Protokoll der GV vom 28. März 2015

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Protokoll der GV vom 28. März 2015
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Protokoll der ordentlichen Generalversammlung
Samstag 28. April 2015, 10.00 im Restaurant Farbhof, Zürich
1. Begrüssung Sitzungsleitung. Daniel Huber, Präsident der Radgenossenschaft
Der Sitzungsleiter begrüsst die zahlreich erschienen Teilnehmenden und
namentlich:
- Komitee Sinti Bern, Fino Winter
- Organisation Jenisch-Manisch-Sinti JMS, Albert Barras
- Schäft qwant, Serge Borri und Venanz Nobel
- Naschet Jenische, Uschi Waser
- Thomas Huonker
Im weiteren werden begrüsst
- Frédéric Birchler, Vizepräsident der Bewegung Schweizer Fahrende
- David Vitali, Bundesamt für Kultur
- Fiona Wigger Bundesamt für Kultur und Stiftung Zukunft Schweizer Fahrende
Entschuldigt hat sich: May Bittel, Zigeunermission
Der Präsident stellt fest:
Es ist frühzeitig eingeladen worden, die Unterlagen sind rechtzeitig aufgelegen
und wichtige Unterlagen auf der Homepage der Radgenossenschaft publiziert
worden.
Stimmberechtigt sind gemäss Gesetz alle Genossenschaftsmitglieder, die
einbezahlt haben und die von der Verwaltung bestätigt worden sind. Jedes
Mitglied hat eine Stimme.
2. Wahl der Stimmenzähler Gewählt werden einstimmig: Jasmin Gruber, Mike Huber
Einstimmige Zustimmung zur Traktandenliste
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3. Protokoll der ordentlichen Generalversammlung 2014 Zum Protokoll wird keine Diskussion verlangt; es ist stillschweigend genehmigt.
4. Dank Der Sitzungsleiter dankt den Organisationen, die in der Solidarischen Erklärung
zuhanden des Bundes ihre Unterstützung für die Radgenossenschaft
ausgesprochen haben und darin erklärt haben: „Wir sprechen uns dagegen aus,
verschiedene Stimmen von Jenischen, Sinti und Roma gegeneinander
auszuspielen. Wir verlangen, dass die vom Bundesrat beschlossene Erhöhung
der Subventionen ‚Fahrenden’ vor allem den Minderheiten und ihren
Organisationen selbst zugutekommen muss. Wir sehen in der
Radgenossenschaft der Landstrasse eine legitime Stimme der fahrenden und
nichtfahrenden Minderheiten und stellen uns gegen allfällige Versuche, diese
Stimme zum Verstummen zu bringen.“
Unterschrieben haben:
Zigeunermission
Komitee Sinti Bern
Cooperation Jenische Kultur
Zigeunerkulturzentrum
Naschet Jenische
Projekt Schule auf Reisen, Standplatz Bern
Verein Schäft qwant
Rroma Foundation
Verein Rromano Dialog
Der Sitzungsleiter dankt allen Organisationen sowie den Mitgliedern der
Radgenossenschaft und allen Freunden, die zur Radgenossenschaft gehalten
haben (Applaus).
5. Jahresbericht Der Jahresbericht wird ohne Diskussion genehmigt.
6. Kassabericht und Verwaltung 3
Willi Wottreng, Geschäftsführer seit 1. Oktober 2014, berichtet. Die
Radgenossenschaft arbeitet heute mit minimalen Mitteln, „auf dem
Zahnfleisch“.
Die Jahresrechnung 2014 schliesst mit einem kleinen Minus von rund Fr. 3000.,
das Eigenkapital beträgt schmale Fr. 400.-.
Der Revisionsbericht der eidgenössisch anerkannten Treuhandstelle K-Vis
GmbH, Dättwil bei Baden, liegt vor. Darin heisst es: „Unsere Revision erfolgte
nach dem Schweizer Standard zur Eingeschränkten Revision. (...) Bei unserer
Revision sind wir nicht auf Sachverhalte gestossen, aus denen wir schliessen
müssten, dass die Jahresrechnung nicht Gesetz und Statuten entspricht. Wir
machen darauf aufmerksam, dass die Jahresrechnung der Radgenossenschaft der
Landstrasse ein minimales Eigenkapital aufweist. Eine Zwischenbilanz zu
Veräusserungswerten auf den gleichen Zeitpunkt würde voraussichtlich eine
Überschuldung zeigen. Ferner machen wir darauf aufmerksam, dass die
Geschäftstätigkeit der Radgenossenschaft der Landstrasse überwiegend durch
einen jährlichen Beitrag des Bundesamt für Kultur (BAK) in der
Grössenordnung von über CHF 260‘000 finanziert wird. Sollte das BAK für das
Kalenderjahr 2015 einen wesentlich tieferen Betriebsertrag leisten, ist die
Fähigkeit der Genossenschaft zur Fortführung der Geschäftstätigkeit
verunmöglicht.“
Diskussion: Es wird die Frage gestellt nach den Handykosten. Antwort: Es
handelt sich um zwei Handys mit normalen Swisscom-Abonnementen.
Abstimmungen:
- Annahme der Jahresrechnung: Einstimmig ohne Gegenstimmen
- Entlastung der Verwaltung (keine Stimmberechtigung der Mitglieder der
Verwaltung: Einstimmig ohne Gegenstimmen
7. Jahresprogramm und Strategie Das Strategiepapier der Radgenossenschaft liegt auf und wird erklärt.
Über zwei Kernthemen soll konsultativ abgestimmt werden:
- Soll die Radgenossenschaft in Zukunft vor allem ein Dokumentationszentrum
betreiben oder soll sie eine politische Stimme der Minderheiten, der jenischen
und Sinti sein?
- Soll sich die Radgenossenschaft weiterhin auch um Lebensraum für Fahrende
kümmern oder soll sie dies der Stiftung Zukunft Fahrende überlassen?
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Abstimmungen:
Die Radgenossenschaft soll eine politische Stimme der Minderheiten sein – wird
einstimmig befürwortet
Die Radgenossenschaft soll sich auch in Zukunft um Lebensraum für Fahrende
kümmern – wird einstimmig befürwortet
Das Strategie kann auch auf der Homepage studiert werden.
8. Budget und Subventionen BAK Das Budget liegt vor und wird zur Kenntnis genommen.
9. Lebensraum für Fahrende Erörtert wird die Situation in
Flumenthal: SO, Der Platz ist für ein halbes Dutzend Einheiten vorgesehen
Thayingen SH: Die Radgenossenschaft hat die Stiftung informiert; das Dossier
liegt bei der Stiftung
Susten VS: Der Bedarf soll weiter abgeklärt werden
Allmendingen BE: Pascal Gottier berichtet über die Situation, Sanierung, Preis
Öffnung
Allgemeines:
Daniel Huber schlägt Leitlinien für die diesjährige Arbeit vor, über die
abgestimmt werden soll.
Auf Verlangen der fahrenden Jenischen und Sinti wird die Forderung
aufgenommen:
- Die Depots sollen an die Dauer der Miete angepasst werden und dann mit der
Miete verrechnet werden.
- Durchgangsplätze sollen auch im Winter geöffnet sein oder mindestens von
Ersten März bis Ende November; es soll an Bund und Stiftung appelliert
werden, dies zu finanzieren.
Die Radgenossenschaft schlägt im weiteren folgende Ideen vor:
- Es muss wieder möglich sein, in der Tradition der Jenischen auf den Plätzen
Feuer zu machen.
- Es soll ein Standplatz für Fahrende ab 65 geschaffen werden, damit Fahrende
im Alter nicht in Wohnungen und Heimen verkümmern.
Abstimmung: Diese vier Forderungen werden einstimmig angenommen.
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10. Wahlen / Wahl der Verwaltungsräte Als Kontrollstelle gewählt wird ohne Gegenstimme:
K-VIS GmbH
Treuhandgesellschaft
Dättwil/AG bei Baden
Als Verwaltungsräte sind vorgeschlagen:
- Pascal Gottier (Jenisch, bisher)
- Ronald Gruber (Jenisch, bisher), entschuldigt abwesend
- Elias Bader (Jenisch, neu)
- Jean Battiste Birchler (Sinti, neu), entschuldigt abwesend
- Iris Graf (Jenisch, neu)
- Fino Winter (Sinti, neu)
- Joshua Kappeler (Jenisch/Sinti, neu)
Aus dem Publikum wird zusätzlich vorgeschlagen:
- Hans Gemperle
Ausgeschieden sind sind:
Claude Birchler
Jean-François Gerzner
Charly Huber
Jeremy Huber
sowie Sandra Bosshard
Die neu vorgeschlagenen Verwaltungsräte stellen sich einzeln vor, Jean Battiste
Birchler ist krankheitshalber abwesend und wird vertreten. Alle Kandidaten
werden einzeln einstimmig unter Applaus gewählt, mit einer Gegenstimme bei
Hans Gemperle.
Daniel Huber ist als Präsident 2014 auf 4 Jahre gewählt worden. Er muss nicht
gewählt werden, möchte aber trotzdem eine Abstimmung über den Präsidenten.
Daniel Huber wird ohne Gegenstimme als Präsident bestätigt.
Damit sind neu Sinti im Verwaltungsrat vertreten sowie – ebenfalls neu – eine
Frau.
11. Sinti Schweiz / Kurzberichte Sinti-Vertreter bedanken sich für die Zusammenarbeit mit der
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Radgenossenschaft.
12. Auto-­‐Vergünstigungen Pascal Gottier berichtet. Jedes Mitglied der Radgenossenschaft erhält bei
Autogroup auf jedes Nutzfahrzeug 33 Prozent Rabatt.
13. Diverses Der Präsident teilt mit, dass dieses Jahr keine Feckerkilbi organisiert werden
konnte, da das Geld für die Planung fehlt. 2016 soll wieder eine Feckerkilbi
stattfinden.
Albert Barras, der als Repräsentant der Radgenossenschaft als Vizepräsident der
der Organisation Jenisch-Manisch-Sinti JMS sich in der Westschweiz Plätze um
Plätze kümmert, berichtet über die Plätze im Kanton Friburg und die Situation
im Tessin. In Fribourg gibt es mehrere Projekte, man ist in Kontakt mit
Armasuisse, man hofft, demnächst Plätze provisorisch öffnen zu können.
Daniel Huber dankt Frédéric Birchler, Vizepräsident der Bewegung Schweizer
Fahrende, für sein persönliches Engagement und hofft, man werde irgendwann
zusammenarbeiten können.
Iris Graf berichtet von einer Petition gegen eine privat installierte Videokamera
auf dem Platz Eichrain.
Schluss 11.30 Uhr: Schwiizerörgelispiel und Mittagessen.
Für das Protokoll, Zürich, 31. März 2015
Willi Wottreng / Mitwirkung Scarlette Gruber