen,
Wärmebehandlung
IAG MAGNUM GmbH
Die unterschiedlichen beruflichen und privaten Erfahrungen der Teilnehmer ermöglichten
einen lebhaften und intensiven
Meinungsaustausch, vor allem bei
den Diskussionen über die „europäische Identität“ und nach einem
Vortrag von Hauptgeneral Erhard
Bühler der KFOR . Er hatte die aktuelle politische Situation im Kosovo
skizziert und die zukünftigen Projekte zur Entwicklung und Verbesserung vorgestellt. Dies verschaffte
den Teilnehmern einen exzellenten Einblick in die derzeitige politische und wirtschaftliche Situation.
Wie brisant immer noch die Lage in der Region ist, beweist die
ständige Präsenz der KFOR . Deren
Hauptquartier besuchten die Konferenzteilnehmer ebenso wie die
Austerlitz-Brücke in Mitrovica, die
die Stadt in zwei Sektoren teilt: in
die der Kosovaren und die der Serben. Dies zeigt, dass man weiter
am friedlichen Zusammenleben in
Europa arbeiten muss.
Fazit der Konferenz: Das gegenseitige Verständnis füreinander
sollte stets für alle ein Ziel sein –
ein Ziel, das jeder Teilnehmer nun
zu Hause in die Tat umsetzen kann.
Silke Sagmeister und
Sheila Gloßner
Hätten Sie’s gewusst?
KFOR
KFOR ist eine Abkürung für Kosovo Force (deutsch: Kosovo-Truppe). Die multinationale Truppe
wurde 1999 nach Beendigung
des Kosovokrieges unter der
Leitung der NATO aufgestellt.
Ihre Aufgabe: Sie soll ein sicheres Umfeld für die Rückkehr von
Flüchtlingen schaffen. Das Hauptquartier befindet sich in Priština,
der Hauptstadt des Kosovo. Die
Truppe setzt sich zusammen aus
deutschen, österreichischen,
schweizerischen und türkischen
Soldaten.
Atlantik-Brücke
Der gemeinnützige Verein dient
zur Förderung der Freundschaft
zwischen Deutschland und den
Vereinigten Staaten von Amerika
bzw. Kanada. Regelmäßige Konferenzen, Kolloquien, Seminare,
Studienreisen, Vortragsveranstaltungen und Begegnungen im kleinen Kreis sollen dieses Verständnis
fördern. Gründungsmitglied des
Vereins war unter anderem AltBundeskanzler Helmut Schmidt.
GMH GRUPPE
L E I TA R T I K E L
Wichtigste Ressource steht auf zwei Beinen
Wie wir auch in Zukunft anspruchsvolle Arbeitsplätze besetzen können.
Liebe Leserinnen und Leser,
Chance zur persönlichen Weiterentwicklung
genutzt, darunter waren 46 Ingenieure und
Techniker. Die nächsten 33 Kandidaten stehen
Investitionen sind das Lebenselixier für Unterbereits in den Startlöchern.
nehmen. Im besten Falle werden mit der
Interne Personalentwicklung ist das eine.
Anschaffung von Maschinen und Anlagen
Aber auch extern stellt sich die Aufgabe, eine
neue Arbeitsplätze geschaffen. Wer aber auf
mobile, selbstbewusste Generation anzuDauer im Markt erfolgreich sein will, der invessprechen und sie während des Studiums zu
tiert auch und gerade in die Mitarbeiter: in
begleiten. Deshalb wollen wir uns mit einem
deren Ausbildung, zielgenaue Weiterbildung,
strategisch konzipierten Hochschulmarketing an
die Gesundheitsförderung und in die Verbesseausgewählten Hochschulen nachhaltig positiorung der Arbeitsbedingungen.
nieren. Ziel ist es, sich gruppenintern über den
Alle reden vom drohenden FachkräftemanPersonalbedarf abzustimmen und gemeinsam
gel und auch die GMH Gruppe lebt nicht auf
eine klare Arbeitgebermarke aufzubauen. Dabei
der Insel der Seligen. Wir dürfen Lücken erst
konzentrieren wir uns auf technisch orientierte
gar nicht entstehen lassen. In unseren UnterUniversitäten, die exzellente Techniker/-innen
nehmen sind schließlich jetzt und in Zukunft
Werksfoto
hervorbringen und in unmittelbarer Nachbaranspruchsvolle, industrielle Arbeitsplätze
schaft zu unseren Unternehmen beheimatet
zu besetzen. Fachkräfte werden knapper,
sind. Neben den lokal ansässigen Hochschulen
Nachwuchs zur Stelle war. Kleine Unternehbegehrter und damit auch stark umworben.
stehen im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit
men, die nicht in vollem Leistungsumfang
Der Wettlauf der Betriebe um qualifizierte
und mit einem hohen Qualitätsstandard selbst die Universitäten Clausthal-Zellerfeld, DuisburgMitarbeiter hat, unabhängig von KonjunkturEssen, Aachen und Freiberg. Zur Montanuniverzyklen, längst begonnen. Wer jetzt noch hofft, ausbilden können, können Partnerschaften in
sität im steirischen Leoben besteht traditionell
Form von Ausbildungs- und Qualifizierungsder demografische Wandel erweise sich als
eine gute Beziehung. Gemeinsam bieten die
verbünden eingehen. Ein Modell, das unsere
Irrtum der Statistik, liegt schief. Nur kurzfrisBerufsbildungsgesellschaft als Anbieter seit Jah- jeweils umliegenden Betriebe ein „Dienstleistig orientierte Personalplanung war gestern.
tungspaket“ an.
ren erfolgreich praktiziert.
Was wir brauchen, sind nachhaltige und
Mit Gastvorträgen, Abschlussarbeiten,
Wenn wir auch in Zukunft frischen Wind
weitreichende Personalstrategien, die unsere
Werkstouren und Auftragsforschungen wollen
durch unsere Betriebe wehen lassen wollen,
Stärken weiter ausbauen. Nach Schätzungen
wir so den Nachwuchskräften von morgen
wird die Werbetrommel verstärkt gerührt:
der Bundesagentur für Arbeit wird das sogezeigen, dass ein Einstieg in die GMH Gruppe
Die Palette reicht von Kooperationen mit
nannte Erwerbspersonenpotenzial bis zum
Entwicklungsperspektiven öffnet. Die BotSchulen, Einladungen zu Tagen der offenen
Jahr 2025 um rund 6,5 Millionen Personen
schaft: Statt Konzernstrukturen bietet die GMH
Tür für Schüler, Azubis werben in Schulen für
sinken. Bundesweit ging die Zahl der jungen
Gruppe flache Hierarchien, kurze EntscheiAusbildung, Angebot von Praktikumsstellen,
Leute, die sich um eine Lehrstelle bemühten,
dungswege, große Handlungsspielräume und
Teilnahme an Ausbildungsbörsen bis hin zur
seit 2007 um mehr als ein Viertel zurück; in
ein ausgeglichenes Verhältnis von Arbeit und
Präsenz auf der IdeenExpo. Noch nie gab es
Ostdeutschland hat sich ihre Zahl sogar halLeben. On top werden an vielen Standorten
in der Industrie für Frauen so gute Karrierebiert. Noch herrscht kein Notstand, aber die
die Mitarbeiter am Gewinn beteiligt.
chancen wie heute. Aber: Frauen müssen sich
Besetzung von Lehrstellen und Arbeitsplätzen
Genauso wichtig wie Nachwuchsprogramwird schwieriger. Beide Entwicklungen zeigen, auch trauen, diese Chancen zu ergreifen. Nur
me sind Investitionen in die erfahrenen Mitdann kann auch der Anteil junger Frauen in
wohin die Reise am Arbeitsmarkt geht. Man
kann wie das Kaninchen auf die Schlange star- der gewerblich-technischen Ausbildung höher arbeiter vor Ort. Im Rahmen der Aktivitäten
werden. Derzeit sind knapp zwölf Prozent aller unseres Gesundheitsmanagements steht die
ren oder agieren.
zweite Runde der Mitarbeiterbefragungen an.
Auszubildenden in unserer Gruppe weiblich.
Was können und was wollen wir tun, um
Die Auswertungen werden uns Aufschlüsse
unseren Fachkräftepool in der benötigten Zahl Viel Luft nach oben also.
geben, ob die Aktivitäten der letzten Jahre
Der Grundsatz, wahre Schönheit kommt
und mit den notwendigen Qualifikationen zu
zu Veränderungen im Gesundheitsverhalten
von innen, gilt besonders auch für die Entsichern: Wir werden die Ausbildungsanstrengeführt haben und worauf wir zukünftig unsewicklung einer unverwechselbaren Arbeitgungen auf hohem Niveau fortführen – aus
re Maßnahmen konzentrieren müssen.
gebermarke. Wir können mit dem starken
sozialer Verantwortung, mehr aber noch weil
In Zusammenarbeit mit dem arbeitswissenVerbund unserer GMH Gruppe punkten, denn
es Teil unserer Planung für morgen ist. Die
schaftlich ausgewiesenen Institut BIT, Bochum,
durchschnittliche Zielquote von sieben Prozent die potenziellen Karrierewege werden damit
haben wir ein von großen Erwartungen
vervielfältigt. Der Netzwerkgedanke beflügelt
in der GMH Gruppe hat sich bewährt. Nach
begleitetes Vorhaben, genannt „ergo-stahl“,
auch unser eigenes Nachwuchskräfteproder Krise konnten wir auch deshalb schnell
begonnen. Unterstützt durch Mittel des Bungramm: Seit 2005 haben insgesamt 82 Teilwieder durchstarten, weil Arbeitsplätze gesidesarbeitsministeriums wollen wir innerhalb
nehmer aus 25 Gruppenunternehmen diese
chert wurden und unser selbst ausgebildeter
Enge Verzahnung
SB · Zum diesjährigen Einkaufsleitertreffen hatte
das Stahlwerk Bous eingeladen.
GMH ütte) über die aktuelle Lage
auf dem Rohstoffmarkt, Michael
Jünemann (Betriebsleiter Stahlwerk GMH ütte) über den Einsatz
von feuerfesten Werkstoffen in der
GMH ütte, Albrecht Fiedler (Betriebsleiter Stahlwerk Gröditz)
von drei Jahren in Produktionsbereichen mit
hohen körperlichen Belastungen die Arbeitsbedingungen umgestalten. Es geht darum,
Beschäftigungsfähigkeit und Motivation über
alle Altersstufen hinweg zu erhalten. Die Veränderungen haben das Ziel, Arbeitsplätze,
Arbeitsbedingungen und Arbeitsumgebung
so einzurichten, dass es möglich ist, bis zum
Eintritt des gesetzlichen Rentenalters gesund
und produktiv zu arbeiten. Beteiligt sind vier
Unternehmen aus dem Tarifbereich Eisen und
Stahl: die Schmiedewerke Gröditz, das Stahlwerk Bous, die Georgsmarienhütte und die
Friedrich Wilhelms-Hütte in Mülheim. Qualifizierungsprozesse werden in diesem Pilotvorhaben natürlich eine wesentliche Rolle spielen.
Die Ergebnisse werden allen Unternehmen der
GMH Gruppe zur Verfügung gestellt und können – so der Ansporn – als Blaupause genutzt
werden.
Einmal erworbenes Wissen trägt nicht ein
ganzes Leben. Es kommt gruppenweit darauf
an, Wissenserwerb in der Arbeitsphase fortzusetzen, zu ergänzen oder, wo nötig, auch
nachzuholen. Nicht ungeplant oder zufallsgesteuert, sondern auf der Grundlage von Anforderungsprofilen, Mitarbeitergesprächen und
einer systematischen Nachfolgeplanung.
Die Gruppe ist internationaler geworden.
Mit Standorten in Belgien, Brasilien, Nordamerika und Australien sowie Niederlassungen in Peking, St. Petersburg, Pune und São
Paulo sind wir auf den Weltmärkten vertreten.
Auch daraus folgen Investitionen: Fach- und
Führungskräfte müssen interkulturelle Kompetenzen entwickeln und sich auf Englisch
verständigen können. Die Berufsbildungsgesellschaft hat maßgeschneiderte Seminare im
Programm und ein Rahmenvertrag mit Berlitz
bietet jedem Unternehmen die Möglichkeit,
Sprachkurse für seinen spezifischen Bedarf
zusammenzustellen.
Die wichtigste Ressource eines Unternehmens – das Wissen – ist keine abstrakte Größe,
es kommt auf zwei Beinen in die Betriebe. Von
Derek Bok, Präsident der Harvard University,
stammt der Satz: „Wenn du denkst, Bildung ist
zu teuer, versuch’s mit Dummheit.“
Wir probieren es dann doch besser mit
Bildung.
Glück auf!
Krych (Einkauf Rohstoff Recycling
Osnabrück) über die aktuelle Situation der Gießereiversorgung seitens des Geschäftsbereiches Rohstoff Recycling.
Die zumeist technisch ausgerichteten Themen wurden fachlich
I
n der Abgeschiedenheit eines
Hotels in Überherrn konnten
sich die Einkaufsleiter der GMH
Gruppe gemeinsam mit Kollegen
aus Einkauf und Technik eineinhalb Tage lang intensiv über aktuelle Themen austauschen. Begrüßt
wurden sie von Hartwig Kockläuner (GMH -Holding-Geschäftsführer Markt und Einkauf), Franz Josef
Schu (Stahlwerksleiter Bous) und
Beate-Maria Zimmermann (Einkaufsleiterin GMH ütte und GMH
Holding), die die Veranstaltung
auch moderierte.
Die Vorträge und Diskussionsbeiträge waren vielseitig und tiefgehend: So referierte Reimund
Laermann (Leiter Energiemanagement GMH ütte) über die Imple-
Werksfoto
Teilnehmer des Einkaufsleitertreffens
mentierung eines Energiemanagement-Systems in der GMH Gruppe, Dieter Gastmann (Einkauf
über die Veränderungen der Feuerfestzustellung des Gröditzer Elektrolichtbogenofens und Matthias
glück auf · 3/2011............ 3
von Wolfgang Schmidt ( GMH Holding-Geschäftsführer Technik)
und Robert Kühn (Geschäftsführer
Schmiedewerke/Stahlwerke Gröditz) während der Diskussionen begleitet.
Hartwig Kockläuner hob in der
Diskussionsrunde noch einmal besonders hervor, dass in den energieintensiven Betrieben der GMH
Gruppe die Energieeffizienz immer größere Bedeutung gewinne.
Die künftige Wettbewerbsfähigkeit
würde insbesondere von diesem
Kostenbereich beeinflusst werden.
Abgerundet wurde das Treffen
mit einer Werksbesichtigung des
Stahlwerkes Bous – kompetent geführt und kommentiert von Thomas Louis (Betriebsleiter Stahlwerk
Bous) und Arne Treppschuh (Stahlwerksleiter Bous). Besonders beeindruckt waren die Teilnehmer von
der erst kürzlich in Betrieb genommenen Stranggießanlage.
Fazit: Das Einkaufsleitertreffen
bewies erneut, dass die enge Verzahnung von Technik und Einkauf
über einen intensiven Informationsaustausch in der GMH -Gruppe gelebt wird.
mk
GMH GRUPPE
IdeenExpo sprengt alle Rekorde
GMH Gruppe · Wieder einmal erwies sich die IdeenExpo als größter Mitmach-Event für
Naturwissenschaften und Technik. In den fünf Themenwelten Energie, Kommunikation, Leben & Umwelt,
Mobilität und Produktion gelang es immer wieder, die Besucher zu begeistern.
W
ie in den Jahren zuvor waren
auch Unternehmen der GMH
Gruppe auf der IdeenExpo in Hannover vertreten. Neun Tage lang
präsentierten sie sich vor allem
Schülerinnen und Schülern im Alter zwischen 10 und 22 Jahren.
Rund 30 Azubis von GMH ütte,
GMH Systems, Pleissner, Pleissner
Guss, RRO , Harzguss Zorge, Friedrich Wilhelms-Hütte, IAG MAGNUM und WeserWind waren vor
Ort, um engagiert ihre Berufswelten vorzustellen. Sie eröffneten
dem Nachwuchs authentische Einblicke in ihren Berufsalltag und
sorgten rundum für ansteckende
Begeisterung.
Hunderttausende von Jugendlichen und jungen Erwachsenen
aus ganz Deutschland waren nach
Hannover gekommen. Schon im
Vorfeld hatte sich ein riesiges Interesse am größten „Klassenzimmer der Welt“ abgezeichnet: Über
70.000 Schulanmeldungen aus 13
Bundesländern und insgesamt 500
Mitmach-Exponate waren bei der
Planung der IdeenExpo zu berücksichtigen. Die Ausstellungsfläche
wurde um ein Drittel auf 80.000 m2
vergrößert, um dem erwarteten Andrang gerecht werden zu können.
Dass es allerdings bereits am Eröffnungswochenende zu einem
Besucherrekord kommen würde,
damit hatten auch die Veranstalter nicht gerechnet: Über 70.000
interessierte Kinder und Jugendliche – rund 10.000 mehr als 2009
– stürmten an den ersten beiden
Naturwissenschaft „Geschmack gefunden“ haben. So sind sie bereits
zum zweiten oder dritten Mal in
Hannover, um zu experimentieren,
zu staunen, Neues zu erfahren und
zu diskutieren.
Die Realschule Georgsmarienhütte – die größte Realschule Niedersachsens
ns – sorgte
erneut für Aufmerksamkeit:
eit:
Sie hatte
wie schon
vor zwei
Jahren für
einen Tag
geschlossen, um mit
it
mehr als 800
00
Schülerinnen und
Schülern
und dem
Lehrerkollegium anzuzureisen.
Dort angekommen erwartete sie unter anderem
das 5 m hohe Tripod-Modell von
WeserWind, das aus nahezu allen
Ecken der Messehalle gut zu erkennen war. Hinzu kamen auf dem attraktiven Stand der GMH Gruppe
ein E-Ofen-Modell, ein Miniaturwalzgerüst der GMH ütte, einbaufertige Gussteile (Zylinderköpfe)
der Gussunternehmen, ein Wissensquiz der GMH Systems, ein Ultraschallgerät sowie ein filigranes
Modell einer Offshore-Windenergieanlage.
Fotos: Kai Steffen
Beliebtes Mitbringsel: das
selbst geschweißte IdeenExposchild.
Oben: Junge Schweißer bei der Arbeit
Herzstück des Standes waren
aber die sorgfältig geplanten Mitmach-Aktionen. Sie trugen unter
anderem dazu bei, dass der Stand
als „Special Point of Interest“ ausgezeichnet wurde. Da gab es zum
einen das altbewährte „IdeenExpo-Schild“, das Schülerinnen
und Schüler zusammenschweißen
konnten. Doch noch größere Resonanz fand das Modell einer Windkraftanlage – der Garant für ein
einzigartiges Mitmach-Erlebnis.
Denn die Jugendlichen konnten
am Partnerstand „Get-in-Form“
eigenständig die Aluminium-Gondel gießen und am GMH -Stand die
Bodenplatte schweißen sowie die
gesamte Anlage montieren.
Natürlich dauerte es nicht lange, bis sich dies auf der gesamten
Messe herumgesprochen hatte.
Aus allen Himmelsrichtungen
strömten Kinder, Eltern, Aussteller
und sogar Hostessen herbei, um
sich selber eines dieser begehrten
Stücke zu sichern. Ein Erinnerungsfoto in voller SchweißschutzAusrüstung gab es gratis mit dazu.
Es ging sogar so weit, dass einzelne
Bei Get-in-Form bekamen die jungen Besucher einen Einblick in die Gießereitechnik.
Eltern und Aussteller versuchten,
den Kindern ihre Modelle abzukaufen – nachdem das Material aufgrund des unerwarteten Ansturms
ausgegangen war! Doch die Not
macht bekanntlich erfinderisch.
Und so wurden fortan „Bildhalter“ aus zwei Platten zusammengeschweißt, um den Kleinsten nur
einmal das Gefühl des Schweißens
zu ermöglichen.
Ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm sorgte auch abseits
des Pavillons für strahlende Gesichter: Konzerthighlights von
An der Werkbank wurden die Windkraftanlagen vollendet.
Tagen die Messehallen. Auch in
den Tagen danach nahm der Andrang keineswegs ab. Der Zugang
zum „Pavillon der Ideen“ musste
aus Sicherheitsgründen sogar zeitweise geschlossen werden.
Bei der Expo ging es nicht nur
um Wissensvermittlung und Mitmach-Aktionen. Wichtiger Aspekt
war auch das Thema Berufsorientierung. Deshalb hatten die Unternehmen der GMH Gruppe wieder
ihre Partnerschulen eingeladen,
die IdeenExpo zu besuchen.
Nach zwei erfolgreichen Messen
(2007 und 2009) trägt dieses Modell Früchte. Denn vielerorts hat
der direkte Draht zu den Schulen
dazu geführt, dass Klassen oder
Schülergruppen an Technik und
MH Grup
ppe
Großer Andrang am Stand der GMH
Gruppe
Culcha Candela, Andreas Bourani,
Juli und Jan Delay sowie Wissensshows mit Ranga Yogeshwar.
Auch zahlreiche Politiker mischten sich unter die Besucher: Bundespräsident Christian Wulff, der
die Veranstaltung 2007 ins Leben
gerufen hatte, eröffnete gemeinsam mit Bundeswirtschaftsminister
Philipp Rösler und Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen
feierlich die IdeenExpo. Der Bundespräsident war begeistert. Es sei
schön zu sehen, „wie die IdeenExpo von Jahr zu Jahr wächst – nicht
nur an Fläche, sondern auch an Inhalten, die vor allem Kinder und
Jugendliche für Technik und Wissenschaft begeistern“.
Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister verlegte sogar eine Kabinettssitzung kurzerhand auf das Messegelände. „Bei
meinen Besuchen habe ich mich
besonders über die vielen jungen
Menschen gefreut, die sich leidenschaftlich für die zahlreichen naturwissenschaftlichen und techni-
Das Ergebnis der Mitmach-Aktion: die Windkraftanlage der GMH Gruppe
glück auf · 3/2011............ 4
schen Angebote begeistert haben“,
betonte McAllister.
Doch die eigentlichen Stars der
IdeenExpo waren einmal mehr die
unermüdlichen Azubis der GMH
Gruppe. Wie schon in den Jahren
zuvor nahmen sie eine absolute
Schlüsselrolle ein und zogen die
jungen Besucher von der ersten
Minute an in ihren Bann. Auf Augenhöhe erklärten sie eindrucksvoll, wie Stahl gefertigt und weiterverarbeitet wird, wie Ultraschallprüfungen durchgeführt werden
oder worauf man beim Schweißen
und Gießen achten muss.
Alle haben sich mächtig ins
Zeug gelegt, um die jungen Gäste
vor Ort zum Mitmachen zu animieren, Prozesse zu erklären und
für die Unternehmensgruppe zu
begeistern. Schöner Nebeneffekt:
Auch für das GMH -interne Klima
war die Messe hilfreich. „Es ist
wirklich toll und spannend einmal zu erfahren, was Azubis aus
anderen Unternehmen der GMH
Gruppe machen“, so Jan Neumann, Industriemechaniker Produktionstechnik der GMH ütte (2.
Lehrjahr). „Das war eine einmalige
Möglichkeit sich auszutauschen,
Netzwerke zu bilden und voneinander zu lernen!“
Die IdeenExpo 2011 war mit
310.000 Besuchern die erfolgreichste aller Zeiten. Eine einzigartige Erfolgsstory, bei der in die
Jugend von heute investiert wird –
denn sie sind die Gestalter unserer
Zukunft. Das gesamte Team freut
sich schon jetzt auf 2013!
Julius Maximilian Paul
GMH GRUPPE
Großer Anklang
vor großer Kulisse
KBK/Windhoff · Doppelte Besetzung: Bei der METEC (Metallurgical
Technology) in Düsseldorf präsentierten sich Kranbau Köthen (KBK) und
Windhoff als eingespieltes Team auf einem Gemeinschaftsstand.
Werksfoto
„Herzlich willkommen auf unserem Messestand!“: Messehostess Tina Gode gemeinsam
mit Rainer Lorenz (links) und Horst Bugner (Leiter Vertrieb Stahlwerke KBK).
W
q Lesen Sie hierzu auch:
Galaktisch ....
auf Seite 38
Werksfoto
Große Nachfrage: Die Vertriebsmitarbeiter Uwe Harnack (Kranbau Köthen, links) und Jörg Heinzmann (Windhoff, rechts) stellten
Interessenten Produkte ihrer Unternehmen vor.
Im Zehnerpack auf
der Gießerei-Fachmesse
eithin durch das hochgesetzte
GMH -Logo in der Messehalle
sichtbar, zog der Gemeinschaftsstand von Kranbau Köthen und
Windhoff viele Messebesucher an.
Stand-Highlight war zweifellos das
Modell einer „Lastaufnahme-Überwachung durch Kranhaken-Sensorik“. Es stieß besonders bei Stahlwerksbetreibern auf großes Interesse. Standleiter Rainer Lorenz (KBK )
und Jörg Heinzmann (Windhoff)
erwiesen sich als eingespieltes
Team. Hier bewährte sich, dass sie
bereits andere Messen gemeinsam
absolviert haben. Unterstützt wurden sie von Mitarbeiterin Tina Gode, die als Messehostess fungierte.
Schützenhilfe gab es auch zeitweise
von Vertriebsmitarbeitern und den
Geschäftsführern Andreas Klatschow (KBK ) und Manfred Schmitz
(Windhoff), die an zwei Tagen den
Stand verstärkten. Die vielen Gespräche mit Besuchern aus aller
Welt zeigten: Die Stahlindustrie
plant viele Investitionen, wofür
auch Kran- und Transporttechnik
q Lesen Sie hierzu auch:
Den Nachwuchs im Blick
benötigt wird. Entsprechend positiv fiel nach fünf anstrengenden
Messetagen das Fazit aus: „Das war
eine erfolgreiche Messe und ein
gelungener Auftritt zweier GMH Unternehmen vor internationaler
Kulisse.“
Rainer Lorenz
Die GMTN
GMTN: Messe-Quartett aus den
Gießerei-und Metallurgie-Fachmessen METEC, GIFA, THERMPROCESS und NEWCAST . Insgesamt zählte die Messegesellschaft
auf den vier Veranstaltungen
79.000 Besucher aus 83 Ländern,
die auf 1.958 Aussteller aus aller
Welt trafen. Die Veranstaltungen
bestätigten mit dem neuen Aussteller- und Besucherrekord ihre
Stellung als Leitmessen. Unter
www.metec.de findet man auch
Videoberichte.
auf Seite 33
GMH-Guss-Gruppe · Nach 2003 und 2007 hat sich die GMH-Guss-Gruppe
auch 2011 an der Gießereifachmesse GMTN in Düsseldorf beteiligt. So waren
zehn Unternehmen aus der Gruppe auf einem Gemeinschaftsstand vertreten.
D
ie beteiligten Guss-Unternehmen hatten sich klare Minimalziele gesetzt: Sie wollten ihre
Kompetenzen präsentieren, Kundenkontakte pflegen und den Bekanntheitsgrad der Unternehmen
nebst GMH Gruppe erhöhen.
Dafür bot die GMTN – ein Messe-Quartett aus GIFA, METEC,
THERM PROCESS und NEWCAST
– beste Möglichkeiten. Denn mit
mehr als 1.950 Ausstellern aus aller
Welt und 79.000 Besuchern aus 83
Ländern ist sie die größte Gießereifachmesse weltweit.
Eine optimale Messestand-Platzierung auf der NEWCAST (in Halle 13 Stand D12) ermöglichte, sich
den Fachbesuchern optimal zu präsentieren und die Gruppenunternehmen publikumswirksam in Szene zu setzen – teilweise auch mit
schwergewichtigen Exponaten.
Und so ließ der Besucherandrang
nicht lange auf sich warten.
Großes Interesse erregten beispielsweise die „Lost-Foam-Rotoren“ von Harz Guss Zorge, die etwa 50 kg schwere Rotornabe der
Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss oder auch ein etwa 1.100 kg
Foto: mh
Der eigene „Nachwuchs“ nutzte die Gelegenheit, sich auf dem Stand intensiv über
die GMH Gruppe, ihre Kompetenzvielfalt
und die eigenen Entwicklungsmöglichkeiten zu informieren.
Die GMH Gruppe
schwerer Aluminiumblock. Mit
ihm demonstrierte die IAG MAGNUM ihre Bearbeitungskompetenzen, ein Unternehmen der GMH
Gruppe, das mehr oder weniger als
branchenfremder „Neuling“ auf
der Messe vertreten war.
Folgende Gruppenunternehmen
haben auf der GMTN an der
„NEWCAST 2011 “ teilgenommen: Harz Guss Zorge, Dieckerhoff Guss, Walter Hundhausen,
Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss, Friedrich Wilhelms-Hütte
Stahlguss, Pleissner, Pleissner Guss,
Stahlguss Gröditz, IAG MAGNUM
und MWK Renningen.
glück auf · 3/2011............ 5
Foto: Radvan Karabacak
Auch das Standkonzept hat als Blickfang
neugierig gemacht, sodass hier stetig reger
Besucherandrang herrschte.
Und so kamen zahlreiche Kunden und Interessenten auf den
Messestand, um sich einen Überblick über das Produktspektrum
der Guss-Unternehmen und GMH
Gruppe zu verschaffen – einen
Überblick, den sie in intensiven
Fachgesprächen noch vertiefen
konnten.
Das Messefazit der GMH-Unternehmen fiel positiv aus: Der
Gemeinschaftsstand war für alle
Beteiligten ein Erfolg. Der gemeinsame Auftritt hat enorm dazu beigetragen, die Größe und Kompetenzvielfalt der GMH Gruppe besser zu vermitteln – sowohl Kunden
als auch potenziellen Neukunden
gegenüber. Sie wissen jetzt besser
denn je, was sich genau hinter dem
roten Signet verbirgt. Dies galt übrigens auch für die eigenen Nachwuchskräfte, die auf dem Messestand zu Besuch waren.
Radvan Karabacak
GMH GRUPPE
Energiewende mit
ungewisser Zukunft
energiepolitische Wende ausgelöst: Kürzlich unterzeichnete Bundes-
o lg
F
Fukushima hat Schäden ungeahnten Ausmaßes und in Deutschland eine
e
Seit
Se
eit Beginn dieses Jahres befasst sich glückauf
e3
mit
m
it dem Thema „Energie“. Auf welch dramatische
Weise sich das Thema zuspitzen würde, war bei der
W
Planung dieser Serie nicht abzusehen. Die AuswirP
kkungen von Emissionshandel und Erneuerbare-Energien-Gesetz standen in den letzten beiden Ausgaben
g
eebenso im Fokus wie praktische Alltags-Tipps zum
ressourcenschonenden Verhalten am Arbeitsplatz.
rre
Diesmal geht es um die Energiewende.
Die
D
/3
ll
präsident Wulff das Gesetz, das den Atomausstieg bis 2022 besiegeln soll.
Z
unächst ein Blick auf die globale Ausgangslage: Die fossilen
Energieträger Erdöl und Erdgas
werden spürbar knapper, wogegen
der Energiebedarf weltweit kontinuierlich steigt. Der Energieverbrauch soll sich bis 2050 verdoppeln. Logische Folge ist ein kontinuierlicher Preisanstieg.
Vor diesem Hintergrund und
aufgrund der Abkehr Deutschlands
von der Kernenergie bleiben wenig
Alternativen. Alle Hoffnung liegt
nun auf den regenerativen Energien. Sie trugen in Deutschland
2010 gerade einmal 10 Prozent zur
Primärenergieversorgung bei. Kein
schlechtes Ergebnis angesichts der
jungen Geschichte. Doch wie den
enormen Energiebedarf zukünftig
decken?
Aus geografischen bzw. geologischen Gründen spielen in Deutschland Wasserkraft und Erdwärme als
Energiequellen kaum eine Rolle.
Auch Biomasse ist nach Ansicht
vieler Experten nicht zukunftsfähig – wegen ihres geringen Wirkungsgrades und der ökologischen
Kollateralschäden.
Stattdessen hat man sich hierzulande in den letzten Jahren zunehmend auf den Ausbau der Solarenergie konzentriert. Die Fotovoltaik wird jedoch 2011 gerade mal
einen Beitrag von zwei Prozent an
der Stromerzeugung leisten – und
gleichzeitig die deutschen Stromverbraucher acht Milliarden Euro
kosten.
Ein Blick auf den Energiemix
zeigt: Die Windenergie nimmt
schon heute einen wesentlich
höheren Stellenwert ein. In den
nächsten Jahren wird es vermehrt
zum Bau von leistungsstärkeren
Anlagen kommen. Will heißen:
mehr Windräder, größere Windräder, vor allem offshore an Nordund Ostsee.
Das allein ist so manchen Bürgern ein Dorn im Auge. Hinzu
kommt, was selbst die Politik über
lange Zeit nicht im Fokus hatte:
der Transport und die Speicherung
des Stroms. Windenergie wird nun
mal in der Regel nicht dort erzeugt,
wo sie benötigt wird. Dementsprechend müssen in den nächsten
Jahren Tausende Kilometer Hochspannungsleitungen gebaut werden. Landschaftliche Einschnitte
werden unumgänglich sein. Zudem bläst der Wind nicht nach
dem menschlichen Strombedarf.
Also benötigen wir Speichertechnologien.
Welche Schlüsse ziehen wir aus
diesen Erkenntnissen? Haben erneuerbare Energien überhaupt eine
Perspektive?
Aller Wahrscheinlichkeit nach
wird zukünftig kein Weg an ihnen
vorbeiführen. Nur muss klar sein:
Der vielversprechende Aufbruch in
das grüne Energiezeitalter wird mit
Herausforderungen revolutionären
Ausmaßes einhergehen.
Die Informationspflicht liegt bei
der Politik. Die Deutsche Energieagentur (DENA) schätzt, dass allein
der Anstieg regenerativer Energien auf einen Anteil von 40 Prozent 4,5 Cent pro Kilowattstunde
kosten wird. Das wäre für einen
Durchschnittshaushalt mit einem
Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden eine enorme Mehrbelastung von 160 Euro im Jahr.
Energieintensive Industrien beginnen bei solchen Preissteigerungen
jedoch unweigerlich, die Existenzfrage zu stellen – zumindest jedoch
die Standortfrage, betrachtet man
die Wettbewerbsnachteile gegenüber ressourcenreichen Ländern
wie Bahrain. Dort wird die Kilowattstunde derzeit mit gut 3 Cent
gehandelt.
Bei allen Einschätzungen ist
eine Prognose wohl am augenfälligsten: Unsere Kinder und Enkel
werden die Leidtragenden der heutigen Energieverschwendung sein.
Voll beheizte Wohnungen, eine
Unmenge von elektrischen Geräten sowie eine grenzenlose Mobilität sind in unserer Wohlstandsgesellschaft selbstverständlich.
Dieser Luxus wird zukünftig immer
teurer werden.
Vor einer erfolgreichen Energiewende muss das Bekenntnis zum
Energiesparen weltweit Einzug halten. Es darf nicht länger nur ein
Lippenbekenntnis bleiben.
Die Folgen der eingangs skizzierten Gleichung von Energieverbrauch und Energieverfügbarkeit
werden wir alle zu spüren bekommen. Deshalb sollten wir die Chancen nutzen, negative Konsequenzen weitgehend einzudämmen. Es
liegt auf der Hand: Irgendwas geht
immer.
ikw und Martin Piper
Finanzen unter Kontrolle
GMH Gruppe · Expertentagung in Georgsmarienhütte: Controlling und
Finanzen – eine enge Abstimmung ist unerlässlich.
D
ie Anforderungen in den Bereichen Controlling und Finanzen ändern sich stetig. Deshalb
kommt einer engen Abstimmung
zwischen der GMH -Holding und
den Mitarbeitern in den entsprechenden Abteilungen der Tochtergesellschaften eine immer größere
Bedeutung zu.
Um einen regelmäßigen Wissens- und Erfahrungsaustausch zu
gewährleisten, findet einmal jährlich die Controller- und Finanzleitertagung der GMH Gruppe statt.
Es ist gute Tradition, diese Tagung
jeweils bei einer Tochtergesellschaft abzuhalten. Dies ermöglicht
den Mitarbeitern, einzelne Unternehmen der GMH Gruppe näher
kennenzulernen.
So traf man sich Ende Juni zu
einer zweitägigen Controller- und
Finanzleitertagung in Bremerhaven. Auch in diesem Jahr waren
wieder einige „neue“ Gesichter
im Auditorium auszumachen, darunter auch die Kollegen aus Belgien und Brasilien.
Nachdem Malte Hermann (Geschäftsführer WeserWind) und
Hans-Jürgen Blöcker (GMH -Holding) die Gäste begrüßt hatten,
ging es als Auftakt des Tagungsprogramms zur WeserWind-Fertigungsstätte am Lunedeich. Dort konnten
sich alle Teilnehmer vor Ort ein
Bild von den enormen Dimensionen der neuen Fertigungshalle und
der Serienfertigung von OffshoreGründungsstrukturen machen.
Die eigentliche Veranstaltung
fand allerdings im Hotel Atlantic
Sail City statt, wo im Anschluss
an die Werksbesichtigung Thomas Löhr, Mitglied der Geschäftsführung der GMH-Holding, die
Tagung eröffnete. Sein kurzer Bericht zur aktuellen Lage der GMH
DAS GLÜCKAUF-ENERGIELEXIKON
Energiemix
Die Energie-Versorgung der meisten Staaten kann mangels Verfügbarkeit
kein einzelner Energieträger allein sicherstellen – auch nicht bei uns in
Deutschland. Wenn verschiedene Ressourcen zur Energiegewinnung
eingesetzt werden, spricht man vom Energiemix. Wie sieht er in
Deutschland aus? Die fossilen Energieträger (hauptsächlich Kohle,
Erdgas, Erdöl) tragen aktuell rund 80 Prozent zur Energieversorgung
bei; erneuerbare Energien und Kernenergie jeweils etwa 10 Prozent. Bei
Diskussionen rund ums Energiesparen steht meist der Stromverbrauch
im Mittelpunkt. Dabei vergisst man oft, dass rund die Hälfte des
Energieaufkommens auf Raum- und Prozesswärme entfällt – also das
Heizen von Wohnungen sowie Verbrennungsprozesse in Kraftwerken und
Fabriken. Auch hier liegt ein enormes Einsparpotenzial, das beispielsweise
mit effektiverer Gebäude-Dämmung erschließbar wäre. Man kann also
zwischen Energiemix (Mix der Ressourcen zur Gesamt-Energiegewinnung)
und Strommix (Mix der Ressourcen zur Stromerzeugung) unterscheiden.
Im Vergleich zum Energiemix haben die regenerativen Energien in
Deutschland einen höheren Anteil am Strommix. Er stieg zwischen 1990
und 2010 von 3,4 auf 16,5 Prozent. Die Kernenergie deckte im letzten
Jahr gut 22 Prozent des hiesigen Bruttostromverbrauchs. Zukünftig
werden sich diese Anteile wohl weiter zugunsten der erneuerbaren
Energien verschieben. Bleibt abzuwarten, welche wirtschaftlichen und
politischen Folgen diese Veränderungen mit sich bringen.
Irgendwas geht immer
Voneinander profitieren: Um die Energiespar-Ressourcen der gesamten
GMH Gruppe auszuschöpfen, haben sich erstmals Energieexperten aus
unterschiedlichen GMH -Unternehmen zum Erfahrungsaustausch getroffen.
q Lesen Sie hierzu:
Ohne Mitarbeit(er) geht gar nichts ........
Gruppe stimmte optimistisch: Im
Vergleich zum Krisenjahr 2009 hat
sich die wirtschaftliche Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr entsprechend den vorherrschenden Rahmenbedingungen
verbessert. Eine weitere Steigerung
wird für das aktuelle Geschäftsjahr
erwartet.
Thomas Löhr mahnte dennoch
an, auch in guten Zeiten auf drohende Gefahren vorbereitet zu
sein. Im Anschluss stellte er Stefan Brunn vor, den neuen Leiter
Finanzen der Georgsmarienhütte
Holding, der noch einige Anmerkungen zu den Themen Rating und
Basel III machte.
Am Abend stand eine Schiffsfahrt auf Weser und Nordsee auf
Werksfoto
Die Teilnehmer der Controller- und Finanzleitertagung bei WeserWind
glück auf · 3/2011............ 6
auf Seite 10
dem Programm. Glücklicherweise klarte das Wetter rechtzeitig
auf. So erwartete die Teilnehmer
eine rundum gelungene Fahrt bei
schönster Aussicht und frischer
Seeluft. Zudem hatten die neuen
und alten Kollegen Gelegenheit,
sich besser kennenzulernen und
Networking untereinander zu betreiben.
Der zweite Tag begann mit
weiteren Vorträgen, unter anderem mit den Themen „Gruppeninternes Reporting“ und „Jahresabschlussarbeiten“. Für das letzte
Thema konnte auch Uwe Kronenberger von der Friedrich WilhelmsHütte Eisenguss gewonnen werden. Er erläuterte das Verfahren
der „Factoring-Bilanzierung im
Jahresabschluss“ am Beispiel des
Geschäftsbereiches Guss – und verschaffte mit seinen Ausführungen
den Teilnehmern praxisnahe Einblicke in das Verfahren.
Am frühen Nachmittag nahte dann das Ende der Konferenz.
Fazit der Teilnehmer: viel Positives. Man hatte viele neue persönliche Kontakte geknüpft und
aufschlussreiche Fachthemen in
großer Runde diskutiert. Insofern
freut man sich schon auf die Controller- und Finanzleitertagung im
nächsten Jahr.
Jens Indrachowicz
und Thorsten Ehle
GMH GRUPPE
HIER SPRICHT DER GESELLSCHAFTER
Nehmen wir noch
(schon) richtig wahr?
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GMH Gruppe,
liebe Leserinnen und Leser der glückauf,
der Erfolg einer Splitterpartei konfrontiert uns mit einer veränderten Realität: das Web 2.0 oder Social Media bestimmen mehr und mehr unser Leben. Wer nicht dabei ist oder
zumindest ein waches Auge darauf hat, der verliert leicht
den Anschluss oder besser den Durchblick. Viele aktuelle Beispiele aus den vergangenen Wochen und Monaten führen
uns vor Augen, dass der Bürger gelernt hat, sich im Netz zu
informieren, auf kurzem Wege zu kommunizieren oder sich
gar politisch zu organisieren. Stuttgart 21, die Jugendkrawalle
in England oder den sogenannten Wutbürger hätte es ohne
die zusätzlichen Informationskanäle im Netz so wohl nicht
gegeben. Und auch das Aufbegehren der Menschen in vielen
Staaten des Nahen Ostens hätte sich ohne das Netz und seine
Möglichkeiten wohl kaum wie ein Strohfeuer ausgebreitet.
Aktuelles Beispiel hierzulande ist das erfolgreiche Abschneiden der Piratenpartei bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus. In der Hauptstadt hat sich eine neue politische
Gruppierung ihren Weg gebahnt, nicht auf großen Veranstaltungen mit Wahlkampfcharakter in irgendwelchen Hallen
– nein, auf ganz leisen Sohlen im Netz. Ergebnis: 9 Prozent
aus dem Stand. Die große Mehrheit dieser Wähler ist zwischen
18 und 35 Jahr alt. Ihre politischen Thesen und Forderungen,
die oft populistischer als die der Volksparteien daherkommen
(z. B. kostenloser Personennahverkehr, völlige Freiheit beim
Kopieren von Netzinhalten – das heißt übrigens: Abschaffung
des Urheberrechts. Damit bekommt derjenige, der ein Werk
geschaffen hat, für die Nutzung des Werkes kein Geld mehr.
Es muss allen Netzusern bewusst sein, dass die Verletzung
oder Unterwanderung des Urheberrechts ein Straftatbestand
ist), verbreiten die Piraten mehrheitlich online – und gewinnen
damit viele Stimmen. Der politische Erfolg ist jedoch weniger
den politischen Inhalten als den urbanen Strukturen in Berlin
sowie dem schlechten Wahlkampf der etablierten Parteien
geschuldet. Ob sich aus den jüngsten Entwicklungen ein
Deutschlandtrend ableiten lässt, ist daher fraglich.
Jedoch steht eines fest: Die Zeiten sind, nicht erst seit der
Berlin-Wahl, im Umbruch. Die Menschen sehnen sich nach
politischer Partizipation und wollen bei gesellschaftlichen Fragen ein gehöriges Wörtchen mitreden. Ihre Bühne sind die
vielen Blogs und sozialen Netzwerke, die in den letzten Jahren
entstanden sind. Und es geht noch weiter: Durch den meist
ungefilterten Informationsfluss und die Realtime-Kommunikation wird es immer schwerer, die Menschen hinters Licht zu
führen. Die jüngsten Enthüllungen der Investigativ-Plattform
Wikileaks wären vor zehn Jahren noch undenkbar gewesen.
Nun stellt sich die spannende Frage, welche Schlüsse
Unternehmen aus den veränderten Vorzeichen ziehen sollten.
Schon heute präsentieren sich viele Markenartikler mit ihren
Produkten auf Facebook und schießen stündlich „brandheiße“
News über Twitter in den Äther. Bei so manchem stellt sich
Werksfoto
die Vermutung ein, hinter der topmodernen Attitüde steckt
mehr Schein als Sein. Vor den neuen Wirkungsmechanismen
der digitalen Welt sollte die Unternehmenswelt trotzdem nicht
die Augen verschließen. Die Fähigkeit, schnell auf publizierte Inhalte reagieren zu können, ist heute wichtiger denn je.
Unternehmen, gerade solche, die sich nicht an den Endverbraucher wenden, sollten aber genau abwägen, in welcher
Form sie sich am Web 2.0 aktiv beteiligen. Wenn der Stein erst
einmal ins Rollen gebracht wurde, lässt er sich schwer kontrollieren. Verbreitete Inhalte müssen wahr und authentisch sein
– alles andere birgt große Gefahren.
Die sozialen Netzwerke sind aus unserem Leben nicht mehr
wegzudenken. Auch wenn sie der älteren Generation vielleicht
nicht geheuer sind, die Skepsis überwiegt oder sie gar ein
Geheimnis bleiben: Wir können uns ihnen nicht mehr verschließen.
Glück auf!
Ihr
U N S E R P O R TA L
So erleichtern Sie sich
Ihren Arbeitsalltag
K
önnen Sie sich eigentlich noch an Ihre ersten Mausklicks
im Internet erinnern? Da war es nun, das „digitale Tor
zur Welt“ – und doch saß man zunächst nur vor einem leeren
Bildschirm.
Wahrscheinlich zählen Sie nicht zu denjenigen, die damals
resigniert abgeschaltet haben, sondern das World Wide Web
heute, nach einiger Zeit der Gewöhnung, wie selbstverständlich für E-Mails, Einkäufe, Urlaubsplanung oder zum Verfolgen
der aktuellen Welt-Geschehnisse nutzen.
Und wie steht es eigentlich um Ihren Draht zum GMH Portal? Vielleicht gehören Sie zu den rund 3.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der GMH Gruppe, die einen
PC-Arbeitsplatz haben und damit für das zentrale Informationsnetzwerk der Unternehmensgruppe freigeschaltet sind.
Haben Sie das Portal bereits als Bereicherung Ihres Arbeitsaltages entdeckt? Oder gehören Sie zu denjenigen, die ihr Passwort schon längst vergessen haben, die den Besuch der Plattform als Zeitverschwendung erachten oder deren Arbeitsplatz
gar nicht freigeschaltet ist?
Dann wird es Zeit, dass das digitale Zeitalter auch in Ihrem
Büro Einzug hält und Sie auf „Job 2.0“ upgraden. Denn die
Schlagworte „Information“ und „Kommunikation“ werden
in der modernen Arbeitswelt immer wichtiger. Nur wer neue
Wege beschreitet, kann in der heutigen schnelllebigen Zeit
auf Dauer erfolgreich sein.
Das GMH -Portal wurde genau aus diesem Grund entwickelt: um wichtige Informationen schnellstmöglich bereitzustellen und die Kommunikation untereinander zu erleichtern.
Dazu hält die Plattform nicht nur detaillierte Infos zur GMH
Gruppe und deren Produktionsstandorten bereit. Mit wenigen Klicks haben Sie auch Zugang zum zentralen Adressbuch
und finden einen Überblick aller wichtigen, bevorstehenden
Termine. Das bedeutet echte Zeiteinsparung. Und das besonders Praktische: Je nach Ihrem Aufgabenbereich im Unternehmen ist die persönliche Benutzeroberfläche mit genau den
Informationen aufbereitet, die für Ihren täglichen Job wichtig
sind.
Fakt ist: Das Portal der GMH Gruppe zählt zum täglichen
Handwerkszeug aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und
nur durch Ihr Feedback kann es optimal weiterentwickelt
werden. Darum finden alle User in der Rubrik „Hilfe“ eine
Kontaktmöglichkeit, um Vorschläge und Anregungen einzureichen – aber auch ein Demo-PDF und -Video, das Ihnen die
Funktionsweise des Portals erklärt.
Worauf warten Sie also noch? Fordern Sie bei Bedarf ein
neues Passwort bei der IT-Abteilung Ihres Unternehmens an.
Oder bitten Sie gegebenenfalls Ihre Personalabteilung um die
Freischaltung Ihres Arbeitsplatzes. Lernen Sie die vielen Möglichkeiten des Portals kennen. Die zahlreichen Online-Tools
sind ein echter Mehrwert bei der täglichen Arbeit. Mit Ihren
persönlichen Benutzerdaten haben Sie selbstverständlich
auch von zu Hause aus Zugriff.
Übrigens: Das Portal ist auch Ihr exklusiver Zugang zum
GMH -Fanshop.
ikw
Das GMH-Portal erreichen Sie unter der URL: http://portal.gmh-group.de
glück auf · 3/2011............ 7
Powerpoint Master
Immer häufiger werden im Tagesgeschäft Vorträge und
Präsentationen mit Powerpoint-Folien verlangt. Vor diesem
Hintergrund hat die GMH-Holding einen neuen, einfach zu
nutzenden „Powerpoint Folienmaster“ entworfen, der sich am
aktuellen Corporate Design der GMH Gruppe orientiert. Das
Layout, das Farbklima, die Schriftgrößen und -arten sowie die
Platzierung des Logos sind nun voreingestellt, sodass Sie sofort
mit der inhaltlichen Bearbeitung loslegen können, ohne sich
mit den formalen Vorgaben befassen zu müssen. Neben einem
gruppenweit einheitlichen „look and feel“ soll der neue Master
vor allem die Anpassung und Erstellung von Präsentationen für
jeden Nutzer vereinfachen. Unter dem Punkt „Neue Folie“ finden Sie 14 Vorlagen für unterschiedlichste Darstellungen und
Inhalte (siehe oben Screenshot). Sie können mit deren Hilfe
mühelos eine optisch ansprechende „Slideshow“ entwerfen
und professionell gegenüber Kunden, Geschäftspartnern oder
Kollegen auftreten.
Den „Powerpoint Master“ Ihres Unternehmens finden Sie
ab sofort im Portal unter: „Infos R Unternehmensinformationen R jeweiliger GB R jeweiliges Unternehmen R Unternehmenspräsentationen“ (Dateiname: „Unternehmen_Master.
pptx“).
Übrigens: Die Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte
bietet regelmäßig Einsteiger- und Fortgeschrittenen-Seminare
zur Nutzung von Powerpoint. Weitere Informationen hierzu finden Sie ebenfalls im Portal unter „Infos R Weiterbildung BGG“.
Julius Maximilian Paul
GMH GRUPPE
kulturundwerk
Cover statt Hardrock:
„Die wilden Zeiten sind vorbei“
Reiner Skrzipek und seine Band „Doc Moralez“ – oder: Sein Leben mit der „Stromgitarre“.
DIE BAND
Bandmitglieder sind Frank Eilermann (Leadsänger), Dennis
Knittel (Gitarre), Dieter Placke
(Drums), Andreas Burandt (Keyboard), Mark Garschoß (Bass)
und Reiner Skrzipek (Gitarre).
„Doc Moralez“ tritt unter anderem regelmäßig bei den „Maiwochen“ in Osnabrück auf.
Mehr Informationen über die
Band, die nächsten Konzerte und
kostenlose Downloads finden Sie
auf: www.moralez.de.
In unserer Serie kulturundwerk
wollen wir professionelle Künstler
oder auch künstlerisch ambitionierte Mitarbeiter/-innen vorstellen, die – sei es als Maler, Bildhauer, Musiker, Tänzer etc. – im Werk
eines GMH -Unternehmens bzw.
in der Öffentlichkeit präsent sind.
Diesmal im Porträt: Reiner Skrzipek (RRO ) und die Coverband
„Doc Moralez“.
Im Auto von links nach rechts:
Reiner Skrzipek, Dennis Knittel, Dieter
Placke, Frank Eilermann, Andreas
Burandt und Mark Garschoß.
R
einer Skrzipek ist Jahrgang
1964. Wenn er auf sein bisheriges Leben zurückschaut, kann er
von ganz schön „wilden Zeiten“
erzählen. Vom sogenannten Roadie bis zum Coverband-Gitarristen
Fotos: mk
Foto: Hermann Sommer
Musiker und Musikproduzent Reiner Skrzipek mit seiner „Stromgitarre“
hat er alles erlebt. Reiner Skrzipek
als Rockgitarrist in einer Band?
Wer ihn in seinem Arbeitsalltag als
stellvertretender Platzmeister bei
der Rohstoff Recycling Osnabrück
erlebt, kann es kaum glauben.
Als er 14 Jahre alt war, spürte er
das Verlangen, ein Instrument zu
beherrschen. Das Schlagzeug war
für ihn zu dieser Zeit genau das
Richtige. Nach zwei Jahren aber
fühlte er sich mehr zur E-Gitarre hingezogen. Er kaufte sich ein
Songbook von Neil Young und
brachte sich das Spielen auf diesem
Instrument selbst bei.
Mit 22 Jahren gründete er seine
erste Rockband: „Ontario“. Dieter
Placke, mit dem er heute noch bei
„Doc Moralez“ spielt, war damals
schon dabei. Von 1991 bis 95 folgten die „richtig wilden Jahre“, in
denen er als Roadie mit der amerikanischen Doommetalband St. Vitus durch ganz Europa tourte. Ein
Roadie ist nicht das, was man sich
klischeehaft darunter vorstellt. Er
zerstört nichts. Im Gegenteil. Er
ist bei einer Band dafür zuständig,
bei den Vorbereitungen zu Konzerten tatkräftig mitzuhelfen, das
heißt: Bühne aufbauen, Bühne abbauen, Instrumente schleppen,
Kabel verlegen, dafür sorgen, dass
die Tour planmäßig verläuft, und
vieles andere mehr. Alles in allem
„viel Arbeit, wenig Lohn und wenig
Spektakuläres“.
Bis 1998 spielte er dann in der
Hardcoreband „Horse-Shit“. Von
1999 bis 2005 spielte er dann in
der von ihm mitbegründeten Band
„Thomson And The Big Desaster“.
Das war, wie er selbst sagt, ziemlich
harte Rockmusik, die mit den heutigen Stücken nur noch wenig zu
tun hat. Denn seit ein paar Jahren
ist alles ein wenig „braver“ geworden. Dass Reiner Skrzipek mal in
einer Coverband als Gitarrist spielen würde, das hätte er sich damals
Alte Zeiten: Reiner Skrzipek und die Band „Ontario“.
nicht so recht vorstellen können.
Aber so wie sich die Gesellschaft
verändert, so verändert sich auch
der allgemeine Musikgeschmack
– und die Vorlieben der Musiker
selbst.
„Doc Moralez“ heißt die Band,
in der Reiner Skrzipek seit vielen
Jahren bereits spielt. Gegründet
wurde sie 1993. Es ist eine soge-
nannte „Coverband“, deren Repertoire alle möglichen Musikrichtungen umfasst: Rock’n’Roll, Südstaaten-Rock, mexikanische Folklore, französischen „Seine-Sound“
– allerdings ohne Akkordeon – und
Schlager der 50er, 60er oder 70er
Jahre. Also gibt es auch Titel zu
hören wie „Wunder gibt es immer
wieder“, „Ein Bett im Kornfeld“,
Benefiz-Konzert, Katharinenkirche, Osnabrück: Der legendäre Song „Country Road“ von John Denver wurde von „Doc Moralez“
zu einer Osnabrück-Hymne umgetextet und wird von den begeisterten Zuhörern regelrecht eingefordert!
glück auf · 3/2011............ 8
„Anita“, „Zuckerpuppe von der
Bauchtanzgruppe“, „Schuld war
nur der Bossa Nova“ u. a. m.
Die Bandmitglieder sagen
von sich selbst, dass sie keine Perfektionisten sein möchten. Zu „covern“ bedeutet für
sie nicht, die Songs möglichst
originalgetreu nachzuspielen. So
kommt es, dass sie nie gleich klingen. Da spielt sowohl die eigene
Stimmung als auch die Stimmung
des Publikums eine große Rolle.
Das Grundgerüst der Stücke ist
bei jedem Auftritt gleich. Die Soloeinsätze aber ändern sich jedes
Mal, und die Musiker überraschen
sich mit ihrem Spiel immer wieder
selbst. So wird jedes Stück zur individuellen Improvisation – vielleicht ein Alleinstellungsmerkmal
von „Doc Moralez“.
Eines ihrer bekanntesten Stücke ist übrigens die „OsnabrückHymne“. Nach dem legendären
Song von John Denver „Country
Road“ wurde ein spezieller Osnabrück-Text verfasst. Und jedes
Mal, wenn „Doc Moralez“ auftritt,
wird diese Hymne von den begeisterten Zuhörern regelrecht eingefordert.
Einen ihrer letzten großen Auftritte hatte die Band im August
vor der Katharinenkirche in Osnabrück. Unter der Schirmherrschaft
von Boris Pistorius, dem Bürgermeister von Osnabrück, hatte die
Stadt Osnabrück dort ein BenefizKonzert unter dem Motto „Music
Was My First Love“ veranstaltet.
Diese Leidenschaft für Musik,
die John Miles in diesem Musiktitel so gefühlvoll ausdrückte, möchte man mit Geldern fördern, die
im Rahmen dieses Konzerts gesammelt wurden. Zugute kommen sie
musikbegabten Jugendlichen, die
selbst die finanziellen Möglichkeiten nicht haben. So werden Musikinstrumente für Schülerbands angeschafft, Probenräume mit entsprechendem Equipment bestückt
und anderes mehr.
Das Benefiz-Konzert wurde bereits zum dritten Mal veranstaltet.
Und „Doc Moralez“ war bei allen
Veranstaltungen mit vertreten.
Weil auch dieses „Sextett“ mit
Herzblut Jugendliche an die Musik
heranführen möchte. Junge Menschen sollen erfahren, was sie können, und dadurch mehr Selbstbewusstsein gewinnen.
mk
STAH L
Stahlerzeugung: Georgsmarienhütte GmbH · Stahlwerk Bous GmbH · ESB SPRL Engineering Steel Belgium · Mannstaedt GmbH · J. Adolf Bäuerle GmbH & Co. KG ·
GMH Blankstahl GmbH Stahlverarbeitung: Heinrich Geissler GmbH Blankstahlwerk · WISTA Stahlhandel Witten GmbH · Stahl Judenburg GmbH · VTK Krieglach GmbH ·
MVO GmbH Metallverarbeitung Ostalb · BISHOP Steering Technology Pty Ltd
Kunden im „Focus“
GMHütte · Die Vorbereitungszeit war lang und intensiv. Jetzt fiel der
Startschuss für eine neue CRM-Software. Was sie bringen soll, erläutert Frank
Koch, Geschäftsführer Vertrieb und Logistik, im glückauf-Interview.
tente und schnelle Reaktionen. Ein
Unternehmensgedächtnis wächst
heran, Verkaufschancen werden
früh erkannt und kein Kontakt
geht uns mehr verloren.
INTERVIEW
glückauf: Was genau bedeutet und
verbirgt sich eigentlich hinter der Abkürzung CRM?
Frank Koch: Das Customer-Relationship-Management – übersetzt:
Kunden-Beziehungs-Management. Es soll letzten Endes eine
360°-Sicht auf den Kunden ermöglichen. Dass wir als Unternehmen
den Fokus auf unsere Kunden richten, ist ja nicht neu. Jetzt aber machen wir Informationen für alle zuständigen Abteilungen transparent
und zugänglich – vor allem für den
Verkauf, die Technische Kundenberatung, die Logistik, den Versand und das Marketing. Gleiches
Wissen für alle bedeutet kompe-
Foto: Axel Zajaczek
Frank Koch, Geschäftsführer Vertrieb und
Logistik
Aber wie soll dies in Zukunft überhaupt gelingen?
Koch: Mithilfe einer Software, mit
der wir zukünftig die Daten von
Kunden auf einen Blick sinnvoll
verarbeiten. Dies fängt mit der Adresse an, damit zum Beispiel das
Navi auf Reisen richtig programmiert werden kann – natürlich
online greifbar. Hinzu kommen
Stammdaten, Besuchsberichte,
relevante Anwendungen, Reklamationen, Kampagnen, Anfragen,
Angebote etc. Sie geben dem Verkäufer oder technischen Kunden-
Zeit für neue Ideen
GMHütte · Alle drei Jahre zeichnet die deutsche Stahlindustrie mit dem
berater jederzeit einen genauen
Überblick über die aktuellen Aktivitäten. All diese Informationen
erlauben aber auch einen Blick
in die Vergangenheit und in die
Zukunft: Wann findet beispielsweise der nächste technische Besuch statt? Ist der Kunde über eine
technische Neuerung informiert
worden? Welche Mengen sind versandbereit? Wie heißt noch einmal
der neue Kollege mit Nachnamen?
Sind alle offenen Forderungen beglichen? Unsere CRM-Software
kann all diese Fragen schnell beantworten – mit Informationen,
die bislang die Aktenschränke diverser Abteilungen gefüllt haben.
Am Markt gibt es dafür sicherlich eine
Vielzahl an Software-Lösungen. Wie
haben Sie die für die Georgsmarienhütte richtige CRM-Software gefunden?
Koch: Den Weg bis zum Startschuss hat sich die Georgsmarienhütte nicht leicht gemacht: Das
Projektteam hat Systeme unserer
Schwestern in Bochum und Mannstaedt begutachtet, diverse Produkte unterschiedlicher Anbieter
verglichen, in Workshops gemeinsam mit den Anwendern Anforde-
rungen erarbeitet und ein Lastenheft erstellt. Schließlich fiel die
Entscheidung auf eine SAP-CRM,
eine Software, die seit Juli bei uns
läuft. Einen Namen hat das System
bereits bekommen: Unter über 20
Vorschlägen aus Verkauf, Logistik,
Versand und technischer Kundenberatung konnte „Focus“ überzeugen.
Aber einfach nur das System mit den
vorhandenen Informationen füllen
reicht wahrscheinlich nicht aus?
Koch: Richtig. Es nützt uns nichts,
wenn wir die vorhandenen Informationen nur zusammenzustellen.
Das System muss von nun an gepflegt und damit auch gelebt werden. Nach Vorstellung des Prototyps bin ich mir sicher, den Weg in
die richtige Richtung eingeschlagen zu haben: Wir beginnen in der
ersten Phase mit den Stammdaten.
Im Laufe eines Jahres wird das System Phase um Phase komplettiert.
Wir haben noch viele Ideen, die
wir mithilfe von „Focus“ umsetzen
werden. Damit sichert die Georgsmarienhütte Wissen von heute für
morgen.
Vielen Dank für das Gespräch!
Endlich wieder
Berufsperspektiven
Stahl-Innovationspreis innovative Produkte, Ideen und Verfahren rund um den
GMHütte · Stahlwerk kooperiert als Partnerbetrieb
Werkstoff Stahl aus. 2012 wird er zum 9. Mal verliehen.
mit der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück.
A
uch wenn immer wieder neue Architektur, Konstruktion, Wirt- Material einzusparen und CO2konkurrierende Materialien schaftlichkeit und Ökologie setzen. Emissionen zu senken. Sie erhält
Stahl-Design: Hier werden Pro- den Sonderpreis „Klimaschutz mit
hinzukommen: Stahl ist und bleibt
für Forscher, Entwickler, Konstruk- dukte aus Stahl prämiert, deren Stahl“.
teure und Designer ein Werkstoff Form und Funktion das kreative
Der Stahl-Innovationspreis ist
mit unendlich vielen Möglichkei- Potenzial des Werkstoffs unterstrei- für die Unternehmen nicht nur
ten. Darüber hinaus ist er wettbe- chen.
vom Prestige her ein Gewinn. Er
Prämiert wird auch die Innova- ist auch mit Preisgeldern von inswerbsfähig, produktiv, qualitätsund umweltbewusst und eröffnet tion, die durch Verwendung von gesamt 70.000 Euro dotiert.
oft auch ästhetisch befriedigende Stahl dazu beiträgt, Energie und
Andrea Busch
Lösungen.
Der Stahl-Innovationspreis bietet eine Plattform, um der Öffentlichkeit Ideen zu präsentieren und
Quelle: Hirschvogel Umformtechnik GmbH
Innovationskraft zu demonstrieren. Ausgeschrieben wird er von
Unternehmen der Stahlindustrie.
Die Auszeichnung hat bereits vielen Preisträgern dabei geholfen,
ihre Produkte erfolgreich im Markt
zu etablieren.
Um der großen
Vielfalt des WerkUnter dem Motto „Neues aus
stoffes Stahl geStahl – wir machen mit“ können
recht zu werden,
sich Interessierte noch bis zum
werden Projekte
16. Januar 2012 anmelden.
in vier Kategorien
Näheres erfahren Sie unter
www.stahl-innovationspreis.de.
bewertet und prämiert:
Produkte aus
Stahl: serienreife
Produkte, die ganz oder überwie2. Platz
gend aus Stahl bestehen und verProdukte aus Stahl
besserte oder neue Anwendungen
für den Werkstoff ermöglichen. Sie
zeichnen sich insbesondere durch
Beim letzten Innovationspreis waren auch
Funktionalität, Wirtschaftlichkeit
GMH-Kunden unter den Gewinnern des Stahlund Umweltverträglichkeit aus.
Innovationspreises: In einem Gemeinschaftsprojekt belegten die HirschStahl in Forschung und Entvogel Umformtechnik GmbH und die Schaeffler KG den 2. Platz in der
wicklung/Verfahren: AusgezeichKategorie „Produkte aus Stahl“. Ausgezeichnet wurde eine wälzgelagerte
net werden Forschungs- und EntLeichtbau-Ausgleichswelle (siehe Abbildung), die durch intelligenten
wicklungsleistungen sowie VerEinsatz des Werkstoffs Stahl in einem Pkw-Motor Kraftstoff einspart. Die
arbeitungsverfahren für verbesserte
Wälzlagerung führt im Vergleich zur konventionellen Gleitlagerung zu
oder neue Stahlanwendungen.
geringeren Reibungsverlusten und zu einigen anderen motortechnischen
Bauteile und Systeme aus Stahl
Vorteilen. Die Wälzlagerung, die bauraumsparend sowie gewichts- und
für das Bauen: Ausgezeichnet werkostenoptimiert direkt auf der Welle läuft, erfordert eine entsprechende
den serienfähige Bauteile, ElemenWerkstoffqualität der Ausgleichswelle – was die bisher für diese Baute und Systeme aus Stahl, die beim
teile üblichen Gusswerkstoffe nicht erreichen konnten. Deshalb wurde
Bauen neue Akzente hinsichtlich
geschmiedeter Stahl aus der GMHütte verbaut.
Gewinner. glück auf · 3/2011............ 9
Foto: vl
Freuen sich über die gute Zusammenarbeit (von links nach rechts): Peter Funke,
Dieter Munsberg, Stephan Fellhölter (Leiter der Reha-Werkstatt) und Sven Hoffmann.
U
m Menschen mit Behinderung eine neue Perspektive
am Arbeitsmarkt zu geben, kooperiert die GMH ütte inzwischen seit
einem Jahr mit der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück (HHO ). Das
Stahlwerk setzt damit ganz bewusst
auf die Beschäftigung von Menschen mit psychischen und seelischen Behinderungen, um deren
Integration in den Arbeitsprozess
zu erleichtern.
Die HHO begleitet Menschen
mit körperlicher oder geistiger
Behinderung auf ihrem Weg zu
einem möglichst selbstständigen
Leben. Ziel ist deren berufliche Rehabilitation, das heißt ein Arbeitsplatz auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt.
Drei Männern hat die GMH ütte als Partnerbetrieb der HHO inzwischen eine neue Perspektive im
Arbeitsleben gegeben und einen
weiteren Schritt auf dem Weg in
die berufliche Rehabilitation er-
möglicht. Alle haben eine abgeschlossene Ausbildung und waren
bereits auf dem ersten Arbeitsmarkt tätig. Aufgrund ihrer Erkrankung bzw. Behinderung konnten
sie aber keine „klassische“ Arbeit
mehr ausüben.
Nachdem sie in der HHO -Werkstatt zunächst für andere Unternehmen leichte Auftragsarbeiten erledigt hatten, fanden sie nun eine
neue Aufgabe in der Reha-Werkstatt der GMH ütte. Hier unterstützen sie die Kollegen, helfen beim
Holzzuschnitt für die Ladungssicherung und kümmern sich insbesondere um das Holzlager – einen
Bereich, der ohne die zusätzlichen
Mitarbeiter nicht ohne Weiteres
betrieben werden könnte.
Bei der Beschäftigung wird
kein Unterschied gemacht: Auch
sie tragen den roten Arbeitsanzug
und sind in die Belegschaft der
GMHütte integriert.
mw
STAHL
Ohne Mitarbeit(er)
geht gar nichts
GMHütte · Energiesparen geht uns alle an: Die
GMH Gruppe mobilisiert ihre Energiereserven.
Foto: Reimund Laermann mit Selbstauslöser
q Lesen Sie hierzu auch:
Waren mit Energie bei der Sache: Teilnehmer des GMH-Energie-Infoaustauschs.
E
nergiemanagement-Verantwortliche aus energieintensiven Unternehmen der GMH Gruppe trafen sich in der GMH ütte erstmals zu einem Informations- und
Erfahrungsaustausch. Im Fokus
standen die Zertifizierung nach
DIN EN 16001 , Erfahrungen mit
Energieeinsparungen und Energiedaten-Erfassungssysteme.
Bei seiner Einführung machte
Wolfgang Schmidt (GMH-HoldingGeschäftsführer Technik) deutlich,
wie dringlich Energiesparen sei:
„Alle Themen rund um Energieeinsparungen und Bedarfsreduzierungen werden die Gruppenunternehmen und somit auch die Holding in
naher Zukunft stark beschäftigen.“
Er forderte alle Unternehmen auf,
sich der Thematik mit Nachdruck
anzunehmen – eine Aufforderung,
die bei den Teilnehmern die Gewissheit verstärkte, mit ihrem Engagement und in der Sache auf
dem richtigen Weg zu sein.
Nach einer Vorstellungsrunde
– man hatte sich in dieser Zusammensetzung erstmals getroffen –
befassten sich die Energiemanagement-Verantwortlichen detailliert
mit Projekten und Maßnahmen
der GMH ütte. Das umfangreichste
Projekt war dabei die Dampfauskopplung am E-Ofen, die Henning
Schliephake (Geschäftsführer Technik GMH ütte) erläuterte.
Einer kurzen Werksbegehung
folgte ein Vortrag des Unternehmens KSB Pumpen, Armaturen und
Systeme. Ihr Repräsentant erläuterte die Möglichkeiten, Pumpen und
Pumpensysteme zu ertüchtigen und
dadurch Energiesparpotenziale zu
heben. Vor allem die Anwendungsbeispiele waren für die Teilnehmer
aufschlussreich. Der erste Tag endete am Abend in gemütlicher Runde
– Gelegenheit, sich besser kennenzulernen und die Inhalte der Vorträge nochmals Revue passieren zu
lassen.
Am zweiten Tag befassten sich
die Teilnehmer mit den Haken
und Ösen einer Zertifizierung nach
DIN EN 16001 . Sven Disselkamp
Energiewende
...................... auf Seite 6
von der GMH ütte erläuterte, worauf es bei der Zertifizierung ankommt und worauf die Auditoren
bei der GMH ütte besonders geachtet haben. Er konnte auch die
Vorteile eines Energiedaten-Erfassungssystems erläutern, denn die
GMHütte hat sich solch ein System
bereits angeschafft. Es hatte die
Informationen geliefert, anhand
derer der Auditor erkennen konnte, wie intensiv das Unternehmen
bereits die Themen „Bedarfsreduzierung“ und „Effizienzsteigerung“
bearbeitet hat.
Um allen Beteiligten einen tieferen Einblick zu verschaffen, hatte
man die Hochhuth GmbH eingeladen, deren System auf der Hütte
verwendet wird. Ihr Geschäftsführer Peter Hochhuth präsentierte die
Software unkompliziert und praxisnah. Dies eröffnete schnell eine
intensive Diskussion über Möglichkeiten, Aufwände und Kosten,
ein solches System einzuführen.
Auch die Möglichkeiten des Berichtswesens wurden vorgestellt
und erläutert. Der dafür vorgesehene Zeitrahmen reichte allerdings
nicht aus – ein Beleg dafür, dass
auch dieses Thema bei den Teilnehmern auf großes Interesse gestoßen ist.
Zum Abschluss wurde darüber
diskutiert, wie man die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einbeziehen könnte. Alle Teilnehmer
waren sich einig: Ohne die Beteiligung aller Beschäftigten wird es
nicht gelingen, die möglichen Bedarfsreduzierungen und Effizienzsteigerungen zu erreichen. Somit
war das erste Thema für das nächste Treffen – nämlich „Mitarbeiterbeteiligung“ – geboren. Denn
„Energiesparen geht uns alle an“.
Armin Hans vom Stahlwerk
Bous hat sich bereit erklärt, das
nächste Treffen zu organisieren. Es
soll Ende des Jahres stattfinden.
Reimund Laermann
Wer will noch Energie sparen?
Ist auch Ihr Unternehmen daran interessiert, Energie zu sparen und Effizienz zu steigern? Interessenten aus den Unternehmen der GMH Gruppe
sind herzlich zur Mitarbeit eingeladen. Melden Sie sich einfach bei Reimund Laermann, Leiter Energiemanagement der GMHütte.
Mehr als ein Facelifting
GMHütte · Es muss nicht immer gleich was Neues sein: Der Betriebskran 74
im Finalbetrieb ist zu seiner zweiten Dienstzeit angetreten – generalüberholt.
D
as kann sich sehen lassen: 70
Jahre lang war er im kontinuierlichen Einsatz für die Hütte. Als
Kran, mit Reserven konstruiert, ist
das möglich. Als Mensch, Jahrgang
1941, genießt man hoffentlich
schon den wohlverdienten Ruhestand.
Doch auch an dem Kran waren
die Jahre nicht spurlos vorübergegangen. Eine Reparatur hier, eine
Beschädigung dort – es summierte
sich. Und so hat man lange überlegt, ob sich für Kran 74 eine Generalüberholung lohnt oder ob
man doch besser in einen neuen
investieren sollte. Nach Abwägung
aller Für und Wider entschieden
sich alle Beteiligten für eine zweite Dienstzeit. Ausschlaggebend war
sicherlich, dass eine Generalüberholung deutlich preisgünstiger war.
Ende März hievten zwei Autokrane – nachdem man beide Kranbrücken geteilt hatte – die renovierungsbedürftigen Anlagenteile von
der Kranbahn. Auf Hüttenflur aufgebockt, wurde die Konstruktion
zunächst sandgestrahlt. Danach
mussten defekte Teile des Stahlbaus ausgewechselt und die Brückenköpfe erneuert werden. Eine
Lackierung sorgte anschließend
nicht nur für Korrosionsschutz,
sondern auch für eine gute Optik.
Foto: vl
Läuft: Markus Schulte to Bühne sitzt bei der Probefahrt mit Kran 74 in der Kabine.
Als Nächstes stand die Installation einer modernen Antriebs- und
Steuertechnik (Umrichterantriebe)
auf dem Programm. Acht Laufräder
mit Gleichlaufregelung sorgen nun
für einen ruhigen Lauf der Kranfahrt. Eine neue geräumige Krankabine – sie entspricht aktuellen
ergonomischen Ansprüchen – wurde ebenfalls montiert, der Kranaufstieg in der Halle 8 entsprechend
angepasst.
Im Mai wurde der Kran wieder
auf die Kranbahn aufgesetzt. Nach-
dem oben diverse Anpassungs- und
Installationsarbeiten ausgeführt
waren, konnten die Mitarbeiter die
erste Probefahrt absolvieren. Sie
verlief zu aller Zufriedenheit. Und
zum Abschluss des Projektes mussten wegen der neuen Antriebs- und
Steuertechnik nur noch die Kranfahrer geschult werden.
Seit Anfang Juli läuft Kran 74
wieder im normalen Produktionsbetrieb – hoffentlich für weitere
Jahrzehnte.
hgr
Im Norden was Neues
GMHütte · Doppelgleisanlage im Finalbetrieb wird in zwei Stufen modernisiert:
Das Hauptverladegleis Nord ist saniert. Süd muss bis nächstes Jahr warten.
Foto: vl
Kontrollgang: Markus Schulte to Bühne (im Vordergrund) verschafft sich einen Überblick
während der Betonierarbeiten durch die Firma Baller.
E
ine Verladegleislänge von
240 m klingt erst einmal nicht
nach viel, ist es aber doch! Man
muss nur bedenken, dass diese
Gleise zehn Hallen miteinander
verbinden, in denen sowohl Halbfertigmaterial für den internen
Transport als auch Fertigmaterial
für den Versand zum Kunden lagern. Im Einsatz ist diese Doppelgleisanlage (Nord- und Südgleis)
im südlichen Bereich des Finalbetriebes.
Ein instabil gewordener Unterbau hatte zu Gleisbrüchen und
Senkungen geführt – ein Zeichen
dafür, dass einige Waggons und
eine Menge Tonnen bewegt wor-
glück auf · 3/2011.......... 10
den sind. Genauer gesagt: Es war
eine Tonnage im zweistelligen Millionenbereich, die seit 1954 hier
verladen wurde. Deshalb sollte die
Doppelgleisanlage saniert bzw. erneuert werden.
Allerdings musste der Verladebetrieb in allen Hallen weiterlaufen. Deshalb entschieden sich die
Verantwortlichen dafür, im Sommer in einem ersten Bauabschnitt
zunächst einmal das Nordgleis
zurückzubauen. So konnte – nach
entsprechenden Absprachen – zumindest das Südgleis bis auf ganz
kurze Unterbrechungen kontinuierlich genutzt werden. Die
A. Baller Bauunternehmen GmbH
& Co. KG rückte mit schwerem Gerät an, um das alte Gleisbett auszukoffern und die Gleise zu entfernen. Und wie so oft stieß man
bei den Arbeiten auf Unerwartetes:
beispielsweise auf Kellerdecken
und Kabelschächte, die in Zeichnungen nicht mehr eingetragen
waren. So musste für den Gleisunterbau die Statik neu berechnet
und die Bewährung angepasst werden.
Nachdem die erste Lage Beton abgebunden hatte, konnte
die ThyssenKrupp MillServices &
Systems GmbH die neuen Schienen auflegen, ausrichten und befestigen. Anschließend wurden
die Schienenstöße geschweißt.
Die Gleisbaufirma Stefen GmbH &
Co. KG übernahm danach den Anschluss an das alte Werksgleis.
Mit der letzten Lage Beton wurde schließlich das Gleis auf der gesamten Länge vergossen, die neue
Betonfläche geglättet und zum Abbinden abgedeckt. Erst dann durfte
der erste Ganzzug einfahren.
Die von den Beteiligten im
Team hervorragend ausgeführte Arbeit garantiert hoffentlich
wieder eine lange Lebenserwartung mit vielen Millionen Tonnen
transportiertem Stahl aus Georgsmarienhütte. Nächstes Jahr wird
in einem zweiten Bauabschnitt das
Südgleis saniert. Danach ist der gesamte Bahnverladebereich wieder
in einem erstklassigen Zustand.
hgr
STAHL
Die Richtung stimmt
GMHütte · Auszeichnung für das IdeenManagement der GMHütte
D
Foto: vl
Jungermann hat viel über sich ergehen
Spende. Holger
lassen, um einem Menschen die Hoffnung auf ein
zweites Leben zu geben. Der 33-Jährige aus dem Finalbetrieb der GMHütte hatte sich vor Jahren im Rahmen einer Typisierungsaktion in die DKMS
(Deutsche Knochenmarkspenderdatei) aufnehmen lassen. Schon einmal
wurden seine Gewebemerkmale für eine Spende genauer untersucht. Bei
der zweiten Anfrage der DKMS Anfang des Jahres passten sie nun zu den
Werten des potenziellen Empfängers. Jungermann zögerte nicht, sondern spendete Knochenmark. Zwei Tage verbrachte er in einer Klinik in
Hameln, wo ihm unter Vollnarkose Knochenmark aus der Beckenschaufel
entnommen wurde. Viel weiß er von dem Empfänger nicht: Ein 19-jähriger Schweizer soll es gewesen sein. Die Mühen des Spendens will Holger Jungermann auch weiterhin auf sich nehmen. „Ich werde weiterhin
Knochenmark spenden, wenn ich dazu in Frage komme“, unterstrich er
(Mitte) bei der Übergabe einer Urkunde der DKMS durch Arbeitsdirektor
Felix Osterheider (links) und Betriebsarzt Oliver Müller.
mw
as IdeenManagement der
GMHütte ist besonders effektiv
und effizient. Deshalb wurde es
vom Deutschen Institut für Betriebswirtschaft GmbH (dib) mit dem
Deutschen Ideen Preis 2011 ausgezeichnet (3. Platz in der Branchenkategorie „Eisen- und Metallindustrie“). Nur die WESO -Aurorahütte
GmbH und die Hüttenwerke Krupp
Mannesmann GmbH lagen vor dem
Stahlwerk.
Der Preis wurde in zwölf Branchenkategorien vergeben. Dazu
gehörten neben der Eisen- und
Metallindustrie beispielsweise auch
die Automobilindustrie, das Bankenund Versicherungswesen und die
Elektroindustrie. Zu gewinnen gab
es jeweils einen ersten, zweiten und
dritten Platz.
Knapp 200 Unternehmen hatten sich beteiligt. Darunter waren
so namhafte Konzerne wie Audi,
Deutsche Post, Evonik und Siemens
– aber auch viele große und kleine
Mittelständler. Ermittelt wurden die
Gewinner anhand der Kennzahlen
des dib-Reports 2010/2011. Diese
Studie bewertet die Leistungsfähig-
tig gut funktioniert“, freute sich
Ralf Kübeck (IdeenManagement
GMHütte) über die Auszeichnung.
Allerdings dürfe man jetzt nicht
den Fehler machen, sich auf den
verdienten Lorbeeren auszuruhen.
Ralf Kübeck: „Der dib-Report zeigt
uns nicht nur, dass wir in vielen
Dingen des IdeenManagements
bereits gut sind, sondern auch,
dass wir einiges noch besser
machen können. Daran werden
wir nun für den Deutschen Ideen
Preis 2012 arbeiten.“
mw
Hätten Sie’s gewusst?
Die Urkunde des Preises
Effektiv oder effizient?
keit eines Ideenmanagements nach
„Anzahl der umgesetzten Ideen pro
Mitarbeiter“, „Gesamtnutzen pro
Jahr pro Mitarbeiter“ und „Beteiligungsquote“.
„Für uns ist die Auszeichnung
ein toller Erfolg, bestätigt sie doch,
dass unser IdeenManagement rich-
Allgemeine Definition: Effektiv
ist eine Maßnahme, wenn sie
die gewünschte Wirkung bringt.
Effizient ist eine Maßnahme,
wenn sie darüber hinaus auch
noch sehr wirtschaftlich ist –
also in einem besonders guten
Aufwand- bzw. Kosten-NutzenVerhältnis steht.
Alles unter Kontrolle
GMHütte · Auf Nummer sicher: Um nichts dem Zufall zu überlassen, hat die
Hütte gemeinsam mit der DEKRA ein weiteres Zertifikat entwickelt.
GMHütte · Über die Einweisung von Fremdfirmen
D
ie Zahl und Intensität von LkwKontrollen auf deutschen Autobahnen hat zugenommen. Nicht
nur die Verkehrssicherheit des Fahrzeuges und die Einhaltung der Lenkund Ruhezeiten werden überprüft.
Auch die „Ladungssicherung“ des
beförderten Gutes steht im Fokus.
Dabei kommt der Verlader/Versender ins Spiel. Denn er ist schließlich
für die sach- und fachgerechte Sicherung der Ladung verantwortlich.
Doch wann ist eine Ladung ausreichend gesichert? Kontrollen
durch die Autobahnpolizei beweisen: In den einzelnen Bundesländer
kommt es immer wieder zu unterschiedlichen Einschätzungen und
Auffassungen. Die Beurteilung reicht
von „Super!“ bis „Nicht in Ordnung!“ – bei gleicher Ausführung
der Ladungssicherung!
Bei „Nicht in Ordnung!“ kann im
günstigsten Fall der Lkw nach kurzer
Nachbesserung mit Bordmitteln
wieder weiterfahren. Im schlechtesten wird die Weiterfahrt untersagt.
Es wird der Verlader ermittelt und
ein Bußgeld mit entsprechenden
Punkten in Flensburg verhängt.
Sicherheit liegt der Hütte am
Herzen. Deshalb wollte man den
Verladern der GMHütte eine eindeutige Richtlinie für Ladungssicherung an die Hand geben. So
wurde bereits 2007 gemeinsam mit
der DEKRA Bielefeld ein Zertifikat
„Ladungssicherung“ für GMHütteStahl erarbeitet. In dieses Zertifikat
fließen alle gängigen Normen,
Richtlinien und Gesetze der Physik
ein. Untermauert wurde das Ganze
mit dynamischen Fahrversuchen mit
Zur Sicherheit
INTERVIEW
Foto: vl
Ladungssicherung auf dem Prüfstand: Die Vorbereitungen für den Fahrversuch mit der
neuen Materialausführung sind getroffen.
GMH ütte-Material auf geeigneten
Transportfahrzeugen. So geladen
und gesichert, geht GMH ütte-Material auf die Reise.
Der Lkw-Fahrer erhält eine Kopie
des Ladungssicherungszertifikats,
sozusagen als Passierschein bei entsprechenden Kontrollen. Ändert sich
beim Versender etwas – beispielsweise die Form oder die Oberflächenbeschaffenheit des Transportgutes –, muss dies in einem neuen
Zertifikat beschrieben werden.
Zu diesem Fall kam es jetzt im
Finalbetrieb der GMH ütte. Denn
eine neue Richt- und Prüfstrecke für
Rundmaterial veränderte die Ausführungsmerkmale. In dieser Linie sorgt
eine Entzunderungsanlage in Kombination mit einer Feinrichtmaschine
für eine optimale Oberfläche. Eine
Stapelanlage am Ende der Strecke
sorgt für stabil aufgebaute Sechs-
kantpakete. Die Ladungssicherung
für diese neue Ausführung wurde
in dynamischen Fahrversuchen
getestet: Lkw und Transporteinheit
(Sechskant-Stabstahlbunde) wurden
sämtlichen auftretenden Beschleunigungskräften unterzogen, die Messdaten aufgezeichnet, der Vorgang
videoüberwacht, die Ladung vor und
nach dem Versuch vermessen, fotografiert und anschließend dokumentiert. Schon der erste Blick auf die
Ladefläche zeigte: Die Ladung war
auf der gleichen Stelle, wo man sie
vorher sachgerecht verstaut hatte.
Ein sehr gutes Ergebnis, das auch
nach Auswertung aller Versuchsdaten untermauert wurde. Auch für
die neue GMH ütte-Ausführung wird
die DEKRA ein Zertifikat ausstellen.
Sie bescheinigt damit eine Ladungssicherung auf höchstem Niveau.
hgr
glück auf · 3/2011.......... 11
Gerade in Stillstandszeiten stehen viele Reparaturarbeiten an
– wobei die Kollegen der Instandhaltung von Mitarbeitern unterschiedlichster Fremdfirmen unterstützt werden. Damit sie den
Arbeitsschutz beachten, erhalten
sie von Carsten Große Börding
(Arbeitssicherheit) regelmäßig
Sicherheitseinweisungen:
glückauf: Allein beim letzten Stillstand mussten Sie über 90 Fremdfirmen einweisen. Warum setzen Sie die
Arbeiter nicht einfach vor einen Bildschirm, lassen eine Präsentation laufen und verteilen dann Fragebögen?
Carsten Große Börding: Zahlreiche
große Unternehmen machen das so
– mit der Folge, dass alle Bereiche
nur kurz angerissen werden können, egal ob relevant oder nicht.
Wir haben uns dafür entschieden,
mit den Verantwortlichen der jeweiligen Firma persönlich zu sprechen
– von Angesicht zu Angesicht sozusagen. Nur so kann ich bei einer
Einweisung auf die Besonderheiten
des jeweiligen Einsatzortes eingehen. Schließlich ist es ein Unterschied, ob ich eine Jalousie in einem
Verwaltungsgebäude austausche
oder ein Bauteil am E-Ofen. Zudem
kann ich Fragen direkt beantworten
– und bekomme mit, wenn jemandem etwas nicht klar ist, er sich
aber nicht traut nachzufragen.
Sind die Mitarbeiter der Firmen auf
eine solche Einweisung überhaupt
vorbereitet?
Große Börding: Die schon länger
mit uns arbeiten, ja. Aber häufig
kommen Unternehmer bei uns
ans Werkstor, wollen ihren Auftrag
schnell abarbeiten und sind ganz
verwundert, weil sie eine 20-minütige Einweisung erhalten. Da können
wir aber keinen Unterschied machen: Egal, ob der Auftrag in einer
Stunde oder einer Woche erledigt
ist – alle müssen für ihren Einsatzort
und ihre Arbeit die entsprechende
Einweisung erhalten. Dumm ist
nur, wenn sich herausstellt, dass
notwendige Sicherheitsbescheinigungen für bestimmte Arbeiten
fehlen. Bei Helmen oder Sicherheitsschuhen können wir meist auf dem
kurzen Dienstweg aushelfen.
Gibt es an diesem Einweisungssystem
noch etwas zu verbessern?
Große Börding: Wir wollen es noch
ausbauen. Derzeit arbeiten wir
daran, unser Arbeitsschutz-Merkblatt für Unternehmer-Baustellen
zu überarbeiten und attraktiver
zu gestalten. Zudem sollen die
Firmen bereits vorab die Möglichkeit haben, sich die Informationen
herunterzuladen. So sind sie nicht
nur auf die Einweisung, sondern vor
allem auf die Bescheinigungen und
Ausrüstungen vorbereitet, die gefordert sind.
Vielen Dank für das Gespräch.
STAHL
Von Werker zu Werker
GMHütte · Wo landet eigentlich der Walzstahl aus der Hütte? Und wie wird er
überhaupt weiterverarbeitet? Die Walzwerker wollten es genauer wissen – und
machten sich auf den Weg zu MAHLE Brockhaus in Plettenberg.
Werksfoto
Drahtesel sind Rohstoff“ – unter diesem
Recycelt. „Alte
Motto fand auf dem Werksgelände der GMHütte
eine Aufräumaktion der besonderen Art statt: Fahrräder, die nicht mehr
funktionsfähig oder reparabel waren und ihr Dasein in Unterständen,
Abstellräumen bzw. auf Lagerplätzen fristeten, konnten mit einem entsprechenden Aufkleber versehen und bei der Werkswache abgegeben
werden. Bei der Suche nach „alten Schätzchen“ kamen 20 Stahlrösser
zum Vorschein, die kurzerhand wieder in den Recyclingkreislauf „eingespeist“ wurden. Zuvor allerdings nahmen Manfred Mittelberg (links) von
der Werksicherheit und Ralf Kübeck vom IdeenManagement die Ausbeute
noch einmal in Augenschein. Schließlich sollten nur unbrauchbare und
wertlose Drahtesel recycelt werden.
mw
PRONOVA BKK
Weniger Stress –
mehr vom Leben
pronova BKK · Fast jeder fühlt sich irgendwie
„gestresst“, fragt sich nur – wie?
E
in kleiner Adrenalinschub von Zeit zu Zeit weckt die Lebensgeister –
und steigert die Produktivität. Problematisch aber wird es, wenn der
Stress kein Ende nimmt. Denn dauerhafter Stress macht krank und kann
zum Burn-out führen, an dem in Deutschland immer mehr Menschen leiden.
Dauerstress kann Kopf- und Rückenschmerzen auslösen, zu Schlaflosigkeit führen, Magenschmerzen und Verdauungsprobleme verursachen,
mitverantwortlich sein für Lustlosigkeit und Depressionen sowie Nikotinund Alkoholsucht begünstigen. Dass er auch zu Herz-/Kreislauferkrankungen bis hin zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen kann, kann man gar
nicht eindringlich genug betonen.
Doch woher kommt der Stress?
Stress im Job ist vielen bekannt. Doch auch der Freizeitstress nimmt
immer mehr zu. Wann hatten Sie das letzte Mal einen freien Tag, an dem
Sie nichts vorhatten? Der Terminkalender ist bis zum Bersten voll. Allen
möchte man es recht machen, überall dabei sein, niemandem absagen
und alles nach Möglichkeit perfekt machen. Wer ein gesundes, erfülltes –
und nicht nur gefülltes – Leben führen will, muss Stress bewältigen bzw.
abbauen können.
Wie Sie gegensteuern, wenn Sie in eine Stressfalle geraten, erfahren
Sie aus der Broschüre „Das Antistressprogramm“ der pronova BKK. Diese
Broschüre möchte Ihnen in des Wortes wahrstem Sinne zu denken geben
und lädt Sie zu einem Vier-Punkte-Programm ein. Am Ende steht die Aufgabe, Ihre ganz persönliche Werteordnung zu überprüfen und neue Werte
zu setzen, die Ihr Leben weniger stressanfällig machen.
Britta Jansen
Die Broschüre „Das Antistressprogramm“ steht für Interessenten unter
www.pronovabkk.de zum Download
bereit. Zudem kann sie kostenfrei bestellt
werden – auch telefonisch: unter 0180/
2001313 (der Anruf aus dem deutschen
Festnetz kostet Sie aktuell 6 Cent pro
Minute, aus dem Mobilfunknetz max.
42 Cent pro Minute).
Foto: Martin Duram
Waren der Weiterverarbeitung ihrer Produkte auf der Spur: GMHütte-Walzwerkskollegen bei MAHLE Brockhaus.
L
ange hegten einige Walzwerker der GMHütte den Wunsch,
einmal zu sehen, wie der von ihnen produzierte Stabstahl beim
Kunden weiterverarbeitet wird.
Endlich konnte er erfüllt werden:
Anfang Juni besuchte eine ganze
Walzmannschaft mit ihrem Meister die MAHLE Brockhaus GmbH
in Plettenberg. Gegen 10 Uhr wurden die 35 Walzwerker dort von
Jürgen Friedrich begrüßt. Auf die
intensive Vorstellung des Unternehmens folgte ein etwa zweistündiger Rundgang durch die Produktion. MAHLE Brockhaus betreibt
am Standort in Plettenberg mit
etwa 500 Mitarbeitern insgesamt
zwölf Schmiedelinien, die fast alle
vollautomatisiert sind. Dort werden über 33.000.000 Pleuel im Jahr
gefertigt. Bei der Präsentation wurde die gute Qualität des GMHütteMaterials hervorgehoben. Zudem
lobte man die ebenfalls sehr gute
Zusammenarbeit bei der Entwicklung des Crackpleuel-Werkstoffs
C70S6. Was es mit dem Crackpleuel auf sich hatte, war für viele Walzwerker etwas völlig Neues – eine
Wissenslücke, die Jürgen Friedrich
schnell schließen konnte. Die sehr
interessierten GMHütte-Walzwer-
Hätten Sie’s gewusst?
Crackpleuel
Für das Montieren des Pleuels auf
die Kurbelwelle muss der sogenannte Deckel des Pleuels in zwei
Teile zerlegt und danach passgenau wieder aneinandergefügt
werden. Früher wurde er mit der
Säge halbiert. Beim Crackpleuel
wird er mit einer Laserkerbe versehen und gezielt in zwei Teile
gebrochen (Cracken).
ker konnten auch mit den Werkern
vor Ort in der Produktion sprechen
– eine Chance, die man intensiv
wahrnahm. Und so diskutierte
man einmal auf Werker-Ebene über
Probleme mit Spezifikationsabweichungen. Praxisbeispiele machten
deutlich, welche Schwierigkeiten
fehlerhaftes Einsatzmaterial dem
Kunden verursacht. Und so wurden die GMHütter einmal mehr in
Sachen Qualitätssicherung sensibilisiert. Am Ende der Betriebsbesichtigung dankte Martin Duram
MAHLE Brockhaus für ihre Gastfreundschaft mit einigen Geschenken. Beim Mittagessen im Restaurant „Zur Oestertalsperre“ in Plettenberg waren sich alle Walzwerker
einig: Dies darf nicht der letzte Besuch bei einem Kunden gewesen
sein. Die Walzwerker sind auch in
Zukunft gerne bereit, dafür einen
Teil ihrer Freizeit zu opfern.
Martin Duram
Insgesamt 2.095 Jahre
für das Stahlwerk aktiv
GMHütte · Dank an Jubilare für langjährige Mitarbeit
F
ür 25, 35, 45 und sogar 50 Jahre
Betriebszugehörigkeit ehrte die
GMHütte 66 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. Sie hatte die Jubilare
zusammen mit ihren Partnerinnen
und Partnern in den Osnabrücker
Zoo eingeladen, um dort bei einer
kleinen Feier ihr Dienstjubiläum
zu begehen.
Betriebsratsvorsitzender Ludwig Sandkämper und Arbeitsdirektor Felix Osterheider dankten den
Belegschaftsmitgliedern für insgesamt 2.095 Dienstjahre. Sandkämper betonte, dass eine solche
Kontinuität heutzutage in anderen
Unternehmen eine Seltenheit sei
und die Stärke der GMHütte ausmache: „Die Georgsmarienhütte
ist fest in der Region verankert.
Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stammen aus Familien, in
denen bereits Vater und Großvater
auf der Hütte gearbeitet haben.“
„Diese enge Verbundenheit“,
so Arbeitsdirektor Osterheider,
„mit ihren langen Dienstzeiten
und ihrer Kontinuität prägt auch
unsere Personalstruktur.“ Es freue
glück auf · 3/2011.......... 12
ihn, heute mit dieser geballten
langjährigen Arbeitserfahrung ins
Gespräch zu kommen. Solch eine
lange Betriebszugehörigkeit werde
in der Arbeitswelt von morgen die
Ausnahme bleiben. Osterheider:
„Darum ist die innere Verbundenheit mit dem Unternehmen ein
enorm wichtiger Faktor.“
Nachdem Betriebsratsvorsitzender und Arbeitsdirektor den Jubilaren gratuliert hatten, konnten
sie sich am Buffet in der SamburuLodge stärken und danach in kleinen Gruppen mit Zoo-Guides auf
eine Safari durch die afrikanische
Steppenlandschaft begeben.
mw
Foto: vl
Gruppierten sich um einen wesentlich älteren „Kollegen“: Die 66 Jubilare vor dem Triceratops zusammen mit dem Betriebsratsvorsitzenden Ludwig Sandkämper und Arbeitsdirektor Felix Osterheider.
STAHL
24 Stunden um den Alfsee
Rosenkohl? Igittigitt!
GMHütte · Fast 400 Mountainbiker auf der 9,1 km langen Rundstrecke
GMHütte · Kinder auf dem Ernährungsparcours
tation der Veranstaltung gesorgt
haben! Sehr gerne bin ich beim
nächsten Mal wieder dabei.
Werksfoto
Voller Körpereinsatz: Die Teilnehmer beim 24-Stunden-Rennen waren auf der
anspruchsvollen Strecke gefordert.
Das Rühren der Werbetrommel
hatte sich gelohnt: Insgesamt 23
mutige Mountainbiker und eine
mutige Mountainbikerin fanden sich am Alfsee ein – allesamt
Mitarbeiter von GMH ütte, BGG
und GMH Systems. Aufgeteilt in
4er- und 8er-Teams starteten sie
in das 24-Stunden-Rennen. Immer jeweils ein Fahrer pro Team
war unterwegs und absolvierte je nach Absprache zwischen
ein und drei Runden. Auch zwischen den Runden hatte sich
das GMH ütte-Orgateam um alles gekümmert, beispielsweise
um große Zelte mit Verpflegung
und Schlafmöglichkeiten sowie
Strategiebesprechungen beim
gemeinsamen Grillen. Hier das
Rennen aus der Sicht einiger Fahrer:
Nikolas Hülsmann (GMH Systems):
Als Feldhockey-Spieler war ich konditionell gut vorbereitet, dennoch
war die Beanspruchung enorm.
Während ich mich die ersten Runden an das Sportgerät noch gewöhnen musste (inklusive Sturz!), habe ich mich gegen Abend richtig
wohl auf dem Rad gefühlt. Meine
Muskeln waren zum Teil übersäuert – was sich am nächsten Mor-
gen bemerkbar machte. Im Endeffekt war die Muskulatur aber noch
frisch. Der Po war der ausschlaggebende Punkt :–). Trotz Radlerhose
hatte mich als Nicht-Radfahrer der
Schmerz gepackt. Die letzten Stunden musste ich entsprechend auf
die Zähne beißen. Beim regenerativen Laufen am nächsten Tag war
die Muskulatur noch taub, der Po
erstaunlicherweise wieder regeneriert :–). Alles in allem hat es viel
Spaß gemacht und mich motiviert,
wieder teilzunehmen. Vielleicht
sogar als 2er-Gruppe. Die Organisation seitens der GMH ütte hat vollends überzeugt. Mich als „Außenstehender“ (GMH Systems) hat das
Event ein wenig näher an die Mitarbeiter der Gruppe gebracht. Das
nennt man Integration!
Thomas Wurm (Stahlwerk): Für
mich war mein erstes MTB -Rennen
eine tolle Erfahrung. Ich konnte
meine eigenen sportlichen Möglichkeiten (und Grenzen) austesten. Das Ganze hat viel Spaß gemacht, und es herrschte eine tolle
Atmosphäre! Vielen Dank an die
GMH ütte fürs Sponsoring und vor
allem an alle Helfer, die für eine
perfekte Organisation, Unterbringung, Verpflegung und Dokumen-
Stefan Rolf (Logistik): Ich habe
diesen Tag als große Herausforderung angesehen, die Grenzen
meiner körperlichen Leistungsfähigkeit auszutesten. Der Tag war
anstrengend, und ich war sehr
angespannt bei den ersten beiden
Törns. Danach kamen das Vergnügen – und die Müdigkeit. Die
Nacht war besser, als ich mir das
vorgestellt hatte, und die Müdigkeit hielt sich zu diesem Zeitpunkt
in Grenzen. Die Erschöpfung kam
dann in den Morgenstunden, wo
ich die Zähne zusammenbeißen
musste. Gänsehaut bekam ich immer dann, wenn ich über Start/Ziel
gefahren bin und die Zuschauer
uns weiter angefeuert haben. Einen
weiteren emotionalen Moment erlebte ich, als ich die 24 Stunden
hinter mir hatte. Geschafft! Unser
Team hat gut funktioniert, und
die Wechsel haben reibungslos
geklappt. Nach drei Runden, also
etwa 27 km, haben wir gewechselt. Unser Viererteam ist weitestgehend von Unfällen oder Pannen
verschont geblieben.
Christian Bloom (BGG ): Das AlfseeRadrennen war meine Premiere auf
einem Mountainbike, bin ich doch
sonst nur mit dem Rennrad unterwegs. Besondere schwierig war, die
richtige Fahrtechnik zu finden,
wenn es steil bergauf ging. Aber
das gelang im Laufe des Rennens
zunehmend besser. Der Gegenwind machte dem Surfparadies
Alfsee alle Ehre und so waren die
Runden, die mir am meisten Spaß
gemacht haben, die beiden nachts
um 2 Uhr, wo es geregnet hat, aber
der Wind weg war. Highlight war
auch das Kinderrennen am Sonntag, bei dem meine beiden Jungs
richtig gut mitgemischt haben. Als
Orgateam-Mitglied war ich besonders froh, dass alle 24 Fahrer/-innen heile und gesund angekommen sind und trotz der Strapazen
Spaß an der Sache hatten.
Foto: Andrea Busch
Während der Ferienbetreuung lernten die Kinder viel Neues zum Thema Ernährung.
W
ährend Mama und Papa arbeiten, sind Schulkinder in der
Ferienbetreuung der Stadt Georgsmarienhütte gut untergebracht. So
auch in diesem Jahr: Über 60 Kinder verbrachten einen Teil ihrer
Ferien mit Spiel, Sport und einem
abwechslungsreichen Programm.
Einen Programmpunkt steuerte, wie bereits in den Herbstferien
2010, die GMHütte bei: einen Ernährungsparcours. Was ist gesund
und was darf ich nicht so häufig
essen? Schmeckt rosa Joghurt automatisch nach Erdbeere? Wie fühlt
sich die Oberfläche eines Pfirsichs
an? Antworten darauf konnten die
Kinder gemeinsam mit dem Team
Gesundheit erforschen.
Beispielsweise wenn es darum
ging, rotem, grünem und gelbem
Joghurt eine Geschmacksrichtung
zuzuordnen. Dass die Lebensmittelindustrie den Verbraucher
manchmal an der Nase herumführt
und Farb- und Geschmacksstoffe
benutzt, konnten die Kinder kaum
glauben.
Der Ernährungsparcours ging
weiter durch die Stationen riechen,
fühlen und hören. Hierbei sollten
die Kinder zum Beispiel Gewürze
und Kräuter am Geruch erkennen
oder in einer Box verstecktes Obst
und Gemüse ertasten.
Besonders engagiert waren sie
bei der gemeinsamen Errichtung
einer Lebensmittelpyramide. Sie
verdeutlichte, wie viel Getränke (Wasser, Tee und Fruchtsaft),
Obst und Gemüse, Kohlenhydrate,
Milchprodukte, Fleisch und Fette der Körper am Tag braucht und
dass Pommes, Chips und Gummibärchen nicht verboten, aber nur
in kleinen Mengen erlaubt sind.
Karten mit Abbildungen von
Kaffee, Bananen, Kiwi, Sahnetorte,
Fleisch, Nüssen und weiteren Nahrungsmitteln ordneten die Kinder
gemeinsam zu. Dabei erfuhren sie
jede Menge Interessantes über die
sonst so langweiligen Dinge aus
Einkaufskorb, Kühlschrank und
Obstkorb:
Die Paprika ist z. B. eine wahre
Vitaminbombe. Nüsse müssen aufgrund ihres hohen Fettgehaltes in
die Kategorie Fette und Öle eingeordnet werden. Butter wird aus
Milch, Margarine aus Ölen hergestellt. Die bunte Lebensmittelpyramide soll den Kindern helfen, sich
im Alltag fit und gesund zu halten.
In einer Sache waren sich
die Kinder einig: Rosenkohl
mag zwar sehr gesund sein,
erntete aber ein vielstimmiges
„Iiiiiiiiiiiiigittt“ von der Gruppe.
Als Erinnerung an die aufregende
und lehrreiche Stunde erhielt jedes
Kind einen ganz persönlichen
Ernähungsführerschein.
Andrea Busch
AZUBI-ECKE
Foto: Peter Leimbrink
Foto: vl
Auszubildende der GMHütte haben ihre Ausbildung erfolginsgesamt 32 Jugendliche begann jetzt bei der
Freispruch. Acht
Ausbildungsstart. Für
reich beendet. Bei einem gemeinsamen Frühstück haben ihnen
GMH ütte ein neuer Lebensabschnitt: Denn drei
Arbeitsdirektor Felix Osterheider, Ludwig Sandkämper (Betriebsratsvorsitzender) und Christian
Bloom (Leiter der Aus- und Weiterbildung) ihre Abschlussurkunden überreicht. Danach ging
es zur Kartbahn nach Emsbüren. Von links: Christopher Flore (Industriekaufmann), Michael
Beermann (Elektroniker für Betriebstechnik), Tim Pörtner (Chemielaborant), Marc Walkenhorst
(Industriekaufmann), Jan-Hendrik Schulz (Industriemechaniker), Marco Debrecht (Industriemechaniker), Tobias Schoo (Industriemechaniker) und Hendrik Behrends (Teilezurichter).
Linda Becker
junge Frauen und 29 junge Männer haben im Stahlwerk ihre Ausbildung begonnen und werden an Werkbank und Schulbank einen Beruf erlernen. Das Ausbildungsspektrum ist wie immer
breit. So sind unter den neuen Auszubildenden vier Industriemechaniker Instandhaltung, zehn
Industriemechaniker Produktionstechnik, vier Mechatroniker, drei Zerspanungsmechaniker, vier
Elektroniker, ein Chemielaborant, drei Industriekaufleute, zwei Bachelors of Engineering und ein
Bachelor of Arts Betriebswirtschaft.
mw
glück auf · 3/2011.......... 13
STAHL
Familienfest 2011
GMHütte · Die diesjährigen Betriebsferien der GMHütte endeten mit einem großen Familienfest.
Nicht nur die Mitarbeiter/-innen mit Partner waren eingeladen, sondern auch deren Kinder.
O’zapft is: Freibier für alle!
Dr. Felix Osterheider sticht
gekonnt das Fass an.
Drei links oben, drei rechts unten: Ob der wohl reingeht? Fußball-Training mit dem ehemaligen VfL-Osnabrück-Spieler Joe Enochs an der Torwand.
das Bier floss in die Gläser, die er privat. Daher hatte sich Reimund
gerne an die umstehenden Kolle- Laermann (Energiemanagement)
eine weitere Attraktion einfallen
gen verteilte.
Auch in diesem Jahr gab es eine lassen. Zusammen mit seinen MitSpicken erlaubt! Beim Energiesparquiz wurden diverse Energie-Verbrauchsdaten der GMHütte abgefragt (von links nach rechts): Walter Frenkel und Holger Vandrey (beide Energiemanagement) sowie Yüksel Ünal und Dimce Petkoski (beide Stahlwerk).
Tombola, deren Erlös für arbeitern und Vertretern der Stadtdie Stiftung Stahlwerk werke Georgsmarienhütte präGeorgsmarienhütte be- sentierte er ein Energiesparquiz.
Rechts: Oh, der Hauptpreis!
Marion Wientke hatte das richtige
stimmt war. Die Lose zu Wer die Antworten zum EnergieLos gezogen und einen Reisegut2 Euro pro Stück waren Verbrauch der GMH ütte wusste,
schein über 600 Euro gewonnen.
äußerst begehrt, lange konnte attraktive Preise gewinnen:
Schlangen bildeten sich einen Tag mit Elektrofahrrädern
vor der Verkaufsstelle. der Stadtwerke Georgsmarienhütass die Produktion
Die Geschäftsführer, te, einen Sauna- oder Schwimmnoch nicht wieder andie den Verkauf über- badbesuch, G M H ütte-Saunatügelaufen war, hatte einen
nommen hatten, kamen cher, ein Energiemessgerät, einen
großen Vorteil: In diesem
richtig ins Schwitzen.
Jahr konnten alle BetriebsEisgutschein oder einen USB -Stick.
Dieses Mal gab es vieangehörigen am BetriebsDie IG Metall unterstützt die
le, auch kleinere Preise. bundesweite Kampagne „Respekt
fest teilnehmen. Und so
Zu gewinnen gab es bei- gegen Rassismus und Fremdenwaren etwa 1.700 Erwachspielsweise Kartenspiele, feindlichkeit“ – und machte mit
sene und ihre fast 500 KinT-Shirts, Fan-Shop-Arti- Aktionen darauf aufmerksam. So
der der Einladung gefolgt.
kel, Gutscheine zum Eis- hatte man auch den ehemaligen
Ab 15 Uhr füllte sich
essen oder für die Wald- VfL-Osnabrück-Spieler Joe Enochs
der Festplatz. Die Organibühne oder die örtliche eingeladen. Gekonnt zeigte er an
satoren hatten ein vielseitiges ProBuchhandlung, digitale der Torwand den kleinen Fußbalgramm besonders für die Kinder
Bilderrahmen, Kaffee- lern, wie sie ihre Trefferquote ervorbereitet. In einem großen Zelt
Kinderschminken: Bin ich nicht schick?
maschinen, Sportgeräte, höhen können.
hatten sie die Qual der Wahl und
Wii-Spiele und ein Fahrkonnten sich zwischen GlücksradNeben einem DJ sorgte am
rad. Hauptpreis war ein Reisegut- Nachmittag die Tanzgruppe um
drehen, Hüpfburg, Kinderschminschein über 600 Euro.
ken, Balancieren auf einem DrahtSandra Schweer für schwungvolle
Energie und Energiesparen ist Abwechslung.
seil, Spielen für die Kleinsten, Wiiein wichtiges Thema, im Werk und
Animation und Torwandschießen
vl
entscheiden. Betreut wurden sie
dabei von professionellen KinderUnterhaltern, der BKK und „Marie’s Hütte“.
Den Anfang machten „Frank
und seine Freunde“ mit stimmungsvollen Kinderliedern, die
zum Mitsingen und Bewegen anregten. Ein riesiger Sandhaufen vor
dem Zelt mit allerlei Förmchen,
Schaufeln, Eimern, Plastikautos
und weiterem Zubehör lockte die
jüngsten Besucher an. Ebenso begehrt waren die „Rollen-Rutsche“
und die IG-Metall-Luftballon-Aktion. Die Verkehrswacht war gleich
zweifach vertreten: mit einem Geschicklichkeitsfahren für die Kinder
Foto: vl
und einem Sehtest für die Älteren.
So viel Bewegung und Action
machen hungrig. Wie bei einer
Reißenden Absatz fanden auf dem FamilienKirmes standen überall auf dem
fest auch die Lose der Tombola zugunsten der
Festplatz verteilt Buden, an denen
Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte. Verkauft wurden die potenziellen
sich jeder Besucher nach HerzensGlücksbringer von Mitgliedern der Geschäftsführung und des Betriebslust Brat- oder Currywurst, Pomrates, die rund 6.000 Euro „erwirtschaften“ konnten. Michael Rottmann
mes, Steakbrötchen, Gyros, Pizza,
(Mitte) – er ist Vorsitzender des Sozialausschusses des Betriebsrates und
Crepes oder Erfrischungen holen
damit Mitorganisator des Betriebsfestes – übergab jetzt das Geld an
konnte. Den Fassanstich im zweiHermann Cordes (Vorstandsvorsitzender der Stiftung) und Beate-Maria
ten Festzelt nahm Arbeitsdirektor
Zimmermann (Geschäftsführerin der Stiftung).
Felix Osterheider persönlich in die
mw
Hand. Nur wenige Schläge – und Zwei Liegen, eine Meinung: Der Rummel hier kann uns gestohlen bleiben!
Fotos: vl
D
Tombola. glück auf · 3/2011.......... 14
STAHL
Tüfteln in der Bionik-Werkstatt
8- bis 12-Jährige beschäftigen sich mit dem Erfindungsreichtum der Natur.
Foto: Botanischer Garten
Kinder bewundern Lotusblätter und deren Fähigkeit, Wasser abperlen zu lassen. Im
Hintergrund freuen sich über die Entdeckerlust der Kinder (von links nach rechts):
Dr. Beate-Maria Zimmermann (Geschäftsführerin der Stiftung) und Reinhard Sliwka
(2. Vorsitzender des Freundeskreises des Botanischen Gartens).
B
undesweit organisierten die
Botanischen Gärten eine Woche
zum Thema „Was die Technik von
Pflanzen lernen kann“. Auch die
Grüne Schule des Botanischen Gartens in Osnabrück nahm daran teil.
Und so konnten in diesem Sommer
8- bis 12-jährige Jungen und Mädchen dem Erfindungsreichtum der
Natur eine Woche lang auf die Spur
kommen.
Das Thema Bionik – zusammengesetzt aus Biologie und Technik
– ist für die Grüne Schule allerdings
kein Neuland. Denn seit 2009 steht
Jugendlichen deren BIONIK -Werk-
statt offen: „Botanik für alle – Zurück
zur Natur: ein integrativer Ansatz für
Kinder.“ Das Projekt wird von der
Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte seit 2009 über einen Zeitraum
von drei Jahren mit gut 74.000 Euro
gefördert. Mit dem Engagement will
man dazu beitragen, vermehrt Kinder und Jugendliche für die Natur zu
sensibilisieren.
Aber worum geht es bei BIONIK
und dem Aktionsprogramm? Es geht
um Erfindungen bzw. technische
Anwendungen, bei denen die Natur
Pate gestanden hat. Das Aktionsprogramm ermöglichte beispiels-
weise den Kindern, in einfachen
Experimenten den Lotuseffekt zu
untersuchen. Schließlich gibt es
selbstreinigende Glasdächer, die
nach dem Vorbild eines Lotusblattes
funktionieren.
An einer anderen Station konnten
sie Flieger basteln, um den Ideenreichtum der Natur bei der Verbreitung von Früchten und Samen
zu entdecken (Wer kennt sie nicht,
die „Schirmchenflieger-Früchte“ des
Löwenzahns?). Die Frage „Warum
haben Blätter Falten?“ thematisierte
eine weitere Station. Dort konnten
verschiedene Falttechniken ausprobiert werden, um zu sehen, welche
Funktionen sie im Pflanzenreich
übernehmen.
In allen Experimenten ging es
darum, den Kindern zu vermitteln,
dass die Pflanzen zwar als Vorbild
dienen, aber das fertige, technische
Produkt nie eine Kopie darstellt,
sondern durch eine Menge tüftelnde Wissenschaftler entwickelt wird.
Bionik ist dementsprechend ein
durch die Natur angeregtes „Neuerfinden“.
Die Erfahrungen des Projektes
und der Grünen Schule zeigen:
Gerade über die „Hintertür der
Technik“ kann es gelingen, Kinder
und Jugendliche, die wenig mit
Natur in Berührung kommen, für die
Pflanzenwelt zu interessieren. Das
Interesse an der BIONIK-Werkstatt
der Grünen Schule, an der 25 Kinder
pro Nachmittag teilnehmen können,
ist groß: Das Telefon für Anmeldungen steht nicht still.
mw
Foto: Julia Lietmeyer
Stiftung Stahlwerk GeorgsMittagsimbiss. Die
marienhütte hat mit 2.800 Euro
die Renovierung des Betreuungsraumes der Marienschule finanziert. Als
kleines Dankeschön lud man Beate-Maria Zimmermann (Geschäftsführerin der Stiftung) und ihre Mitarbeiterin Heike Siebert zum Mittagsimbiss.
Dort wurden sie von Marcel, Kevin, Gianluca, Alisa, Florim, Kevin und
Jonny freudig begrüßt. In der Marienschule werden zurzeit sieben Kinder
mit sozial problematischem Hintergrund direkt nach dem Schulunterricht
betreut. Es wird versucht, den Kindern eine positive Einstellung zur Schule
und zum Lernen zu vermitteln. Jeden Mittag kocht ihnen Birgit Schröder
(pädagogische Mitarbeiterin) zunächst ein leckeres Essen und betreut sie
anschließend bei den Hausaufgaben. Zum Imbiss gab es dieses Mal unter
anderem Rohkost, Dip, kleine Würstchen und Frikadellen. Die Kinder
waren neugierig auf die Mittagsgäste und total aufgeschlossen, sodass
sich muntere Gespräche ergaben. Beate-Maria Zimmermann: „Es war eine
wahre Freude zu sehen, wie sinnvoll dieses Geld angelegt ist.“ Fühlten
sich in der freundlich-hellen Atmosphäre der renovierten Räume und im
Kreis der Kinder sichtlich wohl (von links): Heike Siebert und Beate-Maria
Zimmermann.
Heike Siebert
„Schätze in den Köpfen heben“ Not in Japan lindern
Netzwerktagung in der Katholischen Landvolkhochschule Oesede
D
ie Bildungslandschaft in Georgsmarienhütte ist vielschichtig.
Um sie transparenter zu machen,
hatte die Katholische Landvolkhochschule Oesede (KLVHS ) die Idee, die
Akteure zusammenzubringen. Und
so luden KLVHS , Stadt Georgsmarienhütte und Bildungsbüro Georgsmarienhütte des Landkreises Osnabrück gemeinsam zur Netzwerktagung. Die Fachtagung bot den
80 Teilnehmern eine ideale Plattform, ihre Arbeit vorzustellen,
Kooperationen anzubahnen und
Netzwerke aufzubauen.
„Unsere Region hat keine
Bodenschätze, aber wir können die
Schätze in den Köpfen und Händen
der Menschen heben“, verdeutlichte Kreisrat Matthias Selle die
Bedeutung einer funktionierenden
Bildungslandschaft. Entscheidend
sei, so der Georgsmarienhüttener
Bürgermeister Heinz Lunte, dass
Kindergärten und Schulen mit
Wirtschaft, Kirchen, Verbänden
und Vereinen zusammenfänden:
„Die Bildungsakteure in Georgsmarienhütte haben bereits viele tolle
Einzelleistungen hervorgebracht.
Gemeinsam kann noch mehr
erreicht werden.“
Nach einem fachlichen Einstieg
von Hermann Cordes (Vorsitzender
der Stiftung Stahlwerk Georgsma-
rienhütte) und Claudia Solzbacher
(Universität Osnabrück) ging es auf
sechs gleichzeitig laufenden „Themeninseln“ um unterschiedliche
Bildungsfragen. Und so diskutierte
man beispielsweise Elternarbeit
und Bildungspartnerschaften mit
Eltern, Kooperationen mit Unternehmen oder auch die Gestaltung
von Bildungsübergängen. Auf vielen
Themeninseln entstand zudem der
10.000 Euro für erdbebenzerstörtes Kinderheim
Wunsch, die Zusammenarbeit am
Runden Tisch fortzusetzen.
Die Ergebnisse der Fachtagung
werden nun von Landvolkhochschule, der Stadt Georgsmarienhütte
und dem Landkreis-Projekt „Lernen
vor Ort“ ausgewertet. Anschließend
will man den Netzwerkern konkrete
Vorschläge für eine weitere Zusammenarbeit unterbreiten.
bmz
Foto: vl
Spendenübergabe (von links nach rechts): Ingo Schulte (Dieckerhoff Guss), Dr. BeateMaria Zimmermann (Geschäftsführung Stiftung), Schwester M. Magdalena (Missionsprokuratur in Thuine), Schwester Eva-Maria (Schulleiterin BBS im Marienheim) und
Sadi Demir (Betriebsrat Dieckerhoff Guss).
B
Foto: MaßArbeit
Fördern die Bildungslandschaft in Georgsmarienhütte (von links nach rechts): Hermann Cordes (Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte), Wilfried Gillmann (Niedersächsische Landesschulbehörde), Johannes Buß (Katholische Landvolkhochschule Oesede),
Ann-Kristin Lemme (Bildungsbüro Georgsmarienhütte), Prof. Claudia Solzbacher
(Universität Osnabrück), Bürgermeister Heinz Lunte und Idrisia Hamza (Bildungsbüro
Georgsmarienhütte).
glück auf · 3/2011.......... 15
ei dem Erdbeben in Japan wurde
auch das Kinderheim Yamanome in der Stadt Ichinoseki schwer
beschädigt. Geführt wird es von
Schwestern der Thuiner Franziskanerinnen vom hl. Märtyrer Georg.
Um einen Neuaufbau zu ermöglichen, übergab die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte 10.000
Euro an den Orden. Der Kontakt
war über Schwester Eva-Maria vom
Marienheim in Osnabrück-Sutthausen zustande gekommen. 3.000
Euro spendete die Stiftung, 3.000
Euro sammelte die Belegschaft von
Dieckerhoff Guss (auf Initiative des
Betriebsratsvorsitzenden Sadi Demir)
und 4.000 Euro gab die GMH-Holding dazu. „Die Spende“, erklärte
Missionsleiterin Schwester Magdalena bei der Übergabe, „ist ein
guter Grundstein für den Neuaufbau
unseres Kinderheims. Derzeit leben
die 60 Kinder noch in der Turnhalle.
Ziel ist es, für sie ein neues, erdbebensicheres und zukunftsorientiertes
Kinderheim zu errichten.
pkm
STAHL
Roadshow wirbt für attraktive
Ausbildungs- und Arbeitsplätze
„Kraft.
Das Murtal“
STJ · Im Murtal finden Menschen neben einem wunderschönen Flecken Erde auch ausgesprochen
interessante Arbeitgeber und ein attraktives Arbeitsumfeld – nicht zuletzt dank der Initiative „Kraft. Das
Murtal“. Dort hat sich auch Stahl Judenburg stark engagiert.
E
s ist beinahe jeder zweite
Arbeitsplatz in der Region, den
die Industrie oder die produzierende Wirtschaft stellen. Aber trotz attraktiver Arbeits- und Ausbildungsplätze fällt es deren Unternehmen
schwer, neue Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter zu gewinnen – vom
Lehrling bis hin zur Führungskraft.
Diese Personalknappheit mindert
ihre Chance auf weiteres Wachstum.
Die Initiative „Kraft. Das Murtal“ hat deshalb das Projekt „Attraktiver Arbeitgeber“ aus der Taufe gehoben. Es will den Menschen
in der Region Perspektiven für die
Jobsuche aufzeigen und Akzente
setzen, um Mitarbeiter einfacher
zu gewinnen und an sich zu binden.
Im Mittelpunkt der Aktion steht
eine Roadshow, die an Schulen,
Universitäten und Fachhochschulen „gastieren“ wird. Ab Herbst
2011 soll die Show die Region präsentieren und die damit verbundenen Jobchancen kommunizieren.
Zielgruppe der Aktion sind Schüler/-innen ab 15, Maturanten/-innen (Abiturienten), Studenten/-innen und Uni-Absolventen/-innen,
potenzielle Mitarbeiter mit Berufserfahrung und natürlich die derzeitigen Mitarbeiter/-innen.
Aber es wird nicht nur um Informationen gehen. Es werden
auch „Kraft-Praktika“ vergeben,
in denen Schüler/-innen, Matu-
Foto: Georg Ott/go-art
„Kraft. Das Murtal“: Vertreter der Unternehmen und Partnerorganisationen.
ranten/-innen oder auch Studenten/-innen gleich mehrere Unternehmen der Region kennenlernen
können. Gleiches gilt – wenn auch
in intensiverer Form und für eine
andere Zielgruppe – für das „KraftPraxisjahr“. Hier haben speziell
Uni-Absolventen die Chance, als
Berufseinsteiger mehrere Unternehmen kennenzulernen. Und die
derzeitig Beschäftigten dürfen sich
über einen „Kraft-Pass“ freuen, der
sich als Beitrag zur Gesundheitsförderung versteht. Mit ihm bekommt
man Vergünstigungen für Therme,
Fitnessstudio oder Skigebiet.
Um diese Aktion vorzubereiten, hatte man sich im Vorfeld
lange damit beschäftigt, wie man
als Unternehmen noch attraktiver
werden könnte. Leitfragen waren
dabei: „Wie sehen sich die KraftPartner als attraktiver Arbeitgeber?
Wie können die Unternehmen
voneinander lernen? Wie definieren Mitarbeiter/-innen einen
Arbeitsplatz, an dem sie zufrieden
sein können? Wie lässt sich die Zu-
Perfekter Wissenstransfer
mitten in der Wirtschaftskrise
STJ · Abschluss der SAP -Implementierung ebnet Stahlwerk den Weg zu einer
effizienten Datenverarbeitung – und liefert der GMH Gruppe einen weiteren
Baustein hin zur integrierten GMH-EDV -Welt.
M
itten in der schweren Wirtschaftskrise Anfang 2009 hatte die Geschäftsführung der Stahl
Judenburg die Entscheidung getroffen, die SAP -Einführung zu
Ende zu bringen. Einerseits war
„JUPIS “ (siehe Kasten) in die Jahre
gekommen und nur schwer weiterzuentwickeln. Andererseits hatte
die GMH -Holding immer wieder
ihre „Töchter“ aufgefordert, mit
SAP zu arbeiten, um eine Vernetzung untereinander zu fördern.
Der Zeitpunkt schien trotz oder
vor allem wegen der Wirtschaftskrise gut gewählt. Denn Auftragslage bzw. Produktionsauslastung waren niedrig. So konnte das Projektteam besser „freigespielt“ werden.
Diese Spielräume kamen auch
zwei langjährigen Mitarbeitern der
Arbeitsvorbereitung/Produktionsplanung bzw. der Betriebsabrechnung zugute, die altersbedingt ausschieden. So konnten sie ihr Expertenwissen mit der gebotenen Ruhe
und Gründlichkeit in das Projekt
einfließen lassen. Dies sicherte den
Judenburgern eine ordnungsgemäße Weitergabe aller Detailinformationen an die nächste Generation.
Das Projekt begann mit einer
Analyse aller Geschäftsprozesse.
Die wurden dann von der GMH
Systems in SAP abgebildet und
vom Key-User-Team der Stahl Judenburg auf „Einsatztauglichkeit“
getestet. Als problematisch erwies
sich nur die Übernahme der Daten
aus dem Vorsystem. Der Einsatz
aller ermöglichte, die üblichen
Anlaufschwierigkeiten rasch zu
beheben und es stellte sich ein
stabiler Systembetrieb ein. Die
Komplexität der Abläufe in Judenburg und die hohe Motivation
der Mitarbeiter stellt SAP immer
wieder vor neue Herausforderungen – und die GMH Systems vor
neue Aufgaben. Mit dem Wechsel
auf SAP ERP ist Stahl Judenburg
optimal in das SAP -System der
Holding integriert und für künftige Aufgaben bestens vorbereitet.
Peter Reiter
SAP statt JUPIS
20 Jahre lange arbeitete Stahl Judenburg mit JUPIS (JUdenburger
Produktions Informations System) – ein über die Jahre hinweg
entwickeltes System. Abgelöst wurde es von der SAP -Software ERP
(Enterprise-Resource-Planning). Die Module FI (Finanzwesen), CO
(Controlling) und MM (Materialwirtschaft) waren bereits davor im Einsatz.
Sie wurden jetzt mit den Modulen SD (Vertrieb), PP (Produktionsplanung
und -steuerung) und QM (Qualitätsmanagement) integriert.
glück auf · 3/2011.......... 16
friedenheit mit dem Arbeitsplatz
noch steigern?“
„Wie viel Potenzial in den regionalen Unternehmen steckt – egal
ob klein oder groß –, das wissen
nicht nur die Kunden, sondern
auch die rund 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, erklärte stolz
Ewald Thaller, Leiter des Projekts
„Attraktiver Arbeitgeber“. Bleibt zu
hoffen, dass auch die Nachwuchskräfte diese Vorteile erkennen.
„Kraft. Das Murtal“ ist eine Initiative der Industrie und produzierenden Wirtschaft und zählt aktuell
52 Partner. Die „Kraft-Betriebe“
zeichnen sich besonders aus durch
ihre vielfältigen Maßnahmen zur
Mitarbeiter- und Gesundheitsförderung, durch Innovationsfreude
sowie durch soziales und internationales Engagement. Ein Beispiel
dafür ist die Gesundheitsvorsorge
am Arbeitsplatz, die immer mehr
an Bedeutung gewinnt. Einer ihrer
Kernaspekte ist die Vermeidung
von Arbeitsunfällen. Die Firma
Wuppermann löst diese Aufgabe
mit monatlichen Sicherheits-Workshops. Die VAE Eisenbahnsysteme hat sich mit ihrem breiten
Angebot von Sicherheits- und
Gesundheitsmaßnahmen – von
Stressmanagement über Raucherentwöhnung – einen „European
Good Practice Award“ geholt.
Ebenfalls stolzer Preisträger ist
Stahl Judenburg. Das Unternehmen wurde jüngst mit dem
steirischen Gesundheitspreis „Fit
im Job“ ausgezeichnet. Aber auch
andere Felder werden beackert.
So haben die Stadtwerke Judenburg vom Bundesministerium
für Wirtschaft, Forschung und
Innovation für ihr starkes Engagement die Auszeichnung als bester
Lehrbetrieb erhalten. Und mit
individuellen Arbeitszeitmodellen
geht die IBS Austria besonders auf
die Bedürfnisse der Lebens- und
Familienplanung ein. „Eine Aufzählung aller exzellenten Beispiele
aus den Unternehmen, von denen
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter profitieren können, ist
fast unmöglich“, freut sich Heinz
Bartelmuss, Sprecher der Initiative
„Kraft. Das Murtal“.
Klaus Seybold
Bosch-Gruppe will nur mit LieferanVorzüglich. Die
ten zusammenarbeiten, die überdurchschnittlich kompetent und leistungsfähig sind. Teil ihres Lieferantenmanagements ist deshalb das sogenannte Preferred-Supplier-Konzept
(eingedeutscht: Bevorzugter-Lieferant-Konzept), mit dem sie dieses Ziel
erreichen will. Es ist ein Beurteilungssystem, mit dem auf Grundlage
anspruchsvoller Kriterien permanent die Zulieferer des Unternehmens
bewertet und ausgewählt werden. Die Stahl Judenburg wurde bereits
2008 in einem formellen Schreiben informiert, dass man als „Preferred
Supplier“ im GPMT -Stahl (Global Purchasing Material Steel) eingestuft
worden ist. Gleichzeitig hat man die Judenburger aufgefordert,
einen Standard-Rahmenvertrag zu unterschreiben
– eine Voraussetzung dafür, um auch
künftig im auserwählten
Kreis der bevorzugten BoschLieferanten
berücksichtigt zu
werden. Zwei Jahre
hat es dann gedauert, ein Regelwerk
zu schaffen, das am
Ende beide Seiten
akzeptieren konnten.
Es regelt unter anderem alle kaufmännischen, logistischen und
rechtlichen Belange, die
Stahl Judenburg erfüllen
muss, um Vorzugslieferant zu bleiben. Der
Aufwand hat sich gelohnt:
Den Judenburgern wurde
nicht nur 2010, sondern
auch wieder vor Kurzem für
2011 der Status „Preferred
Supplier“ zugesprochen.
Gerhard Diewald
STAHL
Foto: Traugott Hofer
Mitarbeiterbefragung für
Guten Appetit. Eine
das Betriebliche Gesundheitswe-
Foto: Traugott Hofer
1:0 für Österreich. Unter
dem
findet im Herbst 2011 in Deutschland statt. Das Foto
zeigt Stahl Judenburg 1 gegen die Lehrlinge der Stahl
Judenburg bei einer spannenden Torraumszene.
Motto „… und Fußball verbindet“ veranstaltete der
Bereich Stahlverarbeitung der GMH Gruppe ein FußballWerner Steinwidder
turnier. Mit dabei waren mehrere Mannschaften der
Stahl Judenburg und der Metallverarbeitung Ostalb
(MVO). Insgesamt 60 Spieler – vom Azubi bis zum
Geschäftsführer – konnten ihr Können bei einem Turnier zeigen, das von Einsatz und Fairness geprägt war.
So gab es erfreulicherweise keine Verletzungen. Am
Ende hatten die österreichischen Mannschaften die
Nase vorn: Sieger wurde „Stahl Judenburg 2“, Platz
zwei belegten die hervorragenden Azubis der Stahl
Judenburg, Platz drei sicherte sich „Stahl Judenburg
1“ und Platz vier „Stahl Judenburg 3“. Schlusslichter
waren die „MVO“ und „MVO-Azubis“. Die Geschäftsführer Ewald Thaller und Niels Vieweg ehrten die
Sieger bei einem gemeinsamen Grillabend direkt am
Sportplatz. Dem Antrag auf ein „Rückspiel-Turnier“
wurde von österreichischer Seite aus stattgegeben. Es
sen hatte es an den Tag gebracht: Die Belegschaft der Stahl Judenburg
wünscht sich eine Kantine. Und da die Geschäftsführung Wünsche und
Anregungen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ernst nimmt, wurde
überlegt, wie, wann und wo man diesen Wunsch erfüllen könnte. Da kam
die Übernahme der Halle und des Büros der Firma Kogler am Standort
gerade recht – und eröffnete eine vielversprechende Perspektive. Denn
der Neuerwerb ermöglichte, eine Kantine unterzubringen. Fehlte nur
noch der geeignete Catering-Partner, den man schließlich mit dem Gasthaus Schmiedpeter fand. Alles in allem hat es nur sechs Monate gedauert,
bis es so weit war: Die Judenburg-Mitarbeiter/-innen haben nach über 50
Jahren wieder eine eigene Kantine. Heute können sie dort zwischen 11:30
und 14:45 Uhr aus zwei Menüs und acht verschiedenen Salaten wählen.
Selbstverständlich wird bei der Auswahl der Speisen großes Augenmerk
auf die Gesundheit gelegt. Die Kantine steht allen Unternehmen am
Standort offen. So nutzen bereits die Mitarbeiter/-innen der Styria Federn
GmbH das hervorragende Angebot. Schließlich weiß die Stahl
Judenburg als ein Leitbetrieb der
Werksfoto
Region, wie wichtig es ist, für seine
Belegschaft attraktiv zu bleiben.
Das kleine Foto zeigt die alte Kantine im Jahre 1950, das große Foto
die neu eröffnete Kantine.
Hans Bernhard Zäuner
AZUBI-ECKE
Kurzer Azubi-Tausch
STJ · Blick über den Tellerrand: Zuerst waren die MVO-Azubis in Judenburg
zu Gast. Jetzt waren die STJ-Azubis in Schwäbisch Gmünd zu Besuch.
Münchner Allianz-Arena Halt, um
sich das Fußballstadion anzuschauen. Um 16 Uhr schließlich checkten
die 16 Azubis und ihre beiden Ausbildner Wolfgang Pally und Heinz
Gruber im City Hotel Antik in Aalen
ein. Dort traf man sich am Abend
mit dem MVO -Lehrlingsausbildner
Jakob Deck zum Abendessen.
Am nächsten Morgen ging es
dann zur Besichtigung der MVO .
Dort wurden die Azubis um acht
Uhr von Geschäftsführer Niels Vieweg empfangen und begrüßt. Sie
überreichten ihm das Stadtwappen
von Judenburg aus Edelstahl, das sie
natürlich selbst in ihrer Lehrwerkstätte angefertigt hatten. Gedacht
war es als kleines Dankeschön für
die Einladung.
Im Besprechungszimmer erklärte Niels Vieweg den STJ -Azubis
zunächst sehr ausführlich und detailliert, welche Produkte auf welche
Weise und für welche Kunden bei
MVO produziert werden. Anschließend wurden die Azubis in Gruppen
eingeteilt und von drei MVO -Mitarbeitern durch die Produktion
geführt. Sie erklärten und zeigten
ihnen sehr eingehend Produkte und
Produktionsabläufe.
Nach dem Mittagessen gab es
noch ein Abschlussgespräch mit
Niels Vieweg. Dabei konnten die
Azubis auch ihre Eindrücke schildern
und Fragen stellen. Nach herzlicher
Verabschiedung ging es wieder
heimwärts nach Österreich.
Heinz Gruber
April machten sich die MVO Auftaktbesuch. Ende
Azubis mit Ausbildungsleiter Jakob
Foto: Wolfgang Pally
Gut angekommen: die Lehrlingsgruppe aus Österreich mit Ausbilder vor dem Hotel in Aalen.
D
ie Azubis der Metallverarbeitung
Ostalb (MVO ) hatten sich bereits Anfang des Jahres bei der Stahl
Judenburg genauer umgeschaut
(siehe „Auftaktbesuch“). Mitte Juli
starteten die Auszubildenden der
Stahl Judenburg zu einem Gegenbesuch, um bei der MVO in Schwäbisch Gmünd die Produktion unter
die Lupe zu nehmen.
Die Anreise mit dem Bus war mit
zehn Stunden zwar sehr lang, aber
auch abwechslungsreich. Denn bei
einem der Zwischenstopps machte
man auch bei den „Bayern“ in der
glück auf · 3/2011.......... 17
Deck auf den Weg nach Österreich, um Stahl Judenburg einen Besuch
abzustatten. Herzlich begrüßt wurden sie von Ausbildungsleiter Klaus
Seybold. Danach ging es in die Innenstadt von Judenburg, um Österreichs
größten Stadtturm zu besichtigen, der das modernste Kleinplanetarium
Europas beherbergt. Danach stand ein gemeinsames Abendessen mit
Firmenchef Niels Vieweg auf dem Programm. Nach Übernachtung in der
Jugendherberge ging es zur Stahl Judenburg zur Betriebsbesichtigung.
Nach einer kurzen Präsentation des Unternehmens machten sich die Azubis in zwei Gruppen auf einen Rundgang, wobei sie unter anderem das
gigantische Walzwerk und die Lehrwerkstätten besuchten. Das Walzwerk
hat es ihnen besonders angetan. Es war atemberaubend zu sehen, wie
das Rohmaterial für die MVO hergestellt wird. Nach einem gemeinsamen
Mittagessen in der Kantine der Stahl Judenburg fuhren Azubis und Ausbildungsleiter zurück nach Deutschland. Die Eindrücke ihres Besuchs werden
sie noch lange begleiten.
Tobias Grau
STAHL
Walzstraße faszinierte auch
NRW -Wirtschaftsminister
MA · Der Terminkalender eines Ministers ist meistens gut gefüllt. Deshalb
muss die zur Verfügung stehende Zeit eines Besuchs gut vorbereitet werden.
N
Foto: Studio go-art (Georg Ott)
der offiziellen Eröffnung des „Red-BullEyecatcher. Vor
Rings“ in Zeltweg konnte man die Rennstrecke zu Fuß erkunden – bei einem „Businesslauf“, an dem 952 Läufer/innen teilnahmen. Einzelläufer konnten eine oder drei Runden auf der
sehr schwierigen Strecke absolvieren, 3er- oder 2er-Gruppen (mixed oder
Team) jeweils eine Runde. Auch die Stahl Judenburg nahm daran teil, um
die „Betriebliche Gesundheit“ zu fördern. Insgesamt 23 Kolleginnen und
Kollegen liefen mit – mit hervorragenden Ergebnissen. Selbstverständlich hatte das Unternehmen seine Mitarbeiter zuvor mit wunderschönen
Sporttrikots ausgestattet. Und so fielen die Läuferinnen und Läufer nicht
nur wegen ihrer Leistung, sondern auch wegen ihres Outfits ins Auge.
Einige der Judenburg-Läufer/-innen nach dem Rennen (hintere Reihe von
links): Marisa Schriefl, Katja Gruber, Manuel Lerchbacher und Hubert
Suppan junior. Vordere Reihe von links: Edwin Hatz, Robert Knapp, Hans
Zäuner, Peter Kranz, Birgit Götschl, Helmut Flekl und Ernst Schrotter.
Hans Bernhard Zäuner
Nicht nur in Österreich bei Stahl Judenburg wird Bewegung
groß geschrieben, wie der Lauf in Zeltweg und das
Fußballturnier in Judenburg beweisen. Auch in anderen Unternehmen der
GMH Gruppe stehen im Rahmen des Gesundheitsmanagements Sport, Spiel,
Spaß und Spannung unter Kollegen auf der Tagesordnung.
q Lesen Sie hierzu auch:
Bildtexte zum Tennisturnier und zur Laufgruppe in Georgsmarienhütte
(GMH ütte), zum Brockenlauf im Harz (RAFIL ) und zum AOK -Lauf in Unna
(Walter Hundhausen)
..................................auf Seite 34 und 43
achdem ein fast minutiöser
Plan erstellt war, stand dem
Empfang von Harry Kurt Voigtsberger, NRW-Minister für Wirtschaft,
Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr, bei Mannstaedt nichts mehr
im Wege. Begleitet wurde er dabei
von Thomas Monsau (Ministerialrat und Referatsleiter).
Begrüßt wurden die Gäste unter
anderem von Peter van Hüllen und
Harald Schartau (beide GMH -Holding), die extra nach Troisdorf gekommen waren. Nachdem Mannstaedt-Geschäftsführer Dieter Wilden das Unternehmen kurz präsentiert hatte, ging es hinaus in das
Walzwerk. Über den Halbzeugplatz
führte der Weg vorbei am HD -Ofen
zur KGM -Straße. Diese zeigte sich
von ihrer besten Seite. Ein Hubmastprofil nach dem nächsten lief
unter der Fußgängerbrücke hindurch und hinterließ neben einigen schweißtreibenden Hitzewellen auch begeisterte Gesichter bei
den Zuschauern.
Harry Kurt Voigtsberger und
Thomas Monsau konnten sich
von dem Anblick der imposanten
Walzstraße kaum trennen. Egal wo
man hinsah, sprühte, zischte und
dampfte es gewaltig. Ein sicher
nicht alltäglicher Anblick für den
Minister, der seine Arbeitszeit oft
am Schreibtisch oder in Sitzungssälen verbringt.
Foto: Monika Hansen
Informationen aus erster Hand: Dieter Wilden (Zweiter von rechts) erläutert den Walzprozess (von links nach rechts): Thomas Monsau, Harry Kurt Voigtsberger und Ulrich
Hannemann (Geschäftsführer Mannstaedt).
Nach einem kurzen Blick in die
Walzendreherei trafen sich die
Gäste und Führungskräfte wieder
im Besprechungszentrum. Dort
diskutierten sie die Standortbedingungen der Stahl verarbeitenden
Industrie. Minister Voigtsberger
beantwortete dabei gerne die Fragen der Geschäftsführung und
Führungskräfte.
Als Andenken an den Besuch
bei Mannstaedt überreichte Dieter
Wilden ein Bild der Walzstraße, gemalt von Ingrid M. Schmeck. Mi-
nister Voigtsberger versprach, es an
einem besonderen Platz im Ministerium in Düsseldorf aufzuhängen,
und bedankte sich für die offenen
Worte und den beeindruckenden
Blick in die Produktion.
Der Besuch zeigte erneut: Für
Politiker und Unternehmer ist es
unabdingbar, sich regelmäßig auszutauschen. Denn von solchen
Treffen können beide Seiten profitieren, weil sie ihren Blick für die
Belange des anderen schärfen.
Sandra Moers
Foto: Armin Hans
Mitte Juli läuft im Stahlwerk Bous
Produktivität. Seit
in Zusammenarbeit mit der Firma
tec4U das Programm „Lernziel Produktivität“. Dieses Programm unterstützt die betriebliche Weiterbildung in saarländischen Unternehmen und
der europäischen Union, indem es unter anderem die Qualifizierung von
Beschäftigten finanziell fördert. Ziel ist es, Arbeitsplätze zu schaffen und
zu sichern. Das Programm fördert auch Qualifizierungsprojekte, die darauf abzielen, den Beschäftigten Kenntnisse und Fertigkeiten zu vermitteln,
die aktuell und konkret im Unternehmen benötigt werden. Dabei kommt
Schlüsselqualifikationen ein hoher Stellenwert zu. Das Stahlwerk Bous
hat sich entschlossen, an diesem Programm teilzunehmen und dadurch
neue Impulse für ihre betriebliche Weiterbildung zu setzen. Projektdauer:
Juli 2011 bis Dezember 2012. Die tec4U-Mitarbeiter Jana Petersen und
Markus Glauben begleiten dieses Programm vor Ort. Bei Weiterbildungsveranstaltungen informieren und schulen sie die verantwortlichen Mitarbeiter des Stahlwerks zum Thema Wissensvermittlung. Am Jahresende
werden das Stahlwerk Bous und tec4U das Projekt bewerten und sich
– bei positiver Entwicklung – für ein Fortführen des Programms entscheiden. Von links nach rechts: Thomas Louis (Stahlwerk Bous, Betriebsleiter
Stahlwerk), Jana Petersen (tec4U), Martin Sander (tec4U), Horst Tuillier
(Stahlwerk Bous, Leiter Personalabteilung), Markus Glauben (tec4U) und
Christian Berres (tec4U).
Jennifer Treib
Foto: Monika Hansen
neu gegründete Betriebsräte-Arbeitsgemeinschaft für die Sparte Rohstoff
Einer für alle. Die
Recycling, Stahlerzeugung und Stahlverarbeitung traf sich bei Mannstaedt
zur konstituierenden Sitzung. Diese ARGE repräsentiert etwa ein Drittel (31 Prozent) der Belegschaft und nahezu
zwei Drittel (60 Prozent) des Umsatzes der GMH Gruppe. Die Treffen sollen den Informationsaustausch innerhalb
der Sparte über die wirtschaftlichen und sozialen Angelegenheiten der Unternehmen sicherstellen. Bei ihrer ersten
Sitzung wollten die fünfzehn Betriebsratsmitglieder aus den Unternehmen der oben genannten Geschäftsbereiche einen Vorsitzenden wählen und über die zukünftige Arbeitsweise beratschlagen. Wilfried Brandebusemeyer
eröffnete als Vorsitzender der ARGE Gesamt die Sitzung mit einem Bericht des Präsidiums, bevor es unter anderem um die Wahlen ging: Horst Dederichs (Mannstaedt-Betriebsratsvorsitzender) wurde zum Vorsitzenden der
Sparten-Arbeitsgemeinschaft gewählt und Werner Glauben (Stahlwerk Bous) zu seinem Stellvertreter. Aber auch
die Informationen kamen nicht zu kurz: Mannstaedt-Geschaftsführer Dieter Wilden erläuterte den interessierten
Gästen Prozesse und Produkte des Troisdorfer Unternehmens. Vertiefende Erklärungen und einen Einblick in die
Produktion gab es danach bei einer Werksführung. Zum Abschluss stellten sich die Mitglieder der Sparten-ARGE
Rohstoff Recycling, Stahlerzeugung und Stahlverarbeitung der Fotografin zum Gruppenfoto.
Monika Hansen
glück auf · 3/2011.......... 18
STAHL
Ambitioniertes Ziel ist
eine Umsatzverdoppelung
Optimierung
mit Hindernissen
MA · Der Start der Niederlassung im Süden der USA war schwerer als
MA · Vorstraße der Feinstraße optimiert
erwartet. Doch jetzt beginnt sich die Überzeugungsarbeit auszuzahlen.
INTERVIEW
N
achdem die Mannstaedt-Werke 2006 von CORUS zur GMH
Gruppe gewechselt waren, stellte
man sofort die Weichen für eine
eigene Vertriebsniederlassung in
den USA . Bereits im Februar 2006
wurde die „Mannstaedt, Inc.“ gegründet und am 1. September ein
Büro bezogen. Standort war Atlanta im Bundesstaat Georgia, eine vitale und aufstrebende Wirtschaftsregion in den USA .
Gründe für die Ansiedlung im
„Pfirsichstaat Georgia“ waren in
erster Linie die zentrale Lage und
die hervorragende Infrastruktur.
Ein Beispiel dafür ist der internationale Flughafen HartsfieldJackson von Atlanta. Mit mehr
als 90 Millionen Passagieren ist
er das verkehrsreichste Luftdrehkreuz der Welt. Dies und die nur
sechs Stunden Zeitverschiebung
mit Deutschland machen den
Südosten der USA zu einem beliebten Standort für weitere 1.200
deutsche Unternehmen, darunter
Volkswagen,
Mercedes-Benz,
BMW , Porsche, Siemens und
Thyssen Krupp.
Viele haben Urlaub in New York,
Florida oder Kalifornien gemacht
und denken, Amerika zu kennen.
Aber dann stellt man schnell fest,
dass das Land der „unbegrenzten
Möglichkeiten“ oft ein anderes ist
– und seine ureigenen Regeln hat.
Auch Mannstaedt musste anfangs
diese Erfahrung machen. Erst nach
neun Monaten waren die meist
rechtlichen und administrativen
Hürden genommen. Und erst danach konnte man aktiv den Markt
bearbeiten.
Über fünfzig Jahre hat die Feinstraße viele Tausend Tonnen Spezialprofile in gewohnt hervorragender Mannstaedt-Qualität
produziert. Jetzt wurde es Zeit,
an entscheidender Stelle – der
Vorstraße – Verbesserungen vorzunehmen. Was sich verändert
hat, schildert Alexander Becker
(Betriebsleiter mechanische Anlagentechnik) im glückauf-Interview.
Foto: Bernd Krist
Alexander Becker
Werksfoto
Das Ergebnis hat sich 2007 und
2008 in einem konsolidierten Verkauf widergespiegelt. 2009 dann
der Rückschlag: Die in den USA
ausgelöste Weltwirtschaftskrise traf
auch die „Mannstaedt, Inc.“ sehr
hart. Folge: Die Verkaufserlöse brachen um etwa 50 Prozent ein.
2010 zeichnete sich dann eine
Erholung ab. Vor allem aber wurden diese Krisenjahre genutzt, um
den amerikanischen Markt weiterhin aktiv zu bearbeiten. Dabei
hat man den (potenziellen) Kunden auch klar gemacht, wie ernst
Mannstaedt sein Engagement in
den USA nimmt und dass seine
Verkaufsstrategie für Amerika langfristig auslegt ist.
Erste Erfolge wurden schon im
laufenden Jahr sichtbar. Dem ambitionierten Ziel, die Umsatzerlöse
in Amerika mittelfristig zu verdoppeln, sieht Mannstaedt heute zuversichtlich entgegen.
Nikola Sponar
glückauf: Worum ging es, Herr Becker, bei der Optimierung?
Alexander Becker: Um die alten
verschlissenen „Klappergerüste“.
Die Walzmannschaft musste sie in
der Vergangenheit mit gewässerten
Holzkeilen und Unterlegblechen,
hier und da, auf Maß bringen. Sie
sollten durch neue, moderne, einzeln steuerbare und einfach bedienbare Modelle ersetzt werden.
Und wir wollten die bisherige Walzenwechselzeit im selben Zug von
bisher vier Stunden deutlich reduzieren.
Wann haben Sie die Maßnahmen
umgesetzt?
Becker: Am einzig möglichen Umsetzungszeitpunkt: während des
dreiwöchigen Sommerstillstands.
So viel Zeit hatten Sie da aber auch
nicht zur Verfügung.
Becker: Das ist richtig. Es sollten
ja Motoren, Getriebe und Gerüste
erneuert werden. Der Zeitplan für
solch ein anspruchsvolles Projekt
war sehr eng gesteckt – zumal das
gesamte Engineering im Vorfeld
in der eigenen Instandhaltung abgewickelt werden sollte, also vom
Grobkonzept bis zur Detailzeichnung.
Bei wem haben Sie die Hardware bestellt?
Becker: Also die drei Duo-Gerüste des Typs P635 wurden bei Morgardshammar, einem schwedischen
Unternehmen, bestellt. Für die beiden Getriebe mit einem möglichen
Drehmoment von etwa 400.000 Nm
hatten wir es nicht ganz so weit.
Die haben wir mit einem ortsansässigen Unternehmen für Sondergetriebe, der Firma Keller, entwickelt
und dort beschafft.
Wie ging es dann weiter?
Becker: Nachdem alle Zeichnungen erstellt, alle Bestellungen
platziert und die ersten Schrecken
wegen Lieferverzögerungen überwunden waren, begann im Juli die
heiße Phase. Wir waren bestrebt,
möglichst einbaufertige Module
bereitzustellen. Deshalb haben wir
in der Instandhaltung Gerüste und
Spindelstühle auf Adapterplatten
aufgebaut und damit den Grundstein für den schnellen Auf- und
Umbau gelegt.
Aber eine Woche vor dem geplanten
Stillstandsbeginn machte Ihnen die
alte Anlage einen Strich durch die
Rechnung.
Becker: Wie zum Zeichen dafür,
dass Verbesserungen an der Feinstraße unerlässlich waren. Denn
innerhalb der heißen Vorbereitungsphase verabschiedete sich das
Getriebe des dritten Vorgerüstes,
in dem eine Getriebewelle brach.
Die Reparatur wurde trotz großer
Widrigkeiten neben dem Umbau
der Vorstraße durch die eigene Instandhaltung in perfekter Arbeitsleistung durchgeführt. Das war
aber erst der Anfang der Pechsträhne: Anderthalb Wochen später
drehte sich ein leistungsgeprüftes
und bereits montiertes neues Getriebe nicht mehr.
Diagnose?
Becker: Querriss durch das Hauptzahnrad. Also mussten wir das Getriebe demontieren, reparieren und
wieder montieren – was den ohnehin engen Zeitplan weiter durcheinanderwirbelte. Und allem Pech
zum Trotz kämpfte sich das Team
der mechanischen Anlagentechnik mit Unterstützung der Firmen
GPI und Keller durch die Ereignisse
und Widrigkeiten.
… was letzten Endes belohnt wurde.
Becker: Ende August konnten wir
mit dem „ersten Block“ das Projekt
problemlos abschließen.
Vielen Dank für das Gespräch.
Werksfoto
viel Gutes kann man an einem Tag für Afrika tun? Sehr viel, wie die
Tag für Afrika. Wie
Kooperation mit der Alfred-Delp-Realschule Niederkassel aus dem Rheinland
zeigt. Deren Schülerinnen und Schüler stellten ihre Arbeits- und Schaffenskraft für mehrere Stunden zur Verfügung und spendeten das erwirtschaftete „Arbeitsentgelt“ für „Ein Tag für Afrika“. Dieses Projekt fördert Schulen
und Entwicklungsprojekte in Afrika. Auch Mannstaedt ist von diesem Engagement überzeugt. Zudem hat man
sich schon seit Langem auch im unternehmenseigenen Leitbild zu sozialem und gesellschaftlichem Engagement
verpflichtet. Daher stand für das Troisdorfer Unternehmen sofort fest, bei dieser Aktion mitzumachen – und der
Schülerin Jana Weller einen Kurzzeit-Job anzubieten. Die junge Dame durfte im Bereich Arbeitssicherheit bei der
Bearbeitung von Dokumenten und Unterlagen helfen – was sie auch tatkräftig und überaus erfolgreich in Angriff
nahm. Ihren Verdienst spendete sie gerne. Denn schon Albert Schweitzer postulierte: „Wer die Ärmsten dieser
Welt gesehen hat, fühlt sich reich genug zu helfen.“ Freude durch Engagement (von links nach rechts):
Ute Pellenz (Leiterin Ausbildung), Jana Weller und Peter Robenek (Mitarbeiter Arbeitssicherheit).
Ute Pellenz
Foto: Alexander Becker
Die neue Vorstraße in Aktion
glück auf · 3/2011.......... 19
STAHL
Bestmarke im Visier
ESB · Von Ende Juli bis Mitte August war Sommerpause. Sie wurde wie immer
dazu genutzt, um größere Wartungsarbeiten durchzuführen. Diesmal standen
auch Umweltschutz-Maßnahmen auf dem Programm.
Foto: Günther Klippel
in der letzten glückauf berichtet, wurde
Teamgeist. Wie
das Stahlwerk Bous Ende Mai vom TÜV
Fotos: Raymond Mountney
Innenansicht: Noch ist von der neuen Fassade nichts zu sehen.
L
ärmschutz ist auch in Belgien
ein wichtiges Thema. So hat
die Stadt Seraing bereits Ellwood
Steel Belgium, dem vorherigen
Eigentümer, Auflagen auferlegt,
was die Geräusch-Emissionen angeht – verständlicherweise. Denn
der Standort liegt, vergleichbar mit
der GMH ütte, in der Nähe eines
Wohngebietes.
Ende 2012 läuft eine Sondergenehmigung für die Engineering
Steel Belgium aus, danach gelten
strengere Auflagen. Deshalb hat
ESB begonnen, die Fassade zu erneuern. Ziel ist es, dadurch den
vorgeschriebenen Geräuschgrenzwert von maximal 50 dB in einer
Entfernung von 500 m zu unterschreiten. Zum Vergleich: Der
Lärmpegel in einer Bücherei wird
mit 40 dB und die Lautstärke beim
normalen Sprechen mit 60 dB bewertet.
Die Bauarbeiten wurden in Zusammenarbeit mit einer Fachfirma
in Angriff genommen. Die alten
Fassadenelemente werden abge-
nommen und durch dicke schalldämmende Elemente ersetzt. Mit
dem Fassadenwechsel wird das
Werk nach außen hin nicht nur leiser werden, sondern auch in neuem Glanz erscheinen.
Ein weiteres Projekt betraf die
Produktionsmenge. ESB hat sich
langfristig das Ziel gesetzt, sie kontinuierlich zu steigern. Bereits im
laufenden Geschäftsjahr 2011 will
man den bisherigen Bestwert von
150.000 t überschreiten – was Rekord in der Geschichte des Stahlwerkes wäre.
Mit steigender Produktion steigt
aber auch der Rohstoffbedarf. Um
dem gerecht zu werden, wird man
die Schrottplatzkapazität schrittweise ausbauen. Stahlbetonwände
schaffen dabei neue Lagermöglichkeiten bzw. Räumlichkeiten. Sie
erhöhen die Kapazität um etwa
3.000 t auf mehr als 8.000 t.
Nachdem in der Winterpause
das Drehturmlager der Stranggussanlage erneuert wurde, waren in
der Sommerpause die Lager des
Lichtbogenofens an der Reihe.
Auch hier hat man mit der Rothe
Erde GmbH kooperiert. Ihre Spezialisten hatten Anfang 2010 die
mittlerweile fast 30 Jahre alten
Lager überprüft. ESB hat sich entschlossen, sie präventiv auszutauschen – ein Austausch, den die Siemens VAI vornehmen wird.
Die Kabinen des Abstich- und
des Abgusskrans wurden ebenfalls
komplett erneuert und automatisiert. Hintergrund: Die Modernisierung der Kräne wird zur Verringerung der Störungszeiten beitragen
und die Kranführer werden geringeren Hitzebelastungen ausgesetzt
sein.
Da üblicherweise die Sommerpause von den ESB-Mitarbeitern
genutzt wird, um Urlaub zu nehmen, bekam man den Eindruck,
dass zeitweise mehr Mitarbeiter
von Fremdfirmen als aus der eigenen Belegschaft auf dem Betriebsgelände anzutreffen waren.
Frank Swierzinski
Saarland nach DIN EN 16001:2009 auditiert. Seitdem hat sich auch bei
vielen anderen Firmen der GMH Gruppe einiges im Energiemanagement
getan. Ob Informationen zum Aufbau von Energiemanagement-Systemen, zu Handbüchern, Verfahrensanweisungen, Schulungsberichten und
generellen Erfahrungen mit dem Energiemanagement – all dies wird nun
verstärkt zwischen den Verantwortlichen der Gruppenunternehmen ausgetauscht. In Absprache mit dem Energiemanagement-Beauftragten der
GMHütte, Reimund Laermann, ist vor Jahreswechsel noch ein Energiemanagement-Treffen im Stahlwerk Bous geplant (siehe auch Seite 10: „Ohne
Mitarbeit(er) geht gar nichts“). In Bous sind übrigens die verschiedenen
Aufgaben und Zielsetzungen für 2011 zwischen den Mitgliedern des Energiemanagement-Teams bereits aufgeteilt. Zu dem Team gehören (von
links nach rechts): Oliver Groß, Armin Hans, Monika Muth und Eduard
Krämer. Es fehlen Horst Speicher, Peter Lill, Arne Treppschuh und HansJörg Jenal.
Armin Hans
PERSONALIA
Betriebsjubiläen, 3. Quartal 2011
Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und sagen
Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht alles Gute für
die Zukunft, beste Gesundheit und viel Erfolg.
Georgsmarienhütte GmbH
25 Jahre: Axel Bechlem (Walzwerk), Stefan Bernhörster (Versand), Frank
Ebeling (Personalwesen/Postdienst), Markus Frankenberg (Walzwerk),
Werner Frankenberg (Walzwerk), Ralf Jour (Stahlwerk), Guido Kleimeyer (Walzenwerkstatt), Heino Knobbe (Aus- und Weiterbildung), Carsten
Kröger (Finalbetrieb), Rainer Leimkuhle (Finalbetrieb), Hans-Josef Lüning
(Stahlwerk/Feuerfest), Marko Niemeyer (Walzwerk), Martin Niemeyer
(Stahlwerk), Joerg Pues (Verfahrenstechnik), Andre Rademacher (Technische Kundenberatung), Stefan Rolf (Logistik), Carsten Stelter (Logistik),
Wolfgang Stielow (Walzwerk) und Erich Tröster (Logistik)
35 Jahre: Eduard Barlage (Stahlwerk), Bernhard Becker (Verfahrenstechnik), Michael Jünemann (Stahlwerk), Marianne Krause (Verkauf West/Ost),
Udo Moldenhauer (Walzenwerkstatt), Georg Rethmann (Stahlwerk) und
Josef-Karl Schuster (Finalbetrieb)
45 Jahre: Ulrich Pagel (Versand)
GMH Blankstahl GmbH
35 Jahre: Martin Lachmann und Heinrich Laubrock
Heinrich Geissler GmbH
40 Jahre: Harald Gaida (Versand)
Mannstaedt GmbH
25 Jahre: Waldemar Adolf (Walzwerk), Ismail Cansel (Walzwerk), Witold
Gruschka (Instandhaltung) und Torsten Lohmar (Walzendreherei)
35 Jahre: Bernd Hoersch (Instandhaltung), Peter Leye (Qualitätsmanagement), Rolf Marnett (Walzwerk), Uwe Müller (Instandhaltung), Peter
Schmidt (Walzendreherei), Ralf Schmitz (Walzwerk), Michail Tsapanidis
(Betriebsrat), Thomas von Domarus (Felgenfertigung) und Udo Wittkopp
(Walzwerk)
Stahlwerk Bous GmbH
25 Jahre: Ingolf Gillo (Stahlwerk) und Stefanie Gross (Stahlwerk)
35 Jahre: Andreas Pusse (Erhaltung)
Außenansicht: Auch wenn die Arbeiten noch nicht abgeschlossen sind, ist zu sehen, dass die Fassade auch optisch was hermacht.
glück auf · 3/2011.......... 20
SCHMIEDE
Schmiedetechnik: Schmiedewerke/Elektrostahlwerke Gröditz GmbH · Gröditzer Kurbelwelle Wildau GmbH · Gröditzer Werkzeugstahl Burg GmbH ·
Energietechnik Essen GmbH · Schmiedag GmbH & Co. KG · Wildauer Schmiedewerke GmbH & Co. KG Bahntechnik: Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH ·
Radsatzfabrik Ilsenburg GmbH · Bahntechnik Brand-Erbisdorf GmbH · MWL Brasil Rodas & Eixos Ltda.
Neues vom Weltmarktführer
SWG · Wer technologische Entwicklungen verschläft, kann den Anschluss
verpassen; wer auf die richtige Technologie setzt, Weltmarktführer werden.
D
ie Umstellung von gegossenen
zu geschmiedeten Peltonrädern Mitte der 90er Jahre hinterlässt auch erste Spuren in der Statistik. Denn im August haben die
Schmiedewerke Gröditz (SWG ) das
250. geschmiedete Peltonrad an
die Andritz Hydro AG im schweizerischen Kriens ausgeliefert. Der
Hauptkunde der SWG gilt als Pionier der Peltonrad-Schmiedetechnologie und fertigt neben dem
Standort in Kriens auch Wasserkraftturbinen und -komponen-
ten u. a. in den Werken in Vevey
(Schweiz), Linz (Österreich), Morelia (Mexiko), Schio (Italien) und
Fontaine (Frankreich). Insgesamt
hat die Andritz-Hydro-Gruppe bereits rund 400 Peltonräder ohne
Becherbruch gefertigt.
Werksfoto
Vorbearbeitete Peltonscheibe 38,5 t
Foto: Andritz Hydro AG, Kriens
Fertigbearbeitete Peltonscheiben
Forschen für die Praxis
Wasserkraftwerk in Russland. Die
größten Vorteile von geschmiedeten Peltonrädern im Vergleich
zu gegossenen Rädern: Sie haben
bessere mechanische Eigenschaften und eine größere Lebensdauer.
Zudem bieten sie mehr Qualität,
mehr Zuverlässigkeit und mehr Sicherheit – sehr zum Leidwesen der
Kollegen aus den Stahlgießereien.
Denn heute werden so gut wie keine gegossenen Peltonräder mehr
eingesetzt.
Detlef Schwerdt
Auf der Suche nach
Übereinstimmungen
SWG · Vereinbarung mit SZF Stahlzentrum Freiberg verlängert
SWG · Gegenseitige „Vorteilsnahme“: Bei den
D
ie Schmiedewerke Gröditz und
das SZF Stahlzentrum Freiberg
e. V. haben ihre Forschungsrahmenvereinbarung verlängert. Ziel
der Vereinbarung ist, im engen
Kontakt untereinander verschiedene Forschungsarbeiten durchzuführen. Dabei geht es um die
Modellierung und Optimierung
von metallurgischen Abläufen, die
Simulation solcher Abläufe, die Erzeugung von Versuchsschmelzen,
die Wärmebehandlung zur Verbesserung der Gebrauchseigenschaften
und um Materialuntersuchungen.
Bisherige Forschungsprojekte waren die Verbesserung der
Schmiedetechnologie von Extruderzylindern sowie die Optimierung der chemischen Zusammensetzung, der Umschmelzparameter
und der Wärmebehandlung von
9-Prozent-Cr-Stählen.
Das SZF ist ein An-Institut der
TU Bergakademie Freiberg am Institut für Eisen- und Stahltechnologie. Es gilt als Spezialist für die
Entwicklung von Herstellungsund Verarbeitungstechnologien
von Stählen sowie die Simulation
und Modellierung dieser Prozesse.
Auf diesem Gebiet hat das Institut
umfassende Kenntnisse und Erfahrungen gesammelt. Entsprechend
ausgelegt sind seine hochwertigen
technischen Einrichtungen.
Um die Vereinbarung offiziell zu
unterzeichnen, fuhren die SWG -
Die Schmiedewerke Gröditz sind
seit Jahren Weltmarktführer für
geschmiedete Peltonräder. Das Antriebsrad, das wie eine riesige silberfarbene Sonnenblume aussieht,
wird inzwischen seit über zehn
Jahren weltweit an die Hersteller
von Peltonturbinen geliefert. Weit
über 500 solcher Peltonräder wurden in Gröditz bereits gefertigt.
Das kleinste Rad wog ein paar hundert Kilo, das schwerste (als vorbearbeitetes Schmiedeteil) stolze 38,4
Tonnen. Gefertigt wurde es für ein
„Freiberger Karrieregesprächen“ begegnen sich
Angebot und Nachfrage in lockerer Atmosphäre.
D
Foto: jp
Was gibt es Neues zu berichten? Dr. Armin Franke (links) beim Rundgang durch das
Stahlzentrum mit Dr. Robert Kühn (Mitte) und Dr. Michael Schiller.
Geschäftsführer Michael Schiller
und Robert Kühn gemeinsam mit
Ralf Schreiber (Qualitätsingenieur)
und Julia Pehla (Kommunikationsverantwortliche) nach Freiberg.
Dort wurden sie von SZF -Geschäftsführer Armin Franke und
seinen Mitarbeitern Thilo Kreschel
und Hans-Peter Heller erwartet.
Nach einem Vortrag über das
Stahlzentrum und der feierlichen
Unterzeichnung des Vertrags
konnte die Gröditzer Delegation
auch einen Blick auf aktuelle For-
schungs- und Entwicklungsschwerpunkte werfen. Dabei ging es unter
anderem um Elektro-Schlacke-Umschmelztechnologien von Stählen (ESU ) und die Modellierung
von Strömungen, Temperatur- und
Spannungsfeldern in flüssigen und
festen Stählen.
Mit vielen neuen Eindrücken
und der frisch erneuerten Forschungsrahmenvereinbarung im
Gepäck reiste die Delegation nach
Gröditz zurück.
jp
glück auf · 3/2011 ......... 21
ie Vortragsreihe „Freiberger
Karrieregespräche“ an der TU
Bergakademie Freiberg ist sehr gefragt. Organisiert wird sie vom an
der Universität ansässigen Career
Center. Die Vortragsreihe bietet
Studierenden und Unternehmen
die Gelegenheit, sich in ungezwungener Atmosphäre zu treffen
und dabei sowohl Informationen
als auch gegenseitige Erwartungen
auszutauschen.
Die Studierenden erwarten dabei spannende Einblicke in die Praxis, die Unternehmen im Gegenzug Einblicke in die Bedürfnisse
und Wünsche der zukünftigen
Fach- und Führungskräfte. Zudem
können sie für ihr eigenes Unternehmen werben und die Karrierechancen erläutern.
Die Schmiedewerke Gröditz
nahmen Ende Juni erstmals an
solch einem Karrieregespräch teil.
Treffpunkt an diesem Abend war
das Bergmannszimmer der Alten
Mensa. Dort wurden die interessierten Ingenieursstudenten von
S W G -Geschäftsführer Michael
Schiller, den Produktingenieuren
Jacqueline Auschner und Thomas
Merkewitz sowie der Kommunikationsverantwortlichen Julia Pehla
herzlich begrüßt. Mitarbeiter des
Career Centers moderierten die
Veranstaltung.
Jeder Teilnehmer erhielt zu Beginn des Gesprächs die Möglichkeit, sich und seine Erwartungen
an die Veranstaltung zu umreißen.
Im Anschluss stellte Michael Schiller das Unternehmen vor. Dabei
kam er auch auf die Anforderungsprofile von Studierenden und Absolventen und die verschiedenen
Einstiegsmöglichkeiten im Unternehmen zu sprechen.
Auf dieser Basis entwickelte sich
rasch eine rege Diskussion zu den
verschiedensten Themen. Dabei
interessierten die Studenten vor
allem auch die Aufstiegsmöglichkeiten, die Nachwuchsförderung,
die Familienfreundlichkeit und die
Work-Life-Balance. Nachdem alle Fragen ausführlich beantwortet
waren, ließ man die Veranstaltung
in einer Freiberger Schenke ausklingen – und verabredete sich zu
einer baldigen Unternehmensbesichtigung in Gröditz.
jp
SCH M I EDE
Besucherandrang wie noch nie
ESG/SWG/SGG · „Tag der offenen Tür“ in Gröditz erzielt Zuschauerrekord und hält Mitarbeiter auf Trab.
S
eit dem letzten „Tag der offenen Tür“ waren schon acht
Jahre vergangen. So war es nicht
verwunderlich, dass die Gröditzer
Bürgerinnen und Bürger den lang
ersehnten Besuchertag weidlich
ausnutzten. Und so strömten am
3. September fast 2.000 Menschen
auf das Werksgelände, um das
„Stahlwerk“ einmal aus nächster
Nähe zu betrachten (2003 kamen
etwa 1.500 Besucher). Darunter
waren wieder viele ehemalige Mitarbeiter, die sich ein Bild von den
Fortschritten und Neuheiten der
letzten Jahre machen wollten.
Für die Besichtigungstour hatte
man zwei Routen ausgearbeitet.
Beide Führungen dauerten etwa
zwei Stunden. Sie führten in das
Elektrostahlwerk, die Schmiede,
das Ringwalzwerk und zur Stahlguss Gröditz. Auch eine Ausstellung der Betriebsfeuerwehr lag auf
den Routen.
den, bis Helme und Führer wieder
zurückgefunden hatten. Trotzdem
harrten fast alle Interessenten gelassen aus.
Zur Stärkung konnten sie bei
strahlendem Sonnenschein und
hochsommerlichen Temperaturen
Kaltgetränke und Snacks zu sich
nehmen. Daneben gab es auch
musikalische „Verpflegung“ von
der Jazzband „röderstompers“ und
der Blaskapelle „Die Grenzländer“.
Zudem konnten kunstinteressierte
Gäste in einer kleinen Ausstellung
die Bilder des ehemaligen Werkskünstlers Heinz-Detlef Moosdorf
betrachten.
Neben den Führern waren an
diesem Tag über 60 Mitarbeiter als
Helfer im Einsatz. Sie kümmerten
sich unter anderem um die Ausgabe von Sicherheitsutensilien (Helm
und Schutzbrille), stellten die
Gruppen zusammen und achteten
darauf, dass die Kleidung der Gäste „werks- und sicherheitstauglich“
war. Belohnt wurde ihr großes Engagement von der Geschäftslei-
Durchatmen und Warten auf die nächsten Besuchergruppen: die Werksführer Marcus
Hoser, Harald Graf, Stanislav Faber, Dr. Dirk Breuer, Steffen Kessler und Silvia Schröter.
Wer an diesem Tag frühzeitig
startete, wurde belohnt: Kurz nach
halb acht konnten die ersten Besuchergruppen ins Werk geführt werden – ohne Wartezeit. Aber schon
ab 9.30 Uhr bildeten sich lange
Schlangen. Da alle 700 Helme und
meist auch alle 38 Werksführer
unterwegs waren, mussten sich die
nachfolgenden Gruppen gedul-
Die Technikausstellung der Betriebsfeuerwehr weckte das Interesse der Besucher.
Fotos: Monique Stanelle
„Abstimmung“ mit den Füßen: Die langen Schlangen interessierter Besucher zeugten von dem großem Interesse an SWG, ESG und SGG.
Aloha Waikiki
tung mit GMH -Sweatshirt-Jacken.
Sie waren dem Anlass entsprechend mit dem Slogan „233 Jahre
Stahlstandort Gröditz“ bestickt.
Am Ende des Tages zogen alle
Beteiligten der Veranstaltung eine
rundum positive Bilanz. Man darf
schon auf den nächsten Tag der offenen Tür gespannt sein.
jp
AZUBI-ECKE
ETE · Für Peter Schramm war der Marathonlauf
auf Hawaii bislang das höchste der Gefühle.
Foto: privat
Peter Schramm
P
eter Schramm ist 51 Jahre alt
und seit vier Jahren als Karusselldreher bei der Energietechnik Essen beschäftigt. Nach zwei
schmerzhaften Kreuzbandrissen
musste der begeisterte Fußballspieler sein Hobby an den Nagel
hängen. Um sich weiterhin fit zu
halten, entdeckte er das Laufen für
sich. 2002 absolvierte er in Essen
seinen ersten Marathon. Weitere
folgten quer durch das Ruhrgebiet. 2009 nahm er sogar an dem
berühmten „New York City Marathon“ teil.
Beflügelt vom guten Ergebnis in
New York buchte er 2010 eine weitere Marathonreise: nach Hawaii.
Der „Honolulu-Marathon“ findet zur Adventszeit statt, beginnt
am Ala Moana Boulevard und
führt am weltbekannten WaikikiStrand sowie am Diamond- und
Koko-Vulkankrater vorbei. Die
Durchschnittstemperaturen liegen
bei angenehmen 26 Grad. Peter
Schramm bewältigte den Marathon
deutlich unter 4 Stunden.
Aber auch das touristische
Programm war ein einziges
Highlight. Ob „Big Island“ oder
„Oahu“, ob „Mauna Kea“ (der
mit etwa 4.205 m höchste Berg
Hawaiis), Kaffee- und AnanasPlantagen, Wasserfälle, das Laufen
über heiße Asche oder wunderschöne Sandstrände am glasklaren
Wasser – all dies wird ihm unvergesslich bleiben.
Noch ist kein neuer spektakulärer Lauf geplant. Doch eins ist
sicher: Peter Schramm wird weiterhin neue Herausforderungen
suchen.
Tanja Kleczka
Foto: Lars Steinbrenner
neue Azubis haben bei den Schmiedewerken in Gröditz im August ihre Ausbildung
Neustart. 18begonnen.
Zusammen mit Ausbilder Andreas Donat (links) stellten sie sich beim Ausbildungsstart am 22. August dem Fotografen. Die Azubis und das, was sie am Ende ihrer Ausbildung (hoffentlich)
sein werden (von links nach rechts): die Verfahrensmechaniker Philipp Wolf, Jakob Nahr, Patrick Schnurpfeil und
Paul Hauptvogel, die Feuerungs- und Schornsteinbauer Eric Reiner und Marcel Naumann, die Werkstoffprüfer Jessica Tege, Jasmin Raphael, Jacqueline Hoffmann, Eva Henschel und Rudolph Gallitzdorfer, die Zerspanungsmechaniker Jessica Angermann, Philipp Reschke und Stephan Wendt, die Elektroniker Thomas Hübler und Daniel Pester
sowie die Industriemechaniker Tobias Nicklisch und Tom Lange.
Andreas Donat
glück auf · 3/2011 ......... 22
SCH M I EDE
Scheibenweise
Koppelmittelzufuhr ermöglicht die
optimale Ankopplung der Prüfköpfe, damit der Ultraschall ins Bauteil
übertragen werden kann.
Was hat sich für den Anlagenbediener
verändert?
Drewitz: Der hat nur noch einen
minimalen Einrichtungsaufwand,
denn Direktabsaugung und automatische mechanische Anpassung
an die Bauteilgeometrie nehmen
ihm jede Menge Arbeit ab. Und
wenn er bei sehr hohen Bauteilen die mechanische Ankopplung
überwachen muss, unterstützt ihn
eine Online-Kamera.
SWG · Großer Schritt nach vorne: Die neue Ultraschall-Prüfanlage hat alle Erwartungen vollends erfüllt.
Jetzt sind die Mitarbeiter dabei, deren Potenziale Schritt für Schritt auszuschöpfen.
Wie steht es um die Dokumentation
der Prüfdaten?
Drewitz: Herzstück der Anlage ist
das Prüfgerät „Focus LT“ der Marke Olympus. Es ermöglicht eine
Ultraschall-Datenaufnahme, die
an Koordinaten gekoppelt ist. Mit
der Software TomoView können
wir daraus für die Auswertung verschiedene Schnittbilder erstellen,
also Längs- und Querschnitte.
Welche Erfahrungen haben Sie bislang gemacht?
Drewitz: Nur die besten. Bereits
jetzt hat das System prüftechnisch
alle Anforderungen des Kunden
erfüllt und die mechanischen Genauigkeits- und Belastungstests ohne Hürden bestanden.
Foto: Diana Heller
Endabnahme des „SIRO-MAN IX“ nach abgeschlossener Inbetriebnahme und erfolgreichen Testversuchen mit aufgelegter Testscheibe. Auf dem Bild (von links nach rechts):
Kay Drewitz, Willibald Meister (Projektleiter, Cegelec), Bernd Irzik (Ultraschall-Fachmann, Cegelec), Volker Knobloch (Leiter Zerstörungsfreie Werkstoffprüfung, SWG),
Heinz-Josef Otte (Bereichsleiter, Cegelec), Hubert Fiebig (Leiter Qualitätswesen, SWG) und Steffen Gerlach (Projektleiter, SWG).
INTERVIEW
Wie in glückauf 2/2011 berichtet, haben die Schmiedewerke
Gröditz (SWG ) eine neue automatisierte Ultraschall-Prüfanlage
in Betrieb genommen. Sie kann
scheibenförmige Schmiedestücke mit hoher Genauigkeit unter
konstanten Bedingungen prüfen.
Lieferant war erneut die Cegelec
Deutschland GmbH aus Nürnberg, die die Anlage auch montiert, installiert und kalibriert
hat. glückauf sprach mit SWG Mitarbeiter Kay Drewitz (Prüfingenieur automatisierte US -Prüfung) über den Neuerwerb und
dessen Stärken.
… das klingt nach viel Schrauberei.
Drewitz: Ist aber nicht so. Wir können diese Systeme teils motorisch
verstellen, was das radienabhängige Scannen sehr erleichtert. Problemlos sind auch größere radiale
Einstiche beziehungsweise Auskammerungen, für die vor allem
das 1-Kopf-System zum Einsatz
kommt. Dasselbe gilt für die axia-
le Prüfung von Einstichen. Auch
dafür gibt es Spezial-Prüfkopfhalterungen. Neben herkömmlichen
einspannbaren Handprüfköpfen
und modernen Maschinenprüfköpfen gehören auch Gruppenstrahler zur Ausrüstung – diese
stellen selbstverständlich den
neuesten Stand der Technik dar.
Damit können wir mit mehreren
Einschallrichtungen sinnbildlich
mehrere Prüfköpfe in einem abdecken. Aber das ist bei Weitem noch
nicht alles. Wählen können wir
außerdem zwischen Miniatur- und Groß-Prüfköpfen, Senkrecht- oder Winkelprüfung und verschiedenen Frequenzen. Und
eine stufenlos regulierbare
Die technischen Daten der neuen Ultraschall-Prüfanlage:
Kurzporträt
Werkstückgewicht
glückauf: Welche Produkte, Herr Drewitz, werden auf der neuen Anlage geprüft werden?
Kay Drewitz: Vor allem Verdichterscheiben, Turbinenradscheiben
und Wellenenden aus dem Dampfund Gasturbinensektor.
Kann man die alle über einen Kamm
scheren – also über eine einzige Prüfanlage laufen lassen?
Drewitz: Die Prüfanlage ist extrem
flexibel. Um die hohen Kundenforderungen zu erfüllen, können
wir auf mehrere Prüfsysteme zurückgreifen. Nehmen Sie beispielsweise die vielen variierenden Bauteilgeometrien. Da können wir ein
3-Kopf-System oder ein 4-Kopf-System einsetzen. Für die Bohrungsprüfung wiederum lässt sich die
Anlage mit einer speziellen Vorrichtung mit bis zu drei Prüfköpfen
bestücken.
Welche Vorzüge weist diese Anlage
auf?
Drewitz: Jede Menge. Ich zähle
einfach mal auf: Die UltraschallAbnahmen können dem Kunden
durch Ferndatenübertragung übermittelt werden. So kann er sich
eine Reise nach Gröditz sparen. Die
Ultraschall-Daten werden automatisch archiviert. Bei der Prüfung
ist kein Wenden der Scheibe mehr
notwendig. Die Prüfbedingungen
sind konstanter, die Anzeigenaufnahme beziehungsweise -lokalisierung ist reeller und einfacher. Die
Anzeigenbefunde werden mit 3-D
besser visualisiert …
maximal 50 t
Werkstückdurchmesser
1.000 – 4.000 mm
Werkstückhöhe
90 – 4.000 mm
Prüf-Bohrungsdurchmesser
250 – 3.900 mm
Höhe der Bauteile mit
Bohrung
90 – 2.000 mm
Höhe des Manipulators
etwa 5,50 m
Also mit x- und y-Koordinaten.
Drewitz: … und mit Amplitudenfarbdarstellung. Außerdem erzielt
ein besseres Bild des Innenlebens
der Bauteile positive Effekte für
die Qualitätssicherung. Und durch
modernste Prüfköpfe werden bessere Nachweisgrenzen erreicht.
Foto: Kay Drewitz
Auf der automatisierten Ultraschall-Prüfanlage: Verdichterscheibe in Vorkontur für eine Gasturbine.
glück auf · 3/2011 ......... 23
Sind denn die Möglichkeiten der Anlage schon ausgereizt?
Drewitz: Wir haben das Potenzial sicherlich noch nicht ausgeschöpft. Aber wir sind dabei. Wir
werden beispielsweise unser Prüfpersonal noch weiter qualifizieren, damit die Effizienz der Anlage
steigt. Und wir wollen die Anlagenqualifizierung für weitere Kunden anvisieren.
Vielen Dank für das Gespräch.
SCH M I EDE
Einfach genial sozial
SWG · Da sage noch einer, Jugendliche würden keine soziale Verantwortung
übernehmen. Der Soziale Tag bewies erneut das Gegenteil. Dort engagieren
sich Schülerinnen und Schüler vor allem für Menschen in der Dritten Welt.
Ganz in Weiß: Glücklicherweise hatte Petrus ein Einsehen, sodass die Schülerinnen und
Schüler auch den Außenanlagen einen neuen Anstrich verpassen konnten.
Fotos: Andreas Donat
Haben sich am Sozialen Tag ausgezeichnet miteinander verstanden: Die hoch motivierten Schülerinnen und Schüler der Mittelschule
Siegfried Richter Gröditz zusammen mit Auszubildenden der Schmiedewerke Gröditz.
U
nter der Schirmherrschaft des
sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich fand Anfang
Juli zum 7. Mal die Aktion „genialsozial“ in Sachsen statt. Dabei erarbeiteten Schülerinnen und Schüler von 235 Schulen in Unternehmen, Vereinen und weiteren Institutionen insgesamt etwa 350.000
Euro. Das Geld wird Entwicklungsprojekten in aller Welt und sozialen Initiativen in Sachsen zugutekommen.
Die Schmiedewerke Gröditz
(SWG ) haben sich erneut an dieser
Aktion beteiligt. Und wie bereits
im letzten Jahr kamen ihre „Gastarbeiter“ – 22 hoch motivierte
Schülerinnen und Schüler – von
der Gröditzer Mittelschule „Siegfried Richter“.
Sie trafen bereits um 5.30 Uhr
morgens zum Arbeitseinsatz ein,
der von SWG -Ausbilder Andreas
Donat koordiniert wurde. Nach
wechselhaften Wetterprognosen
konnte bei Sonnenschein zunächst
mit dem „Schönwetterprogramm“
begonnen werden. Nach einem
kurzen Regenintermezzo – dabei musste man kurzzeitig auf die
Schlechtwettervariante ausweichen – erbarmte sich Petrus dann
doch noch: Er sorgte dafür, dass ab
8 Uhr das geplante Programm weiter absolviert werden konnte.
Andreas Donat hatte die Schüler in acht Gruppen eingeteilt. Sie
wurden bei ihren Arbeiten von sieben SWG -Auszubildenden des ersten bis dritten Lehrjahres betreut.
So strichen sie unter Aufsicht und
Anleitung der Azubis Wände, Bänke, Geländer und Türen, säuberten Regenabläufe, jäteten Unkraut
und sorgten auf verschiedenen Betriebsflächen für Sauberkeit und
Ordnung.
Die Azubis kamen dabei schnell
mit den Schülern ins Gespräch –
und berichteten dabei auch von
ihrem Arbeitsalltag in Gröditz. So
konnten sich die Schmiedewerke
den Schülerinnen und Schülern
auch als potenzieller Ausbildungsbetrieb empfehlen. Am Ende ihres
Arbeitseinsatzes waren die Schüler
stolz darauf, dass sie alle geplanten
Aufgaben erledigt hatten – und das
Gelände wieder in neuem Glanz
erstrahlte.
Pro Schülerin bzw. Schüler haben die Schmiedewerke Gröditz
gemäß Arbeitsvereinbarung 50
Euro an die sächsische Jugendstiftung überwiesen. Zudem stellte
die SWG -Geschäftsführung dem
Projekt den gleichen Betrag noch
einmal als Spende zur Verfügung.
Dadurch kamen bei den Schmiedewerken an diesem Tag insgesamt
2.200 Euro zusammen. Mit dem
Geld will man vor allem jungen
Menschen in armen Ländern bessere Bildungschancen eröffnen.
jp
Hätten Sie’s gewusst?
Sozialer Tag
Am Sozialen Tag tauschen
Schülerinnen und Schüler unter
dem Motto „Deine Arbeit gegen
Armut“ ihren Schulalltag gegen
einen Arbeitstag ein und spenden
anschließend den Arbeitslohn,
den sie dabei erarbeiten. Sie setzen sich auf diese Weise für junge
Menschen in ärmeren Regionen
der Welt ein, damit deren Lebensund Bildungschancen verbessert
werden können. Bereits im Januar
entschied eine Jury aus sächsischen Schülern, dass die diesjährigen Spenden Projekten in Tibet,
Tansania und Indonesien zugutekommen sollen. Zudem können
30 Prozent der erarbeiteten Gelder für soziale Projekte in Sachsen
genutzt werden.
Teamarbeit: Sauberkeit und Ordnung sind im Unternehmen das halbe (Berufs-)Leben.
Alles andere als Routine
WSW · „Hochzeit“ für die Instandhaltung: Während der Urlaubszeit im Sommer
hatten die Produktionsanlagen drei Wochen Gelegenheit, sich gründlich auszukurieren – mit kräftiger Unterstützung der Instandhaltung.
M
itte Juli während der Urlaubszeit war es wieder so weit: Die
jährliche Generalreparatur bei den
Wildauer Schmiedewerken stand
an. Kaum war der letzte Hammerschlag des 80-mt-Gegenschlaghammers verklungen, übernahm
auch schon die Instandhaltung die
Regie. Auf dem „Spielplan“ stand
die Umsetzung größerer Instandsetzungsarbeiten, die im Normalbetrieb nicht möglich waren. Die
sonst so geräuschvolle Produktionshalle hüllte sich zwar nicht
ganz in Schweigen, schlug aber zumindest moderatere Töne an.
Trotz monatelanger und minutiöser Planung im Vorfeld sind
leider nicht alle Projekte geschafft
worden. Die Instandhaltung,
Disposition und beteiligte Fremdfirmen erwartete kein Routine-Einsatz, sondern wie jedes Mal eine
große Herausforderung. In diesem
Jahr wurde zum Beispiel an der
Chargiertechnik ein neuer Antrieb
angebaut. Das neuartige Konzept
ist weniger störanfällig. Zudem
wurden das Fundament für die
Schienen der Chargiermaschinen
erneuert, eine Hochdruckpumpe
in der Presswasserstation generalüberholt und Hammerbären getauscht.
Hauptaugenmerk der jährlichen
Generalreparatur lag auf dem Produktionsbereich Hammerstrecken.
Die nachgeordneten Bereiche –
also Wärmebehandlung, Strahlerei,
zerstörungsfreie Materialprüfung
und Qualitätssicherung – müssen
allerdings ihren Betrieb aufrechterhalten. Nur so können die Kundenliefertermine eingehalten werden.
Nach drei wirklich intensiven Reparaturwochen dröhnt das
„Herz von Wildau“ wieder in gewohnter Lautstärke. Bleibt zu hoffen, dass keine größeren Störungen
auftreten und die Technik bis zum
nächsten Jahr durchhalten wird.
Denn nach der Generalreparatur
ist vor der Generalreparatur!
Robert Bräunig
und Christian Dinter
glück auf · 3/2011 ......... 24
Foto: Christian Dinter
Weniger störanfällig: neues Getriebe an der Chargiermaschine.
SCH M I EDE
Feuer und Flamme
für das Ruhrgebiet
BVV · Auch in diesem Jahr fuhr der BVV eine Extraschicht in der „Nacht
der Industriekultur“. Diesmal allerdings stellte sich das Unternehmen einer
besonderen Herausforderung: Es war erstmals einer von 47 Spielorten.
Fotos: em
Unter ständiger Beobachtung: Heinz-Gerhard Groß walzte und richtete Radreifen.
A
ls Spielort der ExtraSchicht
standen der Bochumer Verein
(BVV ) und sein Werkleiter Klaus
Dieter Eggemeier vor einer ganz
neuen Aufgabe. Denn wer sich
bei der „ExtraSchicht Die Nacht
der Industriekultur“ als Spielort
präsentieren will, muss Außergewöhnliches auf die Beine stellen.
Er muss mehr als einen stillgelegten Produktionsbetrieb, einen alten Förderturm oder ein Museum
vorzeigen können – also das, was
eh schon da ist. Spielorte sollen darüber hinaus Kreatives bieten, Impulse ausstrahlen und Besucher in
ihren Bann ziehen.
Die Grundidee dafür war schnell
gefunden: Bekanntermaßen ist der
BVV ein Industrieunternehmen,
das neben Rädern und Radsätzen
(vorrangig für Hochgeschwindigkeitszüge) auch Radreifen und
Ringe fertigt. Gerade diese Radreifen- und Ringe-Fertigung war dazu prädestiniert, die Faszination
der Stahlumformung zu zelebrieren. Der Idee entgegen kam, dass
die große Produktionshalle publikumsgerecht an der Grenze zum
Westpark liegt.
Allerdings war es nicht ganz einfach, diese Idee umzusetzen. Denn
die Hürden, die für die Sicherheit
der Besucher zu überwinden waren, liegen nach den Ereignissen
der Loveparade von Duisburg höher. Und so musste das BVV -Aufbauteam den Spagat schaffen zwischen den verwaltungsrechtlichen
Anforderungen der Behörde und
einer publikumswirksamen und
spielortgerechten Dramaturgie vor
Ort. Doch mit vielen Zäunen und
einem festem Parcours gelang es,
in der Halle ideale Voraussetzungen für das Vorhaben zu schaffen.
Die „Nachtvorstellung“ vom
9. zum 10. Juli erwies sich dann
als ein gelungener Auftritt. Von
18 Uhr abends bis 2 Uhr morgens
konnten große und kleine Besucher die unterschiedlichen Fertigungsstufen hautnah miterleben
– vom glühenden Schmiedeblock
mit etwa 1.350 °C bis zum schmiederohen Ring. Nachdem der letzte
Radreifen am frühen Morgen gewalzt war, hatten insgesamt etwa
6.000 Gäste die Umformung an
den Aggregaten verfolgt.
In Geduld üben: Mehr als 199 Personen durften der Sicherheit wegen nicht in die Halle.
Ständig in Bewegung: Die Truppe „Drums and Fire“ setzte mit Ausdruck und Schnelligkeit ein heißes Hörschauspiel in Szene.
glück auf · 3/2011 ......... 25
Nicht zu übersehen: Auch der Bochumer
Verein war Spielort der ExtraSchicht 2011.
Das Publikum zeigte sich sehr
interessiert. Neugierig stellte es
den BVV -Mitarbeitern an den
unterschiedlichen Stationen jede
Menge Fragen. Der Andrang war
zeitweilig so groß, dass man bis zu
eine Stunde Wartezeit in Kauf nehmen musste.
Langeweile konnte allerdings
nicht aufkommen, denn es war
keine Wartezeit im eigentlichen
Sinn. Der BVV hatte nämlich erstmals eine eigene Show und einen
Catering-Service organisiert. Und
während die Gäste auf den Eintritt warteten, konnten sie an den
Ständen kleine Leckerbissen zu
sich nehmen und die musikalische
Unterhaltung genießen. Manche
ließen sich sogar zum Tanzen animieren.
Weitere Highlights waren ein
Super-Laser-Licht-Spektakel und
eine Drums-and-Fire-Show. Zudem
waren Impressionen zur Vergangenheit des Bochumer Standortes
zu sehen, multimedial präsentiert
auf der großen Bühne. Dokumentiert wurden dabei nicht nur Radsätze, riesige Lokräder und Kurbelwellen verschiedenster Größen. So
mancher Besucher war sicherlich
überrascht zu erfahren, dass bis
Anfang der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts beim BVV auch
Kirchen- und Sonderglocken aus
Stahlguss gefertigt wurden.
Das Publikum zeigte sich vom
„Spielort Bochumer Verein“ begeistert. Und in Presse, Funk, Fernsehen und Internet war ebenfalls
ein positives Echo auszumachen.
Das Engagement des BVV machte
sich aber auch in weiterer Hinsicht
bezahlt. Denn auffällig war, dass
sich viele Jugendliche für die Fertigung interessiert hatten. Insofern
trug die ExtraSchicht dazu bei, bei
potenziellen Nachwuchskräften
Werbung in eigener Sache zu betreiben.
em
SCH M I EDE
25 Jahre Radsätze für
Hochgeschwindigkeitszüge
BVV · Seit 25 Jahren liefern der BVV bzw. dessen Vorgängergesellschaften Radsätze für deutsche
Hochgeschwindigkeitszüge. Grund genug für Franz Murawa (Leiter Konstruktion/Berechnung), die
Entwicklung der Radsätze vom ICE-V bis zum ICE 3 zu erläutern.
I
n den 80er Jahren des letzten
Jahrhunderts fiel die Entscheidung, den Eisenbahnverkehr in
Deutschland drastisch zu beschleunigen – was zweierlei auslöste: den
Bau der Schnellfahrstrecken Hannover–Würzburg bzw. Mannheim–
Stuttgart und die Entwicklung neuer Hochgeschwindigkeitszüge. Als
Prototyp einer neuen Generation
von Zügen entstand der ICE-V , gemeinsam entwickelt vom Bundesministerium für Forschung und
Technologie, der Deutschen Bahn
und der Schienenfahrzeugindustrie. Er bestand aus zwei Triebköpfen und drei Mittelwagen.
Ende der 70er Jahre. Sie bewährte
sich bereits im städtischen Nahverkehr, beispielsweise bei U-Bahnen.
In Testfahrten hatte sich zudem
gezeigt, dass Absorber auch bei
schnell fahrenden Zügen Wirkung
zeigen. Jetzt sollten sie sich auch
an den Treib- und Laufrädern des
neuen Hochgeschwindigkeitszuges
bewähren.
Befestigt wurden sie mit Spezialschrauben an umlaufenden Nuten, die unterhalb des Radkranzes
angeordnet waren (ebenfalls eine
patentierte B V V -Entwicklung).
Die Versuchsfahrten bestätigten
die prognostizierten Schallpegel-
Lohnende Ziele
„ Am Beispiel der Radentwicklung der Laufräder der ICE -Züge zeigt
sich deutlich, wie wichtig unsere Produktentwicklung ist. Nur mit
technisch überzeugenden Produkten zum rechten Zeitpunkt können
wir die Anforderungen unserer Kunden erfüllen. Dies beweisen die
Radsätze der BA92 und Radschallabsorber beim ICE-V bzw. ICE 1 , die
tiefgewölbten Räder beim ICE 2 und die spannungshomogenisierten
Räder beim ICE 3 . Dies wird sich auch in Zukunft nicht ändern – trotz
stark eingrenzender Randbedingungen durch Vorgaben aus der TSI
(Technische Spezifikation Interoperabilität), der europäischen Normung
oder anderer Vorgaben. Lohnende Ziele sind unter anderem Erhöhungen
der Verschleißfestigkeit oder auch Verbesserungen der Prüfbarkeit.
“
FRANZ MURAWA
Vom Prototyp zum ICE 1
Das Antriebskonzept der Triebköpfe wurde in Anlehnung an die neu
entwickelte Drehstrom-Lokomotive der Baureihe 120 entwickelt.
Dabei wird das Motordrehmoment
über einen Gummi-Gelenk-Kardanantrieb direkt auf ein Rad im
Radsatz übertragen. Die seinerzeit
bei Lokomotiven noch üblichen
Klotzbremsen waren wegen der hohen Geschwindigkeiten allerdings
nicht zu gebrauchen. Deshalb
wurden auf die Antriebshohlwelle
zur mechanischen Bremsung vier
Bremsscheiben montiert.
Die Mittelwagen bestückte man
mit Stahlfeder-Drehgestellen der
Baureihe MD 52-350 und neu entwickelten Koppelrahmen-Drehgestellen, die erprobt werden sollten. Die
Radsätze wurden aus der vom BVV
entwickelten Bauart 92 abgeleitet,
die bis dato bei Reisezugwagen eingesetzt wurde. Zur Ultraschall-Bohrungsprüfung während der Instandhaltung erhielten die Radsatzwellen
eine zusätzliche Hohlbohrung von
30 mm Durchmesser.
Eine wichtige Vorgabe war: Die
neuen Züge sollten bei Geschwindigkeiten bis 280 km/Std. nicht
lauter sein als bisherige Züge bei
200 km/Std. Dazu muss man wissen: Etwa zwischen 60 und 300 km/
Std. sind die Räder die Hauptschallquelle. Erst ab 300 km/Std. bestimmen aerodynamische Geräusche
den Schallpegel. Also mussten die
Räder optimiert werden.
Eine Erfolg versprechende Technik war die Absorbertechnologie,
eine Entwicklung des BVV vom
reduzierungen. Sie lagen oberhalb
200 km/h zwischen 5 und 8 dB(A).
Nachdem man mit dem Prototyp ICE-V ausreichend Erfahrung
gesammelt hatte, orderte die Deutsche Bahn 60 ICE-1 -Züge. Welche
Unterschiede gab es zum Prototyp?
• Die Radsätze der Triebköpfe hatte man weitgehend unverändert
übernommen. Nur der Raddurchmesser wurde von 1.000 mm auf
1.040 mm angehoben, um die
Verschleißreserve zu erhöhen.
• Als Lauffahrwerke kamen Stahlfeder-Drehgestelle der Bauart MD
530 zum Einsatz.
• Die Laufradsätze erhielten vier
Wellenbremsscheiben. Grund
waren Probleme mit Störfrequenzen der Wirbelstrombremsen des
ICE-V .
• Schallabsorber, tieffrequent abgestimmt (Brummfrequenzen
bei etwa 80 Hz)
• Stahlkies-Absorber, das heißt
mit Stahlkies gefüllte, kreisförmig gebogene Rechteckrohre
• Gummigefederte Räder.
Bereits erste Erprobungen zeigten: Die ursprünglich für IC-Reisezugwagen vorgesehenen gummigefederten Räder zeigten die
größte Wirkung. Brummgeräusche und Vibrationen wurden damit wirksam bedämpft. Also entschied man 1992, die Speisewagen – dort waren die Phänomene
besonders ausgeprägt und störend
– kurzfristig auf gummigefederte
Räder umzurüsten. Und in den folgenden Jahren erfolgte sukzessive
die Umrüstung der ICE-1 -Flotte
auf gummigefederte Räder.
Eschede, 3. Juni 1998. Ein gebrochener Radreifen führt zu einem
Eisenbahn-Unfall. Sofort wurde
die damals weitgehend erfolgte
Umrüstung auf gummigefederte
Räder rückgängig gemacht. Denn
direkt nach dem Unfall war eine
kurzfristige Ursachenklärung nicht
absehbar. Und die wäre zum Weiterbetreiben der gummigefederten
Räder erforderlich gewesen.
Vom ICE 1 zum ICE 2
Mitte der 90er Jahre ersetzte die
Deutsche Bahn den ICE 1 durch
den ICE 2. Was war neu?
• Die Triebköpfe waren praktisch
baugleich (keine Veränderungen
an den Treibradsätzen).
• Bei den Lauffahrwerken kamen
nach umfangreichen Erprobungen verschiedener DrehgestellTypen luftgefederte Drehgestelle
SGP 400 zum Einsatz, in Fach-
ICE 1
337 kg
ICE 2
315 kg
ICE 3
292 kg
Ausführung und Gewichtseinsparpotenzial der Laufräder vom ICE 1 bis zum ICE 3
kreisen als Drehgestell-Olympiade bekannt. Sie verbesserten
deutlich den Fahrkomfort und
lösten die Brummproblematik.
• Insoweit konnten die Laufradsätze mit Vollrädern ausgerüstet
werden. Die vorgeschriebene Gewichtsreduzierung führte zu Vollrädern mit tiefgewölbten Radscheiben, einer Entwicklung der
Radsatzfabrik Ilsenburg.
• Die Befestigung der BVV -Radschallabsorber erfolgte analog
den ICE-1-Vollrädern.
Vom Triebkopf- zum
Triebwagen-Konzept
Der Bau der Strecke Köln–Frankfurt ab 1995 erforderte eine Neuorientierung. Während die bisherigen Neubaustrecken nur geringe
Steigungen aufwiesen, kommt es
dort am Westerwald aufgrund der
natürlichen Topografie zu Steigungen von bis zu 40 Promille. Für die
gewünschten Höchstgeschwindigkeiten war der ICE 2 „untermotorisiert“. Wie konnte man trotzdem
330 km/Std. erzielen?
nisierten Vollrädern mit Radbremsscheiben und Radsatzwellen mit
einer Hohlbohrung von 70 mm
Durchmesser und achsreitendem
Antrieb. Er wurde ursprünglich als
eigenständiges Getriebe konzipiert,
das heißt: Das komplette Getriebe
wird auf die Radsatzwelle aufgepresst. Diese Bauweise setzte aufgrund der getriebeseitig vorgegebenen Durchmesser die Verwendung
des Werkstoffs 34CrNiMo6 voraus.
Denn er hat höhere Ermüdungsfestigkeiten als die Standardwerkstoffe EA1N oder EA4T.
Bei der 2. Bauserie griff man aber
wieder auf EA4T zurück. Grund:
die zwischenzeitlich fortgeschrittene europäische Normung und damit verbundene Zulassungsfragen.
Die Folgen:
• Vergrößerung des Wellendurchmessers
• Abkehr von der auf die Radsatzwelle aufgepressten Getriebeeinheit, hin zu einem direkt auf die
Radsatzwelle aufgebauten Getriebe.
(Erst im Nachgang wurden auch
die Wellen aus 34CrNiMo6 nach
den aktuellen europäischen Normen qualifiziert.)
Vom ICE 2 zum ICE 3
Von der Theorie zur Praxis
Im täglichen Verkehr trat nach
kurzer Zeit ein bis dahin nicht registriertes Phänomen auf: Die Züge
neigten zu Brummgeräuschen und
Vibrationen in den Fahrgasträumen. Mit umfangreichen Untersuchungen versuchten Deutsche
Bahn und Industrie, der Ursache
auf die Spur zu kommen. Man versuchte mit unterschiedlichsten
Maßnahmen an Drehgestell und
Radsätzen, Abhilfe zu schaffen.
Ursache für die Anregung der
Wagenkästen waren kleine Unrundheiten an den Radlaufflächen. Sie
stellten sich teilweise im Fahrbetrieb nach wenigen 10.000 km ein.
Innerhalb der Versuchsreihen wurden radseitig unter anderem folgende Optimierungsvarianten getestet:
Eine ARGE ICE 3 (Arbeitsgemeinschaft) aus Siemens und
Adtranz (heute Bombardier) entwickelte daraufhin ein 8-teiliges
Triebwagen-Konzept. Dabei wird
die Antriebsleistung auf den gesamten Zug verteilt. Da man dabei
die Radsatzlast auf 17 t begrenzt
hatte, spielte das Gewichtsmanagement eine große Rolle. Mit seinen
spannungshomogenisierten Rädern konnte der BVV einen wichtigen Beitrag dazu leisten.
Hintergrund: Die Treibradsätze
bestehen aus spannungshomoge-
Foto: Franz Murawa
besondere BVV -Entwicklung seit
Schlagfest. Eine
Anfang 2000 ist die Schlagschutzbeschichtung von Radsatzwellen. Hintergrund: Besonders bei schnell fahrenden
Zügen kann aufgewirbelter Schotter o. Ä. die Wellenoberfläche beschädigen. Dies beeinflusst die Haltbarkeit der Wellen. Schutzmaßnahmen an
den Wellen (Schlagschutzbeschichtungen auf 2K-Polyharnstoffbasis mit
Schichtdicken > 6 mm) können die Schäden drastisch reduzieren. Dies
fand man bei versuchstechnischen Überprüfungen (z. B. Schotterbeschuss)
und mehrjährigen Feldversuchen heraus. Die positiven Ergebnisse führten
dazu, dass zwischenzeitlich u. a. auch eine erhebliche Anzahl von Radsatzwellen des ICE 3 mit dieser Beschichtung ausgerüstet wurde. Das Foto
zeigt Radsätze mit Schlagschutz vor der Auslieferung.
Franz Murawa
glück auf · 3/2011 ......... 26
Der Wellenbruch in Köln im Jahr
2008 warf eine neue zentrale Frage
auf: Wie steht es um die Lebensdauer einer Welle mit unerkanntem Anriss?
Konsequenz aller Untersuchungen: Aus wirtschaftlichen Gründen
sollen neue Treibradsatzwellen mit
weiter vergrößerten Durchmessern beschafft und ab 2012 eingesetzt werden. Durch die größeren
Durchmesser werden die Beanspruchungen deutlich reduziert. Dadurch wächst ein möglicherweise
vorhandener Anriss nicht oder nur
wesentlich langsamer. Entsprechend können auch die Untersuchungsintervalle für die Ultraschallprüfung verlängert werden.
Laufradsätze des ICE 3 sehen
demnach wie folgt aus: spannungshomogenisierte Vollräder mit
BVV -Radschallabsorbern und Radsatzwellen mit 70 mm Hohlbohrung. Sie sind bei der nationalen
Variante mit zwei Wellenbremsscheiben und bei der internationalen Variante (Mehrsystemzug) mit
drei Wellenbremsscheiben bestückt.
SCH M I EDE
Alles sprach für Kohle
RAFIL · Farbgebungsanlagen mit Abgasreinigung nachgerüstet – und damit
Forderungen der 31. BImSchV (Bundes-Immissions-Schutz-Verordnung) erfüllt.
D
Foto: Karin Schiecke
Ende Mai fand in der Gelsenkirchener VeltinsQuintett. t End
Arena der Runners Point Staffellauf 2011 statt. An
dem über 5 x 5 km langen Staffellauf nahmen Vertreter von 124 Firmen
teil. Auch für den Bochumer Verein gingen fünf Mitarbeiter an den Start,
und zwar im Rahmen einer vom Gesundheitsmanagement initiierten
Maßnahme. Betreut wurden sie von Karin Schiecke (Steuerkreismitglied
Gesundheitsmanagement). Trotz des Mottos „Dabei sein ist alles“ war
man über den 58. Platz insgesamt und den 30. Platz in der Altersklasse
recht angetan. Dass Teilnehmer und Mitgereiste des BVV nicht nur einen
anstrengenden (Laufen und Mitfiebern), sondern auch einen kollegialen
und lustigen Tag verbrachten, sprach sich schnell herum. „Weshalb aber
nur für Männer?“, dachten sich einige weibliche BVV -Beschäftigte. Folgerichtig soll im nächsten Jahr auch eine Damenstaffel an den Start gehen.
Das Männer-Staffel-Quintett von links nach rechts: Dietmar Berg, Lothar
Hüther, Udo Wefelscheid, Martin Venn und Dirk Knatz.
Karin Schiecke
ie Radsatzfabrik Ilsenburg betreibt mehrere Farbgebungsanlagen. Sie beschichtet damit
ihre Radsätze und Radsatzwellen
bzw. einzelne Räder. Diese Anlagen
mussten umgerüstet werden – weil
die 31. BImSchV neue Grenzwerte
vorgab, was die Menge flüchtiger
organischer Verbindungen in gefassten Abluftströmen von Farbgebungsanlagen angeht. Doch welches Verfahren wählen?
Zur Abluftreinigung sind verschiedene bekannt, zum Beispiel
die thermische Behandlung, die
foto-oxidative Abluftbehandlung
oder die Adsorption von Schadstoffen an Aktivkohle. Um diese
Verfahren zu bewerten, hatten RAFIL-Mitarbeiter die Nutzer solcher
Anlagen aufgesucht. So konnten
sie in einem Erfahrungsaustausch
deren Vorzüge und Nachteile kennenlernen. Zudem lief in der Radsatzfabrik eine Referenzanlage der
foto-oxidativen Abluftbehandlung
im Probebetrieb.
Doch letzten Endes sprach alles für die Adsorption. Dieses Verfahren ist seit mehr als 100 Jahren
bekannt und – was seine Effizienz
betrifft – gut zu beurteilen. Im
Gegensatz zur thermischen Behandlung werden keine zusätzlichen Energieträger benötigt, um
die Abluft zu reinigen. Und im
Die leise Eisenbahn
BVV/RAFIL · Spezielle Schallabsorber wurden bislang aus konstruktiven
und finanziellen Gründen nur in Hochgeschwindigkeitszügen eingesetzt. Jetzt
haben Bochumer Verein und RAFIL eine Alternative für Güterzüge entwickelt.
S
eit vielen Jahren rüstet der Bo- Radinnen- und der Radaußenseite absorbierenden Verbundmaterial.
chumer Verein Räder für Hoch- im Bereich der Radnabe befestigt. Dies verhindert, dass die Oberflägeschwindigkeitszüge mit speziell Die Reibelemente sind im Rad- che der Absorberscheibe selbst zur
entwickelten Radschallabsorbern kranzbereich zwischen Rad und Schallquelle wird. Befestigt wird er
aus. Sie dämpfen die Schwingbewe- Absorberscheibe untergebracht. Sie mit einer Art Schnappverschluss.
Der Absorber ist besonders für
gung der Räder und reduzieren so sind es auch, die die abgestrahlte
das Rollgeräusch schnell fahrender Schallenergie der Radscheibe über Anwendungen bei Klotzbremsen
Züge um bis zu 8 db(A). Dies ent- Reibung aus dem System abführen geeignet. Denn da die Absorberspricht einer wahrgenommenen – und dadurch die Schallabstrah- scheibe im Radkranzbereich flexibel angebunden ist, können die
lung reduzieren.
Lärmminderung um den Faktor 9.
Der Radkappen-Absorber be- Reibelemente die Wärmedehnung
Bei Güterzügen wurden diese
Schallabsorber bislang nicht ein- steht aus einem speziellen, schall- des Rades ausgleichen, die bei einer
Bremsung eintritt. Und ihr spezielgesetzt – aus gutem Grund.
les Material (bisher bekannt von
Denn Güterwagen werden
Bremsbelägen) verhindert, dass die
über Klotzbremsen abgebremst. Dieser Vorgang aber
q Lesen Sie hierzu auch:
führt zu einer verstärkten
Aufrauung der Laufflächen
25 Jahre Radsätze für
und zu einer erheblichen Hitzeentwicklung in den Rädern.
Hochgeschwindigkeitszüge
Die Schallabsorber würden
unter diesen Bedingungen
auf Seite 26
verbrennen. Zudem sind diese
Hochleistungsprodukte recht
teuer, was die Betreiber von
Güterwagen ebenfalls abschreckte.
Es galt also, eine robuste und
preiswerte Alternative für Güterwagen zu entwickeln. Jetzt präsentierten BVV und RAFIL die Lösung:
einen Radkappen-Absorber. Kernelemente sind großflächige Absorber aus einem neuartigen Verbundmaterial und speziell entwickelte
Reibelemente.
Foto: Martin Fehndrich
Bei dem neuen Konzept werden die Absorberscheiben auf der Versuchsinstallation von Radschallabsorbern
...................
glück auf · 3/2011 ......... 27
Hätten Sie’s gewusst?
Die Adsorption
Foto: em
Doppelter Nutzen: Neue AktivkohleFilteranlage in der Farbgebung senkt die
Umweltbelastung und spart Energie.
Gegensatz zum foto-oxidativen
Verfahren ist die Filterbeschaffung
unproblematisch. Aktivkohle gibt
es von unterschiedlichen Anbietern – was die Unabhängigkeit bei
der Beschaffung garantiert.
Anders bei Katalysatoren. Deren chemische Zusammensetzung
ist das Geheimnis des Herstellers –
was den Kostenvergleich zwischen
Anbietern erschwert und hohe Risiken birgt: Fällt der Hersteller aus,
kann man nicht einfach auf den
Katalysator anderer Hersteller ausweichen.
Olaf Schröder
Wie funktioniert die „Adsorption
von Schadstoffen an Aktivkohle“
in den Farbgebungsanlagen? Der
gefasste Abluftstrom wird durch
Vorfilter geleitet. Die Farbpartikel
im Luftstrom werden dort abgeschieden. Im weiteren Verlauf
wird die Luft durch Filterkassetten
geführt. Diese Filterkassetten sind
mit Aktivkohle gefüllt. Aufgrund
der Eigenschaften dieser Aktivkohle können bis zu 99,6 Prozent der
Schadstoffe, die im Abluftstrom
enthalten sind, gebunden werden. Die gereinigte Luft wird dem
Prozess wieder zugeführt. Die
einmal erwärmte Luft bleibt dem
Prozess erhalten und führt somit
zu einer Energieeinsparung. Ein
Mess-System überwacht durchgehend den Reinheitsgrad der Luft.
Das Gaswarnsystem ist so kalibriert, dass eine Überschreitung
der Arbeitsplatz-Grenzwerte ausgeschlossen wird. Ausgangsmaterial der Aktivkohle ist übrigens
die Schale der Kokosnuss. Nach
einem aufwendigen thermischen
Verfahren verwandelt sich dieser
Rohstoff in ein poröses hochaktives Kohlenstoffgerüst.
Stahl auf Stahl
Die Eisenbahn gilt gemeinhin als umweltfreundliches Verkehrsmittel. Vor
allem der niedrige Energieverbrauch und die sehr große Sicherheit sind
ein entscheidender Systemvorteil. Trotzdem schrumpfte der Bahnverkehr
in den 60er und 70er Jahren und wurde von der Öffentlichkeit kaum noch
wahrgenommen. Fahrgeräusche waren kein Thema, denn die Bahn hatte
den Ruf eines ressourcenschonenden und leisen Verkehrsmittels. Als der
Eisenbahngüterverkehr in den 90er Jahren wieder zunimmt und sich Bahntransporte auf wenige Hochleistungsstrecken konzentrieren, fand die Bahn
allerdings wieder „Gehör“ – in wenig erfreulicher Art und Weise. Wie entsteht aber Schienenverkehrslärm? Durch das Abrollen des Stahlrades auf
der Stahlschiene. Die Berührflächen dieser beiden Bauteile weisen immer
eine gewisse Oberflächenrauigkeit auf. Dadurch werden Rad und Schiene
zu Schwingungen angeregt, die über die Bewegung der Bauteiloberflächen einen recht intensiven Luftschall erzeugen. Dabei werden von der
Schiene niedrige Frequenzen bis etwa 1.000 Hz und vom Rad hohe Frequenzen im Bereich zwischen 1.500 und 3.000 Hz abgestrahlt.
Absorberscheibe durch die Hitze
beschädigt wird.
Insgesamt gesehen musste die
Geometrie des Rades konstruktiv
nur geringfügig verändert werden.
Benötigt werden lediglich
• eine Nut in der Radnabe, um die
Absorber-Scheibe zu befestigen
• eine zusätzliche Anlagefläche für
die genannten Reibelemente im
Bereich des Radkranzes.
Derzeit für den Einbau vorgesehen ist das tiefgewölbte Ilsenburger
Scheibenrad. Die kleine konstruktive Veränderung wird dessen positive thermomechanische Eigenschaften nicht beeinträchtigen.
Die gesamte Radkonstruktion mit
Absorber bleibt zudem kompatibel
mit existierenden Radkonstruktionen. Sie können – geringfügig
konstruktiv geändert – an die Anbindung des neuen Absorbersystems angepasst werden.
Bereits im Juni 2011 konnte der
Radkappen-Absorber bei Versuchsfahrten seine Praxistauglichkeit
unter Beweis stellen. Man hatte
insgesamt acht Radsätze mit dem
neuen Schallabsorber-System ausgestattet und für akustische Messfahrten auf dem Versuchsring in
Velim (Tschechien) zur Verfügung
gestellt (Basis war der praxisbewährte Ilsenburger Radsatz BA
303).
Ergebnis: Die Schallabstrahlung
konnte – im Vergleich zu dem
ebenfalls untersuchten, konstruktiv identischen Referenzradsatz
ohne Dämpfung – um 2,8 dB reduziert werden.
Die nächsten Entwicklungsschritte sollen die schalldämpfende Wirkung noch steigern.
Angepeilt sind Werte zwischen
3,5 und 4 dB(A). Mit dieser Radbedämpfung, dem Einsatz moderner
Bremsklötze aus Kunststoff- oder
Sintermaterial und einer Schienenstegdämfung werden in Zukunft
die Güterzüge deutlich leiser durch
die Landschaft rollen können.
Günter Köhler
und Matthias Schwartze
SCH M I EDE
„Lass deine guten Vorsätze
immer wieder neu aufleben“
Foto Sérgio Carvalho von Supera Comunicação
MWL · Wer möchte nicht Arbeitssicherheit und Umweltschutz nachhaltig im
Unternehmen verankern? Mit der „10. Internen Woche der Unfallverhütung und
des Umweltschutzes“ ist man diesem Ziel wieder etwas näher gekommen.
E
ine Woche lang rückte die
MWL Brasil Mitte August die
Themen Arbeitssicherheit und
Umweltschutz ins Rampenlicht –
bei ihrer 10. SIPATMA Semana interna de prevenção de acidentes de
trabalho e meio ambiente (Interne
Woche der Unfallverhütung und
des Umweltschutzes).
Über die ganze Zeit hinweg thematisierte die Belegschaft unterschiedliche Aspekte, um ihr Bewusstsein für Sicherheits- und Umweltprobleme weiter zu schärfen.
Und Tag für Tag wurden zahlreiche
motivierende und lehrreiche Vorträge im Stand-up-Stil gehalten,
das heißt: Der Sprecher bezog sein
Publikum mit in den Vortrag ein,
wobei er Arbeitsszenen aus dem
MWL -Alltag aufgriff.
Motto der 10. SIPATMA war:
„Der bewusste Arbeitnehmer vermeidet Unfälle und lebt im Einklang mit der Umwelt.“ Den Leitsatz hatte man zuvor bei einem
betriebsinternen Wettbewerb ermittelt. Was auf Deutsch etwas
holprig daherkommt, reimt sich
im Portugiesischen. Getextet und
eingereicht hatte ihn MWL -Mitarbeiter Marcos Roberto Moreira und
gewann damit den ersten Preis.
Vorträge und Veranstaltungen
hatte die SIPAT -Partnerfirma Chameleon organisiert. Themen waren
unter anderem „Sicherheitskultur:
Unfallursachen und Einsatz der
persönlichen Arbeitsschutzausrüstung“, „Vorbeugung: Alkoholismus, Tabaksucht und sexuell
übertragbare Krankheiten (AIDS )“,
„Sicherheitsverhalten: Auf der Suche nach Prävention“ oder auch
Barbosa ist neuer
Neue Methoden. en Fabiano
Qualitätsmanager bei MWL
Brasil. Der Maschinenbauingenieur hat 17 Jahre Branchenerfahrung in
den Bereichen Qualität, Umwelt und Prozessorientierung. Zudem war
er bereits im Ausland tätig. Der neue Qualitätsmanager ist sich sicher,
die verschiedenen Bereiche von MWL stärker integrieren zu können:
„Während meiner Karriere habe ich in verschiedenen Unternehmen Qualitätssysteme wie ISO 9001:2008 und Umwelt ISO 14001:2004 implementiert“, so Fabiano Barbosa. „Bei MWL werde ich hochwertige Qualitätsmethoden anwenden, um Prozesse robust und stabil zu machen – mit
Gesamtblick auf die kontinuierliche Verbesserung des Unternehmens, die
Integration zwischen den Abteilungen und die Kundenzufriedenheit.“
Er hofft, mit seiner Arbeit gute Resultate zu erzielen und zum täglichen
Wachstum von MWL beizutragen.
gar
Foto: Sérgio Carvalho von Supera Comunicação
SIPATMA-Veranstaltung (interne Woche zu Unfallverhütung und Umweltschutz)
„Umwelt: Nachhaltige Entwicklung und Lebensqualität – ändern
und verbessern“.
Beim Thema Arbeitssicherheit
ging man dieses Mal über die Unfallverhütung hinaus. „Wir fokussierten uns darauf, wie man
Gesundheit und Wohlbefinden
beibehält“, so Sérgio Freire Bezerra, Ingenieur für Arbeitssicherheit
der MWL . „Und erstmals“, so fügt
Umwelt-Techniker Flavio Araujo
hinzu, „wurden neben Unfallverhütung, Gesundheitsversorgung
und Arbeitssicherheit auch Fragen
zu Umweltschutz, Nachhaltigkeit
und Abfalltrennung/Recycling angesprochen.“
Dies sei ein großer Schritt zur
Sensibilisierung der MWL -Mitarbeiter für den Umweltschutz. Flavio Araujo: „Ziel war auch, dass al-
le Mitarbeiter zukünftig engagiert
an den Programmen und Aktivitäten mitwirken, die im Rahmen
der geplanten Umsetzung der ISO
14001 auf uns zukommen.“
Für Milton Carlos Mendonça,
Präsident der Internen Kommission für Unfallverhütung CIPA
(Comissão Interna de Prevenção de
Acidentes), ging es hauptsächlich
darum, die Mitarbeiter zu sensibilisieren. Im Zentrum ständen dabei
vor allem Fragen der Lebensqualität und der Verantwortung jedes
Einzelnen für die Umwelt: „Wir
wollen, dass jeder im Hinterkopf
das folgende Motto behält: Lass
deine guten Vorsätze immer wieder neu aufleben.“
Flavio Araujo,
Sérgio Freire Bezerra und
Milton Carlos Mendonça
„Ein kurzer Zeitraum
m
von sechs Jahren“
Ein Rückblick von Samuel Vieira Gambier Neto
Foto: Sérgio Carvalho
Carvalh von Supera Comunicação
Ziel lag für MWL Brasil
Geprüfte Qualität. t Das
klar vor Augen: Man wollte
die Zertifikate des Qualitäts-Management-Systems erneuern. Also stand
Mitte August das Rezertifizierungsaudit für das QMS ISO 9001:2008
auf dem Programm. „Es war eine strategische Entscheidung“, so Qualitätsmanager Fabiano Barbosa, „in diesem Jahr die Zertifizierungsstelle
zu wechseln. Wir haben mit dem Audit das Bureau Veritas (BVQI ) beauftragt, ein weltweit führendes Unternehmen für die Zertifizierung.“ Jetzt
bereitet sich MWL Brasil darauf vor, Ende September nach der Norm AAR
M-1003 ein Systemwartungsaudit zu absolvieren. Fabiano Barbosa: „Der
Erhalt dieser Zertifizierung ist entscheidend für die Lieferung unserer Produkte auf ausländische Märkte. Deshalb setzen wir auf die Bemühungen
aller Mitarbeiter, diese Prüfung wieder einmal zu bestehen. Der Erhalt dieser Norm ist von entscheidender Wichtigkeit, damit unsere Kunden den
Namen MWL weiterhin mit höchster Qualität in Verbindung bringen.“
Nach erfolgreichem Rezertifizierungsaudit (von links nach rechts):
Lucas Cardozo da Silva Morreis, die beiden ISO-9001 -Prüfer Marcia Silva
und Ademir de Melo, Elaine Souto und Fabiano Barbosa.
Fabiano Barbosa
Ende Oktober wird Samuel Vieira
Gambier Neto die MWL Brasil
Rodas & Eixos Ltda. verlassen. Zu
dem Unternehmen gestoßen war
er 2005, ein Jahr, in dem der brasilianische Eisenbahnmarkt seine
Blütezeit hatte und rund 7.000
Güterwagen hergestellt wurden.
Hier sein persönlicher Rückblick:
Zu dieser Zeit des Aufschwungs
startete ich meine berufliche Tätigkeit bei MWL Brasil. Damals war für
mich alles neu, atemberaubend und
herausfordernd. Viel Engagement
und Studien waren erforderlich, um
den Markt und das Unternehmen
mit seiner industriellen Struktur und
seiner gigantischen Vergangenheit
zu verstehen.
In der zweiten Hälfte des Jahres 2006 erlitt der Markt einen
Rückgang, und wir mussten uns
Foto: Sérgio Carvalho
von Supera Comunicação
bedauerlicherweise von einigen
unserer Mitarbeiter trennen. Der
ständige Kampf, das Unternehmen lebendig und aktiv zu halten,
zwang uns immer wieder, über
Investitionen nachzudenken und
Marktanteile zu erobern.
Wir haben stets beiden Märkten,
dem nationalen sowie dem internationalen, volle Aufmerksamkeit
gewidmet – auch wenn der eine
oder andere zeitweiligen
Schwankungen unterworfen war.
Die entscheidenden Investitionen
dieser Zeit flossen in den VakuumEntgaser, die 3.000-Tonnen-Presse
und in die präventive Wartung.
Ohne sie wäre das Unternehmen
nicht bis zu den Anfängen einer
neuen Ära gelangt, die mit der
Akquisition durch die GMH Gruppe
eingeleitet wurde. Die Anstrengungen und Bemühungen ausnahmslos
aller unserer Mitarbeiter machten es
möglich, unsere Ziele zu erreichen.
Ich bedanke mich bei allen für ihren
Einsatz für die MWL Brasil und wünsche dieser, dass sie sich weiterhin
erfolgreich auf dem Markt behaupten wird.
glück auf · 3/2011 ......... 28
Implementierung. g
Um die Einführung des SAP -Projekts „Fenix
Project“ fortzusetzen, besuchten GMH -Systems-Berater im Juli MWL Brasil. Begleitet
wurden sie von Mitarbeitern der Software-Consultingfirma IDAP GmbH
aus Deutschland. Zweck des gemeinsamen Besuches: Man sollte dem
brasilianischen SAP -Beratungsteam der Voith IT Solutions GmbH das
Know-how zur Anwendung der GMH -Templates vermitteln. Mit diesem
Wissen erst war das Voith-Team in der Lage, das MWL -Implementierungsteam entsprechend zu schulen. Das sechstägige intensive Training brachte sehr positive Ergebnisse. Was das „Fenix Project“ betrifft, so wurde
im August mit der Detailplanung, Analyse und Definition der Prozesse
begonnen. Und da bekanntlich der Teufel im Detail steckt, war diese
Phase extrem wichtig und grundlegend für den gesamten Erfolg des Projektes. Nur wenn hier alles stimmt, werden in der SAP -Konzeption später
alle Tätigkeiten und Prozesse richtig berücksichtigt.
Antonio C. Soldi Junior
SCH M I EDE
Gesamte Wärmebehandlung
im eigenen Haus abgewickelt
Qualität ist mitunterr
doch nicht alles
BTBED · Neuer Universalkammerofen erhöht Kapazität um fast 400 Tonnen.
BTBED · Erst AAR -Zulassung ermöglichte,
Radsatzwellen für MWL Brasil zu fertigen.
I
n den letzten Jahren betrieb die
Bahntechnik Brand-Erbisdorf
(BTBED ) vier Universalkammeröfen und einen Niedertemperatur-Kammerofen. Deren Kapazität
reichte aber nicht aus, um alle im
Werk produzierten Wellen wärmezubehandeln. Ursache waren
unter anderem Sortimentsveränderungen insbesondere im Achsenbereich. Deshalb mussten immer
mehr Achsen bei der WBO Osnabrück, einem Schwesterunternehmen, vergütet werden – bis Juli
2011 immerhin 300 freiformgeschmiedete Lokomotivachsen.
Damit ist jetzt Schluss. Denn
endlich konnte die BTBED -Geschäftsführung die seit Langem
geplante Investition in einen neuen Universalkammerofen tätigen.
Den Zuschlag zum Bau erhielt ein
regionaler Ofenbauer, der bereits
zwei derartige Öfen in Brand-Erbisdorf installiert hatte.
In der Rekordzeit von nur vier
Monaten ging das Projekt über die
Bühne: von der Bestellung über die
Montage bis hin zur Abnahme. Als
großer Zeitvorteil erwies sich dabei, dass der Ofen fertig zugestellt
als Baugruppe in Brand-Erbisdorf
angeliefert wurde – und deshalb ab
diesem Zeitpunkt vier Wochen für
die Montage bis zur Übergabe ausreichten.
Die Anlage wurde entsprechend
BTBED -Vorgabe mit einer vollen Charge von 15 t auf Herz und
Nieren getestet. Erwärmt wurden
N
Foto: Bernd Vogel
Wärmebehandlung von Radsatzwellen
dabei 22 Eisenbahnachsen und
neun Messwellen mit eingebrachten Kernmesselementen. Im Fokus
standen vor allem der niedrige
Temperaturbereich und das Aufheizverhalten im gesamten Herdinnenraum. Das Ergebnis konnte
überzeugen.
Seit Anfang Juli läuft die Anlage durchgängig im Schichtsystem und störungsfrei. Sie erhöht
die Wärmebehandlungskapazität für Wellen um etwa 850 Stück
bzw. 387 t pro Monat. Und so ist
die BTBED seit August in der Lage, den gesamten Auftragsbestand
an Achsen und anderen Wellen im
eigenen Hause kostengünstig wärmezubehandeln.
Doch schon heute ist eine weitere Investition geplant. Sie betrifft den 1973 zu DDR -Zeiten gebauten Niedertemperaturofen, der
nur noch zum Anwärmen für das
Richten von Wellen nutzbar ist.
Ihn soll ein Universalkammerofen
ersetzen.
Bernd Vogel
achdem die GMH Gruppe die
MWL Brasil übernommen hatte, stellte sich sofort die Frage: Wie
kann man deren Produktion unterstützen und die Abläufe auf einen
modernen Stand bringen? Experten bewerteten die Räderfertigung
im Allgemeinen als solide und relativ modern. Deutliche Defizite sahen sie allerdings bei der Radsatzwellenfertigung auf einem großen
Dampfhammer.
Die Experten wussten aber: Was
die Dimensionen und Qualitätsanforderungen betrifft, könnte auch
die Bahntechnik Brand-Erbisdorf
die MWL -Hauptsortimente an
Radsatzwellen schmieden. Dort
steht eine entsprechend leistungsfähige GFM -Langschmiedemaschine. Die Frage war nur, welche formalen Bedingungen vorab erfüllt
werden mussten.
Schnell war klar: Einziges Hindernis war eine fehlende AAR -Zulassung. Diese Zulassung hat sich
die BTBED innerhalb eines Jahres
erfolgreich erarbeitet. Dazu musste
man zwei völlig unterschiedliche
Audits absolvieren (siehe Kasten).
Am Ende gab es von den Auditoren
auch Lob und Anerkennung für die
Einstellung und Arbeitsweise der
Mitarbeiter.
Der erste Auftrag mit Radsatzwellen für MWL Brasil wurde gerade gefertigt. Man hat die Produktion dafür genutzt, bestimmte
Hätten Sie’s gewusst?
AAR
Die Abkürzung steht für Association of American Railroads und ist
die Industrievereinigung der großen Gütereisenbahnen von Nordamerika (Kanada, Mexiko und
USA ). Die zwei Audits der BTBED
bezogen sich zum einen auf das
dem AAR -Standard M-1003 angepasste Qualitätsmanagement-System und zum anderen auf eine
gemäß der AAR -M-101 ausgerichtete Radsatzwellenfertigung.
Feinheiten und Teilschritte noch
zu optimieren. Da inzwischen in
Südamerika die Stahlpreise stark
gestiegen sind, wird sich die Lieferung an MWL Brasil finanziell bezahlt machen. Zudem sollten bereits vorgedrehte und vorgeprüfte
Radsatzwellen der brasilianischen
Schwester ermöglichen, ihre Fertigungsgeschwindigkeit zu erhöhen
– und dadurch im Endeffekt die
Durchlaufzeiten der Produkte spürbar zu verkürzen.
Der ersten Kooperation im Geschäftsbereich „Bahntechnik“ werden sicher weitere folgen. Schließlich besteht ausreichend Potenzial
zur gegenseitigen Ergänzung. Und
das sollte man ausschöpfen.
Harald Olbrich
PERSONALIA
Betriebsjubiläen, 3. Quartal 2011
Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und sagen Dank für die langjährige Betriebstreue.
glück auf wünscht alles Gute für die Zukunft, beste Gesundheit und viel Erfolg.
Schmiedewerke Gröditz GmbH
gung), Detlef Kilian (Fertigung) und Peter Winter (Fertigung)
40 Jahre: Manfred Fahrendholz (Fertigung), Siegfried Holst
(Fertigung), Ulrich Höwler (Fertigung) und Siegbert Petro
(Fertigung)
Gröditzer Werkzeugstahl Burg GmbH
15 Jahre: Michael Buch (Fertigung) und Ronny Quandt
(Fertigung)
10 Jahre: Daniel Bächler (Ringwalzwerk), Christin Gräbs
(Finanzen/Controlling), Andre Hirschnitz (Mechanische
Instandhaltung), Jens Klemm (Qualitätswesen), Carsten Richter (Mechanische Instandhaltung), Marko Richter (Elektrische
Instandhaltung) und Patrick Schenke (Schmiede)
30 Jahre: Lutz Große (Ringwalzwerk), Jörg Hauser (Schmiede), Mario Kunath (Mechanische Bearbeitung), Jörg Ludwig
(Schmiede), Thomas Stasch (Werkserhaltung), Dietmar Stern
(Schmiede), Michael Unger (Mechanische Bearbeitung) und
Ralf Wegner (Personal- u. Sozialwirtschaft)
40 Jahre: Brigitte Gruhle (Qualitätswesen), Frank Gruner
(Schmiede), Günter Hoffmann (Elektrische Instandhaltung),
Peter Kößling (Ringwalzwerk), Elke Kühne (Büro Geschäftsführung), Michael Kühnert (Werkserhaltung), Friedmar Müller
(Ringwalzwerk), Peter Müller (Ringwalzwerk), Horst Naumburger (Elektrische Instandhaltung), Angelika Weichelt (Personal- u. Sozialwirtschaft), Gunter Wobbermin (Ringwalzwerk)
und Roland Zöllner (Qualitätswesen)
Energietechnik Essen GmbH
Elektrostahlwerke Gröditz GmbH
10 Jahre: Robert Bräuning (Instandhaltung) und Cedric
Kahle (Instandhaltung)
35 Jahre: Andreas Mäkel (Trennerei), Lutz Oede (Schmiede)
und Harald Widera (Wärmebehandlung)
40 Jahre: Lutz Konetzky (Instandhaltung), Bernhard Stutzki
(Adjustage/Trennerei) und Jörg Ziehe (Adjustage/Qualitätsprüfung)
45 Jahre: Peter Borowski (Werkstoffprüfung) und Harry Boy
(Adjustage/Qualitätsprüfung) 10 Jahre: Stanislav Faber (Stahlwerk), Mandy Franz (Stahlwerk), Katrin Grothe (Stahlwerk) und Enrico Ritter (Stahlwerk)
30 Jahre: Steffen Kleeberg (Stahlwerk), Steffen Lehnicke
(Stahlwerk), Frank Thorke (Stahlwerk) und Silvio Weller
(Stahlwerk)
40 Jahre: Rita Freudenberg (Stahlwerk), Dietmar Hausmann
(Stahlwerk) und Wolfgang Türke (Stahlwerk/ESU-Anlage)
Gröditzer Kurbelwelle Wildau GmbH
10
15
30
35
Jahre: Enrico Bartusch (Fertigung)
Jahre: Ingo Nitsche (Fertigung)
Jahre: Thomas Senst (Fertigung)
Jahre: Andreas Acker (Fertigung), Detlef Driebusch (Ferti-
25 Jahre: Frank Detampel (ESU/DESU-Anlage) und Katja Pardey (Personal und Soziales)
35 Jahre: Winfried Schäfer (Mechanische Bearbeitung) und
Michael Sobiella (Vertrieb)
Schmiedag GmbH & Co. KG Werk Hagen
25 Jahre: Franco Filippelli (Gesenkschmiede), Axel Kahlert
(Werkzeugbau), Waldemar Karzmarzik (Mechanische Fertigung) und Markus Schreier (Mechanische Fertigung)
35 Jahre: Emin Ari (Werkzeugbau) und Dieter Henkes (Endfertigung)
Schmiedag GmbH & Co. KG Werk Homburg
25 Jahre: Jörg Röhm (Mechanische Fertigung)
35 Jahre: Horst Bieber (Qualitätswesen), Bernd Eberhard
(Mechanische Fertigung) und Heinz-Peter Schuler (Versand)
Wildauer Schmiedewerke GmbH & Co. KG
Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH
25 Jahre: Ferhat Elibol (Warmformgebung), Süleyman Eralp
(Lagerwirtschaft), Thomas Fischer (Mechanische Bearbeitung
Rollendes), Frank Hellen (Reparaturfertigung), Jörg Imminger
glück auf · 3/2011 ......... 29
(Warmformgebung), Uwe Kayss (Reparaturfertigung), HeinzJörn Meyer (Mechanische Bearbeitung Rollendes), Hauke
Starkjohann (Mechanische Bearbeitung Rollendes), Georgios
Thalassis (Mechanische Bearbeitung Rollendes) und Michael
Ziegelski (Qualitätssicherung)
35 Jahre: Peter Bäumer (Mechanische Bearbeitung Rollendes), Jörg Banken (Personal und Soziales/Werkschutz),
Andreas Breker (Mechanische Bearbeitung Rollendes), Bernd
Haarmann (Warmformgebung), Lothar Jablonowski (Mechanische Bearbeitung Rollendes), Michael Kiefer (Mechanische
Bearbeitung Rollendes), Petra Krämer (Vertrieb), Uwe Kortmann (Mechanische Bearbeitung Rollendes), Ralf Schroeer
(Mechanische Bearbeitung Rollendes) und Uwe Weller (Auftragsmanagement)
45 Jahre: Hans-Rainer Beck (CNC-Programmierung)
Radsatzfabrik Ilsenburg GmbH
10 Jahre: Ronny Hümer (Fertigung), Denny John (Fertigung), Andreas Schmidt (Werkerhaltung) und Thomas Weitze
(Fertigung)
25 Jahre: Detlef Clausing (Fertigung), Ingo Kaye (Fertigung), Michael Müller (Fertigung) und Heidi Willgeroth (Vertrieb)
30 Jahre: Thomas Bertram Fertigung), Brita Bruns (Controlling), Ronald Krautheim (Fertigung), Holger Kühne (Fertigung), Gerald Ruhnow (Fertigung) und Peter Wegener
(Fertigung)
35 Jahre: Uwe Dahle (Vertrieb), Andreas Langer (Fertigung)
und Volker Wiedenbein (Personal- und Sozialwesen)
40 Jahre: Christiane Dickehut (Qualitätswesen), Klaus-Dieter
Hildebrandt (Fertigung) und Ralf Röder (Fertigung)
45 Jahre: Dietmar Eilers (Fertigung), Bernd Gaede (Fertigung) und Frankmarkus Künzel (Fertigung)
Bahntechnik Brand-Erbisdorf GmbH
15 Jahre: Sebastian Anders (Einkauf) und Uwe Münch (Fertigung)
35 Jahre: Martina Hinz (Technischer Bereich)
40 Jahre: Steffen Anders (Fertigung) und Wilfried Forberger
(Fertigung)
45 Jahre: Gert Slansky (Fertigungskontrolle) und Bernd
Vogel (Technischer Bereich)
ie in glückauf 2/2011 berichtet, feierte die Friedrich
Wilhelms-Hütte Ende Juni ihr
200-jähriges Bestehen. Unter dem
Motto „Wir verschmelzen Tradition und Zukunft“ wurde auf
dem Werksgelände an der Friedrich-Ebert-Straße den Gästen ein
zweitägiges abwechslungsreiches
Programm geboten. Mit dabei waren u. a. Kunden, Lieferanten, Vertreter aus Politik, Verwaltung und
Wissenschaft, Geschäftsführer der
GMH -Holding und GMH Gruppe
sowie die Belegschaft mit ihren
Angehörigen. Die Feier spiegelt
sich auch im Internet wider. Unter
dem Suchbegriff „200 Jahre FWH
YouTube“ findet man den Auftritt
der STARS CREW , die ebenfalls zu
dem gelungenen Fest beigetragen
hat.
Dr. Georg Stierle
h
Ja
e d r ic h W il h e
l
1811
bis
2011
m
tte
W
F ri
Hü
FWH · 200-Jahr-Feier der Friedrich Wilhelms-Hütte: eine Nachlese.
re
s-
Impressionen fürs Fotoalbum
200
GUSS
Eisenguss Automotive: Walter Hundhausen GmbH · Dieckerhoff Guss GmbH · Harz Guss Zorge GmbH · BA LO-MO TOR TEX GmbH
Eisenguss Maschinenbau: Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss GmbH · Pleissner GmbH Stahlguss Maschinenbau: Friedrich Wilhelms-Hütte Stahlguss GmbH ·
Pleissner Guss GmbH · Stahlguss Gröditz GmbH Aluminiumguss: MWK Renningen GmbH · MWK Schwäbisch Gmünd GmbH
In ein ernstes Gespräch vertieft (oben):
Peter van Hüllen und FWH-Geschäftsführer Heinz Wiebelhaus.
Ein Blick in den Kochtopf (links): Moderatorin Randi Crott befragt Starkoch
Heinrich Wächter zum Buffet. Es bot auch
traditionelle regionale Gerichte, dessen
historische Bezüge er hier erläutert.
Auf dem Sprung (unten): Die Hüpfburg
war eine von vielen Kinder-Attraktionen.
Fotos: Susanne Kurz
Wird in Erinnerung bleiben: Dr. Jürgen Großmann und FWH-Geschäftsführer Reiner
Eschen enthüllen die Gedenktafel, die man anlässlich des Jubiläums gegossen hatte.
re
Angenehme Überraschung: Wim Sweere
(VARCO, Niederlande) lobte in einer
enspontanen Rede die sehr gute Zusammenarbeit mit der FWH Stahlguss.
Viele Köche verderben nicht immer den
Brei: Die Geschäftsführer Heinz Wiebelhaus, Georg Stierle, Reiner Eschen und
Mark Vierbaum versorgten die Gäste mit
Würstchen vom Grill.
Ein Schwof in
Ehren (rechts):
Die Band FKK
sorgte bei FWHMitarbeiter Rüdiger Keune und
seiner Frau Anja
für gute Laune.
Noch ist der Helm eine
Nummer zu groß (oben):
Nachwuchskräfte.
Tradition verbindet: Der Betriebsratsvorsitzende
Wolfgang Janjevic und sein Stellvertreter Götz
Lemler stehen neben einer der Litfaßsäulen, die
die Geschichte der FWH illustrierten.
Immer wenn Not am Mann ist: Das Technische Hilfswerk (THW) konnte an beiden
Jubiläumstagen die Leistungskraft seiner Fahrzeuge und Maschinen demonstrieren.
Der erste Eindruck trügt
(links): Bei ihrer PercussionShow benutzten die Azubis
ihre jeweiligen Arbeitswerkzeuge
und Teile aus der Fertigung.
Ein bisschen Spaß muss sein: Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Angehörige beklatschen
begeistert die tollen Darbietungen auf der Showbühne.
Gruppenbild mit GMH-Poloshirt: Sie stehen wie ein Mann hinter „ihrer Hütte“ und setzen sich Tag für Tag dafür ein, dass die
Kunden des Unternehmens zufriedengestellt werden: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Friedrich Wilhelms-Hütte.
glück auf · 3/2011 ......... 30
GUSS
Tragende Rolle
FWHE · Gute Zusammenarbeit bewährt sich erneut: Nach einer erfolgreichen
Prototyp-Erprobung soll jetzt die Serienfertigung folgen. 2-MW-Windkraftwerke
von REpower werden mit neuer Komponente aus Eisenguss bestückt.
will REpower die neu entwickelten
Gussmaschinenträger serienmäßig
bei der MM -Plattform einsetzen.
Das Unternehmen prüft zudem, ob
man bei einer weiteren Leistungsklasse umstellen soll.
Die REpower Systems AG zählt
mit weltweit mehr als 3.000 installierten Windkraftanlagen seit
vielen Jahren zu den größten Herstellern Deutschlands – und als
Gruppe gemeinsam mit Mehrheitsaktionär Suzlon sogar weltweit zu
den Top 5 der Windenergie-Anlagenbauer.
Der Kontakt von FWHE zu diesem renommierten Hersteller besteht bereits seit 2004. Damals
produzierte die Eisengießerei die
Rotornabe für den Prototyp einer
Windenergieanlage, die bis heute
zu den leistungsstärksten weltweit
zählt: die REpower 5M (Nennleistung 5.075 kW).
Schon beim damaligen Projekt
war die Zusammenarbeit zwischen
beiden Unternehmen sehr gut.
Deshalb suchte REpower bei diesem Projekt erneut die Kooperation mit der FWH – was sich auch
dieses Mal ausgezahlt hat, wie Andreas Winkler (Engineering REpower) bestätigen konnte:
„Die Friedrich Wilhelms-Hütte hat uns bei diesem Projekt schon
während der Konzepterstellung
mit ihrem gießtechnischen Knowhow unterstützt. Dadurch war es
möglich, ein prozesssicher herzustellendes und auch wirtschaftliches Gussteil zu entwickeln.“
Udo Krampitz
Gusseisen mit Kugelgrafit
Foto: Henning Wehnsen (REpower)
Über die Jahre hat sich bei allen Herstellern durchgesetzt, bei wesentlichen
Komponenten der Windkraftanlagen Gusseisen mit Kugelgrafit (GJS ) zu
verwenden. Neben der großen Freiheit bei der Formgebung bietet GJS
im Vergleich zu anderen Werkstoffen noch weitere Vorteile: zum Beispiel
gute Dämmungseigenschaften bei mechanischen und akustischen Schwingungen, hohe Eigensteifigkeit, geringe Eigenspannung und ein geringeres
spezifisches Gewicht. Zudem werden die mechanischen Eigenschaften
problemlos ohne zusätzliche Wärmebehandlung erreicht.
Gussmaschinenträger während der Vormontage
D
ie REpower Systems AG hat
mithilfe der Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss ( FWHE )
einen neuen Maschinenhauptträger für Windkraftanlagen entwickelt. Er besteht aus Gusseisen
mit Kugelgrafit und ersetzt die bisherige Stahlschweißkonstruktion
der sogenannten MM -Baureihe
(MM82, MM92 und MM 100 ).
Der erfolgreich produzierte
Prototyp wurde Ende Mai 2011
in der Windenergieanlage MM92
„Pegau“ im Landkreis Leipzig installiert. Ein zweiter Maschinenträger ist bereits abgegossen. Weitere
sollen noch in diesem Jahr folgen.
Nach erfolgreicher Validierung
Solides „Handgelenk“
für Riesenschaufel
FWHS · Handgeformter Stahlguss aus Mülheim für Hydraulikbagger
Werksfoto
D
er Bedarf an Rohstoffen
steigt weltweit immer mehr.
Bis 2030 sollen sich die Fördermengen weltweit verdoppeln.
Eine entsprechende Förderung
zu sichern, ist eine dauerhafte
Herausforderung, die auch große Chancen bietet – sowohl für
die Unternehmen, die fördern,
als auch für die Unternehmen,
die
die Fördertechnologien
Fördertechnologi
g en liefern.
Die FWH Stahlguss ist traditionell eng mit der Rohstoffditionell
förderung
förderung verbunden, und zwar
über
über den Produktbereich „Verschleißguss“.
schleißguss“. Ursprünglich lieferte
ferte sie Teile für die Bergbau-
der 200-Jahr-Feier der Friedrich WilhelmsModell. Anlässlich
Hütte überreichte Thomas Gausmann von AREVA
Wind (Bildmitte) dem FWH-Eisenguss-Werksleiter Christian Köhler (rechts)
und FWH -Qualitätsstellenleiter Jens Stellmacher (links) ein Modell der
5-MW-Offshore-Anlage M5000 . Für diese Anlage liefert FWH Eisenguss
entscheidende Gusskomponenten wie Rotornabe, MaschinengehäuseUnterdeck oder Rotorhohlwelle.
Christian Köhler
Foto: Caterpillar
Unter höchster Belastung: Position des
Gabelstiels am Ausleger des Großbaggers Typ 6060 von Caterpillar.
Werksfoto
Ganz schöner Brocken: Gabelstiel, angerissen für die Bearbeitung, 4,4 t Rohgewicht.
technik
unter
Tage, heute steht
der
ÜbertageBergbau im Fokus. Dort sind
gigantische Hydraulikbagger im
Einsatz, die aus
hoch belastungs-
glück auf · 3/2011 ......... 31
fähigen Materialien und Bauteilen
bestehen.
Einer dieser Giganten ist der
Großbagger Typ 6060 von Caterpillar (ehemals RH 340 der Bucyrus
Hex GmbH). Sein Gesamtgewicht
beträgt etwa 570 t, seine Dieselmotorleistung schlägt mit 2.240 kW
zu Buche und sein Schaufelvolumen fasst gigantische 34 m3.
Für diese Schaufel stellt die
Friedrich Wilhelms-Hütte Stahlguss im Handformverfahren die
Lagergabel mit 5,7 t und den Gabelstiel mit 4,3 t einbaufertig bearbeitet aus dem gut schweißbaren
Stahlguss G21Mn5V her. Gesamtdurchlaufzeit eines Teiles: Vom
Handformen bis zur externen Fertigbearbeitung und Abnahme bei
der FWH Stahlguss vergehen etwa
zehn Wochen. In diesen Zeitraum
fallen auch sämtliche Prüfungen.
Dabei müssen sowohl für die innere als auch für die äußere Güte
die anspruchsvollen Gütestufen 1
bis maximal 3 eingehalten werden. Gerade was Anschweißenden
betrifft, sind solche Forderungen
nicht unbegründet. Denn diese
Teile werden in den Stiel bzw. Ausleger eingeschweißt, wo sie enorme Aushubkräfte übertragen müssen, die bis zu 120 t betragen.
Falls die Anforderungen in Zukunft noch größer werden sollten – und dies zeichnet sich heute schon ab –, ist die FWH Stahlguss gut gerüstet. Sie hat durchaus Werkstoffe im Repertoire, die
vergleichsweise noch höherfest
und besser schweißbar sind. Auch
die Zukunftspläne von Caterpillar
können optimistisch stimmen. Im
Bereich der Dortmunder Produktionsstätte will man die Montagekapazität erweitern. Dies bedeutet
auch, dass man dort deutlich höhere Stückzahlen an Baggern montieren wird als in den Vorjahren.
Mark Vierbaum
GUSS
Wie Gussteile Stück für
Stück verfeinert werden
FWHE · Betriebsbesichtigung bei Siemens PG in Mülheim an der Ruhr
Foto: Ute Hanhardt
Zeigten sich nach der Betriebsbesichtigung beeindruckt (von links nach rechts): Rainer
Hammelsbrock , Okan Özpolat, Markus Derißen, Markus Jaskolka, Horst Rüsing,
Daniel Klatt, Christian Scheller, Nikolaj Steinbock, Timo Saar, Tobias Boslak, Joscha
Krups, Jens Fechner, Dennis Böhnke, Hasan Tümöz, Johann Freze, Richard Saralin,
Axel Gröger, Joel Ocana-Garcia, Ali Özcan, Alexander Jaskolka, Enes Göktepe, Mike
Mody und Pascal Jahnka.
O
b eine Dampfturbine schon
25 Jahre Energie geliefert hat
oder neu gebaut wird: Siemens PowerGeneration in Mülheim an der
Ruhr arbeitet kontinuierlich daran,
die Gesamtwirtschaftlichkeit der
Dampfturbinen zu optimieren. So
reagiert sie auf die Tatsache, dass
die fossilen Brennstoffe, die zur
Energieerzeugung benötigt werden, allmählich schwinden.
Welche Rolle spielen dabei die
Produkte der Friedrich WilhelmsHütte? Die Auszubildenden des 1.
und 2. Ausbildungsjahres wollten
es genauer wissen – und waren bei
dem Unternehmen zu Gast. Nach
einem historischen Überblick und
einer Produktübersicht ging es in
die Fertigungswerkstätten. Dort
konnten die Azubis endlich nachverfolgen, wie aus den Turbinen
und Verdichtern, die zuvor bei
FWHE geformt und gegossen worden waren, Bauteile gefertigt werden.
Bearbeitet werden die Großbauteile in der mechanischen Fertigung auf Portal-Karusselldrehmaschinen und Großbohrwerken.
Ob Fräsen, Bohren oder Drehen:
Immer wieder überprüfen SiemensMitarbeiter zwischen den einzelnen Arbeitsschritten die Bauteile.
Beeindruckend ist auch die
Abteilung, in der die Turbinenwelle
mit den Schaufeln bestückt wird.
Hier zeigen sich die wahren
Dimensionen einer Dampfturbine:
Sie erreicht im Durchmesser annähernd 7 m. In der GeneratorenFertigung werden zum Packen
der dünnwandigen Leiterbleche
Roboter eingesetzt.
Bei der Montage genießen Ordnung und Sauberkeit höchste Priorität. Das heißt unter anderem: Alle Werkzeuge und Betriebsmittel,
die man zur Generatoren-Montage
benötigt, stehen auf einer Liste. Sie
werden nach Abschluss der Arbeiten überprüft und gezählt. Den hohen Qualitätsstandard sichern gut
ausgebildete und umsichtig arbeitende Mitarbeiter.
Der Besichtigungstag endete mit
einem gemeinsamen Essen in der
Siemens-Kantine.
Foto: Ralph Beushausen
Villar-Ferrin ist seit fast 23 JahLuftgefedert. Serafin
ren bei Pleissner Guss in Herzberg am
Harz beschäftigt. In dieser Zeit hat er an verschiedenen Arbeitsplätzen im
Unternehmen seine Arbeit verrichtet, bis er 2007 als Gabelstaplerfahrer
in die Großteile-Putzerei wechselte. Wegen seiner gesundheitlichen Probleme wurde sein Gabelstapler jetzt mit einem luftgefederten Fahrersitz
ausgestattet. Den entsprechenden Antrag hatte Villar-Ferrin gemeinsam
mit Ralph Beushausen ausgefüllt (Vertrauensperson für schwerbehinderte
Menschen), die erforderlichen Kostenvoranschläge der Einkauf eingeholt.
Nachdem die Deutsche Rentenversicherung signalisiert hatte, die Kosten
zu übernehmen, ging alles sehr schnell. Serafin Villar-Ferrin freut sich über
seinen neuen Fahrersitz. Er wird wohl auch weiterhin viel „Freude am Fahren“ haben.
Ralph Beushausen
KURZ NOTIERT
SAP-Einführung. Nach mehrwöchigem Auswahlverfahren wurde
zwischen Pleissner Guss und GMH Systems der Vertrag geschlossen, das
SAP System GMH .mes in der Logistik einzuführen. Bei Einführung werden
die bisherigen Systeme Baan und Guadas sukzessive durch SAP -Module
abgelöst – beginnend mit Bedarfsplanung, Produktionsplanung und Qualitätsmanagement bis hin zu Ergebnisrechnung und Profit-Center-Rechnung. Projektstart war Anfang September dieses Jahres. Im Mai 2012 will
man den Echtbetrieb aufnehmen.
Rainer Hammelsbrock
AZUBI ECKE
Wichtiger Schritt im Leben
HGZ · Der August 2011 symbolisiert für sieben Jugendliche einen neuen
Lebensabschnitt: Sie begannen bei der Gießerei ihre Berufsausbildung.
Foto: mh
Die neuen Auszubildenden und ihre Ausbilder (von links nach rechts): Heiko Zimmer
(Ausbilder Industriemechaniker), Lothar Wächter (Ausbilder Modellbauer), Roger
Strümpel (angehender Modellbauer), Tim Neufert (angehender Kaufmann), Alexander
Seidenstücker (angehender Industriemechaniker), Maximilian Kirstein (angehender
Industriemechaniker), Niklas Strulik (angehender Elektroniker), Karl Robert Henning
(angehender Elektroniker) und Andreas Glaßmeyer (Leiter Werkdienst). Nicht auf
dem Foto: Holger Hoffmann (Ausbilder Elektroniker) und Manuel Hesse (angehender
Modellbauer).
M
an wollte den zukünftigen
Industriemechanikern, Modellbaumechanikern, Elektrikern und
Industriekaufleuten den Einstieg
und die Orientierung so leicht wie
möglich machen. Deshalb stand
der erste Ausbildungstag ganz im
Zeichen der Information. Nach der
Begrüßung erwartete die neuen
Azubis zunächst ein erster Überblick.
Dabei lernten sie Kunden, Produkte,
Fertigungsverfahren und Organisation von Harz Guss Zorge kennen.
Im Anschluss erhielten sie eine
gründliche Sicherheitsunterweisung,
um sie für die Gefahren zu sensibilisieren, die im Berufsalltag auf sie
zukommen. Anschließend wurde
ihnen ihre individuelle Schutzkleidung ausgehändigt.
Bei einem etwa einstündigen
Betriebsrundgang lernten die Azubis
dann das Unternehmen in natura
kennen. Anschließend nahmen
die Ausbilder der jeweiligen Ausbildungsberufe ihre Schützlinge
in ihre Obhut. Sie werden in den
kommenden dreieinhalb Jahren
deren Ansprechpartner sein. Und
da ein innerbetrieblicher Unterricht
die schulische und praktische Ausbildung ergänzt, steht einer guten
Ausbildung nichts mehr im Wege.
Nach einem kleinen Imbiss
war der erste Ausbildungstag, der
den jungen Menschen viele neue
Impressionen bescherte, gegen Mittag beendet.
Auch im nächsten Spätsommer
wird Harz Guss Zorge wie in jedem
Jahr weiteren jungen Menschen den
Einstieg ins Berufsleben ermöglichen. Das Auswahlverfahren für den
Ausbildungsbeginn 2012 ist bereits
in Gange.
mh
glück auf · 3/2011 ......... 32
Werksfoto
Pleissner Guss hat am 1. August für
Startschuss. Bei
fünf neue Auszubildende die berufliche
Zukunft begonnen. Begrüßt wurden die jungen Leute von Geschäftsführer Bernd Schiborr und Ralph Beushausen (Stellvertretender Betriebsratsvorsitzender). „Unsere Auszubildenden“, so Personalleiterin Ulrike Libal,
„sind ein wichtiger Baustein für die Zukunft. Wir freuen uns, ihnen eine
interessante Ausbildung in unserem international tätigen Unternehmen
anbieten zu können.“ Von links nach rechts: Jonas Depre (Industriemechaniker), Matthias Krug (Jugendvertreter), Bernd Schiborr, Maximilian Müller
(Zerspanungsmechaniker), Wolfgang Gastel (Ausbilder), Daniel Dietrich
(Gießereimechaniker), Horst Kubon (Ausbilder), Marie-Theres Killig (Zerspanungsmechanikerin), Ulrich Barke (Ausbilder), Ulrike Libal (Personalleiterin), Jonas Horenburg (Elektroniker für Betriebstechnik) und Ralph
Beushausen.
ul
GUSS
AZUBI ECKE
Den Nachwuchs im Blick
Zum Auftakt viel
Spiel und Spannung
HGZ · Azubi- und Schülerfahrt zur GMTN 2011 in Düsseldorf
D
er demografische Wandel ist
für die Wirtschaft allgegenwärtig. Auch die Gießereibranche
bekommt ihn zu spüren. Adäquaten Nachwuchs zu gewinnen, wird
zunehmend schwieriger, weil immer
weniger Jugendliche erfolgreich eine
allgemeinbildende Schule absolvieren. Umso wichtiger ist es, Jugendliche schon früh für eine Tätigkeit in
Gießereien zu begeistern. Fragt sich
nur – wie? Indem man ihnen zum
Beispiel die Leistungsfähigkeit und
High-Tech-Orientierung der Branche
nahebringt!
Was lag näher, als dafür die wichtigste Leistungsschau der Branche
zu nutzen: die GMTN (Abkürzung
für die Einzelmessen GIFA, METEC,
THERMPROZESS und NEWCAST ).
Dort gab es in diesem Jahr erstmals
ein Jugendprogramm. Es sollte Schülern, Auszubildenden und Studenten
Einblicke in die Welt der Metallurgie
und Gießereibranche geben – und
gleichzeitig über Berufschancen
informieren. So boten viele Hauptaussteller an ihren Messeständen
jugendgerechte Ausstellungsbereiche. Und in einem zentralen Sonderschaubereich konnten Interessenten
Infos zu Berufsbildern und Ausbildungsmöglichkeiten abrufen oder
auch eigenhändig experimentieren.
Auch Harz Guss Zorge und Pleissner Guss nutzten die Chance, sich
zu informieren und Nachwuchs
zu gewinnen. Sie sponserten eine
gemeinsame Fahrt von insgesamt
37 Teilnehmern – darunter überwiegend Azubis, einige interessierte
Mitarbeiter der beiden Unternehmen und fünf Schüler einer ortsansässigen Hauptschule. Begleitet
von Markus Hoffmann (Referent für
Controlling und Personal) und Hol-
ger Hoffmann (HGZ -Ausbilder der
Elektroniker) traf der Bus am frühen
Vormittag in Düsseldorf ein. Mitarbeiter und Azubis gingen zunächst
getrennte Wege. Speziell für Schüler hatte die Messegesellschaft ein
Exkursionspaket geschnürt, das auch
eine geführte Tour auf dem Messegelände vorsah.
Ein besonderes Highlight war
der Besuch der kompletten Gruppe
beim Sponsor der Reise: bei Harz
Guss Zorge. Deren Geschäftsführer
Carsten Weißelberg begrüßte die
Teilnehmer der GMH -Gießereigruppe und informierte sie über die
neuesten gießereitechnischen Entwicklungen der GMH Gruppe („Lost
Foam“-Formverfahren) und neue
Werkstoffsorten. Am Ende des Tages
waren sich alle einig: Das frühe Aufstehen hatte sich gelohnt.
mh
sich dafür interBildungsurlaub. Wer
essierte, konnte auch
Werksfoto
mitfahren. Und so hieß es Samstagmorgen für alle Azubis und
Beschäftigten von Walter Hundhausen, die sich gemeldet hatten:
„Auf nach Düsseldorf zur GIFA .“ Eine Stunde später war man
bereits mittendrin im Geschehen – und überrascht von der Vielseitigkeit der Gießereibranche und den Zulieferprodukten. Die
Messeveranstalter hatten den Besuch der Gruppe ausgesprochen
professionell organisiert, zum Beispiel mit Führungen zu ausgewählten Ausstellern unter der Leitung von Messe-Betreuern. Am
Messestand der GMH Gruppe stand Harz Guss Zorge für den
Automotive-Bereich im Vordergrund. Dort erklärte Carsten Weißelberg (Technischer Geschäftsführer) den Besuchern von Walter
Hundhausen die einzelnen Produktionsschritte bei der Herstellung
der Gussteile und deren Verwendung bei der Autoproduktion.
Alles in allem war es für die WH-Mitarbeiter ein gelungener „Bildungsurlaub“. Zudem wurde einmal anschaulich bewusst, wie
wichtig die Teile sind, für deren Herstellung man sich tagtäglich
in der Gießerei einsetzt. Am Schluss waren sich alle einig: „Schade, dass solch eine Messe nur alle vier Jahre stattfindet.“
Andrea Redmann
Werksfoto
FWH · Einführungsseminar in Essen-Werden
Foto: Rainer Hammelsbrock
Auf dem Bild von links nach rechts: Wolfgang Janjevic (Betriebsratvorsitzender),
Patrick Mitrovic (JAV), Siegfried Hardt (Betriebsrat), Götz Lemler (Betriebsrat), Pierre
Teloh (Industriemechaniker), Michael Kucza (Gießereimechaniker), Stefano Flore
(JAV), Sebastian Schewerda (Gießereimechaniker), Marcel Müller (Gießereimechniker),
Rene Schicke (Industriemechaniker), Dirk Horstkamp (IGM), Julian Boslak (Industriemechaniker), Andreas Arnzen (Technischer Modellbauer), Patrick Friese (Industriemechaniker), Mücahit Bostanci (Industriemechaniker) und Horst Rüsing (Personalleiter
FWH).
A
nfang September begann für
sieben Azubis der Friedrich Wilhelms-Hütte und für drei Azubis der
Kresta Industries bzw. Eickhoff Anlagen- und Industriemontagen GmbH
das Berufsleben. Zum Kennenlernen
hatten sie sich am 31. August zu
einem dreitägigen Einführungsseminar hoch über dem Baldeneysee in
der Jugendherberge Essen-Werden
getroffen. Nach dem Frühstück
wurden sie von zwei Trainern in Seilund Knotenkunde sowie Sicherungstechniken unterwiesen. Danach
ging es in den Hochseilgarten am
Baldeneyer Seaside Beach. Dort
verlangten ihnen Übungen wie Seilbrücken oder Riesenleiter die volle
Konzentration ab. Bei der Sicherung
der Kletterer in luftiger Höhe war
Teamarbeit gefordert. Am zweiten
Tag ging es um Gruppenarbeit. Die
einzelnen Teams mussten aus Karton
eine tragfähige Brücke bauen. Nachmittags besuchten sie den Nachtigall-Stollen in Witten, ein Besucherbergwerk, das als Wiege des
Ruhrbergbaus gilt und bereits 1892
stillgelegt wurde. Eine Führung vermittelte Einblicke in die damaligen
Arbeitsbedingungen und Produktionsanlagen unter Tage. Mit einem
Grillabend an der Jugendherberge
endete der Tag. Am dritten Tag
stellte Personalleiter Horst Rüsing
die Friedrich Wilhelms-Hütte und die
GMH Gruppe vor. Danach informierten Wolfgang Janjevic (Betriebsratsvorsitzender), Götz Lemler (Stellvertretender Betriebsratsvorsitzender),
Dirk Horstkamp (Jugendsekretär der
IG Metall) sowie Stefano Flore und
Patrick Mitrovic (FWH-Jugendvertreter) über die Arbeitnehmer- und
Ausbildungsvertretung.
Rainer Hammelsbrock
Werksfoto
der GIFA 2011 (Gießereifachmesse) hatte der VerNachwuchswerbung. Während
ein Deutscher Gießereifachleute (VDG) einen Messestand
Berufsanfänger haben Anfang September
Neustart. Sechs
bei Walter Hundhausen ihre Ausbildung begon-
als Schau- und Schulgießerei eingerichtet. Er war Teil des VDG-Aktionsbereiches und widmete sich dem Thema
„Nachwuchswerbung“. Besetzt war er unter anderem mit Gießereimechaniker-Azubis der Friedrich Wilhelms-Hütte,
der Hüttenes-Albertus Chemische Werke GmbH, der Metallgießerei KSM Castings GmbH sowie Schülern der Anne
Frank Hauptschule (Schulgießerei) aus Hannover. Bei den Azubis konnten sich Schülerinnen und Schüler über Ausbildungsberufe in der Gießerei informieren. Aber es ging auch handfest und praxisnah auf dem Stand zu. Denn die
Schüler durften mit Modellen Handformen aus Formsand fertigen, die anschließend abgegossen und geputzt wurden. Bei einem Besuch am Messestand informierten sich auch FWH-Geschäftsführer Rainer Eschen, Personalleiter
Horst Rüsing und Betriebsratsvorsitzender Wolfgang Janjevic über das Interesse der Schülergruppen an den gießereitechnischen Ausbildungsberufen. Hintere Reihe stehend von links nach rechts: Horst Rüsing, Wolfgang Janjevic,
Patrick Mitrovic, Dennis Böhnke, Marcus Lucas, Reiner Eschen, Markus Jaskolka und Axel Gröger. Vordere Reihe
kniend von links nach rechts: Simon Hüge, Andreas Flehmer, Okan Özpolat, Johann Freze und Adam Palasz.
Rainer Hammelsbrock
nen. Daniel Dreisewerd und Orhan Yavuz werden zum technischen Modellbauer ausgebildet, Serhat Örkütgil und Davide Nassisi zum Elektroniker,
Phillip Eschrich zum Industriemechaniker und Lisa Schäfer zur Industriekauffrau. Begrüßt wurden die „Neuen“ vom Kaufmännischen Geschäftsführer
Norbert Klaas. Und wie immer hatte man auch die Eltern eingeladen. Nach
der Werksbesichtigung beantworteten Personalleiter Norbert Hemsing und
Betriebsratsvorsitzender Reinhard Pilk Fragen zum betrieblichen Ablauf.
Nach der offiziellen Begrüßung begann für die Azubis gemeinsam mit
Azubis der Karrierewerkstatt der Deutschen Edelstahlwerke die Azubi-Einführungswoche. Jeder Auszubildende hat bei entsprechender Leistung die
Chance, nach der Ausbildung unbefristet übernommen zu werden.
Andrea Redmann
glück auf · 3/2011 ......... 33
GUSS
Lokalzeit in Schwerte
WH · Fernsehteam berichtete über Maschinenbau-Studenten.
E
s war schon recht ungewöhnlich, dass sich an einem verregneten Dienstagmorgen während
der Schul- und Semesterferien in
Nordrhein-Westfalen ein WDR Fernsehteam beim Pförtner der
Gießerei Walter Hundhausen zu
Drehaufnahmen meldete. Aber dieser Besuch war abgesprochen. Filmen wollte das Team
einen „Ferienjobber“,
der sich während
der Semesterferien
ein gutes Zubrot in
einem Bereich verdient, um den andere Ferienarbeiter ansonsten einen großen
Bogen machen: in der
Schwerindustrie.
Alexander
Hofmann studiert Maschinenbau an der
Fachhochschule
Südwestfalen in Iserlohn. Er ist bei Walter Hundhausen schon ein „alter Hase“, war er
doch schon einige Male während
seiner vorlesungsfreien Zeit in verschiedenen Abteilungen tätig. Seine Vorgesetzten waren mit ihm
und seiner Arbeitsleistung immer
voll zufrieden. Und so war es auch
nicht verwunderlich, dass man ihn
– nach Rücksprache mit Personalund Werksleitung – ins Rennen um
die Ferienjobber-Story schickte.
Das Fernsehteam filmte minutiös alle Vorgänge am Arbeitsplatz
von Alexander Hofmann. Man
war sichtlich beeindruckt, wie
professionell ihm die Abläufe von
der Hand gingen. Normalerweise
arbeitet der 24-Jährige am Trennband der Gießerei. Doch inzwischen ist Betriebsferienzeit, und so
wurde er kurzfristig in die Endfertigung versetzt. Diese Flexibilität
und Zuverlässigkeit zeichnen viele studentische Ferienjobber aus.
Wieder eine Erfahrung mehr, die
War dem WDR eine Story
wert: Regelmäßig arbeitet
Maschinenbau-Student
Alexander Hofmann in der
Produktion der Gießerei
Walter Hundhausen.
er vielleicht auch einmal für das
Studium nutzen kann. Denn für
Alexander steht nicht nur das Geld
für einen wohlverdienten Urlaub
im Mittelpunkt. Er schätzt auch
die studienbegleitenden Erfahrungen, die er in der Gießerei machen
kann. Insoweit kann man von
einer Win-win-Situation sprechen,
wie man heute im Manager-Denglisch sagt: Der Betrieb hat eine
vollwertige Vertretungskraft zur
Urlaubszeit, der Ferienjobber kann
seine Urlaubs- und Studentenkasse
auffüllen. Ausgestrahlt wurde der
Beitrag bereits am Abend des Drehtags in der „Lokalzeit Dortmund“.
nh
Werksfoto
Werksfoto
Werksfoto
Jahre wieder…“ könnte das Motto des
Klimalauf. „Alle
AOK -Firmenlaufs im Kreis Unna lauten. In diesem Jahr stand er unter dem Motto: „Laufen für das Betriebsklima“. Insgesamt nahmen 4.084 Läufer in den Disziplinen Laufen, Walken und Nordic
Walking teil, die sich aus 257 Teams zusammensetzten. Für den Veranstalter, für den dieser Lauf mittlerweile Tradition geworden ist, spiegeln allein
schon diese Zahlen einen beachtlichen Teilnahme-Erfolg wider. Auch
ein Team der Gießerei Walter Hundhausen (WH ) war mit am Start. Los
ging es in den frühen Abendstunden mit einem gezielten Warm-up. Um
Punkt 19 Uhr fiel dann der Startschuss, und die Teilnehmer machten sich
laufend, walkend oder nordic-walkend auf die etwa 5,5 km lange Strecke
durch die Unnaer Innenstadt und den „Bornekamp“. Dabei stand weniger
die schnellste Zeit im Vordergrund als eine gelungene Teamarbeit. Denn
die Firmenteams sollten möglichst alle wieder am Ziel ankommen – was
denn auch gelang. Natürlich durfte auch eine „After-Run-Party“ nicht fehlen, die zu Musik, Tanz, Essen und viel Spaß einlud. Fazit der Teilnehmer:
Es war alles in allem wieder einmal eine gelungene Veranstaltung. Das
WH -Team hofft allerdings, dass im nächsten Jahr noch mehr Kolleginnen
und Kollegen mitmachen werden. In diesem Jahr liefen für das Betriebsklima (von links nach rechts): Roger Kleff, Wolfgang Blatt, Michael Tunkel,
Peter Gaehl, Katrin Hamann, Janine Alexius und Volker Sülberg.
Katrin Hamann
Konzentriert bei der Arbeit: Alexander Hofmann gehen die einzelnen Arbeitsschritte
zügig und routiniert von der Hand.
Hochpreisig.
Werksfoto
sind in der
Rundum gesund. Gesundheitstage
Guss-Gruppe inzwischen
keine Seltenheit mehr. Was optimistisch stimmt: Sie finden bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowohl in der Produktion als auch in der
Verwaltung immer größeren Anklang. Ein Grund dafür mag sein, dass die
Belegschaft immer älter – und damit immer gesundheitsbewusster wird.
Schließlich kann man die Anforderungen des Arbeitsalltages nur bewältigen, wenn man über eine gute körperliche und geistige Konstitution
verfügt. So ist es nicht erstaunlich, dass Geschäftsleitung, Betriebsrat und
Belegschaft an einem Strang ziehen. Dies bewies auch der rege besuchte
Gesundheitstag bei der MWK Schwäbisch Gmünd. Ob Rücken-Check,
Blutdruck-Messung, Gesundheits-Tipps oder Info-Broschüren von den im
Unternehmen vertretenen Krankenversicherungen: An allen Info-Ständen
herrschte großer Andrang. Und so manche angeregte Diskussion und
Fragerunde hat sicherlich bei manchem Mitarbeiter dazu geführt, seinen
Lebensstil auf Gesundheitsaspekte zu überprüfen oder mehr für seine
Gesundheit zu tun. Wenn dies erreicht werden konnte – und vieles spricht
dafür –, war der MWK -Gesundheitstag für alle ein voller Erfolg. Das Foto
zeigt Beratungsstände zum Thema „Gesundheit und Ernährung“. Dort
konnte man jede Menge interessante Informationen einholen und so
manchen Gesundheitstipp mit nach Hause nehmen.
Herbert Mattheis
205 Unternehmen haben sich
um den „Mittelstandspreis für
soziale Verantwortung in Baden
Württemberg“ beworben. Teilnehmen konnten Firmen, die soziale
Organisationen, Wohlfahrtsverbände, Initiativen, Einrichtungen
oder Vereine unterstützen bzw.
mit ihnen zur Lösung gesellschaftlicher und sozialer Probleme beitragen. Mit dem Preis würdigen
das Ministerium für Finanzen und
Wirtschaft Baden-Württemberg
und die Caritas kleine und mittlere
Unternehmen für ihr freiwilliges
soziales Engagement. Bereits zum
zweiten Mal (nach 2009) hatte sich
auch MWK Schwäbisch Gmünd
GmbH mit einem Partnerschaftsprojekt beteiligt. Ihr Engagement
wurde mit der Anerkennungsurkunde „Sozial engagiert 2011“
belohnt. Ausgezeichnet wurde ein
Technikprojekt mit Kindern des
Schulkindergartens der „Schule
für Hörgeschädigte St. Josef“, das
MWK 2010 in Schwäbisch Gmünd
durchgeführt hatte. Das Projekt
sollte den hörgeschädigten Vorschulkindern einen spielerischen
Umgang mit Naturwissenschaft
und (Gieß-)Technik vermitteln.
MWK will bei der nächsten Ausschreibung wieder mitmachen.
Herbert Mattheis
glück auf · 3/2011 ......... 34
Foto: Mit freundlicher Genehmigung der
„Westfälischen Rundschau“, Schwerte
Hilfe. 4.444 Euro waren beim „Familientag“ von Walter Hundhausen für die Spende zusammengekommen, die jetzt
der „Schwerter Tafel“ zugutekam. Der Erlös stammte vom Kuchenverkauf, dem Torwandschießen und nicht zuletzt aus dem Losverkauf für
die attraktive Tombola. Sichtlich bewegt nahmen Andrea Brüske (Leiterin
„Tafel-Standort Schwerte“) und ihre Kollegin Lena Diesner (Sozialpädagogin) den Scheck von Geschäftsführer Norbert Klaas und Betriebsratsvorsitzendem Reinhard Pilk bei einer kleinen Feierstunde entgegen. Das
Geld ist bereits eingeplant: Man benötigt dringend eine für Großküchen
geeignete Spülmaschine; die alte hatte vor wenigen Wochen das Zeitliche
gesegnet. Etwa 2.000 Menschen müssen in Schwerte von Sozialleistungen leben, davon ein Drittel Kinder und Jugendliche. Über 2.000 Menschen sind arbeitslos. Was vielen fehlt, ist ein preiswertes und gesundes
Essen. Hier setzt die „Tafel in Schwerte“ an und ermöglicht eine warme
Mahlzeit für Bedürftige. Gleichzeitig ist der Tafel auch eine sogenannte
Produktionsschule angeschlossen, die zwölf Jugendliche im Bereich Hauswirtschaft beschäftigt und qualifiziert. Sie können nun ihre Aufmerksamkeit wieder mehr aufs Kochen richten – und nicht aufs mühsame „Mitder-Hand-Spülen“. Strahlende Gesichter bei der Scheckübergabe (von
links nach rechts): Norbert Klaas, Reinhard Pilk, Andrea Brüske und Lena
Diesner.
nh
GUSS
Eine Prämie geteilt durch drei
WH · Im Rahmen des Ideenmanagements wurde in diesem Jahr eine
Teamleistung als „Idee des Jahres 2010“ ausgezeichnet. Sie hatte
entscheidend zur Verbesserung eines Granulationsmischers beigetragen.
I
n der Gießerei Walter Hundhausen steht an der Formanlage
auch ein Granulationsmischer. Das
Aggregat vermischt den dort anfallenden Staub mit Wasser. Der
dabei entstehende Schlamm fließt
anschließend in einen Transportbehälter, der zur Deponie transportiert und dort dann geleert wird.
Leider waren die Instandhaltungskosten für diesen Mischer
extrem hoch – vor allem bedingt
durch hohe Ersatzteilkosten und
zeitaufwendige Reparaturen. Dies
gab auch den drei Schlossern
Walter Böttcher, Norbert auf dem
Kamp und Mehmet Oguz zu denken. Sie fragten sich, wie man diesen Zustand verändern bzw. optimieren könne.
Also suchten sie nach Abhilfe
und durchdachten dabei viele Alternativen und Varianten. Ihren
Lösungsvorschlag setzen die drei
schließlich sogar persönlich und
mit großer Einsatzbereitschaft um
– natürlich erst nach „offizieller
Freigabe“ durch die Kommission
des Ideenmanagements.
Die umfangreichen Änderungen
am Granulationsmischer führten
tatsächlich zu einer beachtlichen
Reduzierung der Wartungskosten.
Zudem verringerte sich in den
davon betroffenen Bereichen die
Staubentwicklung erheblich. So
optimierte ihre Idee letzten Endes
nicht nur die Staubentsorgung,
sondern verbesserte auch maßgeblich die Arbeitsbedingungen für die
Mitarbeiter.
Die drei Schlosser erhielten
für ihren Vorschlag jeweils schon
Foto: Rolf Thauern
Besuch bei Walter
Sauber bleiben! Wichtiger
Hundhausen: Das MAN -Team
Werksfoto
„Lieferantenmanagement“ überzeugte sich einen ganzen Tag lang vor
Ort bei der Gießerei davon, dass wichtige Standards umgesetzt und konsequent eingehalten werden. Dabei standen diesmal vor allem drei Bereiche im Mittelpunkt: die Prozesssicherheit, die Festlegung der von MAN
gewünschten Logistikanforderungen und die Umsetzung des „MAN-5-S Systems“. Die fünf S stehen für „Selbstdisziplin, Sortiere aus, Standardisiere, Sauberkeit und Sichtbare Ordnung“ und wurden bei MAN bereits vor
einiger Zeit erfolgreich eingeführt. Beim Werksrundgang (von links nach
rechts): WH -Geschäftsführer Andreas Beck, Timm Bartel (MAN ), Ronald
Augustin (MAN), WH-Werksleiter Joachim Speh und Dr. Ralf Juse (MAN ).
Ideen zahlen sich manchmal gleich dreifach aus (von links nach rechts): Die Schlosser
Mehmet Oguz, Norbert auf dem Kamp und Walter Böttcher erhielten für ihren Verbesserungsvorschlag einen Scheck in Höhe von 2.000 Euro plus 100 Euro von der Geschäftsleitung – macht glatte 700 Euro pro Kopf.
1.000 Euro. Diesen Betrag hatte
die Ideenmanagement-Kommission nach einem objektiven Bewertungsverfahren festgesetzt. Zusätzlich wurde diese Idee als Idee des
Jahres 2010 mit nochmals insgesamt 2.000 Euro prämiert.
Eine schöne Erfolgsgeschichte,
die allerdings auch zum Nachdenken Anlass gibt. Schließlich ist in
den Produktionsbereichen einer
Gießerei vieles zu verbessern – oft
mit kleinem Aufwand bei fast immer großer Wirkung. Auch zeigt
das Engagement, wie sehr die Mitarbeiter an ihrem Unternehmen
und seinen Prozessen interessiert
sind.
Übrigens: Die Anzahl der eingereichten Ideen ist oft ein verlässliches Barometer für das Betriebsklima. Denn viele Studien belegen:
Die besten Ideen kommen von zufriedenen Mitarbeitern, die sich mit
den Produkten und damit ihrem
Unternehmen identifizieren.
nh
Rolf Thauern
PERSONALIA
Betriebsjubiläen, 3. Quartal 2011
Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und
sagen Dank für die langjährige
Betriebstreue. glück auf wünscht
alles Gute für die Zukunft, beste
Gesundheit und viel Erfolg.
Friedrich Wilhelms-Hütte
Stahlguss GmbH
Walter Hundhausen GmbH
25 Jahre: Silke Winkler (Arbeitsvorbereitung)
25 Jahre: Selajdin Ademi (Fertigungssteuerung), Markus Brenscheidt (Kernmacherei), Nuri
Bulut (Formerei), Czeslaw Dudek
(Glüherei), Abdessatar El-Aifi (Endfertigung), Frank Hoffmann (Qualitätsmanagement) und Martin Jeziorny (Instandhaltung)
35 Jahre: Mehmet Aydin (Endfertigung), Gerald Beele (Modellbau),
Frank Braune (Modellbau), Ramazan Bulut (Glüherei), Klaus Doert
(Modellbau) und Michael Ries
(Instandhaltung)
Harz Guss Zorge GmbH
25 Jahre: Thomas Drescher
(Putzerei), Axel Finke (Werkdienst),
Carsten Hinz (Vertrieb), Norbert
Kurth (Kernmacherei) und Norbert
Melzer (Putzerei)
Friedrich Wilhelms-Hütte
Eisenguss GmbH
Foto: mk
von außen ist zu erkennen: Bei Dieckerhoff Guss tut sich was. Dabei wird nicht
Aufbruch. Schon
nur an der Leistungsfähigkeit, sondern auch an der Außendarstellung des Unternehmens gearbeitet. Dies lässt sich an der neu eingerichteten Website ebenso gut ablesen wie an der Außenfassade
einer Hauswand. Dort prangen zwei neue Banner, die die positive Stimmung im Unternehmen widerspiegeln –
und jedem Besucher oder auch Kunden einen ersten Eindruck von Dieckerhoff Guss vermitteln: Sie sollen neugierig auf Produkte und Menschen des Unternehmens machen.
Jens Langpap
glück auf · 3/2011 ......... 35
25 Jahre: Nevzat Aksu (Kernmacherei), Wolfgang Jagelki (Finanzwesen), Jörg Janza
(Schmelzbetrieb), Achim Kocks
(DV-Organisation) und Götz Lemler
(Betriebsrat Friedrich Wilhelms-Hütte Stahlguss und Eisenguss)
35 Jahre: Metin Alkan (Modellager), Helmut Alteheld (Einkauf/
Materialwirtschaft), Jürgen Daamen (Kernmacherei), Hans-Dieter
Fürbach (Instandhaltung Mechanik), Ulrich Gries (Instandhaltung
Mechanik) und Claudia Matysiak
(Materialwirtschaft)
35 Jahre: Dieter Gentz (Stahlwerk)
und Erwin Hinte (Fertigung)
Pleissner Guss GmbH
Herzberg
Stahlguss Gröditz GmbH
40 Jahre: Frank Müller (Formerei)
und Peter Tschäpe (Schweißerei)
MWK Renningen GmbH
10 Jahre: Osmend-Nield Alfred
(Mechanische Bearbeitung),
Sivananthan Arumukam (Mechanische Bearbeitung), Astrid Frisullo
(Vertriebsinnendienst), Giros
Karabetyan (Mechanische Bearbeitung), Selvarajah Sachithanatham
(Mechanische Bearbeitung),
Sithamparapillai Sivapatham
(Mechanische Bearbeitung)
und Jerry-Vimalapaj Varatharajah
(Mechanische Bearbeitung)
15 Jahre: Petra Immler (Einkauf),
Hayrettin Isak (Schmelzerei),
Thedchanamoorthy Kanagarasa
(Putzerei), Nurten Karatepe (Endprüfung), Heiko Kloß (Personalabteilung), Kanthia Logathas (Mechanische Bearbeitung), Jose-Julio
Marques-Carvalho (Putzerei), Maria
Moutroupidou (Kernmacherei) und
Subaskaran Sellaturi (Mechanische
Bearbeitung)
20 Jahre: Michael Bomeier
(Produktionsplanung) und Horst
Lehmann (CAD)
MWK Schwäbisch Gmünd
GmbH
10 Jahre: Kasem AlJanabi (Schmelzerei), Yusuf Filiz (Gießerei) und
Thomas Pleil (Gießerei)
25 Jahre: Emin Sandik (Sägerei)
ENGINEERING
Krantechnik: Kranbau Köthen GmbH · Alpha-Elektronik GmbH · Saalfelder Hebezeugbau GmbH
Anlagenbau: IAG MAGNUM GmbH · WeserWind GmbH Offshore Construction Georgsmarienhütte ·
Windhoff Bahn- und Anlagentechnik GmbH
Eine Branche im Aufwind
WW · Die internationale Windenergie-Branche traf sich in Bremerhaven, um drei Tage lang Informationen
und Erfahrungen auszutauschen – und Mit-Sponsor WeserWind lud alle zum „Maritimen Wind Dinner“.
Ü
ber 850 Vertreter aus Unternehmen der Windenergie und
zugehörigen Zweigen machten
sich im Juni auf den Weg nach
Bremerhaven. Ihr Ziel: die schon
traditionelle Branchenkonferenz
„Windstärke 11 Kurs Offshore“,
ausgerichtet von der Windenergieagentur Bremerhaven Bremen e.V.
(WAB ). Treffpunkt und drei Tage
lang Zentrum dieser internationalen Begegnung war das Atlantic Hotel Sail City direkt am Weserufer. WeserWind war einer der
Sponsoren der Konferenz und zugleich Ausrichter des „Maritimen
Wind Dinners“ (siehe dazu: „Imposante Inszenierung“).
Das Programm der Konferenz
war gemischt und abwechslungsreich. So hatten die Teilnehmer
ausreichend Gelegenheit, sich über
gearbeitet, zum Beispiel wie sich
Erfahrungen aus dem Öl- und GasSektor auf die Offshore-Windbranche übertragen lassen.
Der Nachmittag des zweiten
Konferenztages bot den Teilnehmern während der Tagungsfahrt
auf der MS Oceana weitere Mög-
neue Entwicklungen zu informieren, Erfahrungen auszutauschen
und nicht zuletzt Kontakte zu
knüpfen, um so das WindenergieNetzwerk auszubauen und zu stärken.
Zum Auftakt gab es vier Exkursionen zu Unternehmen aus Bremerhaven, dem Elbe-Weser-Raum
und der Wesermarsch. Sie alle haben sich in der Windenergie bzw.
in der Offshore-Windenergie etabliert. Bei diesen Exkursionen konnten die Teilnehmer erste Kontakte
knüpfen und Fachgespräche führen – Gespräche, die am Abend bei
einem Sektempfang fortgeführt
wurden.
Offiziell eröffnet hatte die Konferenz WAB -Geschäftsführer Ronny Meyer. In seinem Grußwort
beschrieb er die spürbar positive
Fotos: Matthias Ibeler
Premiere: Vorschub der ersten Tripod-Gründungsstruktur in Richtung Hallentor.
Gespräch bei fast stürmischen Wind- und Wetterverhältnissen: WeserWind-Geschäftsführer Dirk Kassen im Gespräch mit einem Gast auf der Außenplatte vor der neuen
WeserWind-Fertigungshalle. Beim anschließenden „Maritimen Wind Dinner“ sollte es
wesentlich ruhiger zugehen.
Tendenz in der Branche. Gleichzeitig rief er zu einem Schulterschluss
zwischen On- und Offshore-Windenergie auf.
Als Vertreter der Bundesregierung betrat anschließend Regierungsdirektor Torsten Bischoff
das Rednerpult. Als Repräsentant
des Bundesumweltministeriums
sicherte er den Konferenzteilnehmern den Rückhalt der Bundesregierung beim Ausbau regenerativer
Energien zu. Thema war auch der
stufenweise Atomausstieg bis 2022,
den die Bundesregierung tags zuvor beschlossen hatte. Dabei ging
er auf die Anteilsanhebung regenerativer Energien auf 35 Prozent
ein und die damit verbundenen
Aufgaben, Herausforderungen und
Chancen für die Windenergie.
An den folgenden beiden Konferenztagen waren über 60 Vorträge
angesetzt. Dort referierten Vertreter der Windenergie und offshorebezogenen Branchen über neueste
Entwicklungen, Erfahrungen und
Technologien. Themenschwerpunkte waren unter anderem Logistik, Sicherheits- und Umweltschutz, Forschung und Entwicklung, Finanzierung sowie Service
und Wartung für Offshore-WindProjekte. Oftmals wurden auch
Synergien zwischen unterschiedlichen Industriezweigen heraus-
Imposante Inszenierung
WW · Das „Maritime Wind Dinner“ wird allen Gästen lange in guter Erinnerung bleiben.
D
er späte Nachmittag und Abend des zweiten Konferenztages stand ganz im Zeichen von WeserWind. Nach einer
Weser-Schiffsfahrt auf der MS Oceana waren die 850 Gäste
am Schwerlastkai von WeserWind angelandet. Dort konnten sie zunächst praktische Vorführungen von Offshore-Zugangssystemen verfolgen. Dann endlich passierte, worauf
alle gespannt gewartet hatten: Am frühen Abend öffnete
die Endfertigungshalle „Am Lunedeich“ ihre Tore. Geschickt
hatte man einen Lounge-artigen Bereich in die Fertigung
eingebettet, in unmittelbarer Nähe zu den gigantischen
Gründungsstrukturen. Ausnahmslos alle Gäste waren von
der Größe der Halle, den in Produktion befindlichen Tripods, der festlichen Szenerie und dem dadurch entstandenen einzigartigen Flair tief beeindruckt.
lichkeiten zum Gedankenaustausch. Viele genossen dabei die
Möglichkeit, die Seestadt in Ruhe
von der Weser aus zu betrachten.
Die Fahrt endete am Schwerlastkai
von WeserWind. Dort erwartete
die Gäste zunächst jede Menge Anschauungsmaterial und danach das
„Maritime Wind Dinner“.
Die ungebrochen hohe Beteiligung an den Vorträgen des letzten Tages bewies, wie branchenorientiert die Themen waren. Kein
Zweifel: Schon jetzt hat die „Windstärke“ 2012 einen festen Platz im
Terminkalendern der WindenergieUnternehmen.
Eike Lindau
WeserWind-Geschäftsführer Dirk Kassen hieß die Gäste herzlich willkommen. Danach folgten Grußworte von
Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz und WAB Geschäftsführer Ronny Meyer. Danach wurden die Anwesenden mit der Tanzformation „Windriders“ des HelmnotTheaters auf den festlichen Abend eingestimmt. Höhepunkt
aber war der erstmalige Vorschub der ersten Tripod-Gründungsstruktur auf dem Schienenverschub-System. Spätestens hier wurde allen Anwesenden klar: Aus der Idee, Gründungsstrukturen in Serie zu fertigen, ist inzwischen Wirklichkeit geworden. Unter diesem Eindruck genossen viele
Konferenzteilnehmer das „Maritime Wind Dinner“ bis in die
frühen Morgenstunden.
Eike Lindau
Foto: Matthias Ibeler
Einmaliges Ambiente: Fantastische Impressionen aus der WeserWind-Fertigungsstätte anlässlich des „Maritimen Wind Dinners“.
glück auf · 3/2011 ......... 36
ENGINEERING
Neugierde führt zu
einstündiger Verspätung
WeserWind · Internationales Team der „Det Norske Veritas“-Stiftung
geht trockenen Fußes zwei Gründungsstrukturen auf den Grund.
Foto: Maximilian Stierle
Wollte es genauer wissen: ein internationales Team der „Det Norske Veritas“-Stiftung.
I
hr Fortbildungsprogramm zum
Thema Windkraft führte die DNV
Germany GmbH in diesem Jahr
auch zu WeserWind. Das Windkraftunternehmen in Bremerhaven
war das einzige deutsche Industrieunternehmen, das für ihr „DNV
Wind Global Training Program“
ausgesucht worden war – ein internes Weiterbildungsprogramm der
DNV -Stiftung für ihre Mitarbeiter.
Es soll ihnen tiefere Einblicke in
industrielle Prozesse ermöglichen
und die weltweite Zusammenarbeit
fördern.
Die international besetzte
12-köpfige Gruppe wollte mehr
darüber erfahren, wie die speziellen technischen Anforderungen im
Bereich der Offshore-Windenergie
aussehen. Im Zentrum ihres Interesses: die Fertigung von Grün-
dungsstrukturen im industriellen
Maßstab und WeserWind-Forschungsprojekte.
Die Teilnehmer stammten aus
ganz unterschiedlichen Fachbereichen innerhalb der DNV -Stiftung.
Sie waren zwar nicht auf den Offshore-Windbereich spezialisiert,
hatten aber alle auf die eine oder
andere Weise mit erneuerbaren
Energien zu tun. Beispielsweise
sind die DNV -Mitarbeiter aus den
USA vornehmlich auf dem Gebiet
„onshore wind“ tätig – und waren
gespannt, die Besonderheiten beim
Bau von Gründungsstrukturen und
Umspannwerken für OffshoreWindparks kennenzulernen. Für
die Gäste war die Führung durch
die neue WeserWind-Produktionsstätte einer der Höhepunkte des
Tages. Die meisten hatten zuvor
noch keine Gründungen aus Stahl
(insbesondere Tripods) für Offshore-Einsätze gesehen. Dementsprechend waren sie von den Dimensionen der Fundamente und
des Produktionsstandortes beeindruckt.
Nach dem Mittagessen ging es
zum Standort „Riedemannstr. 1“
in Bremerhaven. Dort konnten
die Exkursionsteilnehmer gleich
zweifach Einblick nehmen: in die
Planung und den Bau von Offshore-Umspannwerken und in die
Vorfertigung für die Serienproduktion von Gründungsstrukturen.
Die Führung endete mit der Besichtigung von zwei FundamentPrototypen, die WeserWind 2006
und 2008 bei Forschungsprojekten
in der Nähe der Überseehäfen an
Land errichtet hatte.
Sowohl die Jacket- als auch die
Tripod-Gründungsstruktur weckten am Ende eines langen Tages
nochmals die Neugierde der Gäste. Denn normalerweise ist es sehr
aufwendig, solche Fundamente im
Einsatz zu sehen – beispielsweise
draußen in der Nord- oder Ostsee.
Doch an diesem Tag konnten sich
die DNV -Stiftungsmitarbeiter trockenen Fußes über die Technik informieren – eine Möglichkeit, von
der sie ausgiebig Gebrauch machten: Ihre Abfahrt verzögerte sich
fast um eine volle Stunde.
Windhoff · „Rheiner Riese reist zum Rhein“ – so betitelte die Lokalpresse den
Schwertransport, der von Rheine nach Kehl bei Straßburg führte.
E
zwei Autokränen auf die bereitliegende MS Ancora. Mit dem
Binnenschiff ging es auf eine ein-
langen, zähen Verhandlungen konnte
Belohnung. Nach
WeserWind im Juli zwei wichtige Projekte
unter Dach und Fach bringen, die ein- und dasselbe Bauwerk betreffen:
das Umspannwerk Meerwind Süd/Ost. Zunächst wurde der Vertrag zur
Lieferung des Jackets für die Umspannstation unterschrieben, kurz darauf
auch noch der Vertrag für die Topside. Das Bremerhavener Unternehmen
WindMW, eine Tochtergesellschaft der amerikanischen Blackstone-Gruppe, „belohnte“ mit dieser Auftragsvergabe die langfristige Beziehung zu
WeserWind. Die Gespräche über die Lieferung des Jackets waren von der
technischen Seite her besonders spannend. Denn als Besonderheit soll
das Jacket über ein integriertes Kabeldeck verfügen. Diese Konstruktion
ermöglicht, das Kabeleinziehen von der Installation der Topside zu entkoppeln – ein echter Pluspunkt. Dieser Auftrag zeigt übrigens, wie sehr
der Auftraggeber der Jacket-Fertigungskompetenz von WeserWind vertraut. Die Fertigung der Topside vergab er an das bewährte Team Alstom
Grid/WeserWind. Auch hier konnten die Auftragnehmer das in sie gesetzte Vertrauen rechtfertigen: Innerhalb kürzester Zeit war es den Ingenieuren bei Alstom und WeserWind gelungen, ein Konzept zu erarbeiten,
das rundum überzeugte und der WindMW auch letzten Endes den
fristgerechten Abschluss des sogenannten Financial Close ermöglichte
(endgültige Finanzierungszusage der Banken für ein Projekt nach Vorlage
aller Verträge für die wichtigen Gewerke eines Windparks). Damit steht
der Realisierung der Windparks Meerwind Süd und Meerwind Ost nichts
mehr im Wege. Sichtlich erschöpft konnten (von links nach rechts) Edgar
Scholz (Alstom Grid), Jens Assheuer (WindMW) und Dirk Kassen (WeserWind) nach dem Verhandlungsmarathon kurz vor Morgengrauen den
Vertrag zur Lieferung des Umspannwerks unterschreiben.
rs
Maximilian Stierle
Kurzer Schwenk aufs Gleis
twa ein Jahr lang hat es gedauert, den Schrottkorb-Transportwagen zu entwickeln und zu fertigen – in engster Abstimmung mit
dem Kunden, den Badischen Stahlwerken in Kehl. Jetzt wurde er ausgeliefert.
Der Transport hatte es in sich:
Nachdem er in der Fertigungshalle
von Windhoff verladen war, verließ der 80 t schwere und 5 m hohe Wagen in der Nacht auf einem
Tieflader das Werksgelände. Erste
Etappe war das etwa 10 km entfernte Hafengelände am DortmundEms-Kanal.
Die größte Herausforderung
beim Straßentransport war die
Gesamttransporthöhe von 6 m.
Denn Brücken konnten dadurch
nicht unterfahren werden – was
den einen und anderen Umweg
nach sich zog. Aber selbst die Ausweichroute war mit Hindernissen
gespickt. So musste das Transportunternehmen beispielsweise
sämtliche Ampeln wegschwenken. Nach zwei Stunden hatte der
Transport sein Zwischenziel dennoch erreicht – begleitet von einer
Polizei-Eskorte und vielen Schaulustigen entlang der Strecke.
Am nächsten Morgen hob man
das leuchtend gelbe Fahrzeug mit
Foto: Jörg Spelshaus
wöchige Schiffsreise: über den
Dortmund-Ems-Kanal, den RheinHerne-Kanal und den Rhein bis
Transportwagen-Kurzporträt
Der Schrottkorb-Transportwagen dient zur Beladung von Schrottkörben
und deren Weitertransport zum Ofen. Hier die technischen Merkmale des
Wagens für die Badischen Stahlwerke in Kehl:
Tragfähigkeit
Eigengewicht
Abmessung
Geschwindigkeit
Antrieb
Bedienung
Besonderheiten
140 t
80 t
14,5 m lang, 4 m breit und 5 m hoch
12 km/Std.
diesel-hydraulisch
über Funksteuerung von Beladekran bzw. Leitstand
gefederter Wiegerahmen mit darunter angeordneten Wägezellen;
Kameras für Korberkennung und Fahrwegeinsicht;
äußerst stabile Ausführung für Schrottverladebetrieb;
automatische Positionierung an Übergabestelle, Kalkzugabe und
Radioaktivitätsmessung
Foto: Josef Stallmeister
Einmal umsteigen, bitte: Kranverladung auf das Binnenschiff MS Ancora.
glück auf · 3/2011 ......... 37
hinunter in den Industriehafen in
Kehl bei Straßburg im Elsass.
Der Schrottkorb-Transportwagen wird dort für die Schrottverladung des Stahlwerkes eingesetzt.
Und die liegt glücklicherweise direkt an der Kaimauer. Dies war im
Wesentlichen der Grund dafür,
dass sich Windhoff für den Transport per Schiff entschieden hatte.
Denn jetzt konnte das komplett
fertig montierte Fahrzeug einfach
direkt vom Schiff auf das etwa 5 m
von der Kaimauer entfernte Bestimmungsgleis gesetzt werden
– und innerhalb kürzester Zeit seinen Fahrbetrieb aufnehmen.
Nach der Inbetriebnahme vor
Ort unter Last und Einstellung der
Wägetechnik war es so weit: Windhoff übergab das Fahrzeug pünktlich an einen durch und durch zufriedenen Kunden.
Jörg Heinzmann
ENGINEERING
Das ist Spitze
KBK · „Ingenieurtechnischer Spitzenleistungen im Maschinen- und Anlagenbau
des Landes Sachsen-Anhalt“ wegen reisten Journalisten auch nach Köthen.
Foto: Nicole Stephan
Mitarbeiter wur180 Jahre Treue. Sechs
den bei Windhoff für ihre
langjährige Betriebszugehörigkeit geehrt. Bereits seit 40 Jahren halten
Eva-Maria Zimke (Vertriebsassistentin) und Michael Klahn (Vertriebscontrolling) dem Unternehmen die Treue. Und auf 25 Jahre Windhoff können
Dirk Brüning (Projekt-/Vertriebs-Ingenieur), Georg Lohle (Projekt-/Vertriebs-Ingenieur), Jürgen Tebbe (Meister Elektrobau, Sicherheitsfachkraft
und Umweltschutzbeauftragter) und Stefan Zielinsky (Technischer Zeichner Elektrotechnik) zurückblicken. Bei einer kleinen Feierstunde bedankten sich die Geschäftsführer Manfred Schmitz und Georg Vennemann
für das vertrauensvolle Miteinander und die Arbeit, die sie bislang für
das Unternehmen geleistet haben. Glückwünsche überbrachten auch die
direkten Vorgesetzten. Und Betriebsratsvorsitzender Karl-Heinz Beckers
gratulierte im Namen des Betriebsrates und der Arbeitskolleginnen und
-kollegen. Nach der offiziellen Feier ließen die Jubilare ihren Ehrentag im
Kreise von Kolleginnen und Kollegen bei gutem Essen und Trinken ausklingen. Die Jubilare und Gratulanten von unten nach oben (erste Reihe
von links): Eva-Maria Zimke, Stefan Zielinsky und Jürgen Tebbe. Zweite
Reihe von links: Dirk Brüning, Michael Klahn und Georg Lohle. Dritte
Reihe von links: Stefanie Schönheit (Personalleiterin), Karl-Heinz Beckers
und Jürgen Auschner (Leiter Produktion). Vierte Reihe von links: Manfred
Schmitz und Georg Vennemann.
Stefanie Schönheit
Fotos: Rainer Lorenz
Anschauungsmaterial: In der Fertigung konnten die Journalisten die Arbeiten am Portalkran 43 t x 56,95 m mitverfolgen.
D
ie IMG – die Investitionsund Marketinggesellschaft
des Landes Sachsen-Anhalt – hatte 15 Fachjournalisten aus ganz
Deutschland eingeladen. Sie sollten sich über die Spitzenleistungen von Maschinenbau-Unternehmen in Sachsen-Anhalt informieren. Auf ihrer zweitägigen
Pressereise besuchten sie am ersten
Tag Firmen aus der Region Halle,
Köthen und Dessau. Am zweiten
Tag führte ihr Weg von Halle aus
über Merseburg und Schkopau bis
nach Zeitz.
Auch Kranbau Köthen gehörte
zum Kreis der Unternehmen, die
wegen ihrer ingenieurtechnischen
Spitzenleistungen von der IMG
ausgewählt worden waren. Gerne
hatten sich die Kranspezialisten
bereit erklärt, den Journalisten
Rede und Antwort zu stehen. Ein
Team um Geschäftsführer Andreas
Klatschow hatte sogar eine spezielle Unternehmenspräsentation vorbereitet.
Und so erläuterte Geschäftsführer Andreas Klatschow eindrucksvoll die Stärken von Kranbau Köthen, wobei er auch auf die
Leistungen des Geschäftsbereichs
„Krantechnik“ einging. Konstruktionsleiter Ingo Brötzmann stellte
anschließend Produkte und Spitzenleistungen des Unternehmens vor.
Beim Rundgang durch die
Werkshallen waren dann neben
fertiggestellte Krane begutachten.
Darunter waren ein Portalkran mit
einer Tragfähigkeit von 43 t und
einer Spannweite von 56,95 m für
einen Kunden in Luxemburg, ein
260-t-Gießkran und ein 35-t-Dornkran für deutsche Stahlwerke. Bei
den beiden Stahlwerkskranen war
es sogar möglich, einen Blick auf
die elektrischen Anlagen im Innern der Kranträger werfen. So bekamen die Fachjournalisten auch
eine Vorstellung von der ingenieurtechnischen Leistung der Köthener Kranbauer.
Zum Abschluss der Besichtigung hatten sich die Gastgeber
noch etwas Besonderes einfallen
lassen. Von GeNachschub: Geschäftsführer schäftsführer AnAndreas Klatschow fährt
dreas Klatschow
mit einem Kran die Taschen gelenkt, schwebfür die Journalisten heran.
ten an einem
Hallenkran GMH Taschen für die Journalisten heran, gefüllt mit Informationen und
Prospekten und der Werkszeitung
glückauf. Beeindruckt von der
Leistungsfähigkeit der Kranbauer
verabschiedeten sich die Gäste von
den Köthener Gastgebern.
Rainer Lorenz
Andreas Klatschow und Ingo Brötzmann auch Lothar Schlünz, Erich
Handtusch und Rainer Lorenz gefordert. Sie sollten die Fragen der
Gäste beantworten. Keine leichte Aufgabe. Denn Neugier ist bei
Journalisten, wie man weiß, eine
berufsbedingte „Krankheit“. Und
in der Tat wollten sie jede Menge
wissen über Produkte und Produktionsanlagen oder auch über die
Entwicklung und Geschichte des
Kranbaus in Köthen.
Insgesamt konnten die Journalisten in der Fertigungshalle fünf
vollständig oder fast vollständig
Betriebsjubiläen,
3. Quartal 2011
Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und
sagen Dank für die langjährige
Betriebstreue. glückauf wünscht
alles Gute für die Zukunft, beste
Gesundheit und viel Erfolg.
Werksfoto
in anderen Galaxien muss es sich
Galaktisch. Auch
herumgesprochen haben, dass Krane aus
IAG MAGNUM GmbH
Köthen absolute Spitze sind. Denn auf der 8. Internationalen MetallurgieFachmesse wurde der Stand der Köthener Kranbauer von einer Delegation Außerirdischer besucht. Sie wollten sich über Produkte, Preise und
Lieferzeiten informieren. Das Foto zeigt Standleiter Rainer Lorenz mit
dem extra-terrestrischen Delegationsleiter beim Erinnerungsfoto.
Rainer Lorenz
PERSONALIA
Aufschlussreicher Informationsinput: Aufmerksam verfolgten die Fachjournalisten die
Ausführungen von Ingo Brötzmann.
glück auf · 3/2011 ......... 38
25 Jahre: Lars Warrelmann
(Mechanische Bearbeitung)
35 Jahre: Hartmut Alting
(Mechanische Bearbeitung),
Reinhold Grafe (Zentrale Dienste),
Bernward Krause (Wärmebehandlung), Friedhelm Sträutker (Schlosserei) und Werner Völler (Pforte)
RECYCLING
Rohstoff Recycling: Rohstoff Recycling Osnabrück GmbH · Adolf Ellermann GmbH ·
Rohstoff Recycling Dortmund GmbH
Vision verwirklicht
RRD · Zehn Jahre Rohstoff Recycling Dortmund. Das Recyclingunternehmen
im Dortmunder Hardenberghafen verarbeitet vor allem Spezial- und
Schwerschrotte und hat die Zahl seiner Beschäftigten inzwischen verfünffacht.
Standort zu verbessern, um den
Kapazitätsausbau der GMHütte zu
sichern.
Maßgabe war: ein Standort in
einer Beschaffungsregion mit guter
Schrottverfügbarkeit und einer guten Infrastruktur mit Bahnanbindung an die GMHütte. Die Wahl
fiel schließlich auf das ehemalige
Erzlager der Hoesch AG im Dortmunder Hardenberghafen.
A
m 1. Juli jährte sich die Gründung der Rohstoff Recycling
Dortmund ( RRD ) zum zehnten
Mal. Dies nahmen alle Beschäftigten zum Anlass, den runden Geburtstag mit ihren Angehörigen
gebührend zu feiern – mit gutem
Grund. Denn heute präsentiert
sich die RRD am Standort Dortmund als modernes Aufbereitungszentrum. Es verfügt auf über
80.000 m² nicht nur über mehrere Umschlaglager, sondern auch
über Aufbereitungsaggregate wie
drei Brennhauben, zwei Fallwerke, einen Sprengbunker und eine
Schrottschere.
Zum Kundenkreis zählen sowohl die Stahlwerke und Gießereien, die zur GMH Gruppe gehören,
als auch externe Verbraucher im
In- und Ausland. Der Standort im
Dortmunder Hafen liegt äußerst
verkehrsgünstig und ist zudem
trimodal – das heißt, über Wasser,
Schiene und Straße an (fast) alle
Verkehrsträger angeschlossen.
Im Segment der Spezial- und
Schwerschrotte nimmt RRD inzwischen nicht nur in Deutschland,
sondern auch in Europa eine führende Position ein. Dementsprechend dynamisch hat sich die Personalstruktur in den letzten zehn
Jahren entwickelt: Aus den anfangs
Foto: Felix Treppschuh
Runder Geburtstag: Die RRD-Mannschaft hat sich zu einer „10“ formiert. Die Erfolgsstory des Unternehmens lässt vermuten, dass
nach weiteren zehn Jahren die „20“ aus weitaus mehr Beschäftigten zusammengesetzt werden kann.
vier sind mittlerweile 66 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geworden, damit alle Aufgaben kundenund termingerecht bewältigt werden können. Angefangen hatte alles zu Beginn des neuen Jahrtausends. Seinerzeit gab es innerhalb der GMH
Gruppe die Überlegung, die Rohstoffbasis mit einem zusätzlichen
Im Rückblick äußerst symbolträchtig erwies sich die Fahrt einer
Barkasse durch den Dortmunder
Kanalhafen zum Gelände am Hardenberghafen im August 2001.
D
Mit an Bord waren Jürgen Großmann (Gesellschafter der GMH
Gruppe), Hubert Collas (ehemaliger Vorstand Dortmunder Hafen
AG), Heinrich Engemann (ehemaliger Geschäftsführer RRD und
der Rohstoff Recycling Osnabrück
GmbH) und Gustav Schreiber (damals wie heute Geschäftsführer
der RRD ).
Als sie von der Barkasse über
eine Leiter ans Ufer stiegen und
das brachliegende Grundstück einsahen, hatten alle die gleiche Vision vor Augen: Hier würde bald
ein modernes Schrottlogistik- und
Recyclingzentrum entstehen.
Aus der Vision ist in den Folgejahren Wirklichkeit geworden.
Zum Leben erweckt wurde das
neue Unternehmen am 1. Juli 2001
zunächst mit vier Mitarbeitern und
Streckengeschäften. Nach Vorlage
aller Genehmigungen konnte man
im August 2002 mit dem Schrottumschlag beginnen.
Die für Mitte 2003 vorgesehene Inbetriebnahme der Aufbereitungsaggregate musste allerdings
wegen einer Reihe von Bürger-Einwendungen verschoben werden
– bei den Brennhauben und dem
Sprengbunker um zwei Jahre, bei
dem Fallwerk sogar um drei Jahre.
Aber man wusste sich zu helfen:
Anfang 2004 wurde deshalb ein
Betrieb in Mülheim mit zwei Fallwerken gepachtet, die heute noch
erfolgreich betrieben werden. Und
Ende 2007 übernahm RRD einen
weiteren Betrieb im Dortmunder
Hafengebiet. Er verfügt über eine
Schrottschere sowie einen Gleisanschluss und rundet das Leistungsportfolio von RRD sinnvoll ab.
Gustav Schreiber
und Dr. Knut Schemme
Schrott-
D wie Düsseldorfer Abkommen
Foto: Felix Treppschuh
Kleinvieh macht auch Mist. Aber die Rohstoff Recycling Dortmund
Gigantisch. Zugegeben:
bevorzugt eher großkalibrigen Schrott, dem sie – je nach Erfordernis – mit Brennhaube, Fallwerk, Sprengbunker oder Schrottschere zu Leibe rücken kann. Normalerweise liegen die Stückgewichte, die von RRD aufbereitet werden, zwischen 5 und 15 t. Der gigantische Rotor (Läufermittelteil), der kürzlich
auf einem Eisenbahnwaggon am Dortmunder Hafen angeliefert wurde, war selbst für die Dortmunder Recyclingspezialisten etwas Besonderes. Der Rotor war ehemals Teil einer Kraftwerksturbine, wog insgesamt 190 t, war
6,5 m lang und hatte einen Durchmesser von 2,68 m. Das Werkstück musste mit zwei 500-t-Autokranen abgeladen und direkt in die Brennhaube gehoben werden, bevor es dort kundengerecht aufbereitet werden konnte.
Bei der Brennhaube – RRD betreibt drei davon – handelt es sich um einen überdachten, gekapselten Brennplatz
(Abmaße: 6 m x 4 m bzw. 10 m x 4 m). RRD -Mitarbeiter bringen dort die Werkstücke mit etwa 2 m langen Hüttenbrennern (Sauerstoff und Propan) auf chargierfähige Größen. Bei der Arbeit stehen sie außerhalb der Hauben und
sind somit vor Funkenflug und Brennschwaden geschützt. Alle Hauben stehen unter leichtem Unterdruck und
sind an eine moderne Filteranlage angeschlossen. Etwa 770 Filterschläuche sorgen dafür, dass keine Stäube in die
Umwelt gelangen. Durch den Einsatz modernster Filtertechnik werden etwa 140.000 m³ Abluft pro Stunde von
dieser Absauganlage gereinigt. Dabei werden die Massenströme der TA (Technischen Anleitung) Luft 2002 deutlich unterschritten.
Ralf Willam
glück auf · 3/2011 ......... 39
Was passiert, wenn Schrottunternehmen wie die Rohstoff Recycling
Osnabrück oder die Rohstoff Recycling Dortmund ihren Kunden aus
Versehen gefährliche Gießereischrotte liefern: beispielsweise explosive
(etwa Sprengkörper) oder radioaktiv kontaminierte Materialien? Hier
greift das Düsseldorfer Abkommen, eine spezielle Haftpflichtversicherung
für Schrottunternehmen. Hintergrund: Die Deckungssumme der eigenen Betriebshaftpflichtversicherungen der Schrotthändler reicht in der
Regel nicht aus, um solche Großschäden abzudecken. Eine individuelle
Aufstockung würde für den einzelnen Lieferanten relativ hohe Prämien
bedeuten. Aus diesem Grunde hat die Bundesvereinigung Deutscher
Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen ein Versicherungskonzept
eingerichtet, das eine Deckungssumme von bis zu 50 Mio. Euro vorsieht.
Diese Versicherung übernimmt die Schadensersatzansprüche der Gießereien, die z. B. bei Explosionen von Hohl- und Sprengkörpern entstehen können. Personen- und Sachschäden durch radioaktiv kontaminierte Schrotte
sind ebenfalls mit enthalten. Der Versicherungsschutz gilt auch für Lieferungen an Gießereien im europäischen Ausland – sofern sie einen mit
Deutschland vergleichbaren Sicherheitsstandard haben. Bei Stahlwerken
gibt es übrigens eine ähnliche Art der Versicherung. Dort heißt sie „Kölner
Abkommen“.
Johannes Hanke
PERSONALIA
Betriebsjubiläen, 3. Quartal 2011
Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und sagen
Dank für die langjährige Betriebstreue. glückauf wünscht alles Gute für
die Zukunft, beste Gesundheit und viel Erfolg.
Rohstoff Recycling Osnabrück GmbH
25 Jahre: Ulrich Frankowski (Lager)
35 Jahre: Maria Meyenborg (Verwaltung)
SERVICE
Dienstleistung: Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte mbH · GSG Georgsmarienhütte Service Gesellschaft mbH ·
GMH Engineering GmbH · GMH Systems GmbH · ESC Burg GmbH · GMH Prüftechnik GmbH
Instandsetzungsarbeiten waren
nur „rund um die Uhr“ zu stemmen
Instandsetzungsarbeiten, Neubau- und Umbauprojekte. Die ideale Gelegenheit, um die GMHütte-
Walzwerk und Finalbetrieb.
• Sicherheitsprüfung sämtlicher
Funkfernsteuerungen.
• Stahlwerk: Austausch von Kranbahnschienen und -schleifleitungen an Kran 8. Erneuerung der
Schaltanlage am Gießbockkran
51.
• Finalbetrieb: Weitergehende
Arbeiten an den Kranbahnträgern.
Produktionsanlagen für einen möglichst reibungsfreien Betrieb der nächsten Monate zu präparieren.
MW + RTW
GSG · Sommerstillstand 2011: Wie immer eröffneten die Betriebsferien Zeit für Revisionen,
Die mechanische Werkstatt und
die Reserveteilwirtschaft waren wie
immer ein zuverlässiger Partner der
Vor-Ort-Betriebe und trugen damit
ebenfalls dazu bei, dass alle Arbeiten ordnungsgemäß erledigt werden konnten. Neben den Arbeiten
in der Werkstatt waren wie immer
Aufgaben vor Ort zu erledigen,
beispielsweise Waagen-Revisionen
und Überholungen an der Medienversorgung der Strangguss-Brennschneidmaschinen.
Wegen der Vielzahl und Vielschichtigkeit der Projekte waren
etwa 500 Mitarbeiter während
der Arbeiten auf der Hütte tätig –
neben eigenen Mitarbeitern auch
viele
Dienstleistungsfirmen.
Ohne sie wäre es unmöglich gewesen, alle Aufgaben ordnungsund fristgemäß zu erfüllen. Wie
schon 2009 und 2010 wurden
auch Mitarbeiter aus den Produktionsbetrieben mit einbezogen – was sich erneut bewährte.
Die Zusammenarbeit war wieder
sehr gut und trug entscheidend
dazu bei, alles fristgerecht zu erledigen. Hier ein paar Beispiele
für Instandhaltungsarbeiten:
Klima/Kälte
Revisionen und Instandsetzungen
von Klima-, Lüftungs- und Kälteanlagen im gesamten Werk. In der
Presslufterzeugungsstation 3 wurden zwei neue Kältetrockner in Betrieb genommen.
Stahlwerk
• E-Ofen: Wechsel von wassergekühlten Bauteilen wie Wandpanels, Cooling-Blöcken und Brennern. Allgemeine Arbeiten an
Manipulatoren und Elektrodenarm. Wechsel Hochstromkabel.
• Abgas-System zum E-Ofen: Umfangreiche Instandsetzung im
Verdampfungskühler, Erneuerung von großen dampfgekühlten Bauteilen wie 135°-Bogen,
Klappstück und sogenanntem
Bauteil 8. Weitere Reparaturarbeiten innerhalb des verbleibenden
dampfgekühlten Abgas-Traktes.
• E-Ofen-Entstaubungsanlage:
Wechsel aller Filterschläuche
(10.000 Stck.). Erneuerung von
Bauteilen zur Filterschlauch-Abreinigung. Umfangreicher Wechsel von großen strömungstechnisch optimierten Bauteilen im
Reingas-Trakt und der darin verbauten Schalldämpferkulissen.
• Sekundärmetallurgie: Allgemeine
Revisions-/Instandsetzungsarbeiten an Band- und Bunkeranlage,
Pfannenöfen 1 + 2 und Vakuumanlage. Dabei enthalten: Die
Schalldämpferkulissen der Vakuumanlage wurden gewechselt
und die stromführenden Teile am
Pfannenofen 1 überarbeitet.
• Pfannenofen 1 + Vakuumanlage:
Modernisierung der Automatisierungs- und Leittechnik in Verbindung mit ergonomischer Neugestaltung des kompletten Leitstandes. Zuvor komplette Entkernung
des alten Leitstandes.
• Gleisübergang: Austausch des
Gleisüberganges „Schrottverkehr
Teletrac“ auf Stahlwerksvorplatz.
• Stranggießanlage: Die Migration
der Automatisierungstechnik der
Stranggießanlage war das hüttenweit zeitbestimmende Projekt.
In einem sehr engen Zeitkorsett
wurde hier „rund um die Uhr“
gearbeitet: Ersetzung der aus dem
Entstehungsjahr stammenden
Automatisierungsteile der Gießtechnik und des Anlagenabtransportes – sowohl hard- als auch
softwaretechnisch. Austausch
und Integration eines Großteils aller speichergekoppelten
Schnittstellen. Anpassung der
Leittechnik. Komplette Neu-Inbetriebnahme der Gesamtanlage. Weitere Kontroll-/Reparatur-
Fernmeldetechnik
Foto: vl
Externe Schützenhilfe: Mitarbeiter der Firma Prämab beim Einbau der Messerwelle in die Kühlbettschere.
arbeiten: Wechsel und Aufarbeitung von diversen Anlagenbauteilen wie Segmenten, Treibern
und Rollen der Strangführungen
bzw. im Abtransport. Wartung
der Rührspulen und Ver-/Einmessung der Anlagengeometrie.
Erste Einbauten für kommende
Investitionen. Installation und
Inbetriebnahme einer neuen Mittel- und Niederspannungsanlage.
Um alle personellen Ressourcen
optimal bei den Arbeiten an der
Stranggießanlage zu nutzen, wurde mit Netzplantechnik im Minutentakt gearbeitet.
Walzwerk
• Ofen 63 mit Zunderwäscher:
Überholung des Aufgabeschleppers, Kontroll-/Revisionsarbeiten
an Antriebssystem und Ein-/Austrageeinrichtungen. Wechsel von
Austragearmen/-rollen.
• Maschinen-/Rollenkühlung zum
Ofen: optimierte Volumenstromerzeugung und Filtereinheit.
• Ofenauslauf: neues Gehäuse in-
klusive Rollgang-Neuausrichtung
für Zunderwäscher.
• Instandsetzungsarbeiten an den
Antriebssträngen der Walzgerüste (inkl. Wechselvorrichtungen)
und zugehörigen Manipulationseinrichtungen.
• Walzgerüste 3 bis 8.2: Austausch
der alten Mittelspannungsanlage
gegen neue gasgekapselte SF6Anlage.
• Walzgerüste 3 + 4: Austausch der
kompletten Motorregelung. Teilüberholung von Walzmotor 3.
• Revisionen und Erneuerungen an
den drei Scheren des Walzwerkes
(je nach Schere Wechsel der Lagerungen, Messerträger, Scheren-/
Schwungradwellen).
• Bühne L1: Komplette technische
und ergonomische Erneuerung.
• Rechenkühlbett: Wechsel der
Richtroste und des Brems-/Zwischenbelegungsschiebers sowie
der Hubgetriebe.
• Zu-/Auflaufbereich des Kühlbetts: Wechsel der Weiche und
der Trennklappe.
• Hubbalkenkühlbett, QuerförderFoto: Fred Brandebusemeyer
• Umfangreiches Optimierungsprogramms an der Richt- und
Prüfstrecke S50 während der „gestreckten“ Betriebsferien.
• Einbau verschiedener mechanischer Komponenten und Einbindung in das vorhandene System.
• Erneuerung der Langeisenwaage
an der Richt- und Prüfstrecke S7.
• Gleise/Verladung: Neubau nördliches Verladegleis mit komplettem Unterbau über vorhandenen
Kellereinbauten auf einer Länge
von über 240 m (siehe Seite 10:
„Im Norden was Neues“).
Hydraulikanlagen
• Beginn der Sanierung und des
Neubaus der Werkstraßen im Bereich der Kantine und des Versandes mit Lkw-Halteplatz.
• Arbeiten an neuer Kantine. Aufstellen des eigentlichen Baukörpers. Zuvor: Fundamentierung.
• Stahlwerk und Walzwerk: Kontroll-/Instandsetzungsarbeiten
nebst Wechsel von Anlagenteilen
an allen Hydraulikanlagen.
• Walzwerk: An allen Hydraulikanlagen Ersatz von Hydraulikleitungen und -schläuchen. Wechsel
diverser Speichereinheiten.
Medientechnik
• Routinemäßige Reinigungs-/Revisionsarbeiten an den Wasseraufbereitungs-/rückkühlanlagen
von Vakuumanlage, Walzwerk,
E-Ofen und Pfannenöfen 1 + 2.
• Überholung der Kiesfilteranlage
für die Vakuumanlage / des Walzwerkes.
• Wartung der externen Wassergewinnungsanlagen und der hütteneigenen Kläranlage. Erweiterung der Werkswasserleitung.
• Heißwasserkühlanlage Ofen 63:
Kontrollen und Reinigungen.
Überprüfung der zugehörigen Sicherheitseinrichtungen.
• Kontroll-/Instandsetzungsarbeiten an allen Kranen in Stahlwerk,
glück auf · 3/2011 ......... 40
Finalbetrieb
anlagen und Trennanlagen: Revisionen. Bei den Trennanlagen
auch der Wechsel der Filterschläuche an den zugehörigen
Entstaubungsanlagen.
• Binde- und Stapelanlage: Zweite
große mechanische Überholung.
Installation eines hydraulisch lagegeregelten Stapeltisches.
• Kocks-RSB-Gerüst: Vorbereitende
Maßnahmen für die Erweiterung
auf 6-gerüstige Anlage (eigentlicher Umbau: Sommer 2012).
• Anlieferung und Montage der
neuen Walzenbeschichtungsanlage mit entsprechendem Filter
und notwendigem Kamin.
Krananlagen
Montage des Bauteils 8, Abgassystem ELO
Migration der hüttenweiten Brandmeldeanlage. Erneuerung von 430
Brandmeldern.
Übergreifendes
Olaf Meier
GSG / Eisenbahn
und Fahrzeuge
Die „DB Netz“ musste im Bahnhof
Hasbergen die Anschlussweiche für
die Strecke der GET nach Georgsmarienhütte austauschen. Deshalb
wurde diese Gleisstrecke für eine
Woche voll gesperrt. Dies beeinträchtigte zwar den Versand über
die Schiene, war aber wegen der
Betriebsferien im Stahlwerk (keine kontinuierliche Schrottanlieferung!) die einzige Gelegenheit im
Jahr, diese Arbeiten durchzuführen. Zudem ermöglichte die einwöchige „Atempause“ Arbeiten, die
im normalen Betriebsablauf nicht
möglich gewesen wären.
Brückenabdichtung. So wurde die Eisenbahnbrücke über die
Albert-Schweizer-Straße in Holzhausen neu abgedichtet. Zunächst
SERVICE
RoboTec geht seinen Weg
BGG · Lego-Roboter-Wettbewerb zog Schüler/-innen in seinen Bann.
U
Foto: Andre Schuba
Nach dem Ausbau der Achsen kann Tim Brandebusemeyer die Teletracs auch an den
sonst nur schwer zugänglichen Stellen warten und reparieren.
musste das Gleis über der Brücke
ausgebaut werden. Danach konnten schwere Bagger die etwa 4 m
starke Überdeckung abtragen. Auf
die Brücke fuhren sie über eine
Rampe, die man bereits zwei Wochen zuvor an der Bahnböschung
errichtet hatte. Nach dem Freilegen des Gewölbes zeigte sich, dass
die Sanierung dringend geboten
war: Bei einer bereits Jahrzehnte
zurückliegenden Brückenverbreiterung hatte man die ehemalige Stützmauer nur unzureichend
abgebaut und ohne Abdichtung
wieder verfüllt. Deshalb konnte
Sickerwasser ungehindert das Gewölbe durchdringen – was zu einer
permanenten Durchnässung der
Brücke führte. Nach einer sorgsamen Abdichtung des Gewölbes mit
Teerbahnen konnte man die Brücke wieder verfüllen und das oben
liegende Gleis wieder einbauen.
Gleistrassen-Erneuerung.
1.300 m Gleistrasse im Bereich
des Augusta-Schachtes wurden
erneuert. Dort hat man das marode und abgefahrene Holzschwellengleis durch neue Schienen auf
Y-Stahlschwellen ersetzt. Dieses
Schwellenprofil hat nach der Stopfung des Schotterbettes eine hohe
Quersteifigkeit und dadurch eine
sehr stabile Lage. Daher eignet es
sich besonders in diesem Gleisabschnitt, der sich durch sehr enge
Gleisradien in Verbindung mit relativ großen Steigungen auszeichnet. Zudem wurde die Böschung
zwischen Augusta-Schacht und
Hüggelbrücke mit einer Schotterabfangung gesichert. Dazu wurden
seitlich Schienen senkrecht in die
Böschung gerammt (Abstand vom
Schwellenende: etwa 1,2 m). Die
zwischen den Schienen eingebauten Betonplatten halten den Schotter zukünftig neben den Schwellen
auf der Dammkrone und sorgen
so für ausreichenden Seitenhalt
des Gleises. Zudem verhindern
sie, dass Schotter auf die am Böschungsfuß entlang führende Straße rollt.
Überfahrt-Erneuerung.
Auf dem Werksgelände wurde die
Überfahrt innerhalb des Schrottzuführungsgleises direkt vor dem
Stahlwerk erneuert. Die alte bestand aus Stahlplatten, die man an
den Schienenköpfen verschweißt
und anschließend mit Beton untergossen hatte. Dieser Beton konnte
aber nicht bündig unter die Stahlplatten vergossen werden. Deshalb
wurde er mit der Zeit unter dem
Schwergewicht von Radladern,
Schlackenfahrzeugen und anderen
Großfahrzeugen regelrecht zermahlen. Deshalb musste man die
Kreuzung alle zwei Jahre sehr aufwendig sanieren. Die neue Überfahrt besteht aus stahlummantelten Gleistragplatten der Firma Stel-
con. Die Flächen zwischen den beiden Gleisen wurden ebenfalls mit
stahlummantelten Betonplatten
ausgelegt. Diese Bauweise sollte für
die nächsten Jahre eine wartungsfreie Überfahrt gewährleisten.
Verladegleis-Sanierung. Der
Bahnbetrieb hat die Sanierung
eines Verladegleises in den Finalbetrieben mit geplant und bei Bedarf die Bauarbeiten während der
Betriebsferien unterstützt. Bereits
drei Wochen vor den Betriebsferien hatte man mit der Auswechslung diverser Weichen begonnen.
Nachdem 2009 gar nicht und 2010
nur sehr verhalten investiert wurde, waren diese Arbeiten in diesem
Jahr dringend erforderlich.
Fahrzeugwerkstatt.
Das
Hauptaugenmerk lag auf den Seitenstaplern und den beiden Teletracs für die Schrottversorgung des
E-Ofens. Die Radsätze dieser Fahrzeuge bekamen neue Radscheiben.
Sie mussten unmittelbar nach Abschalten des Stahlwerkes ausgebaut
und zur WLE (Westfälische Landeseisenbahn) geschickt werden.
Hier wurden die alten Radkörper
von der Achswelle abgezogen und
die neuen nach einer Rissprüfung
der Welle wieder aufgeschrumpft.
Nach nur einer Woche konnten die
vier Achsen wieder angeliefert und
von der Fahrzeugwerkstatt eingebaut werden.
Stapler-Aufrüstung. Bereits
seit Anfang Juni läuft ein Sonderprogramm zur Sanierung der
Seitenstaplerflotte. Jedes dieser
Fahrzeuge wird einzeln grundüberholt. Neben der vorbeugenden Instandhaltung werden auch
Mängel behoben, für die im Normalbetrieb keine Zeit bleibt. Auch
in den Betriebsferien wurde dieses
Programm weitergetrieben, wobei
wie jedes Jahr die gesamte Flotte
gecheckt wurde. Jeder Seitenstapler wurde dabei mit einem neuen
Zugangskontrollsystem der Marke
Easykey und einem Crash-Modul
ausgestattet. Hiermit können nur
noch berechtigte Personen auf die
Seitenstapler zugreifen; zudem
schaltet sich das Fahrzeug nach
einem größeren Crash ab. Ein
Weiterbetrieb ist erst dann wieder
möglich, wenn der Vorgesetzte den
Stapler freischaltet bzw. die Schäden von der Werkstatt gesichtet
und behoben sind. Mit dem Kontrollsystem sollen zukünftig Gewaltschäden an den Fahrzeugen
minimiert werden.
Die gründliche Planung zahlte
sich aus: Alle Arbeiten gingen
in den auf zweieinhalb Wochen
verkürzten Betriebsferien reibungslos über die Bühne, was nicht
zuletzt auch der guten Teamarbeit
zu verdanken war.
m sich dem Wettbewerb zu
stellen, waren 18 Teams in die
Ausbildungswerkstatt der GMH ütte gekommen. Zusammengesetzt
waren sie aus Schülerinnen und
Schülern unterschiedlicher Schulen. Erst wurde fleißig programmiert, getüftelt, konstruiert und
getestet. Dann konnte
der „RoboTec GMH “ in
die erste Runde gehen.
Als Erstes erwartete die
Ausgerichtet wurde
Teilnehmer ein Bewerder 1. RoboTec von der
bungsmarathon. Dabei
Berufsbildungsgesellmussten ihre Lego-Roboschaft Georgsmarienhütter verschiedene Parcours
te gemeinsam mit den
durchlaufen und AufStadtwerken Osnabrück,
Foto: vl
gaben lösen wie „Finde
KME, Elster Kromschröder
die richtige AusbildungsGmbH und WirtschaftsförEin Erlebnis für alle: Schüler beim Roboterwettbewerb.
firma!“, „Lande mit Deiderungsgesellschaft OsnaInitialzündung für den 1. RoSchülern nicht
ner Bewerbung einen
brücker Land mbH. Bei der
nur die The- boTec war der FieldRobot Junior,
Volltreffer!“ oder „Finde
Organisation wurde sie
men Technik den die Berufsbildungsgesellschaft
Deinen Weg durch die
von der Servicestelle Schuund Natur- Georgsmarienhütte (BGG ) gemeinAusbildung!“. In der Kale-Wirtschaft unterstützt.
wissenschaften sam mit der Hochschule Osnategorie „Freestyle“ ging
Nach dem erfolgreichen
auf spannende brück vor zwei Jahren ausgerichtet
es weniger förmlich zu.
Auftakt wird jetzt schon
Art näher ge- hatte. Mittlerweile gibt es bei der
Dort zählte die Kreatividie 2. Auflage des RoboTec
bracht. Sie BGG ein eigens für die Vorbereität. Die Teams entschiefür 2012 geplant.
wurden auch tung auf diesen Wettbewerb einden nämlich selbst, wie
motiviert, sich gerichtetes Lernstudio. Es wird als
ihr Roboter das Themenfeld Bewerbung und Ausbildung über ihre spätere Berufswahl Ge- außerschulischer Lernort bereits
danken zu machen.
präsentieren sollte.
von der Realschule GeorgsmarienNatürlich ging es am Robotertag hütte und der Sophie-Scholl-SchuAuch die Information kam an
diesem Tag nicht zu kurz: Die Mit- nicht nur um die Ehre. Denn Ein- le genutzt – und steht weiteren
organisatoren, allesamt Firmen fallsreichtum und Geschicklichkeit Schulen offen. In regelmäßigen
aus der Region, waren mit ihren der Teilnehmer wurden mit zahl- Kursen, die auch von Azubis der
Auszubildenden vor Ort, gaben reichen Geldpreisen belohnt. Hö- GMH ütte abgehalten werden, beinteressante Einblicke in den Azu- hepunkt war die Siegerehrung mit reiten sich Schülergruppen auf den
bi-Alltag und präsentierten ihre Bürgermeister Ansgar Pohlmann Wettbewerb als Highlight des JahAusbildungsmöglichkeiten. So (Georgsmarienhütte) und Vertre- res vor.
wurden den Schülerinnen und tern der einzelnen Firmen.
Christian Bloom
AZUBI-ECKE
Messe mit Besucherrekord
BGG · Ausbildungsmesse setzt wichtige Wegweiser in berufliche Zukunft.
Foto: vl
Messe zum Anfassen: Probieren geht über Studieren. Das gilt auch für die Berufswahl.
E
nde Juni fand wieder einmal
die Ausbildungsmesse „Azubis werben Azubis“ in der Ausbildungswerkstatt der GMHütte
statt – erneut organisiert von der
Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte (BGG ) gemeinsam mit
der Servicestelle Schule-Wirtschaft
und der Maßarbeit kAöR. Diesmal
präsentierten sich 30 Betriebe und
Einrichtungen aus Stadt und Landkreis Osnabrück. Das Besondere der
Veranstaltung: Es sind die Azubis aus
den Unternehmen und Verwaltun-
Hubert Unland
glück auf · 3/2011 ......... 41
gen, die Schülerinnen und Schüler
über gewerblich-technische Ausbildungsberufe informieren.
Unter den Besuchern waren auch
viele Eltern. Man hatte sie herzlich dazu eingeladen, ihre Kinder
zur Messe zu begleiten. Denn ihre
Unterstützung und Begleitung spielt
immer noch eine sehr wichtige
Rolle bei der Berufsorientierung der
Jugendlichen.
Neben den Metall- und Elektroberufen wurden Ausbildungsberufe
wie Bürokauffrau/-mann, Fach-
kraft im Fahrbetrieb und sogar der
Beruf des Müllers vorgestellt. Dabei
zeigten die Auszubildenden die
Besonderheiten, die Vielschichtigkeit und die hohe Qualität ihrer
Ausbildungsberufe – und das ganz
praktisch zum Anfassen und selber
Ausprobieren. So konnten die Schülerinnen und Schüler antesten, ob
eine gewerblich-technische Ausbildung für sie in Frage kommt.
Auch die Ausbildungsverantwortlichen der beteiligten Unternehmen
waren vor Ort. So konnten Interessenten direkt Kontakt zum jeweiligen Unternehmen aufnehmen
und ein erstes Beratungsgespräch
führen.
Weitere Highlights: Wer wollte,
konnte probeweise einen Einstellungstest absolvieren oder kostenlos professionelle Bewerbungsfotos
erstellen lassen. Weitere Attraktionen waren ein Truck, den die Firma
MAN mitgebracht hatte, und der
„Pflanzenschutzselbstfahrer“ als
Fahrsimulator von Amazone. Aufgelockert wurde die Veranstaltung
vom Liveact des Rap-Duos „Krimi &
Massakka“.
Übrigens: Mit 400 Besuchern
erzielte die Azubi-Messe einen
neuen Rekord.
Christian Bloom
SERVICE
Die Kunst, sich mit Erfolg
ins Gespräch zu bringen
ESC · Großes Interesse: 6. International Stainless Steel Congress in Brno.
D
er International Stainless Steel
Congress, der alle zwei Jahre in
der Tschechischen Republik stattfindet, zählt inzwischen zu den bedeutendsten Ereignissen der Rostfrei-Industrie – und dies weltweit.
Denn die Anwesenheit aller namhaften Vertreter der Rostfrei-Branche ist die ideale Gelegenheit, mit
(potenziellen) Kooperationspartnern und Abnehmern Kontakte
aufzunehmen und zu pflegen.
Keine Frage, dass auch das
Edelstahl Service Center Burg Ende
Mai auf dem zweitägigen Kongress
in Brno vertreten war. Nach sporadischen Besuchen in den Vorjahren
gehört die Teilnahme seit 2009
zum festen Messe-Programm des
Unternehmens.
Auch in diesem Jahr nutzte man
die Möglichkeit, innerhalb kürzester Zeit mit etablierten und potenziellen Kunden ins Gespräch zu
kommen. Gesprächsthemen waren
die allgemeinen Entwicklungen
auf dem Weltmarkt und die speziellen Möglichkeiten, die das
Edelstahl Service Center Burg zu
bieten hat. Interessiert zeigten sich
vor allem Kunden aus Tschechien,
Werksfoto
Werksfoto
einmal haben sich
Schöner wohnen. Wieder
die Auszubildenden im
Werksfoto
Auf der Messe in Brno (von links nach rechts): Martin Kästner (ESC Verkauf), Messestand-Besucher, Ronald Kleinsorge (ESC Verkauf) und Bernd Skibbe (ESC Verkauf).
der Slowakei, Polen, Litauen,
Ungarn, Österreich, Slowenien
und Russland.
Aber wird man die Kontakte
ausbauen und neue Geschäftsbeziehungen anbahnen können? Die
intensiven Gespräche mit Kunden
und interessiertem Fachpublikum
vor Ort geben Anlass zu berechtigter Hoffnung.
Ronald Kleinsorge
„Ich wollte mal Danke sagen!“
Als Student im Dualen Studium: Auch Kollegen unterstützten Willy Buchheim,
seine Facharbeiterprüfung (Konstruktionsmechaniker) glänzend zu bestehen.
Werksfoto
Hatten allen Grund sich zu freuen: ESC-Geschäftsführer Jürgen Böttrich gratuliert
Willy Buchheim zur bestandenen Prüfung.
Willy Buchheim hat im Rahmen
des Dualen Studiums, dessen
praktischen Part er im Edelstahl
Service Center Burg absolviert
hatte, auch seine Facharbeiterprüfung abgelegt – mit sehr gutem Ergebnis. Hier schildert er,
wie es dazu kam:
Als ich vor drei Jahren meine
schriftlichen und mündlichen Abi-
turprüfungen absolviert hatte,
stand auch ich vor der Frage, wie es
nun beruflich weitergehen soll. Da
ich bereits meine Schüler-Praktika
genutzt hatte, um den MetallbauBereich kennenzulernen, wusste
ich relativ schnell, in welche Richtung mein Weg gehen würde.
Aufgrund einiger Hinweise aus
der Familie bin ich dann auf das
Duale Studium gestoßen. Nach-
Edelstahl Service Center Burg bei einem Verschönerungstag engagiert.
Diesmal nahmen sie sich ihren Pausenraum und das Verwiegehaus unter
der Kranbahn auf dem Außengelände vor. Der Pausenraum erhielt einen
Innen- und das Verwiegehaus einen Außenanstrich. Dass die Arbeiten
zügig und fachmännisch durchgeführt wurden, dafür sorgte das schlagkräftige Team mit Mike Stiele (Azubi Konstruktionsmechaniker), Jakob
Braumann (Azubi Konstruktionsmechaniker), Jessika Wittwer (Azubi Industriekauffrau), Willy Buchheim (Azubi Duales Studium Bachelor Maschinenbau), Ausbilder Thomas Wittwer und Betriebsratsvorsitzendem Günter
Otto. Ausbilder und Betriebsratsvorsitzender sponserten nach getaner
Arbeit als kleines Dankeschön Grillfleisch und Getränke. Die Teilnehmer
waren sich einig: Der Azubi-Verschönerungstag wird zur festen Institution
werden. Auf dem Foto streichen (von links nach rechts): Thomas Wittwer,
Willy Buchheim und Mike Stiele.
Jessika Wittwer
dem ich mich ausreichend darüber
informiert hatte und meine Entscheidung auch durch ein Praktikum im Edelstahl Service Center
Burg bestätigt sah, begann ich
mein Duales Studium im Bereich
Maschinenbau im August 2008.
Nach fast drei Jahren habe ich
nicht nur fast sechs Semester meiner Studienzeit hinter mir, sondern
auch vor Kurzem meine Facharbeiterprüfung in Zusammenarbeit
mit meinem Praxisbetrieb, dem
ESC Burg, erfolgreich bestanden.
Dank der guten Betreuung und
der intensiven Vorbereitung durch
meinen Ausbilder, Herrn Thomas
Wittwer, konnte ich in beiden Prüfungsteilen sehr gute Ergebnisse erzielen.
Auch die anderen Azubis des
ESC Burg, die ihre Ausbildung eher
begonnen hatten, waren mir stets
eine große Unterstützung und immer bereit, mir ihr Wissen weiterzugeben. Durch diese Hilfe konnte
ich in Teil 1 der Abschlussprüfung
96 Prozent erreichen. Im zweiten
Teil der Abschlussprüfung erhielt
ich im praktischen Bereich 100
Prozent und im Theoriebereich
95, 87 sowie 97 Prozent, sodass ich
letztendlich ein Gesamtergebnis
von 96 Prozent erzielen konnte.
Über dieses Ergebnis habe ich
mich natürlich sehr gefreut. Dies
zeigt auch: Je besser der jeweilige
Ausbildungsbetrieb seine Auszubildenden im jeweiligen Ausbildungsberuf vorbereitet und unterrichtet,
desto besser sind am Ende die Resultate.
Vielen Dank an alle, die mich
unterstützt haben.
glück auf · 3/2011 ......... 42
PERSONALIA
Mitarbeiter der Fertigung
Verabschiedung. Die
des Edelstahl Service Centers
Burg haben ihren langjährigen Kollegen Manfred Nabrich verabschiedet.
Er hatte seine Tätigkeit 1963 mit der Ausbildung zum Walzwerker im
Unternehmen begonnen. Während
seiner 48-jährigen Betriebszugehörigkeit wurde er dann in verschiedenen Bereichen der Fertigung
eingesetzt. In all den Jahren galt er
unter den Kollegen als zuverlässiger
Mitarbeiter. Meist arbeitete Manfred Nabrich im durchgängigen
Dreischicht-Betrieb im Walzwerk.
Nach Stilllegung der Walzstraßen
kam er in die Schleiferei und die
Adjustage. Kürzlich trat er in den
wohlverdienten Ruhestand. Bei
der Verabschiedung von links nach
rechts: Detlef Obieglo (Fertigung),
Manfred Nabrich und Günther
Otto (Betriebsratsvorsitzender).
Detlef Obieglo
Werksfoto
Betriebsjubiläen, 3. Quartal 2011
Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und sagen
Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht alles Gute für
die Zukunft, beste Gesundheit und viel Erfolg.
GSG Georgsmarienhütte Service GmbH
25 Jahre: Detlef Hüpel (Walzwerk/Finalbetrieb, Blankstahl), Thorsten Middelberg (Stahlwerk), Johannes Runde (Mechanische Werkstatt) und Frank
Strotmann (Planung/Konstruktion)
35 Jahre: Udo Börger (Service)
Edelstahl Service Center Burg GmbH
10 Jahre: Michael Koch (Controlling)
15 Jahre: Karen Mohneke (Profitcenter Laser/Abkante/Schweißen) und
Mario Muthmann (Anlagentechnik)
25 Jahre: Ellen Brandt (Profitcenter Coile/Schere/Schleiferei)
30 Jahre: Kathleen Lingner (Profitcenter Plasma/Wasser)
35 Jahre: Frank-Michael Schulz (Profitcenter Laser/Abkante/Schweißen)
45 Jahre: Lutz Schlößner (Anlagentechnik) und Karl-Heinz Weber (Profitcenter Coile/Schere/Schleiferei)
VERMISCHTES
Werksfoto
und drückende TempeGipfelstürmer. Sonnenschein
raturen um 28 °C begleiteten die Gipfelstürmer des 41. Brockenlaufes auf 1.142 m ü. M. am ersten SeptemberWochenende. In einer beachtenswerten Zeit von 1:45:06 gewann diesmal
Daniel Torby (Turbine Halle) mit einem Vorsprung von 37 Sekunden vor
dem Rekordsieger Ulf Kersten vom Brockenlaufverein Ilsenburg (BLV).
Jeder wusste um die hohe Anstrengung und konnte sich auch über die
Leistung der Konkurrenten freuen (von links nach rechts): Daniel Torby,
Eike Eyermann (3. Platz) und Ulf Kersten. Diese Geisteshaltung ist auch
ganz im Sinne des BLV -Vereinschefs Jörg Villmann: „Jeder, der durchgehalten hat, kann sich als Sieger fühlen.“ Die Radsatzfabrik Ilsenburg sponsert den Traditionslauf, um Nachwuchsläufer zu fördern.
em
Foto: vl
Gesundheitsmanagement der GMH Gruppe ist eine gute Sache, wirbt es
Glück(L)auf! Das
doch für eine gesunde Lebensweise und animiert viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter anderem, sich zu bewegen und etwas für ihre Gesundheit zu tun. Die vor gut einem Jahr ins Leben
gerufene Laufgruppe der GMHütte zeigt, dass auch Eigeninitiative gefragt ist. Die bunte Gruppe von Läufern und
Walkern trifft sich zweimal im Monat zum abendlichen Sport. Jetzt hat die Laufgruppe einen eigenen Namen, ein
eigenes Logo und damit verbunden auch einen eigenen Schlachtruf: „Glück(L)auf!“ Ideengeber für den Namen
war Ludger Schlinge. Das neue Logo ziert inzwischen die ersten Laufjacken und wird sicherlich in Zukunft bei
dem einen oder anderen Wettlauf zu sehen sein.
mw
KURZ NOTIERT
Viel Neues ist wieder einmal im Fan-Shop der GMH Gruppe zu finden. Ob Laptop-Tasche, Handy-Bag, Fleece-Jacke, Coffee-to-go-Tasse oder
Krawatte: Mit unseren GMH -Fanshop-Artikeln machen sie drinnen wie
draußen immer ein gute Figur. Wenn Sie sich also eine kleine Freude
machen wollen oder eine Geschenkidee suchen, dann sind Sie auf dieser
Seite genau richtig: https://portal.gmh-group.de/FanShop
Foto: Volker Glane
aus allen Abteilungen der GMH ütte und Ehemalige
Spiel, Satz & Sieg. Tenniscracks
trafen sich Mitte August, um für den begehrten Hüttenpokal
Foto: Francesco Loddo
aufzuschlagen. Ausgetragen wurde das Turnier auf der 5-Platz-Tennisanlage des TuS Glane. Mit 22 Teilnehmern
hatte sich eine stattliche Tennisschar eingefunden. Bei besten äußeren Bedingungen konnten pünktlich um
17 Uhr die ersten Doppel ausgespielt werden. Volker Glane zeigte sich in diesem Jahr für den Spielplan verantwortlich. Dass er alles richtig gemacht hatte, zeigten die überaus spannenden und mit Ehrgeiz geführten Spiele.
Nach vier Durchgängen mit äußerst knappen Ergebnissen konnte die Turnierleitung nach genauesten Berechnungen den Sieger bekannt geben: Udo Börger aus der GSG hatte am Ende die Nase vorne. Sichtlich erfreut nahm er
den Pokal entgegen und versprach, ihn im nächsten Jahr blitzeblank geputzt zurückzubringen. Mit der Siegerehrung und gegrillten Köstlichkeiten – angerichtet von Markus Schulte to Bühne – endete das Turnier. Die Turnierleitung hatte auch Christel Brinkmann zu danken, die wie jedes Jahr vor und während des Turniers zum Gelingen
des Abends beitrug. Alle wollen beim Hüttencup 2012 erneut angreifen.
hgr
Kern“, heißt es. Und in der
Raue Schale, weicher
Tat: Mit so viel Tierliebe und Umsicht
ist normalerweise bei den eher raubeinigen Produktionsmitarbeitern einer
Gießerei nicht zu rechnen. Anders bei Walter Hundhausen: Bei Aufräumarbeiten im Außenbereich fand man gut versteckt in einem Modellkasten
vier verwaiste Katzen-Babys. Sofort wurden die Aufräumarbeiten unterbrochen: Wo war nur die Katzenmutter? Beobachtet sie das Vorgehen gut
versteckt aus der Nähe? Oder lebte sie gar nicht mehr? Wie sollten die
Kleinen ohne ihre Mutter auskommen? Schnelle Hilfe war angesagt. Man
kontaktierte die Experten des Schwerter Tierheims, die sofort am nächsten
Morgen mit einer Lebendfalle und Ködern für das vermisste Muttertier
anrückten. Man hatte Glück: „Mutter Katze“ war mehr am Köder als an
der Falle interessiert und ließ sich ohne große Umstände „festsetzen“. Sie
und ihre Kleinen sind jetzt wieder vereint. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gießerei wollen sie jetzt „durchfüttern“, bis sich für sie ein
festes Zuhause gefunden hat. Ein Herz für Tiere: Andreas Gowin präsentiert die Kätzchen dem Fotografen.
nh
IMPRESSUM
Denken Sie daran: Ihre Leserbriefe,
Artikel, Anregungen und Kritik für die
nächste Ausgabe müssen rechtzeitig bei
Ihren Ansprechpartnern vorliegen. Letzter möglicher Termin ist der:
19.10.2011
Herausgeber:
Georgsmarienhütte Holding GmbH
Neue Hüttenstraße 1
49124 Georgsmarienhütte
www.gmh-holding.de
glück auf · 3/2011 ......... 43
V.i.S.d.P.:
Iris-Kathrin Wilckens
Redaktionsteam:
Norbert Hemsing (nh), Markus
Hoffmann (mh), Matthias Krych (mk),
Dr. Ulrike Libal (ul), Vera Loose (vl),
Eberhard Mehle (em), Julia Pehla (jp),
Sarah-Fee Pietrowsky (sp), HansGünter Randel (hgr), Oliver Santelli (os),
René Surma (rs), Dirk Strothmann (ds),
Hubert Unland (hu), Iris-Kathrin
Wilckens (ikw), Marcus Wolf (mw),
Dr. Beate-Maria Zimmermann (bmz)
Produktion und Grafik:
elemente designagentur,
www.elemente-designagentur.ms
Textbearbeitung:
Peter Karl Müller (pkm)
Lektorat:
Dorothea Raspe, Münster
Herstellung:
STEIN BA CHER DRUCK GmbH,
Osnabrück; auf 100% Recyclingpapier
Die glückauf erscheint viermal im Jahr
DIE LETZTE SEITE
De
rg
l
s terkoch empf
Mei
ieh
uflt:
ka
üc
Herbstlaubiges mit Pilzen
Geschmacks-Vitaminbombe: süßes Salatbett, würziges Top, krosses Gewürfel, fruchtige Einsprengsel
Ob Egerling, Kräuterseitling, Pfifferling, Steinpilz u. a. m.: Herbstzeit ist
„gefühlte“ Pilzzeit. Beim folgenden
Rezept ist Flexibilität Trumpf: Sie
können bei den Pilzen (der eine mag
lieber Steinpilze, dem anderen reichen
Egerlinge) und beim Salat (Bitterkomponente erwünscht) mischen bzw.
variieren. Dies gilt auch für die Mengen (der eine mag mehr Salat, aber
weniger Dressing, der andere weniger
Birne, aber mehr Brot). Für den einen
ist der Salat Hauptspeise, für den andern Beilage. Wie auch immer:
So bereiten Sie den Salat zu:
Dressing vorab anrühren:
Himbeer-Balsam, Salz, Pfeffer, Honig
(walnussgroß) und Sonnenblumenöl
vermischen, zur Seite stellen.
Zutaten vorbereiten:
• Salat waschen, trocken schleudern,
klein rupfen, zur Seite stellen.
• Brotscheiben grob entrinden, in
Würfel schneiden, zur Seite stellen.
• Pilze putzen, in Würfel schneiden,
zur Seite stellen.
•
Pilze und Brotwürfel anrösten:
Eingelegte Tomaten sehr klein
würfeln.
• Ingwer sehr klein würfeln.
• Tomaten- und Ingwerwürfelchen in
großer Pfanne bei milder Hitze mit
4–6 EL Öl andünsten.
• Hitze hochdrehen, Pilze dazugeben und kurz heiß anbraten. Nicht
durchbraten (Kern noch knackig)!
• Salzen und pfeffern.
• Aus Pfanne raus, zur Seite stellen.
• Brotwürfel in Pfanne in „Öl-, Tomaten-, Ingwerresten“, etwas Butter
und Sesam-Samen anrösten, aus
Pfanne raus, zur Seite stellen.
• Birnen- und Orangenwürfel in der
Pfanne mit etwas Butter „durchwärmen“, zur Seite stellen.
•
Salat auf Teller anrichten (Menge
jeweils nach Geschmack):
Salatbett legen, Dressing drübergeben (wahlweise Salat in Schüssel
mit Dressing mischen), Birnen- und
Orangenwürfel, Pilze und Brotwürfel
hinzufügen (Achtung: Brot nicht mit
Obst vermatschen!), Brunnenkresse
on top. Fertig.
Foto: pkm
Herbstliche Farben auf dem Teller: Eichblattsalat und Radicchio passen nicht nur vom
Geschmacksbild, sondern auch von der Optik her gut zur Jahreszeit.
glück auff · Rätsel
glück auf unterwegs
altes
Wohnhaus
Eingang,
Tor
Tonzeichen
Erdzeitalter
Popmusik
der 60er
Jahre
Zuckerrohrschnaps
ehem.
Einheit
für den
Druck
englischer
Sagenkönig
Siegerin
Wandverkleidung
im Bad
konferieren
Marzipanersatz
kleiner
Dolch
persönliches
Fürwort
(3. Fall)
je
(latein.)
vielseitiger
Sachbericht
eine
Berliner
Uni
(Abk.)
im
Jahre
(latein.)
männlicher
Verwandter
griechisches
Fabelwesen
Korbblütler,
Alant
Herbstblume
EDVAnwender
Schauen Sie mal!
Vor welchem Schloss liest Monika Hansen (Mannstaedt) die glückauf
2/2011? Kleiner Tipp: Um den Namen des Schlosses zu finden,
brauchen Sie zum einen etwas Grips und zum anderen etwas Tuch(olsky)
fühlung ins nördliche „Elchland“. Senden Sie Ihre Antwort an
[email protected] oder (mit einer Postkarte) an Matthias Krych,
RRO GmbH, Rheinstraße 90, 49090 Osnabrück. Einsendeschluss ist der
5. August 2011. Gehen mehrere richtige Antworten ein, entscheidet das
Los. Der Gewinner erhält ein Polo-Shirt aus dem GMH -Fan-Shop. (Der
Rechtsweg ist ausgeschlossen.)
Und wo bleibt Ihr Foto? Möchten Sie auch ein Bilderrätsel einreichen?
Machen Sie einfach ein Foto mit der glückauf im Vordergrund. Im Hintergrund müssen genügend charakteristische Details zu erkennen sein, um
herausfinden zu können, wo bzw. in welcher Stadt das Foto geschossen
wurde. Mailen Sie Ihr Foto einfach an [email protected].
Naumburger
Domfigur
Aufgussgetränk
Zweck,
Bedeutung
Roman
von King
(engl.)
anständig,
korrekt
falls,
dann
Tierfutter
Fleisch gefällig? Entenbrust passt:
Backofen auf 100 Grad vorheizen,
Haut der Entenbrust anschneiden
(rautenförmig), Brust mit Hautseite
in Pfanne legen, bei milder Temperatur Fett auslassen, in dem Fett beide
Seiten kurz scharf anbraten, Brust
40 Minuten in Backofen, danach in
Pfanne kurz kross braten, ruhen lassen, in Scheiben schneiden.
glückauf wünscht Ihnen
guten Appetit.
Vorschau
ein
Kontinent
Grund
eines
Gewässers
Foto: privat
Zutaten 2 Personen:
• Vorschlag für Salatmischung: Eichblatt,
Radicchio, Feldsalat etc.
• Pilzmischung/-menge nach Geschmack
• Dressing: 2 EL Himbeer-Balsam, Salz,
Pfeffer, Honig (walnussgroß),
6 EL Sonnenblumenöl
• 2 reife Birnen, 1 Orange, 2 Scheiben
Graubrot, 5 – 6 Stück in Öl eingelegte
Tomatenstücke (klein gehackt),
1 TL Ingwer (klein gehackt)
• Brunnenkresse, 1 geh. EL Sesam-Samen
• Entenbrust (bei Bedarf)
Birnen waschen, entkernen, in
Würfel schneiden, Orange schälen,
Scheiben würfeln, zur Seite stellen.
kreisrunder
Haarausschnitt
afrikanische
Heilpflanze
anbeißen,
knabbern
Haben Sie’s gewusst?
In unserem letzten Bilderrätsel stand Dirk Strothmann (Rohstoff Recycling
Osnabrück) mit seiner glückauf vor dem Dortmunder Westfalenstadion
(Signal Iduna Park). Unter den richtigen Einsendungen (vielen Dank für
Ihre Teilnahme!) wurde als Gewinner Dieter Lorenz von der Rohstoff Recycling Osnabrück ausgelost.
Herzlichen Glückwunsch!
Der Gewinner wird von der Redaktion der glückauf benachrichtigt.
glück auf · 3/2011 ......... 44
Fremdwortteil:
Luft
Nutztier
der
Lappen
biblische
Männergestalt
In der nächsten glückauf
erwarten Sie folgende Themen:
GMH GRUPPE / NACHWUCHS
In der letzten „Weihnachtsausgabe“ von glückauf waren
sie der absolute Renner: die
neu geborenen Babys der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der GMH Gruppe. Wie erfolgreich
die „Nachwuchsarbeit“ in diesem
Jahr verlaufen ist, können Sie in
der nächsten glückauf lesen.
GMHÜTTE / STIFTUNG
Fünf Jahre bereits gibt es die
Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte. In einer Pressekonferenz soll eine Bilanz
gezogen werden über verfügbare Stiftungsgelder, finanzierte
Projekte, Erfolgsgeschichten und
Planungen für die Zukunft.
glückauf wird natürlich ebenfalls
mit dabei sein.
ESW/SWG / FESTIVITÄT
Nach sechs Jahren war es
(endlich) wieder so weit: Der
Standort Gröditz feierte ein
Mitarbeiterfest. Mit dabei waren
auch Stahlguss Gröditz und die
Vertriebsgesellschaft aus Willich.
Hightlights des Festes erfahren Sie
in der nächsten glückauf.

Documentos relacionados