Arbeit im PDF-Format - Universität Stuttgart

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Arbeit im PDF-Format - Universität Stuttgart
studienarbeit am ifp
Universität Stuttgart
Sandra Waller
Analyse von
Siedlungsstrukturen
anhand einer
Gebäudedatenbank und
des
Geoinformationssystems
ArcView
ifp
Betreuer: Dr.-Ing. Monika Sester
Prüfer: Prof. Dr.-Ing. habil Dieter Fritsch
1
Analyse von Siedlunglungsstrukturen
eines Stadtteils anhand
einer Gebäudedatenbank
und des
Geoinformationssystems
ArcView
2
Inhaltsverzeichnis
Aufgabenstellung ........................................................................................................ 3
Einleitung .................................................................................................................... 4
1. Allgemeines - Übersicht über die wichtigsten Komponenten .................................. 5
1.1. Das Projektfenster ............................................................................................ 5
1.2. Das View........................................................................................................... 6
1.3. Die Tabelle........................................................................................................ 7
1.4. Das Diagramm .................................................................................................. 8
1.5. Das Thema ....................................................................................................... 8
1.6. ArcView-Shape-Dateien.................................................................................... 9
2. Abfragen und Analysen im Speziellen .................................................................. 10
2.1. Die Datengrundlage ........................................................................................ 10
2.2. Das Projekt starten ......................................................................................... 12
2.3. Eine neue Tabelle erstellen ............................................................................ 13
2.3.1 Tabellen bearbeiten ................................................................................... 15
2.3.2. Tabellen verbinden / Join.......................................................................... 16
2.4. Abfragen erstellen........................................................................................... 17
2.5. Diagramme erstellen....................................................................................... 19
2.5.1 Bearbeiten eines Diagramms..................................................................... 20
2.5.2. Beispiel: Statistik aller Dachformen in Vaihingen...................................... 21
3. Analysen und Statistiken ...................................................................................... 23
3.1. Vaihingen allgemein........................................................................................ 24
3.1.1 Vaihingen allgemein - ohne Nutzungsart Garage ...................................... 30
3.2. Dachformen und andere Analysen ................................................................. 33
3.2.1. Dachformen an großen Straßen ............................................................... 33
3.2.2. Dachformen an kleineren Straßen ............................................................ 38
3.2.3. Obergeschoßzahl...................................................................................... 41
3.2.4. Nutzungsarten........................................................................................... 45
3.2.5. Flächenbereiche ....................................................................................... 49
3.2.6. Firstrichtungen .......................................................................................... 54
3.3. Vaihingen in Bereichen ................................................................................... 58
3.3.1. Der Kernbereich........................................................................................ 59
3.3.2. Das Industriegebiet ................................................................................... 64
3.4. Zusammenfassung der Ergebnisse ................................................................ 69
3.4.1. Analyse Straßenzugweise ........................................................................ 69
3.4.2. Analyse in Bereichen ................................................................................ 72
3.4.3. Modellierung einer virtuellen Stadt............................................................ 73
3.4.4. Allgemeines .............................................................................................. 75
4. Anhang ........................................................................................................... 77
4.1. Tabellen .......................................................................................................... 77
4.2. Diagramme ..................................................................................................... 80
4.2.1. Dachformen an großen Straßen ............................................................... 80
4.2.2. Dachformen an kleinen Straßen ............................................................... 82
4.2.3. Obergeschoßanzahlen.............................................................................. 83
4.3.5. Flächenbereiche ....................................................................................... 87
4.3.6. Firstrichtungen .......................................................................................... 89
4.3.7. Dachformen allgemein .............................................................................. 91
3
Aufgabenstellung
Ziel dieser Studienarbeit ist es, eine gegebene Gebäudedatenbank mit Hilfe des
Geoinformationssystems
‘ArcView’
zu
analysieren.
Die
dazu
bereitgestellte
Gebäudedatenbank umfaßt einen Stadtteil von Stuttgart (hier: Stuttgart - Vaihingen).
Die hier verwendeten Daten lieferte das Stadtmessungsamt in Stuttgart. Die
Gebäudedaten enthalten neben Geodaten auch thematische Information wie z.B.
Hausnummer; Straßennamen und Dachform.
Grundlegende Fragestellung ist es, ob Zusammenhänge zwischen einzelnen
Objektattributen untereinander, sowie zu deren räumlicher Lage bestehen.
Die daran anschließende Aufgabe ist es, die Möglichkeiten und Grenzen dieses GISSystems zu testen und die vorliegende Gebäudedatenbank zu analysieren.
Des weiteren sollte die Tauglichkeit der gegebenen Daten daraufhin überprüft
werden, ob mit ihnen sinnvolle Ergebnisse erzielt werden können.
In einem nächsten Arbeitsschritt sollte getestet werden, ob die gegebenen Daten
ausreichen, um einen Stadtteil oder auch nur ein Stadtgebiet analysieren zu können.
Gibt es bei ArcView Analysemöglichkeiten für ganze Stadtteilbereiche? Eine
Überprüfung soll nun zeigen, ob man aus den gewonnenen Lösungen feste Regeln
für ein Stadtgebiet gewinnen und damit auch eine virtuelle Stadt am Computer
entwerfen, bzw. modellieren kann.
Die Ergebnisse der einzelnen Analysen sollen zu diesem Zweck in anschaulichen
Diagrammen dargestellt werden.
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Einleitung
In
dieser
Studienarbeit
Geoinformationssystems
wurde
’ArcView’
anhand
von
Analysen
gegebenen
an
einer
Daten
und
des
Gebäudedatenbank
durchgeführt. Ziel war es, die Siedlungsstrukturen eines Stadtteils zu untersuchen,
analysieren und aus den Ergebnissen eventuell feste Regeln aufzustellen. Eine
weitere Überlegung war es, ob man aus den gewonnen Regeln für bestimmte
Gebiete „Künstliche Stadtgebiete“ planen kann. Für die Untersuchung des Gebietes
Vaihingen wurde die Analyse auf zwei Arten durchgeführt. Zum einen wurde das
Stadtgebiet straßenzugweise analysiert, zum anderen wurde es in Bereiche
aufgeteilt, die dann wiederum separat analysiert wurden.
Die ganze Arbeit ist in vier Teile gegliedert. Im ersten Teil befindet sich eine
allgemeine Einführung, in der das Geoinformationssystem ‘ArcView’ beschrieben
wird und seine wichtigsten Funktionen erläutert werden. Der nächste Teil befaßt sich
mit dem Erstellen eines Projektes, das für die Untersuchung unbedingt erforderlich
ist. Hier wird beschrieben, wie ein Projekt neu angelegt wird und auch neue
Tabellen, Abfragen und Diagramme erstellt und bearbeitet werden können. Der dritte
Teil behandelt die eigentlichen Analysen und Statistiken. Es wurde hier deutlich, daß
ein anschauliches Ergebnis durch die Analyse kompletter Straßenzüge und
gesonderte Betrachtung einzelner Bereiche möglich ist. Hier wurde überlegt, was
sinnvolle Abfragen und Statistiken für Straßenzüge sind. Aus diesen Überlegungen
ließen sich neue Tabellen ableiten, die wiederum als Grundlage für die Erstellung
von Diagramme dienen. Die Präsentation der Ergebnisse erfolgt in kommentierten
Diagrammen am Ende jedes Unterkapitels; eine Zusammenfassung der Ergebnisse
ist straßenzugs- und bereichsweise am Ende dieses Kapitels zu lesen. Im letzten
Kapitel, dem Anhang, sind Tabellen zu finden, die zu diesem Projekt benötigt
wurden. Zum Ende sind noch einige unkommentierte Beispieldiagramme aufgeführt.
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1. Allgemeines - Übersicht über die wichtigsten Komponenten
1.1. Das Projektfenster
Das Projektfenster dient zum Verwalten der Views, Tabellen, Diagramme und
anderer Komponenten eines Projektes. Auf der linken Seite des Projektfensters
befindet sich eine Liste mit Symbolen. Will der Benutzer eine Projektkomponente
anzeigen oder neu erstellen, wählt er zuerst aus dieser den entsprechenden
Komponententyp aus.
Wenn man zum Beispiel die Tabellen eines Projektes sehen möchte, klickt man
zuerst auf das Tabellensymbol und es erscheinen die Tabellen eines Projektes in
einer Liste. Eine einzelne Tabelle eines Projekts öffnet man entweder durch
Doppelklicken auf den Tabellennamen oder
indem man den Tabellennamen
markiert und dann auf die Schaltfläche ‘öffnen’ klickt. Auch ist es möglich mehrere
Tabellen gleichzeitig zu öffnen. Dazu markiert man die gewünschten Tabellennamen
bei gedrückter Umschalttaste und klickt dann auf die Schaltfläche ‘öffnen’.
Eine neue Tabelle erstellt man, indem man auf die Schaltfläche ‘neu’ klickt.
Wenn ein Projektfenster nicht sichtbar ist, weil es durch andere Fenster verdeckt ist,
kann man das Menü ’Fenster’ benutzen um es wieder in den Vordergrund zu
bringen. Das Menü Fenster zeigt in einer Liste die zur Zeit geöffneten Fenster an.
Das Projektfenster kann man nicht schließen.
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1.2. Das View
Ein View ist eine interaktive Karte in ArcView, mit der geographische Daten
angezeigt, erkundet und analysiert sowie gezielte Abfragen durchgeführt werden
können.
In einem View wird definiert, welche geographischen Daten verwendet und wie sie
dargestellt werden. Das View enthält aber nicht die Dateien mit den eigentlichen
geographischen Daten; vielmehr wird auf die Quelldateien verwiesen. Dies hat zur
Folge, daß Views dynamisch sind, da sie den aktuellen Status der Quelldaten
reflektieren. Wenn sich die Quelldaten ändern, wirken sich diese Änderungen beim
nächsten Zeichnen automatisch auf alle Views aus, in dem diese Daten verwendet
werden. Dies bedeutet auch, daß Daten in mehr als einem View dargestellt werden
können.
Jedes View besitzt ein Inhaltsverzeichnis, in dem die Themen der Views aufgeführt
werden. Wie in einem Buch kann man im Inhaltsverzeichnis eines Views nachsehen,
was sich darin befindet. In ArcView wird mit dem Inhaltsverzeichnis außerdem die Art
und Weise gesteuert, wie das View gezeichnet wird.
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1.3. Die Tabelle
Eine Tabelle ermöglicht das Arbeiten mit Daten aus einer tabellarischen Datenquelle
(z.B. dBase, Access, Shape-Datei) in ArcView. Man kann Daten aus fast allen
Datenquellen im Tabellenformat in ihrer Organisation als Tabelle in ArcView
importieren. Danach können
Daten aus diesen Tabellen zu Karten hinzufügt
werden, diese Daten mit Symbolen versehen, abgefragt und unter geographischen
Gesichtspunkten analysiert werden.
Eine ArcView Tabelle nimmt Bezug auf die tabellarische Datenquelle, die sie
darstellt, jedoch nicht auf die Tabellendaten selbst. Dies bedeutet, daß die Tabellen
dynamisch sind, da sie den aktuellen Status der Quelldaten wiederspiegeln auf
denen sie basieren. Ändern sich die Quelldaten, so spiegelt eine auf diese Daten
basierende Tabelle automatisch die Änderung wieder, wenn das nächste mal das
Projekt geöffnet wird, das diese Tabelle enthält.
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1.4. Das Diagramm
Ein Diagramm ist eine graphische Darstellung von Daten in einer Tabelle,
insbesondere von Attributen geographischer Objekte, die unmittelbar Informationen
vermitteln können. Diagramme in ArcView sind besonders aussagekräftig, da sie
dynamisch mit ihren Karten verbunden sind. Man kann beispielsweise Kartenobjekte
in einem View auswählen, die dann in dem View, der Tabelle und im Diagramm
hervorgehoben werden.
Ein Diagramm bezieht sich auf Daten in einer Tabelle des Projekts und definiert, wie
diese dargestellt werden. Diagramme sind dynamisch und geben daher den
aktuellen Status der Daten in der Tabelle wieder. Wenn eine Tabelle in ArcView
bearbeitet wird, spiegelt das Diagramm unmittelbar die Arbeitsschritte wieder.
Ein Diagramm stellt alle Datensätze in einer Tabelle dar, es sei denn, man hat eine
Untergruppe von Datensätzen ausgewählt. Man kann Datensätze auf verschiedene
Arten auswählen, zum Beispiel durch Auswählen in der Tabelle, erstellen einer
Abfrage oder, falls es sich bei der in das Diagramm aufgenommenen Tabelle um
eine Attributtabelle eines Themas handelt, durch Auswahl von Objekten in einem
View. Immer wenn man die Auswahl der Datensätze ändert, zeigt das Diagramm
sofort die neue Auswahl an.
1.5. Das Thema
Ein Thema ist eine Gruppe von geographischen Objekten in einem View. Das
Thema stellt geographische Datenquellen dar.
Beispiele:
• Raumbezogene Datenquellen (ArcView-Shape-Dateien)
• CAD-Zeichnungen, wenn Erweiterung CAD-Reader geladen ist
Diese Daten können lokal auf einer Diskette vorliegen oder über ein Netzwerk
abgerufen
werden.
Themen
verweisen
auf
die
von
ihnen
dargestellten
geographischen Daten. Sie enthalten nicht die eigentlichen Daten.
Die
Themen
eines
Views
sind
in
seinem
Inhaltsverzeichnis
aufgeführt.
Normalerweise enthält ein Thema alle Objekte. Es ist jedoch auch möglich, für ein
Thema eine Objektauswahl-Eigenschaft zu definieren, so daß es nur eine
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spezifische Untergruppe dieser Objekte darstellt, z.B. eine Datenquelle mit Straßen,
die nur Hauptstraßen darstellt.
1.6. ArcView-Shape-Dateien
ArcView-Shape-Dateien sind ein einfaches, nicht topologisches Format zum
Speichern
der geometrischen Orts- und Atributtinformationen geographischer
Objekte. Shape-Dateien sind eines der raumbezogenen Datenformate, mit denen
man in ArcView arbeiten kann.
Im Shape-Dateiformat werden Geometrie und die Attribute geographisch bezogener
Objekte in bis zu fünf Dateien mit bestimmten Dateinamenerweiterungen definiert.
Diese Dateien sollten alle im gleichen Projekt-Arbeitsbereich abgelegt werden. Im
einzelnen handelt es sich um folgende Dateien:
• .shp
-
die Datei, in der die Geometrie des Objekts gespeichert ist.
• .shx2
-
die Datei, in der der Index der Objektgeometrie gespeichert ist.
• .dbf
-
die dBase-Datei, in der die Attributinformationen der Objekte
gespeichert sind. Wenn eine Shape-Datei als Thema zu einem
View hinzugefügt wird, erscheint diese Datei als Objekttabelle.
• .sbn / .sbx -
die Dateien, in denen der raumbezogene Index der Objekte
gespeichert ist.
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2. Abfragen und Analysen im Speziellen
2.1. Die Datengrundlage
Die Daten der Gebäudedatenbank wurden vom Stadtmessungsamt Stuttgart
geliefert. Im einzelnen setzen sich die Gebäudedaten aus folgenden Dateien
zusammen:
• block.dxf ➜ Ist ein CAD Zeichnungs-Dateiformat (Drawing Interchange File), in
dem die Geodaten der Straßenzüge von Vaihingen abgelegt sind.
• GebNutzung.def ➜ Ist eine Textdatei, in der die Bedeutung der verwendeten
Objektschlüssel, die in der dBASE-Datei ’Vaihingen.dbf’ auf die jeweilige
Gebäudenutzung verweisen, aufgeführt sind.
• Vaihingen.dbf ➜ Ist eine dBASE-Datei, in der die Attributinformation der Objekte
gespeichert ist. Die Datei enthält unter anderem folgende Information:
Hausnummer,
Straßenschlüssel,
Straßennamen,
Obergeschoß,
Nutzung,
Baujahr, umbauter Raum, Geschoßflächenzahl, Firsthöhe, Firstrichtung, Fläche
und Dachform.
• Vaihingen.shx ➜ Ist eine Datei, in der der Index der Objektgeometrie gespeichert
ist.
• Vaihingen.shp ➜ Ist die Datei, in der die Geometrie des Objektes gespeichert ist.
Nach Durchsicht der Datei ‘Vaihingen.dbf’ wurden teilweise erhebliche Lücken in den
Datensätzen festgestellt. Die gesamte Datei umfaßt 24180 Datensätze. Davon sind
5502 mit Nulleinträgen- also ohne einen Eintrag bei allen Attributen - gefüllt. Zu
vielen Attributen wurden des weiteren keine vollständigen Angaben über die
restlichen Datensätze gemacht. Das war vor allem bei den Attributen Firsthöhe
(24107 Nulleinträge), Traufhöhe (24107 Nulleinträge), Efh (24029 Nulleinträge),
Hausunr (22690 Nulleinträge), Ubr (7614 Nulleinträge) und Gfz (7613 Nulleinträge)
der Fall.
Außerdem war zu dem Attribut ‘Nutzung’, das in Form eines Objektschlüssels
gegeben war die zugehörige Bezeichnung nicht in der Tabelle ‘Vaihingen.dbf’
gegeben, sondern in einer gesonderten Textdatei ‘GebNutzung.def’. Um allerdings
mit dem Attribut ‘Nutzung’ sinnvoll arbeiten zu können, war es nötig eine neue
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Tabelle mit Objektschlüssel und dazugehöriger Bedeutung zu erstellen, die dann
später durch die ArcView Funktion ‘Join’ mit der Tabelle ‘Vaihingen.dbf’ verbunden
werden konnte. Durch das Verbinden der Tabelle erscheint auch die jeweilige
Bedeutung der Objektschlüssels in der Tabelle. Das genaue Vorgehen wird in
Kapitel 2.3.2 beschrieben (S. 16).
Des weiteren wurde festgestellt, daß zu den Attribut ‘Strschl’ (Straßenschlüssel, eine
fünfstellige Nummer) weit mehr Einträge vorhanden waren, als zu dem Attribut
‘Straßenna’ (Straßennamen, der durch begrenzte Feldbreite unterschiedlich
abgekürzt wird). Um möglichst viele Datensätze zu Analyse hinzuzuziehen, wurden
die Abfragen bezüglich der Straßen immer anhand des Straßenschlüssels
durchgeführt. Beim Suchen des Straßenschlüssels zu einer bestimmten Straße steht
man dann allerdings vor einem weiteren Problem. Wird z.B. nach der ‘Pascalstraße’
gesucht, findet der Abfrage-Manager beim Eingeben dieses Namens keine Einträge
in der Tabelle. Erst beim Eingeben des Namens mit der korrekten Abkürzung
‘Pascalstr’ werden die Einträge gefunden. Die Lösung dieses Problems wird in
Kapitel 2.4. genau erläutert (S. 17).
Ein weiterer Mangel bestand außerdem durch die fehlende Erklärungen zu den
Abkürzungen der Attributnamen in der Tabelle ‘Vaihingen.dbf’ (z.B. Efh - die
Bedeutung dieser Abkürzung ist unbekannt und hätte aber wegen der vielen
Nulleinträge nicht benützt werden können) und auch durch die fehlende Definition
einzelner Attribute (z.B. Firstrichtung - hier fehlt die Angabe, auf was sich die
Einträge beziehen. Deshalb wurde eine Angabe bezüglich Nord angenommen.
Kapitel 3.2.6 S. 54).
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2.2. Das Projekt starten
Zu Beginn wird ArcView GIS Version 3.0a gestartet. Um ein Projekt neu zu beginnen
muß zuerst ein neues Projekt angelegt werden, indem man dem Pfad ‘Datei’ und
danach ‘Neues Projekt’ folgt. Das neue Projekt sollte jetzt einen passenden Namen
erhalten. Dies geschieht unter dem Pfad ‘Datei’ und ‘Speichern unter’ (....name.apr).
In dem neuen Projektfenster ‘name.apr’ kann jetzt ein neues View mit den
Schaltflächen ‘View’ und ‘Neu’ erzeugt werden. Jedem View kann durch ‘View /
Eigenschaften’ ein Name zugewiesen werden. Zu dem neuen View kann man ein
Thema durch anklicken von ‘View’ und ‘Thema hinzufügen’ hinzufügen. Das Thema
besteht aus einer ArcView Shape Datei, einer Objektdatenquelle ( ....name.shp). Um
als weiters Thema eine DXF-Datei hinzufügen zu können muß zuerst noch eine
Erweiterung eingestellt werden. Dazu wird das ‘name.apr’ Feld aktiviert. Unter ‘Datei
/ Erweiterungen’ kann man jetzt den CADReader durch klicken des ‘OK’ Feldes
aktivieren. Jetzt können Tabellen durch ‘Tabellen / Hinzufügen’ hinzugefügt werden.
Bei den Tabellen handelt es sich um dbf-Dateien (dBASE). Zudem ist noch eine
weitere wichtige Datei gegeben, die Datei ‘Gebäudenutzung.def’. Sie definiert die
Gebäudenutzung durch einen Objektschlüssel, eine Bezeichnung und eine
Abkürzung. Die gesamte Datei befindet sich im Anhang.
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2.3. Eine neue Tabelle erstellen
Für die Analyse der Gebäudedatei ist es notwendig, die in Word gegebene
Gebäudedatei ‘GebNutzung.def’ in die vorliegende dbf Datei ‘Vaihingen.dbf’ zu
integrieren. Aus der Datei Gebäudenutzung.def wird dann eine neue Tabelle
entwickelt. Um eine neue Tabelle zu erzeugen, ist es wichtig zuerst Überlegungen
anzustellen, wie die Tabelle heißen soll, wieviele und welche Felder benötigt werden.
In diesem Fall wird die Tabelle Nutzung.dbf erzeugt, die die Felder Objektschlüssel
und Bezeichnung besitzt. Im Projektfenster wird dazu zuerst das Tabellensymbol
aktiviert und danach auf die Schaltfläche ‘Neu’ geklickt. Es erscheint nun das ‘Neue
Tabelle’ - Fenster, in dem der Name der neuen Tabelle bestimmt wird und auch die
Stelle, an der sie gespeichert werden soll. Nach Bestätigung der Eingaben durch
klicken der ‘OK’-Schaltfläche sollte die neue Tabelle jetzt das aktive Fenster sein.
Unter dem Pfad ‘Bearbeiten’ und ‘Feld hinzufügen’ kann jetzt der Name und Typ des
Feldes, sowie seine Breite festgelegt werden. Durch Betätigen des OK Buttons wird
das neue Feld in die Tabelle eingefügt. Diese Prozedur wird nun so oft wiederholt,
wie neue Felder benötigt werden, in diesem Beispiel also zweimal.
In der neuen Tabelle fehlen jetzt noch die Reihen, in die die Datensätze eingetragen
werden können. Für jeden benötigten Datensatz folgt man hier dem Pfad
‘Bearbeiten’ und ‘Datensatz hinzufügen’. Werden viele Datensätze benötigt geht es
schneller und auch einfacher wenn man hierzu einen Shortcut-Befehl verwendet,
hier für die Funktion ‘Datensatz hinzufügen’ das gleichzeitige Drücken der Tasten
‘Strg+A’.
Jetzt fehlt noch das Eintragen der Datensätze in die Tabelle. Dafür wird das
Symbolfeld ‘Bearbeiten’ :
aus der Menüleiste aktiviert und dann der Abschnitt angeklickt, in den ein Datensatz
eingefügt werden soll. Um in den nächsten Abschnitt zu gelangen, kann einfach die
Tabulatortaste betätigt werden. Am Ende der Eingabe der Datensätze ist unbedingt
darauf zu achten die Return-Taste zu betätigen, damit auch der letzte Eintrag
abgespeichert wird. Zuletzt wird die Bearbeitung der Tabelle beendet, indem die
Pfade ‘Tabelle’ ‘Bearbeitung Speichern’ und ‘Tabelle’ ‘Bearbeitung Beenden’
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angeklickt werden. Die neue Tabelle sollte nun mit den Datensätzen gefüllt und
abgespeichert sein.
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2.3.1 Tabellen bearbeiten
Will man eine Tabelle bearbeiten, d.h. Datensätze löschen, hinzufügen oder Felder
hinzufügen folgt man dem Pfad ‘Tabelle’ ‘Bearbeitung starten’. Die Datensätze, die
gelöscht werden sollen müssen markiert werden. Wenn mehrere Datensätze
markiert werden sollen, muß die Umschalttaste gedrückt sein und gleichzeitig die
gewünschten Elemente angeklickt werden. Die ausgewählten Datensätze erscheinen
dann gelb hinterlegt.
Unter ‘Bearbeiten Datensätze löschen’ können die Datensätze gelöscht werden.
Außerdem können, wenn ’Bearbeitung Starten’ aktiviert ist, zu einer Tabelle noch
Datensätze und auch Felder hinzugefügt werden.
Ist die Bearbeitung fertig, kann die Bearbeitung unter ’Tabelle’ ‘Bearbeitung
speichern’/ ‘Bearbeitung speichern unter’ gespeichert werden oder auch nur mit
‘Bearbeitung beenden’ geschlossen werden.
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2.3.2. Tabellen verbinden / Join
Wenn eine erweiterte Tabelle gewünscht wird, muß die neue Tabelle ‘Nutzung.dbf’
mit der gegebenen Tabelle ‘Vaihingen.dbf’ verbunden werden, um in der Tabelle
auch die Bezeichnungen zum schon gegebenen, aber sehr unanschaulichen
Objektschlüssel zu haben. Dazu müssen die beide Tabellen, die verbunden werden
sollen, geöffnet sein, in diesem Fall die Tabellen ‘Vaihingen.dbf’ und ‘Nutzung.dbf’.
Zuerst wird in der neu erstellten Tabelle ‘Nutzung.dbf’ das Feld Objektschlüssel
markiert, indem direkt auf das Wort ‘Objektschlüssel’ geklickt wird und dieses dann
dunkelgrau hinterlegt erscheint. Als nächstes wird in der anderen Tabelle
‘Vaihingen.dbf’ das Feld ‘Nutzung’ auf die eben beschriebene Weise markiert. Die
Tabelle, die am Ende die aktive ist, bei der also zuletzt das Feld markiert wurde,
muß immer diejenige sein, in die das neue Feld eingefügt werden soll. D. h., hier will
man das neue Feld ’Bezeichnung’ in die Tabelle ‘Vaihingen.dbf’ einfügen.
Sind beide Felder korrekt markiert, kann mit dem Verbinden (Join) begonnen
werden. Hierzu muß in der oberen Menüleiste der Verbinden-Button gedrückt
werden:
(verbinden)
Das Feld ‘Bezeichnung’ erscheint jetzt mit seinen Datensätzen auch in der Tabelle
‘Vaihingen.dbf’.
Die Felder einer Tabelle können beliebig angeordnet und verschoben werden. Dazu
wird das gewünschte Feld aktiviert und mit gedrückter Maustaste an die gewünschte
Position geschoben.
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2.4. Abfragen erstellen
Gezielte Abfragen nach bestimmten Eigenschaften eines oder mehrerer Felder einer
Tabelle geschieht mit dem Abfrage-Manager.
Um
eine
Abfrage
mit
dem
Abfrage-Manager
vorzunehmen,
müssen
drei
Komponenten aneinander gesetzt werden (siehe Abbildung). Die erste Komponente
besteht aus den Tabelle-Feldern (links). Eine Liste ‘Felder’ gibt Auskunft, welche
Felder vorhanden sind. Durch Doppelklicken auf das gewünschte Feld wird es in das
Abfragekotfenster eingefügt. Bei der zweiten Komponente handelt es sich um
Zuweisungszeichen (Mitte). Sie werden durch ein nur einfaches Klicken auf das
Zeichen hinzugefügt. Die letzte der drei Komponenten sind die Werte (rechts). Sie
werden beim Abfragen der Tabelle ‘Vaihingen.dbf’ nicht angezeigt, weil die Tabelle
zu viele Spalten, d. h. Datensätze enthält. Die Werte entsprechen den eingetragenen
Datensätzen.
Als Beispiel wird die Abfrage nach allen Gebäude an der Hauptstraße angeben. Um
zuverlässig auch alle Einträge zu finden, muß zuerst nach dem Straßenschlüssel der
Hauptstraße gefragt werden, weil in der gegebenen Tabelle ‘Vaihingen.dbf’ in
einigen Datensätzen die Einträge im Feld ’Straßennamen’ nicht vollständig sind und
so einige Gebäude nicht berücksichtigt werden. Im Feld ‘Straßenschlüssel’ hingegen
sind die Einträge umfangreicher.
Die erste Abfrage würde also wie folgt aussehen:
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( [Straßenna] = ‘’Hauptstr’’ )
Ein Problem beim Abfragen nach den Straßennamen entsteht hier allerdings, weil
man die exakte Abkürzung den Straßennamen kennen muß. Beim falschen
Eintragen des Wertes in die Abfrage findet der Abfrage-Manager keine Einträge. In
diesem Beispiel würde der Abfrage-Manager keine Einträge finden, wenn statt
‘Hauptstr’ ‘Hauptstraße’ eingetragen würde. Deshalb ist es hier auch oft einfacher,
mit einem Menüsymbol die ganze Tabelle alphabetisch zu ordnen und dann den
gewünschten Straßenschlüssel zu suchen.
Das Abfrageergebnis der Abfrage wird auch in der Tabelle ‘Vaihingen.dbf’ angezeigt.
Die gefundenen Objekte werden in der Tabelle gelb markiert. Mit dem Menüsymbol
‘Hochschieben’ können alle markierten Objekte nach oben in die Tabelle geschoben
werden. In der ersten Abfrage werden 280 Datensätze markiert. Die Zahl der
ausgewählten Datensätze wird oben in der Menüleiste angezeigt. Um jetzt auch die
zweite Abfrage machen zu können muß auch noch der Wert des Straßenschlüssels
der Hauptstraße notiert werden, in diesem Beispiel beträgt der Wert 20920.
Die zweite Abfrage sieht wie folgt aus:
( [Strschl] = 20920 )
In dieser zweiten Abfrage werden jetzt 328 Objekte gefunden, deutlich mehr
Datensätze als bei der ersten Abfrage.
Beim Arbeiten mit dem Abfrage-Manager ist es auch möglich, Eigenschaften
mehrerer
Felder
zu
erfragen.
Diese
Abfragen
Zuordnungszeichen ‘and’, ‘or’ und ‘not’ angehängt.
werden
dann
durch
die
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2.5. Diagramme erstellen
Ein Beispiel für ein zu erstellendes Diagramm könnte das Diagramm Dachformen an
der Hauptstraße in Vaihingen sein. Dazu müssen zuerst die Datensätze mit dem
Straßenschlüssel der Hauptstraße markiert werden, was mit dem Abfrage-Manager,
wie im vorigen Beispiel beschrieben, erreicht werden kann. Sind alle Objekte der
Hauptstraße in der Tabelle ‘Vaihingen.dbf’ gelb markiert, wird eine Feldstatistik
erstellt. Für diese Funktion gibt es eine Schaltfläche in der Menüleiste:
Um die Feldstatistik-Schaltfläche aktivierbar zu machen, muß allerdings ein Feld in
der Tabelle aktiv sein. Dieses ist dann dunkelgrau hinterlegt. In diesem Beispiel wird
das Feld ‘Dachformen’ aktiviert.
Nach dem Aktivieren der Schaltfläche ‘Feldstatistik’ erscheint das ‘Feldstatistik
erstellen’-Fenster. In diesem wird festgelegt, wo die Feldstatistik abgespeichert wird,
welche Felder noch zur neu berechneten Tabelle dazugefügt werden sollen und um
was für eine Art von Statistik es sich handelt.
In unserem Beispiel wird kein zusätzliches Feld hinzugefügt, weil nur eine Tabelle
gewünscht ist, die die Dachformen und die jeweilige Anzahl enthält. Ist diese neue
Dachformentabelle erstellt, kann mit dem Erstellen des Diagramms begonnen
werden.
Dazu wird zuerst im Projektfenster die Rubrik ‘Diagramme’ aktiviert und mit der
Schaltfläche ‘Neu’ das Erstellen eines neuen Diagramms ermöglicht. Zunächst
erscheint ein Fenster, aus dem die Tabelle gewählt wird und über die auch später
das Diagramm erstellt werden soll. Danach werden in einem weiteren Fenster
‘Eigenschaften: Diagramm’, der Name des Diagramms, sowie die Beschriftung der
Reihen festgelegt. Um das Diagramm ‘Dachformen in Vaihingen’ zu erstellen,
müssen außerdem noch die Angaben ‘Feld: Count ➜ hinzufügen’, was der neu
errechneten Tabellenstatistik über alle Dachformen entspricht, und bei der Auswahl
‘Reihen beschriften mit’ die Option ‘Dachform’, gemacht werden. Nach dem
anklicken des OK Buttons erscheint das neue Diagramm.
Werden in der Tabelle nachträglich Einträge geändert, wird durch diese geänderten
Eigenschaften auch das zugehörige Diagramm geändert.
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2.5.1 Bearbeiten eines Diagramms
Um ein Diagramm bearbeiten zu können, öffnet man das gewünschte Diagramm.
Man kann es auch direkt nach dem Erstellen bearbeiten.
Ist das Diagramm geöffnet, kann mit dem Bearbeiten begonnen werden. An der
Menüleiste wird jetzt das Diagramm-Menü mit fünf Schaltflächen aktiviert
Die erste Schaltfläche ist für das Identifizieren einer Schaltfläche zuständig. Durch
Anklicken eines Diagrammelements wird eine genaue Information über die Elemente
gegeben, in diesem Beispiel Dachart und Anzahl (Count)
Die nächste Schaltfläche ist zum Löschen von Diagrammbalken im Diagramm
zuständig. Durch einfaches Anklicken der Diagrammelemente werden diese
gelöscht.
Als viertes kommen die ‘Eigenschaften: Diagrammelemente’. Mit dieser Funktion
kann der Titel eines Diagramms plaziert und bearbeitet werden. Auch die
Beschriftung der X- und Y-Achse eines Diagramm kann mit dieser Schaltfläche
festgelegt und geändert werden. Zuletzt ist es hiermit auch möglich die Position und
Beschriftung zu bestimmen.
Die letzte Schaltfläche ist die Schaltfläche der ‘Diagrammfarbe’. Damit kann die
Farbe der Diagrammelemente, hier Balken und auch verschiedene Muster für die
Elemente festgelegt werden.
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2.5.2. Beispiel: Statistik aller Dachformen in Vaihingen
Um eine Statistik über alle Dächer in Vaihingen zu erstellen, müssen zuerst alle
Tabellenelemente ausgewählt werden. Dazu gibt es eine Schaltfläche ‘Alles
Auswählen’ im Menüfeld. Danach wird das Feld Dachform in der Tabelle
’Vaihingen.dbf’ aktiviert.
Jetzt wird eine Feldstatistik erstellt. Zu der Feldstatistik wird kein Feld hinzugefügt,
weil nur die Anzahl der verschiedenen Dacharten benötigt wird. Weil in manchen
Datensätzen keine Einträge zu Dacharten vorhanden sind, werden in der neu
erstellten Tabelle die Einträge, bei denen das Feld Dachart mit einer Null versehen
ist, gelöscht. Die bis hier benötigten Vorgänge sind in vorigen Beispielen schon
beschrieben worden.
Nun kann damit begonnen werden ein neues Diagramm zu erstellen. Dazu wird im
Projektfenster die Option ‘Diagramme’ aktiviert und dann die Schaltfläche ‘Neu’
angeklickt. In dem ‘Tabelle auswählen’-Fenster wird jetzt die eben durch die
Feldstatistik erstellte Tabelle ausgewählt. Der Name des Diagramms kann beliebig
gewählt werden und erscheint im Diagrammfenster in dem blauen Balken. Zu den
Feldern muß Count hinzugefügt werden und die Reihen mit ‘Dachform’ beschriftet
werden. Nach dem Bestätigen mit ‘OK’ erscheint das neue Diagramm.
Das neue Diagramm enthält noch nicht die korrekten Beschriftungen und
Titelbezeichnungen, was jedoch ganz einfach mit der Menüpalette zum Bearbeiten
des Diagramms nachgeholt werden kann.
Um einen Titel in das Diagramm einzufügen aktiviert man die Schaltfläche
‘Eigenschaften: Diagrammelemente’. Mit der Maus wird das Wort ‘Titel’ doppelt
angegeklickt und in dem erscheinenden Fenster der neue Diagrammtitel festgelegt.
In diesem Fenster kann auch die Position des Titels durch Doppelklicken an der
gewünschte Titelposition festgelegt werden.
Des weiteren ist darauf zu achten, daß bei dem Diagramm nichts angeschnitten ist.
Das ist vor allem dann der Fall, wenn ein Diagramm sehr viele Balken besitzt. Dazu
muß man dann das Diagramm vergrößern, indem man mit der Maus in die rechte
untere Ecke des Diagrammfensters geht und wenn der weiße Doppelpfeil erscheint
mit gedrückter Maustaste nach außen zieht bis das gesamte Diagramm sichtbar ist.
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Weiterhin sollte man auch überprüfen, daß die Legende mit den richtigen Werten
gefüllt ist und diese auch vollständig darin enthalten sind.
Natürlich kann statt des Balkendiagramms auch eine andere Diagrammart durch
Betätigen eines der Symbole in der Menüleiste gewählt werden.
An diesem Beispiel sieht man, daß die häufigste Dachform in Vaihingen das
Satteldach ist. Eine weitere wichtige Form ist das Flachdach.
Im nächsten Kapitel folgt eine weitere Analyse von Vaihingen allgemein.
23
3. Analysen und Statistiken
Auf die Art und Weise wie im vorigen Beispiel ’Statistik aller Dachformen in
Vaihingen’ werden noch weitere Tabellen und Diagramme erstellt.
Zuvor mußten allerdings noch durch den Abfrage-Manager die jeweiligen
Nutzungsarten der Gebäude herausgesucht und markiert werden.
Folgende
Analysen
untersuchen
den
Zusammenhang
zwischen
einer
Gebäudenutzung und der Dachform.
Im einzelnen handelt es sich hier um die hier aufgeführten Tabellen und Diagramme:
• Dachformen der Betriebsgebäude
• Dachformen der Wohnhäuser
• Dachformen der Lagergebäude
Die erzeugten Diagramme sind im Anhang unter Kapitel 4.3.7. zu sehen. (S. 90)
24
3.1. Vaihingen allgemein
Bei der Untersuchung des Gebiets ‘Vaihingen allgemein’ wurden Analysen nach
folgenden Kriterien durchgeführt:
• Dachformen
• Alter
• Firstrichtungen
• Flächen der Gebäude
• Obergeschoßzahl der Gebäude
• Nutzungsarten der Gebäude
Wie die Tabellen und Diagramme im einzelnen entstanden sind wird in den nächsten
Unterkapiteln beschrieben, wo auch eine genauere Untersuchung von Vaihingen
erfolgt und auch einzelne Straßen analysiert werden.
Das Diagramm Dachformen in Vaihingen wurde im Kapitel 2.5.2 schon erläutert und
genau beschrieben. (S. 21)
Dachformen in Vaihingen:
25
Alter der Häuser in Vaihingen:
In diesem Diagramm sieht man deutlich eine erhöhte Bautätigkeit in Vaihingen nach
dem Zweiten Weltkrieg und auch einen eindeutigen Rückgang der Bautätigkeit
während des Krieges. Auch ein Rückgang des Bauens in der heutigen Zeit ist
deutlich sichtbar.
Der größte Teil Vaihingens ist erst nach dem Krieg entstanden. Von 1507 bis 1930
ist in Vaihingen nur sehr wenig aber kontinuierlich gebaut worden, was sich dann ab
1930, mit Ausnahme der Zeit während des Krieges, explosionsartig geändert hat.
Der absolute Bauboom fand von 1960 bis 1969 statt. Seit dieser Zeit ist die
Bautätigkeit auch wieder stark zurückgegangen.
26
Firstrichtungen in Vaihingen:
Die in der Tabelle ‘Vaihingen.dbf’ angegebenen Firstrichtungen sind nach Norden
orientiert. Im Fall von ganz Vaihingen sieht man jetzt, daß die Firste der Häuser
hauptsächlich in Richtungen Nord, Nordost orientiert sind und kann so auch
Rückschlüsse auf die Orientierung der Straßen ziehen. Betrachtet man das Stadtbild
von Vaihingen, so zeigt sich deutlich eine Nord-Süd-Richtung.
Fläche der Gebäude in Vaihingen:
Die meisten Gebäude in Vaihingen haben eine Fläche zwischen 0 und 50
Quadratmeter. Zu der Gesamtheit der Gebäude gehören allerdings auch eine
Vielzahl von Garagengebäuden, so daß vielen kleinen Flächen einfach zu erklären
sind. Aus diesem Diagramm ist weiter zu erkennen, daß Gebäude mit mehr als 300
Quadratmetern zwar vorkommen, aber sehr selten sind. Ein Hinweis darauf, daß es
27
sich bei Vaihingen nicht nur um ein reines Wohn- und Geschäftsgebiet handelt,
sondern auch einige größere Anlagen, z.B. Industrieanlagen zwar vorhanden, aber in
der Minderheit sind.
Obergeschoßzahl der Gebäude:
Das Diagramm über die Obergeschoßzahl sagt wieder einiges über die Art des
Gebietes in Vaihingen aus. Hieraus ist erkennbar, daß es in Vaihingen kaum Häuser
mit mehr als vier Stockwerken gibt. Daraus läßt sich auch auf das Stadtbild
schließen. Die am häufigsten vorkommende Stockwerkzahl ist eins. Diese Anzahl
entsteht wiederum durch die hohe Anzahl von Garagen in Vaihingen, was wiederum
darauf schließen läßt, daß es sich bei Vaihingen hauptsächlich um ein Wohngebiet
handelt.
28
Nutzungsarten in Vaihingen:
Aus dem Diagramm ‘Nutzungsarten in Vaihingen’ geht hervor, daß die Gebäude
überwiegend als Wohnhäuser genutzt werden, an zweiter Stelle folgen die Garagen.
Das läßt darauf schließen, daß der Stadtteil Vaihingen überwiegend als Wohngebiet
bezeichnet
werden
kann.
Dazu
kommen
noch
andere
Gebäude
wie
Geschäftshäuser, Betriebsgebäude und andere Gebäude, die zur Infrastruktur eines
Stadtteils gehören. Im Diagramm sind nicht alle Nutzungsarten, die in Vaihingen
vorkommen aufgeführt, da das Diagramm sonst nicht mehr übersichtlich wäre. Des
weiteren kommen hier natürlich auch Schulen und andere soziale Einrichtungen vor.
Die vollständige Tabelle der Nutzungsarten wird im Anhang aufgeführt. (S. 78)
29
Lage der Wohnhäuser in Vaihingen:
In dieser Graphik handelt es sich bei den gelb markierten Gebäuden um die
Wohnhäuser.
Die
blau
markierten
sind
die
Gebäude
mit
den
restlichen
Nutzungsarten. Man sieht, die Wohngebiete befinden sich im nördlichen, westlichen
und östlichen Teil von Vaihingen.
In Vaihingen stehen hauptsächlich Wohnhäuser und Garagen, die in der Regel nicht
größer als 300 Quadratmeter sind. Die Dächer, die meist mit einem Satteldach und
manchmal auch mit einem Flachdach gedeckt sind haben Firstrichtung, die
überwiegend nach Norden orientiert ist. Selten haben die Gebäude mehr als drei
Stockwerke.
Des weiteren wurden noch folgende Zusammenhänge zwischen Attributen
untersucht, die aber nicht durch Diagramme veranschaulicht werden:
• Dachform ↔ Obergeschoßanzahl
• Gebäudetyp ↔ Fläche
Die Gebäude, die ein Satteldach haben sind normalerweise dreistöckig. Im Vergleich
dazu sind Häuser mit einem Flach- oder Pultdach nur einstöckig. Wohnhäuser sind
bis zu 200 Quadratmeter groß, eine Fabrik hat einen Flächenbereich von 900 bis
2000 Quadratmetern und Geschäfts- bzw. Betriebsgebäude haben eine Grundfläche
von bis zu 300 Quadratmetern.
30
3.1.1 Vaihingen allgemein - ohne Nutzungsart Garage
Im vorigen Abschnitt war deutlich erkennbar, daß die hohe Anzahl an Garagen das
Stadtbild Vaihingens teilweise verfälschen kann. In diesem Abschnitt werden die
Garagen deshalb nicht als eigentliches Gebäude betrachtet, sondern nur als ein
mögliches Beiwerk zu einem Wohnhaus gesehen und somit vernachlässigt. Aus
diesem Grund wurden die Garagen in den nachfolgenden Analysen weggelassen.
Um eine Analyse ohne die Garagen durchführen zu können, müssen in der Tabelle
‘Vaihingen.dbf’ alle Nutzungsarten außer den Garagen (Objektschlüssel 2366)
markiert werden. Dazu werden die Garagen mit dem Abfrage-Manager ausgewählt
und schließlich die Auswahl mit der Schaltfläche ‘Auswahl umkehren’ in der oberen
Menüzeile umgekehrt. Wenn alle Gebäude außer den Garagen gelb in der Tabelle
‘Vaihingen.dbf’ markiert sind kann mit der Analyse begonnen werden.
Folgende Analysen von Vaihingen allgemein, ohne Berücksichtigung der Garagen
wurden durchgeführt.
• Obergeschoßzahl
• Dachform
• Fläche
Bei der Abfrage nach der Fläche mußte zuerst die Tabelle mit den Flächenbereichen
der Garagen in Vaihingen erstellt werden. Diese neu erstellte Tabelle der
Flächenbereiche der Garagen wurde von der Tabelle, in der die Flächen der
Gebäude in Vaihingen gespeichert sind, subtrahiert. Das Ergebnis stellt die Fläche
der Gebäude - ohne Garagen - dar.
31
Obergeschoßzahl der Gebäude:
In diesem Diagramm ist deutlich sichtbar, daß die Anzahl der einstöckigen Gebäude
im Vergleich zu dem Diagramm - Vaihingen allgemein Obergeschoßzahl mit
Garagen - zurückgegangen ist. Aus dieser zweiten Analyse der Obergeschoßzahl
läßt sich jetzt viel genauer auf das Stadtbild Vaihingens schließen.
Dachformen der Gebäude:
Durch das Weglassen der Garagen bei der zweiten Analyse der Dachformen in
Vaihingen hat sich das Diagram im wesentlichen nicht geändert. Die Anzahl der
Flach- und Pultdächer ist etwa um die Hälfte zurückgegangen. Das Satteldach ist
nach wie vor die beliebteste Dachform in Vaihingen.
32
Flächen der Gebäude:
Die Anzahl der Gebäude, die eine Fläche zwischen 1 und 50 Quadratmeter besitzen
ist durch die erneute Analyse zurückgegangen. Allerdings ist dieser Bereich immer
noch der quantitativ größte.
33
3.2. Dachformen und andere Analysen
Die nachfolgenden Analysen wurden - wenn nicht anders angegeben - mit der
Nutzungsart ‘Garage’ durchgeführt. Die Ergebnisse werden im Kapitel 3.4
zusammengefaßt. (S. 69
3.2.1. Dachformen an großen Straßen
Die nächste Überlegung war es herauszufinden, welche Dachformen an den größten
Straßen in Vaihingen zu finden sind. Zunächst muß festgelegt werden, wie die
größten Straßen definiert sind. Die Größe der Straße wurde hier durch die Anzahl
der Gebäude festgelegt. Dazu wurden mit der Option ‘Feldstatistik erstellen’ die
Straßen ausgewählt, die die meisten Gebäude besitzen.
Um diese Feldstatistik erstellen zu können, wird zunächst das Feld ‘Strschl’ aktiviert,
so daß es dunkelgrau erscheint. Jetzt ist auch die Option ‘Feldstatistik erstellen’
anwählbar, das Summenzeichen ist schwarz. Im Fenster ‘Feldstatistik erstellen’ wird
nun bei der Option ‘Feld Hinzufügen’ noch das Feld ‘Straßenname’ in die neue
Tabelle eingefügt. Man erhält jetzt eine neue Tabelle mit den Feldern ‘Strschl’,
‘Count’ und ‘Straßenname’. Im Hauptmenü gibt es eine Schaltfläche um die Felder
der Größe nach oder alphabetisch zu sortieren:
Wenn man jetzt auf das Feld ‘Count’ klickt und dann eben diese Schaltfläche
aktiviert, erhält man eine sortierte Tabelle aus der man ganz einfach die Straße mit
den meisten Gebäuden herauslesen kann.
34
Die Lage der drei größten Straßen in Vaihingen wir in den folgenden Graphiken
aufgezeigt.
Hauptstraße:
35
Robert–Leicht–Straße:
Robert-Leicht-Straße:
Waldburgstraße:
36
Dachformen an der Waldburgstraße:
Die Waldburgstraße ist die ‘längste Straße’ in Vaihingen und besitzt als häufigste
Dachart das Satteldach. Fast ebenso oft vertreten ist das Flachdach.
Dachformen an der Robert-Leichtstraße:
Die nächst ‘kürzere Straße’ ist die Robert-Leicht-Straße.
Auch hier ist das Satteldach die häufigste Variante der Dacharten. Die anderen
Dacharten sind hier nur sehr viel weniger vertreten.
37
Dachformen an der Hauptstraße:
Die drittlängste Straße ist die Hauptstraße.
Auch an der Hauptstraße ist das Satteldach die am meisten vorkommende Dachart.
In allen drei bisherigen Fällen war das Mansarddach die seltenste Dachart.
Die anderen Diagramme über Dacharten an großen Straßen in Vaihingen sind im
Anhang unter dem Kapitel 4.2.1. zu finden. (S. 79)
38
3.2.2. Dachformen an kleineren Straßen
Die Straßen für die Dachformstatistiken an kleinen Straßen wurden aus dem
Stadtplan nach dem Zufallsprinzip ausgewählt. Dabei wurde darauf geachtet, daß
sowohl ganz kleine als auch etwas längere Straßen in der Statistik enthalten sind,
wie auch eine Straße, die laut Stadtplan zum Industriegebiet gehört, um eine Vielfalt
an verschiedenen Straßen zu erfassen.
Bei den kleineren Straßen handelt es sich um folgende Straßen
Straßenschlüssel
29840
1640
23960
56340
48180
Straßenname
Kirschblütenweg
Am Feldrand
Holderbuschweg
Vischerstraße
Schockenriedstraße
Anzahl der Gebäude
14
139
71
68
83
Industriegebiet!
Des weiteren wurden bei den kleinen und den großen Straßen folgende
Zusammenhänge untersucht:
• Obergeschoßzahl der Gebäude
• Nutzung der Gebäude
• Fläche der Gebäude
• Firstrichtungen der Dächer
39
Dachformen am Feldrand:
Die überwiegende Dachform ist in der Straße Am Feldrand eindeutig das Satteldach.
Weiterhin kommen hier auch noch das Flachdach und das Pultdach vor.
Dachformen an der Schockenriedstraße:
An der Schockenriedstraße ist die häufigste Dachart das Flachdach. Danach folgen
das Pultdach und das Satteldach. Daraus kann man schließen, daß es sich hier
eventuell um eine Straße in einem Industriegebiet handeln kann.
40
Dachformen an der Vischerstraße:
An der Vischerstraße ist wiederum das Satteldach die eindeutig am häufigsten
vorkommende Dachart. Die anderen Dacharten sind dagegen nur minimal vertreten.
41
3.2.3. Obergeschoßzahl
Die Untersuchung der Obergeschoßzahl an den großen und kleinen Straßen in
Vaihingen erfolgt durch Kombination der ArcView Funktionen ‘Abfrage-Manager’ und
’Feldstatistik’.
Zuerst werden die benötigten Straßen durch den Abfrage-Manager erfragt und somit
auch in der Tabelle markiert. Bei der Suche nach den Obergeschoßzahlen wird jetzt
das Feld ‘Ogs’ aktiviert, so daß es dunkelgrau erscheint und die Funktion
‘Feldstatistik erstellen’ in Funktion treten kann.
Im ’Feldstatistik erstellen’ Fenster muß kein weiteres Feld für die neu benötigte
Tabelle hinzugefügt werden.
Aus dieser neu erstellten Tabelle kann jetzt ein neues Diagramm erstellt werden.
Dazu muß im Projektfenster auf die Schaltfläche ‘Diagramm’ und danach auf die
Schaltfläche ‘Neu’ geklickt werden. Aus der Auswahloption wählt man jetzt die
gewünschte neu erstellte Tabelle aus und generiert damit ein neues Diagramm. Die
Erstellung eines Diagramms erfolgt wie im Kapitel 2.5 beschrieben.
Nachfolgend werden noch jeweils drei Diagramme von den großen und den kleinen
Straßen in Vaihingen dargestellt. Die übrigen Diagramme sind im Anhang aufgeführt.
Obergeschoßzahl an den großen Straßen:
Die Obergeschoßzahlen in der Waldburgstraße beschränken sich in erster Linie auf
die ersten drei Stockwerke. Dabei kommen hier Gebäude mit nur einem Stockwerk
42
am häufigsten vor, gefolgt von den zweistöckigen Gebäuden. Die geringe Höhe der
Häuser läßt auf ein Wohngebiet schließen.
Die häufigste Stockwerksanzahl an der Robert-Leicht-Straße ist wieder ein
Stockwerk, danach folgen die dreistöckigen Gebäuden. Das häufige Vorkommen der
dreistöckigen Häuser läßt vermuten, daß es sich hier um eine Straße handelt, die
weiter im Stadtkern liegen könnte.
An der Hauptstraße verhält es sich wie im vorigen Beispiel. Die Spitze bilden wieder
die einstöckigen Gebäude, gefolgt von den dreistöckigen. Auch diese Straße wird
vermutlich Stadtkern zu finden sein und nicht im aufgelockerten Randgebiet.
43
Obergeschoßzahl an den kleinen Straßen:
An der Straße Am Feldrand liegen die beiden Obergeschoßzahlen einstöckig und
zweistöckig sehr dicht beieinander und kommen auch am häufigsten vor. Es stehen
hier fast keine dreistöckigen Gebäude. Es liegt nahe, diese Gebiet als aufgelockertes
Wohngebiet zu betrachten.
An der Schockenriedstraße kommen eindeutig die einstöckigen Gebäude am
häufigsten vor. Im Unterschied zu den anderen Straßen kommen hier sehr viele
verschiedene Obergeschoßzahlen vor, die sogar bis zu acht Stockwerken reichen.
Diese breite Streuung der Stockwerkzahl und auch die beachtliche Höhe mancher
Gebäude läßt vermuten, daß sich diese Straße mitten im Stadtkern oder im
Industriegebiet befinden muß.
44
In der Vischerstraße sind die Stockwerke eins bis drei fast gleich häufig vertreten,
allerdings bilden die einstöckigen Gebäude hier wieder die Spitze gefolgt von den
zweistöckigen. Diese Straße könnte sich am äußeren Stadtkern befinden.
45
3.2.4. Nutzungsarten
Die Analyse der Nutzungsarten erfolgt wieder mit der Kombination der Funktionen
‘Abfrage-Manager’ und ‘Feldstatistik’. Mit dem Abfrage-Manager werden zunächst
die gewünschten Straßen markiert, um dann mit der Funktion ‘Feldstatistik’ eine
neue Tabelle über das markierte Feld, in diesem Fall die Nutzung, zu erstellen. Das
Vorgehen gleicht dem des Vorgehens in Kapitel 3.2.3. (S. 41)
Nachfolgend werden jeweils drei Diagramme der großen und kleinen Straßen
erläutert, die anderen Diagramme befinden sich im Anhang.
Nutzungsarten an großen Straßen:
Die wichtigsten Nutzungsarten an der Waldburgstraße sind vor allem Wohnhäuser
gefolgt von den Garagen. Das bestätigt die vorausgehende Vermutung, daß es sich
hier um ein Wohngebiet handelt.
46
An der Robert-Leicht-Straße sind wiederum die Wohnhäuser die Hauptnutzungen.
Auch noch wichtig in dieser Straße sind die Garagen, sonst treten nur noch
Geschäftshäuser und Schuppen geringfügig hervor. Der Anteil von Geschäfts- und
Betriebsgebäuden verstärkt die Vermutung, daß diese Straße nicht am Rand von
Vaihingen gelegen ist, sondern sich wahrscheinlich in der Nähe des Kerns befindet.
Die Hauptstraße in Vaihingen wird vor allem zu Wohnzwecken genutzt. Der Anteil an
Gartenhäusern, Schuppen und Sportgebäude läßt vermuten, daß sich diese Straße
im äußeren Bereich befindet.
47
Nutzungsarten an kleinen Straßen:
Die wesentliche Nutzung in der Straße Am Feldrand wird auch hier von
Wohnhäusern und Garagen bestimmt, wobei die Wohnhäuser an erster Stelle
liegen. Wegen den vorkommenden Lager- und Geschäftshäusern könnte sich diese
Straße in einem Wohngebiet befinden, die nah am Industriegebiet oder am
Stadtzentrum liegt.
In
der
Schockenriedstraße
hingegen
bestimmen
Betriebsgebäude
die
hauptsächliche Nutzung, gefolgt von Lagergebäuden. Wohnhäuser spielen hier nur
eine untergeordnete Rolle. An der vorkommenden Nutzungsarten erkennt man
deutlich, daß es sich bei dieser Straße um eine Straße im Industriegebiet handeln
muß.
48
Die Vischerstraße wird wiederum als Wohngebiet genutzt, in der auch zu vielen
Häusern eine Garage gehört. Diese Straße ist mit ihren Schulgebäuden
wahrscheinlich zentrumsnah gelegen. Allerdings könnte sie sich auch mitten in
einem reinem Wohngebiet befinden, in das ein Schulzentrum gebaut wurde. Für
diese zweite Möglichkeit spricht auch die Tatsache, daß eine Anzahl von Schuppen
vorhanden sind, die in einem Gebiet mit Gärten zu finden sind.
49
3.2.5. Flächenbereiche
Um die Fläche der verschiedenen Gebäude zu analysieren, müssen die Flächen
zuerst in sinnvolle Bereiche aufgeteilt werden. Deshalb sortiert man zu Beginn die
Flächen der Gebäude nach ihrer Größe, um einen Überblick über die Häufigkeit der
verschiedenen Flächenzahlen der Gebäude zu bekommen. Die Einteilung erfolgt bei
den
niedrigen
Quadratmeter
Quadratmeterzahlen
in
in
50-Quadratmeterbereiche,
100-Quadratmeterbereiche
und
ab
501
ab
Quadratmeter
101
in
entsprechend größere Bereiche, damit diese selten vorkommenden großen
Gebäude nicht so sehr in den Diagrammen aufgesplittet werden und darin nahezu
verschwinden.
Will man eine Statistik über ganz Vaihingen erhalten, kann man die Abfrage so
gestalten:
([Flaeche]>x1) and ([Flaeche]<x2)
Dabei stellen x1 und x2 die jeweiligen Bereichsgrenzen dar.
Wird dagegen nur die Flächenunterteilung einer bestimmten Straße gewünscht muß
die Abfrage noch erweitert werden:
([Strschl]=X) and ([Flaeche]>x1) and ([Flaeche]<x2)
Wobei hier das X den Straßenschlüssel der gewünschten Straße darstellt.
Diese Abfrage wird so oft wiederholt, wie Bereiche benötigt werden. Die Anzahl der
gefundenen Gebäude im abgefragten Bereich müssen notiert und daraus eine neue
Tabelle erstellt werden, wie weiter vorne schon beschrieben wurde.
Aus diesen nun vorliegenden Tabellen werden dann neue Diagramme erstellt.
50
Als Beispiel für eine so neu erstellte Tabelle dient die Tabelle, die die verschiedenen
Flächenbereiche von ganz Vaihingen darstellt.
Jetzt folgen jeweils drei Beispiele für große und kleine Straßen, weitere Beispiele
sind im Anhang zu finden.
Flächenbereiche an großen Straßen:
In der Waldburgstraße sind Gebäude mit einer Grundfläche von bis zu 50
Quadratmeter am häufigsten vertreten. Gebäude, die eine Grundfläche größer als
300 Quadratmeter haben sind kaum vorzufinden.
51
In der Robert-Leicht-Straße verhält es sich wie in der Waldburgstraße, den
häufigsten Flächenbereich stellen die Gebäude bis zu 50 Quadratmeter dar;
Gebäude, die größer als 300 Quadratmeter sind, können vernachlässigt werden. Bei
diesen beiden Straßen könnte es sich um Wohn- und Stadtrandgebiete handeln.
An der Hauptstraße sind wiederum die Gebäude, die im kleinsten Bereich enthalten
sind am häufigsten anzutreffen. Gebäude, die bis zu 300 Quadratmeter groß sind
sind oft vorhanden. Hier gibt es allerdings noch eine bemerkenswerte Anzahl von
Gebäuden, die zwischen 501 und 1000 Quadratmeter Flächengröße liegen. Diese
Straße könnte z.B. ein Industriegebiet streifen.
52
Flächenbereiche an den kleinen Straßen:
An der Straße Am Feldrand haben die meisten Gebäude eine kleine Grundfläche.
Diese Straße wird vermutlich in einem Wohngebiet mit kleineren Häusern liegen .
An der Schockenriedstraße sind die Gebäudegrundflächen sehr unterschiedlich
gestreut. Die zwei häufigsten Grundflächengrößen sind hier der kleinste Bereich und
der Bereich zwischen 501 und 1000 Quadratmeter. Die wenigsten Gebäude liegen
im Bereich zwischen 401 und 500 Quadratmeter. Diese breite Größenvielfalt der
Grundfläche läßt auf ein Industriegebiet schließen.
53
In der Vischerstraße liegen die Gebäudegrößen zwischen 0 und 100 Quadratmeter,
andere Größen kommen kaum vor. Diese Straße ist vermutlich in einem Wohngebiet
mit kleineren Straßen gelegen.
54
3.2.6. Firstrichtungen
Um die Firstrichtungen darzustellen wurde zuerst untersucht, in welchem
Zusammenhang sie angegeben sind. An einzelnen Beispielen wurde untersucht, ob
sie bezüglich der Straßenrichtung gegeben oder nach Norden orientiert sind.
Durch Testen einzelner Beispiele wurde dann festgestellt, daß die Angabe der
Firstrichtungen bezüglich der Nordrichtung gegeben sein muß. Allerdings bleibt es
unerklärlich, warum die Angaben zur Firstrichtungen bis 399 gon gemacht werden,
obwohl ein Dachfirst, der nach Norden gerichtet ist ebenso auch nach Süden
gerichtet ist. Da durch testen einzelner Beispiele an Bildschirm dafür keine
Zusammenhänge sichtbar wurden, wurde der Bereich bis 399 gon untersucht und
die Firstrichtungen Nord/Süd, Ost/West gesondert betrachtet.
Weil die Richtungen in Gon gegeben sind, wurde es für sinnvoll gehalten die
gegebenen Richtungen in 50 Gon Bereiche zu unterteilen. Da in der gegebenen
Datei auch viele Datensätze vorhanden sind, in denen keine Angaben gemacht
wurden und aus diesem Grund nur Nullen in den Datensätzen stehen, wurde die
Richtungsangabe Null in diesen Bereichen weggelassen, um die Diagramme nicht zu
verfälschen.
Die Unterteilung in die verschiedenen Bereiche erfolgt wieder nach dem Muster des
vorangegangenen Kapitels (3.2.5. Flächenbereiche) mit dem Abfrage-Manager:
([Strschl]=X) and ([Firstricht]>x1) and ([Firstricht]<x2)
Wobei hier X dem Straßenschlüssel der gewünschten Straße entspricht und x1, x2
den Grenzen der Richtungsbereiche entsprechen.
Danach werden aus den erfragten und anschließend notierten Werten neue Tabellen
erstellt, anhand derer dann neue Diagramme erzeugt wurden. Zur Auswertung der
Diagramme wurde angenommen, daß die Firste senkrecht zur Straße stehen.
Anschließend folgen je drei Beispieldiagramme für große und kleine Straßen.
55
Firstrichtungen an großen Straßen:
In der Waldburgstraße haben die meisten Gebäude ihre Firste nach Norden
orientiert. Das bedeutet, wenn man annehmen kann, daß die Dachfirste senkrecht
zur Straße stehen, die Straße in Richtung Ost-West verläuft.
Die Firstrichtungen an der Robert-Leicht-Straße sind hauptsächlich in Richtung
Südwest orientiert. Die Straße müßte demnach Richtung Nordwest bzw. Südost
verlaufen.
56
Die Firstrichtungen an der Hauptstraße sind vor allem in Richtung Nordwest
orientiert. Die Straße könnte demnach südwestlich bzw. nordöstlich verlaufen.
Firstrichtungen an kleinen Straßen:
Die Dachfirste der Straße Am Feldrand sind hauptsächlich nach Norden orientiert.
Aus diesem Grund sollte die Straße in Ost-West Richtung verlaufen.
57
Die Dachfirste der Schockenriedstraße sind im wesentlichen nach Nord, Nordwest
gerichtet. Die Straße könnte deshalb Richtung Südwest bzw. Nordost verlaufen.
In der Vischerstraße sind die Dachfirste am häufigsten nach Nordwest orientiert.
Auch diese Straße müßte deshalb in Richtung Südwest bzw. Nordost verlaufen.
Vergleicht man die gewonnenen Ergebnisse mit dem wirklichen Verlauf der Straßen
(z.B. Verlauf der großen Straßen S. 34/35) sieht man deutlich, daß diese Ergebnisse
nicht mit der Realität übereinstimmen. Vermutlich wären diese Ergebnisse besser
gewesen, wenn ein Bezug zu Richtungsangabe und auch die Firstposition bezüglich
der Straße bekannt gewesen wäre. Mit den hier getroffenen Annahmen
(Richtungsbezug und Verhältnis zu Straßenrichtung), die durch testen am Bildschirm
erfolgt sind, konnten keine brauchbare Ergebnisse erzielt werden.
58
3.3. Vaihingen in Bereichen
Um das Stadtbild Vaihingens nicht nur Straßenzugweise zu erfassen, wird in diesem
Abschnitt der Stadtteil anhand von Bereichen untersucht. Als Bereiche wurden zum
einen der Stadtkern Vaihingens gewählt und zum anderen ein Teil des
Industriegebietes. Bei der Auswahl der Bereiche geht man wie folgt vor.
In der Menüleiste wird zunächst die Funktion ‘Objekt auswählen’ gewählt:
Mit diesem Werkzeug ist es möglich durch gleichzeitiges gedrückt halten der linken
Maustaste und ziehen der Maus einen Bereich zu markieren. Um immer mit dem
selben Bereich arbeiten zu können, muß dieser als neue Shape-Datei abgespeichert
werden. Dazu folgt man dem Pfad ‘Thema’ ‘In Shape-Datei umwandeln’ und wird
dann in einem neu erscheinenden Fenstern nach dem gewünschten Namen für den
Bereich und nach seinem gewünschten Speicherplatz gefragt.
Für diese neue Shape-Datei ist jetzt auch eine Thementabelle verfügbar, in der die
Abfragen und Analysen erfolgen. Die Untersuchung durch Analysen und Abfragen
geschieht bei den Thementabellen wie bei dbf-Dateien im vorderen Teil des Kapitels
und wird deshalb in den nachfolgenden Beispielen nicht mehr genauer erklärt.
In den zwei Bereichen wurden folgende Untersuchungen getätigt:
• Obergeschoßzahl der Gebäude
• Dachformen der Gebäude
• Nutzungsarten der Gebäude
• Grundflächen der Gebäude
• Firstrichtungen der Gebäude
Die nachfolgenden Untersuchungen wurden meist auch noch mit der Option -ohne
Garagen- durchgeführt um ein unverfälschtes Stadtbild von Vaihingen zu
bekommen.
59
3.3.1. Der Kernbereich
Ergebnisse der Analyse des Kernbereichs:
Die Gebäude im Zentrum von Vaihingen haben eine fast gleichmäßige Verteilung
der Obergeschoßzahl. Sie beträgt zwischen ein und drei Stockwerken. Vier und
fünfstöckige Gebäude kommen dagegen nur selten vor.
60
Beim Weglassen der Garagen bei der Analyse ist deutlich zu erkennen, daß die Zahl
der einstöckigen Gebäude abnimmt. Jetzt ist zu sehen, daß die Gebäude im
Kernbereich meist drei Stockwerke besitzen, dicht gefolgt von den Gebäuden mit nur
zwei Stockwerken. Die Anzahl der Gebäude mit nur einem Stockwerk ist durch das
Weglassen der Garagen in der Analyse um fast dreihundert Gebäude gesunken.
Im Zentrum Vaihingens ist das Satteldach die meist vorkommende Dachart.
Flachdach, Pultdach und Walmdach sind mit etwa 150 bis 200 Gebäuden alle
ungefähr gleichstark vertreten. Das Mansarddach kommt nur äußerst selten vor.
61
Durch Weglassen der Garagen bei der Untersuchung hat sich das Ergebnis hier
nicht wesentlich geändert. Das Satteldach ist die häufigste Dachformart und seine
Anzahl ist kaum zurückgegangen. Flachdach, Pultdach und Walmdach sind
wiederum etwa gleichstark vertreten, allerdings sind ihre Anzahlen je um etwa 100
Dächer zurückgegangen. Das Mansarddach ist hier auch wieder kaum vertreten.
Bei den Nutzungsarten bildet das Wohnhaus die Spitze, gefolgt von den
Garagengebäuden.
Die
übrigen
Nutzungsarten,
wie
Betriebsgebäude,
Geschäftshäuser, Lagergebäude und Schuppen sind etwa gleichstark vertreten.
62
Die Flächen der Gebäude liegen meist zwischen 0 und 100 Quadratmeter. Viele
Bauwerke liegen auch im Bereich zwischen 101 und 200 Quadratmeter. Gebäude
die größer als 200 Quadratmeter sind, kommen nur sehr selten vor.
Auch durch das Weglassen der Garagen bei der Analyse ändern sich die
Proportionen der Balken des Diagramms nicht stark. Die kleineren Gebäude sind
weniger geworden und die Gebäude mit einem Flächenbereich von 201-300
Quadratmeter stechen etwas deutlicher hervor.
63
In diesem Diagramm wird sichtbar, daß die Gebäudefirste im Zentrum Vaihingens
hauptsächlich in Richtung Nord, Nordost, Nordwest orientiert sind. Das bedeutet,
daß die Straßen in fast alle Richtungen verlaufen. Aus den Ergebnissen der Analyse
Firstrichtungen in Vaihingen straßenzugweise wird deutlich, daß die Analyse der
Firstrichtungen keine brauchbaren Ergebnisse liefert.
64
3.3.2. Das Industriegebiet
Ergebnisse der Analyse im Industriegebiet:
Die Obergeschoßzahlen im Industriegebiet sind sehr breit gefächert. Die meisten
Gebäude besitzen allerdings nur ein Stockwerk. Zwei- und dreistöckige Gebäude
sind aber auch in einer beachtlichen Anzahl vorhanden. In diesem Gebiet stehen
Häuser, die bis zu 15 Stockwerke hoch sind. Diese sind jedoch recht spärlich gesät.
65
Durch das Weglassen der Garagengebäude ergibt sich hier ein ganz anderes Bild.
Die ein- bis dreistöckigen Gebäude kommen etwa gleich häufig vor; die vier- bis
fünfzehnstöckigen Gebäude kommen auch hier vor, allerdings nicht sehr oft.
Im Industriegebiet ist das Satteldach eine sehr beliebte Dachart. Auch das
Flachdach ist häufig vertreten. Weniger oft kommen Häuser vor, die mit einem
Pultdach gedeckt sind. Das Mansarddach ist hier überhaupt nicht vertreten.
66
Durch das Weglassen der Garagen als Nutzungsart hat sich das Diagramm nicht
stark geändert. Die Anzahl der Gebäude, die mit einem Pultdach gedeckt sind ist
zurückgegangen.
Das Industriegebiet hat eine breitere Nutzungspalette als der Kernbereich. Auch hier
ist die Nutzungsart Wohnhaus wieder einsame Spitze. Betriebs-, Lage-, Büro- und
auch Geschäftsgebäude sind hier häufig vertreten. Die Garage wurde hier bei den
Nutzungsarten weggelassen.
67
Im Industriegebiet liegen die Grundflächen der Gebäude meist zwischen 0 und 100
Quadratmeter. Im Flächenbereich zwischen 101 und 200 Quadratmeter kommen
auch noch viele Gebäude vor. Die übrigen Bereiche sind je mit 50 bis 100 Gebäuden
besetzt und gehen bis zu 20000 Quadratmeter. Hier sollte man daran denken, daß
die Bereiche unterschiedlich groß gewählt wurden, um das Diagramm nicht zu stark
zu zersplittern.
Sieht man das selbe Diagramm der Flächenbereiche im Industriegebiet, allerdings
ohne Garagen, fällt die Ähnlichkeit nicht sofort ins Auge, weil bei diesem Diagramm
die Beschriftung der Y-Achse erst bei 50 beginnt. Die Anzahl der kleinen Gebäude
ist beträchtlich gesunken. Die anderen Größenverhältnisse der Flächenbereiche sind
etwa gleich geblieben.
68
In diesem Gebiet sind die Dachfirste hauptsächlich nach Norden, Nordosten und
Nordwesten orientiert. Hier müßten demnach die Straßen in fast alle Richtungen
verlaufen. Auch diese Ergebnisse sind wegen dem fehlenden Bezug zur
Richtungsangabe unbrauchbar.
69
3.4. Zusammenfassung der Ergebnisse
3.4.1. Analyse Straßenzugweise
Bei der Zusammenfassung sind auch die Ergebnisse der Analyse der Firstrichtungen
mitaufgeführt,
um
die
Vollständigkeit
zu
wahren.
Diese
Ergebnisse
der
Firstrichtungen müssen allerdings nicht der Wahrheit entsprechen.
Waldburgstraße
In der Waldburgstraße haben die meisten Gebäude zwischen ein und drei
Stockwerke und die Firste sind nach Norden orientiert. Die überwiegende Nutzung
wird von Wohnhäusern und Garagen bestimmt, deren Dächer hauptsächlich die
Form von Flach- und Satteldächer besitzen. Die Grundfläche der Häuser liegt
größtenteils zwischen 0 und 200 Quadratmeter. Diese Straße könnte wegen ihrer
Stockwerkzahl und der Grundfläche der Gebäude in einem Wohngebiet liegen, das
nahe dem Stadtkern gelegen ist.
Robert-Leicht-Straße
An der Robert-Leicht-Straße stehen hauptsächlich Gebäude deren Nutzung
Wohnhäuser und Garagen sind. Die Dächer sind meist mit Satteldächern gedeckt
und nach Südwesten gerichtet. Die Obergeschoßzahl beträgt bis zu drei
Stockwerken, wobei ein und drei Stockwerken am häufigsten vorkommen. Die
Grundfläche der Häuser geht bis zu 200 Quadratmeter. Die Grundfläche und die
Obergeschoßzahl läßt bei dieser Straße darauf schließen, daß es sich hierbei um ein
Wohngebiet handeln könnte, das zentrumsnah ist.
70
Hauptstraße
Die Hauptstraße in Vaihingen besteht überwiegend aus Wohnhäusern und Garagen,
deren Grundflächen zwischen 1 und 300 Quadratmetern liegen. Einige wenige
haben jedoch auch eine Grundfläche von 500 bis 1000 Quadratmeter. Die Häuser
sind in der Regel bis zu drei Stockwerke hoch und besitzen ein Satteldach, das nach
Nordwest orientiert ist. Diese Straße geht vermutlich wegen der teilweise sehr
großen Grundflächen durch den Kernbereich. Es könnte sich hier um ein
Wohngebiet im Stadtkern handeln.
Am Feldrand
Dieser Straßenzug besitzt hauptsächlich Wohn- und Garagengebäude, die
normalerweise bis zu zwei Stockwerke hoch sind. Die Dächer bestehen
hauptsächlich aus Satteldächern und sind nach Norden gerichtet. Auffallend ist, daß
in
dieser
Straße
keine
Dächer
mit
Mansarddächern,
Scheddächern
und
Walmdächern vorkommen. Die Grundfläche der Häuser liegt zwischen 1 und 200
Quadratmetern. Diese Straße wird vermutlich in einem Wohngebiet liegen.
Schockenriedstraße
Die Gebäude der Schockenriedstraße in Vaihingen haben eine Grundfläche von bis
zu 20000 Quadratmetern und besitzen überwiegend Flach- und Pultdächer, die nach
Nordnordwest orientiert sind. Die Hauptnutzung besteht aus Betriebs-, Lager- und
Fabrikgebäude, deren Stockwerksanzahl bis zu acht Stockwerken reicht. Diese
Straße ist ein typischen Beispiel für eine Straße im Industriegebiet.
71
Vischerstraße
Die meist als Wohn- und Garagengebäude genutzten Gebäude der Vischerstraße
haben in den meisten Fällen eine Grundfläche von bis zu 100 Quadratmeter und
sind in der Regel bis zu drei Stockwerke hoch. Die beliebteste Dachart ist das
Satteldach, das normalerweise nach Nordwesten gerichtet ist. Bei dieser Straße
handelt es sich um eine Straße eines Wohngebiets. Die Häuser haben eine relativ
kleine Grundfläche - bis 100 Quadratmeter - und sind dafür sehr hoch - bis zu drei
Stockwerken. Diese Straße könnte sich im Kernbereich befinden, weil die
Grundflächen sehr klein sind (hoher Quadratmeterpreis!) und dafür die Gebäude oft
bis zu drei Stockwerken hoch. Auch das Vorhandensein mehrerer Schulen läßt
darauf schließen, daß diese Straße nicht am Rand zu finden ist, sondern
zentrumsnah gelegen sein könnte.
Die meisten der ausgewählten Straßen werden hauptsächlich zu Wohnzwecken
genutzt. Eine sehr beliebte Dachart ist das Satteldach. Die Firstrichtungen sind
überwiegend nach Norden orientiert In den Wohngebieten steigen die Grundflächen
in der Regel nicht über 300 Quadratmeter.
Die Schockenriedstraße ist im Vergleich zu den anderen Straßen keine Wohnstraße.
Das ist zum einen an den Nutzungsarten, zum anderen aber auch an den großen
Grundflächen zu erkennen.
72
3.4.2. Analyse in Bereichen
Kernbereich
Im Zentrumsbereich von Stuttgart Vaihingen sind die Gebäude zwei- bis drei
Stockwerke hoch. Gebäude die vier oder mehr Stockwerke besitzen kommen sehr
selten vor. Die Dachabdeckung der Häuser wird meist durch ein Satteldach
bestimmt, dessen First nach Norden, Nordosten oder Nordwesten gerichtet ist.
Genutzt werden die Häuser vor allem als Wohnhäuser und Garagen. Es gibt auch
einige Geschäftshäuser und Betriebsgebäude. Die Grundfläche dieser Gebäude
überschreitet selten 200 Quadratmeter, sehr selten 300 Quadratmeter.
Industriegebiet
Die Gebäude des Industriegebiets Stuttgart Vaihingen haben oft bis zu drei
Stockwerke, selten gibt es welche die bis zu 15 Stockwerke hoch sind. Die Dächer
dieser Häuser sind durch ein Satteldach oder ein Flachdach gedeckt, deren Firste
Richtung Norden, Nordosten oder Nordwesten orientiert sind. Die Hauptnutzung ist
auch hier das Wohnhaus mit den Garagen, gefolgt von Betriebsgebäuden und
Lagergebäuden. Viele Gebäude sind bis zu 200 Quadratmeter groß, es gibt jedoch
einige die sogar bis zu 20000 Quadratmeter groß sind.
73
3.4.3. Modellierung einer virtuellen Stadt
Um eine Stadt künstlich zu modellieren, zeichnet man sich eine Stadt auf dem
Bildschirm. Zuerst plaziert man die gewünschten Gebiete, wie z.B. Innenstadt,
Wohngebiete, Übergangsgebiete und Industriegebiet.
Die eigentliche Aufgabe der Modellierung ist die Verteilung der verschiedenen
Gebäude, sowie die Erstellung eines Straßennetzes. Für die Gestaltung eines
mittelgroßen Wohngebiets
Wohnhäuser,
300
am
Garagen,
Beispiel Vaihingens
29
Schuppen
und
würde
je
24
man
etwa
560
Geschäfts-
und
Betriebsgebäude in dem gezeichneten Bereich verteilen.
Die Verteilung der Flächen für die Gebäude erfolgt in diese Bereiche:
Null bis 50 Quadratmeter:
690 Gebäude
51 bis100 Quadratmeter:
330 Gebäude
101 bis 200 Quadratmeter:
240 Gebäude
Die Obergeschoßzahlen werden wie folgt verteilt:
einstöckig:
364 Gebäude
zweistöckig: 177 Gebäude
dreistöckig: 386 Gebäude
Über die Verteilung der Firstrichtungen und somit auch der Straßenrichtungen lassen
sich am Beispiel der Analyse Vaihingens keine verwertbaren Informationen ableiten,
da die Angaben in diesem Bereich nicht verwertbar waren.
74
Um eine Stadt anhand dem Beispiel von Stuttgart Vaihingen zu modellieren, würde
man die Gebäude in den jeweiligen Gebieten nach den Kriterien Flächenbereiche,
Nutzungsarten und Obergeschoßzahl nach den folgenden Prozentsätzen verteilen
Flächenbereiche
0 - 100
101 - 200
201 - 300
301 - 400
401 - 500
501 - 1000
1001 - 20000
Wohngebiet
81%
19%
-
Nutzungsarten
Wohnhäuser
Garagen
Schuppen
Geschäftshäuser
Betriebsgebäude
Lagegebäude
Büro
Wohngebiet
61%
33%
3%
3%
-
Obergeschoßzahl
1
2
3
4
5
6
bis 15
Wohngebiet
39%
19%
41%
1%
-
Industriegebiet
49%
18%
9%
5%
4%
9%
6%
Industriegebiet
31%
25%
6%
18%
12%
8%
Stadtkern
70%
22%
4%
1%
1%
1%
1%
Stadtkern
40%
19%
7%
12%
10%
6%
-
Industriegebiet
48%
22%
23%
3%
2%
1%
1%
Stadtkern
37%
26%
32%
4%
1%
-
An diesem Versuch, eine Stadt zu modellieren sieht man sehr deutlich, daß dies
anhand der gegebenen Daten nur in einem äußerst groben Rahmen möglich ist. Um
eine Stadt oder auch ein Stadtteil richtig zu modellieren, wären viel mehr und auch
weniger lückenhafte Angaben nötig gewesen. Interessant wäre auch eine Angabe
zur Grundstücksgröße der Gebäude gewesen. So hätte man vielleicht erkennen
können, in welchem Gebiet ein Gebäude steht (z.B. große Grundfläche ➜ Haus mit
Garten)
75
3.4.4. Allgemeines
Im Allgemeinen kommt man bei der Analyse des Gebietes durch Bereichsaufteilung
zu kompakteren Ergebnissen als durch die Analyse, die straßenzugweise erfolgt. Die
Bereichsanalysen sind vor allem dann von Vorteil, wenn ein größeres Gebiet
untersucht und die grobe Struktur eines Stadtteil erfaßt werden soll. Auch wenn das
Gebiet in einem feineren Rahmen zu untersuchen ist, ist die Analyse durch kleinere
Bereiche nicht so arbeitsintensiv wie das Untersuchen einzelner Straßenzüge.
Analysiert man eine Straße separat, sollte man bei langen Straßen, die viele
Gebäude besitzt daran denken, daß diese Straße durch Gebiete mit verschiedenen
Siedlungsstrukturen gehen kann. Dadurch könnte ein Ergebnis entstehen, das in
bestimmten Fällen nicht sehr repräsentativ ist.
Bei den bereitgestellten Daten ist zu bemängeln, daß den Angaben oftmals der
Bezug fehlt, d. h. der Anwender nicht immer weiß, auf welche Einheiten und
geometrischen
Grundlagen
sich
die
angegebenen
Werte
stützen,
bzw.
beziehen(z.B.: Firstrichtung bzgl. Nord). Angenehm wäre demnach eine genauere
Beschreibung der Felder gewesen. Zu vielen Gebäuden waren die Angaben
lückenhaft, besonders bei den Feldern Firsthöhe, Traufhöhe, umbauter Raum und
Geschoßflächenzahl, so daß sie zur Analyse nicht herangezogen werden konnten.
Um eine Stadtstruktur anhand einer Gebäudedatenbank exakt planen zu können,
wären sicherlich mehr Informationen erforderlich gewesen. Ein grober Entwurf ist
jedoch mit den gegebenen Daten und des GIS ‘ArcView’ möglich. Würde daraus
dann ein feinerer Entwurf gewünscht, müßte mehr Detailbeschreibungen - z.B.
Anzahl der Wohnungen eines Gebäudes, eine genauere Beschreibung der Funktion
der Gebäude (Supermarkt, Reinigung...) - vorhanden sein. Wären mehr Angaben
enthalten, könnte man durchaus versuchen eine virtuelle Stadt einer schon
existierenden Stadt nachzuahmen. Ansatzweise konnte es auch hier durchgeführt
werden.
76
Mit
dem
GIS-System
war
es
möglich
alle
gewünschten
Analysen
und
Untersuchungen durchzuführen. Probleme, die auftauchen können sehr schnell mit
dem umfangreichen Hilfe-Menü gelöst werden.
Literatur:
• Using ArcView GIS - Handbuch
• ArcView Hilfe-Menü
77
4. Anhang
4.1. Tabellen
Gebäudenutzung.def
###############################################################################
#
#
# BGRUND-Schnittstelle: Gebaeudenutzungen (bzgl. Steuerzeichen EB)
#
#
#
###############################################################################
#
#
# Fuer die Gebaeudenutzung ist der Objektschluessel zu uebergeben!
#
#
#
# Die Standardschraffuren sind : P2 parallele Schraffur
#
#
Q2 senkrechte Schraffur
#
#
S0 keine Schraffur
#
#
S2 schraege Schraffur, duenn
#
#
S4 schraege Schraffur, dick
#
#
#
###############################################################################
#
#
# ObjektBezeichnung
Abkuerzung
Standard
#
# schluessel
schrift
#
#
#
###############################################################################
1372
2891
2829
1709
1137
1411
1131
2851
1199
2509
1711
1172
1124
2730
1189
2366
2863
1471
1144
1115
1409
2741
2821
1379
1123
1461
1462
1175
1143
1165
Altersheim
Aussichtsturm
Badegebaeude
Betriebsgebaeude
Bibliotheksgebaeude
Buerogebaeude
Burg
Campingplatzgebaeude
Empfangsgebaeude
Energieversorgungsgebaeude
Fabrikgebaeude
Feuerwehrgebaeude
Forschungsinstitut
Forsthaus
Friedhofsgebaeude
Garage
Gartenhaus
Gaststaette
Gemeindehaus
Gerichtsgebaeude
Geschaeftshaus
Gewaechshaus
Hallenbad
Heim
Hochschulgebaeude
Hotel
Jugendherberge
Justizvollzugsanstaltsgebaeude
Kapelle
Kindergarten
Althm
At
Badeg
Btrg
Bibl
Buero
Burg
Cpg
Empfg
Energie
Fabr
Fwg
Forsch
Fhs
Fhfg
Gar
Gths
Gast
Gdehs
Gericht
Ghs
Gewhs
Hbad
Heim
Hochsch
Hotel
JH
JVA
Kapelle
Kiga
S2
S2
S2
P2
S4
S2
S2
S2
S4
P2
P2
S4
S4
S2
S4
P2
S2
S2
S4
S4
S2
P2
S4
S2
S4
S2
S2
S4
S4
S4
78
1445
1141
2611
1151
2849
1749
1451
2622
1134
2361
1171
1113
1112
2842
2721
2726
2343
1139
1121
2723
1174
2894
2541
2819
2811
2724
1731
2363
2612
9701
2523
1136
1489
1119
2312
2515
2514
1721
2729
2862
1301
1851
1842
1841
1811
2731
2879
1036
Kiosk
Kiosk
S2
Kirche
Kirche
S4
Klaeranlagengebaeude
Kaerwk
P2
Krankenhausgebaeude
Krhs
S4
Kurmittelgebaeude
Kurg
S2
Lagergebaeude
Lagg
P2
Messegebaeude
Messeg
P2
Muellverbrennungsgebaeude
Muellwk
Museumsgebaeude
Museum
Parkhaus
Phs
P2
Polizeigebaeude
Polizei
S4
Post
Post
S4
Rathaus
Rathaus
S4
Sanatoriumsgebaeude
Sanat
S2
Scheuer
Schr
P2
Scheuer und Stall
Schr-St
P2
Schleusengebaeude
Schl
P2
Schloss
Schloss
S2
Schulgebaeude
Schule
S4
Schuppen
Schu
P2
Schutzbunker
Bunker
S4
Schutzhuette
Huette
S2
Sendeturm
Sdt
P2
Sportgebaeude
Sportg
S2
Sporthalle
Sporth
S4
Stall
Stall
P2
Tankstellengebaeude
Tkst
P2
Tiefgarage
Tgar
S0
Toilettengebaeude
WC
P2
Turm
Turm
P2
Umformer
Ust
P2
Veranstalltungsgebaeude
Veranst
S4
Vergnuegungsstaette
Vergnst
S2
Verwaltungsgebaeude
Vwg
S4
Wartehalle
Warteh
S2
Wasserbehaelter
Wbh
P2
Wasserturm
Wt
P2
Werkstattgebaeude
Wkst
P2
Wirtschaftsgebaeude
Wirtg
P2
Wochenendhaus
Woendhs
Wohnhaus
Whs
S2
Wohn- und Betriebsgebaeude
WBtrg
S2
Wohn- und Buerogebaeude
WBuero
Wohn- und Geschaeftshaus
WGhs
S2
Wohn- und Verwaltungsgebaeude WVwg
S2
Wohn- und Wirtschaftsgebaeude WWg
S2
Zoogebaeude
Zoog
P2
Gebaeude, aus sonst. Unterlagen digitalisiert!
-
P2
S4
S2
S2
-
79
Nutzung.dbf
BEZEICHNUNG
Altersheim
Badegebäude
Betriebsgebäude
Bibliotheksgebäude
Bürogebäude
Empfangsgebäude
Fabrikgebäude
Feuerwehrgebäude
Forschungsinstitut
Friedhofsgebäude
Garage
Gartenhaus
Gaststätte
Gemeindehaus
Geschäftshaus
Gewächshaus
Hallenbad
Heim
Hochschulgebäude
Hotel
Kindergarten
Kirche
Krankenhausgebäude
Lagergebäude
Messegebäude
Parkhaus
Polizeigebäude
Post
Scheuer
Scheuer und Stall
Schulgebäude
Schuppen
Schutzbunker
Sportgebäude
Stall
Tankstellengebäude
Tiefgarage
Toilettengebäude
Turm
Umformer
Veranstaltungsgebäude
Verwaltungsgebäude
Wartehalle
Wasserbehälter
Werkstattgebäude
Wirtschaftsgebäude
Wochenendhaus
Wohn- und Betriebsgebäude
Wohn- und Bürogebäude
Wohn- und Geschäftsgebäude
Wohn- und Wirtschaftsgebäude
Wohnhaus
COUNT
5
7
702
1
274
2
40
4
36
7
5197
97
26
17
576
37
21
27
8
4
34
13
3
447
10
3
3
1
62
2
40
532
1
49
89
20
83
34
5
51
13
14
1
4
42
9
1
12
17
82
2
8949
80
4.2. Diagramme
4.2.1. Dachformen an großen Straßen
81
82
4.2.2. Dachformen an kleinen Straßen
83
4.2.3. Obergeschoßanzahlen
An den großen Straßen:
84
An den kleinen Straßen:
85
4.3.4. Nutzungsarten
An den großen Straßen:
86
An den kleinen Straßen:
87
4.3.5. Flächenbereiche
An den großen Straßen:
88
An den kleinen Straßen:
89
4.3.6. Firstrichtungen
An den großen Straßen:
90
An den kleinen Straßen:
91
4.3.7. Dachformen allgemein

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