Konzept zur Entwicklung der Gemeinde Märkische Heide

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Konzept zur Entwicklung der Gemeinde Märkische Heide
Konzept zur Entwicklung
der Gemeinde Märkische Heide
Märkische Heide: Hier willst du leben!
KONZEPT ZUR ENTWICKLUNG DER GEMEINDE MÄRKISCHE HEIDE
Vorbemerkung:
Das hier vorgestellte Konzept wurde von Reinhard D. Schulz entworfen.
Es versteht sich als Diskussionsbeitrag mit dem Ziel, über die
Gemeindevertretung ein verbindliches Entwicklungskonzept auf den
Weg zu bringen.
Inhalt
Die Ausgangssituation
S. 3
Mögliche Entwicklungs-Szenarien
S. 12
Theoretische Grundlagen
S. 16
Identität durch Lebensqualität
S. 20
Die Bausteine im Einzelnen
S. 21
Leucht-Turm-Projekte
S. 28
Schritte zur Umsetzung des Konzeptes
S. 31
Die Eckpunkte im Überblick
S. 34
Version 1.4 vom 22. Januar 2013
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KONZEPT ZUR ENTWICKLUNG DER GEMEINDE MÄRKISCHE HEIDE
Die Ausgangssituation
Die Gemeinde Märkische Heide gehört zum Landkreis DahmeSpreewald. Das Gemeindegebiet liegt im unteren Spreewald zwischen
Lübben und Beeskow. Die Landschaft ist geprägt von Feldern, Wiesen,
Wäldern und kleinere Seen. In 17 Dörfern leben ca. 4.280 Einwohner.
Die wichtigsten Erwerbsbereiche in der Gemeinde sind:
•
Landwirtschaft,
•
Handwerk,
•
Di
Dienstleistung
tl i t
sowie
i
•
Tourismus in Verbindung mit Gastronomie.
•
Industrielle Produktion ist nicht vorhanden.
Fläche:
210,1 km²
Einwohner:
4.278
Bevölkerungsdichte:
20 EW/ km²
17 Dörfer
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KONZEPT ZUR ENTWICKLUNG DER GEMEINDE MÄRKISCHE HEIDE
über 8.000 EW
Über 5.000 EW
ca. 4.300 EW
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KONZEPT ZUR ENTWICKLUNG DER GEMEINDE MÄRKISCHE HEIDE
ca. 4.300 EW
ca. 3.300 EW
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KONZEPT ZUR ENTWICKLUNG DER GEMEINDE MÄRKISCHE HEIDE
Bevölkerungsentwicklung im
Landkreis Dahme-Spreewald
Die Gemeinde Märkische Heide
hat von allen Gemeinden mit
fast 26 % den stärksten
Bevölkerungsverlust.
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KONZEPT ZUR ENTWICKLUNG DER GEMEINDE MÄRKISCHE HEIDE
Altersaufbau der Bevölkerung im Landkreis Dahme-Spreewald
Im Jahr 2030
Die über 60-Jähigen
60 Jähigen dominieren in der Gesamtbevölkerung
Entwicklung der Altersstruktur
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KONZEPT ZUR ENTWICKLUNG DER GEMEINDE MÄRKISCHE HEIDE
Entwicklung des Nachfragepotentials am Wohnungsmarkt
Die Nachfrage am Wohnungsmarkt teilt sich etwa hälftig auf in
•
Junge Menschen und Familien und
•
Ältere über 60 Jahren
In den letzten 15 Jahren hat sich ein stabiler Trend von Fortzügen
g
aus
Berlin in das Umland verfestigt. Es sind etwa 28.800 Menschen pro Jahr,
die aus Berlin nach Brandenburg aufs Land ziehen.
Gleichzeitig nimmt jedoch die Stadtbevölkerung durch Zuzug junger
Menschen zu.
Es sind die Älteren, oft gut situierten Paare, die sich in der zweiten
Lebenshälfte ihre Sehnsucht nach einem Leben auf dem Lande
erfüllen wollen. Sie erwerben im Alter zwischen 40 und 50 ein altes
Haus, einen Hof auf dem Land. Zunächst dient er als Zweitwohnsitz an
Wochenenden und Feiertagen
Feiertagen. Perspektivisch wird der Hof zum
Alterssitz.
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KONZEPT ZUR ENTWICKLUNG DER GEMEINDE MÄRKISCHE HEIDE
Entwicklungen im Energiesektor
Strompreisentwicklung für private Haushalte
Spätestens seit der Energiewende ahnen die
Menschen welchen Kostensteigerungen auf sie
zukommen. Die Politik hat bisher kein schlüssiges
g und
bezahlbares Versorgungskonzept vorgelegt.
Großanlagen und Überlandleitungen verschandeln
die Landschaft, stören Mensch und Tier.
In diesem Versäumnis liegt die Chance für
Eigeninitiativen.
i
i ii i
Besonders Bewohner auff dem Lande
können die Versorgung selbst in die Hand nehmen.
Ein kleingliedriges, autarkes Versorgungsmodell macht
die Bürger unabhängig und schafft einzigartige
Lebensqualität.
Lebensqualität
Energieverbrauch der privaten Haushalte
Nach Energieträgern und Anwendungsbereichen
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KONZEPT ZUR ENTWICKLUNG DER GEMEINDE MÄRKISCHE HEIDE
Vorhandenes Potential im Tourismus
Die Märkische Heide verfügt über 60 Übernachtungsbetriebe, davon
werden nur 14 Betriebe statistisch erfasst. In diesen erfassten Betrieben
wurden für das
Jahr 2009
-
42.176 Übernachtungen und im
Jahr 2010
-
37.982 für das
Jahr 2011
-
39.292 Übernachtungen gemeldet.
Wenn man vorsichtig schätzt, dass in den 46 nicht erfassten
Übernachtungsbetrieben ca. weitere 20.000 Übernachtungen
stattfinden, dann beträgt die jährliche Übernachtungszahl ca. 60.000.
60.000
60
000 Gäste x d
durchschnittlicher
rchschnittlicher Ausgabensatz
A sgabensat für Übernacht
Übernachtung,
ng
Essen, Ausflüge von pro Tag von 38,- € = 2.280.000,- € Jahresumsatz
Hinzu kommen an Wochenenden mindestens 30.000 Ausflugsgäste
pro Jahr. 30.000 Gäste x 15,00 € = 450.000,- € Jahresumsatz
Schätzung der touristisch orientierten Arbeitsplätze
610 Stellplätze für Wohnwagen
Ca. 20 Gaststätten
Ca. 10 touristisch nahe Handelsbetriebe
60 Übernachtungsbetriebe x 2 Mitarbeiter
120
20 Gaststätten x 3 Mitarbeiter
60
10 Verkaufsbetriebe x 1 Mitarbeiter
10
Touristische Arbeitsplätze, mindestens
190
10
KONZEPT ZUR ENTWICKLUNG DER GEMEINDE MÄRKISCHE HEIDE
Entwicklungstrend gemäß den Prognosen:
1. bis zu 26 % der Höfe und Wohnungen werden frei, stehen ggf. leer.
2. 26 % weniger Einwohner mindern entsprechend die Umsätze im
Handwerk, Handel, Dienstleistung und bei der Verwaltung.
3. In der Folge werden noch mehr junge Leute das Gemeindegebiet
verlassen, um woanders Arbeit zu finden.
4. Es stehen immer weniger Mittel aus Steuerzuweisungen für
kommunale Investitionen zur Verfügung.
5. Es entwickelt sich eine Spirale nach unten.
Vorhandene Ressourcen:
Das Gemeindegebiet verfügt über folgende Ressourcen:
• Naturlandschaft aus Feldern, Wiesen, Seen und Wäldern.
• Infrastruktur aus Straßen, Verwaltung, Schulen, Kitas usw.
• Versorgungsbetriebe, Handel, Dienstleistung, Handwerk
• Landwirtschaft und Waldanbau
Diese Ressourcen bilden die Grundlage auf die jede Art von
Entwicklungskonzept, also egal in welche Richtung wird gehen.
Wachstums-Potentiale aus den Mega-Trends:
• Angebote für Senioren, beginnend ab der zweiten Lebenshälfte
• Naturnahes Wohnen in der Gemeinschaft erfüllt die wachsende
Sehnsucht nach Landleben
• Tourismus getrieben von Sehnsüchten nach Natur, regional
typischer Gastronomie
Gastronomie, Landleben
Landleben, und Kultur
• Langfristige Energiewende als Entwicklungs-Chance für kleinzellige,
autarke Versorgung mit regenerativer Energie
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KONZEPT ZUR ENTWICKLUNG DER GEMEINDE MÄRKISCHE HEIDE
Mögliche Entwicklungs-Szenarien
Prognose: Weitermachen wie bisher
1. Entwicklungsziel:
Alles wie bisher laufen lassen
Die Bevölkerung wird wie prognostiziert abnehmen. Junge Leute
werden sich woanders Arbeit suchen. Es entwickelt sich für die
Wirtschaft und Bevölkerung eine Spirale nach unten. Erhalten bleiben
die Senioren und die Landwirtschaft.
Landwirtschaft
Die um ca. 26 % abnehmende Bevölkerung zieht das Absinken von
Kultur und Umsätzen in Handwerk und Handel zwangsläufig nach sich.
Im Gegenzug kann sich die Landwirtschaft besser entwickeln.
Kultur
2012
2030
12
KONZEPT ZUR ENTWICKLUNG DER GEMEINDE MÄRKISCHE HEIDE
2. Entwicklungsziel:
Prognose: Weiter wie bisher
Produzierendes Gewerbe und große Dienstleistungsbetriebe ansiedeln.
Das Ziel dürfte sehr schwer, eher gar nicht erreichbar sein. Es mangelt
an:
• Verkehrs-Infrastruktur,
• Nachhaltigen Fördermitteln für die Betriebsansiedlung,
• Niedriglöhnen, ähnlich wie im osteuropäischen Ausland,
• Alleinstellungsmerkmalen für den Standort Märkische Heide im
Wettbewerb zu anderen Standorten.
Kultur
Die Zielvariante scheidet als unrealistisch aus ! Insofern gilt als
Entwicklungsprognose die Variante: Weiter wie bisher.
2012
2030
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KONZEPT ZUR ENTWICKLUNG DER GEMEINDE MÄRKISCHE HEIDE
3. Entwicklungsziel
Prognose: Entwicklungsschwerpunkt Landwirtschaft
Schwerpunkt Landwirtschaft, u.a. mit intensiver Rinderzucht,
Milchproduktion, Broilermast, Biogas, Windenergie
Es entwickelt sich Wohlstand für die Betriebsinhaber und
Grundeigentümer. Allerdings schafft die Landwirtschaft nur wenige
neue Arbeitsplätze, da mit moderner Technik sehr effizient
gewirtschaftet wird.
wird
Die Landschaft wird für Touristen uninteressant ebenso nimmt die
Wohn- und Lebensqualität ab.
Weniger Touristen, weniger Einwohner, bedeutet weniger
Übernachtungen weniger Gaststättenbesuche
Übernachtungen,
Gaststättenbesuche, weniger Umsatz für
Handwerk, Handel und Dienstleistung.
In Handwerk, Handel und Dienstleistung nehmen die Arbeitsplätze ab.
Es beschleunigt sich der Wegzug junger Leute. Die Einwohnerzahl sinkt
im Gemeindegebiet auf vermutlich unter 2.000.
2 000
2012
2030
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KONZEPT ZUR ENTWICKLUNG DER GEMEINDE MÄRKISCHE HEIDE
4. Entwicklungsziel:
Prognose: Entwicklungsmodell aus Synergie-Bausteinen
Qualitäts-Standort für nachhaltiges Leben aus den Synergie-Bausteinen
• kommunikatives Wohnen,
• Handwerk,
• traditioneller Landwirtschaft,
• Tourismus mit kulturellen Angeboten.
Die Gemeinde schafft Anreize für den Aufbau qualitativer
Lebensformen. d.h. Wohnen in dörflichen Gemeinschaften, MehrGenerationen-Nachbarschaften, Betreuungsangebote für Senioren,
dörfliche Gemeinschaftseinrichtungen.
Landwirtschaft
Der Tourismus wird intensiv g
gefördert. Die Landwirtschaft bleibt auf dem
gegenwärtigen Niveau erhalten, sie erhält neue Absatzchancen auf
regionalen Märkten. Z.B. Wöchentlicher Basar für Produkte aus der
Region. (Handwerk, Kunst, Trödel, Agrarprodukte)
Alle Aktivitäten in der Gemeinde werden über das Internet, über
Pressemitteilungen und in Flyern kommuniziert. So entsteht
Aufmerksamkeit und Interesse für den Standort Märkische Heide.
2012
2030
In den Bereichen Handwerk, Handel, Dienstleistungen und Tourismus
erhöhen sich die Umsätze, es entstehen neue Arbeitsplätze.
Zwischen den Nutzungsarten entstehen Synergien, die mit ihrer
einzigartigen Lebensqualität neue Bewohner anziehen. Neubürger
werden in die dörfliche Gemeinschaft integriert. Die Bevölkerung
nimmt wieder zu.
Es entwickelt sich eine Wachstums-Spirale getragen von Lebensfreude,
Lebensfreude
einem Wir-Gefühl, kurz um: Neue Identität.
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KONZEPT ZUR ENTWICKLUNG DER GEMEINDE MÄRKISCHE HEIDE
Theoretische Überlegungen
Lebensqualität
Wo der Hebel anzusetzen ist …
• Landschaft
Die Hauptziele Lebensqualität und Arbeit hängen ab von
beeinflussbaren Faktoren.
• Infrastruktur
• Sich wohl fühlen
1. Wir investieren in die Gemeinschaft und Kultur. Damit erhöhen wir die
Lebensqualität für die Einwohner.
• Arbeit
2. Wir investieren in die Qualität der Landschaft und in die Kultur.
2
Kultur Damit
fördern wir den Tourismus.
• Tourismus
Es entsteht eine Synergie-Kreislauf aus:
• Gemeinschaft
• Kultur
• Landwirtschaft
Mehr Tourismus
>>>
mehr Arbeit
Mehr Arbeit
>>>
mehr Lebensqualität
Mehr Lebensqualität
>>>
mehr Einwohner
• Dienstleistung
Mehr Einwohner
>>>
mehr Arbeit
• Handel
H d l
• Qualität der Landschaft
• Kultur
Fläche & Intensität
• Handwerk
• Einwohner
• Tourismus
Diese Bereiche müssen wir entwickeln
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KONZEPT ZUR ENTWICKLUNG DER GEMEINDE MÄRKISCHE HEIDE
Die Bedürfnisse des Menschen
Wenn wir die menschlichen Grundbedürfnisse auf das Leben in einer
Kommune übertragen, ergibt sich von unten nach oben folgende
Bedürfnispyramide:
py
Identität
Kommunikation
•
Gesundheit, Essen, Trinken, Schlafen – bilden die Basis menschlicher
Bedürfnisse, ohne sie geht nichts.
•
Infrastruktur & Sicherheit – ein Dach über dem Kopf, Energie,
Brennstoffe,, Wasser,, Medizinische Versorgung,
g g, Bildung,
g, usw.
•
Soziales, Zusatznutzen, Zeitgewinn – Pflege, Seelsorge, naher
Einkauf, wohnnahe Dienstleistungen, kurze Wege, moderne
Telekommunikation, wohnnahes Arbeiten.
Infrastruktur & Sicherheit
•
Kommunikation – Nachbarschaften,, Dorfgemeinschaft,
g
, Freunde,,
Vereine, teilen von Freude und Leid
Essen, Trinken, Schlafen, Atmen
•
Identität – Selbstverwirklichung, Lebensfreude, Zufriedenheit,
Soziales & Zusatznutzen
Bedürfnispyramide nach Maslow, angepasst an eine Kommune
Gegenwärtig bietet unsere Kommune zum Leben nur Raumangebote,
Infrastruktur und Verwaltung. Der soziale Zusatznutzen, die
Kommunikation und erst recht die Identität sind nur schwach
entwickelt.
Die Sehnsüchte des Menschen liegen in seinen individuellen
Bedürfnissen. Hierfür den Menschen ein Angebot zu machen, darin
liegt die Entwicklungs-Chance der Gemeinde Märkische Heide.
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KONZEPT ZUR ENTWICKLUNG DER GEMEINDE MÄRKISCHE HEIDE
Die Menschen wollen nicht einfach nur wohnen,
sie wollen leben, sie wollen glücklich sein.
Kein anderes Produkt kann so viel Glück bieten wie eine Immobilie und
ihr kommunales Umfeld
Umfeld. Wir verbringen die meiste Lebenszeit in
Immobilien. Wir schlafen, essen, arbeiten, kommunizieren, vergnügen
uns darin.
Wenn diese Funktionen auch noch räumlich nahe beieinander liegen,
wir also kaum Fahrzeiten benötigen, wenn auch das nachbarliche
Umfeld unseren Sehnsüchten entspricht, dann entsteht ein
Lebensgefühl, dass uns Identität und Glück verschafft.
Wer kommunale Nachbarschaften p
plant, kann Glück anbieten!
Welch eine Chance!
"Wohnst du noch, oder lebst du schon?"
Mit diesem Spruch müsste eigentlich ein Bürgermeister für seine
Kommune werben.
Deshalb heißt es bei uns: Märkische Heide: Hier willst du leben !
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KONZEPT ZUR ENTWICKLUNG DER GEMEINDE MÄRKISCHE HEIDE
Gestalten, nicht nur Verwalten
Ein Kommune ist in gewisser Hinsicht vergleichbar mit einem
Wirtschaftsunternehmen. Ähnlich wie ein Unternehmen verfolgt auch
die Kommune einen Geschäftszweck.
Dieser lautet: Wohlergehen der Bürger.
Auch die Kommune verfügt über Einnahmen und hat Ausgaben zu
tätigen. Ein Teil der Einnahmen ist Spiegel des wirtschaftlichen Erfolgs.
Ein Geschäftsführer m
muss
ss die Marktent
Marktentwicklung
ickl ng für sein Produkt
Prod kt
verfolgen, muss auf veränderte Nachfrage reagieren. Er benötigt ein
Produkt, das die Bedürfnisse, besser noch die Emotionen seiner Kunden
anspricht. Ein Produkt mit Alleinstellungsmerkmalen gegenüber dem
Wettbewerb. Nur so wird seine Firma nachhaltigen Erfolg haben.
Wenn sich ein Geschäftsführer nur mit der Verwaltung des Bestehenden
befasst, dabei zwar neue Maschinen und Computer anschafft, jedoch
nicht in die Produktentwicklung investiert, wird seine Firma in wenigen
Jahren vom Wettbewerb geschluckt.
Ähnlich ergeht es einer Kommune, wenn deren Bürgermeister, die
statistischen Signale einer Veränderung zwar zur Kenntnis nimmt, jedoch
ihnen keinerlei Entwicklungskonzept entgegenstellt. Es reicht nicht aus in
die Schule, den Straßenbau und in den Katastrophenschutz zu
investieren. Ohne Bürger, bleibt Infrastruktur nur Selbstzweck.
Eine Kommune, die auch ihren Kindern ein lebenswertes Umfeld bieten
will, muss in die Zukunft investieren.
W e r n i c h t i n d i e Z u k u n f t i n v e s t i er t ,
hat sie schon verspielt !
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KONZEPT ZUR ENTWICKLUNG DER GEMEINDE MÄRKISCHE HEIDE
Identität durch Lebensqualität
Die Menschen sehnen sich nach ganzheitlichen Lebensmodellen aus
Wohnen, Mehr
Mehr-Generationen-Nachbarschaften,
Generationen Nachbarschaften, Kommunikation und
wechselseitiger Nachbarschaftshilfe. Dazu gehören auch wohnnahe
Mehrwertangebote für Betreuung, Kultur, Grundversorgung, usw. Viele
Menschen sind es leid, mit Fahrten zwischen Arbeit und Wohnung
kostbare Lebenszeit zu verlieren. Sie wünschen sich wohnnahe
Arbeitsmöglichkeiten Das kann sein,
Arbeitsmöglichkeiten.
sein ein Home-Office
Home Office mit schnellem
Internet, die eigene Werkstatt auf dem Hof aber auch ein Arbeitsplatz
im Nachbarort.
Die meisten Menschen bevorzugen das Wohnen im Grünen, die Nähe
zur Natur, Sparziergänge in natürlicher Landschaft. Eine Großstadt kann
das nicht bieten. Überfüllte städtische Parkanlagen, und tausende
Schrebergärten sind Ausdruck dieser Sehnsucht.
Die Konsumenten akzeptieren immer weniger chemisch aufgepeppte
Lebensmittel. Niemand will Antibiotika oder Hormone in Fleisch oder
G flü l B
Geflügel.
Beii E
Erdbeeren
db
aus Chi
China oder
d Wildfl
Wildfleisch
i h aus N
Neuseeland
l d
stellt sich die Frage nach dem Sinn. Der Konsument vertraut
zunehmend regionalen Produkten.
Die Märkische Heide ist ein idealer Standort, um die genannten
Sehnsüchte zufrieden zu stellen.
Wir können hier anbieten: Dorfgemeinschaften, Infrastruktur und eine
schöne Landschaft. Es bedarf nur kleiner Schritte, um daraus ein
nachgefragtes Angebot mit Alleinstellungsmerkmalen gegenüber
anderen Kommunen zu entwickeln.
Unser Produkt heißt: Qualitäts-Standort für nachhaltiges Leben
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KONZEPT ZUR ENTWICKLUNG DER GEMEINDE MÄRKISCHE HEIDE
Die Bausteine im Einzelnen
Die Landschaft
Die natürliche
Di
tü li h LLandschaft
d h ft aus FFeldern,
ld
Wi
Wiesen, SSeen und
d Wäld
Wäldern ist
it
unsere wichtigste Ressource. Sie ist die Grundlage für alle von uns
Menschen initiierten Nutzungsarten. Es gilt diese Natur zu erhalten, zu
pflegen und dort wo sie geschädigt ist, wieder herzustellen.
Vor diesem Hintergrund sind Verunstaltungen des Landschaftsbildes
durch Groß-Industrieanlagen zu verhindern. Umweltverschmutzungen
jeglicher Art ist Einhalt zu bieten.
Tourismus
Der Tourismus ist wichtigste Einnahmequelle für die Bürger. Tourismus
und Gastronomie hängen ab
• von der Qualität der Landschaft und
• von den hiesigen
i i
Angeboten u.a. iin Kultur und Gastronomie.
i
Die Entwicklung neuer gastronomischer und kultureller Angebote
würde den Tourismus deutlich voran treiben. Die Entwicklung des
Tourismus ist von den Menschen hier vor Ort beeinflussbar. Dafür
werden Ideen und Tatkraft benötigt.
benötigt
Der Tourismus ist eine der wenigen Wachstums-Chancen, die von der
Gemeinde selbst beeinflusst werden kann.
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Gastronomie und Kultur
Für gute gastronomische Angebote nehmen die Menschen schon mal
eine gute Stunde Fahrzeit in Kauf. Gibt es dann noch ein Klassik-, ein
Jazzkonzert oder eine Buchlesung, kommt schon mal eine Damen
DamenMotoradgruppe aus Leipzig, zum Beispiel in den Brauereigasthof nach
Schlepzig. Die Eheleute Römer in Schlepzig sind nicht die Einzigen die
Gastronomie & Kultur mit Herz und Seele leben.
Auch bei uns in der Märkische Heide können ähnliche Angebote
entstehen. Kulturelle Angebote erhöhen die Lebensqualität für die
Bewohner, ziehen zusätzlich Touristen an und machen die Gemeinde
insgesamt lebenswert.
Für eine kleine Gemeinde wie der unseren, ist ein eigenes
Kulturangebot nur schwer finanzierbar.
finanzierbar Deshalb sollte die Gemeinde
Gastronomen gewinnen, die Kultur-Events als Synergie-Baustein zur
Gastronomie anbieten.
Mögliche ausbaufähige Räumlichkeiten und Partnerbetriebe:
•
Schloss Groß-Leuthen
•
Kulturscheune in Groß-Leuthen
•
Euro-Campingplatz Groß-Leuthen
•
Landgasthof Biebersdorf
•
Gasthof zum Seeblick in Alt-Schadow
•
Gasthof Döring in Pretschen
•
und andere
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Land- und Forst-Wirtschaft
Nahezu alle Freiflächen im Gemeindegebiet werden land- und
forstwirtschaftlich genutzt. Da kein Flächenzuwachs möglich ist, kann
eine Produktionssteigerung
g
g nur durch Intensivierung
g der Bodennutzung
g
oder Intensiv-Tierhaltung erreicht werden. Die damit erzielbaren
zusätzlichen Arbeitsplätze bleiben im unteren zweistelligen Bereich.
Ferner kommt es dabei zwangsläufig zu Interessenkollisionen mit der
Tourismus- und Wohn-Nutzung.
Dagegen wird eine traditionell ggf. biologisch geführte Landwirtschaft
von Bewohnern und Touristen sogar gewünscht. Dahinter steht die
Sehnsucht nach naturnaher Lebensweise, nach Vertrauen in reine
natürliche Lebensmittel. Eine traditionell betriebene Landwirtschaft ist
unverzichtbarer Bestandteil des ländlichen Lebens.
Auch die Landwirtschaft kann sich dem Tourismus öffnen. Weitere
Hofläden, Tage des offenen Bauerhofs mit Führung, Verkostung sowie
einem Wochenmarkt, lassen für die Landwirte neue Absatz-Chancen
entstehen.
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Handwerk, Handel, Dienstleistung
Handwerk und Dienstleistung versorgen in erster Linie die hier lebenden
Bürger. Sicher wird ein Teil der Leistungen auch außerhalb des
Gemeindegebietes
Ge
e degeb e es erbracht,
e b ac , jedoch
jedoc liegt
eg die
d e Basis
as s immer
e in der
de
Heimatregion. Der Handel bedarf der Menschen vor Ort, also der
Einwohner oder der Touristen. Ohne Nachfrage kein Handel, kein
Handwerk.
Die Einwohner- und Touristenzahl haben direkten Einfluss auf die
Umsätze des Handels aber mittelbar auch auf das Handwerk und die
Dienstleistung.
Einwohner- und Touristen-Zahl fördern oder mindern die Arbeitsplätze in
der Gemeinde.
Manufakturen, Künstler, Home-Office
Immer mehr Menschen wollen und können zu Hause arbeiten. Sie
ersparen sich damit tägliche Fahrzeiten.
Höfe und Wohnungen in den Dörfern bieten dafür ideale
Voraussetzungen. Davon angesprochen fühlen sich: Künstler,
Kunsthandwerker, Modemacher, Schneider, Töpfer, Tischler,
Kunstschlosser, Kunstschmiede, Designer, Architekten, Makler,
beratende Berufe
Berufe, Internet
Internet-Dienstleister
Dienstleister u.v.a.m.
uvam
Der Erwerb von Höfen, der Ausbau alter Gebäude bietet vielen
Menschen eine bezahlbare Alternative zur Stadtwohnung. Eine Chance
in der viele Menschen zudem mehr Lebensqualität sehen. Sie können
sich hier selbst verwirklichen.
Das was die Menschen woanders suchen, ist bei uns schon da!
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KONZEPT ZUR ENTWICKLUNG DER GEMEINDE MÄRKISCHE HEIDE
Die dörflichen Gemeinschaften
In den Dörfern wird durch einen Moderationsprozess der Aufbau einer
gemeinschaftsorientierten Wohn- und Lebensform angeregt.
Dabei sollen gemeinschaftliche Akti
Aktivitäten,
itäten der Sinn für das dörfliche
Erscheinungsbild, aber eben auch das Wir-Gefühl gefördert werden.
Vorbild ist hierfür das Dorf Pretschen.
Allerdings bleibt die individuelle Ausgestaltung und deren Umfang
jedem Dorf
jede
o selbst
se bs überlassen.
übe asse . Auf
u diese
d ese Weise
e se können
ö e ssich
c du
durchaus
c aus
unterschiedliche Schwerpunkte und Konzepte herausbilden. Bei
entsprechender Außendarstellung (Gemeinde-Homepage) erfahren
dann interessierte Neubürger, welches Lebensmodell sie in dem
jeweiligen Dorf erwartet.
Das dörfliche Wohnzimmer
Die Dörfer verfügen noch aus DDR-Zeiten über einen Gemeinschaftsraum bzw. ein komplettes Haus. Diese Gebäude bilden eine
einzigartige Chance das Modell einer dörflichen Gemeinschaft
nachhaltig zu fördern.
Die Gebäude und Räume sollten renoviert und mit zeitgemäßen
Möbeln ausgestattet werden. Die Handwerksleistung kann von den
Dorfbewohnern selbst erbracht werden. Die Materialkosten werden
von der Gemeinde und soweit möglich aus einem Förderprogramm
getragen. Ansässige Firmen helfen mit Spenden.
Die neue wohnliche Gemütlichkeit lädt die Bewohner auch ohne
besonderen Anlass ein, sich hier zu abendlicher Geselligkeit am Kamin
zu treffen.
t ff
25
KONZEPT ZUR ENTWICKLUNG DER GEMEINDE MÄRKISCHE HEIDE
Tante Emma´s Cafe-Stube
Zur Daseinsvorsorge gehört es, im eigenen Ort ein Mindestmaß an
Frischeprodukten einkaufen zu können. Das sind frische Brötchen, Brote,
Milch, Wurst, Käse und etwas Obst und Gemüse.
Gemüse Außerdem gibt es hier
Zeitungen, man kann Kleidung zur Reinigung oder Schuhe zur Reparatur
abgeben. Nach Möglichkeit gibt es hier auch eine kleine Post-Station.
Nebenbei stehen 3 bis 4 Tische an denen man sich zum Plausch bei
einer Tasse Cafe trifft. Tante Emma´s Cafe-Stube ist Einkaufs- und
Kommunikationstreff im Dorf.
Die Stube wird im Nebenerwerb betrieben. Als Betreiber kommen auch
rüstige Pensionäre in Frage. Als Öffnungszeiten genügen 4 Stunden am
Morgen und eventuell 2 Stunden zum Abend. Als Ladenfläche
genügen ca.
ca 35 qm.
qm
Die Belieferung erfolgt durch in der Region ansässige Betriebe. Für
Reinigung und Schuhreparatur stehen ebenfalls regionale Betriebe mit
Abholservice zur Verfügung.
Die Tragfähigkeitsschwelle für das Modell liegt vermutlich bei etwas
über 100 Einwohnern.
Wenn so ein Laden vielleicht im traditionellen Stil eingerichtet ist,
entwickelt er sich sogar noch zum Anlaufpunkt für Touristen.
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KONZEPT ZUR ENTWICKLUNG DER GEMEINDE MÄRKISCHE HEIDE
Mehr-Generationen-Nachbarschaften
Der aktuelle Modebegriff "Mehr-Generationen-Haus", wird durch die
traditionelle dörfliche Nachbarschaft von Jung und Alt, als ein seit
Jahrhunderten bestehendes Lebensmodell geradezu degradiert.
In dörflichen Gemeinschaften hat sich die arbeitende Generation
schon immer um die Senioren gekümmert, hat sie in den Alltag
einbezogen. Im Gegenzug haben sich auch die Senioren bei der
Kinderbetreuung und mit kleinen häuslichen Arbeiten eingebracht.
Es müssen nicht immer nur Familienmitglieder sein, zwischen denen das
Mehr-Generationen-Modell funktioniert. Eine Nachbarschaft erlaubt
einerseits Privatsphäre und ermöglicht gleichzeitig gewünschte
Kontakte.
Das Mehr-Generationen-Modell ist ein hoch aktueller, nachgefragter
Wohnwert.
Die neue Unabhängigkeit
Unser Staat erbringt immer weniger Sozialleistungen. Gleichzeitig mutet
er den Bürgern bei sinkenden Löhnen immer höhere Steuern und
Abgaben zu. Dieser Teufelskreis kann nur durch Selbsthilfe innerhalb
kommunaler Lebensmodelle durchbrochen werden.
Auf Nachbarschafthilfe, Vereinsleistungen, eigener Energieerzeugung
usw. fallen keine Steuern und Abgaben an. Die Selbstversorgung wird
zum Gegenpol zur staatlichen Gier.
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KONZEPT ZUR ENTWICKLUNG DER GEMEINDE MÄRKISCHE HEIDE
Kommunales Zentrum
Oberhalb der dörflichen Gemeinschaft bildet die Gemeinde Märkische
Heide die nächst höhere Ebene.
Für alle Gemeindemitglieder sollte ein kommunales Zentrum entstehen.
entstehen
Dort können Versammlungen stattfinden, kann es Konzerte,
Ausstellungen, Vorträge, Kurse geben. Die Kulturscheune in GroßLeuthen kann hierfür ein Anfang sein.
Ein g
gemeindeeigenes
g
Gebäude ist wohl zur Zeit aus Kostengründen
g
nicht realisierbar. Jedoch könnte eine Kooperation mit einem
Gastronomie- und Hotel-Betrieb für den Betreiber und die Gemeinde
eine lohnenswerte Synergie bieten.
Auch hier wieder, könnte das Schloss Groß-Leuthen die Lösung sein.
Wochenmarkt / Basar
Einmal pro Woche (zum Anfang alle zwei Wochen) bieten
Kunsthandwerker, Künstler usw. in traditioneller Kleidung ihre Produkte
an: Töpferwaren, Bilder, selbst hergestellte Kleidung, offene Backstube,
Frischeprodukte der Landwirtschaft, offene Kaffee-Rösterei mit
Vorführung & Verkostung, Trödel, Märchenerzähler, Zauberer, Gaukler.
Die Anbieter, Handwerker und Künstler leben verstreut in der Region.
Sie haben somit zu wenig Kunden,
Kunden meist gehen sie auch noch einer
anderen Tätigkeit nach.
Hierfür könnte ein altes Gebäude, z.B. eine landwirtschaftliche Halle mit
geringem Aufwand renoviert und hergerichtet werden. Der Markt ist
witterungsunabhängig. Internetmarketing und einige Zeitungsberichte
machen den Markt über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt.
Touristen und Tagesausflügler nehmen solche Art Märkte gern an.
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KONZEPT ZUR ENTWICKLUNG DER GEMEINDE MÄRKISCHE HEIDE
Projektbeispiele:
• Lokale Tausch-Währung z.B. "1 Märker", Vorbild ist der "Barni" im
Landkreis Barnim. Hierüber können lokale Dienstleistungen und lokal
hergestellte Produkte untereinander abgerechnet werden
werden. Dafür wir
ein Tauschring-Verein gegründet. Zwischen den Mitgliedern gilt der
"Märker" als Tausch-Währung. Ein kleiner Teil des Einkommens könnte
als „Märker“ ausgezahlt werden. Vorteil für alle Teilnehmer: Keine
Steuern und Abgaben. Die Tausch-Währung steigert die Identität
innerhalb Gemeinde.
Gemeinde
• Kommunaler Recyclinghof mit kostenloser Annahme von Sonderabfällen, Farben, Asbest sowie Schrott, Hausrat, Elektrogeräte usw.
• Info-Tafeln zur Geschichte der Märkischen Heide, hier lebte..., hier
stand ...,, Hier ist ... usw. Daraus eine Fahrradtour entwickeln und per
p
Flyer anbieten. Im Internet bewerben.
• Foto- und Mal-Wettbewerb zum Thema "Impressionen aus unserer
Heimat" Der Wettbewerb findet in Kind- und Erwachsen-Kategorien
statt. Die Ergebnisse werden ausgestellt und prämiert.
• Anpflanz-Aktion von Straßen- und Weggehölzen. Einladung an die
Bürger u.a. an Vereine und Schulen (Pflanzen kauft die Gemeinde,
Arbeit leisten die Bürger)
• Märkische-Heide-Kalender – Wir erstellen einen Kalender mit hochwertigen Fotos hier lebender Menschen in ihrer Umgebung. Vorbild
sind der „Strahlgruber- und Pirelli-Kalender.“ Bei uns mit regionalem
Bezug der Motive. Kalender dieser Art sind hoch begehrt. Die Fotos
kosten uns nichts. Die Druckkosten werden durch Verkaufserlöse
gedeckt.
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KONZEPT ZUR ENTWICKLUNG DER GEMEINDE MÄRKISCHE HEIDE
Leucht-Turm-Projekte
Schloss und Gutshof Groß-Leuthen
Das Schloss und der Gutshoff in
i Groß-Leuthen
ß
sind
i
regionale
i
Kulturgüter
die zur Zeit ungenutzt verfallen. Der Gemeinde wird hier wichtiges
Entwicklungspotential vorenthalten.
Ein Nutzungsmodell aus Hotel, Gastronomie, Kultur für das Schloss und
Wohnen & Arbeiten auf dem Gutshof,
Gutshof könnte für den Ort aber auch
für die gesamte Gemeinde einen touristischen Attraktionspunkt bilden.
Das Schloss wird Ausgangs- und End-Punkt eines Naturlehrpfades rund
um den See. Es erhält einen Anlegeplatz für Boote. Von der Terrasse
können die Gäste den Blick auf den See genießen. Dinner-Konzerte
und Jazz-Abende ziehen regionale und ferne Gäste an.
Das Projekt stärkt die Attraktivität des Ortes und strahlt in die gesamte
Region aus. Es entstehen neue Arbeitsplätze, es steigert den Wohnwert
im gesamten Umfeld.
Die Gemeinde sollte beide Eigentümer zu einem Gespräch einladen,
mit ihnen gemeinsam die wechselseitigen Interessen erörtern. Dabei
sind auch die planungsrechtlichen Instrumente einer Ortsteilsatzung
oder eines Bebauungsplans in Verbindung mit § 176 BauGB (Baugebot)
darzustellen.
Für den Fall, dass die Eigentümer sich den Zielen der Gemeinde
verweigern, könnte ein Bebauungsplan mit Hilfe von externen
Investoren durchgesetzt werden.
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Das Baugebiet "Rasnita" für Wochenendhäuser, liegt in bester Lage am
Neuendorfer See. Die Gemeinde bemüht sich seit einigen Jahren das BPlangebiet zu vermarkten. Dafür will die Gemeinde sogar selbst die
Parzellen erschließen.
Das Vorhaben scheitert aus meiner Sicht bisher an dem Problem: Was
ist zuerst da? Die Käufer oder die Erschließung? Keine Erschließung ohne
Käufer aber auch keine Käufer ohne Erschließung.
Der Verkauf wird nur gelingen, wenn hier ein Entwickler oder Bauträger
d Projekt
das
j k insgesamt
i
üb
übernimmt
i
und
d fertig
f i erschlossene
hl
Parzellen
ll
ggf.
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mit Häusern zum Komplettpreis anbietet.
Im Ergebnis erhält die Gemeinde neue Bewohner, mindestens mit
Zweitwohnsitz und eine willkommene Einnahme für die Gemeindekasse.
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Autarke Energieversorgung von Höfen und Dörfern
Die Energiewende ist beschlossene Sache der Politik. Im großen und
ganzen wird sie von allen Parteien getragen. Untragbar sind allerdings
die Kosten für die Bürger.
g
Die Alternative liegt in kleinen Blockheizkraftwerken und in Wärmepumpen, die Einzelgehöfte, Hausgruppen oder ein Dorf versorgen.
Energiequellen können sein: Der heimische Kamin, Holzkessel,
Erdwärme, Wasserkollektoren, Fotovoltaik, Fließgewässer, RadialWindräder,
i
ä
usw.
Es entsteht Unabhängigkeit von den großen Versorgern. Die Nutzer
koppeln sich ab von den stetig steigenden Energiepreisen. Zudem
fallen für den privaten Verbrauch keine Abgaben und Steuern an!
Die einzigartige Unabhängigkeit bietet neue Lebensqualität. Das
Konzept macht die Dörfer für alte und neue Einwohner attraktiv.
Die Schritte im Einzelnen:
1. Energieeinsparung durch Wärmedämmung - 73 % des privaten
Energieverbrauchs fließt in die Gebäudeheizung, hier liegt das
größte Einsparpotential.
2. Niedrig-Temperaturheizung mittels Wärmepumpe oder
Blockheizkraftwerk.
3. Strom aus Fotovoltaik, Radial-Windrädern, Fließgewässern mit
Speicherung in speziellen Lithium-Ionen Batterien.
4. Perspektivisch kann Tagesstrom in Wasserstoff gewandelt,
gespeichert und über Brennstoffzellen-Heizgeräte in Strom und
Wärme zurückgewandelt werden.
werden
5. Finanzierungsmodelle aus Fördermitteln und KfW-Krediten
anbieten.
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Der Bürger-Bus
Der öffentliche Personennahverkehr ist bis auf wenige Busangebote pro
Tag ausgedünnt. Wer ohne Auto mal nach zum Arzt in den Nachbarort
oder nach Lübben zum Einkaufen will,, braucht eine Mitfahrmöglichkeit.
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Beweglichkeit ist Teil der Lebensqualität.
Die Lösung heißt: Bürger-Bus
Die Busse werden durch einen Verein betrieben. Den Fahrdienst
übernehmen
übe
e
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ehrenamtliche
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c e Helfer.
e e . Die
e Finanzierung
a e u g erfolget
e o ge durch
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Mitgliedsbeiträge, Spenden und teilweise kommunale Zuschüsse.
Die Busse haben bis zu 8 Plätze und können damit ohne
Busführerschein betrieben werden. Es kann verschiedene
Angebotsvarianten geben: Linienbetrieb, Anrufbusfahrten bis vors
Haus, Fahrten zu Veranstaltungen, Wochenend-Disco usw.
Im Verhältnis zum regulären Personenverkehr stellen Bürgerbusse eine
wertvolle Ergänzung dar. Sie sind flexibel einsetzbar und bedienen den
dünn besiedelten Raum u.a. mit schwach nachgefragten
Querverbindungen.
Querverbindungen
Es gibt zahlreiche Vorbilder so zum Beispiel in den Gemeinden
Lieberose, Brieselang, Belzig, Hoher-Fläming u.v.a.m.
Bürger fahren für Bürger
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Das Online-Marketing mittels neuer Homepage, einer Optimierung für
Suchmaschinen inkl. bei Google platzierter Keywords, bildet die
Grundlage für den Erfolg des Projektes.
Hier wird das Entwicklungskonzept vorgestellt, es wird zum Mitmachen
aufgefordert, es wird regelmäßig über Veranstaltungen berichtet,
Touristische Betriebe wie z.B. der Euro-Campingplatz, das Landgut
Pretschen, Hofläden usw. werden mit eingebunden. Sie stellen hier ihre
Angebote vor.
Es folgen der Aufbau und die Pflege von Facebook- und Twitter-Seiten
der Gemeinde Märkische Heide.
Für die Pflege der Seiten steht der Gemeinde ein 400,-€ Mitarbeiter zur
Verfügung, der täglich die Inhalte aktualisiert und für die
Suchmaschinen Optimierung sorgt.
Suchmaschinen-Optimierung
sorgt
Auch wenn die hiesigen Bürger das Internet vergleichsweise wenig
nutzen, die Menschen anderorts nutzen es um so intensiver.
Kein anderes Medium erreicht so preisgünstig große Teile der
Bevölkerung Über Suchbegriffe wird das neue Angebot der Gemeinde
Bevölkerung.
rasch gefunden. Der Leser verlangt nach mehr, nimmt Kontakt auf und
besucht Veranstaltungen der Gemeinde am Wochenende.
Zur Zeit weiß kaum einer
einer, was hier möglich ist !
Andererseits suchen Viele genau diese, unsere Lebensqualität.
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Schritte zur Umsetzung des Konzeptes
Personeller und materieller Bedarf
Die
i Projekte
j k erfordern
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seitens
i
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der G
Gemeinde
i d ein
i Mindestmaß
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ß an
finanziellem Engagement. Im Vergleich zu Investitionen in die
Infrastruktur bleibt der Aufwand jedoch gering. Mit den Mitteln wird eine
starke Hebelwirkung für die Strukturentwicklung ausgelöst. Etwa in der
Art:
Ein EURO investieren und hundert EURO zurück bekommen.
Die Finanzmittel sollten soweit möglich über Fördermittel, private
Investitionen, Spenden (wie z.B. Verkauf der Stationen im Naturlehrpfad
an Sponsoren) und schließlich auch aus dem Haushalt der Gemeinde
aufgebracht werden.
Der größte Aufwand liegt in ehrenamtlicher Tätigkeit. Deshalb werden
die vorhandenen Heimat- Sport-, Tourismus- Kultur-Vereine
eingebunden. Dort kann mit überschaubarer finanzieller Unterstützung
ein vervielfältigter Mehrwert für die gesamte Gemeinde geschaffen
werden. >>> Hebel-Effekt !
Die Kooperation mit Vereinen, mit Firmen, mit dem Arbeitsamt zur
Einbindung von Ein-Euro-Jobbern, mit geförderten Arbeitskräften und
Praktikanten,, mit Pensionären usw.,, hilft die Arbeit zu leisten und
gleichzeitig Kosten einzusparen.
W e r n i c h t i n d i e Z u k u n f t i n v e s t i er t ,
h a t sii e sc h o n v e rsp i e l t !
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Die Arbeitsschritte zur Umsetzung:
1. Die Eckpunkte des Konzepts werden Leitlinie für alle künftigen
Beschlüsse in der Gemeindevertretung und das Handeln der
Verwaltung beschlossen.
beschlossen
2. Das Konzept wird in den Dörfern vorgestellt und erörtert. Ein
Moderationsprozess hilft für jedes Dorf einen individuellen Weg zu
entwickeln.
3 Die Leuchtturm
3.
Leuchtturm-Projekte
Projekte werden in der Verwaltung
Verwaltung, den Ausschüssen
und der Gemeindevertretung vorbereitet.
4. Personen mit der Umsetzung beauftragen.
5. Fördermittel zur Dorfentwicklung und Projektentwicklung
recherchieren und beantragen.
beantragen
6. Überarbeiten der Homepage Märkische Heide, hinzufügen von
Unterseiten über das Entwicklungskonzept, vorstellen der Ortsteile,
renovierter Veranstaltungskalender usw. Dazu gehört auch ein Blog
in dem Bürger und Gäste ihre Anregungen eintragen können. Die
Homepage erhält ein modernes Design und wird für OnlineMarketing optimiert.
7. Leitspruch für das Entwicklungskonzept finden. Zum Beispiel:





Märkische Heide: Hier willst du leben
Deine Zukunft - Märkische Heide
Unsere lebens- & liebens-werte Märkische Heide
Märkische Heide zum wohlfühlen
Märkische Heide: Unser Zuhause
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Die Eckpunkte im Überblick
Die Gemeinde entwickelt sich zum Qualitäts-Standort für nachhaltiges
Leben mit den Synergie-Bausteinen
• kommunikatives Wohnen,
• Handwerk,
• traditioneller Landwirtschaft,
• Tourismus mit kulturellen Angeboten.
Angeboten
Wir fördern über einen Hebel-Effekt die vorhandenen Bereiche dörfliche
Gemeinschaft, Kultur, und Tourismus.
Darüber ziehen wir sowohl Gäste, als auch neue Einwohner an. Wir
schaffen damit neue Arbeitsplätze.
Arbeitsplätze
Im Ergebnis wird die gesteigerte Lebensqualität und Identität der
Einwohner zum Alleinstellungsmerkmal für die Gemeinde Märkische
Heide. Es entsteht eine Nachfragespirale.
Konzeptentwicklung:
ImmoVITAL
Reinhard D. Schulz
Landstraße 15 OT Bückchen
15913 Märkische Heide
Email: [email protected]
Tel. 035 476 – 65 65 0
Version 1.4 - Bückchen, den 22. Januar 2013
Das Konzept ist urheberrechtlich geschützt und registriert
bei PriorMart AG Nr. 85D5B994FFEB6
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